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¡más Shake! 2017

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mit<br />

¡Más <strong>Shake</strong>!


Inhalt<br />

Geschüttelt und gut amüsiert mit<br />

Mas <strong>Shake</strong>- Dresdenkonzertbericht von Ille Ritter<br />

Konzertbericht- Lüneburg von Alllex<br />

Mainz - Rebecca<br />

Köln - Constanze<br />

Hameln<br />

Interview mit Michell<br />

Christopher - der neue im Bunde<br />

Rüsselsheim - Hessentag<br />

<strong>Shake</strong>rmania im Lido von Ille Ritter<br />

Hamburg<br />

Rüsselsheim die 2.- Anna<br />

Basel<br />

Chur – Vincent & Julia<br />

Bern- Alllex<br />

Fragerunde an den Fan-Support<br />

Unplugged<br />

Fanfragen an <strong>¡más</strong> <strong>Shake</strong>!


Im Jahr 2016 war es leider etwas still um Más <strong>Shake</strong>. <strong>2017</strong> fand<br />

das erste Konzert genau dort statt, wo das letzte 2015 geendet<br />

hatte - nämlich in Dresden. Eine kleine Änderung gab‘s dann aber<br />

schon dort zu sehen. Michell entschied die Band zu verlassen<br />

und der neue Mann am Bass feierte seine Premiere.<br />

Im Laufe des Jahres gab es dann viele schöne Konzerte mit<br />

einem krönenden Abschluss in Hamburg mit einem Unplugged<br />

Set. Wir haben ein paar Konzerteindrücke für den geneigten<br />

Leser zusammengetragen. Viel Spaß beim Lesen!


Tour Auftakt <strong>2017</strong> in Rosis Amüsierlokal in Dresden am<br />

25.03.<strong>2017</strong> Es war eine ganze Weile schon ruhig um die Band<br />

geworden. Logisch, dass ich hellhörig wurde, als man für <strong>2017</strong><br />

eine Tour angekündigte. Der Termin in Dresden fiel mir sofort<br />

ins Auge und dieses wendete dann gleich seinen Blick auf den<br />

Dienstplan. Den betreffenden Samstag hatte ich frei, aber am<br />

Sonntag Tagschicht. Zu allem Überfluss (die Sommerzeit ist für<br />

mich nun mal überflüssig) klaute man uns auch noch eine<br />

Stunde der Nachtruhe. Das würde dann also eine verdammt<br />

kurze Nacht für mich. Aber egal, Dresden ist ja gleich um die<br />

Ecke. Günstigstenfalls hätte ich dann rund zweieinhalb<br />

Stunden, um mich auszuruhen. Schlafen konnte man das ja<br />

nicht nennen. Ich startete gegen 19.00 Uhr gen<br />

Landeshauptstadt. Samstags war nicht so viel los auf der BAB,<br />

so dass ich dreiviertel acht schon an meinem altbewährten<br />

Parkplatz in der Neustadt ankam.<br />

Noch gut zehn Minuten laufen und ich war da. Es sollte 20.00<br />

Uhr reingehen, aber der Einlass hatte noch nicht begonnen, als<br />

ich eintraf. War auch nicht schlimm, denn die Mädels vom<br />

Fansupport mussten erst mal begrüßt werden. Es gab einiges<br />

zu erzählen, schließlich hatten wir uns anderthalb Jahre nicht<br />

gesehen, zum letzten Mal, ach was für ein Zufall, in Dresden in<br />

eben diesem Lokal. Damals war es das letzte Konzert der Tour,<br />

nun sollte die neue hier beginnen.


Als wir den Raum betraten, war noch nicht viel los.<br />

Start sollte 22.00 Uhr sein und die Band hat noch nie<br />

pünktlich angefangen. Die Fans scheinen das zu wissen. Der<br />

Platz links vor der Bühne war unser. Alle Vorteile dieser Platz<br />

auch hatte, es roch dort irgendwie nach Klo. Wir vertrieben uns<br />

die Zeit mit Schwatzen, Rumalbern und Getränke zu uns<br />

nehmen.Außerdem wartete ich noch auf zwei Freundinnen,<br />

die ich ebenfalls schon lange nicht mehr gesehen hatte.<br />

OK, die eine hab ich im vergangenen Jahr aus beruflichen<br />

Gründen getroffen. Das ist aber ne andere Geschichte. So<br />

gegen zehn trafen beide dann auch ein.<br />

Die haben auch mit einem verspäteten Beginn gerechnet, alte<br />

Hasen eben. Es war dann auch noch genug Zeit zu einem<br />

ausführlicheren Gespräch. Dann endlich, wie immer mit<br />

Verspätung, kam die Band auf die Bühne. Aber irgendwas war<br />

anders. Richtig, es gab einen neuen Bassisten, Christopher. Das<br />

habe ich im Gespräch schon rausgehört, aber genaueres wusste<br />

lch nicht. Die Setlist bot nichts neues, aber der Neue am Bass blieb<br />

nicht ohne Folgen. Es war in den letzten anderthalb Jahren also<br />

mehr passiert, als nur ein Sack Reis umgekippt, lieber Rod!


Die Neubesetzung machte auch Veränderungen in<br />

den Arrangements notwendig. Besonders bei Smile Again hatte<br />

das für mich als hauptamtlicher Filmer Auswirkungen. Beim<br />

aufmerksamen Betrachten des entsprechenden Videos, welches<br />

wohl demnächst auf YouTube zu sehen sein wird, wird man<br />

feststellen, warum. Die Neulinge bei Mas <strong>Shake</strong>, und es waren<br />

sehr zahlreiche an diesem Abend dort, werden das nicht so<br />

sehen, die eingefleischten Fans schon.<br />

Ab Mitte des Auftritts hat sich dann auch noch jemand für das<br />

richtige Licht verantwortlich gefühlt. Bis dahin stand Katy ziemlich<br />

im Dunkeln. Die Stimmung im Publikum war, wie immer, toll. Es<br />

wurde viel geshaked und spätestens bei Demolicion auch gepogt.<br />

Mal sehen, ob das Video überhaupt verwendbar ist. Für den Rest<br />

des Programms hatte ich mich dann für einen Standort ganz links<br />

außen entschieden, schon um die Boxen am Umfallen zu<br />

hindern..


Die Band wurde von den Leuten gefeiert und viel zu schnell<br />

war die Set List runtergespielt. Es gab noch einen<br />

Zugabenblock und dann war’s auch schon vorbei. Der Beifall<br />

fiel sehr laut aus.<br />

Ein junger Mann hinter mir war der Meinung, mir dabei zu<br />

zeigen, wie gut er Pfeifen kann. Da ich am nächsten Tag noch<br />

gut auf den Ohren sein musste,hielt ich mir schließlich die<br />

Ohren zu, anstatt Beifall zu spenden. Ich verabschiedete mich<br />

nun ganz schnell von allen Freunden und von Katy. Naja, wie<br />

es jetzt aussieht, sehen wir uns in Mainz wieder.<br />

Mit schnellem Schritt ging ich zu meinem Auto.<br />

00.12 Uhr setzte ich mich in Richtung Heimat in Bewegung.<br />

Punkt ein Uhr war ich dann zu Hause. Mein Bett hat mich in<br />

dieser Nacht nicht mehr gesehen. Ich hab mich gleich auf dem<br />

Sofa niedergelegt, da waren es noch zwei Stunden bis zum<br />

Aufstehen. Zum Glück verlief die Schicht ziemlich entspannt,<br />

aber ich hatte trotzdem ganz schön zu kämpfen. Man wird<br />

eben alt. Die Konzerttermine sind über das Jahr gut gestreut.<br />

Bis Mainz sind es noch zwei Monate hin. Und dann gibt’s den<br />

nächsten Konzertbericht, so denn nichts dazwischen kommt. ;)


Jeder hat ja bekanntlich eine zweite Chance verdient, so auch<br />

¡Más <strong>Shake</strong>!. Ich hatte mich bereits zwei Wochen zuvor auf den<br />

Weg nach Dresden gemacht, um sie zum ersten Mal live zu<br />

sehen. Das Rosis ist ein wirklich uriger Laden und auch das<br />

Publikum war sehr gut drauf. Was man von dem Gitarristen eher<br />

nicht sagen konnte: Ein gebeugt stehender Mann, der ab und zu<br />

gegen das Mikrofon torkelte und sich auch öfters mal an der<br />

rechts neben ihm stehenden Säule abstützen musste.<br />

Die Musik war trotzdem mitreißend und die Stimmung war super.<br />

Aber irgendwie hatte ich mir mehr Ausstrahlung, speziell von Rod,<br />

gewünscht. Spaß am Musikmachen sieht irgendwie anders aus.<br />

Im Laufe des Konzerts wurde mir aber zunehmend klar, dass er<br />

wohl etwas krank war und so ist es der Band meiner Meinung<br />

nach hoch anzurechnen, dass das Konzert nicht abgesagt worden<br />

ist. Eine Männergrippe hat ja bekanntlich – gefühlt – eine sehr<br />

hohe Letalitätsrate ;).<br />

Also zweiter Versuch. Denn wenn die Band trotz krankem<br />

Gitarristen so gute Musik macht, muss doch noch mehr drin sein.


Auf nach Lüneburg.<br />

Das spannende an Konzertbesuchen auf dem Dorf außerhalb<br />

des eigenen Wohlfühlradius der Großstadt ist für mich die<br />

Anreise. Da die Osterferien am selben Tag starteten, hatten<br />

wir reichlich Zeit für die Autofahrt eingeplant. Wie sich<br />

herausstellen sollte, war das auch nicht verkehrt. Staus gab<br />

es zwar keine, aber kurz nach der Abfahrt von der geliebten<br />

A24, die ich an einem Freitagnachmittag noch nie so leer<br />

gesehen habe, streikte das Navi. Blöd, wenn man auf der<br />

Landstraße nicht weiß wohin, weil auch das Handy immer<br />

wieder keinen Empfang hat. Mir ist echt schleierhaft wie wir<br />

das früher gemacht haben ohne diese technischen<br />

Hilfsmittel… Immerhin wurde deutlich, was ich schon immer<br />

vermutet habe: Wer als Kind eingemauert sozialisiert wurde,<br />

hat einen Orientierungssinn, der dem eines Weißbrots recht<br />

nahe kommt. Und was Hänschen nicht lernt, ...<br />

Mit nur einer Stunde mehr Fahrzeit als geplant, kamen wir<br />

dann im Brauhaus Nolte an. Was ein skurriler Laden mit super<br />

sympathischem Personal. Meinem entsetzten Blick am<br />

Einlass, als der Türsteher die Eintrittskarten genau in der Mitte<br />

(!) durchgerissen hat, wurde so charmant entgegengelächelt,<br />

dass ich gar nicht mehr böse seien konnte. Und das<br />

Wechselgeld für das Bier wird einem exakt vorgerechnet und<br />

in die Hand gelegt. (Zitat der Barfrau: „10 Cent auf 3, 2 Euro<br />

auf 5, 5 Euro auf 10 und dann noch 10 auf 20.“ - Na, was hat<br />

das Bier wohl gekostet und mit was habe ich bezahlt?)


Die Vorband Albino aus London hat mir persönlich nicht so dolle<br />

gefallen. Vielleicht lag es am schlechten Sound. Vielleicht an den<br />

doch eher mäßigen Fähigkeiten der Bandmitglieder,<br />

ihr Instrument zu beherrschen. Oder aber daran, dass ich<br />

während des gesamten Auftritts der Gruppe über das schlechte<br />

britische Gesundheitssystem nachgedacht habe, das man Albino<br />

leider ansehen konnte. Für mich hört nämlich das Auge beim<br />

Konzert mit.<br />

Nach einer kurzen Umbaupause dann ¡Más <strong>Shake</strong>!. Welch‘<br />

Freude für Ohr und Auge! Über die Setlist kann ich gar nicht viel<br />

sagen, sie schien mir der aus Dresden sehr ähnlich. Es gab<br />

genügend Platz zum Tanzen und der wurde auch reichlich<br />

genutzt. Selten habe ich ein so gemischtes Publikum gesehen,<br />

bei dem so viele unterschiedliche Menschen begeistert bei der<br />

Sache waren. Egal ob 15 oder 65 Jahre, ¡Más <strong>Shake</strong>! kam bei<br />

allen gut an.<br />

Katy hat eine unglaublich positive Ausstrahlung, sodass man<br />

immer grinsen muss, wenn man sie in Aktion sieht. Besonders<br />

wenn sie jeden Mitmusiker bei “What a love“ mit ihrer Kuhglocke<br />

foltert, indem sie diese möglichst nah an deren Ohr hält während<br />

des Schlagens. Ich meine mich zu erinnern, dass sie dies auch<br />

vor zwei Wochen in Dresden bei Rod kurz angedeutet hat, aber<br />

einen Blick geerntet hat, der sie recht deutlich aufforderte, dies<br />

tunlichst zu unterlassen. Männergrippe halt. Da sind die Ohren<br />

empfindlich. Ihr Gesang bei “Smile again“ hat mir sehr gut<br />

gefallen; ich finde, sie könnte ruhig öfters die Lead Vocals<br />

übernehmen.


Christopher, der Neue am Bass, ist ein wahrer<br />

Zappelphilipp und ständig in Aktion. Kennt man ja<br />

sonst von Bassisten nicht so, die ja eher der<br />

ruhige Pol in einer Band sind. Auch Thomas<br />

wirkte sehr enthusiastisch an seinem Schlagzeug.<br />

Immer wieder kamen freche Sprüche von hinten,<br />

so zum Beispiel als er Rod als „Schinken-Gott<br />

vom Machu Picchu“ während der Bandvorstellung<br />

bei “Never Never“ bezeichnete. Da muss der<br />

arme Rod aber noch viele Zigarren rauchen und<br />

fässerweise Whiskey trinken, bis der Vergleich<br />

mit Glenn halbwegs passt. Also stimmlich.<br />

Was den Brust- und den Bauchumfang<br />

angeht, ist er aber schon nah dran. *duck*.<br />

Auf mich wirkte Rod selber im Vergleich zu Dresden wie<br />

ausgewechselt. Super entspannt und in bester Spiel- und<br />

Quatschlaune. Von der Bühne aus orderte er beispielsweise ein<br />

Bier an der Theke am anderen Ende des Raums. Das Angebot<br />

eines Besuchers aus dem Publikum von seinem Bier mitzutrinken,<br />

lehnte er dann doch dankend mit dem Verweis auf seine Erkältung<br />

ab. Von Erkältung habe ich aber nicht wirklich was gemerkt.<br />

Gestärkt von einem frisch gezapften Hellen, das problemlos von<br />

der Bedienung durch das Publikum nach vorne zur Bühne<br />

getragen wurde, ging es munter weiter. So hatte ich mir ein<br />

Konzert von ¡Más <strong>Shake</strong>! vorgestellt. Eine kleine unprätentiöse<br />

Band, die sichtbar Spaß am gemeinsamen Musikmachen hat, aber<br />

gleichzeitig professionell ihre Instrumente beherrscht. Hach. Toll.


