14.12.2012 Aufrufe

Loslassen - Freie Seelsorge München

Loslassen - Freie Seelsorge München

Loslassen - Freie Seelsorge München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Loslassen</strong><br />

DER TRAUER-RATGEBER


2<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

Wie, ein Trauerratgeber? So<br />

reagierte unlängst ein Bekannter,als<br />

ich seine Frage,<br />

was ich denn gerade täte, mit<br />

der Arbeit am neuen „<strong>Loslassen</strong>“<br />

beantwortete.<br />

Ja, ein regelmäßiger Trauerratgeber<br />

als Beilage einer Tageszeitung<br />

ist ungewöhnlich.<br />

Und das Eintauchen in diese<br />

nicht leichte Materie immer<br />

wieder eine Herausforderung.<br />

Sterben, Todund Trauer sind<br />

Herausgeber:<br />

<strong>München</strong>er Zeitungs-Verlag<br />

GmbH &Co. KG<br />

Paul-Heyse-Straße 2-4<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Geschäftsführer:<br />

Uwe Günther, Daniel Schöningh<br />

„<strong>Loslassen</strong> –Der Trauer-Ratgeber“ ist eine<br />

Sonderveröffentlichung des Münchner<br />

Merkur und seiner Heimatzeitungen zur<br />

Ausgabe 55 am 6. März 2012<br />

IMPRESSUM<br />

eben keine einfachen Themen.<br />

Und vieles, was es hier<br />

an Neuem zu berichten gibt,<br />

klingt irgendwie skurril,<br />

kurios, seltsam.<br />

Die Regelmäßigkeit unseres<br />

Ratgebers ist deshalb eine<br />

Chance: Werihn liest, ist weder<br />

todessüchtig, noch seltsam.<br />

Im besten Fall ist er oder<br />

sie einfach besser informiert.<br />

Und dies in einem Themenbereich,<br />

mit dem man sonst<br />

Erwachen aus dem Winterschlaf: Wenn der Frühling kommt, gilt es,auf dem Friedhof die Gräber der Verstorbenen<br />

mit frischen Pflanzen zu schmücken. Foto: Fotolia/Martina Berg<br />

Redaktion &Layout:<br />

MKM Merkur Kreativ Media GmbH<br />

Verantwortlich für Anzeigen:<br />

Hans-Georg Bechthold<br />

Druck:<br />

Druckhaus Dessauerstraße<br />

wohl nur dann in Berührung<br />

kommt, wenn der eigene<br />

Blick durch Trauer gehalten,<br />

manchmal auch getrübt ist.<br />

In der aktuellen Ausgabe<br />

von „<strong>Loslassen</strong>“ finden Sie<br />

beispielsweise Informationen<br />

zum Thema Biournen: Beileibe<br />

kein Modetrend, sondern<br />

auf vielen Friedhöfen alltägliche<br />

Anforderung. Hintergrund<br />

ist das Phänomen, dass<br />

die bisher üblichen Urnen aus<br />

<strong>Loslassen</strong><br />

DER TRAUER-RATGEBER<br />

Thomas Multhaup<br />

Weißblech sich in der Erde<br />

kaum zersetzen.<br />

Im Bereich der wissenschaftlichen<br />

Erforschung<br />

von Trauer ist „disenfranchised<br />

grief“, die sozial nicht<br />

anerkannte Trauer,momentan<br />

in den Blickpunkt des<br />

Interesses getreten. Man<br />

möchte nicht glauben, wie<br />

viele Menschen davon betroffen<br />

sind und wie sehr<br />

Menschen auch darunter leiden.<br />

Aber auch so etwas Praktisches<br />

wie Tipps für die<br />

Frühjahrsgrabbepflanzung<br />

hält „<strong>Loslassen</strong>“ bereit.<br />

Freude beim Lesen? Vielleicht<br />

erscheint dieser<br />

Wunsch dann doch etwas<br />

seltsam. Aber dass Sie „<strong>Loslassen</strong>“<br />

mit Gewinn lesen,<br />

das wünschen wir Ihnen –<br />

und uns. Und für Anregungen<br />

und Vorschläge für Artikel<br />

sind wir dankbar.<br />

THOMAS MULTHAUP<br />

FREIER SEELSORGER<br />

THOMAS.MULTHAUP@<br />

FREIE-SEELSORGE.DE<br />

EDITORIAL<br />

<strong>Loslassen</strong><br />

DER TRAUER-RATGEBER<br />

Die nächsten Ausgaben erscheinen am:<br />

■ Dienstag, 17. Juli 2012<br />

■ Dienstag, 2. Oktober 2012<br />

Dienstag, 6.März 2012<br />

Wollen Sie sich und Ihr Unternehmen im<br />

Trauer-Ratgeber „<strong>Loslassen</strong>“ präsentieren?<br />

Dann rufen Sie uns an: Telefon 089/5306-347.<br />

Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich!


Dienstag, 6.März 2012<br />

Bis Ende Januar hatten zumindest<br />

die Flachländer je<br />

nach Sichtweise die Befürchtung<br />

oder die Hoffnung, dass<br />

es in diesem Jahr keinen richtigen<br />

Winter geben würde.<br />

Der Februar hat dann alle<br />

Winterfacetten gezeigt: Von<br />

klirrender Kälte mit Sonnenschein<br />

über dichtes Schneetreiben<br />

bis hin zu wolkenverhangenem<br />

Winterwetter.<br />

Doch nun wünschen sich die<br />

meisten Menschen, dass es<br />

endlich Frühling wird, auch<br />

auf den Friedhöfen.<br />

Geeignete<br />

Saisonbepflanzung<br />

Sobald der Frost den Frühjahrssonnenstrahlen<br />

weicht,<br />

beginnt auf den Friedhöfen<br />

die Saisonbepflanzung der<br />

Gräber: Der Winterschmuck<br />

wirdentfernt und macht Platz<br />

für die blühenden Frühlingsboten<br />

wie Tulpen und Tausendschön,<br />

Hornveilchen<br />

und Hyazinthen.<br />

Bei der Zusammenstellung<br />

der Pflanzen, der farblichen<br />

Abstimmung sowie der fachgerechtenBepflanzunghelfen<br />

die Friedhofsgärtner. Zur<br />

Grabgestaltung im Frühjahr<br />

steht eine große Auswahl an<br />

Blumen und Pflanzen zur<br />

Verfügung. Auch wer im<br />

Herbst keine Frühblüher gepflanzt<br />

hat, kann die Grabstelle<br />

jetzt noch mit blühenden<br />

Zwiebelblumen schmücken.<br />

Denn Narzissen, Tulpen,<br />

Traubenhyazinthen und viele<br />

andere Zwiebelblumen<br />

sind am Ende des Winters<br />

und zu Beginn des Frühlings<br />

auch als Topfpflanzen erhältlich.<br />

Zusammen mit anderen<br />

Frühlingsblumen und<br />

immergrünen Pflanzen wie<br />

Efeu kann man die Zwiebelblumen<br />

in eine Schale pflanzen<br />

und auf das Grab stellen.<br />

Sie können aber auch auf<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

Frühling auch auf den Gräbern<br />

dem Friedhof direkt eingesetzt<br />

werden und blühen dort oft im<br />

nächsten Jahr erneut. Für eine<br />

gute Farbwirkung pflanzt man<br />

die Frühlingsboten am besten<br />

als kleine Gruppe oder zwischen<br />

Bodendecker, wo sie<br />

mit ihren farbigen Blüten be-<br />

sonders gut zur Geltung kommen.<br />

Bodenbedeckende<br />

Pflanzen<br />

Auch bei Bodendeckern<br />

stehen viele Varianten für die<br />

abwechslungsreiche Grabgestaltung<br />

zur Verfügung. Von<br />

der Zwergmispel über das<br />

Stachelnüsschen oder die<br />

Rebhuhnbeere bis hin zum<br />

robusten Efeu sind viele Kombinationen<br />

möglich. Diese<br />

Anregungen des Bund Deut-<br />

3<br />

Wer die Grabpflege den Friedhofsgärtnern<br />

der Region überlässt,<br />

kann zu jeder Jahreszeit<br />

ein frisch geschmücktes Grab<br />

besuchen. Foto: dpa<br />

scher Friedhofsgärtner (BDF)<br />

werden sicherlich die Fantasie<br />

vieler beflügeln. Wermehr<br />

und persönlichere Informationen<br />

wünscht, wird diese<br />

sicher bei seinem Friedhofsgärtner<br />

vor Ort erhalten.<br />

THOMAS MULTHAUP


4<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

Hospiz: Würdevoll Abschied nehmen<br />

Wenn der Zeitpunkt kommt,<br />

an dem ein Kranker oder seine<br />

Angehörigen spüren, dass es<br />

keine Heilung mehr gibt und<br />

das Sterben beginnt, haben viele<br />

Menschen den Wunsch, in<br />

ihrer vertrauten Umgebung, also<br />

zuhause, sterben zu können.<br />

Was der Sterbende in dieser<br />

Zeit an medizinischer Unterstützung<br />

braucht, das kann oftmals<br />

durch die hausärztliche<br />

und pflegerische Versorgung<br />

vor Ort gewährleistet werden.<br />

Doch das <strong>Loslassen</strong> des Lebens<br />

braucht manchmal auch ganz<br />

andere Formen der Unterstützung.<br />

Immer häufiger bieten an<br />

diesem Punkt ambulante Hospize<br />

ihre Hilfe an.<br />

Ambulante Hospizdienste,<br />

die in vielen Fällen mit geschultem<br />

ehrenamtlichem Personal,<br />

den Hospizhelfer/innen, arbeiten,<br />

ergänzen die medizinischpflegerische<br />

Seite durch psychosoziale<br />

Beratung, Sterbebegleitung,<br />

Trauerbegleitung und<br />

Angehörigenbegleitung. Um<br />

Missverständnisse zu vermeiden:<br />

Es gibt auch sogenannte<br />

ambulante Hospiz- und Palliativ-Pflegedienste.<br />

Zusätzlich zum Angebot des<br />

ambulanten Hospizdienstes<br />

wirdhier auch die palliativ-pflegerische<br />

Versorgung in enger<br />

Abstimmung mit den behandelnden<br />

Ärzten übernommen,<br />

bei Bedarf auch die Grundpflege<br />

und gegebenenfalls erfolgt auch<br />

eine Anleitung von Angehörigen<br />

bei palliativ-pflegerischen Maßnahmen.<br />

Bei der Hospizarbeit geht es<br />

um die sensible Wahrnehmung<br />

der Wünsche und Bedürfnisse,<br />

der Ängste, Befürchtungen<br />

und Hoffnungen sterbender<br />

Menschen und ihrer Angehörigen,<br />

damit der Mensch bis<br />

zuletzt als Person ernst- und<br />

angenommen wird.<br />

Ihr Partner imMünchner Südostenfür:<br />

–Qualifizierte Grabgestaltung<br />

–Zuverlässige Grabbetreuung<br />

–Hochwertige Floristik<br />

–Ganzjährige Eigenproduktion<br />

Allerdings: Das Leidvolle,<br />

das im Sterben und im Tod<br />

eines Menschen liegt, kann<br />

auch durch die Begleitung<br />

von Hospizhelfern nicht genommen<br />

werden. Es wird allenfalls<br />

erträglicher!<br />

Schwanseestraße57, 81549 <strong>München</strong>, Tel.:089 699 685 3, www.berchtenbreiter.de<br />

Im Spannungsfeld „Sterben<br />

und Tod“ sind die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

in einem Hospiz oft die<br />

Ersten, die dem Sterbenden<br />

und seinen Angehörigen einen<br />

Dienst tun. Das, was<br />

diese Menschen insbesondere<br />

für den Menschen bedeuten,<br />

der am Ende seines<br />

Lebens angekommen ist, ist<br />

EIN GROSSES DANKESCHÖN<br />

Danksagungen in den<br />

Tageszeitungen sind<br />

inzwischen leider viel<br />

seltener geworden als noch<br />

vor einigen Jahren. Dabei<br />

gehören sie sicherlich zu<br />

den meistgelesenen<br />

Anzeigen überhaupt.<br />

Schließlich beginnen nicht<br />

wenige Menschen die<br />

Lektüre der Tageszeitung<br />

mit den Traueranzeigen und<br />

eben auch den Danksagungen.<br />

Immer wieder bedanken<br />

sich darin die Hinterbliebenen<br />

und Angehörigen sehr<br />

herzlich bei Ärzten,<br />

Pflegediensten und<br />

Hospizen. Schön, dass noch<br />

nicht alles selbstverständlich<br />

geworden ist. Gut, dass<br />

es nicht zur allgemeinen<br />

Einstellung verkommt, dass<br />

Dienstag, 6.März 2012<br />

Die Mitarbeiter im Hospiz begleiten<br />

die Sterbenden liebevoll<br />

auf ihrem letzten Weg. Foto: dpa<br />

kaum in angemessene Worte<br />

zu fassen.<br />

Hospizidee –Sanfte<br />

Revolution am Lebensende<br />

Ausdiesenmedizinischen<br />

Erfahrungen entwickelte<br />

sich beispielsweise das, was<br />

(Fortsetzung auf Seite 5)<br />

man ja für all diese<br />

Leistungen auch bezahlt<br />

hat und somit ein Recht<br />

darauf hat.<br />

Wer mit offenen Augen am<br />

Wochenende durch seinen<br />

Stadtteil oder seinen<br />

Wohnort geht, der wird<br />

selber feststellen, wie viele<br />

Autos von ambulanten Pflegediensten<br />

zu der Zeit<br />

unterwegs sind, wo die<br />

meisten einfach nur ihre<br />

Frühstückssemmeln<br />

einkaufen wollen. An dieser<br />

Stelle ihnen allen ein<br />

herzliches Dankeschön<br />

dafür,dass sie im Dschungel<br />

von Vorschriften,<br />

Abrechnungsparagraphen<br />

und Zeitfenstern versuchen,<br />

Pflegebedürftigen ihr Leben<br />

ein Stückchen menschenwürdiger<br />

zu machen. TM


Dienstag, 6.März 2012<br />

heute unter dem Begriff „Palliativmedizin“verstandenwird.Palliativmedizinwidmetsichunheilbar<br />

