18.12.2017 Aufrufe

RKK Mitarbeitermagazin Quartett 55

Aktuelle Berichte rund um das RKK Klinikum in Freiburg und Waldkirch. U.a. mit einem Gastbeitrag von Matthias Einwag, einem Beitrag über die Sicherheit von Zytostatika-Rezepturen am RKK Klinikum und vielem mehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für alle Patienten und Interessierte.

Aktuelle Berichte rund um das RKK Klinikum in Freiburg und Waldkirch. U.a. mit einem Gastbeitrag von Matthias Einwag, einem Beitrag über die Sicherheit von Zytostatika-Rezepturen am RKK Klinikum und vielem mehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für alle Patienten und Interessierte.

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<strong>Quartett</strong><br />

Heft <strong>55</strong><br />

Gastbeitrag: Matthias Einwag<br />

Dezember 2017 Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong> www.rkk-klinikum.de<br />

<strong>Mitarbeitermagazin</strong> für die Häuser:<br />

St. Josefskrankenhaus<br />

Loretto-Krankenhaus<br />

Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />

Hospiz Karl Josef<br />

Erwartungen an die<br />

Gesundheitspolitik<br />

der neuen Regierung<br />

Spezialisten im täglichen Einsatz:<br />

Wundmanagement<br />

am <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Chronischen Wunde sind für Betroffene<br />

oft mit erheblichen Beeinträchtigungen<br />

in ihrer Lebensführung<br />

und Lebensqualität verbunden.<br />

Gerade bei pflegeintensiven Patienten<br />

ist eine Vorbeugung von Wundversorgungsproblematiken<br />

ein<br />

pflegerischer Schwerpunkt neben<br />

der eigentlichen Erkrankung.<br />

Pflegeexpertin Elena Trautwein<br />

und Andreas Bernhard, Assistent<br />

der Pflegedirektion, geben deshalb<br />

einen Überblick, wie ein Wundmanagement<br />

organisiert werden<br />

muss, das die Selbstpflegekompetenz<br />

steigert, eine optimale Heilung<br />

gewährleistet und somit die Lebensqualität<br />

der Betro≠enen verbessert.<br />

Foto: Johannes Klatt<br />

G<br />

astbeitrag des Hauptgeschäftsführers<br />

der Baden-Württembergischen<br />

Krankenhausgesellschaft<br />

(BWKG) Matthias<br />

Einwag.<br />

Die Zukunft der Gesundheitsversorgung<br />

und der Pflege sind für die<br />

Menschen im Land ganz wichtige<br />

Themen, das haben die Diskussionen<br />

rund um die Bundestagswahl<br />

einmal mehr sehr deutlich gezeigt.<br />

Jeder kann zu Recht erwarten, dass<br />

ihm im Fall der Fälle eine qualitativ<br />

hochwertige sowie flächendeckende<br />

Versorgung in Krankenhäusern oder<br />

bei niedergelassenen Ärzten zur Verfügung<br />

steht. Um dies auch weiterhin<br />

sicherstellen zu können, wird<br />

die neue Bundesregierung die<br />

Themen schnell angehen<br />

müssen.<br />

Die Erwartungen der Krankenhäuser<br />

hat die Baden-<br />

Württembergische Krankenhausgesellschaft<br />

im Vorfeld<br />

der Wahl und gegen<br />

über den neu gewählten ...<br />

Lesen Sie bitte<br />

weiter auf Seite<br />

Lesen Sie bitte hierzu<br />

unseren Artikel ab Seite<br />

Lesen Sie bitte<br />

weiter auf Seite<br />

4 8<br />

15<br />

Gerhard Lampp:<br />

Haltet zusammen!<br />

Ein sehr persönliches<br />

Interview mit dem scheidenden<br />

Verwaltungsleiter<br />

und Prokuristen<br />

Gerhard Lampp<br />

So ein Interview hat es in<br />

der Geschichte des <strong>Mitarbeitermagazin</strong>s<br />

<strong>Quartett</strong><br />

noch nicht gegeben …<br />

Gerhard Lampp


Editorial<br />

Verehrte Schwestern,<br />

liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

Geiz war nie „geil“ –<br />

und ist es auch heute nicht. Aber<br />

genauso fühlte es sich an, als die<br />

Krankenkassen dem <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

bei den diesjährigen Budget- und<br />

Entgeltverhandlungen noch nicht<br />

einmal das geben wollten, was uns<br />

per Gesetz zusteht. Oder soll ich es<br />

Gier nennen, wenn die Kostenträger<br />

trotz weiterhin fortbestehender<br />

hervorragender finanzieller Lage<br />

(Stand 09/2017 schon wieder 2,5<br />

Milliarden Überschuss) die Risiken<br />

auf uns abschieben und die Chancen<br />

bei sich selbst behalten wollen?<br />

Pflegenotstand, Fachkräftemangel,<br />

chronische Unterfinanzierung,<br />

defizitäre Krankenhäuser, das alles<br />

ist den Kostenträgern ganz o≠ensichtlich<br />

egal. Der Wettbewerb unter<br />

den Kassen, die Gesunden nah sein<br />

wollen, aber für Kranke zu wenig<br />

übrig haben, nimmt bedrohliche<br />

Ausmaße an. In den Vorstandsetagen<br />

der Krankenkassen sollte man<br />

sich einmal vergegenwärtigen, dass<br />

es die Beitragszahler und die Menschen,<br />

die im deutschen Gesundheitswesen<br />

arbeiten, sind, die deren<br />

Überschüsse ermöglichen. Es wäre<br />

an der Zeit, das zu honorieren und<br />

die finanziellen Mittel dafür einzusetzen,<br />

wofür sie die Solidargemeinschaft<br />

aufbringt, für die Behandlung<br />

kranker Menschen, anstatt das Geld<br />

einfach nur auf Halde zu legen und<br />

Negativzinsen zu bezahlen. Ich habe<br />

den Hauptgeschäftsführer der<br />

Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft<br />

(BWKG), Herrn<br />

Matthias Einwag, gebeten, einen<br />

Gastbeitrag für unser <strong>Quartett</strong> zu<br />

schreiben. Er hat darin seine Forderungen<br />

an die Gesundheitspolitik<br />

der neuen Regierung formuliert.<br />

Bleibt zu ho≠en, dass die Politiker<br />

eines der größten und teuersten<br />

Parlamente der Welt damit aufhören,<br />

sich mit sich selbst zu beschäftigen<br />

und beginnen, die Arbeit zu verrichten,<br />

für die sie bezahlt werden.<br />

Das Hauptthema der aktuellen Ausgabe<br />

ist das Wundmanagement. Ab<br />

Seite 10 können Sie sich über das<br />

diabetische Fuß-Syndrom, die Therapie<br />

chronischer Wunden und das<br />

Wundmanagement am <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

informieren. Die Reihe schließt<br />

mit einem Bericht über den Zusammenhang<br />

von Ernährung und<br />

Wundheilungsstörungen. Ganz herzlichen<br />

Dank an alle Verfasser/innen<br />

dieser spannenden medizinischen<br />

Fachartikel.<br />

Neben den vielen erfolgreichen Gesundheitsforen<br />

des <strong>RKK</strong> Klinikums<br />

hat im September in Freiburg der<br />

Internationale Kongress des Europäischen<br />

Rates für Wiederbelebung<br />

stattgefunden. Unter der Überschrift<br />

„Kompetenzzentrum Notfallmedizin“<br />

erfahren Sie, wie sich unsere Notärzte<br />

darauf vorbereitet und welchen<br />

großen Zuspruch sie von den Teilnehmern<br />

aus aller Welt erfahren haben.<br />

Auch der Aktionstag „Ein Leben<br />

retten. 100 pro Reanimation“ in der<br />

Freiburger Innenstadt war ein großer<br />

Erfolg. Ich bedanke mich bei<br />

allen Chefärzten und den beteiligten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

für deren gute und erfolgreiche<br />

Ö≠entlichkeitsarbeit.<br />

Nach über 45 Jahren Betriebszugehörigkeit<br />

geht zum Jahresende der<br />

Verwaltungsleiter des St.Josefskrankenhaus<br />

und Prokurist, Herr Gerhard<br />

Lampp, in den Ruhestand. In einem<br />

sehr persönlichen Interview lässt<br />

uns dieser außerordentlich beliebte<br />

Mitarbeiter an seinem langen Berufsleben<br />

teilhaben und gibt uns<br />

noch einen wichtigen Rat mit auf<br />

unseren weiteren Weg. Prädikat:<br />

absolut lesenswert! Sein Nachfolger,<br />

Herr Peter Lepkojis, stellt sich Ihnen<br />

auf Seite 9 vor.<br />

Auch an der Spitze unseres Aufsichtsrates<br />

gab es eine Veränderung. Unser<br />

neuer Aufsichtsratsvorsitzender,<br />

Herr Prof. Dr.-Ing. Peter Schmieg,<br />

wendet sich in einem persönlichen<br />

Wort an alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des <strong>RKK</strong> Klinikums.<br />

Ich bedanke mich bei Generaloberin<br />

Sr. Birgitta für deren großes Engagement<br />

über viele Jahre als Vorsitzende<br />

dieses Gremiums und freue mich,<br />

dass sie dem Aufsichtsrat auch weiterhin<br />

angehören wird.<br />

Ich war entsetzt, als ich von dem<br />

Bottroper Apothekenskandal aus<br />

den Medien erfahren habe. Wie herzlos<br />

und eiskalt muss ein Mensch<br />

sein, der sich auf so niederträchtige<br />

Weise an dem Leid anderer bereichert.<br />

Ich bin stolz darauf, dass für<br />

die Apotheke im St. Josefskrankenhaus,<br />

unter Leitung unseres Chefapothekers,<br />

Herr Ralf Grüninger, die<br />

Patientensicherheit oberste Priorität<br />

hat. Mittels eines täglich gelebten<br />

professionellen Qualitäts- und Risikomanagements<br />

wird die sichere<br />

Versorgung von 2.700 Krankenhausbetten<br />

von ihm und seinem Team<br />

garantiert. Herr Grüninger hat aus<br />

aktuellem Anlass eine Pressemitteilung<br />

verfasst, die wir auf Seite 24 zusätzlich<br />

für Sie im <strong>Quartett</strong> verö≠ent-<br />

lichen. Die Forderung des Versorgungsmediziners<br />

und Politikers Prof.<br />

Karl Lauterbach, die Zytostatikazubereitung<br />

nur noch an Krankenhausapotheken<br />

zuzulassen, ist richtig.<br />

Auch hier kann man wieder sehr<br />

deutlich erkennen, welchen wichtigen<br />

Beitrag die stationäre Krankenversorgung<br />

leistet. Wenn es darauf<br />

ankommt, braucht man uns ganz<br />

dringend.<br />

Die im <strong>RKK</strong> Klinikum spürbare Verbindung<br />

der Vorteile eines großen<br />

Klinikums mit der besonderen Atmosphäre<br />

von Ordenskrankenhäusern<br />

wurde in einem TV-Beitrag des SWR-<br />

Fernsehens sehr schön dargestellt.<br />

Hierfür wurde Oberin Schwester<br />

Edeltraud einen Tag lang im Loretto-<br />

Krankenhaus begleitet. Die, mit untenstehendem<br />

QR-Code abrufbare,<br />

Reportage ist auch eine Wertschätzung<br />

für uns alle.<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

ich habe mich sehr über die<br />

schönen Adventsfeiern, die in allen<br />

drei Häusern stattgefunden haben,<br />

gefreut. Auch daran erkennen unsere<br />

Patienten und deren Angehörigen,<br />

dass im <strong>RKK</strong> Klinikum eine Atmosphäre<br />

der Zuneigung und Herzlichkeit<br />

gelebt wird. Das ist schön und<br />

zeichnet uns aus. Ich bedanke mich<br />

bei Ihnen allen für ihr großartiges<br />

Engagement in unserem <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

und wünsche Ihnen eine friedvolle<br />

und gesegnete Weihnachtszeit.<br />

Ich danke denen, die an den Feiertagen<br />

Dienst tun für ihren Einsatz.<br />

Bleiben Sie alle gesund und kommen<br />

Sie gut in das neue Jahr 2018.<br />

Ihr Bernd Fey<br />

Geschäftsführer<br />

TV-Beitrag des SWR<br />

über Schwester Edeltraud<br />

Inhalt <strong>55</strong>/2017<br />

Gastbeitrag: Erwartungen an<br />

die Gesundheitspolitik<br />

der neuen Regierung ......................... 1|4<br />

Geistlicher Impuls....................................6<br />

Vertrauen ist das Fundament ............ 7<br />

Haltet zusammen! .............................. 1|8<br />

Vorstellung: Peter Lepkojis ................. 9<br />

Das diabetische Fuß-Syndrom ....... 10<br />

Therapie chronischer Wunden ....... 12<br />

Wundmanagement im <strong>RKK</strong> ............. 15<br />

Wundheilungsstörungen und<br />

Ernährung ................................................. 17<br />

Unser Leitbild .......................................... 19<br />

Das Kompetenzzentrum<br />

Notfallmedizin ....................................... 20<br />

Patientensicherheit hat Priorität .... 24<br />

Compliance Untersuchung .............. 26<br />

Keine Keime ............................................ 28<br />

100 Sekunden: Cornelia Maier ....... 30<br />

… and the winner is: ............................ 30<br />

<strong>Quartett</strong>-Mitarbeiterrätsel ................ 31<br />

In der Pflege: Kinaesthetics und<br />

Dekubitusprophylaxe ......................... 32<br />

2017: Ein Bruder-Klaus-Jahr ............. 34<br />

Unsere Jubiläre 2017 ............................ 36<br />

Tag der Patientensicherheit ............ 39<br />

MAV-Wahlen 2018 ............................... 40<br />

Erfolgreiche Ausbildungen .............. 42<br />

Praxisanleitertag .................................. 44<br />

Unsere Verstorbenen 2017 ................ 45<br />

<strong>RKK</strong> Gesundheitsforen ....................... 46<br />

Presseecho ................................................ 50<br />

Das 5. Benefizkonzert .......................... 53<br />

Pistenrettung .......................................... <strong>55</strong><br />

Impressum ............................................... 56<br />

ab<br />

10<br />

Keine<br />

Keime<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Wundmanagemant<br />

im <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Patientensicherheit<br />

hat Priorität<br />

<strong>RKK</strong> Gesundheitsforen<br />

46<br />

24<br />

28<br />

2 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017 3


Fortsetzung von Seite 1:<br />

Erwartungen an die Gesundheitspolitik der neuen Regierung<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Foto: Gunnar Assmy © fotolia<br />

… Bundestagsabgeordneten klar formuliert:<br />

Die qualitativ hochwertige<br />

Behandlung und Pflege der Menschen<br />

in den Krankenhäusern ist nur<br />

mit einer ausreichenden Zahl an qualifiziertem<br />

und motiviertem Personal<br />

möglich. Um das zu erreichen, muss<br />

genügend Nachwuchs ausgebildet<br />

werden, die Arbeitsbedingungen müssen<br />

gut sein und die Löhne müssen<br />

den hohen Anforderungen und der<br />

großen Verantwortung entsprechen.<br />

Und nicht zuletzt: Die Kliniken müssen<br />

natürlich genug Geld erhalten,<br />

um das auch zu bezahlen.<br />

Bürokratieabbau<br />

Ein wichtiger Punkt ist hierbei der<br />

Bürokratieabbau. Denn die Mitarbeiter<br />

der Krankenhäuser verbringen<br />

immer größere Teile ihrer Arbeitszeit<br />

mit der Dokumentation. Diese<br />

Zeit fehlt für die Behandlung und<br />

Pflege der Patienten und führt zu einer<br />

sinkenden Arbeitszufriedenheit.<br />

Die BWKG fordert ein bundesweites<br />

Programm zum Abbau des bürokratischen<br />

Aufwands. Mit ihm soll der<br />

Dokumentationsaufwand um 50 %<br />

reduziert und der Anteil der Arbeitszeit,<br />

der für Dokumentation und Bürokratie<br />

aufgewandt wird, auf maximal<br />

20 % begrenzt werden.<br />

Medizinisches<br />

Fachpersonal<br />

Schon heute fehlen den Krankenhäusern<br />

Pflegekräfte und Ärzte, und<br />

diese Situation wird sich mit dem<br />

demografischen Wandel in den kommenden<br />

Jahren noch verschärfen.<br />

Damit zukünftig genügend Pflegepersonal<br />

ausgebildet werden kann,<br />

müssen die Rahmenbedingungen<br />

für ausbildende Krankenhäuser verbessert<br />

werden. Hierfür fordert die<br />

BWKG die Streichung des bisher vorgesehenen<br />

Anrechnungsschlüssels<br />

von 1 : 9,5 (Pflegefachkraft zu Pflegeschüler).<br />

Das würde die ausbildenden<br />

Häuser sofort spürbar entlasten.<br />

Außerdem muss die neue generalistische<br />

Pflegeausbildung so ausgestaltet<br />

werden, dass die Vergütung<br />

der an den Krankenhäusern angesiedelten<br />

Schulen nicht abgesenkt wird.<br />

Und um sicherzustellen, dass künftig<br />

ausreichend Ärzte ausgebildet werden,<br />

muss sich die neue Bundesregierung<br />

für eine Erhöhung der Zahl der<br />

Studienplätze in der Humanmedizin<br />

einsetzen.<br />

Finanzierung der<br />

Personalkosten<br />

Neben dem Kampf gegen den Fachkräftemangel<br />

ist für Baden-Württemberg<br />

vor allem die vollständige<br />

Finanzierung der Personalkosten von<br />

höchster Bedeutung. Die aktuellen Finanzierungsregeln<br />

der Krankenhäuser<br />

benachteiligen die Kliniken im<br />

Hochlohnland Baden-Württemberg.<br />

In Baden-Württemberg werden deutlich<br />

höhere Löhne als in den meisten<br />

anderen Ländern bezahlt. Das<br />

ist nicht verwunderlich, denn hier<br />

sind auch die Lebenshaltungskosten<br />

(Mieten, Handwerker, „Grund und<br />

Boden“…) höher und die Konkurrenz<br />

zu anderen Branchen ist wegen der<br />

niedrigen Arbeitslosigkeit stärker.<br />

So werden bei uns beispielsweise<br />

für eine Krankenpflegekraft pro Jahr<br />

3.300 Euro mehr bezahlt als im Bundesdurchschnitt.<br />

Das bedeutet für<br />

die Krankenhäuser im Land höhere<br />

Kosten von fast 100 EUR pro Fall. In<br />

den gesetzlichen Vorgaben zur Ermittlung<br />

der Krankenhauspreise<br />

(Landesbasisfallwert) wird das Lohnniveau<br />

bislang aber nicht berücksichtigt.<br />

Mit anderen Worten: Die mit den<br />

höheren Löhnen in Baden-Württemberg<br />

verbundenen höheren Beiträge<br />

zur Kranken-, Pflege-, Arbeitslosenund<br />

Rentenversicherung werden<br />

gerne von den Sozialversicherungen<br />

vereinnahmt. Wenn es aber um die<br />

Linkes Foto: <strong>RKK</strong> KLinikum | Rechtes Foto: ccvision<br />

Foto: benekamp © fotolia<br />

Frage geht, wie die Krankenhäuser<br />

im Südwesten diese Kosten bezahlen<br />

sollen, duckt sich der Gesetzgeber<br />

bislang weg. Hier muss es eine klare<br />

gesetzliche Regelung geben, dass<br />

die Krankenkassen diese Kosten der<br />

Krankenhäuser finanzieren müssen.<br />

Die BWKG fordert deshalb mit Nachdruck<br />

von der neuen Bundesregierung,<br />

ein regional überdurchschnittliches<br />

Lohnniveau bei den Krankenhauspreisen<br />

zu berücksichtigen.<br />

Finanzierung der<br />

Notfallambulanzen<br />

Schließlich muss die Bundesregierung<br />

auch im Bereich der Notfallambulanzen<br />

tätig werden. Die Behandlungszahlen<br />

in den Notfallambulanzen der<br />

Krankenhäuser sind in den letzten<br />

Jahren sprunghaft angestiegen. Inzwischen<br />

wird jeder zweite ambulante<br />

Notfall in Baden-Württemberg<br />

in einer Klinik-Notfallambulanz behandelt.<br />

Die Menschen kommen in<br />

die Notfallambulanzen, weil sie hier<br />

eine professionelle Versorgung erhalten,<br />

der ambulante Notfalldienst<br />

nicht bekannt oder nicht verfügbar<br />

ist oder weil sie von Vertragsärzten<br />

in die Klinik-Ambulanz geschickt<br />

wurden. Damit leisten die Krankenhäuser<br />

einen herausragenden Beitrag<br />

zur Sicherstellung der ambulan-<br />

ten Notfallversorgung. Gleichzeitig<br />

ist die Finanzierung der Notfallambulanzen<br />

aber bei weitem nicht kostendeckend.<br />

Die BWKG fordert, dass<br />

die Vergütung der ambulanten Notfallversorgung<br />

in den Krankenhäusern<br />

auf ein kostendeckendes Niveau<br />

angehoben wird und organisatorische<br />

Strukturen gefunden werden,<br />

die den Bedürfnissen der Patienten<br />

entsprechen.<br />

Zusammen mit den Verantwortlichen<br />

in den Kliniken wird die BWKG<br />

diese Kernanliegen immer wieder an<br />

„unsere“ Abgeordneten in Berlin herantragen<br />

und gesetzliche Klarstellungen<br />

einfordern, damit die gute Gesundheitsversorgung<br />

in Baden-Württemberg<br />

auch weiter aufrecht erhalten<br />

werden kann.<br />

Information<br />

Matthias Einwag<br />

... ist der Hauptgeschäftsführer<br />

der Baden-Württembergischen<br />

Krankenhausgesellschaft e.V.<br />

(BWKG). Als Geschäftsführung<br />

des Vorstandes ist er auch verantwortlich<br />

für Grundsatzfragen, die<br />

Verbands- und Gesundheitspolitik,<br />

die Gesundheitsökonomie,<br />

den Landesbasisfallwert und den<br />

Vorstandsausschuss der von 451<br />

Einrichtungen mit über 190.000<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

getragenen Gesellschaft.<br />

4 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

5


Geistlicher Impuls<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Professor Schmieg übernimmt den Vorsitz des Aufsichtsrates<br />

Vertrauen ist das Fundament<br />

Foto: Helmut © fotolia<br />

Liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

es ist lange her, über zwei Jahrtausende,<br />

seit das geschah, wovon<br />

uns Weihnachten erzählt. Doch wir<br />

suchen die Wahrheit, die damals galt<br />

und die auch heute noch gilt. Wir suchen<br />

eine Berührung mit Gott, wir<br />

suchen Sinn in unserem Leben. Jörg<br />

Zink zeigt eine Spur und sagt uns:<br />

„An Weihnachten feiern wir den, der<br />

gesagt hat, er sei gekommen, den Bedrängten<br />

und Gefangenen die Freiheit<br />

zu bringen, die leidenden Herzen<br />

zu heilen und den Verlassenen beizustehen<br />

– Jesus Christus!<br />

Er hat uns gezeigt, Gott ist nicht irgendwo<br />

in der Ferne, sondern nah bei<br />

uns wie ein Mensch, der uns besucht.<br />

So nah wie ein Bruder, der mit uns lebt<br />

und leidet. So nah wie ein Mensch, der<br />

uns liebt.<br />

Da kommt also einer auf uns zu. Auch<br />

auf dich. Der geht deinen Weg mit<br />

dir, und sei dieser Weg auch noch so<br />

schwierig. Und sei es über diesem Weg<br />

noch so dunkel, und sei er noch so weit.<br />

Er zeigt dir das Ziel, ein großes Ziel und<br />

ein schönes. Und am Ende wirst du sagen:<br />

Nun ist alles gut. Es hat alles seinen<br />

Sinn gehabt.<br />

Selbst wenn alle um dich her sagen: Es<br />

wird nur immer schlimmer. Die Katastrophen,<br />

die auf uns zukommen, sind<br />

unausweichlich, dann kannst du sagen:<br />

Nein, die Katastrophen sind nicht<br />

das Letzte.<br />

Wir haben eine Zukunft vor uns, und<br />

die hängt zum Glück nicht von der<br />

Macherei und von der Torheit der<br />

Menschen ab. Jeder Tag ist für uns<br />

eine Tür, durch die wir gehen, erwartend,<br />

zuversichtlich und mit langem<br />

Atem. Denn die Zukunft wird heller<br />

sein, als wir sie uns ausdenken können.<br />

Gott, den wir von Jesus Christus her<br />

kennen, kommt auf uns zu, und unser<br />

Weg führt ins Licht.“<br />

Liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

diese weihnachtliche Botschaft gilt<br />

uns allen, gerade Ihnen, die Sie sich<br />

– gleich in welchen Arbeitsbereichen<br />

und Tätigkeiten unserer Einrichtungen<br />

des RkK – für kranke Menschen,<br />

für Menschen am Beginn und Ende<br />

ihres Lebens einsetzen. Wenn in der<br />

Weihnacht Jesus den Menschen, uns<br />

nahe kommt und nahe bleibt, wird<br />

unsere Arbeit, unser Dienst beseelt<br />

und sinnvoll.<br />

Und bringen Sie die Wirklichkeit der<br />

Weihnacht: „Jesus ist dem Menschen<br />

nahe“ dem Kranken, der bedrängt ist<br />

und leidet, der Hilfe und Heilung ersehnt,<br />

erho≠t.<br />

In unseren christlichen Einrichtungen<br />

sollten die kranken und leidenden<br />

Menschen spüren, wie wir für<br />

sie da sind und uns um sie sorgen<br />

auch in den Tagen des kommenden<br />

Jahres 2018.<br />

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete,<br />

frohe Weihnacht.<br />

Für Ihren Einsatz im zu Ende gehenden<br />

Jahr, Ihr Mittun im gemeinsamen<br />

Auftrag für die Menschen, für<br />

die Kranken danke ich Ihnen herzlich.<br />

Ich weiß, dass Sie sehr eingefordert<br />

waren und sich ganz eingebracht haben<br />

– danke.<br />

In das Neue Jahr wünsche ich Ihnen<br />

einen sicheren Weg, viel Gutes für sie<br />

persönlich und Kraft für Ihren Alltag.<br />

Mit weihnachtlichem Gruß<br />

Ihre<br />

Generaloberin Birgitta Stritt<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des <strong>RKK</strong> Klinikums!<br />

