Profile Nr. 11- Kunst- und Kulturmagazin

Kaufen Sie Kunst in Galerien oder
auf Ausstellungen?
Ich kenne einige hiesige Künstler sehr
gut. Da bin ich immer mal gerne auf
Vernissagen. Wir beliefern mit unserem
Catering-Service sogar schon mal die
eine oder andere Ausstellungseröffnung
mit unserem Buffet. Galerien sind nicht
so mein Ding.
Wir sitzen hier in Ihrem Büro und
ich sehe auch hier Kunstwerke an
Ihrer Wand. Wie wichtig ist Ihnen
Kunst am Arbeitsplatz?
Nun, aufgewachsen bin ich in einer
Kaufmanns-Familie. Bereits in der
dritten Generation betreiben wir
den Lebensmitteleinzelhandel. Sehr
wichtig waren uns schon immer
Themen wie Architektur, Laden- und
Schaufenstergestaltung, was dann
auch früh mein Interesse weckte und
mich zwangsläufig zur Kunst führte.
Die Kunstwerke hier habe ich gerne
um mich herum, sie schaffen ein positives
Arbeitsumfeld und Kunst am
Arbeitsplatz vermindert Stress, heißt
es.
Wie sehen das Ihre Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter?
Na, Kunst im Ladenlokal haben
wir noch nicht. Auch, wenn beim
Ladendesign die Funktion der Emotion
folgt, so kommt die Schaffung einer
Wohlfühl-Atmosphäre und eine anspruchsvolle
Ausgestaltung unserer
Märkte nicht nur den Kunden zu gute.
Das schätzen unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter.
Es ist gut sich
mit Kunst zu
umgeben, sie
bereichert
das Leben
Sie sagen, beim Ladendesign folgt
die Funktion der Emotion. Was
ist denn an Regalreihen und einer
Käsetheke emotional?
Verkauft wird immer und überall
über Emotion. Der Preis ist noch
keine emotionale Angelegenheit. Es
gibt Premium- und Billiganbieter.
Der Unterschied muss immer gerechtfertigt
sein. Das geschieht
zum Beispiel über Inszenierung,
Farbgestaltung, Licht, Gerüche etc.
Bei uns im Lebensmittelhandel ist
das so genannte „Uptrading“ ein
großes Thema: Märkte, die großen
Wert auf Geschäftsausstattung,
verbesserter Präsentation legen und
auch Vertrauen anbieten. Denn für viele
Verbraucher ist Sicherheit ganz wichtig.
Sie wollen gesund bleiben und sie
wollen Transparenz. Das alles kostet
Geld. Und je weiter der Preis sinkt,
desto geringer werden die Margen,
um das zu finanzieren.
Könnte man da nicht schon sagen,
es ist egal wo im Regal die Bio-
Produkte stehen, zu denen ich
Vertrauen habe?
Die Marke muss glaubwürdig sein,
dann mag es funktionieren. Bei
Eigenmarken sieht es anders aus. Da
ist Ladenbau wieder ganz wichtig. Dazu
gehören Harmonie, ein ästhetisches
Prinzip und auch Sauberkeit. Dass alles
beeinflusst unsere Erwartungshaltung
genauso wie der Service. Kunden wollen
auch nicht zu lange an der Kasse
warten. Sonst können Sie das mit der
Kundenzufriedenheit gleich vergessen.
Was hat sich denn in den letzten 20
Jahren im Ladendesign geändert?
Nun, so einiges hat sich geändert.
Schauen sie nur die Farbgestaltung,
die mit einem klaren Leitsystem Ihre
Orientierung erleichtert. Die eingesetzten
Materialien sind deutlich
hochwertiger. Die Frischeabteilungen,
insbesondere die Fleisch- und Käsetheken,
sind ganz anders als vor 20
Jahren. Viele Dinge werden getan
damit der Kunde sich wohl fühlt. Und
natürlich um Kaufimpulse zu fördern.
Bei Discountern ist das ein wenig
anders, da geht es eher um niedrige
Kosten. Es würde da aber auch nicht
zur Erwartung passen.
Ihr Markt hier an der Alisostraße
in Elsen hebt sich gegenüber den
neuen Supermarktbauten schon von
der Architektur ab.
Stimmt, hier wurde von Anfang an
darauf geachtet, keinen isolierten
Baustein im Stadtgefüge zu schaffen,
sondern das Gebäude sollte Bezüge
zur bestehenden baulichen Struktur
und zur Bedeutung des Standortes
aufbauen. Ich finde, das ist besonders
durch die Einbindung der originalen
Fachwerkkunst der alten „Burg Aliso“
gelungen.
Daniel Windmann
Lebensmittel GmbH & Co. KG
Alisostraße 2
33106 Paderborn-Elsen
www.edeka-windmann.de
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