¡Más <strong>Shake</strong>! haben in Lüneburg einen super Eindruck bei mir<br />

hinterlassen. Es macht wirklich Spaß ihnen zuzusehen und für 1<br />

½ Stunden in die Welt der 60er Jahre Musik abzutauchen. Man<br />

kann prima mittanzen oder auch nur fußwippend am Rand<br />

stehen. Aber gänzlich unbewegt das Konzert zu durchleben, ist<br />

bei dem Beat und dem Feuer, das von der Bühne kommt,<br />

unmöglich! Die Mitglieder harmonieren wunderbar miteinander<br />

und haben sichtbar Freude am Spielen. Mit Sicherheit wird dies<br />

nicht mein letztes Konzert von ¡Más <strong>Shake</strong>! gewesen sein. Und<br />

vielleicht finde ich ja auf einem der nächsten Konzerte jemanden,<br />

der genau wie ich gerne lateinamerikanische Tänze tanzt und<br />

Rods Aufforderung nach „mehr Tanzen“ mit einer heißen Samba<br />

beantworten kann. Oder wie wäre es mit einem schönen Cha-<br />

Cha-Cha zu Demolicion?<br />

Freiwillige vor. Ich bin bereit.<br />

Alllex<br />

P.S.: Die Rückfahrt klappte problemlos. Lag wohl daran, dass<br />

Berlin so ziemlich an jeder Kreuzung in der Walachei<br />

ausgeschildert ist. Und demnächst kauf ich mir einen aktuellen<br />

Satz Deutschland-Karten, man weiß ja nie, wann man sie mal<br />

brauchen kann.


¡Más <strong>Shake</strong>! im Mainzer Schon Schön – Zu Beatmusik<br />

kann man auch pogen!<br />

Nicht nur ¡Más <strong>Shake</strong>!-Fans waren an diesem Abend<br />

gekommen, sondern auch Die Ärzte-Fans. Letztere hatten die<br />

Gelegenheit, Rod mal in einem ganz anderen musikalischen<br />

Kontext zu erleben.<br />

Beat ist mehr als ein Relikt aus den 60ern, vor allem, wenn er<br />

so präsentiert und gespielt wird wie ¡Más <strong>Shake</strong>! Aber bevor<br />

das Publikum in diesen Hörgenuss kommt, gibt es eine<br />

Support-Gruppe der anderen Art:<br />

Das Vinyl-Café Lüneburg spielt, wie der Name es vermuten<br />

lässt, keine Instrumente, sondern Schallplatten. Die beiden<br />

Männer bieten aber nicht nur Musik, sondern liefern gleich<br />

noch Hintergrundwissen dazu. Dem musikalischen<br />

Bildungsauftrag kommt man also definitiv nach. Und für die<br />

politische Bildung ist auch gesorgt, denn Die Partei ist an<br />

diesem Abend auch mit einem Stand vertreten.


Um 20:30 Uhr kommen ¡Más <strong>Shake</strong>! auf die<br />

Bühne, und vom ersten Ton an tanzt das Publikum im gut<br />

besuchten Schon Schön zur Beatmusik. Genau das wird es an<br />

diesem Abend für die nächsten circa zwei Stunden tun – so lange<br />

spielt die selbsternannte südamerikanische Beat-Explosion aus<br />

Berlin an diesem Abend.<br />

Mit der südamerikanischen Band Los <strong>Shake</strong>s, die – pardon – als<br />

Abklatsch der Beatles bekannt ist, haben ¡Más <strong>Shake</strong>! nur den<br />

Namen gemeinsam. Denn der Sound der vierköpfigen Band klingt<br />

so frisch, dass er auch im 21. Jahrhundert bestens funktioniert –<br />

ganz offensichtlich, wie an der Reaktion der Besucher zu<br />

erkennen ist. Am Ende des Sets haben die Lieder schon fast<br />

psychodelische Elemente.<br />

Der neue Bassist Christopher wird gut aufgenommen. Er kann<br />

sich nicht davor drücken, zumindest kurz den Hauptpart am<br />

Mikrofon zu übernehmen, denn das Publikum feuert ihn so lange<br />

an, bis er schließlich nachgibt.<br />

Nicht nur das Publikum hat an diesem Abend sichtlich Spaß, auch<br />

die Band selbst. Dementsprechend ist die Atmosphäre auch<br />

locker und gelöst, eine angenehme Energie wabert durch den<br />

Mainzer Kulturclub.


Später am Abend wird nicht nur<br />

ausgelassen getanzt, sondern auch<br />

gepogt. Und bei einem Song, der<br />

doch etwas an „The Bird“ erinnert,<br />

setzt sich die ersten Reihen hin, nur<br />

um wie auf Kommando<br />

hochzuspringen.<br />

Schließlich ist der zweite Gig der<br />

Band überhaupt im Schon Schön zu<br />

Ende. Das Publikum geht zufrieden<br />

in einer der ersten lauen<br />

Sommerabende des Jahres <strong>2017</strong>.<br />

In diesem Sinne ¡Muchas Garcias!<br />

an ¡Más <strong>Shake</strong>! jund auch das<br />

Vinyl-Café für den tollen Abend.<br />

¡Hasta Luego!


Um dem geneigten Leser zu einem tieferen Verständnis meiner<br />

bisherigen Berichte und auch dieses Berichtes zu verhelfen, habe<br />

ich mich entschieden, an dieser Stelle zunächst einmal darzulegen,<br />

wie in meiner Welt das ganze Drumherum zu einem Konzert<br />

(zumindest im Falle einer Handvoll Bands) so vonstatten geht:<br />

Anfangs: Wahrnehmung eines Posts über Konzertankündigungen<br />

auf Facebook oder Nachricht einer/s Freundin/es über ebendies, in<br />

seltenen Fällen auch Newsletter-Infos oder Erspähen von News auf<br />

einschlägigen Homepages.<br />

Danach grundsätzlich, immer und ohne Ausnahme: TIERISCH<br />

AUFREGEN!!!! Egal über was, Hauptsache komplett ausrasten und<br />

alle Beteiligten abgrundtief hassen!!!<br />

Meistens, weil die Städte oder Tage nicht 1A perfekt in den Kram<br />

passen, öfters als gesund ist aber auch einfach mal so, ohne<br />

konkreten Grund, bloß weil halt Bock drauf.<br />

Infolgedessen: sich persönlich beleidigt fühlen. "ICH BLEIB' ZU HAUSE,<br />

SOLLEN DIE IHREN SCHEIß DOCH ALLEINE MACHEN UND ZUSEHEN<br />

WIE SE KLARKOMMEN!!!!" Danach noch einige Tage lang vor Wut und<br />

Hass rauchen und eine Verschwörungstheorie nach der anderen<br />

zusammenspinnen.


In der Zwischenzeit mit den 5-8 Freunden/innen in Kontakt getreten<br />

sein, die grundsätzlich immer für Konzerte dieser Art infrage<br />

kommen. Kontakt verläuft grundsätzlich folgendermaßen: "HAST DU<br />

DIE TERMINE GESEHEN??? DIE WOLLEN MICH DOCH<br />

VERARSCHEN, WIR GEHEN DA NICHT NICHT NICHT HIN!!!<br />

Definitiv NICHT!!!!" - "Ja ok."<br />

...bis langsam die Erkenntnis reift, dass das vielleicht etwas<br />

narzisstisch gedacht ist und die Verantwortlichen einen ja noch nicht<br />

mal persönlich kennen. Und wenn, dass es ihnen achtspurig am<br />

Arsch vorbei ginge.<br />

Daraufhin: zähneknirschend den persönlichen Terminplan<br />

'rauskramen, stundenlang vulgär fluchend Termine hin und her<br />

schieben, dann das Scheißteil in die Ecke treten und wieder 3 Tage<br />

lang vor Wut brodeln. Den Freunden/innen erneut "glaubhaft"<br />

versichern, dass KEINS der Konzerte auch nur ansatzweise<br />

umsetzbar ist! Und dass man eh keinen Bock auf den Abfuck hat!!!<br />

Letztlich: tausend Termine verschieben, neuerdings leider auch<br />

Urlaubstage tauschen, Kollegen bequatschen, vor Stress ein<br />

bisschen weinen - Karten kaufen, Hotels buchen und dann die<br />

Freunde/innen darüber informieren, dass es doch geht und auch<br />

alles schon längst geregelt ist. Und zwar für ALLE Konzerte.<br />

Irgendwer hat dann immer Zeit, mitzufahren - seltsam nur, dass auch<br />

immer jemand Nerv dazu hat.


Nach diesem kurzen Vorwort jetzt aber zur Sache:<br />

Köln, 28. Mai <strong>2017</strong>. Ich möchte an dieser Stelle noch<br />

anmerken, dass ich wenige Tage zuvor meinen letzten<br />

Geburtstag vor dem Übergang in eine neue Lebensdekade<br />

begangen hatte, was mich stark deprimiert (immer noch). Die<br />

Lachfalten (lachen? Hier gibt es nichts zu lachen!!!) fangen an,<br />

sich dauerhaft einzufräsen, die Zornesfalten haben es schon<br />

längst erfolgreich hinter sich gebracht und man verhält und fühlt<br />

sich immer noch wie mit 14 - man fühlt sich nur eben leider<br />

nicht mehr so AN! Außerdem neuerdings dieses "Du musst jetzt<br />

dies und das und kannst doch nicht mehr dieses und jenes" -<br />

am Arsch! Das wüsst' ich aber!<br />

Das Leben ist jedenfalls de-fi-ni-tiv eines der allerhärtesten.<br />

Also was tun? Zu Konzerten gehen, bei denen alle auf der<br />

Bühne älter sind als man selber! Solange sowas überhaupt<br />

noch möglich ist.<br />

Die Teenies (sagt man das heutzutage überhaupt noch so?!) im<br />

Publikum muss man geflissentlich bzw. krampfhaft ignorieren,<br />

wenn man sich nicht spontan die Kugel geben will. Sorry an<br />

alle, die so scheißejung aussahen, dass ich versucht habe,<br />

ihnen Kraft meiner Gedanken einen frühzeitigen und qualvollen<br />

Tod zu bescheren... ach Quark, was red' ich eigentlich, am<br />

Arsch, ich hasse euch alle.<br />

Zum Ausgleich habe ich natürlich nur Freunde mit nach Köln<br />

geschleift, die älter sind als ich. Ich habe allerdings auch gar<br />

keine Freunde, die jünger sind, auch mein Fass hat schließlich<br />

Grenzen und ich bin ja nicht wahnsinnig (falls da jetzt Zweifel<br />

bestanden).


Für dieses Konzert hatte ich neben 2 üblichen Verdächtigen,<br />

quasi alten Konzert-Hasen, noch eine Freundin aus Uni-Zeiten<br />

gewinnen können - ewig nicht gesehen und tatsächlich<br />

ernsthaft kaum wiedererkannt. Zumindest sie mich nicht,<br />

Frisuren und Haarfarben machen anscheinend einiges aus.<br />

Und ihre erste, ernsthaft ängstliche Frage nach dem Schock<br />

über meine optische Metamorphose war: "Bin ich eigentlich<br />

richtig angezogen oder hätte ich schicker kommen<br />

müssen???" Hab' mich weggeschmissen.<br />

Diese Begegnung hob meine Stimmung also ganz enorm, was<br />

sich auch auf meine Wahrnehmung des Konzertes ausgewirkt<br />

haben dürfte.<br />

An diesem Tag war es übrigens fürchterlich heiß in Köln und in<br />

uns schwelte schon die blanke Panik vor dem Blueshell: aus<br />

der Vergangenheit wussten wir, dass in diesem Schuppen<br />

selbst bei moderaten Außentemperaturen und mäßigem<br />

Publikumsverkehr nach kürzester Zeit der Schweiß von der<br />

Decke tropft. Bzw. im September 2013 spritzte literweise<br />

fruchtbarer Gitarristenschweiß in die ersten Reihen.<br />

Aber zur Abwechslung mal eine freudige Überraschung: der<br />

Club schien aufgerüstet zu haben, die Temperatur war<br />

anstandslos erträglich und es wehte ab und zu sogar ein<br />

angenehm kühles Lüftchen durch den Raum. Schöne Sache<br />

das.


Meine drei Begleiterinnen erlebten dann bei diesem Konzert zum<br />

ersten Mal den frischen Bassisten, der zu allem Überfluss auch<br />

noch denselben Vornamen trägt wie mein Bruder - löst eher so<br />

gemischte Gefühle in mir aus. Aber er kann ja nichts dafür, insofern<br />

darf ich reinen Gewissens verlauten lassen: ich find den gut. Spielt<br />

gut, singt gut (außer spanisch) und macht vor allem ordentlich<br />

Stimmung - kannse nix gegen sagen!<br />

Bei diesem Konzert war die Stimmung sowieso insgesamt ziemlich<br />

bombig, ein bis zwei etwas irritierende Szenen auf der Bühne mal<br />

ausgespart. Der Herr Bassist hatte wenige Stunden zuvor zum<br />

ersten Mal den Kölner Dom betreten, was ihm wohl einige<br />

Inspiration verschafft hatte, sodass er richtig sauber abging. Und<br />

der feine Herr Frontmann glänzte auch mit - in letzter Zeit öfters<br />

auftretender - Redseligkeit und faselte irgendwas von wegen, er<br />

könne sich ja zwischen den Songs das Mikro in den Arsch<br />

schieben, damit es nicht so leise sei. Ach es MUSS doch nicht sein,<br />

dann doch lieber der alternativ unterbreitete Vorschlag, das<br />

Publikum möge doch bitte durchgängig klatschen und johlen. Bin ja<br />

zwar eigentlich eher zum Konsumieren da (ich zahl' schließlich für<br />

den Scheiß!!!!), aber manchmal muss man nun mal aktiv werden,<br />

um Schlimmeres zu verhindern. Öffentlich zur Diskussion gestellte<br />

Darmperistaltik zum Beispiel.<br />

Dann ein kurzer Schock-Moment für alle Kölner: die Band ordert<br />

Becks! Übelster Kölsch-Diss!!! Die Stimmung ist kurz davor zu<br />

kippen, es liegt Eskalation in der Luft, Leute bereiten das Stürmen<br />

der Bühne vor, beginnen, sich zu vermummen und Benzin mit<br />

Heizöl zu mischen... in letzter Sekunde erklingen die rettenden,<br />

ganz subversiven Töne der Kuh-Glocke, jedem klingeln so


dermaßen die Ohren, dass im Hirn augenblicklich vollkommene<br />

Leere herrscht und alle fangen wie paralysiert an, den<br />

vorgegeben Beat mitzuklatschen.<br />

Zugegeben, auch wenn ich solche Rudelaktionen gerne wie ein<br />

trotziges Kleinkind verweigere - "What a love" hat seit Neustem<br />

einen Drive, dem auch ich mich nicht entziehen kann. Gerade<br />

Schlagzeug und Gitarre akkumulieren sich da punktuell zu einer<br />

Klangwand, die mein Hirn explodieren lässt. Heißer Scheiß. Bin<br />

sowieso großer Schlagzeug-Fan und wenn man dann mal einen<br />

Schlagzeuger trifft, der sein Handwerk über die Maßen versteht<br />

und nicht mit seinem Gedaddele alles zuschmiert - herrlich,<br />

einfach herrlich.<br />

Auch wenn ich anmerken muss (es brennt mir schon so lange auf<br />

der Seele), dass ich die Dramaturgie der Setlist für<br />

überdenkenswert halte. Am Anfang plätschert es so sehr vor sich<br />

hin, dass es nicht unlange dauert, bis richtig Stimmung<br />

aufzukeimen vermag (vielleicht ein genereller Deal mit den<br />

Veranstaltern, damit die Leute in der Zeit viel Bier holen gehen!?)<br />

und gegen Ende werden alle Knaller so Schlag und Schlag<br />

hintereinander weggedroschen, dass einem Hören und Sehen<br />

vergeht und man Gefahr läuft zu dehydrieren und<br />

waaaaahnsinnig zu werden! Könnte man ganz eventuell mal 'n<br />

bisschen drauf 'rumdenken, nur mal so in den Raum geworfen.<br />

Aber ich bin ja auch kein Fachmann. Der das so richtig kann.<br />

Auch Taxis sind Autos. Mariacron.


