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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

soweit die Vereinigungsfreiheit (Art. 9 GG), die freie Wahl <strong>des</strong> Berufs, <strong>des</strong> Arbeitsplatzes<br />

und der Ausbildungsstätte (Art. 12 GG), die allgemeine Handlungsfreiheit (Art. 2<br />

GG) und die Eigentumsgarantie (Art. 14 GG) gewährleistet sind. Allerdings drängt sich<br />

der Verdacht auf, dass die bis dato verfasste Gesellschaftsanalyse in traditionellen<br />

Marxismuskategorien verhaftet bleibt und sich eine Programmatik daraus nicht ableiten<br />

lässt, die einen „demokratischen Sozialismus“ unter Beibehaltung der genannten<br />

Freiheiten gewährleistet.<br />

Gemäß dem Marx'schen „Basis-Überbau-Modell“ besteht ein direkter und kausaler<br />

Zusammenhang zwischen der Ökonomie einer Gesellschaft (hier: Kapitalismus) und<br />

ihrer politischen Verfasstheit. Das heißt: Die rigorose Veränderung der wirtschaftlichen<br />

Grundlage der Gesellschaft schließt notwendigerweise in dieser Perspektive auch die<br />

rigorose Veränderung der politischen Grundlage der Gesellschaft ein.<br />

Verhältnis zu Grundrechten<br />

Die Grundrechte <strong>des</strong> demokratischen Verfassungsstaates werden von der SL zwar<br />

verteidigt, im Vergleich zu den sozialen Fragen aber als nachrangig bewertet. 34 Hierzu<br />

passt die Haltung der SL, sich in Bezug auf die Länder <strong>des</strong> „Sozialismus <strong>des</strong> 21. Jahrhunderts“,<br />

namentlich Bolivien, Venezuela (sowie eingeschränkt Kuba) „nicht durch<br />

instrumentelle Menschenrechtskampagnen irre machen [zu] lassen“. 35 Die Begrifflichkeit<br />

der „instrumentellen Menschenrechtskampagnen“ legt nahe, dass die Akzeptanz<br />

der Universalität von Menschenrechten und die Forderung nach ihrer weltweiten<br />

Verwirklichung nicht konsequent nachvollzogen werden.<br />

4.1.1.b Antikapitalistische Linke (AKL)<br />

Die 'Antikapitalistische Linke*' (AKL) will verhindern, dass die Partei auf ein explizit<br />

sozialistisches Ziel verzichtet und einen „regierungsorientierten Pragmatismus“, entwickelt.<br />

36 Auch hier bleiben das Verhältnis zur Verfassung und die inhaltliche Tragweite<br />

der Forderung „Wir wollen einen Sozialismus für Alle […] Freiheit durch Sozialismus!<br />

34 Koordinierungskreis der ' Sozialistischen Linken’, 15.06.2007, In die Offensive kommen – für<br />

eine starke LINKE!<br />

35 Eine Revolution für das Grundgesetz, 8.12.2007,<br />

36 Hier und im Folgenden: Für eine antikapitalistische Linke, (Gründungsaufruf der AKL), veröffentlicht<br />

im März 2006 auf www.antikapitalistische-linke.de.<br />

linksExtREmismus 117

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