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Lucky Dezember 2017

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Dein Volksfreund-Magazin<br />

Ball<br />

So schön, so anstrengend<br />

Freitag, 8. <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong>


2<br />

MALEN<br />

Grafik: istockphoto.com/L_Kramer, Titelbild: istockphoto.com/master1305


INHALT<br />

3<br />

Liebe Kinder!<br />

Ihr kennt die Geschichte<br />

der Königstochter, die<br />

von einer bösen Frau verflucht<br />

wird, sich an ihrem<br />

fünfzehnten Geburtstag<br />

mit einer Spindel in den<br />

Finger sticht<br />

und in einen<br />

tiefen Schlaf<br />

fällt, samt Papa<br />

König, Mama<br />

Königin und<br />

dem ganzen Hofstaat.<br />

Um das Schloss herum<br />

wächst eine Dornenhecke.<br />

Nach hundert Jahren<br />

kommt ein Prinz und<br />

küsst das Mädchen<br />

wach.<br />

Das ist, na klar, Dornröschen.<br />

Das Märchen gibt<br />

es als Buch, als Hörspiel,<br />

als Film, als Lied, als Ballett.<br />

Aufgeschrieben, vorgelesen,<br />

gespielt, gesungen,<br />

getanzt. Es ist<br />

Peter Reinhart ist<br />

stellvertretender Chefredakteur<br />

des Trierischen<br />

Volksfreunds.<br />

immer dieselbe Geschichte,<br />

nur anders erzählt.<br />

<strong>Lucky</strong> hat sich gefragt:<br />

Schreiben und lesen, da<br />

bin ich gut drin, aber eine<br />

Geschichte tanzen, wie<br />

geht das denn? Wie wird<br />

man Ballett-Tänzer? Ist<br />

das nur für Mädchen<br />

oder auch für Jungs? Tragen<br />

die immer Spitzenschuhe<br />

und diese Kleidchen,<br />

diese Tutus (sprich:<br />

tütüs)? Was ist eine Ballettratte,<br />

so etwas ähnliches<br />

wie eine Leseratte?<br />

So viele Fragen.<br />

<strong>Lucky</strong> hat Tänzerinnen<br />

und Tänzer interviewt<br />

und die Antworten gefunden.<br />

Und weiß jetzt<br />

sogar, was ein Pas de<br />

deux (sprich: pa-de-dö)<br />

ist. Es ist, nein, das müsst<br />

ihr selbst lesen. Spannende<br />

Berichte über das<br />

Ballett findet ihr auf den<br />

Seiten 12 bis 15 in diesem<br />

Heft.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Peter Reinhart<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Heul doch! Warum wir beim Zwiebelschneiden weinen S. 4<br />

Biegsam: Der Schwan und sein Hals S. 6<br />

Jesus, Maria und Josef: Zu Besuch bei einem Krippenbauer S. 10<br />

Drei Haselnüsse und ein Geizhals: Weihnachtszeit ist Märchenzeit S. 8<br />

Wohin mit dem Tisch? So richtest du dein Kinderzimmer neu ein S. 19<br />

Auschwitz: Darum erinnern Menschen an ein Verbrechen vor 70 Jahren S. 22<br />

Ḱontakt: Fragen und Wünsche? So schreibst du <strong>Lucky</strong> eine Nachricht S. 25<br />

Lesegeschichte: Wie Hund Huckleberry eine neue Familie und Freunde findet S. 29<br />

Spiel & Spaß: Rätselaufgaben und ein Quiz ab S. 30<br />

Fotos: dpa, TV-Archiv,<br />

istockphoto.com/cynoclub


4<br />

KURIOS<br />

Zwiebeln sind gesund. Aber beim<br />

Schälen kommen einem manchmal die<br />

Tränen. Warum eigentlich? Sehen wir<br />

uns die Zellen der Zwiebel an: Zellen,<br />

das sind sowas wie winzige Bausteine.<br />

In einer Zelle stecken verschiedene<br />

Stoffe. Sie haben jeweils eine spezielle<br />

Funktion und sind voneinander getrennt.<br />

Den scharfen Geruch hat die<br />

Zwiebel zum Beispiel vom Stoff Isoalliin.<br />

Beim Schälen und Schnippeln<br />

machst du die Zellen der Zwiebel kaputt.<br />

Dadurch kommen die verschiedenen<br />

Stoffe an die Luft. Dort vermischen<br />

sie sich miteinander. Dabei entsteht<br />

ein chemischer Stoff, der deine<br />

Augen reizt. Darum kommen dir die<br />

Tränen. Mit diesem Trick schützt sich<br />

die Zwiebel zum Beispiel vor Tieren,<br />

die sie fressen wollen.<br />

Häuser anmalen ist normalerweise<br />

verboten. In der Stadt Jekaterinburg<br />

im Land Russland durften Künstler<br />

aber einige Häuser bunt anmalen. Es<br />

gibt nämlich ein Fest in der Stadt.<br />

Da geht es um Streetart (gesprochen:<br />

striit art). Das ist englisch und<br />

bedeutet Straßenkunst. Straßen<br />

werden da zwar nicht angemalt,<br />

aber Häuser und Wände. In Jekaterinburg<br />

sieht man nun an vielen Orten<br />

die bunten Bilder. Jedes Jahr<br />

werden es mehr.<br />

Würdest du auch gerne fliegen können?<br />

Wie ein Vogel oder ein Superheld?<br />

Dieser Mann hier hat sich den<br />

Traum vom Fliegen erfüllt. Er baute<br />

sich einen Anzug mit mehreren Düsen<br />

an den Ärmeln. Damit kann er nicht<br />

einfach nur fliegen, er ist damit auch<br />

richtig schnell: 51,53 Kilometer pro<br />

Stunde! Das ist ungefähr so schnell,<br />

wie ein Auto in der Stadt fahren darf.<br />

Auch andere haben sich schon mal so<br />

einen Anzug gebaut. Aber niemand ist<br />

damit so schnell geflogen wie dieser<br />

Mann. Er hat gerade einen Weltrekord<br />

aufgestellt.<br />

Texte: dpa<br />

Fotos:istockphoto.com/Bliznetsov<br />

(Zwiebel), dpa (Mann/Fassade)


WELTRAUM<br />

5<br />

Schwerelos im All ...<br />

... aber wie duschen und essen<br />

dann eigentlich die Astronauten ?<br />

An die Schwerelosigkeit im All müssen sich Raumfahrer<br />

erst gewöhnen. Es gibt kein oben und kein unten. Was<br />

man nicht festhält, schwebt davon. Ganz einfache Dinge<br />

sind plötzlich kompliziert.<br />

Astronauten schweben im Weltall schwerelos durch ihr<br />

Raumschiff. Dadurch können sie zum Beispiel ohne Mühe<br />

mehrere Saltos hintereinander schlagen. Fällt etwas<br />

aus der Hand, plumpst es nicht nach unten, sondern<br />

schwebt. Das klingt spaßig. Es kann aber auch kompliziert<br />

sein. Denn im All funktioniert vieles nicht so wie<br />

auf der Erde.<br />

Zum Beispiel das Wasser: Im All bildet es Kügelchen,<br />

die durch die Luft schweben. „Man kann nicht wie auf<br />

der Erde duschen“, erzählt Ellen Ochoa bei einem Besuch<br />

einer Raumfahrtfirma im Bundesland Bremen. Sie<br />

kennt sich aus: Schon viermal ist Ellen Ochoa mit einem<br />

Raumschiff ins All geflogen.<br />

Bisher ist es Raumfahrt-Ingenieuren nicht gelungen, eine<br />

Weltraum-Dusche zu entwickeln. Deshalb können sich<br />

die Astronauten nur mit Waschlappen reinigen. Für die<br />

Haare benutzen sie ein spezielles Shampoo (gesprochen:<br />

schampu), das sie nicht auswaschen müssen.<br />

„Man kann sich also säubern“, sagt Ellen Ochoa. „Aber<br />

was man vermisst, ist das Gefühl zu duschen.“<br />

Astronautin Ellen Ochoa war mehrmals im All, mit diesem Raumschiff:<br />

Ein solches Space Shuttle (gesprochen: Späis-Schattel), zu Deutsch<br />

Raumfähre, brachte Satelliten in die Erdumlaufbahn und Geräte und<br />

Astronauten zu Raumstationen. Das Besondere: Die Space Shuttles<br />

starteten huckepack auf einer Rakete ins All, landeten aber wie ein<br />

Flugzeug – so wie die Raumfähre Atlantis auf dem Foto. Doch die Zeit<br />

dieser Raumschiffe ist vorbei: Vor sechs Jahren flog zum letzten Mal ein<br />

Space Shuttle ins All.<br />

mc<br />

Fotos: dpa, EPA/NASA/<br />

Die Astronauten können im Weltraum auch nicht kochen.<br />

Deshalb bekommen sie nichts Frisches zu essen.<br />

Alle Gerichte sind speziell verarbeitet und verpackt, damit<br />

sie auch über Monate halten. „Man ergänzt nur<br />

noch Wasser“, sagt Ochoa. Außerdem können die<br />

Raumfahrer sich eine Art Fertiggericht erwärmen. „Es<br />

sieht vielleicht nicht so lecker aus, wie das Essen auf der<br />

Erde. Aber es gibt eine große Auswahl, und es schmeckt<br />

ganz gut.“<br />

Die Schwerelosigkeit habe auch Vorteile. So hätten die<br />

Astronauten mehr Platz in den engen Raumschiffen. „Sie<br />

können übereinander herschweben oder zum Essen in<br />

der Luft hängen“, sagt Ellen Ochoa.<br />

Irena Güttel, dpa


6<br />

TIERE<br />

Wusstest du, dass Schwäne einen unglaublich biegsamen Hals haben?<br />

Der Hals der Vögel ist so lang und beweglich, weil er aus sehr vielen Halswirbeln aufgebaut ist. Wirbel sind die<br />

Knochen, die zusammen die Wirbelsäule bilden. Ein Singschwan kann bis zu 25 solcher Wirbel im Halsbereich haben<br />

– ähnlich wie ein Höckerschwan. Zum Vergleich: Wir Menschen haben nur sieben Halswirbel. Selbst eine Giraffe<br />

mit ihrem langen Hals hat nicht mehr. Kleinvögel wie etwa Amseln besitzen acht Halswirbel.<br />

Der Schwan hat so einen langen, dehnbaren und geschmeidigen Hals, damit er in verschiedenen Wassertiefen<br />

gründeln kann. Dabei kippt der Vogel seinen Oberkörper nach vorne und kommt dadurch unter Wasser zu liegen.<br />

Dann kann er mit seinem langen Hals den Boden nach Wasserpflanzen absuchen. Außerdem kommt er mit seinem<br />

biegsamen Schwanenhals prima an sein Gefieder, um sich mit seinem Schnabel zu putzen.<br />

Foto: dpa<br />

Übrigens: Ein berühmtes Ballett-Stück heißt Schwanensee. Es handelt von der Prinzessin Odette. Sie ist von einem<br />

bösen Zauberer in einen Schwan verwandelt worden – und nur ein Prinz, der ihr ewige Liebe verspricht, kann sie<br />

vom Zauber erlösen ...<br />

dpa/mc


TIERE<br />

7<br />

Die plustert sich richtig auf!<br />

Die sind aber hübsch: Chinesen-Tauben sind bekannt für ihr Aussehen. Die<br />

breite Brust ist voll mit plusterigen Federn. Auf dem Rücken drehen die Federn<br />

manchmal Löckchen. Auch der üppige Federkragen um den Hals ist ein Hingucker.<br />

Bei Tauben-Züchtern sind die Chinesen-Tauben beliebt. Aber nicht nur, weil sie<br />

gut aussehen. Die Rasse gilt auch als sehr zutraulich.<br />

Übrigens: Mit dem Land China hat die Taube nichts zu tun. Sie ist aus zwei<br />

Tauben-Rassen gezüchtet worden. Ein Mann nannte sie vor etwa 150 Jahren<br />

aber trotzdem Chinesen-Taube. Der exotische Name sei allerdings einfach ein<br />

Verkaufstrick gewesen, erklärt ein Tauben-Experte.<br />

dpa<br />

Forscher haben uralte Knochen untersucht und eine neue Tierart entdeckt: den Vampirhirsch.<br />

Er lebte vor etwa 14 Millionen Jahren. Seinen Spitznamen bekam er wegen seiner<br />

hervorstehenden Eckzähne. Gefunden wurden die Knochen schon vor vielen Jahren. Lange<br />

Zeit lagen sie im Keller eines Museums.<br />

Mit den Vampiren aus Grusel-Geschichten haben die Tiere allerdings nichts zu tun. Aber<br />

die Tiere haben lange, spitze Eckzähne. Und die erinnern eben an die Zähne eines Vampirs.<br />

„Daher der Spitzname“, erklärt die Forscherin Manuela Aiglstorfer. Sie arbeitet in einem<br />

Museum in der Stadt Stuttgart. Sie hat den Vampirhirsch<br />

zusammen mit anderen Kollegen genauer untersucht.<br />

Achtung,<br />

Vampirhirsch!<br />

„Normalerweise findet man vielleicht ein Stück Knochen oder ein<br />

paar Zähne und damit versucht man dann, ein Tier zu rekonstruieren. In diesem Fall hatten wir aber<br />

Glück. Denn wir fanden mehrere Skelette, die fast komplett erhalten waren“, verrät die Fachfrau. Gefunden<br />

wurden die Knochen in einem uralten Meteoriten-Krater nahe der Stadt Heidenheim.<br />

Doch was hat es nun mit den spitzen Eckzähnen auf sich? „Das waren Imponier-Waffen“, sagt Manuela<br />

Aiglstorfer. Das bedeutet: Die Männchen wollten damit Werbung machen und die Weibchen beeindrucken.<br />

Mit den Zähnen wurde aber wohl auch gekämpft. Der Vampirhirsch war nicht besonders<br />

groß. „Er war etwa so groß wie ein Rehkitz. Also so etwa 50 Zentimeter hoch“, erklärt die Forscherin.<br />

Ernährt haben sich die Tiere vermutlich von Blättern und Früchten. Das haben die Forscher herausgefunden,<br />

indem sie die Zähne genauer untersucht haben. Wie ihre lebenden Verwandten waren die<br />

Vampirhirsche keine echten Hirsche, sondern Moschustiere. Und auch die heutigen haben noch die<br />

langen Eckzähne! Stefanie Paul, dpa<br />

Lexikon<br />

Zähl doch mal schnell ein paar Tiere auf!<br />

Dieser Aufgabe hat sich eine Grundschulklasse<br />

gewidmet. Die Schülerinnen und<br />

Schüler versuchten, zu jedem Buchstaben mindestens ein<br />

Tier zu finden. Dann machten sie sich über die Tiere<br />

schlau. Und schrieben kleinere Texte dazu auf. So verfasste<br />

die Klasse schließlich ein kleines Lexikon über Tiere.<br />

Dieses Lexikon kannst du dir auf der Internet-Seite<br />

www.buntes-tierlexikon.de angucken. Sowohl die Seite als auch die<br />

Texte haben die Kinder selbst gemacht.<br />

dpa<br />

Fotos: Schuldei/World_Wide_Fund_For_Nature/dpa, Jörn Köhler/Hessischen Landesmuseum<br />

Darmstadt/dpa (Zwergfrosch), Vampirhirsch: Staatliches Museum für Naturkunde<br />

Winzig kleine Hüpfer<br />

Madagaskar ist eine riesige Insel vor der<br />

Westküste des Kontinents Afrika. Für Natur-Forscher<br />

ist Madagaskar besonders interessant.<br />

Denn dort leben Tiere, die nur<br />

auf dieser Insel vorkommen! Gerade haben<br />

Wissenschaftler auf Madagaskar eine neue<br />

Entdeckung gemacht. Über 20 neue Arten<br />

von Zwergfröschen wurden dort gefunden.<br />

„Die Zwergfrösche sind leicht zu übersehen“,<br />

erklärte ein Experte. Die meisten von<br />

ihnen hätten eine Körperlänge von ein bis zwei<br />

Zentimetern. Damit sind die winzigen Hüpfer in<br />

etwa so groß wie ein Fingernagel. dpa


8<br />

MENSCHEN<br />

„Ich muss mich manchmal zurückhalten“<br />

Nicht zu privat, nicht zu beruflich: Darauf achtet Lina Larissa Strahl, wenn sie etwas im Internet postet.<br />