Die letzten Lieder vor dem Break fetzten<br />

jedenfalls wieder mal alles weg und die<br />

neuerdings 2 Soli im Zugaben-Block<br />

flashten dann endgültig den gesamten<br />

Saal in andere Sphären. Der Kemper<br />

hat da 'nen guten Job gemacht, die<br />

Sounds und Effekte lassen den Mob<br />

jedes Mal komplett beeindruckt zurück.<br />

Und 'n bisschen auch mit<br />

Ohrenschmerzen ob der mindestens<br />

5000sone und der annähernden<br />

Ultraschall-Frequenzen.<br />

Hinterher ging einem dann noch das<br />

Herz auf, als 3 blutjunge, furchtbar<br />

aufgeregte Mädchen ganz exklusiv<br />

backstage noch ein Foto mit dem<br />

Big Star machen durften und<br />

ekstatisch kreischend und hüpfend<br />

zurückkamen. Tja, 'n bisschen so<br />

war man selbst vor rund 15 Jahren<br />

auch mal... nur viiieeeeel cooler,<br />

looogen!!<br />

Insgesamt, nach dezidierter<br />

Abwägung aller Umstände, lässt<br />

sich, denke ich, zu dieser Band<br />

doch schon irgendwie vorsichtig<br />

auch irgendwie durchaus sagen:<br />

joah, kann man machen. Be there<br />

or be square!


Nachdem wir Mainz und Köln hinter uns gelassen hatten,<br />

fuhren wir gut gesättigt und wie immer viel zu müde nach<br />

Hameln. Wie wir ja schon aus unzähligen Gute-Nacht-Geschichten<br />

wussten, gibt es die alte Sage über den Rattenfänger.<br />

Wer die Story nicht kennt, hat wohl ziemlich schlecht als<br />

Kind zugehört. ;-)<br />

Da unsere kleinen Rattenfänger<br />

mit auf Tour waren, mussten wir natürlich<br />

den Brunnen suchen. Der Tag war viel zu<br />

warm wie wir fanden. Wären die<br />

Temperaturen vielleicht etwas angenehmer<br />

gewesen, hätte man noch mehr von Hameln<br />

angucken können. Vielleicht ja beim<br />

nächsten Mal.<br />

Jedenfalls den Brunnen haben wir gefunden<br />

und sind den unzähligen Ratten, die überall<br />

auf den Boden zu finden sind, gefolgt.<br />

Nachdem wir das also erledigt hatten, ging‘s wieder in die<br />

Ferienwohnung (oder besser Ferienhaus).<br />

Wir mussten uns schließlich noch stärken, was bei dem<br />

Kochzubehör dort eine Kunst war.


Nachdem wir noch einmal die nähere Umgebung des Ferienhauses<br />

erkundet hatten, fuhren wir alle zusammen zum Club. Dieses Jahr<br />

war es tatsächlich das erste Mal, dass wir 3 zusammen zum<br />

Konzert aufgebrochen sind. Aufgrund der Entfernung von<br />

Ferienhaus und Club konnten so aber einmal alle die Vorband<br />

erleben.<br />

Pünktlich zum Einlass ging es auch rein. Was für eine Seltenheit!<br />

Wie auch schon in Mainz und Köln übernahm erst einmal das<br />

„Vinyl- Café Lüneburg“ die Bühne! Nette Idee für eine Vorband<br />

wie wir finden.<br />

Der Rest des Publikums war während des Bildungsauftrags<br />

des Vinyl Cafés noch ziemlich verhalten, aber als <strong>¡más</strong> <strong>Shake</strong><br />

dann nach kurzer Umbaupause (die tolle „Omalampe“ des<br />

Vinyl-Cafés blieb glücklicherweise als Deko auf der Bühne!)<br />

mit ihrem Set anfingen, wurden nach und nach immer mehr<br />

Menschen mutiger und begannen sich mehr und mehr zu<br />

bewegen.


Die Sumpfblume selbst war auch eine echt tolle Location. Die<br />

Bühne war schön hoch und auf der linken Seite gab es eine<br />

kleine Empore. Als allesamt „Kleinwüchsige“ haben wir es uns<br />

dann auf der Empore bequem gemacht. Das Ganze hatte 2<br />

Vorteile: 1. wir konnten alles sehen und 2. selbst beim<br />

ausuferndem Tanzen haben wir niemanden gestört.<br />

Doch etwas irritiert waren wir allerdings, als das Publikum nach<br />

Rods Bitte, doch etwas näher zu kommen, nicht reagierte,<br />

woraufhin Rod meinte: „Ihr könnt auch die Tische verschieben.“<br />

Daraufhin wurden wirklich 2 Tische quasi direkt vor die Bühne<br />

geschoben. Seltsam irgendwie…<br />

Zwischen den Tischen fingen dann aber auch ein paar Leute an<br />

zu tanzen und die anderen konnten ganz gechillt bei ihrem<br />

Getränk den schönen Klängen von der Bühne lauschen.<br />

Irgendwie hatte ich während des Konzertes richtig Lust noch<br />

einen Kurzen zu Trinken, aufgrund von<br />

Kommunikationsproblemen („Ich kann deins ja erst mal<br />

mitbezahlen, dafür zahlst du die Drinks.“ „Wie, ich dachte das<br />

wäre ein Spaß, ich hab kein Geld mit!“) fehlte aber leider das<br />

Geld. Cora hat sich dann erbarmt uns etwas nicht-alkoholisches<br />

auszugeben, aber Alkohol wollte sie nicht finanzieren, selbst<br />

wenn es nur mit 20 Cent gewesen wäre. Aber verdursten<br />

mussten wir ja trotzdem nicht, Cola und Wasser stillen Durst ja<br />

eh besser als Jägermeister und Wodka.


Die Lichtverhältnisse im Publikumsbereich des Clubs lassen<br />

sich am ehesten mit dem Wort „dunkel“ beschreiben, weshalb<br />

die Band mehrfach darauf hingewiesen hat, das man ja auch<br />

mal n bisschen Licht anmachen könnte, damit man auch die<br />

tanzenden Menschen sieht.<br />

Insgesamt war es ein schöner Abend. Leider ging es dann am<br />

nächsten Tag auch schon wieder nach Hause und die kleine<br />

Minitour war vorbei.


Zunächst erst einmal vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst und<br />

uns ein paar Fragen beantwortest. Dein Ausstieg bei Más <strong>Shake</strong> kam<br />

für viele (auch für uns) sehr überraschend. Zumindest wurden wir<br />

von einigen Leuten angesprochen und gefragt wieso, weshalb,<br />

warum? Eine Antwort darauf konnten wir nie geben. Möchtest du<br />

selbst etwas dazu sagen?<br />

Einfach aufgrund zeitlicher Probleme. Full-Job vs. Touren! Touren<br />

bedeutet Urlaub nehmen, der ist leider begrenzt. Für mich war/ist es<br />

wichtig, dass die Band „weiterläuft“ und nicht durch mich<br />

ausgebremst würde/wird.<br />

Du machst ja weiterhin Musik. In welchen Bands spielst du zur Zeit?<br />

THE MOCCASCENE (STUDIO), BERLIN-BEATORGANIZATION,<br />

kleinere Auftragsgeschichten (Revue, Cover)


Mit „Disappointments“ hast du in diesem Jahr deine erste<br />

Soloplatte herausgebracht. Für alle, die die Platte noch nicht<br />

kennen: wie würdest du den Stil beschreiben (a)? Und wie ist<br />

bisher die Resonanz(b)?<br />

a) Mod-Power-Pop<br />

b) Die Resonanz ist viel, viel besser als erwartet, ich mache ja<br />

fast keine Promo. Airplay - besonders - im Ö-R ist bisher sehr gut<br />

gelaufen. Die Vinyl-Platte ist ja limitiert, auch hier erreichen mich<br />

von Konsumenten (auch Ausland) ganz liebe Botschaften. (nicht<br />

viele aber immerhin). Kann sie nur wärmstens weiterempfehlen .<br />

Mal in die Zukunft geschaut... Planst du noch weitere Platten zu<br />

veröffentlichen?<br />

Ja, eine 7" Single. Bin gerade am planen und vorbereiten,<br />

eigentlich wollen wir dieses Jahr noch aufnehmen.<br />

Songs sind schon am Start, das Geld aber noch nicht


Deine Platte kam unter dem Namen „the moccascene“ heraus. Wer<br />

(neben dir) steckt dahinter und wie kam’s überhaupt zu dem<br />

Namen?<br />

The Moccascene ist und bleibt ein offenes Bandprojekt. D.h. immer<br />

Ich plus wechselnde Gäste. Wesentlich unterstützt hat mich zuletzt<br />

natürlich Rüdiger Kusserow, ohne den die Aufnahmen so nie<br />

entstanden wären, jedenfalls nicht in dieser Qualität.<br />

Möchtest du mit „the moccascene“ auch Konzerte spielen bzw.<br />

sogar kleine Touren machen?<br />

Warum nicht, es muss einfach alles passen (wie damals unsere<br />

Show im Bang Bang Club, wo auch Katy mitwirkte)


Du hast ja nun dieses Jahr das erste Mal <strong>¡más</strong> <strong>Shake</strong>! selber aus<br />

der Besucherposition heraus live erleben dürfen. Wie fandest du<br />

das Konzert im Lido?<br />

Das hat mir sehr gut gefallen. Einmal Fan - immer Fan. Die Musik<br />

ist einfach großartig, und bei aller Leichtigkeit in den Harmonien<br />

auch sehr anspruchsvoll. Diese Kombination finde ich aus<br />

Musikersicht sehr reizvoll.<br />

Würdest du potentiell noch mal am Bass einspringen sollte es bei<br />

dir zeitlich passen und Christopher verhindert sein?<br />

Ein hypothetische Frage. Christopher ist ein Profi und wird schon<br />

nicht verhindert sein. Ich werde mit den Bandmitgliedern<br />

von Más <strong>Shake</strong> bestimmt mal wieder –<br />

egal in welchem Kontext - Musik machen (wollen).<br />

Mit Thomas praktiziere ich es ja schon im Rahmen<br />

von "Ein Hit ist ein Hit". Wir leben ja in derselben<br />

Stadt.<br />

Michells Platte „Disappointmehts“ können wir nur empfehlen (es gibt<br />

sie übrigens auch bei Amazon) und sind gespannt, was er weiterhin<br />

musikalisch so treiben wird. Wir wünschen ihm mit seinen Projekten<br />

auf jeden Fall viel Erfolg! ☺


What instruments do you play?<br />

I sing and play bass, guitar, piano, and harmonica.<br />

Guitar, mostly.<br />

When did you start playing music?<br />

My Dad gave me a guitar he’d made from a cigar box when<br />

I was a little boy. I’ve loved music and singing from a very<br />

early age on.<br />

I started to teach myself guitar when I was ten years old.<br />

I’m still learning.<br />

What other projects do you have?<br />

Apart from MAS SHAKE, I still play shows with my old<br />

band, SPY. We formed up, played mostly in Berlin, and then<br />

split up back in the 1990’s. We’re still good mates, though,<br />

and try to play a show every year (we’re playing The<br />

Schokoladen in Berlin, Mitte on Dec 30.) I’ve released an<br />

album of my own songs under the name SEASTONE and<br />

am still working on a second record for that project.


How did you become part of Más <strong>Shake</strong>?<br />

When the band were looking for a new bass player, a<br />

mutual friend was kind enough to suggest me.<br />

Thanks, D! Katy gave me a call out of the blue and<br />

asked me if I’d be interested. We all met for lunch and<br />

they asked me to join. Strange, really; not a year<br />

before that, I was chatting to Michel about his being in<br />

a band with Rod….<br />

What was the last album you bought?<br />

The newest thing I picked up was THE SHINS. Two<br />

records – “Oh, Inverted World” and “So Says I”.<br />

I’m still just getting through them.<br />

It takes me ages to like new stuff.<br />

Having moved her from Canada, I didn’t get to bring<br />

all my records from home. I’m still in the process of<br />

trying to find everything I already once had…<br />

How did you end up in Berlin?<br />

I’d been visiting Germany since I was a teenager. In<br />

1995 I decided to move here. I had an idea that Berlin<br />

would be an interesting place live. I wasn’t<br />

disappointed. It’s been home ever since.


What is you all- time favorite band?<br />

Hmmm. That’s not an easy question.<br />

I have to pick one band???<br />

Probably, THE BEATLES. Maybe, THE JAM.<br />

What is your favorite song in the set?<br />

I like “Donde Vas” because it has a lot of energy and a rather<br />

tricky bass line.<br />

What do you enjoy more: studio recordings or live gigs<br />

and why?<br />

I can’t say I enjoy one more than the other. They’re two very<br />

separate things.<br />

The studio is more a contemplative, creative place.<br />

Playing live is more kinetic, more emotional.<br />

If you will - something like the difference between writing a play<br />

and acting in it.<br />

In the past I didn’t really enjoy the studio so much. When I<br />

finally figured out how to do it, I became fascinated with the<br />

possibilities studio recordings could offer. Nowadays, so much<br />

can be done in pre-production that my recordings and writing<br />

have become intertwined. Recording in the digital age is a lot<br />

less limiting – I can do a lot my recording at home. I like that.<br />

Playing music live is where I get to connect directly with<br />

people. I enjoy the opportunity to experience immediate,<br />

personal reactions.


What was the coolest location you have ever played a<br />

concert in?<br />

I played at a festival a few years ago in Osaka, Japan. That<br />

was really far out!<br />

What’s your favorite place?<br />

I like to look at the ocean, so I love the coast. There are<br />

some wonderfully empty beaches in Spain on the Costa de<br />

la Luz.<br />

What famous musician would you love to work with?<br />

I think it would be great to play in a pub with Norman Blake<br />

from TEENAGE FANCLUB (I heard he lives in a little town<br />

about 50km away from my hometown). I might be<br />

interesting to try and write a song together with Elvis<br />

Costello. I'm not sure – I don't really do very well with<br />

famous people.<br />

What were/are your music idols?<br />

I think having idols is something you do when you're a lot<br />

younger than I am, but I suppose I'd have to say Lennon or<br />

Weller.