Meine ersten Berührungspunkte<br />

mit dem St. Josefskrankenhaus<br />

gehen zurück<br />

auf das Jahr 1997. Die<br />

Entwicklung einer Zielplanung sowie<br />

der Umbau des Personalspeisesaales<br />

und die Verlegung der Kinderkrankenpflegeschule<br />

in das Noviziat<br />

waren die ersten Schritte, vielleicht<br />

erinnern sich sogar noch einige von<br />

Ihnen daran.<br />

Die Begleitung der Häuser in den<br />

Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser<br />

im Jahr 2000 mit neuer<br />

Gesamtplanung und vielen sich anschließenden<br />

baulichen Aktivitäten<br />

an allen Standorten schlossen sich<br />

an. Das heißt, ich bin nicht nur mit<br />

den Örtlichkeiten aller Häuser vertraut<br />

sondern dadurch dem RkK in<br />

jeder Hinsicht tief verbunden.<br />

Im Oktober 2013 wurde ich für den<br />

Orden der Barmherzigen Schwestern<br />

vom hl. Vinzenz von Paul in den Aufsichtsrat<br />

des RkK berufen und versuche<br />

seitdem Verantwortung aus<br />

einem anderen Blickwinkel mitzutragen.<br />

In der Sitzung am 14. November<br />

2017 hat Schwester Birgitta den Aufsichtsratsvorsitz<br />

zum großen Bedauern<br />

aller Mitglieder abgegeben und<br />

das Gremium hat mich zum neuen<br />

Vorsitzenden gewählt. Über das damit<br />

verbundene Vertrauen habe ich<br />

mich natürlich gefreut, bin mir aber<br />

sehr wohl bewusst, dass dies neben<br />

meiner Tätigkeit im Orden der Barmherzigen<br />

Schwestern noch einmal<br />

ein Stück mehr Verantwortung und<br />

auch eine weitere Herausforderung<br />

bedeutet.<br />

Verantwortung mit zu übernehmen,<br />

in einer Zeit, in der bei den Krankenhäusern<br />

durch das System der Krankenhausfinanzierung<br />

immer größere<br />

Investitionslücken kla≠en – die<br />

auch wir schmerzlich erleben – in<br />

der der Druck der Kostenträger mehr<br />

und mehr zunimmt, in der es auch<br />

durch den Fachkräftemangel immer<br />

schwieriger wird wertebasiert und<br />

patientenorientiert zu arbeiten und<br />

in der insbesondere die freigemeinnützigen<br />

Krankenhäuser in jeder Beziehung<br />

alleingelassen werden, ist in<br />

der Tat eine große Herausforderung<br />

für uns alle.<br />

Sicher gehört es zu den Aufgabe eines<br />

Aufsichtsrates, eine Kontrollfunktion<br />

auszuüben, aber noch viel wichtiger<br />

ist für mich die Begleitung und<br />

die Beratung des Geschäftsführers<br />

sowie die strategische Mitwirkung<br />

im Unternehmen. Hier sehe ich den<br />

Schwerpunkt meiner Tätigkeit, zusammen<br />

mit dem Gremium eine<br />

enge, auf gegenseitiges Vertrauen<br />

basierende Zusammenarbeit nicht<br />

nur mit der Geschäftsführung auszubauen,<br />

sondern auch mit Ihnen allen.<br />

Nur gemeinsam werden wir erfolgreich<br />

sein können und auch die Kraft<br />

haben, begründete Entscheidungen<br />

mitzutragen und umzusetzen.<br />

Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz und<br />

für Ihr Engagement, für Ihren Dienst<br />

am Nächsten und für Ihre Treue zum<br />

RkK, Sie werden gebraucht.<br />

Ich möchte mich auch bei Schwester<br />

Birgitta für Ihren engagierten Einsatz<br />

bedanken, ebenso bei Herrn Superior<br />

Waldra≠, Herrn Superior Holderbach<br />

und bei dem leider verstorbenen<br />

Herrn Superior Hensler, alle haben<br />

als Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />

wesentlich zur Entstehung und zum<br />

Gelingen des RkK beigetragen.<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien<br />

ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und ein gesundes und zufriedenes<br />

Jahr 2018. Ich freue mich auf das Miteinander<br />

mit Ihnen und will versuchen,<br />

meinen Teil dazu beizutragen.<br />

Ihr<br />

Peter Schmieg<br />

Foto: Michael Spiegelhalter<br />

6 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

7


Fortsetzung von Seite 1:<br />

Haltet zusammen!<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

… Verwaltungsleiter Gerhard Lampp<br />

(63) wird Ende des Jahres 2017 nach<br />

über 46 Jahren Tätigkeit in den Ruhestand<br />

gehen und die Aufgabe an<br />

seinen Nachfolger Peter Lepkojis (53)<br />

übergeben. Im Gespräch mit <strong>Quartett</strong><br />

gibt Gerhard Lampp sehr persönliche<br />

Einblicke in sein erfolgreiches<br />

Wirken und damit in ein bedeutendes<br />

Stück Geschichte des St. Josefskrankenhauses.<br />

Sie haben am 1. September 1971 Ihre<br />

Tätigkeit für den Orden begonnen.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Mein Vater war bereits seit 1957 als<br />

Hausmeister im Schwesternhaus<br />

St. Ludwig in Heitersheim tätig, das<br />

ebenfalls zum Orden der Barmherzigen<br />

Schwestern vom hl. Vinzenz von<br />

Paul gehört. Wir wohnten in einer<br />

Dienstwohnung im Malteserschloss.<br />

Ich habe jede freie Minute genutzt,<br />

um ihm zu helfen, und kam daher<br />

täglich mit den Ordensschwestern<br />

ins Gespräch. Zudem waren der große<br />

Hof und die vielen Gebäude eine<br />

riesige Spielwiese für uns Kinder. Darüber<br />

hinaus habe ich als Ministrant<br />

in der Schlosskirche den Gottesdienst<br />

mit gestalten dürfen. Ich bin also<br />

praktisch mit den Ordensschwestern<br />

aufgewachsen.<br />

Gab es schon damals Berührungen<br />

zum St. Josefskrankenhaus nach<br />

Freiburg?<br />

Ja, mein Vater ist täglich von Heitersheim<br />

nach Freiburg gefahren,<br />

um Gemüse, Fleisch und Eier in die<br />

Küche des Mutterhauses und des St.<br />

Josefskrankenhauses zu bringen und<br />

Medikamente für St. Ludwig abzuholen.<br />

Dabei habe ich ihn oft begleitet<br />

und traf damals regelmäßig Sr. Maria<br />

Ernestina an der Pforte an, die<br />

später jahrelang Oberin im St. Josefskrankenhaus<br />

war.<br />

Wie sind Sie als Handwerkersohn<br />

in die kaufmännische Laufbahn gekommen?<br />

Im Jahre 1969 habe ich die Hauptschule<br />

abgeschlossen. Glücklicherweise<br />

haben mich meine Eltern auf<br />

Anraten meiner Lehrerin auf die<br />

Handelsschule gehen lassen. Nach<br />

dem Abschluss im Jahr 1971 fragte<br />

mein Vater den damals für Rechtsfragen<br />

und Finanzen verantwortlichen<br />

Syndikus des Ordens, ob er eine<br />

Ausbildungsstelle für mich hätte.<br />

Weil das ebenfalls zum Orden gehörenden<br />

St. Elisabethenkrankenhaus<br />

in Lörrach dringend Unterstützung<br />

in der Verwaltung benötigte, bin ich<br />

zunächst über ein Jahr in Lörrach gewesen,<br />

bevor ich dann schließlich die<br />

Verwaltung des St. Josefskrankenhauses<br />

unterstützen durfte.<br />

Wie verlief dann Ihre berufliche<br />

Laufbahn weiter?<br />

Kurze Zeit nach Beendigung meiner<br />

Ausbildung zum Bürokaufmann<br />

wurde mir schwerpunktmäßig die<br />

Buchhaltung anvertraut. Im Jahr 1982<br />

wurde ich zum stellvertretenden<br />

Verwaltungsleiter ernannt. Im Jahre<br />

2004 wurde ich von Herrn Schillinger<br />

zum Verwaltungsleiter berufen.<br />

Herr Fey hat mir dann im Jahre 2015<br />

noch zusätzlich die Prokura für den<br />

<strong>RKK</strong>, die RKS und RRS erteilt.<br />

Was waren die großen Herausforderungen,<br />

die Sie zu meistern hatten?<br />

Die Einführung der EDV ab Anfang<br />

der 80er Jahre war schon ein immenser<br />

Kraftakt. Wir hatten noch keine<br />

IT-Spezialisten, die Betreuung der<br />

EDV wurde von mir mit übernommen.<br />

Mit der Einführung des dualen Finanzierungssystems<br />

im Jahr 1972 wurden<br />

die unzähligen Reformgesetze<br />

ein Dauerthema mit unglaublichen<br />

Herausforderungen. Mehrfach wurden<br />

im Laufe der Zeit die Abrechnungssysteme<br />

total geändert. Eine<br />

für Außenstehende nicht fassbare<br />

Flut von für den Krankenhausbereich<br />

wichtigen Gesetzen und Verordnungen<br />

und sehr kontroversen Verhandlungszielen<br />

von DKG (Deutsche Krankenhausgesellschaft;<br />

Anm.d.R.) und<br />

Foto: Thilo Jakob<br />

GKV-(Gesetzliche Krankenversicherung;<br />

Anm.d.R.) Spitzenverband wurde<br />

und wird letztlich auf den Schultern<br />

der Verantwortlichen in den<br />

Krankenhäusern ausgetragen. Wir<br />

befinden uns inmitten einer hektischen<br />

Dauerreform, deren Ende nicht<br />

abzusehen ist. Auch die Fusion der<br />

vier Ordenskrankenhäuser zum Regionalverbund<br />

kirchlicher Krankenhäuser<br />

zum 1. Januar 2000 war mit<br />

viel Vorbereitung und zusätzlichen<br />

Aufgaben verbunden.<br />

Wie haben Sie die vielen Bauprojekte<br />

erlebt?<br />

„Wir sind niemals am Ziel, sondern<br />

immer auf dem Weg.“ Dieses Zitat<br />

stammt von Vinzenz von Paul (1581 –<br />

1660) und passt auch auf das Thema<br />

Bauprojekte: Ein Krankenhaus baut<br />

immer, und wenn es „nur“ Renovierungsarbeiten<br />

mit damit zusammenhängenden<br />

Ersatzinvestitionen sind.<br />

Insofern ist man als Verwaltungsleiter<br />

auch auf diesem Gebiet ständig<br />

gefordert. Die großen Meilensteine<br />

waren aber sicherlich 1980 die Übernahme<br />

des Kinderkrankenhauses St.<br />

Hedwig in der Stadtstraße mit dem<br />

im Dezember 1988 vollzogenen Umzug<br />

in den eigens errichteten Neubau<br />

der Kinderklinik und die Planung<br />

und Inbetriebnahme des Ergänzungsneubaus<br />

im Jahr 2012. Schließlich<br />

handelte es sich dabei um die nach<br />

dem 1949 abgeschlossenen Wiederaufbau<br />

mit Abstand größte Baumaßnahme<br />

in der über 125-jährigen Geschichte<br />

des traditionsreichen Ordenskrankenhauses.<br />

Welche Herausforderungen hatten<br />

Sie im persönlichen Bereich zu<br />

meistern?<br />

Leistung geht nur mit Leidenschaft.<br />

Leidenschaft scha≠t aber manchmal<br />

auch Leiden, wenn die Belastung zu<br />

hoch wird. Jeder, der sich voll mit seiner<br />

Aufgabe identifiziert, kennt den<br />

schmalen Grad, auf dem man sich<br />

da bewegt. Ich bin dankbar, dass ich<br />

mich heute bis auf den Tinitus wieder<br />

gesund fühle.<br />

Was war für Sie persönlich das<br />

schönstes Erlebnis in den vergangenen<br />

46 Jahren?<br />

Dank der Fusion mit dem St. Hedwigshaus<br />

habe ich meine liebe Frau<br />

Helen kennengelernt, die dort in der<br />

Verwaltung arbeitete. Von den vielen<br />

positiven Erlebnissen ist das mit großem<br />

Abstand das für mich wichtigste<br />

und bedeutendste.<br />

Gibt es etwas, was Sie den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im <strong>RKK</strong><br />

Klinikum noch sagen wollen?<br />

Haltet zusammen! Ein modernes<br />

Krankenhaus zeichnet sich heute<br />

durch eine Gesprächskultur aus, mit<br />

deren Hilfe sich im Tagesgeschäft<br />

viele Probleme, die zunächst als<br />

kaum lösbar erscheinen, auflösen<br />

lassen. Dazu gehört vor allem: Sich<br />

gut zuzuhören statt sich mit vorgefertigten<br />

Meinungen zu begnügen,<br />

den anderen so zu nehmen, wie er<br />

ist, und dadurch ein gutes Miteinander<br />

ermöglichen und erkennen, dass,<br />

wer gemeinsam etwas erreichen will,<br />

gut beraten ist, in seine Mitstreiter<br />

hineinzuhören und sich in die Lage<br />

des anderen zu versetzen.<br />

Sie bleiben mit dem St. Josefskrankenhaus<br />

verbunden?<br />

Ja, in jedem Fall. Das St. Josefskrankenhaus<br />

ist und bleibt mein Leben.<br />

Ich danke allen meinen Kolleginnen<br />

und Kollegen, mit denen ich im Laufe<br />

der Jahre zum Wohle unserer Patientinnen<br />

und Patienten zusammen<br />

arbeiten durften. Ich wünsche dem<br />

St. Josefskrankenhaus, dem <strong>RKK</strong>-Klinikum<br />

und allen Kolleginnen und<br />

Kollegen für die Zukunft alles Gute.<br />

Wir danken Ihnen herzlich für das offene<br />

Gespräch.<br />

D a s G e s p r ä c h f ü h r t e<br />

T h i l o J a k o b , P r e s s e s p r e c h e r<br />

d e s R K K K l i n i k u m s<br />

Die ersten Wochen im<br />

<strong>RKK</strong>-Klinikum sind eine<br />

Zeit vieler Eindrücke. Ich<br />

habe mich sehr über den<br />

o≠enen Empfang gefreut und<br />

konnte mich auf hilfsbereite Unterstützung<br />

bei der Beantwortung<br />

unzähliger „Wieso- und Warum-“<br />

Fragen verlassen. Das gilt berufsgruppen-<br />

und standortübergreifend.<br />

Dabei kommt diese o≠ene<br />

Haltung für mich nicht von ungefähr,<br />

da mir das <strong>RKK</strong> nicht völlig<br />

fremd ist. Ich bin seit Frühjahr<br />

1988 in regionalen Kliniken tätig,<br />

zunächst am „Städtischen Krankenhaus<br />

Lörrach“, dann nach 3 jährigem<br />

Ausflug in die Wirtschaftsförderung<br />

Lörrach bei der damals<br />

neu gegründeten „Kliniken des<br />

Landkreises Lörrach GmbH“ und<br />

in den letzten Jahren in Waldshut<br />

und Bad Säckingen bei der Spitäler<br />

Hochrhein GmbH. „Arbeit im<br />

Krankenhaus“ bedeutet mir sehr<br />

viel – Kliniken und deren Mitarbeiter<br />

gehören mit dem eingesetzten<br />

Know-How zu den Eckpfeilern einer<br />

funktionierenden Gesellschaft<br />

und sind weit über die DRG-Kalkulation<br />

hinaus wertschöpfend tätig.<br />

Ich freue mich darüber, in diesem<br />

Sinne ein Teil des <strong>RKK</strong> zu sein.<br />

P e t e r L e p k o j i s<br />

V e r w a l t u n g s l e i t e r<br />

S t . j o s e f s k r a n k e n h a u s<br />

8 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

9


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Foto: Voyagerix © fotolia<br />

Wege zur Senkung<br />

der Amputationsrate<br />

Einleitung<br />

Das diabetische Fuß-Syndrom<br />

ist eine der schwerwiegendsten<br />

Komplikationen des Diabetes<br />

mellitus. Im schlimmsten<br />

Fall kommt es zu Amputationen<br />

von Teilen des Fußes oder des Beines<br />

(in Deutschland werden jedes Jahr<br />

bis zu 30.000 diabetesbedingte Amputationen<br />

durchgeführt). Bis zu 25%<br />

aller Diabetiker entwickeln während<br />

ihres Lebens ein diabetisches Fußulcus.<br />

Erhöhte plantare Drücke führen<br />

in Kombination mit einer diabetischen<br />

Polyneuropathie und/oder einer<br />

Angiopathie sowie einer gestörten<br />

Wundheilung zur chronischen<br />

Fußläsion.<br />

Das diabetische<br />

Fuß-Syndrom<br />

Ätiologie und Pathogenese<br />

Risikofaktoren für die Entwicklung<br />

eines diabetischen Fuß-Syndroms<br />

sind eine sensomotorische Neuropathie<br />

(nach ca. 25-jähriger Diabetes-Erkrankung<br />

entwickeln etwa 50% der<br />

Diabetiker eine symptomatische periphere<br />

Neuropathie), das Patientenalter,<br />

eine periphere arterielle Verschlusskrankheit,<br />

Deformitäten des<br />

Fußskelettes, Dauer und Einstellungsqualität<br />

des Diabetes und Vorliegen<br />

weiterer Spätkomplikationen<br />

(Retinopathie, Nephropathie).<br />

Sowohl das ischämische als auch<br />

das neuropathisch-dystrophe Gewebe<br />

sind anfällig für Infektionen und<br />

Verletzungen. Häufig handelt es sich<br />

um banale Hautverletzungen (z. B.<br />

beim Barfußlaufen, Nägelschneiden<br />

etc.), wobei insbesondere ältere Menschen<br />

mit nachlassender Sehkraft<br />

gefährdet sind. Die Diabetes-Genese<br />

selbst besitzt keinen Einfluss. Es<br />

werden unterschiedliche pathogenetische<br />

Konzepte diskutiert wie z.<br />

B. Bildung freier Sauersto≠radikale,<br />

neurotrophe Störungen, Glycosylierung<br />

neuronaler Strukturen etc..<br />

Diagnostik<br />

Zeichen einer sensorischen Neuropathie<br />

sind Reduktion oder Verlust des<br />

Vibrationsempfindens, der Oberflächensensibilität<br />

(Druck, Berührung)<br />

sowie Paraesthesien. Es kann zum<br />

„burning-feet-Syndrom“ kommen<br />

(nächtliche Fußschmerzen). Oft sind<br />

Schmerz- und Temperaturempfinden<br />

herabgesetzt. Verletzungen werden<br />

nicht wahrgenommen. Auch<br />

das Temperaturempfinden ist herabgesetzt.<br />

Der meist symmetrische<br />

socken- oder strumpfförmig begin-<br />

nende Empfindungsverlust wird begleitet<br />

von einem Verlust der Muskeleigenreflexe<br />

(Achillessehnenreflex<br />

und Patellarsehnenreflex). Es kommt<br />

zu Fußfehlbelastung und Gangunsicherheit.<br />

Aufgrund der erhöhten<br />

plantaren Druckbelastung bilden<br />

sich Hyperkeratosen, und an typischen<br />

Prädilektionsstellen (Os metatarsale<br />

I, Ferse) kann ein Malum<br />

perforans entstehen. Zeichen einer<br />

autonomen Neuropathie sind Verlust<br />

der Schweißsekretion und Überwärmung<br />

der Haut, hieraus resultiert<br />

eine auffällige Hauttrockenheit mit<br />

Abschwächung der Schutzfunktion<br />

der Haut und erhöhtem Verletzungsrisiko.<br />

Die neurologische Basisdiagnostik<br />

erfordert eine Vibrationsmessung<br />

(128 Hz-Stimmgabel), die Testung<br />

des Druck- und Berührungsempfindens,<br />

des Warm-/Kalt-Empfindens,<br />

des Schmerzempfindens sowie der<br />

Zwei-Punkte-Diskrimination und der<br />

Muskeleigenreflexe.<br />

Das typische diabetische Ulcus findet<br />

sich an Stellen erhöhter Druckbelastung.<br />

Meist ist das Ulcus kreisrund,<br />

umgeben von einem hyperkeratotischen<br />

Randwall. Auch bei äußerlich<br />

blandem Aspekt zeigt sich bei Sondierung<br />

oft eine erhebliche Tiefenausdehnung<br />

oder auch eine Infektion<br />

des umgebenden Gewebes.<br />

Häufig eine Blickdiagnose ist der Charcot-Fuß<br />

(diabetische Neuroosteoarthropathie).<br />

Dieser ist gekennzeichnet<br />

durch eine reaktive Hyperämie<br />

mit Schwellung und schmerzloser<br />

Destruktion der knöchernen Strukturen<br />

sowie einer Zusammensinterung<br />

des Mittelfußes.<br />

Ein Problem bei diabetischen Fußläsionen<br />

ist die gestörte Wundheilung.<br />

Diese wird beeinflusst von Alter,<br />

Flüssigkeits- und Ernährungsstatus,<br />

Blutzuckereinstellung sowie Durchblutung.<br />

Zusätzlich bestehen bei Diabetes<br />

mellitus auf zellulärer Ebene erhebliche<br />

Veränderungen (reduzierte inflammatorische<br />

Reaktion, reduzierte<br />

Fibroblastenproliferation etc.), die<br />

den Verlauf der Wundheilung ungünstig<br />

beeinflussen.<br />

Therapie<br />

Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Therapie des diabetischen Fuß-<br />

Syndroms sind eine konsequente<br />

Druckentlastung, die Sto≠wechseloptimierung<br />

und die Infektionsbehandlung.<br />

Ziel ist die Scha≠ung eines<br />

durchbluteten Wundbettes durch<br />

Wundreinigung, Debridement, e≠ektive<br />

Infektbekämpfung und ggf. gefäßrevaskularisierende<br />

Maßnahmen.<br />

Im Stadium der Granulation kommen<br />

diverse Wundauflagen und Therapeutika<br />

zum Einsatz, die die Wundheilung<br />

unterstützen (in der Regel<br />

nicht okklusive feuchte Wundbehandlung).<br />

Patientenschulung und regelmäßige<br />

Inspektion von Füßen und Schuhwerk<br />

müssen erfolgen.<br />

Sinnvollerweise erfolgt die Betreuung<br />

durch ein multidisziplinäres und<br />

multiprofessionelles Team. Wichtig<br />

sind die sektoren- und fachübergreifende<br />

ärztliche Kooperation sowie<br />

die Integration der nichtärztlichen<br />

Assistenzberufe (Diabetesberater, Podologen,<br />

orthopädische Schuhmacher).<br />

Zusammenfassung<br />

Das diabetische Fuß-Syndrom ist<br />

eine der bedeutendsten Komplikation<br />

des Diabetes mellitus. Die Ätiologie<br />

ist multifaktoriell und komplex.<br />

Pathophysiologisch steht die Polyneuropathie<br />

im Vordergrund. Bei<br />

nicht optimaler Behandlung ist das<br />

Rezidivrisiko hoch (nach 5 Jahren<br />

bei 70% der Patienten, Amputationsrisiko<br />

von 12%). Durch geeignete<br />

Behandlungsstrategien sowie interdisziplinäre<br />

und sektorenübergreifende<br />

Strukturen ist es möglich, die<br />

Amputationsrate zu senken.<br />

D r . H a n s M e y e r - B l a n k e n b u r g<br />

C h e f a r z t d e r K l i n i k f ü r<br />

I n n e r e M e d i z i n<br />

B r u d e r - K l a u s - K r a n k e n h a u s<br />

10 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

11


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Drei Phasen der Wundheilung<br />

Diagramm: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

1 2 3<br />

Exsudation Granulation<br />

Epithelisierung<br />

Zeit<br />

sichtigt die Phasen der Wundheilung.<br />

Hierfür sind an unserer Klinik speziell<br />

geschulte und ausgebildete Pflegekräfte<br />

und Ärzte beschäftigt.<br />

Behandung<br />

Es werden verschiedene Phasen der<br />

Wundheilung unterschieden (s. Tabelle),<br />

die im zeitlichen Ablauf den<br />

Fortschritt der Wundheilung aufzeigen.<br />

In diesen, sich oft überlappenden<br />

Phasen, sind auch ganz unterschiedliche<br />

Maßnahmen erforderlich.<br />

feuchtes Milieu erhalten wird und die<br />

Wunde nicht austrocknet, aber überschüssiges<br />

Sekret und toxische Abbauprodukte<br />

aufgenommen werden.<br />

Die Wunde wird auch vor Wärmeverlust<br />

zum Erhalt des Zellsto≠wechsels<br />

geschützt. Im Idealfall reduziert die<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Therapie chronischer<br />