kranken Menschen, deren<br />

Krankheit in einem fortgeschrittenen<br />

Zustand ist und weiter voranschreitet.<br />

Sie trägt dazu bei,<br />

dem Schwerkranken ein lebenswertes<br />

Leben bis zuletzt zu ermöglichen.<br />

Hierbei stehen die<br />

Angehörigen gleichermaßen im<br />

Fokus.<br />

Dies erfordert eine möglichst<br />

individuelle Behandlung, Pflege<br />

und Begleitung zur Linderung<br />

der körperlichen Beschwerden<br />

und Unterstützung auf psychischer,<br />

spiritueller und sozialer<br />

Ebene. Solches Gedankengut,<br />

solche Ansätze im Klinikalltag<br />

wären vor noch nicht allzu langer<br />

Zeit vollkommen undenkbar gewesen.<br />

Das heißt: Die moderne<br />

Hospizarbeit und ihre Erfahrungen<br />

haben die gedanklichen Ansätze<br />

und die Arbeit in vielen<br />

Bereichen der Medizin verändert<br />

und sehr konkrete Veränderungen<br />

in den Krankenhäusern mitbewirkt.<br />

thomas multhaup<br />

ein dAnK-Gedicht<br />

„Der Mensch kann nur Mensch werden,<br />

wenn nach seiner Geburt Menschen da sind,<br />

für ihn, mit ihm.<br />

Er kann sich aus seinem Leben<br />

als Mensch nur verabschieden,<br />

wenn er in seinem Sterben nicht allein ist,<br />

sondern jemand da ist,<br />

für ihn, mit ihm.“<br />

heinrich Pera<br />

dem hilFs-BUrn-oUt<br />

entGeGenWirKen<br />

Alte Geschichte, moderne ideen<br />

cicely saunders,die<br />

Begründerin der modernen<br />

hospizbewegung, verstand<br />

das hospiz als eine station<br />

des lebens,eine „Art, seine<br />

letzte lebenszeit zu<br />

erleben“. im Gegensatz zu<br />

den Krankenhäusern sollte<br />

und soll in hospizen auf<br />

unnötige lebensverlängernde<br />

maßnahmen verzichtet<br />

werden, stattdessen stehen<br />

schmerzlindernde methoden<br />

im Vordergrund. die<br />

erhaltung der menschenwürde<br />

ist das oberste<br />

Gebot. Wodurch unterschieden<br />

sich diese ersten<br />

hospize von den damaligen<br />

Krankenhäusern? da ist<br />

zunächst der Ansatz in der<br />

schmerzbekämpfung. cicely<br />

saunders begriff die<br />

schmerzbehandlung als<br />

Wernicht aufpasst, findet sich bald in einer spirale der Überbelastung<br />

wieder. Foto: dpa<br />

Viele helferinnen und helfer<br />

sind wirklich beseelt von<br />

ihrer Aufgabe im hospiz.<br />

Wie schwer und kräftezehrend<br />

diese Arbeit ist, das<br />

spüren sicher viele von<br />

ihnen auch. Viele,aber eben<br />

nicht alle.imhinblick auf<br />

die ehrenamtlichen<br />

mitarbeiter/innen gehört es<br />

zu den wichtigsten<br />

Aufgaben einer hospizleitung,<br />

darauf zu schauen,<br />

dass diese nicht ausbrennen.<br />

sich selbst und die<br />

eigenen Grenzen kennenlernen<br />

und akzeptieren, auch<br />

die motivation für das<br />

engagement in der<br />

hospizarbeit abzuklopfen<br />

und zu hinterfragen, ist sehr<br />

wichtig. einzel- oder<br />

Gruppensupervisionen, die<br />

zum festen Bestandteil in<br />

der Begleitung der ehrenamtlichen<br />

gehören, sorgen<br />

auf diese Art und Weise<br />

dafür,dass die helfer auf<br />

dauer nicht zu hilfsbedürftigen<br />

werden. tm<br />

vorrangiges mittel, um den<br />

Patienten zu einem relativ<br />

guten körperlichen<br />

Wohlbefinden zu verhelfen.<br />

dies Wohlbefinden warund<br />

ist die Voraussetzung dafür,<br />

dass die Patienten offen für<br />

eine psychologische und<br />

spirituelle Begleitung sind.<br />

statt spät und dann sehr<br />

hohe dosen an schmerzmitteln<br />

zu verabreichen, setzte<br />

saunders auf eine regelmäßige,sorgfältig<br />

dosierte<br />

einnahme.die reduzierung<br />

der nebenwirkungen durch<br />

die geringere dosis führt zu<br />

einer erhöhten Wahrnehmung<br />

der Umwelt. der<br />

Patient kann oft selbst die<br />

einnahme vornehmen und<br />

dadurch aktiv an der<br />

schmerzbehandlung<br />

teilnehmen. tm<br />

Mit den Eröffnungen seiner Bestattungsinstitute<br />

knüpft Karl-Albert Denk an eine beispielhafte<br />

Familientradition an. Seit über 160 Jahren<br />

pflegt die Familie Denk eine einzigartige<br />

Bestattungs- und Trauerkultur, die weitergeführt<br />

und neu belebt werden wird.<br />

Erding, Kirchgasse 2a<br />

✆<br />

08122-227060<br />

Freising, Prinz-Ludwig-Str.5<br />

08161-496 53 17<br />

✆<br />

Neufahrn b.Freising,Echinger Str.17<br />

08165 -799624<br />

✆<br />

LosLassen –Der trauer-ratgeber<br />

Auch auf dem Gebiet der Kinderhospize wird das Angebot immer breitgefächerter.<br />

Foto: dpa<br />

Menschen begleiten uns eine Weile,<br />

einige bleiben für immer,<br />

denn sie hinterlassen Spuren<br />

in unseren Herzen.<br />

Kommen Sie und sprechen Sie mit uns.<br />

Besonders über das Thema Trauerfallvorsorge.<br />

Der Staat zahlt gar nichts mehr!<br />

Wir sind immer für Sie da. Tagund Nacht.<br />

Auch an Sonn- und Feiertagen. Auf Wunsch<br />

kommen wir zu Ihnen nach Hause, auch im<br />

Umland.<br />

Unsere Filialen in<br />

<strong>München</strong>, Ismaninger Straße 17<br />

Grünwald, Tölzer Straße 37<br />

089-64248680<br />

✆<br />

Vorsorge -eine Sorge weniger<br />

Partner der Deutschen Bestattungsvorsorge Treuhand AG<br />

www.karlalbertdenk.de<br />

5


6<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

Wer vor 15 Jahren behauptet<br />

hat, dass in Zukunft Gebrauchtfahrzeuge<br />

vor allem über das Internet<br />

verkauft werden, der wurdemitleidigbelächelt.Inzwischen<br />

Virtuell beim Bestatter zu Besuch<br />

TRAUER.DE –<br />

MEHR ALS INFORMATIONEN<br />

Mit trauer.de hat der Münchner<br />

Merkur und seine Heimatzeitungen<br />

seinen Leserinnen und<br />

Lesern schon vor einigen Jahren<br />

eine Internetpräsenz eröffnet,<br />

die wichtige Informationen<br />

rund um die Thematik Sterben,<br />

Todund Trauer anbietet. Aber<br />

trauer.de bietet noch ganz<br />

andere Möglichkeiten: Zugriff<br />

auf Traueranzeigen aus vielen<br />

verschiedenen deutschen<br />

Tageszeitungen, Informationen<br />

über prominente Sterbefälle,<br />

vor allem aber die Möglichkeit,<br />

online zu kondolieren, aber<br />

auch ein Fotoalbum eines<br />

ist es genau so gekommen. Auch<br />

dass Wohnungsvermietungen<br />

oder gar Immobilienkäufe online<br />

getätigt werden könnten, war<br />

schlichtweg unvorstellbar.Nicht<br />

Verstorbenen anzulegen. Dass<br />

manche ältere Menschen nicht<br />

nur aus technischer Berührungsangst,<br />

sondern auch aus<br />

Pietätsgründen vor der Nutzung<br />

dieser Funktionen zurückschrecken,<br />

erscheint verständlich.<br />

Doch auch in dieser Altersgruppe<br />

steigt die Internetaffinität<br />

und -vertrautheit stetig an. Je<br />

selbstverständlicher der<br />

Umgang mit Traueranzeigen im<br />

Internet wird, desto mehr<br />

werden auch andere Dienstleistungen<br />

rund um das Bestattungswesen<br />

dort gesucht und<br />

nachgefragt werden. TM<br />

Dienstag, 6.März 2012<br />

Nicht nur der Einkauf wird<br />

heutzutage virtuell erledigt,<br />

auch die Bestattersuche und<br />

das Gedenken findet vermehrt<br />

im Netz statt. Foto: T-Com/dpa<br />

wenige, die zu lange diesen Online-Gedenkstätten Anzahl und die Aktuali-<br />

Trend als kurzlebigen Modegag<br />

tät der Einträge häufig<br />

eingeschätzt haben, tun sich Durch das Internet sei nicht sehr groß sind. Na-<br />

heute schwer,verlorene Markt- die Welt ein Dorf gewortürlich wollen die meisten<br />

anteile zurückzugewinnen. den, so wird behauptet. Betreiber mit ihrem An-<br />

Alles, zumindest sehr viegebot auch Geld verdieles,<br />

ist nahe zusammengenen; es geht wohl nur<br />

rückt und erreichbar ge- selten um ein Werk der<br />

worden. Und da zu einem Barmherzigkeit.<br />

DorfimmeraucheinFried- Dies wird versucht, inhof<br />

gehört, gibt es im Netz dem man Anzeigenkun-<br />

schon seit einigen Jahren den gewinnen möchte.<br />

sogenanntevirtuelleFried- Bestatter,Floristen, Steinhöfe.<br />

Auf bestimmten Inmetze, Druckereien, Sterternetseiten<br />

können Hinbegeldversicherungen,terbliebene oder Freunde Trauerredner, also das<br />

eines Verstorbenen Ge- ganze Dienstleistungsdenkstätten<br />

anlegen. spektrum, wird ange-<br />

Dieser Service ist in der schrieben. Noch aber ist<br />

Basisausstattung meist die Resonanz, gerade bei<br />

Der Erstkontakt zum Bestatter oder kostenfrei, kommen große den regional aufgestellten<br />

alleine die Suche nach dem Unter- Fotoalben, Musik oder Vi- Portalen, eher zurückhalnehmen<br />

erfolgt bereits heute verdeos dazu, so werden enttend: Die möglichen Anmehrt<br />

im Internet. Doch eine ausweder einmalige oder jährzeigenschalter zweifeln<br />

führliche Beratung vor Ort kann liche Gebühren fällig, ganz häufig noch am Nutzen.<br />

dadurch natürlich nicht ersetzt wer- so wie in der realen Bestat- Und das Werbungsbudget<br />

den. Foto: dpa tungswelt. Da vieles Ge- einfach mal aufstocken<br />

schmackssache ist, mag oder verdoppeln? Wer<br />

Bei Bestattungen scheint sich jeder selbst ein Bild kann das schon?<br />

sich Ähnliches zu wiederho- machen, ob er ein solches<br />

len. Der Bestatter vor Ort ist Angebot passend oder un- Friedhofsfinder im<br />

nach wie vor die (numerisch) passend findet. Interessant<br />

Internet<br />

erste Adresse, an die sich An- sind Internetfriedhöfe mogehörige<br />

wenden. Die Tagesmentan am ehesten dort, Googeln, das Wort hat<br />

zeitung ist noch immer das wo die Verwandtschaft des es vor zehn Jahren auch<br />

Medium, in dem mit Traueran- Verstorbenen weit ver- noch nicht gegeben.<br />

zeigen der Tod eines Angehöstreut ist oder das Internet Aber inzwischen goorigen<br />

den Verwandten und in allen Lebensbereichen geln viele Menschen tag-<br />

Freunden mitgeteilt wird. Dass bereits das Informationstäglich, suchen etwas<br />

das auch gut ist, dafür spricht medium der ersten Wahl Bestimmtes im Internet.<br />

manches. Aber das alleine ist.<br />

Aber einen Friedhof fin-<br />

wird den sich abzeichnenden Wer einige dieser Geden? Wandel nicht aufhalten köndenkportale besucht,<br />

nen. wirdfeststellen, dass die (Fortsetzung auf Seite 7)


Dienstag, 6.März 2012<br />

Städte und Gemeinden<br />

haben ja ihre eigene Homepage.<br />

In <strong>München</strong> ist es inzwischen<br />

kein Problem<br />

mehr,dieFriedhöfeaufwww.<br />

uenchen.de zu finden.<br />

och schon im Landkreis<br />

ird es vielerorts sehr viel<br />

chwieriger. Wer dort nach<br />

inem Friedhof sucht, beommt<br />

vielleicht einen Link<br />

ur Friedhofssatzung zur<br />

erfügung gestellt oder eien<br />

Ansprechpartner für Betattungsangelegenheiten<br />

im<br />

athaus genannt.<br />

Aber die Friedhofsadresse<br />

st bei Weitem keine Selbsterständlichkeit.<br />

Diese Lüke<br />

scheint das relativ neue<br />

ortal www.stayalive.de<br />

chließen zu wollen. Über<br />

en Anspruch, das Portal für<br />

igitale Unsterblichkeit sein<br />

oder werden zu wollen, lässt<br />

sich ganz sicher diskutieren,<br />

aber seine Macher scheinen<br />

nach und nach alle Friedhöfe<br />

Deutschlands mit ihren<br />

Adressen erfassen zu wollen.<br />

Eine gute Idee.<br />

Persönliche Beratung –das<br />

Unterscheidungskriterium<br />

Die Bestatter spüren den<br />

Trend der Kunden auf der<br />

Suche nach den Schnäppchen.<br />

In Zeiten knapper<br />

werdenden Geldes wird er<br />

sich sicher nicht verlangsamen.<br />

Und wer nur ans Geld<br />

denkt, wenn er einen Trauerfall<br />

hat, der wird immer seltener<br />

einen Bestatter vor Ort<br />

aufsuchen. In solchen Fällen<br />

istkeineBeratunggewünscht<br />

und vonnöten. Beratung und<br />

Betreuung sind aber im Sterbefall<br />

so wichtig wie in kaum<br />

einer anderen Lebenssituation.<br />

Denn es geht nicht um<br />

Entsorgung, sondern um Abschied.<br />

Um einen Abschied, der<br />

eine gute Trauer ermöglicht<br />

und nicht im Nachhinein ein<br />

schlechtes Gewissen macht.<br />

Das kann nur geschultes<br />

Personal, das bezahlt werden<br />

muss. Wieinmancher anderen<br />

Branche auch wird zukünftig<br />

wohl diese persönliche Komponente<br />

über Sein oder Nichtsein<br />

von manchem Bestatter<br />

entscheiden. Das Internet sollte<br />

darüber hinaus aber keiner<br />

aus der Branche vergessen.<br />

Wer dort den Anschluss verliert,könntetatsächlichirgendwann<br />

„offline“ sein.<br />

thomas multhaup<br />

beratung und betreuung durch Profis ist im todesfall eines Angehörigen besonders wichtig. Foto: dpa<br />