Welche Instrumente spielst du?<br />

Ich singe und spiele Bass, Gitarre, Piano und Mundharmonika. Gitarre aber meistens.<br />

Wann hast du angefangen Musik zu machen?<br />

Mein Vater gab mir als ich ein kleiner Junge war eine Gitarre, die er aus einer Zigarrenkiste gemacht hatte. Ich habe<br />

Musik und das Singen von klein auf geliebt. Mit 10 habe ich angefangen, mir selbst Gitarre spielen beizubringen. Ich<br />

lerne immer noch.<br />

Welche anderen Projekte hast du?<br />

Neben <strong>¡más</strong> <strong>Shake</strong> spiele ich noch mit meiner alten Band SPY. Wir spielten zusammen, meistens in Berlin, und<br />

haben uns in den 90ern wieder getrennt. Wir sind aber immer noch gut befreundet und versuchen, eine Show jedes<br />

Jahr zu spielen (z.B. im Schokoladen in Berlin am 30.12.)<br />

Ich habe auch ein Album mit meinen eigenen Songs unter dem Namen Seastone veröffentlicht und arbeite noch an<br />

einem Zweiten für dieses Projekt.<br />

Wie wurdest du Mitglied bei <strong>¡más</strong> <strong>Shake</strong>!?<br />

Als die Band nach einem neuen Bassisten Ausschau hielt, war ein gemeinsamer Freund so nett und hat mich<br />

vorgeschlagen. Danke, D!<br />

Katy rief mich überraschend an und hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte. Wir haben uns alle zum Mittag getroffen<br />

und sie haben mich gefragt, ob ich mitmachen will. Merkwürdig, eigentlich: nicht mal ein Jahr vorher habe ich mich<br />

mit Michell darüber unterhalten, dass er in einer Band mit Rod spielt.<br />

Was war das letzte Album, dass du gekauft hast?<br />

Das Neueste war THE SHINS. 2 Alben – “Oh, Inverted World” und “So Says I”. Ich bin noch dabei, sie durchzuhören.<br />

Ich brauche immer lange um neue Sachen zu mögen. Als ich von Kanada hierher gezogen bin, konnte ich meine<br />

ganzen Alben von zu Hause nicht mitnehmen. Ich bin noch dabei, alles wiederzufinden, das ich mal hatte.<br />

Wie bist du nach Berlin gekommen?<br />

Ich war immer mal wieder in Deutschland seit ich ein Teenager war. 1995 habe ich dann entschieden, nach<br />

Deutschland zu ziehen. Berlin schien mir ein interessanter Ort zum Leben zu sein. Ich wurde nicht enttäuscht.<br />

Seitdem ist es mein Zuhause.<br />

Welche ist deine Lieblingsband?<br />

Hmmm. Das ist keine einfache Frage. Ich muss eine Band auswählen??? Wahrscheinlich The Beatles, Vielleicht The<br />

Jam.<br />

Was ist dein Lieblingssong im Set?<br />

Ich mag “Dónde vas” weil es nach vorne geht und eine eher anspruchsvolle Bassführung hat.<br />

Was gefällt dir besser: Studioarbeit oder Livekonzerte und warum?<br />

Ich kann nicht sagen, ich mag das eine oder das andere lieber. Es sind zwei ganz unterschiedliche Sachen. Das<br />

Studio ist ein nachdenklicher, kreativer Platz. Live spielen ist energetischer und emotionaler. Es ist vergleichbar mit<br />

dem Unterschied zwischen dem Schreiben eines Theaterstücks und dem Schauspielern in einem Stück. Früher habe<br />

ich die Studio Arbeit nicht so gern gemocht. Als ich endlich den Dreh raus hatte, faszinierten mit die Möglichkeiten,<br />

die Studioaufnahmen mit sich bringen. Heutzutage kann so viel in der Preproduction verändert werden, dass mein<br />

Schreiben und mein Aufnehmen miteinander verwoben sind. Aufnahmen im digitalen Zeitalter sind weniger restriktiv<br />

– ich kann viele Aufnahmen Zuhause machen. Ich mag das. Während des Live-spielens bin ich mit dem Publikum<br />

verbunden und ich mag die Gelegenteit, augenblickliche, persönliche Reaktionen zu erleben.<br />

Was war die coolste Location in der du je live gespielt hast?<br />

Ich hab vor ein paar Jahren auf einem Festival in Osaka (Japan) gespielt. Das war weit weg!<br />

Was ist dein Lieblingsort?<br />

Ich mag es, auf das Meer zu schauen, also liebe ich die Küste. Es gibt so viele schöne, leere Strände in Spanien an<br />

der Costa de la Luz..<br />

Mit welchem berühmten Musiker würdest du gerne arbeiten?<br />

Ich denke, es wäre toll in einem Pub mit Norman Blake von Teenage Fanclub zu spielen (ich hab gehört er lebt in<br />

einer keinen Stadt ungefähr 50km von meiner Heimatstadt). Es könnte interessant sein, zu versuchen einen Song<br />

zusammen mit Elvis Costello zu schreiben. Ich bin nicht sicher – Ich kann nicht so gut mit berühmten Menschen.<br />

Wer waren/sind deine musikalischen Idole<br />

Ich denke, Idole hat man, wenn man viel jünger ist als ich. Aber ich denke, ich müsste Lennon oder Weller sagen.


Rüsselsheim und ein Club namens „Das Rind“ – schon im Vorfeld<br />

klang das irgendwie lustig. Da ja irgendwer Fotos machen muss,<br />

war natürlich klar, dass wir hinfahren. Zauberhafterweise war das<br />

Konzert so getimed, das sowieso Urlaub für die Woche eingeplant<br />

war. Wenn man schließlich schon ein Konzert lang im Voraus<br />

geplant hatte, wie es zufälligerweise mit System of a Down 3<br />

Tage früher in Berlin der Fall war, dann kann man auch gleich mal<br />

´ne ganze Woche Urlaub nehmen. Das dann zufällig noch ¡Más<br />

<strong>Shake</strong>! am gleichen Wochenende spielen, kann man jetzt<br />

Schicksal, Fügung oder einfach glücklicher Zufall nennen.<br />

Was nun aber nicht ganz so glücklich war: irgendwie haben wir<br />

ewig verplant eine Unterkunft zu buchen. Aufgrund des<br />

Hessentags waren Unterkünfte in Rüsselsheim natürlich eher<br />

nicht zu erschwinglichen Preisen zu vergeben. Gepaart mit der<br />

Tatsache, das ein mögliches Hotel ja Hunde erlauben muss, sind<br />

wir ganz schnell vom Vorhaben ein Hotel in Clubnähe zu finden,<br />

abgegangen.


Stattdessen fanden wir ein schönes Hostel in Flörsheim. Ja,<br />

Flörsheim am Main, der Ort wo man im Main ein Flugzeug bei<br />

Google Maps erkennen kann. ☺ Wir hatten dann auch kurz<br />

überlegt, ob wir auf Schatzsuche gehen sollten, haben es dann<br />

aber doch gelassen.<br />

Nach einer langen Zugfahrt quer durch Deutschland kamen wir<br />

dann ziemlich zeitig in Flörsheim an und konnten dort noch ein<br />

bisschen die Gegend erkunden/etwas zu Essen suchen. Ganz<br />

spontan wurden wir dann auch von einer Freundin abgeholt um<br />

zusammen zum Konzert in das 4km entfernte Rüsselsheim zu<br />

fahren. Natürlich inklusive „Taxi“ zurück. ☺ Das ist doch mal nett!<br />

☺<br />

Die Fahrt nach Rüsselsheim war dann ziemlich schnell rum,<br />

allerdings haben wir ewig gebraucht, bis wir einen Parkplatz<br />

gefunden haben. Ja, dass vermutlich ganz Rüsselsheim wegen<br />

dem Hessentag gesperrt ist, hätten wir uns vielleicht denken<br />

können, aber wir hätten bei so einer Großveranstaltung einfach<br />

mit einer besseren Parkplatzsituation gerechnet.


Nach einigem Hin- und Her haben wir dann einen Parkplatz<br />

gefunden und uns auf die Suche nach dem Rind gemacht.<br />

Aufgrund der Menschenmassen kam man allerdings nur langsam<br />

vorwärts. Und fortwährend beschäftigte uns die Frage: finden wir<br />

eigentlich nachher das Auto wieder?<br />

Am Rind angekommen waren wir von dem netten Ambiente mit<br />

den Liegestühlen begeistert und ein paar Leute hatten es sich<br />

schon gemütlich gemacht.<br />

Endlich im Club angekommen gingen wir zu unserem üblichen<br />

Platz. Nach kurzer Zeit hab ich mich dann erst mal zu unserem<br />

Fahrer an einen Stehtisch gesellt und ein bisschen geplaudert.<br />

Kurz vor Beginn wollten wir dann an der Bar ein kleines<br />

Schnäpschen, allerdings war das im Rind gar nicht so einfach. An<br />

der Bar im Konzertraum gab es nur alkoholfreie Getränke oder<br />

Bier. Hochprozentigen Alkohol konnte man da gar nicht kaufen.<br />

Also mussten wir dann erst einmal zur anderen Bar im<br />

Restaurant. Auf eine Art aber ein guter Weg extreme<br />

Alkoholexzesse während eines Konzertes zu verhindern!<br />

Während des Konzertes gab es in gewisser Weise einen<br />

„Running Gag“: da am selben Tag Helmut Kohl gestorben war,<br />

wurde dieser während des Konzertes immer öfter von Rod mit<br />

kleinen Ansagen bedacht. Einige fanden das nachher ziemlich<br />

nervig, weil man ja eigentlich nicht über Tote lästern sollte, aber<br />

ich kann über sowas immer Lachen. Ist ja nicht so als ob


der Kerl das noch hört. Und selbst wenn, soll er doch<br />

vorbeischweben! Obwohl, dann hätten wir wohl im Rind alle<br />

keinen Platz mehr … Egal!<br />

Aber wie dem auch sei: das Rind war zwar nicht sonderlich voll,<br />

was aufgrund der Vielzahl an Veranstaltungen aufgrund des<br />

Hessentags wohl zu erwarten war, aber ich denke die Leute die<br />

da waren, hatten alle ihren Spass!<br />

Bei Demolición ist mir dann noch ein Malheur passiert: bei<br />

unserer kleinen 4 Kopf großen „Pogomeute“ hab ich irgendwann<br />

nicht mit ´nem Schubser gerechnet, bzw. ich hab ihn aufgrund<br />

des blöden Epilepsielichtes nicht kommen gesehen, und hab<br />

dann fast n Tisch umgerissen und mich erstmal längs hingelegt.<br />

Danach war dann Vorsicht geboten, ich wollt ja schließlich nicht<br />

Unbeteiligte einfach umreißen.<br />

Die Atmosphäre im Rind war generell sehr entspannt und die<br />

Menschen waren alle gut drauf. Das hat Spaß gemacht. Wir<br />

haben hinterher noch gedacht: hier könnt man gern noch mal n<br />

Konzert erleben. Das dies kein halbes Jahr später tatsächlich der<br />

Fall sein sollte, ahnten wir ja noch nicht.


Mas <strong>Shake</strong> live im Lido, Berlin, den 01.09.<strong>2017</strong> Der 1.<br />

September <strong>2017</strong> lag mitten in meinem Jahresurlaub. So bot<br />

sich das an, mal wieder bei Mas <strong>Shake</strong> vorbei zu schauen,<br />

zumal ja Mainz für mich ausgefallen war. Da ich, seit fünf<br />

Jahren jährlich, aber meine Fahrradtour machen wollte, plante<br />

ich den Termin sozusagen als Tourabschlussparty. Pennen<br />

konnte ich bei den Mädels vom Support, es konnte also<br />

nichts schief gehen. Es war wohl die weiteste Anreise, die<br />

ich je zu einem Konzert hatte. Zunächst ging es mit dem<br />

Zug von Chemnitz aus nach Görlitz, dann weiter mit dem<br />

Rad an der Neiße und Oder bis nach Usedom und weiter<br />

über die Insel nach Wolgast.<br />

Das waren rund 725 Kilometer,<br />

die ich gestrampelt bin.<br />

Von dort aus fuhr ich, wieder<br />

mit dem Zug, nach Berlin.<br />

Insgesamt war ich damit 13<br />

Tage unterwegs.<br />

Die Tour hatte es in diesem Jahr in sich, aber dazu an anderer<br />

Stelle mehr. Sie verlief auch nicht ganz unfallfrei, was<br />

unmittelbare Auswirkungen auf den Konzertbesuch hatte.<br />

Auf der letzten Etappe auf Usedom musste ich auf einem<br />

„gut befahrbaren“ Radweg unsanft absteigen, als ich auf einer<br />

leicht abschüssigen Strecke plötzlich im Sandloch versank.<br />

Dabei hab ich mir ein Pedal in den linken Unterschenkel<br />

geknallt, kurz oberhalb der Ferse. Die Schmerzen wurden<br />

unterwegs immer stärker, jede Bodenwelle tat weh.


Laufen konnte ich auch kaum noch. In dem Hostel in<br />

Wolgast konnte man mir schon mal mit Kühlakkus<br />

aushelfen und über Nacht linderten sich die Schmerzen<br />

etwas, aber Laufen war immer noch problematisch.<br />

Also eine SOS-SMS an San vom Support geschickt.<br />

Zwei Krücken für den Abend wären nicht schlecht. Da<br />

San auch immer mal so ein Talent für derartige Ausfälle<br />

hat, war alles vorhanden, was nötig war. Fast pünktlich<br />

mit nur einer halben Stunde Verspätung kam ich in<br />

Berlin an. Eigentlich wollte ich mit dem Rad<br />

weiterfahren, aber das hab ich mir verkniffen.<br />

Ich nahm die S-Bahn zum Baumschulenweg, wo mich<br />

die Mädels dann abholten. Sie hatten die Krücken<br />

dabei, so dass ich schon mal für den Abend üben<br />

konnte. Normalerweise kann ich das, aber dieses Ami-<br />

Modell war wirklich gewöhnungsbedürftig.<br />

Nach ner Runde quatschen haben wir uns dann fein<br />

gemacht fürs Konzert. Aber erst mal musste noch der<br />

Hunger gestillt werden. Aufgrund meiner Behinderung<br />

fuhren wir mit dem Auto, was wir am Eingang zum Görli<br />

stehen ließen. Der ist ja bekannter Weise recht gut<br />

bewacht.


Ein Stück mussten wir dann noch laufen, bis wir<br />

zum Que Pasa kamen. Zuerst stillten wir unseren<br />

Hunger. Mexikanisch steht bei mir eher selten auf meinem<br />

Speiseplan, aber mit dem Burritos con Carne hatte ich<br />

genau meinen Geschmack getroffen. Bei den Getränken<br />

hielt ich mich, wie auch Cora, an Alkoholfreies. Die andern<br />

beiden standen eher auf Cocktails mit viel Inhalt, also<br />

Prozenten. Nach dem zweiten hatten sie dann schon den<br />

Level der Verrückten vom Labor vier erreicht, was auch<br />

auf die Antialkoholiker übersprang.<br />

Ich hoffe, wir sind nicht allzu unangenehm aufgefallen, wir<br />

hatten jedenfalls viel Spaß. Das Lido war nur eine<br />

Straßenecke weiter, aber mit vier Beinen kommt man nun<br />

mal nicht so schnell voran, so dass wir ein paar Minuten<br />

eher dorthin gestartet sind. Die Cocktailschlürfer liefen<br />

vorneweg, Cora und ich etwas weiter hinten.<br />

Im Bedarfsfalle hätten wir immer so tun können, als<br />

gehörten wir nicht dazu. Vorm Lido angekommen mussten<br />

wir feststellen, die Beatsteaks und Fußball sind wohl doch<br />

zu große Konkurrenten für Mas <strong>Shake</strong>, oder anders<br />

gesagt, es war noch nichts los. Ein paar vereinzelte Fans<br />

hatten sich aber schon eingefunden, davon tatsächlich<br />

eine, die sich ganz spontan für das Konzert entschieden<br />

hatte. Das ließ hoffen. Der Einlass begann natürlich nicht<br />

pünktlich 19.00 Uhr. Das war schon immer so und wird nie<br />

anders sein.


