Profile Nr. 11- Kunst- und Kulturmagazin
Profile ist das Kunst- und Kulturmagazin für Paderborn und Umgebung. Profile stellt Künstler und Künstlerinnen aus der Region vor - Kunstschaffende, Querdenker, Umdenker, Schräg-Denker, kreative Menschen
Profile ist das Kunst- und Kulturmagazin für Paderborn und Umgebung. Profile stellt Künstler und Künstlerinnen aus der Region vor - Kunstschaffende, Querdenker, Umdenker, Schräg-Denker, kreative Menschen
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PROFILE<br />
das <strong>Kunst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kulturmagazin</strong> für Paderborn <strong>und</strong> Umgebung<br />
PROFILE<br />
-----------<br />
stellt vor<br />
entdeckt<br />
präsentiert<br />
2 x jährlich<br />
Hyazinth Pakulla<br />
Ein Künstler zum Anfassen<br />
Ausgabe<br />
<strong>11</strong><br />
Editorial<br />
Vorwort<br />
3<br />
5<br />
Impressum<br />
// Ausgabe <strong>11</strong> // Winter 2017/18<br />
<strong>Profile</strong> ist das <strong>Kunst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kulturmagazin</strong><br />
für Paderborn <strong>und</strong> Umgebung. <strong>Profile</strong> stellt<br />
KünstlerInnen aus der Region vor, Querdenker,<br />
Umdenker, Schräg-Denker, kreative<br />
Menschen mit dem gewissen "e". <strong>Kunst</strong>schaffende,<br />
die alte Denkgewohnheiten<br />
durchbrechen, altes überwinden <strong>und</strong> auf<br />
neue Ideen kommen.<br />
Idee, Konzept <strong>und</strong> Gestaltung: Art Cartel.<br />
ART CARTEL Agentur für <strong>Kunst</strong>,<br />
Marketing <strong>und</strong> Kommunikation<br />
Burkhard Lohren (V.i.S.d.P.)<br />
Christoph-Tölle-Str. 12<br />
33100 Paderborn<br />
Tel.: 0 52 51 - 709 <strong>11</strong> <strong>11</strong><br />
info@art-cartel.com<br />
www.art-cartel.com<br />
<strong>Profile</strong> ist kostenlos. Heft 12 escheint im<br />
Sommer 2018.<br />
Verbreitungsgebiet Paderborn <strong>und</strong> Umgebung.<br />
Urheberrechte <strong>und</strong> Bildnachweise:<br />
Alle Rechte vorbehalten, auch einzelner Teile.<br />
Reproduktion <strong>und</strong>/oder Veröffentlichung<br />
des Inhalts, ganz oder teilweise, nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung von Art Cartel.<br />
Music + Art<br />
Ozella Music präsentiert<br />
Wood ´n´ Vinyl<br />
Bücher-Tipp<br />
Ausgewählte <strong>Kunst</strong>bücher<br />
<strong>Kunst</strong>news<br />
50 Jahre <strong>Kunst</strong>verein<br />
Paderborn<br />
18<br />
22<br />
Interview<br />
<strong>Profile</strong> im Gespräch<br />
mit Daniel Windmann<br />
20<br />
Profi le-Panorama<br />
Unser R<strong>und</strong>blick auf die Aktivitäten<br />
Paderborner Künstler<br />
Profi le-Entdeckung<br />
Die abstrakte Malerei von<br />
Melanie Altrogge<br />
24<br />
Coverfoto: Ulli Predeek<br />
Seite 3 Inhaltsverzeichnis:<br />
- Portrait Hyazinth Pakulla u. Daniel<br />
Windmann, sowie Portrait-Fotos Hyazinth<br />
Pakulla auf den Seiten 5, 6, 7, 8, 10, 14,<br />
15: Ulli Predeek<br />
- Music + Art: sowie Seite 18 Ozella Musik<br />
Team <strong>und</strong> Portrait Werner Schlegel: Ozella<br />
Musik, Borchen<br />
- <strong>Kunst</strong>news Paderborn sowie Seite 28/29<br />
Fotos <strong>Kunst</strong>verein PB: Heiko Nowack<br />
Seite 4 Editorial, Portrait B. Lohren: Ulli<br />
Predeek<br />
Seite 12: Produkte Ritzenhoff: Ritzenhoff<br />
AG, Marsberg<br />
Seite 20 <strong>und</strong> Seite 21 Interview Daniel<br />
Windmann: Ulli Predeek<br />
Seite 24 / 25 <strong>Profile</strong> Panorama<br />
- Atelierfest Claudia Cremer-Robelski: Ulli<br />
Predeek<br />
- Oldtimer Showroom Reller Automobile:<br />
Weist Objektdesign<br />
- Ralf Moeller mit Burkhard Lohren <strong>und</strong><br />
Lars Uecker: Michael Bartylla<br />
- <strong>Kunst</strong> trifft Garten, Eheleute Kloke <strong>und</strong><br />
Burkhard Lohren: Heiko Appelbaum<br />
Alle anderen Fotos wurden entweder von<br />
den jeweiligen Künstlern zur Verfügung<br />
gestellt oder sind aus dem Bestand des<br />
Herausgebers.<br />
28<br />
30
Editorial<br />
><br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Für diese Ausgabe unseres Magazins waren wir wieder unterwegs<br />
<strong>und</strong> trafen <strong>Kunst</strong>schaffende in ihren Ateliers, besuchten<br />
Ausstellungen <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong>events. Im Interview mit dem jungen<br />
Unternehmer, Daniel Windmann, sprachen wir mit ihm darüber,<br />
wie er zur <strong>Kunst</strong> kam <strong>und</strong> was <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Ladendesign gemeinsam<br />
haben.<br />
Zusammen mit unserem Fotografen Ulli Predeek besuchte ich<br />
den Paderborner bildenden Künstler Hyazinth Pakulla, der sich<br />
selbst als einen „Maler des Phantastischen“ bezeichnet, in seinem<br />
Atelier. Wir waren neugierig auf die neuen Arbeiten <strong>und</strong> was uns<br />
der Künstler, der uns strahlend <strong>und</strong> herzlich willkommen hieß, zu<br />
erzählen hat. Hyazinth Pakulla ist einer der schaffensreichsten<br />
<strong>und</strong> populärsten Künstler unserer Stadt. So fiel es uns nicht<br />
schwer, ihm nach mehr als drei Jahren erneut viel Aufmerksamkeit<br />
in unserem Magazin zu widmen.<br />
Überrascht waren wir von den Arbeiten der Künstlerin Melanie<br />
Altrogge, die wir in ihrem „<strong>Kunst</strong>raum“ besuchten. Ihr Atelier mit<br />
großzügigem Showroom liegt idyllisch abgelegen in Willebadessen-Schweckhausen.<br />
Die Künstlerin zeigte uns eine Anzahl von<br />
Bildern, erklärte Motive, Maltechnik <strong>und</strong> Material. Motiviert durch<br />
die begeisterten Kommentare, die anregende Begegnung <strong>und</strong> die<br />
Gespräche, haben wir entschlossen, die Arbeiten <strong>und</strong> die Künstlerin<br />
als „<strong>Profile</strong>-Entdeckung“ vorzustellen.<br />
Eine besondere künstlerische Arbeit hat Ozella Music vorgestellt.<br />
Für das Paderborner Label hat der Künstler Werner Schlegel<br />
Bild-Skulpturen aus Pappelholz speziell nach der Musik entwickelt.<br />
Zusammen mit Vinyl-Pressungen von ausgewählten Jazz Alben<br />
sind die limitierten <strong>Kunst</strong>werke als Unikate gleichen Charakters<br />
soeben erschienen.<br />
Natürlich gab es auch wieder viele andere interessante Aktivitäten<br />
Paderborner Künstler. In unserem Rückblick zeigen wir eine<br />
kleine Übersicht über die <strong>Kunst</strong>-Highlights.<br />
1968 gründete sich der <strong>Kunst</strong>verein Paderborn. Zu dieser Zeit<br />
passierte in der damaligen Kleinstadt Paderborn kulturell nicht<br />
allzu viel. Heute ist alles anders, Paderborn ist gewachsen <strong>und</strong><br />
das Kulturangebot ist umfangreicher. Dazu hat der <strong>Kunst</strong>verein in<br />
fünf Jahrzenten einen wesentlichen Beitrag geleistet. Hierüber <strong>und</strong><br />
über die Planungen zum Jubiläum, berichtet die Vorsitzende des<br />
<strong>Kunst</strong>vereins, Frau Dr. Alexandra Sucrow.<br />
In unserem Bücher-Tipp haben wir wieder einige <strong>Kunst</strong>buchempfehlungen<br />
für die kalten Winterabende, die sich auch hervorragend<br />
als Weihnachtsgeschenk eignen.<br />
Zunächst wünsche ich Ihnen jedoch bei der Lektüre dieses Magazins<br />
viel Vergnügen.<br />
Burkhard Lohren
Hyazinth Pakulla Ein Künstler zum Anfassen<br />
Joan Sofron<br />
Künster, Macher <strong>und</strong> Marke<br />
Die Phantasie ist die Fähigkeit, Bilder zu schaffen, die über die Wirklichkeit hinausgehen,<br />
die die Wirklichkeit verherrlichen.... Die Phantasie erfindet mehr als Dinge <strong>und</strong> Dramen:<br />
sie erfindet einen neuen Geist; sie öffnet dem Menschen neue Augen, die eine neue Sicht<br />
ermöglichen. Gaston Bachelard (1884 - 1962)<br />
><br />
Hyazinth Pakulla - Maler der phantastischen <strong>Kunst</strong><br />
Hyazinth Pakulla hat sich der phantastischen <strong>Kunst</strong><br />
verschrieben. In seiner Malerei überschreitet er<br />
deutlich die Grenze von einer fantasievollen zu<br />
einer phantastischen Bilderwelt. Er hat eine besondere<br />