LosLassen –Der trauer-ratgeber<br />

GrenzwertiGe AnGebote<br />

bei Auktionen rund ums thema bestattungen ist die Grenze des<br />

erträglichen sicherlich überschritten. Foto: Fotolia/Gina Sanders<br />

wann ist die Grenze des<br />

guten Geschmacks erreicht?<br />

Sicher bei dem Versuch,<br />

bestattungen auf einer Art<br />

Auktionsportal in der<br />

Manier von MyHammer zu<br />

versteigern. Das hat es<br />

wirklich schon gegeben.<br />

Und dass ein vermeintlich<br />

seriöser bestatter in<br />

onlineverkaufsbörsen Särge<br />

zu Dumpingpreisen<br />

anbietet, ist zumindest sehr<br />

merkwürdig. Aber auch<br />

nicht wirklich überraschend,<br />

wird doch in vielen<br />

online-Anzeigen nicht mehr<br />

mit Qualität, sondern mit<br />

dem billigen Preis geworben.<br />

Ganz reell ist diese<br />

werbung nur selten,<br />

berücksichtigen die dort<br />

beworbenen Preise nur im<br />

Ausnahmefall die sogenann-<br />

7<br />

ten hoheitlichen Leistungen.<br />

Das sind die Gebühren, die<br />

vom bestatter unabhängig<br />

sind und von den Städten<br />

und Friedhofsverwaltungen<br />

in jedem Fall erhoben<br />

werden. Das sind vielerorts<br />

häufig vierstellige beträge.<br />

Und sind solche Gebühren<br />

dennoch, zumindest<br />

teilweise,imAngebot<br />

enthalten, wird das nur in<br />

Form einer Art „Leichentourismus“<br />

möglich sein. Das<br />

bedeutet, dass der Sarg mit<br />

dem Verstorbenen in ein<br />

Krematorium ins Ausland<br />

transportiert und dort<br />

eingeäschert wird. Der<br />

einzige Grund: Die dort<br />

erhobenen einäscherungsgebühren<br />

liegen sehr weit<br />

unter dem, wasinDeutschland<br />

an Kosten anfällt. tm


8<br />

Bestattungsvorsorge<br />

Sterbegeldversicherung<br />

Erd-,Feuer-, Seebestattung<br />

alternative Bestattungsformen<br />

Überführung im<br />

In- und Ausland<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

Wenn der Kollege plötzlich nicht mehr da ist<br />

Sterben? Sterben tun wir,<br />

wenn wir eine statistische<br />

Zahl erreicht haben: Wenn<br />

Männer etwas mehr als 78<br />

Jahre alt geworden sind und<br />

rauen etwas mehr als 80<br />

ahre. Mit steigender Tendenz<br />

bei der Lebenserwartung<br />

und deshalb auch späterem<br />

Renteneintrittsalter.<br />

Vielleicht ist das ja wirklich<br />

in den menschlichen Köpfen<br />

so abgespeichert? Die Fakten<br />

sehen allerdings auch anders<br />

aus. 850 000 Menschen<br />

sterben pro Jahr in Deutschland,<br />

davon etwa 140 000<br />

sind im berufsfähigen Alter.<br />

Das sind mehr als 15 Prozent, nt,<br />

verstorbene Kinder und Juu-<br />

gendliche sind in der Zahl<br />

noch nicht erfasst. Wer jetzt<br />

in Gedanken durch seinen<br />

Betrieb geht und überlegt,<br />

wanndortzuletztamSchwarzen<br />

Brett oder im Intranet<br />

der Tod eines Kollegen oder<br />

einer Kollegin mitgeteilt wurde,<br />

wird meist nicht sehr lange<br />

in die Vergangenheit zurückdenken<br />

müssen. Denkt<br />

man ein wenig länger nach,<br />

dann fallen einem auch die<br />

„anderen Todesfälle“ ein.<br />

Die, die nicht kommuniziert<br />

werden: Die Ehefrau des Kol-<br />

Bestattungsinstitut<br />

Anton Wimmer<br />

85354 Freising • Kammergasse 2 (Ecke Biberstraße)<br />

WirbegleitenSie<br />

im Trauerfall<br />

Vielen wird erst bei der Beerdigung<br />

richtig klar, dass der beliebte<br />

Kollege nicht mehr kommen<br />

wird. Foto: dpa<br />

legen, die an ihrer Krebserkrankung<br />

verstorben ist.<br />

Das Kind von der netten<br />

Außendienstlerin, das bei<br />

einem Verkehrsunfall ums<br />

Leben gekommen ist. Der<br />

Partner von Kollegin X, der<br />

mit Anfang 40 plötzlich am<br />

Herzinfarkt verstorben ist.<br />

Stirbt ein Mitglied aus<br />

der Belegschaft, dann ist<br />

das oft sehr schlimm für die<br />

Kolleginnen und Kollegen.<br />

Wie ein Schock breitet sich<br />

das Gefühl, dass der Tod<br />

mitten im Leben, mitten im<br />

(Fortsetzung auf Seite 9)<br />

seit 1970 in Freising<br />

Tel.: 08161-620 71<br />

Fax: 08161-669 91<br />

E-Mail:info@bestattung-wimmer.de<br />

www.bestattung-wimmer.de<br />

RICHTIGER UMGANG MIT<br />

TRAUERNDEN KOLLEGEN<br />

Häufig sind Betroffene einige<br />

Wochen nach dem Trauerfall<br />

krankgeschrieben. Kehren sie<br />

nach dieser Auszeit an ihren<br />

Arbeitsplatz zurück, sind dann<br />

oft beide Seiten verunsichert.<br />

Für das Team oder den<br />

Kollegenkreis können<br />

folgende Tipps hilfreich sein:<br />

Welche Signale gibt der<br />

Trauernde? Beispielsweise<br />

diese: Ich möchte gerne zum<br />

Alltag zurückkehren. Oder:<br />

Eigentlich kann ich noch nicht<br />

wieder,aber ich muss ja.<br />

Jemand, der zur Normalität<br />

zurückkehren möchte,möchte<br />

wohl nicht permanent auf<br />

den erlittenen Verlust<br />

angesprochen werden. Man<br />

darf ihn so normal wie<br />

möglich behandeln. Im<br />

anderen Fall tut es sicher gut,<br />

Anteilnahme zu zeigen, aber<br />

auch klar zu kommunizieren,<br />

dass man selber seine Arbeit<br />

erledigen muss.Ist man<br />

unsicher,wie man sich richtig<br />

verhält, so fragt man am<br />

besten nach. Eine Frage wie:<br />

„Wir wissen nicht genau, wie<br />

wir Dir helfen können?“ oder:<br />

„Ist es für Dich in Ordnung,<br />

wenn wir Dich in alles ganz<br />

normal einbeziehen?“ schafft<br />

nicht nur Sicherheit. Sie lässt<br />

auch den Trauernden spüren,<br />

dass seine Situation nicht<br />

ausgeblendet wird und er ein<br />

Stück in der Pflicht steht,<br />

seine Anliegen und Bedürfnisse<br />

zu kommunizieren.<br />

Vielleicht auch, seine<br />

momentane Belastungsgrenze<br />

auszuloten und im<br />

Gespräch mit einem<br />

Vorgesetzten zu klären, wie<br />

er sich verhalten darf und soll,<br />

wenn diese Grenze erreicht<br />

ist.Vonder Menschlichkeit<br />

vieler Chefs gerade an dieser<br />

Stelle sind viele Betroffene oft<br />

sehr positiv überrascht.Wenn<br />

ein Trauernder natürlich volle<br />

Belastbarkeit signalisiert,<br />

dann wird zeitnah genau das<br />

V eronika R aithel<br />

Dienstag, 6.März 2012<br />

natürlich auch von ihm erwartet.<br />

Zwei Fragen werden in<br />

diesem Zusammenhang<br />

immer wieder gestellt. Die<br />

erste betrifft das Lachen. Ja,<br />

in einer Abteilung darf<br />

gelacht werden, auch wenn<br />

ein Trauernder anwesend ist.<br />

Zum Leben gehören auch<br />

Spaß und Freude,und man<br />

kann nicht auf Dauer ein<br />

künstliches,emotionsloses<br />

Klima schaffen. Nein, und<br />

das ist die Antwort auf die<br />

andere Frage: Ein Trauernder<br />

ist nicht krank, wenn er auch<br />

nach drei Monaten noch<br />

nicht an einer heiteren<br />

Abteilungsfeier oder einem<br />

Betriebsausflug teilnehmen<br />

möchte.Ein Satz wie: „Das<br />

ist doch jetzt schon drei<br />

Monate her!“ ist dabei eher<br />

kontraproduktiv.<br />

Je mehr die Berührungsängste<br />

beidseitig angesprochen<br />

werden, desto eher<br />

verschwinden sie.Und umso<br />

mehr besteht die Möglichkeit,<br />

dass durch einen aktiv<br />

miter-und mitgelebten<br />

Trauerprozess eine neue<br />

Qualität menschlichen und<br />

betrieblichen Miteinanders<br />

wachsen wird. TM<br />

Für den Umgang mit trauernden<br />

Kollegen gibt es kein Patentrezept:<br />

Die einen wollen<br />

ihre Ruhe, anderen hilft bereits<br />

eine Umarmung. Foto: dpa<br />

Rechtsanwältin<br />

Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Erbrecht und<br />

rechtliche Vorsorge fürs Alter<br />

(Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung)<br />

Am Stiegelfeld 13 ·82272 Moorenweis<br />

Telefon 08146/99 86 05<br />

www.anwaltskanzlei-raithel.de


Dienstag, 6.März 2012<br />

Auch wenn der Schreibtisch<br />

des Kollegen leer bleibt, so<br />

muss es für die anderen Mitarbeiter<br />

doch auch weitergehen.<br />

Foto: Fotolia/Picture-Factory<br />

eruf angekommen ist, aus.<br />

och war es ein natürlicher Tod,<br />

er plötzlich eingetreten ist oder<br />

urch Krankheit ausgelöst wure,<br />

dann löst sich diese Schocktarre<br />

relativ bald wieder. Umgangssprachlichaus-<br />

gedrückt kehren wir<br />

zur Tagesordnung zurück.<br />

Was sich beim<br />

Lesen lieblos anfühlen<br />

mag, ist aber auch ein<br />

Schutz. Unser Schutz,<br />

um weiterzuleben.<br />

Schließlich auch ein<br />

Schutz, den wir brau-<br />

chen, um die an uns gestellten<br />

Anforderungen zu erfüllen.<br />

Störfall „Tod“?<br />

Wieist es aber, wenn ein Kollege<br />

oder eine Kollegin jemanden<br />

im engsten Umkreis verloren<br />

Löst sich die<br />

erste Schockstarre,<br />

kehren<br />

viele wieder zur<br />

Tagesordnung<br />

zurück.<br />

hat? Wie sehr ist das Team<br />

mitbetroffen? Wiegeht man<br />

damit richtig um?<br />

In Zeiten, in denen alles<br />

erfasst und mit Statistiken<br />

unterlegt wird, gibt es natürlich<br />

auch dazu<br />

Zahlen: Da ist zunächst<br />

der Bedarf<br />

an Fachkräften<br />

und deren Bedeutung<br />

für Unternehmen.<br />

Bei den großenGegenwartsundZukunftssorgenvonUnternehmen<br />

steht die ausreichende<br />

Fachkräftezahl ganz oben.<br />

Heißt umgekehrt: Fällt ein<br />

Mitarbeiter gesundheitlich<br />

bedingt fürlängereZeit aus,<br />

haben beide Seiten mit Umsatzeinbußen<br />

zu rechnen.<br />

Die durch Krankheit be-<br />

dingte Höhe der Umsatzeinbußen<br />

in Deutschland wird<br />

auf 30 Milliarden Euro pro<br />

Jahr beziffert. Studien der<br />

Für ein Unternehmen ist der<br />

Verlust eines Mitarbeiters natürlich<br />

auch ganz nüchtern der<br />

Verlust einer Arbeitskraft.<br />

Bestattungen Eisenmann GmbH<br />

Erd-, Feuer- und Seebestattungen<br />

Wirhelfen Ihnen im Trauerfall<br />

Wirübernehmen für Sie Überführungen,Todesanzeigen,<br />

Drucksachen und Exhumierungen<br />

Wirbieten Särge,Sargausstattungen,Urnen,<br />

Kränze,Blumen,Sterbebilderu.v.m.<br />

Wirberaten Sie zur Bestattungsvorsorge<br />

und zu Sterbegeldversicherungen<br />

Wir sind Tag und Nacht erreichbar<br />

– Auf Wunsch kommen wir zuIhnen –<br />

85368 Moosburg,<strong>München</strong>er Straße 44<br />

Tel. 0 87 61/2741 oder 63487<br />

Anzeige<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

Aufein Wort…<br />

Würde<br />

Toni Hanrieder<br />

„Die Würdedes Menschen istunantastbar“, so beginnt das<br />

Grundgesetzder Bundesrepublik Deutschland. WasverbindenSie<br />

mitdieserAussage und diesem Anspruch?<br />

Toni Hanrieder: „Artikel 1geht<br />

weiter:„Siezuachtenund zu schützenist<br />

Verpflichtung allerstaatlichen<br />

Gewalt und Gesetzgebung“.<br />

Solltedas nicht auch fürdie Würde<br />

verstorbener Menschen gelten?<br />

Die Größeder Kultur einesVolkes<br />

erkennen wirlautPeriklesdaran,<br />

wieesseiner Totengedenktund<br />

wieesmit seinen Totenumgeht.<br />

Fürjeden Mitarbeiterunseres Unternehmens<br />

sind Achtsamkeit, Respekt<br />

und Pietät oberstes Gebot.<br />

Leiderhat die oftmalssehrstarke<br />

Betonungwirtschaftlicher Interesseninunserer<br />

Gesellschaftaus<br />

meiner Sichtdazugeführt,dass wir<br />

zu oftaus derDistanziertheitdes<br />

Verstandesargumentieren.<br />

Unseraller Handelnsolltewieder<br />

mehrgeprägt sein vonNächstenliebe<br />

anstelle vonKälte und Distanz,<br />

vonAchtung und Respektauchund<br />

gerade vordem Tod. Wir sollten<br />

wieder öfterversuchen, mitder<br />

Sinnlichkeit der Augendes Herzens<br />

zu schauen.<br />

Weitere Informationen: www.hanrieder.de/wuerde<br />

9<br />

DAK gehen von Umsatzeinbußen<br />

allein bei „psychischen Störungen“<br />

von 13 bis 15 Milliarden<br />

Euro aus. Das ist die eine Seite.<br />

Eine Seite, auf die ein Unternehmer<br />

auch schauen muss, schließlich<br />

hat er Verantwortung für<br />

alle Mitarbeiter und das Gesamtunternehmen.<br />

Am 11. und 12. Mai 2012 findet<br />

in Bremen die Fachmesse<br />

„Leben und Tod“ statt. In einem<br />

Symposium wirdauch das Thema<br />

„Trauer am Arbeitsplatz“ in<br />

den Blick genommen. In der<br />

Beschreibung dazu heißt es:<br />

„Ein im Unternehmen als ,Störfall‘<br />

angesehenes Problem sind<br />

trauernde Mitarbeiter. Finden<br />

die Mitarbeiter im Trauerfall<br />

eventuell noch emotionale Hilfe<br />

in ihrer Familie und/oder in<br />

ihrem sozialen Umfeld, so wird<br />

es mit der Hilfe am Arbeitsplatz<br />

sehr schwierig.<br />

Am Arbeitsplatz stehen die<br />

Leistungserbringung und das<br />

Funktionieren im Vordergrund.<br />

Häufig sehen sich Kollegen mit<br />

Verspätungen, Krankschreibungen<br />

oder emotionalen Reaktionen<br />

konfrontiert. Nimmt die<br />

Fehlerquote des Trauernden zu,<br />

hat das oft negative Auswirkungen<br />

auf den Teamgeist und das<br />

ganze Team. Das Symposium<br />

„Trauer am Arbeitsplatz“ im<br />

Rahmen der Veranstaltung „Leben<br />

und Tod“ gibt Einblicke, wie<br />

man Mitarbeitern in einem Trauer-freundlichen<br />

Umfeld helfen<br />

kann, besser mit ihrer Trauer<br />

umzugehen. THOMAS MULTHAUP<br />

Tel. 089 -6205050<br />

www.hanrieder.de<br />

IhrPartner auf allen Friedhöfen


10<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

Abbaubar statt Weißblech:<br />

Auch beim Thema Urne spielt<br />

die Ökologie eine immer größere<br />

Rolle. Foto: dpa<br />

Auchbei der Urne: Bio? Logisch!<br />

Immer mehr Kommunen, so<br />

auch die Stadt <strong>München</strong>, bestehen<br />

darauf, dass Urnen, die in<br />

der Erde beigesetzt werden sollen,<br />

sogenannte Bio-Urnen sein<br />

müssen. Was ist damit gemeint?<br />

Wenn von Urne gesprochen<br />

wird, ist dabei sehr häufig die<br />

Aschekapsel gemeint, in die<br />

nach der Kremierung die Asche<br />

des Verstorbenen gefüllt wird.<br />

Die Bereitstellung dieser Aschekapsel<br />

gehört zu den Gebühren,<br />

die vom Krematoriumsbetreiber<br />

den Angehörigen in Rechnung<br />

gestellt werden. Konkret bedeutet<br />

das: Setzt eine Kommune<br />

fest, dass auf ihren Friedhöfen<br />

nur Bio-Urnen beigesetzt werden<br />

dürfen und verfügt sie zudem<br />

über ein eigenes Krematorium,<br />

so müssen zunächst die<br />

dortverwendetenAschekapseln<br />

aus verrottbarem Material sein.<br />

Nicht selten führt das aber zu<br />

Problemen, wenn eine Aschekapsel<br />

per Postversand aus einem<br />

Krematorium zugestellt<br />

wird,indemnochdieherkömmlichen<br />

Aschekapseln befüllt<br />

werden. Verlangt die Friedhofssatzung<br />

der Kommune oder des<br />

kirchlichenTrägers,wodieUrne<br />

beigesetzt werden soll, eine zersetzbare<br />

Aschekapsel, ist eine<br />

mit zusätzliche Kosten verbundene<br />

Umfüllung der Asche in<br />

eine Bio-Urne notwendig.<br />

Für die Ewigkeit:<br />

Aschekapseln aus<br />

Weißblech<br />

Über Jahre und Jahrzehnte<br />

waren die Aschekapseln aus<br />

Weißblech, dessen Beständigkeit<br />