Bei Instagram folgen der Schauspielerin und Sängerin fast eine halbe Million Menschen. Wir haben<br />

sie gefragt, wie sie mit Fans und Kommentaren umgeht.<br />

Tausende Menschen schauen sich ihre Bilder im Internet an.<br />

Neuerdings läuft ihre Musik auch im Radio. Bekannt wurde<br />

Lina Larissa Strahl als Schauspielerin in den Filmen mit „Bibi<br />

& Tina“. Sie ist 19 Jahre alt und hat viele Fans. Auf der Internetseite<br />

Instagram folgen ihr fast eine halbe Million Menschen.<br />

Wie sieht ein guter Post im Internet aus?<br />

Lina Larissa Strahl: „Nicht zu privat, aber auch nicht zu beruflich,<br />

also ein gewisses Mittelmaß, damit es interessant<br />

ist.“<br />

Was wäre denn zu privat?<br />

Lina Larissa Strahl: „Mit meiner Familie zum Beispiel finde<br />

ich zu privat. Oder in einem Hotel zu posten: Hey, ich bin gerade<br />

in dem und dem Hotel. Nee, so was mache ich nicht.“<br />

Auf welche Kommentare antwortest du?<br />

Lina Larissa Strahl: „Ich antworte auf das, was mir auffällt.<br />

Aber ich mach da keine Unterschiede. Ich fände es schlimm,<br />

wenn man nur auf die aufwendigsten Nachrichten antworten<br />

würde. Dann ist es so, als müssten meine Fans sich Mühe geben,<br />

um mich zu erreichen. Aber das ist ja doof. Ich möchte<br />

mit allen gleichmäßig in Kontakt stehen.“<br />

Bekommst du mehr nette oder mehr fiese Kommentare?<br />

Lina Larissa Strahl: „Ich hab nicht wirklich viele Leute, die<br />

Hass-Nachrichten schreiben. Meistens ist es einfach nur sowas<br />

wie: ’Toll, ich freu mich!’ Oder: ’du bist so hübsch, und so<br />

lieb und so nett.’ Ganz viele süße Kommentare.“<br />

Wie reagierst du auf fiese Kommentare?<br />

Lina Larissa Strahl: „Ich muss mich manchmal zurückhalten<br />

– wenn jemand wirklich eine doofe Nachricht schreibt wie<br />

,Deine Haare sind hässlich’. Ich bin eigentlich kein Mädchen,<br />

dass sich das einfach so sagen lässt und gerne ihren Mund<br />

hält. Ich würde da schon gerne etwas sagen.“<br />

Aber?<br />

Lina Larissa Strahl: „Ich kann mich nicht bei jedem Kommentar<br />

rechtfertigen. Deswegen muss ich da immer einstecken<br />

und das über mich ergehen lassen. Das ist jetzt auch nicht so<br />

schlimm. Kommt auch nicht wirklich häufig vor.“<br />

Was rätst du Leuten, die blöde Kommentare bekommen?<br />

Lina Larissa Strahl: „Am besten nicht lesen. Manchmal lasse<br />

ich mich dazu hinreißen, die ganzen Kommentare zu lesen.<br />

Wenn ich merke, dass es abdriftet, hört man eigentlich auf.<br />

Das muss man sich nicht antun.“<br />

Interview: Maud Dieminger, dpa<br />

Foto: dpa


MENSCHEN<br />

9<br />

Ein rätselhafter Herrscher<br />

Im Land Nordkorea sieht man sein Gesicht oft. Auf Plakaten, Bildern und im Fernsehen,<br />

überall ist Kim Jong Un. Der Mann mit den kurzen schwarzen Haaren ist Chef<br />

des Landes Nordkorea. Trotzdem weiß man über ihn nur wenig. Denn er schottet<br />

sich und sein Land ab. Es finden zum Beispiel kaum Gespräche zwischen Kim Jong Un<br />

und den Chefs anderer Länder statt.<br />

Nordkorea ist ein kleines Land, hat dafür aber viele Soldaten. Das stört vor allem die<br />

Länder darum herum. Japan und Südkorea etwa fühlen sich von Nordkorea bedroht.<br />

Denn das Land besitzt auch moderne Waffen. Kim Jong Un herrscht seit etwa sechs<br />

Jahren in dem Land. Sein Opa gründete den Staat. Seitdem hatte immer jemand aus<br />

der Familie das Sagen in Nordkorea. Denn Wahlen wie in Deutschland gibt es in<br />

Nordkorea nicht.<br />

Deutschland<br />

Nordkorea<br />

Kim Jong Un ist jünger als die meisten Herrscher. Doch wie alt er tatsächlich ist, weiß<br />

man nicht. Erst hieß es, dass er im Jahr 1983 geboren wurde. Dann wäre er jetzt 34 Jahre<br />

alt. Später wurde das Geburtsjahr auf 1982 geändert. Manche vermuten: Das wurde gemacht,<br />

damit das Jahr besser zum Geburtsjahr des Staatsgründers von Nordkorea, dem Opa<br />

von Kim Jong Un, passt. Der wurde 1912 geboren.<br />

Kim Jong Un und seine Familie stehen in Nordkorea im Mittelpunkt. Bei Paraden zum Beispiel<br />

kommen die Bürger, um ihm zuzujubeln. Doch wer anders denkt als der Staatschef, lebt<br />

gefährlich. Experten sagen: Diese Leute werden zum Beispiel eingesperrt. Auch den anderen<br />

Menschen in Nordkorea geht es oft nicht so gut. Zum Beispiel, weil es im Land zu wenig zu<br />

essen gibt. Das liegt unter anderem daran, dass andere Länder mit Nordkorea keine Geschäfte<br />

machen möchten. So verdient das Land wenig.<br />

dpa<br />

CHINA<br />

Gelbes<br />

Meer<br />

NORD-<br />

KOREA<br />

Pjöngjang<br />

Seoul<br />

SÜD-<br />

KOREA<br />

Japanisches<br />

Meer<br />

JAPAN<br />

Foto:s/Grafik dpa, -/KCNA via<br />

KNS/AP/dpa (Kim Jong Un)<br />

Harte Arbeit, um<br />

ein Star zu werden<br />

Eine Prinzessin heiratet einen Nicht-Prinzen<br />

– und eine Nicht-Prinzessin einen Prinzen<br />

Einmal Prinzessin sein. Den Traum haben<br />

viele. Doch genau von diesem<br />

Traum verabschiedet sich<br />

Prinzessin Mako gerade.<br />

Mako ist die Enkelin von<br />

Akihito. Das ist der Kaiser<br />

des Landes Japan. Sie will<br />

ihren Freund Kei Komuro<br />

heiraten. Kei Komuro ist<br />

aber kein Adeliger. Er lebt auch nicht in<br />

einem Schloss, sondern in einer normalen<br />

Wohnung. Und er studiert noch.<br />

Die strengen kaiserlichen Regeln besagen<br />

aber: Frauen, die einen bürgerlichen<br />

Mann heiraten, werden ausgeschlossen.<br />

Doch das Hofleben tauscht<br />

Mako offenbar gern für ihre Liebe ein.<br />

Mit einem echten Prinzen zum Traualtar:<br />

das wird Meghan Markle tun. Die<br />

Schauspielerin ist nämlich die Freundin<br />

des britischen Prinzen Harry. Jetzt wurde<br />

bekannt: Das Paar wird nächstes<br />

Jahr heiraten. In einem Fernsehinterview<br />

hatte Harry zuvor erklärt, dass er<br />

seiner Freundin einen Heiratsantrag mit<br />

Kniefall gemacht habe. Sie habe ihn ohne<br />

zu zögern akzeptiert.<br />

Harry steht an vierter Stelle<br />

der Thronfolge in Großbritannien<br />

– hinter seinem<br />

älteren Bruder William<br />

und seinem Vater Charles.<br />

Königin ist Harrys Oma,<br />

Elisabeth II.<br />

mc/dpa<br />

Sänger Max Giesinger wurde<br />

durch die Sendung „The Voice of<br />

Germany“ bekannt. Bei der Kinder-Ausgabe<br />

der Show wird er<br />

bald selbst in der Jury sitzen.<br />

Die Kandidaten hat Max Giesinger<br />

jetzt schon mal vorgewarnt:<br />

Die Show allein mache aus den<br />

Teilnehmern keine großen Stars.<br />

Stattdessen warte danach harte<br />

Arbeit auf die Teilnehmer. Max<br />

Giesinger war in der Sendung<br />

vor fünf Jahren bis ins Finale gekommen.<br />

Seinen bisher wohl bekanntesten<br />

Hit hatte er vier Jahre<br />

später mit dem Lied „80 Millionen“.<br />

dpa


10<br />

WEIHNACHTEN<br />

Wo Jesus, Maria und Josef gebaut werden<br />

Für viele gehört zum Weihnachtsfest nicht nur ein geschmückter Tannenbaum,<br />

sondern auch eine Weihnachtskrippe. Zu Besuch bei einem Krippenbauer.<br />

In der Vorweihnachtszeit kommen viele Besucher in eine enge<br />

Gasse im Zentrum von Neapel. Das ist eine Stadt im Land Italien.<br />

Sie ist berühmt für ihre Weihnachtskrippen. In dieser Gasse<br />

haben viele Krippenbauer ihre Werkstatt.<br />

Eine Krippe stellt die Weihnachtsgeschichte nach. In einem Stall<br />

sind Maria, Josef, Jesus und die Tiere zu sehen. Dazu kommen Engel<br />

sowie Menschen, die das Jesuskind bestaunen und reich beschenken.<br />

Neben kleinen, meist in Fabriken produzierten, Tonfiguren gibt es<br />

von Hand gefertigte Krippenfiguren. Sie sind sehr aufwendig zu<br />

machen und recht teuer. Deshalb werden nicht so viele davon verkauft.<br />

Einige Krippenbauer in Neapel stellen sie aber dennoch her.<br />

Und zwar so, wie schon seit Hunderten Jahren.<br />

Marco Ferrigno ist einer von ihnen. „Ich habe das Handwerk<br />

von meinem Vater gelernt“, sagt er. Und der hatte es von seinem<br />

Vater und der wiederum von seinem Vater. Obwohl die<br />

Familie Ferrigno mehrere Läden besitzt, kriegen sie ihre vielen<br />

Figuren und Krippen darin kaum unter.<br />

Bis unter die Decke ragen die Regale. Im kleinen Hinterzimmer<br />

im ersten Stock können nur einige der neun Mitarbeiter werkeln.<br />

Auch die Ladenräume reichen nicht aus. Einer arbeitet<br />

auf einem winzigen Podest unter der Decke und ein anderer<br />

auf dem schmalen Balkon. Einer malt in der Küche. Jeder<br />

übernimmt dabei einen ganz bestimmten Arbeitsschritt.<br />

Einige modellieren zum Beispiel die Köpfe der Krippenfiguren<br />

aus Ton. Und zwar nach einer genauen Zeichnung des Gesichts.<br />

Sind sie fertig, müssen die Köpfe der Figuren erst getrocknet und<br />

dann über Nacht im Ofen gebrannt werden.<br />

Doch den Köpfen fehlen noch die Augen! „Für die ist mein Cousin<br />

Luca zuständig“, sagt Herr Ferrigno. Mit einem feinen Pinsel malt<br />

Luca die Iris und Pupillen von hinten auf winzige Glaskristalle. Ein<br />

anderer Mitarbeiter setzt die Augen in die Köpfe. Und wieder ein<br />

anderer malt die Köpfe an.<br />

Marco Ferrignos Neffe Davide bemalt Arme und Beine der Figuren.<br />

Die sind aus Holz. Die Körper fertig eine Frau namens Pina bei sich<br />

zuhause. Darauf werden später die Köpfe und die Glieder mit<br />

Holzstäbchen gesteckt.<br />

Jetzt fehlen nun nur noch die Kleider. Sie werden von Hand genäht.<br />

„Die Stoffe sind aus Seide und kommen aus einem Dorf hier<br />

in der Nähe“, sagt Herr Ferrigno. So will es der alte Brauch, den<br />

seine Familie streng einhält.<br />

Karlotta Ehrenberg, dpa<br />

Er ist reich geschmückt und leuchtet bunt: Der Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center.<br />

Das ist in New York, einer Stadt in den USA. An seiner Spitze glitzert ein großer Stern.<br />

Wenn er das erste Mal im Jahr eingeschaltet wird, kommen immer viele Menschen. Sie wollen<br />

sehen, wie Tausende Lichter erstrahlen und feiern das mit Musik und einer großen Show. Das<br />

erste Mal wurde vor mehr als 80 Jahren dort ein Baum aufgestellt. Sein Ausmaß ist riesig: Allein<br />

die Lichterkette ist etwa acht Kilometer lang. Das entspricht einer Strecke von etwa 8000 Metern<br />

— dafür müsstest du 20 Mal um den Sportplatz laufen. Bis zur Spitze der Fichte sind es 23<br />

Meter — das ist ungefähr so hoch wie ein Haus mit fünf Stockwerken.<br />

dpa<br />

Fotos: dpa


WETTER<br />

11<br />

Das ist nötig für<br />

weiße Weihnachten<br />

Schnee zu Weihnachten! Darauf hoffen viele Menschen<br />

jedes Jahr im <strong>Dezember</strong>. Es ist besonders gemütlich,<br />

wenn die Welt draußen von einer weißen<br />

Schneehülle bedeckt ist. Außerdem macht Schnee<br />

Spaß: Denn es ist super, einen Schneemann zu bauen,<br />

eine Schneeballschlacht zu machen oder Schlitten zu<br />

fahren!<br />

Damit wir weiße Weihnachten bekommen, müssen die<br />

Temperaturen unter null Grad Celsius liegen. „Außerdem<br />

brauchen wir Feuchtigkeit in der Luft“, sagt die<br />

Wissenschaftlerin Carolin Willibald. Sie arbeitet in einem<br />

Institut für Schnee-Forschung in der Schweiz.<br />

Schnee besteht aus gefrorenem Wasser. Bei den Zutaten<br />

Kälte und genügend Feuchtigkeit bilden sich Eis-Kristalle<br />

in den Wolken. „Die Kristalle wachsen an einem Kern“,<br />

sagt die Expertin.<br />

Das kann zum Beispiel ein winziges Staub-Teilchen sein.<br />

Davon gibt es in der Luft sehr viele. „Auf dem Weg nach<br />

unten vereinen sich die Kristalle mit anderen und werden<br />

zu Schneeflocken“, sagt die Schnee-Forscherin. Es<br />

schneit. Die Welt wird weiß. „Eigentlich ist Schnee aber<br />

nicht weiß“, sagt Carolin Willibald. „Die Kristalle sind<br />

durchsichtig wie Eis.“<br />

Aber warum sieht Schnee weiß aus? Sonnenlicht trifft<br />

auf die Kristalle. Ein Teil des Lichts geht durch die Kristalle<br />

hindurch. Der andere Teil wird gespiegelt. Da die<br />

Kristalle viele Flächen haben, wird das Sonnenlicht in alle<br />

möglichen Richtungen gespiegelt. Alles zusammen<br />

sorgt dafür, dass unsere Augen den Schnee in Weiß<br />

wahrnehmen.<br />

Ob wir dieses Jahr weiße Weihnachten bekommen,<br />

kann man jetzt noch nicht sagen. „Man kann das immer<br />

erst etwa sieben Tage vorher wissen“, sagt der Deutsche<br />

Wetterdienst. Je näher dann Weihnachten rückt, desto<br />

genauer ist auch die Vorhersage.<br />

dpa<br />

Foto: dpa<br />

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12<br />

BALLETT<br />

Dieser Ball wird getanzt<br />

Hast du schon mal versucht auf Zehenspitzen zu tanzen?<br />

Das ist gar nicht so einfach. Doch beim Ballett<br />

sieht man das auf der Bühne: Da scheint es, als ob eine<br />

Ballerina auf der Bühne fliegt – oder schwebt.<br />

Moment: Ballett? Ballerina? In dem Wort Ballett<br />

steckt das Wort Ball drin. Das hat aber nichts<br />

mit Fußball zu tun, sondern mit einem Ball<br />

als Tanzfest. Der Begriff Ballett stammt<br />

aus dem Italienischen. „Ballare“ heißt dort<br />

tanzen. Eine Ballerina ist also einfach eine<br />

Tänzerin.<br />

Manche Ballett-Stücke sind heute weltberühmt.<br />

Dazu gehören zum Beispiel der<br />

Schwanensee, der Nussknacker oder Dornröschen.<br />

Plie, Pas de deux und Pirouette<br />

Das kommt dir französisch vor? Das ist es auch. Es sind die Namen einiger<br />

Positionen im Ballett. Auf dem Bild oben seht ihr zum Beispiel einen Pas de<br />