Fähigkeit zur Darstellung des Ungewöhnlichen. Aus seiner<br />
inneren Vorstellung heraus, malt <strong>und</strong> konstruiert er seine<br />
eigene Weltsicht als poetische Utopie, als Traumwelt. Erst<br />
nachdem er ein Werk vollendet hat gibt er seinen Bildern<br />
einen Titel. Es ist nicht der Bildtitel oder das Thema woran<br />
er sich beim Malen orientiert, sondern er ist oft selbst über<br />
das Ergebnis seiner Malerei überrascht.<br />
In dem er uns Gegenstände oder Szenen vor Augen führt,<br />
die er in einem anderen, ungewohnten Zusammenhang<br />
stellt, wirken seine Bilder zuweilen irreal, rätselhaft,<br />
utopisch. Er zeigt uns Traumhaftes, Unbewusstes, Absurdes<br />
<strong>und</strong> Phantastisches.<br />
Die Bilder Pakullas, insbesondere die frühen Werke, sind<br />
für den Betrachter keine abgeschlossenen Geschichten<br />
in einem erkennbaren Rahmen. Seine Darstellungen <strong>und</strong><br />
Szenen geben genügend Raum, um sich immer wieder neu<br />
interpretieren zu lassen.<br />
In seiner Phantastischen <strong>Kunst</strong> sind Einflüsse<br />
des Surrealismus, der Visionären <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> der<br />
metaphysischen Malerei vereint. Es ist immer wieder<br />
spannend, die Werke des Künstlers zu betrachten <strong>und</strong> sich<br />
mit der Gedankenwelt des Künstlers auseinander zu setzen.<br />
Seine phantastischen Bild- <strong>und</strong> Traumwelten haben durch<br />
sein künstlerisches Engagement, seine <strong>Kunst</strong> im öffentlichen<br />
Raum <strong>und</strong> seine Gestaltung kommerzieller Produkte der<br />
Markenwelt längst den Weg in den Alltag gef<strong>und</strong>en.<br />
Hyazinth Pakulla 5 <strong>Profile</strong>
PoETIScHE<br />
Nicht der Ort ist real,<br />
sondern die Sehnsüchte,<br />
die wir alle in uns tragen<br />
Diesem eigenwilligen Titel<br />
REISEN<br />
einer Ausstellung von<br />
Hyazinth Pakulla spürte<br />
Inga Schubert-Hartmann<br />
nach<br />
Zunächst zur Person des Künstlers. Seine Wiege<br />
stand in Polen, in Kattowitz <strong>und</strong> mit Recht schwärmt<br />
er von der nahe gelegenen Stadt Krakau mit seiner<br />
langen Tradition, die man heute noch im Altarbild von Veit<br />
Stoß bew<strong>und</strong>ern kann. Seit 1989 lebt <strong>und</strong> arbeitet er<br />
als Künstler in Paderborn. Weit über 50 Ausstellungen<br />
im In- <strong>und</strong> Ausland hat er mit Werken bestückt. Seine<br />
künstlerischen Erfahrungen <strong>und</strong> seine Weltsicht zu den<br />
schönen Dingen des Lebens lässt er in „Kultur <strong>und</strong> Schule“<br />
einfließen. Gerne arbeitet er mit Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />
Was ist das für eine Welt in den Bildern Hyazinth<br />
Pakullas?<br />
Sie tragen Titel wie „Amore mio“, „Ich <strong>und</strong> die Stadt“,<br />
„Vogelbaum“, „Rosengarten“, „Lebensquelle“, „Bäume des<br />
Südens“, „Palazzo“ u.a.m.<br />
Auf den ersten Blick könnte man denken: Welch eine<br />
ästhetisch geheimnisvolle Welt, die sich da offenbart. Wir<br />
sehen Landschaften in Farbenpracht, oft in Segmente<br />
unterteilt, die Fläche sozusagen kleingestrickt ins Detail.<br />
Manchmal horizontal, manchmal vertikal, manchmal linear,<br />
manchmal zu R<strong>und</strong>ungen gebogen.<br />
Geht es um Farbflächen oder Farblinien?<br />
Ja - <strong>und</strong> auch nicht, es geht um mehr als<br />
eine figurative Anordnung der Gegenstände oder Landschaften.<br />
Es geht um Handlungen, genaugenommen um<br />
„poetische Handlungen“, an denen wir bei der Betrachtung<br />
teilhaben können. Es geht um „fruchtbare Momente“. Dass<br />
es sich um eine „Reise“ handelt, erkennen wir auch daran,<br />
dass er in vielen Bildern Perspektiven einbringt. Eine Reise<br />
ohne Perspektive, also wo will ich hin, macht keinen Sinn.<br />
Und dann ist da oft noch der kleine Mensch auf den Bildern<br />
zu sehen. Es geht also um eine Reise des Menschen. Über<br />
den kleinen Menschen kann der Betrachter nachempfinden,<br />
dass es sich um eine „Spannung im Geschehen“ handeln<br />
soll. Da wir auch auf fast jedem Bild den „Mond“ irgendwo<br />
erblicken können, drängt sich auf, dass es sich um eine<br />
poetische Reise handeln könnte. Von Caspar David Friedrich<br />
kennen wir das ja auch.<br />
Antoine de Saint-Exupéry hat in seinem Brief mit dem Titel<br />
„Brief an einen Ausgelieferten“ geschrieben: „Dieser Stern<br />
bezeichnet die Richtung einer weißen Stadt im Süden,<br />
einer köstlichen, scheint es, köstlich wie eine Frucht, in<br />
die man die Zähne schlägt...“. Der Weg durch die irreale<br />
bzw. surreale Landschaft führt zu einem „Sehnsuchtsort“,<br />
an dem man sich „festbeißen“ will. Nicht der Ort ist real,<br />
sondern die Sehnsüchte, die wir alle in uns tragen.<br />
Wie sagt Saint-Exupéry: „Wir haben die Spielregeln<br />
angenommen, uns danach formen lassen. Nun ist die<br />
Sahara in uns <strong>und</strong> zeigt sich so. Ihr nahekommen, das<br />
bedeutet nicht, eine Oase zu besuchen. Es bedeutet, an<br />
einen Brunnen tief <strong>und</strong> inbrünstig zu glauben.“<br />
Solche „Brunnen“ der Phantasie sind die Bilder von<br />
Hyazinth Pakulla. Vögel, mystische Fabelwelten, Figuren,<br />
Traumgestalten.... begegnen uns, beflügeln uns, zeigen uns<br />
Welten auf, die wir in unserer technisierten Umgebung<br />
kaum noch erblicken. Doch in jedem Menschen sind<br />
Tiefenschichten, die sich nicht zählen oder messen lassen.<br />
Wir kennen das von unseren Träumen, den guten <strong>und</strong> den<br />
schlechten. Bei Hyazinth Pakulla sind es - des Öfteren auch<br />
groteske – aber in der Regel heitere, ästhetisch schöne<br />
Momente, die er auf die Leinwand bannt. Sie wirken also<br />
nicht bedrohlich, nein…, sind eher „heitere Handlungen“,<br />
die beseelt sind von den Intuitionen des Künstlers. Seine<br />
Leinwand wird zur Bühne einer inneren Schau. Des Lebens?<br />
Wohl weniger, sondern der eigenen Phantasiewelten, die<br />
auch oft die der Betrachter sind – <strong>und</strong> so begegnen sie<br />
sich, er, der Künstler, <strong>und</strong> der Betrachter.<br />
Eine Art „magischer Realismus“ tut sich auf.<br />
Sie wirken schön diese Bilder, weil sie leuchten,<br />
komplementäre Kontraste schaffen, aber einfühlsam<br />
auch Schattierungen <strong>und</strong> Nuancierungen wiedergeben.<br />
Oft verschmelzen sich die Dinge, so wie in dem Bild<br />
„Herbstmädchen“. Der Mensch wird zum Teil der Natur.<br />
Wie arbeitet dieser Künstler?<br />
Seinen künstlerischen Akku lädt er auf, indem er in die<br />
bunte, morbide Welt des Gardasees eintaucht. „Lago di<br />
Garda“ mit einer Leda im Vordergr<strong>und</strong> ist ein Ergebnis<br />
dieses Eintauchens.<br />
Mythologisches kommt zum Poetischen hinzu. Seine Motive<br />
fließen ein aus inneren Handlungen, die er in reduzierter<br />
Form auf die Landschaft bannt, eine Art gesteuerter Zufall,<br />
wie er selbst sagt, die aber auch oft doppeldeutig bleiben.<br />
Das Geheimnis muss also bleiben. Sie sind das “Salz in<br />
der Suppe“. Seine floralen, manchmal an den Jugendstil<br />
erinnernden Elemente sind Symbole der Vielfalt <strong>und</strong> Freiheit.<br />
Beide Begriffe sind ihm sehr wichtig. So ist es nicht von<br />
ungefähr, dass er den Vogel als Motiv liebt. Für den<br />
Künstler „ergibt sich aus vielen Details eins“. So entstehen<br />
seine Landschaften aus Schichtungen, die erst aus der<br />
6 <strong>Profile</strong> Hyazinth Pakulla
Distanz zum Ganzen werden. Menschen <strong>und</strong> Dinge sind<br />
oft nur „angeschnitten“. Das reicht, denn immer will der<br />
Künstler die Phantasie des Betrachters reizen <strong>und</strong> auch so<br />
eine Art „theatralischer Handlung“ aufbauen, in der auch<br />
der Betrachter seinen Part findet. Die Welt um das Bild<br />
herum „spielt“ also mit. Nein, langweilig sind seine Bilder<br />
nicht!<br />
Und da ist noch die Musik im Leben des Hyazinth Pakulla.<br />
Musik , oft eher sphärisch anmutende Töne, braucht<br />
