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der urlaub, Heft 3/2017

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<strong>der</strong> <strong>urlaub</strong><br />

MENSCHEN. REISEN. GESCHICHTEN.<br />

Nr. 3 | <strong>2017</strong><br />

3 EURO<br />

ENJOY!<br />

Neuseeland und Australien. Bali und Singapur. Thassos und Rom.<br />

Bulgarien und Italien. Portugal und Tunesien –<br />

genießen Sie die schönsten Orte <strong>der</strong> Welt mit allen Sinnen!<br />

ITALIEN<br />

Urlaub in den besten<br />

Wein-Regionen<br />

AUSTRALIEN<br />

Liebeserklärung an eine<br />

weit entfernte Schönheit<br />

SINGAPUR<br />

Diese Stadt schläft<br />

wirklich nie


EDITORIAL<br />

LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />

Haben Sie sich im Urlaub schon mal verliebt? Also nicht in den netten<br />

Enddreißiger auf <strong>der</strong> Nachbarliege, son<strong>der</strong>n in das Land, das Sie gerade<br />

bereisten? In diesem <strong>Heft</strong> finden Sie ausschließlich Liebesgeschichten – von<br />

unseren Autoren, die ihre Herzensdestination vorstellen: Australien und Bali.<br />

Thassos und Rom. Neuseeland und Singapur. Italien (vor allem die Weine)<br />

und Tunesien. All diese Orte und Län<strong>der</strong> haben etwas ganz Spezielles,<br />

was sie für unsere Autoren beson<strong>der</strong>s und unvergesslich macht.<br />

Wie eine große Liebe eben. Könnte also sein, dass Sie sich bereits beim<br />

Lesen ebenfalls verknallen. Spätestens aber, wenn Sie da sind ...<br />

Viel Spaß beim Reisen!<br />

Nina Grygoriew<br />

FÜR UNS VERREIST<br />

FOTOS: FRANZISKA KAUSCH, PRIVAT; TITEL: PLAINPICTURE<br />

ANNA<br />

BUTTERBROD<br />

verbindet gern das Angenehme<br />

mit dem Nützlichen und<br />

hat darum eine Geschichte<br />

über den ersten Urlaub ihrer<br />

gerade gegründeten Kleinfamilie<br />

geschrieben: acht Wochen<br />

Neuseeland mit Töchterchen<br />

und Ehemann im<br />

Wohnmobil. It was amazing ...<br />

MICHÈLE<br />

LOETZNER<br />

hat für uns nicht nur Kokosmilch<br />

auf Bali getrunken, sie<br />

ist auch nach Thassos gereist,<br />

eine traumschöne und nahezu<br />

unentdeckte Insel in Griechenland.<br />

Dort genoss sie<br />

die Gelassenheit <strong>der</strong> Inselbewohner<br />

und jede Menge<br />

Seafood in Zitronensud.<br />

SABINE UND<br />

HARALD BRAUN<br />

haben ihre Homebase auf<br />

dem Land in Horst, Schleswig-Holstein.<br />

Von dort aus<br />

bereisen sie die Welt, meist<br />

beruflich. Nach Australien<br />

aber zieht es sie immer wie<strong>der</strong><br />

vor allem privat, weil sie<br />

einfach nicht mehr loskommen<br />

von Down Un<strong>der</strong>.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 3


INHALT<br />

<strong>der</strong> <strong>urlaub</strong><br />

MENSCHEN. REISEN. GESCHICHTEN.<br />

TAKE-OFF<br />

Hübsche Reisebegleiter und<br />

nützliches Wissen | 06<br />

NEUSEELAND<br />

Unterwegs im Camper | 10<br />

Local Heroes | 18<br />

Hoteltipps | 19<br />

SO KLAUT DIE WELT<br />

Was in Hotels nach dem<br />

Urlaub fehlt | 20<br />

AUSTRALIEN<br />

Verliebt ins an<strong>der</strong>e<br />

Ende <strong>der</strong> Welt | 22<br />

Local Heroes | 31<br />

Hoteltipps | 32<br />

SINGAPUR<br />

Tipps für 48 Stunden in<br />

<strong>der</strong> Garden City | 34<br />

Hoteltipps | 39<br />

MEIN<br />

URLAUBS-ICH<br />

Warum wir auf Reisen oft<br />

ganz an<strong>der</strong>s ticken | 40<br />

SCHIFF AHOI!<br />

Gut versichert<br />

auf Kreuzfahrten | 43<br />

TUNESIEN<br />

Die wichtigsten Fragen<br />

& Antworten | 54<br />

Hoteltipps | 57<br />

THASSOS<br />

Reif für die sagenhaft schöne<br />

griechische Insel | 58<br />

Hoteltipps | 63<br />

KOLUMNE<br />

Menschen auf Flughäfen | 64<br />

BULGARIEN<br />

Sommer vorm Balkan | 66<br />

Local Heroes | 71<br />

Hoteltipps | 72<br />

TYPISCH!<br />

Nationalgerichte zum<br />

Nachkochen | 74<br />

ROM<br />

21 Tipps für die ewig<br />

geliebte Stadt | 78<br />

Hoteltipps | 83<br />

IMMER DEM<br />

WEIN NACH<br />

Die genussreichsten<br />

Regionen in Italien | 84<br />

Hoteltipps | 90<br />

92<br />

Loslassen, genießen und ruhig<br />

werden: Madeira ist ein<br />

einziges, großes „Om!“<br />

22<br />

Zarte Bande: Autor Harald<br />

Braun über seine Liebe zu<br />

Australien<br />

BALI<br />

Die ganze Welt auf<br />

einer Insel | 44<br />

Local Heroes | 50<br />

Hoteltipps | 51<br />

PORTUGAL<br />

Porto und Madeira<br />

bieten zwei Urlaube<br />

in einem | 92<br />

Hoteltipps | 98<br />

REISEN MIT HUND<br />

Tipps für Bello<br />

on board | 52<br />

IMPRESSUM<br />

| 77<br />

4 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


INHALT<br />

44<br />

Bali: einfach<br />

göttlich,<br />

diese Insel!<br />

78<br />

Unser Herz schlägt für Rom:<br />

21 Tipps für ein aufregendes<br />

Wie<strong>der</strong>sehen<br />

34<br />

58<br />

FOTOS: MAURITIUS IMAGES (2); MIKEL BILBAO/REDUX/LAIF; SABINE BRAUN; WALTER BIBIKOW/LAIF; STOCKSY.COM<br />

Warum Singapur<br />

mega ist – nicht nur<br />

als Selfie-Kulisse<br />

Schnell, schnell<br />

nach Thassos, bevor<br />

alle hinfahren!<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 5


TAKE-OFF<br />

Entdeckerlust<br />

Travel-Tools, die das Reisen für immer verän<strong>der</strong>n, fleißige Helfer fürs Handy<br />

und ein schweißtreibener Trend – ausgewählt von den DER-Reiseexperten<br />

TOP 3<br />

DIE BEEINDRUCKENDSTEN<br />

BERGE DER WELT<br />

#1<br />

USA<br />

Übersinnlich<br />

In Steven Spielbergs Science-Fiction-Streifen<br />

„Unheimliche Begegnung <strong>der</strong> dritten<br />

Art“ landet ein Ufo auf dem „Devils Tower“ .<br />

Im wahren Leben wurden hier allerdings<br />

noch keine Aliens gesichtet.<br />

#2<br />

AUSTRALIEN<br />

Uralt<br />

Das Bergmassiv mit dem lustigen<br />

Namen „Bungle Bungle Range“ ist<br />

schon 350 Millionen Jahre alt und<br />

wird seit 20 000 Jahren von<br />

Ureinwohnern verehrt. Der Rest<br />

<strong>der</strong> Welt entdeckte es erst 1983.<br />

Besser spät als nie!<br />

#3<br />

CHINA<br />

Ultrahoch<br />

Wer die „Zhangjiajie“-Säulen besucht,<br />

sollte besser schwindelfrei<br />

sein. Der höchste dieser bizarr geformten<br />

Sandsteinberge, die übrigens<br />

als Inspiration für den bekannten<br />

Film „Avatar“ dienten,<br />

misst 1518 Meter. Mühsam raufkraxeln<br />

muss man zum Glück nicht, es<br />

gibt neben Treppen auch Fahrstühle<br />

und Seilbahnen.<br />

6 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


TAKE-OFF<br />

KAUFEN<br />

DIE MÜSSEN<br />

ALLE MIT<br />

ECHT SAUBER<br />

Der „Lifestraw“ filtert schmutziges<br />

Wasser. Ideal z. B. für Backpacker!<br />

Ca. 55 Euro, über waternlife.com<br />

2 IN 1<br />

Schlafsack, <strong>der</strong> gleichzeitig Jacke<br />

ist: „Napsack“ von Poler Stuff,<br />

ca. 200 Euro, über wildhoodstore.de<br />

3APPS FÜR<br />

UNTERWEGS<br />

WEITBLICK BEWEISEN<br />

An fremden Orten treibt einen<br />

meistens die Frage um: Von wo aus<br />

habe ich denn jetzt den tollsten<br />

Ausblick, um mir den besten<br />

Überblick zu verschaffen? Die App<br />

„Views On Top“ zeigt zu diesem<br />

Zweck Rooftop-Bars, Brücken,<br />

Kirchtürme und Klippen für 450 Orte<br />

weltweit an. Kostenlos über iTunes.<br />

BLICKFANG AM BEACH<br />

Badeshorts mit Fotodruck des<br />

Künstlers Adam Brown, ca.<br />

285 Euro, über orlebarbrown.com<br />

TREND<br />

SCHÖN MARITIM<br />

Stylisches Wickelarmband mit<br />

Anker von Hafenklunker, ca.<br />

30 Euro, über hafenklunker.de<br />

TRAVEL AND WORK-OUT<br />

Sein Fitnessprogramm lässt man im Urlaub<br />

gerne mal schleifen, man will sich ja schließlich<br />

entspannen. Die Folge: Frust, weil nach <strong>der</strong><br />

Heimkehr die Lieblingsjeans kneift. Laut einer<br />

aktuellen Umfrage achten deshalb immer mehr<br />

Menschen darauf, auch unterwegs aktiv zu<br />

bleiben. 80 Prozent <strong>der</strong> 18- bis 35-Jährigen und<br />

66 Prozent <strong>der</strong> Babyboomer ziehen Unterkünfte<br />

vor, bei denen es vor Ort passende Sportund<br />

Wellness-Angebote gibt.<br />

LOCKER MACHEN<br />

Auf dem Weg in den Urlaub ist oft<br />

stundenlanges Stillsitzen angesagt,<br />

egal ob im Auto o<strong>der</strong> im Flugzeug.<br />

Wer Verspannungen o<strong>der</strong><br />

Reisethrombose vermeiden will, lädt<br />

sich die App „Office Exercise &<br />

Stretch“ runter. Sie zeigt viele<br />

praktische Übungen gegen<br />

verkrampfte Muskeln. Kostenlos über<br />

iTunes und Google Play.<br />

STRESS, LASS NACH<br />

Kaum ist <strong>der</strong> Urlaub vorbei, ist die<br />

Anspannung wie<strong>der</strong> da. Zu Hause<br />

warten ein volles E-Mail-Postfach,<br />

dreckige Fußböden und ein leerer<br />

Kühlschrank auf Heimkehrer. Haben<br />

Sie sich auch schon mal gewünscht,<br />

dass die Erholung länger bleibt? Die<br />

App „Holidaily“ hilft mit vielen<br />

kleinen Übungen und Tipps, das<br />

Urlaubsfeeling zu verlängern.<br />

Kostenlos über iTunes.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 7


TAKE-OFF<br />

MUST-HAVE<br />

HALLO, ZUKUNFT!<br />

Wer nicht gerade zehn Fremdsprachen fließend spricht, kennt das mit<br />

den Verständigungsproblemen im Urlaub. Schlaue Erfin<strong>der</strong> haben dafür<br />

jetzt eine Lösung gefunden: Die Ohrstöpsel „Waverly Labs“ übersetzen<br />

simultan jede Fremdsprache. Ca. 208 Euro, über waverlylabs.com<br />

BLOG<br />

DAS WOLLEN WIR KLICKEN<br />

Conni Biesalski ist eine<br />

digitale Nomadin, heißt, sie<br />

ist überall auf <strong>der</strong> Welt zu<br />

Hause. Ihr Besitz passt in einen<br />

Rucksack, zum Arbeiten<br />

braucht die 32-Jährige bloß<br />

ihren Laptop. Auf „planetbackpack.de“<br />

schreibt sie<br />

über ihre Erfahrungen im<br />

Ausland, ortsunabhängiges<br />

Arbeiten, Spiritualität, Yoga<br />

und Meditation. Inspirierend!<br />

Aber Vorsicht: Wer<br />

auf ihrer Seite surft, dem<br />

kommt das eigene Leben<br />

schnell megalangweilig vor …<br />

INTERVIEW<br />

FRAU<br />

KRÄMER,<br />

WIE VERMEIDE<br />

ICH STRESS,<br />

WENN ICH MIT<br />

KINDERN IN<br />

DEN URLAUB<br />

FLIEGE?<br />

Buchen Sie keine Flüge, die nachts<br />

starten o<strong>der</strong> landen. Nichts ist schlimmer<br />

als unausgeschlafene, quengelige<br />

Kids. Ideal sind Direktflüge.<br />

Was muss ich vorher bedenken,<br />

wenn ich mit Baby reise?<br />

Finden Sie heraus, welche Babyschalen<br />

an Bord erlaubt sind, wie man<br />

diese anmeldet und ob <strong>der</strong> Buggy<br />

mit zum Gate darf. Planen Sie einen<br />

Zeitpuffer ein und nutzen Sie, wenn<br />

möglich, den Vorab-Online-Checkin.<br />

So vermeiden Sie vor Ort Hektik.<br />

Wie halte ich die Kin<strong>der</strong> während<br />

<strong>der</strong> Wartezeit bei Laune?<br />

Packen Sie ausreichend Proviant ein,<br />

Malsachen, Spiele und leichte Bücher.<br />

Zum Thema Fliegen gibt es auch<br />

einige schöne Kin<strong>der</strong>bücher, in denen<br />

alles gut erklärt wird.<br />

Wie fühlen die Kleinen sich an<br />

Bord wohl?<br />

Beim Fliegen hilft Kin<strong>der</strong>-Nasenspray<br />

vorab, um den Druck auf die Ohren<br />

zu verringern. Nehmen Sie ein Leinentuch<br />

zum Zudecken mit wegen <strong>der</strong><br />

Klimaanlage. Und achten Sie darauf,<br />

dass die Kin<strong>der</strong> genug trinken.<br />

JENNY KRÄMER<br />

„Travelisto“-Bloggerin und Expertin für<br />

Reisen mit Kin<strong>der</strong>n<br />

FOTOS: J.F. HAGENMULLER/HEMIS.FR/LAIF; S.FAUTRE/LE FIGARO MAGAZINE/LAIF; PICTURE ALLIANCE / RP-IMAGES; GETTY IMAGES (3); WILDHOODSTORE.DE; PR<br />

8 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


TAKE-OFF<br />

BÜCHER<br />

DAS WOLLEN<br />

WIR LESEN<br />

PASSEND GEMACHT<br />

ABENTEUER DE LUXE<br />

DER BERG RUFT<br />

SCHISSER ON TOUR<br />

Beim Kofferpacken<br />

kann man ganz schön<br />

viel falsch machen, wie<br />

viele von uns aus leidvoller<br />

Erfahrung wissen.<br />

Autorin Hitha Palepu,<br />

selbst erfahrene Reisende,<br />

zeigt in ihrem Ratgeber,<br />

wie Sie es richtig<br />

anpacken. Unterhaltsam<br />

und informativ.<br />

„Koffer zu und los!“ von<br />

Hitha Palepu, Knesebeck,<br />

12,95 Euro<br />

Flashpacking ist inzwischen<br />

wohl jedem ein<br />

Begriff. Sascha Tegtmeier<br />

reiste sechs Monate<br />

als Komfort-Abenteurer<br />

um den Globus – mitgebracht<br />

hat er viele<br />

spannende Geschichten<br />

und praktische Tipps<br />

für Einsteiger.<br />

„Ich nehm dann mal das<br />

Upgrade“ von Sascha<br />

Tegtmeier, Goldmann,<br />

10 Euro<br />

Da bekommt man sofort<br />

Lust, die Wan<strong>der</strong>schuhe<br />

zu schnüren: Der opulente<br />

Bildband zeigt die<br />

besten Kurz- und Fernwan<strong>der</strong>pfade<br />

<strong>der</strong> Erde<br />

mit praktischen Karten<br />

und vielen tollen Tipps.<br />

Dazu Landschaftsfotografien,<br />

die beeindrucken<br />

und inspirieren.<br />

„Wan<strong>der</strong>lust“<br />

von Cam Honan, Gestalten,<br />

39,90 Euro<br />

Flugangst, Klaustrophobie,<br />

Höhenangst:<br />

Je<strong>der</strong> zehnte Europäer<br />

leidet an mindestens<br />

einer Phobie. Doch wer<br />

mit Neurosen verreist,<br />

hat es schwer. Françoise<br />

Hauser gibt Angsthasen<br />

Ratschläge für den<br />

nächsten Urlaub. Lustig!<br />

„Noch nicht da und<br />

schon am Ende“ von<br />

Françoise Hauser, Piper,<br />

10 Euro<br />

25 %<br />

<strong>der</strong> Deutschen<br />

essen im Urlaub<br />

im Durchschnitt<br />

500 Kalorien<br />

mehr am Tag als<br />

zu Hause.<br />

KNOW-HOW<br />

HUCH, SCHON WIEDER<br />

EIN KABELBRUCH!<br />

Das Ladekabel fürs Smartphone muss man<br />

auf Reisen oft zusammenrollen. Das Problem:<br />

Die Dinger sind echte Sensibelchen und<br />

brechen gerne mal am Übergang vom Kabel<br />

zum Endstück. Zum Glück gibt’s dafür eine<br />

einfache, günstige Lösung: Entfernen Sie ein<br />

Stück Draht aus einem handelsüblichen Kugelschreiber.<br />

Ziehen Sie ihn an einem Ende ein<br />

wenig auseinan<strong>der</strong> und wickeln (nicht drehen)<br />

ihn um das Kabel. So ist es auf Ihrem nächsten<br />

Trip geschützt, und Ihr Handy hat Saft.<br />

Umfrage von Auto Europe<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 9


NEUSEELAND<br />

SEEN-SUCHT<br />

Lake Hāwea bietet, wie auch<br />

<strong>der</strong> benachbarte Wanaka-See,<br />

beste Bedingungen für<br />

Wassersportler. Den tollen<br />

Blick auf die umliegenden<br />

Gebirge gibt’s gratis dazu<br />

Alles auf Anfang<br />

am Ende <strong>der</strong> Welt<br />

10 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


NEUSEELAND<br />

Das erste Mal unterwegs mit Baby.<br />

Das erste Mal Urlaub im Camper.<br />

Das erste Mal Neuseeland:<br />

wie aus drei Menschen eine Familie wurde<br />

TEXT ANNA BUTTERBROD<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 11


NEUSEELAND<br />

Hot Stuff: Te-Manaroa im Waikite-Tal ist die<br />

größte Einzelquelle mit kochendem Wasser<br />

Zwei Zentimeter boxt sich <strong>der</strong> Rücken<br />

unseres Neuseeland-Fotobuchs im Regal<br />

frei, einmalige Momente schmiegen sich<br />

auf den Seiten aneinan<strong>der</strong>. Wenn ich darin blättere,<br />

geht mein Herz auf wie ein Hefeteig im warmen<br />

Ofen. Als mein Mann Olaf und ich Freunden<br />

und Verwandten erklärten, dass wir mit unserer<br />

fünf Monate alten Tochter in den Flieger nach<br />

Auckland steigen würden, waren nicht alle begeistert.<br />

Die Kommentare reichten von „So einen<br />

langen Flug könnt ihr Ida nicht antun!“ über „Das<br />

sind viel zu viele Eindrücke!“ bis hin zu „Gran<br />

Canaria würde doch auch reichen.“<br />

Nein, tat es nicht. Denn wenn man schon<br />

mal den Luxus <strong>der</strong> Elternzeit hat, sollte man ihn<br />

auch auskosten, fanden wir. Also ließen wir uns<br />

auf eine doppelte Premiere ein: die erste Reise<br />

mit Baby – und die erste im Wohnmobil. Für acht<br />

Würde es<br />

gutgehen?<br />

Wir waren<br />

bereit, es<br />

darauf<br />

ankommen<br />

zu lassen<br />

Wochen! Würde das gutgehen? Keine Ahnung.<br />

Aber wir waren bereit, es darauf ankommen<br />

zu lassen.<br />

Unser Mut wurde gleich am Anfang belohnt:<br />

Ida war auf den insgesamt 23 Stunden langen Flügen<br />

überraschend entspannt. Und ob sie nach unserer<br />

Ankunft unter Jetlag litt, haben wir, ehrlich<br />

gesagt, nicht bemerkt, da sie zu diesem Zeitpunkt<br />

sowieso manchmal nachts um drei Uhr hellwach<br />

herumquiekte. Plötzlich waren wir also am an<strong>der</strong>en<br />

Ende <strong>der</strong> Welt und hatten acht Wochen<br />

zur freien Verfügung – unvorstellbar! Einen Plan<br />

hatten wir nicht: Unser Neuseeland-Reiseführer<br />

umfasste 800 Seiten. Unmöglich, sich zuvor zwischen<br />

Windeln wechseln, Job & Co. auch noch da<br />

hindurchzukämpfen.<br />

Und so lautete unsere Strategie: Wir lesen ab<br />

sofort immer nur die Seiten über unsere nähere<br />

12 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


NEUSEELAND<br />

„Kiwis“ auf Zeit: Autorin Anna Butterbrod mit<br />

ihrem Mann Olaf und Baby Ida<br />

Historische Holzhäuser und tropische Blumen<br />

machen den Charme <strong>der</strong> Hafenstadt Russell aus<br />

Umgebung und legen dann die nächsten Tagesziele<br />

fest. Wir wurden spontane Abenteurer –<br />

auch dank unseres Zuhauses auf vier Rä<strong>der</strong>n: ein<br />

7,20 Meter langes Monstrum, das mein Mann<br />

Gott sei Dank souverän wie einen Mini durch den<br />

Linksverkehr manövrierte. Ich dagegen wagte<br />

mich nie hinters Steuer. Dafür leerte ich bereitwillig<br />

den Klo-Tank, was nicht so Olafs Ding war.<br />

Rund drei Wochen hatten wir für die Nordinsel<br />

geplant – eine Zeit, die wir dank des tropischen<br />

Wetters komplett in Strandklamotten und<br />

Flip-Flops verbrachten. Eines <strong>der</strong> ersten großen<br />

Ziele sollte das Cape Reinga sein: ein Leuchtturm<br />

am Ende einer 100 Kilometer langen Landzunge,<br />

<strong>der</strong> nördlichste Zipfel Neuseelands. Doch wir<br />

entdeckten kurz vor <strong>der</strong> Abbiegung dorthin die<br />

Matai Bay – eine Traumbucht mit kokosweißem<br />

Sand, türkisblauem Karibikwasser und einem<br />

Auch wenn<br />

wir verdammt<br />

viel<br />

Zeit haben:<br />

Alles können<br />

wir nicht<br />

schaffen<br />

verwunschenen Wan<strong>der</strong>weg. Der Campingplatz<br />

war riesig, wir hatten eine Wiese nur für uns.<br />

Statt also dorthin zu brausen, wo es alle hinzieht,<br />

blieben wir kurzerhand drei Nächte in unserem<br />

versteckten Paradies. Uns war schnell klar: Auch<br />

wenn wir verdammt viel Zeit haben – alles können<br />

wir nicht schaffen. Und ganz relaxt von einem<br />

Hügel oberhalb <strong>der</strong> Bucht den atemberaubenden<br />

Sonnenuntergang zu beobachten, erschien uns in<br />

diesem Moment wichtiger, als ein „Muss“ nach<br />

dem nächsten abzuhaken.<br />

Aber natürlich steuerten wir auch Highlights<br />

an wie den Hot Water Beach auf <strong>der</strong> Coromandel-Halbinsel.<br />

Bei Ebbe drückt das heiße Wasser<br />

einer darunter liegenden Thermalquelle nach<br />

oben, und man kann sich mit dem Spaten einen<br />

eigenen Pool graben. Ich hatte mir das höchst romantisch<br />

vorgestellt – und nicht damit gerechnet,<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 13


NEUSEELAND<br />

Die Driving Creek Railway zuckelt durch den Regenwald<br />

nach oben und bietet einen tollen Blick auf Coromandel<br />

Pflicht für „Herr <strong>der</strong> Ringe“-Fans: die Kulisse von Hobbingen<br />

in Matamata, zwei Stunden südlich von Auckland<br />

dass um uns herum gefühlt 300 weitere Touris<br />

fleißig ans Werk gingen. Trotzdem erinnere ich<br />

mich gerade an diesen Stopp sehr gerne, weil wir<br />

hier eine an<strong>der</strong>e Camper-Familie aus Deutschland<br />

kennenlernten, die ihren Trip schon fast<br />

hinter sich hatte. Die Stuttgarter drückten uns<br />

alles in die Hand, was sie nicht mehr brauchten.<br />

Beson<strong>der</strong>s freute ich mich über den Schwimmring<br />

mit Froschgesicht für Ida (ab da ihr heißgeliebter<br />

Begleiter). Aber DVDs und Kakaopulver?<br />

Das würden wir doch nie brauchen! Wie falsch ich<br />

lag, sollte sich auf <strong>der</strong> Südinsel herausstellen …<br />

Doch erst mal genossen wir die vulkanische<br />

Hitze im Herzen des Nordens: In Rotorua zischen<br />

Geysire, Schlammbecken blubbern, und<br />

es riecht nach Schwefel. Südlich <strong>der</strong> Stadt liegt<br />

<strong>der</strong> Campingplatz Waikite Valley, <strong>der</strong> es auf Platz<br />

eins unseres Rankings schaffte. Dort parkt man<br />

Smaragdgrüne<br />

Kraterseen,<br />

zischende<br />

Geysire und<br />

traumschöne<br />

Strände<br />

sein Wohnmobil neben einem dampfenden Fluss,<br />

<strong>der</strong> mehrere Swimmingpools speist. Die perfekte<br />

Entspannung nach täglichen Wan<strong>der</strong>ungen vorbei<br />

an smaragdgrünen Kraterseen und erkalteten<br />

Lavaströmen! Positiver Nebeneffekt: Das warme<br />

Mineralwasser machte Ida so müde, dass sie endlich<br />

mal durchschlief. Am liebsten wären wir ewig<br />

dort geblieben!<br />

Auf Platz zwei landete einer unserer ersten<br />

Stellplätze auf <strong>der</strong> Südinsel: <strong>der</strong> am Wharariki<br />

Beach im äußersten Nordwesten. Von dort aus<br />

stapften wir 20 Minuten über saftig grüne Hügel<br />

und zwischen Rin<strong>der</strong>herden hindurch. Hinter<br />

hohen Dünen zeigte sich dann ein Strand, den<br />

sich noch nicht mal Rosamunde Pilcher so wild<br />

und schön ausdenken könnte. Das Meer umtoste<br />

gigantische Felsen, in den Pools davor planschten<br />

Robbenbabys. Am nächsten Morgen wurden wir<br />

14 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


NEUSEELAND<br />

Im Maori-Dorf Ohinemutu auf <strong>der</strong> Nordinsel erhält<br />

man Einblicke in das Leben <strong>der</strong> Ngāti-Whakaue<br />

Idylle wie Sand am Meer: Mount Maunganui liegt<br />

traumhaft am Fuße <strong>der</strong> Coromandel-Halbinsel<br />

von einem Pferd wachgewiehert, das neugierig<br />

durch die Scheibe guckte – zu Idas Freude. Es<br />

stellte sich heraus, dass das Tier dem Campingplatzbesitzer<br />

gehörte und es die Besucher spannen<strong>der</strong><br />

fand als seine Weide. Dieser Ort war so<br />

abgeschieden und paradiesisch, dass wir wohl<br />

heute noch dort stehen würden, wenn nicht erbarmungsloser<br />

Regen eingesetzt hätte. Mit dem<br />

muss man auf <strong>der</strong> Südinsel rechnen, daher wurde<br />

eine Wetter-App zu unserem besten Freund.<br />

Auch wenn sie lei<strong>der</strong> nicht immer recht hatte.<br />

Und so prasselte es auch am legendären Milford<br />

Sound, einem zum Nie<strong>der</strong>knien schönen Fjord,<br />

weltuntergangsmäßig auf uns nie<strong>der</strong>. An diesem<br />

Tag war ich sehr dankbar über die Geschenke <strong>der</strong><br />

Stuttgarter: Wir schmissen die Heizung an, warfen<br />

eine DVD ein und tranken Kakao. Ein ungewöhnlicher,<br />

aber gemütlicher Urlaubstag.<br />

Glenorchy<br />

wird auch<br />

„Gateway to<br />

Paradise“<br />

genannt –<br />

und das ist<br />

kein leeres<br />

Versprechen<br />

Am nächsten Morgen riss <strong>der</strong> graue Himmel<br />

auf, und wir konnten die Bootsfahrt durch den<br />

Fjord genießen. Da dies eine <strong>der</strong> Top-Attraktionen<br />

Neuseelands ist, war natürlich eine Menge<br />

los. Aber das Schöne hier ist: Man findet schnell<br />

auch leise Rückzugsorte. So wie das winzige Nest<br />

namens Glenorchy, für das man von Queenstown<br />

aus (dort wurde <strong>der</strong> Bungee-Sprung erfunden) 45<br />

Minuten am Lake Wakatipu entlangcruisen muss<br />

– und nachher wie<strong>der</strong> zurück. Aber das lohnt sich.<br />

Denn <strong>der</strong> Spitzname „Gateway to Paradise“ ist<br />

kein leeres Versprechen. Um Glenorchy herum<br />

ragen sagenhafte Bergspitzen in den Himmel,<br />

man kann zu versteckten Seen wan<strong>der</strong>n, über reißende<br />

Flüsse, durch dichte Wäl<strong>der</strong>. Alles hier ist<br />

so märchenhaft, dass in dieser Gegend die halbe<br />

„Herr <strong>der</strong> Ringe“-Trilogie gedreht wurde. Für einen<br />

Mini-Betrag durften wir auf dem Parkplatz<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 15