deux. Hier gibt es die Übersicht über einige Begriffe im Ballett:<br />

Jeté (gesprochen: jäte): Sprung<br />

Pas de deux (gesprochen: pa-de-dö): Ein Tanz zu zweit<br />

Pirouette (gesprochen: piruett): Drehung um die eigene Achse<br />

Plie: Position im Ballett, bei der die Beine angewinkelt werden.<br />

Primaballerina: Tänzerin, die die Hauptrolle übernimmt<br />

Tutu (gesprochen: tütü): kurzer Ballett-Rock<br />

mc<br />

Klassisch oder modern<br />

Ballett ist ein Tanz mit sehr strikten Regeln.<br />

Die Schritte sind genau vorgegeben, die Füße<br />

beim Tanz gestreckt. Doch wer die Ballett-Figuren<br />

gelernt hat, kann sie auf der<br />

Bühne auch für den „modernen“ Tanz nutzen<br />

und ergänzen. So bezeichnet man die Weiterentwicklung<br />

des „klassischen“ Ballets.<br />

„Im modernen Tanz steht selten eine Geschichte<br />

im Vordergrund, sondern eine<br />

Wahrnehmung, Emotion, ein Gefühl, ein<br />

Geisteszustand“, sagt Experte Denis Burda.<br />

Die Tänzer und Tänzerinnen tragen auch<br />

nicht das strenge, einengende Tutu oder die<br />

Spitzenschuhe, sondern Kostüme und Kleider<br />

mit mehr Bewegungsfreiheit. mc<br />

Könntet ihr euch vorstellen,<br />

dass Leseratte <strong>Lucky</strong><br />

an der Tanzstange den<br />

Plie übt? Genau das<br />

macht eine Ballettratte<br />

– aber in Wirklichkeit<br />

ist das nicht eine Verwandte<br />

von <strong>Lucky</strong>:<br />

„Ballettratte“ ist eine<br />

scherzhafte Bezeichnung<br />

für ein junges<br />

Mädchen, das Ballett<br />

lernt.<br />

Tanzen auf den Zehenspitzen: Das klappt, weil<br />

die Tänzerinnen Spitzenschuhe tragen. Das sind<br />

Tanzschuhe, die an der Spitze gefüllt und dort sehr<br />

hart sind. Mit ihnen kann die Tänzerin ganz vorn auf<br />

der Spitze stehen. Bis eine Tänzerin allerdings mit solchen<br />

Schuhen tanzt, hat sie meist ein jahrelanges Training<br />

hinter sich. Denn erst dann sind ihre Muskeln der<br />

Beine und Füße kräftig genug dafür. So lange tragen<br />

die Tänzerinnen Schuhe ohne harte Spitze.<br />

dpa/red<br />

Passé<br />

Penché<br />

Attitude<br />

Fotos/Grafik: dpa


TANZEN<br />

13<br />

Eine Ballerina muss viel trainieren<br />

Als Ballett-Tänzerin auf der Bühne stehen, das ist der Traum<br />

vieler Mädchen. Die Russin Daria Chochlowa trainiert hart dafür. Sie<br />

tanzt im weltbekannten Bolschoi-Theater in Moskau, der Hauptstadt<br />

Russlands. Dafür hat die 25-Jährige jahrelang trainiert.<br />

<strong>Lucky</strong>: Wie lange bist du schon Ballerina?<br />

Daria Chochlowa: „Im Bolschoi-Theater tanze ich jetzt die achte Saison. Aber bis<br />

man es auf die Bühne schafft, dauert es lange. Ich tanze seit mehr als 17 Jahren.“<br />

Wo hast du Tanzen gelernt?<br />

Daria Chochlowa: „Ich habe als kleines Mädchen angefangen — zuerst nur aus Spaß.<br />

Meine Lehrerin hat mein Talent entdeckt und mich ermutigt. Dann wurde es professionell.<br />

Ich habe in Moskau in der Tanzakademie die ersten Schritte und Bewegungen<br />

gelernt.“<br />

Was ist das Schwierigste am Ballett-Tanzen?<br />

Daria Chochlowa: „Es geht alles sehr schnell und man hat nicht viel Zeit, neue Bewegungen<br />

einzustudieren. Das Training ist schwer. Manchmal schmerzen meine Füße.<br />

Aber auch dann muss ich weitertanzen. Ich habe mich aber schon an die Schmerzen<br />

gewöhnt.“<br />

Wie viele Stunden am Tag trainierst du?<br />

Daria Chochlowa: „Das ist ganz unterschiedlich. Vor großen Aufführungen trainieren<br />

wir schon mehrere Stunden am Tag. Zuerst zeigen uns die Choreograpfen, was wir<br />

machen sollen. Und dann wiederholen wir das so lange, bis es perfekt ist. Aber das<br />

ist nicht jeden Tag so.“<br />

Wie hältst du dich fit?<br />

Daria Chochlowa: „Ach, das frage ich mich auch manchmal. Natürlich denke ich auch<br />

mal daran, dass alles sehr anstrengend ist. Aber Tanzen ist eben mein Beruf. Der Körper<br />

braucht viel Entspannung. Ich schwimme gerne.“<br />

Was wäre deine absolute Traumrolle auf der Bühne?<br />

Daria Chochlowa: „Natürlich eine Hauptrolle. Ich würde gerne in einem Stück über<br />

Liebe tanzen. Da ist es immer so schön emotional. Ich will irgendwann die Rolle des<br />

Dornröschens im Stück von Peter Tschaikowski tanzen. Das wäre mein Traum.“<br />

Interview: Claudia Thaler, dpa<br />

Die riesigen Kronleuchter glitzern. Die Sitze<br />

sind mit weichem roten Samt überzogen, und<br />

die Wände mit Gold bedeckt. Wer in den<br />

Hauptsaal des weltberühmten Moskauer Bolschoi-Theaters<br />

kommt, staunt erst einmal. Bolschoi<br />

ist russisch und heißt groß. Wie groß<br />

das Theater wirklich ist, sehen die Besucher<br />

nicht. Es gibt mehrere Gebäude. Das Haupthaus<br />

hat sieben Stockwerke – nach oben. Dann<br />

geht es noch einmal fünf Etagen in die Tiefe.<br />

dpa<br />

Fotos: dpa


14<br />

TANZEN<br />

Denis Burda hat früher getanzt - heute gibt er Ballett-Unterricht<br />

Hüpfen, springen,<br />

laufen: Der frühere<br />

Tänzer Denis Burda<br />

hat berühmte Ballett-<br />

Stücke auf der Bühne<br />

gespielt. Er war Märchenprinz,<br />

mächtiger Gott oder römischer<br />

Gladiator. Dafür musste er<br />

viel trainieren und lernen.<br />

<strong>Lucky</strong>: Brauche ich eine besondere Fähigkeit,<br />

um Ballett-Tanz zu lernen?<br />

Denis Burda: Nein, Ballett kann eigentlich<br />

jeder lernen, schon als kleines<br />

Kind. Wer Profi-Tänzer werden<br />

will, muss aber spätestens mit 10<br />

Jahren loslegen. Am Anfang lernt ihr<br />

Grundstellungen, die richtige Haltung<br />

oder den Spagat. Später kommen<br />

dann schwierige Tanzfolgen hinzu.<br />

Wer aber mal Ballett gelernt hat,<br />

kann später alles tanzen.<br />

Und singen?<br />

Denis Burda: In klassischen Ballettstücken<br />

ist das nicht nötig, in modernen<br />

Musicals oder in Operetten<br />

schon. Wichtig ist es, das Gehör zu<br />

schulen: Ihr hört beim Tanz schließlich<br />

einem Musikstück zu, das ist eure<br />

Sprache.<br />

Sie haben viele Jahre als Tänzer am<br />

Theater gearbeitet Wie haben Sie sich<br />

auf eine Rolle vorbereitet?<br />

Denis Burda: Als erstes informiere<br />

ich mich über die Figur, die ich darstellen<br />

soll. Ich lese dann zum Beispiel<br />

etwas über sie. Danach treffe<br />

ich den Choreografen. Er legt die<br />

Schrittfolgen des Stückes fest und<br />

entscheidet, welche Rolle die Tänzer<br />

übernehmen. Er bestimmt auch, mit<br />

welchem Gefühl ich die Figur vortrage.<br />

Danach lerne ich die Schrittfolgen<br />

auswendig, alleine zu Hause<br />

oder zusammen mit der Gruppe im<br />

Proberaum. So eine Vorbereitung<br />

kann mehrere Monate dauern, und<br />

es ist ein ständiges Training.<br />

Hatten Sie schon Lampenfieber, also<br />

Bammel vor dem Auftritt?<br />

Denis Burda: Natürlich. Aber sobald<br />

ich auf der Bühne bin, ist das alles<br />

vergessen. Meine erste Hauptrolle<br />

hatte ich mit 17 Jahren, als Prinz<br />

Siegfried im Stück „Schwanensee“.<br />

Mit 70 Musikern im Orchestergraben,<br />

vielen Mittänzerinnen und -tänzern,<br />

und 1000 Zuschauern im Theater.<br />

Du trägst die Verantwortung für<br />

den Erfolg der Vorführung. Da habe<br />

ich in den Nächten zuvor schon mal<br />

geträumt, den Beginn der Aufführung<br />

zu verpassen.<br />

Haben Sie eine Lieblingsrolle?<br />

Denis Burda: Ja, die von Spartacus.<br />

Am Anfang meiner Karriere hatte ich<br />

eher einen Märchenprinz gespielt –<br />

in Stücken wie Dornröschen oder<br />

Nussknacker. Ich wollte aber auch<br />

andere Figuren darstellen.<br />

<strong>Lucky</strong>: Was gefällt Ihnen am Tanzen?<br />

Denis Burda: Tanzen macht mir<br />

Spaß. Ich kann auf der Bühne ein anderer<br />

Mensch sein: heute Spartacus,<br />

morgen Wotan (ein mächtiger Gott),<br />

oder ein Pirat. Ich fühle mich auf der<br />

Bühne wie in einem Traum. Und nach<br />

der Aufführung ist es, als wenn ich<br />

aus diesem Traum aufwache.<br />

Interview: Miguel Castro<br />

Zur Person: Denis Burda ist 38 Jahre alt und<br />

stammt aus Usbekistan in Zentralasien. Nach<br />

seiner Ausbildung zum Ballett-Tänzer trat er<br />

in mehreren Ländern auf. Seit dem Jahr 2001<br />

tanzte er am Theater Trier. Heute leitet er eine<br />

Ballett- und Tanzschule in der Stadt Bernkastel-Kues.<br />

Teamarbeit<br />

Auf der Bühne flitzen die Tänzerinnen<br />

und Tänzer hin und her, trotzdem<br />

stößt keiner zusammen. Wie klappt<br />

das denn? Da sind Teamarbeit und<br />

Kommunikation wichtig, sagt Denis<br />

Burda. Auf der Bühne passen alle auf,<br />

dass sie sich beim Drehen nicht stoßen.<br />

Oder sie helfen sich zum Beispiel<br />

gegenseitig, wenn es mal mit einem<br />

Schritt nicht klappt. Auch Orientierung<br />

ist wichtig: Wo sitzen die Zuschauer,<br />

wo eine Wand? Dann weiß man: An<br />

einer bestimmten Stelle im Stück drehe<br />

ich mich in eine bestimmte Ecke.<br />

Denn die Ballett-Tänzer lernen die nötigen<br />

Schrittfolgen immer und immer<br />

wieder auswendig – so oft, bis sie sie<br />

ohne zu überlegen vollführen können.<br />

Anders geht es nicht: „Auf der Bühne<br />

habe ich keine Zeit zu überlegen, ob<br />

ich nun nach links oder rechts tanzen<br />

muss“, sagt Denis Burda. mc<br />

Denis Burda als Tänzer, unter anderem<br />

als Spartacus. Das war ein Gladiator,<br />

der gegen die Römer kämpfte.<br />

Fotos: privat/Denis Burda, TV-<br />

Archiv/Friedemann Vetter


TANZEN<br />

15<br />

Ein Mädchen gerät in eine unterirdische Welt,<br />

in der unter anderem ein weißer Hase und eine<br />

strenge Königin auftreten – ob sie es<br />

schafft, aus diesem Zaubertraum herauszukommen?<br />

Die Geschichte von „Alice im Wunderland“<br />

gibt es auch als Ballett-Stück zu sehen<br />

- wie hier auf dem Foto von Alice und dem<br />

weißen Hasen während einer Aufführung in<br />

Hamburg.<br />

Tanzen ist nur was für Mädchen? Stimmt nicht! Auch Jungs und Männer können<br />

Ballett (siehe Interview gegenüber). Ein berühmter Kinofilm namens Billy Elliot<br />

handelt von einem Jungen, der tanzen möchte. Doch sein Vater ist dagegen. Er findet:<br />

Tanzen ist nichts für Jungen! Doch der 11-jährige Billy kämpft für seinen Traum<br />

und übt, so viel er kann – unterstützt von seiner Ballett-Lehrerin. Die Geschichte<br />

gibt es auch als Musical, wie ihr auf dem rechten Foto sehen könnt.<br />

Texte: mc, Fotos: dpa


16<br />

GESCHICHTEN<br />

17<br />

Beruf? Märchen erzählen<br />

„Es war einmal ...“ : Diese drei Worte erkennt sicher jeder. Für Annika Hofmann gehören sie zu ihrem Beruf. Die Frau<br />

ist Märchenerzählerin. Spannend und lustig erzählt sie vor Publikum tolle Geschichten.<br />