nahezu zeitlos ist. Wer<br />

schon einmal eine Aschekapsel<br />

gesehen hat, die mehr als zehn<br />

Jahre im Grab beigesetzt war<br />

und die dann umgebettet wird,<br />

wird dem zustimmen. Maximal<br />

einige Rostflecken, insbesondere<br />

auf dem Kapseldeckel, aber<br />

ansonsten sind viele dieser<br />

Aschekapseln sehr gut erhalten.<br />

Je nach Friedhof wurde und<br />

wirddamit unterschiedlich umgegangen:<br />

Bei manchen Friedhöfen<br />

werden sie einfach an Ort<br />

und Stelle belassen, dann wird<br />

das Grab aber nicht neu belegt<br />

werden können. Andere Friedhöfe<br />

sammeln die Urnen nach<br />

der Ausgrabung an geeigneter<br />

Stelle. Am häufigsten ist jedoch<br />

folgendes Prozedere: In mehr<br />

oder weniger großen zeitlichen<br />

Abständen wird irgendwo<br />

auf den großen<br />

Friedhofsgeländen ein<br />

Grab ausgehoben, in welchem<br />

dann bis zu 400 Urnen<br />

und mehr dort endgültig<br />

beigesetzt werden. Damit<br />

ist für die Friedhöfe ein<br />

zunehmender personeller,<br />

zeitlicher und auch finanzieller<br />

Aufwand verbunden.<br />

Diesen Aufwand zu verringern,<br />

dazu soll die Bio-Urne<br />

in erheblichem Ausmaß<br />

beitragen.<br />

Aus natürlichen<br />

Materialien<br />

Bei den neuen Bio-<br />

Aschekapseln besteht der<br />

zum Einsatz kommende<br />

Werkstoff aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen und<br />

wirdaus Stärke und Zucker<br />

gewonnen. Er erfüllt alle<br />

Kriterien der Ressourcenschonung<br />

und Umweltfreundlichkeit.<br />

Die Erweiterung<br />

des Materials mit<br />

einem Anteil an Holz und<br />

einem Katalysator unterstreicht<br />

noch die ökologi-<br />

Dienstag, 6.März 2012<br />

sche Ausrichtung, dient<br />

dieses doch der schnelleren<br />

Abbaubarkeit.<br />

Schmuckurnen<br />

Urne, darunter verstehen<br />

die meisten Menschen aber<br />

etwasanderesalsdieAschekapsel.<br />

Urne, dieser Begriff<br />

wird oft selbstverständlich<br />

für die Schmuck- oder<br />

Überurnen verwendet. Sie<br />

sind die Behältnisse, in die<br />

die Aschekapsel hineingegeben<br />

wird. Häufig werden<br />

sie von Angehörigen gekauft,<br />

wenn es eine Urnentrauerfeier<br />

gibt. Diese findet<br />

einige Zeit nach der<br />

Einäscherung statt und<br />

wird meistens mit der Beisetzung<br />

der Urne in einem<br />

Grab oder einer Urnenwand<br />

beschlossen.<br />

Auch für Schmuck- oder<br />

Überurnen gelten die geänderten<br />

Vorschriften, wenn es<br />

um Bio-Urnen geht. Heißt:<br />

Überurnen aus Weißblech<br />

oder anderen, sich nicht zersetzenden<br />

Materialien sind<br />

nicht mehr zulässig. Bei Bio-<br />

Schmuckurnen finden hier<br />

einerseits dieselben Werkstoffe<br />

Verwendung wie bei der<br />

Bio-Aschekaspel. Aber auch<br />

Schmuckurnen aus Holz gibt<br />

es, sogar Biokeramikurnen<br />

werden angeboten. Optisch<br />

unterscheiden sich die Bio-<br />

Urnen nicht von den bisher<br />

üblichen Modellen und Formen,<br />

was Angehörigen die<br />

Entscheidung für die Bio-Variante<br />

leichter machen dürfte.<br />

Keine Bio-Urne in<br />

Kolumbarien<br />

Wird die Urne, egal ob ausschließlich<br />

die Aschekapsel<br />

oder mit einer Überurne,<br />

nicht in der Erde, sondern in<br />

einer Urnenwand oder einer<br />

Urnenstele beigesetzt, so gelten<br />

diese Vorschriften nicht.<br />

Ganz im Gegenteil: Die dort<br />

beigesetzten Aschekapseln<br />

sollen wie bisher aus Weißblech<br />

sein, da es sonst bei der<br />

späterenAuflösungderGrabstätte<br />

zu Schwierigkeiten<br />

kommen kann.<br />

THOMAS MULTHAUP<br />

KEIN PLATZ FÜR ÜBERURNEN?<br />

Bestatter werden in letzter<br />

Zeit immer wieder von<br />

Hinterbliebenen auf einen<br />

sehr merkwürdigen<br />

Sachverhalt angesprochen:<br />

Neuere Bestattungsorte für<br />

Urnenbeisetzungen<br />

(Urnenplätze,Treppen,<br />

Wandnischen) sind räumlich<br />

oft sehr knapp bemaßt.<br />

Inzwischen häufig so knapp,<br />

dass nur noch die Beisetzung<br />

der Aschekapsel<br />

möglich ist. WerBestattungen<br />

begleitet, kann dabei<br />

immer wieder miterleben,<br />

dass selbst die Beisetzung<br />

der Aschekapsel schwierig<br />

ist, wasHinterbliebene oft<br />

sehr unangenehm berührt<br />

und verletzt. Hinzu kommt<br />

der Wunsch vieler Angehöriger,eine<br />

Überurne auswählen<br />

und eben nicht nur die<br />

Aschenkapsel beisetzen zu<br />

können. TM


Dienstag, 6.März 2012<br />

LosLassen –Der trauer-ratgeber<br />

Todesfall in der Familie:<br />

Die ersten Schritte<br />

Wenn ein Mensch stirbt,<br />

dann sollte Zeit für Trauer<br />

sein können. Doch es gibt<br />

eine Vielzahl von Dingen<br />

zu veranlassen und zu entscheiden.<br />

Die nachstehende<br />

Liste bietet Hilfestellungen<br />

an, um im Todesfall<br />

alle notwendigen Schritte<br />

unternehmen zu können,<br />

damit eine persönliche, angemessene<br />

und der Trauer<br />

Raum gebende Bestattung<br />

möglich wird.<br />

Hat der Verstorbene zu<br />

Lebzeiten Vorsorge getroffen<br />

oder Wünsche hinsichtlich<br />

der Bestattung hinterlassen,<br />

so sollte sein diesbezüglicher<br />

„Letzter Wille“<br />

nach Möglichkeit eins zu<br />

eins respektiert und umgesetzt<br />

werden. Gibt es keine<br />

Vorsorgebestimmungen, so<br />

haben die nächsten Angehörigen<br />

eines Verstorbenen<br />

das Recht und die Pflicht,<br />

die Bestattung zu organisieren.<br />

Dann entscheiden sie<br />

über Art und Umfang der<br />

Bestattung. Sind keine Angehörigen<br />

zu ermitteln,<br />

ordnet das Sozialamt in der<br />

Wichtiger hinWeis<br />

Punkte,die mit einem ✔ gekennzeichnet<br />

sind, müssen von Gesetzes wegen unbedingt<br />

beachtet werden.die anderen Punk-<br />

Die ersten und<br />

wichtigsten schritte<br />

Regel eine kostengünstige<br />

Beisetzung,eineOrdnungsamtsbestattung<br />

an.<br />

Die Planung einer Bestattung<br />

umfasst viele verschiedene<br />

Einzelpunkte. Gerade<br />

im Schock der ersten Tage<br />

fällt die Organisation dieser<br />

Dinge besonders schwer.<br />

11<br />

Hier kompetent, unaufdringlich<br />

und entlastend an der<br />

Seite der Trauernden zu sein<br />

und zu helfen, gehört zu den<br />

Kernaufgaben eines qualifizierten<br />

Bestatters und aller<br />

an der Abwicklung des Sterbefalles<br />

beteiligten Dienstleister.<br />

Thomas mulThaup<br />

Unmittelbar nach eintritt des todes<br />

✔ ein arzt muss den Verstorbenen<br />

untersuchen und offiziell<br />

dentodfeststellen. er stellt den<br />

totenschein als wichtiges dokument<br />

aus.sollte die todesursachenichteindeutigfestzustellen<br />

sein, ist der arzt verpflichtet,<br />

weitere Untersuchungen zu veranlassen,<br />

washäufig die hinzuziehung<br />

der Polizei und eine<br />

gerichtsmedizinische Untersuchung<br />

bedeutet.<br />

Für viele trauernde ist das eine<br />

furchtbare situation: ein geliebter<br />

mensch ist beispielsweise<br />

bei einem häuslichen Unfall verstorben.<br />

man ist entsetzt und<br />

geschockt.Und dann ordnet der<br />

arzt noch eine weitere Untersuchung<br />

des Verstorbenen an!<br />

doch kein arzt tut dies,weil er<br />

jemandem damit etwas unterstellen<br />

möchte.das Gesetz verpflichtet<br />

ihn dazu.<br />

Grundsätzlich gilt: die benachrichtigung<br />

eines arztes<br />

im hospiz können sterbende liebevoll begleitet ihren letzten Weg<br />

antreten. Foto: dpa<br />

sollte immer der erste schritt<br />

sein. stirbt ein mensch daheim,<br />

dürfen die angehörigen<br />

nicht länger als vier<br />

stunden warten, bis sie den<br />

arzt informieren.<br />

tritt der todimKrankenhaus<br />

oder einer Pflegeeinrichtung<br />

ein, die von Ärzten betreut<br />

wird, erfolgt die benachrichti-<br />

te verstehen sich als hinweis oder anregung,<br />

woran man denken sollte und was<br />

möglich ist.<br />

der anruf beim arzt sollte im todesfall eines angehörigen der<br />

erste schritt sein. Foto: dpa<br />

gung des arztes im regelfall<br />

durch diese einrichtung.<br />

n benachrichtigung enger<br />

Verwandter, um weitere<br />

schritte zu besprechen.<br />

n nachforschungen, ob der<br />

Verstorbene zu lebzeiten<br />

seinen Willen hinsichtlich<br />

seiner bestattung hinterlassen<br />

hat. Tm<br />

Wir sind Ihnenbehilflich!<br />

Bei einem Trauerfall sind wir Tagund Nacht,<br />

Sonn- und Feiertag erreichbar.<br />

Bestattungen<br />

Max Riedl<br />

Bad Tölz, Bairawieser Straße 24b<br />

Telefon 08041/56 58<br />

Lenggries, Bahnhofstr. 14<br />

Telefon 08042/26 08<br />

bei Meßmer-Heyfelder<br />

Wirerledigen für Sie alle Behördengänge, Besorgung von Kränzen,<br />

Gestecken und Blumen, Sterbebilder, Trauerdrucksachen,<br />

Zeitungsanzeigen sowie Abrechnung mitVersicherungen.<br />

Erd- undFeuerbestattung, Überführung, Abholung<br />

undBestattungsvorsorge.<br />

Große Ausstellung an Särgen, Ausstattungen und Urnen.<br />

Trauerfälle inder Region.<br />

www.merkurtz.trauer.de<br />

Erinnerungen<br />

Wir gestalten Gräber liebevoll und pflegen sie<br />

zuverlässig. Damit sie wertvolle Erinnerungen<br />

wach halten. Dauerhaft oder nach Bedarf,<br />

ganz wie Sie wünschen. Rufen Sie uns an!


12<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

✔ Suche nach Grabstätte<br />

Ist ein Grab im Familienbeitz,<br />

das heißt, das Grabnutungsrecht<br />

ist für eine betimmte<br />

Zahl von Jahren erorben,<br />

dann gibt es eine<br />

rkunde, auf der neben dem<br />

aufdatum auch die Grablage<br />

ngegeben ist.<br />

Auch wenn die Grabnutungsgebühr<br />

noch für einige<br />

ahre entrichtet ist, sind häuig<br />

kommunale Gebühren für<br />

ine Verlängerung der Grabtättennutzung<br />

einzuplanen.<br />

Ein Grabneukauf sollte in<br />

uhe und nach einer Ortsbeichtigung<br />

am ausgewählten<br />

riedhof erfolgen. Werals Anehöriger<br />

zu diesem Zeitunkt<br />

schon eine Vorstellung<br />

on einem möglichen Grabtein<br />

hat, sollte fragen, ob diee<br />

Art von Grabstein an dem<br />

ewählten Feld aufgestellt<br />

erden kann. Unter Umstänen<br />

gibt es hier sehr genaue<br />

orschriften seitens der Friedofsverwaltung.<br />

✔ Wahl des<br />

Bestattungsunternehmens<br />

Sicher sind Angehörige unmittelbar<br />

nach dem Todeines<br />

geliebten Menschen angespannter,<br />

aufgewühlter als<br />

sonst. Deshalb haben sie das<br />

Recht, manche Frage auch<br />

zweimal zu stellen. Bestatter<br />

sind mit dieser Sondersituation<br />

vertraut. Da es um den einmaligen<br />

Abschied von einem<br />

geliebten Menschen geht, ist<br />

es für die Hinterbliebenen<br />

wichtig, sicher und mit einem<br />

guten Gefühl entscheiden zu<br />

können. Um einen würdigen<br />

Abschiedzugestalten,braucht<br />

es Beratung und Information,<br />

zu der auch zuverlässige Preisnennungen<br />

gehören.<br />

Dienstleistungen des<br />

Bestatters:<br />

■ Abholung des Leichnams<br />

Wer daheim Abschied nehmen<br />

möchte, hat dafür Zeit.<br />

Der Leichnam darf bis zu 36<br />

Stunden –ineinigen Bundesländern<br />

24 Stunden –in<br />

der Wohnung bleiben, bis er<br />

in eine öffentliche Leichenhalle<br />

überführt werden<br />

muss.<br />

✔ Festlegung Bestattungsart<br />

Möglich sind inzwischen<br />

eine Reihe verschiedener Be-<br />

stattungsarten. Abgesehen<br />

von der Erdbestattung setzen<br />

die meisten Bestattungsarten<br />

eine Einäscherung voraus.<br />

Die Bestattungsart sollte im<br />

Einklang mit dem Lebensstil<br />

und der persönlichen Überzeugung<br />

des Verstorbenen<br />

sein.<br />

Für folgende<br />

Bestattungsarten braucht<br />

es eine Verfügung:<br />

Einäscherung<br />

■ Verfügung zur Einäscherung<br />

oder Kremierung:<br />

Eine handschriftliche Verfügung<br />

kann so lauten: „Ich (Vorund<br />

Nachname), wünsche nach<br />

meinem Tode feuerbestattet zu<br />

werden. Ort, Datum, Unterschrift.“<br />

Diese Verfügung kann auch<br />

von den engsten Angehörigen<br />

nach Eintritt des Todes ausgestellt<br />

werden. Gegen den Willen<br />

auch nur eines dieser engsten<br />

Angehörigen darf allerdings<br />

keine Einäscherung erfolgen.<br />

Seebestattung<br />

■ Seebestattungsverfügung:<br />

Zu jeder Seebestattung ist<br />

SteinmetzbetriebWolfgang Neumeier inErding:<br />

Das einzigWichtige imLeben sind die Spuren der Liebe,<br />

die wir hinterlassen, wenn wir gehen. (Albert Schweitzer)<br />

Niemand kann vorher wissen, wie er mit dem Todeines geliebten Menschen leben kann,<br />

auch wenn es alle Menschen vor uns schon erlebt haben.<br />

Allerdings kann man eines beobachten: Menschen haben zu allen Zeiten versucht, die Trennung durch Erinnerung<br />

zu meistern. So markiert das Zeichen des Gedenkens amOrt des Grabes,<br />

dass dieser Mensch zumindest für eine gewisse Spanne irdischer Ewigkeit unvergessen bleibt.<br />

Ein Grabmal würdigt die Erinnerung an einen geliebten Menschen, ist Andenken,<br />

Zeichen, Monument in einem Ausdruck von Liebe und Verbundenheit,<br />

entscheidend für die Ausdruckskraft ist das gewählte Material.<br />

Dazu bieten wir Ihnen:<br />

•hochwertig gestaltete Grabmale<br />

•qualitativ erstklassige handwerklicheArbeiten<br />

•fachmännische Beratung<br />

•standsichere Fundamentierung<br />

•Erledigung aller Formalitäten, die zum Aufstellen benötigt werden<br />

•Kundendienst auf Jahre hinaus, Nachschriften usw.<br />

•Bildhauerarbeiten und Sonderanfertigungen auf Wunsch<br />

Um Ihre Vorstellungen für ein würdiges, der jetzigen Zeit entsprechendes Grabmal<br />

zu verwirklichen, wäre ein persönliches Gespräch inunserem<br />

Hause sinnvoll (Erding, Michael-Ferstl-Str. 12).<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

eine schriftliche Willenserklärung<br />

erforderlich. Sie<br />

dokumentiert den Wunsch<br />

des Verstorbenen oder<br />

durch die Hinterbliebenen,<br />

auf See bestattet zu werden.<br />

Erledigung folgender<br />

Behördengänge und<br />

Terminierung:<br />

■ Absprache des Bestattungstermins<br />

mit der Friedhofsverwaltung.<br />

Haben Angehörige einen bestimmten<br />

Terminwunsch,<br />

sollten sie diesen dem Bestatter<br />

sehr schnell mitteilen. Da<br />

Dienstag, 6.März 2012<br />

Vonder Grabstätte bis zur Bestattungsart<br />

Für eine Seebestattung<br />

ist die schriftliche<br />

Willenserklärung<br />

des Verstorbenen<br />

notwendig. Fotos: dpa<br />

die Terminvergabe beispielsweise<br />

in <strong>München</strong><br />

zentral erfolgt, wird er<br />

zwar versuchen, den<br />

Wunschtermin zu erhalten,<br />

kann das aber nicht<br />

versprechen oder gar garantieren.<br />

■ Absprache über die<br />

Nutzung der Traueroder<br />

Leichenhalle<br />

■ Auswahl des Sarges/<br />

der Urne<br />

■ Ankleiden des Leichnams,<br />

Einbettung in<br />

den Sarg, Sargbeigaben<br />

(Fortsetzung auf Seite 13)


