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Informationen zur Stadt 8<br />

Geschichte in Kurzfassung 10<br />

Ein Rundgang durch die Altstadt 14<br />

• Das Ellinger Tor 18<br />

• Der Fünfeckturm 20<br />

• Die St. Andreaskirche 22<br />

• Alte Lateinschule 24<br />

• Der Scheibleinsturm mit Schanzmauer 26<br />

• Spitalkirche / Augustinerinnenkloster 28<br />

• Die Sankt Willibaldskirche 30<br />

• Der Schießgraben 32<br />

• Die Seeweihermauer 34<br />

• An der Schranne 36<br />

• Holzmarkt / Kaiser-Ludwig Brunnen 38<br />

• Karmeliterkirche und Klostergarten 40<br />

• Das Alte Rathaus 42<br />

• Der Schweppermannsbrunnen 44<br />

• Der Marktplatz 46<br />

• Die Einhorn-Apotheke 48<br />

• Am Hof 50<br />

• Das Reichsstadtmuseum 52<br />

• Gasthausmotive54<br />

Weissenburg und die Römer 56<br />

• Kastell Biriciana 56<br />

• Die römischen Thermen 60<br />

• Das RömerMuseum 62<br />

6


INHALT<br />

Sehenswertes in der Umgebung 66<br />

• Die Hohenzollernfestung „Wülzburg“ 66<br />

• Das Bergwaldtheater 70<br />

• Der Römerbrunnen 72<br />

• Der Bismarcksturm 74<br />

• Der Limes 76<br />

• Deutschordensschloss in Ellingen 78<br />

• Der Karlsgraben 80<br />

Freizeit & Erholung 82<br />

• Der Brombachsee 82<br />

• Das Limesbad 88<br />

• Wandern90<br />

• Golfen92<br />

Sonstige Tipps 94<br />

• Essen und Trinken 94<br />

• Führungen96<br />

• Veranstaltungskalender98<br />

• Wichtiges100<br />

• Stadtführung mit Smartphone 101<br />

Formelles:<br />

• Register102<br />

• Bildnachweise103<br />

• Textnachweise104<br />

• Impressum107<br />

7


8


INFORMATIONEN ZUR STADT<br />

Zahlen, Daten, Fakten:<br />

Bundesland: Bayern<br />

Reg. Bezirk:<br />

Mittelfranken<br />

Landkreis:<br />

Weißenburg-Gunzenhausen<br />

Höhe:<br />

422 m über NHN<br />

Fläche:<br />

98 km²<br />

Einwohner: ca. 18.000<br />

Bevölk. Dichte: 184 Einwohner je km²<br />

Kfz-Kennz.:<br />

WUG<br />

Ortszeile:<br />

9 Ortsteile<br />

Webpräsenz: www.weissenburg.de<br />

Die geografische Lage:<br />

Weißenburg liegt in dem als Altmühlfranken bezeichneten<br />

Teil Westmittelfrankens. Durch die Stadt fließt<br />

die Schwäbische Rezat, im Süden verläuft die Fossa<br />

Carolina.<br />

Rund vier Kilometer südlich von Weißenburg fließt die<br />

Altmühl vorbei. Sie wird durch die Europäische Hauptwasserscheide<br />

zwischen Weißenburg und Treuchtlingen<br />

nach Süden umgelenkt.<br />

Die Stadt liegt im Naturpark Altmühltal und in der<br />

Weißenburger Bucht. Sie ist Namensgeber der Weißenburger<br />

Alb, neben der Eichstätter Alb der zweite<br />

südwestliche Teil der Fränkischen Alb. Während sich<br />

im Westen und Norden die breite Landschaft des Albvorlandes<br />

mit Wiesen und Feldern befindet, liegt im<br />

Süden und Osten der Albtrauf mit den Erhebungen<br />

Wülzburger Berg und Rohrberg.<br />

Persönlichkeiten der Stadt:<br />

Johann Alexander Döderlein (1675–1745), Gelehrter<br />

Gustav Ritter von Kahr (1862–1934), Politiker<br />

Hans Hofmann (1880–1966), Maler<br />

Rudolf Nebel (1894–1978), Physiker<br />

Heinrich Stöhr (1904–1958), Politiker<br />

Karl Hemmeter (1904–1986), Bildhauer<br />

Wilhelm Kohl (1848–1898), Apotheker, Limesforscher<br />

9


10<br />

Das historische Rathaus<br />

im Zentrum der<br />

Altstadt.


GESCHICHTE<br />

• Ca. 3000 v. Chr.: Über Bodenfunde nachgewiesene Besiedlung seit der frühen<br />

Jungsteinzeit.<br />

• Um 90 n. Chr.: Von den Römern wird in der Nähe des Rätischen Limes im Bereich<br />

einer Keltensiedlung das Castrum Biriciana angelegt. Außerdem entsteht eine große<br />

stadtähnliche Siedlung mit der ab 1977 ausgegrabenen eindrucksvollen römischen<br />

Thermenanlage.<br />

• Um 253: Römerkastell, Römerthermen und römische Siedlung werden von den Alemannen<br />

zerstört.<br />

• Um 500: Drei Siedlungskerne der späteren Stadt werden nachgewiesen: ein alemannisch<br />

- merowingisches Dorf, ein fränkischer Königshof und eine Ansiedlung königlicher<br />