Als Annika Hofmann den Saal betritt,<br />

wird es plötzlich mucksmäuschenstill.<br />

Gespannt schauen<br />

die Mädchen und Jungen auf die<br />

blonde Frau mit dem langen, roten<br />

Kleid. „Hallo“, sagt sie freundlich und<br />

lächelt in die Runde. Und dann wird ihre<br />

Stimme geheimnisvoll: „Ich habe<br />

euch etwas mitgebracht: Märchen!“<br />

Aufgeregt rutschen die Zuhörer auf ihren<br />

Stühlen hin und her. Und dann<br />

geht es los: „Es war einmal ein König<br />

...“ Mit lauter, klarer Stimme beginnt<br />

Annika Hofmann zu erzählen. Von Riesen,<br />

die den König und seine Familie<br />

aus deren Schloss verjagen und dort<br />

alles kaputt machen. Von Zauberern,<br />

die nicht helfen können. Und von dem<br />

Jungen, der dem König zeigt, wie er<br />

durch Fröhlichkeit die Riesen zu Zwergen<br />

schrumpfen lässt. Und wenn sie<br />

nicht gestorben sind ...<br />

Annika Hofmann ist Profi im Märchenerzählen.<br />

Seit mehr als 20 Jahren tritt<br />

sie vor Publikum auf und entführt ihre<br />

Zuhörer in spannende Fantasiewelten.<br />

Der Ort für ihre heutige Märchenstunde<br />

ist perfekt: Ausgerechnet in einem<br />

Schloss in Bad Grönenbach in Bayern<br />

erzählt sie von Prinzessinnen, Rittern<br />

und Drachen. Das passt!<br />

Die Geschichte erzählt sie frei aus<br />

dem Kopf. Sie gibt den Figuren verschiedene<br />

Stimmen und verändert immer<br />

wieder ihren Gesichtsausdruck.<br />

Manchmal wirkt sie traurig, dann<br />

grimmig. Zuletzt lacht sie wieder und<br />

tanzt.<br />

Überall auf der Welt gibt es Märchen - und zwar schon sehr lange.<br />

Der Name dieser erfundenen Geschichten stammt vom mittelhochdeutschen<br />

Wort „maere“ (gesprochen: märe) ab. Es bedeutet<br />

Nachricht oder Botschaft. Dass heute jeder die Geschichten<br />

über Rotkäppchen und und andere Figuren lesen kann, ist<br />

vor allem zwei Brüdern zu verdanken. Sie hießen Jacob und Wilhelm<br />

Grimm. Die beiden sammelten bekannte Geschichten und veröffentlichten<br />

sie in Büchern. Das ist ungefähr 200 Jahre her. Ihre Märchenbücher<br />

wurden in viele Sprachen übersetzt.<br />

dpa<br />

Fotos: dpa (Märchenerzählerin, Grimm,, Pflanzen, Schloss Moritzburg, Nussknacker, Frau Holle), WDR/Degeto<br />

(Aschenbrödel), istockphoto.com/Nic54 (Ebenezer Scrooge), istockphoto.com/new_lady (Münzen)<br />

Zwischendurch macht sie Musik – entweder<br />

auf einer kleinen Flöte, einem<br />

Akkordeon oder auf einer Trommel aus<br />

Ton. Mal hört es sich an wie galoppierende<br />

Pferde, mal wie ein plätschernder<br />

Brunnen. Bei den Zuhörern entstehen<br />

tolle Bilder im Kopf. Als das erste<br />

Märchen zu Ende ist, folgt das zweite<br />

und dann das dritte.<br />

Die Kinder hören Annika Hofmann gespannt<br />

zu. Sie reisen mit ihr in Gedanken<br />

nach Südamerika und in den Orient.<br />

Manchmal lachen sie, manchmal<br />

halten sie vor Aufregung die Luft an.<br />

„Am besten hat mir gefallen, dass sie<br />

mit so vielen verschiedenen Stimmen<br />

erzählt hat. Das war lustig und spannend“,<br />

sagt die achtjährige Lara. Zu<br />

Hause erzählt ihre Oma oft Geschichten.<br />

Außerdem liest Lara selbst gerne<br />

Märchen.<br />

Auch ihrer Schwester Nele hat es gut<br />

gefallen. Sie fand die vielen verschiedenen<br />

Musikinstrumente toll. Über eines<br />

staunte die Elfjährige aber: „Ich<br />

habe gedacht, dass sie aus einem Buch<br />

vorliest. Dabei hat sie alles auswendig<br />

erzählt.“<br />

Annika Hofmann hat mehr als 100<br />

Märchen im Kopf: „Das ist ja das Besondere,<br />

zu erzählen und gleichzeitig<br />

in die Gesichter der Zuhörer zu sehen.<br />

Das macht den Zauber aus.“ Und<br />

wenn sich ihre Zuhörer fürchten,<br />

macht sie das Ungeheuer einfach netter.<br />

Birgit Ellinger, dpa<br />

Ein Geizhals, ein kleiner Prinz und Geister in der Nacht<br />

Nussknacker Wer Ballett mag, kennt sicherlich den Nussknacker.<br />

Das ist eines der bekanntesten Stücke und wird besonders in<br />

der Weihnachtszeit aufgeführt. Ursprünglich war die Geschichte<br />

ein Märchen. Es hieß „Nussknacker und Mausekönig“. Menschen<br />

konnten es zum ersten Mal schon vor fast 200 Jahren lesen. In der<br />

Geschichte geht es um ein Mädchen, das zu Weihnachten einen<br />

Nussknacker geschenkt bekommt. Der sieht aus wie ein alter Soldat.<br />

In ihrem Traum kämpft der Nussknacker dann tapfer gegen den Mausekönig,<br />

verwandelt sich in einen Prinzen – und reist mit ihr in das<br />

Reich der Süßigkeiten.<br />

Eine Weihnachtsgeschichte ... spielt in London. Hauptcharakter ist ein Geizhals<br />

namens Ebenezer Scrooge. Sein ganzes Leben lang hat er Liebe,<br />

Freundschaft, Großzügigkeit und Lebenslust als unnütz und Verschwendung<br />

angesehen. Sein einziger Lebenssinn besteht im Sammeln von<br />

Geld. Doch zu Weihnachten erscheinen ihm vier Geister – der<br />

seines früheren Geschäftspartners, der ihn vor seiner Hartherzigkeit<br />

warnen will, dann der Geist der vergangenen<br />

Weihnacht, der diesjährigen Weihnacht und der zukünftigen<br />

Weihnacht. Am Ende ist der Geizhals ein anderer<br />

Mensch.<br />

Frau Holle Ein junges Mädchen wird von ihrer Stiefmutter<br />

ausgenutzt. Eines Tages fällt das Mädchen in einen<br />

Brunnen. Sie erwacht auf einer schönen Wiese mit<br />

vielen Blumen und tritt in die Dienste von Frau Holle. Ihre<br />

Aufgabe: Kissen schütteln, damit es<br />

schneit. Da sie die Hausarbeit so gut<br />

erledigt, belohnt Frau Holle sie mit<br />

Gold. Die Stiefschwester ist darauf so<br />

neidisch, dass sie ebenfalls in den<br />

Brunnen springt. Doch sie macht ihre<br />

Arbeit so schlecht, dass Frau<br />

Holle sie mit Pech, einer<br />

schmierigen Flüssigkeit, statt<br />

Gold „beschenkt“, die für immer<br />

an ihr hängen bleibt.<br />

Sterntaler Das Märchen<br />

der Gebrüder Grimm handelt von einem<br />

kleinen Mädchen, dessen Eltern gestorben<br />

sind und nun alleine durch die Welt läuft. Sie<br />

hat nichts außer einem Stück Brot und den Kleidern,<br />

die sie am Körper trägt. Und auch das alles<br />

gibt sie anderen armen Menschen. Da regnet es<br />

plötzlich Geld herab und bildet an ihrem Körper ein<br />

neues Kleid. Die übrigen „Sterntaler“ verschaffen ihr<br />

Reichtum bis an ihr Lebensende.<br />

Lara Klee und Meike Daumen<br />

„O Tannenbaum, O Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter!“ Dass der Tannenbaum zu Weihnachten gehört,<br />

weiß jeder. Doch es gibt auch noch andere Pflanzen, die zu dieser Zeit eine besondere Rolle spielen.<br />

MISTELZWEIG: Die Mistel wächst in den Ästen anderer Bäume. Sie ist immergrün wie der Tannenbaum.<br />

Zur Weihnachtszeit hängen Mistelzweige manchmal über Türen oder an Zimmerdecken. Sie gelten als<br />

Glücksbringer: Wenn Verliebte darunter stehen, küssen sie sich manchmal.<br />

WEIHNACHTSSTERN: Meist hat er leuchtend rote Blätter. Es gibt ihn aber auch in Farben wie Rosa oder<br />

Weiß. Der Weihnachtsstern gehört zur Adventszeit dazu. Er blüht im <strong>Dezember</strong>, wenn die Tage kürzer sind.<br />

Die Pflanze ist zum Beispiel im Land Mexiko heimisch.<br />

CHRISTROSE: Die Christrose blüht im Winter. In unserer Nähe finden wir sie in der Natur in den Alpen.<br />

Die Pflanze heißt Christrose, weil sie manchmal schon zu der Zeit blüht, an der Jesus Christus geboren worden<br />

sein soll. Deswegen gehört auch sie zur Weihnachtszeit.<br />

dpa<br />

Teste dein Wissen:<br />

Quiz auf S.30<br />

Vor dem Schloss steht ein riesiger, silberner Schuh.<br />

Wem soll dieses Riesending denn passen? Niemandem!<br />

Der Schuh gehört zu einer Ausstellung<br />

im Schloss Moritzburg im Bundesland Sachsen. Bei<br />

dieser Ausstellung dreht sich alles um einen berühmten<br />

Märchenfilm. Er heißt „Drei Haselnüsse<br />

für Aschenbrödel“ und läuft jedes Jahr zu Weihnachten<br />

im Fernsehen.<br />

Die Geschichte im Film: Das Mädchen Aschenbrödel<br />

begegnet einem Prinzen. Der Prinz verliebt sich<br />

in Aschenbrödel. Das Mädchen verschwindet jedoch<br />

immer wieder. Aschenbrödel hat drei Haselnüsse,<br />

die Wünsche erfüllen. Am Ende hilft dem<br />

Prinzen ein verlorener Schuh, Aschenbrödel zu finden.<br />

Der Film wurde vor mehr als 40 Jahren gedreht.<br />

In der Ausstellung sind jetzt zum Beispiel<br />

Kostüme von damals zu sehen. Außerdem erfährt<br />

man jede Menge über die Geschichte und die<br />

Dreharbeiten des Films. dpa<br />

Sendetermine im Fernsehen: 23.12.<strong>2017</strong> 12.45 Uhr SWR;<br />

24.12. 12.05 Uhr ARD, 13.35 Uhr WDR; 16.40 Uhr SWR; 25.12.<br />

10.05 Uhr ARD


CHTEN<br />

17<br />

Ein Geizhals, ein kleiner Prinz und Geister in der Nacht<br />

ussknacker Wer Ballett mag, kennt sicherlich den Nussknacker.<br />

Das ist eines der bekanntesten Stücke und wird besonders in<br />

der Weihnachtszeit aufgeführt. Ursprünglich war die Geschich-<br />

Märchen. Es hieß „Nussknacker und Mausekönig“. Menschen<br />

ten es zum ersten Mal schon vor fast 200 Jahren lesen. In der<br />

hichte geht es um ein Mädchen, das zu Weihnachten einen<br />

knacker geschenkt bekommt. Der sieht aus wie ein alter Soldat.<br />

em Traum kämpft der Nussknacker dann tapfer gegen den Mauig,<br />

verwandelt sich in einen Prinzen – und reist mit ihr in das<br />

der Süßigkeiten.<br />

Teste dein Wissen:<br />

Quiz auf S.30<br />

ine Weihnachtsgeschichte ... spielt in London. Hauptcharakter ist ein Geizhals<br />

namens Ebenezer Scrooge. Sein ganzes Leben lang hat er Liebe,<br />

Freundschaft, Großzügigkeit und Lebenslust als unnütz und Verschwendung<br />

angesehen. Sein einziger Lebenssinn besteht im Sammeln von<br />

Geld. Doch zu Weihnachten erscheinen ihm vier Geister – der<br />

seines früheren Geschäftspartners, der ihn vor seiner Hartherzigkeit<br />

warnen will, dann der Geist der vergangenen<br />

Weihnacht, der diesjährigen Weihnacht und der zukünftigen<br />

Weihnacht. Am Ende ist der Geizhals ein anderer<br />

Mensch.<br />

Frau Holle Ein junges Mädchen wird von ihrer Stiefmutter<br />

ausgenutzt. Eines Tages fällt das Mädchen in einen<br />

Brunnen. Sie erwacht auf einer schönen Wiese mit<br />

vielen Blumen und tritt in die Dienste von Frau Holle. Ihre<br />

Aufgabe: Kissen schütteln, damit es<br />

schneit. Da sie die Hausarbeit so gut<br />

erledigt, belohnt Frau Holle sie mit<br />

Gold. Die Stiefschwester ist darauf so<br />

neidisch, dass sie ebenfalls in den<br />

Brunnen springt. Doch sie macht ihre<br />

Arbeit so schlecht, dass Frau<br />

Holle sie mit Pech, einer<br />

schmierigen Flüssigkeit, statt<br />

Gold „beschenkt“, die für immer<br />

an ihr hängen bleibt.<br />

Sterntaler Das Märchen<br />

der Gebrüder Grimm handelt von einem<br />

kleinen Mädchen, dessen Eltern gestorben<br />

sind und nun alleine durch die Welt läuft. Sie<br />

hat nichts außer einem Stück Brot und den Kleidern,<br />

die sie am Körper trägt. Und auch das alles<br />

gibt sie anderen armen Menschen. Da regnet es<br />

plötzlich Geld herab und bildet an ihrem Körper ein<br />

neues Kleid. Die übrigen „Sterntaler“ verschaffen ihr<br />

Reichtum bis an ihr Lebensende.<br />

Lara Klee und Meike Daumen<br />

Vor dem Schloss steht ein riesiger, silberner Schuh.<br />

Wem soll dieses Riesending denn passen? Niemandem!<br />

Der Schuh gehört zu einer Ausstellung<br />

im Schloss Moritzburg im Bundesland Sachsen. Bei<br />

dieser Ausstellung dreht sich alles um einen berühmten<br />

Märchenfilm. Er heißt „Drei Haselnüsse<br />

für Aschenbrödel“ und läuft jedes Jahr zu Weihnachten<br />

im Fernsehen.<br />

Die Geschichte im Film: Das Mädchen Aschenbrödel<br />

begegnet einem Prinzen. Der Prinz verliebt sich<br />

in Aschenbrödel. Das Mädchen verschwindet jedoch<br />

immer wieder. Aschenbrödel hat drei Haselnüsse,<br />

die Wünsche erfüllen. Am Ende hilft dem<br />

Prinzen ein verlorener Schuh, Aschenbrödel zu finden.<br />

Der Film wurde vor mehr als 40 Jahren gedreht.<br />

In der Ausstellung sind jetzt zum Beispiel<br />

Kostüme von damals zu sehen. Außerdem erfährt<br />

man jede Menge über die Geschichte und die<br />

Dreharbeiten des Films. dpa<br />

Sendetermine im Fernsehen: 23.12.<strong>2017</strong> 12.45 Uhr SWR;<br />

24.12. 12.05 Uhr ARD, 13.35 Uhr WDR; 16.40 Uhr SWR; 25.12.<br />

10.05 Uhr ARD<br />

ind deine Blätter!“ Dass der Tannenbaum zu Weihnachten geere<br />

Pflanzen, die zu dieser Zeit eine besondere Rolle spielen.<br />

n Ästen anderer Bäume. Sie ist immergrün wie der Tannenbaum.<br />

anchmal über Türen oder an Zimmerdecken. Sie gelten als<br />

en, küssen sie sich manchmal.<br />

htend rote Blätter. Es gibt ihn aber auch in Farben wie Rosa oder<br />

ntszeit dazu. Er blüht im <strong>Dezember</strong>, wenn die Tage kürzer sind.<br />

heimisch.<br />

inter. In unserer Nähe finden wir sie in der Natur in den Alpen.<br />

mal schon zu der Zeit blüht, an der Jesus Christus geboren wor-<br />

Weihnachtszeit.<br />

dpa


18<br />

MEDIEN<br />

Willst du mit nach Afrika<br />

reisen, zu Löwen, Nashörnern<br />

und Elefanten?<br />

Dann hör dir dieses<br />

Abenteuer mit dem Feuerdrachen<br />

Kokosnuss an.<br />

Er und seine Freunde<br />

müssen sich dort gegen<br />

einen fiesen Leoparden<br />

wehren. Es gibt ein Titellied<br />

und Musik, wenn es<br />

aufregend wird. Außerdem<br />

sind etliche Dschungelgeräusche<br />

zu hören –<br />

so als wäre man wirklich<br />

in einem Urwald in Afrika.<br />

Ingo Siegner: Der kleine<br />

Drache Kokosnuss bei den wilden<br />

Tieren. cbj audio Verlag<br />

<strong>2017</strong>, 48 Minuten, 8,99 Euro,<br />

ab 5 Jahren<br />

Eine riesige Sammlung von<br />

Knobelaufgaben und Sachaufgaben<br />

findest du auf<br />

der Internet-Seite<br />

www.mathepirat.de. Hier<br />

kannst du Kopfrechnen<br />

und schriftliches Rechnen<br />

üben. Oder auch lernen,<br />

wie man die Uhr liest.<br />

Um den Mathe-Piraten<br />

richtig zu nutzen, musst<br />

du dich auf der Internet-<br />

Seite anmelden.<br />

Der Lehrer kann auf der<br />

Seite zum Beispiel einstellen,<br />

welche Aufgaben besonders<br />

für den Unterricht<br />

in der Schule geeignet<br />

sind.<br />

Malst du gern? Aber du<br />

findest Malbücher ein<br />

bisschen langweilig, die<br />

alles starr vorgeben? Und<br />

du möchtest ein paar<br />

Anregungen? Dann ist<br />

dieses Malbuch vielleicht<br />

was für dich. Es verbindet<br />

das Spiel „Ich sehe<br />

was, was du nicht siehst“<br />

mit Zahlenbildern. Fantasievolle<br />

Illustrationen<br />

machen den Anfang. Du<br />

gestaltest das Ganze mit<br />

den Zahlenbildern zu einem<br />

eigenen Werk.<br />

Marion Goedelt: Ich sehe<br />

was, was du nicht siehst. Tulipan<br />

Verlag <strong>2017</strong>, 10 Euro, ab 6<br />

Jahren.<br />

Wann ist man arm?<br />

Wenn man nicht in den<br />

Urlaub fahren kann?<br />

Oder sind erst die Menschen<br />

richtig arm, die<br />

keine Wohnung haben?<br />

Für ihr Buch hat die Autorin<br />

Schüler gebeten,<br />

Fragen zu Armut und<br />

Reichtum aufzuschreiben.<br />

Diese hat sie an<br />

Wissenschaftler, Sportler<br />

und Wohnungslose gestellt.<br />

So gibt es interessante<br />

Antworten aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln.<br />

Jutta Bauer: Armut –<br />

Schüler fragen nach. Carlsen,<br />

Hamburg, <strong>2017</strong>, 160 Seiten,<br />

14,99 Euro, ab 10 Jahre.<br />

Texte/Fotos: dpa<br />

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Mit <strong>Lucky</strong> tolle Preise zu gewinnen!<br />