Wunden<br />

Eine Wunde, die nach 8 Wochen<br />

nicht abgeheilt ist, wird als<br />

chronische Wunde definiert.<br />

Darüber hinaus werden Wunden<br />

bei bestimmten Grunderkrankungen<br />

von Beginn an als chronisch<br />

angesehen.<br />

Die häufigsten primären Ursachen<br />

für chronische Wunden sind venöse<br />

oder arterielle Durchblutungsstörungen<br />

(Ulkus cruris, diabetisches<br />

Fußsyndrom), Sto≠wechselstörungen<br />

(Diabetes mellitus, Gicht), Druckeinwirkung<br />

bei Bettlägerigkeit<br />

(Dekubitus), Tumorerkrankungen<br />

und Entzündungen.<br />

Die Patienten mit chronischen Wunden<br />

haben oft viele Begleiterkrankungen,<br />

insbesondere des Herzens,<br />

der Niere und der Atemwege. Sie<br />

sind deutlich älter, sie befinden sich<br />

häufig in einem schlechten Allgemeinzustand,<br />

und es bestehen Ernährungs-<br />

und Flüssigkeitsmängel. Die<br />

Patienten sind immobil, notwendige<br />

Arzneimitteltherapien (beispielsweise<br />

Cortison und andere Immunsuppressiva)<br />

behindern die Wundheilung.<br />

Die Patienten leiden unter Schmerzen,<br />

die nässenden, oft keimbesiedelten<br />

Wunden führen zu starker<br />

Geruchsbelästigung, dies führt zur<br />

Isolation der Patienten. Die Immobilität<br />

und lange Krankheitsphasen<br />

führen zum Arbeitsplatzverlust. Die<br />

Keimbesiedelung der Wunden mit<br />

häufig resistenten Erregern kann<br />

zur lebensbedrohlichen Erkrankung<br />

wie der Sepsis führen, häufig drohen<br />

Amputationen. Dies führt alles zur<br />

erheblichen Einschränkung der Lebensqualität<br />

der Patienten.<br />

Nach aktuellen Studien der Krankenkassen<br />

sind circa 1-2 Millionen Patienten<br />

pro Jahr in Deutschland betro≠en.<br />

Dies verursacht Behandlungskosten<br />

zwischen 2-4 Milliarden Euro<br />

pro Jahr. Vor dem Hintergrund des erheblichen<br />

Ressourcenverbrauchs und<br />

der erheblichen Kosten ist ein modernes<br />

Wundmanagement erforderlich.<br />

Darunter versteht man die strukturierte,<br />

interdisziplinäre Versorgung<br />

von Wunden. Ziele sind die Verkürzung<br />

des Wundheilungsprozesses,<br />

die Erhöhung der Wundheilungsrate,<br />

Verbesserung der Versorgungskontinuität<br />

zwischen Klinik und<br />

ambulanter Versorgung durch Verbesserung<br />

der Zusammenarbeit von<br />

aller an der Behandlung Beteiligten<br />

(Hausarzt, Klinikarzt, stationäre oder<br />

ambulante Pflege, Sozialstation). Das<br />

moderne Wundmanagement sucht<br />

die Ursache, behandelt die Grunderkrankung,<br />

ist schonend und berück-<br />

Vor der Behandlung wird der Wundrand<br />

und die Wunde beurteilt und dokumentiert.<br />

Beurteilt werden Wundgrösse,<br />

Tiefe, Gewebetyp, das Wundsekret,<br />

eine eventuelle Infektion,<br />

Geruch sowie die Phase der Wundheilung.<br />

Die Ursache der Wunde<br />

muß rasch geklärt und behandelt<br />

werden. Zum Beispiel bei Verdacht<br />

auf Durchblutungsstörungen sind<br />

Ultaschalluntersuchung, evtl. Katheteruntersuchungen<br />

der Gefäße erforderlich.<br />

Ziel ist die Verbesserung<br />

der Durchblutung durch Dehnung<br />

der Gefäße evtl. durch das Einsetzen<br />

von Gefäßstützen (Stents) bis<br />

hin zu chirurgischen Bypassoperationen.<br />

Schwellungen und Wassereinlagerungen<br />

müssen medikamentös<br />

ausgeschwemmt werden, häufig ist<br />

eine elastische Kompressionstherapie<br />

bei venösen Durchblutungsstörungen<br />

erforderlich, eine Lymphdrainage<br />

kann den Behandlungserfolg beschleunigen.<br />

Die Grunderkrankung<br />

muß optimal behandelt werden wie<br />

die gute medikamentöse Einstellung<br />

des Diabetes, den Ausgleich einer<br />

Mangelernährung. Zur Förderung der<br />

Wundheilung muss auf Druckentlastung<br />

durch Hilfsmittel für die Lagerung<br />

der Patienten, durch die Anfertigung<br />

spezieller angepasster orthopädischer<br />

Schuhe geachtet werden.<br />

1 Exsudationsphase<br />

Exsudation<br />

2 Proliferationsphase<br />

Granulation<br />

3 Reparationsphase<br />

Epithelisierung<br />

Erste Phase der Wundbehandlung<br />

Die erste Phase, die sogenannte Exsudationsphase,<br />

ist durch eine erhebliche<br />

Wundsekretion gekennzeichnet.<br />

In diesem Wundsekret sind<br />

Abwehrzellen, Wachstumsfaktoren<br />

enthalten, die der Keimabwehr und<br />

der Entfernung abgestorbenen Gewebes<br />

dienen.<br />

Moderne Wundbehandlung<br />

Die moderne Wundbehandlung ist<br />

daher eine feuchte Wundbehandlung<br />

mit semipermeablen Verbänden.<br />

Semipermeabel bedeutet, dass<br />

die Wunde äußerlich geschützt ist,<br />

das Eindringen von Bakterien verhindert<br />

wird, aber die Durchlässigkeit<br />

so ausbalanciert ist, dass ein Sauersto≠-<br />

und Wasserdampfaustausch<br />

gewährleistet bleibt. Diese Verbandstechnik<br />

unterstützt die körpereigenen<br />

Reparaturprozesse, indem ein<br />

Entzündungs- oder Reinigungsphase<br />

Bildung von Granulationsgewebe<br />

(Gefäßreiches Bindegewebe)<br />

Schrumpfung und Narbenbildung<br />

moderne Verbandstechnik<br />

den Wundschmerz, lässt sich<br />

schmerzfrei wechseln und kann in<br />

Abhängigkeit der Menge der Wundsekretion<br />

mehrere Tage belassen<br />

werden.<br />

Vor Anlegen dieser Verbände muss<br />

das Wundbett jedoch vorbereitet<br />

werden. Das heißt, die Wunde muss<br />

durch die Entfernung von Belägen<br />

und abgestorbenem Gewebe gesäubert<br />

werden. Hierzu ist in der Regel<br />

ein scharfes chirurgisches Debridement<br />

in Narkose erforderlich.<br />

Operative Wundsäuberung<br />

Die operative Wundsäuberung wird<br />

häufig mit der modernen Wundtherapie,<br />

der Unterdruck- oder Vakuumtherapie<br />

kombiniert. Prinzip der Methode<br />

ist, dass nach Debridement<br />

spezielle porige Schwämme in die<br />

Wunde eingebracht werden, die Wun-<br />

12 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

13


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

de dann mit Folie abgedeckt wird<br />

und über einen Saugfuß, der an eine<br />

tragbare kleine Pumpe angeschlossen<br />

wird, ein genau definierter Unterdruck<br />

erzeugt werden kann. Dieses<br />

Verfahren wird häufig bei grossen,<br />

tiefen Wunden mit starker<br />

Wundsekretion oder zur Vorbereitung<br />

der Wunde für einen späteren<br />

Wundverschluss angewendet. Vorteil<br />

der Methode ist die extrem e≤ziente<br />

Entfernung des Wundsekrets über<br />

die gesamte Fläche des Schwammes.<br />

Der Unterdruck regt die Gefässneubildung<br />

an, verbessert die Durchblutung<br />

und Sauersto≠versorgung<br />

des Gewebes und beschleunigt den<br />

Beginn der Proliferationsphase der<br />

Wundheilung durch die vermehrte<br />

Bildung von Granulationsgewebe.<br />

Der Unterdruck unterstützt die Kontraktion<br />

der Wunde, die versiegelnde<br />

Folie verhindert die bakterielle Keimeinwanderung.<br />

Zweite Phase der Wundheilung<br />

Ist die zweite Phase der Wundheilung<br />

erreicht, also ein gut durchblutetes<br />

Granulationsgewebe, sind weitere<br />

Verbandswechsel mit dieser Methode<br />

auch ohne Narkose auf der Station<br />

möglich. Insgesamt bedeutet die Unterdrucktherapie<br />

eine wesentliche<br />

Verbesserung des Patientenkomforts,<br />

weniger Schmerzen, seltenere Verbandswechsel,<br />

raschere Heilung und<br />

zunehmende Mobilität.<br />

Dritte Phase der Wundheilung<br />

Mit Beginn der dritten Phase der Wundheilung,<br />

der sogenannten Reparationsphase,<br />

ist häufig erneut eine operative<br />

Therapie erforderlich. Bei sehr<br />

großen oder tiefen Wunden braucht<br />

die Narbenbildung und endgültige<br />

Heilung Wochen, in dieser Zeit<br />

kann erneut z.B. eine Infektion den<br />

Heilerfolg verhindern. Wenn kein sekundärer<br />

Wundverschluss möglich<br />

ist, sind eventuell Haut- und Muskellappenplastiken<br />

erforderlich, um solche<br />

Defektwunden zu decken. Bei<br />

oberflächlichen großen Wunden wird<br />

chirurgisch eine sogenannte Spalthauttransplantation<br />

durchgeführt.<br />

Von den Hautinseln sprossen die<br />

Zellen aus, und es entwickelt sich rascher<br />

eine Narbe zum Schutz vor einer<br />

Infektion.<br />

Durch die konsequente phasengerechte<br />

moderne Wundtherapie im engen<br />

Zusammenspiel zwischen der<br />

Pflege und den Ärzten gelingt es<br />

heute vielfach, komplexe Wunden zu<br />

heilen, Amputationen zu vermeiden,<br />

die Patienten wieder in ihren Alltag<br />

Moderne Wundversorgung<br />

mit Vakuumtherapie<br />

und die Arbeitswelt einzugliedern.<br />

Hierfür müssen erhebliche Kosten<br />

von den Leistungsträgern getragen<br />

werden, aber dies lohnt sich, die langfristigen<br />

und volkswirtschaftlichen<br />

Kosten sind bei einer hohen Wundheilungsrate<br />

deutlich niedriger.<br />

D r . R u d o l f H ä r i n g<br />

L e i t e n d e r A r z t<br />

K l i n i k f ü r A l l g e m e i n - , V i s z e r a l -<br />

u n d G e f ä ß c h i r u r g i e a m<br />

S t . J o s e f s k r a n k e n h a u s<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Wundmanager und<br />

Wundexperten im<br />

Einsatz<br />

Wundmanagement<br />

am <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Menschen mit einer chronischen<br />

Wunde sind meist<br />

erheblichen Beeinträchtigungen<br />

in ihrer Lebensführung<br />

und Lebensqualität ausgesetzt.<br />

Begründen lässt sich dies in<br />

Begleiterscheinungen wie Schmerzen,<br />

Bewegungseinschränkungen, Geruchsbildung<br />

und Wundsekretion.<br />

Daher möchten wir Patienten mit einer<br />

chronischen Wunde ein Wundmanagement<br />

bieten, welches die<br />

Selbstpflegekompetenz steigert und<br />

eine optimale Heilung gewährleistet<br />

und somit die Lebensqualität verbessert.<br />

Die Behandlung von Patienten mit<br />

einer chronischen Wunde beginnt<br />

bei der Aufnahme. Werden Wunden<br />

identifiziert, sind diese durch<br />

das pflegerische Fachpersonal zu<br />

bewerten und ggf. auf dem Wunddokumentationsbogen<br />

sowie mit einer<br />

Fotodokumentation zu erfassen.<br />

Handelt es sich um eine chronische<br />

Wunde, wird in der Regel immer das<br />

sogenannte Wundmanagement angefordert.<br />

Die Wundmanager sind entsprechend<br />

qualifizierte Fachexperten,<br />

welche die Steuerung der Wundversorgung<br />

und Beratung übernehmen.<br />

Sie beginnen ihre Versorgung mit<br />

einer ausführlichen und strukturierten<br />

Wundanamnese. Folgende Kriterien<br />

werden erhoben:<br />

Ursache und Risikofaktoren zur<br />

Bestimmung der Wundart anhand<br />

der medizinischen Wunddiagnose<br />

Wundlokalisation, Wundgröße<br />

und Wunddauer<br />

Rezidivzahl<br />

Wundgrund/häufigste Gewebeart,<br />

Wundrand, Wundumgebung<br />

Exsudat (Wundsekretion), Wundgeruch<br />

Schmerzen und Entzündungszeichen<br />

Durch ihre Expertise in der Wundbehandlung<br />

erfolgt daraufhin ein Therapievorschlag.<br />

Dieser wird an den<br />

zuständigen Arzt und das pflegerische<br />

Fachpersonal weitergeleitet. Die<br />

Wundversorgung wird dann anhand<br />

dieses Maßnahmenplans in Kooperation<br />

mit dem Arzt von dem zustän-<br />

Foto: Stockfotos _ MG © fotolia<br />

14 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

Dr. Rudolf Häring<br />

15


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

digen Pflegepersonal weitergeführt.<br />

Dieser Maßnahmenplan beinhaltet<br />

zum einen die moderne Wundversorgung<br />

und zum anderen die<br />

krankheitsspezifischen ergänzenden<br />

Maßnahmen wie z.B. die Kompressionstherapie.<br />

Bei jeder Wundversorgung durch das<br />

pflegerische Personal werden die<br />

Wunde und der Heilungsverlauf neu<br />

beurteilt und dokumentiert.<br />

Doch neben der sachgerechten Beurteilung<br />

und phasengerechten Versorgung<br />

der Wunde, steht ein individuelles<br />

Angebot zur Anleitung und<br />

Beratung im Umgang mit der Wunde<br />

im Vordergrund des Wundmanagements.<br />

Dadurch wird das Selbstmanagement<br />

des Patienten gefördert<br />

und somit die Lebensqualität sowie<br />

Wundheilung über den Krankenhausaufenthalt<br />

hinaus positiv zu beeinflusst.<br />

Ursachen von Wunden und Möglichkeiten<br />

der Präventionsmaßnahmen<br />

im Bezug auf unterschiedliche<br />

Wundarten, Wundverhältnisse,<br />

Erkrankungen<br />

Sachgemäße und gezielte Anwendung<br />

und Durchführung von Therapiemaßnahmen<br />

z. B. Wundauflagen,<br />

Kompressionstherapie,<br />

Hautpflege<br />

Individuelle Förderung des Selbstmanagements<br />

bei Menschen mit<br />

chronischen Wunden<br />

Beurteilung und Dokumentation<br />

des Wundzustands und Wundverlaufs<br />

Beratung von Patienten, Angehörigen,<br />

beteiligten Berufsgruppen<br />

Wundversorgung und koordinieren<br />

Pflege, Ärzte und Entlassmanagement<br />

im Sinne einer optimalen und<br />

lückenlosen Versorgung von Menschen<br />

mit chronischen Wunden oder<br />

Menschen mit einer gestörtenWundheilung.<br />

Darüber hinaus festigen<br />

sie wundspezifisches und aktuelles<br />

Grundwissen an der Basis und gestalten<br />

praktikable Arbeitsschritte<br />

wie beispielsweise die Wunddokumentation.<br />

E l e n a T r a u t w e i n , P f l e g e e x p e r t i n<br />

u n d A n d r e a s B e r n h a r d , A s s i s t e n t<br />

d e r P f l e g e d i r e k t i o n<br />

Miriam Keller, Stefan Eschbach<br />

und Brigitte Buendert<br />

Expertentipps für die praktische Umsetzung<br />

Wundheilungsstörungen<br />

und Ernährung<br />

Das <strong>RKK</strong> Klinikum verfügt in jedem<br />

Haus über einen zertifizierten Wundmanager<br />

und auf den Stationen über<br />

sogenannte Wundexperten:<br />

Die Wundmanager arbeiten in den<br />

jeweiligen Notfallambulanzen. Sie<br />

sind Experten und Ansprechpartner,<br />

wenn es um die spezielle und moderne<br />

Wundversorgung geht. Dabei<br />

sind unterschiedliche Wunden gemeint,<br />

hauptsächlich handelt es sich<br />

jedoch um die chronischen Wunden<br />

wie Ulcus cruris („o≠ene Beine“), Dekubitus<br />

(„Druckgeschwür“) und das<br />

diabetische Fußsyndrom. Durch die<br />

intensiven Weiterbildungen und kontinuierlichen<br />

Fortbildungen und Zusatzqualifikationen<br />

haben sie Kenntnisse<br />

in folgenden Bereichen erworbenen:<br />

Die Wundexperten haben durch ein<br />

mehrtägiges Basisseminar mit Hospitation<br />

und Prüfung ein erweitertes<br />

Wissen erlangt. Sie sind somit Bindeglied<br />

von zertifizierten Wundmanagern<br />

und den Mitarbeitern auf den<br />

Stationen.<br />

Die genannten Fachexperten haben<br />

Kompetenzen, welche es ermöglichen,<br />

Patienten fachgerecht und individuell<br />

begleiten zu können. Sie<br />

verknüpfen die Beratung, Schulung<br />

und Anleitung mit der modernen<br />

Information<br />

Miriam Keller im LOK:<br />

0761 7084-4116<br />

miriam.keller@rkk-klinikum.de<br />

Stefan Eschbach im SJK:<br />

0761 2711-5191<br />

stefan.eschbach@rkk-klinikum.de<br />

Brigitte Buendert im BKK:<br />

07681 208-5372<br />

brigitte.buendert@<br />

rkk-klinikum.de<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Wundheilungsstörungen sind<br />

nicht selten Folge eines<br />

schlechten Ernährungsstatus.<br />

Für den Heilungsprozess<br />

chirurgischer Wunden, von Verletzungen,<br />

Verbrennungen oder Druckulzera<br />

ist eine ausreichende Versorgung<br />

mit Nährsto≠en besonders<br />

wichtig. So kann der Proteinbedarf<br />

nach Operationen um 10%, bei Verbrennungen<br />

sogar um bis zu 100%<br />

ansteigen! Für den Wundheilungsprozess<br />

werden mehr Energie und<br />

Nährsto≠e besonders Eiweiß (vor allem<br />

Arginin und Glutamin), Vitamine<br />

(A, C, E), Mineralsto≠e (Zink, Selen,<br />

Eisen, Kupfer) und Flüssigkeit benötigt.<br />

Natürlich sollte bedacht werden,<br />

dass bei einer Steigerung des Proteinbedarfs<br />

auch die Kalorienmenge<br />

angeglichen werden sollte, weil Proteine<br />

(glucoplastische Aminosäuren)<br />

sonst im Sto≠wechsel zur Energiegewinnung<br />

herangezogen werden. So<br />

werden eine tägliche Zufuhr von 30 –<br />

35 kcal pro kg Körpergewicht Gesamtenergie<br />

und 1,25 – 1,5 g Protein / kg<br />

KG empfohlen. Für Diabetiker ohne<br />

klinische Zeichen einer Nephropathie<br />

wird nach der evidenzbasierten<br />

Leitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft<br />

(DDG) mit nur 0,8 g Protein<br />

/kg KG bezi≠ert. Sofern eine normale<br />

Nierenfunktion (Kreatininwert<br />

im Normbereich) vorliegt, ist eine<br />

erhöhte Proteinzufuhr auch bei Diabetikern<br />

zu vertreten. Generell sollten<br />

speziell bei Diabetikern bei der<br />

Ernährungstherapie die Blutglukose<br />

und die Nierenparameter überwacht<br />

werden.<br />

Ursachen der Mangelernährung<br />

Viele Patienten haben körperliche Beeinträchtigungen<br />

und / oder Störungen<br />

der Nahrungsaufnahme (z.B.<br />

Schluckbeschwerden). Kommen auch<br />

noch psychisch belastende Situationen<br />

oder Schmerzen hinzu, haben<br />

die Patienten oft keinen Appetit, und<br />

die Mangelernährung verschärft sich<br />

noch weiter.<br />

Reduzierter Ernährungszustand<br />

kann in Abwärtsspirale münden<br />

Um eine Verbesserung des Ernährungszustandes<br />

zu erreichen, die Liegezeit<br />

zu verkürzen und letztlich<br />

auch die Letalität zu verringern, muss<br />

rechtzeitig mit der Ernährungstherapie<br />

begonnen werden.<br />

Ernährungsberatung anfordern –<br />

je früher, desto besser!<br />

Mangelernährte Patienten brauchen<br />

besonders viel Aufmerksamkeit!<br />

Eine individuelle Kostabsprache<br />

ermöglicht es, auf die speziellen<br />

Wünsche des Patienten einzugehen.<br />

Die Speisen können gezielt mit<br />

Nährsto≠en angereichert werden.<br />

Tipps für die Ernährung zuhause,<br />

um den Ernährungsstatus langfristig<br />

zu verbessern, werden weiter<br />

gegeben.<br />

Angehörige werden zur Beratung<br />

eingeladen.<br />

16 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

17


Unser Leitbild<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

ir haben uns entsprechend<br />

Eiweißreich essen<br />

Vitamine A, C und E<br />

Mineralsto≠e<br />

Zink, Selen, Eisen<br />

und Kupfer<br />

Trinkmenge erhöhen<br />

unserer freigemeinnützigen<br />

Zielsetzung zur Aufgabe<br />

gemacht, mit di≠erenziertem<br />

Praktische Umsetzung:<br />

Bevorzugen Sie eiweißreiche<br />

Lebensmittel wie Käse, Quark,<br />

Körniger Frischkäse, Milch, Fisch,<br />

Fleisch, Eier und Hülsenfrüchte.<br />

Milchshakes, die zusätzlich evtl.<br />

mit Proteinpulver angereichert<br />

werden, schmecken lecker. Gerne<br />

gebe ich Ihnen Rezepte …<br />

… Appetitlosigkeit anregen<br />

Richten Sie die Speisen<br />

appetitlich an.<br />

Bevorzugen Sie Ihre Lieblingsspeisen.<br />

Essen Sie kleine Portionen, essen<br />

dafür aber Zwischenmahlzeiten.<br />

Würzen Sie etwas kräftiger,<br />

um den Appetit anzuregen.<br />

Scha≠en Sie sich beim Essen<br />

eine ansprechende Atmosphäre.<br />

Das hält Sie länger am Tisch<br />

und fördert auch den Appetit.<br />

Suchen Sie beim Essen Gesellschaft,<br />

das motiviert.<br />

Bewegung fördert den Appetit,<br />

sorgt für eine kräftigere Muskulatur<br />

und für eine bessere<br />

Durchblutung.<br />

Praktische Umsetzung:<br />

Vitamin A in Leber und in Gemüsesorten<br />

(Grünkohl, Spinat und<br />

Karotten)<br />

Vitamin E in pflanzlichen Ölene,<br />

aber auch in Nüssen und Weizenkeimen.<br />

Das wasserlösliche Vitamin C ist<br />

in besonders hohen Mengen in<br />

schwarzen Johannisbeeren, Zitrusfrüchten,<br />

Paprika und Brokkoli enthalten<br />

Praktische Umsetzung:<br />

Zink und Selen in Fleisch, Innereien,<br />

Nüsse, Fisch, Eier, Vollkorn,<br />

Milch<br />

Eisen findet sich in Fleisch, Leber,<br />

Eier, Gemüse Nüsse und Vollkornbrot<br />

Kupfer in Innereien (z.B. Leber),<br />

Fisch, Vollkorngetreide und Nüssen<br />

Zusätzliche Trinknahrung<br />

Sollte die Deckung eines<br />

erhöhten Energie-/Nährsto≠bedarfs<br />

nicht über das<br />

Essen möglich sein, sollten<br />

zusätzlich Trinknahrungen<br />

gegeben werden.<br />

Wichtig:<br />

Für Diabetiker bitte nicht die<br />

Standardnahrung, sondern<br />

eine Trinknahrung mit niedrigem<br />

glykämischen Index (kohlenhydratmodifiziert)<br />

einsetzen.<br />

Praktische Umsetzung:<br />

Wechseln Sie zwischen Wasser<br />

und Fruchtsaftschorlen, Tee oder<br />

Ka≠ee ab.<br />

Trinken Sie farbige oder süße Getränke.<br />

Das regt die Lust auf Trinken<br />

an.<br />

Fruchtsaftschorle oder leicht<br />

gesüßte Tees sind gut geeignet.<br />

Verwenden Sie evtl. Trinkhilfen<br />

wie Strohhalme oder spezielle<br />

Becher.<br />

Bei Schluckproblemen: Dicken Sie<br />

Ihre Getränke mit Andickungspulver<br />

an. Das sorgt für eine cremigere<br />

Konsistenz und macht das Getränk<br />

schluckfähiger.<br />

Frieren Sie Ihre Lieblingsgetränke<br />

als kleine Eiswürfel ein und lutschen<br />

Sie diese.<br />

Essen Sie wasserreiches Obst und<br />

Gemüse, und ergänzen Sie so Ihre<br />

Trinkmenge.<br />

E v e l i n E s s e r - K a r r a i s<br />

D i ä t a s s i s t e n t i n<br />

D i a b e t e s a s s i s t e n t i n D D G<br />

medizinischem Wissen und<br />

einfühlsamer liebevoller Pflege<br />

für unsere Patienten da zu sein.<br />

Gemeinsam mit ihnen<br />

wollen wir Diagnostik und<br />

Therapie gestalten;<br />

dabei ist uns eine ganzheitliche<br />

dem Patienten gerecht werdende,<br />

am christlichen Menschenbild<br />

orientierte Sicht<br />

ein besonderes Anliegen<br />

18 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

19


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Foto: Thilo Jakob<br />

<strong>RKK</strong> Klinikum engagiert sich<br />

für Wiederbelebung<br />

Das<br />

Kompetenzzentrum<br />

Notfallmedizin<br />

schwierig. Eine erhebliche Verbesserung<br />

der Überlebensrate kann man<br />

erreichen, wenn ausgebildete Ersthelfer<br />

mit der Herzdruckmassage<br />

beginnen, bevor der professionelle<br />

Rettungsdienst eintri≠t. In Dänemark<br />

wurde ein auf einer Smartphone-App<br />

basierendes System zur Aktivierung<br />

von registrierten Ersthelfern<br />

beim Kreislaufstillstand mit großem<br />

Erfolg etabliert. Dieses System plant<br />

Chefarzt Professor Dr. Michael Müller,<br />

Vorstandsmitglied im Deutschen<br />

Rat für Wiederbelebung e.V. – German<br />

Resuscitation Council (GRC),<br />

mit dem Verein „Region der Lebensretter<br />

e.V. – Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald“<br />

in der Region Freiburg<br />

zu etablieren und wissenschaftlich<br />

zu evaluieren.<br />

Weltgrößer Reanimationskongress<br />

fand in Freiburg statt<br />

Mit sehr viel Engagement ist es in<br />

einer konzertierten Aktion unter<br />

Führung von Chefarzt Professor Dr.<br />

Michael Müller schließlich gelungen,<br />

den internationalen Kongress des<br />

Europäischen Rates für Wiederbelebung<br />

mit über 1.100 Teilnehmern aus<br />

58 Ländern nach Freiburg zu holen.<br />

Der weltgrößte Reanimationskongress<br />

„Resuscitation 2017“ des Europäischen<br />

Rates für Wiederbelebung<br />

(ERC) mit dem deutschsprachigen<br />

Vorkongress des Deutschen Rates für<br />

Wiederbelebung (GRC) hat Ende September<br />

in der Messe Freiburg stattgefunden.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