er beim Schaffen. Sie hilft ihm die „inneren Welten“ bei<br />
sich <strong>und</strong> anderen zu finden. Der Künstler als eine Art<br />
von Seismograph. Das Grammofon vor der in Wellen<br />
angedeuteten Landschaft. Wie heißt es in einem Schlager:<br />
„Da müsste Musik sein“.<br />
Welche Welt wünscht sich der Künstler?<br />
Nein, keine Welt, in der die Realität ausgeblendet wird,<br />
sondern eine starke, friedvolle Welt, eine Welt zum<br />
„Staunen“.<br />
Ich weiß, dass Hyazinth Pakulla Hermann Hesse verehrt, so<br />
will ich enden mit folgenden Versen aus dem Gedicht „Der<br />
alte Brunnen“:<br />
“Warum geben wir uns hin<br />
Jedem eitlen Grauen?<br />
Lasst uns doch mit höchstem Sinn<br />
Dem Gestirn vertrauen,<br />
das zwar ewig nicht vernimmt unser Jubeln, Klagen,<br />
doch sein Licht so milde stimmt,<br />
dass wir es ertragen!“<br />
Inga Schubert-Hartmann, <strong>Kunst</strong>verein Soest<br />
VOGELBauM<br />
Ölfarbe auf Leinwand<br />
50 x 60 cm<br />
aMORE MiO<br />
Ölfarbe auf Leinwand<br />
70 x 70 cm<br />
PaLaZZO<br />
Ölfarbe auf Leinwand<br />
50 x 70 cm<br />
Hyazinth Pakulla<br />
7 <strong>Profile</strong>
Kulturelles <strong>und</strong> soziales<br />
Engagement des Künstlers<br />
Menschen, die sich wie Hyazinth Pakulla engagieren, sind eine unverzichtbare<br />
Stütze für die vielfältigen Angebote in der Kulturellen Bildung. Ihr Engagement<br />
ermöglicht kulturelle Teilhabe <strong>und</strong> fördert das soziale Miteinander.<br />
Oben <strong>und</strong> mitte links: Artmapping auf dem Stadtschloss zum 725. Jubiläum der Stadt Zator/Polen<br />
Oben rechts: Kultur <strong>und</strong> Schule, Grabbe Gymnasium, Detmold, mitte rechts: Kultur <strong>und</strong> Schule, Gr<strong>und</strong>schule Kaukenberg, Paderborn<br />
Unten links: Kultur <strong>und</strong> Schule, Concordia Schule, Bad Lippspring, unten rechts: Wandgestaltung in Glas, Westfalen-Kolleg Paderborn<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche brauchen <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Kultur<br />
8 <strong>Profile</strong> Hyazinth Pakulla
Kulturelles <strong>und</strong> soziales Engagement<br />
sind bei Hyazinth Pakulla wichtige<br />
Bestandteile seiner künstlerischen<br />
Arbeit.<br />
Das Arbeiten mit Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
ist ihm ein besonderes Anliegen. Es sind<br />
daher vor allem Projekte im Rahmen des<br />
Landesprogramms „Kultur <strong>und</strong> Schule“<br />
die Hyazinth Pakulla regelmäßig zum<br />
schulischen Lernen entwickelt <strong>und</strong> umsetzt.<br />
Das Landesprogramm wendet sich mit<br />
der Ausschreibung von Projekten u.a. an<br />
Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler <strong>und</strong> dient zur<br />
Stärkung der künstlerisch-kulturellen Bildung<br />
in Schulen aller Schulformen. Künstlerische<br />
Aktivität <strong>und</strong> kulturelle Bildung sind wichtig<br />
für die Entwicklung von jungen Menschen:<br />
für eine differenzierte Wahrnehmung,<br />
Ausdrucksvermögen, die Ausbildung einer<br />
ästhetischen Intelligenz <strong>und</strong> schließlich für<br />
die Gestaltung des Lebens insgesamt.<br />
Im Schuljahr 2016/17 gestalteten<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der Gr<strong>und</strong>schule<br />
Kaukenberg in Paderborn zusammen mit<br />
Hyazinth Pakulla künstlerisch einen Pavillion.<br />
Ziel war es, den Schulhof künstlerisch so<br />
zu gestalten, dass die architektonischen<br />
<strong>und</strong> landschaftlichen Gegebenheiten gut<br />
integriert werden.<br />
Im Schuljahr davor entstanden am Grabbe<br />
Gymnasium in Detmold verschiedene Wandgestaltungen<br />
des Schulinnenhofes.<br />
Seit 2008 nimmt Pakulla an dem Programm<br />
teil <strong>und</strong> hat bereits 20 Projekte umgesetzt.<br />
Ein Highlight war 2012 die Arbeit an der<br />
Dietrich Bonhoeffer Realschule in Geseke,<br />
wo Objekte, Wand- <strong>und</strong> Bodenmalereien entstanden.<br />
„Wir begannen mit dem Bau kleiner<br />
Schulhofmodelle, setzten uns mit diversen<br />
Wandmaltechniken auseinander <strong>und</strong> ließen<br />
uns von Künstlern wie Friedensreich<br />
H<strong>und</strong>ertwasser, Niki de Saint Phalle <strong>und</strong><br />
durch meine eigenen Werke inspirieren“,<br />
erläutert der Künstler.<br />
Während eines Workshops am Goerdeler<br />
Gymnasium in Paderborn entstand ein<br />
36-teiliges <strong>Kunst</strong>objekt, dass Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler mit Hyazinth Pakulla zum<br />
25-jährigem Jubiläum der Schulpartnerschaft<br />
mit einem Gymnasium in Paderborns<br />
Partnerstadt Przemysl (Polen) gestalteten.<br />
Pakullas Engagement geht jedoch weit über<br />
die Arbeit an Schulen hinaus. So hat er zur<br />
Special Olympics NRW, die 2015 in<br />
Paderborn stattfand, das “Paderborn-<br />
Motiv”, erarbeitet, das unter anderem auf<br />
Plakaten zu sehen war. Für den Familien<br />
unterstützenden Dienst Paderborn, besser<br />
bekannt unter „FuD Königstraße“ hat der<br />
Künstler zum 20-jährigen Jubiläum des<br />
Dienstes, der Familien mit behinderten<br />
Angehörigen unterstützt, eine „Kleine<br />
Rebellin“ kreiert. Pakulla hatte schon das<br />
Logo, einen kleinen lächelnden <strong>und</strong> bunten<br />
König gestaltet.<br />
Oben links: „die kleine Rebellin“<br />
für den FuD Paderborn<br />
Oben Mitte: das Logo<br />
„der kleine König“ des FuD<br />
Paderborn<br />
Oben rechts: „Friendship“,<br />
Das Bild entstand bei einer<br />
<strong>Kunst</strong>aktion anlässlich des<br />
Internationalen Fest der<br />
Begegnung 2016 in Schloss<br />
Neuhaus<br />
Unten links: Eröffnung der<br />
Special Olympics NRW<br />
2015 in Paderborn mit<br />
den Motiven von Hyazinth<br />
Pakulla<br />
Unten rechts: das 36-teilige<br />
<strong>Kunst</strong>objekt des Goerdeler<br />
Gymnasiums<br />
Hyazinth Pakulla<br />
9 <strong>Profile</strong>
your<br />
product<br />
with<br />
art will<br />
my<br />
color<br />
the world<br />
10 <strong>Profile</strong> Hyazinth Pakulla
ARTIST<br />
DESIGNER<br />
SPECTACULAR<br />
Die künstlerische Gestaltung von Produkten ist für<br />
Hyazinth Pakulla kein ungewohntes Arbeitsfeld<br />
Für Hyazinth Pakulla ist es eine Herausforderung <strong>und</strong><br />
sogar Inspirationsquelle, die Zugang zu Ressourcen<br />
erschließt, dem Kompetenzerwerb <strong>und</strong> der persönlichen<br />
künstlerischen Entwicklung dienen kann. Für viele andere<br />
Künstler ist die Zusammenarbeit mit Unternehmen<br />
jenseits von <strong>Kunst</strong>sponsoring, Unternehmenssammlungen<br />
<strong>und</strong> Auftragsarbeiten immer noch ein exotisches<br />
Thema. Nicht so für Hyazinth Pakulla. Seit einigen<br />
Jahren gestaltet er unter anderem Dekore für die<br />
Ritzenhoff-Design-Kollektionen. Pakulla hat Taschen,<br />
Lampen <strong>und</strong> zahlreiche andere Produkte gestaltet. Für<br />
das Schweizer Unternehmen airRED hat er gerade für<br />
deren ges<strong>und</strong>heitsförderndes Infrarotgerät, das in der<br />
Wärmetherapie eingesetzt wird, einige Designs entworfen<br />
<strong>und</strong> so die Produktlinie „airRed art“ mit kreiert.<br />
Sein jüngstes Projekt ist wieder einmal ein Art Car. Vom<br />
Bielefelder Unternehmen BEG bekam er den Auftrag einen<br />
Tesla Model S zu gestalten.<br />
„Mir war es schon immer wichtig, <strong>Kunst</strong> außerhalb von<br />
Galerien zu schaffen“, sagt Hyazinth Pakulla.<br />
Lampendesigns von Hyazinth Pakulla. Die Designs hat der Künstler eigens für die Praxis Dr. medic Daniel<br />
Neferu entwickelt. Die Motive sind in limitierter Auflage auch als Acryglas-Objekte erhältlich.<br />
Hyazinth Pakulla <strong>11</strong> <strong>Profile</strong>
ARTIST<br />
DESIGNER<br />
SPECTACULAR<br />
Als Künstler inspiriert <strong>und</strong> gestaltet Hyazinth Pakulla nicht nur <strong>Kunst</strong>werke,<br />
sondern durch seine Produktgestaltungen auch unser Umfeld.<br />
Viele Unternehmen wissen, das die äußere Erscheinung eines Produktes<br />
