Côte Vermeille, Costa, Brava, Katalonien (Auszug, Blick ins Buch)
Reise- und Wanderführer rund um die französisch-spanische Grenze am Ausläufer der Pyrenäen
Reise- und Wanderführer rund um die französisch-spanische Grenze am Ausläufer der Pyrenäen
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GPS<br />
Uli Frings<br />
<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong><br />
<strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />
Collioure, Cadaqués und<br />
die wilde katalanische Küste<br />
Reise- und Wanderführer<br />
rund um die französisch-spanische<br />
Grenze am Ausläufer der Pyrenäen
Uli Frings<br />
<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong>, <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />
Reise- und Wanderführer<br />
rund um die französisch-spanische Grenze<br />
am Ausläufer der Pyrenäen
Impressum<br />
Die Ausarbeitung aller Wanderungen und Informationen in diesem <strong>Buch</strong> erfolgte<br />
nach bestem Wissen und so sorgfältig wie möglich. Trotzdem sind – im Sinne des<br />
Produkt haftungs rechts – inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher<br />
erfolgen alle Angaben ohne Garantie und Haftung des Herausgebers. Wir freuen<br />
uns über Ergänzungen und Anregungen an die E-Mail-Adresse ulifrings@gmx.de.<br />
ISBN 978-3-00-053533-8<br />
1. Auflage, April 2017<br />
Alle Rechte, auch die Wiedergabe von Auszügen in elektronischen Medien, vorbehalten.<br />
Lektorat: Petra Bonnet, München<br />
Karten: Werner Ulkann, Bonn<br />
Bildnachweis:<br />
Karte Seite 8 mit freundlicher Genehmigung vom Conseil Départemental des<br />
Pyrénées-Orientales (bus1euro.cd66.fr), alle anderen Karten wurden auf der<br />
Basis von © OpenStreetMap, www.openstreetmap.org, erstellt. Agència Catalana<br />
de Turisme: Seiten 10/11 (Oriol Clavera), 63, 104/105 (Oriol Clavera);<br />
Akademie der Künste, Berlin – Walter Benjamin Archiv: Seite 38; Archives<br />
départementales des Pyrénées-Orientales, fonds Chauvin, 27Fi159: Seiten 22/23;<br />
Joël Behr/Fotolia: Seite 63; Nicole Biarnés: Seiten 80, 82; Bundesarchiv, Bild 183-<br />
H25224: Seite 14; Paul Cézanne, National Gallery of Art, Washington: Seite 29;<br />
DRAC Rhône-Alpes – Ministère de la Culture et de la Communication: Seite 131;<br />
Alexandra Fries: Seiten 18/19, 30, 31, 33, 35, 53, 55, 56, 60/61, 64/65, 66, 71, 72, 79,<br />
84/85, 91, 100, 107, 113, 117, 124/125, 128, Zeichnungen Seite 76; Philippe Hals -<br />
man – Library of Congress Prints and Photographs Division Washington: Seite 75;<br />
Michael Homeyer: Seite 50; Hunterian Museum & Art Gallery Collections: Seite 93;<br />
Museo del Corcho de Palafrugell: Seite 126; Seaphotoart/Fotolia: Seiten 37, 47, 48,<br />
49; Shutterstock.com: Titelbild; Alex Tihonov/Fotolia: Seiten 16/17; Carl van Vech -<br />
ten: Seite 29; Wildman/Fotolia: Seiten 68/69; alle anderen Fotos: Uli Frings.<br />
Dieses <strong>Buch</strong> wurde klimaneutral gedruckt, d. h. die CO 2 -Emissionen, die<br />
während der Produktion dieses Druckprodukts angefallen sind, wurden durch<br />
den Erwerb von Emissionszertifikaten ausgeglichen. Printed in Germany.<br />
Herausgeber und Autor:<br />
© Uli Frings<br />
Valousset-haut<br />
07110 Laboule, Frankreich<br />
Telefon 0049-170-2138066<br />
E-Mail: ulifrings@gmx.de<br />
www.sued-frankreich-wandern.de
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
GPS-Daten, aktuelle Änderungen, Legende zu den Wanderkarten 4<br />
Anreise <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> und <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> 6<br />
Öffentlicher Nahverkehr 8<br />
Wandern entlang der <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> und der <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> 10<br />
Übersichtskarte aller Wanderungen, Ausflugsziele und Museen 12<br />
Der Spanische Bürgerkrieg und die Unabhängigkeitsbewegung 14<br />
Perpignan 16<br />
Argelès-sur-Mer 20<br />
Flüchtlingsdrama am Ende des Spanischen Bürgerkriegs 22<br />
Collioure 26<br />
Fauvismus – Henri Matisse 28<br />
Wandertour 1: „Balcon sur Collioure“ mit Fort Saint-Elme 30<br />
Wandertour 2: Weinwanderweg Port-Vendres – Banyuls 32<br />
Banyuls-sur-Mer 34<br />
Wandertour 3: Im Hinterland von Banyuls zum Madeloc 36<br />
Walter Benjamin – Die letzte Passage 38<br />
Wandertour 4: Fluchtroute Walter-Benjamin-Weg 42<br />
Das Meeresreservat Cerbère-Banyuls 46<br />
Cerbère 52<br />
Wandertour 5: Cerbère – am Fuß des Massif des Albères 54<br />
Portbou 56<br />
Wandertour 6: Colera und die Ruinen von Molinàs 58<br />
Wandertour 7: Von Llançà zum Kloster Sant Pere de Rodes 62<br />
El Port de la Selva 64<br />
Wandertour 8: Die wilde Küste bei El Port de la Selva 66<br />
Wandertour 9: Geste<strong>ins</strong>formationen am Cap de Creus 70<br />
Cadaqués 72<br />
Surrealismus – Salvador Dalí 74<br />
Dolmen und Menhire rund um Roses 76<br />
Wandertour 10: Megalithkultur mit Fernblick 78<br />
Der Fischer von Roses 80<br />
Der Küstenweg von Argelès-sur-Mer bis Roses – Übersicht 84<br />
Wandertour 11: Von Argelès-sur-Mer nach Collioure 86<br />
Wandertour 12: Von Collioure nach Port-Vendres 88<br />
Anse de Paulilles: Traumstrand und ehemalige Dynamitfabrik 90<br />
Wandertour 13: Von Port-Vendres nach Banyuls-sur-Mer 92<br />
Wandertour 14: Von Banyuls-sur-Mer nach Cerbère 94<br />
Die Markttage der Umgebung 96<br />
Wandertour 15: Von Cerbère über die spanische Grenze 98<br />
Wandertour 15 Alternativweg entlang der Küste 100<br />
Wandertour 16: Von Portbou nach Colera 102<br />
Wandertour 17: Von Colera nach Llançà 106<br />
Wandertour 18: Von Llançà nach El Port de la Selva 108<br />
Wandertour 19: Von El Port de la Selva zum Cap de Creus 110<br />
Wandertour 20: Vom Cap de Creus nach Cadaqués 114<br />
Wandertour 21: Von Cadaqués zur <strong>Buch</strong>t von Jóncols 116<br />
Wandertour 22: Von der <strong>Buch</strong>t von Jóncols nach Roses 118<br />
Wandern im Naturpark Aiguamolls 120<br />
Girona 124<br />
Korkernte in <strong>Katalonien</strong> 126<br />
Kleines Fischlexikon französisch/spanisch/katalanisch 132<br />
Register 136<br />
Französisch/spanisch/katalanisch 139<br />
Wanderwegmarkierungen/Ausrüstung und Sicherheit 140<br />
3
Aktuelle Änderungen, die erst nach Drucklegung eingetreten sind,<br />
sowie Ergänzungen und Tipps unserer Leser finden Sie unter<br />
www.sued-frankreich-wandern.de/katalonien/aktuell.<br />
Jeden Tipp oder Verbesserungsvorschlag, den wir auf unserer<br />
Website veröffentlichen, möchten wir gerne mit der Zusendung<br />
eines unserer Reiseführer belohnen (siehe Seite 51).<br />
Bitte schreiben Sie eine E-Mail an ulifrings@gmx.de.<br />
GPS-Tracks zu allen Wandertouren zum Download:<br />
www.sued-frankreich-wandern.de/gps-katalonien<br />
GPS<br />
Benutzername:<br />
Passwort:<br />
Die GPS-Daten dürfen ausschließlich für private, nicht kommerzielle<br />
Zwecke eingesetzt werden. Eine Weitergabe oder Ver -<br />
öffent lichung der GPS-Tracks oder des Zugangspasswortes ist<br />
nicht gestattet.<br />
Bei den hier zur Verfügung gestellten GPS-Daten handelt es sich größtenteils<br />
um die Originaldaten meiner Wanderungen. Auf das Er stellen<br />
über eine digitale Karte habe ich, soweit möglich, verzichtet.<br />
Bitte folgen Sie in Zweifelsfällen immer der Beschreibung im <strong>Buch</strong><br />
und den klar ersichtlichen Wegen! Fehler oder Abweichungen sind im<br />
Sinne des Produkt haftungsrechts nicht vollständig auszuschließen.<br />
Daher er folgt die Nutzung der GPS-Daten ohne Garantie und Haftung<br />
des He raus gebers.<br />
Legende zu den Wanderkarten<br />
1<br />
Ausgangspunkt mit<br />
GPS-Koordinaten<br />
Restaurant und/<br />
oder Unterkunft<br />
Campingplatz<br />
Dolmen/Menhir<br />
Beschriebener<br />
Wanderweg<br />
Alternativweg oder<br />
Abkürzung<br />
Fernblicke<br />
Höhle/Grotte<br />
Andere Wege<br />
Bahnhof<br />
Bushaltestelle<br />
Schiffsanleger<br />
Die Höhenmeter (HM) geben die kumulierten Anstiege der jeweiligen Etappe wieder.<br />
4<br />
Auf dem Weg zum Ende der Welt:<br />
Am Cap de Creus wurde 1970 die Jules-Verne-Adaption<br />
„La luz del fin del mundo“ -- „Das Licht am Ende der Welt“<br />
mit Kirk Douglas und Yul Brynner in den Hauptrollen verfilmt.
Anreise <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> und <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />
Mit dem TGV nach Perpignan oder Figueres<br />
Mit dem Hochgeschwindigkeitszug TGV (Train<br />
à Grande Vitesse) nach Perpignan oder Fi gue -<br />
res. Zu beiden Bahnhöfen gibt es von Paris aus<br />
durchgehende TGV-Verbindung en, Fahr zeit<br />
etwas über fünf Stunden. Von dort weiter mit<br />
dem TER (Re gio nalzug) oder Bus in die Küs -<br />
tenorte. Die Zugver bindungen las sen sich am<br />
besten unter bahn.de oder sncf.de re cher -<br />
chieren. Bei der SNCF (französische Eisen -<br />
bahn gesellschaft) be kommt man oft Sonder -<br />
ange bote, die in Deutschland nicht oder nur<br />
schwer erhältlich sind. Die Tickets inkl. der im<br />
TGV obligatorischen Platz re servierung werden<br />
kostenlos nach Deutsch land versendet.<br />
Bei mehr als drei Um stiegen bringt die Da ten -<br />
bank meist kein Ergebnis mehr, die Verbin -<br />
dung muss dann in mehreren Schritten ge -<br />
sucht werden.<br />
Eine Reservierung bei der spanischen Eisen -<br />
bahn gesell schaft RENFE (renfe.com) ist leider<br />
sehr kompliziert, zumal auch keine deutschsprachige<br />
Website verfügbar ist.<br />
Regionale Busverbindungen:<br />
In Frankreich sensationell günstig: Le bus à 1 €.<br />
Die Linie 400 fährt von Perpignan bis Cerbère<br />
alle Küstenorte der <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> an, tatsächlich<br />
für nur einen Euro, egal wie weit man<br />
fährt. Fahrpläne erhält man in jedem Of fice de<br />
Tourisme oder unter bus1euro.cd66.fr.<br />
In Spanien werden die Küstenorte vom Bus un -<br />
ter nehmen Moventis/Sarfa angefahren. Fahr -<br />
pläne unter compras.moventis.es/de. Preis<br />
z. B. von Figueres nach Roses 3,15 €.<br />
Sehr gute Erfahrungen bei der Organisation<br />
der Anreise haben wir mit der Bahn agentur<br />
www.gleisnost.de gemacht. Guter Service<br />
und günstige Verbindungen.<br />
Und: Jede Bahnfahrt er spart der Umwelt im<br />
Ver gleich zur Fahrt mit dem Pkw durchschnittlich<br />
zwei Drittel des klimaschädli chen CO 2 -<br />
Ausstoßes, nur die Anfahrt mit dem Fern -<br />
reise bus ist noch ökologischer.<br />
Mit dem Fernreisebus<br />
Der CO 2 -Ausstoß eines Reisebusses ist im Ver -<br />
gleich zur Bahn etwas niedriger und die An -<br />
reise sehr preisgünstig (oft schon ab 100 € für<br />
Mit dem Pkw<br />
In Südfrankreich die A7, die Auto route du<br />
Soleil, über Lyon bis Höhe Orange. Hier auf<br />
die A9 (E15) wechseln. Gerade im Sommer ist<br />
diese Strecke sehr stark befahren und es muss<br />
mit langen Staus gerechnet werden. Bau stel lenund<br />
Verkehrs progno sen: www.autoroutes.fr.<br />
Mit dem Flugzeug<br />
Der Flughafen Perpignan wird derzeit von<br />
keinem Anbieter von Deutschland aus angeflogen,<br />
sodass sich zur Anreise die Flughäfen<br />
Girona oder Barcelona anbieten.<br />
Nach Girona fliegt von Deutschland nur Ryan -<br />
air, ab Düseldorf Weeze, Karls ruhe/Baden-Ba -<br />
den und Frank furt-Hahn. Verbindungen nach<br />
Bar celona bieten ne ben Ryan air auch Luft han -<br />
sa, Airberlin und vie le an dere Air lines an.<br />
Von den Flughäfen aus gibt es sehr gute Ver -<br />
kehrs anbin dungen in die Innenstädte.<br />
6<br />
Hin- und Rückfahrt). Die Busse fahren nach Per -<br />
pignan oder Figueres. Fahrzeit z. B. ab Stutt -<br />
gart über Freiburg 14, ab Köln über Brüssel und<br />
Paris 26 Stunden: www.eurolines.de.<br />
An den Maut stel len (Péage) kann bar oder mit<br />
Kredit kar te be zahlt werden (von Deutsch land<br />
aus mit ca. 70 € je Fahrt rechnen). Tanken ist in<br />
Frank reich an den Tankstellen der Su per markt -<br />
ket ten am günstigsten, E.Le clerc un ter bietet<br />
alle. In Spanien kann man meist noch preiswer -<br />
ter tanken. Einen Auto reise zug (wie früher<br />
nach Nar bonne) gibt es leider nicht mehr.<br />
Mo ven tis/Sarfa (siehe oben) bietet darüber<br />
hinaus mehrmals täglich eine Direktverbin -<br />
dung mit dem Bus nach Roses oder Cadaqués<br />
an. Beim Fliegen entsteht etwa die 10- bis 20-<br />
fache Menge CO 2 im Vergleich zur Anfahrt mit<br />
der Bahn. Daher: wenn schon fliegen, dann at -<br />
mos fair. Mit einem frei willigen Beitrag (z. B.<br />
Berlin Hin- und Rück flug ca. 21 €) werden die<br />
entstandenen Emis -<br />
sionen durch Inves -<br />
ti tionen in Klima schutz pro -<br />
jekte kom pensiert. Infos unter www.atmosfair.de<br />
und www.forumandersreisen.de.
Anreise <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> und <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />
7
Öffentlicher Nahverkehr: Busverbindungen<br />
Frankreich<br />
Le bus à 1 €. Die Linie 400 fährt von Perpignan bis Cerbère alle Küstenorte der <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong><br />
an. Morgens und abends gibt es etwa jede Stun de eine Verbindung, tagsüber etwas seltener. Man<br />
bezahlt immer nur einen Euro, egal wie weit man fährt. Fahrpläne bekommt man in jedem<br />
Of fice de Tourisme oder unter bus1euro.cd66.fr.<br />
Spanien<br />
In Spanien werden die Küstenorte vom Bus un ter nehmen Moventis/Sarfa angefahren. Fahr pläne<br />
unter compras.moventis.es/de. Der Bus fährt z. B. ab Roses in 30 Minuten nach Cadaqués von<br />
8.50 Uhr bis 20.00 Uhr, morgens und abends jede halbe Stun de, zwischen 10 Uhr und 15 Uhr überhaupt<br />
nicht, Preis 2,80 €. Von Roses nach El Port de la Selva fährt nur dreimal am Tag ein Bus, zwischen<br />
Portbou und Llançà nur zweimal am Tag. Hier kann aber auf die deutlich bessere Zug an -<br />
bindung ausgewichen werden.<br />
8
Zugverbindungen<br />
Perpignan – Portbou<br />
Von Perpignan fährt ein Nahverkehrszug (TER) über Elne, Argelès-sur-Mer, Collioure, Port-<br />
Vendres, Banyuls-sur-Mer nach Cerbère und mehrmals täglich auch weiter bis Portbou.<br />
Abfahrt ca. stündlich, aber nur alle zwei bis drei Stunden bis Portbou, Infos unter www.sncf.de.<br />
Dauer der Fahrt 47 Minuten, Preis nach Portbou einfache Fahrt 9,10 €.<br />
Portbou – Figueres<br />
Von Portbou geht es etwa stündlich weiter über Colera, Llançà, Vilajuiga nach Figueres. Infos<br />
unter www.renfe.com. Dauer der Fahrt 24 Minuten, Preis der einfachen Fahrt 3,40 €. Mit diesem<br />
Zug kann man ohne Umstieg in knapp zwei Stunden nach Barcelona fahren.<br />
Wegen der hier immer noch existierenden unterschiedlichen Spurweiten der Eisenbahnen Frank -<br />
reichs (europäische Normalspur, 1,435 Meter) und Spaniens (Breitspur, 1,668 Meter) gibt es an der<br />
Küste keine durchgehenden Zugverbindungen. Auf der Fahrt von Frank reich nach Spa nien<br />
steigt man in Portbou um, auf der Rückfahrt in Cerbère, zwischen den Grenzorten gibt es beide<br />
Spurweiten.<br />
Ausflugsboote<br />
Von vielen Orten entlang der Küste fahren,<br />
vor allem im Sommer, Ausflugsboote<br />
oder Navettes, die auch einen Zwischen -<br />
stopp ermöglichen. Zum Beispiel von Ar -<br />
gelès-sur-Mer nach Collioure und Port-<br />
Vendres: www.compagnie-visionaute.com.<br />
Oder von Roses nach Cada qués<br />
mit ein em beeindruckenden Ab stecher zum<br />
Cap de Creus: www.don pan cho.org und<br />
www.elsblausde roses.com.<br />
9
Wandern entlang der <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong><br />
und der „wilden Küste“<br />
<strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />
Die <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> ist in Deutschland ungefähr<br />
so unbekannt wie die <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> verrufen.<br />
Wer denkt bei <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> nicht an Bet -<br />
ten burgen und Partymeilen? Dabei bietet der<br />
nördliche Teil der katalanischen Küste vom<br />
Künst lerort Collioure bis zum Natur schutz ge -<br />
biet Cap de Creus Küstenwander ung en, die<br />
zu den schönsten am Mittel meer gehören.<br />
Land schaftlich und kulturell bilden beide Re -<br />
gion en am Aus läufer der Pyrenäen eine Ein -<br />
heit, die Tren nung in zwei Staaten ist „künstlich“:<br />
Im Jahr 1659 musste Spanien die Graf -<br />
schaft Rous sil lon in Nord katalonien an Frank -<br />
reich abtreten.<br />
Das Gebiet rund um die heutige französischspanische<br />
Grenze ist vor allem außerhalb der<br />
Hochsaison ein fantastisches Wanderziel. Die -<br />
ser grenz überschrei tende Reiseführer bietet<br />
Touren, die in Länge und An spruch meist für<br />
die ganze Familie ge eignet sind. Wo immer<br />
mög lich, wird die An fahrt mit Bahn, Bus oder<br />
Schiff vorgeschlagen.<br />
10<br />
<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong>, die „leuchtend rote Küs te“<br />
oder auch „Zinno ber-Küste“ (Lisa Fittko in<br />
„Mein Weg über die Pyrenäen“), ist der<br />
südwestlichste Abschnitt der französischen<br />
Mittelmeerküste. Sie gehört zum französischen<br />
Département Pyré nées-Orientales<br />
(Ostpyrenäen) mit der Num mer 66 in der<br />
2016 neu geschaffenen Re gion Okzitanien<br />
(französisch Occitanie), ehemals Langue -<br />
doc-Roussillon und Midi-Pyrénées.<br />
<strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> (spanisch und kata lan isch für<br />
„wilde Küste“) nennt man die nordöstlichste<br />
Küstenregion am spanischen Mittel -<br />
meer . Sie liegt in der autonomen Re gion<br />
Kata lonien. Den Namen benutzte 1908<br />
erstmals der Schriftsteller Ferran Agulló in<br />
der Zeit ung La Veu de Catalunya. Adminis -<br />
tra tiv gehört die <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> zur Provinz<br />
Girona. Der hier beschriebene Teil gehört<br />
zum Verwaltungs bezirk (Comar ca) Alt<br />
Empordà mit der Hauptstadt Figueres.