Dienstmannen.<br />

• 793: Karl der Große hält sich vermutlich anläßlich des Baues der Fossa Carolina (Reste<br />

zwischen Treuchtlingen-Graben und Weißenburg-Dettenheim) im Weißenburger<br />

Königshof auf.<br />

• 867: Der Königshof „Uuizinburc“ und Suffersheim werden erstmals urkundlich erwähnt.<br />

• 1029: Weißenburg wird Königsgut der Salier, später der Staufer.<br />

• 1070-1188: Weißenburg entwickelt sich zu einer ummauerten Stadt mit drei Toren<br />

• 1241: Seit diesem Jahr ist eine städtische Selbstverwaltung nachweisbar. Das Gemeinwesen<br />

hat bereits Stadtrechte und ein eigenes Wappen.<br />

• 1262: Im Krieg zwischen den Herzögen von Oberbayern und den Marschällen von<br />

Pappenheim wird Weißenburg durch Herzog Ludwig II. den Strengen von Bayern<br />

völlig zerstört.<br />

• 1296: Weißenburg ist bereits Reichsstadt und erhält von König Adolf von Nassau das<br />

Privileg der Befreiung von allem fremden Gerichtszwang.<br />

• 1327: Weihe der Kirche.<br />

• 1338: Stadtwaldschenkung durch Kaiser Ludwig den Bayern.<br />

• 1377: Die bis 1802 gültige Regierungsform und die Zusammensetzung des Rates werden<br />

beschlossen.<br />

• 1451: Im zweiten großen Städtekrieg rauben Weißenburger Bürger das Kloster Wülzburg<br />

aus und stecken es in Brand.<br />

• 1480: Zusammenbruch der städtischen Finanzen. Einsetzung einer kaiserlichen Kommission.<br />

