kj cloud.book Nr. 3 Ausgabe III/2017
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#JUGENDFORSCHUNG<br />
EIN KURZER EINBLICK<br />
Generation Y [Why; Me] ist eine<br />
gängige Bezeichnung für die heute<br />
in etwa zwischen 15 und 30 Jahre<br />
jungen Menschen. Ihr Aufwachsen<br />
war/ist durch internationale Krisen<br />
und unberechenbar gewordene<br />
Zukunftsbilder gekennzeichnet,<br />
gleichzeitig erkunden sie als „digitale<br />
Eingeborene“ (Digital Natives) ihr<br />
Alltagsleben und die ganze Welt durch<br />
interaktive Medien. Sie wissen, dass<br />
vieles nicht zum Besten steht, z.<br />
B. bekamen über 20 % der älteren<br />
Ypsiloner keine Ausbildungs- oder<br />
Arbeitsplätze, während jedoch<br />
atypische Beschäftigungsverhältnisse<br />
(z. B. Zeit- oder Leiharbeit,<br />
befristete oder projektbasierte freie<br />
Beschäftigungen oder Praktika) in<br />
den letzten Jahren stark zugenommen<br />
haben. Ein „Normalarbeitsverhältnis“,<br />
von dessen Bezahlung inklusive<br />
sozialrechtlicher Absicherung junge<br />
Menschen auch leben können, ist<br />
keine selbstverständliche Perspektive<br />
mehr. Als eine Bewältigungsstrategie<br />
wählen die „Kinder der Krise“ (Beate<br />
Großegger), darüber nicht viel<br />
nachzudenken, keine langfristigen<br />
Pläne zu schmieden und irgendwie<br />
am Ball zu bleiben. Dieser Generation<br />
sind weltanschauliche Grabenkämpfe<br />
fremd, sie hält sich vielmehr die<br />
Optionen offen und versucht, flexibel<br />
zu sein, also: zugreifen, wenn sich<br />
Chancen bieten, und „Augen zu und<br />
durch“, wenn es nicht klappt. Vieles<br />
dreht sich für sie um die kleine Welt<br />
des Privaten, das die Krisen kurzfristig<br />
wettmachen kann. So verfallen sie<br />
nicht in Resignation und Lethargie,<br />
werden auch nicht laut, obwohl sie<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit zu den<br />
Verlierern der Krise zählen.<br />
In einer am österreichischen<br />
Institut für Jugendkulturforschung<br />
veröffentlichten Studie 1 halten<br />
junge ZeitgeistsurferInnen (42 %<br />
der Befragten), die angepassten<br />
Individualismus leben und weitgehend<br />
1 Vgl. Beate Großegger (Studienleitung): Die Transformers. Wie Jugendliche Kultur und Gesellschaft verändern, Wien 2016, 27−29.<br />
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