18.12.2017 Aufrufe

RKK Mitarbeitermagazin Quartett 55

Aktuelle Berichte rund um das RKK Klinikum in Freiburg und Waldkirch. U.a. mit einem Gastbeitrag von Matthias Einwag, einem Beitrag über die Sicherheit von Zytostatika-Rezepturen am RKK Klinikum und vielem mehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für alle Patienten und Interessierte.

Aktuelle Berichte rund um das RKK Klinikum in Freiburg und Waldkirch. U.a. mit einem Gastbeitrag von Matthias Einwag, einem Beitrag über die Sicherheit von Zytostatika-Rezepturen am RKK Klinikum und vielem mehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für alle Patienten und Interessierte.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

digen Pflegepersonal weitergeführt.<br />

Dieser Maßnahmenplan beinhaltet<br />

zum einen die moderne Wundversorgung<br />

und zum anderen die<br />

krankheitsspezifischen ergänzenden<br />

Maßnahmen wie z.B. die Kompressionstherapie.<br />

Bei jeder Wundversorgung durch das<br />

pflegerische Personal werden die<br />

Wunde und der Heilungsverlauf neu<br />

beurteilt und dokumentiert.<br />

Doch neben der sachgerechten Beurteilung<br />

und phasengerechten Versorgung<br />

der Wunde, steht ein individuelles<br />

Angebot zur Anleitung und<br />

Beratung im Umgang mit der Wunde<br />

im Vordergrund des Wundmanagements.<br />

Dadurch wird das Selbstmanagement<br />

des Patienten gefördert<br />

und somit die Lebensqualität sowie<br />

Wundheilung über den Krankenhausaufenthalt<br />

hinaus positiv zu beeinflusst.<br />

Ursachen von Wunden und Möglichkeiten<br />

der Präventionsmaßnahmen<br />

im Bezug auf unterschiedliche<br />

Wundarten, Wundverhältnisse,<br />

Erkrankungen<br />

Sachgemäße und gezielte Anwendung<br />

und Durchführung von Therapiemaßnahmen<br />

z. B. Wundauflagen,<br />

Kompressionstherapie,<br />

Hautpflege<br />

Individuelle Förderung des Selbstmanagements<br />

bei Menschen mit<br />

chronischen Wunden<br />

Beurteilung und Dokumentation<br />

des Wundzustands und Wundverlaufs<br />

Beratung von Patienten, Angehörigen,<br />

beteiligten Berufsgruppen<br />

Wundversorgung und koordinieren<br />

Pflege, Ärzte und Entlassmanagement<br />

im Sinne einer optimalen und<br />

lückenlosen Versorgung von Menschen<br />

mit chronischen Wunden oder<br />

Menschen mit einer gestörtenWundheilung.<br />

Darüber hinaus festigen<br />

sie wundspezifisches und aktuelles<br />

Grundwissen an der Basis und gestalten<br />

praktikable Arbeitsschritte<br />

wie beispielsweise die Wunddokumentation.<br />

E l e n a T r a u t w e i n , P f l e g e e x p e r t i n<br />

u n d A n d r e a s B e r n h a r d , A s s i s t e n t<br />

d e r P f l e g e d i r e k t i o n<br />

Miriam Keller, Stefan Eschbach<br />

und Brigitte Buendert<br />

Expertentipps für die praktische Umsetzung<br />

Wundheilungsstörungen<br />

und Ernährung<br />

Das <strong>RKK</strong> Klinikum verfügt in jedem<br />

Haus über einen zertifizierten Wundmanager<br />

und auf den Stationen über<br />

sogenannte Wundexperten:<br />

Die Wundmanager arbeiten in den<br />

jeweiligen Notfallambulanzen. Sie<br />

sind Experten und Ansprechpartner,<br />

wenn es um die spezielle und moderne<br />

Wundversorgung geht. Dabei<br />

sind unterschiedliche Wunden gemeint,<br />

hauptsächlich handelt es sich<br />

jedoch um die chronischen Wunden<br />

wie Ulcus cruris („o≠ene Beine“), Dekubitus<br />

(„Druckgeschwür“) und das<br />

diabetische Fußsyndrom. Durch die<br />

intensiven Weiterbildungen und kontinuierlichen<br />

Fortbildungen und Zusatzqualifikationen<br />

haben sie Kenntnisse<br />

in folgenden Bereichen erworbenen:<br />

Die Wundexperten haben durch ein<br />