Der Aufstieg der Stadt wird hierdurch entscheidend gebremst.<br />

11


01: Ellinger Tor<br />

02: Fünfeckturm<br />

03: St. Andreaskirche<br />

04: Alte Lateinschule<br />

05: Scheibleinsturm mit Schanzmauer<br />

06: Spitalkirche mit Spitaltor<br />

07: Augustinerinnenkloster<br />

08: Südliche Schanzmauer<br />

09: Sankt Willibaldskirche<br />

10: Schießgrabenmauer<br />

11: Seeweihermauer<br />

12: Schranne<br />

13: Kaiser-Ludwig Brunnen<br />

B<br />

A<br />

14: Luitpoldstraße mit ehemaligem Holzmarkt<br />

15: Karmeliterkirche und Klostergarten<br />

16: Reichstädtisches Rathaus<br />

17: Marktplatz mit Schweppermannsbrunnen<br />

18: Einhorn-Apotheke mit Museum<br />

19: Am Hof<br />

20: Reichsstadtmuseum, Römermuseum, Touristen Informationszentrum<br />

A: Römerkastell „Biriciana“ mit Nordtor<br />

B: Römische Thermen<br />

16


EIN RUNDGANG DURCH DIE ALTSTADT<br />

Unterstützung durch die<br />

Smartphone App „DigiWalk“.<br />

Siehe hierzu das Buchkapitel<br />

„SonstigeTipps“.<br />

02<br />

01<br />

03<br />

04<br />

20<br />

19<br />

18<br />

16<br />

15<br />

05<br />

17<br />

14<br />

13<br />

06<br />

12<br />

07<br />

11<br />

08<br />

10<br />

09<br />

17


18


ALTSTADT - DAS ELLINGER TOR<br />

Das Ellinger Tor gilt als eines<br />

der schönsten Stadttore Süddeutschlands<br />

und ist in der Bayerischen<br />

Denkmalliste eingetragen.<br />

Von den ehemaligen Stadttoren<br />

sind leider nur noch das Ellinger<br />

Tor und das Spitaltor erhalten<br />

geblieben.<br />

Das im Norden der Weißenburger<br />

Altstadt gelegene Stadttor<br />

war ursprünglich ein Teil der um<br />

1200 entstandenen Stadtmauer.<br />

Im 14. Jahrhundert wurde<br />

der Torturm gebaut, sein Obergeschoss<br />

im 17. Jahrhundert.<br />

Um 1510 waren das Vorwerk<br />

und der Wehrgang fertiggestellt.<br />

Das Maßwerk der Brüstung<br />

steht zeitlich am Beginn<br />

der Renaissance.<br />

Am Vorwerk des Ellinger Tors<br />

lässt sich ein Stück Stadtgeschichte<br />

ablesen: Am rechten<br />

Türmchen befindet sich das älteste<br />

Stadtwappen (1241), links<br />

gegenüber das zweite Wappen<br />

Weißenburgs aus dem Jahr<br />

1481. Das Wappen von 1241 bezieht<br />

sich sowohl auf die Stadt<br />

(halbe weiße Burg) als auch auf<br />

den König (halber Reichsadler).<br />

Das Wappen von 1481 wurde<br />

von Friedrich III verliehen und<br />

ist auch das heutige Stadtwappen.<br />

In der Mitte, zwischen<br />

den beiden Türmchen, ist das<br />

Reichswappen abgebildet.<br />

Das Ellinger Tor beherbergt<br />

heute die historische Ratsbibliothek<br />

der Stadt.<br />

Oben:<br />

Stadtwappen und Reichsadler<br />

Unten: Südansicht<br />

Links: Nordansicht<br />

19


20


ALTSTADT- DER FÜNFECKTURM<br />

Der Fünfeckturm befindet<br />

sich nahe dem Ellinger Tor<br />

und der Doerflervilla an der<br />

Schulhausstraße, an der Nordmauer<br />

der Stadtbefestigung.<br />

Der Turm wurde 1469 erbaut<br />

und ist, wie die gesamte<br />

Weißenburger Altstadt,<br />

denkmalgeschützt.<br />

Der Fünfeckturm war Teil des<br />

Weißenburger Zwingers und<br />

ist einer der 38 noch erhaltenen<br />

Türme der Stadtmauer.<br />

Dieser Turm wird auch Pulverturm<br />

genannt.<br />

21


22


ALTSTADT - ST. ANDREASKIRCHE<br />

Die St. Andreaskirche:<br />

Sie ist eine spätgotische Hallenkirche.<br />

Um 1300 war der Baubeginn<br />

des dreischiffigen Langhauses,<br />

das 1327 geweiht wurde.<br />

Ab 1425 entstand der Hallenchor,<br />

dabei wurde ein Abwinkeln<br />

der Längsachse in<br />

südlicher Richtung in Kauf genommen.<br />

Der „Knick“ in der<br />

Achse entstand aus der wahrscheinlich<br />

nicht geplanten<br />

Notwendigkeit, das Langhaus<br />

mit dem neu gebauten Hallenchor<br />

verbinden zu müssen. Am<br />

Eingang das „Brautportals“ ist<br />

Tympanons Tod, Himmelfahrt<br />

und Krönung Mariens zu erkennen.<br />

Der Hochaltar, mit einer<br />

Figur des Heiligen Andreas im<br />

Schrein, stammt vermutlich<br />

aus der Schule des Nürnbergers<br />

Michael Wohlgemuts, der Sebaldusaltar<br />

möglicherweise aus<br />

der Schule des Veit Stoß. Das<br />

Marienklappaltärchen entstand<br />

um 1500, das Konfessionsbild<br />

ist von 1606 und zeigt u.a. Weißenburger<br />

Stadtherren bei der<br />

Annahme der Confessio Augustana<br />

am 15. November 1530.<br />

Die ursprüngliche Sakristei beherbergt<br />

heute eine mit zahlreichen<br />

Kunstgegenständen ausgestattete<br />

Schatzkammer, die<br />

zwischen Pfingsten und Erntedank<br />

an den Wochentagen von<br />

11 bis 12 Uhr öffentlich zugänglich<br />

ist. Eine Glastüre ermöglicht<br />

es, auch außerhalb der<br />

Öffnungszeiten einen Blick auf<br />

die Ausstellungsstücke zu werfen.<br />

Dort findet man u.a. auch<br />

ein bronzenes romanisches Altar-<br />

und Prozessionskreuz sowie<br />

die aus Franken stammenden<br />

acht thronenden Apostel.<br />

Der Andreasturm:<br />

Rein äußerlich ist vor allem der<br />

imposante Ostturm ein besonderes<br />

