ocean7 1/2018
Funkstille in Mexiko: Kein Handynetz, kein Internet, keine Zivilisation. Wer die Einsamkeit in der Wildnis sucht, wird sie in der Sea of Cortez finden. Volvo Ocean Boatyard: Auf einem ehemaligen Fischmarkt in Lissabon macht Neil Cox die Volvo Ocean 65-Boliden erst renntauglich. Brillen für die Salomonen: Das Langfahrtseglerpaar Tudor-Stack öffnet Bedürftigen in abgelegenen Regionen die Augen – mit tausenden Spendenbrillen an Bord. Bavaria C57: Flaggschiff unter Segel – probegefahren in Split. Delphia BluEscape 1200: an Bord der Best of Boats-Gewinnerin 2017 in der Kategorie „Best for Travel“. Boot Düsseldorf: Vorschau auf die bedeutendste Fachmesse der Welt – 2018 vom 20. bis 28. Jänner. Und viele andere spannende Geschichten von Kanonen im Truk-Atoll bis zum Bio-Sonar der Buckelwale – im neuen ocean7!
Funkstille in Mexiko: Kein Handynetz, kein Internet, keine Zivilisation. Wer die Einsamkeit in der Wildnis sucht, wird sie in der Sea of Cortez finden. Volvo Ocean Boatyard: Auf einem ehemaligen Fischmarkt in Lissabon macht Neil Cox die Volvo Ocean 65-Boliden erst renntauglich. Brillen für die Salomonen: Das Langfahrtseglerpaar Tudor-Stack öffnet Bedürftigen in abgelegenen Regionen die Augen – mit tausenden Spendenbrillen an Bord. Bavaria C57: Flaggschiff unter Segel – probegefahren in Split. Delphia BluEscape 1200: an Bord der Best of Boats-Gewinnerin 2017 in der Kategorie „Best for Travel“. Boot Düsseldorf: Vorschau auf die bedeutendste Fachmesse der Welt – 2018 vom 20. bis 28. Jänner. Und viele andere spannende Geschichten von Kanonen im Truk-Atoll bis zum Bio-Sonar der Buckelwale – im neuen ocean7!
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Mächtig. Ausgewachsen<br />
erreicht die Unechte Karettschildkröte<br />
Caretta<br />
caretta gute 1 Meter Panzerlänge<br />
und ein Gewicht<br />
von über 100 Kilogramm.<br />
Bevor sie wieder an ihren<br />
Niststrand zurückkehrt,<br />
vergehen viele Jahre. Das<br />
abgebildete Exemplar ist<br />
am linken Frontflipper<br />
markiert.<br />
Geschafft. Die erste<br />
Hürde haben die Babyschildkröten<br />
genommen,<br />
den Aufstieg vom<br />
Gelege zur Sandoberfläche.<br />
Nun folgt die<br />
gefahrvolle Wanderung<br />
zum Meer.<br />
Frisch geschlüpfte<br />
Meeres schildkröten<br />
sind nur einige<br />
Zenti meter groß und<br />
ihr Panzer ist noch<br />
weich. Viele fallen<br />
Fressfeinden zum Opfer.<br />
30 bis 50 Zentimeter unter der<br />
Sandoberfläche. Erste Aufgabe: in<br />
die richtige Richtung graben, um an<br />
die Oberfläche zu kommen. Dabei<br />
hilft die Orientierung im Schwerefeld,<br />
Geotaxis.<br />
Ist das geschafft, wartet die nächste<br />
Herausforderung, nämlich den<br />
Weg zum Meer zu finden. Die Nester<br />
sind oft Dutzende Meter vom<br />
Meer entfernt, die Wanderung in<br />
eine falsche Richtung ist ein Todes -<br />
urteil. Die Jungen graben sich meist<br />
in den Nachtstunden an die Oberfläche.<br />
Da können brechende Meereswellen<br />
und reflektiertes Mondlicht<br />
optische Reize sein, die wegen<br />
ihrer Helligkeit den richtigen Weg<br />
weisen. Tödliche Fallen für die phototaktische<br />
Orientierung sind Lichtquellen<br />
im Landesinneren, etwa<br />
Straßen- und Lokalbeleuchtungen.<br />
Ist der Weg ins Meer geschafft,<br />
beginnt eine jahrelange Reise, von<br />
der noch so wenig bekannt ist, dass<br />
sie als „lost years“ im Lebenszyklus<br />
der Meeresschildkröten bezeichnet<br />
wird. Wie orientieren sich die<br />
Schildkröten auf ihren ozeanischen<br />
Wanderungen und vor allem: Wie<br />
finden sie wieder an Küsten zur<br />
Paarung und Eiablage zurück?<br />
Dabei scheint ihnen ein Magnetsinn<br />
zu helfen. Versuche mit jungen<br />
Meeresschildkröten, die künstlichen<br />
Magnetfeldern ausgesetzt wurden,<br />
deuten darauf hin, dass sie sowohl<br />
die Magnetfeldstärke als auch die<br />
Inklination, die Neigung der Feldlinien,<br />
wahrnehmen. Dieser innere<br />
Kompass verhilft ihnen – vielleicht<br />
gemeinsam mit weiteren Sinnesleistungen<br />
– zur Orientierung in den<br />
Weiten des Meeres.<br />
Wale und die Echolotung<br />
Viele Walarten wandern und legen<br />
dabei weite Strecken zurück. Über<br />
sich der freie Luftraum, unter sich<br />
tausende Meter Wassersäule und<br />
keine optischen Orientierungshilfen.<br />
Das Auffinden von Nahrung<br />
zum Teil in großen Tiefen und die<br />
Navigation zu Überwinterungsund<br />
Paarungsgebieten erfordert<br />
vielfältige Sinnesleistungen.<br />
Rezeptorzellen konnten für unterschiedliche<br />
Sinne nachgewiesen<br />
werden. Mit Geschmacksknospen<br />
am Zungenrand kann vielleicht die<br />
Qualität unterschiedlicher Wasserkörper<br />
erschmeckt werden. Temperatur-<br />
und Tastrezeptoren sind<br />
ebenfalls vorhanden. Der Geruchssinn<br />
scheint stark reduziert zu sein.<br />
Die kugelrunde Linse des Auges<br />
ermöglicht gutes Sehen unter<br />
Wasser, in der Luft sind Wale<br />
kurz sichtig.<br />
Besonders hoch entwickelt ist<br />
der Gehörsinn der Wale. Das<br />
macht Sinn, da Wasser physikalisch<br />
dichter als Luft ist und Schallwellen<br />
daher schneller und weiter überträgt.<br />
Diesen Effekt machen sich<br />
Wale bei der Echolokation zunutze:<br />
Die von ihnen ausgestoßenen<br />
Klicklaute werden vom Meeresgrund,<br />
der Wasseroberfläche und<br />
jedem festen Körper in der Umgebung<br />
reflektiert und von den Walen<br />
als Echo empfangen. Das liefert<br />
Information über Entfernung,<br />
Form und Beschaffenheit eines Objektes.<br />
Dieses Bio-Sonar vermittelt<br />
Walen auch in völliger Dunkelheit<br />
Auskunft über ihre Umgebung.<br />
Für Wanderungen zu weit entfernten<br />
Zielen wird auch bei Walen<br />
eine Orientierung am Magnetfeld