18.12.2017 Aufrufe

RKK Mitarbeitermagazin Quartett 55

Aktuelle Berichte rund um das RKK Klinikum in Freiburg und Waldkirch. U.a. mit einem Gastbeitrag von Matthias Einwag, einem Beitrag über die Sicherheit von Zytostatika-Rezepturen am RKK Klinikum und vielem mehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für alle Patienten und Interessierte.

Aktuelle Berichte rund um das RKK Klinikum in Freiburg und Waldkirch. U.a. mit einem Gastbeitrag von Matthias Einwag, einem Beitrag über die Sicherheit von Zytostatika-Rezepturen am RKK Klinikum und vielem mehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für alle Patienten und Interessierte.

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Gemeinsam Gesundheit schützen<br />

Keime profitieren von der<br />

Massentierhaltung<br />

Die Massentierhaltung als Ursache<br />

von vermehrten Antibiotikaresistenzen<br />

wird unter dieser Überschrift abgehandelt.<br />

Dass dieser Punkt mit aufgenommen<br />

wurde, ist erfreulich, da<br />

viele Patienten immer noch der Meinung<br />

sind, die Keime hole man sich<br />

im Krankenhaus.<br />

4<br />

Keime<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Schnupfen und Husten<br />

Als dritter Punkt wird auf das richtige<br />

Verhalten beim Schnupfen und<br />

beim Husten hingewiesen. Heute<br />

lernen das ja bereits die Kinder im<br />

Kindergarten und machen so manchen<br />

Erwachsenen vor, wie es richtig<br />

geht.<br />

Transmission durch Kontakt<br />

3<br />

4<br />

Foto: Paulista © fotolia<br />

Die Aktion „Keine Keime“ ist<br />

eine Aktion der Baden-Württembergischen<br />

Krankenhausgesellschaft,<br />

die 2016 zum<br />

ersten Mal durchgeführt wurde und<br />

an der sich neben dem <strong>RKK</strong> eine<br />

Vielzahl von Krankenhäusern im Baden-Württemberg<br />

beteiligt haben.<br />

Für das Ende des Jahres planen wir,<br />

die Aktion für ca. vier Wochen im<br />

<strong>RKK</strong> zu wiederholen.<br />

Was ist der Hintergrund? Unter den Titeln<br />

„Gemeinsam Gesundheit schützen<br />

– Keine Chance für multiresistente<br />

Erreger“ sollen vor allen Dingen die<br />

Patienten und Besucher in die Hygienethematik<br />

eingebunden werden.<br />

Die Kampagne stützt sich primär auf<br />

Information, die mit Werbematerial<br />

unterstützt wird. Für die Zeit der Aktionen<br />

werden wir wie auch im letzten<br />

Keine<br />

Keime<br />

Jahr wieder in einem frequentierten<br />

Bereich Roll-up-Plakate aufstellen, die<br />

mit einfachen Worten und anschaulichen<br />

Grafiken in das Leben der Keime<br />

und den tangierenden Themen dazu<br />

einführt. Das Platzieren von Plakaten<br />

in den verschiedenen Krankenhausbereichen<br />

ist dieses Mal nicht geplant.<br />

Die sieben Faktensätze zu Keimen<br />

lauten:<br />

Keime machen krank,<br />

aber auch gesund.<br />

Unter diesem Motto wird beschrieben,<br />

dass Keime nur eine krankmachende<br />

Wirkung haben, wenn sie zur<br />

falschen Zeit am falschen Ort sind.<br />

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />

sind sie überlebensnotwendig.<br />

1<br />

Keime reisen bevorzugt<br />

auf Händen<br />

Hier wird beschrieben, wie die Keime<br />

über welche Wege übertragen<br />

werden. Wie wir ja wissen, haben die<br />

Erreger in den seltensten Fällen die<br />

Möglichkeit, sich selber fortzubewegen,<br />

und müssen in der Regel getragen<br />

werden.<br />

Keime scha≠en an einem Tag,<br />

wofür Menschen 2000 Jahre<br />

brauchen.<br />

Dieser Zeitvergleich erklärt, warum<br />

sich Erreger viel schneller an neue<br />

Bedingungen anpassen können als<br />

wir Menschen und wir in der Entwicklung<br />

ho≠nungslos hinterherlaufen.<br />

Das zeigt sich besonders in der<br />

Resistenzbildung auf Antibiotika.<br />

2<br />

3<br />

Keime werden systematisch<br />

überwacht<br />

Dass die Gesundheitsbehörden bereits<br />

eine Überwachung der auftretenden<br />

Erregerpopulationen betreiben,<br />