Bamse – Der liebste und stärkste Bär der Welt<br />

ab 28.12.<strong>2017</strong> im Kino<br />

Bamse ist nicht nur der liebste Bär der Welt,<br />

sondern auch der stärkste – vor allem, wenn<br />

er Omas Donnerhonig schlabbert! Damit<br />

ist er unbesiegbar, und Diebe haben keine<br />

Chance mehr in seiner Heimatstadt. Dem<br />

bösen Reinhard Fuchs gefällt das gar nicht.<br />

Er bringt alle gegen Bamse auf und entwickelt<br />

einen gemeinen Plan.<br />

Der Bamse-Bär ist seit über 50 Jahren einer<br />

der populärsten Kinderhelden Schwedens<br />

und kommt jetzt endlich mit seinen Abenteuern<br />

auch nach Deutschland!<br />

Gewinnen Sie 3 BAMSE Fanpakete mit jeweils<br />

BAMSE-Turnbeutel und T-Shirt und 2<br />

Freikarten für den Kinofi lm!<br />

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Lösungswort:<br />

Bamse<br />

FLORI – UND TRÄUME WERDEN WIRKLICHKEIT<br />

16.03.18 Arena Trier - DIE COMEBACK SHOW!<br />

Darauf haben Flori-Fans lange gewartet: Endlich<br />

kommt das Musical „FLORI – und Träume<br />

werden Wirklichkeit“ zurück – und mit ihm<br />

die Erinnerungen an eine außergewöhnliche<br />

Erfolgsgeschichte! Am 16. März 2018 werden<br />

die berührenden Songs aus dem Musical in einer<br />

fantastischen Live-Show mit großer Band,<br />

Original-Solisten und Tänzern um 20.00 Uhr in<br />

der Arena Trier zu erleben sein.<br />

Vor 21 Jahren wurde das Musical „FLORI – und<br />

Träume werden Wirklichkeit“ von Komponist,<br />

Autor und Produzent Thomas Schwab in Bernkastel-Kues<br />

uraufgeführt. Das Musical handelt von dem kleinen Jungen Flori, der eines Tage der<br />

geheimnisvollen Waldfee Santana begegnet, die Flori von ihrem Schicksal erzählt. Es ist eine<br />

bezaubernde Geschichte über Freundschaft, Mut, den Glauben an sich selbst und die Kraft der<br />

Träume.<br />

Gewinnen Sie ein Familienpaket mit Eintrittskarten für<br />

4 Personen mit exklusivem Blick hinter die Kulissen des<br />

Musicals „Flori - und Träume werden Wirklichkeit“!<br />

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Lösungswort:<br />

Flori<br />

So geht es: Einfach Hotline 0137 822666-7 (50 Cent aus dem dt. Festnetz, aus dem Mobilfunk abweichend) anrufen und mit ein bisschen Glück<br />

gewinnen! Teilnahmeschluss: 31.12.<strong>2017</strong>, Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und am 6. Januar 2018 auf der<br />

Wir für Sie-Seite im Trierischen Volksfreund veröffentlicht.<br />

Nicht teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter und deren Angehörige der Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH und deren Gesellschaften.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. *50 Cent/p. Anruf aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise aus dem Mobilfunk möglich.<br />

Er gehört zum Leben<br />

www.volksfreund.de


WOHNEN<br />

19<br />

Eine gemütliche Leseecke, andere Farben oder<br />

einfach mehr Platz: Wenn du dein Zimmer<br />

umräumen willst, können dir diese vier Experten-Tipps<br />

helfen.<br />

So richtest du dein Zimmer neu ein<br />

Der Auto-Teppich muss weg? Die Prinzessinen-Poster<br />

gefallen dir nicht mehr? Zeit,<br />

dein Kinderzimmer neu einzurichten. Aber<br />

das ist gar nicht so einfach. Wir haben eine Expertin<br />

gefragt. „Das Kinderzimmer ist der schwierigste<br />

Raum der Wohnung, weil man so viele unterschiedliche<br />

Sachen darin macht – schlafen,<br />

spielen, für die Schule lernen, mit Freunden chillen“,<br />

sagt Katharina Holzer. Sie hat schon etwa 70<br />

Kinderzimmer eingerichtet. Mit diesen Tipps<br />

überzeugst du sicher auch deine Eltern.<br />

Schmeiß den alten Krempel raus! „Meistens<br />

hat man zu viel Zeug im Kinderzimmer — da<br />

kann man sicher etwas aussortieren und einen<br />

Flohmarkt veranstalten“, sagt die Fachfrau. Wenn<br />

du aufgeräumt hast, siehst du, wo Platz ist. „Oft<br />

hat man dann schon einen Bereich im Zimmer<br />

gefunden, den man umgestalten kann, ohne dass<br />

man gleich Schränke oder Tische verrückt“, sagt<br />

Katharina Holzer. Außerdem kommen die wichtigen<br />

Dinge so viel besser zur Geltung.<br />

Denk ans Licht! „Mit der Beleuchtung kann<br />

man sehr leicht unterschiedliche Stimmungen erzeugen“,<br />

sagt die Expertin. Zusätzlich zur Deckenlampe,<br />

die das ganze Zimmer ausleuchtet,<br />

brauchst du eine Lampe am Arbeitsplatz und ein<br />

Leselicht am Bett. „In der Kuschelecke kann man<br />

zum Beispiel eine gemütliche Lichterkette aufhängen“,<br />

sagt Holzer. Auch kleine Leuchten am Boden,<br />

die die Wand anstrahlen, machen schönes<br />

Licht.<br />

Fotos/Grafik: dpa<br />

Plane vorausschauend! Lieblingsthemen<br />

und Lieblingsfarben ändern<br />

sich. Bestimmte Themen sollte man<br />

daher nicht in Möbeln aufgreifen.<br />

„Lieber ein cooles Poster aufhängen<br />

als ein Rennauto-Bett anschaffen“,<br />

sagt die Expertin. Kissen, Vorhänge<br />

und Bettwäsche lassen sich schneller<br />

austauschen. Wenn du dir Farbe<br />

wünschst, streiche nur eine Wand.<br />

„Wenn auch das nicht geht, kann<br />

man eine Holzstange oben an die<br />

Wand anbringen – zum Beispiel hinter<br />

dem Kopfteil vom Bett und darüber<br />

einen Stoff als Wandgestaltung<br />

hängen.“<br />

Nicht zu viel dekorieren! „Wenn<br />

man zum Beispiel zu viele Postkarten<br />

aufhängt, kann das schnell überfrachtet<br />

wirken“, sagt die Expertin.<br />

Mit einer farbigen Fläche, einem<br />

Rechteck aus Masking Tape oder einer<br />

Leiste kannst du einen Rahmen<br />

für eine Bildergalerie schaffen.<br />

Wichtig ist der Wechsel zwischen<br />

Deko und leerer Fläche. Nur so betont<br />

man all seine schönen Dinge,<br />

ohne dass sie sich gegenseitig die<br />

Show stehlen.<br />

Katharina Heimeier, dpa<br />

Ideen sammeln<br />

„Für den Anfang kann man sich eine Art Collage<br />

zusammenstellen – das machen wir<br />

auch, wenn wir ein Zimmer neu einrichten“,<br />

sagt Katharina Holzer. Es geht also darum,<br />

erste Ideen zu sammeln.<br />

Du willst dein<br />

Kinderzimmer umräumen?<br />

Dann zeichne es<br />

doch einfach mal auf ein<br />

kariertes Blatt Papier. Jetzt<br />

kannst du Möbel-Schnipsel darauf<br />

hin und her schieben. Auch die<br />

Möbel auf dem Bild kannst du<br />

dafür ausschneiden.<br />

Dazu stellst du dir zum Beispiel folgende Fragen:<br />

Welche Farben hat mein Zimmer<br />

schon? Was für einen Boden habe ich? Welche<br />

Holzfarben haben die Möbel in meinem<br />

Zimmer? Und dann kannst du dir Kataloge<br />

und Zeitschriften anschauen. Auch das Internet<br />

und Bücher kannst du nach schönen<br />

Möbeln, Deko-Ideen oder Farben durchforsten.<br />

dpa<br />

Nimm Deine Eltern<br />

doch mal mit in die<br />

bastelstube.<br />

1.000 tolle Ideen zum<br />

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d a Kindergrafik 3514


20<br />

AUSLAND<br />

Leben im Land der Gauchos<br />

Einfach Möbel in einen Schiffscontainer<br />

packen und in ein anderes<br />

Land ziehen? Eine Familie aus Trier<br />

hat in Argentinien gelebt –<br />

Tausende Kilometer von Deutschland<br />

entfernt.<br />

Argentinien ist ein sehr großes<br />

Land, das in Südamerika liegt.<br />

Seine Fläche umfasst 2,8 Millionen<br />

Quadratkilometer. Das ist acht<br />

Mal so groß wie Deutschland. Insgesamt<br />

leben 43 Millionen Menschen in<br />

Argentinien. Die Hauptstadt heißt<br />

Buenos Aires. Das bedeutet auf<br />

Deutsch „Gute Luft“. Dort haben<br />

Hannes, Nicolas und Olivia mit ihren<br />

Eltern gewohnt. Ihr Vater arbeitete<br />

als Lehrer in der Stadt.<br />

Hannes und Nicolas waren zu Beginn<br />

des Aufenthalts 5 und 8 Jahre und<br />

gingen zur deutschen „Goethe-Schule“.<br />

Ihre Schwester besuchte den Kindergarten.<br />

„Manche Kinder waren<br />

Deutsche und lebten in Argentinien,<br />

weil ihre Eltern dort arbeiteten – so<br />

wie wir. Aber die meisten Schüler kamen<br />

aus Argentinien, hatten aber<br />

vielleicht eine deutsche Uroma und<br />

wollten die Sprache nicht verlernen“,<br />

erzählt Nicolas. Denn der Unterricht<br />

in Sachkunde oder Mathematik wird<br />

auf Deutsch gehalten. Alle anderen<br />

Fächer sind auf Spanisch.<br />

Um da mitzukommen, mussten die<br />

Geschwister erst einmal Spanisch lernen.<br />

„Nach einem halben Jahr konnten<br />

wir fließend Spanisch“, sagt Nicolas<br />

stolz.<br />

Deutschland<br />

Der Schulalltag ist anders als in<br />

Deutschland: Morgens versammeln<br />

sich alle Schüler auf dem Schulhof<br />

und singen das „Fahnenlied“, während<br />

die blau-weiße Nationalflagge gehisst<br />

wird. Wer auch nur ein bisschen<br />

zu spät kommt, steht vor dem verschlossenen<br />

Schultor und wird für einen<br />

halben Tag als fehlend eingetragen.<br />

Danach folgt Unterricht, der teilweise<br />

bis 16 Uhr geht.<br />

Auch sonst geht es sehr streng zu:<br />

Die Schüler müssen eine Uniform tragen,<br />

die für die Jungen aus einem<br />

weißen Hemd und einer grauen<br />

Bundfaltenhose besteht. Die Mädchen<br />

ziehen weiße Blusen und grüne<br />

Röcke an. Außerdem gehört für jeden<br />

Schüler ein grüner Pullover dazu. „Natürlich<br />

gibt es so weniger Ausgrenzung<br />

von ärmeren Kindern, aber die<br />

gerade Hose fanden viele unbequem“,<br />

sagen die Geschwister.<br />

Die Ferien haben Hannes, Nicolas<br />

und Olivia und ihre Eltern natürlich<br />

genutzt, um das riesige Argentinien<br />

besser kennenzulernen. Im Osten, am<br />

Atlantischen Ozean, gibt es Strände.<br />

Die Anden im Westen sind ein großes<br />

Gebirge, in dessen Tälern berühmte<br />

Salzseen glitzern. Im Süden<br />

liegt eine Gegend namens Patagonien.<br />

Hier gibt es beeindruckende<br />

Gletscher und es fällt viel Schnee.<br />

Und im Landesinneren liegt die Pampa.<br />

Das ist eine Ebene mit saftigem<br />

Gras, das die großen Rinderherden<br />

fressen. Die südamerikanischen<br />

Cowboys heißen übrigens Gauchos<br />

(sprich: Gautschos).<br />

Außerdem leben viele exotische Tiere<br />

in Argentinien. In den zahlreichen Nationalparks<br />

können die Besucher Lamas,<br />

Pumas, Gürteltiere, Papageien<br />

oder Kolibris und Kondore bestaunen.<br />

Etwas ganz Besonderes ist der Nandu.<br />

Diese Form des Vogelstrauß<br />

(auch Pampasstrauß genannt) lebt<br />

nämlich nur in Südamerika.<br />

Buenos Aires<br />

ARGENTINIEN<br />

Argentinien<br />

Wenn bei uns in Deutschland Sommer ist, ist in Argentinien, das auf<br />

der Südhalbkugel liegt, Winter – und umgekehrt. Deshalb beginnen<br />

in Argentinien die langen Sommerferien Mitte <strong>Dezember</strong> und dauern<br />

bis Anfang März. Sonst gibt es – abgesehen von den drei Wochen<br />

Winterferien im Juli – kaum freie Tage. Auch Weihnachten feiern<br />

die Argentinier ganz anders: „Wir hatten nur einen Plastik-Tannenbaum,<br />

weil es da ja keine echten gibt“, sagt Nicolas. Und statt in<br />

einen Schneehaufen sprangen die Kinder in einen Pool. „Da haben<br />

wir am argentinischen Weihnachtstag, dem 25. <strong>Dezember</strong>, auch die<br />

meiste Zeit drin verbracht“, sagt Hannes. Bei 40 Grad. Viola Merten<br />

Mit Mafalda in Buenos Aires: Hannes,<br />

Olivia und Nicolas sitzen mit der argentinischen<br />

Comic-Figur auf einer Parkbank.


