audimax 1/2018: Dein Hochschulmagazin
Visions for tomorrow: Zukunft denken. Innovation gestalten. Weitere Themen im Heft: Generation Yolo - dreh die Musik lauter & Partytrends im Check, die Jungs von Jamaram beweisen Mut zur Lücke uvm.
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PARTY<br />
... KEINE STIMMUNG<br />
AUFKOMMT<br />
Es ist schon Mitternacht und die Party kommt einfach<br />
nicht in Schwung – kein Problem für dich als Stimmungskanone:<br />
Leg einfach Hits der 80er und 90er auf und<br />
pack dazu deine besten Discomoves aus – vom Ägypter<br />
über den Roboter bis zum Moonwalk oder den Wurm.<br />
Wetten keiner schafft es, nicht zu lachen und ebenfalls<br />
das Tanzbein zu schwingen? In diesem Sinne... »Gimme<br />
that night fever, night fever...«. Schnell wirst du denken<br />
»What a feeling!« und »I'm so excited and I just can't<br />
hide it!«. Wenn diese Strategie wider Erwarten doch<br />
nicht funktionieren sollte, kannst du dir den Abend<br />
immer noch schöntrinken.<br />
... DU LIEBER<br />
WOANDERS WÄRST<br />
Eigentlich bist du nur deinem Freund zuliebe mit auf<br />
die Party gekommen und weißt nicht, wie du so schnell<br />
wie möglich wieder weg kommst. Unser Tipp: Komm das<br />
nächste Mal einfach gar nicht. Als Miesepeter versaust<br />
du dem Partyvolk nur den Abend.<br />
... DEIN EX DA IST<br />
Du kommst auf die Party und die erste Person, die du<br />
siehst, ist dein(e) Ex. Hilfe! Jetzt hast du zwei Möglichkeiten:<br />
Entweder du ergreifst direkt die Flucht oder du<br />
stehst drüber und lässt dir trotzdem nicht den Abend<br />
vermiesen – aber Vorsicht: Vor Sex mit dem Ex lieber<br />
zweimal überlegen.<br />
... DU KEINEN KENNST<br />
Du hast dich mit einem neuen Kommilitonen angefreundet<br />
und bist zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen. Du<br />
komms leicht verspätet zur Party und kennst natürlich<br />
keinen. Jetzt stehst du vor der Wahl: machst du eine<br />
große Begrüßungsrunde und kannst dir eh nicht alle<br />
Namen merken oder winkst du nur mal kurz und stellst<br />
dich vor. Die Leute wirst du später schon noch genauer<br />
kennenlernen. Beides eher suboptimal. <strong>audimax</strong> rät:<br />
Schleich dich unauffällig zu einem freien Platz und unterhalt<br />
dich erstmal mit einer kleinen Gruppe an Leuten.<br />
Vergiss aber nicht, dem Geburtstagskind zu gratulieren!<br />
ALLES RUND UM MUSIK, PARTYTRENDS,<br />
TIPPS FÜR DIE PERFEKTE PARTY UND<br />
ARBEITEN IM PARTYBUSINESS<br />
»Du kommst hier<br />
nicht rein!« – wie<br />
gerne ich diesen Satz<br />
schon immer mal<br />
sagen wollte. Und wie<br />
oft ich nach langem<br />
Anstehen Angst hatte,<br />
ihn selbst von der<br />
grimmig dreinguckenden Person in Schwarz<br />
hören zu müssen. Dann ist er plötzlich da: Der<br />
Abend, an dem ich zur Autorität werden und<br />
die Pforten eines Clubs bewachen soll. Meine<br />
Nacht als Türsteherin ist angebrochen. Inzwischen<br />
bin ich nicht mehr besonders angetan<br />
davon, endlich – womöglich – diesen einen Satz<br />
sagen zu dürfen. Tausend Gedanken schießen<br />
mir durch den Kopf: Muss ich eine schwarze<br />
Jacke tragen? Ich hab überhaupt keine dunkle<br />
Jacke, die mich an diesem kalten und nassen<br />