Als dann endlich die Türen aufgingen, musste erst mal<br />

was Organisatorisches geklärt werden. Hatte das mit der<br />

Reservierung meiner Karte geklappt, oder nicht? Es<br />

hatte. Bezahlt war es ja quasi schon, mit drei Cocktails.<br />

Wie wunderbar einfach die Welt manchmal sein kann.<br />

Drinnen genehmigte ich mir ein kleines Bier. Ich wollte<br />

nicht so viel trinken, um nicht mit den Krücken die Treppe<br />

zum Klo hinauf humpeln zu müssen. Wie immer liefen<br />

auch hier mir bekannte Gesichter rum.<br />

Katy musste ich die Story bezüglich der Krücken<br />

erklären. Bei der Gelegenheit kam ich zu einer neuen<br />

Jacke. Leute, es gibt neues Merch! Patty, die ich schon<br />

eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte, war auch da. Auf<br />

eine wartete ich aber vergebens, Rascha. Gerade auf sie<br />

hatte ich mich so gefreut. Es war ein Konzert in Berlin,<br />

also ein Heimspiel. Logisch, dass auch gewisse<br />

Prominenz gesichtet wurde. So mischten sich Frank Z<br />

und der ehemalige Basser von Mas <strong>Shake</strong>, Michell, unter<br />

die überschaubare Menge. Einen Vorteil hatte das Ganze<br />

aber, es war viel Platz zum <strong>Shake</strong>n. Der geplante Beginn<br />

war zwar auf 20.00 Uhr anberaumt, aber wer das für bare<br />

Münze genommen hat, glaubt auch an den<br />

Weihnachtsmann. Wenn ich mich recht erinnere, fing die<br />

Band gegen halb neun an zu spielen. Da an diesem<br />

Abend meine Hauptaufgabe das Filmen und es mit<br />

Stehen und Rumlaufen nicht so dolle war, suchte ich mir<br />

einen, soweit es ging, ruhigen Platz an der Seite aus.


Die erste Position stellte sich als nicht so vorteilhaft<br />

raus, so dass ich es zunächst doch mit Stehen<br />

versuchte. Das musste ich dann doch aufgeben und<br />

nahm einen Positionswechsel auf einen Barhocker vor.<br />

Dort blieb ich für den Rest des Programms. Leider<br />

konnte ich von dort nicht sehen, was die Drei vom<br />

Support so anstellten. Inzwischen war der<br />

Alkoholpegel zwar etwas gesunken, aber davon war<br />

rein äußerlich nicht viel zu merken. Hinterher hatte<br />

San jedenfalls ne Beule am Kopf. Die Entstehung<br />

hätte ich schon gerne sehen wollen. Ja, wer den<br />

Schaden hat… San und Cora haben auch fleißig<br />

geknipst.<br />

Die 0-Promille-Fotos hab ich schon gesehen, die<br />

anderen leider noch nicht. Das wird aber noch,<br />

zumindest gilt das für den Extrakt. Der Ausschuss<br />

wäre aber sicher auch interessant. Am Set hat sich,<br />

soweit ich das überschauen kann, nicht viel geändert.<br />

Chris, der neue Mann am Bass, hat sich gut in die<br />

Band eingefügt und hatte offenbar ganz viel Spaß an<br />

der Sache. Zwar gab es hier und da ein paar<br />

Textklemmer, und das nicht nur von ihm, auch wurde<br />

der ein oder andere Einsatz verpasst, aber wurscht,<br />

die Hauptsache, die Leute hatten ihren Spaß. Den<br />

hatte die Band auf jeden Fall auch. Chris hat sogar<br />

versucht, mitzutanzen, bei Till The End Of My Days,<br />

also er hat‘s versucht… und ich kann’s beweisen.<br />

Tomás glänzte mit frechen Bemerkungen, gut<br />

ausgekontert von Rod, und Katy mit Schönheit. Das<br />

rot-schwarze Kleid und die kurzen Haare stehen ihr<br />

wirklich gut. Die Band nahm es locker, dass nicht so<br />

viele Leute da waren. Ist eben Berlin und bei der<br />

Konkurrenz an diesem Abend


… Die meisten Videos sind vorzeigbar und werden dann<br />

wieder auf YouTube zu sehen sein. Ich muss sie nur noch<br />

schneiden. Nachdem der letzte Ton verklungen war, fanden<br />

wir uns alle am Merch-Stand ein. Die Mädels vom Support<br />

hatten viel Schreibarbeit für die Band dabei, speziell für<br />

Michell, die noch vollendet werden musste und dann gab es<br />

ja noch neue Sachen zum Anziehen. Ich war ja schon<br />

bedient worden und ruhte mich daneben sitzend aus. Nach<br />

dem Tschüs sagen begaben wir uns dann wieder in<br />

Richtung Auto.<br />

Die Heimfahrt begann mit einer kleinen Irrfahrt durch<br />

Kreuzberg, die durch eine kurze Verstopfung unterbrochen<br />

wurde, und das um Mitternacht. Ist halt Berlin. Mit etwas<br />

Glück fand sich sogar noch ein Parkplatz vor dem Haus.<br />

Dann wurden erst mal die Betten hergerichtet. Ich schaute<br />

mir noch die Fotos von Cora an aber mir fielen die Augen<br />

langsam zu. Es war doch ein ziemlich anstrengender Tag für<br />

mich. Die anderen gingen noch nach nebenan und<br />

quatschten noch eine Weile.


Davon hab ich aber nicht mehr viel mitbekommen. Am<br />

nächsten Tag schliefen wir erst mal aus. Cora bot mir an,<br />

mich bis Dessau im Auto mitzunehmen. Wir mussten zwar<br />

etwas basteln, aber schließlich passte das Fahrrad doch in<br />

den erweiterten Kofferraum. Ohne Stau unterwegs kamen<br />

wir zeitig genug in Dessau an, so dass ich meinen<br />

planmäßigen Zug noch bequem schaffte. Alles weitere war<br />

das gleiche Prozedere, wie im vergangenen Jahr,<br />

Umsteigen in Leipzig und mit dem Nostalgiezug dann nach<br />

Chemnitz.<br />

Wie geplant und trocken kam ich in Chemnitz an. Ich hab<br />

dann nur noch mein Gepäck hochgetragen und das Rad in<br />

den Keller gestellt. Dass mich noch zwei<br />

schwanzwedelnde Überraschungen erwarteten, die mich<br />

die Nacht nicht haben alleine verbringen lassen, ist eine<br />

andere Geschichte. Das Konzert hat sich auf jeden Fall<br />

gelohnt. Wer nicht da war, selber schuld. Das nächste Mal<br />

eben hingehn! ;) –IR- Übrigens, noch mehr Fotos gibt es<br />

auf Más<strong>Shake</strong>-Fan-Support's Fotosite ;)


Hamburg, altes Haus. Selten hast du mich in einem Jahr so oft<br />

begrüßen dürfen wie in <strong>2017</strong> - sei es dienstlich oder privat. Wenn ich<br />

richtig gezählt habe, dürften das so 5 oder 6 Mal gewesen sein. Das<br />

letzte Mal erst vor knapp 2 Wochen, als wir das grandiose und<br />

emotionale Finale einer anderen Band (mit-)feiern durften (oder auch<br />

mussten - ist schließlich Ansichtssache. Zumal der Kopf noch immer<br />

nicht realisieren will, dass diese nicht mehr aktiv sein wird.) Aber das<br />

ist eine andere Baustelle. Heute soll’s um Más <strong>Shake</strong> gehen, die hier<br />

am Abend im Goldenen Salon spielen werden.<br />

Ein Blick auf den Kalender verriet - es ist Freitag der 13. und<br />

Aberglaube hin oder her… irgendwie bekommt man da immer ein<br />

leicht komisches Gefühl. Obwohl es eigentlich total bescheuert ist. Ich<br />

rechnete zwar nicht unbedingt mit dem Schlimmsten, startete aber<br />

dennoch schon etwas eher in Halle. Man weiß ja nie… Das Wetter<br />

meinte es zumindest schon mal gut mit mir. Strahlend blauer Himmel,<br />

da ist man doch gern unterwegs. Zu meinem Erstaunen verlief die gut<br />

360km lange Fahrt auch nahezu problemlos. Kein Stau auf der A14,<br />

A2 oder A7. Ich glaubte schon fast an ein Wunder und machte<br />

vorsichtige Pläne, was ich mit der Wartezeit bis die beiden anderen<br />

Pappnasen mit ihren Hunden aus Berlin eintrudeln werden so<br />

anstelle. Im Hotel schnell einchecken und dann runter zum Fischmarkt<br />

gehen und am Wasser noch ein paar Sonnenstrahlen einfangen? Vllt.<br />

sollte ich auch die Kamera für ein paar Bilder einstecken… Ja, das<br />

war schon mal ein Plan.


Nun ja, ich hätte mich gedanklich vllt. nicht zu sehr damit<br />

beschäftigen sollen… Hamburg schon in Sichtweite, stand ich nun<br />

doch noch im Stau. Und zwar richtig. Es ging so gaaaar nichts<br />

vorwärts. Für die letzten 10 km zum Hotel brauchte ich fast 1,5h.<br />

Nervig. Und mein Alternativprogramm war damit auch hinfällig - wir<br />

kamen nämlich quasi zeitgleich am Hotel an. Zum Fischmarkt<br />

runter ging’s dann später aber trotzdem noch. Die Hunde brauchten<br />

schließlich noch ihre Gassirunde und wir Zweibeiner auch noch<br />

was zum Essen, denn ein Hungerast während einem Konzert ist<br />

definitiv nicht erstrebenswert.<br />

Ach ja, ein kleiner Hinweis an mich selber: ein Blick auf die<br />

Eintrittskarte oder die Veranstaltungsseite im Internet ist vllt. doch<br />

empfehlenswert. Zumindest wenn man nicht 1,5h zu früh vorm<br />

Club stehen möchte, weil man irgendwie noch intus hat, dass es<br />

19:30 rein geht… äääh ja. Passiert mir so schnell nicht noch mal.<br />

:D Aber so waren wir dann auch eine der ersten, die den Club<br />

betraten. Auch nicht verkehrt.<br />

Diesmal war zur Abwechslung mal wieder eine Vorband am Start -<br />

The Jooles waren beauftragt, schon mal ein bisschen Bewegung<br />

in’s Publikum zu bringen. Etwas, dass ihnen nicht schwer zu fallen<br />

schien. In meinem Hinterkopf wurden sie jedenfalls schon mal als<br />

sehenswert abgespeichert - sollte sich mal konzerttechnisch bei mir<br />

in der Nähe die Gelegenheit bieten, bin ich dabei…


Für alle neugierig gewordenen hab ich mir hier mal rotzfrech den Text<br />

von der Homepage ihrer Booking-Agentur „gemopst“. Der beschreibt<br />

die vier und ihre Musik wirklich sehr treffend wie ich finde.<br />

„The Jooles sind eine Band aus Berlin, bestehend aus Daria<br />

(Gesang), den Geschwistern Alex (Gitarre) und Katha (Bass) sowie<br />

Richie (Drums). Ihre Musik bezeichnen sie selbst als „Vintage Pop“.<br />

Vintage, weil ihre Liebe zu den musikalischen Klängen der 60er und<br />

70er Jahre ein unverkennbarer Einfluss ist. Pop, weil sich ihre Musik<br />

nicht in eine einzige Genre-Schublade stecken lässt, sondern<br />

stattdessen die Eingängigkeit und ansteckende Energie der Songs<br />

und Darbietungen im Fokus stehen. So sind auch ihre Liveshows<br />

eine abwechslungsreiche Reise durch verschiedene Stile wie Beat,<br />

Soul, Disco, Garage und Psychedelia. Für den roten Faden sorgt die<br />

bittersüße Stimme von Sängerin Daria, die mal an Nina Persson, mal<br />

an Grace Slick, mal an Gwen Stefani erinnert. Dazu erzeugen<br />

Spielfreude und Charme, die Harmoniegesänge und gekonnten<br />

Improvisationen eine Mischung, die Herz und Beine des Publikums<br />

gleichermaßen zum Tanzen bringen.<br />

Seit der Gründung 2011 spielten The Jooles viele Konzerte in<br />

Deutschland und vor allem Großbritannien, wo sie mehrfach auf Tour<br />

waren und sogar im legendären Cavern Club in Liverpool auf der<br />

Bühne standen. Viel Zeit und Liebe für’s Detail hat die Band in die<br />

Produktion ihres Debütalbums „Moving Memories“ gesteckt, welches<br />

2016 erschienen ist und u.a. durch ein erfolgreiches Crowdfunding<br />

finanziert werden konnte. Produziert wurde es stilecht mit analogem<br />

Equipment in den Hamburger YeahYeahYeah Studios.“


Als die vier nach knapp einer Stunde dann unter kräftigem Applaus<br />

des schon gut gefüllten Saales die Bühne verließen, waren wir schon<br />

ordentlich warmgetanzt und mussten uns erstmal kurz an der Bar<br />

Erfrischungsgetränke besorgen. Zeit dafür war ja, da nun erstmal kurz<br />

auf der Bühne umgebaut werden musste. Nach einer knappen<br />

Viertelstunde war der Umbau dann auch erledigt und die komplett in<br />

schwarz gekleideten Hauptakteure des Abends konnten die Bühne<br />

endlich entern. Schnell noch mal die Instrumente checken und sich<br />

über die heutige Setlist einigen, dann könnte es schon mit den ersten<br />

Tönen von „The Child and me“ losgehen, wenn - ja wenn man nicht<br />

noch jeden einzelnen Zuschauer persönlich begrüßen möchte. Gott<br />

sei Dank hat Rod das dann doch nicht durchgezogen und es bei dem<br />

einen Herrn belassen. So konnte das Konzert dann doch relativ<br />

pünktlich starten.<br />

Ziemlich schnell machten sich bei Chris mittelschwere technische<br />

Probleme bemerkbar. Chris ist zwar Profi, aber so quasi ohne Monitor<br />

spielen zu müssen, ist für jeden Musiker der Horror. Der Techniker des<br />

Clubs versuchte sein Möglichstes und nach ein paar Songs ging’s<br />

dann auch halbwegs. Wenn man mal von ein paar vereinzelten<br />

Rückkopplungen und den damit verbundenen Ohrenschmerzen<br />

absieht.


Was mir von dem Abend außerdem noch in Erinnerung blieb, war die<br />

Freude bei Christopher wenn er wieder einen „seiner“ Songs<br />

präsentieren durfte UND die Fußreflexzonenmassage von unten.<br />

Donnert da etwa ne U-Bahn drunter lang oder ist das von der Parallel-<br />

Veranstaltung unten im Hafenklang? So richtig klar wurde mir das die<br />

ganze Zeit nicht. Aber egal.<br />

Abgesehen von den technischen Problemchen mit Chris’ Monitor<br />

spielten die vier ihr Set dann aber ohne weitere Schikanen routiniert<br />

durch. Und etwas Gutes hat so ein Konzert mit kleineren Pannen ja<br />

(unvergessen bleibt da auch das 2013er Abschlusskonzert in Wuppertal)<br />

— sie sind extrem unterhaltsam und gefühlt im Nullkommanix vorbei.<br />

Die kleinen amüsanten Gespräche zwischendurch kann man im<br />

Nachhinein in einem Bericht kaum widergeben. Man muss es einfach<br />

erlebt haben.<br />

Klischee und Aberglaube schienen an diesem Tag jedenfalls mal wieder<br />

komplett erfüllt. Wie wir später erfahren haben, war auch die Fahrt von<br />

Berlin nach Hamburg für die Band recht nervenaufreibend. Blöd, wenn<br />

man den Bandbus abholen will und keiner von der Verleih-Firma ist<br />

erreichbar. Naja, sie waren ja schlussendlich pünktlich angekommen.<br />

Das war erstmal das Wichtigste. Freitag der 13. halt…


Mas <strong>Shake</strong> sind eine Berliner Band, deren Bandmitglieder<br />

einigen unter euch nicht ganz unbekannt sein sollten: Da<br />

wäre die wundervolle Katy Matthies, die ihre Kunst zum<br />

Besten gibt. Sie war auch Mitglied bei den Lemonbabies. Bei<br />

!Mas <strong>Shake</strong>! bereichert Sie die Band am Keyboard mit<br />

Percussioninstrumenten, Gesang oder Tanzeinlagen. Sie ist<br />

definitiv das Herzstück dieser Band! Ebenso bekannt sollte<br />

euch Rodrigo González sein der Bassist bei die Ärzte ist. Er<br />

trällert auch mit in der Band und spielt Gitarre. Er ist der<br />

Frontmann der 4-köpfigen Truppe .<br />

Am Schlagzeug sitzt Tomàs Fuentes und am Bass spielt seit<br />

kurzem nun Christopher, beides auch sehr begabte Musiker<br />

die das Beat Quartett perfekt abrunden.<br />

Ich war zuletzt vor drei Jahren das letzte mal bei Mas <strong>Shake</strong>!<br />

und freute mich schon seit Wochen auf diesen Abend.<br />

Also machte ich mich von Bamberg durch den<br />

Feierabendverkehr auf nach Rüsselheim, um mich mal wieder<br />

für einen Abend in die 60s entführen zu lassen. Was mich<br />

dort erwarten würde wusste ich nicht genau, den im Rind war<br />

ich noch nie.