AUSLAND<br />

21<br />

Wusstest du, dass ...<br />

... Dulce de leche (gesprochen<br />

Dulsse de lesche) eine typisch<br />

argentinische Karamellcreme<br />

ist? „Süßes aus Milch“ wird in<br />

fast allen Süßigkeiten und Kuchen<br />

verwendet – oder auf<br />

Kekse geschmiert, wie ihr auf<br />

dem Foto sehen könnt.<br />

... der Dia del maestro der<br />

„Tag des Lehrers“ ist? Schüler<br />

bedanken sich mit kleinen<br />

Geschenken und Theateraufführungen<br />

bei ihren Lehrern.<br />

Die argentinischen Kinder<br />

dürfen ihre Lehrer beim Vornamen<br />

rufen.<br />

Die Fotos<br />

zeigen von<br />

oben nach<br />

unten:<br />

Gauchos in<br />

Argentinien.<br />

Die Hauptstadt<br />

Buenos Aires.<br />

Ein schwimmender<br />

Supermarkt.<br />

Ein Gletscher<br />

in Patagonien.<br />

Als die Familie nach drei Jahren wieder nach Deutschland zurückkam,<br />

fiel den Kindern die Umgewöhnung nicht schwer. Nicolas,<br />

der zurück in Trier gerade in die fünfte Klasse kam, erinnert<br />

sich: „Das größte Problem war, dass wir in der Schule in<br />

Argentinien ganz viel über Geometrie gelernt haben, aber in<br />

Mathe andere Themen gar nicht besprochen haben. Das musste<br />

ich erst mal nachholen.“ Trotzdem denken alle gerne an ihr<br />

„Abenteuer Argentinien“ zurück: besonders an die Schönheit<br />

der Natur; an das einzigartige Grün der Pampa und den intensiv<br />

blauen Himmel ...<br />

Viola Merten<br />

Fotos auf dieser Doppelseite: privat/dpa, Grafik: dpa<br />

Ja! Geschafft!<br />

Fußball-Star Lionel Messi hat allen Grund<br />

zum Jubeln: Argentinien wird bei der Weltmeisterschaft<br />

kommendes Jahr in Russland<br />

dabei sein. Möglich machte das Messi,<br />

der im letzten entscheidenden Qualifikationsspiel<br />

drei Tore schoss.<br />

Viele Fußball-Fans freuen sich darüber,<br />

dass Argentinien dabei ist: Sie wollen Lionel<br />

Messi bei der WM auf dem Feld sehen.<br />

Argentinien hat zwei Mal, 1978 und 1986,<br />

eine WM gewonnen. Während ihrer Zeit in<br />

Buenos Aires konnten auch die Kinder aus<br />

Trier mit ihren Eltern Länderspiele im Fußballstadion<br />

in Buenos Aires erleben.<br />

Lionel Messi ist 30 Jahre alt. Aber seit seinem<br />

13. Lebensjahr spielt er beim FC Barcelona<br />

in Spanien.<br />

mc/dpa<br />

Im Internet: Mehr Infos zur Fußball-WM<br />

und Argentinien auf volksfreund.de/kinder.


22<br />

GESCHICHTE<br />

Konzentrationslager Auschwitz:<br />

Ein Ort zum Erinnern. Um nicht zu vergessen.<br />

Es war ein Ort, an dem grausame Dinge passierten. Die Rede ist<br />

vom Konzentrationslager Auschwitz. Vielleicht habt ihr schon<br />

mal in der Schule über diesen Ort gesprochen. Dann habt ihr<br />

erfahren, dass dort viele Menschen von den Nationalsozialisten und<br />

ihren Unterstützern umgebracht wurden.<br />

Die Nationalsozialisten, kurz Nazis, und ihr Anführer Adolf Hitler<br />

waren im Jahr 1933 in Deutschland an die Macht gekommen. Das<br />

war vor über 70 Jahren. Sie errichteten eine Diktatur, das heißt,<br />

dass sie alleine das Sagen hatten. Später griffen sie andere Länder<br />

wie Polen, Belgien, Norwegen, Frankreich oder Griechenland an und<br />

unterwarfen sie. Erst nach einem langen Krieg endete die Nazi-<br />

Herrschaft, Deutschland wurde von den Siegern besetzt. Das Lager<br />

Auschwitz wurde von ausländischen Soldaten befreit – am 27. Januar<br />

1945.<br />

Heute ist der Ort in unserem Nachbarland Polen eine Gedenkstätte.<br />

Niemand soll vergessen, welche Verbrechen dort begangen wurden.<br />

Jedes Jahr kommen viele Besucher zu der Gedenkstätte. Sie erfahren,<br />

dass die Nationalsozialisten in dem riesigen Lager viele Juden<br />

einsperren und umbringen ließen. Diese hassten sie besonders.<br />

Denn die Nazis behaupteten, dass die Deutschen bessere Menschen<br />

als andere seien. Das ist aber Unsinn. Auch viele andere<br />

Menschen, gegen die die Nationalsozialisten etwas hatten, kamen<br />

ins Lager. Aus ganz Europa wurden sie mit Zügen dorthin gebracht.<br />

Die Gefangenen durften von ihren eigenen Sachen nichts behalten.<br />

Familien wurden getrennt. Wer arbeiten konnte, wurde nicht getötet,<br />

aber schlecht behandelt. Dadurch starben auch viele Menschen.<br />

Erst nach der Befreiung erfuhr die ganze Welt, was in dem Lager im<br />

Zweiten Weltkrieg geschehen war.<br />

Der 27. Januar ist heute ein Gedenktag, um an Auschwitz zu erinnern.<br />

Die Menschen, die diese Lager überlebt haben, erinnern bis<br />

heute daran – mit Vorträgen vor Schulklassen, in Büchern oder singend<br />

auf der Bühne. Damit nicht vergessen wird, was damals geschehen<br />

ist.<br />

Stichwort Holocaust<br />

Die Nazis begannen nach ihrer Machtübernahme<br />

schon bald, Juden zu beschimpfen<br />

und zu benachteiligen: So verloren jüdische<br />

Ärzte und Künstler ihre Arbeit. Durch ein Gesetz<br />

verboten die Nazis jüdischen Frauen und Männern,<br />

nichtjüdische Partner zu heiraten. Und später<br />

mussten Juden einen gelben Stern am Arm<br />

tragen, damit sie so erkannt werden konnten. Im<br />

November 1938 plünderten die Nazis viele jüdische<br />

Kirchen, die Synagogen. Als deutsche Soldaten<br />

ab 1939 viele europäische Länder unterwarfen,<br />

gerieten dort ebenfalls Juden ins Visier der Nationalsozialisten.<br />

Bald begannen die Nazis, Männer,<br />

Frauen und Kinder mit jüdischem Glauben zu töten,<br />

Millionen Menschen starben. Diesen Völkermord<br />

nennt man auch Holocaust oder Schoah.<br />

Schoah bedeutet übersetzt etwa Unheil.<br />

Ein Lager auch in unserer Nähe<br />

In den vielen Konzentrationslagern, kurz KZ,<br />

hielten die Nazis ihre Gegner gefangen. Besonders<br />

schlimme KZs waren Todeslager wie Ausschwitz.<br />

Doch auch in unserer Region gab es ein<br />

Konzentrationslager: Im Sonderlager Hinzert<br />

sperrten die Nazis während des Krieges Gegner<br />

oder Zwangsarbeiter aus anderen Ländern wie<br />

Luxemburg und Polen ein. Auch in Hinzert starben<br />

Menschen – durch Krankheiten oder weil sie<br />

von den Wachen getötet wurden.<br />

Texte: mc, mit Material von dpa, Foto: dpa


GESCHICHTE<br />

23<br />

Gefangen im KZ: Musik, um zu überleben<br />

Wenn Esther Bejarano mit der Rap-Band Microphone<br />

Mafia auf der Bühne steht, ist das immer etwas ganz<br />

Besonders: Denn Esther ist 92 Jahre alt, und sie singt<br />

und erzählt von einer Zeit, die niemand mehr erleben<br />

möchte. In Trier ist sie mit ihrem Sohn Joran und Kutlu,<br />

einem Freund, aufgetreten. Unsere <strong>Lucky</strong>-Reporterin<br />

war dabei.<br />

<strong>Lucky</strong>: Als Sie ins KZ Auschwitz kamen, haben Sie sich für<br />

das Mädchenorchester gemeldet.<br />

Esther Bejarano: Ich habe mich gemeldet, weil ich Klavier<br />

spielen kann. Ich musste im KZ schwere Arbeit bewältigen.<br />

Das Einzige, was mir helfen konnte war, dass<br />

ich ins Orchester komme.<br />

Sie haben dort aber Akkordeon gespielt.<br />

Bejarano: Es gab dort kein Klavier. Ich hatte vorher nie<br />

ein Akkordeon in der Hand gehabt. Ich sagte trotzdem,<br />

dass ich das könne. Es gelang mir sogar, die richtigen<br />

Akkorde zu treffen. Ich wusste: Ich muss ins Orchester<br />

kommen, sonst werde ich das nicht überleben.<br />

Sie machen nach all diesen Erlebnissen heute noch Musik.<br />

Wie ist das möglich?<br />

Bejarano: Ich mache Musik, weil sie mir hilft, über Unmenschlichkeit<br />

und Rassismus aufzuklären. Ich singe als<br />

Erinnerung an diese Zeit. Ich singe, damit die Menschen<br />

nicht schweigen, damit sie ihren Mund aufmachen.<br />

Welche Lieder singen Sie bei Ihren Konzerten?<br />

Bejarano: Die meisten sind Lieder gegen den Krieg, für<br />

die Freiheit. Lieder aus den Gettos. Manche wurden auch<br />

in den KZs gesungen.<br />

Diese Stolpersteine sollen auffallen –<br />

und erinnern. Sie glänzen golden zwischen den grauen<br />

Pflastersteinen vieler Städte. Jeder Stein ist einem<br />

Menschen gewidmet, der Opfer der Nationalsozialisten<br />

wurde. Vor vielen Häusern in Deutschland, in denen<br />

diese Männer und Frauen zuvor wohnten, liegen<br />

heute Stolpersteine. Auf ihnen stehen die Namen der<br />

Menschen, wann sie geboren wurden, und wo sie getötet<br />

wurden. Dahinter steckt eine Aktion eines<br />

Künstlers. Solche Steine gibt es auch bei uns, zum<br />

Beispiel in Trier, Saarburg, Bernkastel-Kues, Bollendorf<br />

oder Wittlich.<br />

Mehr Infos zu Stolpersteinen in der Region auf<br />

<strong>Lucky</strong>s Internetseite www.volksfreund.de/kinder<br />

Warum machen Sie Hip Hop, eine Musik für junge Menschen?<br />

Bejarano: Das Wichtigste für mich ist es, die Jugend<br />

aufzuklären über diese schreckliche Zeit, über die Verbrechen,<br />

die damals begangen wurden.<br />

Wie ist die Resonanz bei den jungen Menschen?<br />

Bejarano: Ich bekomme ein gutes Feedback von den<br />

Schülern. Sie bedanken sich. Viele haben noch nie etwas<br />

von der Nazizeit gehört, weil ihre Vorfahren nichts erzählen.<br />

Deshalb ist es so wichtig, dass es Menschen wie<br />

ich tun. Auch wenn es für mich schmerzhaft ist.<br />

Warum denken Sie, dass Sie das tun müssen?<br />

Bejarano: Es ist wahnsinnig wichtig. Wir haben so wenige,<br />

die das machen können. Denn bald ist unsere Generation<br />

weg. Ich werde so lange erzählen und singen, bis<br />

es keine Nazis mehr gibt.<br />

Interview: Mechthild Schneiders<br />

Zur Person: Esther Bejarano wird am 15.<br />

<strong>Dezember</strong> 1924 in Saarlouis im Saarland<br />

geboren. Sie ist Jüdin, und als 1933 die Nazis<br />

an die Macht kommen, wird ihr Leben<br />

wie das aller Juden in Deutschland zunehmend<br />

schwieriger. Als die Nazis den Zweiten<br />

Weltkrieg beginnen, ist Esther 14 Jahre<br />

alt. Ihre Eltern werden ermordet. Esther<br />

kommt erst in ein Arbeitslager, dann im<br />

Jahr 1943 ins KZ Auschwitz. Dort muss sie<br />

in einem Arbeitskommando Steine schleppen.<br />

Als ein Mädchenorchester gegründet wird,<br />

meldet sie sich. Sie spielen, wenn die Arbeitskolonnen<br />

das Lager verlassen und zurückkommen,<br />

geben Konzerte für Aufseher<br />

und deren Chefs. Gut ein halbes Jahr später<br />

kommt Esther ins Frauenstraflager Ravensbrück,<br />

weil ihre Großmutter väterlicherseits<br />

Deutsche ist. Dort sind die Lebensbedingungen<br />

etwas besser, die Arbeit<br />

nicht so hart. Als das Lager 1945 geräumt<br />

wird, müssen die Häftlinge zu Fuß Richtung<br />

Westen gehen. Esther gelingt die<br />

Flucht. „Meine Befreiung war meine zweite<br />

Geburt“, sagt die KZ-Überlebende.<br />

mehi<br />

Fotos: dpa, Miguel Castro, Mechthild<br />

Schneiders/TV-Archiv


24<br />

SPRACHE<br />

Te Reo Maori:<br />

Die seltene Sprache von Neuseeland<br />

Fotos: dpa, Matewa Trust, Tourism NZ<br />

In Neuseeland sprechen nur noch wenige<br />

Menschen die Sprache der Maori.<br />

Sie sind die Ureinwohner des Landes.<br />

Damit wieder mehr Kinder die<br />

seltene Sprache lernen, haben Filmemacher<br />

sich etwas überlegt. Sie übersetzten<br />

den Disney-Film „Vaiana“ in<br />

die Maori-Sprache.<br />

In Neuseeland lebten schon Menschen,<br />

bevor Einwanderer aus Europa<br />

zum ersten Mal zu den Inseln kamen.<br />

Die Ureinwohner heißen Maori.<br />

Die Sprache ist sehr selten geworden,<br />

weil immer weniger Menschen sie lernen.<br />

Das war nicht immer so. Lange Zeit<br />

lernten die Einwanderer die Maori-Sprache.<br />

Doch vor etwa 150 Jahren gab es<br />

dann mehr Einwanderer als Maori, und<br />

Englisch wurde wichtiger. Englisch wird<br />

bis heute hauptsächlich in Neuseeland<br />

gesprochen.<br />

Auch Te Taru White hat als Kind nicht<br />

„Te Reo Maori“ gelernt. Stattdessen<br />

musste er Französisch lernen, erzählt<br />

der Maori, der heute 63 Jahre alt ist.<br />

Seit etwa 30 Jahren versuchen die Neuseeländer<br />

aber, dass die Maori-Sprache<br />

nicht verloren geht. Sie machten sie wieder<br />

zu einer offiziellen Sprache des Landes.<br />

Etwa eines von fünf Maori-Kindern<br />

geht in eine Kita, wo es die Sprache und<br />

Kultur seiner Vorfahren lernt. Außerdem<br />

können Maori in Neuseeland Radioprogramme<br />

in ihrer Sprache hören, und<br />

auch Maori-Fernsehsender gibt es.<br />

Zudem wurde ein Disney-Film in die<br />

Maori-Sprache übersetzt. In Neuseeland<br />

konnte man ihn sich auch auf „Te Reo<br />

Maori“ ansehen. Im Film „Vaiana“ geht<br />

es auch um die Kultur und Geschichte<br />

der Maori, erklärt Jaedyn Randell.<br />

Sie haben auch ihre eigene<br />

Sprache, die „Te Reo Maori“ genannt<br />

wird. Will man „Hallo“ sagen, heißt<br />

das ganz einfach „Kia ora.“<br />

Es gibt aber auch sehr komplizierte<br />

Wörter wie dieses auf dem Foto. Das<br />

ist der Name eines Hügels in der Sprache<br />

der Maori. Übersetzt heißt er ungefähr:<br />

„Der Gipfel, wo Tamatea, der<br />

Mann mit den großen Knien, der Bergbesteiger,<br />

der herumreisende Land-<br />

Schlucker, für seinen Liebling die Nasenflöte<br />

gespielt hat.“<br />

Seine Eltern glaubten damals,<br />

die Maori-Sprache würde ihm<br />

nichts nützen. Als seine Eltern klein waren,<br />

wurden sie sogar noch bestraft,<br />

wenn sie in der Schule ihre Muttersprache<br />

gesprochen haben. So wie Te Taru<br />

White erging es vielen Menschen, die<br />

seltene Sprachen sprechen. Und die<br />

Sprachen werden noch seltener, wenn<br />

sie niemand mehr lernt.<br />

Die Jugendliche hat in<br />

der Schule Maori gelernt.<br />

Für den Film leiht<br />

sie dem Mädchen Vaiana<br />

ihre Stimme, der<br />

Hauptfigur des Films.<br />

„Ich hoffe, dass wir mit dem Film die<br />

Sprache wieder neu beleben“, sagt Jaedyn.<br />

Jule Scherer, dpa


SPRACHE/KONTAKT<br />

25<br />

Stottern<br />

Man will etwas sagen, aber das Wort kommt einfach nicht heraus.<br />

So geht es Menschen, die stottern. Sie brauchen für einzelne<br />

Worte oft etwas länger. Manchmal ziehen sie einzelne Buchstaben<br />

in die Länge oder sie wiederholen eine Silbe mehrmals.<br />

Meist beginnen die Schwierigkeiten mit dem Sprechen im Kindesalter.<br />

Warum manche Kinder anfangen zu stottern, ist nicht genau bekannt. Oft<br />

verschwindet das Problem ganz von allein. Fest steht: Stottern hat nichts<br />

damit zu tun, wie schlau oder wie ängstlich jemand ist. Stotternde Menschen<br />

