Leo Januar 2018
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GESUNDHEIT<br />
Die Protagonisten des Clips in Aktion<br />
SEX ON PREP<br />
PRÄVENTION<br />
Seit 2012 ist sie in den USA<br />
der neueste Baustein im<br />
Kampf gegen die Verbreitung des<br />
HI-Virus. Im letzten Jahr wurde die<br />
Prä-Expositionsprophylaxe – kurz<br />
PrEP – auch in Deutschland zugelassen.<br />
Durch massive Preissenkungen<br />
nach dem Ablauf des Patentes auf<br />
das Originalmedikament ist sie jetzt<br />
für immer mehr Interessierte verfügbar<br />
und erschwinglicher geworden.<br />
Das ist gut, erfordert aber auch<br />
Aufmerksamkeit. Auf einem Event in<br />
Berlin stellten die blu Mediengruppe<br />
und ratiopharm am Vorabend des<br />
Welt-AIDS-Tages eine Awareness-<br />
Kampagne vor.<br />
WAS IST PREP?<br />
Prä-Expositionsprophylaxe bedeutet in<br />
etwa „Vorsorge vor einem Risiko“. Dabei<br />
wird ein Kombinationspräparat, welches<br />
auch für die HIV-Therapie eingesetzt<br />
wird, vorsorglich eingenommen, um sich<br />
vor einer möglichen HIV-Ansteckung<br />
zu schützen. Eine regelmäßige tägliche<br />
Einnahme der PrEP kann verhindern,<br />
dass sich das HI-Virus im Körper<br />
vermehrt. Die Wirkstoffe sind in einer<br />
gewissen Konzentration im Blut und in<br />
der Analschleimhaut vorhanden, dadurch<br />
kann das HI-Virus seine Erbsubstanz<br />
nicht mehr in die menschlichen Zellen<br />
einfügen. Die Schutzwirkung ist bei der<br />
täglichen Einnahme statistisch etwas<br />
höher, als die des Kondoms, für die sogenannte<br />
anlassbezogene Einnahme liegen<br />
noch keine abschließenden Studienergebnisse<br />
vor.<br />
AN WEN RICHTET SICH<br />
PREP?<br />
Empfohlen ist die PrEP für<br />
Männer, die häufig Sex haben<br />
und denen es schwer<br />
fällt, auf einen passenden<br />
Schutz durch Anwendung<br />
von Kondomen zu achten.<br />
WAS IST ZU BEACHTEN?<br />
Grundsätzlich spricht<br />
bei einer HIV-negativen<br />
Person nichts gegen<br />
die Einnahme der PrEP.<br />
Dennoch sollte in einem<br />
Arztgespräch festgestellt<br />
werden, ob diese Art der<br />
HIV-Prophylaxe die ideale<br />
Lösung für den einzelnen<br />
Patienten darstellt. Der<br />
Arzt kann feststellen ob<br />
etwas gegen die Einnahme<br />
der PrEP spricht.<br />
Anders als ein Kondom,<br />
welches immerhin einen<br />
gewissen Schutz gegen<br />
andere sexuell übertragbare Krankheiten<br />
(STI) bietet, wirkt PrEP nur gegen eine<br />
Ansteckung mit HIV. Darum sind auch<br />
während einer Nutzung regelmäßige<br />
ärztliche Untersuchungen dringend ratsam,<br />
um STIs frühzeitig zu erkennen und<br />
eventuelle Nebenwirkungen der PrEP im<br />
Blick zu behalten.