NEUSEELAND<br />

Inmitten des majestätischen Mount-Cook-Nationalparks<br />

fühlt man sich winzig wie eine Ameise<br />

Acht<br />

Wochen<br />

Neuseeland<br />

machten uns<br />

zu einer<br />

Familie<br />

eines Hotels übernachten, unser Stromkabel anstöpseln<br />

und kamen gerade noch pünktlich zur<br />

Happy Hour im zugehörigen Pub.<br />

Im „Glenorchy Café“ aß ich das erste Mal eine<br />

neuseeländische Frühstücks-Spezialität: Pfannkuchen<br />

mit Banane, krossem Speck und süßem<br />

Ahornsirup. Hört sich schräg an, macht aber süchtig!<br />

Ich überlegte kurz, mich an einem <strong>der</strong> Tische<br />

festzuketten. Denn zugegebenermaßen war unser<br />

Speiseplan ansonsten eher eintönig: Olaf<br />

und ich sind keine begnadeten Köche. An<strong>der</strong>e<br />

Camper warfen Steaks o<strong>der</strong> Fischfilets auf die oft<br />

vorhandenen XXL-Grills. Sie kochten raffinierte<br />

Pastasaucen o<strong>der</strong> feines Risotto. Unsere Herdkünste<br />

reichten gerade mal für Nudelwasser und<br />

Bratwürstchen, zu denen wir Salat mit Schafskäse<br />

aßen – immer. Aber es war deutlich günstiger<br />

als Essen im Restaurant. Idas Speiseplan gestaltete<br />

sich sehr viel abwechslungsreicher, in puncto<br />

Babyfood sind die Neuseelän<strong>der</strong> äußerst kreativ.<br />

Unsere Tochter mampfte sich munter durch<br />

alle Geschmackssorten – und machte auch sonst<br />

alles problemlos mit. Auf Bootstouren wickelte<br />

sie die Crew um ihre kleinen, vollgesabberten<br />

Finger. Beim Wan<strong>der</strong>n strampelte sie fröhlich in<br />

<strong>der</strong> Trage vor meinem Bauch. Und abends schlief<br />

sie so fest, dass Olaf und ich kleine Strandspaziergänge<br />

wagen konnten. Am Ende hat sich nicht<br />

eine unserer vorher gehegten Ängste erfüllt. Im<br />

Gegenteil: Die acht Wochen Neuseeland machten<br />

zwei frischgebackene Eltern und einen noch<br />

ziemlich fremden Winzling zu einer Familie. Wir<br />

durften uns mal nur aufeinan<strong>der</strong> konzentrieren –<br />

und das in atemberauben<strong>der</strong> Umgebung. Ida wird<br />

sich wohl kaum daran erinnern. Aber wir zeigen<br />

ihr die Fotos – wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong> ...<br />

16 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


NEUSEELAND<br />

FOTOS: ANNA BUTTERBROD (5); FRANK HEUER/LAIF (2); MAURITIUS IMAGES (2); PLAIN PICTURE; STOCKSY.COM<br />

Ob von rechts o<strong>der</strong> links kommend: possierliche<br />

Pinguine bringen immer Glück!<br />

Robbe Williams, wir nennen ihn jetzt einfach mal<br />

so, ist ein echtes Naturtalent im Posieren<br />

Auckland<br />

Hamilton<br />

TASMANISCHE SEE<br />

Napier<br />

Wellington<br />

Neuseeland<br />

Christchurch<br />

PAZIFISCHER OZEAN<br />

TIPPS<br />

Beste Reisezeit<br />

Im Hochsommer (Dezember bis Februar) ist<br />

das Wetter am schönsten. Aber: An Weihnachten<br />

starten die Ferien, und auch viele<br />

Neuseelän<strong>der</strong> sind bis Ende Januar in ihrer<br />

Heimat unterwegs. Im Frühling (September<br />

bis November) und Herbst (März bis April) ist<br />

weniger los.<br />

Flüge<br />

Es gibt etliche Verbindungen, für Familien<br />

eignen sich solche mit nur einem Stopp (z. B.<br />

mit Singapore Airlines). Ideal ist ein Gabelflug<br />

(hin nach Auckland, zurück ab Wellington)<br />

– man spart nicht nur Zeit, son<strong>der</strong>n auch<br />

das Geld für eine zweite Fährfahrt zwischen<br />

Nord- und Südinsel. Flüge sind buchbar über<br />

DERTOUR, Meier’s Weltreisen und ADAC<br />

Reisen.<br />

Unterwegs im Wohnmobil<br />

Je früher man bucht, desto günstiger sind<br />

die Tarife – manche Urlauber reservieren ein<br />

Jahr im Voraus. Camper und Wohnmobil sind<br />

buchbar über DERTOUR, Meier’s Weltreisen<br />

und ADAC Reisen.<br />

Orientierung<br />

Nichts geht ohne die App „CamperMate“: Sie<br />

zeigt Campingplätze, Tankstellen und an<strong>der</strong>e<br />

wichtige Ziele an – inklusive Bewertungen von<br />

Urlaubern. Neuseeland ist riesig, da verliert<br />

man schnell den Überblick. Bei <strong>der</strong> Planung<br />

hilft die Website „newzealand.com“ mit empfohlenen<br />

Touren, Highlights und Aktivitäten.<br />

Rundreisen<br />

bietet DERTOUR an, zum Beispiel „Klassische<br />

Neuseeland-Rundreise“, „Neuseeländische<br />

Impressionen“ o<strong>der</strong> „Neuseeland für<br />

Wan<strong>der</strong>freunde“ und einige mehr.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 17


NEUSEELAND<br />

Local Heroes<br />

Fjorde, Regenwäl<strong>der</strong>, Gletscher: Neuseeland ist nicht nur ein Land <strong>der</strong><br />

Kontraste, son<strong>der</strong>n auch ein Sehnsuchtsort. Zur Urlaubs-Einstimmung<br />

verraten wir Ihnen noch ein paar Beson<strong>der</strong>heiten des Inselstaats<br />

ZUM STAUNEN<br />

STEIL,<br />

STEILER,<br />

BALDWIN<br />

STREET!<br />

Viele vermuten sie in San Francisco,<br />

doch die steilste Straße <strong>der</strong> Welt mit<br />

einer maximalen Steigung von 35 Prozent<br />

liegt in Dunedin auf <strong>der</strong> Südinsel<br />

Neuseelands. Damit hat es die 350 Meter<br />

lange Baldwin Street sogar ins<br />

Guinnessbuch <strong>der</strong> Rekorde geschafft.<br />

ZUM LERNEN<br />

FÜRCHTET<br />

EUCH NICHT!<br />

Sie verdrehen die Augen,<br />

strecken die Zunge heraus<br />

und brüllen bedrohliche<br />

Laute – <strong>der</strong> traditionelle<br />

Haka-Tanz <strong>der</strong> Māori ist<br />

beeindruckend. Hautnah erleben<br />

kann man die Kultur <strong>der</strong><br />

Ureinwohner beim Besuch eines authentischen<br />

Dorfes, z. B. des Tamaki Māori Village in <strong>der</strong> Nähe<br />

von Rotorua. Infos: tamakimaorivillage.co.nz<br />

ZUM VERSTÄNDIGEN<br />

LEBENS-<br />

RETTER<br />

„I want to eat a kiwi!“: Das sollten Sie in Neuseeland besser nicht sagen, wenn Sie keine<br />

komischen Blicke ernten wollen. Denn <strong>der</strong> Kiwi ist ein Vogel, den es nur hier gibt. Er ist das<br />

Nationalsymbol des Landes, die Neuseelän<strong>der</strong> tragen sogar den Spitznamen „die Kiwis“.<br />

Falls Sie also lediglich Lust auf etwas Obst haben, ist: „I want to eat a kiwifruit“ richtig.<br />

ZUM LESEN<br />

LIEBE,<br />

SCHWARZ<br />

AUF WEISS<br />

Nach ihrem Studium entdeckte<br />

Christiane Gohl ihre Liebe für Neuseeland.<br />

Seitdem schreibt die deutsche<br />

Autorin, die in Pädagogik promovierte,<br />

unter dem Pseudonym Sarah Lark erfolgreich<br />

Romane (wie z. B. „Unter fernen<br />

Himmeln“, Bastei Lübbe, 18 Euro)<br />

– die meisten davon spielen natürlich<br />

in ihrem Sehnsuchtsland.<br />

FOTOS: STOCKSY.COM; BILL BACHMAN /AURORA/LAIF; PICTUREPRESS; PR<br />

18 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


NEUSEELAND<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Auckland & Co. übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

**** +<br />

M SOCIAL AUCKLAND<br />

Rekordverdächtig<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Falls Sie nach einem entspannten Tag abends gern<br />

einen Drink nehmen – im „M Social“ finden Sie die<br />

längste Bar Aucklands. Und auch sonst bietet das<br />

Hotel so einiges: 190 mo<strong>der</strong>ne Zimmer mit Blick über<br />

die „Princes Wharf“, das Top-Restaurant „Beast and<br />

Butterflies“, ein Fitness-Studio und die Queen Street,<br />

eine <strong>der</strong> bekanntesten Shopping-Meilen Neuseelands,<br />

direkt um die Ecke. Sie sind über 20 Stunden hierher<br />

geflogen. Dieses Haus haben Sie sich wirklich verdient!<br />

Über DERTOUR und Meier’s Weltreisen<br />

*****<br />

BAY OF MANY<br />

COVES RESORT<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

****<br />

GRAND MERCURE<br />

PUKA PARK<br />

RESORT<br />

Sie wollten schon immer im<br />

Urwald schlafen? Bitte schön!<br />

Diese 48 Apartments befinden<br />

sich mitten in üppigster Natur am<br />

Hang des Mount Pauanui. Der<br />

ideale Ausgangspunkt, um die<br />

wild romantische Coromandel-Halbinsel<br />

zu erkunden.<br />

Über DERTOUR<br />

Luxus pur mitten in den spektakulären<br />

Marlborough Sounds. Das<br />

Resort besteht aus mehreren<br />

Apartments und Suiten direkt am<br />

Wasser, es gibt einen Swimmingpool,<br />

ein preisgekröntes Restaurant<br />

und zwei Cafés. Unternehmen kann<br />

man von hier aus so viel, es lässt<br />

sich kaum aufzählen …<br />

Über DERTOUR<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

****<br />

PUREPODS<br />

In diesen vier kleinen Häusern<br />

wohnt man nicht nur allein, son<strong>der</strong>n<br />

auch noch nahezu draußen –<br />

alle vier „PurePods“-Locations<br />

sind rundum verglast und bieten<br />

neben edler Ausstattung einen<br />

unglaublichen Blick auf die Landschaft<br />

sowie auf den Sternenhimmel.<br />

Und <strong>der</strong> ist hier wirklich<br />

mehr als gigantisch.<br />

Über Meier’s Weltreisen<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 19


ZAHLEN<br />

SO KLAUT<br />

DIE WELT<br />

Je<strong>der</strong> hat im Hotel schon mal Duschgel o<strong>der</strong> Schlappen mitgehen lassen<br />

(also, Sie und wir natürlich nicht!). Aber gleich ein ganzes Klavier?!<br />

Die Website „Wellness Heaven“ hat weltweit 1026 Hoteliers befragt, was aus<br />

ihren Häusern spurlos verschwand – mit überraschendem Ergebnis<br />

STILLLIFE THORDIS RÜGGEBERG<br />

TEXT CORINNA OPHÜLS<br />

DAS KLAUEN<br />

HOTELGÄSTE<br />

WELTWEIT IM<br />

SCHNITT AM<br />

LIEBSTEN<br />

18%<br />

KUNSTWERKE<br />

15%<br />

DECKEN<br />

79%<br />

HANDTÜCHER<br />

21%<br />

BATTERIEN<br />

4%<br />

LAMPEN<br />

3%<br />

TELEFONE<br />

65%<br />

BADEMÄNTEL<br />

50%<br />

KLEIDER-<br />

BÜGEL<br />

39%<br />

STIFTE<br />

35%<br />

BESTECK<br />

13%<br />

KISSEN<br />

20 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


ZAHLEN<br />

…DEUTSCHE:<br />

HANDTÜCHER,<br />

KOSMETIK<br />

…FRANZOSEN:<br />

FERN-<br />

BEDIENUNGEN<br />

…NIEDER-<br />

LÄNDER:<br />

GLÜHBIRNEN,<br />

KLOPAPIER<br />

…ÖSTER-<br />

REICHER:<br />

GESCHIRR<br />

EINE FRAGE<br />

DER NATIONALITÄT:<br />

DAS MOPSEN …<br />

…ITALIENER:<br />

WEINGLÄSER<br />

…SCHWEIZER:<br />

FÖHNE<br />

INFO<br />

Was darf ich mitnehmen,<br />

was nicht?<br />

Rechtlich ist die Situation<br />

klar: Wer einen Gegenstand<br />

im Hotel einsteckt, macht<br />

sich strafbar – auch wenn es<br />

sich nur um Duschgel o<strong>der</strong><br />

einen Kugelschreiber handelt.<br />

Die Sachen gehören zur<br />

Hotelausstattung und sind<br />

nur für die Nutzung während<br />

des Aufenthaltes vorgesehen.<br />

Aber keine Sorge: Die<br />

meisten Hotels drücken ein<br />

Auge zu, solange die Dinge<br />

nicht von großem Wert sind.<br />

Die Polizei wird so gut wie<br />

nie eingeschaltet, in seltenen<br />

Fällen bittet man Gäste nach<br />

<strong>der</strong> Abreise freundlich um<br />

Rückgabe. Der Diebstahl ist<br />

für die Hotels meistens nur<br />

sehr schwer nachzuweisen,<br />

außerdem betrachten einige<br />

das Ganze als Werbung, da<br />

häufig <strong>der</strong> Name des Hauses<br />

auf die Gegenstände gestickt<br />

o<strong>der</strong> gedruckt ist.<br />

PIANOS<br />

ZIMMER-<br />

NUMMERN<br />

AUSGESTOPFTE<br />

JAGDTROPHÄEN<br />

MUSIK-<br />

ANLAGEN<br />

FOTOS + IDEE: THORDIS RÜGGEBERG<br />

BAD-<br />

ARMATUREN<br />

VERRÜCKT: DIESE<br />

DINGE WERDEN<br />

AUCH NOCH GERNE<br />

STIBITZT<br />

BLUMEN-<br />

ARRANGEMENTS<br />

TOILETTEN-<br />

SITZE<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 21


AUSTRALIEN<br />

DAS<br />

PARADIES<br />

MIT DEM<br />

PROBLEM<br />

22 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


AUSTRALIEN<br />

Im Grunde hat Der Urlaub-Autor Harald Braun an Australien<br />

wenig auszusetzen. Er liebt so ziemlich alles an diesem Land:<br />

die amüsanten Menschen, die Strände, die Sonne und selbst die<br />

schrägen Tiere, die man sonst auf <strong>der</strong> Welt nicht findet.<br />

Nur eine Sache, die geht dem Mann so richtig an die Nieren ...<br />

TEXT HARALD BRAUN<br />

FOTOS SABINE BRAUN<br />

GONE TO THE BEACH<br />

Und an was für einen! Greens<br />

Pool im William Bay National<br />

Park gehört zu den schönsten<br />

Stränden West-Australiens.<br />

Findet auch unser Autor<br />

Harald Braun<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 23


AUSTRALIEN<br />

HIER SPIELT<br />

DIE MUSIK!<br />

Wenn Sie dieses markante<br />

Gebäude, das Opernhaus,<br />

nicht sehen, sind Sie nicht im<br />

australischen Sydney gelandet,<br />

son<strong>der</strong>n im kanadischen<br />

Pendant ...<br />

24 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


AUSTRALIEN<br />

FISHING FOR<br />

COMPLIMENTS<br />

Australier aller Altersklassen<br />

lieben das Fischen – und ziehen,<br />

wie dieser stolze junge Mann,<br />

manch dickes Kaliber aus den<br />

Fluten, wenn es gut läuft<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 25


AUSTRALIEN<br />

1 2<br />

3 4 5<br />

6<br />

7<br />

1 FEUERMELDER Bevor man mit Flugzeugen nach Busch- und Waldbränden Ausschau zu halten begann, benutzte man<br />

dafür beson<strong>der</strong>s hohe Bäume. Der Gloucester Tree ist 72 Meter hoch und war von 1937 bis 1952 als einer von acht<br />

Ausguckbäumen in Western Australia im Einsatz. 2 DIESER POOL ROCKT Geschützt vor dem Ozean und dennoch von seinen<br />

Wellen umspült: Schwimmen in den Rockpools ist ein Genuss. 3 JETZT WIRD'S WILD Zu den Bewohnern des Taronga Zoos in<br />

Sydney gehören auch Koalas, logisch. 4 OBACHT! Kängurus sollte man als Verkehrsteilnehmer immer auf dem Schirm haben.<br />

5 IMPORTSCHLAGER Viele träumen davon, nach Australien auszuwan<strong>der</strong>n. Gotthart Bauer, ein Bäcker aus<br />

Deutschland, hat’s getan. 6 RAUE SEE? Egal! Die Teilnehmer <strong>der</strong> Australien Open Water Championships sind hart im Nehmen.<br />

7 UNTER DUTZENDEN LATERNEN gibt es jede Menge Asia-Food: Die Spice Alley vereint diverse Restaurants.<br />

26 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


AUSTRALIEN<br />

Ich weiß, dass nun<br />

eine wun<strong>der</strong>bar sorglose<br />

Zeit beginnt, dass<br />

sonnige Tage an grandiosen<br />

Stränden vor mir liegen.<br />

Ich falle jetzt einfach mal mit <strong>der</strong> Tür ins Haus:<br />

Australien macht mich glücklich! Kaum habe<br />

ich einen Fuß auf australischen Boden gesetzt,<br />

möchte ich auf die Knie fallen und den Boden<br />

küssen. Wie <strong>der</strong> Papst, aber vermutlich aus<br />

an<strong>der</strong>en Gründen. Ich weiß, dass nun eine wun<strong>der</strong>bar<br />

sorglose Zeit beginnt, dass sonnige Tage<br />

an grandiosen Stränden vor mir liegen, flankiert<br />

von gut gelaunten Australiern in Shorts, die das<br />

Leben genießen und die öffentlichen Barbecues<br />

belagern wie an<strong>der</strong>e Völker ihre Tempel. In Sydney<br />

werde ich feinstens essen, und zwar jedes Mal<br />

in Küchen aus einem an<strong>der</strong>en Kulturkreis. Ich<br />

werde in lässigen Cafés mit Blick auf den Pazifik<br />

ganze Tage vertrödeln und anzweifeln, dass dieses<br />

Panorama nicht gephotoshopt ist. Ich werde<br />

auch versuchen, den atem(be)raubenden Coastal<br />

Walk zwischen Bronte und Bondi zu joggen, ohne<br />

auszusehen, als unternähme ich mit großem<br />

Anlauf einen Selbstmordversuch. Ich werde in<br />

Rushcutters Bay jeden Sonntagmorgen Fußball<br />

spielen mit Jungs aus dem Iran, Kroatien o<strong>der</strong><br />

Irland, aber ganz selten mit einem waschechten<br />

Australier – die finden nämlich, dass Soccer ein<br />

Sport für Pussies ist und spielen selbst Aussie<br />

Rules Rugby, was mehr einem Massaker ähnelt als<br />

einer Leibesertüchtigung. Ich werde mich mindestens<br />

einmal im „Govinda’s“ in Darlinghurst<br />

an einem vegetarischen Büffet bedienen und<br />

anschließend einen Kinofilm im einzigen Liegekino<br />

<strong>der</strong> Stadt ansehen, hingelümmelt auf einer<br />

Mischung aus Polsterkissen und Sitzsack. Und<br />

ich werde wie immer um sieben Uhr in <strong>der</strong> Früh<br />

im alten Rockpool „Wylie’s Bath“ in Coogee von<br />

rüstigen Opas überholt werden und vom Pazifik,<br />

<strong>der</strong> mit großem Getöse in den Pool brandet und<br />

mich schaukelt wie eine Boje ohne Anker. Und<br />

das alles wird herrlich, herrlich, herrlich werden,<br />

wie jedes Mal.<br />

Okay. Ich versuche es mal etwas sachlicher.<br />

Etwas. Ich kam eher unwillig 1993 zum ersten<br />

Mal nach Sydney, aus beruflichen Gründen. Ich<br />

traf Phil Collins, <strong>der</strong> für Dreharbeiten ein paar<br />

Monate dort verbrachte, zum Interview. Wir<br />

hatten Lust, die Stadt zu erkunden und wurden<br />

zeitgleich, aber nicht gemeinsam, Fans. Uns gefiel<br />

beiden <strong>der</strong> lässige australische Lifestyle, <strong>der</strong><br />

grandiose Flat White (ein Barista in Australien<br />

gilt als Künstler und keineswegs als schnöde<br />

Service-Kraft); wir mochten die Harbour Bridge<br />

und Namen wie Wooloomooloo. Wir entdeckten,<br />

dass <strong>der</strong> Taronga Zoo einen surrealen Scenic<br />

View bot und hielten selbst den Bondi Beach für<br />

Kunst, obwohl er schon damals ziemlich überlaufen<br />

war. Wir trafen uns mehrmals zum Interview,<br />

Collins und ich. Wir redeten dabei mehr<br />

über diese unglaubliche Stadt als über seinen<br />

Film, <strong>der</strong> „Frauds“ hieß und später an <strong>der</strong> Kinokasse<br />

floppte. Für mich aber begann mit „Frauds“<br />

eine Liebesgeschichte, die bis heute fiebert. Ich<br />

reiste nun möglichst jedes Jahr nach Sydney<br />

und fühlte mich bald als echter Sydneysi<strong>der</strong>. Ich<br />

lernte, dass es viel vernünftiger war, die Strände<br />

in Coogee, Bronte und vor allem den im Nielsen<br />

Park in Vaucluse zu besuchen, statt in Bondi mit<br />

Backpackern aus aller Welt neben dem „Icebergs“-Pool<br />

um einen Platz im Sand zu balgen.<br />

Ich schrieb ganze Bücher in den Cafés in Surry<br />

Hills, vor allem im bio-alternativen „Kawa Cafe“<br />

und im hippen „Four ate Five“ auf <strong>der</strong> Crown<br />

Street. Ich trieb mich in Newtown herum, dem<br />

alternativen Viertel <strong>der</strong> Stadt, und schaute im<br />

STRANDBEKANNTSCHAFTEN<br />

Der Lucky-Bay-Strand im Cape Le Grand National<br />

Park ist so schön, dass sich hier auch Kängurus<br />

sonnen – und sich manchmal sogar streicheln lassen<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 27


GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN<br />

Auch wenn’s verlockend ist: Mit dem Caravan<br />

sollte man nicht zu nah ans Wasser fahren, sonst<br />

steckt man bald im Sand fest<br />

schicken Watsons Bay an Silvester dem berühmten<br />

Feuerwerk zu, dass die stets unkonventionellen<br />

Sydneysi<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Harbour Bridge gleich<br />

zweimal zünden: um 21 Uhr für die Kids, die<br />

danach fröhlich ins Bett fallen, und um 24 Uhr,<br />

nach alter Väter Sitte. Und wenn es spät war in<br />

Sydney und sonst nicht mehr viel ging, landete<br />

ich im „Cafe Hernandez“ in <strong>der</strong> Nähe von Kings<br />

Cross. In dieser Kaschemme, einem Mittelding<br />

aus Rösterei und Kaffeehaus, gibt es keinen Zapfenstreich.<br />

Der Laden hat 24 Stunden geöffnet,<br />

365 Tage im Jahr. Und um das auch deutlich zu<br />

unterstreichen, hat die Eingangstür nicht mal ein<br />

Schloss. Genau <strong>der</strong> Humor, den ich mag.<br />

Allerdings stellte sich nach meinen (zunehmend<br />

begeisterten) Sydney-Besuchen irgendwann<br />

die Frage: Wie sieht es im restlichen Australien<br />

aus? Wird es mir da genauso gut gefallen?<br />

Nun: Im Prinzip ist das so. Ich lernte zuerst Byron<br />

Bay an <strong>der</strong> Ostküste kennen, die Kapitale <strong>der</strong> Spiritualität<br />

– o<strong>der</strong> des Mummenschanzes und <strong>der</strong><br />

weichen Drogen, ganz wie man möchte. Aber die<br />

Vibes, um das böse Wort zu benutzen, stimmten<br />

– eine ganze Region als Chill-out-Area. Ich reiste<br />

nach Townsville in Queensland, schnorchelte<br />

am Barrier Reef und besuchte zum ersten Mal in<br />

meinem Leben eine Hun<strong>der</strong>ennbahn. Ich reiste<br />

nach Brisbane und schaute Thomas Broich im<br />

Spiel seiner Brisbane Roar gegen den FC Sydney<br />

mit Altmeister Del Piero zu; fuhr mit einem alten<br />

Station Wagon den legendären Coastal Drive von<br />

Sydney nach Melbourne, um festzustellen, dass<br />

sich Melbourne (und vor allem St Kilda) noch ein<br />

bisschen mehr auf seine Kaffeekultur einbildet<br />

als Sydney. Ich rutschte mit Vierradantrieb auf<br />

Fraser Island herum, <strong>der</strong> größten Sandinsel <strong>der</strong><br />

Welt, und wurde dabei von übellaunigen Dingos<br />

beobachtet. Ich erlebte im Naturwun<strong>der</strong> Tasmanien<br />

mit dem „Bay of Fires Walk“ die schönste<br />

Wan<strong>der</strong>ung meines Lebens – zwei Tage flanieren<br />

zwischen tiefblauem Meer links und bizarren<br />

Felsformationen in LSD-Farben auf <strong>der</strong> rechten<br />

Seite, um am Ziel dann in <strong>der</strong> „Bay of Fires Lodge“<br />

anzukommen, einer Unterkunft, so schön, wie<br />

ich es selten erlebt habe. In den letzten Jahren<br />

schließlich lernte ich auch das lange unterschätzte<br />

Perth an <strong>der</strong> Westküste Australiens kennen<br />

– eine junge, trubelige Stadt mit schrägen Bars,<br />

die man schwer findet, danach aber nie wie<strong>der</strong><br />

vergisst. Außerdem liegt Rottnest Island ganz in<br />

<strong>der</strong> Nähe von Perth, ebenfalls ein Ort, den sich<br />

ein Märchendichter ausgedacht haben könnte.<br />

Das liegt zwar auch an <strong>der</strong> natürlichen Schönheit<br />

<strong>der</strong> Insel, aber noch eher wohl an den dort überall<br />

herumwieselnden frechen Quokkas, einer winzigen<br />

und gar nicht scheuen Känguru-Art, die mit<br />

dem Koala in Sachen Niedlichkeit je<strong>der</strong>zeit in den<br />

Ring steigen könnte.<br />

Man kann also durchaus sagen, dass ich in<br />

Australien schon amtlich herumgekommen bin<br />

und bislang alles, wirklich alles in diesem Land<br />

liebe. Vielleicht bis auf das Outback, dessen<br />

„Magie“ ich für einen smarten PR-Gag <strong>der</strong> Touristiker<br />

in Australien halte. Doch eines an diesem<br />

herrlichen Land – in das ich je<strong>der</strong>zeit auswan<strong>der</strong>n<br />

würde, zeigten meine Frau und die australischen<br />

Behörden daran bloß ein Fünkchen Interesse –,<br />

eines macht mich regelmäßig wütend: Warum<br />

liegt ausgerechnet mein Lieblingsland am an<strong>der</strong>en<br />

Ende <strong>der</strong> Welt, fast 24 Flugstunden entfernt?<br />

Das ist ein Problem. Hätte es nicht einfach das<br />

verdammte Italien werden können?<br />

SABINE UND<br />

HARALD BRAUN<br />

leben eigentlich in einem lauschigen<br />

Ort namens Horst in Holstein.<br />

Doch wenn in Horst <strong>der</strong> Winter<br />

einbricht, entfliehen sie regelmäßig<br />

nach Down Un<strong>der</strong><br />

28 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


Maspalomas · Gran Canaria<br />

Maspalomas · Gran Canaria<br />

Playa del Inglés · Gran Canaria<br />

Playa de los Pocillos · Lanzarote<br />

SEASIDE HOTELS …<br />

WARUM SICH MIT WENIGER ZUFRIEDEN GEBEN?<br />

Ausgezeichnete Gastronomie und bester Service, jedes Hotel mit eigenem Charme und nur wenige<br />

Schritte vom Strand entfernt.<br />

Seaside Hotels S.L., Avda. de Moya 8, E-35100 Playa del Inglés, Gran Canaria


AUSTRALIEN<br />

Kängurus sind nicht die<br />

weitsichtigsten Verkehrsteilnehmer.<br />

Fahren Sie also besser<br />

nicht nachts!<br />

Darwin<br />

AUSTRALIEN<br />

GREAT BARRIER REEF<br />

TIPPS<br />

WIN & WIN<br />

Zwei o<strong>der</strong> drei Tage Zwischenstop an <strong>der</strong> Westküste<br />

Flüge nach Australien sind lang und – je nach Airline und<br />

Buchungsklasse – ein hartes Los. Wer sich etwas Gutes<br />

tun will, unterbricht seine Reise an die australische Ostküste<br />

bereits in Perth an <strong>der</strong> Westküste, auch wenn er da<br />

eigentlich nie hinwollte. Hat zwei Vorteile: Man spart erst<br />

einmal fünf Stunden Flug und akklimatisiert sich in Australien,<br />

bevor man dann am finalen Urlaubsort ankommt.<br />

Zweitens: Perth, das benachbarte Freemantle und die Insel<br />

Rottnest Island liefern wun<strong>der</strong>bare erste Eindrücke von<br />

einem tollen Land. Ausprobieren.<br />

Tolle Rundreisen, die auch nach Perth führen, sind bei<br />

DERTOUR und Meier’s Weltreisen buchbar.<br />

STRAMM LINKS<br />

Mit dem Wohnmobil durch Australien<br />

Die Campingplätze an Australiens Küsten sind oft allein<br />

schon durch ihre Lage ein Traum. Wir empfehlen die<br />

Buchung des Campers schon aus Deutschland, das ist<br />

meistens billiger – und Sie können sicher sein, auch in <strong>der</strong><br />

Hauptsaison einen Camper zu bekommen (über DER-<br />

TOUR, Meier’s Weltreisen und ADAC Reisen). Denken<br />

Sie daran: In Australien herrscht Linksverkehr. Stellen Sie<br />

sich darauf ein, erst einmal etwas langsamer unterwegs zu<br />

sein, bis sie sich daran gewöhnt haben. Australiens Straßen<br />

sind okay, aber mit deutschen Autobahnen nicht vergleichbar.<br />

Außerdem sollten Sie nach Einbruch <strong>der</strong> Dunkelheit<br />

nicht mehr fahren: Die Kängurus sind nicht die weitsichtigsten<br />

Verkehrsteilnehmer. Also: Nicht zu große Strecken<br />

vornehmen, das wird in Australien schnell stressig.<br />

CHICKEN STYLE<br />

Früh auf, früh ins Bett<br />

An<strong>der</strong>s als in mediterranen Län<strong>der</strong>n, wo man zum eifrigen<br />

nachthanseln neigt, orientiert sich <strong>der</strong> Lifestyle <strong>der</strong> Australier<br />

am Tageslicht. Der durchschnittliche Einheimische<br />

steht früh auf und geht am Abend eher früh ins Bett – das<br />

zeigt sich dann auch in Restaurants, die mehrheitlich erstaunlich<br />

zeitig ihre Küchen verriegeln. Zudem findet das<br />

soziale Leben <strong>der</strong> Australier hauptsächlich im Freien statt.<br />