gibt es in allen Kulturen.<br />

Fotos: dpa<br />

Wenn Menschen mehr Zeit<br />

Im Alltag haben es Betroffene nicht immer leicht.<br />

Denn manchmal sind ihre Zuhörer ungeduldig oder<br />

machen sich lustig über sie. Das ist nicht besonders<br />

nett und kann stotternde Menschen verunsichern. Im<br />

schlimmsten Fall ziehen sie sich dann aus Angst zurück.<br />

Dabei ist es ganz einfach, stotternden Menschen<br />

zu helfen: Man braucht einfach nur etwas Geduld. Damit<br />

sie Geschichten in ihrem eigenen Tempo erzählen<br />

können.<br />

Fachleute können das Stottern auch behandeln. Es gibt zum Beispiel besondere<br />

Techniken, die dabei helfen, flüssiger zu sprechen. Neuerdings<br />

geht das sogar online: Trainer und Patient treffen sich dabei im Internet<br />

zum Üben.<br />

dpa<br />

beim Sprechen brauchen<br />

Ein König, der Probleme<br />

mit den Wörtern<br />

beim Sprechen<br />

hatte – das war<br />

George VI. (der<br />

Sechste). Er war von<br />

1936 bis 1952 König<br />

von Großbritannien.<br />

Er ist auch deswegen<br />

bekannt, weil er stotterte – und als König<br />

musste er in der Öffentlichkeit sprechen.<br />

Dank einer Therapie lernte er, mit seinem<br />

Stottern umzugehen.<br />

Als er starb, wurde seine damals 25-jährige<br />

Tochter Elisabeth neue Königin – was<br />

sie bis heute ist. George VI. war also der<br />

Ur-Opa von Prinz Harry, der demnächst<br />

heiratet (siehe Seite 9).<br />

mc<br />

Dein Kontakt zu <strong>Lucky</strong><br />

Die Menschen, die „<strong>Lucky</strong> – Dein Volksfreund-Magazin“<br />

hergestellt haben,<br />

warten gespannt auf eure Meinung.<br />

Ob Kritik, Lob oder Fragen – E-Mails an<br />

<strong>Lucky</strong> sind herzlich willkommen!<br />

Ruf an, hol dir Rat!<br />

Niemand da, mit dem du über<br />

deine Probleme sprechen<br />

kannst? Die Nummer gegen<br />

Kummer kann weiterhelfen.<br />

Wenn du jemanden suchst, der<br />

dir in schwierigen Momenten<br />

hilft, dann findest du ihn unter<br />

folgender kostenloser Telefonnummer:<br />

116111. Immer montags<br />

bis samstags, 14 bis 20<br />

Uhr.<br />

Rund 10 000 Mädchen und<br />

Jungen im ganzen Land wählen<br />

täglich die Nummer gegen<br />

Kummer; die meisten sind zwischen<br />

zehn und 16 Jahre alt.<br />

Ausgebildete Mitarbeiter nehmen<br />

sich auch für dich und deine<br />

Sorgen, Ängste und Fragen<br />

so viel Zeit, wie du brauchst. Alle<br />

Gespräche bleiben anonym<br />

und vertraulich.<br />

Der Nummer-gegen-Kummer-<br />

Verein hat das Kinder-und-Jugendtelefon<br />

sowie das Elterntelefon<br />

als bundesweite Netzwerke<br />

aufgebaut, um die Beratung<br />

von Kindern, Jugendlichen und<br />

Eltern zu gewährleisten. Der<br />

Verein ist Mitglied im Deutschen<br />

Kinderschutzbund. Mehr<br />

Infos gibt es unter www.nummergegenkummer.de.<br />

Lob, Kritik oder Anregungen an die<br />

Macher von „<strong>Lucky</strong> – Dein Volksfreund-Magazin“<br />

schickt ihr bitte per<br />

E-Mail an folgende Adresse:<br />

> lucky@volksfreund.de<br />

Postkarten und Grüße nimmt <strong>Lucky</strong><br />

unter dieser Anschrift entgegen:<br />

Trierischer Volksfreund<br />

– TV-Kinderredaktion –<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8<br />

54294 Trier<br />

IMPRESSUM<br />

SONDERVERÖFFENTLICHUNG DES<br />

TRIERISCHEN VOLKSFREUNDS<br />

VOM 8. DEZEMBER <strong>2017</strong><br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Thomas Marx<br />

REDAKTION<br />

Peter Reinhart (verantwortlich)<br />

Miguel Castro<br />

VERANTWORTLICH FÜR ANZEIGEN<br />

Wolfgang Sturges<br />

DRUCK<br />

DHVS – Druckhaus und Verlagsservice<br />

GmbH, 54294 Trier,<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Str. 8


26<br />

Anzeigen-Sonderseite<br />

Es ist Eiszeit: Schlittschuhe<br />

an und rauf aufs Eis!<br />

Jetzt ist die schönste Zeit zum Schlittschuhfahren<br />

Ob öffentlicher Publikumslauf,<br />

Eisdisco mit Freunden, ein Tag<br />

mit der Familie oder als Zuschauer<br />

beim Eishockeyspiel –<br />

die Eissporthalle Bitburg ist Anziehungspunkt<br />

für alle Eislauffreunde<br />

aus der Region – Spaß<br />

ist immer garantiert.<br />

Bei eurer Lieblingsmusik, die<br />

ihr am Musikcomputer aus etwa<br />

11 000 Songs kostenfrei<br />

auswählen könnt, entdeckt ihr<br />

den winterlichen Sportklassiker<br />

Schlittschuhlaufen neu und<br />

gleitet übers Eis. Gerade Eis-<br />

Neulingen bieten die umlaufenden<br />

Banden die nötige Sicherheit<br />

für die ersten Schritte<br />

auf dem Eis, zudem stehen Eislaufhilfen<br />

kostenlos zur Verfügung.<br />

Schlittschuhe können<br />

gegen Gebühr ausgeliehen<br />

werden.<br />

Ein echtes Highlight ist der<br />

Samstagabend. Dann verwandelt<br />

sich die Eisfläche ab 18.30<br />

Uhr in die coole „Disco Eiskalt“<br />

mit Effektbeleuchtung,<br />

Nebel und Charthits. Sonntags<br />

wird eine Familienlaufzeit zu<br />

besonders attraktiven Preisen<br />

angeboten. Auch Schulen erhalten<br />

mit ihrer Klasse/Gruppe<br />

vergünstigte Tarife.<br />

Ein guter Tipp: Auch Kindergeburtstage<br />

können in der Eissporthalle<br />

gefeiert werden.<br />

Das Geburtstagskind hat dabei<br />

selbstverständlich freien<br />

Eintritt. Und mit dem Bistro<br />

„Skater-Treff“ ist auch für das<br />

leibliche Wohl der Eisläufer gesorgt.<br />

Die Eislaufhalle in Bitburg<br />

ist noch bis zum Ende<br />

der Osterferien geöffnet.<br />

Reservierungen<br />

+ 352 521 521 - info@cube521.lu<br />

1-3, Driicht L-9764 Marnach<br />

SO, 4.2.2018 / 16.00<br />

Wiedersehen mit herrn bello Teil 3<br />

Württembergische Landesbühne<br />

Esslingen. Die dritte Geschichte von Herrn<br />

Bello und Max aus der Feder des<br />

Kinderlieblingsautors Paul Maar ist<br />

spannend, witzig und gefühlvoll. Ab 5.<br />

SO, 18.3.2018 / 16.00<br />

FATIMA UND DER TRAUMDIEB<br />

Württembergische Landesbühne<br />

Esslingen. Ein zauberhaftes syrisches<br />

Märchen nach Rafik Schami. Ab 6 Jahren.<br />

Wiedersehen mit Herrn Bello – Teil 3<br />

Die dritte Geschichte von Herrn Bello und Max aus der Feder des<br />

Kinderlieblingsautors Paul Maar ist spannend, witzig und gefühlvoll. Ab 5 Jahren.<br />

Nach dem Erfolg der ersten<br />

beiden Teile bringt die Württembergische<br />

Landesbühne<br />

Esslingen endlich die Fortsetzung<br />

der Geschichte auf die<br />

Bühne!<br />

Der sympathische Wunderhund<br />

Bello ist wieder da!<br />

Durch den blauen Saft vom<br />

Wissenschaftler Herrn Melchior<br />

hatte er sich in einen<br />

Menschen verwandelt. Dann<br />

ließ die Wirkung des Zaubertranks<br />

jedoch nach. Jetzt ist<br />

der Hund wieder ein Hund, allerdings<br />

mit Nebenwirkungen:<br />

Seine Pfoten sind lindgrün und<br />

eines seiner beiden Ohren ist<br />

zu lang. Immerhin kann er<br />

noch wie ein Mensch sprechen,<br />

auch wenn er sich immer<br />

wieder verspricht. Der aktuelle<br />

Zustand macht also weder<br />

Bello noch seinen Freund<br />

Max glücklich. Da gerade<br />

Herbstferien sind, und die hübsche<br />

Selina sich auch nicht für<br />

Max interessiert, fahren er und<br />

Bello lieber sofort mit der<br />

Bahn nach Marburg zu Onkel<br />

Astor und zu Herrn Melchior,<br />

um Bello wieder in „Herrn Bello“<br />

verwandeln zu lassen.<br />

Kaum unterwegs fängt das<br />

Abenteuer an: Ein skrupelloser<br />

Zirkusdompteur kriegt Wind<br />

von Bellos besonderen Fähigkeiten<br />

und entführt ihn kurzerhand:<br />

Er soll als Sensation im<br />

Zirkus auftreten und zu einer<br />

Geldmaschine werden! Für<br />

Bello sieht es nicht gut aus, bis<br />

Paloma, die Tochter des Direktors,<br />

ihn entdeckt. Zum Glück<br />

sind seine Freunde auch schon<br />

auf der Suche nach ihm.<br />

Regie: Jan Müller. Bühne &<br />

Kostüme: Franz Zauleck. Für<br />

Kinder ab 5 Jahren. Uraufführung<br />

am Sonntag, 4. Februar,<br />

16 Uhr. Schulvorstellungen am<br />

Montag, 5. Februar, 9.30 und<br />

14.15 Uhr sowie am Dienstag,<br />

6. Febraur um 9.30 Uhr.


Die Zeit der Römer entdecken<br />

Anzeigen-Sonderseite 27<br />

Spannend und abenteuerlich präsentiert im Rheinischen Landesmuseum in Trier<br />

Wie sah der Alltag eines Soldaten<br />

vor 400 Jahren aus? War<br />

der Krieger ausreichend gerüstet<br />

für den Kampf und woher<br />

wissen die Archäologen das?<br />

Wer sich für das Soldatenleben<br />

der Vergangenheit interessiert,<br />

kommt im Rheinischen<br />

Landesmuseum in Trier auf seine<br />

Kosten. Mit Mitmach-Führungen<br />

und Workshops können<br />

junge Besucher spielerisch<br />

und kreativ die Zeit der Römer<br />

entdecken. Wird etwas aus<br />

vergangenen Zeiten entdeckt,<br />

dann müssen Archäologen an<br />

die Arbeit. Ihr Auftrag ist es,<br />

Dinge auszugraben und herauszufinden,<br />

um welchen<br />

Fund es sich dabei handelt.<br />

Doch die Forscher wissen<br />

noch vieles mehr. So auch bei<br />

einer Ausgrabung in Wittstock:<br />

Hier wurde 2007 das<br />

größte Massengrab aus der<br />

Zeit des Dreißigjährigen Krieges<br />

entdeckt. Obwohl das<br />

Thema zunächst gruselig<br />

klingt, sollten sich junge Museumsbesucher<br />

keinesfalls abschrecken<br />

lassen – spannend<br />

sind unter anderem die historischen<br />

Waffen und Schätze zu<br />

bestaunen. All das können Kinder<br />

im Landesmuseum spielerisch<br />

entdecken. An verschiedenen<br />

Stationen können die<br />

Kleinen sogar selbst mitmachen<br />

und aktiv werden. Die<br />

Zeit der Römer wird für die<br />

Jüngsten sehr spannend und<br />

abenteuerlich präsentiert.<br />

Ein Känguru wie du<br />

Was für ein Theater in der Trierer TUFA<br />

Der Regisseur Florian Burg hat<br />

schon eine Menge Theater für<br />

Kinder auf verschiedene Trierer<br />

Bühnen gebracht. Spaß<br />

macht das immer. Jetzt hat er<br />

ein besonderes Känguru und<br />

seine Freunde eingeladen. Lust<br />

auf ein Kennenlernen?<br />

„Bist du eigentlich verheiratet?“<br />

– „Nein.“ „Bist du verlobt?“<br />

– „Nein.“ Tiger und Panther<br />

finden, ihr Dompteur ist<br />

nicht normal. Ist er etwa<br />

schwul? Oder warum ist er<br />

nicht verheiratet?<br />

Kurz vor der Premiere hauen<br />

sie ab. Auf ihrer Flucht begegnen<br />

sie Django. Das boxende<br />

Känguru ist stark, gewinnt<br />

alle Kämpfe ganz ohne<br />

Trainer und hat keine Angst<br />

vor den beiden Raubtieren.<br />

Django sagt: „Die Welt ist<br />

bunt – jeder darf so sein<br />

wie er ist.“ Tiger und Panther<br />

freuen sich, einen so<br />

coolen Typen zum<br />

Freund zu haben. Ein<br />

boxendes Känguru, ein<br />

einsamer Trainer –<br />

Ängste, Vorurteile und<br />

Gerüchte werden<br />

durcheinander geschüttelt<br />

und am Ende<br />

war alle Aufregung umsonst.<br />

Oder?<br />

Spielerisch zeigt Ulrich<br />

Hub in EIN KÄNGURU<br />

WIE DU, wie sich Pascha<br />

und <strong>Lucky</strong> in ihren eigenen<br />

Vorurteilen verheddern:<br />

Bis sie am Ende<br />

doch mit ihrer Nummer in<br />

der Manege stehen – zusammen<br />

mit dem Dompteur<br />

und Django! –, erleben<br />

sie so manche Überraschung.<br />

Es spielen: Isaac Boateng,<br />

Philippe Kayser, Manfred<br />

Rath, Stephan Vanecek, Claudia<br />

Cartellieri<br />

Termine für Kindergärten und<br />

Schulen wochentags jeweils<br />

um 10 Uhr am 12., 13., 14.,<br />

15., 18., 19. und 20. <strong>Dezember</strong>.<br />

Die Wochenend-Termine<br />

finden am 10. <strong>Dezember</strong> um<br />

11 und 16 Uhr sowie am 17.,<br />

26., 28. und 29. <strong>Dezember</strong><br />

um 16 Uhr statt.<br />

RHEINISCHES LANDESMUSEUM TRIER<br />

KINDER IM MUSEUM<br />

Mit Mitmach-Führungen und Workshops können junge Besucher spielerisch<br />

und kreativ die Zeit der Römer entdecken. www.landesmuseum-trier.de<br />

„Weibchen, Männchen, Ananas – es ist doch egal,<br />

was man lieber mag, Hauptsache, man mag überhaupt<br />

irgendwas.“ Das ist die Maxime zum aktuellen<br />

Tufa-Stück rund um ein schwules Känguru.