Novum, da er als nahezu<br />

unabhängiges Bauteil an der<br />

Ostseite des Chores angefügt<br />

wurde. Er beherbergt mit der<br />

Gebetsglocke, der Messglocke,<br />

der 12-Uhr-Glocke und<br />

der Sturmglocke ein klanglich<br />

imposantes Geläut. Im obersten<br />

Stockwerk war bis 1925 die<br />

Wohnung des Stadttürmers untergebracht.<br />

Dieser Teil ist bis<br />

heute in städtischem Besitz.<br />

Wer den Aufstieg über die Wendeltreppe<br />

nicht scheut, wird von<br />

der oberen Brüstung aus mit<br />

einem atemberaubenden Blick<br />

über die Weißenburger Altstadt<br />

belohnt. Ein echter Geheimtipp<br />

für alle Fotobegeisterten und<br />

Romantiker.<br />

Der Schlüssel für den Turm ist<br />

in der Tourist-Information im<br />

Reichsstadt Musem erhältlich.<br />

Zur Baugeschichte:<br />

• 1182: Wahrscheinlich auf<br />

den Grundmauern einer<br />

Kapelle die zum Königshof<br />

gehörte, entsteht eine erste<br />

Kirche.<br />

• 1290: Die Kirche wird<br />

wieder abgebrochen, um<br />

einem Neubau Platz zu<br />

machen.<br />

• 1294: Beginn des Neubaus,<br />

der 1327 fertiggestellt und<br />

geweiht wird.<br />

• 1400: Um die Jahrhundertwende<br />

beginnen die Weißenburger<br />

Bürger wieder<br />

mit einem Neubau. Diesmal<br />

will man eine Kirche nach<br />

dem Vorbild von St. Sebald<br />

in Nürnberg errichten.<br />

• 1425: Der spätgotische<br />

Chor ist fertig und wird<br />

geweiht. Der Stadt geht<br />

jedoch das Geld aus und<br />

so verbindet man den<br />

neuen Chorraum mit dem<br />

alten Langhaus. So erhält<br />

St. Andreas seine heutige<br />

Form mit dem Achsenknick.<br />

• 1459: Der erste Stein für<br />

den Turm wird gesetzt.<br />

• 1465: Die heutige Taufkapelle<br />

wird geweiht.<br />

• 1520: Nach über sechzigjähriger<br />

Bauzeit ist der<br />

Turm fertig.<br />

• 1850: Im Zuge eines verspäteten<br />

“Bildersturmes” wird<br />

die wertvolle Einrichtung<br />

aus vorreformatorischer<br />

und späterer Zeit verschleudert.<br />

• 1891: Das Mittelschiff wird<br />

erhöht und erhält die Hochgaden.<br />

• 1958: Die letzte Renovierung.<br />

Der Kirche erhält<br />

weitgehend wieder ihre<br />

ursprüngliche gotische<br />

Gestalt.<br />

• 1994: Die Sakristei wird zur<br />

„Schatzkammer“ umgebaut<br />

in der die verbliebenen<br />

Kunstwerke angemessen<br />

ausgestellt sind.<br />

• 1999: Sanierung des Hallenchores<br />

• 2001: Wiedereinweihung<br />

der St. Andreaskirche am<br />

16. September<br />

23


24


ALTSTADT - ALTE LATEINSCHULE<br />

Das heutige Mesnerhaus wurde<br />

1580/81 erbaut und diente bis<br />

1806 als Lateinschule.<br />

Nach Einführung der Reformation<br />

hatte man 1536 dem reformatorischen<br />

Vorbild entsprechend<br />

diese Schule gegründet,<br />

deren berühmtester Rektor<br />

später der Universalgelehrte Johann<br />

Alexander Döderlein (1675<br />

- 1745) war. Vorher stand an dieser<br />

Stelle eine Katharinenkapelle.<br />

Mitten auf dem Platz steht die<br />

800 kg schwere Luther-Statue<br />

des Münchener Künstlers Martin<br />

Mayer gemäß den Worten<br />

„Hier stehe ich, ich kann nicht<br />

anders“ (Martin Luther).<br />

25


26


ALTSTADT - SCHEIBLEINSTURM / SCHANZMAUER<br />

Der Scheibleinsturm, auch<br />

Scheibler genannt, wurde im<br />

14. oder 15. Jahrhundert gebaut<br />

und liegt in der Weißenburger<br />

Altstadt an dem Abschnitt des<br />

Stadtgrabens, der entlang der<br />

Schanzmauer fast vollständig<br />

erhalten ist. Das dreigeschossige,<br />

16 m hohe und 8,5 m breite<br />

Gebäude ist denkmalgeschützt.<br />

Es ist der einzige noch existierende<br />

runde Turm der Stadtmauer.<br />

Lange Zeit war er eines der Gefängnisse<br />

der Stadt. Heute ist<br />

er zusammen mit dem 1846<br />

angebauten Gebäude bewohnt.<br />

1989 und 1996 wurde der Scheibleinsturm<br />

renoviert.<br />

27


28<br />

Im Jahre 1447 wurde ein bürgerliches<br />

Spital eingerichtet.<br />

Anstatt die alte Stadtmauer<br />

und das alte Tor, die seit der<br />

Stadterweiterung im 14. Jahrhundert<br />

sich innerhalb der Altstadt<br />

befanden, abzureißen,<br />

baute man die Stadtmauer in<br />

die Kirche mit ein und aus dem<br />

ehemaligen Stadttor wurde der<br />

Kirchturm. Nach einer Verzögerung<br />

durch einen Städtekrieg<br />

von 1449 bis 1451 wurde 1458<br />

das Dachwerk aufgeführt und<br />

der Chor im Jahre 1493 vollendet.<br />

Das Spitalwesen war eine<br />

große Geldquelle für Stadt und<br />

Kirche, weshalb man das Kleine<br />

Spital im Jahre 1586 - in dieser<br />

Ansicht links vom Turm - gegenüber<br />

der seit 1530 reformierten<br />

Kirche hinzubaute. 1729 wurde<br />

die Spitalkirche zusammen mit<br />

dem Kleinen Spital im Jahre<br />

1729 von Gabriel de Gabrieli erneuert<br />

und barockisiert. Durch<br />

Winterstürme in den 1990er<br />

Jahren gab es große Schäden,<br />

weshalb die Kirche ab 1993 mit<br />

Unterbrechungen bis zum Jahr<br />

2003 vollständig renoviert wurde.