maßgeblich mit seinem wirtschaftlichen Erfolg zu tun hat. Schmückendes wird<br />
nicht als Beiwerk verstanden, sondern als äußerst zweckdienliches Instrument.<br />
Eine Markenstrategie, Produkte von Künstlern gestalten zu lassen, weckt bei<br />
den Konsumenten Begehrlichkeiten <strong>und</strong> bei Kreativen wie Hyazinth Pakulla<br />
meistens einen besonderen Ehrgeiz.<br />
Abb. oben <strong>und</strong> mitte rechts: Designs für Ritzenhoff<br />
Abb. unten rechts: Tasse für Optik am Dom, Paderborn<br />
ART CARS by Hyazinth<br />
Autos, die künstlerisch gestaltet werden, aber ihre Funktion behalten, werden als<br />
Art Cars bezeichnet. „Ein Auto zu gestalten hat einen besonderen Reiz <strong>und</strong> ist eine<br />
Herausforderung, der ich mich sehr gerne stelle“, sagt Hyazinth Pakulla. Die „<strong>Kunst</strong>-<br />
Autos“ verkörpern im besten Sinne <strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum <strong>und</strong> sind mehr als<br />
nur Werbefahrzeuge. Eines der ersten Art Cars von Hyazinth Pakulla ist der VW<br />
Käfer von Lackiertechnik Tristan Turrek aus Paderborn. www.turrek.com<br />
Ein Tesla mit innovativem <strong>und</strong><br />
einzigartigem Design wird künftig<br />
auf den Straßen Deutschlands<br />
unterwegs sein. Die B<strong>und</strong>esweite<br />
Energieberatung Gettler, BEG, gab<br />
dem Künstler Hyazinth Pakulla den<br />
Auftrag, den neuen Dienstwagen ganz<br />
nach der Firmenphilosophie <strong>und</strong> dem<br />
Leistungsangebot zu gestalten. „Wir<br />
haben Werbeagenturen gefragt, die<br />
uns allerdings wenig überzeugten“, sagt<br />
Stefan Gettler, Geschäftsführer des<br />
Beratungsunternehmens mit Sitz in<br />
Bielefeld. „Erst die Paderborner Agentur<br />
Art Cartel hat uns durch den Künstler<br />
Hyazinth Pakulla wirklich einzigartige<br />
<strong>und</strong> phantasievolle Entwürfe vorlegen<br />
können“, fährt Gettler fort. Dieser freut<br />
sich, dass sein Engagement für die<br />
bildende <strong>Kunst</strong> mit Hyazinth Pakulla<br />
einem Künstler aus OWL zugutekommt.<br />
www.strom-owl.de<br />
GELUNGENE KOOPERATION<br />
airRED <strong>und</strong> Hyazinth Pakulla<br />
Das Design der airRED Infrarotkabine ist eigentlich<br />
schlicht. Doch für die kunstbegeisterten unter<br />
uns hat Hyazinth Pakulla exklusive Motive mit<br />
seiner typisch farbenfrohen Note für das airRED<br />
gestaltet. Hyazinth selbst sagt, dass in seinen<br />
Werken sein „Faible für Jazz <strong>und</strong> Musik der 70er<br />
Jahre immer mitschwingt“. Auch das airRED lässt<br />
durch eine integrierte High-End-Musikanlage Musik<br />
mitschwingen.<br />
Als medizinischer Berater erstellte Dr. medic<br />
Daniel Neferu nicht nur eine Expertise, durch<br />
die das airRED für den medizinischen Bereich<br />
weiterentwickelt werden konnte <strong>und</strong> so gezielt bei<br />
Patientenbeschwerden eingesetzt wird, sondern<br />
stellte auch gleichzeitig den Kontakt zu Hyazinth<br />
Pakulla her.<br />
Die Kooperation mit Hyazinth Pakulla ist der<br />
Anfang der airRED art Linie. „Wir möchten zeigen,<br />
dass <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Wellness näher miteinander<br />
verb<strong>und</strong>en sind als man denkt“, sagt Laura-<br />
Maureen Wüllner, Marketingmanagerin von<br />
airRED. Recht hat sie, denn das Betrachten der<br />
farbenfrohen Werke von Hyazinth fördert die<br />
Kreativität <strong>und</strong> inspiriert – eben Wellness für die<br />
Seele.<br />
airRED mit dem<br />
farbintensiven<br />
<strong>und</strong> naturnahen<br />
Motiv „Birds“<br />
12 <strong>Profile</strong> Hyazinth Pakulla
ich war schon immer ein<br />
Künstler zum anfassen<br />
Ein Besuch<br />
im Atelier<br />
des<br />
Künstlers<br />
E<br />
s ist ein sonniger Nachmittag im Herbst. Ich mache mich auf den<br />
Weg zu meinem heutigen Atelierbesuch beim Künstler Hyazinth<br />
Pakulla, er wohnt <strong>und</strong> arbeitet im Riemekeviertel in Paderborn. Vielen<br />
sind seine Arbeiten aus dem öffentlichen Raum, durch Ausstellungen<br />
oder durch von ihm gestaltete Produkte, gut bekannt. Auf seinen<br />
ungewöhnlichen Arbeitsplatz kann man sich wirklich freuen. Es<br />
ist ein kleines Nebengebäude, das der Künstler 2010 von Prof.<br />
Schrader übernommen hat, <strong>und</strong> das sich seitdem in einen Ort der<br />
phantastischen <strong>Kunst</strong> verwandelt hat.<br />
Das Atelierhäuschen liegt zwar direkt an der Straße, wird aber von einem kleinen<br />
Garten umschlossen. Etwas zurück ist ein kleines Tor, wo ich mich bemerkbar mache.<br />
Im selben Moment sehen wir schon Hyazinth der uns zuwinkt. Uns, weil ich<br />
wieder das Glück habe, von meinem Fre<strong>und</strong>, dem Fotografen Ulli Predeek<br />
begleitet zu werden. Gemeinsam gehen wir durch das Tor. Der Garten<br />
hat sich in eine Art verwunschenen Zaubergarten verwandelt.<br />
Anders ist es nicht zu erklären, dass ich wie magisch kreuz<br />
<strong>und</strong> quer von skulpturalen Formgebilden angezogen werde,<br />
die an phantastische Pflanzen erinnern. Die floralen Formen<br />
der Skulpturen begeistern mich ebenso wie die farbliche<br />
Gestaltung. Der Künstler hat sie hier gerade erst aufgestellt.<br />
Anschließend betreten wir sein Refugium <strong>und</strong> kommen in<br />
den ersten Atelierraum: Ein kleines Materialdepot mit allem,<br />
was Hyazinth für seine Ausstellungen benötigt, sagt er uns.<br />
Weiter geht es durch einen kleinen Raum mit Miniküche<br />
zum eigentlichen Atelier. Hier liegen sie auch schon:<br />
Farbtuben, Pinsel, Werkzeuge, Staffeleien. Hier steht ein<br />
Schreibtisch, auf dem unzählige Skizzenblätter verteilt<br />
14 <strong>Profile</strong> Hyazinth Pakulla
Das <strong>Kunst</strong>werk, wenn es wirklich<br />
unsterblich sein soll, darf weder<br />
Vernunft noch Logik haben. Auf<br />
diese Weise kommt es dem Traum<br />
<strong>und</strong> dem Geist des Kindes nahe.<br />
Giorgio de Chirico<br />
liegen, alles spiegelt den klassischen<br />
Atelierraum unserer<br />
Vorstellungswelt. Wir sehen auch<br />
Bilder, die offensichtlich gerade in<br />
Arbeit sind <strong>und</strong> unterschiedliche<br />
Entwicklungsstadien erkennen lassen.<br />
An den Wänden hängen die neuen,<br />
fertigen Arbeiten <strong>und</strong> in einer Vitrine<br />
sehen wir einige von ihm gestaltete<br />
Produkte, wie die Glaskollektionen,<br />
die Hyazinth Pakulla für Ritzenhoff<br />
gestaltet hat. Etwas Gebäck steht<br />
auf dem Stehtisch. „Ich habe oft ein<br />
bisschen Kuchen hier, es kommt<br />
immer mal wieder Besuch“. Und<br />
so kenne ich es auch, sein Atelier<br />
ist Rückzugsort <strong>und</strong> gleichermaßen<br />
Ort der Begegnung. „Ich verstecke<br />
mich ja nicht hier, <strong>und</strong> ich war schon<br />
immer ein Künstler zum Anfassen“,<br />
fährt Hyazinth fort. Ein angefangenes<br />
Bild fällt mir besonders auf. „Was ist<br />
das?“, frage ich Hyazinth <strong>und</strong> deute<br />
auf das Bild vor mir. „Das ist Castello<br />
di Scaligero, die Burg Sirmione“,<br />
Atelier Hyazinth<br />
Im Lohfeld 15<br />
33102 Paderborn<br />
E-Mail: Hyazinth-P@gmx.de<br />
Melden Sie sich vor<br />
dem Atelierbesuch bei<br />
Hyazinth Pakulla an.<br />
www.hyazinth-pakulla.de<br />
lautet<br />
die<br />
Antwort,<br />
die einen<br />
weiteren<br />
fragenden<br />
Blick bei mir<br />
hervorruft. Die<br />
Burg Sirmione? „Ja,<br />
am Gardasee. Neben<br />
meinen inneren Eindrücken, die<br />
sich in meinen Bildern wiederfinden,<br />
geht es auch oft um äußere Eindrücke,<br />
um Begegnungen, Erlebtes,<br />
Bilder die von meinen Reisen<br />
erzählen“, erklärt Hyazinth. Andere<br />
Werke sind inspiriert von der seit<br />
seiner Kindheit bestehenden Liebe zu<br />
den Erzählungen von Jules Verne mit<br />
ihren phanstischen, teils grotesken<br />
Gestalten <strong>und</strong> Visionen. Oder die<br />
Reiseschilderungen des preußischen<br />
Geographen <strong>und</strong> Naturforschers<br />
Alexander von Humboldt, der sich<br />