eines Workshops sollten in einem<br />

Hubschrauber-Simulationstraining<br />

die Notfall- und Reanimationsversorgung<br />

unter realitätsnahen Bedingungen<br />

erleben. Oberarzt Dr. Daniel<br />

Schmitz hat hierzu einen sehr lesenswerten<br />

Beitrag erstellt:<br />

Team St. Josefskrankenhaus<br />

DRF Luftrettung SIM Station<br />

St. Josefskrankenhaus und<br />

DRF Luftrettung simulieren beim<br />

ERC Kongress 2017 in Freiburg<br />

„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

eines Workshops beim ERC Kongress<br />

in Freiburg im September 2017<br />

sollen in einem Hubschrauber-Simulationstraining<br />

die Notfall- und Reanimationsversorgung<br />

unter realitätsnahen<br />

Bedingungen erleben.“<br />

Die Vorbereitungen für dieses Simulations-Großereignis<br />

in Freiburg beginnen<br />

schon einige Monate vor dem<br />

eigentlichen ERC Kongress in diesem<br />

September. Es gilt, die vielen Schnittstellen<br />

zu bedenken und alle technischen<br />

und organisatorischen Einzelheiten<br />

abzuklären. Der Auftrag für<br />

ein realitätsnahes Simulationstraining<br />

in einem Rettungshubschrauber<br />

der DRF Luftrettung kommt von<br />

ganz oben: Professor Michael Müller<br />

ist nicht nur Chefarzt des St. Josefskrankenhauses<br />

in Freiburg und<br />

Ideengeber für das Event, sondern<br />

gleichzeitig auch Schriftführer und<br />

In der Region Freiburg sollte jeder in<br />

der Lage sein, im Notfall einfache<br />

und lebensrettende Sofortmaßnahmen<br />

zu ergreifen“, formuliert<br />

Professor Dr. Michael Müller, Chefarzt<br />

der Klinik für Anästhesie, Intensiv-<br />

und Notfallmedizin im St. Josefskrankenhaus,<br />

das Anliegen des <strong>RKK</strong><br />

Klinikums, das in der Sautierstraße<br />

den größten Notarztstandort in Baden-Württemberg<br />

mit Bestwerten in<br />

Schnelligkeit und Versorgungsqualität<br />

beheimatet. Das <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

hat deshalb in den letzten Monaten<br />

eine ganze Reihe von Maßnahmen<br />

umgesetzt, um diesem Ziel ein Stück<br />

näher zu kommen:<br />

Aktive Beteiligung an der<br />

Woche der Wiederbelebung<br />

Anlässlich der bundesweiten „Woche<br />

der Wiederbelebung“ Mitte September<br />

lud das <strong>RKK</strong> Klinikum alle<br />

Interessierten herzlich ein zum Aktionstag<br />

„Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“.<br />

In der Freiburger Innenstadt<br />

informierten praxiserfahrene<br />

Notärzte, Krankenpfleger und Rettungsassistenten<br />

des St. Josefskrankenhauses<br />

am Karto≠elmarkt und<br />

in der Schwarzwald-City über Reanimationsmaßnahmen<br />

und gaben kostenfreie<br />

Erste-Hilfe-Schulungen. Die<br />

Hilfsorganisationen Deutsches Rotes<br />

Kreuz und Malteser präsentierten<br />

die modernen Rettungsfahrzeuge.<br />

Auch auf dem Marktplatz von Waldkirch<br />

boten Ärzte, Rettungsdienst<br />

und medizinisches Fachpersonal des<br />

Bruder-Klaus-Krankenhauses zusammen<br />

mit dem DRK Kreisverband<br />

Emmendingen ein entsprechendes<br />

Angebot. Mit dem Reanimationstraining<br />

für Jung und Alt setzt das <strong>RKK</strong><br />

Klinikum ein Zeichen: Reanimation<br />

ist einfach. Jeder kann ein Leben retten!<br />

Verein sichert nachhaltige<br />

Weiterentwicklung der<br />

Reanimation<br />

Mit dem neu gegründete Verein „Region<br />

der Lebensretter e.V. – Freiburg/<br />

Breisgau-Hochschwarzwald“ wird<br />

die Nachhaltigkeit der schon laufenden<br />

Anstrengungen abgesichert.<br />

Denn trotz allen Engagements und<br />

eines gerade in Freiburg hervorragend<br />

organisierten Rettungsdienstes<br />

ist der Kampf gegen den plötzlichen<br />

Herztod (über 50.000 Fälle jährlich<br />

in Deutschland) bei Überlebensraten<br />

zwischen 10% und 20% häufig<br />

Foto: Thilo Jakob<br />

20 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

21


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Fotos: Thilo Jakob<br />

rufliche Anästhesisten<br />

und Notärzte des St. Josefskrankenhauses<br />

in Freiburg<br />

seit vielen Jahren in zahldamit<br />

Vorstandsmitglied des GRC<br />

(German Resuscitation Councils),<br />

dem Ausrichter dieses weltgrößten<br />

Reanimationskongresses. Neben dem<br />

europäischen Kongress mit Vorträgen<br />

und Posterpräsentationen soll es<br />

eben auch interessante Workshops<br />

für die internationalen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer aus der ganzen<br />

Welt geben. Themenschwerpunkte<br />

sind dabei natürlich die prähospi-<br />

tale Notfallversorgung und speziell<br />

die Versorgung beim Herz-Kreislauf-<br />

Stillstand.<br />

Nach der Idee ist schnell das Team<br />

für die Organisation des ersten Simulationsworkshops<br />

für Teams der<br />

Luftrettung im Rahmen eines ERC<br />

Kongresses gefunden: Dr. Frank Lerch,<br />

ärztlicher Leiter der DRF Luftrettungsstation<br />

Freiburg bringt neben<br />

seinem medizinischen Sachverstand<br />

seine wertvollen Verbindungen zur<br />

DRF Luftrettung mit ein und kümmert<br />

sich um die Bereitstellung ei-<br />

Simulationspatient im Christoph<br />

Professor Dr. Michael Müller beim Vortrag<br />

nes geeigneten Hubschraubermusters<br />

und der notwendigen<br />

Medizinprodukte. Dr.<br />

Matthias Roth und Dr.<br />

Daniel Schmitz beschäftigen<br />

sich als hauptbe-<br />

reichen Projekten mit der präklinischen<br />

Simulation und bilden interprofessionelle<br />

Teams im Bereich Crew<br />

Ressource Management (CRM) aus.<br />

Zu guter Letzt bringt Georg Pridun<br />

mit seiner „SimStation“ das notwendige<br />

Know-How für die Video-Übertragung<br />

und die Aufzeichnung der<br />

Audio-Video-Sequenzen mit ein.<br />

Mit der Landung des Intensivtransporthubschraubers<br />

„Christoph SIM<br />

Freiburg“ (Kennzeichen D-HJJJ) auf<br />

dem Parkplatz hinter der Messehalle<br />

3 der Freiburger Messe am Dienstag<br />

der vergangenen Woche beginnen<br />

dann die intensiven Vorbereitungen<br />

für den Trainingsstart am darau≠olgenden<br />

Donnerstag. Nachdem die<br />

BK117 enttankt und für den Transfer<br />

in die Messehalle durch die Techniker<br />

der DRF Luftrettung vorbereitet<br />

ist, legen Daniel Schmitz und Frank<br />

Lerch selber Hand an und helfen<br />

beim „Einhallen“. Wenige Minuten<br />

später steht die rot weiße Maschine<br />

mitten in der Messehalle und die<br />

Umrüstung des Hubschraubers in<br />

einen perfekt ausgerüsteten Simulations-Hubschrauber<br />

kann beginnen.<br />

Es werden unzählige Kabel verlegt,<br />

Kameras installiert, Lautsprecherboxen<br />

positioniert und die Materialien<br />

getestet. Ziel ist eine realistische<br />

Darstellung einer notfallmäßigen<br />

Versorgung „on the fly“ – in der Maschine.<br />

Dabei gilt es alle Störfaktoren,<br />

wie sie den aktiven Luftrettungsteams<br />

im Alltag begegnen, auch<br />

erfahrbar zu machen: Der<br />

Funkkontakt zum Piloten,<br />

die Gespräche über das<br />

Interkom, der Lärm der<br />

Triebwerke, der Eindruck<br />

der vorbeirasenden Landschaften<br />

und nicht zuletzt<br />

die Hitze, Enge und<br />

Platznot an diesem besonderen<br />

Arbeitsplatz mit<br />

einem Helm auf dem<br />

Kopf gehören zu den charakteristischen<br />

Bedingungen<br />

in einem Rettungshubschrauber.<br />

Foto: Thilo Jakob<br />

Am Mittwochabend ist schließlich<br />

klar: Das Team um Lerch, Roth und<br />

Schmitz (allesamt auch Mitglieder<br />

des DRF Luftrettungs-Teams des<br />

Christoph 54 in Freiburg) haben ganze<br />

Arbeit geleistet: die Probeläufe<br />

lassen erwarten, dass die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer der Workshops<br />

beim ERC Kongress 2017 eine<br />

bisher einmalige Trainingssituation<br />

erleben werden. Neben den drei Protagonisten<br />

aus dem St. Josefskrankenhaus<br />

stoßen noch Dr. Stephanie<br />

Schmidt (Anästhesistin und Notärztin<br />

aus Stuttgart), Sebastian Kiefer<br />

und Ste≠en Götz (beides Notfallsanitäter<br />

des DRK Kreisverbandes Freiburg<br />

und erfahrene „Simulanten“)<br />

zum Team hinzu.<br />

Und so beginnen am Donnerstagmorgen<br />

die Workshops mit dem Titel<br />

„Zwischenfallmanagement in der<br />

Luftrettung- Crisis Resource Management<br />

in HEMS missions“ in der Halle 3<br />

der Messe Freiburg. In 90 Minuten erleben<br />

die Workshopteilnehmer nach<br />

einer kurzen Einführung in die The-<br />

matik CRM und der sogenannten Familiarisation<br />

d.h. dem Kennenlernen<br />

der Trainingsmaterialien, zwei aufregende<br />

und anspruchsvolle Notfallversorgungen<br />

an Bord des „Christoph<br />

SIM Freiburg“. Von den sechs Teilnehmern<br />

der jeweiligen Workshops arbeiten<br />

immer drei als Team in der Maschine<br />

während die anderen drei die<br />

Ereignisse live auf dem 65’’ Monitor<br />

und über die Audioanlage der SimStation<br />

in Echtzeit mitverfolgen können.<br />

Zwischen 10 und 15 Minuten dauert<br />

ein Szenario und wird nach Abschluss<br />

der Übung sofort mit allen Teilnehmern<br />

des Workshops am Monitor<br />

nachbesprochen (Debriefing). Schon<br />

nach den ersten Workshops wird klar:<br />

Es gelingt in ganz besonderer Weise<br />

die Kongressbesucher am Leben einer<br />

HEMS Crew (Helicopter Emergency<br />

Medical Service) teilhaben zu lassen.<br />

Nach den Szenarien zeigen sich die<br />

Übenden nicht nur von der Intensität<br />

der Trainingseinheit beeindruckt:<br />

die roten Köpfe, die schwitzenden<br />

Notfallteams und die Hitze im Hubschrauber<br />

sprechen Bände …<br />

Reanimationsübung mit Geschäftsführer<br />

Bernd Fey (rechts) und Professor Müller<br />

Unter den Workshop-Teilnehmern<br />

sind auch viele aktive HEMS-Mitglieder<br />

von Luftrettungsstationen<br />

aus Deutschland, der Schweiz, Skandinavien<br />

und dem Mittelmeerraum:<br />

sie sind sogar als „alte Hasen“ nicht<br />

weniger beeindruckt und loben die<br />

realitätsnahe Darstellung, die Szenariengestaltung<br />

und den Materialaufwand<br />

für diese Simulationen:<br />

„Genau so ist es, in einem Rettungshubschrauber<br />

zu arbeiten“ schwärmt<br />

ein erfahrener Hubschrauber-Notarzt<br />

aus Nordrhein-Westfalen.<br />

Diese Premiere beim ERC Kongress<br />

2017 ist somit ein riesengroßer Erfolg<br />

für die Initiatoren, Instruktoren<br />

und alle Kongressteilnehmer; und<br />

so macht sich unter den erschöpften<br />

Instruktoren und dem ganzen Team<br />

des Christoph SIM Freiburg – Projektes<br />

eine dementsprechende Zufriedenheit<br />

breit, als es nach 3 Tagen<br />

Simulation, unzähligen spannenden<br />

Rettungsmomenten, lehrreichen Debriefings<br />

und mehr als 60 Workshopteilnehmern<br />

am Samstagmittag heißt:<br />

einpacken und zusammenräumen.<br />

Und alle sind sich sicher: das war nicht<br />

das letzte Mal dieser außerordentlichen<br />

„on the fly“ Simulation in einem<br />

Hubschrauber der DRF Luftrettung.<br />

D r . D a n i e l S c h m i t z<br />

O b e r a r z t a m<br />

S t . J o s e f s k r a n k e n h a u s<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r R K K K l i n i k u m<br />

Hinweis<br />

Bitte beachten Sie auch<br />

unseren Bericht Pistenrettung<br />

u.a. mit der DRF Luftrettung ab<br />

Seite <strong>55</strong> in diesem Magazin.<br />

22 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017 23<br />

Professor Dr. Michael Müller


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Zytostatikaherstellung<br />

im Freiburger <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Patientensicherheit<br />

hat<br />

Priorität<br />

Angesichts der aktuellen Medienberichterstattung<br />

über<br />

einen Apotheker aus Bottrop,<br />

der in über 50.000 Fällen<br />

mehr als 50 Zytostatika-Rezepturen<br />

falsch hergestellt, zu niedrig dosiert<br />

und teilweise sogar ganz ohne Wirksto≠<br />

an Patienten herausgegeben<br />

haben soll, betont das Freiburger<br />

<strong>RKK</strong> Klinikum die herausragende Bedeutung<br />

des Qualitätsmanagements<br />

in der Zytostatikazubereitung. In der<br />

Apotheke des St. Josefskrankenhauses<br />

erfolgt die Zubereitung deshalb<br />

durch spezialisiertes Personal in<br />

höchsten Hygieneansprüchen gerecht<br />

werdenden Reinraumräumen<br />

unter Sicherheitswerkbänken. Alle<br />

eingesetzten Rohsto≠e werden direkt<br />

vom Hersteller bezogen, mengen-<br />

und chargenmäßig erfasst und<br />

unter Einhaltung des sog. 6-Augen-Prinzips,<br />

d.h. der Kontrolle von<br />

drei fachlich qualifizierten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, und weiteren<br />

engmaschigen Kontrollen hergestellt.<br />

Für die Herstellung von sterilen Arzneimittel<br />

wie Zytostatikazubereitungen<br />

gelten besondere Anforderungen,<br />

denn hier handelt es sich um den<br />

kritischsten Prozess der Arzneimittelherstellung.<br />

Schließlich werden<br />

die Substanzen, die das Zellwachstum<br />

beziehungsweise die Zellteilung<br />

hemmen, vor allem zur Behandlung<br />

von Krebs (Chemotherapie), teilweise<br />

auch bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen<br />

eingesetzt. In<br />

der Krankenhausapotheke des <strong>RKK</strong><br />

Klinikums werden mit hohem personellem<br />

und technischem Einsatz unter<br />

Einhaltung höchster hygienischer<br />

Sicherheitskriterien patientenindividuell<br />

Zytostatikazubereitungen von<br />

geschultem Fachpersonal nach ärztlicher<br />

Anweisung hergestellt. Die eingegangenen<br />

ärztlichen Anforderungen<br />

werden zunächst eingehend geprüft.<br />

Dazu gehört die Kontrolle von<br />

Dosierung und Medikation, Vollständigkeit<br />

der Verordnung, Zulassung<br />

und Zulässigkeit der eingesetzten<br />

Arzneimittel sowie die Plausibilität<br />

und Vollständigkeit der Therapie-Schemata.<br />

Nach erfolgter Herstellung<br />

werden die Zubereitungen<br />

auf sichtbare Partikel, Mängel am<br />

Infusionsbeutel oder der Umverpackung<br />

kontrolliert. Nur einwandfreie<br />

Infusionen verlassen die Klinikapotheke<br />

in speziell gekennzeichneten,<br />

bruchsicheren Transportbehältern.<br />

Auch in allen anderen Bereichen der<br />

Krankenhausapotheke werden dieselben<br />

Qualitätskriterien angelegt.<br />

Von der Herstellung patientenindividueller<br />

Ernährungslösungen für<br />

die Pädiatrie (Kinderheilkunde) bis<br />

zur Entwicklung und Zubereitung<br />

kindgerechter Darreichungsformen.<br />

Vieles hängt von der Fertigkeit, Schulung<br />

und dem Verhalten des eingesetzten<br />

Personals ab. „Die Qualitätssicherung<br />

ist deshalb von herausragender<br />

Bedeutung“, betont Chefapotheker<br />

Ralf Grüninger.<br />

Die Apotheke als Einrichtung des<br />

<strong>RKK</strong> gemeinnützige GmbH ist der<br />

Arzneimitteltherapiesicherheit zum<br />

Wohle der Patienten verpflichtet<br />

und steht mit den Verbundhäusern<br />

des <strong>RKK</strong> Klinikums für eine patientennahe<br />

Versorgung von Aufnahme<br />

bis zur Entlassung aus der Klinik. Die<br />

Abteilung für klinische Pharmazie /<br />

Zentralapotheke im St. Josefskrankenhaus<br />

beliefert die Einrichtungen<br />

des Regionalverbundes kirchlicher<br />

Krankenhäuser (<strong>RKK</strong> Klinikum) und<br />

elf weitere Kliniken der Region Freiburg<br />

mit Arznei- und Verbandmitteln,<br />

Desinfektionslösungen, Sondennahrungen<br />

und Medizinprodukten.<br />

Ihr Versorgungsauftrag als zentraler<br />

Einkaufs- und Logistikdienstleister<br />

umfasst somit 2.700 Betten<br />

mit ca. 2.200 Anforderungen pro Tag.<br />

Die Apotheke betreut eines von fünf<br />

Notfalldepots im Auftrag der Landesapothekerkammer<br />

Baden-Württemberg<br />

und stellt damit die Versorgung<br />

von ö≠entlichen Apotheken<br />

mit selten benötigten, jedoch im<br />

Notfall lebensrettenden Arzneimitteln<br />

sicher.<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r R K K K l i n i k u m<br />

24 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

Ralf Grüninger<br />

25


Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Regeln bei der<br />

Händehygiene<br />

Compliance Untersuchung<br />

Wer im Krankenhaus das<br />

Wort Compliance hört,<br />

wird zunächst an die Lunge<br />

denken oder an Patienten,<br />

die im Umgang vielleicht etwas<br />

anspruchsvoller waren. Was also hat<br />

Hygiene mit Compliance zu tun?<br />

Dazu muss man sich gedanklich aus<br />

dem Krankenhaus fortbewegen und<br />

sich in der Industrie umsehen. In<br />

großen Firmen ist es durchaus üblich,<br />

dass es eigene Abteilungen für<br />

Compliance oder Compliance Management<br />

gibt. Neben der medizinischen<br />

Bedeutung gibt es auch eine<br />

betriebswirtschaftliche Bedeutung,<br />

die übersetzt einfach nur Regeltreue<br />

heißt. Aus dem Englischen übersetzt<br />

bedeutet to comply = einhalten.<br />

Für die Händehygiene gibt es seit geraumer<br />

Zeit eindeutige Regeln. Das<br />

Einhalten der Händedesinfektion nach<br />

diesen Regeln wird als Händedesinfektion-Compliance<br />

bezeichnet.<br />

Um jetzt die Compliance der Händedesinfektion<br />

zu messen, ist die<br />

direkte Beobachtung der gängige<br />

Standard. Die Hygienefachkraft oder<br />

eine andere Person begleitet Pflegende<br />

oder Ärzte bei verschiedenen<br />

Tätigkeiten und beobachtet, ob eine<br />

Situation vorlag, bei der eine Händedesinfektion<br />

notwendig war und<br />

ob eine Händedesinfektion durchgeführt<br />

wurde oder nicht. Aus dieser<br />

Beobachtung kann man eine Rate errechnen,<br />

die zwischen null und 100%<br />

liegt.<br />

Nun wird man natürlich einwenden,<br />

dass ein unter Beobachtung stehender<br />

Mitarbeiter nicht das realistische<br />

Verhalten zeigt. Sofern dem Mitarbeiter<br />

die Regeln der Händedesinfektion<br />

allgemein geläufig sind, wird<br />

das auch der Fall sein. Sicher kann<br />

man davon ausgehen, dass unter Beobachtung<br />

die Hände häufiger desinfiziert<br />

werden. Das kann man durchaus<br />

positiv sehen.<br />

Hier kann man jetzt den Begri≠ Hawthorne-E≠ekt<br />

ins Spiel bringen. Der<br />

Hawthorne-E≠ekt geht auf die Hawthorne-Experimente<br />

zurück, die man<br />

zwischen 1924 und 1933 in den USA<br />

durchgeführt hat. In einem der Experimente<br />

wurde untersucht, ob die<br />

Verbesserung der Lichtverhältnisse<br />

eine Steigerung der Produktion zur<br />

Folge hätte. Die Gruppe mit den bes-<br />

seren Lichtverhältnissen steigerte<br />

die Produktion. Die Gruppe mit den<br />

schlechteren Lichtverhältnissen allerdings<br />

ebenfalls. Der E≠ekt wurde<br />

darauf zurückgeführt, dass die Leistungssteigerung<br />

lediglich tupfer in Ihrem Krankenhaus. durch Sie aktivieren die zum<br />

AUFENTHALTSQUALITÄT STEIGERN<br />

Die auffälligen Rollups sind überraschende Farb-<br />

Handeln und vermitteln das Gefühl: Ich kann etwas<br />

beobachtenden Personen Gutes für mich und andere zustande<br />

tun.<br />

kam. Interessanterweise blieb die<br />

Leistungssteigerung BEVÖLKERUNG erhalten, AUFKLÄRENnach-<br />

dem die Lichtverhältnisse bei allen<br />

Die Ausstellung informiert verständlich und<br />

sachlich. So befähigen Sie Patienten und Besucher<br />

zur Selbst- und Mithilfe.<br />

wieder gleich schlecht waren und<br />

die beobachtenden Personen nicht<br />

MEDIENINTERESSE WECKEN<br />

Machen Sie die Journalisten neugierig: Was hat eine<br />

mehr anwesend waren.<br />

GERINGER AUFWAND,<br />

HOHER NUTZEN<br />

Ausstellung im Krankenhaus zu suchen? Versenden<br />

Sie Mitteilungen, laden Sie zur Eröffnung ein. Bieten<br />

Sie weiterführende Geschichten an (z.B. über Ihr<br />

Hygiene-Personal).<br />

Für das Krankenhaus<br />

könnte das bedeuten,<br />

dass durch Indem Sie die Ausstellung mit Ihrem Logo branden,<br />

MARKETING AUSBAUEN<br />

stärken Sie Ihre Marke. Zeigen Sie Ihre Rollups auch<br />

auswärts und auf der Website. Machen Sie parallel<br />

die direkte Beobachtung<br />

nicht<br />

Ihr Engagement publik, z.B. erhaltene MRE-Siegel<br />

und durchgeführte Weiterbildungen.<br />

nur Informationen<br />

über die<br />

Nutzen Sie die Ausstellung als Anlass und Kulis-<br />

VERANSTALTUNGEN DURCHFÜHREN<br />

se für Diskussionsabende, Expertenrunden oder<br />

Info-Tage, etwa am Tag der Händehygiene (5.5.).<br />

regelhafte Hän-<br />

Nehmen Sie die Ausstellung mit, wenn Sie Schulklassen<br />

besuchen.<br />

dedesinfekti-<br />

on gewonnen<br />

BELEGSCHAFT MOTIVIEREN<br />

werden, sondern<br />

mit der alog zwischen Personal und Patienten, und Sie<br />

Mit der Ausstellung würdigen Sie den täglichen<br />

Einsatz Ihres Hygiene-Teams, verbessern den Di-<br />

demonstrieren: Wir nehmen Probleme ernst und<br />

lösen sie gemeinschaftlich.<br />

Zeit allein durch<br />

die Tatsache, dass<br />

regelmäßig beobachtet<br />

wird, eine Steigerung<br />

der Händedesinfektionsrate<br />

erfolgt. Auch die<br />

Tatsache, dass die Ergebnisse regelmäßig<br />

den Mitarbeitern zurückgemeldet<br />

werden, kann längerfristig<br />

als positiver E≠ekt vermutet werden.<br />

Bei den bisherigen Beobachtungen<br />

bestand der größte Schwachpunkt<br />

bei der Indikation „nach Kontakt mit<br />

der unmittelbaren Patientenumgebung“.<br />

Die Indikation vor Patientenkontakt<br />

und nach Patientenkontakt<br />

waren hin und wieder nur teilweise<br />

richtig, da die Händedesinfektion vor<br />

dem Zimmer gleichgesetzt wurde<br />

mit „vor Patientenkontakt“ und die<br />

Händedesinfektion nach Verlassen<br />

des Zimmers gleichgesetzt wurde<br />

mit der Indikation „nach Patientenkontakt“.<br />

Erfreulicherweise wurde<br />

bei der Indikation vor „aseptischen<br />

Tätigkeiten“ doch eine recht hohe<br />

Rate erreicht. Die Compliance-Messung<br />

ist für den Mitarbeiter, der gerade<br />

unter Beobachtung steht, natürlich<br />

eine lästige Situation und scha≠t<br />

zu Beginn eine gewisse Verunsicherung.<br />

Mit der Zeit ist allerdings zu<br />

DIE KRANKENHÄUSER<br />

Artikel<br />

„Die Installation ist ein Hingucker für Besucher. Sie ist zugleich<br />

Wandzeitung und unaufdringliche dass Aufforderung, ein sich Gewöhnungs-<br />

bemerken,<br />

die Hände zu desinfizieren. Den Erfolg können wir auch am<br />

e≠ekt Verbrauch eintritt der Desinfektionsmittel und belegen.“ sich die Gefühlslage<br />