HAI LIFE<br />

Am Strand immer auf die Flaggen achten<br />

Die Strände in Australien sind legendär, aber auch nicht<br />

ungefährlich. An den meisten gut besuchten öffentlichen<br />

Stränden sind Rettungsschwimmer postiert, und<br />

das hat seinen Grund: Die Strömungen des Pazifiks sind<br />

berüchtigt, jedes Jahr ertrinken viel mehr Leute, als bei<br />

spektakulären Hai-Angriffen verletzt werden. Drum: Bei<br />

roten Flaggen raus aus dem Wasser, denn dann drohen<br />

gemeine Strömungen o<strong>der</strong> auch Ungemach in Form von<br />

unangenehmen Tierchen. Die „Portugiesische Galeere“<br />

etwa, auch als „Bluebottle“ bekannt, ist in Sydney eine<br />

permanente Plage – zwar nicht tödlich, wie die Irukandji-Qualle<br />

(Vorkommen: Queensland, Western Australia),<br />

Perth<br />

Ayers Rock<br />

INDISCHER OZEAN<br />

Kangaroo Island<br />

Adelaide<br />

Melbourne<br />

Brisbane<br />

Tasmanien<br />

aber extrem schmerzhaft. Will man nicht haben. Genauso<br />

wenig Krokodil-Kontakt, <strong>der</strong> in Australien hauptsächlich<br />

in Mangrovensümpfen und Flussmündungen in Western<br />

Australia, im Northern Territory und in tropischen Gefilden<br />

Queenslands droht. Aber: Schil<strong>der</strong> warnen überall<br />

dort, wo Begegnungen zu befürchten sind. Besser, man<br />

beachtet sie.<br />

Watch out the Aussie: Ein paar Regeln<br />

Der Australier ist ein lässiger Zeitgenosse, stets ein „no<br />

worries, mate“ auf <strong>der</strong> Zunge. Allerdings gibt’s auch im gelobten<br />

Sonnenland einige Regeln zu beachten, wenn man<br />

ihn nicht brüskieren will. Er ist extrem patriotisch und<br />

mag es in <strong>der</strong> Regel ÜBERHAUPT nicht, wenn man sich<br />

etwa über politische Zustände (Flüchtlinge!) o<strong>der</strong> Verhaltensregeln<br />

(Alkoholverbot am Strand) aufregt, dann wird<br />

er schnell mal komisch (Witze über Neuseelän<strong>der</strong> sind<br />

aber immer willkommen ...). Außerdem ist er, zumindest<br />

aus <strong>der</strong> Perspektive von uns Europäern, ganz schön prüde.<br />

Nackter Busen am Strand? Besser nicht, das findet man<br />

in Australien sehr preiswert. Und auf persönliche Dinge<br />

möchten Aussies in <strong>der</strong> Regel auch nicht angesprochen<br />

werden, solange man nicht wirklich gut befreundet ist.<br />

Geheimtipp South Australia<br />

Australien ist riesig. Also wirklich RIESIG! Man braucht<br />

viel Zeit, bei <strong>der</strong> beschwerlichen Anreise (Dauer, Kosten)<br />

und <strong>der</strong> zu erwartenden Eingewöhnungszeit (Jetlag, Temperaturen)<br />

ergeben Reisen nach Down Un<strong>der</strong> wirklich erst<br />

ab drei Wochen aufwärts Sinn. Fünf bis sechs Wochen<br />

wären optimal, um wenigstens die Hälfte <strong>der</strong> Höhepunkte<br />

zu besuchen. Da man sich normalerweise an <strong>der</strong> Ostküste<br />

und im Westen an Perth und <strong>der</strong> grandiosen Margaret<br />

River Region orientiert, bleiben viele Ecken in Australien<br />

unentdeckt. Und das ist vor allem für South Australia<br />

eine Schande. Nicht wegen Adelaide – die größte Stadt<br />

<strong>der</strong> Region kann im Vergleich zu Sydney, Perth o<strong>der</strong><br />

Melbourne gar nix. Aber die herrlichen Weinanbaugebiete<br />

McLaren Vale und Barossa Valley sind durchaus einen<br />

Abstecher wert. Die Hauptattraktion South Australias aber<br />

ist Kangaroo Island – für Naturliebhaber und Tierfreunde<br />

dürfte es kaum schönere Orte auf <strong>der</strong> Welt geben.<br />

Ein großes Angebot an Rundreisen bieten DERTOUR,<br />

Meier’s Weltreisen und ADAC Reisen.<br />

Sydney<br />

FOTOS: SABINE BRAUN<br />

30 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


AUSTRALIEN<br />

Local Heroes<br />

An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>e Sitten: Warum Sie in Down Un<strong>der</strong> pinkfarbene<br />

Shorts lieber zu Hause lassen und in <strong>der</strong> Öffentlichkeit besser<br />

vorsichtig mit Ihren Händen umgehen<br />

ZUM SCHUTZ<br />

PFUI,<br />

SPINNE!<br />

Wie Kängurus und Koalas gehören auch<br />

Spinnen zu Australien – zum Leidwesen vieler<br />

Touristen. Wer aber zwei einfache Tipps<br />

beachtet, <strong>der</strong> wird keine unangenehmen<br />

Begegnungen mit den manchmal nicht ganz<br />

ungefährlichen Insekten haben: Überprüfen<br />

Sie immer Ihre Schuhe, bevor Sie hineinschlüpfen,<br />

und fassen Sie nie einfach irgendwo<br />

drunter o<strong>der</strong> rein, bevor Sie sich vergewissert<br />

haben, dass dort keine Spinne sitzt.<br />

ZUM STAUNEN<br />

LIEBER<br />

NICHT<br />

Pinkfarbene Shorts<br />

lassen Sie auf<br />

Ihrem Australien-Trip<br />

besser<br />

zu Hause: Im<br />

Bundesstaat<br />

Victoria im Südosten<br />

Australiens<br />

sind die farbigen Hosen nämlich sonntagnachmittags<br />

per Gesetz verboten.<br />

FOTOS: STOCKSY.COM (2); ADOBESTOCK; PLAINPICTURE<br />

ZUM SEINLASSEN<br />

VORSICHT<br />

VOR DEM FETT-<br />

NÄPFCHEN!<br />

Wenn Sie keinen Ärger wollen, sollten Sie in Australien niemals das<br />

Victory-Zeichen machen. Denn das V aus Zeige- und Mittelfinger entspricht<br />

in Down Un<strong>der</strong> <strong>der</strong> beleidigenden Geste des Mittelfingers.<br />

ZUM KOSTEN<br />

FEINE SPEISEN<br />

Wer gerne genießt, ist in Melbourne<br />

genau richtig! Denn das kulinarische<br />

Angebot <strong>der</strong> zweitgrößten Stadt Australiens<br />

besteht nicht nur aus innovativen<br />

Cafés und Streetfood-Festivals,<br />

Melbourne beherbergt auch eines <strong>der</strong><br />

50 besten Restaurants <strong>der</strong> Welt: In seinem<br />

„Attica“ kredenzt Sternekoch Ben<br />

Shewry experimentelle Menüs aus<br />

exotischen australischen Zutaten wie<br />

Bunya Nuts (Tannenzapfen), Wattleseeds<br />

(Akaziensamen) o<strong>der</strong> Emu-Eiern.<br />

Echt extravagant! Reservieren Sie<br />

doch schon mal ...<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 31


AUSTRALIEN<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Sydney & Co. übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

**** +<br />

HERITAGE RESIDENCIES<br />

Nostalgisch romantisch<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Die Heritage Residencies in Nord-Adelaide bestehen<br />

gleich aus mehreren Häusern im klassisch viktorianischen<br />

Stil. Eines ist allerdings ganz beson<strong>der</strong>s: eine<br />

ehemalige Feuerwehrwache, die Fire Engine Spa Suite<br />

aus dem Jahr 1866, in <strong>der</strong> ein geparktes Feuerwehrauto<br />

mitten im Wohnzimmer steht. Nicht ganz so außergewöhnlich,<br />

aber mindestens so komfortabel wohnt es sich<br />

auch in einem <strong>der</strong> fünf Apartments im Buxton-Manor­<br />

Herrenhaus o<strong>der</strong>, für Romantiker beson<strong>der</strong>s geeignet, in<br />

<strong>der</strong> italienisch inspirierten Loggia Spa Suite.<br />

Über Meier’s Weltreisen<br />

*****<br />

PIER ONE SYDNEY<br />

HARBOUR<br />

****<br />

PEPPERS CRADLE<br />

MOUNTAIN LODGE<br />

Manchmal haben Hotels ihren<br />

Namen zwar aus <strong>der</strong> Natur entliehen,<br />

man sieht sie aber nirgendwo.<br />

Hier ist das an<strong>der</strong>s, die Lodge<br />

liegt direkt am Rand des Cradle­<br />

Mountain-Nationalparks mit<br />

Blick auf schneebedeckte Gipfel.<br />

Zum Haus gehört ein Restaurant,<br />

ein Bistro und ein toller Spa.<br />

Über Meier’s Weltreisen<br />

Hier sind Sie nicht nur in einer <strong>der</strong><br />

aufregendsten Städte <strong>der</strong> Welt,<br />

auch das Hotel ist etwas ganz Beson<strong>der</strong>es:<br />

Es ist auf einem Ponton<br />

gebaut, sie wohnen sozusagen über<br />

dem Wasser. Das Boutique-Hotel<br />

liegt im Stadtviertel Rocks und nur<br />

fünf Gehminuten von Theatern,<br />

Bars und Klubs entfernt.<br />

Über DERTOUR<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

*****<br />

LONGITUDE 131°<br />

Wohnen im Zelt – warum eigentlich<br />

nicht? Zumindest, wenn sie<br />

so luxuriös sind wie in diesem<br />

First-Class-Resort, das mitten in<br />

<strong>der</strong> roten Wüste am Uluru-Kata­<br />

Tjuta-Nationalpark liegt. Das<br />

Haupthaus in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Zelte<br />

bietet alles Weitere: ein Restaurant,<br />

eine Bar und einen grandiosen<br />

Swimmingpool.<br />

Über DERTOUR<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

32 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


WHITE BEACH RESORT<br />

Ägypten – Hurghada<br />

Ägypten – Sharm El Sheikh<br />

Dana Beach Resort<br />

White Beach Resort<br />

Albatros Palace Resort<br />

Beach Albatros Resort<br />

Jungle Aqua Park<br />

Aqua Vista Resort<br />

Sea World Resort<br />

Albatros Aqua Park Resort<br />

Alf Leila Wa Leila<br />

Royal Albatros Mo<strong>der</strong>na<br />

Albatros Aqua Park<br />

Aqua Blu Resort<br />

Marokko – Marrakech<br />

Savoy Le Grand Hotel<br />

Labranda Aqua Fun Club


SINGAPUR<br />

Tipps<br />

für 48<br />

Stunden<br />

ZWEI TAGE<br />

WACH<br />

Im Selfie-Himmel:<br />

Das Marina Bay<br />

Sands Hotel hat den<br />

größten Rooftop-<br />

Pool <strong>der</strong> Welt<br />

Okay, irgendwann muss man auch mal schlafen.<br />

Fällt aber in <strong>der</strong> Megacity verdammt schwer. Unsere Autorin weiß, wie Sie die<br />

Zeit während Ihres nächsten Stopovers in Singapur perfekt nutzen<br />

TEXT CHRISTA WÜTHRICH<br />

34 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


SINGAPUR<br />

9 UHR<br />

Historisches Frühstück<br />

Lust, mit einem intellektuellen Boost ins Abenteuer<br />

Singapur zu starten? Dafür eignet sich<br />

nichts besser als die 2015 neu eröffnete National<br />

Gallery (nationalgallery.sg). Der Prachtbau<br />

– bestehend aus dem früheren Rathaus und dem<br />

ehemaligen obersten Gericht – wurde für umgerechnet<br />

330 Millionen Euro restauriert. Die 8000<br />

Kunstwerke bilden die weltweit größte öffentliche<br />

Sammlung von singapurischer und südostasiatischer<br />

Kunst. Mittendrin befindet sich das „Courtyard<br />

Café“ – perfekt für einen starken Kaffee und<br />

ein Frühstück. Wer länger im Museum bleibt,<br />

kann sich für Mittag- o<strong>der</strong> Abendessen auch von<br />

„Aura“ (aura.sg) o<strong>der</strong> „Odette“ (odetterestaurant.<br />

com) verführen lassen. Achtung: Trinkgeld ist in<br />

Singapur nicht üblich – Kellner o<strong>der</strong> Taxifahrer<br />

rennen Ihnen eventuell mit dem zurückgelassenen<br />

Wechselgeld nach.<br />

11 UHR<br />

Stippvisite im Regenwald<br />

Nur eine kurze Taxi- o<strong>der</strong> U-Bahn-Fahrt entfernt<br />

(hilfreich sind die Apps „ComfortDelGro<br />

Taxi Booking“ und „MyTransport Singapore“),<br />

liegen die riesigen Gardens by the Bay (gardensbythebay.com.sg)<br />

mit zwei Gewächshallen und<br />

mehreren 25 bis 50 Meter hohen Baumkonstruktionen.<br />

Die stehen für Singapurs Ambitionen, die<br />

weltweit erste Gartenstadt zu werden. Im Cloud<br />

Forest wähnt sich <strong>der</strong> Besucher inmitten eines<br />

tropischen Nebel- und Regenwaldes. Wer die Hallen<br />

und den Garten von oben bewun<strong>der</strong>n möchte,<br />

steigt auf die Superbäume. In <strong>der</strong> Nacht wird<br />

die Anlage übrigens spektakulär beleuchtet – ein<br />

pures Wun<strong>der</strong>landgefühl!<br />

STINKER<br />

Eine Durian-Frucht<br />

mit in die U-Bahn<br />

nehmen? Keine gute<br />

Idee in Singapur ...<br />

THINK BIG<br />

Das Marina Bay Sands Hotel besteht<br />

aus drei Türmen und einer<br />

340 Meter langen Plattform<br />

13 UHR<br />

Lunch in den Wolken<br />

Spektakulärer kann ein Mittagessen nicht sein:<br />

atemberaubende Aussicht gepaart mit ausgezeichneter<br />

Küche! Das Restaurant „Spago“ vom<br />

österreichischen Starkoch Wolfgang Puck befindet<br />

sich im 57. Stock des Luxushotels Marina<br />

Bay Sands (marinabaysands.com, buchbar über<br />

DERTOUR und Meier’s Weltreisen). Das Hotel<br />

besteht aus drei Säulen, auf denen ein Schiff zu<br />

liegen scheint – zu Recht eines <strong>der</strong> meistfotografierten<br />

Gebäude <strong>der</strong> Welt. Das Marina Bay Sands<br />

aber nur auf ein Restaurant und Hotel zu reduzieren,<br />

wäre ein großer Fehler: Zum Komplex gehören<br />

auch noch ein Ausstellungs- und Convention-<br />

Zentrum, ein Luxus-Einkaufscenter, unzählige<br />

Restaurants, ein Museum, zwei schwimmende<br />

„Crystal Pavilions“ und ein Casino.<br />

15 UHR<br />

Tee in Beirut – aber nur fast<br />

Der Stadtteil Kampong Glam rund um die<br />

Arabstreet könnte auch im Libanon liegen: Eine von<br />

Palmen, kleinen Läden und Cafés gesäumte Straße<br />

führt zur Masjid-Sultan-Moschee mit ihrem goldenen<br />

Dom, die 1824 vom ersten Sultan Singapurs erbaut<br />

wurde. Der Duft von Gewürzen und Tee macht<br />

Lust, ein Getränk mit Blick auf die Moschee zu nehmen<br />

und mehr über die Geschichte des Stadtteils<br />

zu erfahren. Wer noch keinen Regenschirm bei sich<br />

hat, sollte ihn sich in einem <strong>der</strong> kleinen Läden besorgen:<br />

Kurze, heftige Regenfälle sind in Singapur<br />

an <strong>der</strong> Tagesordnung. Shopaholics wähnen sich in<br />

<strong>der</strong> benachbarten Haji Lane dem Himmel ganz nah<br />

– jede Menge Hipster-Läden wechseln sich mit Bars<br />

und bunt bemalten Mauern ab.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 35


SINGAPUR<br />

EINE BLUME<br />

NAMENS KOHL<br />

Im National Orchid<br />

Garden, Teil des Botanischen<br />

Gartens, bezirzt<br />

die größte Orchideensammlung<br />

<strong>der</strong> Welt<br />

die Besucherinnen und<br />

Besucher. Hier gibt’s<br />

auch ein Exemplar, das<br />

„Helmut Kohl“ heißt ...<br />

ESSEN IST<br />

FERTIG!<br />

Freundliche Menschen<br />

wie dieser Koch<br />

ver sorgen hungrige<br />

Touristen, die auf Shopping-Streifzug<br />

durch<br />

Little India gehen, mit<br />

köstlichem Essen<br />

16:30 UHR<br />

Zen für die Zehen<br />

Zeit, um sich die müden Füße von kleinen Fischen<br />

verwöhnen lassen ( kenko.com.sg). Und sich<br />

während <strong>der</strong> kleinen Pause unbedingt daran zu<br />

erinnern, dass Singapur über sehr strikte Gesetze<br />

verfügt: Kaugummis und Abfall auf den Boden zu<br />

werfen, ist verboten. Drogenkonsum o<strong>der</strong> -besitz<br />

kann die Todesstrafe bedeuten. Kleinere Vergehen<br />

wie Vandalismus o<strong>der</strong> Diebstahl werden mit<br />

Bambusrohr o<strong>der</strong> Gefängnis bestraft. Wer die<br />

Regeln jedoch befolgt, hat im super sauberen und<br />

sicheren Singapur nichts zu befürchten.<br />

18:30 UHR<br />

„Long Bar“ & „Singapur Sling“<br />

Das Raffles-Hotel und seine „Long Bar“ (raffles.<br />

com/singapore, buchbar über DERTOUR) sind an<br />

Glamour kaum zu überbieten. Der palastähnliche<br />

Bau, benannt nach Singapurs Grün<strong>der</strong> Sir Thomas<br />

Stamford Raffles (1781 – 1826), gehört zu den<br />

besten Adressen <strong>der</strong> Stadt und beherbergte schon<br />

Staatsoberhäupter, Royals und Stars. Die meisten<br />

von ihnen dürften an genau diesem Ort einen<br />

„Singapur Sling“ geschlürft haben: Der pinkfarbene<br />

National-Cocktail aus Gin, Cherry Brandy,<br />

Cointreau, DOM Bénédictine, Grenadine, Ananas-<br />

und Limettensaft sowie Angosturabitter<br />

wurde 1915 in <strong>der</strong> „Long Bar“ erfunden.<br />

GIGANTEN<br />

Die Supertrees im<br />

Gardens by the Bay<br />

bestehen aus Beton<br />

und Stahl. Sie sind<br />

Mammut bäumen<br />

nachempfunden<br />

MINI-INDIEN<br />

Einen Plan braucht man<br />

für den Bummel durch<br />

das bunte Little India<br />

nicht. Folgen Sie den<br />

Straßen links und rechts<br />

<strong>der</strong> Serangoon Road<br />

mit Gewürzhandlungen,<br />

Shops und Restaurants<br />

36 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


SINGAPUR<br />

GOLDSTÜCK<br />

Masjid Sultan wurde 1824<br />

für Sultan Hussein Shah<br />

erbaut. Wer während des<br />

Fastenmonats Ramadan<br />

kommt, erlebt rundherum<br />

das quirlige Treiben auf<br />

dem Nachtmarkt<br />

SCHEIN<br />

UND SEIN<br />

20:30 UHR<br />

Dinner mit den Locals<br />

Nicht aus Singapur wegzudenken: die Hawker-<br />

Centers. An unzähligen kleinen Ständen werden<br />

vor Ort beste lokale Spezialitäten zubereitet –<br />

vom Chicken Rice über Carrot Cake (beinhaltet<br />

keine Karotten, son<strong>der</strong>n ist eine Eierspeise) bis<br />

hin zum scharfen Chili Crab. Das Essen ist für<br />

Singapur, das als eine <strong>der</strong> teuersten Städte <strong>der</strong><br />

Welt gilt, extrem billig (ab ca. 2 Euro) und extrem<br />

gut. 2016 erhielt <strong>der</strong> Hawker-Koch Chan Hon<br />

Meng für sein Chicken Rice sogar einen Michelin-Stern.<br />

Bei Touristen beliebt ist das „Maxwell<br />

Road Hawker Centre“ in China-Town für sein<br />

ausgezeichnetes „Liao Fan Hong Kong Soya<br />

Sauce Chicken Rice & Noodle“ (Achtung: lange<br />

Warteschlangen!). Einheimische empfehlen das<br />

„Old Airport Road Food Centre“ – kombinierbar<br />

mit einem Spaziergang durch den Stadtteil<br />

Geylang mit seinen alten Shophäusern.<br />

23 UHR<br />

Mitternachts-Massage<br />

Sie sind ausgepowert von einem langen und erlebnisreichen<br />

Tag? Dagegen gibt es die perfekte<br />

Abhilfe, denn in Singapur kann man sich auch<br />

noch nachts massieren lassen – zum Beispiel im<br />

„Grand Spa“ (grandspa.com.sg) o<strong>der</strong> auch im „Le<br />

Spa“ ( lespa.com.sg) mit mehreren Nie<strong>der</strong>lassungen<br />

in <strong>der</strong> Stadt.<br />

Wenn ein Stadtteil<br />

„Glam“ im Namen trägt,<br />

erwartet man einiges.<br />

Und wird nicht enttäuscht:<br />

Kampong Glam<br />

gehört zu den Szenevierten<br />

<strong>der</strong> Stadt, die Straße<br />

Haji Lane z. B. unterhält<br />

mit viel Street Art<br />

IM NEBEL<br />

Der Cloud Forest imitiert<br />

eine Tropenlandschaft<br />

samt Wasserfall<br />

Tag 2<br />

7 UHR<br />

Jogging im Botanischen Garten<br />

Ein Morgenlauf zwischen tropischen Pflanzen,<br />

kleinen Seen, riesigen Bäumen, bei dem man<br />

mit Glück eine Riesenechse, eine Baumschlange<br />

o<strong>der</strong> einen Affen trifft? Singapurs Botanischer<br />

Garten ist über 150 Jahre alt und seit 2015<br />

UNESCO-Weltkulturerbe. Wer mit Kin<strong>der</strong>n unterwegs<br />

ist, darf den Jacob Ballas Children’s Garden,<br />

einen <strong>der</strong> schönsten Spielplätze Singapurs,<br />

nicht verpassen (Infos auf sbg.org.sg).<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 37


SINGAPUR<br />

10 UHR<br />

Frühstück am Strand<br />

Die Zehen im noch kühlen Sand vergraben, in die<br />

Sonne blinzeln und an einem Espresso nippen?<br />

Was nach mediterranem Morgengefühl klingt, ist<br />

auch in Singapur möglich – auf Sentosa. Die Freizeitinsel<br />

mit schönen Stränden liegt nur zehn Kilometer<br />

südlich vom Festland (sentosa.com). Wer<br />

für einen kurzen Strand-Stopp kommt, sollte sich<br />

den „Tanjongbeach Club“ nicht entgehen lassen<br />

(tanjongbeachclub.com).<br />

12 UHR<br />

Stadtrundfahrt im Amphibienfahrzeug<br />

Die Zutaten für ein Sightseeing <strong>der</strong> etwas an<strong>der</strong>en<br />

Art: Man nehme ein Amphibienfahrzeug aus<br />

<strong>der</strong> Zeit des Vietnamkrieges, verwandle es in eine<br />

Art Bus, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Straße und im Wasser fährt,<br />

und zeige damit Touristen die Sehenswürdigkeiten<br />

<strong>der</strong> Stadt (ducktours.com.sg).<br />

14 UHR<br />

Mittagessen auf Dempsey Hill<br />

Früher war Dempsey Hill (dempseyhill.com) eine<br />

Muskatnuss-Plantage, später dann Stützpunkt<br />

<strong>der</strong> britischen Armee. Heute sind in den ehemaligen<br />

Baracken und historischen Gebäuden Restaurants,<br />

Galerien, Läden, Schulen und Büros<br />

untergebracht. Gutes Essen in historischem Ambiente<br />

gibt es im „Chopsuey Café“ (pscafe.com).<br />

16 UHR<br />

Rendezvous mit Mustafa<br />

Mitten in Little India, zwischen hinduistischen<br />

Tempeln und indischen Bazars, liegt „Mustafa“.<br />

Diese Institution ein Shopping-Zentrum zu nennen,<br />

wäre ein Affront! „Mustafa“ ist etwa zehn<br />

Fußballfel<strong>der</strong> groß und ein Labyrinth aus unzähligen<br />

Verkaufsebenen, überfüllt mit Käufern,<br />

die sich wie Ameisen durch die schmalen Gänge<br />

zwängen. Von <strong>der</strong> landestypischen Stinkfrucht<br />

Durian bis zum Brautkleid findet man hier alles –<br />

24 Stunden am Tag!<br />

Herrlich:<br />

In Singapur kann man<br />

sich auch in <strong>der</strong> Nacht<br />

massieren lassen.<br />

DAS REINSTE VERGNÜGEN<br />

Fast schon kitschig und unwirklich mutet<br />

die Freizeit insel Sentosa Island mit ihren<br />

traumhaften, zuckerweißen Stränden an<br />

19 UHR<br />

Drink in <strong>der</strong> Höhe<br />

Sie liegt 282 Meter über dem Meeresspiegel und<br />

nennt sich selbst die höchste Alfresco-Bar <strong>der</strong><br />

Welt (1-altitude.com). Ob’s stimmt o<strong>der</strong> nicht ist<br />

eigentlich egal: Der 360-Grad-Blick auf die Stadt<br />

ist unübertroffen.<br />

21 UHR<br />

Dinner wie James Bond<br />

Der geheimste aller Geheimtipps: „Horse’s<br />

Mouth“ ( horsesmouthbar.com). Eintritt von <strong>der</strong><br />

Garage aus durch eine als Wand getarnte Tür.<br />

Dahinter: ein auf Gefriertemperatur runtergekühlter<br />

Raum mit Bar und wenigen Tischen.<br />

Serviert werden hier japanisches Essen und erstklassige<br />

Drinks.<br />

23 UHR<br />

Poker-Time<br />

Wer die Nacht zum Tag machen will, versucht im<br />

Casino sein Glück (sandscasino.com). 15 000 Quadratmeter,<br />

vier Etagen, 600 Tische und über 1500<br />

Slots. Einheimische trifft man beim Pokern kaum:<br />

Sie müssen 100 Singapur-Dollar Eintrittsgebühr<br />

zahlen. Spielsucht-Prävention à la Singapur.<br />

Spannende Trips durch Singapur sind bei DERTOUR<br />

buchbar: zum Beispiel „Traumhaftes Singapur“ o<strong>der</strong><br />

spezielle Stopover-Packages<br />

FOTOS: WALTER BIBIKOW/HEMIS.FR./LAIF; MIKE KIRK/LOOP IMAGES/LAIF; THOMAS LINKEL/LAIF (3); MAURITIUS IMAGES(2); HEMISPHERES/LAIF; PLAINPICTURE (2); STOCKS.COM<br />

38 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


SINGAPUR<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Singapur übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

*****<br />

JW MARRIOTT SINGAPORE SOUTH BEACH<br />

Meet the world<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

In Singapur ist alles gigantisch. Die Hochhäuser. Das<br />

Meer. Die nächtliche Beleuchtung. Die Menschenmengen<br />

in den Straßen. Und dieses Hotel. Mehr Luxus ist<br />

wahrscheinlich nur schwer möglich, in den De­ Luxe-<br />

Zimmern blicken Sie von den zwei Sky-Gardens direkt<br />

auf die Stadt. Zwischen den drei Restaurants werden Sie<br />

sich kaum entscheiden können, die beiden Bars bieten<br />

alle Getränke dieser Welt, und wenn Sie vor die Tür<br />

treten, begegnet Ihnen so viel Leben, dass Sie gar nicht<br />

wissen, worüber Sie zuerst staunen sollen.<br />

Über JAHN REISEN<br />

*****<br />

MARINA BAY<br />

SANDS<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

*****<br />

PAN PACIFIC<br />

ORCHARD<br />

Das Hotel liegt an Singapurs bekanntester<br />

Einkaufsstraße, <strong>der</strong><br />

„Orchard Street“. Da wird geshoppt,<br />

gegessen, getrunken und<br />

gefeiert. Und wenn Ihnen von all<br />

dem <strong>der</strong> Kopf schwirrt, ziehen Sie<br />

sich ins Spa dieses Luxus-Domizils<br />

zurück und lassen sich<br />

rundum verwöhnen.<br />

Über DERTOUR und JAHN REISEN<br />

Allein <strong>der</strong> Skypark auf dem Dach<br />

dieses Luxus-Hotels ist den Besuch<br />

wert. Die Aussicht ist auf <strong>der</strong> ganzen<br />

Welt kaum zu toppen, das kulinarische<br />

Angebot ebenfalls nicht.<br />

Hier kocht zum Beispiel <strong>der</strong> Starkoch<br />

Wolfgang Puck in seinem Restaurant<br />

„Spago“. Und auch da wie<strong>der</strong>:<br />

diese Aussicht ...<br />

Über DERTOUR und Meier’s Weltreisen<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

*****<br />

THE WESTIN<br />

SINGAPORE<br />

Aus einigen <strong>der</strong> Zimmer blicken<br />

Sie aufs Meer, aus den an<strong>der</strong>en<br />

auf die Skyline von Singapur –<br />

beides ist absolut atemberaubend.<br />

Und wir setzen noch eins oben<br />

drauf: Steigen Sie in den Infinity-Pool<br />

und schwimmen Sie über<br />

den Dächern dieser unglaublichen<br />

asiatischen Metropole!<br />

Über Meier’s Weltreisen<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 39


ESSAY<br />

Mein<br />

Urlaubs-Ich<br />

Auf Reisen ticken wir irgendwie an<strong>der</strong>s als zu Hause. Wir trauen uns mehr.<br />