ALTSTADT - SPITALTOR / AUGUSTINERINNENKLOSTER<br />

Links:<br />

Motiv über dem Spitaltor auf<br />

der Nordseite.<br />

Unten:<br />

Das ehemalige Augustinerinnenkloster<br />

wurde kurz vor 1238<br />

von Kaiser Friedrich II. gestiftet,<br />

jedoch bereits 1296 wieder<br />

aufgehoben. Ab 1331 wurde es<br />

als Spital dem Kloster Wülzburg<br />

unterstellt und Eigentum<br />

der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach.<br />

Seit der ansbacher Zeit, ab<br />

1528, ist es Amtssitz für verschiedene<br />

Behörden. Heute ist<br />

darin ein Teil des Landratsamtes<br />

Weißenburg-Gunzenhausen<br />

untergebracht.<br />

29


44


ALTSTADT - DER SCHWEPPERMANNSBRUNNEN<br />

Der Schweppermannsbrunnen<br />

am Marktplatz, in unmittelbarer<br />

Nähe des Alten Rathauses.<br />

Der bereits 1548/49 errichtete<br />

und 1685 erneuerte Brunnen<br />

trug ursprünglich den Namen<br />

„Schöner Brunnen“. Erst<br />

in neuerer Zeit, ab ca. dem 19.<br />

Jh., wurde er als „Schweppermannsbrunnen“<br />

bezeichnet.<br />

Dies geht auf eine Sage zurück,<br />

wonach ein Weißenburger<br />

Fähnlein unter dem Feldhauptmann<br />

Schweppermann<br />

in der Schlacht bei Mühldorf<br />

siegreich auf der Seite Ludwigs<br />

des Bayern gegen den Habsburger<br />

Friedrich den Schönen<br />

gekämpft haben soll.<br />

Am 28. September 1322 siegte<br />

der Kaiser in der Schlacht bei<br />

Mühldorf, schlachtentscheidend<br />

war das rechtzeitige Eintreffen<br />

des Burggrafen Friedrich<br />

von Nürnberg.<br />

Schweppermanns Anteil an<br />

diesem Gefecht wird allerdings<br />

erst im 15. Jahrhundert, namentlich<br />

durch die Chronik des<br />

Hans Ebran von Wildenberg,<br />

hervorgehoben, der unter anderem<br />

den Spott über die in den<br />

Steigbügeln zitternden Füße<br />

des älteren Ritters schildert.<br />

Dennoch soll sich Schweppermann<br />

in der Schlacht durch<br />

besondere Tapferkeit ausgezeichnet<br />

haben. Gemäß einer<br />

weiteren, bei Sigismund Meisterlin<br />

1488 überlieferten Anekdote<br />

hatten der Kaiser und sein<br />

Gefolge danach nur einen Korb<br />

mit Eiern zur Speise, und er rief<br />

aus: „ja potz laus, ietlichem ein<br />

ai, dem getrewen Swepferman<br />

zwai“. Übersetzt: „Jedem Mann<br />

ein Ei, dem treuen Schweppermann<br />

zwei.“<br />

Dieser Spruch wurde wohl<br />

ebenfalls im 15. Jahrhundert<br />

im Wappen und in der Grabinschrift<br />

Schweppermanns zu<br />

Kastl in der Oberpfalz wiedergegeben.<br />

Der Kaiser belehnte Schweppermann<br />

wegen dessen Tapferkeit<br />

mit mehreren Burgen:<br />

Kunstein in Schwaben und<br />

Deinschwang bei Lauterhofen.<br />

Dass die Schweppermannsburg<br />

in Pfaffenhofen bei Kastl<br />

bereits ein Lehen an Seyfried<br />

Schweppermann gewesen sei,<br />

ist eine unbelegte Vermutung;<br />

sie trägt ihren Namen nach<br />

seinen Söhnen Hartung der<br />

Schweppermann und Heinrich<br />

der Schweppermann und deren<br />

Nachkommen, die Teile der<br />

Burg als Lehen hatten.<br />

Seyfried Schweppermann<br />

war verheiratet mit Katharina<br />

Rindsmaul. Er starb 1337 auf<br />

Deinschwang.<br />

Die jetzige Schweppermannsfigur<br />

auf der Brunnensäule ist nur<br />

annähernd dem Original nachempfunden.<br />

Das Original kann<br />

im Reichsstadt Museum besichtigt<br />

werden.<br />

45


46


ALTSTADT - DER MARKTPLATZ<br />

Links:<br />

Schöne Häuser umrahmen den<br />

Marktplatz. Der Stil ist geprägt<br />

von Barock bis traditionellem<br />

fränkischem Fachwerk.<br />

Hier der „Schwarze Bär“, eines<br />

der ältesten Gasthäusern der<br />

Stadt, gebaut um ca. 1528 mit<br />

dem dazu passendem Motiv.<br />

Bis 1906 wurde hier noch Bier<br />

gebraut.<br />

Unten und rechts:<br />

Der Marktplatz mit dem Alten<br />

Rathaus wird heute in den Sommermonaten<br />

an jedem Samstag<br />

tatsächlich auch als Markt<br />

benutzt.<br />

An zahlreichen Tagen feiern die<br />

Weißenburg Bürger hier ihre<br />

Feste.<br />

Der in Bayern traditionelle Maibaum<br />

wird hier aufgestellt.<br />

47


Weißenburg hat sehr viele<br />

Gasthäuser, Wirtschaften und<br />

noch eine existierende Brauerei<br />

mit dem dazugehörigem Bräustüberl.<br />

Viele der Wirtshausnamen sind<br />

bereits im 16./17. Jahrhundert<br />

entstanden.<br />

Der „Goldene Hirsch“, der<br />

„Schwarze Adler“ oder der<br />

„Schwarze Bär“ sind typische<br />

Namen aus dieser Zeit.<br />

Zur Kennzeichnung nutzen die<br />

Wirte schon recht früh Schilder,<br />

Symbole oder Motive, die sie<br />

außen an ihrem Wirtshaus befestigte,<br />

da ein Großteil der Bevölkerung<br />

damals weder lesen<br />

noch schreiben konnten.<br />

Beispiele: Die Sonne als Spenderin<br />

von Licht, der Stern als<br />

Glücksbringer, die Krone als<br />

Sinnbild von Macht und die<br />

Rose als altes Marienzeichen,<br />

daneben auch Heiligenattribute<br />

wie Anker, Schlüssel, Schwert<br />

oder Pflug.<br />

54


ALTSTADT - GASTHAUSMOTIVE<br />

Als Wirtshausbezeichnung weit<br />

verbreitet waren Wappentiere<br />

wie Adler, Löwe und Bär, außerdem<br />

christliche Schöpfungssymbole<br />