wieder normalisiert. Durch diese<br />

Hygiene-Fachkraft Sascha Scholz,<br />

Marien Hospital, Düsseldorf<br />

„Das ist etwas Besonderes – allein schon die Optik ist beeindruckend.“<br />

soll kein Mitarbeiter<br />

Untersuchung<br />

Dirk Offermann, Geschäftsführer Bethlehem<br />

vorgeführt Gesundheitszentrum Stolberg werden, und es braucht<br />

„Um was es geht, haben kürzlich auch Kinder kapiert.“<br />

niemand zu befürchten, dass Ergebnisse<br />

personenbezogen an irgendje-<br />

Hygiene-Fachkraft Rüdiger Tscheuschner,<br />

Orthopädische Klinik Volmarstein<br />

DIE MEDIEN manden weiterg geben werden.<br />

Auf den Beobachtungsbögen<br />

auf gibt leicht es deshalb<br />

„Die Ausstellung kommt nicht mit hochgestochenem medizinischen<br />

Fach vokabular und erhobenem Zeigefinger daher,<br />

sondern erläutert Risiken und Gegenmaßnahmen<br />

verständlichen Schautafeln.“<br />

Extra-Tipp Krefeld, 12. April 2015<br />

auch nur eine Klassifizierung<br />

nach<br />

DIE PATIENTEN<br />

Berufsgruppen,<br />

„Ich werde zukünftig konsequent den Desinfektionsspender<br />

benutzen. So kann ich mich und andere Menschen vor Keimen<br />

und diese unterscheiden<br />

le-<br />

schützen.“<br />

Smael Douak, nach dem Ausstellungsbesuch in Höxter<br />

diglich Arzt,<br />

Pflegende<br />

SIEBEN VORTEILE IHRER<br />

oder Sonstige.<br />

HYGIENE-INITIATIVE:<br />

1 Bewährte, zertifizierte Lösung<br />

IHRE HYGIENE-INITIATIVE<br />

BEWEGT UND ÜBERZEUGT!<br />

2 Flexibel einsetzbar, kaum Aufwand<br />

3 Erhöhte Aufenthaltsqualität<br />

4 Motivation für Ihr Hygiene-Team<br />

5 Individualisierbar für Ihr Krankenhaus<br />

6 Impulse für die Medienarbeit<br />

7 Qualität zum fairen Preis<br />

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IM ÜBERBLICK<br />

Stückzahl<br />

Begrüßungs-Rollup 1<br />

Ausstellungs-Rollups 5<br />

3 x 4 Floorgraphics, DIN A3 12<br />

Patientenbroschüren, DIN A5 quer 200<br />

10 x 5 Plakate, DIN A2 50<br />

Gesamt 889,– €<br />

BESTELLUNGEN<br />

inkl. MwSt. und Versand<br />

Ihre Bestellung nehmen wir gern entgegen über:<br />

www.ausstellung.kompaktmedien.de<br />

KONTAKT<br />

Telefon: 030 30 88 11 – 0<br />

E-Mail: ausstellung@kompaktmedien.de<br />

KOMPAKTMEDIEN | Agentur für Kommunikation GmbH<br />

Pappelallee 78/ 79 • 10437 Berlin<br />

www.kompaktmedien.de<br />

GEMEINSAM GESUNDHEIT SCHÜTZEN<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

GEMEINSAM GESUNDHEIT SCHÜTZEN<br />

IHRE HYGIENE-INITIATIVE<br />

OFFENSIV. PRÄVENTIV.<br />

JETZT BESTELLEN<br />

IHRE HYGIENE-INITIATIVE<br />

OFFENSIV. PRÄVENTIV.<br />

Selbst der G7-Gipfel stellte 2015 fest: Antibiotikaresistente<br />

Erreger werden zum globalen Problem. Grund genug für die<br />

Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, sich dem Thema<br />

Hygiene anzunehmen. Aufklärung der Bevölkerung und<br />

Aufzeigen der Hygiene-Maßnahmen in den Krankenhäusern<br />

und Kliniken – dies steht im Mittelpunkt der Hygiene-Initiative,<br />

die von der Kommunikationsagentur KOMPAKTMEDIEN<br />

umgesetzt wird.<br />

Die Resonanz in den Häusern, aber auch in den Medien übertrifft<br />

bisher alle Erwartungen. Das Thema Hygiene wird proaktiv<br />

von über 350 Krankenhäusern in NRW angegangen;<br />

Aufklärung und Wissen ersetzen eine bisher angstgetriebene<br />

Debatte. Nach dem Erfolg in Nordrhein-Westfalen sollen die<br />

Möglichkeiten der Hygiene-Initiative nun auch allen Krankenhäusern<br />

in Deutschland zur Verfügung stehen.<br />

Die Hygiene-Initiative in NRW zeigt: Am Thema Hygiene und<br />

multiresistente Erreger kommt kein Krankenhaus vorbei. Mit<br />

den Materialien der Initiative gelingt der offensive und zugleich<br />

präventive Schritt nach vorn.<br />

GEMEINSAM GESUNDHEIT SCHÜTZEN<br />

HANDBUCH ZUR WANDERAUSTELLUNG<br />

www.keine-keime.de<br />

Ihre Krankenhäuser in NRW<br />

26 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

27


Gemeinsam Gesundheit schützen<br />

Keime profitieren von der<br />

Massentierhaltung<br />

Die Massentierhaltung als Ursache<br />

von vermehrten Antibiotikaresistenzen<br />

wird unter dieser Überschrift abgehandelt.<br />

Dass dieser Punkt mit aufgenommen<br />

wurde, ist erfreulich, da<br />

viele Patienten immer noch der Meinung<br />

sind, die Keime hole man sich<br />

im Krankenhaus.<br />

4<br />

Keime<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Schnupfen und Husten<br />

Als dritter Punkt wird auf das richtige<br />

Verhalten beim Schnupfen und<br />

beim Husten hingewiesen. Heute<br />

lernen das ja bereits die Kinder im<br />

Kindergarten und machen so manchen<br />

Erwachsenen vor, wie es richtig<br />

geht.<br />

Transmission durch Kontakt<br />

3<br />

4<br />

Foto: Paulista © fotolia<br />

Die Aktion „Keine Keime“ ist<br />

eine Aktion der Baden-Württembergischen<br />

Krankenhausgesellschaft,<br />

die 2016 zum<br />

ersten Mal durchgeführt wurde und<br />

an der sich neben dem <strong>RKK</strong> eine<br />

Vielzahl von Krankenhäusern im Baden-Württemberg<br />

beteiligt haben.<br />

Für das Ende des Jahres planen wir,<br />

die Aktion für ca. vier Wochen im<br />

<strong>RKK</strong> zu wiederholen.<br />

Was ist der Hintergrund? Unter den Titeln<br />

„Gemeinsam Gesundheit schützen<br />

– Keine Chance für multiresistente<br />

Erreger“ sollen vor allen Dingen die<br />

Patienten und Besucher in die Hygienethematik<br />

eingebunden werden.<br />

Die Kampagne stützt sich primär auf<br />

Information, die mit Werbematerial<br />

unterstützt wird. Für die Zeit der Aktionen<br />

werden wir wie auch im letzten<br />

Keine<br />

Keime<br />

Jahr wieder in einem frequentierten<br />

Bereich Roll-up-Plakate aufstellen, die<br />

mit einfachen Worten und anschaulichen<br />

Grafiken in das Leben der Keime<br />

und den tangierenden Themen dazu<br />

einführt. Das Platzieren von Plakaten<br />

in den verschiedenen Krankenhausbereichen<br />

ist dieses Mal nicht geplant.<br />

Die sieben Faktensätze zu Keimen<br />

lauten:<br />

Keime machen krank,<br />

aber auch gesund.<br />

Unter diesem Motto wird beschrieben,<br />

dass Keime nur eine krankmachende<br />

Wirkung haben, wenn sie zur<br />

falschen Zeit am falschen Ort sind.<br />

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />

sind sie überlebensnotwendig.<br />

1<br />

Keime reisen bevorzugt<br />

auf Händen<br />

Hier wird beschrieben, wie die Keime<br />

über welche Wege übertragen<br />

werden. Wie wir ja wissen, haben die<br />

Erreger in den seltensten Fällen die<br />

Möglichkeit, sich selber fortzubewegen,<br />

und müssen in der Regel getragen<br />

werden.<br />

Keime scha≠en an einem Tag,<br />

wofür Menschen 2000 Jahre<br />

brauchen.<br />

Dieser Zeitvergleich erklärt, warum<br />

sich Erreger viel schneller an neue<br />

Bedingungen anpassen können als<br />

wir Menschen und wir in der Entwicklung<br />

ho≠nungslos hinterherlaufen.<br />

Das zeigt sich besonders in der<br />

Resistenzbildung auf Antibiotika.<br />

2<br />

3<br />

Keime werden systematisch<br />

überwacht<br />

Dass die Gesundheitsbehörden bereits<br />

eine Überwachung der auftretenden<br />

Erregerpopulationen betreiben,<br />

die Resistenzsituation beurteilen<br />

und daraus Empfehlungen für<br />

die Antibiotikastrategie abgeleitet<br />

werden, verbirgt sich unter dieser<br />

Überschrift. Sogar die Begri≠e DART<br />

und KISS finden Erwähnung.<br />

Keimen ausweichen,<br />

Handschlag meiden<br />

Dass Händeschütteln eine wunderbare<br />

Möglichkeit ist, Keime weiter zu<br />

reichen, ist hinlänglich bekannt. Hier<br />

wird erwähnt, dass es bereits viele<br />

Kliniken gibt, die auf das Händeschütteln<br />

gänzlich verzichten. Auch<br />

im <strong>RKK</strong> wurde bereits darüber diskutiert,<br />

konnte sich allerdings noch<br />

nicht durchsetzen.<br />

Keime mögen Kupfer nicht<br />

Die Türklinken werden unter diesem<br />

Titel als Umsteigebahnhöfe bezeichnet.<br />

Es liegt nahe, dass wenn die Hände<br />

der Hauptüberträger sind, die Türklinken<br />

natürlich auch ihren Beitrag<br />

leisten können. Selbstdesinfizierende<br />

Materialien einzusetzen macht<br />

Sinn, sind aber auch nur ein kleiner<br />

Baustein in der Gesamtstrategie. In<br />

einer bestehenden Einrichtung aus<br />

dieser Erkenntnis heraus<br />

5<br />

6<br />

7<br />

jetzt alle Türklinken auszuwechseln,<br />

wäre aus Sicht des Autors allerdings<br />

etwas übertrieben. Die ausreichende<br />

Händedesinfektion bei Personal, Besucher<br />

und Patienten hat sicherlich<br />

den gleichen E≠ekt, da dadurch auch<br />

die Kontamination der Türklinken<br />

deutlich geringer ist.<br />

Neben diesen Basisfakten zu Keimen<br />

wird die Information mit fünf Regeln<br />

zum Schutz vor Keimen ergänzt:<br />

Händedesinfektion<br />

Allem voran natürlich als erstes die<br />

Händedesinfektion. Dass auch die<br />

Patienten und Besucher eine regelmäßige<br />

Händedesinfektion durchführen<br />

sollten, hat sich in den letzten<br />

Jahren ja bereits in den Krankenhäusern<br />

mehr und mehr etabliert.<br />

Erkennbar an Desinfektionsmittelspendern<br />

die am Eingang oder auf<br />

den Fluren von Einrichtungen angebracht<br />

sind.<br />

Antibiotika<br />

Als nächster Hinweis wird dann direkt<br />

auf den korrekten Umgang mit<br />

Antibiotika verwiesen. Hier wird der<br />

Patient direkt aufgefordert, den Arzt<br />

anzusprechen, ob das verschriebene<br />

Antibiotikum wirklich die einzige<br />

Möglichkeit ist.<br />

1<br />

2<br />

Der vierte Punkt weist darauf hin,<br />

dass man im Krankenhaus immer einen<br />

gewissen Abstand zum Patienten<br />

einhalten sollte. Die Begründung<br />

lautet: Empathie kann durchaus<br />

auch ohne Berührung erfolgen.<br />

Küchenhygiene<br />

Die fünfte Regel zielt in die eigene<br />

Küche. Dass durch die Massentierhaltung<br />

ein Eintrag von resistenten<br />

Keimen in die Küche bereits erfolgte,<br />

ist insgesamt noch nicht hinlänglich<br />

bekannt. Dass Kontaminationen mit<br />

resistenten Keimen vermutlich in<br />

der Küche häufiger stattfinden als<br />

im Krankenhaus, sollte man auch<br />

als Beschäftigter im Krankenhaus<br />

durchaus beherzigen.<br />

M a r t i n M ü l l e r - H e r m a n n<br />

H y g i e n e f a c h k r a f t , Q u a l i t ä t s -<br />

m a n a g e m e n t b e a u f t r a g t e r<br />

Die Hygiene-Initiative<br />

„Gemeinsam Gesundheit schützen.<br />

Keine Keime. Keine Chance<br />

für multiresistente Erreger“ –<br />

unter diesem Motto steht die<br />

landesweite Hygiene-Initiative<br />

für Baden-Württemberg. Sie<br />

soll Patientinnen und Patienten,<br />

Besucherinnen und Besucher,<br />

aber auch die Ö≠entlichkeit für<br />

das Thema Keime sensibilisieren<br />

und über wichtige Hygiene-Maßnahmen<br />

aufklären. Weiterführende<br />

Informationen unter<br />

www.bwkg.de/keine-keime<br />

B r u d e r - K l a u s - K r a n k e n h a u s<br />

5<br />

Foto Keime: Pseudomonas aeruginosa © fotolia<br />

28 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

29


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Foto: Johannes Klatt<br />

100 Sekunden …<br />

Leiterin Finanzbuchhaltung<br />

Cornelia Maier<br />

Seit Juli 2017 arbeite ich in der Finanzverwaltung<br />

des <strong>RKK</strong> Klinikums.<br />

Mein Büro ist im St. Josefskrankenhaus,<br />

ich betreue auch das Loretto-<br />

Krankenhaus und das Bruder-<br />

Klaus-Krankenhaus in Waldkirch.<br />

Als Diplom-Betriebswirtin (FH)<br />

habe ich einige Jahre bei einer großen<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

in Köln gearbeitet und bin<br />

schon früh mit der Prüfung von<br />

sozialen Einrichtungen betraut<br />

worden. Nach dem Wechsel zur<br />

Niederlassung in Freiburg legte ich<br />

eine dreijährige berufliche Pause<br />

ein, um danach bei der BDH Klinik<br />

in Elzach in der Finanzbuchhaltung<br />

zu arbeiten.<br />

Auf der Suche nach neuen Perspektiven<br />

bewarb ich mich im St. Josefskrankenhaus.<br />

Bei meiner Tätigkeit habe ich<br />

viel mit Zahlen zu tun. Ich<br />

bin verantwortlich für die<br />

Erstellung der Bilanz<br />

sowie Gewinn- und<br />

Verlustrechnung. Viele<br />

verschiedene Sachverhalte<br />

werden<br />

in der Bilanz<br />

dargestellt.<br />

Dies sind zum<br />

Beispiel die Anlagengüter<br />

und Bankbestände.<br />

Die noch<br />

o≠enen Forderungen<br />

und die Verbindlichkeiten<br />

gegenüber<br />

Lieferanten und Banken müssen<br />

geprüft und gebucht werden.<br />

Besonders wichtig ist der Jahresabschluss,<br />

der wie der Name schon<br />

sagt am Ende des Jahres erfolgt.<br />

Meist zieht sich dies bis zum zweiten<br />

Quartal des folgenden Jahres<br />

hin. Die Jahresabschlussprüfung<br />

wird von externen Wirtschaftsprüfern<br />

durchgeführt. Hier heißt<br />

es, den Prüfern zuzuarbeiten und<br />

alle Sachverhalte der Buchführung<br />

zu erläutern. Im Ergebnis<br />

testieren die Wirtschaftsprüfer<br />

die ordnungsgemäße Buchführung<br />

und den Jahresabschluss.<br />

Man mag denken, das ist eine<br />

sehr nüchterne und trockene<br />

Materie mit vielen Zahlen und<br />

Fachbegri≠en. Wir sind ein aktives<br />

Team in der Finanzabteilung.<br />

Wir arbeiten gut und gerne zusammen<br />

und haben Freude im<br />

Umgang mit Zahlen.<br />

Cornelia Maier<br />

… and the<br />

winner is:<br />

Vanessa Beckmann hat am<br />

Nikolaustag eine besondere<br />

Überraschung erlebt.<br />

Der seit der Erö≠nung der Station<br />

Interdisziplinäre Altersmedizin<br />

(IDA) im St. Josefskrankenhaus als<br />

Pflegeassisentin tätigen Gewinnerin<br />

des Preisrätsels hat der neue<br />

Verwaltungsleiter Peter Lepkojis<br />

im Rahmen der letzten Redaktionssitzung<br />

im Jahr 2017 Gutscheine<br />

für einen schönen Abend im<br />

Freiburger Cinemaxx-Kino überreicht.<br />

Das gesamte Redaktionsteam<br />

gratulierte Frau Beckmann<br />

und freut sich über das große<br />

Interesse am Mitarbeiterrätsel.<br />

Auf vielfachen Wunsch gibt es<br />

auch in den Ausgaben des neuen<br />

Jahres wieder Gelegenheit<br />

wertvolle Preise zu gewinnen.<br />

30 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

Foto: Johannes Klatt<br />

Foto: Drobot Dean © fotolia<br />

Kinogutschein<br />

zu gewinnen!<br />

Das <strong>Quartett</strong>-<br />

Mitarbeiterrätsel<br />

In jeder Ausgabe des <strong>RKK</strong> <strong>Quartett</strong>s<br />

verlosen wir einen Kinogutschein<br />

im Wert von € 40,–. Teilnahmeberechtigt<br />

sind alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Regionalverbundes<br />

kirchlicher Krankenhäuser (RkK)<br />

gGmbH und der angeschlossenen<br />

Tochtergesellschaften (der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen). Nebenstehend<br />

finden Sie die aktuellen Rätselfragen.<br />

Einsendeschluss ist am Montag, den<br />

5. März 2018.<br />

✁<br />

Einfach die Antwortkarte abtrennen<br />

und am QM-Brie∫asten beim Empfang<br />

eines der Ordenskrankenhäuser<br />

einwerfen. Sollte die Karte schon vergri≠en<br />

sein, können Sie die richtige<br />

Antwort auch gerne mit Ihren Kontaktdaten<br />

senden an:<br />

preisraetsel@rkk-klinikum.de<br />

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg !<br />

1.<br />

Die Lösungsworte:<br />

2.<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

3.<br />

Neben der medizinischen<br />

Bedeutung hat<br />

Compliance auch eine<br />

betriebswirtschaftliche<br />

Bedeutung; mit welchen<br />

Wort lässt sich<br />

diese übersetzten?<br />

Warum soll in Kliniken<br />

auf das Händeschütteln<br />

verzichten?<br />

Von Bruder Klaus, dem<br />

Namenspatron des<br />

Waldkircher Hauses<br />

ist ein Satz überliefert.<br />

Welches sich wiederholende<br />

Wort fehlt an der<br />

gekennzeichneten<br />

Stelle ?<br />

„...... ist allweg in Gott,<br />

denn Gott ist der ......<br />

und ...... mag nicht<br />

zerstört werden.“<br />

Absender bitte hier<br />

auf der Rückseite<br />

eintragen!<br />

31


Praktische Kinaesthetics-Übungen<br />

unter Anleitung<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

… in der Pflege<br />

rungen unterschiedlicher Art wurden<br />

aufgefrischt. Die Bewegung und<br />

Positionierung im Sitzen und Liegen<br />

mit dem Ziel der regelmäßigen Positionsveränderung,<br />

der Entlastung<br />

von gefährdeten Körperstellen und<br />

die Vermeidung von Scherkräften<br />

wurden praktisch geübt.<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Kinaesthetics und<br />

Dekubitusprophylaxe<br />

Eine Kernaufgabe in<br />

der Pflege ist die Dekubitusprophylaxe<br />

(Dekubitus: Lokal begrenzte<br />

Schädigung der<br />

Haut und/oder des<br />

darunter liegenden<br />

Gewebes,<br />

umgangs-<br />

sprach-<br />

Das <strong>Quartett</strong>-Mitarbeiterrätsel<br />

Diese Antwortkarte bitte ausschneiden, den Namen und<br />

die Abteilung hier eintragen und bis zum 5. März 2018 in<br />

den QM-Brie∫asten eines unserer Häuser einwerfen.<br />

Name<br />

Haus /<br />

Abteilung<br />

Darauf aufbauend folgte der praktische<br />

Teil in einem Workshop. Der<br />

Fokus richtete sich auf die Dekubitusprophylaxe<br />

hinsichtlich der wesentlichsten<br />

Maßnahme, der Bewegungsförderung.<br />

Unterstützung und<br />

Förderung der Eigenbewegung sowie<br />

die druckentlastenden Positionielich<br />

auch Druckgeschwür oder „Wundliegen“).<br />

Ein Dekubitus bedeutet für<br />

Betro≠ene eine erhebliche Einschränkung<br />

in ihrer Gesundheit und Lebensqualität,<br />

daher ist es von großer Bedeutung,<br />

einen Dekubitus zu verhindern.<br />

Um dies zu gewährleisten,<br />

benötigt es entsprechende Fachkompetenz<br />

am Patienten. Die Fähigkeit,<br />

ein Dekubitusrisiko zu erkennen und<br />

dementsprechende Maßnahmen einzuleiten,<br />

obliegt daher zurecht der<br />

Pflege.<br />

In diesem Zuge fand am 21. September<br />

2017 ein Tre≠en der Peer-Tutorinnen<br />

und Peer-Tutoren<br />

des <strong>RKK</strong> Klinikums statt.<br />

Die Umsetzung des Standards<br />

„Dekubitusprophylaxe<br />

in der<br />

Pflege im <strong>RKK</strong><br />

Klinikum“<br />

war zen-<br />

trales Thema dieses Fachtags. Im<br />

Vordergrund standen hierbei die<br />

Prophylaxemaßnahmen anhand des<br />

Bewegungskonzeptes Kinaesthetics.<br />

Frau Mark-Lö≥er (Kinaesthetics-Trainerin<br />

im <strong>RKK</strong> Klinikum) gestaltete<br />

den Tag mit Frau Elena Trautwein<br />

(Pflegeexpertin im <strong>RKK</strong> Klinikum).<br />

Zunächst wurden theoretische Erkenntnisse<br />

auf Grundlage des Expertenstandards<br />

„Dekubitusprophylaxe<br />

in der Pflege“ (Stand 2017) vorgestellt<br />

und diskutiert.<br />

Diese Übungssequenz erfolgte anhand<br />

von Fallbeispielen aus dem<br />

Stationsalltag. Zur Nutzung von Positionsunterstützungen<br />

bei Makrobewegungen<br />

(große Bewegungen<br />

wie z.B. die Seitenlage) wurden u.a.<br />

die Schlangenkissen eingesetzt. Mit<br />

Hilfe von Handtüchern wurde die<br />

Mikrobewegungen kopiert (kleinste<br />

Bewegungen wie z.B. die leichte<br />

Kippung des Gesäßes). Die beiden Infant-Handling-Peer-Tutorinnen<br />

Frau<br />

Dörr und Frau Wieschhörster stellten<br />

den Bezug zum Infant Handling dar,<br />

indem sie Möglichkeiten der Begleitung<br />

von Säuglingen, Neu- und Frühgeborenen<br />

in deren Bewegung und<br />

bei den Positionierungen aufzeigten.<br />

Folgende Positionen, die im Expertenstand<br />

aufgelistet sind, wurden<br />

vorgestellt, durchgeführt und analysiert<br />

anhand der Kinaesthetics-Konzepte:<br />

30° / 40°Schräglagerung<br />

Schiefe Ebene<br />

135° Bauchlage<br />

Freilagerung<br />

Mikro-Positionsunterstützung<br />

Sitzende Positionierung:<br />

im Bett, auf dem Stuhl<br />

Ein wichtiger Punkt zur Dekubitusprophylaxe<br />

ist u.a. die professionelle<br />

Unterstützung der pflegebedürftigen<br />

Menschen in ihrer aktiven Eigenbewegung.<br />

Die Ressourcen des Patienten<br />

zu nutzen und miteinzubeziehen,<br />

hat oberste Priorität. Das bedeutet,<br />

dass jede Bewegung, die ein Patient<br />

Kinaesthetics Peer Tutoren <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