Mögen an<strong>der</strong>e Dinge. Sind unbekümmerter, offener und manchmal sogar<br />

unberechenbarer. Unsere Autorin fragt sich: Warum ist das so?<br />

TEXT CORINNA OPHÜLS<br />

40 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


ESSAY<br />

” Nur Reisen verwandelt<br />

das Spießbürgerliche<br />

und Kleinstädtische in<br />

unserer Brust in etwas<br />

Weltbürgerliches und<br />

Großstädtisches.“<br />

Jean Paul (1763 – 1825),<br />

deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge<br />

Neulich habe ich meinen Schrank ausgemistet. Dabei<br />

fiel mir eine pinkfarbene, pailettenbesetzte Tasche<br />

in die Hände, die ich vor Jahren auf Ibiza gekauft<br />

hatte. Warum bloß? Dann erinnerte ich mich wie<strong>der</strong>: Damals<br />

auf dem Hippiemarkt fühlte ich mich fröhlich, frei<br />

und unangepasst, und die knallige Tasche passte perfekt zu<br />

diesem Gefühl. Ich zweifelte keine Sekunde, dass ich damit<br />

durch die Hamburger Innenstadt laufen würde. Was natürlich<br />

nie passiert ist. Die Tasche wan<strong>der</strong>te in den Schrank.<br />

Dort leistet sie seitdem <strong>der</strong> Plu<strong>der</strong>hose aus Marokko, dem<br />

grünen Kleid mit dem Elefantendruck aus Thailand und<br />

den le<strong>der</strong>nen Jesuslatschen aus Griechenland Gesellschaft.<br />

Alles Dinge, die eigentlich nicht zu mir passen. Jedenfalls<br />

nicht zu <strong>der</strong> Person, die ich zu Hause bin. Die ist nämlich,<br />

nun ja, weniger verspielt und wild.<br />

Im Urlaub fühlen und verhalten wir uns oft an<strong>der</strong>s als<br />

daheim. Wir sind unberechenbarer, unbekümmerter, lockerer,<br />

mutiger. Und das zeigt sich nicht nur beim Shopping. Im<br />

heimischen Schwimmbad machen wir einen großen Bogen<br />

ums Dreimeterbrett, im Urlaub springen wir von <strong>der</strong> Klippe.<br />

Im eigenen Viertel fühlen wir uns nachts alleine auf <strong>der</strong><br />

Straße unwohl, im Urlaub zelten wir auf einer wilden Wiese<br />

im Nirgendwo. Hier ernähren wir uns von Vollkornbrot,<br />

Gemüse und Superfoods, im Urlaub futtern wir ungehemmt<br />

Ungesundes. Überhaupt, die Geschmacksnerven: die scheinen<br />

auf Reisen ganz an<strong>der</strong>s zu funktionieren. Das beginnt<br />

schon beim Tomatensaft im Flugzeug. Hat den zu Hause<br />

schon jemals jemand gekauft? Eben. Vielleicht auch, weil<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 41


ESSAY<br />

” Dein Wunsch nach<br />

äußeren Reisen ist vielleicht<br />

die Sehnsucht nach inneren<br />

Reisen, die dir so erscheinen,<br />

als seien sie ungreifbar.“<br />

Irina Rauthmann (*1958), deutsche<br />

Aphoristikerin und Lyrikerin<br />

fast jede kulinarische Offenbarung aus einem an<strong>der</strong>en Land<br />

als Souvenir total enttäuschend schmeckt. So ging es mir mit<br />

Retsina, einem griechischen Wein. Auf Symi, einer Insel in<br />

<strong>der</strong> Ägäis, fand ich ihn himmlisch. Im heimischen Wohnzimmer<br />

störte mich <strong>der</strong> ölige Beigeschmack.<br />

Woran liegt es, dass wir unterwegs so an<strong>der</strong>s ticken? Wir<br />

sind auf Reisen grundsätzlich positiver Stimmung – und<br />

gute Laune macht unvernünftiger und risikofreudiger, das<br />

ist wissenschaftlich erwiesen. Sind wir gedrückter Stimmung,<br />

werden Informationen im Gehirn kritischer bewertet,<br />

sind wir fröhlich, sorgt das Belohnungssystem dafür, die<br />

Welt und sämtliche Argumente positiv zu sehen und es mit<br />

Details nicht so genau zu nehmen. Das Phänomen machen<br />

sich übrigens gewiefte Verkäufer überall auf <strong>der</strong> Welt zunutze<br />

– nicht nur auf Hippiemärkten auf den Balearen. Außerdem<br />

ist Urlaub für viele Menschen auch Erholung von den<br />

ständigen Rücksichtnahmen und Kompromissen des Alltags.<br />

Der Philosoph Dr. Peter Vollbrecht meint: „Reisen bedeutet<br />

immer wie<strong>der</strong> die frisch ersehnte an<strong>der</strong>e Möglichkeit<br />

des Daseins und eine Begegnung mit sich selbst – im Spiegel<br />

<strong>der</strong> An<strong>der</strong>en.“ Sprich: Es kommen Seiten zum Vorschein,<br />

die im Alltag unterdrückt werden, weil sie unvernünftig<br />

o<strong>der</strong> unpassend erscheinen. Im Unterwegssein erkunden<br />

wir nicht nur die Welt, son<strong>der</strong>n auch Unentdecktes in uns<br />

selbst. Reisen ist also immer auch eine Art Versprechen auf<br />

ein nicht – o<strong>der</strong> noch nicht – gelebtes Leben.<br />

Die Berliner Psychologin Bettina Graf (bettina-graf.de)<br />

hat zu dem Thema geforscht und mehrere Artikel veröffentlicht.<br />

In einer ihrer Studien zeigt sie, dass viele Menschen<br />

im Urlaub in an<strong>der</strong>e Rollen schlüpfen, einige haben sogar<br />

ein richtiges „Ferien-Ich“. „Dabei kommt dann oft endlich<br />

<strong>der</strong> Anteil von ihnen zum Zuge, <strong>der</strong> den Rest des Jahres eher<br />

ein Schattendasein fristen muss“, sagt sie. Wir leben Möglichkeiten<br />

aus, die sonst eher unbeachtet vor sich hin dümpeln.<br />

Nach <strong>der</strong> Rückkehr verschwinden diese dann meistens,<br />

bildlich gesprochen, im Schrank – wie die pinkfarbene<br />

Tasche. Schade eigentlich. Ich frage mich: Warum nehmen<br />

wir nicht etwas von <strong>der</strong> offenherzigen, unkritischen, waghalsigen<br />

Version unserer selbst mit nach Hause? Der Aphoristiker<br />

Gerhard Uhlenbruck hat es einmal sehr treffend so<br />

formuliert: „Man soll nicht im Urlaub ein an<strong>der</strong>er Mensch<br />

sein, son<strong>der</strong>n nach dem Urlaub“.<br />

FOTOS: GETTY IMAGES (3); STOCKSY.COM; PLAINPICTURE<br />

42 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


REISESCHUTZ<br />

Sicher<br />

Reisen<br />

SCHIFF AHOI –<br />

ABER SICHER!<br />

Kreuzfahrten liegen im Trend, dementsprechend viele Angebote<br />

gibt es. Doch egal, ob Sie auf einwöchige Tour im Mittelmeer o<strong>der</strong><br />

auf mehrmonatige Weltumrundung gehen, Sie brauchen<br />

unbedingt einen passenden Versicherungsschutz!<br />

ILLUSTRATION: GETTY IMAGES<br />

Stellen Sie sich vor, Sie schippern<br />

mit einem Kreuzfahrtschiff<br />

durch die Karibik, und<br />

plötzlich werden Sie seekrank. An<br />

„Action on board“ ist nicht mehr<br />

zu denken, sie liegen flach. O<strong>der</strong><br />

Sie verstauchen sich beim Sport im<br />

Fitnessstudio des Schiffs den Fuß.<br />

Landausflug? Können Sie vergessen.<br />

Was nun? Auf Landgängen wissen<br />

Sie, in welchem Land Sie sich aufhalten.<br />

Müssen Sie sich aber beim<br />

Bordarzt behandeln lassen, befinden<br />

Sie sich in dem Land, unter<br />

dessen Flagge Ihr Schiff fährt. Ist<br />

die nicht europäisch, kann es teuer<br />

werden: Nicht jede Krankenkasse<br />

erstattet ein privates Arzthonorar.<br />

Von Transporten per Hubschrauber<br />

nach Hause gar nicht erst zu reden.<br />

Natürlich sind das extreme Szenarien<br />

– die meisten Kreuzfahrer genießen<br />

ihren Urlaub ohne Besuch<br />

beim Arzt. Trotzdem ist es ratsam,<br />

für alle Eventualitäten versichert<br />

zu sein. Die ERV bietet speziell für<br />

ihre Kreuzfahrt-Kunden eine maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Versicherung: Der<br />

Reiseschutz „Schiff Plus“ (gibt es<br />

schon ab 11 Euro) enthält Leistungsbestandteile<br />

wie die Stornokosten-,<br />

Reiseabbruch-, Reisekranken- und<br />

Gepäck-Versicherung und ist zusätzlich<br />

mit einem Kreuzfahrt-Schutz<br />

ausgestattet, <strong>der</strong> die Erstattung von<br />

Stornokosten bis zu 750 Euro übernimmt,<br />

wenn Sie wegen Krankheit<br />

o<strong>der</strong> Unfall nicht an gebuchten<br />

Landausflügen teilnehmen können.<br />

Verpassen Sie aufgrund von Verspätung<br />

eines öffentlichen Verkehrsmittels<br />

Ihr Schiff o<strong>der</strong> fällt Ihr selbst<br />

gebuchter Flug zum Ablegehafen<br />

aus, erstattet die Versicherung die<br />

Mehrkosten <strong>der</strong> Hinreise bis zu 800<br />

Euro. Und müssen Sie dann doch<br />

mal (see)krank in Ihrer Kabine bleiben,<br />

gibt’s als Entschädigung eine<br />

Tagespauschale von 50 bis maximal<br />

250 Euro. Bevor Sie also an Bord<br />

gehen und die sieben Weltmeere<br />

bereisen, legen Sie einen Zwischenstopp<br />

in Ihrem DERPART-Reisebüro<br />

ein. Dort werden Sie in Sachen<br />

Versicherung bestens beraten, und<br />

buchen können Sie das Ganze auch<br />

direkt vor Ort. Ein Versicherungsschutz<br />

für Kreuzfahrten kann auch<br />

bei ITS in Verbindung mit einer<br />

AIDA-Reise gebucht werden.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 43


BALI<br />

FLOTT UNTERWEGS<br />

Hübsch geschmückt, sind<br />

Vater und Sohn auf dem Weg<br />

zu einer Tempelzeremonie,<br />

die im Dorf Kedewatan<br />

stattfindet<br />

44 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


BALI<br />

DIE<br />

GANZE<br />

WELT<br />

AUF<br />

EINER<br />

INSEL<br />

Strände, Berge,<br />

Wasserfälle,<br />

Dschungel, Felsen<br />

— Bali hat alles. Und<br />

vor allem: kurze Wege.<br />

Lohnt sich also,<br />

die weite Anreise<br />

zum asiatischen<br />

Sehnsuchtsort<br />

TEXT<br />

MICHÈ LE LOETZNER<br />

HIGHWAY TO HEAVEN<br />

„Himmelstreppen zu den<br />

Göttern“ werden die Reisterassen<br />

genannt, die die<br />

Landschaft Balis prägen<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 45


BEST OF BALI<br />

Von links oben im Uhrzeigersinn:<br />

„Land inmitten des<br />

Meeres“, so lautet die Übersetzung<br />

von Pura Tanah Lot.<br />

Der Hindutempel gehört zu<br />

den beliebtesten Fotomotiven<br />

<strong>der</strong> Insel. Eine Süßwasserquelle<br />

am Fuße des Tempelfelsens<br />

gilt als heilig und wird<br />

ständig von Priestern bewacht.<br />

Göttergaben in Präsentkorbgröße:<br />

An offiziellen<br />

Feiertagen, wie hier im Städtchen<br />

Ubud, fallen die dargebrachten<br />

Opfergaben auch<br />

schon mal etwas üppiger aus.<br />

Ommm – in <strong>der</strong> Stille des<br />

botanischen Gartens von<br />

Ubud verlangsamt sich <strong>der</strong><br />

Puls ganz automatisch.<br />

Flach abfallend und türkisblau<br />

o<strong>der</strong> dank Wellengang ein<br />

echtes Surfer’s Paradise:<br />

Auf Bali findet je<strong>der</strong> den<br />

passenden Strand.<br />

46 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


Bali<br />

Tanah Lot<br />

Kuta<br />

Uluwatu<br />

Batur<br />

Ubud<br />

Denpasar<br />

Agung<br />

Gili-Inseln<br />

Fein säuberlich sind die Zigaretten neben die Schokokekse,<br />

die Lotusblüten und den Klebreis drapiert.<br />

Sogar eine gekühlte Dose Cola steht in dem kleinen<br />

Körbchen vor unserer Tür, das jemand liebevoll aus Palmblättern<br />

geflochten hat. Doch Zigaretten und Cola sind nicht<br />

für Gäste gedacht. Wer Bali besucht, die Insel <strong>der</strong> Götter<br />

und Dämonen, ist an diese Opfergaben schon nach wenigen<br />

Tagen gewöhnt, so viele begegnen einem. Die Grundbestandteile<br />

sind Wasser, Feuer und Blumen. Die Bewohner<br />

<strong>der</strong> indonesischen Insel sind sehr gläubig und immer darauf<br />

bedacht, ihre Götter friedlich zu stimmen. Da helfen auch<br />

Zigaretten, ganz sicher.<br />

Sagen wir so, auch mir hätte eine Zigarette beim Landeanflug<br />

auf den Flughafen Denpasar bestimmt geholfen.<br />

Die Landebahn beginnt nämlich buchstäblich im Meer. Wo<br />

eben noch Wellen waren, erhebt sich plötzlich eine Betonpiste<br />

aus dem Wasser. Zu diesem Zeitpunkt ist das Flugzeug<br />

nur noch wenige Meter über dem Boden, da steigt <strong>der</strong> Puls.<br />

Und ja, obwohl ich schon seit Jahren Nichtraucherin bin<br />

– hätte man mir eine angeboten, in diesem Moment hätte<br />

ich zugegriffen. Dabei war die Landung äußerst sanft und<br />

eigentlich alles, was danach kam, die totale Entspannung.<br />

Ich Hasenfuß. Muss an diesem deutschen Stress liegen, von<br />

dem immer alle reden.<br />

Bali, ein Sehnsuchtsort. Erst mal allerdings ein ziemlich<br />

lauter, wenn man aus dem Flugzeug stolpert. Nach vielen<br />

Stunden Interkontinentalflug ist <strong>der</strong> erste Stopp meist<br />

die Touristenhochburg Kuta. Die Hotels hier sind allesamt<br />

hochmo<strong>der</strong>n und liebevoll dekoriert. Etwas, das man sich<br />

für später merken sollte: Auf Bali kann man wirklich tolle<br />

Einrichtungsgegenstände, Dekoartikel und Geschirr kaufen.<br />

Holz wird kaum irgendwo sonst so künstlerisch gestaltet<br />

wie hier. Aber zurück zu Kuta. Das Nachtleben ist vor<br />

allem eines: laut. Wer gerne feiert, ist hier goldrichtig. Eine<br />

nette Bar reiht sich an die nächste, kleine Shops verkaufen<br />

Nippes aus Muscheln und überraschend schöne Strandklei<strong>der</strong>.<br />

Hier kann man’s schon gut aushalten. Noch besser aber<br />

hält man es an einem <strong>der</strong> Strände ganz im Süden aus.<br />

Nyang Nyang ist so einer: schneeweißer Sand, türkisfarbenes<br />

Meer. Wow! Nichtstun bekommt hier eine ganz neue<br />

Dimension. Ein Zustand, in dem man immer eine eiskalte<br />

Kokosnuss mit Strohhalm und Schirmchen in <strong>der</strong> Hand<br />

hält. Ich habe nie verstanden, warum Menschen bei einer<br />

Fernreise immer erst den Actionpart machen und am Ende<br />

noch ein paar Tage am Strand dranhängen. Wenn ich aus<br />

Deutschland komme, verlasse ich ein Leben voller Arbeit,<br />

nicht runtergetragenem Müll und vergessenen Geburtstagsanrufen<br />

bei Tante Gerti. Action ist das Letzte, was ich<br />

im Urlaub in <strong>der</strong> ersten Woche brauche. Deshalb starre ich<br />

versonnen aufs Meer und in meine Kokosnuss. Jeden Abend<br />

gibt es Mie-Nudeln – das Leben kann so einfach sein. Und<br />

so schön.<br />

Aber okay, irgendwann kommen die Lebensgeister<br />

zurück, vielleicht ein bisschen schneller dank <strong>der</strong> Opferkörbe,<br />

in die auch ich jeden Tage etwas hineingelegt habe.<br />

Mal eine Blume, mal eine Handvoll Nüsse, immer ein bisschen<br />

Liebe. Die Dankbarkeit <strong>der</strong> Balinesen für das Leben an<br />

sich färbt schnell ab. Die Ruhe auch. Und so bin ich bereit<br />

für einen Ausflug nach Uluwatu und den berühmten gleichnamigen<br />

Tempel. Einer ist eigentlich falsch, gleich mehrere<br />

schlängeln sich an <strong>der</strong> hohen Felsklippe entlang. Während<br />

ich so vor mich hin sinniere, wie schön das alles ist — dieses<br />

satte Grün des Dschungels und das dunkle Blau des Meeres<br />

—, kommen wir an einem <strong>der</strong> Surferstrände an. Viele<br />

Treppenstufen führen hinab in die Lagune. Und <strong>der</strong> Abstieg<br />

lohnt sich. Als die Sonne untergeht, treiben die Surfer wie an<br />

einer Perlenkette aufgereiht nebeneinan<strong>der</strong> im Meer. Bali,<br />

you got me!<br />

Es geht weiter nach Ubud, dem Mekka <strong>der</strong> Digitalnomaden<br />

und <strong>der</strong> angeblichen Hochburg <strong>der</strong> veganen<br />

Küche. Der Gedanke ist ein wenig befremdlich, vielleicht<br />

bleiben wir hier nicht lang, es gibt ja auch keinen Strand in<br />

dieser Stadt mitten im Dschungel, denke ich auf <strong>der</strong> Fahrt<br />

DARF’S EIN BISSCHEN MEHR SEIN?<br />

Menschen, Musik und jede Menge Remmidemmi:<br />

Kuta ist eher was für lebhafte Typen<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 47


NATUR IM HERZEN<br />

Bali, das ist auch die wild<br />

bewachsene Landschaft rund<br />

um den Vulkankrater Mount<br />

Batur. Wer hier wan<strong>der</strong>t, ist<br />

abgrundtief happy<br />

48 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


FOTOS: FRANK HEUER/LAIF (4); PATRICK FRILET/LAIF; PLAINPICTURE; MAURITIUS IMAGES; F1ONLINE; MODROW/LAIF<br />

TIERISCH WAS LOS<br />

Affen gehören zu den Bewohnern <strong>der</strong> Tempelanlage<br />

Pura Luhur Batukaru, eines von sechs<br />

Nationalheiligtümern Balis<br />

dorthin. Machen wir’s kurz: Es war Liebe auf den ersten<br />

Blick! Ubud ist einfach <strong>der</strong> Wahnsinn. Alte Tempelanlagen<br />

und normale Wohnhäuser wechseln einan<strong>der</strong> ab, überall<br />

wird gewohnt, gekocht, gelebt, gelacht. Das Essen? Unfassbar<br />

gut, auch für Nichtveganer. Wobei ich mich schon frage,<br />

warum vegane Kuchen ungefähr fünfmal besser schmecken<br />

als normale. Muss an den Nüssen liegen. Ich bin völlig angefixt,<br />

Stichwort: veganer Snickers-Kuchen!<br />

Ubud ist <strong>der</strong> ideale Übernachtungshafen, denn von hier<br />

aus kann man tolle Ausflüge machen und kehrt jeden Abend<br />

an diesen wun<strong>der</strong>baren, fröhlichen Ort zurück. Nur ein paar<br />

Minuten von hier beginnen die imposanten Reisterrassen.<br />

In sattem Grün mäan<strong>der</strong>n die „Himmelstreppen“, wie sie<br />

von den Einheimischen genannt werden, aufwärts. Beson<strong>der</strong>s<br />

frühmorgens, wenn <strong>der</strong> warme Nebel sachte durch die<br />

Täler wabert, ist dieser Anblick beinahe magisch. Direkt im<br />

Anschluss kann man einen <strong>der</strong> großen Vulkane besuchen:<br />

Mount Agung o<strong>der</strong> Mount Batur. Sie sind beide eine Reise<br />

wert, schon wegen <strong>der</strong> angrenzenden Tempelanlagen. Es<br />

lohnt sich, einen privaten Fahrer für den ganzen Tag zu buchen.<br />

Das kostet pro Wagen um die 100 Dollar, zu dritt o<strong>der</strong><br />

viert absolut machbar. So erspart man sich die Touristenbusse<br />

voller Chinesen. Denn ja, die Natur ist auf Bali so schön,<br />

und das hat sich herumgesprochen. Man kann zum Beispiel<br />

sicher sein, dass es bei Goa Gajah, auch Elephant Cave genannt,<br />

immer voll ist. Die Höhle mit dem beeindruckenden<br />

Tor stammt aus dem 11. Jahrhun<strong>der</strong>t. Hier wurde jahrhun<strong>der</strong>telang<br />

gebetet und meditiert. Beim Anblick <strong>der</strong> vielen<br />

weißbeinigen Urlauber mit Safarihut kaum noch vorstellbar.<br />

Sagen wir so: kann man machen, muss man aber nicht.<br />

Denn das Schönste an Bali ist eigentlich die abwechslungsreiche<br />

Landschaft. Dichte Dschungelwäl<strong>der</strong>, karge<br />

Steppen, hoch aufragende Vulkane, tiefschwarze Klippen,<br />

azurblaues Meer, weite Reisfel<strong>der</strong> und dazwischen immer<br />

wie<strong>der</strong> Wasserfälle und palmengesäumte Lagunen. Der<br />

Ostteil <strong>der</strong> Insel lässt sich gut an einem Tag erkunden, hier<br />

finden Sie auch die meisten Sehenswürdigkeiten. Und gerade<br />

deshalb lohnt es sich, nach Indonesien zu fliegen, auch<br />

TIPPS<br />

Hinkommen: Fast alle großen Airlines fliegen den Flughafen<br />

in Denpasar von Deutschland aus an, allerdings<br />

muss man meist einen Zwischenstopp in Bangkok o<strong>der</strong><br />

Singapur einlegen.<br />

Rumkommen: Es gibt günstige Busse für die Einheimischen<br />

– ein Sitzplatz ist nur garantiert, wenn man früh<br />

kommt. Da die Ostküste <strong>der</strong> Insel mit guter Infrastruktur<br />

ausgestattet ist, lohnt es sich, einen Fahrer zu organisieren,<br />

<strong>der</strong> einen von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit<br />

bringt. Ein Preis um die 100 Dollar ist angemessen.<br />

Rundreisen sind auch vorab buchbar über JAHN REISEN<br />

und ITS: „Rund um Bali“, „Bali Hautnah“ o<strong>der</strong> „Naturerlebnisse<br />

Bali“. Sie werden als Gruppen-Busreise angeboten<br />

o<strong>der</strong> auch im Privatwagen mit eigenem Fahrer.<br />

Weiterreisen: Rund um Bali gibt es viele kleinere Inseln<br />

wie die Gilis, Nusa Lembongan o<strong>der</strong> Nusa Penida, die man<br />

per Fastboat erreichen kann. Die Fähren, die zwischen den<br />

jeweiligen Inseln verkehren, sind dagegen nicht unbedingt<br />

vertrauenserweckend. Spannende Rundreisen bietet<br />

DERTOUR an, z. B. „Inselhüpfen Bali, Gilis & Lombok“.<br />

wenn man nicht mehr viel Urlaub übrig hat. Zwei Wochen<br />

Bali fühlen sich an wie vier Wochen Südostasien, weil hier<br />

die lästigen Zwischenreisetage entfallen. Wer mehr Zeit<br />

mitbringt, sollte unbedingt die Gili-Inseln besuchen, drei<br />

winzige Eilande vor <strong>der</strong> Nachbarinsel Lombok. Von Denpasar<br />

o<strong>der</strong> Padang Bai aus verkehren Fastboats. Auf den Gilis<br />

schnorchelt und taucht es sich ganz wun<strong>der</strong>bar, mit Glück<br />

sieht man sogar Meeresschildkröten. Gili Air, die kleinste<br />

<strong>der</strong> Inseln, umrundet man zu Fuß in nur 20 Minuten.<br />

Ich verbringe meinen letzten Abend bei Tanah Lot, einem<br />

Tempel an <strong>der</strong> Südwestküste, <strong>der</strong> nur bei Ebbe wirklich<br />

gut zu erreichen ist. Kleine bunte Wimpel flattern im Wind,<br />

die Sonne geht in herzzerreißend schönen Pink- und Orangetönen<br />

unter. Trotzig sitzt <strong>der</strong> Steintempel auf seinem<br />

Fels inmitten des Meeres, und erbarmungslos branden die<br />

Wellen an. Ich klammere mich an meiner Kokosnuss mit<br />

Schirmchen fest. Trotzig bin ich auch. Ich will noch nicht<br />

nach Hause. Vielleicht nehme ich meine Worte von eben<br />

zurück: Zwei Wochen, das ist doch zu kurz für Bali. Kann ich<br />

nicht für immer hierbleiben?<br />

MICHÈLE LOETZNER<br />

ist eigentlich eher <strong>der</strong> Strandtyp und wollte deshalb<br />

nur eine Nacht in Ubud bleiben. Doch dann verlor<br />

sie ihr Herz an das Dschungeldorf – und blieb eine<br />

Woche. Für kommendes Frühjahr hat sie schon<br />

wie<strong>der</strong> einen Flug nach Bali gebucht.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 49


BALI<br />

Local Heroes<br />

Begrüßen Sie Bali mit einem fröhlichen „Halo“ und schlagen Sie sich mutig<br />

durch den Verkehr. Wir zeigen schon mal, wie’s geht ...<br />

ZUM ANGUCKEN<br />

„EAT, PRAY,<br />

LOVE“<br />

Auf <strong>der</strong> Suche nach sich selbst<br />

nimmt sich Liz in diesem<br />

wun<strong>der</strong>baren Film eine einjährige<br />

Auszeit und bereist<br />

Italien, Indien und Bali. Die<br />

romantische Komödie mit<br />

Hollywood-Star Julia Roberts<br />

ist zwar nicht neu, aber die<br />

ideale Einstimmung auf eine<br />

Reise ins traumhafte Bali.<br />

ZUM LESEN<br />

SIEBEN TAGE<br />

HIGHLIGHTS<br />

Mit dem neu erschienenen und<br />

sehr kompakten Reiseführer<br />

„Eine perfekte Woche auf Bali“<br />

(Süddeutsche Zeitung Edition,<br />

16,90 Euro) steuern Sie zielsicher<br />

die besten Restaurants, Cafés und<br />

Bars an – und erfahren nebenbei<br />

noch Wissenswertes über Land<br />

und Leute. Für zu Hause gibt’s köstliche balinesische<br />

Gerichte zum Nachkochen. O<strong>der</strong> Vorkochen ...<br />

ZUM LERNEN<br />

DRÜCKEN SIE<br />

AUF DIE TUBE!<br />

Verkehrsregeln? Sind auf Bali eher „Vorschläge“. Wenn Sie sich<br />

einen Mietwagen leihen und keinen Unfall bauen wollen, sollten Sie<br />

sich an die hiesigen Gepflogenheiten halten. Eines <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Gesetze <strong>der</strong> Straße: Vorfahrt hat, wer zuerst und am lautesten hupt.<br />

ZUM SCHMUNZELN<br />

„HALO!“<br />

Keine Sorge! Wenn Sie am Flughafen<br />

o<strong>der</strong> im Hotel mit „Halo“ o<strong>der</strong> „Hai“<br />

begrüßt werden, steht nicht zwingend<br />

jemand aus <strong>der</strong> Heimat vor Ihnen. Die<br />

indonesische Begrüßung ist einfach<br />

nur sehr ähnlich wie die im Deutschen.<br />

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/EVERETT COLLECTION; ADOBE STOCK; HEMISHERES/LAIF<br />

50 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


BALI<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Auf <strong>der</strong> Insel <strong>der</strong> Götter übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

****<br />

COOEE BALI REEF RESORT<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Das kleine, familiär geführte Boutique-Hotel liegt direkt<br />

am Sandstrand von Tanjung Benoa, wo Sie sich den<br />

Indischen Ozean um die Füße fließen lassen können. Die<br />

28 Zimmer befinden sich in 13 Bungalows, die in balinesischem<br />

Stil gebaut sind und mitten in einem blühenden<br />

Garten stehen. Im Restaurant kocht man balinesisch,<br />

asiatisch und europäisch, während des Dinners werden<br />

traditionelle Tänze aufgeführt. Und wenn Sie mal keine<br />

Lust auf Gesellschaft haben, buchen Sie einfach ein<br />

romantisches Candle-Light-Dinner am Strand. Selbst<br />

wenn Sie schon ein paar Jahre länger verheiratet sind …<br />

Über DERTOUR, JAHN REISEN, ITS und Meier’s Weltreisen<br />

*****<br />

HILTON BALI<br />

RESORT<br />

Höchstwahrscheinlich wollen Sie<br />

gar nicht mehr weg – die Gebäude<br />

und die Pool-Landschaft liegen<br />

inmitten eines tropischen Gartens,<br />

und nur drei Schritte weiter<br />

beginnt <strong>der</strong> Strand. Die fünf Restaurants<br />

sind natürlich ein weiteres<br />

Argument, um zu bleiben.<br />

Über DERTOUR, JAHN REISEN und<br />

Meier’s Weltreisen<br />

*****<br />

INTERCONTINENTAL<br />

BALI RESORT<br />

Nicht nur, dass dieses Hotel an sich<br />

schon ein Traum ist – es ist vor allem<br />

einer für Feinschmecker: Hier<br />

wird japanisch gekocht. Und italienisch.<br />

Und balinesisch. Und am<br />

Strand wird gegrillt. Wenn dort die<br />

Sonne ins Meer fällt, ist Essen dann<br />

aber doch wie<strong>der</strong> nur Nebensache.<br />

Über DERTOUR, JAHN REISEN und<br />

Meier’s Weltreisen<br />

*****<br />

MAJA UBUD<br />

RESORT UND SPA<br />

Wenn Sie mögen, wohnen Sie hier<br />

in kleinen, balinesischen Villen.<br />

Von dort aus starten Sie zu einem<br />

<strong>der</strong> zwei Pools, zum Trekking­<br />

Ausflug o<strong>der</strong> ins Spa. Vielleicht<br />

lümmeln Sie sich auch einfach<br />

nur auf eine Liege und blicken auf<br />

die Reisfel<strong>der</strong> von Peliatan.<br />

Über DERTOUR, JAHN REISEN und<br />

Meier’s Weltreisen<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 51


UNTERWEGS MIT HUND<br />

GUTE<br />

REISE!<br />

UNTERWEGS MIT DEM AUTO<br />

Ohne Bello in die Ferien? Kommt<br />

für die meisten Hundebesitzer<br />

nicht infrage. Und ist auch gar nicht<br />

nötig. Wer beim Transport in Flieger,<br />

Auto o<strong>der</strong> Zug ein paar Dinge beachtet,<br />

kann mit seinem besten Kumpel einen<br />

entspannten Urlaub erleben<br />

TEXT STEFANIE MATOUSCH<br />

Laut dem Institut für Tierschutz werden 92,6 Prozent<br />

aller Urlaubsreisen im Auto zurückgelegt.<br />

Kein Problem für die Vierbeiner – 70 Prozent<br />

aller Hunde sind begeisterte Beifahrer, vor allem<br />

dann, wenn das eigene Rudel, also die Familie, mit<br />

an Bord ist. Während Kin<strong>der</strong> selbstverständlich in<br />

speziellen Autositzen untergebracht sind, reist <strong>der</strong><br />

Vierbeiner meist ungesichert auf dem Beifahrersitz,<br />

im Fußraum o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Rückbank mit. Ein<br />

