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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

zieren können. Zu den bedeutendsten und meist frequentierten deutschsprachigen<br />

Foren zählt seit längerem das 'Thiazi'-Forum, in welchem regelmäßig strafrechtlich<br />

relevante Nutzerbeiträge festzustellen sind.<br />

Die Internet-Kommunikation von Rechtsextremisten ist durch zwei gegensätzliche<br />

Zielrichtungen geprägt: während Propaganda und Selbstdarstellung auf einen möglichst<br />

großen Empfängerkreis abzielen, wird die interne Kommunikation zunehmend<br />

durch konspiratives Verhalten von der Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit abgeschottet.<br />

Neben Zugangbeschränkungen innerhalb einiger rechtsextremistischer<br />

Foren hat auch die verschlüsselte Kommunikation der Szenemitglieder untereinander<br />

zugenommen. So wird innerhalb der Szene gezielt darauf hingewiesen, Nachrichten<br />

über E-Mail- und Chat-Programme nur noch mittels Kryptierungswerkzeugen zu<br />

versenden und die Festplatten heimischer PC nach Möglichkeit zu verschlüsseln, um<br />

den Strafverfolgungsbehörden auch im Falle einer Beschlagnahme <strong>des</strong> Rechners<br />

keine Angriffsfläche zu bieten.<br />

Exekutivmaßnahmen gegen rechtsextremistisches Internetradio 'Widerstand-<br />

Radio'<br />

Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen<br />

Vereinigung im Sinne <strong>des</strong> § 129 StGB wurden am 3. November 2010 unter Leitung<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>kriminalamts bun<strong>des</strong>weit 22 Objekte, darunter sieben in <strong>Nordrhein</strong>-<br />

Westfalen, durchsucht. Die Maßnahmen richteten sich gegen die Betreiber und Moderatoren<br />

<strong>des</strong> rechtsextremistischen Internetradios 'Widerstand-Radio', welchen zur<br />

Last gelegt wird, rechtsextremistische und antisemitische Inhalte über das Internet zu<br />

verbreiten. Gegen 18 Personen hat die Staatsanwaltschaft Koblenz zwischenzeitlich<br />

Anklage erhoben. Unter anderem werden den Angeklagten Volksverhetzung und die<br />

Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.<br />

Bereits im März 2009 wurden gegen die Betreiber <strong>des</strong> rechtsextremistischen Internetradios<br />

'European Brotherhood Radio' in mehreren Bun<strong>des</strong>ländern, darunter<br />

auch <strong>Nordrhein</strong>-Westfalen, Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle vollstreckt.<br />

Ihnen wurden unter anderem die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, das<br />

Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Volksverhetzung<br />

vorgeworfen. Am 30. November 2009 wurden die Beschuldigten durch das<br />

Landgericht Berlin zu Freiheitsstrafen von einem beziehungsweise zu zwei Jahren<br />

und neun Monaten verurteilt. Vier der insgesamt sieben Verurteilten haben hiergegen<br />

Rechtsmittel eingelegt, über die noch nicht entschieden ist.<br />

106 REchtsExtREmismus

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