Der Name klang schonmal gut. Als ich an der Location<br />

ankam bekam ich ohne Probleme einen Parkplatz und sprintete<br />

zum Eingang da die Vorband schon begonnen hatte zu spielen<br />

...<br />

The Terrible Noises, eine Rock’n’roll Band die Lieder aus den<br />

50er bis 70er Jahren spielte. Es waren schon einige Leute da<br />

und der Club füllte sich nach und nach, Atmosphäre und die<br />

Musik der Vorband lud zum Tanzen, trinken und verweilen ein.<br />

Für die etwas schüchternen und nicht so tanzwütigen gab es<br />

Bartische mit Hockern.<br />

Als The Terrible Noise fertig waren wurde kurz umgebaut. Die<br />

Stimmung im Publikum war sehr gut und voller Vorfreude auf<br />

Mas <strong>Shake</strong>!.<br />

In mir sehr wohlbekannter 60s Beat <strong>Shake</strong>rmania manier kam<br />

die Band stilecht gekleidet auf die Bühne.<br />

Katy verzauberte mich mit ihrem süssen Bob Haarschnitt und<br />

einen 60er Minikleid, in für diese Zeit sehr typisch geschnittener<br />

A-Linie und den dazu passenden Stiefeln sofort, es war als<br />

würde man in diese Zeit zurück versetzt, auch der Anzug von<br />

Rodrigo war stilecht, wie maßgeschneidert aus der Zeit.


Optisch und auch mit den vertrauten Klängen dieser Zeit punkteten<br />

die vier gleich von Beginn an, als sei das letzte Konzert erst gestern<br />

gewesen. Die Band wurde in den letzten Jahren zu einem sehr<br />

guten Team. Wenn das Tauschen der Instrumente mal etwas<br />

dauerte, scherzte ein anderes der Bandmitglieder charmant darüber,<br />

um die Zeit geschickt zu überbrücken.<br />

Auch das Publikum wurde mit einbezogen und zum Mitmachen<br />

animiert. Auf eine sehr erfrischende und zwanglose Art, sodass man<br />

leicht mitgerissen wurde.<br />

Als sie gegen Ende der Setlist die erste Hit-Single „Break it All“<br />

spielten, tobte und tanzte das Publikum wie wild. Es schien kaum<br />

noch zu toppen zu sein. Doch als gleich darauf „Demolićion“ als<br />

letztes Lied ertönte, steigerte sich die gute Stimmung sogar noch<br />

mehr. Das Publikum setzte sich im Refrain immer wieder hin und<br />

sprang vor Freude im Takt mit auf und verlor sich immer wieder im<br />

sanften Pogo. Das war so schön mitzuerleben wie die Band das<br />

Publikum begeisterte.<br />

Doch das letzte Lied blieb nicht das Letzte, unter den Rufen nach<br />

Zugabe kamen die vier noch einmal auf die Bühne und gaben vier<br />

weitere Songs zum Besten,<br />

„Never Never“ war die erste Zugabe und knüpfte perfekt an. Das<br />

Publikum tanzte fröhlich weiter bis nach einigen Liedern das so wie<br />

ich finde perfekte letzte Lied „Its a sin to go away“ spielten. So<br />

schickten sie uns mit etwas ruhigeren Tönen und einem Herz voller<br />

Freude und Musik auf den Nachhauseweg und einem Ohrwurm, der<br />

mir noch die ganze Fahrt blieb ;)


Auf die Schweiztour freute ich mich schon seit langem. Und<br />

nachdem die doch leicht stressige Anreise nach Rüsselsheim<br />

samt dem dazugehörigen Konzert so prima klappte, konnte es<br />

nun auch endlich über die Grenze gehen.<br />

Basel sollte die erste Station werden. Ich selbst war hier bisher<br />

noch nicht, aber es gibt ja im Internet genügend Infomaterial<br />

und so konnte es nun ans Abgleichen des daheim Erlesenen<br />

bzw. ans neu Entdecken gehen.<br />

Aber erstmal hieß es die Ferienwohnung finden und beziehen.<br />

Nach kleineren Schwierigkeiten an den Schlüssel zu kommen,<br />

waren wir dann aber echt angetan von unserer kleinen<br />

Wohnung auf Zeit. Sogar eine eingezäunte Miniterrasse gab’s,<br />

sehr zur Freude unserer mitreisenden Vierbeiner.<br />

Allzu lang aufgehalten haben wir uns dann dort aber dennoch<br />

nicht, schließlich wollte man ja auch etwas von der Stadt sehen<br />

und ein paar Franken wären für die nächsten Tage sicherlich<br />

auch nicht verkehrt. Also wurde gleichzeitig auch Ausschau<br />

nach nem Geldautomaten gehalten. Was sofort auffiel – Basel<br />

hat eine sehr schöne Altstadt mit ziemlich vielen seeeehr alten<br />

Häusern – für das Moderne (gibt‘s in Basel natürlich auch) hat<br />

man ja meist nicht so den Blick.


Der Schweizer wird ja häufig als sehr reserviert beschrieben.<br />

Davon haben wir nicht viel mitbekommen. Uns gegenüber haben<br />

sich die Schweizer als sehr hilfsbereit und kommunikativ gezeigt.<br />

Ob es an unserem mehr oder weniger Einheitslook (die neuen<br />

Más <strong>Shake</strong>-Jacken mussten schließlich getragen werden) oder<br />

an unseren kleinen und mitunter ziemlich (vor-)lauten<br />

Großstadtschnauzen lag, wir wissen es nicht. Es dauerte<br />

jedenfalls nicht lange, bis wir hier in Basel angesprochen wurden<br />

und sich ein sehr interessantes Gespräch von und über den/die<br />

Schweizer im allgemeinen entwickelte.<br />

Am Abend ging’s dann Richtung Uni.<br />

Schließlich sollte das Konzert auf<br />

dem Unigelände stattfinden. Blöd ist<br />

nur, wenn man nach Hinweisen auf<br />

die skubar sucht, der Club aber<br />

zwischenzeitlich einen anderen<br />

Namen trägt (Verso).<br />

Aber auch hier hilft im Zweifel fragen und Dank der freundlichen<br />

Schweizer haben wir ihn dann auch recht schnell gefunden. Und<br />

als wir dann dort auch einen Transporter mit Berliner<br />

Kennzeichen in der Einfahrt stehen sahen, war eindeutig klar,<br />

dass wir wohl richtig sein mussten.<br />

Da hier am Abend kein Eintrittsgeld verlangt wurde, war mit<br />

entsprechendem Andrang zu rechnen. Und so war es dann auch.<br />

Der Club, eh schon nicht der kleinste dieses Jahres, war bis nach<br />

hinten sehr gut gefüllt. Gut so, denn so nahm man auch den<br />

leichten Anflug von Schulaula-Feeling (den auch die hinten<br />

platzierten Sofas nicht so ganz auslöschen konnten) nicht so<br />

wahr.


Ob sich die Schweizer diesmal als tanzwütig entpuppen würden?<br />

Ich hatte da bei einem Konzert einer anderen Band schon mal ein<br />

etwas anderes Erlebnis in der Schweiz und war entsprechend<br />

gespannt.<br />

Wir hatten unsere Plätze wieder<br />

obligatorisch vor Katy eingenommen.<br />

Direkt vor einer der Boxen, die im Laufe<br />

des Konzertes dann doch ordentlich Rums<br />

erzeugte. Soviel, dass irgendwann sogar<br />

Katy’s Wasserflasche die Flucht ergriff und<br />

wir leicht irritierte Blicke von ihr ernteten.<br />

Aber sorry, da waren wir sowas von<br />

unschuldig. Es blieb auch nicht das<br />

einzige, was da im Laufe des Abends<br />

runterpurzelte bzw. es versuchte. Ihr<br />

Tambourin und das ein oder andere Glas<br />

wurde von uns kurz vor dem Absturz<br />

gerettet.<br />

Um meine Frage von vorhin nochmal aufzugreifen - ja, es wurde<br />

getanzt oder zumindest vorsichtig mitgewippt. Etwas anderes<br />

hätte mich aber auch gewundert. Bei der Musik muss man sich<br />

einfach bewegen. Aber ich frage mich jedes Mal, was man an den<br />

Selfies mit Rod im Hintergrund so toll findet. Vielleicht bin ich<br />

auch zu alt dafür, um das zu verstehen, aber aus den ersten<br />

Reihen wurden die mal wieder reichlich geschossen. Nunja,<br />

egal… es ist wie es ist.<br />

Die Band jedenfalls hatte ordentlich Spaß an dem Abend.


Zwischendurch wurde immer mal wieder improvisiert -<br />

vermutlich all das was aus der Playlist im Bandbus noch in<br />

Erinnerung blieb. Katy konnte so mit ihrer Kuhglocke das<br />

Cowgirl raushängen lassen und zum Ende hin hatte der Herr<br />

in der Mitte dann auch mal wieder richtig Gelegenheit, was<br />

für’s Ego tun - Posen ohne Ende war angesagt. Macht bei<br />

voller Hütte natürlich auch richtig Spaß. In dem Moment hatte<br />

ich nur blöderweise meine Kamera nicht in der Hand. Aber<br />

man will ja auch mal das Konzert genießen und nicht nur<br />

Fotos schießen. :D


Eines war klar: Wenn ¡Más <strong>Shake</strong>! schon nicht in Zürich auftritt,<br />

scheute ich keine Mühe, mich nach Chur ins „Palazzo“ zu begeben.<br />

Es ist das erste Mal, dass ich die südamerikanische Beat-Invasion<br />

aus Berlin live zu sehen und hören bekomme. Schon lange bin ich<br />

persönlich sehr angetan von der Musik und der Sympathie, die die<br />

Band mit sich bringt. Bis etwa fünf Tage vor dem Konzert hatte ich<br />

noch keine Begleitung, bis ich dann einer Kollegin ans Herz gelegt<br />

hatte, sich ¡Más <strong>Shake</strong>! anzuhören und mir so bald wie möglich ein<br />

Feedback zu geben (ich verschickte vorerst mal den Youtube-Link<br />

von Demolición). Wie erwartet war die Reaktion positiv, warum auch<br />

die Antwort auf meine Frage, mich an dieses Konzert zu begleiten,<br />

wohlwollend mit Ja beantwortet wurde. Zugegeben - ich war etwas<br />

euphorisch. Und mit etwas meine ich sehr. Auch meine Begleitung<br />

freute sich auf diesen Abend und so machten wir uns dann am<br />

besagten Tag auf den Weg zu ¡Más <strong>Shake</strong>!<br />

Die Location „Palazzo“ in Chur macht von aussen einen<br />

unscheinbaren Eindruck, ist allerdings von innen ziemlich einladend<br />

dekoriert und mit einer Bowling- und Casinobar ausgestattet. Im<br />

hinteren Raum, der eigentlichen Konzertlocation (nach Arm-<br />

Abstempeln und Tickets vorweisen bei einem mässig motivierten<br />

Zeitgenossen) trifft man nochmals auf eine Bar, die dem Raum<br />

einen sehr charmanten und rustikalen Aspekt verleiht. Hier waren<br />

zu Beginn nur vereinzelt Leute vorzufinden, die sich mit ihren<br />

Drinks in der Hand an der Wand angelehnt hatten oder auf den<br />

Barhockern sassen und sich unterhielten. So nun auch meine<br />

Begleitung und ich.


Gegen 20:00 Uhr kam die Vorband Head<br />

Smashed auf die Bühne - ich war<br />

gespannt. Das sind – meinem Eindruck<br />

und späteren Unterhaltungen nach zu<br />

urteilen – drei Jungs aus Chur, von der<br />

äusseren Erscheinung her ziemlich<br />

unscheinbar. Sie brachen mit einem rauen<br />

Punkrock-Set heraus und ich für meinen<br />

Teil hatte ziemlich Spass an ihrer<br />

Darbietung. Als Vorband für ¡Más <strong>Shake</strong>!<br />

waren sie jedoch eher unvorteilhaft, da sie einen Zacken zu wild<br />

und punkig waren für das eher beatlastige und melodiöse Genre,<br />

welches ¡Más <strong>Shake</strong>! zum Besten gibt.<br />

Head Smashed spielten etwa 45<br />

Minuten, ich habe beim Sänger im<br />

Anschluss eine Kopie ihres Albums<br />

Feeding the Animal gekauft (für von<br />

Punkrock angetane – sehr<br />

empfehlenswert).<br />

Nach Aufräumen und Wechseln des<br />

Equipments begann um ca. 21:30 Uhr ¡Más <strong>Shake</strong>! ihren von uns<br />

lang ersehnten Auftritt. Nach 2 Minuten „Sich-auf-der-Bühne-zurechtfinden“,<br />

starteten sie ihr Set mit The Child and me (Los <strong>Shake</strong>rs). Die<br />

Location war nicht wirklich gefüllt; die meisten Leute standen in der<br />

Mitte, einige Meter von der Bühne entfernt. Die tanzwütigeren<br />

(darunter auch meine Begleitung und ich) sammelten sich<br />

unmittelbar vor der ca. 50cm erhöhten Bühne und taten ihre von der<br />

Band geschätzte Pflicht.


(Ich habe mir, wie sonst<br />

üblich, die Setlist nicht<br />

notiert. Dafür war bei dem<br />

Getanze durchaus zu wenig<br />

Zeit – ein sehr gutes<br />

Zeichen).<br />

Sie boten eine grossartige Nummer nach der anderen; doch<br />

besonders zu Beginn war der Grossteil der Zuschauer<br />

zurückhaltend in ihren Bewegungen (mehr als ein Fuss- und<br />

Kopfwippen lag nicht drin). Doch je länger ¡Más <strong>Shake</strong>! spielten,<br />

desto mehr übernahm die Musik die Körper der Leute und trieb sie<br />

zu tänzerischen, Darbietungen (ein Alptraum<br />

für jeden Chiropraktor). Einige der Covers,<br />

die sie spielten (bisher aber leider nicht<br />

veröffentlicht haben), blieben mir durchaus in<br />

den Ohren. Ich hatte mich also spätestens<br />

nach dem mir bisher unbekannten „I’m not<br />

bad“ gezwungen gesehen, auf die am<br />

Bühnenboden geklebte Setlist zu schielen.<br />

¡Más <strong>Shake</strong>! brachte all diese ohnehin<br />

schon genialen Songs mit einem frischen<br />

und satten Sound rüber.<br />

Absolute Highlights wie What a Love oder Break it all kamen nicht<br />

zu kurz (meinerseits sehr geschätzt) und ich war, nebenbei<br />

bemerkt, schwer beeindruckt von der Ausgelassenheit von Tomás<br />

am Schlagzeug.