Ende des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts aufmachte,<br />
die Welt<br />
jenseits des<br />
Atlantiks neu zu<br />
vermessen. Der<br />
Betrachter der Bilder merkt schnell,<br />
dass irgendetwas anders ist,<br />
manchmal irritiert uns etwas <strong>und</strong> wir<br />
müssen genauer hinsehen, suchen<br />
Antworten im Titel der Arbeiten.<br />
Hyazinths <strong>Kunst</strong> macht neugierig, <strong>und</strong><br />
fordert heraus. Sie fordert uns dazu<br />
heraus, die Geschichten, die Hyazinth<br />
uns erzählt, zu enträtseln. Wir<br />
nehmen uns Zeit. <strong>Kunst</strong>betrachtung<br />
als Beitrag zur Entschleunigung. Nun<br />
ist es Zeit für Ulli Predeek, einige<br />
Fotos vom Künstler aufzunehmen.<br />
Hyazinth Pakulla 15 <strong>Profile</strong>
Music + Art<br />
Wood ’n’ Vinyl<br />
ozELLA mUSIc PRÄSENTIERT Einzigartige<br />
Sonderausgabe Gestaltet von Werner Schlegel<br />
Das Ozella Music-<br />
Label, ist in<br />
Schloss Hamborn<br />
bei Paderborn ansässig<br />
<strong>und</strong> unterstützt die<br />
künstlerische Freiheit<br />
<strong>und</strong> Individualität der<br />
Musiker. Kopf <strong>und</strong> Macher<br />
hinter Ozella Music ist<br />
der Musiker, Produzent<br />
<strong>und</strong> Komponist Dagobert<br />
Böhm.<br />
Das Label legt großen<br />
Wert auf höchste Qualität<br />
im audiophilen Klang der<br />
Produktionen. Es legt auch<br />
besonderes Augenmerk<br />
auf die Präsentation <strong>und</strong><br />
Gestaltung der Albumcover<br />
<strong>und</strong> Broschüren. Eines liegt<br />
allen Veröffentlichungen zu<br />
Gr<strong>und</strong>e: Die Zusammenarbeit<br />
mit Künstlern, die<br />
ihre ureigene musikalische<br />
Sprache sprechen <strong>und</strong> ihre<br />
künstlerischen Visionen auf<br />
qualitativ höchstem Niveau<br />
gemeinsam mit Ozella<br />
Music verwirklichen wollen.<br />
„Wir sind dabei immer<br />
offen für Experimentierfreude<br />
<strong>und</strong> Individualität<br />
abseits ausgetretener<br />
Pfade“, sagt Dagobert<br />
Böhm.<br />
Die audiophile Klangqualität<br />
der Produktionen <strong>und</strong><br />
w<strong>und</strong>erschön gestalteten<br />
CD Cover sind ein Fest für<br />
Auge <strong>und</strong> Ohr. Das beweist<br />
unstrittig die neueste<br />
Veröffentlichung.<br />
Das deutsche Jazz- <strong>und</strong><br />
Ozella Music Team, Christel <strong>und</strong> Dagobert Böhm sowie Elisa-Jorien<br />
Böhm-Malinowsky (v. li.)<br />
Weltmusik-Label veröffentlicht<br />
eine Reihe von<br />
einzigartigen Sonderausgaben<br />
in streng limitierter<br />
Auflage von je 12 Stück:<br />
Vinyl-Pressungen von<br />
ausgewählten Jazz Alben<br />
zusammen mit Bild-<br />
Skulpturen aus Pappelholz,<br />
die der Künstler Werner<br />
Schlegel speziell nach der<br />
Musik entwickelt.<br />
Der Bildhauer <strong>und</strong> Maler<br />
Werner Schlegel lebt <strong>und</strong><br />
arbeitet in Niederntudorf<br />
bei Paderborn. Die Idee<br />
zu dieser besonderen<br />
Ausgabe, Bildende <strong>Kunst</strong><br />
<strong>und</strong> Musik zu verbinden,<br />
bewegen Werner Schlegel<br />
<strong>und</strong> Dagobert Böhm schon<br />
seit vielen Jahren. Jetzt<br />
ist es gelungen, beides in<br />
eine hochwertige Form zu<br />
bringen. Die ersten beiden<br />
Releases in dieser ganz<br />
besonderen Serie featuren<br />
den renommierten<br />
norwegischen Jazzpianisten<br />
Helge Lien. Zum einen auf<br />
seinem jüngsten Album<br />
mit seinem Trio <strong>und</strong> ein<br />
weiteres neues Album,<br />
auf dem der Pianist die<br />
norwegische Jazzsängerin<br />
<strong>und</strong> Komponistin Live<br />
Maria Roggen begleitet.<br />
Inhalt der limitierten Edition:<br />
• Audiophiles Vinyl, 180<br />
Gramm Pressung in<br />
Gatefold Cover<br />
• Bildskulptur aus Pappelholz<br />
in der Größe einer Vinyl LP<br />
Die Bildskulpturen sind Unikate<br />
gleichen Charakters. Beides wird<br />
zusammen in einer edlen Box<br />
versendet.<br />
Ozella Music plant die<br />
Wood ‘n’ Vinyl Serie im<br />
Jahr 2018 mit anderen,<br />
neuen Alben fortzusetzen.<br />
Unterstützt wird das Label<br />
von Vertrieben im In- <strong>und</strong><br />
Ausland. Und dieses Netz<br />
wird stetig dichter. Diese<br />
limitierte Edition gibt es<br />
exklusiv nur auf:<br />
www.ozellamusic.com<br />
www.werner-schlegel.de<br />
WERNER SCHLEGEL, Bildhauer <strong>und</strong> Maler<br />
><br />
“Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
handeln die Arbeiten<br />
Schlegels natürlich - <strong>und</strong><br />
nichts anderes gibt der<br />
Künstler vor - exemplarisch<br />
von den ewigen <strong>und</strong><br />
spezifischen Problemen<br />
der Bildhauerei, die das<br />
Verhältnis von Raum <strong>und</strong><br />
Masse, von Positiv- <strong>und</strong><br />
Negativform, von Ordnung<br />
<strong>und</strong> Chaos, von Licht <strong>und</strong><br />
Schatten <strong>und</strong> nun auch<br />
von Hülle <strong>und</strong> Kern an<br />
überzeugenden Beispielen<br />
vorführen. Hinzu kommen<br />
in diesem besonderen Fall<br />
die Herausforderungen<br />
eines künstlerischen<br />
Grenzgängers zwischen<br />
Skulptur <strong>und</strong> Bild. Dem<br />
Betrachter bleibt es nun<br />
überlassen, dem Appell,<br />
der sich aus der Innovation<br />
eines Werks zwingend<br />
ergibt, mit Bereitschaft zu<br />
neuem Schauen zu folgen.<br />
Beladen, gar belastet mit<br />
aufgesetzter Bedeutung<br />
sind Werner Schlegels<br />
Skulpturen <strong>und</strong> Bilder nicht.<br />
Sie zeigen ihre eigenwillige,<br />
spröde Schönheit <strong>und</strong><br />
bewahren ihr Geheimnis.”<br />
Gisela Burkamp<br />
18 <strong>Profile</strong> Ozella Music
Interview<br />
Lassen Sie uns<br />
über <strong>Kunst</strong> reden...<br />
...Herr Windmann<br />
Burkhard Lohren im Interview mit<br />
Daniel Windmann<br />
Daniel Windmann,<br />
geboren 1987,<br />
Geschäftsführer,<br />
Vollblut-Kaufmann <strong>und</strong><br />
erfolgreicher Betreiber<br />
eines Lebensmittelmarkts<br />
mit derzeit 50<br />
Mitarbeitern<br />
Nach dem Motto „in<br />
der Region, für die<br />
Region“ bietet er<br />
Waren von mehr als 20<br />
Direktlieferanten aus der<br />
Region an. Aber auch<br />
<strong>Kunst</strong> kauft er gerne bei<br />
hiesigen Künstlern.<br />
Profi le besuchte den Diplom Kaufmann in dritter<br />
Generation in seinem Lebensmittel-Verbrauchermarkt<br />
in Paderborn-Elsen. Mit uns sprach er über seine<br />
Lieblingskunst <strong>und</strong> über die Herausforderungen des<br />
modernen Ladendesigns.<br />
Man sagt, Sie seien ein<br />
<strong>Kunst</strong>liebhaber. Stimmt das?<br />
Daniel Windmann: Ach, sagt man das?<br />
Naja, da ist schon etwas Wahres dran.<br />
<strong>Kunst</strong>werke sind für mich mehr als<br />
Dekoration, sie inspirieren mich. Es ist<br />
gut sich mit <strong>Kunst</strong> zu umgeben, sie<br />
bereichert das Leben. Und ich habe eine<br />
besondere Beziehung zu jedem Werk<br />
das ich besitze.<br />
Haben Sie ein Lieblingskunstwerk in<br />
Ihrer Sammlung?<br />
Also, als Sammler würde ich mich<br />
nicht bezeichnen. Ich bin eher der<br />
Gelegenheitskäufer. Ich kaufe, was mir<br />
gefällt. Eines meiner Lieblingswerke<br />
ist von Udo Lindenberg. Das mag ich<br />
schon deswegen sehr, weil ich einmal die<br />
Gelegenheit hatte Udo in Hamburg im<br />
Hotel Atlantic an der Bar zu treffen.<br />
20 <strong>Profile</strong><br />
Interview
Kaufen Sie <strong>Kunst</strong> in Galerien oder<br />
auf Ausstellungen?<br />
Ich kenne einige hiesige Künstler sehr<br />
gut. Da bin ich immer mal gerne auf<br />
Vernissagen. Wir beliefern mit unserem<br />
Catering-Service sogar schon mal die<br />
eine oder andere Ausstellungseröffnung<br />
mit unserem Buffet. Galerien sind nicht<br />
so mein Ding.<br />
Wir sitzen hier in Ihrem Büro <strong>und</strong><br />
ich sehe auch hier <strong>Kunst</strong>werke an<br />
Ihrer Wand. Wie wichtig ist Ihnen<br />
<strong>Kunst</strong> am Arbeitsplatz?<br />
