14.12.2012 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

es jemals in Deutschland“ gegeben habe.“ 54 Die DDR sei „der legitime Versuch, […]<br />

eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen, [...] ohne kapitalistische Ausbeutung und<br />

soziale Not“, wie es in einer Erklärung ehemaliger Mitarbeiter der Staatssicherheit in<br />

den „Mitteilungen“ heißt. 55 Es wird wiederholt Interessenverbänden ehemaliger DDR-<br />

Eliten und Funktionären die Möglichkeit eingeräumt, in den „Mitteilungen“ zu publizieren<br />

oder sie erhalten in der Publikation solidarischen Zuspruch.<br />

Diese Haltung zur Diktatur in der ehemaligen DDR spiegelt sich auch im Programmentwurf,<br />

der die DDR insgesamt nicht als Unrechtsstaat bewertet und die Nichtvereinbarkeit<br />

dieses Systems mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung der<br />

Bun<strong>des</strong>republik Deutschland anerkennt:<br />

„Viele Ostdeutsche setzten sich nach 1945 für den Aufbau einer besseren<br />

Gesellschaftsordnung und für ein friedlieben<strong>des</strong>, antifaschistisches<br />

Deutschland ein.“ (Programmentwurf, Seite 6)<br />

Neben dem sprachlichen Duktus, der an DDR-Verlautbarungen anknüpft („friedliebende<br />

DDR“), wird wieder der antifaschistische Gründungsmythos der DDR bemüht.<br />

Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen <strong>des</strong> SED-Regimes werden lediglich auf<br />

stalinistische Verzerrungen zurückgeführt und reduziert, ohne jedoch eine grundsätzliche<br />

Abkehr vom Marxismus-Leninismus zu formulieren.<br />

Verhältnis zu den Grundrechten<br />

Zwar werden die vorhandenen Freiheits- und Bürgerrechte nicht offen abgelehnt, da<br />

diese „Fortschritt“ erleichtern könnten; dennoch gelte es, ihr „unvermeidliches Illusionspotenzial“<br />

aufzudecken. 56 Die Bürger- und Freiheitsrechte müssten als „Ordnungsreglement<br />

einer herrschaftsförmig organisierten Gesellschaft“ angesehen werden<br />

und reflektierten „im Wesentlichen die ökonomische Basis, also die kapitalistischen<br />

Produktionsverhältnisse“. 57<br />

54 April 2008, „Mitteilungen der Kommunistischen Plattform“, „Wir erinnern – Politischer Kalender“¸<br />

auf: www.die-linke.de.<br />

55 Oktober 2007, „Mitteilungen der Kommunistischen Plattform“, Geschichtsklitterung in der Gedenkstätte<br />

„Roter Ochse“ in Halle; auf: www.die-linke.de<br />

56 Januar 2008, „Mitteilungen der Kommunistischen Plattform“, Terrorismusverdacht und Bürgerrechte;<br />

auf: www.die-linke.de.<br />

57 Ebd.<br />

122 linksExtREmismus

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!