Nachdem sie Give me gespielt hatten,<br />

streckte Rodrigo seine Hand nach<br />

vorne, um sein Plek an jemanden von<br />

uns abzugeben. Ich war ziemlich der<br />

erste, der danach griff, als er dann<br />

aber mit der Hand auf meine<br />

Konzertkomplizin wies und ihr das Plek<br />

in die Hand drückte (charmanter geht’s nicht). Ich war hoch erfreut<br />

darüber, spätestens als Rodrigo dann nach dem nächsten Song mir<br />

ebenfalls eines gab (mit erbarmungsvollem Blick).<br />

Nach der unglaublich ausgelassen und energiegeladenen Darbietung<br />

von Demolición und einer encore-mässigen zweiten Wiederholung des<br />

Chorus war der erste Teil zu Ende. Sie kamen nach kurzer Pause noch<br />

mit ein paar Schätzen zurück<br />

(darunter Pobre gato) und<br />

beendeten ihr Set mit einer sehr<br />

gut ausgebauten und donnernden<br />

Version von It’s a sin to go away, mit<br />

ausschweifendem Ende, zusammengehalten<br />

von crash-ride-beat<br />

von Tomás und wahnsinnig virtuosen<br />

Hagström-Solo von Rodrigo.<br />

Nach grosszügigem Applaus (auch von den Nichttanzwütigen) setzten<br />

wir uns wieder an die Bar und waren im Begriff, den Abend bei einem<br />

weiteren Bier ausklingen zu lassen. Ich wollte auf alle Fälle den Ort


ausfindig machen, wo Merchandise verkauft wurde – und habe ihn<br />

schlussendlich gefunden. Da gab es signierte Singles von En tu<br />

corazón, T-Shirts, Pullover und sogar eine Stofftragetasche - alles von<br />

Katy persönlich verkauft. Nach einem kurzen Wortwechsel haben wir<br />

bei der sympathischen, jungen Musikerin zwei T-Shirts käuflich<br />

erworben.<br />

Nachdem fast alle Leute den Raum verlassen hatten, bekamen wir<br />

(inzwischen wieder an der Bar sitzend) im Augenwinkel mit, wie sich<br />

die Band nochmals auf der Bühne sammelte, um ihr Equipment<br />

aufzuräumen. Ich musste diese doch ziemlich entspannten Minuten<br />

nutzen, um auf Rodrigo zuzugehen und ihn erstmal nach einem<br />

gemeinsamen Abbild zu fragen (der Erinnerung wegen).<br />

Habe dann meine Begleitung<br />

beauftragt, Fotos zu machen (danke,<br />

liebe Julia). Rodrigo ist ein sehr<br />

offener und netter Kerl. Wir<br />

unterhielten uns ein wenig und er<br />

erzählte mir unter anderem, warum<br />

sie drei Locations in der Schweiz<br />

ausgesucht haben, aber keine davon<br />

in Zürich war. Ich erzählte von<br />

unserer Reise von Zürich aus und<br />

dass wir noch bis fünf Uhr morgens<br />

zu warten haben, bis der nächste<br />

Zug zurückfährt – er schenkte mir nochmals ein Plek (ich war -<br />

gelinde gesagt - ziemlich wunschlos glücklich).<br />

Dies war eins der für mich erfreulichsten Konzerte, die ich bisher<br />

erleben durfte. Man könnte mich Fan nennen.<br />

Danke, ¡Más <strong>Shake</strong>!<br />

Vincent H. aus Zürich (aus Zürich)und Julia K. aus Weinfelden (aus Weinfelden)


Reisen bildet ja bekanntermaßen und etwas Bildung schadet fast nie.<br />

Mein Überstundenkonto auf der Arbeit hatte sich in den letzten<br />

Wochen dramatisch gefüllt und ich brauchte dringend eine Auszeit.<br />

Praktisch, wenn da eine kleine aber feine Band, die sich der<br />

südamerikanischen Beat-Musik verschrieben hat, eine kurze Tour in<br />

der Schweiz ankündigt. Eigentlich bin ich schon ganz gut in Europa<br />

und der Welt rumgekommen, aber in der Schweiz war ich seltsamer<br />

Weise noch nie. Beim Blick auf den Atlas stellte ich fest, dass mir in<br />

West-Europa sonst nur noch Monaco und Finnland als Reiseziele<br />

fehlen. Also liebes ¡Más <strong>Shake</strong>!: Monaco kann ich mir nicht leisten,<br />

aber wie wäre es mal mit 2-3 Konzerten in Finnland?<br />

Aber erstmal Schweiz. Drei Konzerte am Abend und tagsüber<br />

Sightseeing in Basel, Chur und Bern. Das klang doch<br />

vielversprechend. Und es hat sich wirklich gelohnt. Ein unglaublich<br />

höfliches, sauberes, pünktliches und bergiges Land wie ich<br />

feststellen durfte. Architektonisch und kulinarisch konnte man überall<br />

etwas entdecken und obwohl ich als Großstadtkind Bergen nichts<br />

abgewinnen kann, hat doch auch diese Landschaft einen gewissen<br />

Reiz. Zumal dort überraschenderweise tagsüber an die 21° Celsius<br />

und strahlender Sonnenschein herrschten. In den Tagen da habe ich<br />

mir echt Plattfüße gelaufen, so spannend fand ich es. Leider habe<br />

ich keine Zeit gefunden, den berühmten Reichenbachfall zu<br />

besichtigen, aber das habe ich mir für meinen nächsten Schweiz<br />

Besuch fest vorgenommen.


In Absprache mit dem MSFS schreibe ich dann mal einige Zeilen<br />

zum Konzert in Bern, dem Abschluss der kleinen Schweiz-Tour.<br />

Das Rössli ist wider Erwarten nicht ganz so niedlich wie der Name<br />

vermuten lässt. Ein kleiner links-alternativer Laden in basisdemokratischer<br />

Selbstverwaltung mit dementsprechendem<br />

Publikum. Müsste ich es schätzen, dann würde ich sagen, der<br />

Altersdurchschnitt lag bei um die 30<br />

Jahre und der Schuppen war ganz gut<br />

gefüllt. Ein wenig unangenehm war im<br />

Vorfeld der Spießrutenlauf durch das<br />

Spalier von Drogenverkäufern rund um<br />

die „Reitschule“ zu dem auch das<br />

Rössli gehört. Aber immerhin kein<br />

Oktoberfest weit und breit. Ist ja auch<br />

mal schön.<br />

Ohne Vorband ging es um fast Punkt<br />

21.00 Uhr los. Wie gesagt fast. Denn<br />

während der Rest der Band schon ihre<br />

Hände an den jeweiligen Instrumenten<br />

hatte und loslegen wollte, versuchte<br />

Christopher verzweifelt seinen Bass<br />

anzuschließen. Als Laie ist mir das<br />

völlig schleierhaft wie das so lange<br />

dauern konnte. Während er noch immer<br />

in der kilometerlangen Kabelage<br />

rumwurschtelte, kam von Rod der trockene Spruch: „Der hängt nur<br />

mal eben die Wäsche auf... Und anschließend parkt er das Auto<br />

noch kurz um.“ Letzteres war wohl ein Band-Insiderwitz, denn alle<br />

lachten sich halb schlapp darüber. Jetzt war eh schon alles egal und<br />

Christopher orderte sich noch ein frisch gezapftes Bier. Da die<br />

winzige Bühne direkt bis an die Bar heranreichte, war dies kein<br />

Problem. Auf die zwei weiteren Minuten Verzögerung wegen des


Zapfens kam es jetzt ja auch nicht mehr an. Irgendwie schaffte er<br />

es dann aber nach gefühlten 5 Minuten doch, das Kabelende zu<br />

finden und unter frenetischem Jubel aus dem Publikum in seinen<br />

Bass zu stecken. Noch schnell einen großen Schluck Bier und es<br />

konnte mit „The Child and Me“ gestartet werden.<br />

Es folgte ein sehr schönes Konzert. Die Setlist war mittlerweile<br />

sogar dem einzigen echten südamerikanischen Musiker der Band<br />

halbwegs bekannt und auch die Enden und Anfänge der jeweiligen<br />

Songs klappten fast auf Anhieb fehlerfrei. Profis halt. Man konnte<br />

merken, dass sie bereits einige Konzerte zeitnah nacheinander<br />

gespielt hatten. Optisch war ¡Más <strong>Shake</strong>! natürlich auch wieder ein<br />

Genuss. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, hört ja bei mir das<br />

Auge auch mit. Und das ganz ohne LSD. Ich freue mich immer<br />

wieder über die Ästhetik dieser Band:<br />

Die Herren der Rhythmusfraktion in schicken schwarzen Hosen und<br />

Polos, der Gitarrist auch komplett in schwarz mit Hemd und<br />

altbekanntem Shea Stadium Jacket. Einzig Katy brachte Farbe auf<br />

die Bühne. Sie trug ein wundervolles Sixties-Kleid, in klassischer A-<br />

Linie mit Colorblock-Print à la Mondrian.<br />

Ab dem dritten Song kam allmählich Bewegung ins Publikum,<br />

nachdem die beiden etwas langsameren Anfangslieder beendet<br />

worden waren und die schnelleren Rhythmen begannen. Für die<br />

Band etwas überraschend war dann jedoch der lautstarke Ruf aus<br />

dem Publikum nach „Ausziehen!“. Aber nicht in Richtung der extrem<br />

langbeinigen Dame am Keyboard, das wäre ja auch zu prollig<br />

gewesen. Nein, der Ruf galt dem Bassisten Christopher.


Dieser nestelte zwar ein wenig an seinem Oberteil, behielt es aber<br />

dann doch zum Glück an. Kleiner Tipp von mir: Ich glaube, das<br />

bezog sich auf deine Schuhe. Ich sage nur: no brown after six. Aber<br />

was weiß ich schon von Herrenmode...<br />

Dieser nestelte zwar ein wenig an seinem Oberteil, behielt es aber<br />

dann doch zum Glück an. Kleiner Tipp von mir: Ich glaube, das<br />

bezog sich auf deine Schuhe. Ich sage nur: no brown after six. Aber<br />

was weiß ich schon von Herrenmode...<br />

Beim letzten Lied vor der Zugabe „Demoliciòn“ wurde wie erwartet<br />

kräftig mitgetanzt. Rod gab den Anwesenden einen kleinen Einblick<br />

in sein Essensverhalten, denn er orderte vor dem Song noch kurz<br />

an der Bar „einen Klaren oder einen Kräuterschnaps zum<br />

Verdauen“, da sonst die schwere Lasagne von eben beim Singen<br />

wieder mit hoch kommen würde. Natürlich wurde seinem Wunsch<br />

umgehend entsprochen und er erhielt das Erbetene. So schnell<br />

können Prinzipien auch wieder vergessen werden. Zwei Tage zuvor<br />

hatte er in Basel noch gesagt, normalerweise würden sie keinen<br />

Schnaps auf der Bühne trinken, das täten sie immer vorher<br />

Backstage. Öffentlich wäre das schlecht für‘s Image. Naja. Ist der<br />

Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.<br />

Apropos guter Ruf. Rod gilt ja als Meister der Gitarre und bei den<br />

letzten Liedern zeigte er das auch wieder. Minutenlang hudelte er<br />

auf seinem Instrument rum und entlockte seiner Hagström die<br />

interessantesten Geräusche. Mir persönlich geht das ja eher auf die<br />

Nerven und auch Katy hatte sich (zumindest in Basel) vor lauter<br />

Begeisterung beinahe hinsetzen müssen. Dieses psychodelische<br />

Gedaddel gefällt mir gar nicht, vielleicht, weil ich keine Erfahrungen<br />

mit halluzinogenen Drogen vorweisen kann. So weit geht meine<br />

Passion für die 60er Jahre dann doch nicht. Wer an dieser Stelle<br />

etwas dezidierter in den musiktheoretischen und soziokulturellen<br />

Diskurs um Prog-Rock einsteigen möchte, dem empfehle ich das


Standardwerk von Edward Macan „Rocking the Classics, English<br />

Progressive Rock and the Counterculture“. Aber all diesen Theorien<br />

zum Trotz glaube ich insgeheim (und natürlich völlig subjektiv), dass<br />

Rod lediglich etwas Strom durch seine vielen Geräte jagen möchte,<br />

damit die nicht rosten oder verstauben oder so. War ja auch<br />

bestimmt mal teuer der ganze Kram und Technik will gepflegt<br />

werden.<br />

Mit „It’s a sin to go away“ wurde das letzte Konzert der Schweiz-<br />

Tour <strong>2017</strong> beendet und alle Langhaarigen hatten ein letztes Mal die<br />

Gelegenheit, ihr Haupthaar durchzuschütteln sowie ihren<br />

synästhetischen Erfahrungshorizont zu erweitern.<br />

Ein wenig schade fand ich rückblickend, dass das Mikrofon von<br />

Thomas heute wieder sehr leise eingestellt war, sodass von seinen<br />

Ansagen wenig vorne beim Zuhörer ankam. Andernorts war das<br />

anders und ich habe seine humorvollen fast bissigen Sprüche von<br />

hinten wirklich zu schätzen gelernt!<br />

Mein Fazit für die Schweiz: Es hat mir super viel Spaß gemacht. Ich<br />

habe viel gelacht, getanzt, geredet und gesehen in meinem kleinen<br />

Kurzurlaub vom Alltag. Ganz lieben Dank und beste Grüße an die<br />

vielen netten Menschen, die ich unterwegs kennengelernt habe. Es<br />

war wirklich toll.


