06.12.2017 Aufrufe

kj cloud.book Nr. 3 Ausgabe III/2017

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

#JUGENDFORSCHUNG<br />

EIN KURZER EINBLICK<br />

Generation Y [Why; Me] ist eine<br />

gängige Bezeichnung für die heute<br />

in etwa zwischen 15 und 30 Jahre<br />

jungen Menschen. Ihr Aufwachsen<br />

war/ist durch internationale Krisen<br />

und unberechenbar gewordene<br />

Zukunftsbilder gekennzeichnet,<br />

gleichzeitig erkunden sie als „digitale<br />

Eingeborene“ (Digital Natives) ihr<br />

Alltagsleben und die ganze Welt durch<br />

interaktive Medien. Sie wissen, dass<br />

vieles nicht zum Besten steht, z.<br />

B. bekamen über 20 % der älteren<br />

Ypsiloner keine Ausbildungs- oder<br />

Arbeitsplätze, während jedoch<br />

atypische Beschäftigungsverhältnisse<br />

(z. B. Zeit- oder Leiharbeit,<br />

befristete oder projektbasierte freie<br />

Beschäftigungen oder Praktika) in<br />

den letzten Jahren stark zugenommen<br />

haben. Ein „Normalarbeitsverhältnis“,<br />

von dessen Bezahlung inklusive<br />

sozialrechtlicher Absicherung junge<br />

Menschen auch leben können, ist<br />

keine selbstverständliche Perspektive<br />

mehr. Als eine Bewältigungsstrategie<br />

wählen die „Kinder der Krise“ (Beate<br />

Großegger), darüber nicht viel<br />

nachzudenken, keine langfristigen<br />

Pläne zu schmieden und irgendwie<br />

am Ball zu bleiben. Dieser Generation<br />

sind weltanschauliche Grabenkämpfe<br />

fremd, sie hält sich vielmehr die<br />

Optionen offen und versucht, flexibel<br />

zu sein, also: zugreifen, wenn sich<br />

Chancen bieten, und „Augen zu und<br />

durch“, wenn es nicht klappt. Vieles<br />

dreht sich für sie um die kleine Welt<br />

des Privaten, das die Krisen kurzfristig<br />

wettmachen kann. So verfallen sie<br />

nicht in Resignation und Lethargie,<br />

werden auch nicht laut, obwohl sie<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit zu den<br />

Verlierern der Krise zählen.<br />

In einer am österreichischen<br />

Institut für Jugendkulturforschung<br />

veröffentlichten Studie 1 halten<br />

junge ZeitgeistsurferInnen (42 %<br />

der Befragten), die angepassten<br />

Individualismus leben und weitgehend<br />

1 Vgl. Beate Großegger (Studienleitung): Die Transformers. Wie Jugendliche Kultur und Gesellschaft verändern, Wien 2016, 27−29.<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!