32 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017 33<br />


Kinaesthetische Bauchlage<br />

beim Neugeborenen<br />

noch selbst ausüben kann, gefördert<br />

werden muss. Nur wenn die Eigenbewegung<br />

des Patienten nicht ausreicht,<br />

um die eigene Haut vor Druckeinwirkungen<br />

zu schützen, sollen Bewegungen<br />

passiv durchgeführt werden.<br />

Ist dies der Fall, gilt es eine fachgerechte<br />

Unterstützung in der jeweiligen<br />

Position und in den Positionsveränderungen<br />

zu leisten. Von beträchtlicher<br />

Relevanz ist immer die<br />

Umgebungsgestaltung. Diese hat einen<br />

hohen Stellenwert auf die Beweglichkeit<br />

eines Menschen und auf<br />

seine Möglichkeiten, eine Position<br />

einzunehmen. Ein pflegebedürftiger<br />

Mensch kann nur in einer Position<br />

bleiben, wenn er sein Gewicht über<br />

seine Knochen an die Unterstützungsfläche<br />

abgeben und sich in der<br />

Position bewegen kann.<br />

Hierfür spricht die Aussage:<br />

„Wie man sich bettet so liegt man!“<br />

M a r i a - A n g e l a M a r k L ö f f l e r<br />

K i n a e s t h e t i c s - T r a i n e r i n<br />

R K K K l i n i k u m<br />

Ein<br />

Bruder-Klaus-<br />

Jahr<br />

Wie kam das<br />

Bruder-Klaus-<br />

Krankenhaus in<br />

Waldkirch zu<br />

diesem Patron?<br />

Vor 600 Jahren wurde Bruder<br />

große Jubiläum ist uns<br />

Klaus geboren.<br />

Schwestern aus dem Bruder-<br />

Vor 530 Jahren ist er gestorben.<br />

Klaus-Krankenhaus Anlass,<br />

über die Namensgebung des<br />

Vor 70 Jahren wurde er<br />

Krankenhauses zu erzählen. Wer ist<br />

heiliggesprochen.Dieses<br />

dieser „Bruder Klaus“? Und wie kam<br />

das Krankenhaus zu diesem Hauspatron?<br />

Soviel uns bekannt ist, sollte es<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

ein „Marien-Krankenhaus“ werden.<br />

1954 wurde mit dem Bau begonnen.<br />

Es war die Nachkriegszeit, in der große<br />

Wohnungsnot herrschte. Das alte<br />

Krankenhaus, das „St. Nikolai-Spital“<br />

in Waldkirch, war viel zu klein und war<br />

sehr renovierungsbedürftig. Hundert<br />

Jahre lang haben die Vinzentinerinnen<br />

von Freiburg in dieser Einrichtung<br />

gewirkt. Die Stadt Waldkirch<br />

ergri≠ die Initiative zum Bau eines<br />

neuen Krankenhauses. Die Vinzentinerinnen<br />

konnten aber die neue Aufgabe<br />

nicht mehr übernehmen. Nach<br />

langjährigen Verhandlungen gelang<br />

es dem damals amtierenden Bürgermeister<br />

Ernst Prestel, das Kloster Erlenbad<br />

als neuen Krankenhausträger<br />

zu gewinnen. Am 16. Mai 1956 wurde<br />

das neue Krankenhaus eingeweiht<br />

und unter den Schutz des Heiligen<br />

Bruder-Klaus gestellt und somit sei-<br />

Kirchenfenster in der Kapelle<br />

des Bruder-Klaus-Krankenhauses<br />

ner Bestimmung übergeben. Wer<br />

also ist dieser „Bruder Klaus“? Nikolaus<br />

von Flüe (1417 – 1487) lebte in<br />

Flüe bei Sachseln im Kanton Obwalden<br />

in der Schweiz. Er war verheiratet<br />

und hatte 10 Kinder, war vorbildlicher<br />

Eidgenosse, Soldat, Richter<br />

und Bauer. Mit 50 Jahren aber zog es<br />

ihn in die Einsamkeit, um dort Gott<br />

ungeteilt zu dienen. Denn schon als<br />

Kind hatte er Visionen, die seinen Lebensweg<br />

prägten. Mit Einverständnis<br />

seiner Frau zog er nach langer<br />

Suche in die Ranft (einer Schlucht<br />

seines Heimatdorfes in unmittelbarer<br />

Nähe zu seinem Haus) und lebte<br />

dort zurückgezogen im Gebet. Viele<br />

Menschen kamen zu ihm, um Rat zu<br />

holen, denn sein heiliges Leben blieb<br />

nicht verborgen. Ratsherren suchten<br />

ihn wegen Streitereien auf, und Nikolaus<br />

stiftete Frieden. Deswegen<br />

wird er bis heute als „Friedensheiliger“<br />

verehrt.<br />

Die Kapelle im Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />

mit der Reliquie von Bruder Klaus<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Dass der Heilige Bruder Klaus zum<br />

Hauspatron erwählt wurde, hatte<br />

geschichtlich-politische Gründe. Im<br />

September 19<strong>55</strong> reiste der damalige<br />

deutsche Bundeskanzler Konrad<br />

Adenauer nach Moskau, um über die<br />

Aufnahme diplomatischer Beziehungen<br />

und die Rückführung der deutschen<br />

Kriegsgefangenen zu verhandeln.<br />

Und obwohl das kommunistische<br />

Regime dies bis dahin abstritt,<br />

überhaupt noch deutsche Kriegsgefangene<br />

im Land zu haben, gelang es<br />

Adenauer, alle Zehntausend heimzuholen.<br />

Ein unglaublicher Erfolg.<br />

Was aber viele nicht wissen: Bevor<br />

Adenauer nach Moskau reiste, verbrachte<br />

er eine ganze Nacht am Grab<br />

von Bruder Klaus im Gebet. Während<br />

nun der Bundeskanzler in Moskau<br />

verhandelte, hielten Männer aus der<br />

Diözese Freiburg zusammen mit Prälat<br />

Alois Stiefvater und Bürgermeister<br />

Ernst Prestel Tag und Nacht bei<br />

Bruder Klaus im Ranft Gebetswache.<br />

Adenauer gelang es, dass alle zehntausend<br />

Gefangenen frei kamen, keiner<br />

musste zurückbleiben. Bürgermeister<br />

Prestel war damals so fasziniert<br />

von der Wirkung des Gebetes<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

34 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

35


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

beim Heiligen Bruder Klaus, so dass<br />

die Wallfahrt zu diesem Friedensheiligen<br />

stetig zunahm, besonders<br />

von deutschen Pilgern. Bürgermeister<br />

Ernst Prestel war es dann auch,<br />

der für unser Krankenhaus diesen<br />

Namen wählte. Eine echte Reliquie<br />

vom Heiligen Bruder Klaus ist in unserer<br />

Kapelle in den Altar eingesenkt<br />

worden. Bewährte Männer aus Waldkirch<br />

brachten die Reliquie in feierlicher<br />

Prozession auf den Heitereberg<br />

in unsere Kapelle. Jahrelang fand<br />

wöchentlich hier eine Andacht zum<br />

Bruder Klaus statt.<br />

20-jähriges Jubiläum<br />

Im Januar 2017<br />

Frau Sonja Seitz<br />

LOK<br />

Im Februar 2017<br />

Frau Silvia Stephan BKK<br />

Im März 2017<br />

Frau Melanie Aichert <br />

LOK<br />

Im April 2017<br />

Frau Margit Müller SJK<br />

Herr Christian Seufert SJK<br />

Im Juli 2017<br />

Herr Stefan Barth SJK<br />

Frau Andrea Eberle LOK<br />

Schwester Anita Kuzhikompil SJK<br />

Frau Natascha Wießler LOK<br />

Im September 2017<br />

Frau Stefanie Freundt <br />

LOK<br />

Im Oktober 2017<br />

Herr Mathias Mutter LOK<br />

Frau Annemarie Schwär SJK<br />

Herr Boris Tröger LOK<br />

Herr Joachim Walter <br />

SJK<br />

25-jähriges Jubiläum<br />

Im Januar 2017<br />

Frau Silvana Ferrovia<br />

SJK<br />

Frau G. Machado-Correia SJK<br />

Frau Antje Schill SJK<br />

Frau Gabriele Zimmermann SJK<br />

Im März 2017<br />

Frau Monika Gekeler<br />

SJK<br />

Frau Manuela Heiny <br />

SJK<br />

Herr Esat Himaj BKK<br />

Frau A. Pires-Madeira-Neves SJK<br />

Herr Dittmar Schiebel <br />

SJK<br />

Übrigens entstand daraus auch die<br />

Männer-Gebetswache auf dem Lindenberg.<br />

Männer aus der ganzen<br />

Erzdiözese Freiburg wechseln sich<br />

bis heute Tag und Nacht zum Gebet<br />

ab, so dass die Gebetskette nicht<br />

abbricht.<br />

Bruder Klaus ist nicht nur ein großer<br />

Heiliger, er ist auch ein Prophet unserer<br />

Zeit. Von Albert Einstein soll der<br />

Satz stammen: „Wir leben heute in<br />

einer Zeit vollkommener Mittel und<br />

verworrener Ziele.“ Bei Bruder Klaus<br />

ist es gerade umgekehrt: Er hatte ein<br />

klares Ziel und keine Mittel. Gibt das<br />

nicht auch uns zu denken?<br />

Bruder Klaus hat wenig gesprochen.<br />

Sein wohl bekanntestes Wort: „Friede<br />

ist allweg in Gott, denn Gott ist der<br />

Friede und Friede mag nicht zerstört<br />

werden.“<br />

Unsere<br />

Jubilarinnen<br />

und<br />

Jubilare<br />

Im Mai 2017<br />

Frau Natalie Fehrenbach SJK<br />

Herr Dr. Christoph Merz SJK<br />

Frau Gabriela Nowak <br />

SJK<br />

Frau Jutta Weimar LOK<br />

Im Juni 2017<br />

Frau Genevieve Weulersse SJK<br />

Im November 2017<br />

Frau Christina Fleuchaus SJK<br />

Herr Thorsten Stolpe LOK<br />

Frau Anne Wassermann LOK<br />

Im Dezember 2017<br />

Frau Susanne Schemmer<br />

Gruppe der Jubilare, die 20 Jahre im<br />

<strong>RKK</strong> Klinikum tätig sind<br />

LOK<br />

Im April 2017<br />

Frau Dr. Annemarie Böhler BKK<br />

Herr Dr. Herbert Geiger BKK<br />

Frau Annette Kordel <br />

SJK<br />

Frau J. Laug-Göhringer BKK<br />

Frau Petra Mack SJK<br />

Frau Anita Ukomadu <br />

SJK<br />

Frau Marianne Zentner LOK<br />

Frau Andrea Zimmermann SJK<br />

D i e S c h w e s t e r n v o m<br />

B r u d e r K l a u s K r a n k e n h a u s<br />

i n Z u s a m m e n a r b e i t m i t d e r<br />

M A V i m B r u d e r - K l a u s -<br />

K r a n k e n h a u s<br />

Foto: Thaut Images © fotolia<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

36 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

37


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Im Juli 2017<br />

Frau Claudia Baier SJK<br />

Frau Claudia Billich SJK<br />

Frau Ilse Fischer LOK<br />

Frau Andrea Schüler LOK<br />

Herr Michael Stulz SJK<br />

Im August 2017<br />

Frau Ana Cosic LOK<br />

Frau Florence Gueho-Cahueau LOK<br />

Frau Gerda Imhof RKS/BKK<br />

Im September 2017<br />

Frau Manuela Blunck <br />

SJK<br />

Frau Luitgard Pfisterer SJK<br />

Frau Ursula Rettig BKK<br />

Herr Johannes Tröger BKK<br />

Im Oktober 2017<br />

Frau Traut Bettinger <br />

SJK<br />

Frau Renate Fennig LOK<br />

Herr Dr. Johannes-Josef Karsch LOK<br />

Frau Susanne Sandmann SJK<br />

Frau Gertrud Simon-Weinhold LOK<br />

Frau Julia Vogt LOK<br />

Frau Thanh-Tam Vu SJK<br />

Im August 2017<br />

Frau Elisabeth Zamborlini SJK<br />

Im Oktober 2017<br />

Herr Helmut Schiess <br />

Im November 2017<br />

Schwester Maria Leonia Linsler<br />

35-jähriges Jubiläum<br />

LOK<br />

SJK<br />

Im Januar 2017<br />

Frau Veronika Huber <br />

SJK<br />

Herr Klaus Maier SJK<br />

Im April 2017<br />

Frau Astrid Maurath <br />

SJK<br />

Im Mai 2017<br />

Herr Dr. Matthias Rilling SJK<br />

Im Juli 2017<br />

Frau Rosa-Maria Seiter<br />

BKK<br />

60-jähriges Jubiläum<br />

Im Oktober 2017<br />

Schwester Roswinda Steeb<br />

LOK<br />

Tag der Patientensicherheit<br />

Im November 2017<br />

Frau Angela Armbruster<br />

Herr Helmut Brenner <br />

RKS/LOK<br />

RKS/LOK<br />

Im August 2017<br />

Herr Bernd Lubich SJK<br />

Im Dezember 2017<br />

Frau Alexandra Dürkop SJK<br />

30-jähriges Jubiläum<br />

Im März 2017<br />

Herr Patrick Frank<br />

RRS / BKK<br />

Im April 2017<br />

Frau Irene Pfe≠erle SJK<br />

Im Juni 2017<br />

Frau Gertrud Yavuzer <br />

SJK<br />

Im Juli 2017<br />

Herr Dr. Hans Meyer-Blankenburg<br />

<br />

BKK<br />

40-jähriges Jubiläum<br />

Im Oktober 2017<br />

Frau Veronika Bender<br />

BKK<br />

Im November 2017<br />

Frau Veronika Schwark SJK<br />

45-jähriges Jubiläum<br />

Im Juni 2017<br />

Frau Maria Mack SJK<br />

Im Oktober 2017<br />

Herr Gerhard Lampp <br />

SJK<br />

Viele Jahre im Dienst zum Wohle aller<br />

Patienten: Gerhard Lampp, Veronika Bender<br />

und mittlerweile 60 Jahre Schwester<br />

Roswinda Steeb<br />

Wir gratulieren unseren Jubilaren<br />

sehr herzlich und bedanken uns für<br />

die langjährige engagierte<br />

Mitarbeit!<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Am 17. September 2017 war der<br />

Internationale Tag der Patientensicherheit,<br />

eine Initiative<br />

des Aktionsbündnisses<br />

für Patientensicherheit.<br />

In diesem Jahr war das Thema „Wenn<br />

Schweigen gefährlich ist – Kommunikation<br />

im Gesundheitswesen“.<br />

Vor allem im Krankenhaus gibt es viele<br />

Schnittstellen zwischen Abteilungen<br />

und Berufsgruppen, sodass eine transparente<br />

Kommunikation und die gezielte<br />

Weitergabe von Informationen<br />

von großer Bedeutung sind. Daher gibt<br />

es eine Reihe von standardisierten Besprechungen<br />

und Kommunikationsinstrumenten<br />

wie Visiten, Übergaben bei<br />

Schichtwechsel und Teambesprechungen,<br />

die die Weitergabe von Informationen<br />

unterstützen.<br />

Unser Ziel ist es, dass unsere Patienten<br />

vor und während des stationären Krankenhausaufenthaltes<br />

gut informiert<br />

sind. Um zu erfahren, wie wir diesbezüglich<br />

von unseren Patienten beurteilt<br />

werden, haben wir alle Patienten<br />

im <strong>RKK</strong> am Tag der Patientensicherheit<br />

mit einem standardisierten Fragebogen<br />

befragt. Es war uns wichtig, die<br />

Einschätzungen zu diesem Thema zu<br />

erfahren, um unsere Kommunikation<br />

zu reflektieren, zu bewerten und mögliche<br />

Verbesserungspotentiale zu erkennen.<br />

Die Ergebnisse waren sehr positiv.<br />

Grundsätzlich fühlen sich die befragten<br />

Patienten gut informiert. Die Werte<br />

liegen zwischen 90 % und 100%<br />

in Bezug auf die medizinischen und<br />

pflegerischen Informationen, die die<br />

Patienten erhalten. Die Information<br />

über den voraussichtlichen Entlasstermin<br />

wurde kritischer bewertet.<br />

Die Thematik Entlassung werden<br />

wir im Rahmen der Umsetzung des<br />

Rahmenvertrag zum Entlassmanagement<br />

§ 39 Abs. 1a S. 9 SGB V in einer interdisziplinären<br />

Arbeitsgruppe <strong>RKK</strong>weit<br />

bearbeiten.<br />

N o r a M a i<br />

f ü r d a s Q u a l i t ä t s m a n a g e m e n t<br />

i m R K K K l i n i k u m<br />

38 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

39


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

15. März 2018<br />

MAV-Wahlen<br />

Am 15. März 2018 finden im Bereich<br />

der Erzdiözese Freiburg<br />

die nächsten Wahlen zur<br />

Mitarbeitervertretung (MAV)<br />

statt. Die drei MAVen des BKK, LOK<br />

und SJK im <strong>RKK</strong> Klinikum laden alle<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

dazu ein, sich an der Wahl zu beteiligen<br />

und sich vielleicht sogar als Kandidatin<br />

oder Kandidat für die Wahl<br />

aufstellen zu lassen.<br />

Die MAV vertritt Ihre Interessen gegenüber<br />

Ihrem Dienstgeber. Durch<br />

die Wahl machen Sie deutlich, dass Sie<br />

sich nicht erst dann zu Wort melden,<br />

wenn Sie selbst persönlich betro≠en<br />

oder unzufrieden sind, sondern bereits<br />

vorher selbst aktiv werden und<br />

sich mit Ihrer Erfahrung und Ihrem<br />

Wissen an der Mitgestaltung der Arbeitsbedingungen<br />

beteiligen. Für die<br />

zu wählenden Mitglieder ist eine hohe<br />

Wahlbeteiligung Motivation und<br />

Rückhalt. Gehen Sie daher am 15. März<br />

wählen. Nutzen Sie auch die Möglichkeit<br />

der Briefwahl.<br />

Aufgaben der MAV<br />

Die Aufgaben, Rechte und Pflichten<br />

der MAV sind festgelegt in der Mitarbeitervertretungsordnung<br />

(MAVO)<br />

für die Erzdiözese Freiburg.<br />

Die MAV achtet darauf, dass alle Mitarbeiter<br />

gerecht behandelt werden,<br />

z.B. durch die Einhaltung von Gesetzen<br />

und Richtlinien.<br />

Sie kümmert sich um Ihre Beschwerden<br />

und Anregungen und setzt sich<br />

beim Dienstgeber dafür ein, dass sie<br />

geklärt werden.<br />

Sie begleitet Sie bei Gesprächen. Sie<br />

wirkt auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen<br />

hin.<br />

Sie setzt sich für Arbeitsschutz, Unfallverhütung<br />

und Gesundheitsschutz<br />

ein.<br />

Machen Sie mit!<br />

Wählen Sie mit!<br />

Kandidieren Sie!<br />

Die Rechte der MAV<br />

Zustimmung: Bei vielen Entscheidungen<br />

im Arbeitsverhältnis hat die<br />

MAV das Recht, möglichen Veränderungen<br />

zuzustimmen oder diese abzulehnen.<br />

Dies sind z.B. Einstellungen,<br />

Eingruppierungen, Versetzungen, Einführung<br />

von technischen Einrichtungen,<br />

mit denen das Verhalten<br />

oder die Leistung der Mitarbeiter<br />

überwacht werden können.<br />

Konkrete Beispiele:<br />

Bei jeder Einstellung, Höher- oder<br />

Herabgruppierung überprüft die<br />

MAV, ob die vom Dienstgeber<br />

zugewiesene Eingruppierung<br />

und damit die Entgelthöhe den<br />

AVR (Arbeitsvertragsrichtlinien<br />

Caritas) entspricht. Ohne<br />

MAV keine Kontrolle dieses<br />

wichtigsten Schrittes für die<br />

Festlegung Ihres Entgeltes.<br />

Vor der Einführung einer neuen<br />

Telefonanlage muss der MAV<br />

erläutert werden, was die Anlage<br />

kann, welche Daten erfasst werden<br />

können und wie missbräuchliche<br />

Nutzung zur Leistungskontrolle<br />

verhindert werden kann.<br />

Die MAVen haben mit dem Dienstgeber<br />

eine Dienstvereinbarung abgeschlossen,<br />

in der detailliert festgelegt<br />

ist, wie im Bereich der EDV kontrolliert<br />

werden darf, um den Beschäftigtendatenschutz<br />

zu gewährleisten.<br />

Anträge und Vorschläge<br />

Die MAV hat ein umfangreiches Antrags-<br />

und Vorschlagsrecht, z.B. zur<br />

Verhütung von Arbeitsunfällen, Änderung<br />

der Arbeitszeiten, Errichtung<br />

sozialer Einrichtungen.<br />

Das Angebot mit Hansefit geht auf<br />

einen Vorschlag der MAVen zurück.<br />

Dienstvereinbarungen<br />

Die MAV kann mit dem Dienstgeber<br />

Vereinbarungen tre≠en, die für alle<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

gelten.<br />

Beispiele: Dienstvereinbarung zum<br />

Umgang mit suchtgefährdeten Mitarbeitern<br />

oder zum Betrieblichen<br />

Eingliederungsmanagement BEM.<br />

Anhörung und Mitberatung<br />

Die MAV muss vom Dienstgeber angehört<br />

werden und kann mitberaten<br />

z.B. bei geplanter Kündigung. Die<br />

MAV kann Gründe nennen, die gegen<br />

eine Kündigung sprechen. Spricht<br />

der Dienstgeber eine Kündigung aus,<br />

ohne die MAV zu beteiligen, ist die<br />

Kündigung unwirksam.<br />

Information<br />

Der Dienstgeber muss die MAV informieren,<br />

z.B. über die wirtschaftliche<br />

und finanzielle Situation der<br />

Einrichtung (Bilanz, Gewinn- und<br />

Verlustrechnung, Wirtschaftsplan),<br />

Änderungen und Ergänzungen des<br />

Stellenplanes oder sonstiger Veränderungen<br />

und Vorhaben, die die Interessen<br />

der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter wesentlich berühren<br />

können.<br />

Die neue MAVO (in Kraft treten wird<br />

diese wohl noch in 2018) sieht die<br />

Möglichkeit eines von der MAV bestellten<br />

Wirtschaftssauschusses vor,<br />

der vierteljährlich tagt und in dem<br />

die wirtschaftliche Situation detailliert<br />

erörtert wird. Dies ist der erste<br />

Schritt weg von einer reinen Information<br />

hin zu einem Recht auf Mitberatung.<br />

Der nächste Schritt wird in<br />

ho≠entlich nicht zu weiter Zukunft<br />

die Mitbestimmung sein.<br />

Wenn Sie kandidieren und<br />

gewählt werden ändert sich für Sie:<br />

Freistellung<br />

Die MAV-Mitglieder werden für ihre<br />

MAV-Aufgaben in notwendigen Umfang<br />

oder für einen definierten Deputatsanteil<br />

freigestellt. MAV-Arbeit<br />

ist Ehrenamt und Arbeitszeit.<br />

Kündigungsschutz<br />

MAV-Mitglieder genießen einen besonderen<br />

Schutz vor Kündigung.<br />

Fortbildung<br />

MAV-Mitglieder nehmen an Schulungen<br />

teil, die ihnen die Kenntnisse<br />

für ihre MAV-Tätigkeit vermitteln.<br />

Für diese Zeiten können sie bis zu<br />

drei Wochen pro Amtsperiode von<br />

ihrer Arbeit befreit werden.<br />

Unterstützung<br />

Die MAV-Mitglieder werden durch<br />

die Sprechergruppe der Diözesanen<br />

Arbeitsgemeinschaften (DiAG MAV)<br />

mit Hilfe der Geschäftsstelle in Freiburg<br />

betreut, beraten und unterstützt.<br />

Die drei MAVen im <strong>RKK</strong> sind eigenständige,<br />

unabhängige Gremien. Jede<br />

MAV organisiert ihre Abläufe<br />

selbst. Sitzungen werden regelmäßig,<br />

etwa ein- bis zweimal im Monat<br />

abgehalten. Es gibt einen regelmäßigen<br />

Austausch der drei <strong>RKK</strong>-MAVen<br />

über Themen, die alle drei Krankenhäuser<br />

betre≠en.<br />

Über Sprechstunden, Erreichbarkeit<br />

und Zusammensetzung finden Sie<br />

Informationen im Intranet.<br />

Wer kann kandidieren?<br />

Alle, die am Wahltag seit mindestens<br />

einem Jahr ohne Unterbrechung im<br />

kirchlichen Dienst stehen und davon<br />

mindestens seit sechs Monaten in einer<br />

Einrichtung desselben Dienstgebers<br />

tätig sind.<br />

Alle, die bereit sind, sich für ihre Kolleginnen<br />

und Kollegen zu engagieren<br />

und mit Enthusiasmus, Hartnäckigkeit<br />

sowie menschlicher und sozialer<br />

Kompetenz und Teamfähigkeit an<br />

der Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen<br />

aktiv mitzuarbeiten.<br />

Alle, die neugierig sind auf neue Arbeitsfelder<br />

und Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Bei Fragen zur Kandidatur bei der<br />

nächsten MAV-Wahl am 15. März<br />

2018 wenden Sie sich bitte an Ihren<br />

Wahlausschuss oder Ihre MAV. Dort<br />

erhalten Sie auch Formulare für die<br />

Kandidatur. Die nächste Chance haben<br />

Sie dann erst wieder 2022!<br />

Weitere Informationen zur MAV-<br />

Arbeit und zur Wahl unter<br />

www.diag-mav-freiburg.de<br />

F ü r d i e M A V e n d e s R K K<br />

A n d r e a s S c h w a r z<br />

40 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

41


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger/innen<br />

Abschluss LOK 2014 – 2017<br />

Abschluss SJK 2014 – 2017<br />

Ausbildung Operationstechnischen Assistent/in<br />

Abschluss …<br />

Im September 2017 endeten erneut<br />

ein Ausbildungsgang in der Gesundheits-<br />

und Krankenpflegeschule<br />

am Loretto-Krankenhaus sowie<br />

ein Ausbildungsgang in der Gesundheits-<br />

und Kinderkrankenpflegeschule<br />

am St. Josefskrankenhaus.<br />

Ganz herzlich möchten wir den erfolgreichen<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

zum bestandenen Examen<br />

gratulieren und wünschen ihnen für<br />

ihren weiteren Weg alles Gute.<br />

Kurze Zeit später begannen zum 1. Oktober<br />

2017 neue Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer in der Gesundheits- und<br />

