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RKK Mitarbeitermagazin Quartett 55

Aktuelle Berichte rund um das RKK Klinikum in Freiburg und Waldkirch. U.a. mit einem Gastbeitrag von Matthias Einwag, einem Beitrag über die Sicherheit von Zytostatika-Rezepturen am RKK Klinikum und vielem mehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für alle Patienten und Interessierte.

Aktuelle Berichte rund um das RKK Klinikum in Freiburg und Waldkirch. U.a. mit einem Gastbeitrag von Matthias Einwag, einem Beitrag über die Sicherheit von Zytostatika-Rezepturen am RKK Klinikum und vielem mehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für alle Patienten und Interessierte.

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Kinaesthetische Bauchlage<br />

beim Neugeborenen<br />

noch selbst ausüben kann, gefördert<br />

werden muss. Nur wenn die Eigenbewegung<br />

des Patienten nicht ausreicht,<br />

um die eigene Haut vor Druckeinwirkungen<br />

zu schützen, sollen Bewegungen<br />

passiv durchgeführt werden.<br />

Ist dies der Fall, gilt es eine fachgerechte<br />

Unterstützung in der jeweiligen<br />

Position und in den Positionsveränderungen<br />

zu leisten. Von beträchtlicher<br />

Relevanz ist immer die<br />

Umgebungsgestaltung. Diese hat einen<br />

hohen Stellenwert auf die Beweglichkeit<br />

eines Menschen und auf<br />

seine Möglichkeiten, eine Position<br />

einzunehmen. Ein pflegebedürftiger<br />

Mensch kann nur in einer Position<br />

bleiben, wenn er sein Gewicht über<br />

seine Knochen an die Unterstützungsfläche<br />

abgeben und sich in der<br />

Position bewegen kann.<br />

Hierfür spricht die Aussage:<br />

„Wie man sich bettet so liegt man!“<br />

M a r i a - A n g e l a M a r k L ö f f l e r<br />

K i n a e s t h e t i c s - T r a i n e r i n<br />

R K K K l i n i k u m<br />

Ein<br />

Bruder-Klaus-<br />

Jahr<br />

Wie kam das<br />

Bruder-Klaus-<br />

Krankenhaus in<br />

Waldkirch zu<br />

diesem Patron?<br />

Vor 600 Jahren wurde Bruder<br />

große Jubiläum ist uns<br />

Klaus geboren.<br />

Schwestern aus dem Bruder-<br />

Vor 530 Jahren ist er gestorben.<br />

Klaus-Krankenhaus Anlass,<br />

über die Namensgebung des<br />

Vor 70 Jahren wurde er<br />

Krankenhauses zu erzählen. Wer ist<br />

heiliggesprochen.Dieses<br />

dieser „Bruder Klaus“? Und wie kam<br />

das Krankenhaus zu diesem Hauspatron?<br />

Soviel uns bekannt ist, sollte es<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

ein „Marien-Krankenhaus“ werden.<br />

1954 wurde mit dem Bau begonnen.<br />

Es war die Nachkriegszeit, in der große<br />

Wohnungsnot herrschte. Das alte<br />

Krankenhaus, das „St. Nikolai-Spital“<br />

in Waldkirch, war viel zu klein und war<br />

sehr renovierungsbedürftig. Hundert<br />

Jahre lang haben die Vinzentinerinnen<br />

von Freiburg in dieser Einrichtung<br />

gewirkt. Die Stadt Waldkirch<br />

ergri≠ die Initiative zum Bau eines<br />

neuen Krankenhauses. Die Vinzentinerinnen<br />

konnten aber die neue Aufgabe<br />

nicht mehr übernehmen. Nach<br />

langjährigen Verhandlungen gelang<br />

es dem damals amtierenden Bürgermeister<br />

Ernst Prestel, das Kloster Erlenbad<br />

als neuen Krankenhausträger<br />

zu gewinnen. Am 16. Mai 1956 wurde<br />

das neue Krankenhaus eingeweiht<br />

und unter den Schutz des Heiligen<br />

Bruder-Klaus gestellt und somit sei-<br />

Kirchenfenster in der Kapelle<br />

des Bruder-Klaus-Krankenhauses<br />

ner Bestimmung übergeben. Wer<br />

also ist dieser „Bruder Klaus“? Nikolaus<br />

von Flüe (1417 – 1487) lebte in<br />

Flüe bei Sachseln im Kanton Obwalden<br />

in der Schweiz. Er war verheiratet<br />

und hatte 10 Kinder, war vorbildlicher<br />

Eidgenosse, Soldat, Richter<br />

und Bauer. Mit 50 Jahren aber zog es<br />

ihn in die Einsamkeit, um dort Gott<br />

ungeteilt zu dienen. Denn schon als<br />

Kind hatte er Visionen, die seinen Lebensweg<br />

prägten. Mit Einverständnis<br />

seiner Frau zog er nach langer<br />

Suche in die Ranft (einer Schlucht<br />

seines Heimatdorfes in unmittelbarer<br />

Nähe zu seinem Haus) und lebte<br />

dort zurückgezogen im Gebet. Viele<br />

Menschen kamen zu ihm, um Rat zu<br />

holen, denn sein heiliges Leben blieb<br />

nicht verborgen. Ratsherren suchten<br />

ihn wegen Streitereien auf, und Nikolaus<br />

stiftete Frieden. Deswegen<br />

wird er bis heute als „Friedensheiliger“<br />

verehrt.<br />

Die Kapelle im Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />

mit der Reliquie von Bruder Klaus<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Dass der Heilige Bruder Klaus zum<br />

Hauspatron erwählt wurde, hatte<br />

geschichtlich-politische Gründe. Im<br />

September 19<strong>55</strong> reiste der damalige<br />

deutsche Bundeskanzler Konrad<br />

Adenauer nach Moskau, um über die<br />

Aufnahme diplomatischer Beziehungen<br />

und die Rückführung der deutschen<br />

Kriegsgefangenen zu verhandeln.<br />

Und obwohl das kommunistische<br />

Regime dies bis dahin abstritt,<br />

überhaupt noch deutsche Kriegsgefangene<br />

im Land zu haben, gelang es<br />

Adenauer, alle Zehntausend heimzuholen.<br />

Ein unglaublicher Erfolg.<br />

Was aber viele nicht wissen: Bevor<br />

Adenauer nach Moskau reiste, verbrachte<br />

er eine ganze Nacht am Grab<br />

von Bruder Klaus im Gebet. Während<br />

nun der Bundeskanzler in Moskau<br />

verhandelte, hielten Männer aus der<br />

Diözese Freiburg zusammen mit Prälat<br />

Alois Stiefvater und Bürgermeister<br />

Ernst Prestel Tag und Nacht bei<br />

Bruder Klaus im Ranft Gebetswache.<br />

Adenauer gelang es, dass alle zehntausend<br />

Gefangenen frei kamen, keiner<br />

musste zurückbleiben. Bürgermeister<br />

Prestel war damals so fasziniert<br />

von der Wirkung des Gebetes<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

34 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

35

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