No-Go! Schon ein leichtes Bremsmanöver kann zu<br />

schweren Verletzungen führen. Übrigens: Wer seinen<br />

Hund ungesichert im Auto transportiert, verstößt<br />

gegen die Straßenverkehrsordnung und muss<br />

mit einem Bußgeld von bis zu 75 Euro rechnen.<br />

Sicherer (und billiger) geht’s so:<br />

52 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


FOTOS: STOCKSY.COM<br />

Hundesicherheitsgurt<br />

Die Systeme aus gut gepolstertem Halfter und<br />

Gurt sind für kleine bis mittelgroße Hunde geeignet.<br />

Sie sind günstig in <strong>der</strong> Anschaffung und leicht<br />

zu installieren. Da <strong>der</strong> Gurt jedoch recht kurz eingestellt<br />

werden muss, um auch zu schützen, hat<br />

<strong>der</strong> Hund nur eingeschränkte Bewegungsfreiheit.<br />

Trenngitter & Sicherheitsnetze<br />

Vor allem in Kombifahrzeugen sind diese Systeme<br />

oft serienmäßig installiert o<strong>der</strong> können nachgerüstet<br />

werden. Der Hund hat hier im hinteren<br />

Autobereich zwar viel Bewegungsfreiheit, wird<br />

im Ernstfall aber ungeschützt durch die Luft katapultiert.<br />

Das Verletzungsrisiko ist eher hoch.<br />

Hundetransportboxen<br />

Eine gute Möglichkeit für den Transport im Auto,<br />

die meisten Hunde fühlen sich in <strong>der</strong> Box wie in<br />

einer sicheren Höhle. Wichtig ist die Größe: Der<br />

Hund sollte in <strong>der</strong> Box bequem stehen und sich<br />

umdrehen können. Laut ADAC-Crashtest ist die<br />

Platzierung <strong>der</strong> Box im Fahrzeug maßgeblich dafür,<br />

wie gut <strong>der</strong> Hund vor Verletzungen geschützt<br />

ist. Empfohlen wird, sie im Fußraum hinter den<br />

Vor<strong>der</strong>sitzen zu verstauen. Große Hunde reisen<br />

in einer Transportbox, die am besten im La<strong>der</strong>aum<br />

eines Vans, eines Geländewagens o<strong>der</strong><br />

Kombis quer zur Fahrtrichtung und direkt an <strong>der</strong><br />

Lehne zur Rückbank platziert wird.<br />

Speziell konstruierte Autositze<br />

Je nach Körpergewicht des Hundes gibt es verschieden<br />

große Autositze für den Vierbeiner, die<br />

im Heckraum o<strong>der</strong> auf dem Beifahrer- bzw. Rücksitz<br />

montiert werden. Die Kombi aus stabilen<br />

Sitz elementen und sicherer Verankerung über<br />

ein spezielles Gurtsystem sorgt für Sicherheit.<br />

UNTERWEGS MIT DEM ZUG<br />

Bis zur Größe einer Hauskatze dürfen Hunde laut<br />

den Bestimmungen <strong>der</strong> Deutschen Bahn in einer<br />

geschlossenen Transportbox kostenlos mitgenommen<br />

werden. Leine und Maulkorb brauchen<br />

sie in diesem Fall nicht. An<strong>der</strong>s bei großen Hunden,<br />

die müssen an die Leine und einen Maulkorb<br />

tragen. Außerdem fällt für sie im Fernverkehr <strong>der</strong><br />

halbe Fahrpreis an. Für Bahnreisen ins Ausland<br />

gelten oft die gleichen Regeln. Für detaillierte<br />

Informationen wenden Sie sich am besten an die<br />

Bahngesellschaft Ihres Ziellandes.<br />

UNTERWEGS MIT DEM FLUGZEUG<br />

Eine Flugreise bedeutet für die meisten Hunde<br />

Stress. Muten Sie Ihrem Hund einen Flug nur<br />

dann zu, wenn es wirklich nicht an<strong>der</strong>s geht.<br />

Jede Fluggesellschaft hat da eigene Regeln.<br />

Kleinhunde dürfen bei den meisten Airlines als<br />

„Handgepäck“ im Passagierraum mitfliegen. Da<br />

aber in <strong>der</strong> Regel nur eine begrenzte Anzahl an<br />

Hunden mit in die Kabine darf, sollten Sie den<br />

Flug frühzeitig buchen.<br />

Größere Hunde müssen während des Fluges in<br />

eine Box in den Frachtraum. Die kann man zwar von<br />

<strong>der</strong> Fluggesellschaft leihen, das ist aber nicht unbedingt<br />

empfehlenswert. Informieren Sie sich besser<br />

bei nach den Anfor<strong>der</strong>ungen an die Box und besorgen<br />

Sie diese frühzeitig. Ihr Hund hat so die Chance,<br />

sie zu Hause in aller Ruhe zu beschnuppern und als<br />

sicheren Rückzugsort kennenzulernen. Auf <strong>der</strong> Box<br />

sollten Sie in allen erfor<strong>der</strong>lichen Sprachen vermerken,<br />

dass sich ein lebendes Tier darin befindet.<br />

Auch Ihre Anschrift und Handynummer sollten Sie<br />

anbringen. Befestigen Sie diese auch am Halsband<br />

Ihres Tieres – für den (unwahrscheinlichen) Fall,<br />

dass er aus <strong>der</strong> Box ausreißt.<br />

In <strong>der</strong> Regel berechnen die Airlines für den<br />

Transport von Tieren im Frachtraum entwe<strong>der</strong><br />

einen Festpreis, o<strong>der</strong> das Gewicht von Hund und<br />

Transportbox wird als Übergepäck berechnet.<br />

Einige Fluggesellschaften bieten gegen Aufpreis<br />

eine spezielle Betreuung vor und nach dem Flug<br />

an, sodass das Tier nicht allzu lange alleine ist.<br />

Solche Angebote sind vor allem bei Umsteigeflügen<br />

sinnvoll.<br />

TIPPS<br />

Mit Bello auf die „MS Poseidon“<br />

• Auf dem Flusskreuzfahrtschiff sind Hunde herzlich willkommen: Während<br />

man über Rhein und Mosel schippert, kümmert sich das Bordpersonal liebevoll<br />

um die Vierbeiner. Verschiedene Termine, buchbar ab Sommer 2018 über ITS.<br />

Einreisebestimmungen in Europa<br />

• Seit einigen Jahren benötigen Tiere den Europäischen Heimtierausweis. Um<br />

zu verhin<strong>der</strong>n, dass Ihr Tier in Quarantäne landet, sollten Sie das Dokument,<br />

das vom Tierarzt ausgestellt wird, immer dabeihaben.<br />

• Identifizieren lässt sich jedes Tier über die Tätowierung o<strong>der</strong> den implantierten<br />

Mikrochip, <strong>der</strong> seit 2011 in Deutschland verpflichtend ist.<br />

• Einen Ausweis, <strong>der</strong> Auskunft über die Impfungen Ihres Tieres gibt, sollten Sie<br />

auf jeden Fall mitnehmen. Eine Immunisierung gegen Tollwut ist vorgeschrieben.<br />

Informieren Sie sich rechtzeitig vor <strong>der</strong> Abreise über die Bestimmungen<br />

des Ziellandes. Denn auch innerhalb <strong>der</strong> EU bestehen abweichende Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />

So verlangen Finnland und Malta zusätzlich eine Bandwurmkur,<br />

Dänemark verbietet die Einreise bestimmter Hun<strong>der</strong>assen (etwa Pitbull), und<br />

Griechenland for<strong>der</strong>t ein ärztliches Gesundheitsattest, das unaufgefor<strong>der</strong>t<br />

beim Amtstierarzt o<strong>der</strong> einer Ordnungsbehörde vorgelegt werden muss.<br />

• In den meisten EU-Län<strong>der</strong>n herrscht unbedingte Leinenpflicht. Frei laufen<br />

dürfen die Tiere nur auf explizit ausgewiesenen Plätzen. In öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

in Italien, Portugal, Slowenien, Ungarn und Tschechien besteht<br />

zudem eine Maulkorbpflicht.<br />

Einreisebestimmungen in Nicht-EU-Län<strong>der</strong><br />

Diese sind sehr unterschiedlich. Für Informationen konsultieren Sie am besten<br />

das Auswärtige Amt.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 53


TUNESIEN<br />

WIR HÄTTEN DA MAL<br />

EIN PAAR FRAGEN ...<br />

... und liefern die überzeugenden Antworten gleich selbst: alles über<br />

Beats mit Meerblick, alte Städte und mo<strong>der</strong>ne Galerien in Tunesien<br />

TEXT HARALD BRAUN<br />

ILLUSTRATIONEN ANTON HALLMANN<br />

54 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


TUNESIEN<br />

1<br />

Warum sollte man überhaupt<br />

nach Tunesien reisen?<br />

Die Vielfalt machts. Wer dazu Lust und den nötigen<br />

Mut aufbringt, kann binnen einer Woche<br />

durch die Sahara trekken, durch die Dorsale im<br />

Tellatlas wan<strong>der</strong>n und auf den höchsten Berg Tunesiens<br />

klettern (den Djebel Chambi mit seinen<br />

1544 Metern). Wobei die Hauptattraktion Tunesiens<br />

immer noch die Strände <strong>der</strong> Mittelmeerküste<br />

zu sein scheinen, geht man nach den Touristenzahlen.<br />

Unser Tipp: die Küste von Mahdia,<br />

südöstlich von Monastir – weißsamtiger Sand,<br />

türkisfarbenes Wasser und immer mindestens<br />

eine lässige Handtuchbreite Abstand zum nächsten<br />

Sommerfrischler.<br />

2<br />

Ist das denn sicher?<br />

Die einen sagen so, die an<strong>der</strong>en so ... Wer<br />

sich nur in Monastir, Sousse o<strong>der</strong> Mahdia am<br />

Strand aalen will, erhält meistens die Ansage:<br />

ungefährlich, kein Problem. Auch die Reisewarnung<br />

des Auswärtigen Amtes räumt zwar<br />

die Möglichkeit terroristischer Anschläge ein,<br />

findet die Präsenz tunesischer Ordnungskräfte<br />

in Touristenhochburgen allerdings beruhigend.<br />

Man rät nur explizit von Reisen in die Regionen<br />

um Tataouine und Kebili im Süden des Landes<br />

ab, weil dort immer wie<strong>der</strong> Demonstranten und<br />

Sicherheitskräfte aufeinan<strong>der</strong> losgehen. 2015<br />

aber sind bei einem Anschlag im Touristenort<br />

Sousse 27 Menschen ums Leben gekommen – am<br />

Strand. Ein Risiko bleibt also immer. Allerdings<br />

ist man ja nicht mal mehr im Sauerland o<strong>der</strong> dem<br />

Allgäu davor gefeit, dass sich ein mitleidloser<br />

Schwachkopf mit Sprengstoffgürtel um 72 Jungfrauen<br />

bewirbt.<br />

4<br />

5<br />

Wo kann man mal so<br />

richtig Party machen?<br />

Scharf auf amtliches Clubbing in Küstennähe,<br />

auf Beats mit Meerblick? In diesem Fall lohnt<br />

sich ein Ausflug vorbei am See von Tunis zu den<br />

hübschen Küstenorten Gammarth, La Goulette<br />

o<strong>der</strong> La Marsa. In den reichen Vororten von Tunis<br />

ist nach dem Arabischen Frühling ein Melting<br />

Pot <strong>der</strong> Feierfreudigen entstanden. Freunde aller<br />

vorstellbaren Musikrichtungen treffen sich hier<br />

in friedlicher Eintracht, um die Nächte durchzufeiern.<br />

Der Grund für die Ansammlung <strong>der</strong><br />

Bars vor den Toren <strong>der</strong> Stadt ist simpel: Hier ist<br />

die Lizenz zum Alkoholausschank viel leichter zu<br />

ergattern als in Tunis selbst.<br />

Gibt’s in Tunesien auch was<br />

Mo<strong>der</strong>nes zu sehen?<br />

Allerdings: Auf <strong>der</strong> Insel Djerba haben erst 2015<br />

mehr als 150 Street-Art-Künstler die Stadt Erriadh<br />

in eine bunte Open-Air Galerie verwandelt.<br />

Djerbahood nennt sich diese kreative Tour de Force,<br />

die <strong>der</strong> in Paris lebende Galerist Mehdi Ben Cheikh<br />

initiiert hat, um junge Leute nach Djerba zu locken.<br />

Könnte klappen: Die Reibung zwischen poppiger<br />

Mauermalerei und den historischen Kulissen Djerbas<br />

verleiht den Schauplätzen eine ganz eigene,<br />

geheimnisvolle Aura.<br />

3<br />

Essen die da wirklich<br />

Teig-Brikett?<br />

Beinahe. Die berühmten Teigtaschen heißen einfach<br />

nur Brik. Ohne ett. Richtig zubereitet sind die<br />

frittierten Dreiecke aus Weizenteig köstlich. Wer sich<br />

darunter nichts vorstellen kann, <strong>der</strong> denke an Börek<br />

– die sehen ähnlich aus. Die mit Hack, Huhn o<strong>der</strong><br />

auch Sardellen gefüllten Teigtaschen sind in Tunesien<br />

überall preiswert zu haben. Wer dabei allerdings<br />

stilecht tunesische Atmosphäre aufsaugen möchte,<br />

kommt im prächtigen Restaurant „Dar El Jeld“ in<br />

Tunis auch in Sachen Show auf seine Kosten.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 55


TUNESIEN<br />

6<br />

7<br />

Lohnt sich das auch für<br />

Studienräte?<br />

Sie meinen für die Jungs, die mit dem Baedeker<br />

unterm Arm die historischen Geröllhaufen abwan<strong>der</strong>n?<br />

Aber sicher, da gibt es einige Möglichkeiten:<br />

In El-Jem auf dem Weg nach Sfax kann man<br />

für kleines Geld (10 Dinar) das historische Amphitheater<br />

besichtigen, das nicht wenige Kenner<br />

mit dem römischen Kolosseum vergleichen – Fassungsvermögen<br />

ehemals 35 000 Zuschauer, gebaut<br />

um 240 nach Christus. Wer Glück hat, erlebt<br />

darin im Sommer das jährliche Jazzfestival. Interessant<br />

auch das Bourguiba-Mausoleum in Monastir,<br />

das mit seiner goldenen Kuppel nur aus <strong>der</strong><br />

Entfernung aussieht wie eine Moschee. Pflichttermin<br />

darüber hinaus, wenn man nach Djerba<br />

kommt: die wun<strong>der</strong>schöne el-Ghriba-Synagoge.<br />

Ausflüge nach Sfax sind über die Reiseleitung von<br />

DERTOUR, JAHN und ITS vor Ort buchbar.<br />

Ist in Tunesien nicht „Star<br />

Wars“ gedreht worden?<br />

Sehr richtig. Und weil Tunesier smarte Geschäftsleute<br />

sind, wurden einige Drehorte erhalten, um sie<br />

Touristen weiter zugänglich zu machen. Etwa Onk<br />

Jemal o<strong>der</strong> die Shubiel-Schlucht, nahe <strong>der</strong> Stadt<br />

Tozeur zu finden. Für Luke Skywalkers Filmheimat,<br />

den fiktiven Wüstenort Mos Espa, diente die Stadt<br />

Ksar Hadada im Südosten Tunesiens als Kulisse. Und in<br />

einem Getreidespeicher bei Tataouine, <strong>der</strong> in „Star<br />

Wars“ als Sklavenquartier diente, wird heute sogar ein<br />

kleines Hotel names Sidi Driss betrieben.<br />

8<br />

Das berühmte Kathargo war<br />

ebenfalls in Tunesien, o<strong>der</strong>?<br />

Gut aufgepasst. Die mächtige See- und Handelsstadt lag<br />

in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> heutigen Hauptstadt Tunis und hatte<br />

seine Blütezeit unter Julius Cäsar. Das Ausgrabungsgelände<br />

in <strong>der</strong> Vorstadt von Tunis gehört zu den wichtigsten<br />

und populärsten touristischen Attraktionen des<br />

Landes. Ausflüge nach Karthago sind vor Ort über die Reiseleitung<br />

von DERTOUR, JAHN und ITS buchbar. Auch<br />

sehenswert: das Künstlerdorf Sidi Bou Saïd. Ausflüge<br />

buchbar über DERTOUR, JAHN und ITS.<br />

9<br />

Welche Großstadt sollte<br />

man gesehen haben?<br />

Tunis natürlich. Mit über einer Million Einwohner die<br />

größte Stadt Tunesiens. Allerdings sind weite Teile davon<br />

eher schmucklos und, mit Verlaub, unschön. Das wiegt die<br />

Medina von Tunis allerdings mehr als auf. Sie gehört zum<br />

Weltkulturerbe <strong>der</strong> UNESCO und ist ein faszinierendes,<br />

spektakuläres Gewirr und Gewimmel aus Menschen,<br />

Farben und Gerüchen. Wer mutig ist, stürzt sich ohne<br />

Guide mitten hinein. Falls Sie danach noch Verabredungen<br />

haben und nicht zu spät kommen wollen: viel Glück!<br />

10<br />

Hier soll es doch diese berühmte<br />

punische Stadt geben ...<br />

Auch das ist richtig: Auf <strong>der</strong> tunesischen Halbinsel Kap<br />

Bon befindet sich mit Kerkouane die einzige gut erhaltene<br />

punische Stadt. Deren Ursprünge reichen bis ins vierte<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t vor Christus zurück. Natürlich gehört die<br />

vermutlich wichtigste archäologische Ausgrabungsstätte<br />

Nordafrikas auch zum Weltkulturerbe <strong>der</strong> UNESCO.<br />

Wenn man schon mal in <strong>der</strong> Nähe ist und sich ohnehin für<br />

alte Steine interessiert, sollte man unbedingt noch in Nabeul<br />

(dem antiken Städtchen Neapolis) vorbeischauen.<br />

56 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


TUNESIEN<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Tunesien übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

*****<br />

IBEROSTAR DIAR EL ANDALOUS<br />

Schlafen wie die Könige<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Würde man nicht wissen, dass man gerade als Gast in ein<br />

Hotel eingecheckt hat, könnte man auch denken, man bewohnt<br />

einen arabischen Palast. Das strahlend weiße Gebäude<br />

mit seinen Rundbögen und seinem klaren Design hat tatsächlich<br />

etwas Majestätisches zwischen all den Palmen drumherum.<br />

Und es bietet jede Menge Luxus: einen tollen Pool, elegante<br />

Sonnenterrassen, ein Haupt- und drei Themenrestaurants,<br />

einen wun<strong>der</strong>bar duftenden Garten, ein Amphitheater, Tennis,<br />

Bogenschießen, Volleyball, Kajak fahren und den Strand<br />

vor <strong>der</strong> Tür – ach, je<strong>der</strong> arabische Herrscher wäre begeistert.<br />

Über DERTOUR und JAHN REISEN<br />

****<br />

IBEROSTAR<br />

MEHARI DJERBA<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

****<br />

GOLF BEACH<br />

DJERBA & SPA<br />

Süßwasser-Pool, Relax-Pool, Hallenbad,<br />

Meer – wo soll man jetzt<br />

bloß zuerst reinspringen? Kompromiss:<br />

Verbringen Sie den Tag<br />

mit kühlen Getränken am Pool<br />

und sehen Sie später <strong>der</strong> Sonne<br />

dabei zu, wie sie sich über dem<br />

Meer verabschiedet. Klingt<br />

schrecklich schön, o<strong>der</strong>?<br />

Über ITS<br />

Die Insel Djerba verzauberte ja bekanntlich<br />

bereits Odysseus, nachdem<br />

er den Sirenen gerade so entkommen<br />

war. Seien Sie sicher, Ihnen<br />

wird es genauso gehen. Einen<br />

großen Anteil daran dürfte dieses<br />

Hotel mit seinem tunesischen Flair<br />

und seiner Lage direkt am Meer<br />

haben. Einfach göttlich!<br />

Über ITS<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

****<br />

LES ORANGERS<br />

BEACH RESORT<br />

Am Strand kleine, mit Stroh überdachte<br />

Ruheplätze, auf dem Gelände<br />

ein wun<strong>der</strong>bares Restaurant<br />

unter großen Schirmen, die<br />

Zimmer mit eigener Terrasse –<br />

hier können Sie rund um die Uhr<br />

draußen sein und die Wärme, das<br />

Meer und die Herzlichkeit <strong>der</strong><br />

Menschen genießen.<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 57


GRIECHENLAND<br />

HOCH DIE<br />

THASSOS!<br />

Thassos ist schon seit <strong>der</strong> Antike ein Ort, um den sich<br />

Mythen ranken. Zu Recht, denn die nördlichste aller griechischen<br />

Inseln ist sagenhaft schön — und noch ein Geheimtipp<br />

TEXT MICHÈ LE LOETZNER<br />

58 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


GRIECHENLAND<br />

FARBTHERAPIE Blau, da sind sich Wissenschaft und Esoterik einig, beruhigt und schenkt Vertrauen. Insofern müsste ein Besuch des<br />

Saliara Beach mit seinen fast schon hypnotischen Blauschattierungen durchaus von <strong>der</strong> Krankenkasse bezahlt werden, finden wir<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 59


GRIECHENLAND<br />

1 2<br />

3 4<br />

5<br />

6 7<br />

60 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


GRIECHENLAND<br />

1 SCHIRMHERRSCHAFT Feiner Sand, flach abfallendes<br />

Wasser: Familien mit Kin<strong>der</strong>n sind am Strand Skala<br />

Prinos genau richtig. 2 DARAUF EINEN OUZO!<br />

Wer sich die Zeit für einen Besuch des Bergdorfs Panagia<br />

und seiner hübschen Tavernen nimmt, ist nur zu beglückwünschen.<br />

3 DÜRFEN WIR VORSTELLEN?<br />

Buzuki, überzeugter Bewohner <strong>der</strong> Insel Thassos.<br />

4 EINZIGARTIG Die Olivensorte Throumba Thassou<br />

wächst auf bis zu 1000 Jahre alten Bäumen, und es gibt<br />

sie nur hier. 5 DRESSCODE Knielange Hosen und bedeckte<br />

Schultern sind Voraussetzung, um sich das Kloster<br />

des Erzengels Michael anzusehen. 6 ISLAND IN THE<br />

SUN Rund eine halbe Stunde braucht man mit <strong>der</strong> Fähre<br />

nach Thassos. 7 OLDIE, BUT GOLDIE Im Amphitheater<br />

von Limenas finden u. a. Konzerte statt.<br />

Festbinden mussten sie ihn. Und als das<br />

nichts half, stopften sie ihm auch noch<br />

Sackleinen ins Ohr, damit er endlich Ruhe<br />

gab und aufhörte zu greinen, weil er nicht zu ihnen<br />

konnte. Ja, Odysseus war nicht immer ein<br />

starker Mann: Dem Gesang <strong>der</strong> Sirenen fiel er<br />

beinahe zum Opfer, hätte seine Mannschaft ihn<br />

nicht so drastisch zurückgehalten. Hätte er gewusst,<br />

dass es außer den verführerisch schönen<br />

Frauenstimmen noch so viel mehr gibt auf dieser<br />

Insel im Thrakischen Meer, er hätte seine Fesseln<br />

womöglich gesprengt.<br />

Odysseus? Sirenen? Das ist Buzuki alles total<br />

egal. Genüsslich rollt er sich noch mal in seinem<br />

Lieblingsblumenkübel zusammen, schnurrt kurz<br />

und verjagt träge mit <strong>der</strong> Pfote eine Fliege. Der<br />

Morgen war schon recht hektisch für den dicken,<br />

alten Kater. Erst beaufsichtigte er die Oliven- und<br />

Honig-Anlieferung per Eselwagen für den an<br />

jedem Montag stattfindenden Markt in Prinos.<br />

Dann musste er dringend in <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

patrouillieren, um zu sehen, was seine Fellfreunde<br />

so treiben. Und als er beinahe schon auf dem<br />

Rückweg zu besagtem Blumenkübel war, begegnete<br />

ihm auch noch ein Blödauge. Die Schlangenart<br />

ist zwar ungefährlich, hat in seinem Revier<br />

aber nichts zu suchen. An die vielen Schildkröten<br />

auf Thassos kann man sich ja noch gewöhnen,<br />

aber diese Blödaugen! Da hat die Geduld des griechische<br />

Katers Grenzen.<br />

Nicht mal 14 000 Menschen (und wahrscheinlich<br />

fast so viele Katzen) leben auf <strong>der</strong><br />

nördlichsten aller griechischen Inseln rund um<br />

den Berg Ipsarion, umgeben von tiefgrüner, überraschend<br />

saftiger Vegetation. Das Leben geht hier<br />

seinen ruhigen Gang, alles, bloß keine Eile. Der<br />

Tourismus begann schon in den 1960er-Jahren,<br />

NAH AM WASSER GEBAUT ...<br />

... ist <strong>der</strong> Naturpool Giola, 20 mal 15 Meter groß, den man nach einem<br />

rund drei Kilometer langen Fußmarsch erreicht. Wagemutige springen<br />

von den bis zu acht Meter hohen Klippen hinein<br />

und am Design des internationalen Flughafens in<br />

Kavala hat sich seither gefühlt auch nichts verän<strong>der</strong>t.<br />

Mit einer kurzen Fährfahrt erreicht man die<br />

Insel, <strong>der</strong>en Hauptort Limenas Thasou noch immer<br />

ziemlich überschaubar ist. Selbst die vielen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te intensiver Minenarbeit konnten<br />

dem Charme des Eilands nichts anhaben. Gold,<br />

Kupfer, Eisen und später Zink sowie Marmor verhalfen<br />

den Einwohnern zu solidem Wohlstand –<br />

übergeschnappt ist hier trotzdem keiner.<br />

Kleine, eng aneinan<strong>der</strong> gekuschelte Steinhäuser<br />

säumen schmale Kopfsteinpflaster-Gassen, in<br />

den Tavernen gibt es eiskaltes Mythos-Bier, alte<br />

Edelkastanien, Pinien o<strong>der</strong> orientalische Hainbuchen<br />

spenden Schatten. Thassos ist dank seiner<br />

geografischen Lage das ganze Jahr hindurch<br />

ungewöhnlich grün. Selbst die karibisch anmutenden<br />

schneeweißen Strände und das hier nahezu<br />

mintfarbene Meer sind von Bäumen eingerahmt.<br />

Wer einmal hier war, <strong>der</strong> kann verstehen,<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 61


GRIECHENLAND<br />

Korfu<br />

Griechenland<br />

Athen<br />

Kreta<br />

VERGESST SOUFLAKI!<br />

Sonnengetrockneter<br />

Oktopus vom Grill ist doch<br />

um einiges leckerer<br />

Thassos<br />

warum die Sirenen ihr Hauptquartier ausgerechnet<br />

auf Thassos aufgeschlagen hatten. Und auch,<br />

warum sich Buzuki hier so wohlfühlt, Blödaugen<br />

hin o<strong>der</strong> her.<br />

Thassos’ Strände sind abwechslungsreich:<br />

mal langgezogen, mal verborgen in kleinen Buchten.<br />

Und in Giola gibt es sogar einen natürlichen<br />

Pool. Wem Müßiggang in Liegestühlen nicht<br />

behagt, <strong>der</strong> freut sich auf die vielen Wan<strong>der</strong>wege<br />

– Thassos ist ein wahres Trekking-Paradies<br />

für jeden Schwierigkeitsgrad. Und dann ist da ja<br />

noch das Essen. Kann man Meeresfrüchte im Zitronensud<br />

jemals satthaben? O<strong>der</strong> hausgemachten<br />

Joghurt mit dem weltberühmten Pinienhonig,<br />

<strong>der</strong> hier hergestellt wird? Fraglich, äußerst<br />

fraglich. Odysseus hätte diese Perle östlich von<br />

Thessaloniki höchstwahrscheinlich nicht mehr<br />

verlassen. Damit wäre Homers „Odyssee“ zwar<br />

bedeutend kürzer geraten, aber Thassos wäre<br />

dann sicher kein Geheimtipp mehr.<br />

TIPPS<br />

Top 3: Strände<br />

Golden Beach: Nur 14 Kilometer von Limenas entfernt,<br />

erstreckt sich dieser langgezogene, feine Sandstrand am<br />

flachen Wasser die Ostküste entlang. Toll für Kin<strong>der</strong>.<br />

Schöne Hotels an diesem Traumstrand gibt’s bei DER-<br />

TOUR, JAHN REISEN und ITS.<br />

Saliara (Marble) Beach: Kein Sand, aber die feinen, kleinen<br />

Marmorkiesel sind es absolut wert, die etwas komplizierte<br />

Anfahrt via Makryammos über eine staubige Landstraße<br />

in Kauf zu nehmen. Das Hotel Makryammos Bungalows<br />

liegt ganz in <strong>der</strong> Nähe. Buchbar bei JAHN<br />

REISEN und ITS.<br />

Pachis Beach: In dieser kleinen, charmanten Lagune mit<br />

vielen Pinien ist fast immer ein Schattenplatz garantiert.<br />

Top 3: Sehenswürdigkeiten<br />

Giola: Der natürliche Pool an <strong>der</strong> Südostküste bei Astris<br />

ist atemberaubend. Der Weg dorthin auch, allerdings im<br />

sportlichen Sinne. Mindestens eine halbe Stunde läuft<br />

man in <strong>der</strong> prallen Sonne bergauf und bergab. Doch das<br />

Ziel lohnt sich! Inkludiert in <strong>der</strong> Inselrundfahrt, buchbar<br />

vor Ort (DERTOUR, JAHN REISEN und ITS).<br />

Kloster des Erzengels Michael: Es wurde 1110 n. Chr. auf<br />

den Klippen erbaut. Der Blick aufs Meer ist fantastisch, das<br />

Kloster selbst ein tummeliger Wallfahrtsort. Inkludiert in<br />

<strong>der</strong> Inselrundfahrt, buchbar vor Ort (DERTOUR, JAHN<br />

REISEN und ITS).<br />

Kallirachi: Das Dorf in den westlichen Bergen ist ein konservierter<br />

Zeitzeuge. Wer bestaunen will, wie es in Griechenland<br />

vor vielen Hun<strong>der</strong>t Jahren aussah, ist hier richtig.<br />

Und die Sonnenuntergänge sind in Kallirachi legendär.<br />

Top 3: Tavernen<br />

The George Tavern, Limenaria: Direkt am Meer hat es sich<br />

seinen 80er-Jahre-Chic bewahrt – im besten Sinne. Alles<br />

ist hier oldschool, das gegrillte Gemüse eine Offenbarung.<br />

Taverna Iatrou, Theológos: Das Restaurant ist groß und<br />

laut, <strong>der</strong> Wirt Kostas berühmt für sein gegrilltes Lamm.<br />

Piatsa Michalis, Potos: Nichts für den schmalen Geldbeutel,<br />

aber die Fischgerichte sind unglaublich lecker und die<br />

Lage am Strand unbezahlbar.<br />

Top 3: Wan<strong>der</strong>routen<br />

Für Ungeübte: Beginnend am Golden Beach, mäan<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />

Küstenwan<strong>der</strong>weg 13 Kilometer am Strand entlang, über<br />

Klippen und durch Marmorsteinbrüche nach Limenas – ganz<br />

ohne Steigung. Sonnenhut und Badehose nicht vergessen!<br />

Für schnellere Bummler: Von Skala Potamia geht’s meist<br />

flach und angenehm schattig zwei bis drei Stunden durch<br />

Olivenhaine bis nach Potamia, vorbei an zwei kleinen Kapellen<br />

und den Gemüsegärten <strong>der</strong> Einheimischen.<br />

Nur für Fortgeschrittene: Der Aufstieg auf Thassos’<br />

höchsten Berg Ipsarion (1204 Meter) startet in Potamia.<br />

16 Kilometer geht es bergauf, die Aussicht ist durchgehend<br />

beeindruckend, die Dauer lei<strong>der</strong> auch: Acht Stunden<br />

sollte man einplanen und ausreichend Wasser mitnehmen.<br />

Weitere spannende Ausflüge können vor Ort über die<br />

Reiseleitung von DERTOUR, JAHN REISEN und ITS gebucht<br />

werden, zum Beispiel eine Jeep-Safari, Bootstouren<br />

entlang <strong>der</strong> Küste o<strong>der</strong> ein Besuch <strong>der</strong> Nestos-Schlucht<br />

per Kanu.<br />

FOTOS: MAURITIUS IMAGES (3); ADOBE STOCK (5); IML/LAIF (3); MICHÈLE LOETZNER; STOCKSY.COM (2)<br />

62 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


THASSOS<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Thassos übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

****<br />

MAKRYAMMOS BUNGALOWS<br />

Stimmungsvoll<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Hübsche Naturstein-Bungalows verteilen sich über die<br />

Anlage dieses Hotel-Komplexes. Sie sind terrassenförmig<br />

angelegt und verstecken sich in einem großen Pinienwald.<br />

Vor <strong>der</strong> Tür: eine schöne Bucht mit Sandstrand, <strong>der</strong> mit<br />

<strong>der</strong> Blauen Flagge <strong>der</strong> EU für Sauberkeit ausgezeichnet<br />

wurde. Speisesaal und Bar haben Außenterrassen, damit<br />

Sie keine Minute <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>baren Stimmung draußen<br />

verpassen. Einmal in <strong>der</strong> Woche gibt’s ein großes Barbecue,<br />

wer will, spielt Tennis o<strong>der</strong> Beach-Volleyball, um<br />

Kin<strong>der</strong> kümmern sich Animateure im Kin<strong>der</strong>klub.<br />

Über ITS und JAHN REISEN<br />

****<br />

COOEE ASTIR<br />

NOTOS<br />

FOTOS: DER TOURISTIKX<br />

****<br />

ALEA HOTEL<br />

& SUITES<br />

Flache, weiße Gebäude, die in <strong>der</strong><br />

griechischen Sonne vor azurblauem<br />

Himmel strahlen – klingt<br />

kitschig? Tja, damit müssen Sie<br />

hier wohl leben. Die Anlage bietet<br />

auch sonst alles, was das Herz<br />

gern möchte – bis zu großen<br />

Strandbetten, auf denen Sie die<br />

Sterne beobachten können.<br />

Über DERTOUR, ITS u. JAHN REISEN<br />

Das familiengeführte Hotel mit 28<br />

Zimmern nahe des Dorfes Potos hat<br />

gerade ein zweites Gebäude eröffnet:<br />

das „Notos Deluxe“. Nicht, dass das<br />

Hotel nicht auch vorher schon eine<br />

Reise wert gewesen wäre. Doch jetzt<br />

können Sie Ihre Ferien noch besser<br />

genießen, denn auch dieser Teil des<br />

Hotels hält, was er verspricht.<br />

Über JAHN REISEN<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

***<br />

OCEAN BEACH<br />

Im Hintergrund die Berge und<br />

vorn <strong>der</strong> Blick aufs Meer – das<br />

„Ocean Beach“ macht wirklich jeden<br />

glücklich. Das liegt auch an<br />

seinem griechischen Besitzer, <strong>der</strong><br />

sich aufmerksam um seine Gäste<br />

kümmert. Die schwimmen <strong>der</strong>weil<br />

im Meer o<strong>der</strong> Pool o<strong>der</strong> vergnügen<br />

sich in einer <strong>der</strong> umliegenden<br />

Tavernen.<br />

Über JAHN REISEN und ITS<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 63


KOLUMNE<br />

Wenn Miriam Collée <strong>der</strong> Alltag so richtig auf die Nerven geht, fährt<br />

sie an den Flughafen und findet ihren Glauben an das Gute wie<strong>der</strong>.<br />

Denn nirgendwo gibt es mehr Liebe auf kleinstem Raum<br />

WEICHE<br />

LANDUNG<br />

64 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


FOTOS: STOCKSY.COM; SIMONE SCARDOVELLI<br />

Im Laufe des Lebens entwickelt je<strong>der</strong><br />

Mensch seine eigene Strategie<br />

gegen diese Tage, an denen sich die<br />

Welt gegen einen verschwört. Die Chefin,<br />

<strong>der</strong> Mann, die undankbaren Kin<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> Einkaufswagen, <strong>der</strong> den Euro nicht<br />

mehr ausspuckt, die 200-Euro-Sonnenbrille,<br />

die beim Versuch, den Euro<br />

herauszufummeln, unter die Rä<strong>der</strong> des<br />

Wagens <strong>der</strong> Punze daneben kommt.<br />

Manchen hilft es dann, in den Wald<br />

zu gehen, zu joggen, den Hund herabschauen<br />

zu lassen o<strong>der</strong> sinnlos mit<br />

dem Auto rumzufahren. Eine Freundin<br />

von mir lutscht die Haselnüsse von ein<br />

bis zwei Packungen „Toffifee“ aus <strong>der</strong><br />

Nougatcreme; sie sagt, das meditative<br />

Lutschen in Kombination mit dem<br />

Zuckerschock beruhige sie.<br />

Ich fahre an solchen Tagen immer<br />

zum Flughafen. Dort setze ich mich auf<br />

einen freien Platz unter <strong>der</strong> Anzeigetafel<br />

<strong>der</strong> ankommenden Flugzeuge und<br />

tue so, als würde ich jemanden abholen.<br />

In Wahrheit aber sehe ich mir die<br />

Menschen an, die sich links und rechts<br />

von mir in die Arme fallen. Da rauscht<br />

eine Tochter mit Rastalocken, Nasenring<br />

und tätowiertem Dekolleté und<br />

bedrohlich bebendem Großraumrucksack<br />

ihrer ganz und gar bürgerlichen<br />

Mutter in die Arme; da küsst ein verlegener<br />

Teenie mit Rose und Grünzeug<br />

in <strong>der</strong> Hand ein blondes Mädchen, das<br />

vor lauter Rührung o<strong>der</strong> Peinlichkeit,<br />

das kann ich in dem Moment nicht erkennen,<br />

die Farbe <strong>der</strong> Rose annimmt.<br />

Zwei kleine Mädchen rollen auf rosa<br />

Elefantenkoffern ihren Großeltern<br />

entgegen, die weinende Mutter gleich<br />

hinterher, und am Ende verdrückt sogar<br />

<strong>der</strong> Opa ein paar Tränchen. Ein<br />

älterer, indischer Herr schließt einen<br />

etwa gleich alten an<strong>der</strong>en indischen<br />

Herrn in die Arme. Sie wiegen sich<br />

minutenlang und klopfen sich dabei<br />

unentwegt auf die Schultern, nehmen<br />

ihre Gesichter zwischen die Hände und<br />

küssen sie gegenseitig ab. Zwei Brü<strong>der</strong>?<br />

Cousins? Alte Schulfreunde? Ein Geschäftsmann<br />

im schmal geschnittenen<br />

Anzug und schwarzem Rimowa-Koffer<br />

legt ad hoc seine steife Coolness ab,<br />

als sich ein schokoladenverschmierter,<br />

kleiner Rotzlöffel unter herzzerreißenden<br />

„Pappaapappaa“-Rufen<br />

seinen Weg durch die Lichtschranke<br />

bahnt, was wie<strong>der</strong>um den elektronischen<br />

„Wrong Way Falsche Richtung“-Alarm<br />

auslöst. Ein junger, unsicherer<br />

Mann mit Baseballkappe, die<br />

er sich in den 30 Minuten Wartezeit<br />

ungefähr 30-mal zurechtgerutscht und<br />

die Haare darunter sorgfältig zur Seite<br />

gekämmt hat, küsst nicht, wie ich geraten<br />

hatte, das Mädchen mit den silbernen<br />

Turnschuhen und dem suchenden<br />

Blick, son<strong>der</strong>n ein extrem gut aussehendes,<br />

vollbärtiges Unterhosenmodel<br />

(da bin ich mir sicher). Ein gepfleg­<br />

Der Spaß ist wirklich<br />

nicht ganz billig: vier<br />

Euro pro 30 Minuten<br />

Parkzeit.<br />

ter Herr um die 60 mit penetrantem<br />

Rasierwasser, Typ Mario Adorf, nur<br />

dünner, begrüßt mit Handkuss eine<br />

etwas zu rot gefärbte ältere Dame, die<br />

ihm empört die Hand entzieht und ihn<br />

beherzt und leidenschaftlich nie<strong>der</strong>knutscht,<br />

was bei mir die ersten Tränen<br />

<strong>der</strong> Rührung auslöst. Ich würde sie<br />

gern fragen, wann und wie und wo sie<br />

sich kennengelernt haben, vermutlich<br />

über Tin<strong>der</strong>. Zwei kreischende Mädels<br />

hoppeln um ein ebenfalls kreischendes<br />

Mädchen herum und quietschen dabei<br />

synchron „Oh my gosh, oh my gosh“.<br />

Eine Schwester hüpft weinend ihrem<br />

Bru<strong>der</strong> auf die Hüfte, <strong>der</strong> sie mit einem<br />

„Welcome Home“-Luftballon erwartet<br />

und sie <strong>der</strong>maßen durch die Luft wirbelt,<br />

dass man nur noch Füße strampeln<br />

sieht, zwischen Weinen und Lachen<br />

ein „Lass mich runter, du Arsch!“<br />

hört und schließlich einen entfesselten,<br />

heliumgefüllten Ballon in den ersten<br />

Stock in die Abflughalle aufsteigen<br />

sieht. Dann liegen sie sich alle in den<br />

Armen: Mutter, Vater, Bru<strong>der</strong>, Schwester,<br />

ein Knoten aus Armen und Beinen.<br />

Ich kann meine Tränen inzwischen<br />

auch nicht mehr unterdrücken. Bei so<br />

viel Liebe auf so kleinem Raum wird<br />

mir immer ganz an<strong>der</strong>s. Es gibt keinen<br />

Ort auf <strong>der</strong> Welt, <strong>der</strong> so voller Gefühlsausbrüche<br />

ist wie Ankunftshallen von<br />

Flughäfen. An Bahnhöfen herrscht<br />

immer Hektik und Gedränge, zu viele<br />

Ein- und Aussteiger auf einmal. Hier<br />

aber ist alles sauber getrennt und<br />

hoch konzentriert. Man erhält einen<br />

klitzekleinen Einblick in die verschiedensten<br />

Menschen und Beziehungen:<br />

Väter und Söhne, Mütter und Töchter,<br />

frisch Verliebte, alte Freunde, Brü<strong>der</strong><br />

und Schwestern, Omas und Enkel. Und<br />

zwar genau in dem Moment, in dem die<br />

Emotionen überkochen. In dem alle<br />

sozial erwünschten Verhaltensweisen<br />

über Bord geworfen und alle noch so<br />

verklemmten Schleusen geöffnet werden.<br />

Es ist herrlich!<br />

Der Spaß ist wirklich nicht ganz<br />

billig, vier Euro pro 30 Minuten Parkzeit,<br />

und je nachdem, wie ungeliebt<br />

ich mich an solchen Tagen fühle, kann<br />

es schon mal länger dauern, um mich<br />

vom Gegenteil zu überzeugen. Dass<br />

wir nämlich nicht, wie so viele behaupten,<br />

in einer Welt voller Habgier und<br />

Hass leben, son<strong>der</strong>n überall von Liebe<br />

umgeben sind. Es klingt kitschig, ich<br />

weiß, und geklaut noch dazu, aus <strong>der</strong><br />

Anfangsszene <strong>der</strong> Kinoschnulze „Tatsächlich<br />

... Liebe“. Sie spielt übrigens<br />

in <strong>der</strong> Ankunftshalle am Airport Heathrow.<br />

Aber jetzt muss ich dringend<br />

nach Hause, meine Kin<strong>der</strong> und meinen<br />

Mann umarmen. O<strong>der</strong> vielleicht auch<br />

nie<strong>der</strong>knutschen.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 65


BULGARIEN<br />

FEUCHT-FRÖHLICH<br />

Goldstrand ist <strong>der</strong> deutsche<br />

Name für „Slatni pjasazi“, das<br />

berühmte Seebad am Schwarzen<br />

Meer. Der 3,5 Kilometer<br />

lange Küstenabschnitt wird<br />

von schimmerndem Sand<br />

überzogen und von waldbedeckten<br />

Hängen gesäumt.<br />

(Sonnen)baden ist hier nicht<br />

die einzige Beschäftigung:<br />

Am „Ballermann des Balkans“<br />

feiert man von Mai bis<br />

Oktober 24/7. DJs, Klubs,<br />

Karaoke-Bars – alles vor Ort<br />

SOMMER<br />

VORM BALKAN<br />

Ein goldener Strand, das Schwarze Meer, Party nach Belieben;<br />

Naturschönheiten, antike Schätze und Städte so prachtvoll wie die<br />

traditionellen Trachten: Wer es im Urlaub abwechslungsreich und<br />

(n)ostalgisch mag, ist in Bulgarien richtig<br />

TEXT HEIKE PREDIKANT<br />

66 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


BULGARIEN<br />

ROMANTISCH WIRD’S IM STÄDTCHEN NESSEBAR, das in <strong>der</strong> Bucht von Burgas auf<br />

einer Halbinsel liegt: Gleich auf dem Damm erinnert eine hölzerne Windmühle (oben links) an vergangene<br />

Zeiten. Am Stadttor begrüßen Straßenmusiker Besucher mit einem Ständchen vor antiken<br />

Ruinen (oben rechts). Und die Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) mit ihren Befestigungsanlagen,<br />

historischen Wohngebäuden, <strong>der</strong> Sophienkirche aus dem 13. Jahrhun<strong>der</strong>t – ein Freilicht-Museum!<br />

Zwischendrin entdeckt man Restaurants, in denen „Black Sea Food“ serviert wird,<br />

urige Weinlokale, Souvenir-Shops (unten) und traditionelles Kunsthandwerk.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 67


BULGARIEN<br />

AUSFLUG IN DIE ANTIKE Bis zu 70 Meter hoch ragen die zerklüfteten Felsen<br />

des Kap Kaliakra samt Ruinen einer mittelalterlichen Festung aus dem Meer. Am<br />

Ende <strong>der</strong> Landzunge thront die Kapelle des St. Nikolaus (oben). Von dort bietet sich<br />

ein atemberauben<strong>der</strong> Blick auf die nördliche Schwarzmeerküste. Und mit etwas Glück<br />

kann man sogar Delfine beobachten. KULTUR-STOPP Warna ist auch im Winter<br />

eine Reise wert, aber im Sommer finden (fast) täglich Theater-, Opern- und<br />

Ballettaufführungen von Ensembles aus aller Welt statt. Souvenir-Liebhaber werden<br />

auf dem Bil<strong>der</strong>markt am Opernplatz glücklich (unten).<br />

68 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


BULGARIEN<br />

KOSTPROBE Wer wissen möchte, wie Bulgarien schmeckt, sollte eine Baniza (oben<br />

links) probieren – eine mit Schafskäse gefüllte Blätterteig-Tasche. Fürs Weihnachts- und<br />

Neujahrsessen werden in das Gebäck Papierstreifen mit Zukunftsdeutungen eingebacken.<br />

PRACHT AN DER DONAU Die Stadt Russe verzaubert mit einem Architektur-Mix<br />

aus Wiener Jugendstil, Barock, Renaissance und Klassizismus. Must-see: das<br />

Theater Sawa Ognianow (oben rechts). MEERWERT Auf einem Plateau <strong>der</strong> Dobrudscha<br />

erstreckt sich Kawarna, darunter wechseln sich winzige Buchten und einsame<br />

Strände ab. Die kunstvollen Felsformationen (unten) bieten die schönsten Sonnenplätze.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 69


BULGARIEN<br />

KLEIDUNG MIT INFO<br />

Jede Region hat ihre Tracht<br />

(oben links): Die Ornamente<br />

verrieten einst, wer aus<br />

welcher Familie und aus<br />

welchen Landesteilen<br />

stammte. WANDER-<br />

FREUDE Der Pirin-Nationalpark<br />

(oben rechts) beheimatet<br />

rund 180 Seen und<br />

mehr als 40 über 2500<br />

Meter hohe Berge. Ebenfalls<br />

hier zu Hause sind<br />

Braunbären und Wölfe.<br />

ZUM STAUNEN Die Felsen<br />

von Belogradtschik waren<br />

schon als neuntes Weltwun<strong>der</strong><br />

nominiert – in sie<br />

hinein schmiegt sich die Kaleto-Festung<br />

(unten rechts).<br />

RUMÄNIEN<br />

Belogradtschik<br />

Russe Kawarna<br />

Warna<br />

Bulgarien Sonnenstrand<br />

Sofia<br />

Pirin-Nationalpark<br />

TÜRKEI<br />

GRIECHENLAND<br />

M E E R<br />

S C H W A R Z E S<br />

TIPPS<br />

Blogbuster<br />

blog-bulgarien.de<br />

eatstaylovebulgaria.com/blog<br />

bulgarientransfers.de/blog<br />

Bus statt Flieger<br />

Günstig nach Warna, Burgas, Russe und zum Goldstrand:<br />

eurolines.de<br />

Restaurants<br />

Nessebar: „The Old Nessebar“,<br />

facebook.com/theoldnessebarrestaurant<br />

Kap Kaliakra: „Castello di Kaliakra“,<br />

facebook.com/KaliakraRestaurant<br />

Warna: „Staria Chinar“, stariachinar.com<br />

Russe: „Leventa“, leventa-bg.net<br />

Kawarna: „The Mussel Farm“, dalboka.bg<br />

Shuttle-Service<br />

In den Seebä<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Schwarzmeerküste verkehren<br />

Bimmelbahnen, die Urlauber von einem zum an<strong>der</strong>en<br />

Ende des jeweiligen Ortes bringen.<br />

Termine<br />

„Varna Summer“: Für das älteste Musikfestival Bulgariens<br />

sind jedes Jahr die Monate Juni und Juli reserviert.<br />

varnasummerfest.org<br />

Typische Mitbringsel<br />

Keramik- und Töpferwaren, Besticktes, gewebte Teppiche<br />

(Kelims), Tischdecken, Holzschnitzereien, Kupfer- und<br />

Zinngefäße, Lokum (Süßigkeit à la Türkischer Honig),<br />

Anis- und Pflaumenschnaps, Weinbrand, Rosenöl.<br />

FOTOS: K. HOFFMANN/LAIF; MAURITIUS IMAGES (5); KARL-HEINZ RAACH/LAIF; HUBER IMAGES (2); PLAINPICTURE (2); PICTUREPRESS<br />

70 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


BULGARIEN<br />

Local Heroes<br />

Baniza, Surva, da und ne – verstehen Sie nicht?<br />

Dann verraten wir Ihnen, was hinter den bulgarischen Wörtern steckt<br />

ZUM ESSEN<br />

DOBAR<br />

APETIT!<br />

Baniza ist <strong>der</strong> Inbegriff<br />

bulgarischer Küche. Das<br />

Gebäck aus Blätterteig<br />

kann verschiedene Füllungen<br />

enthalten. Die<br />

bekannteste Variante ist<br />

die mit Schafskäse. Die<br />

Bulgaren starten damit<br />

gerne in den Tag. Macht<br />

auch garantiert satt!<br />

ZUM SCHNUPPERN<br />

WOLLE ROSE<br />

KAUFEN?<br />

Vielleicht umweht Sie bereits<br />

ein Hauch Bulgarien, ohne<br />

dass Sie es wissen: Schließlich<br />

stammen 85 Prozent des weltweit<br />

produzierten Rosenöls –<br />

Bestandteil vieler Parfums – aus<br />

bulgarischen Rosenblättern. Im<br />

Mai und Juni werden sie geerntet.<br />

FOTOS: STOCKFOOD; MAURITIUS IMAGES (2); PLAINPICTURE<br />

ZUM FEIERN<br />

GEGEN BÖSE<br />

GEISTER<br />

Eine unverzichtbare Tradition für die Menschen in dem kleinen<br />

Städtchen Pernik: In skurrilen Verkleidungen vertreiben die Bewohner<br />

beim Maskenfest „Surva“ die Wintergeister und for<strong>der</strong>n sie auf,<br />

das Land für den Frühling freizugeben. Ein sehenswertes Spektakel,<br />

das jedes Jahr am letzten Januarwochenende stattfindet.<br />

ZUM LERNEN<br />

JA ODER NEIN?<br />

BARBIE-<br />

LOOKALIKE<br />

Auch diese<br />

amerikanische<br />

Ikone feiert beim<br />

Surva-Fest den<br />

Abschied des<br />

Winters<br />

Achtung, Verwirrungsgefahr! In<br />

Bulgarien wird Nein mit Kopfnicken<br />

und Ja mit Kopfschütteln ausgedrückt,<br />

eine Eigenart, die Bulgaren<br />

mit Albanern und Griechen gemeinsam<br />

haben. Am besten, Sie merken<br />

sich folgende zwei Wörter: „da“, was<br />

„ja“ bedeutet, und „ne“ für „nein“ –<br />

im Zweifel müssen Sie den Kopf dann<br />

einfach gar nicht bewegen.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 71


BULGARIEN<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Bulgarien übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

****<br />

LTI NEPTUN BEACH<br />

Ein Kindheitstraum wird wahr<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Und das ist ernst gemeint, denn beson<strong>der</strong>s für Familien<br />

ist dieses Vier-Sterne-Hotel ein Paradies. Vom Strand<br />

ist es nur durch die Promenade getrennt, vielleicht<br />

möchten Sie und Ihre Familie die Anlage aber auch gar<br />

nicht verlassen. Kin<strong>der</strong> können ihre Zeit im Mini-Klub<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>-Disco verbringen, die Eltern steigen<br />

unterdessen in den Whirlpool o<strong>der</strong> fahren Wasserski.<br />

Am Abend schauen sich alle eine Show an, nachdem Sie<br />

in einem <strong>der</strong> drei Restaurants gegessen haben. O<strong>der</strong> Sie<br />

schlen<strong>der</strong>n eben doch noch den Traumstrand entlang.<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

****<br />

GRIFID ENCANTO<br />

BEACH<br />

****<br />

CLUB CALIMERA<br />

IMPERIAL RESORT<br />

Tagsüber erinnert dieses Hotel an<br />

einen Palast aus „Tausendundeine<br />

Nacht“, nachts sieht es aus wie<br />

eins <strong>der</strong> Luxus-Casinos in Las<br />

Vegas. Und es hat Traumlage: 100<br />

Meter vom Strand entfernt, zehn<br />

Minuten vom Ort Nessebar und<br />

direkt neben den UNESCO-geschützten<br />

Dünen. Noch Fragen?<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

Egal, in welchem Zimmer Sie übernachten,<br />

Sie haben immer Meerblick.<br />

Wenn Sie auf <strong>der</strong> Terrasse<br />

frühstücken – Meerblick. Wenn Sie<br />

Volleyball spielen – Meerblick. Für<br />

Familien gibt es extra große, frisch<br />

renovierte Zimmer, und bevor wir<br />

es vergessen: Wenn Sie am Pool liegen<br />

... Sie ahnen es.<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

****<br />

PRIMASOL<br />

RALITSA<br />

SUPERIOR<br />

Schon mal von „Dine around“ gehört?<br />

In diesem Hotel können Sie<br />

nicht nur im hauseigenen Restaurant<br />

essen, son<strong>der</strong>n auch zu extra<br />

Konditionen in einigen Gaststätten<br />

im Ort. So lernen Sie nicht nur<br />

dieses Traumhotel kennen, son<strong>der</strong>n<br />

gleich auch die Umgebung.<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

72 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


URLAUBSKÜCHE<br />

ANDERE LÄNDER,<br />

ANDERE FRITTEN<br />

Der schnellste Weg, um kurz mal nach Griechenland, Portugal<br />

o<strong>der</strong> Tunesien zu jetten: typische Rezepte nachkochen, die uns in<br />

Nullkommanix von Itzehoe nach Thessaloniki & Co. beamen<br />

GRIECHENLAND<br />

Mmhoussaka!<br />

Hier kommt<br />

das Glück<br />

in mehreren<br />

Schichten<br />

74 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


URLAUBSKÜCHE<br />

LINSEN-<br />

MOUSSAKA<br />

Für 4 Personen<br />

1 grüne Paprika, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen,<br />

2 EL Olivenöl, 100 g<br />

Lamm- o<strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>hackfleisch,<br />