Krankenpflegeschule am Loretto-Krankenhaus<br />

sowie in der Gesundheitsund<br />

Kinderkrankenpflegeschule am<br />

St. Josefskrankenhaus.<br />

Allen neuen Auszubildenden wünschen<br />

wir viel Erfolg in den nächsten<br />

drei Jahren und viele gewinnbringende<br />

und eindrückliche Begegnungen<br />

mit unseren Patienten und den<br />

Mitarbeitern.<br />

D r . K l a u s F r i t z<br />

L e i t e r d e r G e s u n d h e i t s -<br />

u n d K i n d e r - / K r a n k e n p f l e g e -<br />

s c h u l e n i m R K K K l i n i k u m<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Abschluss …<br />

Im Universitätsklinikum Freiburg<br />

fand am 25. August 2017 der Abschluss<br />

der 3-jährigen Ausbildung<br />

zum/zur operationstechnischen<br />

Assistent/in statt. Die vier Auszubildenden<br />

des <strong>RKK</strong> Klinikums, Nicole<br />

Bernhard, Ezgi Cevlik, Dominik Gnädinger<br />

und Yannick Weber, haben die<br />

Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.<br />

Wir freuen uns mit ihnen über<br />

den erfolgreichen Abschluss und gratulieren<br />

ihnen herzlich zu dem Erfolg.<br />

Besonders beglückwünschen möchten<br />

wir Herrn Yannick Weber als<br />

Kursbesten 2014/2017.<br />

(v.l.n.r.) Dominik Gnädinger,<br />

Nicole Bernhard, Ezgi Cevlik, Yannick Weber<br />

(v.l.n.r.) Michaela Schmid, Kerstin Wörne,<br />

Carolin Schlatterer, Susan Dietsch und<br />

Andreas Haussmann<br />

Erfolgreicher Abschluss der<br />

Weiterbildung Intensivüberwachungspflege:<br />

Im Rahmen der Kooperation mit der<br />

Akademie für medizinische Berufe<br />

des Universitätsklinikums Freiburg<br />

haben Frau Susan Dietsch und Frau<br />

Kerstin Wörne an der Weiterbildung<br />

Intensivüberwachungspflege vom 1.<br />

November 2016 bis 31. Oktober 2017<br />

teilgenommen.<br />

Wir gratulieren beiden Mitarbeiterinnen<br />

zum erfolgreichen Abschluss.<br />

M i c h a e l a S c h m i d<br />

P f l e g e d i r e k t o r i n R K K K l i n i k u m<br />

Weiterbildung Intensivüberwachungspflege<br />

I l s e F i s c h e r<br />

P f l e g e d i e n s t l e i t e r i n<br />

L o r e t t o - K r a n k e n h a u s<br />

Beginn …<br />

Fotos: Dr. Klaus Fritz<br />

Neuer Kurs LOK 2017 – 2020<br />

Neuer Kurs SJK 2017 – 2020<br />

Abschluss …<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

42 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

43


Gemeinsam lebenslang lernen –<br />

wie können wir Gelerntes umsetzen?<br />

Praxisanleitertag<br />

übergeben. Am nächsten Praxisanleitertag<br />

am 21. März 2018 bekommt<br />

jede/r Teilnehmende die Karte zurück<br />

und kann somit überprüfen,<br />

welche Schritte der Umsetzung gelungen<br />

sind. Wie immer wurden die<br />

Pausen zum informellen häuserübergreifenden<br />

Austausch rege genutzt.<br />

Bei der Abschlussrunde im Kreis<br />

wurde wieder deutlich, dass dieser<br />

Praxisanleitertag für alle gewinnbringend<br />

ist. Es kann ein Thema ausführlich<br />

bearbeitet werden, so dass<br />

auch der Durchdringungsgrad von<br />

Veränderungen verbessert werden<br />

kann. An alle Teilnehmenden ein<br />

herzliches Dankeschön für ihr großes<br />

Engagement. Ebenso wollen wir uns<br />

für die vorzügliche Pausenverpflegung<br />

durch das Küchenteam im BKK<br />

bedanken. Wir freuen uns schon auf<br />

den nächsten Praxisanleitertag 2018<br />

und wünschen allen bei den nächsten<br />

Schritten viel Erfolg.<br />

I m N a m e n d e s<br />

V o r b e r e i t u n g s t e a m s<br />

W a l t r a u d B e c k<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Wenn uns das Leben gefällt,<br />

darf uns der Tod nicht abstoßen,<br />

denn er kommt aus der Hand<br />

des gleichen Meisters.<br />

M i c h e l a n g e l o B u o n a r r o t i<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Der zweite Praxisanleitertag<br />

in diesem Jahr fand im Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />

statt.<br />

Bei herrlichem Herbstwetter<br />

haben sich wieder viele Praxisanleiter<br />

und Praxisanleiterinnen eingefunden<br />

unter dem Thema: „Gemeinsam<br />

lebenslang lernen – wie können<br />

wir Gelerntes umsetzen?“<br />

Der Pflegealltag ist geprägt von Neuerungen<br />

und Änderungen, die jeder<br />

Einzelne, aber auch das ganze Team<br />

bewältigen muss. Aufbauend auf das<br />

vorangegangene Thema im März, bei<br />

dem das dreiteilige Examen der Auszubildenden<br />

besprochen wurde, haben<br />

wir Standards näher in den Blick<br />

gerückt. Die Fragen, die immer wieder<br />

gerade vor den praktischen Examina<br />

aufkommen wie z.B. „Wie wird<br />

jetzt richtig desinfiziert vor einer<br />

s.c.-Gabe“ oder „Werden Steri-Strips<br />

beim Verbandswechsel desinfiziert“<br />

wurden kompetent und ausführlich<br />

von den Fr. Billich und Hr. Eschbach<br />

als geladene Fachexperten beantwortet.<br />

Einen herzlichen Dank dafür.<br />

Ein kurzer Input: „Was sind Standards<br />

und welche Bedeutung haben<br />

sie für die Ausbildung“, folgte nach<br />

der Mittagspause. Die Übung „Blinder<br />

Mathematiker“, bei der alle mit<br />

geschlossenen Augen, die Hände an<br />

einem Seil, gemeinsam ein Dreieck<br />

formen sollten, o≠enbarte, wie wichtig<br />

klare Absprachen im Umgang<br />

miteinander, gerade bei der Einführung<br />

von Neuerungen, sind. Danach<br />

wurden in Kleingruppen die Rollen<br />

der Praxisanleiter/innen näher beleuchtet.<br />

Mit einer Karte „an mich<br />

selbst“ konnten die Teilnehmenden<br />

die nächsten individuellen Umsetzungsschritte<br />

auf Station schriftlich<br />

festhalten, in einen Umschlag stecken<br />

und uns zur Aufbewahrung<br />

Foto: <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Unsere im Jahr 2017 verstorbene<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Schwester Floreberta Müller<br />

*21. Juli 1932 † 18. Januar 2017<br />

war seit März 1956 bis zu ihrem<br />

Tode am St. Josefskrankenhaus<br />

tätig und hatte in dieser langen<br />

Zeit u.a. die Wäscheversorgung<br />

organisiert und geleitet.<br />

Herr Prof. Dr. Andreas Ochs<br />

*12. Juni 1952 † 28. Januar 2017<br />

war von April 2006 bis Juni 2016<br />

als Chefarzt der Inneren Medizin<br />

– Klinik für Gastroenterologie im<br />

Loretto-Krankenhaus Freiburg für<br />

uns tätig.<br />

Frau Lara Wondrak<br />

*29. März 1973 † 7. August 2017<br />

war Fachkrankenpflegerin für den<br />

Operationsdienst / Endoskopiedienst<br />

und von Januar 2003 bis<br />

zu ihrem Tod im Loretto-Krankenhaus<br />

angestellt.<br />

Foto: Johannes Klatt<br />

44 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

45


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Foto: Thilo Jakob<br />

Große Resonanz auf Expertenvorträge<br />

Gesundheitsforen-<br />

O≠ensive<br />

Interessierten die Möglichkeit zu<br />

bieten, sich aus erster Hand über<br />

Ursachen, moderne Diagnostik<br />

und neue Behandlungsmethoden<br />

zu informieren, war die Zielsetzung<br />

der jüngsten Gesundheitsforen-Offensive,<br />

die auf durchweg große Resonanz<br />

gestoßen ist.<br />

Hilfe bei Fuß-, Knie- und<br />

Schulterschmerzen<br />

Im voll besetzten Bürgerhaus Seepark<br />

haben aus dem Loretto-Krankenhaus<br />

die Gelenkspezialisten Dr. Christian<br />

Häußler (Chefarztstellvertreter in der<br />

Klinik für Orthopädische Chirurgie/<br />

Leitender Arzt für Fußchirurgie) und<br />

Dr. Ste≠en Schneider (Oberarzt und<br />

Leitender Arzt Schulterchirurgie) sowie<br />

PD Dr. Christian Weißenberger,<br />

Leiter des Zentrums für Strahlentherapie<br />

in der Wirthstraße, Anfang<br />

Oktober neue Therapieoptionen bei<br />

Fuß-, Knie- oder Schulterschmerzen<br />

vorgestellt. Schließlich gehören das<br />

Fuß- und das Schultergelenk zu den<br />

komplexesten Gebilden des menschlichen<br />

Körpers und funktionieren<br />

durch ein äußerst komplexes Zusammenspiel<br />

von Gelenken, Sehnen,<br />

Muskeln und Bändern. „Darüber hinaus<br />

gehören schmerzende Füße zu<br />

den häufigsten Problemen einer orthopädischen<br />

Sprechstunde“, betont<br />

Dr. Christian Häußler. Dabei wurde<br />

auch kritisch diskutiert, in welchen<br />

Fällen Operationen vermeidbar sind,<br />

und ein innovatives Therapieverfahren<br />

zum Gelenkerhalt durch Knorpelreparatur<br />

wurde vorgestellt. Bei der<br />

autologen Knorpelzelltransplantation<br />

(es werden körpereigene Knorpelzellen<br />

verwendet) wird die bei<br />

Knorpelschäden fehlende Heilung<br />

kompensiert, der Entstehung einer<br />

sogenannten sekundären Arthrose<br />

vorgebeugt und damit der Einsatz<br />

einer Knieendoprothese vermieden.<br />

Fotos: Thilo Jakob<br />

Hilfe bei Erkrankungen des<br />

Bewegungsapparates<br />

Auch das Gesundheitsforum „Hilfe<br />

bei Erkrankungen des Bewegungsapparates“<br />

im Gemeindesaal St. Margarethen<br />

in Waldkirch ist auf überwältigendes<br />

Interesse gestoßen.<br />

Schließlich sind im Lauf ihres Lebens<br />

fast alle Menschen mehr oder weniger<br />

stark von Arthrose, einer Abnutzung<br />

der Knorpelschicht des Gelenkes,<br />

betro≠en. Der Gelenkverschleiß<br />

zieht mit der Zeit auch Knochen,<br />

Muskeln, Gelenkkapsel und Bänder<br />

in Mitleidenschaft. Am häufigsten<br />

betro≠en sind die Gelenke, die im Alltag<br />

am stärksten strapaziert werden.<br />

Dr. Bettina Götze, Chefärztin der Klinik<br />

für Unfallchirurgie, Orthopädie<br />

und Kindertraumatologie, Oberarzt<br />

Dr. Uwe Thümmler und Wirbelsäulenspezialist<br />

Dr. Dr. Jan Juliaan Borremans<br />

haben die vielfältigen Möglichkeiten<br />

der modernen Medizin<br />

vorgestellt: Auch wenn die weltweit<br />

am häufigsten auftretende Gelen-<br />

Referenten des Forums in Waldkirch: <br />

(v.l.n.r.) Dr. Dr. Jan Juliaan Borremans,<br />

Dr. Uwe Thümmler, Dr. Bettina Götze<br />

<strong>RKK</strong> Gesundheitsforum im<br />

Gemeindesaal Waldkirch<br />

Hilfe<br />

bei Erkrankungen des<br />

Bewegungsapparates<br />

Gesundheitsforum<br />

Gemeindesaal St. Margarethen<br />

Dr. Bettina Götze<br />

Chefärztin der Klinik<br />

für Unfallchirurgie,<br />

Orthopädie und<br />

Kindertraumatologie<br />

Dr. Uwe Thümmler<br />

Oberarzt der Klinik für<br />

Unfallchirurgie,<br />

Orthopädie und<br />

Kindertraumatologie<br />

Dr. Dr. Jan Juliaan<br />

Borremans<br />

Wirbelsäulenspezialist<br />

mit eigener Praxis<br />

am Bruder-Klaus-<br />

Krankenhaus<br />

Dieses Gesundheitsforum<br />

gibt Experteninformationen<br />

über<br />

Arthrose – Deutschlands<br />

Volkskrankheit<br />

Nr. 1: Ursachen, Vorbeugung,<br />

Behandlungsmethoden<br />

und<br />

Vermeidung von<br />

Kunstgelenken.<br />

Mittwoch<br />

18. Oktober 2017<br />

19.00 Uhr<br />

Die Teilnahme ist kostenlos. Gemeindesaal St. Margarethen<br />

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich Waldkirch, Kirchplatz 7<br />

(begrenzte Kapazität).<br />

kerkrankung nicht heilbar ist, gibt es<br />

heute zahlreiche Möglichkeiten, die<br />

Lebensqualität der Betro≠enen nachhaltig<br />

zu verbessern. Umso wichtiger<br />

ist es, sich frühzeitig aus erster Hand<br />

gezielt zu informieren und die entsprechenden<br />

Therapiemaßnahmen<br />

kennen zu lernen - von Basis-Maßnahmen<br />

bei Beginn einer Arthrose<br />

bis zu erforderlichem Gelenkersatz<br />

(Endoprothese). „Wichtig für eine erfolgreiche<br />

Therapie ist ein individuell<br />

abgestimmtes Therapiekonzept. Dadurch<br />

kann zumeist, obwohl Arthrose<br />

nicht heilbar ist, eine gute Behandlung<br />

der Beschwerden und das Voranschreiten<br />

der Krankheit gehemmt<br />

werden“, betont Dr. Bettina Götze.<br />

Herzwochen 2017<br />

Im Rahmen der bundesweiten Herzwochen<br />

2017 hat sich das <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

im November mit gleich zwei<br />

Veranstaltungen engagiert. Sechs Millionen<br />

Menschen leiden in Deutschland<br />

an der koronaren Herzkrankheit,<br />

der Vorläuferkrankheit des Herzinfarkts<br />

und der häufigsten Ursache<br />

der Herzschwäche. Herzschwäche ist<br />

der häufigste Grund für Krankenhauseinweisungen<br />

in Deutschland.<br />

Das Bruder-Klaus-Krankenhaus veranstaltete<br />

deshalb Mitte November<br />

im ausgebuchten Gemeindesaal St.<br />

Margarethen in Waldkirch (Kirchplatz<br />

7) das Gesundheitsforum „Das<br />

schwache Herz – Diagnose und Therapie<br />

der Herzinsu≤zienz“. Dr. Hans<br />

Meyer-Blankenburg, Ärztlicher Direktor<br />

des Bruder-Klaus-Krankenhauses<br />

und Chefarzt der Klinik für Innere<br />

Medizin, gab in seinem Vortrag<br />

„Wenn das Herz schlapp macht“ eine<br />

Einführung in das Thema und die<br />

Möglichkeiten der modernen Medizin.<br />

Aus der kardiologischen Praxis<br />

Waldkirch referierten Dr. David Ziupa<br />

zum Thema „Herzschwäche – Diagnostik<br />

und Therapie“, während Dr.<br />

Ulrich Giesler einen Fallbericht eines<br />

Herzschwäche-Patienten vorstellte.<br />

Auch das St. Josefskrankenhaus bot<br />

46 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

47


Foto: Adimas © fotolia<br />

Foto: Adimas © fotolia<br />

Foto: underdogstudios © fotolia<br />

Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Herzwoche 2017<br />

Das schwache Herz!<br />

… oder ist die Lunge schuld?<br />

Expertenvorträge<br />

Bürgerhaus Seepark<br />

Prof. Dr.<br />

Michael Brunner<br />

Chefarzt der Klinik<br />

für Kardiologie im<br />

St. Josefskrankenhaus<br />

Prof. Dr.<br />

Stephan Sorichter<br />

Chefarzt der Klinik<br />

für Pneumologie und<br />

Beatmungsmedizin im<br />

St. Josefskrankenhaus<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Aufgrund der begrenzten<br />

Kapazität ist eine Anmeldung<br />

erforderlich unter Telefon 0761 2711-2701<br />

oder per E-Mail an: innere@rkk-klinikum.de<br />

Im Rahmen der<br />

bundesweiten<br />

Herzwoche 2017 informieren<br />

Experten<br />

über Vorbeugung,<br />

Diagnose und<br />

Therapie in der<br />

modernen Medizin.<br />

Dienstag<br />

28. November 2017<br />

19.00 Uhr<br />

Bürgerhaus Seepark<br />

Gerhart-Hauptmann-Straße 1, Freiburg<br />

entsprechende Expertenvorträge an:<br />

Prof. Dr. Michael Brunner, Chefarzt<br />

der Klinik für Kardiologie im St. Josefskrankenhaus,<br />

stellte vor, wie Herzschwäche<br />

entsteht und welche Diagnose-<br />

und Therapieverfahren in<br />

der modernen Medizin zur Verfügung<br />

stehen. Prof. Dr. Stephan Sorichter,<br />

Chefarzt der Klinik für Pneumologie<br />

(Lungenerkrankungen) und<br />

Beatmungsmedizin im St. Josefskrankenhaus,<br />

referierte über die enge Verzahnung<br />

von Herz und Lunge, und<br />

warum man bei Luftnot nicht immer<br />

nur an Herzschwäche sondern auch<br />

an die Lunge denken sollte.<br />

Das schwache Herz<br />

Diagnose und Therapie der<br />

Herzinsu≤zienz<br />

Expertenvorträge<br />

Gemeindesaal St. Margarethen<br />

Dr. Hans<br />

Meyer-Blankenburg<br />

Ärztlicher Direktor<br />

und Chefarzt der Klinik<br />

für Innere Medizin am<br />

Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />

„Wenn das Herz schlapp<br />

macht“ – Einführung<br />

Dr. David Ziupa<br />

Kardiologische Praxis Waldkirch<br />

Herzschwäche –<br />

Diagnose und Therapie<br />

Dr. Ulrich Giesler<br />

Kardiologische Praxis Waldkirch<br />

Herzschwäche –<br />

ein Fallbericht<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich<br />

(begrenzte Kapazität).<br />

Informieren Sie<br />

sich im Rahmen<br />

der bundesweiten<br />

Herzwochen 2017<br />

über Vorbeugung,<br />

Diagnose und<br />

Therapie in der<br />

modernen Medizin.<br />

Dienstag<br />

21. November 2017<br />

19.30 Uhr<br />

Gemeindesaal St. Margarethen<br />

Kirchplatz 7, Waldkirch<br />

Lungenkrebs –<br />

Moderne Therapieverfahren<br />

Anlässlich des letzten Weltkrebstages<br />

teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum<br />

mit, dass Lungenkrebs erstmalig<br />

auch bei Frauen die häufigste<br />

Krebstodesursache sein wird. Forscher<br />

erwarten, dass 2017 insgesamt<br />

275.700 Menschen in der EU an Lungenkrebs<br />

sterben werden. Dies entspreche<br />

einem Anteil von 20 Prozent<br />

aller erwarteten Krebstoten. Aber es<br />

besteht auch Grund zur Ho≠nung: die<br />

Fortschritte in der Krebsforschung<br />

lassen für die nähere Zukunft bessere<br />

Behandlungserfolge erwarten.<br />

Im Rahmen des Gesundheitsforums<br />

„Lungenkrebs – Moderne Therapieverfahren“<br />

wurden deshalb Mitte Dezember<br />

im voll besetzten Bürgerhaus<br />

Seepark die Möglichkeiten moderner<br />

Medizin vorgestellt. Referiert haben<br />

Professor Dr. Stephan Sorichter<br />

(Chefarzt der Klinik für Pneumologie<br />

im <strong>RKK</strong> Klinikum), PD Dr. Christian<br />

Lungenkrebs<br />

Moderne Therapieverfahren<br />

Gesundheitsforum Informieren Sie<br />

Bürgerhaus Seepark sich in Expertenvorträgen<br />

aus<br />

erster Hand über<br />

moderne Therapieverfahren<br />

und<br />

Prof. Dr. Stephan PD Dr. Christian<br />

Sorichter<br />

Weißenberger Fortschritte in der<br />

Chefarzt Klinik Leiter des<br />

für Pneumologie Freiburger Krebsforschung.<br />

Dr. Walter Harder<br />

Ärztlicher Leiter<br />

MVZ Lörrach<br />

und Leiter der<br />

Strahlentherapie<br />

Zentrum für<br />

Strahlentherapie<br />

am St. Josefskrankenhaus<br />

Dr. Tobias Reiber<br />

Onkologische<br />

Schwerpunktpraxis<br />

Dres.<br />

Reiber & Sigler<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Aufgrund der begrenzten Kapazität ist<br />

eine Anmeldung erforderlich<br />

unter Telefon 0761 151864-05<br />

oder per E-Mail an info@stz-fr.de<br />

Montag<br />

11. Dezember 2017<br />

19.30 Uhr<br />

Bürgerhaus Seepark<br />

Gerhard-Hauptmann-Straße 1, Freiburg<br />

Foto: Minerva Studio © fotolia<br />

Weißenberger (Leiter des Freiburger<br />

Zentrums für Strahlentherapie),<br />

Dr. Walter Harder (Ärztlicher Leiter<br />

MVZ Lörrach und Leiter der Strahlentherapie/Radioonkologie)<br />

und Dr. Tobias<br />

Reiber (Onkologische Schwerpunktpraxis<br />

Dres. Reiber & Sigler).<br />

Lungenkrebs bleibt oft lange Zeit unbemerkt,<br />

denn es gibt bei dieser Erkrankung<br />

keine Frühwarnzeichen.<br />

Im Gegensatz zu Krebsarten wie<br />

Brust-, Darm- oder Prostatakrebs bietet<br />

die Medizin bis dato keine anerkannten<br />

Untersuchungen zur Früherkennung.<br />

„Deshalb sollten Abgeschlagenheit,<br />

verminderte Belastbarkeit<br />

und Gewichtsverlust oder anhaltende<br />

Beschwerden wie hartnäckiger<br />

Husten, starker Auswurf oder Heiserkeit<br />

konsequent abgeklärt werden“,<br />

betonte Professor Dr. Stephan Sorichter,<br />

der mit der Klinik für Pneumologie<br />

am St. Josefskrankenhaus ein<br />

Kompetenzzentrum für Atemwegsund<br />

Lungenerkrankungen aufgebaut<br />

hat.<br />

Gelenkbeschwerden –<br />

Prävention und moderne Therapie<br />

An gleicher Stelle und nur drei Tage<br />

später lud das <strong>RKK</strong> Klinikum zusammen<br />

mit Körperwerk Freiburg ein<br />

zum Gesundheitsforum „Gelenkbeschwerden<br />

– Prävention und moderne<br />

Therapieoptionen“. Die Referenten<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schlickewei<br />

(Ärztlicher Direktor im St. Josefskrankenhaus<br />

und Chefarzt Klinik für<br />

Unfallchirurgie, Orthopädie und Kindertraumatologie),<br />

Dr. Mike Oberle<br />

(Leitender Arzt der Arthroskopischen<br />

Chirurgie im St. Josefskrankenhaus)<br />

und Armin Brucker (Physiotherapeut,<br />

OMT und Inhaber von Körperwerk<br />

Freiburg und Körperwerk<br />

Emmendingen) zeigten dabei auch<br />

Diagnosen auf, bei denen ein operativer<br />

Eingri≠ vermeidbar ist. Bei den<br />

Experten-Vorträgen wurde erlebbar,<br />

wie Ärzte und Physiotherapeuten sowohl<br />

bei der konservativen Therapie<br />

als auch nach operativen Maßnah-<br />

Gelenkbeschwerden<br />

Prävention und<br />

moderne Therapie<br />

Gesundheitsforum<br />

Bürgerhaus Seepark<br />

Prof. Dr.<br />

Wolfgang Schlickewei<br />

Ärztlicher Direktor im<br />

St. Josefskrankenhaus und<br />

Chefarzt Klinik für<br />

Unfallchirurgie, Orthopädie<br />

und Kindertraumatologie<br />

Dr. Mike Oberle<br />

Leitender Arzt der<br />

Arthroskopischen Chirurgie<br />

im St. Josefskrankenhaus<br />

Armin Brucker<br />

Physiotherapeut OMT<br />

und Inhaber von<br />

Körperwerk Freiburg<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Aufgrund der begrenzten<br />

Kapazität ist eine Anmeldung erforderlich<br />

unter Telefon 0761 479 8980 oder<br />

per E-Mail: freiburg@koerperwerk.com<br />

Ärzte und Physiotherapeuten<br />

zeigen<br />

Wege zur erfolgreichen<br />

Prävention<br />

und Therapie auf.<br />

Vorgestellt werden<br />

auch Diagnosen,<br />

bei denen ein<br />

operativer Eingri≠<br />

vermeidbar ist.<br />

Donnerstag<br />

14. Dezember 2017<br />

19.00 Uhr<br />

Bürgerhaus Seepark<br />

Gerhart-Hauptmann-Straße 1, Freiburg<br />

men zum Wohle der Patienten zusammenarbeiten.<br />

Schließlich ist die<br />

moderne Medizin hoch komplex und<br />

wird erst dann richtig gut durchgeführt,<br />

wenn Diagnostik und Therapie<br />

in einem „Netzwerk“ von Kompetenzen<br />

angeboten werden. Umso wichtiger<br />

ist es, sich frühzeitig aus erster<br />

Hand gezielt zu informieren und die<br />

entsprechenden Therapiemaßnahmen<br />

kennen zu lernen - von Basis-<br />

Maßnahmen (konservative Therapie)<br />

bis hin zu operativen Therapiemaßnahmen.<br />

Im Fokus stehen dabei die<br />

minimal-invasiven Verfahren der<br />

Gelenkchirurgie (Schlüsselloch-Chirurgie).<br />

In Bezug auf den richtigen<br />

Zeitpunkt für eine Operation betont<br />

Dr. Mike Oberle: „In manchen Fällen<br />

kann eine Operation zu einem frühen<br />

Zeitpunkt für ein langfristig besseres<br />

Ergebnis sorgen – nicht immer sollte<br />

die Chirurgie deshalb am Ende der Behandlungskette<br />

stehen“.<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r R K K K l i n i k u m<br />