Nun, aufgewachsen bin ich in einer<br />
Kaufmanns-Familie. Bereits in der<br />
dritten Generation betreiben wir<br />
den Lebensmitteleinzelhandel. Sehr<br />
wichtig waren uns schon immer<br />
Themen wie Architektur, Laden- <strong>und</strong><br />
Schaufenstergestaltung, was dann<br />
auch früh mein Interesse weckte <strong>und</strong><br />
mich zwangsläufig zur <strong>Kunst</strong> führte.<br />
Die <strong>Kunst</strong>werke hier habe ich gerne<br />
um mich herum, sie schaffen ein positives<br />
Arbeitsumfeld <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> am<br />
Arbeitsplatz vermindert Stress, heißt<br />
es.<br />
Wie sehen das Ihre Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter?<br />
Na, <strong>Kunst</strong> im Ladenlokal haben<br />
wir noch nicht. Auch, wenn beim<br />
Ladendesign die Funktion der Emotion<br />
folgt, so kommt die Schaffung einer<br />
Wohlfühl-Atmosphäre <strong>und</strong> eine anspruchsvolle<br />
Ausgestaltung unserer<br />
Märkte nicht nur den K<strong>und</strong>en zu gute.<br />
Das schätzen unsere Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Es ist gut sich<br />
mit <strong>Kunst</strong> zu<br />
umgeben, sie<br />
bereichert<br />
das Leben<br />
Sie sagen, beim Ladendesign folgt<br />
die Funktion der Emotion. Was<br />
ist denn an Regalreihen <strong>und</strong> einer<br />
Käsetheke emotional?<br />
Verkauft wird immer <strong>und</strong> überall<br />
über Emotion. Der Preis ist noch<br />
keine emotionale Angelegenheit. Es<br />
gibt Premium- <strong>und</strong> Billiganbieter.<br />
Der Unterschied muss immer gerechtfertigt<br />
sein. Das geschieht<br />
zum Beispiel über Inszenierung,<br />
Farbgestaltung, Licht, Gerüche etc.<br />
Bei uns im Lebensmittelhandel ist<br />
das so genannte „Uptrading“ ein<br />
großes Thema: Märkte, die großen<br />
Wert auf Geschäftsausstattung,<br />
verbesserter Präsentation legen <strong>und</strong><br />
auch Vertrauen anbieten. Denn für viele<br />
Verbraucher ist Sicherheit ganz wichtig.<br />
Sie wollen ges<strong>und</strong> bleiben <strong>und</strong> sie<br />
wollen Transparenz. Das alles kostet<br />
Geld. Und je weiter der Preis sinkt,<br />
desto geringer werden die Margen,<br />
um das zu finanzieren.<br />
Könnte man da nicht schon sagen,<br />
es ist egal wo im Regal die Bio-<br />
Produkte stehen, zu denen ich<br />
Vertrauen habe?<br />
Die Marke muss glaubwürdig sein,<br />
dann mag es funktionieren. Bei<br />
Eigenmarken sieht es anders aus. Da<br />
ist Ladenbau wieder ganz wichtig. Dazu<br />
gehören Harmonie, ein ästhetisches<br />
Prinzip <strong>und</strong> auch Sauberkeit. Dass alles<br />
beeinflusst unsere Erwartungshaltung<br />
genauso wie der Service. K<strong>und</strong>en wollen<br />
auch nicht zu lange an der Kasse<br />
warten. Sonst können Sie das mit der<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit gleich vergessen.<br />
Was hat sich denn in den letzten 20<br />
Jahren im Ladendesign geändert?<br />
Nun, so einiges hat sich geändert.<br />
Schauen sie nur die Farbgestaltung,<br />
die mit einem klaren Leitsystem Ihre<br />
Orientierung erleichtert. Die eingesetzten<br />
Materialien sind deutlich<br />
hochwertiger. Die Frischeabteilungen,<br />
insbesondere die Fleisch- <strong>und</strong> Käsetheken,<br />
sind ganz anders als vor 20<br />
Jahren. Viele Dinge werden getan<br />
damit der K<strong>und</strong>e sich wohl fühlt. Und<br />
natürlich um Kaufimpulse zu fördern.<br />
Bei Discountern ist das ein wenig<br />
anders, da geht es eher um niedrige<br />
Kosten. Es würde da aber auch nicht<br />
zur Erwartung passen.<br />
Ihr Markt hier an der Alisostraße<br />
in Elsen hebt sich gegenüber den<br />
neuen Supermarktbauten schon von<br />
der Architektur ab.<br />
Stimmt, hier wurde von Anfang an<br />
darauf geachtet, keinen isolierten<br />
Baustein im Stadtgefüge zu schaffen,<br />
sondern das Gebäude sollte Bezüge<br />
zur bestehenden baulichen Struktur<br />
<strong>und</strong> zur Bedeutung des Standortes<br />
aufbauen. Ich finde, das ist besonders<br />
durch die Einbindung der originalen<br />
Fachwerkkunst der alten „Burg Aliso“<br />
gelungen.<br />
Daniel Windmann<br />
Lebensmittel GmbH & Co. KG<br />
Alisostraße 2<br />
33106 Paderborn-Elsen<br />
www.edeka-windmann.de<br />
Interview<br />
21 <strong>Profile</strong>
Bücher-Tipp<br />
Winter, die Zeit der Kälte. Daher empfehlen wir wärmstens, sich mit einer dampfenden Tasse<br />
Tee gemütlich aufs Sofa zu setzen <strong>und</strong> zu lesen. Wir haben die passenden Bücher-Tipps dazu.<br />
DAS POLAROID-<br />
PROJEKT<br />
DIE EROBERUNG<br />
DURCH DIE KUNST<br />
Polaroid ist magisch.<br />
Innerhalb von Minuten<br />
<strong>und</strong> wie von Zauberhand<br />
erscheint das gerade gemachte<br />
Foto. Wie Künstler sich diese<br />
Technik aneigneten, wie sie<br />
mit ihr experimentierten <strong>und</strong><br />
neue Wege der Gestaltung<br />
entdeckten, zeigt der attraktiv<br />
bebilderte Band anhand von<br />
über 300 Werken international<br />
renommierter Künstler aus<br />
der einzigartigen Polaroid<br />
Collection zwischen diesen<br />
beiden Perioden nach. Edwin<br />
Land wurde 1943 von seiner<br />
kleinen Tochter gefragt, warum<br />
sie ein eben aufgenommenes<br />
Foto nicht sofort sehen könne.<br />
Eine St<strong>und</strong>e später hatte<br />
der amerikanische Erfinder<br />
die technischen Gr<strong>und</strong>lagen<br />
entwickelt, um diesen scheinbar<br />
unmöglichen Wunsch zu<br />
realisieren. Seitdem prägten<br />
tausende Polaroidfotografien<br />
aus den Händen von Künstlern<br />
die <strong>Kunst</strong>welt.<br />
Hirmer Verlag<br />
Beiträge von W. A. Ewing, B. P.<br />
Hitchcock, D. G. Douglas, G. Van<br />
Zante, R. Reuter, Ch. Bonanos, T.<br />
Brandow, P. Buse, D. Jelonnek, J.<br />
Rohrbach.<br />
ISBN 978-3-7774-2873-4<br />
23 x 27,5 cm, Leinen,<br />
Schutzumschlag,<br />
288 Seiten, 318 Abbildungen in<br />
Farbe<br />
49,90 EUR<br />
DIE SAMMLUNG KICO<br />
MENTALES GELB.<br />
SONNENHÖCHSTSTAND<br />
Die KiCo Sammlung<br />
hat sich in den letzten<br />
20 Jahren zu einer<br />
der wichtigsten Kollektionen<br />
zeitgenössischer <strong>Kunst</strong><br />
entwickelt. Ausgehend von<br />
der Farbmalerei umfasst sie<br />
heute das gesamte Spektrum<br />
bildbezogener Gegenwartskunst,<br />
vom Tafelbild bis zur<br />
Installation. Der Katalog zeigt<br />
zentrale Werkblöcke der<br />
Sammlung, u. a. von Marcia<br />
Hafif, Maria Lassnig, Katharina<br />
Grosse, Wolfgang Tillmans <strong>und</strong><br />
Olafur Eliasson.<br />
Die Sammlung KiCo zeigt<br />
eindrucksvoll, dass sich die<br />
Künste nicht mehr in das Ghetto<br />
einzelner Gattungen sperren<br />
lassen, sondern ihre Kraft<br />
aus inhaltlichen <strong>und</strong> medialen<br />
Querverbindungen <strong>und</strong> Fusionen<br />
beziehen.<br />
Hirmer Verlag<br />
Herausgeber Stephan Berg,<br />
Matthias Mühling, Christoph<br />
Schreier, Eva Huttenlauch.<br />
Beiträge von St. Berg, M. Mühling,<br />
H. Friedel im Gespräch mit dem<br />
Sammlerehepaar Doris Keller-<br />
Riemer <strong>und</strong> Hans-Gerd Riemer.<br />
IISBN 978-3-7774-2844-4<br />
24,5 x 31 cm, 352 Seiten,<br />
130 Abbildungen plus 1.600<br />
Abbildungen 5 x 5 cm,<br />
Hardcover, Leinen,<br />
Sprachen: Deutsch, Englisch<br />
49,90 EUR<br />
MARCUS JANSEN<br />
AFTERMATH<br />
Er gilt als Erfinder <strong>und</strong><br />
Pionier eines neuen<br />
urbanen Expressionismus<br />
in der Malerei. Der heute in<br />
Fort Myers lebende New Yorker<br />
Marcus Jansen (*1968) ist in<br />
den USA bereits hochdotiert<br />
<strong>und</strong> auf dem Sprung in Europas<br />
Galerien- <strong>und</strong> Museumswelt.<br />
Seit Neo Rauchs Auftritt hat<br />
sich zwischen Amerika <strong>und</strong><br />
Europa keine solch starke<br />
malerische Ausdruckskraft<br />
bahngebrochen wie im Werk<br />
Marcus Jansens. Mit dieser<br />
Monografie legen drei der<br />
führenden <strong>Kunst</strong>publizisten<br />
dar, wie <strong>und</strong> warum Jansens<br />