Im Frühjahr<br />
und Herbst ist<br />
es am Golf von<br />
Roses zuweilen<br />
sehr stürmisch.<br />
Und rund um<br />
den Leuchtturm<br />
Phare du Cap<br />
Béar wehen im<br />
Durchschnitt<br />
die stärksten Winde Frankreichs. Der<br />
kalte, im Winter und frühen Früh jahr von<br />
Nord west aus den Pyrenäen kommende<br />
Mistral oder Tramon tana kann in Böen<br />
Orkanstärke erreichen. Im Som mer bieten<br />
dagegen die kräftigen Seewin de angenehme<br />
Abkühlung.<br />
Der Westwind Poniente (von spanisch<br />
poner = setzen oder legen, wo die Sonne<br />
untergeht) bringt die angenehmen<br />
Temperaturen im Hochsommer. Den<br />
größten Teil des Jahres weht der<br />
Poniente, nur zwischen Juni und August<br />
wird er zeitweise vom Levante abgelöst.<br />
Der Ostwind Levante folgt meist von<br />
Juni bis August dem Mistral und kann bis<br />
zu acht Windstär ken erreichen. Der war -<br />
me Wind hat seinen Ursprung in Afrika.<br />
Leveche (katalanisch Xaloc) oder auch<br />
Schirokko ist ein warmer Süd- oder<br />
Südostwind auf der Vorderseite von<br />
Tiefdruckgebieten. Die Luft kommt dabei<br />
aus der Sahara und ist als Wüsten wind<br />
zunächst trocken und staubig. Über dem<br />
Mittelmeer nimmt die Feuchte zu, sodass<br />
im nördlichen Mittelmeerraum Regen<br />
oder Nebel auftreten kann.<br />
Tramontana (katalanisch Tramun tana)<br />
bezeichnet in Südfrank reich und<br />
Nordspanien die nördliche bis nordwestliche<br />
kalte, oft böige Windströmung.<br />
Mistral (katalanisch Mestral) ist ein kalter,<br />
oft starker Fallwind aus nordwestlicher<br />
Richtung.<br />
Gregal (Nordostwind) wirbelt die<br />
Wolken durcheinander, der Levante<br />
(Ostwind) lässt sie ausregnen.<br />
Garbí und Migjorn sind gemäßigte Süd -<br />
winde.<br />
11
1<br />
2<br />
11<br />
1<br />
2<br />
3<br />
12<br />
13<br />
3<br />
4 14<br />
5<br />
4 5<br />
6<br />
6<br />
15<br />
16<br />
7<br />
17<br />
11<br />
7<br />
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9<br />
10<br />
22<br />
20<br />
21<br />
9<br />
8<br />
12<br />
10<br />
12
Die Wanderungen im Überblick<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
„Balcon sur Collioure“ mit Fort<br />
Saint-Elme, 2,5 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 30<br />
Weinwanderweg Port-Vendres nach<br />
Banyuls-sur-Mer, 2 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 32<br />
Im Hinterland von Banyuls zum<br />
Tour de la Madeloc, 3 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 36<br />
Walter-Benjamin-Weg – Fluchtroute<br />
über die Grenze, 5 Stunden,<br />
mittel bis schwer Seite 42<br />
Cerbère – am Fuß des Massif des<br />
Albères, 2 Stunden,<br />
leicht Seite 54<br />
Colera und die Ruinen von Molinàs<br />
3,5 Stunden,<br />
leicht Seite 58<br />
Von Llançà zum Kloster<br />
Sant Pere de Rodes, 4 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 62<br />
Die wilde Küste bei El Port<br />
de la Selva, 2 Stunden,<br />
leicht bis mittelschwer Seite 66<br />
Geste<strong>ins</strong>formationen am<br />
Cap de Creus, 2 Stunden,<br />
leicht bis mittelschwer Seite 70<br />
Megalithkultur mit Fernblick<br />
oberhalb von Roses, 3 Stunden,<br />
leicht bis mittelschwer Seite 78<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
Küstenweg, Etappe 2, Collioure –<br />
Port-Vendres, 1,5 Stunden,<br />
leicht Seite 88<br />
Küstenweg, Etappe 3, Port-Vendres –<br />
Banyuls-sur-Mer, 4 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 92<br />
Küstenweg, Etappe 4, Banyuls-sur-<br />
Mer – Cerbère, 3 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 94<br />
Küstenweg, Etappe 5, Cerbère –<br />
Portbou, 2 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 98<br />
Küstenweg, Etappe 6, Portbou –<br />
Colera, 2 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 102<br />
Küstenweg, Etappe 7, Colera –<br />
Llançà, 2,5 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 106<br />
Küstenweg, Etappe 8, Llançà –<br />
El Port de la Selva, 2,5 Stunden,<br />
leicht Seite 108<br />
Küstenweg, Etappe 9, El Port de la<br />
Selva – Cap de Creus, 5 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 110<br />
Küstenweg, Etappe 10, Cap de<br />
Creus – Cadaqués, 2 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 114<br />
Küstenweg, Etappe 11, Cadaqués –<br />
Platja de Jóncols, 2,5 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 116<br />
11<br />
Küstenweg, Etappe 1, Argelès-sur-<br />
Mer – Collioure, 2,5 Stunden,<br />
leicht Seite 86<br />
22<br />
Küstenweg, Etappe 12,<br />
Platja de Jóncols – Roses, 4 Stunden,<br />
mittelschwer Seite 118<br />
Ausflugsziele und Museen<br />
1<br />
Perpignan, Hauptstadt des Départe -<br />
ment Pyrénées-Orientales Seite 16<br />
7<br />
Portbou, Passagen,<br />
Memorial Walter Benjamin Seite 57<br />
2<br />
Argelès-sur-Mer,<br />
Mémorial du camp d’Argelès Seite 21<br />
8<br />
Portlligat, Wohnhaus<br />
von Salvador Dalí Seite 73<br />
3<br />
Anse de Paulilles, ehemalige<br />
Dynamitfabrik Seite 90<br />
9<br />
Megalithkultur,<br />
Dolmen und Menhire Seite 76<br />
4<br />
Banyuls-sur-Mer,<br />
Musée Maillol Seite 35<br />
10<br />
Naturpark Aiguamolls<br />
de l’Empordà Seite 120<br />
5<br />
Das Meeresreservat<br />
Cerbère-Banyuls Seite 46<br />
11<br />
Figueres,<br />
Teatre-Museu Dalí Seite 74<br />
6<br />
La Jonquera, MUME – Museu<br />
Memorial de L’exili Seite 23<br />
12<br />
Girona, bunte Häuser und<br />
jüdisches Viertel Seite 124<br />
13
Perpignan<br />
Mit über 120 000 Einwohnern ist Perpignan<br />
(katalanisch Perpinyà) das wirtschaftliche<br />
Zen trum der Region und die Hauptstadt des<br />
Département Pyrénées-Orientales in der 2016<br />
neu geschaffenen Region Okzitanien.<br />
Lange Zeit war Perpignan sogar die Haupt -<br />
stadt <strong>Katalonien</strong>s. Diese Vergangenheit ist<br />
heute noch überall zu spüren: Jeder zweite<br />
Ein wohner Perpignans spricht im Alltag Kata -<br />
lanisch statt Französisch. Und dienstags und<br />
donnerstags trifft man sich abends auf dem<br />
alten Markt der Tuchhändler, dem Place de la<br />
Loge, um Sardana, den katalanischen Na tio -<br />
nal tanz, zu tanzen.<br />
Besonders reizvoll ist Perpignan durch seine<br />
Lage am Fluss Têt und das mediterrane Klima.<br />
Zwischen der Kathedrale Saint-Jean Baptiste,<br />
dem Place Arago und dem Castillet befindet<br />
sich die Alt stadt mit ihren roten Backstein bau -<br />
ten. Stra ßen cafés, Bistros und kleine Ge schäfte<br />
geben der Stu dentenstadt ihren Flair.<br />
Viele Künstler be suchten Perpignan. Sichtlich<br />
wohl fühlte sich hier auch der Katalane Salva -<br />
dor Dalí. Der Surrealist stand 1963 im Bahn -<br />
16
hofs gebäude von Perpignan, klopfte mit seinem<br />
Stock mehrere Male theatralisch auf den<br />
Bo den und rief: „C’est le centre du mon de!“<br />
Er habe „ei ne genaue<br />
Vision der Entstehung<br />
des Uni versums“ ge -<br />
habt. Spä ter erklärte<br />
er, dass der einzige Un -<br />
ter schied zwischen<br />
ihm und ein em Ver -<br />
rück ten der sei, dass er<br />
kein Verrückter sei. Wie<br />
auch immer, das da -<br />
rauf hin angefertigte<br />
Monumental gemäl de<br />
„La Gare de Perpign an“ wurde vom Samm -<br />
lerehepaar Ludwig erworben und hängt heute<br />
im gleichnamigen Kölner Museum.<br />
Museumstipp:<br />
Centre d’Art<br />
Contemporain<br />
Walter Benjamin<br />
Place du Pont d’en<br />
Vestit<br />
66000 Perpignan<br />
Telefon 04 68 66 33 18<br />
Geöffnet täglich<br />
außer Montag<br />
von Oktober bis Mai<br />
11 bis 17.30 Uhr, Juni<br />
bis September 10.30<br />
bis 18.30 Uhr.<br />
Eintritt 4 €.<br />
Jährlich drei bis fünf<br />
Wechsel aus stellungen<br />
moderner Kunst.<br />
Office de Tourisme<br />
Palais des Congrès -<br />
Place Armand Lanoux<br />
66002 Perpignan<br />
Telefon 04 68 66 30 30<br />
Zweistündige<br />
Führungen durch das<br />
historische Zentrum:<br />
Treff punkt jeden<br />
Mitt woch um<br />
14.30 Uhr am Office<br />
de Tourisme.<br />
Ab 5 Personen, je 5 €.<br />
Unbedingt ansehen:<br />
Kathedrale Saint-Jean Baptiste<br />
Place Léon Gambetta<br />
Im 14. Jahrhundert wurde der Bau der<br />
Kathedrale im gotischen Stil begonnen,<br />
aber erst Anfang des 16. Jahrhunderts voll -<br />
endet. Die opulente Ausstattung zeigt den<br />
Einfluss der unterschiedlichen Epoch en<br />
(Gotik, Renaissance, Barock). Bild links:<br />
Seitenansicht vom Campo Santo aus gesehen.<br />
Geöffnet täglich von 11 bis 18.30 Uhr.<br />
Le Campo Santo – La Funeraria<br />
Rue Amiral Ribeil<br />
Dieser ungewöhnliche Kreuzgang und<br />
Friedhof aus dem 14. Jahrhundert liegen<br />
direkt neben der Kathedrale Saint-Jean<br />
Bap tiste (siehe Foto links Mitte und oben).<br />
Geöffnet täglich von 10.30 bis 18 Uhr.<br />
Palast der Könige von Mallorca –<br />
Le Palais des Rois de Majorque<br />
Place du Docteur René Puig<br />
1276 wurde mit dem Bau dieser Festungs -<br />
anlage mit Palast und Schlossgarten für den<br />
Sitz der Könige von Mallorca begonnen.<br />
Heute wird das Gebäude für vielfältige kulturelle<br />
Ver anstaltungen genutzt, u. a. für<br />
das größte Festival der Region Eté 66: „Plus<br />
de deux mois de rendez-vous culturels en<br />
Pays catalan, tous gratuits ou très accessibles.“<br />
Geöffnet täglich vom 1. Oktober bis<br />
31. Mai von 9 bis 17 Uhr, vom 1. Juni bis 30.<br />
Sep tem ber 10 bis 18 Uhr.<br />
Stadttor und Altstadt<br />
Place de Verdun<br />
Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung<br />
blieb nur der Turm Le Castillet (siehe links).<br />
Von hier aus lohnt sich ein Rundgang durch<br />
die verwinkelten Gassen der Altstadt.<br />
Hauptbahnhof<br />
Avenue Général de Gaulle<br />
Salvador Dalí gestaltete den Bahnhof von<br />
Perpignan, das „Zentrum der Welt“ (siehe<br />
Text links oben) mit Fotos, Zitaten und knall -<br />
bunten Deckenbe malungen.<br />
17
Argelès-sur-Mer<br />
Argelès-sur-Mer (katalanisch Argelers de la<br />
Marenda), mit knapp 10 000 Einwohnern,<br />
liegt am Fuß des bis zu 1 157 m hohen Massif<br />
des Albères. Am En de der unendlich langen<br />
Sand strände beginnt im Süden die Fel sen -<br />
küste der <strong>Côte</strong> Ver meille. Die Stadt ist stark<br />
touristisch geprägt, sieben Kilometer flacher<br />
Strand entlang des Ortsteils Argelès-Pla ge<br />
ziehen im Sommer Zigtau sen de Ba de gäste an.<br />
Angefangen hat es Ende des 19. Jahr hun derts<br />
mit einigen Villen reicher Familien entlang der<br />
Strandprome nade. 1900 war be reits eine kleine<br />
Ortschaft am Meer entstanden. Nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg nahm der Bade tourismus<br />
explosionsartig zu. Argelès hat sich gegen<br />
Hotel burgen und für viele Grünflächen entschieden.<br />
Die Folgen des Massentourismus<br />
konnten da durch etwas abgemildert werden.<br />
Einen Besuch lohnt unbedingt das Natur schutz -<br />
gebiet Ré serve Natu relle Nationale de Mas<br />
Larrieu nördlich von Argelès-Plage im Mün -<br />
Der alte Ortskern von Argelès-sur-Mer mit der Kirche<br />
Notre-Dame del Prat.<br />
Port d’Argelès im Ortsteil Le Racou.<br />
20
dungs bereich des Flusses Tech, eines der letzten<br />
großen Dünenmassive an der Küste des<br />
Roussillon. Auf 145 Hektar findet man eine<br />
Land schaft, wie sie frü -<br />
her an der Küs te vor -<br />
her rschte: Bambus -<br />
wälder, sandige Ab -<br />
schnit te mit Kak teen<br />
und Sumpf ge bie te am<br />
Fluss. Der naturbelassene<br />
Strand und die<br />
flachen La gunen laden<br />
zum Ba den ein. Auf<br />
schmalen Pfaden kann<br />
man das empfindliche<br />
Öko sys tem der Wanderdünen erkunden. Den<br />
Natur park er reicht man über die D 81 Rich -<br />
tung Saint-Cyp rien.<br />
Offices de Tourisme:<br />
Argelès-Plage<br />
Place de l’Europe<br />
Telefon 04 68 81 15 85<br />
Ganzjährig geöffnet.<br />
In der Hauptsaison:<br />
täglich von 8.30 bis<br />
20 Uhr.<br />
In der Nebensaison:<br />
Montags bis freitags<br />
von 9 bis 12 und von<br />
14 bis 18 Uhr geöffnet<br />
und samstags von<br />
9 bis 12 Uhr.<br />
Argelès-Ville<br />
In der Nähe der<br />
Kirche. Von Juni bis<br />
September geöffnet.<br />
Von April bis<br />
September werden<br />
verschiedene geführte<br />
Besichtigungen<br />
angeboten, u. a.:<br />
„Das Natur schutz -<br />
gebiet Mas Larrieu.“<br />
„Argelès-Village, die<br />
alte Königsstadt.“<br />
„Argelès-Plage,<br />
Erzählungen vom<br />
Strand.“<br />
Memorial du camp<br />
d’Argelès-sur-Mer<br />
Sehenswerte Ausstellung zur Erinner ung an<br />
den Exodus von 200 000 spanischen Repu -<br />
blikanern, die im Januar und Februar 1939<br />
vor dem Franco-Regime fliehen mussten<br />
und am Strand von Ar ge lès-sur-Mer unter<br />
unmenschlichen Beding ung en interniert<br />
wurden. Teil des Muse ums ist auch ein Re -<br />
cherchezentrum zur Suche nach immer<br />
noch Vermissten.<br />
Espace Jules Pams - Route de Valmy<br />
Telefon 04 68 95 85 03<br />
Direkt beim Château de Valmy (Bild links)<br />
gelegen.<br />
Ganzjährig geöffnet, Dienstag bis Samstag<br />
von 14 bis 18 Uhr. Sonntag und Montag<br />
geschlossen. Eintritt frei.<br />
Der Circuit de la mémoire führt zu ein em<br />
Gedenkstein (le mo no lithe) am Strand und<br />
einer Tafel im Nor den (la plaque nord), die<br />
die damalige Grenze des Lagers anzeigt.<br />
Sowie zum spanischen Fried hof (le cime -<br />
tière des espagn ols) mit einem Ge denk -<br />
stein für die im Lager Ver stor benen. Al ler -<br />
dings ist der Friedhof kaum zu finden, eingekeilt<br />
zwischen Cam ping plät zen, ohne<br />
Park mög lich keiten, ohne jedes Hin weis -<br />
schild. Der Stadt Argelès scheint das Ge -<br />
denken nicht wirklich wichtig zu sein.<br />
Weitere Informationen zur „Retirada“<br />
auf der nächsten Seite.<br />
21
Flüchtlingsdrama<br />
Argelès-sur-Mer -- Flüchtlings drama am Ende des<br />
Spanischen Bürgerkriegs -- „La retirada“<br />
Ende Januar und Anfang Februar 1939 flohen<br />
über 500 000 Menschen über die spanische<br />
Grenze nach Frankreich. Die Franco-Faschisten<br />
hatten den Spanischen Bürgerkrieg für sich<br />
ent schieden, sie verfolgten die ehemaligen re -<br />
pu bli kanischen Käm pfer (darunter auch viele<br />
Deutsche aus den internationalen Brigaden)<br />
und ihre Ange hörigen gnadenlos. Die Mas sen -<br />
flucht nennt man „La retirada“ nach dem spanischen<br />
Wort für Rückzug. In Argelès-sur-Mer,<br />
22
Argelès-sur-Mer -- „La retirada“<br />
auf den langen Sandstränden, die heute bei<br />
Ba degästen so beliebt sind, wurde das erste<br />
Internierungs lager errichtet. Obwohl die Situa -<br />
tion lange vorhersehbar war und Anweisun -<br />
gen zum Bau des Lagers vorlagen, gab es bei<br />
Ankunft der Flüchtlinge praktisch keine In fra -<br />
struktur. Auf 50 Hektar wurden die nun Ge -<br />
fangenen zusammengetrieben. Es gab keine<br />
Gebäude, Sanitär an lagen oder ausreichend<br />
Trink wasser , keine medizinische Hilfe oder ge -<br />
regelte Lebensmit tel versorgung. Hilfsliefe run -<br />
g en versanken im sandigen Morast. Barack en<br />
aus Holz und Leinwand bauten sich die In ter -<br />
nierten notdürftig selber. Bis heute ist un -<br />
geklärt, wie viele Menschen in diesem Camp<br />
de Concen tration untergebracht wurden,<br />
Schätzungen sprechen von bis zu 200 000. Viele<br />
waren dem Erschöpfungstod nahe, verletzt,<br />
krank oder hochschwanger, ein Alb traum für<br />
die vermeintlich Geretteten be gann. Die Zahl<br />
der Toten u. a. durch Hunger, Typhus oder<br />
Ruhr ist nicht bekannt.<br />
In Frankreich regierte zu der Zeit unter Prä si -<br />
dent Albert Lebrun ein linkes Volksfront bünd -<br />
nis. Eigentlich hätte man sich den spanischen<br />
Kämpfern gegenüber verbunden zeigen können.<br />
Stattdessen wurden sie als „Uner wün sch -<br />
te“ eingestuft und behandelt. Viel leicht auch,<br />
weil es sich bei den meisten um Kom mu nisten<br />
und Anarchisten handelte und man Sor ge um<br />
die innere Stabilität hatte.<br />
Noch im gleichen Jahr brach der Zweite Welt -<br />
krieg aus. Im allgemeinen Chaos des West feld -<br />
zuges der deutschen Faschisten im Juni 1940<br />
konn ten die Gefangenen das Lager verlassen.<br />
Einige trauten sich nach Spanien zurück, wurden<br />
aber, trotz Amnestieversprechen, vielfach<br />
hingerichtet oder in Francos Konzentrations -<br />
lagern interniert. Über 13 000 „Rotspanier“ ge -<br />
rieten in die Hän de der Deutschen und wurden<br />
in KZs, vor allem in das KZ Mauthausen,<br />
trans portiert und ermordet.<br />
Felip Solé brachte 2010 den Film Camp d’Ar -<br />
gelès* in die Kinos: „L’idée de faire un film<br />
sur le Camp d’Argelès m’est ve nue en tête chaque<br />
fois que j’ai posé le pied sur cette plage.“<br />
*Zu sehen bei YouTube.<br />
Unbedingt einen Besuch wert:<br />
MUME – Museu Memorial de L’exili<br />
La Jonquera, Spanien<br />
Telefon 972 55 65 33<br />
www.museuexili.cat<br />
Geöffnet täglich außer montags,<br />
Eintritt 4 €.<br />
23
Collioure<br />
Collioure mit seinen gut 3 000 Einwohnern ge -<br />
hört sicher zu den schönsten Orten am ganzen<br />
Mittelmeer. Das fanden auch Henri Matisse,<br />
An dré Derain, Raoul Dufy, Georges Braque,<br />
Pablo Picasso und viele weitere Künstler (siehe<br />
Seiten 28/29). Ihre Liebe zu Collioure löste maßgeblich<br />
den Auf stieg zur Touristen hoch burg<br />
der <strong>Côte</strong> Ver meil le aus. Dabei war Col lioure<br />
noch Mitte des 19. Jahrhunderts mit über 140<br />
Booten eines der großen Fischer dör fer der<br />
Region. 800 Fischer fuhren hinaus, um vor al -<br />
lem Anchovis (Sardellen) zu fangen, die vor<br />
der Küste in riesigen Schwärmen vorkamen.<br />
Und diese Mengen mussten kon serviert werden.<br />
Bereits seit dem Mittelalter wurden in<br />
Collioure die Anchovis in Salz eingelegt. Über<br />
350 Menschen waren zu den besten Zeiten mit<br />
dem Verarbeiten der kleinen Fische beschäftigt.<br />
Das über Jahrhunderte angeeignete hand werk -<br />
liche Können machte die Anchovis aus Col -<br />
lioure weltberühmt.<br />
Das Wahrzeichen von Collioure: Die Wehrkirche Notre-Damesdes-Anges<br />
wurde zwischen 1684 und 1691 erbaut. Ihr markanter<br />
Glockenturm diente früher als Leuchtturm.<br />
26
Alles im Rahmen<br />
Mit dem Projekt Points 2 Vue des Künstlers<br />
MA2F (Marc-André de Figueres) entstanden<br />
zwölf im Ort verteilte<br />
„eingerahmte“ An sich -<br />
ten der Notre-Damesdes-Anges.<br />
Château Royal<br />
Sehenswerte Fes tungs -<br />
anlage mit ein em Burg -<br />
kern aus dem Mittelal -<br />
ter. Im 13./14. Jh. war<br />
das Château Royal der<br />
Sommersitz der Kö nige<br />
von Mallorca. 1939 wurde es als Inter nierungs la -<br />
ger für Flüchtlinge des Spanischen Bürgerkriegs<br />
genutzt. Ganzjährig geöffnet, Eintritt 4 €.<br />
Office de Tourisme<br />
Place du 18 Juin<br />
66190 Collioure<br />
Telefon 04 68 82 15 47<br />
Geöffnet: in der<br />
Hauptsaison täglich<br />
von 9 bis 19 Uhr, in<br />
der Nebensaison<br />
montags bis samstags<br />
von 9 bis 12 Uhr und<br />
14 bis 18 Uhr.<br />
Unterkunftstipp:<br />
Ferienwohnungen in<br />
ehemaligen Fischer -<br />
häusern an der Rue<br />
Bellevue. Der Name<br />
sagt alles. Die an die<br />
Steilfelsen geklebten<br />
maisons de pêcheur<br />
bieten einen sensationellen<br />
<strong>Blick</strong> auf das<br />
Meer und die kleine<br />
Kapelle Saint Vincent<br />
(siehe Vorseite).<br />
Die Appar tements<br />
werden von privat<br />
vermietet unter<br />
www.collioure.com.<br />
Besonders schön ist<br />
z. B. die Wohnung von<br />
Isabelle Spiers.<br />
Restaurants in Collioure<br />
Collioure ist in der Hauptsaison ein Tou ris -<br />
ten magnet und verfügt dementsprechend<br />
über unzählige Restaurants. Aber auch in<br />
der Nebensaison oder im Winter, wenn Col -<br />
lioure wieder ein beschaulicher Ort wird,<br />
kann man sehr gut essen gehen, hier ein<br />
paar Tipps:<br />
Restaurants Copacabana<br />
und Chez Simone<br />
Boulevard du Boramar<br />
Telefon 04 68 82 06 74 und 04 68 81 32 47<br />
Am besten Platz von Collioure: direkt am<br />
Strand mit <strong>Blick</strong> auf die markante Notre-<br />
Dames-des-Anges. Trotz dieser Lage keine<br />
