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Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein ... - MIK NRW

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<strong>Verfassungsschutzbericht</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nord rhein-Westfalen 2010<br />

Die inhaltliche Bandbreite rechtsextremistisch motivierter Internetpräsenzen ist umfangreich.<br />

Sie reicht von Seiten, die offen strafrechtlich relevante Inhalte zeigen, bis<br />

zu Seiten, deren rechtsextremistischer Hintergrund nur schwer erkennbar ist. Insbesondere<br />

auf revisionistischen Seiten wird versucht, über ein pseudowissenschaftliches<br />

Erscheinungsbild die wahren Absichten – Verharmlosung beziehungsweise<br />

Leugnung <strong>des</strong> Holocaust – zu verschleiern. Ferner machen sich Rechtsextremisten<br />

auch Themenfelder zu Eigen, die bislang überwiegend von der politischen Linken<br />

besetzt waren. Neben globalisierungskritischen Inhalten werden zum Beispiel Umwelt-<br />

und Tierschutzthemen aufgegriffen.<br />

Nutzung moderner Web-Techniken durch Rechtsextremisten<br />

Rechtsextremistische Internetangebote folgen der allgemeinen multimedialen Entwicklung<br />

<strong>des</strong> www (World Wide Web), indem sie vielfältige szenetypische Musik- und<br />

Videoinhalte auf ihren Seiten einbinden. Insbesondere auf Webseiten aktionsorientierter<br />

rechtsextremistischer Gruppierungen werden Videos von Demonstrationen und<br />

anderen Aktionen zum Download angeboten. Diese multimedialen Elemente sollen<br />

einerseits die Attraktivität der Seiten steigern, andererseits dienen sie als essentielles<br />

Mittel der Nachwuchswerbung in einer jungen Zielgruppe.<br />

Anti-Nazi-Proteste in sozialen Netzwerken<br />

Auch innerhalb unpolitischer Videoportale und sozialer<br />

Netzwerke versuchen Rechtsextremisten, ihre Propaganda<br />

zu verbreiten. Das Ziel ist hierbei, über die<br />

rechtsextremistische Szene hinaus einen möglichst<br />

großen Adressatenkreis anzusprechen. Dies haben auch die Betreiber vieler bedeutender<br />

sozialer Netzwerke in Deutschland erkannt und mit der Kampagne „Soziale<br />

Netzwerke gegen Nazis“ ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. Mit einer<br />

Aktionswoche im Oktober 2010 haben insgesamt 57 soziale Netzwerke gemeinsam<br />

auf die Gefahren durch den Rechtsextremismus im Web 2.0 hingewiesen.<br />

Internetforen als Propagandaplattform<br />

Szeneinterne Kommunikation findet ferner in einschlägigen Internet-Foren statt. Viele<br />

rechtsextremistische Webseitenbetreiber bieten den Besuchern ihrer Homepage eine<br />

solche Diskussionsplattform, über die Szeneanhänger online miteinander kommuni-<br />

REchtsExtREmismus 105

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