postapokalyptische Szenarien<br />
den Betrachter in ihren Bann<br />
ziehen. Dabei werden sowohl<br />
die zentralen Werke als auch<br />
bislang unpublizierte Arbeiten<br />
auf Papier des international<br />
gefeierten Künstlers mit<br />
deutschen <strong>und</strong> jamaikanischen<br />
Wurzeln gezeigt. Dieser Band<br />
begleitet die erste große<br />
Ausstellungstournee des<br />
Künstlers in Europa 2017/18.<br />
Hirmer Verlag<br />
Herausgeber Elmar Zorn, Cordula<br />
Gielen. Beiträge von Manfred<br />
Schneckenburger, Gottfried Knapp<br />
<strong>und</strong> Dieter Ronte.<br />
ISBN 978-3-7774-2847-5<br />
28 x 28 cm, 160 Seiten<br />
87 farbige Abbildungen<br />
Hardcover, geb<strong>und</strong>en<br />
Sprachen: Deutsch, Englisch<br />
39,90 EUR<br />
40/10<br />
40 JAHRE SAMMLUNG<br />
– 10 JAHRE MUSEUM<br />
FRIEDER BURDA<br />
Aus Faszination für<br />
die Farbe <strong>und</strong> ihre<br />
emotionalen Ausdrucksmöglichkeiten<br />
begann Frieder<br />
Burda vor über 40 Jahren<br />
mit dem Sammeln von <strong>Kunst</strong>.<br />
Mittlerweile umfasst die<br />
erstklassige Sammlung des<br />
Mäzens r<strong>und</strong> 1000 Werke<br />
der Klassischen Moderne<br />
sowie der zeitgenössischen<br />
<strong>Kunst</strong>. Daneben befinden sich<br />
in der Sammlung auch neuere<br />
Positionen der Malerei <strong>und</strong> der<br />
Fotografie. Der Jubiläumskatalog<br />
beinhaltet ein Interview mit<br />
Frieder Burda, eine Fülle von<br />
Hauptwerken aus dessen<br />
Sammlung, eine ausführliche<br />
Dokumentation des seit zehn<br />
Jahren bestehenden Museums<br />
in Baden-Baden sowie eine<br />
Würdigung der meisterhaften<br />
Museumsarchitektur von Richard<br />
Meier.<br />
Hatje Cantz Verlag<br />
Hrsg. Götz Adriani, Hans-Joachim<br />
Müller, Stiftung Frieder Burda, Text(e)<br />
von Götz Adriani, Hans-Joachim Müller,<br />
Wolfgang Pehnt, Katrin Schwarz,<br />
Judith Irrgang, Anke Kugelmann.<br />
Gestaltung von Andreas Platzgummer.<br />
ISBN 978-3-7757-3906-1<br />
19,4 x 28,6 cm, 336 Seiten<br />
240 Abbildungen,<br />
Geb<strong>und</strong>en mit Schutzumschlag<br />
neben der deutschen Ausgabe gibt<br />
es auch eine Ausgabe in französicher<br />
Sprache<br />
35,00 EUR<br />
22 <strong>Profile</strong> Bücher-Tipp
DAVID LACHAPELLE.<br />
LOST + FOUND. PART I + GOOD NEWS. PART II<br />
TASCHEN präsentiert<br />
mit Lost + Fo<strong>und</strong>,<br />
Part I <strong>und</strong> Good News,<br />
Part II weitere Bände mit<br />
Werken von Bilderstürmer<br />
<strong>und</strong> Ausnahmefotograf David<br />
LaChapelle. Die Bücher bilden<br />
den vierten <strong>und</strong> fünften Teil<br />
seiner fünfbändigen Anthologie,<br />
die mit LaChapelle Land (1996)<br />
begann <strong>und</strong> kurz darauf mit<br />
Hotel LaChapelle (1999) <strong>und</strong><br />
später mit Heaven to Hell<br />
(2006) fortgesetzt wurde, <strong>und</strong><br />
zeigen Arbeiten, die noch nie<br />
zuvor in Buchform veröffentlicht<br />
wurden.<br />
Ein großer Teil der Werke<br />
entstand nach der Auszeit, die<br />
sich LaChapelle 2006 in einer<br />
von ihm gekauften ehemaligen<br />
Nudistenkolonie auf Hawaii<br />
nahm. Celebrities waren danach<br />
immer noch seine Peergroup<br />
<strong>und</strong> die In-Crowd der place to<br />
be, aber statt der Titelseiten<br />
von Interview, Vanity Fair, i-D<br />
oder Vogue rückten nach seiner<br />
künstlerischen Rekalibrierung<br />
nun Galerien <strong>und</strong> Museen in<br />
den Fokus. Es entstanden<br />
Werkgruppen wie Landscapes,<br />
in der er aus Pappe <strong>und</strong> Abfall<br />
gebaute Modelle von Industrieanlagen<br />
in leuchtende, acidfarbene<br />
Glitzerwelten verwandelte,<br />
Earth Laughs In Flowers, in<br />
der sich Handys, Zigarettenkippen<br />
<strong>und</strong> zerknüllte Plastikflaschen<br />
in altmeisterlichen<br />
Blumenstillleben verstecken,<br />
oder Gas, die gespenstisch<br />
illuminierte Tankstellen in<br />
gründunklen Dschungeln aufglühen<br />
lässt. Aber keine Angst,<br />
die Promidichte ist in Lost +<br />
Fo<strong>und</strong> überaus beeindruckend,<br />
<strong>und</strong> ja, Miley Cyrus ist nackt.<br />
Good News steht eindeutig im<br />
Zeichen des Sakralen, von frühen<br />
Aufnahmen nackter Engel<br />
<strong>und</strong> Liebender aus dem New<br />
York der 1980er bis zu ganz<br />
aktuellen Bildern, auf denen<br />
sich LaChapelles Refugium<br />
auf Hawaii in einen trippigen<br />
Garten Eden <strong>und</strong> Celebrities in<br />
Heilige verwandeln. Ebenfalls<br />
zu sehen: Beispiele aus anderen<br />
jüngeren Werkgruppen<br />
wie Earth Laughs In Flowers<br />
oder Awakened, die die vielen<br />
Facetten seiner <strong>Kunst</strong> widerspiegeln.<br />
Taschen Verlag<br />
David LaChapelle.<br />
Lost + Fo<strong>und</strong>. Part I<br />
David LaChapelle.<br />
Good News. Part II<br />
ISBN 978-3-8365-7045-9<br />
Hardcover mit Ausklappseiten in<br />
einer Box, 27,8 x 35,5 cm,<br />
278 Seiten<br />
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch,<br />
Englisch, Französisch<br />
49,99 EUR<br />
ISBN 978-3-8365-7046-6<br />
Hardcover in einer Box,<br />
27,8 x 35,5 cm,<br />
276 Seiten<br />
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch,<br />
Englisch, Französisch<br />
49,99 EUR
Profi le-Panorama<br />
aKTiViTÄTEN PaDERBORNER<br />
KÜNSTLER iM RÜCKBLiCK<br />
CLAUDIA CREMER-ROBELSKI<br />
Die Paderborner Künstlerin lud anlässlich des zweijährigen<br />
Bestehens ihrer Malschule <strong>und</strong> Ateliers in Paderborn zu<br />
einem großen Atelierfest ein.<br />
Atelier CCR |Schulstr. 13 | 33102 Paderborn<br />
Hotline: 0 160 - 52 73 552<br />
www.ccr-atelier.de<br />
Carsten Bussemas <strong>und</strong><br />
Uwe Bergmann<br />
Live-Musik von Paul Gough<br />
Claudia Cremer-Robelski<br />
eröffnet ihr Atelierfest<br />
Michael von Vero Vinum<br />
Oldtimer-Showroom von Reller Automobile<br />
BURKHARD LOHREN<br />
Paderborner Pop Art Künstler<br />
Lohren lieferte für die Neugestaltung<br />
des Oldtimer Showrooms der<br />
Reller Automobile GmbH zahlreiche<br />
<strong>Kunst</strong>werke. In der renommierten<br />
Bielefelder Anwaltskanzlei Streitbörger<br />
Speckmann waren seine Bilder zwei<br />
Monate ausgestellt. Bei <strong>Kunst</strong> trifft<br />
Garten zeigte der Künstler mehr als<br />
40 seiner Werke im Garten Kloke.<br />
Weiterhin zu sehen waren seine<br />
Arbeiten bei Uecker Augenoptik, im<br />
Porsche Zentrum Paderborn <strong>und</strong> in<br />
Hamburg auf der Motor Classics.<br />
Porsche Zentrum Paderborn<br />
Hollywood Star Ralf Moeller,<br />
Burkhard Lohren <strong>und</strong> Lars<br />
Uecker (v. li.)<br />
Kanzlei Streitbörger Speckmann,<br />
Bielefeld<br />
<strong>Kunst</strong> trifft Garten 2017<br />
Burkhard Lohren, Beate Kloke <strong>und</strong><br />
Elmar Kloke (v. li.)<br />
24 <strong>Profile</strong> <strong>Profile</strong>-Panorama
Peter Schonlau <strong>und</strong> Olesja Schauermann<br />
Künstler Herman mit Muse Caro<br />
Stefanie <strong>und</strong> Ralf Pankoke<br />
Andrea Krumm <strong>und</strong> Peter Jürgens<br />
Tereza Kemper <strong>und</strong> Heinz Giesguth<br />
Elke Spottke <strong>und</strong> Jörg Schäfers<br />
Rabea Pankoke, “Talent” im<br />
Art-O-Mat<br />
Künstler Manfred Webel (re.) mit<br />
dem Initiator des <strong>Kunst</strong>automaten,<br />
Burkhard Lohren<br />
ART-O-MAT PADERBORN<br />
Neuzugänge im Art-O-Mat sind<br />
der Künstler Manfred Webel <strong>und</strong><br />
das junge Talent Rabea Pankoke.<br />
Der Art-O-Mat Paderborn ist ein<br />
früherer Zigarettenautomat, aus dem<br />
<strong>Kunst</strong>schachteln zu ziehen sind.<br />
Mehr als 10 Künstlerinnen <strong>und</strong><br />
Künstler gestalten diese Packungen<br />
<strong>und</strong> schaffen so einzigartige<br />
<strong>Kunst</strong>werke die für 5 Euro am Art-O-<br />
Mat Paderborn in der Rathauspassage<br />
zu kaufen sind.<br />
Künstler Herman Reichold hat nicht<br />
nur <strong>Kunst</strong> in seinen Schachteln...