mehrtägiges Basisseminar mit Hospitation<br />

und Prüfung ein erweitertes<br />

Wissen erlangt. Sie sind somit Bindeglied<br />

von zertifizierten Wundmanagern<br />

und den Mitarbeitern auf den<br />

Stationen.<br />

Die genannten Fachexperten haben<br />

Kompetenzen, welche es ermöglichen,<br />

Patienten fachgerecht und individuell<br />

begleiten zu können. Sie<br />

verknüpfen die Beratung, Schulung<br />

und Anleitung mit der modernen<br />

Information<br />

Miriam Keller im LOK:<br />

0761 7084-4116<br />

miriam.keller@rkk-klinikum.de<br />

Stefan Eschbach im SJK:<br />

0761 2711-5191<br />

stefan.eschbach@rkk-klinikum.de<br />

Brigitte Buendert im BKK:<br />

07681 208-5372<br />

brigitte.buendert@<br />

rkk-klinikum.de<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Wundheilungsstörungen sind<br />

nicht selten Folge eines<br />

schlechten Ernährungsstatus.<br />

Für den Heilungsprozess<br />

chirurgischer Wunden, von Verletzungen,<br />

Verbrennungen oder Druckulzera<br />

ist eine ausreichende Versorgung<br />

mit Nährsto≠en besonders<br />

wichtig. So kann der Proteinbedarf<br />

nach Operationen um 10%, bei Verbrennungen<br />

sogar um bis zu 100%<br />

ansteigen! Für den Wundheilungsprozess<br />

werden mehr Energie und<br />

Nährsto≠e besonders Eiweiß (vor allem<br />

Arginin und Glutamin), Vitamine<br />

(A, C, E), Mineralsto≠e (Zink, Selen,<br />

Eisen, Kupfer) und Flüssigkeit benötigt.<br />

Natürlich sollte bedacht werden,<br />

dass bei einer Steigerung des Proteinbedarfs<br />

auch die Kalorienmenge<br />

angeglichen werden sollte, weil Proteine<br />

(glucoplastische Aminosäuren)<br />

sonst im Sto≠wechsel zur Energiegewinnung<br />

herangezogen werden. So<br />

werden eine tägliche Zufuhr von 30 –<br />

35 kcal pro kg Körpergewicht Gesamtenergie<br />

und 1,25 – 1,5 g Protein / kg<br />

KG empfohlen. Für Diabetiker ohne<br />

klinische Zeichen einer Nephropathie<br />

wird nach der evidenzbasierten<br />

Leitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft<br />

(DDG) mit nur 0,8 g Protein<br />

/kg KG bezi≠ert. Sofern eine normale<br />

Nierenfunktion (Kreatininwert<br />

im Normbereich) vorliegt, ist eine<br />

erhöhte Proteinzufuhr auch bei Diabetikern<br />

zu vertreten. Generell sollten<br />

speziell bei Diabetikern bei der<br />

Ernährungstherapie die Blutglukose<br />

und die Nierenparameter überwacht<br />

werden.<br />

Ursachen der Mangelernährung<br />

Viele Patienten haben körperliche Beeinträchtigungen<br />

und / oder Störungen<br />

der Nahrungsaufnahme (z.B.<br />

Schluckbeschwerden). Kommen auch<br />

noch psychisch belastende Situationen<br />

oder Schmerzen hinzu, haben<br />

die Patienten oft keinen Appetit, und<br />

die Mangelernährung verschärft sich<br />

noch weiter.<br />

Reduzierter Ernährungszustand<br />

kann in Abwärtsspirale münden<br />

Um eine Verbesserung des Ernährungszustandes<br />

zu erreichen, die Liegezeit<br />

zu verkürzen und letztlich<br />

auch die Letalität zu verringern, muss<br />

rechtzeitig mit der Ernährungstherapie<br />

begonnen werden.<br />

Ernährungsberatung anfordern –<br />

je früher, desto besser!<br />

Mangelernährte Patienten brauchen<br />

besonders viel Aufmerksamkeit!<br />

Eine individuelle Kostabsprache<br />

ermöglicht es, auf die speziellen<br />

Wünsche des Patienten einzugehen.<br />

Die Speisen können gezielt mit<br />

Nährsto≠en angereichert werden.<br />

Tipps für die Ernährung zuhause,<br />

um den Ernährungsstatus langfristig<br />

zu verbessern, werden weiter<br />

gegeben.<br />

Angehörige werden zur Beratung<br />

eingeladen.<br />

16 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!