„Touristenpreise“. Beide Restaurants über -<br />
zeugen mit fangfrischem Fisch und Meer es -<br />
früchten, z. B. kleine Tintenfische (Seiche)<br />
mit Gambas für 16,50 € oder eine fantastische<br />
ganze Dorade auf Gemüse für 16 €.<br />
Le 5ème Péché<br />
16 Rue de la Fraternité<br />
Telefon 04 68 98 09 76<br />
Etwas im Ortskern versteckt, doch die Suche<br />
lohnt sich: wundervoll kreative japanischfran<br />
zösische Fusionküche. Sashimi de Noix<br />
de St.-Jacques (Jakobsmuscheln) oder „Plu -<br />
ma“, mit Teriyaki-Sauce mariniertes Rück en -<br />
stück vom Freiland-Schwein Bel lota.<br />
3-Gang-Mittagsmenü ab 25 €, abends 39 €.<br />
Restaurant Le Puits<br />
2 Rue Arago<br />
Telefon 04 68 82 06 24<br />
Katalanische Spezialitäten, einfache, aber<br />
ordentliche Fleisch- und Fischgerichte, z. B.<br />
Moules frites für 13 €, 3-Gang-Menü ab 18 €.<br />
Le Café Sola<br />
2 Rue de la République<br />
Telefon 04 68 82 55 02<br />
Café/Bar neben dem Marktplatz. Hier treffen<br />
sich die Einheimischen. Der „Laden“ ist<br />
speziell, aber sehr nett (wenn nicht ge rade<br />
Rugby auf den Großbildschirmen läuft).<br />
Zum Apéro gibt es Tapas, z. B. eine große<br />
Portion Collioure-Anchovis für 5 €.<br />
27
Collioure<br />
„Es gibt in Frankreich keinen blaueren Himmel<br />
als den von Collioure. Ich brauche nur die<br />
Fensterläden zu öffnen, und schon habe ich alle<br />
Farben des Mittelmeeres bei mir.“ Henri Matisse, 1905<br />
Henri Matisse und André Derain kamen im<br />
Jahr 1905 nach Collioure, um dort den Sommer<br />
zu verbringen. Die beiden Künstlerfreunde wa -<br />
ren von der Pracht der südlichen Farben tief<br />
beeindruckt. Die Hauptströmungen in der Ma -<br />
lerei sind zu dieser Zeit Impres sionismus und<br />
Neoimpressionis mus. Die jungen Künst ler<br />
standen unter dem starken Einfluss ihrer Vor -<br />
bilder van Gogh, Gauguin und Cézanne.<br />
Matisse schrieb dazu: „Als ich zu malen be -<br />
gann, standen wir zu unseren Vorgängern nicht<br />
im Widerspruch, und wir äußerten unsere An -<br />
sichten vorsichtig und allmählich. Die Im pres -<br />
sionisten waren die anerkannten Führer, und<br />
die Nachimpressionisten gingen in ihren Fuß -<br />
stap fen. Ich tat das nicht.“<br />
Bild oben: Collioure war zu Zeiten von Matisse ein romantisches<br />
Fischerdörfchen. Bild rechts: Die Zeitschrift L’Illustration<br />
stellte am 4. November 1905 die neue Kunstrichtung des<br />
Fauvismus vor.<br />
28
Fauvismus<br />
In Collioure lösten<br />
sich Matisse und<br />
Derain nun langsam<br />
vom Post-Impressio -<br />
nis mus und suchten<br />
den Weg zur „subjektiven<br />
Farbe“. De -<br />
rain spricht von einer<br />
neuen Konzeption<br />
des Lichts, die „alles<br />
ausrotten muss, was<br />
die Unterteilung der<br />
Farbtöne mit sich bringt“. Die neue Kunst rich -<br />
tung des Fauvismus entsteht. Die ersten Wer -<br />
ke tasten sich noch heran, wie Dera<strong>ins</strong> Ba -<br />
teaux de pêche à Col lioure und Matisses<br />
Fen être ouverte à Collioure. Dann, zurück<br />
in Paris, malt Henri Matisse Femme au chapeau,<br />
das als eines der Hauptwerke des Fau -<br />
vis mus gilt. Die bisher verwendete Farb pers -<br />
pek tive, warme Töne im Vorder grund, küh le<br />
bläuliche Farben für die Tiefenwirkung, ist auf -<br />
geho ben. Konturlos sind knallig leuchtende<br />
Farben ne ben einandergesetzt.<br />
Eine kleine Gruppe von Malern, darunter Ma -<br />
tisse und Derain, stellte 1905 auf dem Sa lon<br />
d’Automne ihre Bilder vor. Der Kunst kritiker<br />
Louis Vauxcelles sah zwischen den Ge mälden<br />
mit ihren explodierenden Farben eine weibliche<br />
Büste in florentinischer Art stehen und rief<br />
entsetzt: „Tiens, Donatello au milieu des fauves“,<br />
übersetzt etwa: „Da schau her, Dona -<br />
tello um geben von wilden Bestien.“ Die neue<br />
Kunst richtung hatte ihren Namen. Die Künst -<br />
ler allerdings fühlten sich weder als eine ge -<br />
schlossene Gruppe noch fanden sie die Bezeich -<br />
nung Fauvismus zutreffend. Das Publikum und<br />
die Presse reagierten unterschiedlich, so war im<br />
Journal de Rouen zu lesen: „Was man uns da<br />
zeigt, hat mit Malerei nichts zu tun: Blau, Rot,<br />
Gelb, Grün, lauter grelle Farbkleck se, die völlig<br />
zufällig aneinandergefügt wurden – primitive<br />
und naive Spielereien eines Kindes, das sich mit<br />
dem Farbkasten vergnügt, den es geschenkt<br />
bekam.“ Die Zeitschrift L’Ermitage hielt kurz<br />
und prägnant dagegen: „Das ist Malerei außer -<br />
halb jeder Zufälligkeit, das ist wahrhaft das Su -<br />
chen nach dem Absoluten.“<br />
In den Gassen von Collioure befinden sich heute unzählige<br />
Galerien und Werkstätten von Kunsthandwerkern.<br />
Viele andere Künst ler zog es bald ebenso nach<br />
Col liou re. Georges Braque, Raoul Dufy, Al -<br />
bert Mar quet und Pablo Picasso wollten den<br />
Ort erleben, der Matisse und Derain so <strong>ins</strong>piriert<br />
hatte.<br />
1994 wurde der Chemin du Fau visme ge schaf -<br />
fen: Auf diesem Rundweg durch Collioure sind<br />
19 Fotografien der Meisterwerke des Fauvismus<br />
an den Orten zu sehen, an denen die Gemälde<br />
entstanden sind. Das Maison du Fauvisme,<br />
10 Rue de la Prud’homie, Telefon 04 68 82 15 47,<br />
bietet etwas über e<strong>ins</strong>tündige Stadt führungen,<br />
auch in deutscher Sprache, an. Infos dort oder<br />
im Office de Tourisme.<br />
Paul Cézanne (hier sein Bild „Haus in der Provence“) war für<br />
Henri Matisse eine Art „Leitfigur“. Die Imitation der Natur<br />
allerdings wollte Matisse überwinden. Wie auch Picasso hat<br />
er aber nie den Schritt zur völligen Abstraktion vollzogen.<br />
29
Tour 1 „Balcon sur Collioure“ mit Fort Saint-Elme<br />
D<br />
2<br />
3<br />
er teils kräftige Anstieg durch die Wein -<br />
berge lohnt sich. Die Ausblicke auf Col -<br />
lioure, die <strong>Buch</strong>t und die Notre-Damesdes-Anges<br />
sind einfach großartig.<br />
Start an der Ufer -<br />
1 42°31'36.20"N 3°5'6.07"E<br />
pro me nade oder<br />
An fahrt mit dem 1-Euro-Bus, Linie 400 bis<br />
zur Haltestelle auf der Rückseite des<br />
Châ teau Royal (Avenue Général de Gaulle). Von<br />
dort aufwärts bis zum Kreisverkehr und zur Rue<br />
du Temple. Vom Bahnhof sind es zu Fuß<br />
5 Min. zum Anschluss an den Wanderweg.<br />
Vom Plage de Collioure läuft man nach<br />
rechts entlang des Kanals stadtauswärts.<br />
Unterhalb des Marktplatzes nach links am Café<br />
Sola (siehe Seite 27) entlang die Rue de la<br />
République leicht ansteigen. Wenn man den<br />
Kreisverkehr erreicht, diesen über queren und<br />
gegenüber nach links die Rue du Temple<br />
1<br />
^<br />
4<br />
5<br />
hinaufgehen. Der Weg ist hier zum Fort<br />
Saint-Elme ausgeschildert und ab jetzt<br />
durchgehend gelb markiert. Am nächsten<br />
Abzweig nach rechts unterquert man<br />
mit der Rue de la Galère die Bahngleise.<br />
An Abzweigen vorbei ge rade aus der<br />
Straße folgen. Diese geht über in den<br />
Chemin de Consolation und verläuft<br />
bald parallel zum Fluss El Duí. An Ab -<br />
zweigen vorbei, bis sich die Straße teilt.<br />
Hier nach links weiter und der Ausschil -<br />
derung in Richtung Coll de Mol ló 3 km<br />
folgen. Geradeaus unter dem Viadukt<br />
der D 914 hindurch kommt man über<br />
eine klei ne<br />
2 Abstecher zur Ermitage<br />
Brücke und<br />
300 m später zum Abzweig zur Ermi tage<br />
Notre-Dame de Conso la tion.<br />
Ohne Abstecher folgt man nach links der<br />
Ausschilderung zum Coll de Molló am<br />
Bach entlang. Der Fahrweg steigt nun<br />
zwischen den Weinfeldern kräftig an.<br />
Auf halber Höhe erreicht man einen<br />
Querweg und geht diesen nach rechts bis<br />
3 Pass auf 231 m Höhe<br />
zum Coll de<br />
Molló. An der<br />
Straßenkreuzung nach links Richtung Fort<br />
Saint-Elme 3 km leicht abwärtsge hen.<br />
Einen Abzweig nach rechts ignorieren.<br />
Nach 400 m scharf links ab bie gen,<br />
weiter dem Wanderwegweiser und der gelben<br />
Mar kierung folgen. An einer Weggabelung<br />
nach rechts bergab laufen. Nach 700 m ge -<br />
langt man zu einem Abzweig nach Port-Ven -<br />
dres, geht aber noch 30 m geradeaus und<br />
nimmt die hier erreichte Querstraße nach<br />
rechts. Vorbei an einer kleinen Korkeichen -<br />
plantage (siehe hierzu auch Seite 126) kommt<br />
man zum Fort Dugommier. Der Künstler und<br />
Auf dem Rückweg der Wanderung kommt man am Musée<br />
d’Art moderne de Collioure vorbei. Jährlich drei Wechs el -<br />
ausstellungen moderner Kunst. Geöffnet von 10 bis 12 Uhr<br />
und von 14 bis 18 Uhr. Dienstags geschlossen, Eintritt 3 €.<br />
30
2,5 Stunden<br />
9,2 km • 295 HM<br />
300<br />
200<br />
100<br />
Coll de Molló<br />
<br />
Fort St.-Elme<br />
<br />
0<br />
m<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 km<br />
Abstecher zur Ermitage<br />
Notre-Dame de Conso la -<br />
tion: hin und zurück 1 km<br />
und 75 HM.<br />
Pariser Professor Marc-André 2 Fig ueres (siehe auch Seite 27) hat<br />
eine Initiative gegründet zur Instand setz ung des im Zweiten Welt -<br />
krieg stark zerstörten Forts: www.dugommier.com.<br />
Achtung: Kurz nach dem Fort zweigt et was unscheinbar ein schmaler<br />
Pfad nach links ab. Man steigt hier wenige Meter an und hat<br />
den fantastischsten <strong>Blick</strong> auf Collioure,<br />
den man sich nur vorstellen kann. An<br />
4 Fernblicke<br />
klaren Tagen reicht die Fern sicht bis zum 2 785 m hohen Pic du<br />
Cani gou in den Pyrenäen, dem „heiligen Berg“ der Kata lanen. Man<br />
folgt dem Pfad mit Sicht auf das nahe Fort Saint-Elme nach rechts<br />
und bleibt gerade aus auf dem schmalen<br />
5 Abstecher zum Fort<br />
Weg bis kurz vor der Auffahrt zum Fort.<br />
Ohne Ab stecher, den Pfad nach links nehmen (die Straße nach<br />
rechts führt hinunter nach Port-Vendres). Es geht nun recht steil und<br />
geröllig abwärts, nach 100 m scharf rechts abbiegen. 700 m weiter<br />
unten, an einer Be ton rampe scharf links halten und zur alten Wind -<br />
mühle gehen. Am Aussichtsplateau der Mühle geradeaus absteigen<br />
zum Musée d’Art moderne de Col lioure. Der Straße nach rechts<br />
und dann der Querstraße nach links zum Strand folgen. Unterhalb<br />
des Château Royal kehrt man zurück zum Ausgangspunkt.<br />
31<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
u Mittelschwer<br />
u Längere, aber wenig be -<br />
fahrene Stra ßen ab schnitte<br />
am Anfang der Tour.<br />
Wegmarkierung<br />
Durchgängig<br />
gelb markiert.<br />
Wanderkarte<br />
2549OT Banyuls, topografische<br />
Wanderkarte 1:25 000,<br />
EAN/ISBN: 3282112549043<br />
Sehenswert<br />
u Ermitage Notre-Dame<br />
de Conso la tion<br />
66190 Collioure<br />
Telefon 04 68 82 17 66<br />
Gîte und Restaurant in<br />
einer ehemaligen E<strong>ins</strong>iede -<br />
lei mit einer Kapelle aus<br />
dem 12. Jh. Nur zeitweise<br />
bewirtschaftet, wundervoller<br />
Picknickplatz mit<br />
Ausblick auf Collioure.<br />
u Fort Saint-Elme<br />
66190 Collioure<br />
Telefon 06 64 61 82 42<br />
Im 16. Jh. auf den Grund -<br />
mauern eines maurischen<br />
Wehrturms erbaute Festung.<br />
Heute beherbergt das Fort<br />
ein Museum mit Ritterrüs -<br />
tung en, Waffen und militärischen<br />
Objekten des 16. bis<br />
19. Jh. Im Sommer finden<br />
Ritterspiele und ein beeindruckendes<br />
Feuerwerk statt.<br />
Geöffnet vom 7.2. bis 31.3.<br />
und 1.10. bis 13.11. von<br />
10.30 bis 17 Uhr, 1.4. bis 30.9.<br />
10.30 bis 19 Uhr, Eintritt 7 €.
Banyuls-sur-Mer<br />
Ihr schwerer Süßwein macht die kleine Ge mein -<br />
de Ban yuls-sur-Mer (katalanisch Banyuls de la<br />
Ma ren da) mit knapp 5 000 Ein wohnern in der<br />
gan zen Welt bekannt. Der AOC-Likör wein Ban -<br />
yuls ist ein Vin Doux Naturel, der nur auf<br />
den steilen Lagen der vier Gemeinden Banyulssur-Mer,<br />
Cerbère, Collioure und Port-Vendres<br />
produziert werden darf. Jeder Ban yuls besteht<br />
zu 50 % aus der Rebsorte Gre nache, die Grands<br />
Crus sogar zu 75 %. Der Wein wird zur besseren<br />
Extrak tion der Farb- und Ge schmacksstoffe<br />
„aufgespritet“, also mit Wein- oder Trester -<br />
brand auf 15 bis 22 % Alkohol gehalt verstärkt.<br />
Wie beim Madeira, der nach der gleichen Me -<br />
thode hergestellt wird, lagern die besten Ban -<br />
yuls nicht im Keller, sondern in oberen Etagen<br />
oder im Freien. Durch die Oxi dation bei den<br />
hohen Som mertemperaturen erhält man den<br />
be sonderen Geschmack, den goût du rancio<br />
(spanisch: ranzig). Keine Sorge – Banyuls hat<br />
eh er No ten von Rosinen, Nüssen und Pflaumen.<br />
Weinprobe in Banyuls berühmter Cave l’Etoile, an der man auf<br />
dem Rückweg der Wandertour 3 (Seite 36) vorbeikommt.<br />
Rechts: Skulptur La Méditerranée auf Maillos Grabstein.<br />
34
Unter Wanderern ist Banyuls-sur-Mer besser be -<br />
kannt als Start- oder Endpunkt des GR 10. Der<br />
legendäre Fernwanderweg über den Kamm<br />
der Pyrenä en führt auf<br />
850 km in ca. 60 Tages -<br />
etap pen vom Mittel -<br />
meer bis nach Hen daye<br />
am Atlantik.<br />
Der Chemin Walter<br />
Benjamin oder auch<br />
die F-Route (nach Lisa<br />
Fittko) wurde erst vor<br />
wenigen Jahren wieder -<br />
entdeckt. 1940 gab der<br />
Bür ger meis ter von Ban -<br />
yuls, Vin cent Azéma, die entscheidenden Hin -<br />
weise für die Fluchtroute über die Berge. Heute<br />
ist sie ein wundervoller Wanderweg (Seite 42).<br />
Office de Tourisme<br />
4 Avenue de la<br />
République<br />
66650 Banyuls-sur-Mer<br />
Telefon 04 68 88 31 58<br />
Geöffnet: in der<br />
Hauptsaison täglich<br />
von 9 bis 19 Uhr, in<br />
der Nebensaison<br />
montags bis samstags<br />
von 9 bis 12 Uhr und<br />
14 bis 18 Uhr.<br />
Maison de la<br />
randonnée<br />
Direkt hinter dem<br />
Office de Tourisme<br />
gelegen. Geöffnet:<br />
1. April bis 15. Okt o -<br />
ber 10 bis 12 Uhr und<br />
15 bis 17 Uhr.<br />
16. Oktober bis Ende<br />
März nur vormittags.<br />
Neben Wanderkarten<br />
und -führern werden<br />
zur Hauptsaison und<br />
in den Osterferien je -<br />
den Mittwoch geführte<br />
Familien wan der un -<br />
g en rund um Ban yuls<br />
für nur 1 € je Person<br />
angeboten.<br />
Musée Maillol<br />
Vallée Roume, 66650 Banyuls-sur-Mer<br />
Telefon 04 68 88 57 11<br />
Ganzjährig geöffnet, montags und an<br />
Feiertagen geschlossen, Oktober bis April<br />
10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Mai bis<br />
September 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr.<br />
Eintritt 5 €.<br />
Das Museum Maillol zeigt Bild hau er ar -<br />
bei ten, Keramik, Bronzen und Malerei aus<br />
Maillos umfangreichem Schaf fen. Es be fin -<br />
det sich etwa 5 km außerhalb von Banyuls,<br />
im letzten Wohnhaus von Aris tide Mail lol.<br />
Maillol wurde 1861 in Ban yuls geboren<br />
und starb dort 1944 bei ein em Autounfall.<br />
Er gilt in Frankreichs Bild hauerei als der<br />
wichtigste Gegenpol zu Auguste Rodin.<br />
Dieser über Maillol: „Maillol ist den größten<br />
Bild hau ern an die Seite zu stellen.<br />
Wenn das Wort Genie, das heute so unangemessen<br />
vie len Leuten zu erkannt wird,<br />
überhaupt noch einen Sinn hat: Hier ist es<br />
angebracht. Ja, Maillol verkörpert in sich<br />
das Genie der Skulptur.“<br />
20 Jahre leb te<br />
und studierte<br />
Mail lol in Pa -<br />
ris, seine Wer -<br />
ke waren von<br />
enormem Ein -<br />
fluss auf die<br />
euro päische<br />
Bild hauerei.<br />
Deut sche Bild -<br />
hauer, u. a.<br />
Ar no Bre ker<br />
und Wil helm<br />
Lehm bruck,<br />
genau so wie<br />
Henry Moore<br />
fan den in Mail -<br />
Skulptur von Maillol an der<br />
Strandpromenade von Banyuls.<br />
lols Werken Inspirat ion zur Erneuerung ih -<br />
rer klassischen Formen sprache. Heute fin -<br />
det man seine Skulpturen nicht nur in Ban -<br />
yuls, sondern auch z. B. im Mu sée d’Or say<br />
in Paris oder vor der Ham bur ger Kunst -<br />
halle.<br />
35
Walter Benjamin<br />
Wanderweg Pyrenäen<br />
Die letzte Passage<br />
Gastbeitrag von Karin Ceballos Betancur<br />
Vor über 75 Jahren starb der Philosoph Walter Benjamin auf der<br />
Flucht vor den Nazis. Ein Wanderweg durch die Pyrenäen folgt<br />
seinen Spuren.<br />
Früh am Morgen, wenn die Sonne die<br />
Plattform hinter dem Friedhof am<br />
Hang mit Nektarinenlicht flutet, wer -<br />
den selbst die kargen Pyrenäen weich.<br />
Port bou, der Tatort, das spanische Dorf<br />
an der <strong>Buch</strong>t, liegt im Schatten versunken.<br />
Nur der Kirchturm ragt heraus, ein<br />
paar Dächer, Antennen, der riesige Bahn -<br />
hof. Züge stolpern über Weichen. Vögel<br />
zwitschern in Olivenbäumen. Die Gräber<br />
der Toten gehen aufs Meer. Ein Moment<br />
von ungerechter Schönheit.<br />
Die meisten Reisenden kennen Portbou<br />
bestenfalls von einem kurzen Aufenthalt<br />
38<br />
beim Umsteigen, zwischen zwei Zügen.<br />
Zwei mal in der Geschichte aber war der<br />
Ort mehr als irgendein Kaff an der spanisch-französischen<br />
Grenze. 1939, am En -<br />
de des Bürgerkriegs, wurde er zum Na -<br />
del öhr für die besiegten Republikaner,<br />
auf ihrer Flucht <strong>ins</strong> Exil. Ein Jahr später,<br />
1940, nach dem Einmarsch der Deutschen<br />
in Frankreich, setzte sich erneut ein<br />
Flücht lingsstrom in Bewegung in entge -<br />
gen gesetzter Richtung. Hitlers Truppen<br />
trieben die deutsche Emigration vor sich<br />
her, in Richtung Süden.<br />
Man kann versuchen, die Erinnerung an<br />
alte Fotografien wie Folien über dieses<br />
Pan orama zu legen. Auf die ockerbraunen<br />
Hügel die schwarz-weißen Karosserien um -<br />
gestürzter Automobile. Auf die Land stra -<br />
ße, die sich in langen Kurven bergauf win -<br />
det, einen schwarz-weißen Strom von<br />
Men schen. Für viele führte der Weg über<br />
Portbou damals in die Freiheit. Das Dorf<br />
hätte zu einem Symbol der Rettung werden<br />
können. Stattdessen lastet der Selbst -<br />
mord eines Mannes wie Blei auf seiner<br />
Geschichte. Seine Leiche wurde auf dem<br />
Friedhof bestattet, umgebettet und ging<br />
später in einem Massengrab verloren. Wal -<br />
ter Benjamin, Philosoph und Kritiker, ge -<br />
boren am 15. Juli 1892 in Berlin, gestorben<br />
am 26. September 1940 an einer Über -<br />
dosis Morphium in Portbou, <strong>Katalonien</strong>.<br />
Sein Exil hatte 1933 begonnen, mit der<br />
Aus wanderung nach Paris. 1940, erneut<br />
auf der Flucht vor Hitlers Truppen, versuchte<br />
er in Marseille erfolglos, sich als<br />
französischer Matrose verkleidet auf ei -
Die letzte Passage<br />
nem Frachter einzuschiffen. Das Institut für<br />
Sozialforschung hatte ihm ein Visum für<br />
die USA besorgt. Auch verfügte Benjamin<br />
über die nötigen Transitvisa für Spanien<br />
und Portugal. Was fehlte, war die Aus -<br />
reiseerlaubnis für Frankreich – seinerzeit<br />
heikel zu beschaffen, weil das Vichy-Re -<br />
gime nicht wenige Antragsteller direkt<br />
an die deutschen Besatzer auslieferte.<br />
An einem späten Abend im Sep tem -<br />
ber 1940 klopft ein Mann mit grau -<br />
em Haar, dichtem Schnauzbart und<br />
runder Brille an der Haustür der deutschen<br />
Exilantin Lisa Fittko, die da mals in<br />
einer kleinen Dachwohnung in Port-Ven -<br />
dres lebte. „Gnädige Frau, ent schul digen<br />
ihren Schützlingen im Morgengrauen am<br />
Stadtrand. Am Ortsausgang von Banyuls,<br />
nachdem man den silbernen kleinen Fluss<br />
überquert hat, führt der Weg durch Puig<br />
del Mas. Heute parken Autos im trockenen<br />
Flussbett. An der Brücke weist ein<br />
erstes Schild den Weg. Die Sonne steht<br />
hoch hinter Schleierwolken. Wenn wir<br />
mit den Weinbauern morgens vor Son -<br />
nenaufgang, zwischen vier und fünf Uhr,<br />
aus dem Dorf in die Hügel hinaufziehen,<br />
wenn wir uns in nichts von ihnen unterscheiden,<br />
kein Gepäck tragen – et surtout<br />
pas de rucksack! (der Rucksack ist das<br />
sprichwörtliche Kennzeichen der Deut -<br />
schen) – , dann kann kein Gendarm und<br />
„Die Welt gerät aus den Fugen, aber<br />
Benjam<strong>ins</strong> Höflichkeit ist unerschütterlich.“<br />
Sie bitte die Störung, hoffentlich komme<br />
ich nicht ungelegen.“ In ih ren Mem oiren<br />
