18.12.2017 Aufrufe

RKK Mitarbeitermagazin Quartett 55

Aktuelle Berichte rund um das RKK Klinikum in Freiburg und Waldkirch. U.a. mit einem Gastbeitrag von Matthias Einwag, einem Beitrag über die Sicherheit von Zytostatika-Rezepturen am RKK Klinikum und vielem mehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für alle Patienten und Interessierte.

Aktuelle Berichte rund um das RKK Klinikum in Freiburg und Waldkirch. U.a. mit einem Gastbeitrag von Matthias Einwag, einem Beitrag über die Sicherheit von Zytostatika-Rezepturen am RKK Klinikum und vielem mehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für alle Patienten und Interessierte.

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Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Fotos: Thilo Jakob<br />

rufliche Anästhesisten<br />

und Notärzte des St. Josefskrankenhauses<br />

in Freiburg<br />

seit vielen Jahren in zahldamit<br />

Vorstandsmitglied des GRC<br />

(German Resuscitation Councils),<br />

dem Ausrichter dieses weltgrößten<br />

Reanimationskongresses. Neben dem<br />

europäischen Kongress mit Vorträgen<br />

und Posterpräsentationen soll es<br />

eben auch interessante Workshops<br />

für die internationalen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer aus der ganzen<br />

Welt geben. Themenschwerpunkte<br />

sind dabei natürlich die prähospi-<br />

tale Notfallversorgung und speziell<br />

die Versorgung beim Herz-Kreislauf-<br />

Stillstand.<br />

Nach der Idee ist schnell das Team<br />

für die Organisation des ersten Simulationsworkshops<br />

für Teams der<br />

Luftrettung im Rahmen eines ERC<br />

Kongresses gefunden: Dr. Frank Lerch,<br />

ärztlicher Leiter der DRF Luftrettungsstation<br />

Freiburg bringt neben<br />

seinem medizinischen Sachverstand<br />

seine wertvollen Verbindungen zur<br />

DRF Luftrettung mit ein und kümmert<br />

sich um die Bereitstellung ei-<br />

Simulationspatient im Christoph<br />

Professor Dr. Michael Müller beim Vortrag<br />

nes geeigneten Hubschraubermusters<br />

und der notwendigen<br />

Medizinprodukte. Dr.<br />

Matthias Roth und Dr.<br />

Daniel Schmitz beschäftigen<br />

sich als hauptbe-<br />

reichen Projekten mit der präklinischen<br />

Simulation und bilden interprofessionelle<br />

Teams im Bereich Crew<br />

Ressource Management (CRM) aus.<br />

Zu guter Letzt bringt Georg Pridun<br />

mit seiner „SimStation“ das notwendige<br />

Know-How für die Video-Übertragung<br />

und die Aufzeichnung der<br />

Audio-Video-Sequenzen mit ein.<br />

Mit der Landung des Intensivtransporthubschraubers<br />

„Christoph SIM<br />

Freiburg“ (Kennzeichen D-HJJJ) auf<br />

dem Parkplatz hinter der Messehalle<br />

3 der Freiburger Messe am Dienstag<br />

der vergangenen Woche beginnen<br />

dann die intensiven Vorbereitungen<br />

für den Trainingsstart am darau≠olgenden<br />

Donnerstag. Nachdem die<br />

BK117 enttankt und für den Transfer<br />

in die Messehalle durch die Techniker<br />

der DRF Luftrettung vorbereitet<br />

ist, legen Daniel Schmitz und Frank<br />

Lerch selber Hand an und helfen<br />

beim „Einhallen“. Wenige Minuten<br />

später steht die rot weiße Maschine<br />

mitten in der Messehalle und die<br />

Umrüstung des Hubschraubers in<br />

einen perfekt ausgerüsteten Simulations-Hubschrauber<br />

kann beginnen.<br />

Es werden unzählige Kabel verlegt,<br />

Kameras installiert, Lautsprecherboxen<br />

positioniert und die Materialien<br />

getestet. Ziel ist eine realistische<br />

Darstellung einer notfallmäßigen<br />

Versorgung „on the fly“ – in der Maschine.<br />

Dabei gilt es alle Störfaktoren,<br />

wie sie den aktiven Luftrettungsteams<br />

im Alltag begegnen, auch<br />

erfahrbar zu machen: Der<br />

Funkkontakt zum Piloten,<br />

die Gespräche über das<br />

Interkom, der Lärm der<br />

Triebwerke, der Eindruck<br />

der vorbeirasenden Landschaften<br />

und nicht zuletzt<br />

die Hitze, Enge und<br />

Platznot an diesem besonderen<br />

Arbeitsplatz mit<br />

einem Helm auf dem<br />

Kopf gehören zu den charakteristischen<br />

Bedingungen<br />

in einem Rettungshubschrauber.<br />

Foto: Thilo Jakob<br />

Am Mittwochabend ist schließlich<br />

klar: Das Team um Lerch, Roth und<br />

Schmitz (allesamt auch Mitglieder<br />

des DRF Luftrettungs-Teams des<br />

Christoph 54 in Freiburg) haben ganze<br />

Arbeit geleistet: die Probeläufe<br />

lassen erwarten, dass die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer der Workshops<br />

