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ALTSTADT - ST. ANDREASKIRCHE<br />
Die St. Andreaskirche:<br />
Sie ist eine spätgotische Hallenkirche.<br />
Um 1300 war der Baubeginn<br />
des dreischiffigen Langhauses,<br />
das 1327 geweiht wurde.<br />
Ab 1425 entstand der Hallenchor,<br />
dabei wurde ein Abwinkeln<br />
der Längsachse in<br />
südlicher Richtung in Kauf genommen.<br />
Der „Knick“ in der<br />
Achse entstand aus der wahrscheinlich<br />
nicht geplanten<br />
Notwendigkeit, das Langhaus<br />
mit dem neu gebauten Hallenchor<br />
verbinden zu müssen. Am<br />
Eingang das „Brautportals“ ist<br />
Tympanons Tod, Himmelfahrt<br />
und Krönung Mariens zu erkennen.<br />
Der Hochaltar, mit einer<br />
Figur des Heiligen Andreas im<br />
Schrein, stammt vermutlich<br />
aus der Schule des Nürnbergers<br />
Michael Wohlgemuts, der Sebaldusaltar<br />
möglicherweise aus<br />
der Schule des Veit Stoß. Das<br />
Marienklappaltärchen entstand<br />
um 1500, das Konfessionsbild<br />
ist von 1606 und zeigt u.a. Weißenburger<br />
Stadtherren bei der<br />
Annahme der Confessio Augustana<br />
am 15. November 1530.<br />
Die ursprüngliche Sakristei beherbergt<br />
heute eine mit zahlreichen<br />
Kunstgegenständen ausgestattete<br />
Schatzkammer, die<br />
zwischen Pfingsten und Erntedank<br />
an den Wochentagen von<br />
11 bis 12 Uhr öffentlich zugänglich<br />
ist. Eine Glastüre ermöglicht<br />
es, auch außerhalb der<br />
Öffnungszeiten einen Blick auf<br />
die Ausstellungsstücke zu werfen.<br />
Dort findet man u.a. auch<br />
ein bronzenes romanisches Altar-<br />
und Prozessionskreuz sowie<br />
die aus Franken stammenden<br />
acht thronenden Apostel.<br />
Der Andreasturm:<br />
Rein äußerlich ist vor allem der<br />
imposante Ostturm ein besonderes<br />
Novum, da er als nahezu<br />
unabhängiges Bauteil an der<br />
Ostseite des Chores angefügt<br />
wurde. Er beherbergt mit der<br />
Gebetsglocke, der Messglocke,<br />
der 12-Uhr-Glocke und<br />
der Sturmglocke ein klanglich<br />
imposantes Geläut. Im obersten<br />
Stockwerk war bis 1925 die<br />
Wohnung des Stadttürmers untergebracht.<br />
Dieser Teil ist bis<br />
heute in städtischem Besitz.<br />
Wer den Aufstieg über die Wendeltreppe<br />
nicht scheut, wird von<br />
der oberen Brüstung aus mit<br />
einem atemberaubenden Blick<br />
über die Weißenburger Altstadt<br />
belohnt. Ein echter Geheimtipp<br />
für alle Fotobegeisterten und<br />
Romantiker.<br />
Der Schlüssel für den Turm ist<br />
in der Tourist-Information im<br />
Reichsstadt Musem erhältlich.<br />
Zur Baugeschichte:<br />
• 1182: Wahrscheinlich auf<br />
den Grundmauern einer<br />
Kapelle die zum Königshof<br />
gehörte, entsteht eine erste<br />
Kirche.<br />
• 1290: Die Kirche wird<br />
wieder abgebrochen, um<br />
einem Neubau Platz zu<br />
machen.<br />
• 1294: Beginn des Neubaus,<br />
der 1327 fertiggestellt und<br />
geweiht wird.<br />
• 1400: Um die Jahrhundertwende<br />
beginnen die Weißenburger<br />
Bürger wieder<br />
mit einem Neubau. Diesmal<br />
will man eine Kirche nach<br />
dem Vorbild von St. Sebald<br />
in Nürnberg errichten.<br />
• 1425: Der spätgotische<br />
Chor ist fertig und wird<br />
geweiht. Der Stadt geht<br />
jedoch das Geld aus und<br />
so verbindet man den<br />
neuen Chorraum mit dem<br />
alten Langhaus. So erhält<br />
St. Andreas seine heutige<br />
Form mit dem Achsenknick.<br />
• 1459: Der erste Stein für<br />
den Turm wird gesetzt.<br />
• 1465: Die heutige Taufkapelle<br />
wird geweiht.<br />
• 1520: Nach über sechzigjähriger<br />
Bauzeit ist der<br />
Turm fertig.<br />
• 1850: Im Zuge eines verspäteten<br />
“Bildersturmes” wird<br />
die wertvolle Einrichtung<br />
aus vorreformatorischer<br />
und späterer Zeit verschleudert.<br />
• 1891: Das Mittelschiff wird<br />
erhöht und erhält die Hochgaden.<br />
• 1958: Die letzte Renovierung.<br />
Der Kirche erhält<br />
weitgehend wieder ihre<br />
ursprüngliche gotische<br />
Gestalt.<br />
• 1994: Die Sakristei wird zur<br />
„Schatzkammer“ umgebaut<br />
in der die verbliebenen<br />
Kunstwerke angemessen<br />
ausgestellt sind.<br />
• 1999: Sanierung des Hallenchores<br />
• 2001: Wiedereinweihung<br />
der St. Andreaskirche am<br />
16. September<br />
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