wie Ochse, Pferd,<br />

Lamm, Schaf und Storch.<br />

Die Heraldik übte nicht nur<br />

Einfluss auf die eigentlichen<br />

Wirtshausnamen aus, sondern<br />

auch auf die häufig beigefügten<br />

Farbattribute. Zu den populärsten<br />

heraldischen Farben zählen<br />

„rot“ und „golden“.<br />

Einige interessante Schilder,<br />

Symbole und Motive sind auf<br />

dieser Seite zu sehen. Auf der<br />

Tour durch die Altstadt können<br />

Sie noch viele gelungene Umsetzungen<br />

erkennen.<br />

55


56


WEISSENBURG UND DIE RÖMER - KASTELL BIRICIANA<br />

57


58


WEISSENBURG UND DIE RÖMER - KASTELL BIRICIANA<br />

Das Kastell Weißenburg, auch<br />

Biriciana genannt, befindet<br />

sich am westlichen Rande der<br />

Stadt. Es liegt dort auf einer<br />

leichten Bodenwelle oberhalb<br />

der Schwäbischen Rezat in einer<br />

Entfernung von etwa fünfeinhalb<br />

Kilometern südlich des<br />

Limes.<br />

Bereits vor über hundert Jahren<br />

begannen nach der Gründung<br />

des Weißenburger Altertumsvereins<br />

im Jahre 1889<br />

systematische Ausgrabungen<br />

im Kastellbereich am Westrand<br />

des heutigen Weißenburg. Von<br />

1890 bis 1913 konnten die steinerne<br />

Umwehrung mit vier<br />

Toren, vier Eck- und acht Zwischentürmen<br />

und ein Teil der<br />

Innengebäude freigelegt und<br />

konserviert werden. Anfang der<br />

1960er Jahre wurde das Kastell,<br />

das damals im Eigentum des<br />

Bezirks Mittelfranken war, gemäß<br />

damaligen Erkenntnissen<br />

vollständig konserviert. An der<br />

Nordfront des Kastellbereiches,<br />

der sich seit 1966 im Besitz der<br />

Stadt Weißenburg befindet,<br />

fanden 1986/87 auf Veranlassung<br />

der Stadt umfangreiche<br />

archäologische Ausgrabungen<br />

statt, die neue Erkenntnisse<br />

brachten. Die zweijährigen Grabungen<br />

bestätigten die seit langem<br />

gehegte Vermutung, dass<br />

hier ein Holzkastell als Vorgänger<br />

des Steinkastells existiert<br />

hat.<br />

Auf Grund dieser Ergebnisse,<br />

ergänzt durch das Studium<br />

noch existierender römischer<br />

Toranlagen und überlieferter<br />

bildlicher Darstellungen aus<br />

der Antike sowie unter Einbeziehung<br />

des heutigen Forschungsstandes<br />

über die römische<br />

Wehrbautechnik, konnte<br />

das Nordtor 1989/90 unter der<br />

wissenschaftlicher Leitung des<br />

Landesamtes für Denkmalpflege<br />

rekonstruiert werden. Wie in<br />

römischer Zeit wurden hierbei<br />

handbehauene Bruchsteine aus<br />

der Umgebung verwendet.<br />

Das Nordtor ist mit seinen beiden<br />

charakteristischen, weil<br />

nach außen gerundeten Türmen<br />

und der 3,5 m breiten Durchfahrt<br />

sowie den begehbaren<br />

Wachtstuben, die durch einen<br />

überdachten Gang miteinander<br />

verbunden sind, zwar nicht<br />

das größte der ehemals vier<br />

Tore des Auxiliarkastells, wohl<br />

aber das am schönsten gelegene.<br />

Auch in Weißenburg hatten<br />

sich die Römer der Topografie<br />

angepasst und ihr Kastell auf einer<br />

Anhöhe über der Schwäbischen<br />

Rezat errichtet. Von Norden<br />

kommend machte dieses<br />

Kastell mit den beiden Tortürmen<br />

und einer Verteidigungszone<br />

zwischen Kastellmauer<br />

und äußerem Grabenrand von<br />

32 m bis zu den Alamanneneinfällen<br />

Mitte des 3. Jahrhunderts<br />

n. Chr. einen imposanten Eindruck.<br />

Die gelungene Rekonstruktion<br />

dieser Toranlage verdeutlicht<br />

nicht nur die Monumentalität<br />

römischer Wehranlagen, sondern<br />

macht römische Geschichte<br />

für jedermann fassbar und<br />

erlebbar.<br />

Bild links oben:<br />

Das Nordtor<br />

Bild links unten:<br />

Rekonstruktion des Kastells<br />

Bild rechts unten:<br />

Die Lage des Kastelles zur Altstadt<br />

Weißenburg<br />

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WEISSENBURG UND DIE RÖMER - RÖMISCHE THERMEN<br />

Die 1977 entdeckte große Thermenanlage<br />

gewährt einen<br />

spannenden Einblick in die wohl<br />

angenehmste Seite der römischen<br />

Kultur.<br />

Die Thermen der antiken Welt<br />

waren nicht nur ein Ort der luxuriösen<br />

Entspannung und Erholung<br />

mit den unterschiedlichsten<br />

Bademöglichkeiten und<br />

Wellnessangeboten, sondern<br />

auch einer der beliebtesten gesellschaftlichen<br />

Treffpunkte. So<br />

kamen bei Sport und Spiel auch<br />

die leiblichen Genüsse wie Essen<br />

und Trinken nicht zu kurz.<br />

Ohne Zweifel waren die Thermen<br />

auch ein geeigneter Ort,<br />

um seine Geschäfte zu erledigen<br />

und den neuesten Klatsch<br />

und Tratsch auszutauschen.<br />

Daher sind sie von der gesamten<br />

Bevölkerung, Männern wie<br />

Frauen, besucht worden. Die<br />

Thermen dienten allerdings<br />

nicht nur dem Vergnügen. In<br />

erster Linie sollten die Bäder<br />

die Hygiene und Gesundheit<br />

der Menschen sichern.<br />

Bild links: Thermenanlage<br />

Bild unten: Beheizter Boden<br />

Link:<br />

http://museen-weissenburg.<br />

de/de/unsere-museen/roemische-thermen<br />

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WEISSENBURG UND DIE RÖMER - DAS RÖMERMUSEUM<br />