Dienstag, 6.März 2012<br />

(Ein Verstorbener muss nicht<br />

mit einem speziellen Leichenkleid<br />

angezogen sein. Auch<br />

eigene Kleidung ist möglich<br />

und persönlicher.)<br />

■ Umfang der Bestattungsfeier.<br />

■ Absprache mit dem zuständigen<br />

Pfarramt. (Das<br />

zuständige Pfarramt sollte<br />

ebenfalls zeitnah über<br />

den Sterbefall informiert<br />

sein, damit die Terminabsprache<br />

für das Trauergespräch<br />

mit den Angehörigen<br />

und für die Bestattung<br />

so schnell wie möglich<br />

erfolgen kann.)<br />

■ Aufsetzen einer Todesanzeige.<br />

■ Vorbereitung der Trauerdrucksachen:Trauerkarten,<br />

Sterbebilder.<br />

■ Blumenschmuck für die<br />

Bestattungsfeier.<br />

■ Bestellung von Blumenschmuck,Handsträußen,<br />

Kränzen für die Bestattungsfeier<br />

und eventuell<br />

den Gottesdienst (mit<br />

dem zuständigen <strong>Seelsorge</strong>r<br />

vorher absprechen)<br />

bei einem Gärtner.<br />

■ Suche nach einem Trauerredner,<br />

wenn der Verstorbene<br />

das bestimmt<br />

hat oder keiner Religionsgemeinschaftangehört.<br />

■ Suche nach Trauermusik<br />

–Musikkapelle –Trauerfeiersänger.<br />

■ Reservierung einer Lokalität<br />

für den Leichenschmaus<br />

– Einladung<br />

von Bekannten und Verwandten.<br />

■ Kondolenzbuch besorgen,<br />

falls gewünscht.<br />

Christine Effenberger<br />

Bestattung ·Rituale ·Begleitung<br />

Faistenberg10|82547 Eurasburg<br />

Tel. 08179-1026 |Mobil 0176-24873216<br />

ChristineEffenberger@gmx.de<br />

✔ Meldung des Todesfalls<br />

beim zuständigen Standesamt<br />

und Beantragung der<br />

Sterbeurkunden.<br />

Hierfür wird benötigt:<br />

■ Totenschein<br />

■ Personalausweis/Geburtsurkunde/Heiratsurkunde.<br />

Bei Geschiedenen<br />

Scheidungsvermerk oder<br />

Scheidungsurteil mit<br />

Rechtskraftvermerk.<br />

■ Sterbeurkunde des Ehegatten,<br />

falls der Verstorbene<br />

verwitwet war.<br />

Das Bestattungsunternehmen<br />

übernimmt auch diese<br />

Behördengänge.<br />

Auch was mit Haustieren passiert, die der Verstorbene besessen hat,<br />

uss geklärt werden. Foto: dpa<br />

Wenn der Verstorbene keine<br />

deutschen Papiere besitzt<br />

Ist der Verstorbene ausländischer<br />

Herkunft, so müssen die<br />

Dokumente, die nicht von<br />

deutschen Behörden ausgestellt<br />

sind, in offizieller Übersetzung<br />

vorliegen.<br />

Sterbeurkunden:<br />

Wozu? Wieviele?<br />

Nach einem Sterbefall ist für<br />

die Hinterbliebenen die Sterbeurkunde<br />

das wichtigste Dokument,<br />

um Rechtsbelange<br />

und -geschäfte eines Verstorbenen<br />

fortführen oder zu Ende<br />

bringen zu können. Sie wirdin<br />

Deutschland von dem Standesamt<br />

ausgestellt, in dessen<br />

Bezirk sich der Sterbefall ereignete,<br />

was nicht immer gleichbedeutend<br />

mit dem Wohnort<br />

sein muss.<br />

Grundlage für die Ausstellung<br />

einer Sterbeurkunde ist<br />

der Sterbeeintrag im Sterberegister<br />

des Standesamtes. Die<br />

Urkunde weist Geburts- und<br />

Sterbedatum (Sterbeort und<br />

-zeit) sowie den Namen des<br />

möglicherweise vorhandenen<br />

oder vorverstorbenen Ehepartners<br />

sowie das Dienstsiegel des<br />

Hilfe im Trauerfall<br />

Telefon<br />

(0 88 21)<br />

25 47<br />

Zoeppritzstraße 10<br />

82467 Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

ausstellenden Standesamtes<br />

und den Namen des beurkundenden<br />

Standesbeamten aus.<br />

Sterbeurkunden für Rentenzwecke<br />

sowie für die Sozialversicherung<br />

werden kostenfrei<br />

ausgestellt. Sie tragen einen<br />

Aufdruck, aus dem die Zweckbestimmung<br />

hervorgeht. Jede<br />

weitere Sterbeurkunde kostet<br />

seit 2009 nach Maßgabe von<br />

Landesrecht zehn Euro.<br />

Da Banken und Versicherungen<br />

oft auf der Vorlage einer<br />

Sterbeurkunde im Original bestehen,<br />

sollte die Anzahl der<br />

Sterbeurkunden eher großzügig<br />

bemessen werden.<br />

Man sollte darauf achten,<br />

dass man mit der Aushändigung<br />

der Sterbeurkunden alle<br />

im Original vorgelegten Papiere<br />

und Dokumente zurückbekommt.<br />

Wenn ein Angehöriger<br />

im Ausland stirbt<br />

Stirbt ein Angehöriger im<br />

Ausland, stellt das Standesamt<br />

dort eine Sterbeurkunde aus.<br />

Mit der ausländischen Sterbeurkunde<br />

können die Angehörigen<br />

dann, falls dies beispielsweise<br />

im Zusammenhang mit<br />

Bestattungen oHG<br />

Erd- und Feuerbestattungen<br />

Überführungen im In- und<br />

Ausland<br />

Erledigung der Formalitäten<br />

Tag- und Nachtservice<br />

Sarglager<br />

Bestattungsvorsorge<br />

13<br />

Falls gewünscht, können sich die Trauergäste<br />

in ein ausgelegtes Kondolenzbuch<br />

eintragen. Fotos: dpa<br />

der Beantragung eines Erbscheines<br />

erforderlich ist, über den örtlichen<br />

Standesbeamten in<br />

Deutschland oder die deutsche<br />

Auslandsvertretung die Ausstellung<br />

einer nachbeurkundenden<br />

deutschen Sterbeurkunde durch<br />

das Standesamt IinBerlin (Rückerstr.<br />

9, 10119 Berlin, Telefon<br />

030/90207-0)beantragen.<br />

■ Meldung des Todesfalls<br />

✔ Beim Arbeitgeber des Verstorbenen,<br />

sofern er noch berufstätig<br />

war<br />

■ Bei Bekannten und Verwandten<br />

■ Bei Vereinen, Organisationen<br />

und eventuell dem ehemaligen<br />

Arbeitgeber,falls eine Teilnahme<br />

an der Bestattungsfeier erwünscht<br />

ist.<br />

Praktischer Hinweis:<br />

Wenn ein alleinstehender<br />

Mensch verstorben ist, sollte<br />

auch an Nachstehendes gedacht<br />

werden:<br />

■ Versorgung von Haustieren.<br />

■ Wasser und Gas in der Wohnung<br />

abstellen.<br />

THOMAS MULTHAUP<br />

Sie nehmen Abschied,<br />

alles anderemachenwir<br />

• Bestattungen<br />

• Vorsorge<br />

Wir beraten Sie kompetent, umfassend<br />

und individuell.<br />

Tag & Nacht<br />

erreichbar<br />

Damenstiftstr. 7l80331 <strong>München</strong><br />

=> S-Bhf Karlsplatz (Stachus)<br />

Telefon 235 06 70


14<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

Auch nach der<br />

Bestattung warten<br />

noch wichtige<br />

Aufgaben auf die<br />

Hinterbliebenen.<br />

Danksagungsanzeige in<br />

der Zeitung oder Danksagungskarten<br />

Abmeldung bei Krankenkasse,<br />

Rentenkasse, Sozialamt,<br />

Versorgungsamt<br />

Falls Betriebsrenten gezahlt<br />

werden: Abmeldung<br />

beim ehemaligen<br />

Arbeitgeber<br />

Kündigung von laufenden<br />

Zahlungen wie<br />

Miete, Einzugsermächtigungen,<br />

Daueraufträgen,<br />

Bankkonten, Fernsehund<br />

Rundfunkgebühren,<br />

Telefon, Mobiltelefon,<br />

Internet, Versicherungen,<br />

Zeitschriften sowie<br />

Vereins- und sonstigen<br />

Mitgliedsbeiträgen<br />

Antrag auf Rentenfortzahlung<br />

(¼ Jahr) beim Rententräger<br />

stellen (dafür<br />

wirdeine Kopie der Sterbeurkunde<br />

benötigt)<br />

Handschriftliches oder<br />

nicht amtliches Testament,<br />

sofern vorhanden,<br />

nach Auffinden an das<br />

Nachlassgericht überge-<br />

Danksagungen und Abmeldungen<br />

Blumen- und Friedhofsgärtnerei<br />

•Grabneuanlage<br />

•Grabbetreuung<br />

•Dauergrabpflege<br />

•individueller<br />

Trauer- und Gedenkschmuck<br />

Riedener Weg 68·82319 Starnberg<br />

Telefon (0 81 51) 87 07<br />

Telefax (0 81 51) 15023<br />

E-Mail: gaertnerei-stueckle@gmx.de<br />

ben, dann eine ausreichende<br />

Anzahl von Erbscheinen beantragen<br />

Inh: Susanne Haas<br />

Über 60 JahreTradition und Innovation<br />

Individuelle Grabdenkmäler für jedesPortemonnaie<br />

u. a. gebrauchte u. historische Steine, Ausstellungsstücke, Felsen<br />

Jetztüber 100 Einzelgrabsteine für je m 600,–<br />

Gebr. Gröger GmbH, Eichendorffstr. 4,85521 Ottobrunn<br />

Terminvereinbarung, auch samstags unter 089/6091125<br />

www.gebr-groeger-steinmetz.de<br />

■ Räumung der Wohnung<br />

■ Abmeldung Kfz –Abmeldung<br />

der Kfz-Steuer beim<br />

Finanzamt<br />

■ Benachrichtigung von<br />

Geschäftspartnern<br />

■ Meldung beim Finanzamt<br />

und Erstellung einer<br />

Steuererklärung<br />

■ Nachsendeantrag bei der<br />

Post stellen<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Bestattungskosten eines<br />

nahen Angehörigen können<br />

steuerlich geltend gemacht<br />

werden, soweit sie nicht aus<br />

dem Nachlass gezahlt werden<br />

können und nicht durch<br />

Ersatzleistungen (zum BeispielSterbegeldversicherung<br />

oder Kapitallebensversicherung)<br />

gedeckt sind. Aufwendungen<br />

bis zu einer Höhe<br />

von 7500 Euro einschließlich<br />

Grabstein werden von<br />

den Finanzämtern als noch<br />

angemessen angesehen.<br />

Nicht abzugsfähig sind<br />

mittelbare Bestattungskosten<br />

wie beispielsweise:<br />

■ Bewirtung von Trauergästen<br />

■ Trauerkleidung<br />

■ Reisekosten<br />

THOMAS MULTHAUP<br />

Dienstag, 6.März 2012<br />

So lange die Bestattung nicht aus<br />

dem Nachlass gezahlt wird, kann<br />

Sie steuerlich geltend gemacht<br />

werden. Fotos: dpa<br />

Einige Wochen nach der Beerdigung wird der Grabstein am<br />

Grab gesetzt. Fotos: dpa<br />

VONDER PFLEGE<br />

BIS ZUM GRABSTEIN<br />

■ Grabpflege<br />

Natürlich pflegen viele Angehörige<br />

die Grabstätte selber.Wer<br />

das aber nicht übernehmen<br />

kann und will, kann<br />

einen Gärtner mit einer Dauergrabpflege<br />

beauftragen.<br />

Die anfallenden Kosten richten<br />

sich nach der Art des<br />

Grabes (beispielsweise Urnen-,<br />

Einzel- oder Doppelgrab),<br />

der gewünschten Bepflanzung<br />

und der Vertragslänge.<br />

■ Grabeinfassung<br />

und Grabstein<br />

BeiErdbestattungenwerdenin<br />

der Regel Grabeinfassungen<br />

undGrabsteineamGrabangebracht.<br />

Ein Steinmetz informiert<br />

darüber,welche Setzzeit<br />

nach der Bestattung sinnvoll<br />

ist. Ein Grabmal sollte nach<br />

Möglichkeit dem Lebensstil,<br />

der Lebenseinstellung und<br />

auch der religiösen Überzeugung<br />

des Verstorbenen entsprechen.<br />

Eine gute Frage bei<br />

der Auswahl ist folgende:<br />

„Was würde der Verstorbene<br />

für sich selber wollen oder<br />

auswählen?“ TM


Dienstag, 6.März 2012<br />

Kaum etwas ist peinlicher,<br />

als im Trauerfall etwas falsch<br />

zu machen. Ein paar Tipps,<br />

um mögliche Fettnäpfchen zu<br />

vermeiden:<br />

■ Todesanzeige genau lesen:<br />

Die Todesanzeige in<br />

der Zeitung gibt wichtige<br />

Hinweise auf das Datum,<br />

die Uhrzeit, den Ort und<br />

auch die Art der Trauerfeier.<br />

Eventuell enthält sie<br />

auch einen Wunsch der<br />

Angehörigen bezüglich<br />

Blumen oder Geldspende.<br />

■ Pünktlichkeit:Unpünktlichkeit<br />

wird im Zusammenhang<br />

mit einem Sterbefall<br />

häufig als fehlende<br />

Wertschätzung des Verstorbenen<br />

gedeutet. Diese<br />

Missdeutung lässt sich<br />

durch Pünktlichkeit sehr<br />

leicht umgehen.<br />

■ Kleidung: noch immer<br />

ist schwarz bei uns die klassische<br />

Farbe der Trauer.<br />

Diese sollte nur dann nicht<br />

gewählt werden, wenn die<br />

Angehörigen dies ausdrücklich<br />

wünschen.<br />

■ Handy ausschalten:<br />

Nichts ist störender,als ein<br />

Mobiltelefon, das während<br />

einer Trauerfeier oder Bestattung<br />

läutet. Deshalb<br />

sollte man immer daran<br />

denken, es vor Beginn der<br />

Trauerfeier auszuschalten.<br />

■ Kaugummi: Es sollte<br />

selbstverständlich sein, kei-<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