schrieb Fittko später: Die Welt gerät aus<br />
den Fugen, dachte ich, aber Benjam<strong>ins</strong><br />
Höf lichkeit ist unerschütterlich. Zusam -<br />
men mit ihrem Mann hat Lisa Fittko, als<br />
Jüdin selbst vom Nazire gime ver folgt, in<br />
den Jahren 1940/41 Dut zen den von Flücht -<br />
lingen über die grüne Grenze nach Spa -<br />
nien geholfen, ehe auch sie aus Europa<br />
fliehen mussten.<br />
Die Zugfahrt von Portbou nach Banyuls<br />
dauert zehn Minuten. Vor knapp zehn<br />
Jah ren erst wurde der genaue Verlauf der<br />
Flucht route rekonstruiert, auf Grundlage<br />
historischer Dokumente. Seitdem trägt<br />
der alte Schmugglerpfad den Namen<br />
Ruta Walter Benjamin, gelb markiert in<br />
Frank reich, bordeauxrot in Spanien. Sie<br />
be ginnt am Strand von Banyuls, wo am<br />
Mit tag Familien in der Sonne braten und<br />
auf Tischen im Schatten von Platanen die<br />
schweren Weine der Region in Gläsern<br />
dämmern. Die Fittkos trafen sich mit<br />
kein Zöllner uns von den Einheimischen<br />
unterscheiden.<br />
Eine Frau Gurland und ihr Sohn hatten<br />
Ben jamin nach Banyuls begleitet, auch<br />
sie auf der Flucht vor den Nazis. Gemein -<br />
sam war die Gruppe schon am Vorabend<br />
in die Berge gewandert. Lisa Fittko ging<br />
den Weg zum ersten Mal und wollte sich<br />
zunächst orientieren. Benjamin soll eine<br />
schwere Aktentasche bei sich gehabt ha -<br />
ben. Er war damals 48 Jahre alt, herzkrank.<br />
Dennoch ließ er nicht von seinem<br />
schweren Gepäck. „Wissen Sie“, erklärte<br />
er, „diese Aktentasche ist mir das Aller -<br />
wichtigste. Ich darf sie nicht verlieren.<br />
Das Manuskript muss gerettet werden. Es<br />
ist wichtiger als meine eigene Person.“<br />
Als die Gruppe am späten Nachmittag<br />
um kehrte, blieb Benjamin auf einer Lich -<br />
tung in den Bergen zurück. Er wolle die<br />
Nacht im Freien verbringen, sagte er, und<br />
hier am nächsten Morgen auf sie warten.<br />
Benjamin fürchtete, die Strecke nicht am<br />
Stück bewältigen zu können.<br />
39
Walter Benjamin<br />
In Puig del Mas zweigt der Weg an einem<br />
Parkplatz ab vom Asphalt. Treppen führen<br />
steil hinab, vorbei an Brombeer -<br />
büschen und Olivenbäumen. Auf einer An -<br />
höhe lesen Arbeiter Trauben in den Wein -<br />
bergen. Sie werden die letzten Menschen<br />
sein, denen die Wanderin an diesem Tag<br />
bis zur Ankunft in Portbou begegnet.<br />
Keine Ausflügler, keine Benjamin-Pilger.<br />
Nur hin und wieder ein gelber Balken auf<br />
dem Fels, auf einer Baumrinde, ein Schild,<br />
das ihr versichert, nach wie vor auf dem<br />
richtigen Weg zu sein, der sich durch die<br />
Weinberge windet, zwischen Rebstöcken<br />
hindurch, die voll von beinahe reifen,<br />
dunk len, süßen Banyuls-Trauben hingen,<br />
über Bergkämme, spärlich von Büschen<br />
und Bäumen beschattet, hinauf in die<br />
Pyrenäen. Im Rücken schrumpft Banyuls<br />
im Streulicht des Mittags zu einem Fleck<br />
am Horziont, dahinter das unwirkliche<br />
blaue Meer und die Bergketten mit den<br />
grünen Weinbergen, dazwischen schon<br />
etwas Gold, und ein Himmel so blau wie<br />
das Meer. Man kann es nicht schildern,<br />
man muss dort gewesen sein. Immer steiler<br />
steigt der Weg an, über Felsen und<br />
Ge röll, vorbei an einem kirchturmhohen<br />
Strommast. Steingraue Grillen springen<br />
durch den Staub.<br />
An einer Wegbiegung in der Ferne sind<br />
Piniengruppen zu erkennen. Fittko er -<br />
wähnt sie in ihrem Bericht als Richtungs -<br />
weiser, aber es werden nicht dieselben<br />
sein. Oft brennt es hier im Sommer, wenn<br />
die Sonne über Monate jeden Busch zu<br />
stacheligem Gestrüpp dörrt und die trocke -<br />
ne Erde unter den Sohlen splittert. An -<br />
geblich hat die Gruppe an einer Quelle,<br />
auf etwa einem Drittel der Route, geras -<br />
tet. Noch heute rinnt die Font del Bana<br />
als dünner Strahl aus dem Fels, hummelumsummt.<br />
Drei Stunden Wanderung und<br />
noch immer Banyuls im Rücken. Auf der<br />
Rückseite der Wegtafel hat jemand die<br />
Inschrift „quel beau pays ...“ hinterlassen,<br />
was für eine schöne Landschaft. Der Be -<br />
griff „Weg“ wurde nun mehr und mehr<br />
zur Übertreibung. Dann und wann war<br />
40<br />
ein Pfad zu sehen, häufiger aber war es<br />
nur eine kaum erkennbare Spur zwischen<br />
den Geröllblöcken. Die letzten Meter zum<br />
Gipfel in 550 Metern Höhe stechen wie<br />
Meilen in den Waden. Und dann, irgendwann,<br />
endlich kommt Wind auf. Erst<br />
leicht, dann immer stärker, um oben, mit<br />
voller Kraft die schweißnasse Haut zu<br />
trock nen. Weit unten, von wo wir ge kom -<br />
men waren, sah man wieder das tiefblaue<br />
Mittelmeer. Auf der anderen Seite, vor<br />
uns, fielen schroffe Klippen ab auf eine<br />
Glasplatte aus durchsichtigem Türkis – ein<br />
zweites Meer? Ja, natürlich, das war die<br />
spanische Küste. Hinter uns, im Norden, im<br />
Halbkreis, <strong>Katalonien</strong>s Roussillon mit der<br />
<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong>, der Zinnober-Küste, einer<br />
herbstlichen Erde mit unzähligen gelb-ro -<br />
ten Tönen. Ich schnappte nach Luft. Sol -<br />
che Schönheit hatte ich noch nie gesehen.<br />
Keine Schranke, kein Zaun, kein Stein<br />
mar kiert die Grenze zwischen Frank -<br />
reich und Spanien, die doch irgendwo<br />
hier oben ent lang des Bergkamms verläuft,<br />
den karstigen Grund in französisches<br />
und spanisches Territorium teilt. Ein<br />
Schild weist nach Portbou, das unten,<br />
hin ter dicken Bergfalten liegt. Man kann<br />
von hier den Kirchturm erkennen und<br />
den Bahnhof, die blauen <strong>Buch</strong>ten von<br />
Colera und Llan çà. Unvermeidlich ist der<br />
Abgleich der eigenen Erleichterung mit<br />
dem Gefühl, das die Flüchtlinge bei diesem<br />
Anblick em pfunden haben müssen.<br />
Über den Berg. Das stechende Weiß von<br />
Banyuls aus den Augen. Hoffnung und<br />
die Illusion naher Ret tung, Sicherheit.<br />
Auf spanischer Seite fällt der Weg steil<br />
ab. Irgendwo hustet eine Herde Ziegen,<br />
die sich leichtfüßig in höhere Regionen<br />
verzieht, wenn man ihr zu nahe kommt.<br />
Anders als in Frankreich, wo die Beschil -<br />
derung der Route die nur dünnen historischen<br />
Fakten vermittelt, stehen in Spanien<br />
Benjam<strong>ins</strong> Worte in der Landschaft, in<br />
vierfacher Übersetzung. „Die Menschheit<br />
soll versöhnt mit ihrer Vergangenheit<br />
scheiden – und eine Form des Versöhnt -<br />
se<strong>ins</strong> ist die Heiterkeit.“ Ein Zitat aus dem
Die letzte Passage<br />
Passagen-Werk. Die Wanderin erreicht<br />
Port bou am frühen Abend.<br />
Zahllose Flüchtlinge haben sich in jenen<br />
Jahren auf diesem Weg über die Pyre -<br />
näen in Sicherheit gebracht. Ausge rech -<br />
net Walter Benjamin jedoch untersagten<br />
die spanischen Behörden die Weiterreise.<br />
Eine neue Verfügung, hieß es. Er muss<br />
über zeugt gewesen sein, die Flucht über<br />
die Berge kein zweites Mal zu überstehen.<br />
Das Hotel, in dem er sich das Leben<br />
nahm, hat die Verwaltung später kaufen<br />
wollen, ohne genaue Vorstellung davon,<br />
wie museal damit zu verfahren wäre.<br />
Aber der geforderte Kaufpreis war ohnehin<br />
zu hoch. Jetzt ist das Sterbezimmer<br />
von Portbou. Das Monument des israelischen<br />
Künstlers Dani Karavan wurde<br />
1994 zu Benjam<strong>ins</strong> Gedenken errichtet,<br />
auf der Glasplatte am Ende des Tunnels<br />
ein letztes Zitat: „Schwerer ist es, das Ge -<br />
dächtnis der Namenlosen zu ehren als das<br />
der Berühmten. Dem Gedächtnis der Na -<br />
menlosen ist die historische Konstruktion<br />
geweiht.“ Und obwohl es kaum zu glauben<br />
ist, malt die untergehende Sonne<br />
ein en Regenbogen ans untere Ende der<br />
Wolken.<br />
Dieser Beitrag von Karin Ceballos Be tan cur ist erstmals<br />
in der Wochenzeitung DIE ZEIT, Ausgabe 37/2010, er -<br />
schienen. Einige Angaben wurden 2017 aktualisiert.<br />
„Ich schnappte nach Luft. Solche<br />
Schönheit hatte ich noch nie gesehen.“<br />
Teil einer Eigentumswohnung. Gegen -<br />
über der karmesinroten Fassade probieren<br />
Touristen in einem Kramladen Son -<br />
nen brillen.<br />
Über seine letzten Stunden in Portbou ist<br />
wenig bekannt, manches widersprüchlich.<br />
Frau Gurland, Benjam<strong>ins</strong> Begleiterin, will<br />
viele Stunden nach der Einnahme des<br />
Morph<strong>ins</strong> noch mit dem Sterbenden ge -<br />
sprochen haben – was Mediziner schlechterdings<br />
für unmöglich halten. Und wa -<br />
rum ließ der katholische, franquistische<br />
Priester die Bestattung Benjam<strong>ins</strong>, eines<br />
jüdischen Selbstmörders, auf dem Dorf -<br />
friedhof zu? Fragen, die man niemandem<br />
mehr stellen kann. Die Zeitzeugen sind<br />
längst verstorben. Laut Behördenproto -<br />
koll fand man beim Toten eine Mappe<br />
„con unos papeles mas de contenido desconocido“,<br />
mit Papieren unbekannten In -<br />
halts. Benjam<strong>ins</strong> letztes Manuskript ist<br />
verschollen.<br />
Am Abend fegt der Tramontana in Böen<br />
über die Plattform hinter dem Friedhof<br />
Mein Weg über<br />
die Pyrenäen<br />
Erinnerungen<br />
1940/41<br />
von Lisa Fittko<br />
336 Seiten<br />
Deutscher<br />
Taschenbuch Verlag<br />
ISBN: 978-<br />
3423621892<br />
9,95 €<br />
Uneitel, anschaulich<br />
und persönlich er -<br />
zählt Lisa Fittko von ihrem E<strong>ins</strong>atz als Flucht -<br />
hel ferin. Mit ihrem späteren Mann, Hans<br />
Fittko, organisierte sie in Zusammen arbeit<br />
mit der Fluchthilfe orga nisation Emer -<br />
gency Rescue Com mittee und dessen<br />
Repräsen tanten in Marseille, Varian M.<br />
Fry, die Flucht von Menschen, die durch<br />
die deutsche Besat zung und das Vichy-Re -<br />
gime bedroht waren.<br />
1941 ge lang die eigene Flucht nach Kuba.<br />
1948 siedelte sie mit ihrem Mann Hans<br />
nach Chicago in die USA über.<br />
41
Tour 4 Fluchtroute Walter-Benjamin-Weg<br />
E<br />
ine wunderschöne Bergwanderung<br />
über die küstennahen Pyrenäen. Der Weg<br />
folgt der Flucht route von Walter Benja min<br />
und Hunderten weiteren Emigran ten, die vor<br />
den Nazis fliehen mussten. Bei gutem Wet ter,<br />
ohne starken Wind, keine wirklich schwierige<br />
Wan der ung. Der lang gezogene An stieg er for -<br />
dert Kon dition, einige Passagen Tritt sich er -<br />
heit, aber Berichte über gefährliche oder aus -<br />
gesetzte Stel len sind über trieben. We gen der<br />
oft fehlenden Markier ung ist im Abstieg et -<br />
was Orien tie rungs sinn erforderlich.<br />
1<br />
Der Weg beginnt<br />
1 42°28'52.61"N 3°7'46.20"E<br />
an der Mairie, dem<br />
Bürgermeisteramt. Schließlich war es der da -<br />
malige Bürgermeister von Banyuls-sur-Mer<br />
Vin cent Azéma, der Lisa Fittko von dem ehe -<br />
maligen Schmugglerweg „La route Lister“ er -<br />
zählte und ihn ihr bis <strong>ins</strong> kle<strong>ins</strong>te Detail be -<br />
schrieben und aufgezeichnet hat.<br />
Anfahrt mit dem 1-Euro-Bus, Linie 400<br />
bis zur Haltestelle am Office de Tou -<br />
risme. Vom Bahnhof sind es 10 Min. Fuß -<br />
weg bis zum Ausgangspunkt.<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5
5 Stunden<br />
14 km • 640 HM<br />
600<br />
Coll de Rumpissar<br />
400<br />
200<br />
0<br />
m<br />
2 4 6 8 10 12 km<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
u Mittel bis schwer<br />
u Wegen der Länge der<br />
Wanderung und des recht<br />
gerölligen Abstiegs gute<br />
Kondition erforderlich.<br />
u Nicht bei oder direkt<br />
nach Regen gehen. Auch<br />
starker Wind macht die<br />
Tour sehr anstrengend.<br />
<strong>Blick</strong> zurück auf Banyuls-sur-Mer.<br />
An der Mairie ist der Weg als Chemin Walter Benjamin ausgeschil -<br />
dert. Auf der dazu angebrachten Karte endet der Wanderweg wundersamerweise<br />
an der span ischen Grenze ... Man folgt nun der gelben<br />
Mar kierung auf der Ave nue Géné ral de Gaulle stadt -<br />
auswärts. Nach 350 m erreicht man den Fluss La Baill aury und geht<br />
„Nicht zu gehen, das wäre<br />
das eigentliche Risiko.“<br />
Walter Benjamin<br />
weiter, bis man eine Eisen bahnbrücke unterquert. Direkt danach<br />
nimmt man nach links die Brücke über den Fluss und geht geradeaus<br />
weiter Richtung Puig del Mas. Auch an Abzweigen vorbei, die<br />
Avenue Pierre de Marca ansteigen. Kurz nach dem abgehenden<br />
Chemin du Mas Guillaume hält man sich nach links zum Place Abel<br />
Pages mit Hin weis tafel zum Wander weg. An der nächsten Quer -<br />
straße we ni ge Meter nach rechts, dann links und direkt wieder<br />
rechts in den Boule vard des Évadés de France abbiegen. Die<br />
nächste Straße geradeaus überqueren und die gegenüberliegenden<br />
Treppen stu fen zu einem schmalen Pfad absteigen. Der Weg verläuft<br />
durch ein Bach tal, man trifft auf eine kleine Straße und geht nach<br />
rechts aufwärts. 60 m weiter nimmt man den Weg nach links, das<br />
erste Stück auf einer Betonrampe und folgt der Aus schil derung Coll<br />
del Bast 1 km. Nach 200 m biegt er scharf nach links ab und bald<br />
wieder scharf nach rechts. Der Pfad zieht sich, vorbei an einem<br />
Häuschen, steil aufwärts. 350 m später geht es im Weinberg scharf<br />
nach rechts und man erreicht eine kleine Straße, der man nach links<br />
leicht aufwärts folgt. Die Straße nun 500 m bis zum Coll del Bast<br />
ansteigen. Hier am Ab zweig zunächst wenige Meter nach links und<br />
43<br />
Wegmarkierung<br />
Auf der französischen<br />
Seite<br />
gelb markiert,<br />
auf der spanischen<br />
Seite<br />
rot. Oft ist aber<br />
eine schwarze<br />
Markierung<br />
besser zu finden.<br />
Wanderkarte<br />
Zum Download:<br />
opentopomap.org.<br />
In gedruckter Form, für die<br />
französische Seite: 2549OT<br />
Banyuls, topografische<br />
Wanderkarte 1:25 000,<br />
EAN/ISBN: 3282112549043.<br />
Für die spanische Seite:<br />
Die vom Institut Cartogràfic<br />
i Geo lògic de Catalunya<br />
herausgegebene Karte<br />
1:50 000 ist keine Hilfe, ein<br />
zu kleiner Maßstab und der<br />
Weg ist nicht eingezeichnet.<br />
App<br />
Der Walter-Benjamin-Weg in<br />
elf Stationen, zur „ersten<br />
Annäherung an die Person<br />
Walter Benjamin, an die Um -<br />
stände und Hintergründe seiner<br />
Flucht, an Parallelen von<br />
damals zu heute“ mit GPS-<br />
Track, Hintergrund in for ma -<br />
tio nen, O-Tönen etc. unter<br />
historia-viva.net. Geeignet<br />
für Android-Geräte auch<br />
ohne Mobilfunk ver bin dung,<br />
erhältlich im App-Store.
Fortsetzung Tour 4 Walter-Benjamin-Weg<br />
anschließend nach rechts, an der Ge -<br />
denktafel für Walter Benjamin den schmalen<br />
Pfad aufwärts Richtung Coll de Rum pissar<br />
3,5 km gehen. Steil ansteigend kommt man<br />
zu einem etwas breiteren Quer weg, der sich<br />
hier teilt. Man nimmt den oberen der beiden<br />
Wege nach rechts leicht aufwärts. Achtung:<br />
Nach 250 m biegt<br />
2 Scharf rechts abbiegen<br />
nach scharf rechts<br />
an stei gend ein schmaler Pfad ab. Der Ab zweig<br />
liegt hinter Büschen und ist die ersten Meter<br />
sehr geröllig, daher übersieht man ihn leicht!<br />
hat. „Jetzt saß ich hoch oben in den Pyrenäen,<br />
aß ein Stück Brot ... und schob Benjamin die<br />
Tomaten zu, als er fragte »Gnä dige Frau,<br />
wenn Sie gestatten, darf ich mich bedienen?«<br />
Ja, so war er, der alte Ben jamin mit seinem<br />
spanischen Hofzeremoniell“ (Lisa Fittko in<br />
ihren Memoiren Mein Weg über die<br />
Pyrenäen).<br />
Der Pfad verläuft nun in stetem Auf und Ab<br />
etwas mehr als die ausgeschilderten 1,5 km am<br />
Hang entlang. Manchmal über kleine Geröll -<br />
felder oder mit einigen Stufen im Fels.<br />
Der Weg wird bald besser und auch etwas<br />
breiter. An Abzweigen vorbei bis zu einer<br />
scharfen Rechtskurve. Hier geradeaus den<br />
deut lich gelb markierten schmalen Pfad aufwärts<br />
nehmen. Man wandert 500 m, nun mit<br />
Aus blick auf den Torre del Querroig, kräftig<br />
nach oben bis zu einem Fahrweg. Hier nach<br />
rechts der Aus schilderung Coll de Rum pissar<br />
2 km und Chemin Walter Ben jamin folgen.<br />
Bald nach einer Linkskurve biegt man nach<br />
scharf rechts ab. Keine 200 m weiter, an der<br />
Font del Bana verlässt man den breiten Weg<br />
und geht geradeaus den schmalen Pfad Rich -<br />
tung Coll de Rum pissar 1,5 km. Hier befindet<br />
sich auch eine<br />
3 Quelle/Picknickplatz<br />
Tafel, die daran<br />
erinnert, dass die Gruppe von Lisa Fittko und<br />
Walter Benja min an der Quelle Rast gemacht<br />
44<br />
„Heute, wo Benjamin als einer der wichtigsten<br />
Gelehr ten und Kritiker des 20. Jahrhunderts gilt,<br />
heute werde ich manchmal gefragt: Was hat er<br />
über das Manuskript gesagt?“ (siehe Seite 39)<br />
„Hat er darin ein neues philosophisches System<br />
entwickelt? Du lieber Him mel, ich hatte alle<br />
Hän de voll zu tun, meine kleine Gruppe bergauf<br />
zu führen; die Philo so phie musste warten,<br />
bis wir über den Berg waren.“<br />
Kurz vor dem Pass zieht sich der Weg nach<br />
links aufwärts zum 531 m hohen Coll de Rum -<br />
pissar und man<br />
4 Spanische Grenze<br />
erreicht die spanische<br />
Grenze, die genau auf dem Höhenzug<br />
verläuft. „Vor uns fielen schrof fe Klippen ab auf<br />
eine Glasplatte aus durch sich tigem Türkis – ein<br />
zweites Meer? Ja, natürlich, das war die spanische<br />
Küste.“
Bilder oben und links: Der Pass Coll de Rumpissar auf 531 m ist erreicht.<br />
Man folgt nun nach links leicht abwärts dem<br />
Richtung Portbou ausgeschilderten Pfad. Ein i -<br />
ge Meter weiter macht der Weg eine Rechts -<br />
kurve und ist nun auch als Walter-Ben ja min-<br />
Weg (spanisch: Ruta Walter Benjamin) ge -<br />
kennzeichnet. Man folgt ab jetzt der roten<br />
Mar kierung, die aber sehr verblasst und<br />
manchmal schwer zu finden ist. Im Abstieg<br />
hilft eine zusätzliche Markierung mit schwarzem<br />
Doppelbalken.<br />
Es geht über einen gerölligen, schmalen Pfad<br />
ab wärts. Man erreicht einen etwas breiteren,<br />
ver wachsenen Querweg, läuft einige Meter<br />
nach links aufwärts und folgt danach der Aus -<br />
schil derung nach rechts abwärts. Über einen<br />
sehr schmalen Weg hinunter und dann ein en<br />
Ab zweig nach rechts<br />
nehmen (ge radeaus ist<br />
mit gekreuzten schwarzen<br />
Balken gekennzeichnet).<br />
Ins ge samt er -<br />
Genau! Schild unterwegs ...<br />
for dert dieser Abschnitt<br />
et was Orien tierungs -<br />
sinn. An einer Gedenk ta fel mit Zitaten von<br />
Walter Ben ja min hält man sich links weiter<br />
abwärts. Bald nach einer weiteren Tafel führt<br />
der Pfad auf einen breiten Schotterweg, den<br />
man nach links nimmt (die Markierung ist erst<br />
etwas später zu sehen). Um eine Kurve herum,<br />
mit <strong>Blick</strong> auf einen kleinen Stausee, sind weitere<br />
Gedanken von Walter Benjamin festgehalten,<br />
die einen Eindruck von seinem philo -<br />
sophischen Werk vermitteln, z. B. „Weil sie<br />
stumm ist, trauert die Na tur. Doch noch tiefer<br />
führt in das Wesen der Natur die Umkehrung<br />
dieses Satzes ein: die Traurigkeit der Natur<br />
macht sie verstummen.“<br />
Wenige Hundert Meter später verlässt man<br />
nach rechts den breiten Weg und folgt auf<br />
schmalem Pfad abwärts der Ruta Walter Ben -<br />
ja min. Schnell wird der Weg breiter und führt<br />
an einer Weggabelung nach rechts weiter in<br />
Serpentinen hinunter. Vorbei an einem Haus<br />
und nach rechts über eine Brücke. Am Weg -<br />
weiser folgt man diesem nach links Richtung<br />
Portbou 2,5 km. Die Straße verläuft nun am<br />
breiten, als Schutz vor Überschwemmungen<br />
ausgebauten Kanal entlang. Man erreicht die<br />
hohen Mauern der gigantischen Gleisan la -<br />
gen und überquert kurz darauf eine Brücke.<br />
Weiter nach rechts führt ein langer, etwas un -<br />
5 Tunnelpassage<br />
heimlicher, aber be -<br />
leuch te ter Tunnel<br />
unter dem Rangier bahn hof hin durch. Ge rade -<br />
aus leitet die Rambla direkt zum Strand von<br />
Portbou. Durch das Dorfzentrum gelangt man<br />
vorbei an der Markthalle hoch zum Bahnhof.<br />
Eingang zur Mairie von Portbou.