¡Das Land hat einen Fan dazubekommen und ich werde dort mit<br />

Sicherheit mal wieder einige Tage verbringen, auch ohne<br />

abendliches Unterhaltungsprogram der South American Beat<br />

Invasion from Berlin.<br />

¡Más <strong>Shake</strong>! zaubern mit ihrer Musik ein Lächeln in mein Gesicht<br />

und lassen mich den Alltag mit seinem ganzen Stress vergessen.<br />

Katy, Thomas, Christopher und Rod harmonieren wunderbar<br />

miteinander. Einerseits gute Musiker, die ihr jeweiliges Instrument<br />

beherrschen, andererseits aber weit davon entfernt, ein steriles<br />

Konzert abzuliefern, das bis auf den letzten Ton perfekt ist. Der<br />

treffende Begriff dafür ist glaube ich „menscheln“.<br />

Ich bin sehr gespannt, wann es mal wieder was von den Vieren zu<br />

hören/sehen gibt und ob für das Jahr 2018 erneut Konzerte oder gar<br />

eine neue EP geplant sind.<br />

Ganz kurz noch ein kleiner Nachtrag in eigener Sache. Ich habe<br />

lange überlegt, ob ich das hier schreiben soll oder nicht, aber aus<br />

therapeutischen Gründen muss ich es einfach machen:<br />

An das besoffene A...loch, das ich leider auf dem Rückweg ins<br />

Hotel in Chur in einer Seitenstraße unfreiwillig näher kennenlernen<br />

durfte als mir lieb war (auch wenn du das hier vermutlich nie lesen<br />

wirst): Ich gehe schon mein Leben lang abends alleine aus und so<br />

etwas ist mir noch nie passiert. Aber von so einer armseligen<br />

Kreatur wie dir lasse ich mir meine Art zu leben, zu feiern und mich<br />

zu kleiden


nicht vermiesen. Nein heißt nein. Auch mit kurzem Rock. Man<br />

sieht sich immer 2x im Leben und ich bin extrem nachtragend.<br />

Mein Name ist Alex und ich lebe im Norden von Berlin. Komm<br />

doch mal hier vorbei. Dann werde ICH das<br />

Überraschungsmoment auf meiner Seite haben! Versprochen.<br />

An die zwei Unbekannten, die nicht weggeschaut und durch ihr<br />

schnelles Eingreifen Schlimmeres verhindert haben: Chapeau<br />

und aus tiefster Seele Dankeschön! Außer einigen blauen<br />

Flecken und einem Veilchen habe ich dank euch nichts<br />

abgekriegt und mir geht es gut. Auch für euch gilt: man sieht sich<br />

immer 2x im Leben. Ich würde mich gerne bei euch in<br />

irgendeiner Form revanchieren. In der Nacht ging alles zu<br />

schnell, um mich zu bedanken. Falls ihr das hier zufällig lest,<br />

weil ihr auch vom ¡Más <strong>Shake</strong>! Konzert gekommen seid: bitte<br />

meldet euch beim MSFS, die haben meine Kontaktdaten.<br />

EDIT VON UNS:<br />

Das ist eine pure Frechheit von diesem Arsch!<br />

Dafür der hier -----------------


Ein <strong>¡más</strong> <strong>Shake</strong>! Fan fragte uns dieses Jahr, ob wir nicht auch mal<br />

ein paar Fragen über uns beantworten würden. Die Idee fanden wir<br />

gut, also los geht’s:<br />

Wann wurde der MSFS gegründet und von wem??<br />

Ende 2013/Anfang 2014 – von uns drei Pappnasen ;-P<br />

Kanntet ihr euch schon vorher?<br />

Ja kannten wir<br />

Wo/wann habt ihr euch kennengelernt?<br />

Bei irgendeinem Konzert 2012...und teilweise kennen wir uns schon<br />

ein Leben lang (Verwandtschaft und so).<br />

Welches war euer 1. Mas <strong>Shake</strong> Konzert?<br />

Da gibt’s es unterschiedliche Daten : 2 von uns waren schon beim<br />

ersten Konzert 17.02.2011, der andere Teil erst in Potsdam 27.04.2013<br />

Was ist aus eurer Sicht an Mas <strong>Shake</strong> das Besondere?<br />

Hmmm gute Frage. Wahrscheinlich das sie einfach Spaß haben<br />

beim spielen.<br />

Was ist euer Lieblingssong von Mas <strong>Shake</strong> live/auf Platte?<br />

Live: It´s a sin to go away, Demolición und No fuimos<br />

Platte: No pierdas el tiempo, No jueges<br />

Was hört ihr sonst noch für Musik?<br />

Eigentlich ziemlich viel durcheinander. Das geht von Heavy Metal<br />

bis zu Ska . Nur Techno-Klänge sind eher unerwünscht bei uns zu<br />

Haus (also außer Schlumpfentechno).


Drei Adjektive zu a) Katy, b) Thomas c) Christopher d) Rod<br />

a) kreativ, kontaktfreudig, pflichtbewusst<br />

b) groß, lustig, laut ;-P<br />

c) hippelig, sehr aufgeschlossen , fluffy ;-P lieb<br />

d) gemütlich, interessiert, ruhig<br />

Welches Konzert von Mas <strong>Shake</strong> hat euch besonders gut gefallen<br />

und warum?<br />

Der all time favourite wird wohl Wuppertal bleiben! Da wurde die<br />

Messlatte echt hoch gesetzt. War einfach eine ziemlich geile<br />

Atmosphäre. Alle die da waren, werden wissen was wir meinen.<br />

Welches Konzert fandet ihr nicht so gut und warum?<br />

Das ist immer fies zu sagen. Es gibt sicherlich welche, die uns ein<br />

bisschen negativer im Kopf geblieben sind. Aber welche das sind, das<br />

behalten wir lieber für uns.<br />

Ihr habt euch vermutlich intensiv mit der SA Beatmusik<br />

auseinander gesetzt. Gibt es einen speziellen Song, den ihr euch<br />

gerne als Mas <strong>Shake</strong> Cover auf einem Konzert/auf Vinyl<br />

wünschen würdet?<br />

OHJA!! No me pidas amor oder auch gerne mehr von den Saicos! Aber<br />

das macht Rod´s Stimme bestimmt nicht mit ;-)))<br />

„Encontrarás otra chica“ oder „Más“ wären auch mal schön, oder<br />

vielleicht mal was von den Mockers? „Tenemos mucho ayuda“ ist auch<br />

ganz schön…


Was empfehlt ihr neu eingestiegenen Fans dieser Musik<br />

für Bands/Platten?<br />

Am besten ALLES von den <strong>Shake</strong>rs! Dann natürlich die Platte<br />

von den Saicos und alles was Más <strong>Shake</strong> sonst so spielt.<br />

Heißt : Los <strong>Shake</strong>rs, Los Saicos, Los Gatos Salvajes, Los Beat 4,<br />

Los Walkers, We all together, Laghonia...<br />

Und ansonsten kann man auch mal in die Mockers reinhören,<br />

den anderen Teil der „uruguayischen Invasion“ neben „Los<br />

<strong>Shake</strong>rs“.<br />

Das wünscht ihr Mas <strong>Shake</strong> für die Zukunft:<br />

Noch ganz viele tolle Konzerte, viel Spaß und tolle Recordingund<br />

vielleicht Fotosessions.


...und nochmal Hamburg ...<br />

Rückblick - es ist der 25.11. und von den beiden anderen<br />

Support-Mädels trudelt ein Screenshot der Más <strong>Shake</strong>-<br />

Homepage mit dem Termin für ein unplugged-Konzert bei mir ein<br />

verbunden mit der kurzen Frage „schaffst du‘s dahin?“. Ääääh ja,<br />

gute Frage. Nächsten Samstag schon? Ist ja doch arg kurzfristig.<br />

Daher ging der erste Blick Richtung Dienstplan, aber da sah es<br />

ganz gut aus. Also wurde das mal ernsthafter ins Visier<br />

genommen und die bis dato bestehende Wochenendplanung<br />

komplett über Bord geworfen.<br />

Nur warum eigentlich ständig Hamburg?<br />

Spielt doch mal hier in der Nähe<br />

verdammt


Gegen 18 Uhr waren wir dann vor<br />

Ort. Aber verdammt kalt ist’s<br />

geworden in den letzten Tagen,<br />

so dass an lange draußen<br />

rumlaufen nicht zu denken war.<br />

Also schnurstracks ins Kemp‘s,<br />

um sich dort ein wenig aufzuwärmen und noch nen Happen zu<br />

essen. Auf dem Weg dorthin haben wir dann gleich noch jemanden<br />

aufgegabelt, den wir auch schon von früheren Más <strong>Shake</strong><br />

Konzerten kannten. Zu dritt betraten wir dann also den Pub.<br />

Die Band war da grad<br />

noch mit dem<br />

Soundcheck beschäftigt.<br />

Ich hab ja im Vorfeld<br />

schon gegrübelt, wie sie<br />

speziell das unplugged-<br />

Keyboard umsetzen<br />

wollen, so ohne<br />

Stromanschluss — aber<br />

dieses „Akku-Keyboard“ in Miniaturausführung und Thomas’<br />

abgespeckte Schlagzeug-Variante mit Gitarrenkoffer-Kickdrum<br />

sorgten bei uns schon bei der Ankunft für leichtes Schmunzeln.


Während die Band also noch ein paar Songs anspielte, ließen wir<br />

uns an dem uns zugeteilten Tisch nieder. Kaum war die erste<br />

Getränkerunde in Auftrag gegeben, da hatten wir auch schon eine<br />

kleine Hundedame an unserer Seite, die hier offensichtlich zum<br />

Kemp‘s gehört und neugierig meine Jacke inspirierte. Sie roch da<br />

wohl die letzten Brocken vom Trockenfutter meines Katers (ich hatte<br />

die noch von dessen letzten Tierarztbesuch am Donnerstag in<br />

meiner Jackentasche) und guckte uns (oder eher mich) so treu oder<br />

doch eher hypnotisierend (?) an. Die Brocken konnten doch<br />

garantiert nur und ausschließlich für sie bestimmt sein!?! Kurz darauf<br />

wiederholte sich dieses Spiel mit einem zweiten Hund. Auch meine<br />

Begleitung wurde von beiden umgehend als Streichelsklave<br />

akzeptiert und fühlte sich dabei fast wie daheim, wo sie ja auch zwei<br />

Hunde um sich hat, die bespaßt werden wollen.<br />

(Fast) pünktlich startete dann<br />

auch das Konzert. Den Opener<br />

machte wie gewohnt „The Child<br />

and me“. Schon da fiel auf, dass<br />

Katys Keyboard diesmal recht<br />

leise war. Gitarre, Schlagzeug und<br />

Bass würden also in den<br />

Flüstermodus wechseln müssen,<br />

wenn sie zwischendurch zum<br />

Solopart ansetzt. Bestes Beispiel<br />

war hier der Beginn von „Give<br />

me“, wo zweimal angefangen<br />

wurde, weil man beim ersten<br />

Versuch das Keyboard kaum hörte


Die Stimmung im Kemp’s war locker und recht ausgelassen und<br />

spätestens bei „Oh my friend“ kam dann auch hörbares Feedback (in<br />

Form von Mitklatschen) vom Publikum während eines Songs. Tanzen<br />

gestaltet sich im Sitzen erwartungsgemäß etwas schwieriger als<br />

sonst. Aber selbst das ging teilweise und sei es nur durch<br />

angedeutete Tanzschritte.<br />

Natürlich waren diesmal nicht alle<br />

Songs eines „normalen“ Konzertes<br />

im Set. Auf Songs wie z.B. „Break<br />

it all“, „Demolición“ oder „It‘s a sin...“<br />

um nur drei zu nennen, wartete<br />

man vergeblich. Das wiederum war<br />

aber bei einem unplugged auch zu<br />

erwarten und von daher nicht<br />

wirklich überraschend. Improvisiert wurde dann noch mal beim letzten<br />

Song des Abends wo mangels Tambourin mitten im Song eine<br />

Büchse mit getrockneten Erbsen aus der Küche für die<br />

Hintergrundgeräusche bei „Never, Never“ gereicht wurde. Wir hatten<br />

Tränen vor Lachen in den Augen


Warum kam es zu der Umbesetzung an der Bassposition? (Ist sie<br />

nur temporär?)<br />

Michell hat sich entschieden auf eigenen bzw. auf Solopfaden zu<br />

wandeln. Da ja eine Band ohne Bass nicht richtig fetzt haben uns<br />

nach einem neuen festen Bassisten umgeschaut. Und nein, sie<br />

ist nicht temporär.<br />

Wieso habt ihr euch für Christopher entschieden?<br />

Neben seinen musikalischen Qualitäten ist Christopher<br />

besonders morgens ein sehr freundlicher Mensch … gerade auf<br />

Tour ist das sehr hilfreich. Ausserdem lässt er Tomás im Bus<br />

immer vorne sitzen :-)<br />

Wenn man mehrere Konzerte von euch gesehen hat, fällt auf,<br />

dass ihr in recht unterschiedlichen Locations auftretet. Wie<br />

entscheidet es sich, dass ihr in einem speziellen Club spielt oder<br />

nicht?<br />

Darauf ob der Club speziell ist oder nicht haben wir keinen<br />

Einfluss. Natürlich freuen wir uns aber immer wenn es etwas<br />

besonderes oder spezielles zu entdecken gibt.<br />

Allgemein kann man sagen, dass wir bestimmte Vorgaben haben,<br />

die ein Veranstalter erfüllen muss, und wenn alles passt, kommen<br />

wir und spielen gerne ein Konzert. Da ist es dann (fast) egal, wo<br />

das ist.


Wie wählt ihr eure Vorbands aus? Warum gibt es manchmal eine und<br />

manchmal nicht?<br />

Der wichtigste Faktor ist natürlich ob es musikalisch zu unserem<br />

Sound passt. Wir wollen mit unserem Publikum gerne einen schönen<br />

Abend haben. Death-Metal-Grindcore-Rüttelpunk wird es deswegen<br />

wohl eher nicht bei unseren Vorbands zu hören geben.<br />

Leider ist es aber in der Realität so, dass wir öfters mal keinen Einfluß<br />

auf unsere Vorbands haben und das führt dann meistens zu recht<br />

„interessanten“ Kombinationen.<br />

In den ersten Jahren von Más <strong>Shake</strong> gab es einige Interviews im<br />

Radio und in anderen Medien. Warum gibt es die heute nicht mehr?<br />

Das liegt daran, das wir auch seit „En tu corazón“ nichts mehr<br />

veröffentlicht haben.<br />

Wo es nichts neues gibt, gibt es auch eigentlich keinen Grund<br />

Interviews zu geben, denn Interviews dienen meistens dazu Sachen<br />

zu verkaufen (CDs, Filme, Tickets,<br />

Handtücher etc.)<br />

Tomás und Rod (bei Christopher bin ich mir nicht sicher) sind<br />

professionelle Musiker, die von ihrer Musik leben. Katy ist die einzige<br />

Hobbymusikerin. Setzt dich das unter Druck Katy?<br />

(Zur Erklärung: Ich habe mal als Laie mit befreundeten Profi-<br />

Musikern auf einer Beerdigung gespielt und es war für mich die Hölle,<br />

speziell die Proben...)<br />

Profimusiker bedeutet im Endeffekt ja nur das die Person mit Musik<br />

ihren Lebensunterhalt bestreitet. Da es sich ja bei Mas <strong>Shake</strong> um ein<br />

wirkliches Liebhaberprojekt handelt ist der Druck eher gering.<br />

Ausserdem hat Katy ja auch durchaus schon sehr viel Erfahrung mit<br />

den Lemonbabies im „Profibereich“ gesammelt.


Wieso hat Rod als einziger bei Más <strong>Shake</strong> keinen<br />

Künstlernamen?<br />

Wäre etwas albern, oder?<br />

Más <strong>Shake</strong> existiert nun auch schon einige Jahre. Gibt es<br />

rückblickend in Bezug auf die Band Fehler, die ihr bei gewissen<br />

Entscheidungen gemacht habt? Was würdet ihr anders machen?<br />

Definitiv! z.B. Wenn man den Bandbus abholt, sollte man nie und<br />

wirklich niemals sein Auto auf dem Parkplatz einer großen<br />

Supermarktkette abstellen ...<br />

Wird es eine Neuauflage der (ausverkauften) ersten beiden EPs<br />

geben?<br />

Nein. Es gibt aber immer noch Überlegungen vielleicht alle EPs<br />

als Sampler herauszubringen … the best of the best of ...<br />

Wie sind eure Pläne für 2018?<br />

Wir würden gerne mehr Konzerte und vielleicht ein paar Festivals<br />

spielen. Vielleicht wird es auch neue Aufnahmen geben … und<br />

wer weiß, vielleicht ist es ja auch an der Zeit das wir mal nach<br />

Südamerika fliegen.


Wir hoffen, dieser kleine Rückblick durch das Jahr hat euch<br />

gefallen. Außerdem haben wir versucht zumindest ein paar<br />

interessante, neue Informationen einzubauen! Falls ihr<br />

irgendwelche Wünsche oder Anregungen für nächstes Jahr<br />

habt, dann sagt uns doch einfach Bescheid unter<br />

kontakt@masshake-fan-support.net. Auch konstruktive<br />

Kritik ist jederzeit gern gesehen! :)<br />

Euer Team vom:


Ille Ritter<br />

Constanze<br />

Alllex<br />

Rebecca<br />

Michell<br />

Christopher<br />

Anna<br />

Vincent & Julia<br />

¡Más <strong>Shake</strong>!

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