200 g rote Linsen, 400 g gehackte Tomaten<br />

aus <strong>der</strong> Dose, 180 ml trockener<br />

Rotwein, Salz, frisch gemahlener<br />

Pfeffer, 1 TL getrockneter Oregano,<br />

3 mittelgroße Auberginen, Olivenöl<br />

zum Einpinseln, 250 ml Sahne,<br />

150 g Frischkäse, 1 Ei, frisch geriebene<br />

Muskatnuss, Parmesan zum<br />

Bestreuen, Basilikum zum Garnieren<br />

PORTUGAL<br />

Verkürzt die<br />

Zeit bis zum<br />

nächsten<br />

Urlaub<br />

Und so geht’s:<br />

1.<br />

Paprika waschen, halbieren,<br />

entkernen und in Würfel<br />

schneiden. Zwiebel und<br />

Knoblauch schälen und fein hacken.<br />

Öl in einer Pfanne erhitzen,<br />

Hackfleisch, Paprika, Zwiebel und<br />

Knoblauch bei mittlerer Hitze braten.<br />

Linsen, gehackte Tomaten und<br />

Wein dazugeben, aufkochen lassen.<br />

Mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen<br />

und zugedeckt ca. 30 Minuten<br />

köcheln lassen. Backofen auf 200 °C<br />

(Ober- und Unterhitze) vorheizen.<br />

2.<br />

Auberginen waschen, putzen<br />

und in dünne Scheiben<br />

schneiden. Scheiben mit Öl<br />

einpinseln, auf ein mit Backpapier<br />

belegtes Blech legen und im Ofen<br />

in ca. 25 bis 30 Minuten goldbraun<br />

braten. Herausnehmen und beiseitestellen.<br />

Backofen auf 180 °C<br />

Umluft herunterschalten. Sahne<br />

Frischkäse und Ei verquirlen, mit<br />

Salz, Pfeffer und Muskat würzen.<br />

Auflaufform mit Öl einpinseln. Die<br />

Auberginen und den Linsen-Hack-<br />

Mix einschichten. Mit Auberginen<br />

abschließen und die Sahne-Frischkäse-Mischung<br />

darauf verstreichen.<br />

Die Moussaka 30 bis 35 Minuten<br />

im Ofen garen. Mit Parmesan<br />

und Basilikumblättchen anrichten.<br />

PORTUGIESISCHER<br />

KICHERERBSEN-<br />

EINTOPF<br />

Für 4 Personen<br />

2 rote Paprikaschoten, Olivenöl fürs<br />

Backblech, 4 Tomaten, 2 Zwiebeln,<br />

2 Knoblauchzehen, 150 g Chorizo, 2<br />

EL Olivenöl, 1 EL Tomatenmark, 200<br />

ml trockener Weißwein, 600 ml Gemüsebrühe,<br />

250 g Kichererbsen aus <strong>der</strong><br />

Dose, Salz, Piment d’Espelette, 1 – 2 EL<br />

Paprikapulver edelsüß, 400 g Meeräschenfilets,<br />

küchenfertig mit Haut<br />

Und so geht’s:<br />

1.<br />

Ofen vorheizen (Grillfunktion).<br />

Paprikaschoten waschen,<br />

halbieren, putzen und<br />

mit <strong>der</strong> Hautseite nach oben auf ein<br />

mit Öl bepinseltes Backblech legen.<br />

Unter dem heißen Grill garen, bis<br />

die Haut beginnt, schwarz zu werden.<br />

Herausnehmen, mit einem<br />

Küchentuch abdecken und abkühlen<br />

lassen. Haut abziehen und das<br />

Fruchtfleisch in Stücke schneiden.<br />

Die Tomaten überbrühen, abschrecken,<br />

häuten, vierteln, entkernen<br />

und würfeln. Zwiebeln und Knoblauch<br />

schälen – den Knoblauch<br />

fein hacken, die Zwiebeln grob würfeln.<br />

Die Wurst in dünne Scheiben<br />

schneiden.<br />

2.<br />

Zwiebeln, Knoblauch und<br />

Chorizo im Topf mit heißem<br />

Öl 2 bis 3 Minuten<br />

anschwitzen. Tomatenmark kurz<br />

mitschwitzen, mit Wein und Brühe<br />

ablöschen. Aufkochen lassen. Die<br />

abgebrausten Kichererbsen mit<br />

Tomaten und Paprika in die Suppe<br />

geben und mit Salz, Piment d’Espelette<br />

und Paprikapulver würzen.<br />

Etwa 5 Minuten bei mil<strong>der</strong> Hitze<br />

köcheln lassen.<br />

3.<br />

Den Fisch abbrausen, trocken<br />

tupfen und in mundgerechte<br />

Stücke schneiden.<br />

Anschließend in die Suppe legen<br />

und darin 2 bis 3 Minuten nur noch<br />

gar ziehen, nicht mehr kochen lassen.<br />

Vor dem Servieren abschmecken<br />

und dazu nach Belieben Röstbrot<br />

reichen.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 75


URLAUBSKÜCHE<br />

PIZZA MIT FEIGE,<br />

PARMASCHINKEN,<br />

RUCOLA UND<br />

SALBEI<br />

Für 4 Personen<br />

Für den Teig: 500 g Mehl, 7 g Trockenhefe,<br />

1 TL Zucker, 1 TL Salz, etwas<br />

Mehl zum Arbeiten<br />

Für den Belag: 8 reife Feigen, 2 – 3<br />

Handvoll Rucolablätter, 1 Handvoll<br />

Salbeiblätter, 4 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer,<br />

gemahlen, 100 g Parmaschinken, in<br />

hauchdünne Scheiben geschnitten,<br />

Parmesan, in Späne gehobelt<br />

ITALIEN<br />

Grazie! Was<br />

wäre die Welt bloß<br />

ohne Pizza<br />

Und so geht’s:<br />

1.<br />

Für den Teig Mehl, Hefe,<br />

Zucker und Salz in einer<br />

Schüssel vermischen und<br />

nach und nach ca. 350 ml lauwarmes<br />

Wasser einarbeiten. Alles<br />

zu einem glatten, geschmeidigen<br />

Teig verkneten. Bei Bedarf noch<br />

etwas Wasser o<strong>der</strong> Mehl zufügen.<br />

Zugedeckt ca. 1 Stunde an einem<br />

warmen Ort gehen lassen, bis er<br />

sein Volumen etwa verdoppelt hat.<br />

Feigen waschen, trocknen und in<br />

Viertel o<strong>der</strong> Achtel schneiden. Rucolablätter<br />

waschen und trocken<br />

schleu<strong>der</strong>n, Salbeiblätter waschen<br />

und trocken tupfen.<br />

2.<br />

Backofen auf 220 °C Umluft<br />

vorheizen. Zwei Bleche mit<br />

Backpapier belegen. Den<br />

Teig erneut kurz durchkneten, in<br />

zwei Portionen teilen und auf einer<br />

bemehlten Arbeitsfläche zu ovalen,<br />

dünnen Fladen ausrollen. Diese auf<br />

die Bleche legen, mit dem Olivenöl<br />

einpinseln, dabei ringsum einen ca.<br />

2 cm breiten Rand freilassen und<br />

mit Salz und Pfeffer würzen. Fladen<br />

im Ofen in ca. 20 Minuten goldgelb<br />

backen. Herausnehmen, sofort mit<br />

Rucola, Salbei, Parmaschinken, Feigen<br />

und Parmesanspänen belegen<br />

und servieren.<br />

76 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


IMPRESSUM<br />

FISCH-COUSCOUS<br />

Für 4 Personen<br />

2 Möhren, 1 rote Paprikaschote,<br />

2 Tomaten, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen,<br />

1 Stängel Pfefferminze, 2 Stängel Petersilie,<br />

4 Wolfsbarschfilets à ca. 160 g (ersatzweise<br />

Kabeljaufilets), Saft von 1 Zitrone,<br />

5 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, frisch<br />

gemahlen, 300 g Instant-Couscous,<br />

700 ml Fischfond, 2 TL Rosinen, 1 TL<br />

Gewürzmischung Ras el-Hanout<br />

Und so geht’s:<br />

1.<br />

Möhren schälen, in Scheiben<br />

schneiden. Paprika waschen,<br />

halbieren, Kerne entfernen,<br />

würfeln. Tomaten waschen, halbieren,<br />

Kerne entfernen und das<br />

Fruchtfleisch würfeln. Zwiebel und<br />

Knoblauch schälen und fein hacken.<br />

Pfefferminze waschen, trocken<br />

schütteln, die Blättchen abzupfen<br />

und fein hacken. Petersilie<br />

waschen, ein paar Blättchen für die<br />

Dekoration beiseitelegen, den Rest<br />

fein hacken. Fischfilets waschen,<br />

mit Küchenkrepp trocken tupfen.<br />

Etwas Wasser zusammen mit dem<br />

TUNESIEN<br />

Zitronensaft in einem Dämpftopf<br />

aufkochen lassen. Die Fischfilets<br />

mit <strong>der</strong> Hautseite nach unten in den<br />

Dämpfeinsatz legen, mit 2 EL Olivenöl<br />

beträufeln und mit Salz und<br />

Pfeffer würzen. Den Dämpfeinsatz<br />

in den Topf setzen und die Filets in<br />

ca. 10 Minuten garen.<br />

2.<br />

Den Couscous in eine<br />

Schüssel geben, mit 400 ml<br />

kochendem Fischfond übergießen<br />

und ca. 10 Minuten ausquellen<br />

lassen. Das restliche Olivenöl in<br />

einer großen Pfanne erhitzen und<br />

Möhren, Paprika und die Rosinen<br />

bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten<br />

andünsten, dabei immer wie<strong>der</strong><br />

umrühren. Die Zwiebel und den<br />

Knoblauch dazugeben und weitere<br />

5 Minuten mitdünsten. Mit Salz und<br />

Pfeffer würzen.<br />

3.<br />

Couscous mit einer Gabel<br />

auflockern. Kräuter, Tomaten,<br />

Ras el-Hanout und<br />

das gedünstete Gemüse hinzufügen<br />

und alles vermischen. Den restlichen<br />

Fischfond dazugeben und<br />

2 bis 3 Minuten bei niedriger Temperatur<br />

ziehen lassen. Den fertigen<br />

Couscous auf Teller verteilen, die<br />

Fischfilets darauf anrichten und<br />

mit Petersilienblättchen (nach Belieben<br />

auch mit an<strong>der</strong>en Kräutern)<br />

garniert servieren.<br />

Herausgeber<br />

DER Touristik Deutschland<br />

Gesellschaft mbH,<br />

Humboldtstraße 140–144, 51149 Köln<br />

Redaktion<br />

Territory Content to Results GmbH.<br />

Postanschrift für Verlag und Redaktion:<br />

DER URLAUB, Bei den Mühren 1,<br />

20457 Hamburg. Geschäftsführung:<br />

Soheil Dastyari, Sandra Harzer-Kux<br />

Publishing Management<br />

Stephan Schnei<strong>der</strong><br />

Chefredaktion Nina Grygoriew<br />

Art-Direktion Frank Siegert<br />

Textchefin Birte Plöger<br />

Textredaktion Corinna Ophüls<br />

Bildredaktion Miriam Breig<br />

Schlussredaktion Jens Asthoff<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Harald und Sabine Braun, Nele-Marie<br />

Brüdgam, Anna Butterbrod, Miriam<br />

Collée, Martin Haake, Anton Hallmann,<br />

Sabine Hoffmann, Michèle Loetzner,<br />

Andrea Martini, Stefanie Matousch,<br />

Katrin Parmentier, Heike Predikant,<br />

Thordis Rüggeberg, Christa Wüthrich<br />

Herstellung<br />

Katharina Libisch, Tel.: 02203/42-0,<br />

katharina.libisch@<strong>der</strong>touristik.com<br />

Litho D.I.E. Grafikpartner GmbH,<br />

Hohenstaufenring 29–37, 50674 Köln<br />

Druckerei Vogel Druck<br />

Anzeigen Oliver Hirsch,<br />

Tel.: 0220/3 42 0, oliver.hirsch@<br />

<strong>der</strong>touristik.com<br />

FOTOS: STOCKFOOD (4), ADOBE STOCK<br />

SIE ERHALTEN DER URLAUB<br />

IN DEN REISEBÜROS DER<br />

„DER TOURISTIK“.<br />

DAS NÄCHSTE HEFT<br />

ERSCHEINT IM FRÜHJAHR 2018<br />

Das für das Magalogpapier verwendete Holz stammt<br />

aus verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung, zertifiziert<br />

nach den Richtlinien des Forest Stewardship<br />

Council (FSC ®).<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 77


ROM<br />

1 2<br />

Ewige Romanze<br />

So richtig kommen wir wohl nie von Rom los.<br />

Aber warum auch? Es gibt schließlich immer wie<strong>der</strong><br />

gute Gründe, diese Affäre von Zeit zu Zeit aufleben<br />

zu lassen – ein Wie<strong>der</strong>sehen mit Happy End<br />

TEXT SABINE HOFFMANN<br />

21 Tipps<br />

für Rom<br />

78 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


ROM<br />

3 4<br />

1 EIN HERZ FÜR ZWEIRÄDER<br />

Rom ohne Vespas? Undenkbar! Wer Lust hat,<br />

das italienische Lebensgefühl selbst zu erleben:<br />

Die Agentur „Bici & Baci“ hat sich auf den Verleih<br />

von Fortbewegungsmitteln auf zwei Rä<strong>der</strong>n<br />

spezia lisiert. Außer Vespas können dort auch<br />

Fahrrä<strong>der</strong> ausgeliehen werden.<br />

bicibaci.com<br />

2 VIA MARGUTTA<br />

Mastroianni, Fellini und viele an<strong>der</strong>e Künstler<br />

haben hier gelebt. Von den 1950er-Jahren bis in<br />

die 70er-Jahre gingen in den Gebäuden an <strong>der</strong><br />

Straße die großen Maler und Bildhauer ein und<br />

aus, in den Hinterhöfen wurden berühmte Filme<br />

gedreht. So wohnte die zauberhafte Audrey Hepburn<br />

im Filmklassiker „Ein Herz und eine Krone“<br />

in einem süßen Dach-Apartment in einem <strong>der</strong><br />

kleinen Häuser aus dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t. Für die<br />

Rolle gewann sie 1954 ihren ersten Oscar. Seitdem<br />

ist auch die Via Margutta ein kleiner Star.<br />

3 CAMPO DE’ FIORI<br />

Wahrhaft bewegte Zeiten hat dieser Ort hinter<br />

sich: Früher wurden auf dem Marktplatz Kriminelle<br />

und Ketzer öffentlich gefoltert und hinge­<br />

5<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 79


ROM<br />

Shopping, Kultur,<br />

stille Oasen: Rom bietet<br />

einen tollen Mix.<br />

richtet. Heute kauft hier „La Mamma“ ihr Obst<br />

und Gemüse. Jeden Morgen (außer sonntags)<br />

verwandelt sich die Piazza de’ Fiori in einen malerischen,<br />

farbenprächtigen Markt, wo es auch<br />

Blumen und Kräuter, Fleisch, Geflügel und Fisch<br />

sowie Brot und verschiedenste Käsesorten gibt.<br />

4 GIOLITTI BAR<br />

Gelato, gelato! Absolut köstlich schmeckt das Eis<br />

in <strong>der</strong> Giolitti Bar. Bis ins frühe 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

reicht <strong>der</strong>en Geschichte zurück: Damals verkauften<br />

die Besitzer Milch, Butter und Sahne. Später<br />

eröffneten sie hier eine Bar mit Eisdiele, <strong>der</strong>en<br />

Ruf mittlerweile legendär ist.<br />

giolitti.it<br />

6<br />

5 DAS BERÜHMTESTE<br />

SCHLÜSSELLOCH ROMS ...<br />

... befindet sich in <strong>der</strong> Kirche Santa Maria del Priorato:<br />

Schaut man hindurch, sieht man die Kuppel<br />

des Petersdoms, umrahmt von einem grünen<br />

Laubengang. Auch wenn <strong>der</strong> Aufstieg auf den<br />

Aventinhügel zur Prioratskirche ein wenig beschwerlich<br />

ist: Bei dem tollen Fotomotiv lohnt<br />

sich die Mühe!<br />

6 MERCATO MONTI<br />

Obwohl es von außen nicht den Eindruck macht,<br />

ist es einer <strong>der</strong> tollsten Orte in Rom, um so richtig<br />

ausgiebig zu shoppen: Jeden Samstag und Sonntag<br />

findet im Konferenzsaal des Grand Hotels<br />

Palatino <strong>der</strong> Designmarkt „Mercato Monti“ statt.<br />

Junge Designer stellen ihre Kreationen vor: Klei<strong>der</strong><br />

und Schmuck, Taschen und Schuhe – hier gibt<br />

es wirklich alles und vor allem zu fairen Preisen.<br />

mercatomonti.com<br />

7 VATIKANISCHE MUSEEN, SIXTINISCHE<br />

KAPELLE, BASILIKA ST. PETER<br />

7<br />

Das Deckenfresko Michelangelos, „Die Erschaffung<br />

Adams“, das Zentrum <strong>der</strong> römisch-katholischen<br />

Kirche: Man war nicht in Rom, ohne die<br />

großen Drei gesehen zu haben. Einen passenden<br />

Ausflug bieten DERTOUR und ITS an (ohne Wartezeit<br />

am Eingang). Ebenfalls dort buchbar: eine<br />

Papstaudienz.<br />

80 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


ROM<br />

8 TAZZA D’ORO<br />

Es ist DAS Mekka für alle Koffeein-Fans: Das Café<br />

liegt in <strong>der</strong> Nähe des Pantheons und ist bekannt<br />

für seinen leckeren „Granita di caffé“ – Espresso<br />

mit Eis und frisch geschlagener Sahne. Köstlich<br />

schmeckt auch <strong>der</strong> „Shakerato“: Kalter Kaffee<br />

wird so lange mit Zucker und zerstoßenem Eis geschüttelt,<br />

bis eine schaumig-dickliche Mischung<br />

entsteht. Unbedingt probieren!<br />

tazzadorocoffeeshop.com<br />

9 VILLA ADA<br />

8<br />

Klar, den Trevi-Brunnen sollte man unbedingt<br />

gesehen haben, wenn man in Rom war. Allerdings<br />

wird es hier naturgemäß ziemlich voll. Ganz an<strong>der</strong>s<br />

im Park Villa Ada: Diese wun<strong>der</strong>schöne grüne<br />

Oase liegt weitab vom Verkehr und <strong>der</strong> Hektik<br />

<strong>der</strong> Stadtmitte. Fahrrä<strong>der</strong> und Ru<strong>der</strong>boote können<br />

ausgeliehen werden; Pferde-Fans mieten für<br />

die Kin<strong>der</strong> Ponys. Tipp für alle, die neugierig sind,<br />

wie Roms Elite wohnt: Vom Park aus gelangen Sie<br />

schnell nach Parioli. Es gilt als das exklusivste und<br />

schickste Viertel.<br />

10 BABETTE<br />

Schick, aber nicht übertrieben: So lässt sich das<br />

Restaurant am besten beschreiben. Mitten im<br />

historischen Zentrum, unweit <strong>der</strong> Spanischen<br />

Treppe, wird hier fantastische italienische Küche<br />

serviert. Beson<strong>der</strong>s zu empfehlen ist das Mittagsbuffet<br />

jeden Samstag.<br />

babetteristorante.it<br />

9 10<br />

11 GALLERIA ALBERTO SORDI<br />

1922 eingeweiht, ist sie bis heute die eleganteste<br />

Shoppingmall Roms. Allein schon das<br />

Gebäude mit den wun<strong>der</strong>schönen Kristall-<br />

Lüstern und dem gewölbten Dach ist einen Besuch<br />

wert. Und dann die vielen schönen Labels<br />

wie Calvin Klein und Chanel! Sie versammeln<br />

sich in zwei Ladenzeilen, die im Inneren des quadratischen<br />

Prachtbaus ein „V“ bilden.<br />

galleriaalbertosordi.it<br />

12 MAXXI<br />

Die Römer bezeichnen es als „Tagliatelle“, Architekturliebhaber<br />

als fulminanten Bau: Das Maxxi<br />

ist <strong>der</strong> neue Kulturtempel Roms, in dem zeitgenössische<br />

Kunst und Architektur des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

gezeigt werden. Die Sammlung umfasst<br />

300 Werke, u. a. von Gerhard Richter. Das futuristische<br />

Gebäude stammt von <strong>der</strong> 2016 verstorbenen<br />

britischen Star-Architektin Zaha Hadid.<br />

maxxi.art 11<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 81


ROM<br />

13 VILLA BORGHESE<br />

17 ETABLÌ<br />

Mit Brunnen, Wasserspielen und romantischen<br />

Winkeln ist die riesige Gartenanlage einer von<br />

Roms schönsten Parks. Bestens geeignet, um<br />

sich zwischen Sightseeing und Shoppingtouren<br />

auszuruhen – o<strong>der</strong> um Kunst zu bewun<strong>der</strong>n: Die<br />

im Park beheimatete Galleria Borghese gehört<br />

zu den bedeutendsten Privatsammlungen <strong>der</strong><br />

Welt. Ein Publikumsmagnet ist die Skulptur nach<br />

Pauline Bonaparte: Die Arbeit des italienischen<br />

Bildhauers Antonio Canova zeigt die Schwester<br />

Napoleons, über <strong>der</strong>en Lebenswandel sich die<br />

Römer herzhafte Geschichten erzählten, halbnackt<br />

auf einem römischen Tagesbett liegend.<br />

galleriaborghese.it<br />

14 MONTE PINCIO<br />

Nur ein paar Schritte von <strong>der</strong> Piazza del Popolo<br />

entfernt geht es den Hügel hinauf in diesen Park.<br />

Von hier hat man eine gigantische Sicht auf Rom.<br />

Bleiben Sie unbedingt zum Sonnenuntergang!<br />

15 PICCOLO ABRUZZO<br />

Büffelmozzarella, Carpaccio, Schinken, Salami –<br />

allein schon die Vorspeisen reichen aus, um satt<br />

zu werden. Im „Piccolo Abruzzo“ gibt es jeden Tag<br />

nur ein Menü, das aus Vorspeise, Zwischen- und<br />

Hauptgericht, Beilagen, Kuchen, Wasser, Rotwein<br />

und Schnäpsen besteht. Hat <strong>der</strong> Koch das<br />

Zwischengericht fertig gezaubert, spaziert er zwischen<br />

den Gästen umher und zeigt, was serviert<br />

wird. Und dann heißt es: Essen bis zum Umfallen!<br />

piccoloabruzzo.it<br />

16 DAR POETA<br />

Sie essen gerne Pizza mit viel knusprigem Teig?<br />

Dann nix wie hin ins „Dar Poeta“ mit seinen unglaublich<br />

vielen Varianten und ausgefallenen<br />

Toppings. Das Lokal ist zwar chaotisch, laut und<br />

definitiv kein Platz für ein romantisches Dinner.<br />

Aber die Pizzen schmecken grandios!<br />

darpoeta.com<br />

14<br />

Kronleuchter baumeln über alten Holztischen,<br />

je<strong>der</strong> Stuhl hat eine an<strong>der</strong>e Farbe: Das „Etablì“ ist<br />

mit seinem Shabby-Chic ein Ort, an dem man sich<br />

sofort wohlfühlt. Die Einrichtung in <strong>der</strong> „Etablì<br />

Bakery“, dem Café, erinnert an gute alte Zeiten.<br />

Im direkt angeschlossenen Bar- und Restaurantbereich<br />

prasselt ein Feuer im Kamin. Ein Juwel<br />

direkt hinter <strong>der</strong> Piazza Navona.<br />

etabli.it<br />

18 BAR POMPI<br />

Nahe <strong>der</strong> Piazza dei Re di Roma hat man sich auf<br />

Italo-Hits spezialisiert – mit Erfolg, schließlich<br />

nennt man das „Pompi“ auch „Königreich des<br />

Tiramisu“. Serviert wird das Dessert klassisch<br />

mit Kaffee o<strong>der</strong> in zwei mo<strong>der</strong>nen Varianten: mit<br />

Erdbeeren o<strong>der</strong> Bananen und Schokolade.<br />

barpompi.it<br />

19 MONTI / BLUE GOOSE<br />

Wer Lust auf einen Shopping-Marathon hat, sollte<br />

einen Ausflug ins Trendviertel Monti machen:<br />

Entlang <strong>der</strong> romantischen Kopfsteinpflastergassen<br />

findet man die coolsten Stores. Starten<br />

Sie aber besser ein bisschen später, die meisten<br />

Läden machen nicht vor 10:30 Uhr auf. Tipp für<br />

Fans von hochwertiger Vintage-Mode und Second-Hand-Accessoires:<br />

Unbedingt im „Blue<br />

Goose“ an <strong>der</strong> Via del Boschetto reinschauen!<br />

Via del Boschetto 4 (keine Homepage)<br />

20 MERCATO DI TESTACCIO<br />

Dieser Wochenmarkt hat eine beson<strong>der</strong>e Ecke<br />

mit Ballerinas und Pumps, Stiefeln und Sneaker,<br />

kurzum: Designer-Schuhen zu günstigen Preisen.<br />

Am besten samstagmorgens hingehen. Da kommen<br />

immer die neuen Modelle. Kreisch!<br />

mercatoditestaccio.it<br />

21 BUSTOUREN MIT DEM<br />

DOPPELDECKER<br />

In Rom gibt es <strong>der</strong>maßen viel zu erleben und<br />

zu bestaunen, dass einem schnell mal die Füße<br />

qualmen. Eine bequeme Alternative sind Sightseeing-Touren<br />

mit dem Doppeldeckerbus. Natürlich<br />

wird an den berühmtesten Sehenswürdigkeiten<br />

ein kleiner Stopp eingelegt. Dank <strong>der</strong> „Hopon,<br />

Hop-off“-Tickets und einer Taktung von 15<br />

Minuten können die Fahrgäste schnell aus- und<br />

wie<strong>der</strong> einsteigen und so viel von den spektakulären<br />

Attraktionen sehen, wie sie möchten. Solche<br />

Touren sind bei DERTOUR und ITS buchbar,<br />

außerdem die Stadtspaziergänge „Antikes Rom“<br />

und „Rom bei Nacht“.<br />

SABINE<br />

HOFFMANN<br />

verliebte sich<br />

bei ihrem ersten<br />

Rombesuch unsterblich<br />

in einen<br />

Brasilianer. Heute<br />

glücklich mit einem<br />

Hamburger<br />

liiert, zieht es sie<br />

dennoch immer<br />

wie<strong>der</strong> zurück in<br />

diese Stadt.<br />

FOTOS: MAURITIUS IMAGES (4); FRANK HEUER/LAIF; ALESSANDRA CARDINALE; HUBER IMAGES; ANZENBERGER AGENCY; F1ONLINNE; WESTERDAM; PR<br />

82 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


ROM<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Rom übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

****<br />

COLONNA PALACE<br />

Der Geschichte ganz nah<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Das zauberhafte Boutique-Hotel liegt mitten in <strong>der</strong><br />

Altstadt von Rom in einem Gebäude aus dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Die Zimmer sind opulent eingerichtet, auf dem<br />

Dach befindet sich eine Terrasse mit grandiosem Blick<br />

über die Stadt. Das Beste: Der Trevi-Brunnen ist nur 150<br />

Meter entfernt. Die Piazza Navona 350 Meter. Die spanische<br />

Treppe 450 Meter. Das Pantheon 150 Meter. Das<br />

Kolosseum 1000 Meter, und sogar den Petersdom können<br />

Sie zu Fuß nach 2000 Metern erreichen. Sie wollen<br />

dahin? Dachten wir uns. Es lohnt sich …<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

****<br />

HOTEL PICADILLY<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

****<br />

DEI BORGOGNONI<br />

Dieses Hotel liegt ebenfalls zwischen<br />

Spanischer Treppe und<br />

dem Trevi-Brunnen und ist genauso<br />

charmant und geheimnisvoll<br />

wie Rom selbst. Die 51 Zimmer<br />

sind liebevoll eingerichtet<br />

mit dunklem Holz und nach<br />

einem aufregenden Tag <strong>der</strong> beste<br />

Platz zum Entspannen.<br />

Über ITS und<br />

JAHN REISEN<br />

Beson<strong>der</strong>s schön ist es ja, wenn<br />

man in einer Stadt auch mal etwas<br />

normalen Alltag erlebt. Das Hotel<br />

Picadilly liegt in einem beliebten<br />

Wohnviertel, hier nehmen Sie jeden<br />

Tag ein bisschen am italienischen<br />

Leben teil, zum Beispiel<br />

in den typischen kleinen Restaurants<br />

gleich um die Ecke.<br />

Über DERTOUR<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

****<br />

ATLANTE STAR<br />

Näher können Sie dem Heiligen<br />

Vater in Rom kaum kommen – <strong>der</strong><br />

Vatikan und <strong>der</strong> Petersdom sind<br />

nur ein paar Schritte von diesem<br />

Hotel entfernt. Genießen Sie also<br />

am Abend einen Aperitif auf <strong>der</strong><br />

Dachterrasse und den Blick aufs<br />

religiöse Zentrum <strong>der</strong> Stadt. Vielleicht<br />

sehen Sie den Papst dabei,<br />

wie er das Gleiche tut.<br />

Über DERTOUR und ADAC Reisen<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 83


ITALIEN<br />

GIRO D’ITALIA<br />

SPECIALE:<br />

IMMER DEM WEIN NACH!<br />

Eine Reise durch Italien in acht Etappen.<br />

Wir nehmen Sie mit in beson<strong>der</strong>s schöne und beson<strong>der</strong>s unterschiedliche<br />

Regionen, die jedoch eines gemeinsam haben: in allen gedeiht guter Wein.<br />

Also sagen wir achtmal „ Cin cin!“ – Prost, auf das gute Leben!<br />

TEXT NELE-MARIE BRÜDGAM<br />

ILLUSTRATIONEN MARTIN HAAKE<br />

84 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


AUF DEN GENUSS!<br />

Piemont<br />

Mittelalterliche Dörfer und Städte<br />

zwischen sanft geschwungenen Weinbergen,<br />

hier und dort eine trutzige<br />

Burg: Das Piemont ist Bil<strong>der</strong>buch-Italien<br />

und ein Traumland für Gourmets.<br />

Denn neben Wein gedeihen dort<br />

auch Trüffel. Alba gilt als Trüffelhauptstadt<br />

und duftet im Herbst aus<br />

allen Poren nach den Edelpilzen.<br />

Wem nach Großstadttrubel und<br />

Kunstgenuss zumute ist, <strong>der</strong><br />

besucht in Turin den Palazzo<br />

Reale, den Dom San Giovanni<br />

Battista mit <strong>der</strong> „Leichentuchkapelle“<br />

und blickt vom Turm<br />

Mole Antonelliana über die Dächer<br />

<strong>der</strong> Stadt. Beson<strong>der</strong>e Weine gedeihen<br />

in <strong>der</strong> Langhe, einer Landschaft zwischen<br />

Cuneo und Asti. Weinexperte<br />

Andreas Brensing: „Dort kultivieren<br />

Winzer die uralte, fast ausgestorbene<br />

Rebsorte Arneis mit großem Erfolg.“<br />

WEINTIPP: „Arneis Langhe“ 2016 vom<br />

Weingut Fontanabianca. Ein vollmundiger<br />

Weißwein, würzig und mit wenig Säure.<br />

AUF DIE ERHOLUNG!<br />

Lombardei<br />

Ach, wie herrlich, diese Weite, die Berge,<br />

Gärten, Villen und Städte an den<br />

oberitalienischen Seen: Comer See,<br />

Lago Maggiore, Gardasee – Landschaften,<br />

in denen das Dolce Vita zu Hause<br />

ist. Genauso wie in Mailand, dort spürt<br />

man es etwa beim Bummel durch die<br />

Einkaufspassage „Galleria Vittorio<br />

Emanuele“ (in <strong>der</strong> nicht nur die Geschäfte<br />

vom Feinsten sind, son<strong>der</strong>n<br />

auch die Architektur). Am Südufer des<br />

Gardasees liegt die Weinregion Lugana,<br />

<strong>der</strong>en Winzer erfrischende Weißweine<br />

produzieren. Die Zeiten, in denen<br />

interessanter Wein aus Italien fast<br />

immer rot war, sind nämlich vorbei.<br />

„Früher trank man deutschen Weißund<br />

italienischen Rotwein. Heute gibt<br />

es auch sehr guten Rotwein<br />

in Deutschland – und<br />

hochwertigen Weißwein<br />

aus Italien“, sagt Andreas<br />

Brensing.<br />

WEIN-TIPP: „Ella Lugana“ 2016<br />

vom Weingut La Ghidina Ancilla.<br />

Weiß, frisch, fröhlich, unkompliziert.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 85


AUF DIE LIEBE!<br />

Venetien<br />

Für Kenner sind Herbst und Winter die schönsten Zeiten in<br />

Venedig. Dann muss man zwar mit „Acqua alta“, also mit Überschwemmungen<br />

rechnen, dafür kehrt Ruhe ein auf dem Markusplatz<br />

und <strong>der</strong> Rialto-Brücke. Dichter Nebel hüllt Kanäle und<br />

Palazzi in magisches Licht – und die Hotels sind viel preiswerter<br />

als während <strong>der</strong> Saison. Auch abseits <strong>der</strong> Hauptstadt hat Venetien<br />

sehr Schönes zu bieten, Verona etwa mit seiner edlen Altstadt –<br />

und dem berühmtesten Balkon <strong>der</strong> Welt, auf dem Julia gestanden<br />

haben soll, als Romeo sie anbetete. Nördlich von Verona liegt das<br />

Valpolicella, lange galt die Landschaft vor allem als Heimat einfacher<br />

Rotweine, doch sie bringt auch sehr gute, edle Weine hervor.<br />

WEIN-TIPP: „Valpolicella Ripasso Classico“ 2015 vom Weingut Speri<br />

Viticoltori. Ein fruchtiger Bio-Rotwein, <strong>der</strong> zu herbstlichen Pilzgerichten passt<br />

– o<strong>der</strong> gekühlt zu sommerlichen Sonnenuntergängen.<br />

86 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


AUF DIE SCHÖNHEIT!<br />

Toskana<br />

Florenz, die Paläste, <strong>der</strong> Dom, die<br />

Kunst, die Skulpturen, <strong>der</strong> David von<br />

Michelangelo! Eindrucksvolle Städte,<br />

Pisa, Siena, Lucca! Anmutige Dörfer,<br />

San Gimignano! Das Tolle an <strong>der</strong> Toskana<br />

ist, dass sie dem Traumbild, das<br />

man von ihr hat, in <strong>der</strong> Wirklichkeit<br />

eins zu eins entspricht. Ja, die Hügel<br />

sind sanft, ja, die Zypressenalleen sehen<br />

aus wie gemalt, ja, die historischen<br />

Dörfer sind voll dichter, lebendiger Atmosphäre.<br />

Spitzenklasse ist die Toskana<br />

zudem als Weinland, und wenn das<br />

berühmte Chianti „ein Imageproblem<br />

hat“, wie Experte Brensing sagt, wegen<br />

<strong>der</strong> vielen durchschnittlichen Qualitäten,<br />

so gibt es hier auch immer noch<br />

beste Weine. Etwa auf dem Weingut<br />

Salcheto, wo man zudem gut essen<br />

kann. O<strong>der</strong> übernachten: In einem<br />

Haus aus dem 13. Jahrhun<strong>der</strong>t stehen<br />

neun stilvolle Zimmer zur Verfügung.<br />

WEIN-TIPP: „Biskero Chianti Colli Senesi“<br />

2015 von Salcheto. Ein schön frischer Bio-<br />

Rotwein mit saftigen Aromen von schwarzen<br />

Kirschen, Himbeeren und Holun<strong>der</strong>.<br />

AUF DIE VIELFALT!<br />

Emilia-<br />

Romagna<br />

Über 100 Kilometer lang ist die Küste <strong>der</strong><br />

Region mit Badeorten wie Rimini o<strong>der</strong> Riccione.<br />

Landeinwärts schließen sich fruchtbare<br />

Ebenen an. Dann: <strong>der</strong> Apennin, Wan<strong>der</strong>land<br />

im Herbst, 300 Kilometer Skipisten im Winter.<br />

Kunstfreunde machen sich auf nach Modena,<br />

Ferrara und Ravenna, alle drei sind UNESCO­<br />

Welterbe. Und je<strong>der</strong> Urlauber erfreut sich an<br />

Spezialitäten wie Parmaschinken und Tagliatelle<br />

Bolognese. In <strong>der</strong> Po-Ebene wachsen die<br />

Trauben für „billige Massenweine“, so unser<br />

Experte. Doch auch hier kann man tolle Entdeckungen<br />

machen: „Wir suchten eine Alternative<br />

zu toskanischem Wein, <strong>der</strong> immer teurer<br />

wird. In den Hügeln des Apennin haben wir<br />

etwas Überzeugendes gefunden.“<br />

WEIN-TIPP: „Fe<strong>der</strong>ico“ 2015, Weingut Pandolfa.<br />

Rotwein <strong>der</strong> Rebsorte Sangiovese, die eigentlich die typische<br />

Toskana-Traube ist. Würzig, weich, saftig, süffig.<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 87


88 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong><br />

AUF DAS KLARE, WEITE MEER!<br />

Apulien<br />

Manche Strände Apuliens sind so schön, dass sich allein ihretwegen die Anreise lohnt. Wie<br />

etwa <strong>der</strong> Strand von Punta Prosciutto mit weißem Sand, gesäumt von kristallklarem Meer<br />

und Dünen. O<strong>der</strong> die Baia delle Zagare mit Felsen, die aussehen, als hätten kunstbegabte<br />

Riesen sie dekorativ im Meer arrangiert. Wenn man sich doch einmal aufraffen kann – und<br />

dazu sei dringlich geraten –, stehen mindestens drei Ausflüge auf dem Programm: Bari hat<br />

eine beson<strong>der</strong>s schöne Altstadt und die fast tausend Jahre alte Basilika San Nicola. Die<br />

Stadt Lecce beeindruckt mit barocker Architektur. In Alberobello und umliegenden Dörfern<br />

haben die Häuser traditionell spitze Kegeldächer, sie heißen „Trulli“. Apuliens Weine<br />

sind nicht je<strong>der</strong>manns Sache, aber wer schwere Rote liebt, wird öfters mal „Cin cin!“ sagen.<br />

WEIN-TIPP: „Salice Salentino Riserva ‚Selvarossa‘“ 2013 vom Weingut Due Palme. Ein edler, würziger<br />

Rotwein für Kenner, passt gut zu gebratenem Wild.