Spezialisten als gefragte Referenten:<br />

(v.l.n.r.) PD Dr. Christian Weißenberger,<br />

Dr. Christian Häußler und Dr. Ste≠en<br />

Schneider<br />

Foto: Thilo Jakob<br />

48 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

49


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Foto: Mitrija © fotolia<br />

Das <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

in den Medien<br />

Presseecho<br />

In dieser Rubrik stellen wir einige<br />

Auszüge von Presseartikeln der<br />

vergangenen Monate zusammen,<br />

in denen das <strong>RKK</strong> Klinikum erwähnt<br />

worden ist.<br />

Im Mittelpunkt der Berichterstattung<br />

standen die auf große Resonanz<br />

stoßenden Gesundheitsforen, das<br />

innovative Therapieverfahren der<br />

Knorpelreparatur zur Vermeidung<br />

von Gelenkersatz am Knie, die Notarztkompetenz<br />

des <strong>RKK</strong> Klinikums,<br />

die Kritik an den gesundheitspolitischen<br />

Rahmenbedingungen und aktuelle<br />

Auszeichnungen durch die FO-<br />

CUS-Ärzteliste. Die nach Quartalen<br />

sortierten Presseberichte sind immer<br />

nach Ablauf des Quartals im <strong>RKK</strong> Intranet<br />

abrufbar.<br />

Gesundheit und Wellness<br />

in Südbaden Juni 2017<br />

Gelenkerhalt durch<br />

Knorpelreparatur<br />

… „Die Sicherheit der Methode und<br />

deren Wirksamkeit im Sinne einer<br />

Funktionsverbesserung bei Patienten<br />

mit Knorpelschäden konnte für dieses<br />

Gelenk im Rahmen vieler Studien und<br />

auch im langfristigen Verlauf gezeigt<br />

werden“, betont Dr. Ste≠en Schneider,<br />

Oberarzt für die Knorpeltherapie in<br />

der Klinik für Orthopädische Chirurgie<br />

im Loretto-Krankenhaus ...<br />

Freiburger, Wochenbericht<br />

31. Mai 2017<br />

Körpereigene Zellen für das Knie<br />

…. Das Behandlungsziel ist also, eine<br />

möglichst stabile und vollständige<br />

Defektdeckung zu erreichen und damit<br />

die Entstehung einer sogenannten<br />

sekundären Arthrose als Folge<br />

eines Knorpelschadens und den Einsatz<br />

eines Knieendoprothese zu vermeiden.<br />

Selbstverständlich werden<br />

auch mögliche Begleiterkrankungen<br />

wie beispielsweise Kreuzbandrupturen,<br />

Fehlstellungen oder Meniskusverletzungen<br />

mitbehandelt …<br />

Stadtkurier 14. Juni 2017<br />

Innovatives Therapieverfahren<br />

zur Vermeidung von Gelenkersatz<br />

… Jährlich sind alleine in Deutschland<br />

ca. 6 Mio. Patienten von Knorpelschäden<br />

im Kniegelenk betro≠en.<br />

Das Loretto-Krankenhaus bietet jetzt<br />

ein neues Therapieverfahren für den<br />

„Gelenkerhalt durch Knorpelreparatur“<br />

an…<br />

Der Sonntag 1. Oktober 2017<br />

<strong>RKK</strong> Gesundheitsforum am<br />

9. Oktober im Bürgerhaus Zähringen<br />

… Das Fuß- und das Schultergelenk<br />

gehören zu den komplexesten Gebilden<br />

des menschlichen Körpers<br />

und funktionieren durch ein äußerst<br />

komplexes Zusammenspiel von Gelenken,<br />

Sehnen, Muskeln und Bändern“,<br />

betont Dr. Christian Häußler,<br />

Chefarztstellvertreter in der Klinik<br />

für Orthopädische Chirurgie / Leitender<br />

Arzt für Fußchirurgie…Im<br />

Loretto-Krankenhaus werden u.a.<br />

arthroskopische Eingri≠e (Schlüssellochtechnik)<br />

am oberen und unteren<br />

Sprunggelenk, auch kombiniert<br />

mit Knorpelschadenrekonstruktionen,<br />

sowie Frakturversorgungen am<br />

Sprunggelenk und Fuß durchgeführt<br />

…<br />

Badische Zeitung 6. Oktober 2017<br />

Hilfe bei Fuß-, Knie- und<br />

Schulterschmerzen<br />

… „Die Arthroskopie (= Gelenkspiegelung)<br />

ermöglicht Operationen minimal-invasiv<br />

durchzuführen und dadurch<br />

den Heilungsprozess enorm zu<br />

beschleunigen“, führt Dr. Ste≠en<br />

Schneider, Leitender Arzt Schulterchirurgie<br />

aus, der am Loretto-Krankenhaus<br />

ein innovatives Therapieverfahren<br />

zur Vermeidung von Gelenkersatz<br />

am Knie eingeführt hat…<br />

Die Sicherheit der Methode und<br />

deren Wirksamkeit im Sinne einer<br />

Funktionsverbesserung bei Patienten<br />

mit Knorpelschäden konnte für<br />

dieses Gelenk im Rahmen vieler Studien<br />

und auch im langfristigen Verlauf<br />

gezeigt werden …<br />

Elztäler Wochenbericht<br />

12. Oktober 2017<br />

Gesundheitsforum in Waldkirch<br />

… Wichtig für eine erfolgreiche Therapie<br />

ist ein individuell abgestimmtes<br />

Therapiekonzept. Dadurch kann<br />

zumeist, obwohl Arthrose nicht heilbar<br />

ist, eine gute Behandlung der Beschwerden<br />

und das Voranschreiten<br />

der Krankheit gehemmt werden“, betont<br />

Dr. Bettina Götze, Chefärztin der<br />

Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie<br />

und Kindertraumatologie …<br />

Badische Zeitung 16. Oktober 2017<br />

Behandlung von Arthrosen<br />

… Dr. Bettina Götze spricht zum Thema<br />

„Aktuelle Operationstechniken in der<br />

Hüftendoprothetik: Welche Vorteile<br />

hat das minimalinvasive Verfahren?“.<br />

Oberarzt Dr. Uwe Thümmler widmet<br />

sich beim Gesundheitsforum dem<br />

Thema „Kniegelenkarthrose – welche<br />

Behandlungsmöglichkeiten habe ich<br />

?“. Mit dem Thema „Baustelle Rücken“<br />

beschäftigt sich der Vortrag von Wirbelsäulenspezialist<br />

Dr. Dr. Jan Juliaan<br />

Borremans. …<br />

Badische Zeitung 28. September<br />

App alarmiert ausgebildete<br />

Ersthelfer<br />

… Initiator des Projekts ist Michael<br />

Müller, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie,<br />

Intensiv- und Notfallmedizin<br />

im Josefskrankenhaus und<br />

Vorstandsmitglied des Deutschen<br />

Rats für Wiederbelebung (GRC). Gemeinsam<br />

mit dem Europäischen Rat<br />

für Wiederbelegung trägt der GRC<br />

ab heute in der Messe Freiburg den<br />

weltgrößten Reanimationskongress<br />

„Resuscitation 2017“ aus …<br />

Stadtkurier 28. September 2017<br />

Die Region der Lebensretter<br />

… „Wir wollen mit der Gründung des<br />

Vereins Freiburg und Umgebung zur<br />

‚Region der Lebensretter‘ machen“,<br />

betont der Initiator und Vorsitzende<br />

Prof. Dr. Michael Müller. In seiner<br />

Doppelfunktion als GRC-Vorstandsmitglied<br />

und Chefarzt im <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

spürt er eine besondere Verantwortung<br />

alles in seiner Kraft<br />

Stehende zu tun um dieses Projekt<br />

in Freiburg in die Umsetzung zu bekommen<br />

…<br />

Zeitung am Samstag<br />

23. September 2017<br />

Bei Herzstillstand helfen<br />

… mit der gezielten Alarmierung von<br />

Ersthelfern, die sich zufällig in der<br />

Nähe des Notfallortes befinden, können<br />

mindestens 15 Menschen zusätzlich<br />

jährlich in der Region zusätzlich<br />

gerettet werden…<br />

Badische Zeitung 19. September 2017<br />

Aktionstag: Wiederbelebung aus<br />

erster Hand<br />

… Schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt<br />

werden die Weichen für das<br />

Überleben des Patienten gestellt:<br />

„Studien belegen, dass sich nach Eintreten<br />

des Herzstillstandes durch die<br />

Anwendung der im Kurs vermittelten<br />

Basismaßnahmen, die Chance für<br />

Herzstillstandsopfer, lebend die Klinik<br />

zu erreichen, verdoppelt“, betont Dr.<br />

Hans Meyer-Blankenburg, Ärztlicher<br />

Direktor des Bruder-Klaus-Krankenhauses<br />

und Chefarzt der Klinik für<br />

Innere Medizin …<br />

Dreisamtäler 13. September 2017<br />

Jeder kann ein Leben retten<br />

… Anlässlich der „Woche der Wiederbelebung“<br />

lädt das St. Josefskrankenhaus<br />

(<strong>RKK</strong> Klinikum) alle Interessierten<br />

herzlich ein zum Aktionstag „Ein<br />

Leben retten. 100 Pro Reanimation“<br />

in der Freiburger Innenstadt…Mit<br />

dem Reanimationstraining für Jung<br />

und Alt setzt das Freiburger Stadtkrankenhaus<br />

ein Zeichen: Reanimation<br />

ist einfach. Jeder kann ein Leben<br />

retten! ...<br />

50 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

51


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Markgräfler Bürgerblatt<br />

14. September 2017<br />

Woche der Wiederbelebung<br />

in Freiburg<br />

… In Freiburg sollte auch jeder in der<br />

Lage sein, im Notfall einfache und lebensrettende<br />

Sofortmaßnahmen zu<br />

ergreifen“, erklärt Professor Dr. Michael<br />

Müller, Chefarzt der Klinik für<br />

Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin<br />

im St. Josefskrankenhaus, das<br />

den größten Notarztstandort in Baden-Württemberg<br />

mit Bestwerten in<br />

Schnelligkeit und Versorgungsqualität<br />

beheimatet…<br />

Badische Zeitung 21. August 2017<br />

Krankenhäuser schlagen Alarm<br />

… „Ausgequetscht wie eine Zitrone“<br />

fühlen sich freigemeinnützige Krankenhäuser.<br />

Sie nutzen die Wahlkampfzeit,<br />

um kräftig zu trommeln:<br />

Bernd Fey, Geschäftsführer des <strong>RKK</strong>-<br />

Klinikums, spricht sogar davon, dass<br />

die Zukunft dieser Kliniken auf dem<br />

Spiel stehe. Die Wurzel der Probleme<br />

sieht Fey in aus der Balance geratenen<br />

Finanzierungsgrundlagen, die<br />

je nach Bundesland di≠erieren…Es<br />

widerspreche der Philosophie frei gemeinnütziger<br />

Krankenhäuser, allein<br />

nach marktwirtschaftlichen Kriterien<br />

zu arbeiten …<br />

KU Gesundheitsmanagement<br />

August 2017<br />

Zukunft freigemeinnütziger<br />

Krankenhäuser<br />

… Die freigemeinnützigen Häuser<br />

(wie das <strong>RKK</strong> Klinikum, a.d.R.) verstehen<br />

die Behandlung und Versorgung<br />

kranker Menschen als eine umfassende<br />

Aufgabe, die neben ärztlicher<br />

und pflegerischer Versorgung auch<br />

eine seelsorgerische Betreuung der<br />

Patienten und die religiöse und psychische<br />

Dimension von Krankheitsbewältigung<br />

einschließt …<br />

KMA<br />

August 2017<br />

Handlungsbedarf bei freigemeinnützigen<br />

Krankenhäusern<br />

… Die Klinik-Geschäftsführer aus Baden<br />

zeigten sich einig in der Erwartungshaltung<br />

an die Politik: Es gelte<br />

Rahmenbedingungen zu scha≠en,<br />

die dem Fachkräftemangel in Medizin<br />

und Pflege wirkungsvoll begegnen<br />

und gute Arbeitsbedingungen<br />

sowie eine ausreichende und verlässliche<br />

personelle Besetzung ermöglichen.<br />

Dabei dürfe im Interesse<br />

der Patienten nicht länger das Diktat<br />

der Beitragssatzstabilität in der<br />

Krankenversicherung den Zugang zu<br />

wertvollen medizinischen Leistungen<br />

einschränken…<br />

Kulturjoker August 2017<br />

Auszeichnung für Chefärzte des<br />

<strong>RKK</strong> Klinikums<br />

… In der FOCUS Ärzteliste 2017 wurden<br />

Professor Dr. Jürgen Breul, Chefarzt<br />

der Klinik für Urologie und urologische<br />

Onkologie im Loretto-Krankenhaus,<br />

und Professor Dr. Stephan<br />

Sorichter, Chefarzt der Klinik für<br />

Pneumologie und Beatmungsmedizin<br />

im St. Josefskrankenhaus, im<br />

Großraum Freiburg als Spezialisten<br />

ihrer Fachgebiete ausgezeichnet …<br />

Gesundheit & Wellness in Südbaden<br />

September 2017<br />

Ausgezeichnete Chefärzte<br />

… „Die Aufnahme in die FOCUS-Ärzteliste<br />

als TOP-Mediziner empfinden<br />

wir als Bestätigung der täglichen<br />

Teamleistung“, betont Professor Dr.<br />

Jürgen Breul, der bereits seit Herbst<br />

2007 in der FOCUS-Ärzteliste geführt<br />

und in den Kategorien urologische<br />

Tumore und Prostata Erkrankungen<br />

gelistet wird. Unter seiner Führung<br />

als Ärztlicher Direktor hat sich das<br />

Loretto-Krankenhaus zu einem überregional<br />

anerkannten Zentrum für<br />

die Behandlung von Erkrankungen<br />

der harnbereitenden und harnableitenden<br />

Organe, der männlichen<br />

Geschlechtsorgane sowie der weiblichen<br />

Harninkontinenz entwickelt.<br />

Magazin INform August 2017<br />

Auszeichnung für Chefärzte des<br />

<strong>RKK</strong> Klinikums<br />

… Professor Dr. Stephan Sorichter, ausgezeichnet<br />

in der Kategorie COPD und<br />

Lungenemphysem und für den erfolgreichen<br />

Aufbau des Kompetenzzentrum<br />

für Atemwegs- und Lungenerkrankungen<br />

verantwortlich, ergänzt:<br />

„Die Auszeichnungen unterstreichen<br />

die hohe medizinische Kompetenz<br />

innerhalb des <strong>RKK</strong> Klinikums<br />

und sind Ansporn für die weitere Entwicklung“…<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r R K K K l i n i k u m<br />

5. Hospiz-<br />

Benefizkonzert<br />

Ein würdiges<br />

Jubiläum<br />

Wieder deutlich<br />

über 500<br />

Besucher haben<br />

an Allerheiligen in<br />

der bis auf den letzten<br />

Platz besetzten<br />

Mutterhauskirche das<br />

5. Benefizkonzert des Hospiz<br />

Karl Josef besucht. Mit<br />

Brahms’ deutschem Requiem<br />

wurde eines der bekanntesten<br />

und bedeutendsten Chorwerke<br />

überhaupt aufgeführt. Auch<br />

in diesem Jahr wurde der Chorpart<br />

vom Chor Cappella Nova Freiburg e.V.<br />

(Leitung Jannik Trescher) übernommen.<br />

Das Sopransolo sang Svea Schildknecht,<br />

der in Freiburg geborene Georg<br />

Gädker<br />

besetzte<br />

die Bass-Solopartie.<br />

Auch<br />

das u.a. aus Mitgliedern<br />

des Philharmonischen<br />

Orchesters<br />

Freiburg zusammengesetzte<br />

Orchester<br />

(Konzertmeisterin: Anke<br />

Ohnmacht-Döling) war<br />

hochkarätig besetzt. Nach der<br />

Begrüßung durch Geschäftsführer<br />

Bernd Fey hob Bürgermeister<br />

Ulrich von Kirchbach in seinem Grußwort<br />

die besondere Bedeutung des<br />

Hospiz Karl Josef hervor und bedankte<br />

sich bei allen, die sich für diese wichtige<br />

52 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

53


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Aufgabe engagieren. Versteht man<br />

unter einem Requiem gemeinhin<br />

kirchenmusikalische Kompositionen<br />

zum Totengedenken, orientierte sich<br />

Johannes Brahms (1833 – 1897) bei der<br />

Auswahl seiner Texte für das Deutsche<br />

Requiem nicht am traditionellen<br />

Kanon des Requiems als Totenmesse,<br />

sondern wählte aus Texten des Alten<br />

und Neuen Testamentes. Es ging ihm<br />

vor allem darum, den Trost der Hinterbliebenen<br />

in den Mittelpunkt zu<br />

stellen; er wollte eine von Ernst, Würde<br />

und Zuversicht getragene Musik<br />

für die Lebenden. Beim streng symmetrisch<br />

konzipierten Requiem bilden<br />

Satz I und VII eine musikalische<br />

und inhaltliche „Klammer“. So beginnen<br />

beide Sätze mit den Worten<br />

„Selig sind …“, der Schlusssatz greift<br />

motivisch auf Elemente aus Satz I zurück.<br />

Inhaltlich lässt sich eine Zweiteilung<br />

ausmachen: Bis zum Satz III<br />

geht es überwiegend um Trauer über<br />

die Vergänglichkeit des menschlichen<br />

Daseins, Todes- und Vernichtungsangst.<br />

Nach einem idyllischen<br />

Ruhepunkt im Satz IV überwiegt<br />

der Gedanke an Trost, die Verwandlung<br />

von Trauer und Ausweglosig-<br />

Unter den vielen aufmerksamen<br />

Zuhörern Schwester Miriana, Frau Leibinger<br />

und Herr Fey.<br />

Die vollbesetzte Mutterhauskirche als<br />

Kulisse für ein außergewöhnliches Konzert<br />

keit in Zuversicht und die Gewissheit,<br />

dass der Tod zu besiegen sei<br />

und hinter ihm ewiges Leben warte.<br />

„Ein deutsches Requiem“ von Johannes<br />

Brahms wurde im Original für<br />

einen Chor mit 200 Sängern komponiert.<br />

Im Laufe der Jahre hat sich eine<br />

Fassung für Chor, Klavier (vierhän-<br />

dig) und Pauken etabliert, die sich mit<br />

heute verfügbaren Chorgrößen realisieren<br />

lässt. Die im Benefizkonzert<br />

aufgeführte Fassung wurde vom Freiburger<br />

Flötisten Joachim Linckelmann<br />

bearbeitet. Die große Originalbesetzung<br />

reduziert er sehr geschickt auf<br />

Streicherstimmen, fünf Bläser und<br />

Pauke. „Diese Bearbeitung überzeugt<br />

mich deutlich mehr, als die gängige<br />

Bearbeitung für Klavier, da die Farbigkeit<br />

des Originals fast erhalten<br />

bleibt“, betont Dirigent Jannik Trescher.<br />

Die Chorstimmen sind von<br />

der Bearbeitung unberührt.<br />

T h i l o J a k o b<br />

P r e s s e s p r e c h e r R K K K l i n i k u m<br />

Pistenrettung<br />

Die ersten Minusgrade und<br />

leichter Schneefall ließen<br />

sich bereits in den Höhenlagen<br />

des Schwarzwalds verzeichnen.<br />

Der Winter und die kommende<br />

Wintersportsaison stehen<br />

nun bevor, viele Wintersportler treibt<br />

es hinauf in den Schwarzwald, wo<br />

ein großes Angebot an Pisten und<br />

Loipen vorhanden ist. Viel Arbeit<br />

für die Bergwacht Schwarzwald und<br />

ihre ehrenamtlichen Helfer, denn sie<br />

wird automatisch alarmiert, wenn<br />

ein Wintersportler verunfallt.<br />

Sonntagmorgen auf der Diensthütte<br />

in Wieden am Rollspitzlift, die Dienstmannschaft<br />

hat gerade ihr Material<br />

gerichtet (Akia und Skidoo), da meldet<br />

sich telefonisch ein Mitarbeiter<br />

des Liftes. Er berichtet über einen<br />

gestürzten Skifahrer am Rollspitzlift<br />

mit starken Schmerzen im Bereich<br />

des Beckens und im Unterschenkel.<br />

Sofort macht sich die dreiköpfige<br />

Einsatzmannschaft auf den Weg zur<br />

Unfallstelle. Ein Retter sichert als erstes<br />

die Unfallstelle ab, um Folgeunfälle<br />

zu vermeiden. Währenddessen<br />

kümmern sich die anderen zwei<br />

Retter um die Erstversorgung des<br />

Patienten. Er gibt an er sei gestürzt<br />

und klagt über sehr starke Schmerzen<br />

im Bereich des rechten Beckens<br />

und im rechten Unterschenkel. Beim<br />

weiteren intensiven Bodycheck ist<br />

deutlich ein instabiles Becken tastbar,<br />

außerdem verhärtet sich der<br />

Verdacht einer Unterschenkelfraktur.<br />

Beim Ö≠nen der Kleidung sind deutliche<br />

Hämatome an rechten<br />

Becken zu erkennen. Die<br />

Vitalwerte deuten auf<br />

eine innere Blutung<br />

hin, da der Blutdruck<br />

stark abfällt<br />

und der Puls<br />

steigt. Jetzt muss<br />

es schnell gehen,<br />

die Retter kontaktieren<br />

umgehend<br />

die Leitstellte Lörrach<br />

und fordern<br />

einen Rettungswagen<br />

mit Notarzt an. Da aber<br />

momentan kein straßengebundener<br />

Rettungswagen abkömmlich ist, entscheidet<br />

sich die Leitstelle aufgrund<br />

der Verdachtsdiagnose und der weiten<br />

Entfernung zum nächst gelegenem<br />

Krankenhaus, einen Rettungshubschrauber<br />

loszuschicken. Währenddessen<br />

legen die Bergretter eine<br />

Vakuumschiene an den vermutlich<br />

gebrochenen Unterschenkel an, um<br />

den Bruch zu stabilisieren. Unter<br />

sehr starken Schmerzen lässt sich<br />

der Skifahrer von den Bergrettern<br />

mit der Schaufeltrage auf die Vakuummatratze<br />

lagern um das Becken<br />

zu stabilisieren. Zusätzlich erhält<br />

der verunfallte Skifahrer<br />

zwei Wärmepacks, um<br />

den Körper vor dem<br />

Auskühlen und vor<br />

Kälte zu schützen.<br />

Danach wird er<br />

in das Akia umgeladen<br />

um ihn<br />

zum Rettungshubschrauber<br />

zu transportieren.<br />

Einer der<br />

Bergretter macht<br />

sich auf den Weg<br />

zum Landeplatz des<br />

Hubschraubers um ihn<br />

54 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017<br />

<strong>55</strong>


Das <strong>RKK</strong> <strong>Mitarbeitermagazin</strong><br />

Impressum<br />

Foto: © DRF Luftrettung<br />

Information<br />

Weitere interessante und<br />

wichtige Informationen<br />

zur Bergwacht Ortsgruppe<br />

Wieden finden Sie hier:<br />

Einzuweisen. Damit die DRF Luftrettung<br />

aus Freiburg sicher landen<br />

kann, wird hierfür ein Pistenabschnitt<br />

gesperrt. Die anderen zwei<br />

Bergretter machen sich auf Skiern<br />

mit dem Akia auf den Weg zum Landeplatz.<br />

Dort angekommen findet<br />

eine ausführliche Übergabe an das<br />

Team der DRF Luftrettung statt. Der<br />

Notarzt des Rettungshubschraubers<br />

entscheidet sich nun dem Patienten<br />

ein Schmerzmittel zu verabreichen,<br />

um die starken Schmerzen zu lindern<br />

und um den Transport so angenehm<br />

wie möglich zu gestalten. Der Patient<br />

wird nun in den Rettungshubschrauber<br />

verlegt und nach Freiburg in eine<br />

Klinik geflogen. Nachdem der Hubschrauber<br />

mit dem Patienten abgehoben<br />

ist, kehrt die Dienstmannschaft<br />

auf die Diensthütte zurück.<br />

Hier füllen die Bergretter ihr verbrauchtes<br />

Einsatzmaterial auf und<br />

sind nun bereit für den nächsten<br />

Einsatz. Die Zeit in der keine Einsätze<br />

sind, nutzen die Bergretter um sich<br />

Fortzubilden oder Skifahren zu gehen.<br />

Von der Ortsgruppe Wieden werden<br />

zwei Skilifte und mehrere Loipen sowie<br />

Winterwanderwege betreut. Im<br />

Sommer wird die Bergwacht zu verunfallten<br />

Wanderern, Mountainbikern<br />

und Motorradfahrern gerufen.<br />

Unter der Woche werden die Bergretter<br />

über Funkmeldeempfänger<br />

über die Leitstelle alarmiert.<br />

T h e r e s a G r e t h e r<br />

A u s z u b i l d e n d e K a u f f r a u<br />

i m G e s u n d h e i t s w e s e n<br />

u n d a k t i v e s M i t g l i e d d e r<br />

B e r g w a c h t O r t s g r u p p e W i e d e n<br />

Hinweis<br />

Bitte beachten Sie auch<br />

unseren Bericht über die<br />

DRF Luftrettung ab Seite 20<br />

in diesem Magazin.<br />

Herausgeber<br />

<strong>RKK</strong> Klinikum<br />

Regionalverbund kirchlicher<br />

Krankenhäuser (RkK) gGmbH<br />

Sautierstraße 1 | 79104 Freiburg<br />

Telefon 0761 2711 2000<br />

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© Dezember 2017 <strong>RKK</strong> Klinikum<br />

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Telefon 0761 7084 270<br />

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Konzeption und Umsetzung<br />

Johannes Klatt TypoGrafik<br />

Bad Krozingen|Tunsel<br />

56 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>55</strong> | Dezember 2017

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