nen Kaugummi während<br />

einer Bestattung zu kauen.<br />

■ Geld- statt Blumenspende:<br />

Bei einer Geldspende<br />

sollte die Höhe in<br />

etwa dem Betrag entsprechen,<br />

den man für einen<br />

Blumenschmuck ausgegeben<br />

hätte. Eine persönliche<br />

Beileids- oder Kondolenzkarte<br />

sollte trotzdem geschrieben<br />

werden.<br />

■ Ehrliches Beileid: Angehörige<br />

brauchen verbindlichen<br />

und ehrlichen Trost.<br />

Deswegen sollte man ihnen<br />

nur Dinge zusagen und versprechen,<br />

die man auch<br />

wirklich einhalten will und<br />

kann.<br />

■ Mitgestaltung der Trauerfeier:<br />

Wereinen Nachruf<br />

halten möchte oder einen<br />

anderen Beitrag zur Bestattung<br />

leisten möchte, sollte<br />

dies rechtzeitig vorher mit<br />

den Angehörigen und dem<br />

Verantwortlichen für die<br />

Trauerfeier absprechen.<br />

■ Stille auf dem Wegzum<br />

Grab: Wenn ein Sarg oder<br />

eine Urne bestattet wird, ist<br />

es angebracht, auf dem<br />

Wegzum Grab in Stille an<br />

den Verstorbenen zu denken<br />

und Gespräche zu vermeiden.<br />

■ Blumensträuße: Häufig<br />

sind Blumensträuße in Papier<br />

oder Folie eingewickelt.<br />

Dies sollte am besten<br />

15<br />

Pünktlichkeit bei der Beerdigung<br />

ist ein absolutes Muss.<br />

Foto: Fotolia/volff<br />

Vom Handy bis zur Pünktlichkeit:<br />

Kleiner Knigge<br />

für Trauerfeiern<br />

vor der Trauerfeier, spätestens<br />

aber auf dem Wegzum<br />

Grab entfernt werden. Das<br />

dabei entstehende Geräusch<br />

wirdamGrab sonst<br />

oft als störend empfunden.<br />

■ Beileidsbekundungen:<br />

Das persönliche Beileid<br />

sollte den Angehörigen erst<br />

am Ende der Bestattungsfeierlichkeit<br />

ausgesprochen<br />

werden. Wenn die Angehörigen<br />

in der Todesanzeige<br />

darum bitten, von persönlichen<br />

Beleidsbekundungen<br />

abzusehen, dann sollte dieser<br />

Wunsch akzeptiert werden.<br />

■ Leichenschmaus und<br />

Trauermahl: Die Angehörigen<br />

laden häufig Familienmitglieder<br />

und Freunde<br />

nach der Bestattung zum<br />

LeichenschmausoderTrauermahl<br />

ein. Daran teilzunehmen<br />

drückt Anteilnahme,<br />

Wertschätzung und<br />

Unterstützung aus. Sollte<br />

jemand der Geladenen verhindert<br />

sein, sollte er dies<br />

den Angehörigen persönlich<br />

mitteilen. Einfach nicht<br />

zu kommen, wird zumeist<br />

als persönliche Zurückweisung<br />

empfunden.<br />

■ Kontakt halten: Für die<br />

Angehörigen ist mit der Bestattung<br />

die Trauer längst<br />

nicht vorbei. Deshalb tut es<br />

ihnen meistens gut, wenn<br />

man an sie denkt und den<br />

Kontakt aufrecht hält.<br />

THOMAS MULTHAUP<br />

Ihr Partner rund um den Friedhof<br />

Unser Service:<br />

sIhrer<br />

·Grabbepflanzung<br />

·Grabpflege mit gießen<br />

·Grabvorsorge<br />

·Grabneuanlagen<br />

·Grabgestaltung bildlich an unserem Computer<br />

Alle Pflanzen und Sträucher für „Selbstpflanzer“<br />

natürlich auch zum Mitnehmen.<br />

Am Kanal 12 ·82538 Gelting ·Tel. 08171/18091<br />

Trauer bewältigen.<br />

www.merkurtz.trauer.de<br />

Familientradition seit über 55Jahren<br />

Wir sehen unsere Aufgabe als Bestatter und Trauerbegleiterdarin,den<br />

VerstorbeneninWürde und Respekt zur letzten<br />

Ruhe zu begleiten, Ihnen als Trauernde die nötigen<br />

Behördengänge abzunehmen, für den reibungslosen Ablauf<br />

der Bestattung zu sorgen, unsere Arbeit ganz nach<br />

Ihren Wünschen auszurichten undmit unserer langjährigen<br />

Erfahrung einfühlsam und zuverlässig für Sie da zu sein.<br />

82319 Starnberg -Hanfelder Str. 53<br />

Tel.: 08151/36140<br />

82131 Gauting –Bahnhofstr. 17<br />

Tel.: 089/8502178<br />

82327 Tutzing -Greinwaldstr. 13<br />

Tel.: 08158/6342<br />

86911 Dießen a.A.-Johannisstr. 21<br />

Tel.: 08807/6700<br />

82362 Weilheim -Bahnhofallee 2a<br />

Tel.: 08 81 /9270027<br />

82515 Wolfratshausen -Sauerlacher Str.62<br />

Tel.: 08171/21180<br />

www.bestattungenzirngibl.de<br />

nachricht@bestattungenzirngibl.de


16<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

Berufe rund um die Themen<br />

Sterben, Tod und Trauer<br />

Menschen, die beruflich<br />

mit dem Sterben zu tun haben,<br />

werden nicht selten<br />

von ihrer Umwelt mit einer<br />

André Desch lässt sich zur Bestattungsfachkraft<br />

ausbilden.<br />

SIhr Steinmetz<br />

chubert<br />

Wir machen Stein lebendig<br />

Innovative Gestaltungen<br />

von Grabmalen, Treppen,<br />

Böden, Terrassen<br />

Trauerfloristik<br />

stilvoll und persönlich,kompetent und zuverlässig<br />

Grabpflege<br />

Dauergrabpflegeund Grabneuanlagen<br />

Individuelle Gestaltung nach IhrenWünschen<br />

HERRSCHING<br />

Gewerbestraße 50<br />

Tel. 08152/37 28 74, Fax 37 28 75<br />

Mo.–Fr. 8–18, Sa. 8–13 Uhr<br />

gewissen Skepsis betrachtet.<br />

„Wer arbeitet wohl freiwillig<br />

bei einem Bestatter?“<br />

„Jeden Tag ineiner Friedhofshalle<br />

stehen und Trauerfeiern<br />

leiten? –Nein danke,<br />

nichts für mich.“ „Sich<br />

den Schmerz von Trauernden<br />

immer wieder anhören,<br />

da muss man doch selber<br />

depressiv werden?“ Sätze<br />

und Gedanken, die wohl<br />

die meisten kennen oder<br />

schon selber gedacht oder<br />

ausgesprochen haben.<br />

Wer allerdings in seinem<br />

Bekanntenkreis Menschen<br />

hat, die in solchen Berufen<br />

arbeiten, wird feststellen,<br />

dass das meistens ganz normale<br />

Menschen sind: Ohne<br />

Todessehnsucht, mit denselben<br />

Hoffnungen und<br />

Wünschen an das Leben<br />

wie die allermeisten Menschen.<br />

Der Trauerratgeber<br />

„<strong>Loslassen</strong>“ stellt im Laufe<br />

der kommenden Hefte einige<br />

Berufsbilder vor. TM<br />

Friedhofsgärtnerei<br />

Grabneuanlagen, Grabbepflanzungen, Dauergrabpflege<br />

Gartenbau<br />

� Pflanzungen aller Art.<br />

� Dachbegrünung � Dachgartenbepflanzung<br />

� Baum-, Strauch-, Heckenschnitt<br />

� Gartenrenovierung � Gartenpflege<br />

� Zaunbau in Holz und Draht<br />

� Spielsandaustausch � Spielplatzpflege<br />

� Verlegen von Platten +Verbundsteinen<br />

� Häckseldienst � Wurzelstockfräsen<br />

Fuhrunternehmen<br />

� Anlieferung von Humus, Kies, Sand, Rindenmulch<br />

� Schuttabfuhr m. Selbstlade LKW’s von 7,5 t–18t<br />

�Radlader +Baggerarbeiten<br />

Robert Schubert<br />

Steinmetz &<br />

Bildhauermeister<br />

Blumen am See<br />

Starnberger Str.22<br />

82327 Tutzing-Traubing<br />

Tel. 08157/609590<br />

Fax08157/996256<br />

SEEFELD<br />

Hauptstraße 31<br />

Tel. 08152/3 96 19 30, Fax 3961927<br />

Mo.–Fr. 9–18, Sa. 9–13, So. 10–13 Uhr<br />

Mitglied imTBF (Treuhand bayerischerFriedhofsgärtner)<br />

Gärtner ist einer der ältesten<br />

Berufe der Welt und<br />

hat inzwischen viele Ableger<br />

bekommen: Sieben<br />

Fachrichtungen umfasst<br />

heute der Ausbildungsberuf<br />

der Gärtnerin bzw. des<br />

Gärtners. Eine davon ist die<br />

Friedhofsgärtnerei. Friedhofsgärtner<br />

ist ein vielseitiger<br />

Beruf, mit dem viele<br />

Menschen dann in Berührung<br />

kommen, wenn sie ein<br />

Blumen- oder Kranzgebinde<br />

für eine Bestattung benötigen<br />

oder wenn es um<br />

eine Dauergrabpflege geht.<br />

In den Fokus der Öffentlichkeit<br />

rückt der Beruf, wie<br />

nahezu alle anderen aus<br />

diesem Bereich, jährlich<br />

rund um den Monat November<br />

und seine Trauergedenktage.<br />

Winterschlaf?<br />

Nicht bei den<br />

Gärtnereien<br />

Momentan ist es noch ruhig<br />

auf den Friedhöfen.<br />

Scheinbar ist mit dem Herrichten<br />

der Gräber der Verstorbenen<br />

für die Trauergedenktage<br />

im November alle<br />

Arbeit bis zum Frühjahr getan.<br />

Doch der Beruf des<br />

Friedhofsgärtners ist noch<br />

viel mehr. Einerseits sind<br />

Friedhofsgärtner auf die<br />

Gestaltung und Pflege von<br />

Gräbern spezialisiert. Die<br />

dafür benötigten Pflanzen<br />

produzieren viele Betriebe<br />

noch selbst. Auch die Gestaltung<br />

von Grabschmuck<br />

und Dekorationen gehören<br />

zu den Aufgaben der Friedhofsgärtner.<br />

Andererseits<br />

stehen sie Hinterbliebenen<br />

über viele Jahremit Rat und<br />

Tatzur Seite und benötigen<br />

daher neben einem Gespür<br />

für Pflanzen auch die Fähigkeit,<br />

auf Menschen zuzugehen.<br />

Jahreszeiten<br />

bestimmen den<br />

Arbeitsalltag<br />

Der Arbeitsalltag des<br />

Friedhofsgärtners wird von<br />

den Jahreszeiten bestimmt.<br />

Noch immer spielen die natürlichen<br />

Vorgänge in unserer<br />

Umwelt eine wichtige<br />

Rolle. So wird inden Monaten<br />

zwischen März bis<br />

November hauptsächlich<br />

auf dem Friedhof gearbeitet:<br />

Gräber werden angelegt,<br />

bepflanzt und gepflegt.<br />

Dazu erhalten die jüngeren<br />

Dienstag, 6.März 2012<br />

Etwa 80Prozent der letzten Ruhestätten<br />

sind ständig mit Blumen geschmückt.<br />

Friedhofsgärtner helfen<br />

dabei, die Grabkultur in Deutschland<br />

zu erhalten. Fotos: dpa<br />

Friedhofsgärtner –ein<br />

lebendiges Berufsbild<br />

Friedhofsgärtner und die<br />

Azubis Skizzen und Pflanzenlisten<br />

in ihrem Ausbildungsbetrieb,<br />

der diese<br />

nach den Wünschen der<br />

Kunden erstellt. Pläne zu<br />

zeichnen und zu lesen, das<br />

lernen Auszubildende in<br />

der Berufsschule –mit etwas<br />

Übung können sie diese<br />

in einigen Jahren auch<br />

selber erstellen. Wer würde<br />

vermuten, dass Gräber<br />

wirklich geplant sein sollen<br />

und geplant werden müssen?<br />

Aber es gehört wirklich<br />

Fachkenntnis dazu, um<br />

auf einem entsprechenden<br />

Gräberfeld die richtigen<br />

Pflanzen zu setzen, die beispielsweise<br />

Schatten brauchen<br />

und eine direkte Sonneneinstrahlung<br />

nicht vertragen.<br />

Im Winter findet die Arbeit<br />

in der Gärtnerei statt,<br />

dann werden in den Produktionsbetrieben<br />

die Blumen<br />

ausgesät und vermehrt.<br />

Der Winter dient aber auch<br />

der Intensivierung der Kundenpflege.<br />

Viele Betriebe<br />

prüfen ihr Marketingkonzept<br />

und hinterfragen ihr<br />

aktuelles Dienstleistungsangebot.<br />

(Fortsetzung auf Seite 17)


Dienstag, 6.März 2012<br />

(Fortsetzung von Seite 16)<br />

Ideen für neue Produkte oder Leistungen<br />

entstehen nicht selten in dieser<br />

Jahreszeit, die auch Zeit und Raum für<br />

notwendige Weiterbildungen lässt.<br />

Der Beruf des Friedhofsgärtners erordert<br />

neben den gartenbaulichen<br />

enntnissen die Fähigkeit, auf Menchen<br />

einzugehen, ihre Bedürfnisse<br />

nd Wünsche aufzugreifen und sie in<br />

iner schwierigen Lebensphase zu beleiten<br />

und zu beraten. Auszubildende<br />

ollten daher nicht nur den Umgang<br />

it Pflanzen lieben, sondern auch<br />

paß an der Kundenberatung haben<br />

nd offen sein für neue Herausfordeungen.<br />

Gute<br />

Berufsaussichten<br />

„Die Berufsaussichten sind sehr gut.<br />

m einen Arbeitsplatz brauchen sich<br />

ualifizierte Friedhofsgärtner keine<br />

orgen zu machen“, so heißt es im<br />

entralverband Gartenbau e.V. In<br />

Deutschland gibt es über 4000 Betriebe,<br />

die friedhofsgärtnerische Leistungen<br />

anbieten. Ihr Arbeitsplatz sind die<br />

rund 32000 deutschen Friedhöfe, die<br />

insgesamt zirka 32 Millionen Gräbern<br />

Platz bieten. Genug Arbeit für den<br />

Nachwuchs der Branche. Arbeitgeber<br />

sind privatwirtschaftliche Friedhofsgärtnereien<br />

oder städtische bzw.kirchliche<br />

Friedhofsverwaltungen.<br />

THOMAS MULTHAUP<br />

Bei der Gestaltung der Gräber<br />

können die Friedhofsgärtner<br />

ihre Kreativität unter Beweis<br />

stellen. Foto: dpa<br />

Bestattungstradition seit über 165 Jahren<br />

WIR HELFEN WEITER<br />

•zuverlässige Soforthilfe imTrauerfall<br />

•Bestattungen aller Art<br />

•Überführungen im In- und Ausland<br />

•Bestattungsvorsorge -auch mit finanzieller Absicherung<br />

•große Auswahl an Särgen, Urnen &Bestattungsartikeln<br />

•Erledigung aller Behördengänge und Besorgungen<br />

•auf Wunsch Hausbesuche<br />

•Gestaltung von persönlichen Trauerdrucksachen und -anzeigen<br />

•Trauerfloristik, Musik und Redner<br />

Beratungszentrum im Haus der Trauerkultur: Baldurstraße 27 -amWestfriedhof<br />

Zentrum: Lindwurmstr aße 19<br />

Großhadern: Immastraße 1 | Haidhausen: Ismaninger Straße 7<br />

Harlaching: Seybothstraße 66 | Obermenzing: Bergsonstraße 41<br />

Pasing: Bodenseestraße 7 | Perlach: Ottobrunner Straße 145<br />

Waldfriedhof: Würmtalstraße 20<br />

Sie finden uns unter anderem in:<br />

Bad Tölz |Dachau |Dorfen |Erding |Freising |Fürstenfeldbruck<br />

Garmisch-Partenkirchen |Germering |Gilching |Murnau<br />

Neufahrn bei Freising |Weilheim |Wolfratshausen<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