Wintertag warm genug halten würde! Meine ist<br />
türkis. Hab ich überhaupt genug Autorität? Weder<br />
meine Größe noch mein Körperbau wirken<br />
besonders furchteinflößend. Was werden das<br />
bloß für Türsteher sein, die ich begleiten soll?<br />
Vor meinem inneren Auge tauchen muskuläre<br />
Schränke mit breitem Nacken und kahl rasiertem<br />
Kopf auf, die kein freundliches Wort mit<br />
Gespannt und etwas unsicher<br />
blickt Redakteurin Julia ihrem<br />
Abend als Türsteherin entgegen.<br />
26 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker<br />
mir wechseln würden.<br />
Beklommen mache ich mich auf den Weg in<br />
den MUZclub in Nürnberg. Dort erwartet<br />
mich bereits das Security Team. Die Vier sehen<br />
sympathisch aus. Andrea lächelt mich offen<br />
an, Flo – der mit dem langen Zopf – zeigt mir<br />
sofort alle sicherheitskritischen Stellen der<br />
Location. Dann geht es los, die ersten Partygäste<br />
erreichen uns. »Könnte ich bitte eure Ausweise<br />
sehen?«, fragt Andrea bestimmt, aber freundlich.<br />
»Darf ich mal bitte in deine Tasche schauen,<br />
das wäre ganz nett«, sagt Flo im Anschluss und<br />
leuchtet mit seiner Taschenlampe in das Innere<br />
eines Rucksacks. Leider darf ich nicht selbst mit<br />
kontrollieren. Dafür habe ich umso mehr Zeit,<br />
um ganz genau zu beobachten und zu analysieren.<br />
Ich stelle fest: 1. Hier arbeiten supernette,<br />
respektvolle Türsteher. 2. Je freundlicher die<br />
Türsteher, desto positiver reagieren auch die<br />
Gäste. Pöbeleien Fehlanzeige. 3. Ganz schön<br />
viele Partygänger vergessen, ihren Ausweis<br />
mitzunehmen. 4. Bauchtaschen sind total in.<br />
Gerade als ich mir denke, dass ich mir den<br />
Job als Türsteher theoretisch durchaus<br />
zutrauen würde, kommt die Nachricht:<br />
Einem Mädchen geht es schlecht, sie ist<br />
auf der Toilette zusammengebrochen. Ich<br />
folge Flo durch die tanzende Menge bis<br />
zur Patientin. Sie ist nicht ansprechbar.<br />
Die junge Frau ist betrunken, hat aber im<br />
Club noch gar nichts zu sich genommen.<br />
Sichtlich Betrunkene können hier auch<br />
gar keine weiteren alkoholischen Getränke<br />
bestellen. Das Security Team leistet Erste<br />
Hilfe, währenddessen ruft die Abendleitung<br />
des MUZclubs die Sanitäter und verlängert<br />
den Einlass-Stopp, damit diese besser zum<br />
Einsatzort gelangen können – alle Verantwortlichen<br />
haben die Situation sehr gut im<br />
Griff. Mir wird dennoch mulmig zumute,<br />
das ist gar nichts für mich. Die Besucher<br />
mit ihren unterschiedlichen Outfits und<br />
Charakteren kennenzulernen, macht Spaß.<br />
Doch auch Notfälle zu betreuen, gehört zu<br />
den Aufgaben eines Türstehers – auch wenn<br />
es sich heute um eine Ausnahmesituation<br />
im MUZclub handelt. Mein Team muss noch<br />
mindestens bis fünf Uhr arbeiten, dann ist<br />
die Veranstaltung zu Ende. Ich gehe mit gemischten<br />
Gefühlen nach Hause. Aber eines<br />
muss ich noch loswerden, in den Worten<br />
eines Gastes, der sogar mit Jogginghose rein<br />
darf: »Ihr seid die korrektesten Türsteher, die<br />
ich je kennengelernt hab!«<br />
Text: Sabine Storch, Julia Wolf Foto: © LIGHTFIELD STUDIOS/Fotolia, <strong>audimax</strong> MEDIEN