die Resistenzsituation beurteilen<br />

und daraus Empfehlungen für<br />

die Antibiotikastrategie abgeleitet<br />

werden, verbirgt sich unter dieser<br />

Überschrift. Sogar die Begri≠e DART<br />

und KISS finden Erwähnung.<br />

Keimen ausweichen,<br />

Handschlag meiden<br />

Dass Händeschütteln eine wunderbare<br />

Möglichkeit ist, Keime weiter zu<br />

reichen, ist hinlänglich bekannt. Hier<br />

wird erwähnt, dass es bereits viele<br />

Kliniken gibt, die auf das Händeschütteln<br />

gänzlich verzichten. Auch<br />

im <strong>RKK</strong> wurde bereits darüber diskutiert,<br />

konnte sich allerdings noch<br />

nicht durchsetzen.<br />

Keime mögen Kupfer nicht<br />

Die Türklinken werden unter diesem<br />

Titel als Umsteigebahnhöfe bezeichnet.<br />

Es liegt nahe, dass wenn die Hände<br />

der Hauptüberträger sind, die Türklinken<br />

natürlich auch ihren Beitrag<br />

leisten können. Selbstdesinfizierende<br />

Materialien einzusetzen macht<br />

Sinn, sind aber auch nur ein kleiner<br />

Baustein in der Gesamtstrategie. In<br />

einer bestehenden Einrichtung aus<br />

dieser Erkenntnis heraus<br />

5<br />

6<br />

7<br />

jetzt alle Türklinken auszuwechseln,<br />

wäre aus Sicht des Autors allerdings<br />

etwas übertrieben. Die ausreichende<br />

Händedesinfektion bei Personal, Besucher<br />

und Patienten hat sicherlich<br />

den gleichen E≠ekt, da dadurch auch<br />

die Kontamination der Türklinken<br />

deutlich geringer ist.<br />

Neben diesen Basisfakten zu Keimen<br />

wird die Information mit fünf Regeln<br />

zum Schutz vor Keimen ergänzt:<br />

Händedesinfektion<br />

Allem voran natürlich als erstes die<br />

Händedesinfektion. Dass auch die<br />

Patienten und Besucher eine regelmäßige<br />

Händedesinfektion durchführen<br />

sollten, hat sich in den letzten<br />

Jahren ja bereits in den Krankenhäusern<br />

mehr und mehr etabliert.<br />

Erkennbar an Desinfektionsmittelspendern<br />

die am Eingang oder auf<br />

den Fluren von Einrichtungen angebracht<br />

sind.<br />

Antibiotika<br />

Als nächster Hinweis wird dann direkt<br />

auf den korrekten Umgang mit<br />

Antibiotika verwiesen. Hier wird der<br />

Patient direkt aufgefordert, den Arzt<br />

anzusprechen, ob das verschriebene<br />

Antibiotikum wirklich die einzige<br />

Möglichkeit ist.<br />

1<br />

2<br />

Der vierte Punkt weist darauf hin,<br />

dass man im Krankenhaus immer einen<br />

gewissen Abstand zum Patienten<br />

einhalten sollte. Die Begründung<br />

lautet: Empathie kann durchaus<br />

auch ohne Berührung erfolgen.<br />

Küchenhygiene<br />

Die fünfte Regel zielt in die eigene<br />

Küche. Dass durch die Massentierhaltung<br />

ein Eintrag von resistenten<br />

Keimen in die Küche bereits erfolgte,<br />

ist insgesamt noch nicht hinlänglich<br />

bekannt. Dass Kontaminationen mit<br />

resistenten Keimen vermutlich in<br />

der Küche häufiger stattfinden als<br />

im Krankenhaus, sollte man auch<br />

als Beschäftigter im Krankenhaus<br />

durchaus beherzigen.<br />

M a r t i n M ü l l e r - H e r m a n n<br />

H y g i e n e f a c h k r a f t , Q u a l i t ä t s -<br />

m a n a g e m e n t b e a u f t r a g t e r<br />

Die Hygiene-Initiative<br />

„Gemeinsam Gesundheit schützen.<br />

Keine Keime. Keine Chance<br />

für multiresistente Erreger“ –<br />

unter diesem Motto steht die<br />

landesweite Hygiene-Initiative<br />

für Baden-Württemberg. Sie<br />

soll Patientinnen und Patienten,<br />

Besucherinnen und Besucher,<br />

aber auch die Ö≠entlichkeit für<br />

das Thema Keime sensibilisieren<br />

und über wichtige Hygiene-Maßnahmen<br />

aufklären. Weiterführende<br />

Informationen unter<br />

www.bwkg.de/keine-keime<br />

B r u d e r - K l a u s - K r a n k e n h a u s<br />

5<br />

Foto Keime: Pseudomonas aeruginosa © fotolia<br />

28 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

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