AUCH KARRIERE<br />

IST MÖGLICH<br />

17<br />

Momentan erlernen zirka 550 junge<br />

Menschen pro Jahr den Beruf des<br />

Friedhofsgärtners.Auch weitere<br />

Entwicklungsmöglichkeiten sind<br />

gegeben: Aufstiegschancen bieten die<br />

Fortbildungen zum Meister oder zum<br />

Techniker.Und wer die Voraussetzungen<br />

mitbringt und weiterkommen will,<br />

der kann Gartenbau oder Landschaftsarchitektur<br />

an einer der Fachhochschulen<br />

oder Universitäten studieren. TM<br />

Auch die Kontrolle der Grabsteinstandfestigkeit<br />

gehört oftmals zum Aufgabenbereich<br />

der Friedhofsgärtner.<br />

www.trauerhilfe-denk.de<br />

www.trauervorsorge.de<br />

Tag & Nacht für Sie erreichbar<br />

089 /6201050<br />

GUT (2,5)<br />

Im Test:<br />

13 Bestatter<br />

Ausgabe<br />

11/2008<br />

SICHERHEIT<br />

DURCH VORSORGE<br />

Im eigenen Interesse und dem Ihrer<br />

Anhörigen hilft eine Bestattungsvorsorge,<br />

die letzten Dinge zu regeln.<br />

• Art und Umfang der Bestattung regeln<br />

• finanzielle und seelische Entlastung<br />

Ihrer Angehörigen<br />

BESTATTUNGEN &ÜBERFÜHRUNGEN &VORSORGE


18<br />

Frankreich: Eine Odyssee ins Krematorium<br />

Längst vergessen wird eie<br />

Meldung vom Septemer<br />

2010 sein. Sie betraf<br />

anielle Pelabarrère, eine<br />

amals in Bordeaux Vertorbene,<br />

deren ausdrückliher<br />

Wunsch im Hinblick<br />

uf ihre Bestattung eine<br />

euerbestattung war. Allerings<br />

begann<br />

ür ihre Angeörigen<br />

mit dieem<br />

Wunsch<br />

ine echte<br />

dyssee. Erst<br />

m Krematorim<br />

von Tououse<br />

wurde sie<br />

chließlich eineäschert.<br />

Was<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

ar der Grund? Danielle<br />

elabarrère wog 120 Kiloramm,<br />

ihr Sarg passte<br />

icht durch die im Normalall<br />

etwa 90 Zentimeter groen<br />

Türen der Krematorien<br />

or Ort.<br />

Nachfrage nach<br />

XXL-Särgen<br />

Was vor etwa 18 Monaen<br />

in Deutschland fast geüsslich<br />

in den Medien<br />

ransportiert wurde, ist aber<br />

uch hierzulande immer<br />

äufiger ein Thema.<br />

Waren früher in den Kreatorien<br />

der größeren<br />

tädte solche Fälle wirklich<br />

ußergewöhnlichundübers<br />

ahr an den Fingern einer<br />

and abzuzählen, so beichten<br />

die Leiter von Kreatorien,<br />

dass sie inzwi-<br />

Nach Angaben<br />

des Bundesverbands<br />

Deutscher<br />

Bestatter müssen<br />

zunehmend größere<br />

Särge produziert<br />

werden.<br />

Traueranzeigen mit Portraitfoto des Verstorbenen<br />

in Münchner Merkur und tz Die<br />

Ein Angehöriger oder Ihnen nahestehender<br />

Mensch ist verstorben?<br />

Sie möchten alle, die ihn gekannt und geschätzt<br />

haben,darüber in Kenntnis setzen?<br />

Dann hilft Ihnen eine Traueranzeige<br />

in Münchner Merkur und tz.<br />

Zuverlässig erreichen Sie Verwandte,<br />

Freunde, Nachbarn und Kollegen.<br />

Ab sofort haben Sie auch die<br />

Möglichkeit, die Traueranzeige durch<br />

ein s/w-Portraitfoto des Verstorbenen<br />

noch persönlicher zu gestalten.<br />

Ihr Bestattungsinstitut vor Ort berät Sie<br />

gerne oder wenden Sie sich direkt an uns:<br />

schen monatlich mehrmals<br />

mit dieser Thematik befasst<br />

sind.<br />

XXL-Särge sind nicht irgendein<br />

Modetrend in der<br />

Sargindustrie, sondern<br />

spiegeln eine andere Entwicklung<br />

wider: Es gibt<br />

auch in Deutschland immer<br />

mehr dickleibi-<br />

ge Menschen,<br />

deren Körper<br />

nicht in einen<br />

normalen Sarg<br />

passt. Dieser<br />

hat die Standardmaße<br />

von<br />

70 Zentimeter<br />

Breite und 60<br />

Zentimeter Höhe.<br />

Die Sargindustrie, aber<br />

auch der Bundesverband<br />

Deutscher Bestatter berichten,<br />

dass in den letzten Jahren<br />

große Särge in zunehmend<br />

steigender Anzahl<br />

produziert werden müssen.<br />

Telefon: (089) 53 06-311<br />

E-Mail: familienanzeigen@merkur-online.de<br />

Zu kleine Durchlässe<br />

in Krematorien<br />

Solche XXL-Särge ermöglichen<br />

zwar die würdige<br />

Einsargung auch korpulenter<br />

Verstorbener, schaffen<br />

aber eben ein anderes<br />

Problem. Bei Feuerbestattungen<br />

passen diese Särge<br />

nicht durch die bisher verbautenKrematoriumstüren,<br />

die eine Maximalbreite<br />

von 90 Zentimetern haben.<br />

In Bayern haben die Krematorien<br />

in Nürnberg und<br />

DUBIST NICHT MEHR DA,<br />

WO DU WARST,<br />

ABER DU BIST ÜBERALL,<br />

WO WIR SIND.<br />

FRANZ SCHMIDT<br />

*5.SEPTEMBER 1939 †28. APRIL 2010<br />

IN LIEBE:<br />

GABY UND HORST MIT SVEN UND TANJA<br />

BIRGIT UND ANTON SCHMIDT<br />

DIE BEERDIGUNG FINDET MITTWOCH,<br />

DEN 5. MAI 2010, 11 UHR,<br />

AUF DEM NEUEN FRIEDHOF STATT.<br />

Musteranzeige<br />

Schweinfurt schon entsprechend<br />

reagiert und Türen mit<br />

bis zu 110 Zentimetern<br />

Durchlass eingebaut, auch in<br />

der Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />

gibt es entsprechende<br />

Planungen.<br />

Erinnerung ist ein Fenster<br />

durch das ich Dich sehenkann,<br />

wann immer ich will.<br />

TamaraSchneider<br />

3. Januar 1986<br />

28. April2010<br />

Die Beerdigung findet Mittwoch,<br />

den 5. Mai 2010, 11 Uhr,<br />

auf dem Neuen Friedhof statt.<br />

Musteranzeige<br />

Das sich fast etwas amüsant<br />

liest, hat aber auch eine ganz<br />

andere Seite. Die Angehörigen<br />

von Pelabarrèredrohten damals<br />

mit einer Klage gegen die Stadt<br />

Bordeaux. Ihre Begründung:<br />

„Ihr ganzes Leben lang ist sie<br />

Bestattungshilfe RIEDL<br />

Persönliche Gestaltung von Trauerfeiern<br />

Individuelle Bestattungsformen ·Bestattungsvorsorge<br />

Besuchen Sie unsere neue Internetseite:<br />

www.bestattungshilfe-riedl.de<br />

Wir beraten Sie in unseren Geschäftsräumen<br />

oder auch gerne bei Ihnen zu Hause!<br />

85560 Ebersberg Tel. 08092/88403<br />

83533 Edling Tel. 08071/5264440<br />

85653 Aying Tel. 08095/875908<br />

83539 Rettenbach Tel. 08039/1345<br />

83527 Haag i. Obb. Tel. 08072/374848<br />

Andreas Pirk Bestattungen<br />

Seestraße 27<br />

83700 Rottach-Egern<br />

Tel. 08022 -92050<br />

www.bestattung-pirk.de<br />

Dienstag, 6.März 2012<br />

Viele Durchlässe in den Krematorien sind<br />

für XXL-Särge zu klein. Fotos: dpa<br />

diskriminiert worden und sogar<br />

imTodgehtdasweiter.“Ja,wenn<br />

es um das Thema Sterben und<br />

Todgeht, steht die Würde des<br />

Verstorbenen an oberster Stelle<br />

–und wirklich gar nichts anderes.<br />

THOMAS MULTHAUP<br />

Telefon<br />

08092 /88403<br />

Tagund Nacht<br />

erreichbar!<br />

DAS LEBEN IST KURZ,<br />

ABER DOCH VON<br />

UNENDLICHEM WERT,<br />

... denn es birgt den Keim der Ewigkeit in sich.<br />

Franz von Sales


Dienstag, 6.März 2012<br />

Unerwünschtes Wiedersehen<br />

Es gibt verschiedene Gründe,<br />

warum Menschen vor einem<br />

Beerdigungstag Angst<br />

haben. Sicher am häufigsten<br />

deshalb, weil sie nicht wissen,<br />

mit welcher Wucht sie die Endültigkeit<br />

des Abschieds trefen<br />

wird. Wie verständlich.<br />

och nicht selten haben Menchen<br />

vor diesem Tagauch aus<br />

nderen Gründen Angst. Zum<br />

eispiel davor, bestimmten<br />

ersonen auf dem Friedhof zu<br />

egegnen:<br />

Seit über 40 Jahren<br />

für Sie da.<br />

Hilfe im durch<br />

Trauerfall<br />

deskreis trifft man seinen geschiedenen<br />

Ehepartner, vielleicht<br />

sogar mit seiner neuen<br />

besseren Häfte.<br />

Man sieht im Kreis der Ruheständler<br />

einen ehemaligen Kollegen<br />

wieder,der in der Berufstätigenzeit<br />

sogar verantwortlich<br />

für ein Mobbing war.Oder<br />

umgekehrt: Jemanden, dem gegenüber<br />

man mit Recht noch<br />

ein schlechtes Gewissen hat.<br />

Natürlich kennt niemand<br />

die Zahl, bei wie vielen der<br />

Im Trauerfall bietet sich vielleicht manchmal auch die Möglichkeit der Versöhnung<br />

innerhalb einer zerstrittenen Familie. Fotos: dpa<br />

Im Streit<br />

auseinandergegangen<br />

Mögliche Konstellationen,<br />

ie sich sicher jeden Tag auf<br />

eutschen Friedhöfen ereigen:<br />

Wenn ein Elternteil stirbt,<br />

egegnen sich Geschwister,die<br />

eit seit Jahren zerstritten sind<br />

nd keinen Kontakt mehr haen.<br />

Bei der Beerdigung im Freun-<br />

mehr als 800 000 Sterbefällen<br />

im Jahr so eine Angst auf dem<br />

Friedhof mitschwingt. Ganz<br />

sicher häufiger,als die meisten<br />

Menschen vermuten würden.<br />

Begegnungen vermeiden<br />

oder suchen?<br />

Wenn man weiß, dass eine<br />

solche Begegnung auf dem<br />

Friedhof unumgänglich ist,<br />

Wirhelfen und begleiten<br />

• Bestattungen • Überführungen • Vorsorge<br />

Neuhausen |Leonrodstraße 9 | 139 88 30<br />

Feldmoching |Josef-Frankl-Straße 58a | 312 00 905<br />

Informationen unter www.bestattungsdienst-friede.de<br />

Tag&Nacht<br />

dienstbereit<br />

werden wohl nicht wenige<br />

Betroffene einen<br />

Weg suchen, um gar<br />

nicht zu der Trauerfeier<br />

gehen zu müssen. Aber<br />

das geht nicht immer.<br />

Auf manche Beerdigung<br />

muss man einfach gehen.<br />

Was tut man<br />

dann?<br />

Der Königsweg wäre<br />

sicher, mit dem Menschen,<br />

dem man eigentlich<br />

nicht begegnen<br />

möchte, Kontakt aufzunehmen.<br />

Klar kostet das<br />

Überwindung und Mut,<br />

auch eine neuerliche<br />

Verletzung ist nicht auszuschließen.<br />

Vielleicht<br />

hat aber die Zeit wirklich<br />

manche Wunde geheilt,<br />

sodass man sich<br />

nach einem Telefonat<br />

entspannter begegnen<br />

oder sogar vor der Trauerferlichkeit<br />

die Hände<br />

zur Versöhnung reichen<br />

kann. Schön wärs, sicher<br />

wird sich das mancher<br />

Leser denken.<br />

Wenn dieser Kontakt<br />

nicht möglich oder nicht<br />

erwünscht ist, kann man<br />

beispielsweise auch eine<br />

Freundin oder einen<br />

Freund um Begleitung<br />

bitten. So ist man nicht<br />

allein und wird die unliebsame<br />

Begegnung sicher<br />

leichter überstehen.<br />

Versöhnung<br />

am Grab?<br />

Grundsätzlich sollte<br />

aber über diese Einstellung<br />

nachgedacht werden.<br />

Der Tod eines Verwandten,<br />

Freundes oder<br />

Bekannten, und darum<br />

geht es in erster Linie bei<br />

einer Bestattung, führt<br />

vor Augen, dass Leben<br />

endlich ist. Und auch<br />

wenn es nach Plattitüde<br />

klingt: Niemand kennt<br />

seine Zeit und Stunde.<br />

Wie viel Sinn macht es<br />

da, in jahrelangem Unfrieden<br />

oder Streit zu<br />

Inschriften •Reparaturen<br />

Treppen- und Bodenbeläge, Hauseingänge<br />

Beste Handwerksarbeit zu günstigen Preisen<br />

82223 Eichenau, Ringstr.2,�08141/8 00 51<br />

Bestattungen K. Liegl<br />

Tagund Nacht,Sonn- u. Feiertagdienstbereit<br />

LosLassen –Der trauer-ratgeber<br />

Bäder<br />

Küchenarbeitsplatten<br />

Treppen- und<br />

Bodenbeläge<br />

sowie Grabmale<br />

aus Marmor<br />

und Granit<br />

Thomas Hölzl<br />

Hauptstraße 34<br />

82229 Seefeld<br />

Telefon 08152/7371<br />

Telefax 08152/79072<br />

steinhoelzl@t-online.de<br />

Dorfen,080 81/9 55 35 01, Bahnhofstr. 4<br />

19<br />

Bei Beerdigungen stehen die nahen Angehörigen natürlich unter einer<br />

besonderen Anspannung.<br />

verharren? Nach dem Tod<br />

ist kein Streit mehr zu<br />

schlichten. Leichter leben<br />

tut es sich ganz sicher,wenn<br />

unter manche alte Angelegenheit<br />

endlich ein<br />

Schlussstrichgezogenwird.<br />

Eine Beerdigung ist dafür<br />

sicher nicht der einzige Anlass,<br />

aber ganz sicher nicht<br />

der schlechteste.<br />

Thomas mulThaup<br />

Schwindegg/Buchbach, 08082/94 71 82 Kothbach 4<br />

Mühldorf, 086 31/76 03, Krankenhausstr. 2a


20<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

KeinTagohneEurokrise,ohne<br />

Ratingagenturen, ohne Verunsicherung<br />

von Otto Normalverbraucher.<br />

Wie sichert man sich<br />

fürdenRuhestandrichtigab,welche<br />

Privatvorsorge ist sinnvoll,<br />

welche nicht? Aber was für die<br />

Lebzeiten gilt, sollte auch darüber<br />

hinaus gelten. Wie vererbt<br />

manrichtig?Dasisteineeinfache<br />

Frage, die Antwort kann unter<br />

Umständen sehr komplex aussehen.<br />

Erbrechtsreform 2010<br />

Mit einer grundlegenden Reform<br />

hat der Gesetzgeber im Jahr<br />

2012 das Erbrecht verändert. Das<br />

deutsche Erbrecht ist ohne Frage<br />

ein überaus komplexes Gebiet<br />

der Gesetzgebung und unterliegt<br />

einer Vielzahl an Regelungen, die<br />

allesamt im Bürgerlichen Gesetzbuch<br />

juristisch verankert sind.<br />

Ziel der Reform war,das aktuelle<br />

Erbrecht den aktuellen Gegebenheiten<br />

anzugleichen. Solche Anpassungen<br />

werden im Schnitt<br />

alle paar Jahrevorgenommen.<br />

Pflichtteilsrecht<br />

Die letzte bedeutende Reform<br />

des deutschen Erbrechts ist zum<br />

1. Januar 2010 in Kraft getreten.<br />

Unsicherheit beim Vererben<br />

Zu den wesentlichen Veränderungen<br />

dieser Erbrechtsreform<br />

gehört das Pflichtteilsrecht.Pflichtteilsrecht,Pflichtteilsergänzungsanspruch,<br />