Das Meeresreservat Cerbère-Banyuls<br />
Wandern mit Schnorchel: das<br />
Meeresreservat Cerbère-Banyuls<br />
Gastbeitrag von Michael Homeyer<br />
Geografie<br />
Wenn die Monts Albères, die östlichen<br />
Aus läufer der Pyrenäen, <strong>ins</strong> Mittelmeer ab -<br />
fallen, formen sie eine wunderschöne Steil -<br />
küste am Golfe du Lion. Banyuls-sur-Mer<br />
mit seinen fast 5 000 tourismuserfahrenen<br />
Einheimischen liegt an diesem Küs ten -<br />
abschnitt des Golfe du Lion – direkt an<br />
der spanischen Grenze. Von knapp 1 000<br />
Metern Berghöhe ist das Meeres niveau<br />
nach acht Kilometern Luftlinie er reicht.<br />
Das Gebirge taucht im Golfe-du-Lion-Be -<br />
reich bis in Tiefen von 90 Metern ab.<br />
Diese Spannung im Landschaftsbild der<br />
Steilküste der <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> kann ein<br />
Stück weit unter Wasser verfolgt werden:<br />
46<br />
Nicht nur für Ungeübte: Schnorcheln im kristallklaren Wasser des jagdbefreiten<br />
„Sentier sous-marin“ im Meeresreservat lässt auch Profis nicht kalt.<br />
Der Wechsel von Klima und Vegetation in<br />
den Höhenstufen vom Berggipfel bis zum<br />
Meeresspiegel setzt sich ebenso unter<br />
Was ser in Zonierungen der Lebewelt in<br />
den Tiefenstufen fort.<br />
Denn auch der Lebensraum „Meer“ wird<br />
in Zonen unterschiedlicher Umweltbe din -<br />
gungen eingeteilt: Innerhalb der beiden<br />
Großsysteme „Meeresboden (Benthal)“<br />
und „Wasserraum (Pelagial)“ weisen die<br />
lichtreichen Bereiche andere Lebensbe -<br />
dingungen auf als die lichtlosen. Die küs -<br />
tennahen, flacheren Gebiete werden als<br />
neritische, die ozeanischen als pelagische<br />
Region bezeichnet. In der gesamten Mit -
Wandern mit Schnorchel: Sentier sous-marin<br />
tel meerregion wurden bislang mehr als<br />
15 000 Arten beschrieben und ca. 20 %<br />
da von sind nur hier beheimatet, mehr als<br />
die Hälfte davon in hoher Gefährdung<br />
ihrer Bestände. Damit ist die Mittel -<br />
meerregion ein Hotspot der Bio diver sität.<br />
Für das Management einer nach haltigen<br />
Entwicklung der mediterranen Umwelt<br />
hat der Schutz der<br />
Artengemein schaf -<br />
ten und ihrer Le -<br />
bensräume eine zentrale<br />
Priorität.<br />
Unterwasser -<br />
lehrpfad<br />
Eine einzigartige<br />
Idee sorgt heute für<br />
den Transfer dieser<br />
bedeutenden Grund -<br />
kennt nisse. Inmitten<br />
der wettergeschützten<br />
<strong>Buch</strong>t von Peyre -<br />
fite südlich von Ban -<br />
yuls beginnt ein<br />
Wanderweg unter<br />
Wasser am kiesigen<br />
Strand. Mit Schnorchel, Schwimm brille<br />
und Schwimm flossen ausgerüstet, kann<br />
man hier entlang eines ausgeschilderten<br />
„Unter wasser lehrpfades“ den felsigen<br />
Meeres boden und seine Tier- und Pflan -<br />
zen welt erkunden. Diese Grundaus stat -<br />
tung kann gegen eine geringe Ge bühr<br />
ausgeliehen werden, die jungen Be treuer<br />
stehen auch für Fachfragen zur Ver -<br />
fügung. Ein paar Ausstellungswände vermitteln<br />
einen ers ten Eindruck, was auf<br />
den ungeübten Schnorchler zukommt.<br />
Eine schwebende Schönheit unter den Medusen, aber nicht<br />
gerne gesehen: Wer der Leuchtqualle (Pelagia noctiluca; die<br />
„Nachtleuchtende“) zu nahe kommt, kann sich empfindlich<br />
verletzen.<br />
Attraktiv für jedermann wird die Schnor -<br />
chel tour durch den Spezialschnorchel: In<br />
seinem Mundstück ist ein Mikroemp -<br />
fänger <strong>ins</strong>talliert, der Wissenswertes zur<br />
Unterwasserwelt berichtet. Man erfährt,<br />
dass der belichtete Bereich des Benthals<br />
in mehrere Unterzonen unterteilt wird:<br />
die Spritzwasserzone (Supralitoral) oberhalb<br />
der oberen Wasserlinie, Ober- und<br />
Untergrenze des Tidenhubs (Mesolitoral)<br />
und den Bereich lichtbedürftiger Orga -<br />
nismen (Infralitoral; bis maximal 30–50<br />
Meter Tiefe).<br />
Die jeweilige Tier- und Pflanzenwelt der<br />
Zone wird zudem auf Unterwassertafeln<br />
an fünf Bojenstandorten vertieft. Span -<br />
nend ist, dass das betreute Lesen und Hö -<br />
ren direkt in Naturbeobachtungen rund-<br />
Die dicht stehenden, stumpfen Stacheln des Violetten<br />
Seeigels (Sphaerechinus granularis) werden zwei Zentimeter<br />
lang. Zwischen den Stacheln sitzen Putzorgane, die die<br />
Körperoberfläche von Aufwuchs wie Algen und Seepocken<br />
befreien. Einige davon sind mit Giftdrüsen versehen!<br />
47
Das Meeresreservat Cerbère-Banyuls<br />
Schneller Schwimmer der Flachwasserbereiche des westlichen Mittelmeeres: Die überwiegend vegetarisch lebende Goldstrieme<br />
(Sarpa salpa) ist meistens in Schwärmen über Fels- und Sandböden und Seegraswiesen bis 20 Meter Tiefe anzutreffen.<br />
herum umgesetzt werden kann. Die ma -<br />
gische Schönheit ungezähmter Wasser -<br />
wild nis zeigt sich in den farbenfrohen<br />
Fischen von Mittelmeer-Muränen bis re -<br />
viertreuen Zackenbarschen, den Ane -<br />
monen, Krus ten tieren und Seegras be -<br />
ständen. Schon am Strand sind Jungfische<br />
zu beobachten, in der <strong>Buch</strong>t hüllen neugierige<br />
Fisch schwärme nicht selten die<br />
Schwimmer ein. Junge handtellergroße<br />
Meerbrassen beäugen den Schnorchler<br />
und knapp über sandigen Meeresboden -<br />
flä chen wiegt die pulsierende Unter strö -<br />
mung scheinbar schlafende Rote-Meer bar -<br />
ben-Trupps. Von roten Korallen, Mu scheln<br />
und Anemonen bewachsene Fel sen wer -<br />
den durch nahrungssuchende Geiß bras -<br />
sen, Wolfsbarsche und manchmal auch<br />
Doraden abgenagt. Je ruhiger man auf<br />
dem Wasser gleitet, desto intensiver entfaltet<br />
sich das Natur er leb nis.<br />
Förmlich eingefangen von den wunderbaren<br />
Eindrücken des 500 Meter in die<br />
<strong>Buch</strong>t reichenden Lehrpfades vergisst<br />
man allzu leicht, rechtzeitig vor der<br />
Auskühlung das Wasser zu verlassen und<br />
48<br />
sich am kiesigen Strand oder auf einer<br />
Felsplatte wieder aufzuwärmen.<br />
Es war das Ozeanische Institut der Uni -<br />
versität Paris, das mithilfe der Natur -<br />
schutzverwaltung und der Kommunen<br />
den über 500 Meter in das Mittelmeer<br />
hinausreichenden Unterwasserlehrpfad<br />
realisierte. Die betreute Anlage ist nur<br />
während der Hochsaison im Juli und Au -<br />
gust täglich von 12 bis 18 Uhr geöffnet.<br />
Schutzgebiet<br />
Der Unterwasserlehrpfad liegt im Natur -<br />
schutzgebiet Réserve Naturelle Marine<br />
de Cerbère-Banyuls. Das Reservat schließt<br />
sich südlich an den Ort Banyuls an und er -<br />
streckt sich über 6,5 Kilometer bei ungefähr<br />
einem Kilometer Breite die Küste<br />
ent lang bis zum Cap Peyrefite kurz vor<br />
der spanischen Grenze. Als erstes französisches<br />
Meeresschutzgebiet im Jahr 1974<br />
gegründet, ist es bis heute das einzige<br />
französische Reservat, das ausschließlich<br />
auf See liegt.<br />
Die Diplom-Biologin Valérie Schmitt be -<br />
richtet in ihrem Blog, dass „ … sein Ur -
Wandern mit Schnorchel: Sentier sous-marin<br />
sprung zurück auf das Jahr 1969 geht, als<br />
der Bürgermeister von Cerbère, besorgt<br />
über die Umweltschäden dieses Teils der<br />
<strong>Côte</strong> Ver meille durch Touristenscharen,<br />
Überfischung und Verschmutzung, sich<br />
zusammen mit dem damaligen Direktor<br />
des Ob servatoire Océanologique daran<br />
machte, die Möglichkeiten eines Schutz -<br />
gebiets aus zuloten. Die Kooperation zwischen<br />
marinem Reservat und dem meeres -<br />
biologischen Institut besteht noch heute.<br />
Neben Artenschutz und Öffentlichkeitsarbeit<br />
soll vor allem die<br />
For schung unterstützt werden.“<br />
Harte Arbeit für Touristen, Hobby-<br />
Harpuniere und Profi-Fischer: Um<br />
die Regeln in den unterschiedli -<br />
chen Schutz zo nen einzusehen<br />
und einzuhalten, bedarf es eingehender<br />
Be schäftigung mit den<br />
Schutz zie len und einer Haltung in -<br />
nerer Achtung vor diesem Klein od.<br />
Arten<br />
Ausführliche Beschreibungen der<br />
Arten und ihrer spezifischen Le -<br />
bensraumansprüche finden sich<br />
auf den Webseiten des Ozeano -<br />
grafischen Instituts (französisch!)<br />
für felsige lichtdurchflutete Un -<br />
ter wasserregionen und für die<br />
abwechslungsreichen Lockerge -<br />
steinbereiche und offenen Mee -<br />
res böden auf<br />
wwwphp.obs-banyuls.fr/UVED.<br />
Dort klicken Sie auf „Entrez“,<br />
dann „Objectif n°1“ und landen<br />
in einer Liste der Unterwasser -<br />
biotope „Carte de milieux ma -<br />
r<strong>ins</strong>“ mit Angaben zu den heimischen<br />
Arten.<br />
Die wunderschöne Wachsrose (Anemonia viridis) mit ihren 150 bis 200<br />
fünfzehn Zentimeter langen Tentakeln nesselt stark und kann im<br />
Flachwasserbereich Teppiche von mehreren Quadratmetern bilden.<br />
Bedrohungen<br />
Mitarbeiter des Meeresreservats fahren<br />
regelmäßig mit ihrem Boot durch das<br />
Schutz gebiet, um Unterwasserjäger mit<br />
Har punen zu stoppen und unerlaubtes<br />
Fischen und andere Verstöße gegen die<br />
Schutzregeln zu verhindern. Als reviertreue<br />
Küsten- und beliebte Speisefische<br />
sind zum Beispiel Zackenbarsche durch<br />
gezielte Harpunenfischerei bedroht.<br />
Ohnmächtig muss die Patrouille aber zu -<br />
sehen, wie Abfall- und Abwasserein lei -<br />
tungen durch sommerliche Touristen -<br />
scha ren das Meer belasten. Die Klär an -<br />
lage der örtlichen Kommunen am Rand<br />
des marinen Schutzgebiets schlägt Ab -<br />
wäs ser ungereinigt <strong>ins</strong> Meer ab, wenn die<br />
Abwässermengen die Anlage überfordern.<br />
Durch die Nährstoffbelastung verdreckt<br />
das kristallklare Wasser im Natur -<br />
schutzgebiet. Der Meeresboden wird von<br />
einer bräunlichen Bewuchsschicht über -<br />
zogen. Diese Überwucherungserscheinungen,<br />
die vielerorts im Mittelmeer auftreten,<br />
sind besorgniserregende Signale<br />
für die Überlastung des sensiblen Ökosys -<br />
tems Mittelmeer.<br />
49
Das Meeresreservat Cerbère-Banyuls<br />
diversarium wachsen mehr als 500<br />
mediterrane Pflanzenarten aller<br />
Lebensräume der Umgebung: biologische<br />
Vielfalt pur und anschaulich.<br />
Weblinks:<br />
www.biodiversarium.fr<br />
wwwphp.obs-banyuls.fr<br />
Vertiefte ökologische Informationen<br />
Ozeanografisches Institut<br />
Observatoire Océanologique de<br />
Banyuls-sur-Mer<br />
Garten, Aquarium (und Museum)<br />
Als Anziehungspunkt für die Touristen<br />
hat sich auch das in das Observatoire<br />
Océanologique integrierte Aquarium<br />
etabliert, in dem Besucher Meeresorga -<br />
nismen aus der Region bestaunen können.<br />
Etwas altbacken wirken die Lehr -<br />
tafeln, jedoch unübertroffen die Fülle<br />
der gehälterten Arten in ihren jeweiligen<br />
nachgebildeten Lebensräumen. Ein Muss<br />
für diejenigen, welche sich nach ihren<br />
Schnorcheltouren biologisch-ökologisch<br />
orientieren möchten. Achtung: In 2017<br />
wird um- und neugebaut und eine supermoderne<br />
Anlage eröffnet.<br />
Im Juni 2010 wurde der Jardin Médi ter -<br />
ranéen du Mas de la Serre eröffnet, ein<br />
kommerziell betriebener drei Hektar großer<br />
Naturpark auf dem Gelände des ehemaligen<br />
Forschungslabors Arago. Im Bio -<br />
50<br />
Whalewatching<br />
Vor der Küste sind regelmäßige Walund<br />
Delfinbeobachtungen möglich.<br />
Eine Reihe von kommerziellen Anbie -<br />
tern ist zwischen Perpignan und spanischer<br />
Grenze beheimatet – ein<br />
boomendes Geschäft des Ökotourismus.<br />
Unvergessliche Natur erleb -<br />
nisse und praxisnahe Vermittlung<br />
von ökologischen Ansprüchen der<br />
Tiere, Verhalten, Gefährdung und<br />
Schutzmaß nah men zeichnen renommierte<br />
Anbieter aus. Die Anmut der<br />
Tiere und ihre ökologische Funktion<br />
und Bedeutung für uns Menschen<br />
stehen dann im Mittelpunkt. Erfahrene<br />
Anbieter befahren die Aufent halts be -<br />
reiche, ohne die Tiere zu stören. Sie vermeiden<br />
Boots jagden auf gesichtete Ex -<br />
em plare und versprechen nicht das<br />
„Blaue vom Himmel“. Wählen Sie sorgfältig.<br />
Wissenswertes zum Thema:<br />
www.souffleursdecume.com<br />
Michael Homeyer<br />
… berät und unterstützt europäische<br />
Unter nehmen aller Branchen in Sachen<br />
„Nach haltig Wirtschaften“. In seiner<br />
Freizeit erkundet der Landschaftsökologe<br />
und Change-Ma -<br />
nagement-Spezialist<br />
Naturlandschaften<br />
geme<strong>ins</strong>am mit seiner<br />
Frau, um Kraft<br />
zu tanken in der<br />
magischen Schönheit<br />
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Küsten -<br />
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<strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />
mit Collioure und<br />
Cadaqués,<br />
140 Seiten, 22<br />
Wandertouren,<br />
ISBN 978-3-00-<br />
053533-8, 14,80 €<br />
Frankreichs<br />
wilder Süden<br />
96 Seiten, 24<br />
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der mediterranen<br />
Ardèche,<br />
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Die wilden<br />
Berge der<br />
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100 Seiten, 22<br />
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den Cevennen,<br />
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Cerbère<br />
Der Eisenbahnverkehr hat den knapp 1 400<br />
Einwohner großen Grenzort Cer bère (katalanisch<br />
Cervera de la Marenda) bedeutend ge -<br />
macht. Neben Hendaye am Atlantik bildet der<br />
Ort den wichtigsten Schienenübergang von<br />
Frankreich nach Spanien. 1878 wurde das im -<br />
posante Bahnhofsgebäude aus Stahl und Glas<br />
nach einem Entwurf des Architekten Gustave<br />
Eiffel erbaut. Das aufstrebende Dorf Cerbère,<br />
bis dahin ein Ortsteil von Banyuls, er hielt 1888<br />
eigene Stadtrechte. Die unter schied lichen<br />
Spurweiten Frankreichs (europäische Normal -<br />
spur, 1,435 Meter) und Span iens (Breitspur<br />
1,668 Meter) erforderten umfangreiche Gleis -<br />
anlagen für die Rangier- und Verschiebe -<br />
bahnhöfe. Die Reisenden hatten einen längeren<br />
Aufenthalt und brachten Cer bère ein we -<br />
nig Reichtum. Doch seit 2010 die Hochge -<br />
schwin digkeits strecke von Per pignan nach<br />
Figueres eingeweiht wurde, spielt zumindest<br />
der Personenverkehr fast keine Rolle mehr.<br />
52
Luxus aus vergangenen Tagen: Das Hôtel Belvédère du Rayon<br />
Vert liegt wie ein Schiff an den Eisenbahngleisen Richtung<br />
Ortsausgang. Neben einem Speisesaal mit sensationellem<br />
Meerblick verfügte es sogar über einen eigenen Kinosaal.<br />
Office de Tourisme<br />
Avenue du Général<br />
de Gaulle<br />
66290 Cerbère<br />
Telefon 04 68 88 42 36<br />
Geöffnet: in der<br />
Hauptsaison täglich<br />
von 9 bis 19 Uhr, in<br />
der Nebensaison<br />
montags bis samstags<br />
von 9 bis 12 Uhr und<br />
14 bis 18 Uhr.<br />
Überall in Cerbère<br />
anzutreffen: Graffiti<br />
oder Street-Art.<br />
Teile der Fußgänger -<br />
tunnel unter den<br />
Gleisan lagen wurden<br />
von Künstlern in jahrelanger<br />
Arbeit<br />
gestaltet.<br />
Hôtel Belvédère du<br />
Rayon Vert<br />
Dieses ungewöhnliche Hotel in Schiffs form<br />
wurde von 1928 bis 1932 vom Architekten<br />