28<br />

SPORT<br />

Gewonnen!<br />

Claudia Pechstein hat schon viele Medaillen gewonnen. Aber dieses Rennen<br />

war anders. Die Eisschnell-Läuferin hatte gerade beim Massenstart gewonnen.<br />

In dieser Disziplin flitzt eine größere Gruppe Läufer Runde um Runde übers Eis.<br />

Normalerweise starten die Sportler paarweise. Massenstarts sind beim Eisschnell-Lauf<br />

ziemlich neu. Im Februar werden sie erstmals bei Olympischen<br />

Winterspielen veranstaltet. Bei diesen Spielen ist dann auch Claudia<br />

Pechstein wahrscheinlich wieder mit dabei. Für die 45-Jährige<br />

wären es bereits die 7. Olympischen Spiele. Neun<br />

Medaillen hat sie dabei schon geholt. Das<br />

hat noch kein deutscher Wintersportler<br />

vor ihr geschafft.<br />

dpa<br />

Fotos: dpa<br />

Beim Sport muss es oft<br />

schnell gehen. In manchen<br />

Sportarten hat man nicht mal<br />

eine Sekunde Zeit, um zu reagieren.<br />

Da ist bei den Spielern<br />

eine besonders gute Reaktion<br />

gefragt!<br />

Ein Forscher und sein Team haben herausgefunden:<br />

Linkshänder sollen in schnellen Sportarten einen Vorteil<br />

haben. Offenbar kommen sie mit dem Zeitdruck besser<br />

klar.<br />

Den genauen Grund kennen die Forscher aber noch nicht.<br />

Jedenfalls gebe es bei sehr schnellen Sportarten wie<br />

Tischtennis und Baseball besonders viele Linkshänder<br />

unter den Profis. Bei diesen Sportarten ist also die Zeit<br />

sehr knapp, in der Spieler auf den Ball ihres Gegners reagieren<br />

müssen.<br />

Schon etwas länger weiß man, dass Linkshänder auch<br />

beim Tennis oder Badminton Vorteile haben. Das liegt<br />

wohl daran, dass deren Gegner es gewohnt sind, gegen<br />

Rechtshänder zu spielen. Schließlich sind bei Linkshändern<br />

die Vorhand und Rückhand seitenverkehrt. dpa


LESEN<br />

29<br />

Huckleberry und seine neuen Freunde<br />

Der kleine Labrador Huckleberry hat ein neues Zuhause. Doch<br />

er ist traurig, denn er fühlt sich allein. Zum Glück sind da noch<br />

ein frecher Papagei und eine freundliche Katze.<br />

Von Dorothea Kohlhaas<br />

Da lag er nun in seinem noch viel<br />

zu großen Korb, den kleinen<br />

blonden Kopf mit den großen<br />

Knopfaugen auf die Vorderpfoten gelegt<br />

und die Schlappohren lagen flach<br />

herunter. Heute Morgen waren diese<br />

Menschen gekommen, um ihn zu holen.<br />

Es waren zwei große und zwei kleine<br />

Menschen gewesen. Er hatte sich<br />

gefreut sie zu sehen, denn sie waren<br />

sehr nett. Sie waren vorher schon öfters<br />

dagewesen und hatten mit ihm gespielt<br />

und geknuddelt. Heute hatten sie<br />

ihn mitgenommen.<br />

Erst war es schön gewesen. Sie hatten<br />

mit ihm gespielt, es gab was leckeres<br />

zu fressen und er hatte nichts vermisst.<br />

Doch momentan fehlten ihm seine Mama<br />

und seine sechs Geschwister. Die<br />

Menschen waren im Nebenzimmer am<br />

essen und hatten ihn alleine gelassen,<br />

dachte er. Doch plötzlich ertönte von<br />

der einen Ecke des Zimmers eine<br />

krächzende Stimme „Hey Kleiner, na,<br />

bist du jetzt traurig, weil du hier alleine<br />

bist? Oh, hast du Angst?“ Ein gackerndes<br />

Gekicher mit einem flatternden<br />

Geräusch folgte dem.<br />

Der kleine Hund sah auf in die Richtung<br />

wo die Stimme herkam. Dort stand ein<br />

riesiger Käfig mit einem roten Papagei<br />

mit einem großen grauen Schnabel. Er<br />

wollte gerade etwas antworten, da tat<br />

es einen großen Plumps zwischen ihm<br />

und dem Papagei. „Miau! Polly, halt den<br />

Schnabel und lass den Kleinen in Ruh,<br />

sonst werde ich dir bei der nächsten<br />

Gelegenheit alle Federn rausrupfen und<br />

dich verspeisen, miau!" Eine große rote<br />

Katze leckte sich genüsslich über das<br />

Fotos: istockphoto.com/cynoclub (Hund), Lydia Vasiliou, TV-Archiv<br />

Maul und funkelte<br />

in Richtung des Käfigs<br />

mit ihren grünen<br />

Augen. Dann<br />

drehte sie sich zum<br />

Korb um, in dem der<br />

kleine Hund lag.<br />

„Hallo Kleiner, mein<br />

Name ist Cat, die Katze.<br />

Du bist also neu hier, willkommen.<br />

Hier hast Du wirklich<br />

gute Menschen gefunden,<br />

die sorgen sich um uns Tiere<br />

und es ist immer gemütlich<br />

und warm", erklärte Cat.<br />

Der kleine Hund schaute auf und<br />

seufzte schwer. „Aber ich vermisse<br />

meine Mama", sagte er. „Sag mal, wie<br />

heißt Du denn?" fragte die Katze den<br />

kleinen Hund. Er hob ein wenig den<br />

Kopf. „Ich heiße Huckleberry", antwortete<br />

er. Da fing Polly in ihrem Käfig dermaßen<br />

an zu lachen. Sie hüpfte auf ihrer<br />

Stange herum wie verrückt und flatterte<br />

und kicherte. „Huckleberry, hahah,<br />

was für ein doofer Name!" Polly<br />

konnte sich nicht beruhigen. Sie flatterte<br />

und lachte und vor lauter Aufregung<br />

fiel sie fast von der Stange, rutschte<br />

nach vorne und ihr Kopf knallte gegen<br />

die Käfigtür. Diese flog auf, Polly fiel<br />

aus dem Käfig und konnte sich gerade<br />

noch abfangen und flatterte erschrocken<br />

nach oben. „Der Käfig war ja offen"<br />

krächzte sie. „Hätte ich das gewusst,<br />

hätte ich unserem neuen kleinen<br />

Mitbewohner mal Gesellschaft leisten<br />

können", kicherte der Papagei.<br />

Huckleberry hatte sich fast zu Tode erschrocken.<br />

Er hatte sich in die hinterste<br />

Das Abenteuer von Huckleberry ist eine Geschichte von<br />

Dorothea Kohlhaas. Die Autorin wohnt in der Vulkaneifel<br />

und hat selbst vier Hunde.<br />

Das Besondere: Dorothea Kohlhaas ist wegen einer Augenerkrankung<br />

blind. Aber mit einem Computer kann sie Texte<br />

schreiben und diese sich vorlesen lassen. Und eine spezielle<br />

Brille macht es ihr auch möglich, Kontraste und Bewegungen<br />

zu sehen.<br />

Eine weitere Geschichte über Huckleberry findet ihr übrigens<br />

im nächsten Kindermagazin.<br />

Ecke seines Korbes<br />

gerettet und saß<br />

jetzt zitternd dort.<br />

Cat fauchte Polly an:<br />

„Ich warne Dich, lass<br />

den Hund in Ruhe,<br />

sonst mach ich die Drohung<br />

war und verspeis<br />

Dich noch heute Abend"".<br />

Polly war inzwischen auf<br />

ihren Beinen gelandet und<br />

winkte mit einem ihrer Flügel<br />

ab. „Lass mal stecken<br />

Katze. Ich tu ihm ja nix. Will<br />

doch nur mal sehen was er für ein<br />

Knabe ist." Polly war eigentlich ein sehr<br />

friedlicher Papagei, hatte nur eine große<br />

Klappe und liebte es andere zu foppen.<br />

Das wusste Cat auch nur zu genau.<br />

Da hörten sie plötzlich ein leises aber<br />

intensives Knurren und starrten beide<br />

in die Richtung von Huckleberry. Der<br />

saß immer noch in seiner Ecke, hatte<br />

aber die Nackenhaare aufgestellt und<br />

das leise Knurren kam von ihm. Katze<br />

und Papagei waren total perplex. „Hey,<br />

der Kleine kann sich ja wehren!" rief<br />

Polly aus. Überrascht über sich selbst,<br />

aber auch ein wenig stolz tappte Huckleberry<br />

nun zu den beiden anderen hinüber.<br />

„O.k., lasst uns Freunde sein",<br />

schlug Cat vor. Polly nickte eifrig. „Ja,<br />

wir werden dir unsere Welt noch näher<br />

bringen". Fröhlich schlugen sie je eine<br />

Pfote und im Fall von Polly einen Flügel<br />

aneinander. Somit war ihr Pakt besiegelt.<br />

Plötzlich hörten sie von nebenan die<br />

Menschen kommen. Huckleberry<br />

sprang zurück in seinen Korb, gefolgt<br />

von Cat, die sich schnell zusammenkringelte.<br />

Polly flatterte hecktisch umher,<br />

kam aber nicht zurück in ihren Käfig,<br />

da die Tür zugeklappt war. Also beschlos<br />

sie ebenfalls im Korb zu landen.<br />

Die Tür ging auf. „Nun schaut Euch das<br />

mal an", rief einer der kleinen Menschen.<br />

„Die sind alle drei zusammen im<br />

Korb. Ups, ich glaub ich hab vergessen<br />

Pollys Käfig zu schließen". Alle schauten<br />

hinüber zum Hundekorb und fingen<br />

an schallend zu lachen. ENDE


30<br />

SPIEL & SPASS<br />

Teste dein Wissen!<br />

Aufschnitt<br />

auf Brot<br />

Laut,<br />

Klang<br />

3./4. Fall<br />

von ‚wir‘<br />

2<br />

Auflistung<br />

Wassersportart<br />

Stockwerk<br />

Welt-<br />

Organisation<br />

(Abk.)<br />

Teil der<br />

Wintersportsachen<br />

Anerkennung<br />

durch die<br />

Lehrerin<br />

3<br />

8<br />

an der<br />

Seite<br />

von<br />

heftiger<br />

Regenschauer<br />

amerikanische<br />

Viehfarm<br />

männliches<br />

Schwein<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Welche<br />

4<br />

6<br />

bedeutet<br />

‚gegen‘<br />

Kletterpapagei<br />

hochhieven<br />

Schwur<br />

viel<br />

Energie,<br />

Schwung<br />

9<br />

Staat in<br />

Nordamerika<br />

persönliches<br />

Fürwort<br />

(4. Fall)<br />

einfarbig<br />

1<br />

7<br />

ein<br />

Arbeitsplatz<br />

Fragewort<br />

Zahl<br />

Ur...<br />

(Vorfahre)<br />

5<br />

1. Wie heißt die Hauptfigur im Märchen<br />

„Eine Weihnachtsgeschichte“?<br />

a) Ebenezer Scrooge<br />

b) Goofy<br />

c) Frau Holle<br />

2. Von wie vielen Geistern wird die Hauptfigur<br />

in „Eine Weihnachtsgeschichte“ besucht?<br />

a) 12<br />

b) 1<br />

c) 4<br />

3. Was muss bei Frau Holle geschüttelt<br />

werden, damit es schneit?<br />

a) Teppich<br />

b) Kissen<br />

c) Mantel<br />

5. Was ist das Besondere an den drei Haselnüssen<br />

aus dem gleichnamigen Film mit Aschenbrödel?<br />

a) Sie sind Teil einer Halskette<br />

b) Sie erfüllen Wünsche<br />

c) Sie sind Futter für Aschenbrödels Pferd<br />

6. Wer ist der Gegner des Nussknackers?<br />

a) Die böse Prinzessin<br />

b) Der Mausekönig<br />

c) Das kleine Mädchen<br />

7. Was fällt im Märchen „Sterntaler“ vom Himmel?<br />

a) Geld<br />

b) Brot<br />

c) Kleidung<br />

8. Mit was werden die beiden Schwestern<br />

bei Frau Holle überschüttet?<br />

a) Gold & Pech<br />

b) Milch & Honig<br />

c) Federn & Kaffee<br />

1<br />

N<br />

sind gemeint?<br />

2<br />

A<br />

H<br />

N<br />

9. Von wem stammen die Märchen „Frau Holle“<br />

und „Sterntaler“?<br />

a) Charles Dickens<br />

b) Erich Kästner<br />

c) Die Gebrüder Grimm<br />

Quiz: Lara Klee und Meike Daumen<br />

Lösungen<br />

3 N Ö<br />

4<br />

N<br />

ß<br />

I<br />

Grafiken auf dieser Doppelseite: dpa<br />

Rätsel S.30:<br />

Kreuzworträtsel: Das Lösungswort heißt Ballerina<br />

Quizfrage 1: a), Frage 2: c), Frage 3: b), Frage 4: b), Frage 5:<br />

b), Frage 6: a), Frage 7: a), Frage 8: c)<br />

Weihnachtslieder: 1) O Tannenbaum, 2) Nikolaus, komm in unser<br />

Haus, 3) Schneeflöckchen, Weißröckchen, 4) Stille Nacht,<br />

heilige Nacht<br />

Rätsel S.31: Die orange-gelben Paare sind falsch miteinander<br />

verbunden.


SPIEL & SPASS<br />

31<br />

Finde den Unterschied<br />

Zehn Fehler sind im unteren Bild. Findest du sie?<br />

3<br />

3 1<br />

2<br />

6<br />

5<br />

6<br />

3<br />

4<br />

5<br />

4


32<br />

SPIEL & SPASS<br />

Verbinde die Nummern<br />

der Reihe nach, um ihn<br />

sichtbar zu machen.<br />

55<br />

56<br />

57<br />

51<br />

52<br />

54<br />

53<br />

1<br />

90 2<br />

50<br />

49<br />

48<br />

58<br />

59<br />

89<br />

3<br />

47<br />

60<br />

61<br />

62<br />

63<br />

88<br />

4<br />

6<br />

5<br />

7<br />

43<br />

45<br />

87 8<br />

85 9<br />

84<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

39<br />

41<br />

37 36<br />

38<br />

16<br />

35<br />

17<br />

15<br />

34<br />

19<br />

18<br />

33<br />

32<br />

20<br />

21<br />

31<br />

30<br />

22 23<br />

29<br />

28<br />

26 27<br />

24 25<br />

64<br />

65<br />

83<br />

86<br />

10<br />

82<br />

14<br />

12 13<br />

11<br />

81<br />

80<br />

66<br />

79<br />

78<br />

67<br />

68<br />

69<br />

70<br />

71<br />

72<br />

77<br />

76<br />

75<br />

73 74<br />

Grafik: dpa

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