Stundung des Pflichtteils, ein<br />

echtes Fachchinesisch, das<br />

teilweise sehr einfache, aber<br />

auch hoch komplizierte Ansprüche<br />

regelt. Vorallem Laien,<br />

die über keinerlei oder<br />

kaum Fachwissen im Bereich<br />

des Erbrechts verfügen, laufen<br />

somit teilweise Gefahr, sich<br />

auf veraltete Angaben zu stützen<br />

oder auf widersprüchliche<br />

Informationen zu stoßen.<br />

In Anbetracht dessen empfiehlt<br />

es sich, einen Fachmann<br />

hinzuzuziehen und folglich<br />

einen Fachanwalt für Erbrecht<br />

mit dem betreffenden Fall zu<br />

betrauen. Dieser ist stets auf<br />

dem neuesten Stand der Dinge<br />

und verfügt außerdem über ein<br />

fundiertes Fachwissen, sodass<br />

er Erben und künftige Erblasser<br />

angemessen und sicher<br />

beraten und betreuen kann.<br />

Veränderte<br />

Lebenssituationen<br />

Die häusliche Pflege durch<br />

Angehörige war in den letzten<br />

Monaten immer wieder<br />

einmal Thema in den Medien.<br />

Das 2008 in Kraft getretene<br />

Pflegezeitgesetz wurde<br />

zum 1. Januar dieses Jahres<br />

erweitert. Berufstätige können<br />

nahe Angehörige dadurch<br />

leichter zu Hause pflegen.<br />

Arbeitnehmer, die sich<br />

um pflegebedürftige Angehörige<br />

kümmern, können künftig<br />

ihre Arbeitszeit maximal<br />

zwei Jahreauf bis zu 15 Stunden<br />

in der Woche reduzieren.<br />

Wird die Wochenarbeitszeit<br />

zum Beispiel auf diese<br />

Weise von 100 auf 50 Prozent<br />

verringert, gibt es für die<br />

Dauer der Pflegezeit 75 Prozent<br />

des letzten Bruttoeinkommens.<br />

Auch die Erbrechtsreform<br />

2012 berücksichtigt<br />

die Tatsache, dass<br />

häusliche Pflege verstärkt<br />

praktiziert wird. Bis zur Reform<br />

konnten ausschließlich<br />

die Kinder eines Pflegebedürftigen<br />

im Erbfall Ausgleichsansprüche<br />

für die von<br />

ihnen geleistete Pflege geltend<br />

machen.<br />

Das neue Erbrecht 2010<br />

handhabt dies jedoch anders<br />

und sieht eine diesbezügliche<br />

Gleichberechtigung der gesetzlichen<br />

Erben vor.Folglich<br />

kann jeder pflegende gesetzliche<br />

Erbe einen Ausgleichsanspruch<br />

geltend<br />

machen und hat somit ein<br />

Anrecht auf einen höheren<br />

Erbteil aus dem Nachlass.<br />

SCHLECHTER RATIST OFT<br />

DER TEUERSTE RAT<br />

Beispiele,die dem<br />

Nichtfachmann zeigen, was<br />

beim Vererben alles zu<br />

bedenken ist oder aber<br />

auch falsch gemacht<br />

werden kann. Sicher ist<br />

juristischer Rat durch den<br />

Fachmann oder die<br />

Dienstag, 6.März 2012<br />

Wie vererbe ich richtig? Eine einfache<br />

Frage mit komplexen Antworten.<br />

Dass der Pflegende für die<br />

Pflege des verstorbenen<br />

Erblassers seinen Beruf aufgegeben<br />

hat, ist hierbei auch<br />

nicht mehr Voraussetzung.<br />

THOMAS MULTHAUP<br />

Wer sich vom Fachanwalt beraten lässt, ist auf der sicheren<br />

Seite. Fotos: Deutscher Anwaltverein/dpa<br />

Fachfrau nicht zum<br />

Null-Tarif zu haben.<br />

Mancher denkt: Guter Rat<br />

ist teuer.Schlechter oder<br />

gar kein Rat kann noch viel<br />

teurer werden und freut<br />

dann meistens nur den<br />

Finanzminister. TM


Kramer, Fuchs &Freilinger GbR


22<br />

LosLassen –Der trauer-ratgeber<br />

Friedhofsspaziergänge: Der Waldfriedhof<br />

Den Kopf freibekommen!<br />

Das war der Anlass für einen<br />

Spaziergang über den<br />

Alten Teil des Waldfriedhoes.<br />

Nur wenige Meter von<br />

er Fürs-tenrieder Straße<br />

ntfernt ist der Straßenverehr<br />

zu einem Hintergrundauschen<br />

abgeklungen. Es<br />

at geregnet, die Luft riecht<br />

risch. Ziellos gehe ich<br />

urch die Gräberreihen. Da<br />

ällt mir auf einmal ein beonders<br />

gestaltetes Grab ins<br />

uge.<br />

Ich trete näher heran und<br />

ntdecke eine Bronzechildkröte:<br />

Habe keine<br />

nst!“ Dieser<br />

atz ist auf ihemRü-ckenanzer<br />

lesbar.<br />

Kassiopeia, die<br />

childkröte von<br />

eister Hora!“<br />

nd „Momo“,<br />

o geht es mir<br />

urch den Kopf.<br />

atsächlich, es ist das Grab<br />

es Schriftstellers Michael<br />

nde. Und es zieht mich auf<br />

anze eigene Art in seinen<br />

ann.<br />

Eintauchen in die<br />

Bilderwelt von<br />

Michael Ende<br />

Ich bin fasziniert. In Moo,<br />

einem der bekannteten<br />

Werke des 1995 vertorbenen<br />

Schriftstellers,<br />

eht es um das Thema<br />

Zeit“. Unsere Zeit, die wir<br />

ns so gerne und bereitwilig<br />

nehmen, ja stehlen lasen,<br />

in der Hoffnung, im<br />

eben ein Stück schneller<br />

nd weiter nach vorne zu<br />

ommen. Dieses Grab kann<br />

an nur entdecken, wenn<br />

Die, die Michael<br />

Endes Bücher wie<br />

„Die unendliche<br />

Geschichte“<br />

kennen, erkennen<br />

den Schriftsteller<br />

auch in seinem<br />

Grab wieder.<br />

man sich dafür Zeit<br />

nimmt.<br />

Das Motiv Buch zieht<br />

sich durch die Grabgestaltung:<br />

Eine aufgeschlagene<br />

Buchseite in der Mitte: Bei<br />

Regen fließt das Wasser<br />

durch das Buch nach unten<br />

in eine Art Teich. Eine Pagode<br />

aus Büchern, zwei Büchertürme,<br />

die mich bei<br />

besserem Wetter zum Hinsetzen<br />

verleitet hätten. Die<br />

Schildkröte, eine Eule, als<br />

Symbol der Weisheit, eine<br />

Jakobsmuschel, Symbol des<br />

mittelalterlichen Pilgers,<br />

vielfältigeSym-<br />

bolik, die zum<br />

Verweilen einlädt.<br />

Der Architekt,Bildhauer<br />

und<br />

Kunstmaler<br />

„Anger der Ältere“,<br />

ein<br />

Freund von<br />

Michael Ende,<br />

hat die Grabstätte<br />

gestaltet. Grandios,<br />

wie ich finde.<br />

Die, die Michael Endes<br />

Bücher kennen, erkennen<br />

ihn wieder. Wenn eine<br />

Grabanlage wirklich den<br />

sichtbar macht, der dort bestattet<br />

ist, dann finde ich das<br />

genial. Andererseits überbringt<br />

das Grab auch eine<br />

Botschaft: Denk mal über<br />

Deinen eigenen Umgang mit<br />

der Zeit nach. Sich Zeit zu<br />

nehmen, ist der aktive Prozess.<br />

Sich Zeit stehlen zu<br />

lassen, der passive. Das Grab<br />

von Michael Ende ist für<br />

mich eine Einladung, mir<br />

wirklich Zeit zu nehmen.<br />

Zeit,um auch darüber nachzudenken,<br />

ob der Zuspruch<br />

„Habe keine Angst!“ (vor dem<br />

Tod?) mir entspricht.<br />

Unser lieber Vater<br />

Anton Lechner<br />

ehem. Landwirt und Ziegeleibesitzer<br />

*8.5.1945 †4.2.2006<br />

Auferstehung ist unser Glaube,<br />

Wiedersehen unsere Hoffnung,<br />

Gedenken unsere Liebe.<br />

Augustinus<br />

ist seiner Frau in den ewigen Frieden gefolgt.<br />

In Liebe und Dankbarkeit:<br />

Dr. Anton und Traudl Lechner<br />

mit Michael, Brigitte und Robert<br />

Unterföhring im Namen aller Angehörigen<br />

MUSTER<br />

Beerdigung am Mittwoch, dem 9. Februar 2006, um 9.30 Uhr im Kirchenfriedhof.<br />

Sterberosenkranz am Donnerstag, dem 10. Februar 2006, um 18.00 Uhr.<br />

Eine klassische Traueranzeige mit Bild des Verstorbenen,<br />

ab sofort auch in Farbe möglich.<br />

Ernst Leonhard Kugler<br />

<strong>Freie</strong>r Redner –Katechet<br />

An der Mühle 3<br />

85354 Freising<br />

Telefon: 08161 –92173<br />

Internet: www.ernstkugler.de<br />

Dienstag, 6.März 2012<br />

Das Grab des Schriftstellers Michael Ende auf dem Münchner Waldfriedhof. Fotos: Klaus Haag<br />

Mit dem Gefühl der<br />

Dankbarkeit bin ich nach<br />

diesem Spaziergang wieder<br />

ins Leben außerhalb des<br />

Friedhofs zurückgekehrt. Ich<br />

habe zwar nicht wie erhofft<br />

den Kopf freibekommen,<br />

aber er war jetzt mit schönen<br />

und wohltuenden Gedanken<br />

gefüllt. Sicher werde ich im<br />

Sommer einmal wieder kommen,<br />

um mich auf die Buchstapelhocker<br />

zu setzen und<br />

meine Entdeckungsreise<br />

fortzusetzen.Und zukünftig<br />

werde ich vor Friedhofsspaziergängen<br />

auf die Hinweise<br />

schauen, mit denen die<br />

Münchner Friedhofsverwaltung<br />

bekannt macht, welche<br />

berühmten Persönlichkeiten<br />

hier bestattet sind. Vielleicht<br />

gibt’s janoch mehr so be-<br />

eindruckende Grabstätten wie<br />

die von Michael Ende? Vielleicht<br />

sogar von nicht berühm-<br />

ten Persönlichkeiten? Mir wäre<br />

das sehr recht.<br />

Thomas mulThaup<br />

Konfessionsfreie christliche Bestattungen<br />

Ob Sie sich für eine Grabrede im kleinen Kreis oder<br />

eine öffentliche Trauerfeier entscheiden, ich helfe Ihnen dabei.<br />

Gemeinsam legen wir in einem vertraulichen Gespräch die Eckpunkte dafür fest.<br />

Michael-Irl-Straße 2•85659 Forstern<br />

Tel. 08124/88 40 •Mobil-Tel. 01 71/3 69 55 19


Dienstag, 6.März 2012<br />

Auch die Wissenschaft beschäftigt<br />

sich seit Jahren mit<br />

dem Thema Trauer.<br />

Trauer als Wissenschaft<br />

Auch die Trauer ist zum<br />

Gegenstand wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen, Forschungen<br />

und Kongresse geworden.<br />

Und das ist wirklich<br />

gut so. Waresjahrzehntelang<br />

ein ungeschriebenes, aber<br />

dennoch ehernes Gesetz,<br />

Trauer als Tabuthema erscheinen<br />

zu lassen, so hat sich an<br />

dieser Einschätzung seit etwa<br />

zehn Jahren sehr viel verändert.<br />

Trauerpsychologie<br />

Ein besonderes Augenmerk<br />

der Forschung lag und<br />

liegt auf dem Thema Trauerpsychologie.<br />

Waspassiert in<br />

dermenschlichenSeele,wenn<br />

jemand trauert? Mit einem<br />

schlimmen Verlust beginnt<br />

für viele Hinterbliebene der<br />

Trauerprozess, in dessen Verlauf<br />

der Betroffene ganz neue,<br />

RIMMELE &Sohn Grabdenkmale •Kreuze•Inschriften<br />

SteinmetzgeschäftStarnberg,Giselastr. 2und PetersbrunnerStr.15a, � 08151/4617<br />

GROSSE AUSSTELLUNG –IMMER GEÖFFNET<br />

Wenn Menschen<br />

Menschen brauchen.<br />

85567 Grafing<br />

Marktplatz 29 08092/23 27 70<br />

85586 Poing<br />

Hauptstr. 14 08121/2 57 50 30<br />

85591 Vaterstetten<br />

Wendelsteinstr. 1 08106/3 03 50 10<br />

85604 Zorneding<br />

Birkenhof 17 08106/3 79 72 70<br />

bislang ungewohnte Emotionen<br />

und Reaktionsweisen an sich<br />

entdeckt: Wut, Zorn gedankliche<br />

Aggressivität gegen den Verstorbenen<br />

sind solche oft als unberechtigt<br />

empfundene Gefühle.<br />

Verschiedene<br />

Forschungsarbei-<br />

ten sehr namhafter<br />

Trauerforscher versuchen,<br />

diese Trauerprozesse<br />

in vier,<br />

fünf oder mehr<br />

Schritte zusammenzufassen,<br />

zu<br />

systematisieren und<br />

zu erklären. Grundsätzlich<br />

gilt: Wo<br />

aber diese Erfahrungenangenommen<br />

und richtig verstanden werden<br />

–woalso „Trauerarbeit“ geleistet<br />

wird, – kann aus dem<br />

Schmerz Kraft für das neue Leben<br />

(ohne den verlorenen Menschen)<br />

geschöpft werden.<br />

Verschiedene<br />

Forschungsarbeiten<br />

namhafter Trauerforscher<br />

versuchen<br />

unter anderem, den<br />

bekannten Trauerprozess<br />

in verschiedene<br />

Schritte<br />

einzuteilen.<br />

Wermit Trauernden zu tun hat,<br />

der spürt, dass gerade die Thematik<br />

der Trauerphasen diese Menschenwirklichpraktischbeschäftigt:<br />

Wo stehe ich in meiner Trauer?<br />

Wann bin ich damit durch?<br />

Oder: Wann ist das<br />

vorbei? Das sind Fra-<br />

gen, die Trauernde<br />

stellen. Bewegt von<br />

dem Wunsch, die<br />

Trauer nicht abzukürzen,<br />

aber irgendwann<br />

auch in ein<br />

normales Leben zurückkehren<br />

zu können<br />

und zu wollen.<br />

Doch viele Trauernde<br />

machen noch<br />

eine andere Erfahrung,<br />

meist schmerzlichere Erfahrung.<br />

Ihre Trauer verändert<br />

auch ihr Umfeld: Nach einer gewissen<br />

Zeit verabschieden sich<br />

Menschen aus dem Freundeskreis.<br />

Mancher stellt gar die Be-<br />

Bestattungen<br />

Imhoff<br />

An 365 Tagen rund um die<br />

Uhr für Sie dienstbereit!<br />

www.bestattungen-imhoff.de<br />

Die Erinnerung ist das einzige Paradies,<br />

aus dem wir nicht vertrieben werden können.<br />

(Jean Paul)<br />

LOSLASSEN –DER TRAUER-RATGEBER<br />

dingung, nun endlich zur<br />

Normalität zurückzukehren,<br />

schließlichgäbeesjanochviel<br />

Schlimmeres. Diese sozialen<br />

Folgen der Trauer sind für die<br />

Betroffenen in den Auswirkungen<br />

oft noch nachhaltiger,<br />

als die Verlusterfahrung, standen<br />

in der Trauerforschung<br />

bisher aber eher am Rande.<br />

Soziale Faktoren<br />

der Trauer<br />

Es sind häufig ganz bestimmte<br />

Umstände, die dazu<br />

führen, dass Trauer nicht mitgeteilt,<br />

nicht ausgedrückt werden<br />

kann oder darf. Dies sind<br />

einige der ganz häufigen Faktoren:<br />

Werlange einen kranken<br />

Angehörigen gepflegt hat,<br />

dessen Umfeld ist oft sehr<br />

klein geworden. Der pflegende<br />

Angehörige ist oft ganz auf<br />

den zu Pflegenden fixiert.<br />

Nach dessen Todist dann oft<br />

niemand mehr da, der zuhören<br />

oder mit dem man die<br />

Trauer teilen könnte.<br />

Ähnlich geht es Menschen,<br />

die erst vor Kurzem umgezogen<br />

sind. Hier war oft noch<br />

keine Gelegenheit da, neue<br />

Kontakte aufzubauen. Auch<br />

Scham, weil man arm ist oder<br />

sich dafür hält, ist ein sozialer<br />

Faktor, der verhindern kann,<br />

dass Menschen ihre Trauer<br />

wirklich mitteilen können<br />

oder wollen. Auch die Angst,<br />

durch den Toddes Partners<br />

sozial absteigen zu können,<br />

fördert den Rückzug und erschwert<br />

so das Trauern mit<br />

anderen.<br />

Sozial nicht<br />

anerkannte Trauer<br />

Schließlich gibt es noch das<br />

Phänomen der sozial nicht<br />

anerkannten Trauer. Vor etwas<br />

mehr als 10 Jahren tauchte<br />

dieser Begriff erstmals in<br />

einer amerikanischen Untersuchung<br />

von Kenneth Doka<br />

auf. Wasist darunter zu verstehen?<br />

Vonsozial nicht anerkannter<br />

Trauer wirdgesprochen,<br />

wenn dem Trauernden<br />

das Recht auf seine Trauer,<br />

ihren öffentlichen Ausdruck<br />

und die Unterstützung durch<br />

seine Mitwelt nicht zugestan-<br />

Bestattungen und Überführungen<br />

Korbinian Riedl<br />

Inh. Anton Riedl geprüfter Bestatter<br />

Erd-, Erd.-Feuer.-undSeebestattungen<br />

Feuer- und Seebestattungen<br />

Erledigungen sämtlicher Formalitäten,<br />

Zeitungsanzeigen, Sterbebilder und Trauerdruck<br />

Bestattungsvorsorge-Versicherungen<br />

Tegernsee Seestraße 15<br />

Hausham Agatharied 12<br />

Bestattungsvorsorge<br />

23<br />

den wird. Der Trauernde steht<br />

mit seiner Trauer alleine da.<br />

SeinUmfeldsiehtseineTrauer<br />

und das Recht darauf ganz<br />

anders, als er selbst.<br />

Vonsozial nicht anerkannter<br />

Trauer wird gesprochen,<br />

wennderVerlustalsunbedeutend<br />

angesehen wird (dies<br />

kann z. B. beim Verlust eines<br />

Haustieres vorkommen oder<br />

auch geschiedene Eheleute<br />

betreffen), die Beziehung zur<br />

verstorbenen Person sozial<br />

nicht akzeptiert war (z. B.<br />

kann das eine homosexuelle<br />

oder auch eine außereheliche<br />

Beziehung betreffen).<br />

Oder die Umstände des Todes<br />

werden sozial nicht akzeptiert<br />

(z. B. wenn sich der<br />

Verstorbene im Drogenmilieu<br />

aufgehalten hat, an AIDS gestorben<br />

ist oder sich das Leben<br />

genommen hat).<br />

Und es gibt das Phänomen,<br />

dass Menschen tatsächlich<br />

die Fähigkeit zu trauern abgesprochen<br />

wird, beispielsweise<br />

bei Kindern, sehr alten oder<br />

schwer kranken Menschen.<br />

AuchMenschenmitBehinderungen,<br />

die oft sehr eigene<br />

Ausdrucksformen der Trauer<br />

finden, bekommen nicht selten<br />

die Fähigkeit zur Trauer<br />

abgesprochen.<br />

Menschen, deren Trauer<br />

sozial nicht anerkannt wird,<br />

leiden ganz besonders darunter,<br />

dass sie alleine trauern<br />

müssen. Sie empfinden die<br />

Tatsache, dass ihnen soziale<br />

Unterstützung verwehrt wird,<br />

als zusätzliche Erschwernis<br />

im Trauerprozess. Die Trauerforschung<br />

weiß, dass dieser<br />

Sachverhalt eine ohnehin<br />

komplizierteTrauermiteinem<br />

zusätzlichen Risikofaktor versieht.<br />

Menschen, die mit sozial<br />

nicht anerkannter Trauer<br />

leben müssen, brauchen eher<br />

als andereeine professionelle<br />

Trauerberatung oder Trauertherapie.<br />

Wer als Betroffener die<br />

Kraft dazu hat, sollte in seinem<br />

Umfeld auch darum<br />

kämpfen, dass seine Trauer<br />

akzeptiert und anerkannt<br />

wird, wie hoffentlich jede andereTrauer<br />

auch.<br />

THOMAS MULTHAUP<br />

Tel. 08022 /93016<br />

Tel. 08026 /93303<br />

Tag und Nacht dienstbereit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!