beim ERC Kongress 2017 eine<br />

bisher einmalige Trainingssituation<br />

erleben werden. Neben den drei Protagonisten<br />

aus dem St. Josefskrankenhaus<br />

stoßen noch Dr. Stephanie<br />

Schmidt (Anästhesistin und Notärztin<br />

aus Stuttgart), Sebastian Kiefer<br />

und Ste≠en Götz (beides Notfallsanitäter<br />

des DRK Kreisverbandes Freiburg<br />

und erfahrene „Simulanten“)<br />

zum Team hinzu.<br />

Und so beginnen am Donnerstagmorgen<br />

die Workshops mit dem Titel<br />

„Zwischenfallmanagement in der<br />

Luftrettung- Crisis Resource Management<br />

in HEMS missions“ in der Halle 3<br />

der Messe Freiburg. In 90 Minuten erleben<br />

die Workshopteilnehmer nach<br />

einer kurzen Einführung in die The-<br />

matik CRM und der sogenannten Familiarisation<br />

d.h. dem Kennenlernen<br />

der Trainingsmaterialien, zwei aufregende<br />

und anspruchsvolle Notfallversorgungen<br />

an Bord des „Christoph<br />

SIM Freiburg“. Von den sechs Teilnehmern<br />

der jeweiligen Workshops arbeiten<br />

immer drei als Team in der Maschine<br />

während die anderen drei die<br />

Ereignisse live auf dem 65’’ Monitor<br />

und über die Audioanlage der SimStation<br />

in Echtzeit mitverfolgen können.<br />

Zwischen 10 und 15 Minuten dauert<br />

ein Szenario und wird nach Abschluss<br />

der Übung sofort mit allen Teilnehmern<br />

des Workshops am Monitor<br />

nachbesprochen (Debriefing). Schon<br />

nach den ersten Workshops wird klar:<br />

Es gelingt in ganz besonderer Weise<br />

die Kongressbesucher am Leben einer<br />

HEMS Crew (Helicopter Emergency<br />

Medical Service) teilhaben zu lassen.<br />

Nach den Szenarien zeigen sich die<br />

Übenden nicht nur von der Intensität<br />

der Trainingseinheit beeindruckt:<br />

die roten Köpfe, die schwitzenden<br />

Notfallteams und die Hitze im Hubschrauber<br />

sprechen Bände …<br />

Reanimationsübung mit Geschäftsführer<br />

Bernd Fey (rechts) und Professor Müller<br />

Unter den Workshop-Teilnehmern<br />

sind auch viele aktive HEMS-Mitglieder<br />

von Luftrettungsstationen<br />

aus Deutschland, der Schweiz, Skandinavien<br />

und dem Mittelmeerraum:<br />

sie sind sogar als „alte Hasen“ nicht<br />

weniger beeindruckt und loben die<br />

realitätsnahe Darstellung, die Szenariengestaltung<br />

und den Materialaufwand<br />

für diese Simulationen:<br />

„Genau so ist es, in einem Rettungshubschrauber<br />

zu arbeiten“ schwärmt<br />

ein erfahrener Hubschrauber-Notarzt<br />

aus Nordrhein-Westfalen.<br />

Diese Premiere beim ERC Kongress<br />

2017 ist somit ein riesengroßer Erfolg<br />

für die Initiatoren, Instruktoren<br />

und alle Kongressteilnehmer; und<br />

so macht sich unter den erschöpften<br />

Instruktoren und dem ganzen Team<br />

des Christoph SIM Freiburg – Projektes<br />

eine dementsprechende Zufriedenheit<br />

breit, als es nach 3 Tagen<br />

Simulation, unzähligen spannenden<br />

Rettungsmomenten, lehrreichen Debriefings<br />

und mehr als 60 Workshopteilnehmern<br />

am Samstagmittag heißt:<br />

einpacken und zusammenräumen.<br />

Und alle sind sich sicher: das war nicht<br />

das letzte Mal dieser außerordentlichen<br />

„on the fly“ Simulation in einem<br />

Hubschrauber der DRF Luftrettung.<br />

D r . D a n i e l S c h m i t z<br />

O b e r a r z t a m<br />

S t . J o s e f s k r a n k e n h a u s<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r R K K K l i n i k u m<br />

Hinweis<br />

Bitte beachten Sie auch<br />

unseren Bericht Pistenrettung<br />

u.a. mit der DRF Luftrettung ab<br />

Seite <strong>55</strong> in diesem Magazin.<br />

22 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017 23<br />

Professor Dr. Michael Müller

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