AUF DIE LEIDENSCHAFT!<br />

Sizilien<br />

Auf <strong>der</strong> größten Insel des Mittelmeers erhebt sich <strong>der</strong> 3323 Meter hohe<br />

Ätna, <strong>der</strong> viel Einfluss zu nehmen scheint: Die Menschen sprühen vor<br />

Lebensfreude, Landschaften und Städte überschütten Besucher mit<br />

grandiosen Eindrücken. Was muss man alles sehen? Die Liste reicht<br />

von Agrigent (griechische Tempel!) über Cefalù (Altstadt! Burgruine!<br />

uralter Dom!) bis Taormina (griechisches Theater!) und weiter und<br />

weiter, sie ist so lang, dass einem schwindlig werden könnte vor lauter<br />

Möglichkeiten. Gegen den Schwindel helfen die ehrliche, bodenständige<br />

Küche und ein ordentliches Glas Wein. Reich präsentiert sich nämlich<br />

auch die sizilianische Weinkultur: Mit weit über 100 000 Hektar<br />

Anbaufläche ist die Insel die größte Weinregion Italiens. Und wer so<br />

weit südlich mit überwiegend roten Weinen rechnet, <strong>der</strong> irrt: Sizilien<br />

bringt mehr Weißen als Roten hervor.<br />

WEIN-TIPP: „Regaleali Bianco“ 2016 vom Weingut Tasca d’Almerita. Ein Weißwein<br />

mit wenig Säure, nach Pfirsich duftend, unkompliziert, süffig.<br />

AUF DIE SONNE!<br />

Kalabrien<br />

Nahe <strong>der</strong> „Stiefelspitze“ reihen sich viele<br />

Strände aneinan<strong>der</strong>. Zwar haben die meisten<br />

grobkörnigen Sand, dafür aber glasklares<br />

Wasser und eine spektakuläre Umgebung.<br />

Wie am Capo Vaticano, wo kleine Buchten<br />

und lange Strände unterhalb einer steil<br />

abfallenden Granitküste liegen. Den Nationalpark<br />

Aspromonte prägen schroffe Berge,<br />

Schluchten, Wäl<strong>der</strong> und Wasserfälle – perfekt<br />

für Aktiv<strong>urlaub</strong>er. Die Möglichkeiten<br />

reichen vom Wan<strong>der</strong>n über Mountainbiking<br />

und Canyoning bis zum Rafting. Oliven und<br />

Zitrusfrüchte gedeihen bestens in Italiens<br />

heißem Süden, auch Weinbau spielt eine<br />

Rolle, wenngleich keine sehr große. Während<br />

zeitweise die Produktion einfacher Landweine<br />

vorherrschte, stellen heute wie<strong>der</strong> viele<br />

Güter Qualitätsweine her, überwiegend rot,<br />

kräftig und mit hohem Alkoholgehalt.<br />

WEIN-TIPP: „Magno Megonio“ 2014 von<br />

Librandi. Rubinrot, trocken, schwer, edel.<br />

DER WEINEXPERTE<br />

Andreas Brensing hat Philosophie studiert,<br />

aber während dieser Zeit bereits<br />

seine Liebe zur Kulinarik entdeckt. Seit<br />

2006 ist er Geschäftsleiter des „Kölner<br />

Weinkellers“. Das Fachgeschäft heißt<br />

nicht nur so, es residiert tatsächlich in<br />

einem <strong>der</strong> größten historischen Wein-Gewölbekeller<br />

Deutschlands. Das Sortiment<br />

umfasst an die 3000 verschiedene Weine<br />

aus aller Welt. Fast alle auf diesen Seiten<br />

empfohlenen Weine sind dort erhältlich:<br />

vor Ort in <strong>der</strong> Stolberger Str. 92 o<strong>der</strong> im<br />

Online-Handel unter koelner-weinkeller.de<br />

Ausnahme: Den kalabrischen Wein gibt’s<br />

z. B. unter belvini.de<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 89


ITALIEN<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Bella Italia übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

****<br />

COOEE MICHELIZIA RESORT<br />

Gekommen, um zu bleiben<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Die Stadt Tropea, ihr historisches Zentrum und die<br />

Kathedrale liegen nur zehn Gehminuten entfernt, <strong>der</strong><br />

Sandstrand gerade mal zwei Kilometer. Zu beiden Zielen<br />

bietet das Hotel einen Shuttleservice an, dennoch dürfte<br />

es schwer werden, sich zu trennen: von <strong>der</strong> Mega-Aussicht<br />

aufs Meer und den spektakulären Sonnenuntergängen;<br />

von frischem Obst und geeisten Tüchern, die am<br />

Pool gereicht werden; vom perfekten hauseigenen<br />

Cappucchino und den geschmackvollen Zimmern und<br />

Apartments. Aber versuchen kann man es ja mal.<br />

Über DERTOUR, JAHN REISEN und ITS<br />

****<br />

VERONESI<br />

LA TORRE<br />

*****<br />

DIAMOND NAXOS<br />

TAORMINA<br />

Grandios ist in diesem Luxushotel<br />

einiges: die ruhige Lage zwischen<br />

Taormina und Giardini-Naxos.<br />

Der Panoramablick und <strong>der</strong> hoteleigene<br />

Strand. Die edel-klassische<br />

Einrichtung und Details wie das<br />

eigene Putting Green und Barrierefreiheit<br />

im gesamten Haus.<br />

Einchecken – wohlfühlen.<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

Wer Verona sehen will, aber seine<br />

Ruhe braucht, ist in dem ehemaligen<br />

Kloster nahe Valpolicella/<br />

Custoza richtig: Jedes <strong>der</strong> 90 Zimmer<br />

wurde individuell, aber immer<br />

luxuriös eingerichtet. Der Wellnessbereich<br />

bietet neben dem<br />

Salzwasser- und einem Whirlpool<br />

auch Sauna und Dampfbad.<br />

Über JAHN REISEN<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

****<br />

MICHELANGELO<br />

Quanto bello: Schnuppern Sie<br />

Seeluft (das Meer wartet in nur<br />

100 Metern Entfernung), genießen<br />

Sie die romagnolische Küche,<br />

entspannen Sie in renovierten<br />

Zimmern (perfekt für Familien).<br />

O<strong>der</strong> erkunden Sie den Badeort<br />

Milano Marittima nahe des Sangiovese-Rotweingebiets<br />

auf Rä<strong>der</strong>n,<br />

die gratis gestellt werden.<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

90 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


PORTUGAL<br />

DARF’S EIN<br />

BISSCHEN MEER<br />

SEIN?<br />

Wer Porto und Madeira geschickt kombiniert,<br />

bekommt quasi zwei Urlaube in einem: quirliges<br />

Stadtleben und tiefenentspanntes Naturparadies<br />

TEXT KATRIN PARMENTIER<br />

EINSAME SPITZE<br />

Der Pico Ruivo („Rote<br />

Spitze“) ist mit 1862 Metern<br />

Madeiras höchster Berg – und<br />

trotzdem was für ungeübte<br />

Wan<strong>der</strong>er<br />

92 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


PORTUGAL<br />

1<br />

1 WIE GEMALT Câmara de Lobos ist so<br />

pittoresk, dass es schon Winston Churchill in<br />

einem Gemälde festhielt. 2 VON NUN AN<br />

GEHT’S BERGAB Und zwar vier Kilometer<br />

per Korbschlitten von Monte nach Funchal. Wer<br />

hat’s erfunden? Ein Brite! 3 BLÜHENDE<br />

LANDSCHAFT Auf Madeira zeigt sich die<br />

Calla mal nicht als Topfpflanze, son<strong>der</strong>n in ihrer<br />

ganz natürlichen Pracht.<br />

2<br />

3<br />

Ich blättere in einem Reiseführer über Portugal. „Vom<br />

Atlantik weht eine kühle Brise herüber …“ steht da. So<br />

etwas steht oft in Texten über Portugal. Immerzu brist<br />

es vom Atlantik, und immer riecht es nach Muscheln und<br />

Meer. Ist das wirklich so? O<strong>der</strong> ist das nur Kitsch? Kurze<br />

Antwort: ist so. Zumindest an den beiden (rein subjektiv)<br />

schönsten Flecken des Landes – in Porto, <strong>der</strong> hippen, kreativen<br />

Stadt im Norden, wo man sich an den Atlantikstrand<br />

legen kann, und auf <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>insel Madeira mit <strong>der</strong> höchsten<br />

Steilküste Europas. Hier wie dort ist die allgegenwärtige<br />

Meeresbrise wun<strong>der</strong>bar kühl, zusammen mit dem wilden<br />

Fenchel, den Eukalyptus- und Lorbeerwäl<strong>der</strong>n ergibt sie das<br />

typische Landesaroma. Deshalb sagt ja auch immer mindestens<br />

einer, wenn man aus dem Flugzeug steigt: „Es riecht<br />

nach Süden!“<br />

MADEIRA<br />

MEHR BIOTOMATENSUPPE<br />

ALS KAVIAR<br />

Madeira ist ein einziges, großes Om. Eine Insel wie eine<br />

Yogaposition – hier kann man loslassen und ruhig werden.<br />

Auch beim Wan<strong>der</strong>n. Wobei in unserem Fall nicht das sportlich-beschleunigte<br />

Walken gemeint ist, son<strong>der</strong>n ein Flanieren<br />

und Schlen<strong>der</strong>n mit viel Stehenbleiben am Wegesrand.<br />

Natürlich gibt es für Sportliche auch anspruchsvolle Routen,<br />

vor allem Trailrunning wird immer beliebter (früher<br />

nannte man es Querfeldeinlauf ). Und ja, das ist so anstrengend,<br />

wie es sich anhört.<br />

Die berühmtesten Routen führen entlang <strong>der</strong> alten<br />

Bewässerungskanäle, den sogenannten „Levadas“. Eine<br />

Levada-Tour ist richtig früh am schönsten. Wir wählen die<br />

sanfte Variante („Levada 25 Fontes“, vorab buchbar bei<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 93


PORTUGAL<br />

1<br />

2<br />

1 BECKENBAUER Das Dorf Porto Moniz auf<br />

Madeira ist berühmt für seine natürlichen Badebassins<br />

(in einem Ausflug bei DERTOUR, JAHN<br />

REISEN und ITS inkludiert). 2 LÄUFT! Die<br />

ersten Bewässerungskanäle, die „Levadas“, wurden<br />

auf <strong>der</strong> Insel schon im 15. Jahrhun<strong>der</strong>t angelegt.<br />

Levada-Wan<strong>der</strong>ungen sind bei DERTOUR, JAHN<br />

REISEN und ITS buchbar. 3 EIN MEER AUS<br />

BLUMEN bietet sich den Besuchern des Mercado<br />

dos Lavradores in Funchal. Zudem gibt es jede<br />

Menge Früchte, Gemüse, Fisch, Fleisch und Gewürze<br />

(inkludiert bei <strong>der</strong> Funchal City Tour, buchbar<br />

bei DERTOUR, JAHN REISEN und ITS).<br />

DERTOUR, „Schlucht <strong>der</strong> 25 Quellen“): Morgennebel liegt<br />

über den Hängen, Fels und Gestrüpp wechseln sich mit<br />

Quellen und Bergseen ab. Baumfarne beschatten die moosigen<br />

Wege, und im Frühsommer verbreiten Hun<strong>der</strong>te violetter<br />

Blumen eine märchenhafte Atmosphäre. Sie heißen<br />

„Der Stolz von Madeira“, und das klingt besser als ihr eigentlicher<br />

Name: „Natternkopf“. Schmetterlinge umflattern die<br />

kerzenförmigen Blüten, die bis zu eineinhalb Meter hoch<br />

werden. Zitronenfalter, Sonne und Wind – mehr braucht es<br />

jetzt nicht. O<strong>der</strong> doch: eine Tüte Fenchelbonbons aus dem<br />

nostalgischen Naschladen „Fábrica Santo António“ in Funchal<br />

(Rua 5 de Outubro 56). Die „Funcho-Brocken“ werden<br />

hier traditionell eingekocht. Und auch mit vollen Backen<br />

lässt es sich abheben: Wir nehmen die Panorama-Gondelbahn<br />

(Avenida do Mar) in das Villenviertel Monte, schweben<br />

über Straßen und hässliche Beton-Ruinen, aber auch<br />

über üppige Bananenplantagen und Wäl<strong>der</strong>. Oben, im tropischen<br />

Garten von Schloss Monte (montepalace.com, Caminho<br />

do Monte 174; Ausflüge inklusive Schlossbesuch vor Ort<br />

bei DERTOUR, JAHN REISEN und ITS buchbar), entstand<br />

ein Park mit Pflanzen, Kunst und Kitsch. Statuen bewachen<br />

Palmen und Wasserfälle, im japanischen Teil stehen Mandarin-Figuren<br />

aus dem 15. Jahrhun<strong>der</strong>t. Wie Gulliver auf seinen<br />

Reisen erwarten uns an je<strong>der</strong> Ecke neue Traumbil<strong>der</strong>.<br />

Es ist ein Dschungel, wie ihn Marcel Proust geplant hätte.<br />

Wie<strong>der</strong> zurück in die Stadt kommt man übrigens auch<br />

so: in robusten Korbwagen auf Holzkufen, gelenkt von zwei<br />

Carreiros, die mit ihren Strohhüten wie venezianische Gondolieri<br />

aussehen (buchbar vor Ort bei DERTOUR, JAHN<br />

REISEN und ITS). Eine wilde Schlittenfahrt bergab auf <strong>der</strong><br />

Straße, etwas touristisch, aber was soll’s. Mit Wind im Gesicht<br />

und Zucker im Blut schlittern wir ins Tal.<br />

3<br />

94 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


PORTUGAL<br />

PORTO<br />

IST DAS NOCH ALLTAG ODER<br />

SCHON INSZENIERUNG?<br />

1200 Kilometer nordöstlich von Madeira fließt <strong>der</strong> Douro in<br />

den Atlantik. Hier liegt Porto, <strong>der</strong> „goldene Fluß“ teilt die Stadt<br />

in das südliche Portwein-Ufer und die historische Altstadt<br />

Ribeira (Bootstour bei DERTOUR buchbar). Am Südufer im<br />

Stadtteil Gaia lagern Portwein-Produzenten wie Sandeman<br />

und Taylor’s ihre Schätze. Die Keller kann man besichtigen,<br />

Kostproben inklusive (bei Rundreisen von DERTOUR inkludiert).<br />

Entlang <strong>der</strong> Uferpromenade gibt’s pastellbunte Fassaden,<br />

eine Seilbahn und den berühmten Blick auf das historische<br />

Ribeira und die Eisenbrücke Ponte Dom Luís I.<br />

Wir kehren ein im schlichten, aber doch schicken Restaurant<br />

„Porto Cruz“ (Largo Miguel Bombarda 23, Nova de<br />

Gaia, myportocruz.com) und essen den wahrscheinlich besten<br />

Oktopus <strong>der</strong> Welt. Das ist jetzt nicht offiziell bestätigt,<br />

aber zarter kann ein Oktopus nicht sein, glauben wir. Der<br />

Tintenfisch wird in Butter gebraten und auf einer Dachterrasse<br />

zu Weißbrot serviert. Mehr braucht er nicht, um zu<br />

glänzen. „Bliss ...“, seufzen die Englän<strong>der</strong> am Nebentisch.<br />

Das heißt übersetzt Glückseligkeit, und wir verstehen.<br />

Der Douro schimmert grün und golden, und gegenüber<br />

in Ribeira stapeln sich die typischen Porto-Häuser klein,<br />

schmal und eng übereinan<strong>der</strong>. Wir wollen das Häusergewimmel<br />

und die malerischen Gassen mit <strong>der</strong> flatternden<br />

Wäsche erkunden. Und fragen uns: Ist das noch Alltag o<strong>der</strong><br />

schon Inszenierung? Wir stöbern im Vintage-Markt „Armazém“<br />

(Rua de Miragaia 93), einer alten Fabrikhalle voller<br />

Kuriositäten, und bestellen am Abend in einer Sandwichbar<br />

ein traditionelles „Francesinha“: Fleisch, heißer Käse und<br />

Spiegelei auf Toast, mit Bratensoße serviert.<br />

Der kleine Kaffee mit Milch für danach heißt hier „Pingo“,<br />

und wir nehmen ihn im „Café Ceuta“. Das ist einer<br />

dieser großen Arbeiter-Treffs mit gebohnerten Fliesen,<br />

Resopaltischen und ständig laufendem Fernseher. Männer,<br />

meist älter, diskutieren hier die Weltlage und laden uns<br />

ein: „Setzt euch doch!“ Den Tipp mit dem „Ceuta“ hatten<br />

wir von unserem Tour-Guide: Francisco Marques ist Nordportugiese<br />

und kennt in Porto jeden Winkel und fast jede<br />

Straßenkatze. Er hat extravagante Tipps parat, wie z. B. diesen,<br />

<strong>der</strong> zuerst klingt, als hätte ihn Kishon sich ausgedacht:<br />

Der Tintenfisch, in Butter gebraten,<br />

wird auf <strong>der</strong> Dach terrasse serviert.<br />

” Bliss ...“, seufzen die Englän<strong>der</strong><br />

am Nebentisch.<br />

1 BUNTES LEBEN Die<br />

Altstadt von Porto gehört seit<br />

1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

2 PAUSENFÜLLER<br />

Die Ribeira, also <strong>der</strong> Teil <strong>der</strong><br />

Altstadt, <strong>der</strong> dem Douro-Ufer<br />

nahe ist, hat eine erfreulich hohe<br />

Lokal- und Restaurant-Dichte.<br />

3 SCHÄTZCHEN Die Ponte<br />

Dom Luís I., UNESCO-Weltkulturerbe,<br />

verbindet die Städte<br />

Porto und Vila Nova de Gaia.<br />

2<br />

3<br />

1<br />

HERBST <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 95


PORTUGAL<br />

Sowas gibt es nur hier:<br />

ein Geldautomat, von dem aus<br />

man fast alle bedeutenden<br />

Sehenswürdigkeiten im Blick hat.<br />

„Besuchen Sie den Geldautomaten in <strong>der</strong> Rua do Infante<br />

Dom Henrique 61!“ „Wie, einen Geldautomaten?“ „Jawohl!“<br />

Denn steht man mit dem Rücken zur Maschine, kann man<br />

von hier aus fast alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten<br />

Portos sehen: die ehemalige Börse „Palácio de Bolsa“ (Rua<br />

de Ferreira Borges) mit dem Arab Room, die Ferreira-Borges-Markthallen<br />

aus rotem Eisen und Glas, die Kirche Igreja<br />

dos Clérigos und die Kathedrale von Porto. Danach klappern<br />

wir sie alle ab und staunen über das original eingerichtete<br />

Büro von Architektenlegende Gustave Eiffel in <strong>der</strong> alten<br />

Börse. Und über die weltbekannten blau-weißen Kacheln,<br />

die „Azulejos“. Der Bahnhof São Bento (am Praça de Almeida<br />

Garrett) ist über und über mit solchen Kachelbil<strong>der</strong>n<br />

geschmückt, die Schlachtszenen und Könige zeigen. Ein<br />

paar Straßen weiter in <strong>der</strong> Capela das Almas (Rua de Santa<br />

Catarina 428) bedecken sie fast die ganze Fassade. Hier beten<br />

Gläubige für ihre Toten, die Azulejos erzählen dazu aus<br />

dem Leben von Franz von Assisi und <strong>der</strong> Heiligen Catarina.<br />

Neben <strong>der</strong> Historie prägt die Stadt aber auch ihr mo<strong>der</strong>ner<br />

Zeitgeist: Überall eröffnen junge Leute kleine Shops,<br />

Öko-Cafés o<strong>der</strong> Modeläden – vor allem entlang <strong>der</strong> Galeriemeile<br />

Rua de Miguel Bombarda. Der „Traumfriseur Songha“<br />

empfängt seine Kunden unter schwebenden Möbeln, Shops<br />

wie das „Tendinha“ upcyceln Handtaschen und T-Shirts.<br />

Dazwischen zieht ein klassisch gesprayter Don Quichote in<br />

1 SHOPS AND THE CITY<br />

Im Künstlerviertel Miguel<br />

Bombarda, das an die Altstadt<br />

grenzt, kann man stundenlang<br />

durch Cafés, Galerien und Läden<br />

streifen. 2 INSPIRIEREND<br />

Ohne die wun<strong>der</strong>bare Buchhandlung<br />

Livraria Lello hätte es wohl<br />

nie den ersten „Harry Potter“-<br />

Band gegeben.<br />

2<br />

den Kampf, während am Ende <strong>der</strong> Straße Philosophen mit<br />

Grasbärten ernst von Stromkästen gucken. Die Street-Art<br />

von Porto ist sehenswert.<br />

Apropos Philosophen: Wer in Porto ist, muss unbedingt<br />

die Livraria Lello besuchen (Rua das Carmelitas 144,<br />

www.livrarialello.pt) mit ihren verschnörkelten Wänden, surrealen<br />

Holztreppen und einem Türsteher, <strong>der</strong> wie <strong>der</strong> junge<br />

Salvador Dalí aussieht. Als die „Harry Potter“-Autorin Joanne<br />

K. Rowling 1992 in Porto lebte, wurde sie hier inspiriert. „Ich<br />

habe in Porto meine Lieblingskapitel geschrieben“, erzählte<br />

sie mal in einem Interview über den ersten Band. Und wer die<br />

Stadt nur ein wenig kennt, denkt sofort: Wo sonst?<br />

TIPPS<br />

Madeira<br />

Reisezeit<br />

Ganzjährig eher frühlingshafte Temperaturen. Im Juli<br />

und August ist es mit rund 25 °C warm und trocken.<br />

Im Dezember und Januar kann es auch regnen, es bleibt<br />

aber mit rund 19 °C angenehm.<br />

Spezialitäten<br />

Die Insel ist für ihren süßen Madeira-Wein berühmt. Er<br />

wird als Aperitif, Digestif o<strong>der</strong> zum Kaffee getrunken.<br />

Es gilt: trockene Sorten vor dem Essen, liebliche danach.<br />

Zu den großen Weinhäusern gehört die „Madeira<br />

Wine Company“ in Funchal (Rua Dos Ferreiros 82,<br />

madeirawinecompany.com) und „Henriques & Henriques“<br />

in Câmara de Lobos (Avenida da Autonomia 10,<br />

henriques ehenriques.pt). Beide bieten Einblicke in die<br />

Produktion und Kostproben.<br />

Das Weinmuseum in Funchal (Rua 5 de Outubro 5) zeigt<br />

u. a. die historische Weinproduktion auf Madeira (inkludiert<br />

bei einer Rundreise von DERTOUR).<br />

„Bolo de Mel“ (Honigkuchen) und Fenchelbonbons sind<br />

traditionelle Naschwaren und werden in vielen Shops angeboten.<br />

Beson<strong>der</strong>s schön ist <strong>der</strong> museale Laden „Fábrica<br />

Santo António“ in Funchal (Rua 5 de Outubro 56, Website<br />

via Facebook), wo die Süßigkeiten nach alten Rezepten<br />

zubereitet werden.<br />

Porto<br />

Essen<br />

Vegetarisch/vegane Menüs gibt es im Restaurant „Em<br />

Carne Viva“, einer Stuck-Villa mit lauschigem Garten<br />

(Avenida da Boavista 868, emcarneviva.pt).<br />

Restaurant und Teehaus „Rota do Chá“ (Rua de Miguel<br />

Bombarda 457): maurisch-poppig eingerichtet, mit einem<br />

wild wuchernden Garten und exotischen Teesorten.<br />

Typisch portugiesisch: Tapas-Restaurant „Mão Travessa“<br />

(Rua de Miguel Bombarda 38).<br />

Sightseeing<br />

Einen Personal Guide kann man für ca. 120 Euro pro Tag<br />

u. a. bei „Bliss Tours“ buchen. Er holt seine Gäste<br />

im Hotel ab und chauffiert sie in einer Limousine – inklusive<br />

Tipps, Erklärungen und Infos zur Stadtgeschichte<br />

(blisstours.pt). Auch DERTOUR bietet Rundreisen<br />

inklu sive Sightseeing-Touren in Porto an.<br />

FOTOS: GETTY IMAGES; FRANK GUIZION/LAIF; MAURITIUS IMAGES (3); GONZALEZ/LAIF; PICTURE ALLIANCE/BLICKWINKEL; PIERRE JACQUES/LAIF; FRANK HEUER/LAIF; PRIGNET/LE FIGARO MAGAZINE/LAIF (2); IMAGO STOCK&PEOPLE<br />

1<br />

96 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


Anzeige<br />

Rail & Fly inklusive<br />

Winter <strong>2017</strong>/18<br />

MADEIRA: 5 STERNE FÜR URLAUBSGENUSS!<br />

Madeira, die Blumeninsel, ist zu je<strong>der</strong> Jahreszeit eine Reise wert! Wenn Sie stilvoll und luxuriös residieren möchten, empfehlen<br />

wir Ihnen das 5-Sterne-Hotel Pestana Royal Premium All Inclusive Resort mit exzellenter Verpflegung und brandneuem Spa-<br />

Bereich. Sichern Sie sich jetzt das Deluxe-Balkonzimmer zum Preis des Deluxe-Zimmers. Schnell buchen und genießen!<br />

MADEIRA l FUNCHAL<br />

Pestana Royal Premium All Inclusive Resort nnnnn<br />

Flug, z.B. am 4.2. ab Düsseldorf<br />

7 Tage im Deluxe-Balkonzimmer, Alles inklusive<br />

pro Person ab € 815,-<br />

Code: PMØ164<br />

Unsere Partner:<br />

Tagesaktuelle Preise mit limitierter Verfügbarkeit. Zwischenverkauf, Druckfehler und Preisän<strong>der</strong>ungen vorbehalten. Stand September <strong>2017</strong>. Veranstalter: JAHN REISEN,<br />

eine Marke <strong>der</strong> DER Touristik Deutschland GmbH, 51170 Köln. 17090018


PORTUGAL<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Auf Madeira und in Lissabon übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

*****<br />

PESTANA ROYAL PREMIUM<br />

ALL INCLUSIVE OCEAN & SPA RESORT<br />

Plötzlich Prinzessin<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Eigentlich sagt <strong>der</strong> Name des Hotel alles: Urlaub machen<br />

wie die Könige ist hier Programm. Das Haus mit den 324<br />

Zimmern liegt auf einem Felsvorsprung über dem Atlantik.<br />

Morgens können Sie beim Frühstück auf <strong>der</strong> Restaurantterrasse<br />

den herrlichen Panoramablick auf die<br />

Steilklippe Cabo Girão und den Praia Formosa genießen.<br />

Der größte Strand <strong>der</strong> Stadt ist nur zwei Gehminuten<br />

entfernt, nach Funchal schlen<strong>der</strong>n Sie zehn Minuten.<br />

Falls Sie den royalen Traum mit seinem großen Pool und<br />

den vier Restaurants überhaupt verlassen möchten …<br />

Über DERTOUR, JAHN REISEN und ITS<br />

*****<br />

LTI PESTANA<br />

GRAND PREMIUM<br />

OCEAN<br />

Eins <strong>der</strong> besten Häuser in Funchal,<br />

direkt an <strong>der</strong> Promenade von Lido,<br />

Madeiras bekanntester Flaniermeile.<br />

Der Strand ist in 30 Minuten<br />

erreichbar, das Hotel verfügt ebenfalls<br />

über jede Menge Wasser – in<br />

<strong>der</strong> Meerwasser-Poollandschaft.<br />

Über DERTOUR,<br />

JAHN REISEN und ITS<br />

****<br />

ROCA MAR<br />

Der Pool des Hotels wurde mitten ins<br />

Meer gebaut: an <strong>der</strong> Südküste <strong>der</strong><br />

Insel Madeira in Caniço de Baixo, das<br />

zwischen den Städten Funchal und<br />

Santa Cruz liegt. Hier geht’s ruhig<br />

und äußerst gelassen zu. Wer dann<br />

doch etwas Abwechslung braucht,<br />

geht Golf spielen o<strong>der</strong> macht einen<br />

Tauchkurs direkt nebenan.<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

****<br />

MUNDIAL<br />

Lissabon gehört zu den beliebtesten<br />

Städten Europas – dieses<br />

mo<strong>der</strong>ne Hotel liegt im Herzen<br />

des angesagten Stadtviertels<br />

Baixa. Direkt vor <strong>der</strong> Haustür hält<br />

die berühmten Nostalgie-Straßenbahn<br />

<strong>der</strong> Linie 28, die Ihnen auf<br />

Ihrer gemütlichen Fahrt zeigt, warum<br />

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98 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> HERBST <strong>2017</strong>


#NATÜRLICHDR<br />

Tourist Board Dominikanische Republik<br />

Hochstrasse, 54 . D-60313 Frankfurt/Main<br />

Tel.: +49 69 91397878 . Fax: +49 69283430<br />

germany@godominicanrepublic.com<br />

#GoDomRep<br />

GoDominicanRepublic.com<br />

Strand Playa Rincón<br />

Samaná<br />

Tourist Board

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