Léon Baille im Art-déco-Stil erbaut. Es<br />
verfügte über 30 Zimmer, Speisesaal, Kino,<br />
Bar und einen Tennisplatz auf dem Dach.<br />
Cerbère war mit seinem internationalen<br />
Bahnhof einer der bedeutendsten Um -<br />
stiegs orte zwischen Frankreich und Spa -<br />
nien. Auch der europäische Jetset musste<br />
hier warten (siehe links) und suchte für die<br />
Zwangs pause eine geeignete Unter kunft.<br />
Die Blütezeit des Luxushotels war aber nur<br />
von kurzer Dauer, mit Beginn des Spa -<br />
Dieses DIN A2<br />
große Plakat ist<br />
für 10 € im Office<br />
de Tourisme er -<br />
hält lich. Mit den<br />
Einnahmen werden<br />
die weiteren<br />
Re no vierungs -<br />
arbeiten unterstützt.<br />
nischen Bür ger krieges (siehe Seite 14)<br />
wurden die Gren zen ge schlos sen und die<br />
Gäste blieben aus.<br />
Heute versucht ein Nachkomme des ehemaligen<br />
Besitzers das Wahrzeichen von<br />
Cerbère wieder <strong>ins</strong>tand zu setzen. Kul -<br />
turveran stal tungen, Führungen und Ver -<br />
mietung von der zeit zehn Apparte ments<br />
tragen zur Fin anzierung bei.<br />
Führungen nur auf Vor an meldung von<br />
9 bis 11 Uhr und 15 bis 18 Uhr für 5 €.<br />
Appartements für 2 bis 6 Personen, Prei -<br />
se auf Anfrage. Ganzjährig geöffnet.<br />
Telefon 04 68 88 41 54 oder 06 58 80 57 47.<br />
53
Tour 5 Cerbère -- am Fuß des Massif des Albères<br />
L<br />
eichter Rundweg durch die Weinberge<br />
mit schönen Fernblicken auf Cerbère und<br />
die Pyrenäen. Kurzer beeindruckender Ab -<br />
stecher zur spanischen Grenze: Vorbei an den<br />
ehemaligen Grenzanlagen kommt man zur<br />
Er innerungsstätte für die Flücht linge, die<br />
1939 in größter Not über den Coll dels Beli -<br />
tres dräng ten (siehe auch Seiten 22/23).<br />
Der Weg beginnt<br />
1 42°26'29.14"N 3°9'54.78"E<br />
an der Uferprome -<br />
nade links vom Restaurant de la Plage.<br />
Anfahrt mit dem 1-Euro-Bus, Linie 400 bis<br />
zur Haltestelle an der Mairie und dem<br />
Office de Tou risme. Vom Bahnhof sind<br />
es 5 Min. Fuß weg zum Ausgangspunkt.<br />
Die Rue Anatole France, vorbei an einem<br />
kleinen Supermarkt, zum netten Dorflat z ge -<br />
hen. An der Bäckerei dem Entwässerungs kanal<br />
des El Riberal nach links folgen. Vorbei an der<br />
Post ge langt man zum Placette des Transbor -<br />
4<br />
1<br />
3<br />
2<br />
deuses. Eine Skulptur erinnert an die Frauen,<br />
die früher die Apfelsinen am Güterbahnhof<br />
um luden. Vor dem Tunnel der gelben Mar -<br />
kier ung nach links folgen. Etwa 200 m entlang<br />
der Bahnlinie laufen, dann nach rechts<br />
durch die Fuß gänger unterführung. Direkt<br />
danach links den schmalen gerölligen Pfad an -<br />
steigen. Nun geht es 500 m kräftig aufwärts,<br />
bis der Weg nach links die D 914 er reicht. Jetzt<br />
auf der Straße nach rechts; 50 m weiter führt<br />
links, unterhalb der<br />
2 Abstecher zum Pass<br />
ehe maligen Grenz -<br />
ge bäu de ein Abstecher hoch zum Coll dels<br />
Be litres und zur Gedenkstätte.<br />
54<br />
Ohne Ab stecher bleibt man noch 150 m auf<br />
der Straße, bis in der scharfen Linkskurve nach<br />
rechts ein breiter Weg abbiegt, ausgeschildert<br />
mit Mas Mingó 4 km. Bald darauf an einem<br />
Abzweig weiter Rich tung Mas Mingó nach<br />
rechts leicht ab wärtsgehen. Dem bald wieder<br />
ansteigenden Weg über 2 km an Ab zweigen<br />
vorbei folgen.<br />
3 Abzweig nach rechts<br />
Dann nach rechts<br />
den als Piste D.F.C.I. (Weg zur Be kämpf ung<br />
von Waldbränden) No. AL 66 bis ge kenn -<br />
zeich neten Weg hinuntergehen. Es folgen<br />
mehr fach Wege, die in die Weinberge abgehen,<br />
man bleibt jedoch auf dem klar er -
2 Stunden<br />
7 km • 263 HM<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
m<br />
Coll dels Belitres<br />
<br />
1 2 3 4 5 6 km<br />
Kurzer Abstecher zum Coll<br />
dels Belitres und zur<br />
Retirada-Ge denk stätte<br />
(Seiten 22/23): hin und<br />
zurück 400 m.<br />
kennbaren und gelb markierten Hauptweg. Nach 750 m trifft der<br />
Weg auf eine geteerte Straße, die man nach scharf rechts ab -<br />
wärts nimmt. Vorbei an wenigen Häusern wandert man durch die<br />
mit Trockenmauern terrassierten Weinfelder. Die Straße führt am<br />
Bach El Riberal entlang, der nach starken Unwettern zu einem<br />
gewaltigen Strom anschwellen kann. Die ersten Häuser von Cerbère<br />
mit dem oberhalb gelegenen Mas Tonet und später dem Mas<br />
Mingó werden erreicht. Von links kommt ein Bachlauf hinzu, man<br />
geht nach rechts über die Brücke und<br />
4 250 m langer Tunnel<br />
folgt der Straße. Diese führt unterhalb<br />
der Rangier anlagen in einen fast 250 m langen, beleuchteten<br />
Tunnel. Etwa in der Mitte gibt es eine Öffnung und ein langer<br />
Fußgänger tunnel biegt nach links ab, man geht aber geradeaus<br />
weiter. Ein spannender, etwas gruseliger Abschluss der Wande -<br />
rung, der gerade Kindern viel Spaß machen wird. Am Ende des<br />
Tunnels erreicht man den Hinweg und kehrt nach links zurück zum<br />
Aus gangspunkt der Wanderung.<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
u Leicht<br />
u Zu Beginn 500 m kräftiger<br />
Anstieg auf gerölligem<br />
Pfad.<br />
Wegmarkierung<br />
Durchgängig<br />
gelb markiert.<br />
Wanderkarte<br />
2549OT Banyuls, topografische<br />
Wanderkarte 1:25 000,<br />
EAN/ISBN: 3282112549043<br />
Wanderführer<br />
u Im Office de Tourisme<br />
(vom Restaurant de la Plage<br />
einige Meter nach rechts)<br />
erhält man kostenlos eine<br />
Beschreibung von sechs<br />
weiteren Wander ungen<br />
rund um Cerbère.<br />
Einkehr<br />
u Restaurant de la Plage<br />
11 Avenue Géné ral de Gaulle<br />
66290 Cerbère<br />
Telefon 04 68 88 40 03<br />
55<br />
3-Gang-Menü für 16 €, wunderbare<br />
Lachs- oder Thun -<br />
fischtartares. Aus einem<br />
Blog: „Accueil, chaleur,<br />
cuisine, service, c'est juste<br />
exceptionnel !!! :) On reviendra<br />
! :)“
Portbou<br />
Wie sein französisches Gegenstück Cerbère (sie -<br />
he Seite 52) wird auch der keine 1 200 Einwoh -<br />
ner große spanische Grenzort Portbou vom Ei -<br />
senbahn verkehr beherrscht. Das gigantische<br />
Bahnhofs gebäude wurde nicht wie in Cerbère<br />
vom berühmten Gustave Eiffel, sondern vom Ar -<br />
chitekten Joan Torras i Guardiola erbaut. Man<br />
nannte ihn aber wegen seiner gewagten Stahl -<br />
kon struk tio nen den „katalanischen Eiffel“.<br />
Portbous Geschichte war mehrfach eng mit<br />
Krieg und Vertreibung verbunden. Im Pyre -<br />
näen frieden (Seite 14) von 1659 wurde die<br />
Gipfellinie der Pyrenäen zur Gren ze zwischen<br />
Spanien und Frankreich erklärt. Nach dem Spa -<br />
nischen Bürgerkrieg flohen 1939 die Men schen<br />
zu Zigtausenden über Portbou. General Lís ter<br />
ge lang mit dem Res t seiner Trup pe die Flucht<br />
über die Berge nach Frankreich – auf demselben<br />
Weg, den nur ein Jahr später viele Emi gran ten<br />
in Gegenrichtung nach Spanien nah men, heu -<br />
te der Walter-Benjamin-Weg (Seite 42).<br />
Portbou, riesige Eisenbahnanlagen und unheimliche Tunnel: ein<br />
Ort, dessen Charme sich erst auf den zweiten <strong>Blick</strong> erschließt.<br />
Passatges, Gedenkstätte für Walter Benjamin von Dani Karavan.<br />
56
In Spanien sind einige Waren immer noch deut -<br />
lich günstiger als in Frankreich. Das sieht man<br />
in einem Grenzort wie Portbou nicht nur an<br />
den ungewöhnlich vielen<br />
Spirituosen geschäf -<br />
ten. Die Touristen kom -<br />
men auch gerne zum<br />
Res taurant be such<br />
über die Grenze. Und<br />
das hat seine Auswir -<br />
kung en. Die Ver mi -<br />
schung von spanischer<br />
Ta pas-Küche und französischer<br />
Haute Cuisine<br />
befördert Port bou, et -<br />
was übertrieben gesagt, zum „kulinarischen<br />
Mek ka“ der <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong>. Empfehlenswert (sie -<br />
he auch Seite 101): das unscheinbare, aber wun -<br />
der bare Portbou Café<br />
ne ben der Markt halle.<br />
Das Res tau rant Pas -<br />
sat ges mit teils am -<br />
bitionierten, un ge -<br />
wöhn lichen Gerich ten.<br />
Und das Vora mar mit<br />
raffinierter Küche.<br />
Für hungrige Wan -<br />
der er: ein fache Tapas<br />
an der Strandprome -<br />
Passagen, Gedenken an<br />
Walter Benjamin<br />
„Der Friedhof geht auf die kleine <strong>Buch</strong>t,<br />
direkt auf das Mittelmeer; er ist in Ter -<br />
rassen in Stein gehauen. Es ist bei weitem<br />
eine der phantastischsten und schönsten<br />
Stellen, die ich je in meinem Leben gesehen<br />
habe“, Hannah Arendt.<br />
Direkt am Friedhof von Portbou wurde<br />
1994 das Denkmal „Passagen“ eingeweiht.<br />
Auf Anre gung des Bundespräsi den -<br />
ten Richard von Weizsäcker hat der Künst -<br />
ler Dani Karavan dieses überaus be ein -<br />
druck ende Werk geschaffen. Die aus sichts -<br />
lose Lage von Wal ter Benjamin er schließt<br />
sich mit jeder Stufe, die man den rostigen<br />
na de. Schräg, supernett<br />
und gay-friendly:<br />
die Snackbar La Guin -<br />
gu et te.<br />
Oficina de Turismo<br />
Pg. Lluís Companys<br />
17497 Portbou<br />
Telefon 09 72 12 51 61<br />
Geöffnet: Mo. bis Fr.<br />
von 10 bis 14 Uhr und<br />
16 bis 18 Uhr. Am<br />
Wochenende 10 bis<br />
14 Uhr, in der Neben -<br />
saison geschlossen.<br />
Stahlkorridor hinuntergeht. Das Meer, die<br />
Freiheit, direkt vor sich, bleibt nur die Um -<br />
kehr, die Benjamin als den sich eren Tod<br />
an nahm. Bei der Eröff nung sagte Dani Ka -<br />
ravan in Anwesenheit der 84-jährigen ehemaligen<br />
Fluchthelferin Lisa Fittko, es sei<br />
„kein Mahnmal, sondern eine Hom mage<br />
an alle, die der Barbarei zu entkommen<br />
versuchten“. Ein Wunder, dass die Ein -<br />
weihung überhaupt stattfand: Kleinkarierte<br />
Erb sen zähler bliesen über die deutsche<br />
Boule vardpresse zur Hetzjagd gegen die<br />
Gedenk stätte für einen jüdischen Kom mu -<br />
nisten, angeblich wegen Steuerver schwen -<br />
dung. Die Finanzierung gelang aber doch<br />
noch, auch mithilfe der Gemein de Port -<br />
bou und von privaten Spenden.<br />
Weitere Informationen ab Seite 38.<br />
57
Tour 7 Von Llançà zum Kloster Sant Pere de Rodes<br />
Start am Bahn -<br />
1 42°21'59.75"N 3°8'57.21"E<br />
hof von Llançà.<br />
Busverbindung für die Rückfahrt ab El<br />
Port de la Selva gegen 16, 18 und 19 Uhr,<br />
siehe compras.moventis.es/de.<br />
Vom Bahnhof geradeaus die Avinguda d’Eu -<br />
ropa hinunter. Die N-260 kreuzen und noch<br />
300 m der Straße folgen, bis in einer Linkskurve<br />
rechts die Carrer Rafa el Estela abgeht. Diese<br />
bis zur Kirche und nach links ab biegen. An der<br />
nächs ten Straße nach rechts und wieder links<br />
die Car rer Sant Vicenç leicht an steigen. An<br />
1<br />
der Carrer Afo ra nach links und di rekt wieder<br />
rechts gehen. Bei ei nem gelben Haus links die<br />
Car rer de Sant Pere de Ro des hinauf bis zum<br />
Kreis verkehr nehmen. Auf der gegenüberliegenden<br />
Seite be ginnt der weiß-rot markierte<br />
GR 11 in Rich tung des Klosters. Durch Kakteen<br />
und verwilderte Oli ven haine wandert man<br />
über 2 km auf wärts, bis der 356 m hohe Pass<br />
Coll del Pe rer<br />
2 Am Pass scharf rechts<br />
erreicht wird. Hier<br />
biegt man scharf rechts ab (geradeaus geht es<br />
zum Vall de Santa Creu). Es folgt nun ein kräf -<br />
B<br />
ergwanderung mit Traum blicken auf<br />
das Meer und die Ausläufer der Pyre -<br />
näen (siehe Vorseite). An der ro ma -<br />
nisch en Kirche Santa He le na de Ro des<br />
(unten rechts) befindet sich ei n fantastischer<br />
Picknickplatz mit Sicht auf das Klos -<br />
ter Sant Pere de Rodes. Im steilen Ab stieg<br />
entdeckt man Dolmen vor dem Pano ra ma<br />
des weiß getünchten El Port de la Selva.<br />
2<br />
5<br />
3<br />
4<br />
62
tiger An stieg bis auf 464 m<br />
Höhe. Auf einem breiten<br />
Quer weg läuft man 1,5 km<br />
nach links bis zur Durch -<br />
gangs straße. Gegen über führt<br />
die Straße nach Sant Pere de<br />
Rodes. In einer Linkskurve<br />
3 Abstecher zur Kirche<br />
geht nach rechts ein gelb<br />
markierter Pfad zur Kirche<br />
Santa He le na de Ro des ab.<br />
Mit oder ohne Abstecher ge -<br />
langt man nach 1 km zum<br />
Klos ter Sant Pere de Rodes<br />
in exponierter Lage (weitere<br />
Infos auf der nächsten Seite).<br />
Nach der Besichtigung: Hin -<br />
ter der Eingangspforte rechts<br />
die Treppenstufen ab steigen<br />
und rechts weiter auf be -<br />
toniertem Weg bis zum Parkplatz gehen. Achtung: Hier teilt sich<br />
die rot-weiße Mar kierung. Nach rechts führt ein Alter nativweg des<br />
GR sehr steil und geröllig hinab nach<br />
La Sel va de Mar. Man läuft jedoch<br />
4 Geradeaus halten<br />
noch 120 m geradeaus bis zur Durchgangsstraße. Diese wird nach<br />
schräg rechts über quert und einige Trep pen stufen führen zum<br />
schmalen Pfad hinunter. Die rot-weiße Mar kier ung für den GR 11 ist<br />
nur sehr blass zu erkennen. Es geht steil und geröllig bergab und<br />
der Weg kreuzt dreimal die Straße. Wenn die Stra ße erneut<br />
erreicht wird, folgt man dieser um eine scharfe Links kurve herum.<br />
Noch vor dem Ende der Kurve über die Leit planke steigen und nach<br />
rechts abwärts den Pfad nehmen. Wieder auf der Straße, folgt man<br />
ihr 600 m nach rechts. In einer scharfen Rechts kurve nach links<br />
auf einen schmalen Pfad abbiegen. Man kommt zum fantastisch ge -<br />
legenen Dol men Mores Altes II.<br />
5 Dolmen<br />
Danach wird noch zweimal die Straße<br />
gekreuzt. Oberhalb eines Neubau gebietes ein kurzes Stück nach<br />
rechts, dann zwischen den Häusern nach links hinunter zur Straße.<br />
Diese nach links und direkt wieder nach rechts abbiegen. Weiter<br />
nach unten und an der Carrer del Puig dels Di jous nach rechts<br />
leicht aufwärts. Oberhalb der Strand prome nade kommt man heraus<br />
und geht nach rechts. Die Bushaltestelle be findet sich etwa 500 m<br />
später noch vor dem Hafen rechts im Ort.<br />
4 Stunden<br />
12 km • 595 HM<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
m<br />
Sant Pere de Rodes <br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 km<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
u Mittelschwer<br />
u Der Abstieg bei Punkt 4<br />
über den GR 11 ist sehr<br />
steil und geröllig. Es gibt<br />
aber keine wirklich gefährlichen<br />
(ausgesetzten) Stellen.<br />
Wegmarkierung<br />
Durchgängig<br />
weiß-rot für<br />
den GR 11 und<br />
im Aufstieg auch für den<br />
GR 92-0 markiert.<br />
Wanderkarte<br />
Cap de Creus,<br />
mapa excursionista.<br />
Escala<br />
1:25.000.<br />
Editorial Alpina,<br />
ISBN: 978-<br />
8480906210<br />
Einkehr<br />
u Restaurant, Cafeteria,<br />
Grill Pati Blanc<br />
Gardissó, 4; Rafael Estela, 6,<br />
17490 Llançà<br />
Telefon 09 72 38 08 00<br />
63<br />
Toller Innenhof und Garten<br />
in der Altstadt von Llançà.<br />
u Restaurant del Mones -<br />
tir de Sant Pere de Rodes<br />
17489 El Port de la Selva<br />
Telefon 06 10 31 00 73<br />
Menü 22 € inkl. Wein.<br />
u Restaurant<br />
Ca la Paquita<br />
Moll d’En Balleu, 5<br />
17489 El Port de la Selva<br />
Telefon 09 72 38 70 92<br />
Gutes Tagesmenü für 15 €.