Über das „Bayerische Limes-Informationszentrum“<br />

kommt<br />

der Besucher ins Römermuseum.<br />

Das RömerMuseum ist ein<br />

Zweigmuseum der Archäologischen<br />

Staatssammlung München<br />

und wurde nach umfangreichen<br />

Umbaumaßnahmen im<br />

März 2017 wiedereröffnet.<br />

Im ersten Stock ist das zentrale<br />

Thema der Limes in der ehemaligen<br />

Provinz Raetien. Das<br />

Leben am Limes, der Handel,<br />

der Kulturaustausch zwischen<br />

Römer und Germanen wird hier<br />

behandelt.<br />

Der zweite Stock ist dem<br />

Schatzfund von Weißenburg<br />

vorbehalten, der zwischen 233<br />

bis 259/260 vergraben wurde,<br />

um ihn vor drohenden Gefahren<br />

zu schützen.<br />

1979 hat ein Weißenburger Lehrer<br />

bei Gartenarbeiten in der<br />

Nähe der „Großen Thermen“<br />

diesen Römerschatz zufällig<br />

gefunden. Ausgegraben und<br />

konserviert wurden schließlich<br />

knapp 120 Gegenstände aus<br />

dem römischen Alltag und aus<br />

den religiösen sowie kultischen<br />

Bereichen. Zum Beispiel zählen<br />

zu dem Römerschatz sogenannte<br />

Votivbleche aus Silber,<br />

Bronzegefäße, ein eiserner<br />

Klappstuhl, Kannen, Ketten und<br />

Werkzeuge.<br />

Besonders stolz ist das Museum<br />

auf seine Bronzestatuetten:<br />

17 Figuren römischer Götter,<br />

die aus der zweiten Hälfte des<br />

zweiten Jahrhunderts und aus<br />

unterschiedlichen Werkstätten<br />

des Römischen Reiches stammen.<br />

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IN DER UMGEBUNG - DIE WÜLZBURG<br />

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IN DER UMGEBUNG - DIE WÜLZBURG<br />

Oberhalb von Weißenburg, auf der mit 630 m höchsten Bergkuppe der südlichen Frankenalb,<br />

liegt die alte ansbachische Hohenzollernfestung Wülzburg. Ein eindrucksvolles und<br />

einzigartiges Denkmal des Renaissancefestungsbaus in Deutschland.<br />

Seit dem 11. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein Benediktinerkloster, das im Zuge<br />

der Reformation zuerst in eine Probstei und 1537 in ein weltliches Verwalteramt umgewandelt<br />

wurde.<br />

Im Jahre 1588 ließ Markgraf Georg Friedrich I. der Ältere von Brandenburg-Ansbach hier<br />

an der südlichen Grenze seines Territoriums, in der Nachbarschaft der Reichsstadt Weißenburg,<br />

des Deutschen Ordens in Ellingen, der Grafschaft Pappenheim und des Hochstifts<br />

Eichstätt eine moderne Festungsanlage errichten.<br />

Der Tiefe Brunnen im Westflügel ist ein Wunderwerk der Technik. Mit unvorstellbarem Arbeits-<br />

und Zeitaufwand wurde in den Felsengrund eine kreisrunde Röhre mit 2,50m Durchmesser<br />

so weit senkrecht eingetrieben, bis man in 106 m Tiefe auf eine ausreichend wasserführende<br />

Schicht stieß.<br />

Der Wülzburger Brunnen ist „481 pariser oder 524 bayerische Fuss = 478 ansbacher Schuh“,<br />

nach neuesten Messungen 143 m tief! Damit steht er weit oben in der Tabelle deutscher<br />

Tiefbrunnen.<br />

Den Grundriss der Wülzburg bildet ein fast regelmäßiges Fünfeck, ein Pentagon mit den<br />

Bastionen Jungfrau, Krebs, Rossmühle, Kaltes Eck und Hauptwache im neuitalienischen<br />

Bastionärsystem. Dieses hatte gegenüber den älteren quadratischen oder rechteckigen<br />

Anlagen ballistische und konstruktive Vorteile, weshalb man sich im ausgehenden 16.<br />