Profi le-Panorama<br />
Ausstellung “Home is where the<br />
Heart is”, Münster<br />
VOLKER HEISENER<br />
Paderborner Street Art Aktivist<br />
<strong>und</strong> Graffiti Künstler<br />
Was in den 1980er Jahren<br />
als subkulturelle Bewegung in<br />
New York begann, ist heute<br />
eine Gegenwarts-Weltkunst die<br />
längst die Museen erreicht hat.<br />
Volker Heisener ist einer der<br />
Protagonisten der Paderborner<br />
Graffitiszene mit weltweiter<br />
Vernetzung. Nicht nur in Paderborn<br />
ist seine <strong>Kunst</strong> oft in Ausstellungen<br />
zu sehen. Heisener ist immer<br />
wieder auch an zahlreichen<br />
Projekten beteiligt, wie der Aktion<br />
“Graffiti für Haiti”.<br />
Ausstellung “Ohne Filter” bei Soeki<br />
Art in Paderborn<br />
“Ohne Filter”<br />
Soeki Art, Paderborn<br />
Generation Arts im<br />
Raum für <strong>Kunst</strong>, Paderborn<br />
Graffiti für Haiti - Ein Container für Haiti, voll mit nützlichen<br />
Dingen wurde von Heisener <strong>und</strong> dem kreativen Kollektiv<br />
“Generation Arts” bunt besprüht<br />
Generation Arts im Raum für <strong>Kunst</strong>,<br />
Paderborn<br />
Atelier Volker Heisener, Raum für <strong>Kunst</strong> e.V., Kamp 21/Kötterhagen, 33098 Paderborn<br />
www.volkerdergoldenereiter.de
<strong>Kunst</strong>news Paderborn<br />
50 Jahre<br />
<strong>Kunst</strong>verein Paderborn<br />
><br />
Ein sehr erfolgreiches Jahr<br />
in unseren Galerieräumen in<br />
der Westernstraße 7 neigt<br />
sich seinem Ende zu <strong>und</strong> wir<br />
blicken auf zahlreiche kunstvolle <strong>und</strong><br />
schöne Momente zurück.<br />
Im Laufe des Jahres hat der <strong>Kunst</strong>verein<br />
nicht einfach nur <strong>Kunst</strong> gezeigt – er<br />
hat sich in einen Garten verwandelt <strong>und</strong><br />
in ein Kino, er war eine gut besuchte<br />
Bühne für Lesungen <strong>und</strong> Musik, für<br />
Künstlergespräche, Quizveranstaltungen<br />
<strong>und</strong> Feiern, er hat zusammen mit der<br />
Sparkasse Paderborn-Detmold <strong>und</strong> der<br />
Universität Paderborn Preise vergeben<br />
an besonders begabte <strong>und</strong> umtriebige<br />
<strong>Kunst</strong>schaffende.<br />
Doch nun ist nicht der Zeitpunkt, sich<br />
zufrieden zurück zu lehnen, denn im<br />
nächsten Jahr steht ein besonderes<br />
Jubiläum ins Haus:<br />
Der <strong>Kunst</strong>verein Paderborn wird 50!<br />
Im Jahr 1968 durch Dr. Käthe<br />
Sander-Wietfeld gegründet ist der<br />
Paderborner <strong>Kunst</strong>verein über die<br />
Jahre <strong>und</strong> durch das Engagement vieler<br />
kunstinteressierter Bürger zu einem<br />
festen Bestandteil der Paderborner<br />
Kulturszene geworden, der auch heute<br />
eine wichtige Aufgabe innerhalb der<br />
städtischen Kulturarbeit erfüllt. Und wie<br />
sich das für eine Initiative gehört, die<br />
sich mit zeitgenössischer <strong>Kunst</strong> befasst,<br />
ist der <strong>Kunst</strong>verein in den Jahrzehnten<br />
seines Bestehen nicht älter, sondern<br />
immer jünger geworden! Denn er widmet<br />
sich immer der Jetztzeit mit Ausblick auf<br />
die Zukunft <strong>und</strong> hat heute wie früher zum<br />
Ziel, mit jeder seiner Veranstaltungen<br />
junge <strong>Kunst</strong> zu fördern, <strong>und</strong> in der<br />
Öffentlichkeit ein kritisches Verständnis<br />
für alle Gangarten jungen künstlerischen<br />
Schaffens zu wecken <strong>und</strong> zu pflegen.<br />
Neben den üblichen Ausstellungen<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungen wird sich der<br />
<strong>Kunst</strong>verein im nächsten Jahr anlässlich<br />
seines Jubiläums einer <strong>Kunst</strong>richtung<br />
widmen, die mit 50 Jahren ebenso alt<br />
<strong>und</strong> dennoch jung ist wie er, die seitdem<br />
auch immer am Nerv der Zeit arbeitet<br />
Der <strong>Kunst</strong>verein Paderborn e. V., 1968 gegründet, verfolgt das Anliegen, junge <strong>Kunst</strong> – Malerei,<br />
Grafik, Plastik, Architektur, Objektkunst, Fotografie, neue Medien – zu zeigen <strong>und</strong> zu fördern <strong>und</strong> in<br />
der Öffentlichkeit das kritische Verständnis für diese zeitgenössische Kultur zu entwickeln.<br />
Daher widmet sich das Programm des <strong>Kunst</strong>vereins insbesondere aktuellen <strong>Kunst</strong>tendenzen,<br />
die im Anschluss an oder in Abgrenzung gegen die bestehende <strong>Kunst</strong>geschichte neue Wege der<br />
<strong>Kunst</strong>entwicklung beschreiten. Im Rahmen von Ausstellungen <strong>und</strong> verschiedenen anderen Formen<br />
von Veranstaltungen werden <strong>Kunst</strong>schaffende vorgestellt, die mit ihrer Arbeit bestehende<br />
Traditionen neu bewerten, interpretieren <strong>und</strong> so weiterentwickeln oder neue Richtungen einschlagen,<br />
innovative Strömungen begründen, prägen oder in qualitativ hochwertiger Weise verfolgen.<br />
Mit Ihrer Mitgliedschaft im <strong>Kunst</strong>verein Paderborn unterstützen Sie eine für das Kulturleben<br />
unserer Region wichtige Bürgerinitiative.<br />
www.kunstverein-paderborn.de<br />
28 <strong>Profile</strong> <strong>Kunst</strong>news Paderborn
<strong>und</strong> aktuellste Strömungen<br />
aufgreift: Der Digitalen<br />
<strong>Kunst</strong>. Mit frühen Werken<br />
der Computerkunst sollen<br />
die Wurzeln <strong>und</strong> bildnerischen<br />
Anfänge fassbar, mit<br />
aktuellen Arbeiten, Filmen,<br />
bildenden <strong>und</strong> abbildenden<br />
Strategien <strong>und</strong> Spielideen<br />
das unübersehbare Gebiet<br />
heutiger Digital Art erfahrbar<br />
gemacht werden.<br />
Gerade in diesem Bereich<br />
liegen <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Spiel sehr<br />
nah beieinander!<br />
Vieles hat sich der<br />
<strong>Kunst</strong>verein Paderborn zu<br />
seinem Geburtstag also<br />
vorgenommen – viel Arbeit<br />
<strong>und</strong> viel Spaß. Und natürlich<br />
hoffen wir auch auf viel<br />
Besuch!<br />
Dr. Alexandra Sucrow<br />
Vorsitzende <strong>Kunst</strong>verein<br />
Paderborn<br />
<strong>Kunst</strong>verein Paderborn e.V.<br />
Westernstr. 7<br />
33098 Paderborn<br />
Oben links: Museumsnacht 2017<br />
Outdoor<br />
Oben mitte: <strong>Kunst</strong> trifft Garten (Skulptur<br />
Ralf Klement)<br />
Oben rechts: Museumsnacht 2017<br />
Outdoor<br />
Mitte links: Ausstellung des Dr. Käthe<br />
Sander-Wietfeld Preisträgers Chris<br />
Tomaszewski<br />
Mitte mitte: <strong>Kunst</strong> trifft Garten (Skulptur<br />
Eva Wilcke)<br />
Mitte rechts: Offene Ateliers mit Uli<br />
Kloppenburg<br />
Unten links: Artevino mit Bright Nights<br />
Unten mitte: Ausstellung des Dr. Käthe<br />
Sander-Wietfeld Preisträgers Chris<br />
Tomaszewski<br />
Unten rechts: Ausstellung Matthias<br />
Dämpfle<br />
<strong>Kunst</strong>news Paderborn 29 <strong>Profile</strong>
Profi le-Entdeckung<br />
Wieder waren wir unterwegs um Kreative zu besuchen. In<br />
Willebadessen-Schweckhausen trafen wir Melanie Altrogge,<br />
eine Künstlerin, die sich in ihrem künstlerischen Schaffen der<br />
abstrakten Malerei verschrieben hat.<br />
Melanie<br />
Altrogge<br />
Hört man von Schweckhausen, einen kleinen Ort mit 200 Einwohnern bei<br />
Warburg, denkt man zunächst nicht an <strong>Kunst</strong>. Doch hier bewohnt Melanie<br />
Altrogge gemeinsam mit ihrem Mann <strong>und</strong> ihren Kindern einen ehemaligen<br />
Bauernhof, wo neben Wohnraum auch ihr „<strong>Kunst</strong>raum“ entstand.<br />
Nicht festgelegt auf eine Linie oder einen Stil, mit viel Freude am Experimentieren,<br />
erschafft die Künstlerin großformatige, kraftvolle <strong>und</strong> ausdruckstarke Werke. Mit aufeinander<br />
abgestimmten Farben kommt viel Strukturpaste zum Einsatz. Mit Pinsel <strong>und</strong> Spachtel erschafft sie auf dem Großteil<br />
ihrer Arbeiten starke Strukturen, die ihnen eine besondere Tiefe geben.<br />
Alle Werke von Melanie Altrogge haben zwar einen Titel, ihr geht es aber weniger um vordergründige Botschaften, als<br />
mehr darum, den Betrachter einzuladen seine eigenen Entdeckungen zu machen. Ob Farbenspiele, Figuren, Gesichter,<br />
Geschichten, Formen oder Gegenstände. Ebenso Situationen oder Stimmungen. All das kann man am besten<br />
wahrnehmen, wenn man ihre <strong>Kunst</strong>werke sieht. Dazu lädt Melanie Altrogge gerne in ihre Ateliergalerie ein. Nach<br />
vorheriger Terminabstimmung gibt sie jedem Interessierten einen Einblick in ihren <strong>Kunst</strong>raum <strong>und</strong> in ihr Schaffen.<br />
Ihre Werke möchte sie nicht nur dauerhaft in ihren eigenen Räumen<br />
präsentieren, sondern die Künstlerin plant weitere Ausstellungen, auf die man<br />
mit Freude gespannt sein darf.<br />
Melanie Altrogge<br />
Fuchsstraße 5<br />
34439 Willebadessen-Schweckhausen<br />
melanie@melanie-altrogge.de<br />
www.melanie-altrogge.de<br />
30 <strong>Profile</strong> <strong>Profile</strong>-Entdeckung