Tour 9 Geste<strong>ins</strong>formationen am Cap de Creus<br />
N<br />
ur eine schmale, holprige Straße windet<br />
sich kurvig von Cadaqués auf über 7 km<br />
zum Cap de Creus. Der Gründung des<br />
Natur parks 1998 und der mangelnden Infra -<br />
struktur ist es zu verdanken, dass dieser magische<br />
Ort immer noch recht untouristisch ist.<br />
Auf der Wan derung erlebt man die einmalige,<br />
von der wil den Tramon tana ge formte Ero -<br />
sions land schaft am östlichsten Punkt der<br />
Ibe rischen Halb<strong>ins</strong>el. Dalí holte sich hier Inspi -<br />
ration für viele seiner Bilder.<br />
Nur mit dem<br />
1 42°19'16.74"N 3°17'51.18"E<br />
Fahr rad, Pkw<br />
oder Taxi kann die Wanderung erreicht werden.<br />
Die Park sit ua tion vor Ort ist schwierig.<br />
Der Parkplatz an der Ein fahrt zur Pla de<br />
Tudela wird lediglich am Wochen ende ge öff -<br />
net (Gebühr 5 €), im Win ter nur für angemeldete<br />
Gruppen. Besser auf den 300 m ent -<br />
fernten kleinen Parkplatz ausweichen.<br />
Etwa 2 km vor dem Leuchtturm am Cap de<br />
Creus geht nach links eine mit Schranke gesicherte<br />
Straße zur Pla de Tudela ab. Hier startet<br />
die Wanderung auf befestigter Straße. Vorbei<br />
am Parkplatz liegt auf der rechten Seite<br />
bereits ein erstes Highlight der Tour: die Ge -<br />
ste<strong>ins</strong> formation El camell de Tudela (Foto<br />
rechts unten). Nach links führt ein Ab stecher<br />
zu zwei Stahlkuben, die an die hier von 1962<br />
bis 2004 angesiedelte Ferien anlage des Club<br />
70<br />
6<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Méditerranée er -<br />
2 Renaturierung<br />
innern. Nach der<br />
Er nen nung der Region zum Parc Natural Cap<br />
de Creus wurde die Anlage 2009/2010 komplett<br />
abgerissen und das Gebiet mit großem<br />
Auf wand re na turiert. Etwas unterhalb befindet<br />
sich hierzu ein Infopoint mit Bildern und<br />
Schautafeln. Der Weg zieht sich nach rechts<br />
entlang der Pla de<br />
3 Ste<strong>ins</strong>kulpturen Tudela. Es folgt<br />
eine sensationelle „Stein-<br />
skulptur“ nach der anderen.<br />
Am Wegesrand je -<br />
weils gekennzeichnet mit<br />
ihren in Stahlplatten gravierten<br />
Silhou et ten. Es<br />
conill de Culip (Kanin-<br />
chen, Foto rechts), S’àguila<br />
de Tudela (Adler), El<br />
gorilla und viele andere<br />
Motive. Nur in einer For -<br />
mation sah Dalí keine Tier -<br />
darstellung: El gran masturbador.<br />
Am Ende des befestigten<br />
Weges liegt die Platja de<br />
Culip mit tollen <strong>Blick</strong>en<br />
auf die <strong>Buch</strong>t und die<br />
Rückseite des Far de Cap<br />
de Creus. Man nimmt nun<br />
den Pfad nach rechts ab -<br />
wärts zu einem Wander -<br />
wegweiser. Von dort ge -<br />
rade aus und dann leicht<br />
nach links aufwärts -<br />
4 Zum Strandhaus hinab<br />
gehen, gekenn -<br />
zeich net mit einem roten Pfeil. Über einen fast<br />
am Boden hängenden Ast einer Kiefer hinweg<br />
und nach links den Pfad in<br />
die <strong>Buch</strong>t zum kleinen Strand -<br />
haus absteigen. Dahinter entlang<br />
und über wenige Stufen<br />
zum Strand. Jetzt nach rechts<br />
in ei nem meist trockenen<br />
Bach lauf den zunächst schwer<br />
zu erkennenden Pfad ansteigen.<br />
Ab hier ist gelegentlich<br />
eine beige Plakette mit grünem<br />
Pfeil am Boden oder am<br />
Hang befestigt, an der man<br />
sich orientiert. Über Fels aufwärts<br />
und an einem Abzweig<br />
links halten. Bald darauf verlässt<br />
der Weg das Bachbett<br />
und zieht sich nach links stark<br />
ausgewaschen weiter aufwärts.<br />
An einem kleinen Quer -
2 Stunden<br />
5 km • 145 HM<br />
100<br />
50<br />
0<br />
m<br />
Pla de Tudela<br />
<br />
1 2 3 4 km<br />
weg nach rechts, kurz darauf erreicht<br />
5 GR 11 zum Parkplatz<br />
man die Straße. Diese überqueren und<br />
nach wenigen Me tern geradeaus gelangt man zum weiß-rot mar -<br />
kierten GR 11, dem man nach rechts folgt. Es geht links vorbei an<br />
einem hochmoorartigen Teich und der Weg biegt rechts ab. Bald,<br />
mit <strong>Blick</strong> auf die Straße, zieht sich der Pfad durch die Garrigue mit<br />
vielen Wach holder büschen bis zum Ausgangspunkt am Ab zweig<br />
zur Pla de Tudela.<br />
Zum kleinen, 300 m entfernten Park -<br />
platz: Von hier nach links und dann<br />
6 Alternativparkplatz<br />
nach scharf rechts über den Fels aufwärtsgehen. Den ersten Ab -<br />
zweig rechts ignorieren und anschließend am nächsten die weißrote<br />
Markierung verlassen und geradeaus zum Parkplatz gehen.<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
u Leicht bis mitteschwer<br />
u Bis Punkt 4 leicht, es<br />
geht über einen befestigten<br />
Weg. Ab dort auf schmalem<br />
Pfad und über Felsen, etwas<br />
Trittsicherheit erforderlich.<br />
u Im Naturschutzgebiet die<br />
Wege nicht verlassen.<br />
u Nicht bei starkem Wind<br />
gehen.<br />
Wegmarkierung<br />
Zunächst ohne Markierung,<br />
ab Punkt 4 mit runden<br />
Plaketten mit<br />
Pfeil. Ab Punkt 5<br />
weiß-rot für den<br />
GR 11.<br />
Wanderkarte<br />
Cap de Creus,<br />
mapa excursionista.<br />
Escala<br />
1:25.000.<br />
Editorial Alpina,<br />
ISBN: 978-<br />
8480906210<br />
Einkehr<br />
u Bar/Restaurant<br />
Cap de Creus<br />
17488 Cadaqués<br />
Telefon 09 72 19 90 05<br />
Am Ende der Welt – an<br />
einem der schönsten Plätze<br />
der Welt. Sehr empfehlenswert<br />
die Paella oder<br />
Zarzuela, und vor allem die<br />
indischen Gerichte.<br />
71
Cadaqués<br />
Der unbestritten schönste Ort an der ganzen<br />
<strong>Costa</strong> Bra va: das 3 000 Einwohner große Ca da -<br />
qués. Die spätgotische Kirche Santa Maria<br />
mit ihren barocken Altären liegt am höchsten<br />
Punkt des ehemaligen Fischer dorfs. Sie bildet<br />
das Zentrum und weithin sichtbare Wahr zei -<br />
chen von Cadaqués. Umringt von der Altstadt<br />
mit schmalen, im Fischgrätenmuster ge pflas ter -<br />
ten Gassen, die von der geschützten <strong>Buch</strong>t den<br />
Hang hinaufstreben. Das Bilderbuchdorf im<br />
Naturschutzgebiet Cap de Creus (siehe Sei -<br />
te 64) zieht schon seit Langem Künstler in seinen<br />
Bann. Nachdem Dalí sich im be nachbarten<br />
Port lligat niederließ, kamen Freunde und Kol -<br />
legen in Scharen. André Breton, Gabriel García<br />
Márquez, Luis Buñuel, Marcel Du champ, Max<br />
Ernst, Man Ray und viele andere erlagen der<br />
einzigartigen Ausstrahlung von Cadaqués.<br />
Einkehrtipps: Café/Bar Casino<br />
Plaça Doctor Trèmols (direkt am Hafen)<br />
Telefon 09 72 25 81 37<br />
72
Wunderbares altmodisches Café haus, hier treffen<br />
sich die Einheimischen. Gutes Frühstück,<br />
kleine Tapas und Kuchen. Oder ein Bier direkt<br />
vor der Bar auf der<br />
Hausmauer.<br />
Restaurant<br />
Sa Gambina<br />
C. Riba Nemesi<br />
Llorens (am Port<br />
Doguer, Bild oben<br />
links)<br />
Telefon 09 72 25 81 27<br />
Alteingesessenes<br />
Traditionsrestaurant<br />
mit katalanischen<br />
Fisch spe zialitäten,<br />
super Lage und gutes<br />
menú del día (3-Gang-<br />
Tages menü) für 22 €.<br />
Oficina de Turismo<br />
Carrer d’es Cotxe, 1<br />
(direkt am Hafen)<br />
17488 Cadaqués<br />
Telefon 09 72 25 83 15<br />
Geöffnet: in der Ne -<br />
ben saison Mo. bis Sa.<br />
von 9 bis 13 Uhr und<br />
15 bis 18 Uhr, Mi.-<br />
nach mittag und So.<br />
geschlossen. Im Som -<br />
mer Mo. bis Sa. von<br />
9 bis 21 Uhr, So. 10<br />
bis 13 Uhr und 17 bis<br />
20 Uhr.<br />
Dalís Lieblingsort<br />
Als Kind verbrachte Salvador Dalí viele<br />
Sommer in Cada qués im Haus der Familie<br />
seines Vaters. Er war verzaubert vom<br />
Fischer dorf mit seinen an den Hang ge -<br />
klebten weiß getünchten Häusern und<br />
dem mediterranen Licht. Nach seiner Zeit<br />
in Paris und New York zog es ihn wieder in<br />
die geliebte Heimat zurück. Er kaufte 1930<br />
mehrere kleine Fisch er hütten in Portlligat<br />
bei Cadaqués. In über 40 Jah ren schufen<br />
seine Frau Gala und er nach und nach die<br />
labyrinthartigen Ver bin dungen zwischen<br />
den Zimmern, den In nen höfen und dem<br />
Gar ten. „Eine wahre biologische Struk tur ...<br />
Jedem neuen Im puls in unserem Le ben<br />
entsprach hier eine neue Zelle, ein Raum.“<br />
Salvador Dalí in klassischer Pose: Denkmal des katalanischen<br />
Bildhauers Joaquim Ros i Sabaté am Strand von<br />
Cadaqués.<br />
Dalí-Haus Portlligat<br />
Telefon 09 72 25 10 15<br />
www.salvador-dali.org/museus/portlligat<br />
Geöffnet: 12. Febr. bis 14. Juni und 16. Sept.<br />
bis 8. Jan. 10.30 bis 18 Uhr, 15. Juni bis<br />
15. Sept. 9.30 bis 21 Uhr. Besuch unbedingt<br />
online vorbuchen und die Tickets<br />
eine halbe Stunde vorher abholen. Ohne<br />
Reservierung drohen lange Wartezeiten.<br />
Führungen alle 10 Min. in kleinen Grup -<br />
pen von 8 Personen. Ein tritt 11 €, re -<br />
duziert 8 €, Kinder unter 8 Jahren Ein tritt<br />
frei.<br />
73
Salvador Dalí<br />
Salvador Dalí – ein Genie, ein<br />
Verrückter oder gar ein Rassist?<br />
Am 11. Mai 1904 wurde Salvador Felipe Ja -<br />
cin to Dalí i Domènech in Figueres geboren.<br />
Seine Kindheit im bürgerlichen Elternhaus war<br />
geprägt durch die Strenge des Vaters, eines<br />
renommierten Notars. Sein starker Ordnungs -<br />
sinn und sein ausgeprägtes Bedürfnis nach<br />
Sicher heit stammen wohl aus dieser Zeit. Die<br />
Malerei faszinierte ihn schon als Kind, obwohl<br />
er da noch andere Pläne hatte: „Im Alter von<br />
sechs Jahren wollte ich Köchin werden. Mit sieben<br />
wollte ich Napoleon sein. Und mein Ehr -<br />
geiz ist seither stetig gewachsen.“<br />
Teatre-Museu Dalí<br />
Plaça Gala i Salvador Dalí, 5<br />
17600 Figueres<br />
Telefon 09 72 67 75 00<br />
Ganzjährig geöffnet, montags von<br />
Oktober bis Mai (außer in den Schul -<br />
ferien) geschlossen, letzter Eintritt<br />
45 Min. vor Schließung:<br />
01.01. bis 28.02. 10.30 bis 18 Uhr<br />
01.03. bis 30.06. 9.30 bis 18 Uhr<br />
01.07. bis 30.09. 9 bis 20 Uhr<br />
01.10. bis 31.10. 9.30 bis 18 Uhr<br />
01.11. bis 31.12. 10.30 bis 18 Uhr<br />
Nachtöffnung:<br />
01.08. bis 31.08. 22 bis 1 Uhr<br />
Eintritt 14 €, Kinder unter 8 Jahre frei.<br />
Tickets online: www.salvador-dali.org<br />
In Kursen an der Volkshochschule und im Gym -<br />
nasium wurde Salvadors Talent entdeckt. Da -<br />
raufhin stimmte 1922 der Vater zu, ihn auf die<br />
Academia San Fernando für Malerei und Bild -<br />
hauerei in Madrid zu schicken. Im Stu den ten -<br />
wohn heim lebte er mit Fede rico García Lorca,<br />
dem großen spanischen Ly ri ker, in einem Zim -<br />
mer. Zu einer sexuellen Bezie hung, die Lorca<br />
sich gewünscht habe, kam es nicht. Dalí war,<br />
nach Meinung seiner Au to biografen, homo -<br />
sexuell und begehrte Lor ca sogar, verab scheu -<br />
te aber aus Scham zeitlebens alles Körperliche.<br />
Er pflegte bereits an der Akademie seine Künst -<br />
lerattitüden. Sein späteres Marken zei chen, den<br />
Spazierstock mit goldenem Knauf, hatte er da -<br />
mals schon immer dabei. Dalís Malstil entwi -<br />
ckel te sich vom Impressionismus über Ku bis mus<br />
hin zu ersten surrealistischen The men. 1926<br />
wur de er ohne Abschluss von der Akade mie ver -<br />
wie sen. Er nahm nicht am Examen teil, die Leh -<br />
rer seien unfähig, ihn zu beurteilen.<br />
Eier auf dem Dach, Brötchen an der Wand – das Dalí-Museum<br />
in Figueres ist mit 1,1 Millionen Besuchern (2016) nach dem<br />
Prado das meistbesuchte Museum Spaniens.<br />
74
Surrealismus<br />
Dalí Atomicus, das weltberühmte Foto von Philippe Halsman entstand 1948 aus 28 Einzelbildern.<br />
Dalí ging nach Paris, arbeitete mit seinem<br />
Freund Luis Buñuel am surrealistischen Skan -<br />
dal film L’Âge d’Or und wurde auf Anraten<br />
von Joan Miró Mitglied der Pariser Surrea -<br />
listen-Gruppe um André Breton. Hier lernte<br />
er 1929 die russische Immigrantin Helena, ge -<br />
nannt Gala, kennen und machte sie zu seiner<br />
aus der Sur realis ten-Gruppe. Nach dem Ein -<br />
marsch der Deut schen in Frankreich verließen<br />
Gala und Dalí ihren damaligen Wohnort<br />
Arcachon und gingen in die USA. Der Biograf<br />
Ian Gibson meint „1926 bis 1938 war Dalís<br />
beste Zeit, danach hat er sich wiederholt und<br />
ist zu einem besessenen Showman geworden.“<br />
„Wer interessieren will, muss provozieren.“<br />
Salvador Dalí<br />
Muse und 1934 auch zu seiner Frau. Seine<br />
sexu ellen Obsessionen lebte der „große Mas -<br />
tur bator“ (Dalí über Dalí) in seinen Bildern<br />
und Installationen aus. Gala war es, die den<br />
mitt lerweile sehr erfolgreichen Surrealisten<br />
auch noch stärker in die kommerzielle Ecke<br />
drängte. Avida Dollars wurde Dalí in seiner<br />
Zeit in New York genannt. Ein Anagramm,<br />
erfunden von Breton, der Dalí längst die<br />
Freund schaft gekündigt hatte. „Alle Schwar -<br />
zen müssen als Sklaven gehalten werden“, diese<br />
Äußerung Dalís führte 1937 zum Ausschluss<br />
Nach Kriegs ende wurde Dalí von dem Wunsch<br />
getrieben, in sein Haus in Portlligat zurückzukehren.<br />
Dafür zahlte er einen hohen Preis: Der<br />
Be rufs provo kateur kroch vor dem Faschis ten<br />
Franco zu Kreuze und machte ihm mehrfach<br />
seine Auf wartung. Die Ermordung von fünf<br />
Regime gegnern kommentierte er mit: „Man<br />
müsste noch mehr Leute exekutieren.“ War<br />
Dalí also ein Rassist und Faschist? Immer noch<br />
ein Rät sel. Er ließ offensichtlich zu, dass die Fa -<br />
schisten seine Popularität nutzten. Im Gegen -<br />
zug konnte er unbehelligt arbeiten.<br />
75
Dolmen und Menhire rund um Roses<br />
Überall in Europa findet man Zeugnisse der<br />
Megalithkultur (griechisch: mega = groß,<br />
lit hos = Stein). Archäologische Datierungen<br />
lassen vermuten, dass die Kultur im At lantik -<br />
wenigen Dolmen Skelettteile oder Grabbei ga -<br />
ben gefunden wurden, gibt es auch die Auf -<br />
fas sung, dass einige Dolmen vielleicht von<br />
vorn herein als Kult- oder Versamm lungs stät -<br />
raum ihren Ausgangspunkt hat. Bis heute ist<br />
unklar, wa rum die Men schen um 5 000 vor<br />
Chris tus be gannen, große Bau werke aus Stein<br />
zu errichten. Es ist sehr schwierig, diese Kultur<br />
Dolmen Cista del Llit del General oberhalb von Roses.<br />
zu er grün den, da sie we der nennenswerte Sied -<br />
lungs spu ren noch schrift liche Zeugnisse hinterlassen<br />
hat.<br />
Man nimmt an, dass Dol men (bretonisch:<br />
dol = Tisch, men = Stein) zunächst Bestat tungs -<br />
zwecken dienten, wobei derart aufwendige<br />
Bau ten wohl ausschließlich hochrangigen Per -<br />
sonen vorbehalten waren. Da aber nur in sehr<br />
76<br />
ten kon zipiert waren. Dolmen bestehen in der<br />
Regel aus senkrecht stehenden Stein platten,<br />
auf denen eine oder mehrere große Platten<br />
auf liegen. Ursprünglich waren diese Stein -<br />
tische komplett mit Erde<br />
bedeckt, doch die meisten<br />
von ihnen sind heute freigelegt,<br />
so dass nur noch<br />
die Steine übrig blieben.<br />
Es stellt sich die Frage, wie<br />
Menschen ohne große<br />
tech nische Hilfsmittel Ge -<br />
wichte von mehreren Ton -<br />
nen aufeinanderschichten<br />
konnten. Feld ver suche von<br />
Archäologen haben je -<br />
doch ge zeigt, dass es<br />
durchaus möglich ist, mit<br />
einfachen Mitteln einen<br />
Dolmen zu errichten. Dol -<br />
men sind die zahlenmäßig<br />
häufigsten Bau werke der<br />
Megalithkultur. In der Re -<br />
gion Roussillon auf fran -<br />
zösischer und im Alt Em -<br />
por dà auf spanischer Sei te<br />
fand man bisher 112 Dol -<br />
men und 19 Menhire.<br />
Menhir ist eine bretonische Be zeich nung für<br />
einen aufgerichteten Mono lithen und be -<br />
deutet „langer Stein“, im deutschen Sprach -<br />
raum vol ks tümlich auch „Hinkel stein” ge -<br />
nannt.<br />
Menhir de la Casa Cremada mit <strong>Blick</strong> auf die<br />
<strong>Buch</strong>t von Roses.
Küstenweg von Argelès-sur-Mer bis Roses<br />
Sentier Littoral, Camí de Ronda<br />
Küstenweg heißt auf französisch<br />
Sentier Littoral, auf katalanisch<br />
Camí de Ronda und auf spanisch<br />
(kastilisch) Camino de Ronda. Die Küs -<br />
tenpfade ent lang der Mit tel meerküste<br />
wurden von Fischern seit vielen Jahr -<br />
hunderten ge nutzt, um <strong>Buch</strong> ten und<br />
Dörfer auf dem Land weg zu er reichen.
Ab Mitte des Argelès-sur-Mer<br />
19. Jahr hun derts Collioure<br />
er kannte der Zoll<br />
Port Vendres<br />
den Wert der Wege,<br />
um nach Schmugg lern<br />
Banyuls-sur-Mer<br />
Aus schau zu halten. Die zerklüftete<br />
und damals noch sehr<br />
e<strong>ins</strong>ame Küste mit ihren vielen<br />
versteckten <strong>Buch</strong>ten bot sich für<br />
den Schmuggel geradezu an.<br />
Während der Dämmerung oder<br />
nachts näherten sich die großen<br />
internationalen Han dels schiffe<br />
der Küste. Sie legten in keinem<br />
der Häfen an, sondern verringerten<br />
nur ihre Geschwindig keit, um<br />
einige Kisten oder Fässer mit Schmug -<br />
gelware an Fischerboote zu über -<br />
geben. Die Waren wurden an -<br />
schließend in den zahlreichen<br />
kleinen <strong>Buch</strong>ten oder Höhlen der<br />
Küste versteckt. Von dort be för -<br />
derte man sie zu einem bereitstehenden<br />
Lastwagen und dann zu den<br />
Cerbère<br />
Portbou<br />
Colera<br />
Llançà<br />
Zwischen händlern und Märkten auf dem<br />
Festland. Die Blütezeit des Schmuggels<br />
be gann nach dem Zweiten Weltkrieg und<br />
dauerte bis etwa 1958 an. Viele Produkte<br />
wa ren damals entweder rationiert, be -<br />
grenzt ver fügbar oder verboten.<br />
12 Etappen<br />
Traumküste<br />
Diese länderübergreifende<br />
Strecken -<br />
wan derung führt in 12 Etappen vom<br />
südlichsten Teil der französischen Mit -<br />
telmeerküste bis zum Ende des Na tur -<br />
parks Cap de Creus in Spanien. Die ka -<br />
ta lanische Küste – in Frankreich <strong>Côte</strong><br />
Ver meille, in Spanien <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> ge -<br />
nannt – ist kulturell und geschichtlich<br />
El Port de la Selva seit vielen Jahrhunder ten<br />
eine Einheit. In beiden<br />
Cap de Creus Teilen wird katalanisch ge -<br />
sprochen und man nennt<br />
Cadaqués den französischen Teil auch<br />
Pays Catalan oder Cata -<br />
lunya del Nord. Landschaft -<br />
Platja de lich sind sie von den Aus läu -<br />
Jóncols fern der Pyrenä en geprägt, die<br />
am Cap de Creus ihren un -<br />
vergleichlichen Abschluss finden.<br />
In Frankreich sind die Küstenwege<br />
gelb markiert, in Spanien folgen sie<br />
vielfach der weiß-roten Markierung<br />
des GR 92.<br />
Roses<br />
Mit dem Nachlassen des Schmug -<br />
gels und der moderneren Aus -<br />
stat tung des Zolls gerieten die<br />
Küs ten wege etwas in Vergessen heit. Erst<br />
mit Beginn des Tou rismus An fang der<br />
1970er-Jahre wurde der ein oder andere<br />
Pfad wieder <strong>ins</strong>tand gesetzt, um neue<br />
Bade buchten zu erschließen. Nach und<br />
nach entwickelte sich daraus ein dichtes<br />
Netz von Küstenpfaden, so wie wir es<br />
heute kennen. Einige der früheren Wege<br />
sind allerdings ein Opfer des Baubooms<br />
für Ferienhäuser und Hotels geworden.<br />
Rund um die Ortschaften führen die Wan -<br />
derwege nun gelegentlich durch die Ber -<br />
ge oder ein Stück die Küstenstraße ent -<br />
lang.<br />
Nur selten gibt es etwas schwierigere Passagen, wie hier<br />
zwischen Colera und Llançà. Im Zweifel besser Schuhe und<br />
Strümpfe ausziehen ...<br />
85
Tour 11 Von Argelès-sur-Mer nach Collioure<br />
Start am Office de<br />
1 42°33'12.01"N 3°2'39.72"E<br />
Tou risme.<br />
Anfahrt mit dem 1-Euro-Bus, Linie 400 bis<br />
zur Haltestelle Office de Tou risme. Vom<br />
Bahnhof sind es 30 Min. Fuß weg zum Aus -<br />
gangspunkt.<br />
Von der Touristen-Information die Straße ein<br />
Stück Richtung Collioure gehen und am nächs -<br />
ten Kreisverkehr (Bushaltestelle) nach links zur<br />
Strandpromenade. Dann nach rechts am<br />
Plage des P<strong>ins</strong> entlang eleganter Villen (Cha -<br />
lets), die hier zu Be ginn des 19. Jahr hun derts<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
86<br />
von reichen Fa mi -<br />
2 Villenviertel Argelès<br />
lien erbaut wurden.<br />
An ei nem Wanderwegweiser folgt man<br />
der Ausschilderung und der gelben Mar -<br />
kierung Richtung Port Argelès und Collioure.<br />
Am Ende der Promenade nach rechts und di -<br />
rekt nach links auf einer Fußgängerbrücke den<br />
Fluss La Massana überqueren. Nach links und<br />
wieder rechts geht<br />
3 Jachthafen<br />
man nun am Ha -<br />
fen becken, einigen Fischer- und Ausflugs -<br />
booten und vielen Restaurants und Ge schäf -
2,5 Stunden<br />
8,3 km • 70 HM<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
m<br />
Le Racou<br />
<br />
1 2 3 4 5 6 7 km<br />
Plage de l’Ouille an der Mündung des Flusses El Ravaner.<br />
ten entlang zum Jachthafen (siehe Sei te 20). Am Ende der Hafen -<br />
mole ein Stück nach links und einige Trep penstufen hochsteigen.<br />
Den erreichten Parkplatz überqueren und auf der gegenüber lie -<br />
genden Seite 50 m nach links gehen und links in den Fußgänger -<br />
weg einbiegen. Am eingezäunten Hafen ge lände ent lang und wieder<br />
links der gelben Markierung Richtung Strand folgen (nicht<br />
rechts den schmalen Pfad nehmen). An der nächsten Stra ße nach<br />
rechts, vorbei an der Bushaltestelle Port Argelès und 200 m<br />
danach links zum Sandstrand von Le Racou abbiegen. Weiter nach<br />
rechts bis fast zum Beginn der Fels enküste wandern. Vor den letzten<br />
Häusern nach rechts zum Kreisverkehr und links aufwärts die<br />
kleine Straße nehmen, ausgeschildert mit Collioure 3,5 km. Kräftig<br />
an steigen und vor einem Tor rechts die Treppenstufen weiter hin -<br />
auf. Am nächs ten Querweg nach links abwärts und wieder links zum<br />
Wan der wegweiser gehen. Auf dem zweiten Weg nach rechts durch<br />
eine kleine <strong>Buch</strong>t und erneut ansteigen. Auf schmalem Pfad gelangt<br />
man über Trep pen stufen hinunter in eine größere <strong>Buch</strong>t mit<br />
Kiesstrand. Am Ende, neben einem Gebäude, im Fels über Stufen<br />
hinauf und leicht links halten. 250 m später muss man den Küsten -<br />
weg wegen éboulement (Bergrutsch) nach rechts verlassen. An<br />
einer Straße nach links und zwischen<br />
4 Umgehung<br />
Campingplatz und dem Fluss El Ravaner<br />
entlang. Am Plage de l’Ouille angelangt, steigt man rechts, zu -<br />
nächst über Treppenstufen, kräftig bergauf und folgt der gelben<br />
Mar kierung. Der schmale Pfad zieht sich leicht abwärts und steigt<br />
bald über Holzstufen und<br />
einen gut gesicherten Weg<br />
an. 300 m weiter erreicht<br />
man das militärisch ge nutzte<br />
und abgesperrte Fort Mira -<br />
dou. Es geht rechts zum<br />
Parkplatz und zur Straße,<br />
der man nach links abwärts<br />
bis zum Kreisverkehr folgt.<br />
Hier nach links wieder berg -<br />
an gelangt man in die malerischen<br />
Gas sen von Col -<br />
lioure, die hinunter zur<br />
<strong>Buch</strong>t führen.<br />
<strong>Blick</strong> auf den 2 785 m hohen,<br />
schneebedeckten Pic du Canigou.<br />
87<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
u Leicht<br />
u Ab Punkt 4 ist der<br />
Sentier Littoral bis zum<br />
Plage de l’Ouille wegen<br />
eines Bergrutsches gesperrt.<br />
Wegmarkierung<br />
Durchgängig<br />
gelb markiert.<br />
Wanderkarte<br />
2549OT Banyuls,<br />
topografische<br />
Wanderkarte<br />
1:25 000,<br />
EAN/ISBN:<br />
3282112549043<br />
Wanderführer<br />
u Küstenwan -<br />
der führer von<br />
Argèles bis<br />
Cerbère, erhält -<br />
lich für 4 € in<br />
jedem Office<br />
de Tourisme.<br />
Einkehr<br />
u Restaurant<br />
Le bleu Marine<br />
Quai Vasco de Gama<br />
66700 Argelès-sur-Mer<br />
Telefon 04 68 81 57 40<br />
Ganzjährig<br />
geöffnet,<br />
hebt sich<br />
sehr positiv<br />
vom sonst<br />
eher touristisch geprägten<br />
Angebot am Jachthafen ab.