Jahrhundert für dieses Planschema entschied.<br />

Die Geschichte der Wülzburg:<br />

• 1588 - Baubeginn der Festung<br />

• 1631 - Kampflose Übergabe an Tilly im dreißigjährigen Krieg<br />

• 1634 - Verheerender Schlossbrand<br />

• 1648 - Rückgabe der Festung nach dem Westfälischen Frieden an Ansbach<br />

• ab 1703 - Staatsgefängnis für politische Gefangene und Verbrecher<br />

• 1791 - Die Festung fällt an Preußen<br />

• 1806 - Entgültige Übernahme durch Bayern<br />

• 1818 bis 1831 - Bau der Zisternenanlage unter Ludwig I.<br />

• 1870/1871 - Kriegsgefangenenlager für französische Soldaten<br />

• 1882 - Die Stadt Weißenburg kauft die Festung für 14.000 Mark<br />

• 1883/1884 - Die Zugbrücke wird durch einen Damm ersetzt<br />

• Erster / Zweiter Weltkrieg - Die Festung wird zum Kriegsgefangenen- und Internierungslager;<br />

auch Charles de Gaulle wurde hier gefangen gehalten<br />

• 1945 - Die Wülzburg wird zum Flüchtlingslager<br />

• 1949 - Neue Nutzung des Schlossflügels als Altersheim, Schullandheim, Schule<br />

• ab 1969 - Regelmäßige, bis heute andauernde Restaurierungsmaßnahmen<br />

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FREIZEIT & ERHOLUNG - GOLFEN<br />

2004 wurde der neue 18 Loch<br />

Par 72 Meisterschaftsplatz in Ellingen<br />

eröffnet.<br />

Von Anfang an war die Zielsetzung<br />

beim Bau, die bestehende<br />

Bachidylle so in das Platzdesign<br />

zu integrieren, dass ein<br />

anspruchsvoller, spielerisch abwechslungsreicher<br />

Platz für alle<br />

Könnensstufen entsteht, von<br />

dem der Spieler glaubt, er wäre<br />

schon immer dagewesen. Diese<br />

Vorgabe wurde zu 100 % erfüllt!<br />

Bereits bei der Ankunft auf der<br />

„Zollmühle“ fällt einem die malerische<br />

Landschaft auf. Alter<br />

Baumbestand zwischen den<br />

gepflegten Fairways und der<br />

Bachlauf der „Schwäbischen<br />

Rezat“.<br />

Link:<br />

golfanlage-zollmuehle.de<br />

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Küchla wird in Franken ein süßes,<br />

in Fett ausgebackenes<br />

Hefeteiggebäck bezeichnet,<br />

das oft an Festen wie z.B. der<br />

Kirchweih frisch zubereitet<br />

wird.<br />

Traditionell wird der Fisch der<br />

Länge nach zweigeteilt und ist<br />

gebacken oder „blau“, d.h. in einem<br />

Essigsud zubereitet. Dies<br />

ist eine Spezialität für alle Monate<br />

mit „r“.<br />

Wichtig: Nur ein wirklich frischer<br />

Karpfen krümmt sich<br />

beim Backen!<br />

Saure Zipfel sind rohe Bratwürste<br />

die in einem Sud aus<br />

Wasser mit Essig, Zwiebeln,<br />

Pfeffer und Salz gegart sind.<br />

Traditionell wird in Weißenburg<br />

eine Scheibe frisches Roggenbrot<br />

dazu gereicht.<br />

Ob Schäufele, Schäufelchen,<br />

Schäufala und Schäuferla – wie<br />

für alles gibt es auch für dieses<br />

Gericht zahlreiche Bezeichnungen<br />

und Schreibweisen. Doch<br />

alles meint dasselbe, nämlich<br />

die flache Schweineschulter,<br />

von der das Fleisch kommt,<br />

knusprig gebraten.<br />

Eingelegeter Spargel wird in<br />

einem Sud aus leicht gesalzenem<br />

Wasser unter Zugabe einer<br />

guten Prise Zucker bei mittlerer<br />

Hitzezufuhr gekocht und<br />

anschließend in Essig und Öl<br />

eingelegt und mit Schnittlauch<br />

garniert. Dazu passen hervorragend<br />

Salz- oder Pellkartoffeln.<br />

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SONSTIGE TIPPS - ESSEN UND TRINKEN<br />

Schön knusprig gebratene fränkische<br />

Bratwürste auf lange<br />

gekochtem Sauerkraut mit frischem<br />

Roggenbrot ist das fränkische<br />

Nationalgericht.<br />

Die Nürnberger Bratwürste sind<br />

eine Abwandlung und nur ca. so<br />

klein wie der kleinste Finger,<br />

dafür gibt es aber auch 6 Stück.<br />

Ein Schweinebraten mit Kartoffelkloss<br />

und einer deftigen Bratensauce<br />

gehört zu den typische<br />

fränkischen Sonntagsgerichten.<br />

gerne wird dazu Salat oder gekochtes<br />

Wirsingkraut gereicht.<br />

EIne knusprige Entenkeule mit<br />

Kartoffelkloss und Blaukraut<br />

sind ein Festtagsmahl. Das Gericht<br />

steht oft in der kalten Jahreszeit<br />

auf der Speisekarte der<br />

Gastwirtschaften.<br />

EIne Schlachtplatte ist ein typisches<br />

Essen in fränkischen<br />

Gasthäusern oder Biergärten.<br />

Am Schlachttag, oft ein Donnerstag<br />

oder Freitag, werden<br />

Leberwurst, Blutwurst, Bauchfleisch<br />

mit Sauerkraut und Brot<br />

serviert.<br />

Zu all diesem leckeren Essen<br />

gehört ein Bier. In Franken sind<br />

dies Weizenbier, Helles, Märzen<br />

und in der Fastenzeit auch mal<br />

ein starkes Bockbier.<br />

Schön, wenn es frisch vom Fass<br />

gezapft wird.<br />

Es leben die fränkischen Brauereien!<br />

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