Tour 15 Von Cerbère über die spanische Grenze<br />
Der Weg beginnt<br />
1 42°26'29.14"N 3°9'54.78"E<br />
an der Uferprome -<br />
nade. Anfahrt mit dem 1-Euro-Bus, Linie<br />
400 bis zur Haltestelle an der Mairie<br />
und dem Office de Tou risme. Vom<br />
Bahnhof sind es 5 Min. Fuß weg.<br />
98<br />
1<br />
5 4<br />
3<br />
2<br />
Die D 914 Richtung spanische Gren -<br />
ze etwas über 1 km ansteigen. Auf<br />
der Höhe, gegenüber dem Fried -<br />
hof, führen bei einer Parkbank<br />
Trep penstufen nach links zu einem<br />
Pfad hinunter. Diesem zur Küste<br />
und nach rechts zum Solar leucht -<br />
turm von Cerbère folgen. Von hier<br />
hat man bereits eine fantastische<br />
2 Fernblicke<br />
Aussicht<br />
auf den<br />
Beginn der <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> und das<br />
Cap de Creus. Am Leucht turm<br />
nach rechts über einige Stufen<br />
Richtung Sendemast an steigen,<br />
ausgeschildert mit Puig Cer vera,<br />
frontière avec l’Espagne 1 km.<br />
Hinter dem Mast nach links, ein<br />
kurzes Stück leicht abwärtsge hen.<br />
Die gelbe Mar kierung fehlt im<br />
folgenden Verlauf häufig oder ist<br />
schwer zu finden. Der Pfad steigt<br />
nun 500 m steil an, bis nach rechts der Anfang<br />
eines breiteren Fahrwegs zu erkennen ist, der<br />
auch zum Coll dels<br />
3 Geradeaus zur Grenze<br />
Belitres führt. Span -<br />
nender ist jedoch der schmale Pfad entlang<br />
der Grenz linie. Es geht also noch ein Stück wei-
ter geradeaus aufwärts. Vor einer ehemaligen Bunkeranlage er -<br />
reicht man die hier nicht gekennzeichnete spanische Grenze und<br />
hält sich auf dem Pfad nach rechts. Der Weg verläuft auf der<br />
Grenzlinie mit tollen Fernblicken auf Port bou und Cerbère mit ihren<br />
gigantischen Eisenbahnanlagen. Kurz vor einem Sendemast befindet<br />
sich nach links der unscheinbare Ab -<br />
4 Abzweig Küstenweg<br />
zweig zum Alter nativ weg (siehe Sei ten<br />
100/101, Achtung: nur für geübte Wanderer mit etwas Klet ter -<br />
erfahrung!). Der einfachere und auch sehr schöne Weg verläuft<br />
unterhalb des Funkmastes, dann etwas abwärts und 300 m weiter<br />
auf schmalem Pfad nach links bis zum Coll dels Belitres. Unter halb<br />
des Passes liegt die ehemalige, heute ungenutzte Grenz station.<br />
2 Stunden<br />
5,1 km • 280 HM<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
m<br />
Coll dels Belitres<br />
<br />
1 2 3 4 km<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
u Mittelschwer<br />
u Steiler, aber unproblematischer<br />
Anstieg ab dem<br />
Leuchtturm von Cerbère.<br />
Wegmarkierung<br />
Teils gelb markiert,<br />
vielfach<br />
unmarkiert.<br />
Wanderkarte<br />
Bis zur Grenze:<br />
2549OT Banyuls,<br />
topografische<br />
Wanderkarte<br />
1:25 000,<br />
EAN/ISBN:<br />
3282112549043.<br />
Auf der spanischen Seite:<br />
opentopomap.org<br />
Er innerung an die Retirada. 1939 mussten Zigtausende Spanier über den Coll dels Beli tres<br />
<strong>ins</strong> vermeintlich sichere Frankreich fliehen (siehe Seiten 22/23).<br />
Man überquert nach halb links die Stra -<br />
ße und steigt nach rechts zum Me - 5 Retirada-Gedenkstätte<br />
morial de L’exili an. Von dort zweigt nach links ein Pfad ab, ausge -<br />
schil dert mit Port bou 30 Min., über den man 500 m später ein<br />
Haus erreicht und auf der Zufahrtsrampe hinab zur Straße gelangt.<br />
Diese nach rechts zwischen Häusern hindurch, bis man bei einem<br />
De fibrillator einen Ab zweig nach links nimmt. Über Treppen und<br />
durch eine Unterführung geht es hinab zur Strandpromenade.<br />
Wanderführer<br />
u Im Office de Tourisme<br />
erhält man kostenlos eine<br />
Beschreibung von sieben<br />
Wander ungen rund um<br />
Cerbère.<br />
Einkehr<br />
u Restaurants in Port -<br />
bou siehe nächste Seite.<br />
Sehenswert<br />
u Passagen – Memorial<br />
Walter Benjamin<br />
Man folgt noch ein Stück<br />
dem GR 92 und dann der<br />
Aus schilderung nach links.<br />
Informationen Seite 57.
Tour 19 Von El Port de la Selva zum Cap de Creus<br />
Start am Hafen von<br />
1 42°20'8.74"N 3°12'9.45"E<br />
El Port de la Selva.<br />
Busverbindungen siehe unter compras.<br />
moventis.es/de.<br />
Von der Strandpro me nade geht es etwa 1 km<br />
am Fischerhaf en entlang, bis oberhalb des<br />
Parkplatzes an der Hafen mole Moll Gros bei<br />
der Platja del Pas. Der Straße nach rechts weiter<br />
mit der weiß-roten Mar kierung für den<br />
GR 11 folgen (oder als Variante am Ufer entlang,<br />
siehe Tour 8, Seiten 66/67). Noch um eine<br />
Rechtskurve herum und dann am nächsten<br />
Abzweig nach rechts auf wärts abbiegen. Nun<br />
fast 1 km kräftig<br />
2 Abzweig nach links<br />
an steigen, bis links<br />
ein breiter Schotterweg abzweigt, auch als<br />
Zugang zum Na tur schutzge biet Parc Natural<br />
Cap de Creus gekennzeichnet. Auf diesem<br />
aufwärts und in einer scharfen Rechts kurve<br />
des Fahrwegs geradeaus weitergehen, ausgeschildert<br />
zur Ruine der Kirche Sant Baldiri<br />
und nach Cadaqués. Der Weg führt unterhalb<br />
der ehemaligen Hofanlage Mas d’en Puignau<br />
entlang. Den links abzweigenden, gelb markierten<br />
Pfad nicht nehmen. Auf der Höhe an<br />
einem Ab zweig ge radeaus weiter und über<br />
eine im Boden eingelassene Kuh sperre hin -<br />
weg, kurz darauf rechts halten. 20 m später<br />
den Weg ganz links leicht abwärts nehmen. In<br />
einer scharfen Rechtskurve ge rade aus der<br />
Ausschilderung Sant Baldiri folgen. Neben<br />
der weiß-roten sind jetzt auch eine grün-rote<br />
und eine gelbe Markier ung zu sehen. Man<br />
kreuzt einen Fahrweg und folgt nach wie vor<br />
1 2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
110
5 Stunden<br />
16 km • 450 HM<br />
200<br />
100<br />
Sant Baldiri<br />
<br />
Far de Cap de Creus<br />
<br />
0<br />
m<br />
2 4 6 8 10 12 14 km<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
u Mittelschwer<br />
u Das letzte Stück zum Cap<br />
de Creus schwer mit einer<br />
kurzen ausgesetzten Stelle.<br />
Wegmarkierung<br />
Durchgängig<br />
weiß-rot für<br />
den GR 11 markiert.<br />
6<br />
7<br />
111
Fortsetzung Tour 19 Zum Cap de Creus<br />
der Aus schil derung<br />
3 Picknickplatz<br />
für den GR 11 bis<br />
zur Kir che Sant Baldiri (siehe Randleiste<br />
rechts) mit schönem Picknickplatz. Bald darauf<br />
nach rechts über den Pfad wieder ansteigen,<br />
112<br />
Rich tung Far de Cap de Creus. Der Pfad führt<br />
zwischen Trockenmauern hinunter in ein kleines<br />
Bachtal und steigt auf der anderen Seite<br />
kräftig bis zu einem breiteren Fahrweg an.<br />
Hier ein kurzes Stück nach links und direkt<br />
nach rechts auf der Piste dem Wander weg -<br />
weiser nach Cadaqués folgen (nach links ist<br />
eine schöne Al ter -<br />
4 Variante zur Badebucht<br />
nativ route über die<br />
Cala Tavallera mög lich, etwa 1,8 km zusätzliche<br />
Wegstrecke).<br />
Ohne Variante kommt man nach 300 m am<br />
verlassenen Bauernhof Mas Vell vorbei und<br />
hält sich geradeaus und anschließend um eine<br />
Linkskurve herum. 0,5 km später gelangt man<br />
zu einer Freifläche und nimmt den schmalen<br />
Pfad nach scharf links abwärts über die<br />
Felsen. Der Weg zieht sich jetzt wunderschön<br />
hinunter zum Tal des meist ausgetrockneten<br />
Rec de Tavallera. Von hier etwas aufwärts<br />
und dann noch durch ein Seitenbachtal verläuft<br />
der Pfad bald sehr steil in Ser pen tinen<br />
nach oben. Auf breiterem Weg geht es nun<br />
durch Heidekraut, wilden Rosmarin und kleine<br />
Kiefern. Kurz nachdem man freie Sicht auf das<br />
offene Meer bekommen hat, scharf links ab -<br />
biegen (nicht weiter geradeaus). Der Pfad<br />
führt bis an einen breiten Querweg mit dem<br />
markanten Wegweiser mit Kuhschädel<br />
(siehe Seite 5). Von<br />
5 Mögliche Abkürzung<br />
dort aus kann man<br />
nach rechts in 2 Stun den nach Ca da qués ge -<br />
langen. Zum beeindruckenden Cap de Creus<br />
geht es jedoch nach links und kurz darauf<br />
nach rechts auf dem hier zusätzlich gelb markierten<br />
Fahrweg. An Abzweigen vorbei, um<br />
eine Rechts kurve herum und durch eine Ab -<br />
sper rung für Fahrzeuge hindurch. Auf der<br />
Höhe hat man dann das erste Mal freie Sicht<br />
auf den in der Ferne liegenden Far de Cap de<br />
Creus. Man läuft nun fast 2 km auf breitem<br />
Weg, bis man in einer Talsenke an einem Haus<br />
vorbeikommt. Kurz darauf, am Wander weg -<br />
weiser, die Piste verlassen und geradeaus auf<br />
einem schmalen Pfad Richtung Leuchtturm<br />
wandern. Die letzte Stunde bis zum Cap erfordert<br />
et was Orientierungssinn, immer sehr<br />
genau nach der weiß-roten Markierung<br />
suchen. Der Weg zieht sich aufwärts und man<br />
ist der Zu fahrtsstraße zum Cap schon recht<br />
nahe. Ei nen Querweg kreuzen und geradeaus<br />
weiterge hen, die rot-weiße Markierung ist<br />
erst et was weiter hinten zu finden. Wenig später<br />
am nächs ten kleinen Quer weg links ab -<br />
biegen und 50 m darauf nach scharf rechts<br />
ansteigen. Der Pfad erstreckt sich leicht ab -<br />
wärts durch ein verwachsenes und nach Regen<br />
sumpfiges Gebiet. Hier rechts ab biegen und<br />
zur Straße ansteigen. Diese überqueren und<br />
direkt gegenüber auf schmalem Pfad weitergehen,<br />
bis man wieder die Straße er reicht.<br />
Wenige Meter nach unten nimmt man den<br />
zweiten, breiteren Weg nach rechts. An zwei<br />
Abzweigen vorbei, geradeaus halten und wenn
Wanderkarte<br />
Cap de Creus,<br />
mapa excursionista.<br />
Escala<br />
1:25.000.<br />
Editorial Alpina,<br />
ISBN: 978-<br />
8480906210<br />
Einkehr<br />
u Bar/Restaurant<br />
Cap de Creus<br />
17488 Cadaqués<br />
Telefon 09 72 19 90 05<br />
Der Wind gibt die Richtung vor, die Kraft der Tramuntana ist unglaublich.<br />
man sich der Straße etwas näh ert, rechts halten. An den nächsten<br />
beiden Querwegen jeweils rechts gehen. Über sehr felsiges Gelände<br />
abwärts bis zur Straße (von dieser nach<br />
6 Anschluss zu Tour 9<br />
links kann man die wun der schöne Wan -<br />
der tour 9 anschließen, Seiten 70/71). Danach rechts auf schmalem<br />
Pfad weiter bis zu einem hochmoorartigen Teich. Der Weg biegt<br />
nach links und direkt wieder scharf rechts ab. Die Wan derung führt<br />
fast bis zur Straße, dann aber nach rechts von ihr weg. In einer<br />
Linkskurve trifft man wieder auf die Straße und läuft diese 30 m<br />
hinunter. Kurz nach Ende der Leitplanke nach rechts den steilen<br />
Pfad durch viel Geröll absteigen. Unten kommt ein Querweg, der<br />
Camí Antic al Cap de Creus, den man bei der nächsten Etappe<br />
(Seiten 114/115) nach Cadaqués nimmt. Jetzt aber erst mal nach<br />
links Richtung Leuchtturm wandern und nach rechts herum auf<br />
dem unteren Weg steil zur Straße ansteigen. Die Straße nach rechts<br />
fast um die Linkskurve herum und anschließend nach rechts auf<br />
befestigtem Pfad zum Far de Cap de Creus hinauf.<br />
Der GR 11 führt auf 820 km vom Cabo<br />
Higuer am Atlantik bis zum Cap de<br />
Creus am Mittelmeer. Vom Leuchtturm aus bieten die letzten 600 m<br />
bis zum Cap eine faszinierende, von der Erosion geschaffene Ge -<br />
ste<strong>ins</strong> landschaft. Man umrundet den Leuchtturm nach rechts bis<br />
zum Beginn der Straße. Nach einigen Metern kommt ein Wan -<br />
derwegweiser nach rechts zur Punta de Cap de Creus, Weg 15.<br />
Nicht immer ist ein Weg zu erkennen, noch seltener eine Mar -<br />
kierung. Hier nun möglichst geradeaus absteigen, vorbei am ersten<br />
Weg weiser bis zum zweiten, schon recht nah am Cap. Man sieht vor<br />
sich einen großen Felsen, auf der rechten Seite führt ein schmaler,<br />
etwas ausgesetzter Pfad um den Felsen her -<br />
um nach vorne zum Cap, fantastisch!<br />
Weiter nach Cadaqués mit Tour 20,<br />
Seiten 114/115 oder mit dem Taxi (25–30 €):<br />
Telefon Olé Taxi 06 26 52 68 32<br />
oder Taxi Pepe 06 06 06 70 15.<br />
7 Abstecher zum Cap<br />
113<br />
Am Ende der Welt – an<br />
einem der schönsten Plätze<br />
der Welt. Sehr empfehlenswert<br />
die Paella oder<br />
Zarzuela und vor allem die<br />
indischen Gerichte.<br />
Unterwegs<br />
u Sant Baldiri<br />
de Taballera<br />
Bei Punkt 3 kommt man an<br />
der Ruine der romanischen<br />
Kirche Sant Baldiri vorbei.<br />
Im Jahr 974 wird sie erstmalig<br />
urkundlich erwähnt. Im<br />
16. Jahrhundert kam ein<br />
Wehr turm zum Schutz vor<br />
Piratenangriffen hinzu.<br />
u Wildschweinjagd<br />
In Spanien und Frankreich<br />
wird zwischen Oktober und<br />
April, vorwiegend am<br />
Wochenende, gerne gejagt.<br />
Etwas Vorsicht und rote<br />
Kleidung ist angebracht ...
G i r o n a<br />
Die Provinzhauptstadt <strong>Katalonien</strong>s mit knapp<br />
100 000 Einwohnern gehört mit seiner mittelalterlichen<br />
Innenstadt, den bunten Häusern<br />
und der begehbaren Stadt mauer zu ei nem<br />
der schönsten Ausflugsziele der Region. Zwei<br />
Flüsse prägen Girona, der Ríu Onyar (siehe<br />
Bild unten) und der Ríu Ter, der südlich von<br />
L’Estartit <strong>ins</strong> Mittelmeer mündet. Der Ríu On -<br />
yar teilt die Innenstadt in die Alt stadt Barri<br />
Vell und die Neu stadt Mercadal. Auf einer<br />
Achse zur rechten Fluss seite des On yar verläuft<br />
die Rambla de la Lliber tat: am Abend mit<br />
ihren zahlreichen Cafés, Bars und Restaurants<br />
das pulsierende Zentrum der Stadt. Viele<br />
Brücken, darunter die berühmte rote Stahl -<br />
brücke von Gustave Eiffel, führen von der Alt -<br />
stadt in die neueren Stadt viertel. Hier ist die<br />
Plaça de la Indepen dèn cia ein an gesagter<br />
Bild unten und rechts: Zwei Wahrzeichen von Girona, die<br />
alles beherrschende Kathedrale Santa María und die Brücke<br />
Pont de les Peixateries Velles (Brücke der alten Fisch -<br />
geschäfte), die 1876 von Gustave Eiffel erbaut wurde.<br />
124
Unbedingt ansehen:<br />
abendlicher Treffpunkt wie auch im Sommer die<br />
vielen Bars im größten Park von Girona, dem<br />
Par c de la Devesa am Ufer des Ríu Ter.<br />
Dienstags und samstags<br />
findet vormittags<br />
ein schöner Markt am<br />
Passeig de la Deve -<br />
sa statt.<br />
Oficina de Turismo<br />
Rambla de la<br />
Llibertat, 1<br />
17004 Girona<br />
Telefon 09 72 22 65 75<br />
Geöffnet: Mo. bis Fr.<br />
9 bis 20 Uhr (in der<br />
Nebensaison nur bis<br />
19 Uhr), Sa. 9 bis 14<br />
und 16 bis 20 Uhr<br />
(oder 19 Uhr), So. und<br />
Feiertag 9 bis 14 Uhr.<br />
Für Reservierungen<br />
(auch telefonisch) von<br />
Theater, Konzer ten,<br />
Veranstaltungen und<br />
geführten Stadtbe -<br />
sich tigungen:<br />
Oficina de Turismo<br />
Carrer Berenguer<br />
Carnicer, 3<br />
17001 Girona,<br />
Telefon 09 72 21 16 78<br />
Girona Free Wi-Fi<br />
166 Hotspots<br />
Die Kathedrale Santa María<br />
90 Stufen führen vom Vorplatz hinauf zu<br />
der imposanten Kathedrale. Mit für da -<br />
malige Zeit unvorstellbaren 51 m Länge,<br />
23 m Breite und einer Höhe von eben falls<br />
23 m hat sie das größte gotische Gewöl -<br />
be der Welt. Der Bau wurde im 11. Jahr -<br />
hun dert begonnen und erst im 18. Jahr hun -<br />
dert abgeschlossen, es finden sich romanische,<br />
gotische und barocke Einflüsse. Das<br />
Museum der Kathedrale birgt einen be -<br />
sonderen Schatz: den Wandteppich Tapís<br />
de la Creació aus dem 12. Jahrhundert,<br />
der die Schöpfungsgeschichte darstellt.<br />
Begehbare Stadtmauer<br />
Hinter der Kathedrale gelangt man zur<br />
hervorragend erhaltenen Stadtmauer von<br />
Girona, deren Anfänge auf die Römerzeit<br />
zurückgehen. Sie ist tagsüber für die Öf -<br />
fentlichkeit zugänglich und ein Rund gang<br />
über den Passeig de la Muralla mit fantastischem<br />
<strong>Blick</strong> über die Altstadt ge hört<br />
zum Highlight eines Girona-Besuchs.<br />
Die Kirche Sant Feliu<br />
Die Kirche aus dem 13. und 14. Jahr hun -<br />
dert „verdankt“ ihr ungewöhnliches Aus -<br />
sehen einem Blitzschlag, der die Spitze des<br />
Glockenturms hinweggefegt hat.<br />
Die arabischen Bäder<br />
Die Banys Àrabs wurden während des 12.<br />
und 13. Jahrhunderts im Stil muslimischer<br />
Bade häu ser errichtet. Die Architektur der<br />
ro manischen Bau werke folgte dem damaligen<br />
Zeitgeist. Mit ihren beeindruck en -<br />
den Lichtkuppeln sind es die besterhaltenen<br />
Bäder <strong>Katalonien</strong>s.<br />
Jüdisches Viertel und Museum<br />
Im Mittelalter war die jüdische Gemeinde<br />
in Girona mit über 700 Personen nach Bar -<br />
celona die zweitgrößte in Nordost spanien.<br />
In El Call, dem ehemaligen jüdischen<br />
Viertel, gibt es das kleine, aber sehenswerte<br />
Museu d’Història dels Jueus zur jüdischen<br />
Geschichte.<br />
125
Uli Frings<br />
Seit 1985 bereist der gebürtige Bonner Uli Frings immer wieder Süd -<br />
frank reich, vor allem die Ardèche-Region. Über 20 Jahre leitet er in<br />
Bonn eine Werbe- und Internetagentur. Im Jahr 2006 macht er seine<br />
Leiden schaft, Wandern und Kochen, auch zu seinem Beruf. Uli veranstaltet<br />
Wanderreisen in Südfrankreich und lebt seit 2009 in einem kleinen<br />
Berg dorf der Ardèche. Weitere Wander- und Reiseführer von Uli Frings<br />
zur Ardèche und Marseille (siehe Seite 51) sind im <strong>Buch</strong>handel oder<br />
versandkostenfrei unter www.ardechereisen.de erhältlich.<br />
Ardèche-Gruppenreise:<br />
Neben den Individual wan -<br />
derungen veranstaltet<br />
Ardèchereisen auch Grup -<br />
pen reisen. Zu Termi nen im<br />
Frühjahr, Herbst und an<br />
Silvester bietet Uli eine<br />
Woche mit 6 geführten<br />
Wande rungen an. Dazu<br />
besuchen wir Biobauern,<br />
machen einen Ausflug zu<br />
den Gorges de l’Ardèche<br />
und besichtigen die Nach bil -<br />
dung der Grotte Chauvet<br />
mit den ältesten Höhlen -<br />
zeich nung en der Welt.<br />
Verpflegung und Wein sind<br />
im Preis enthalten. Abends<br />
kocht Uli Mehr gang menüs<br />
mit leckeren Spezialitäten<br />
aus der Ardèche-Region.<br />
Mit 6--12 Teilnehmern sind<br />
die Gruppen angenehm<br />
klein. 8 Tage mit 7 Übernachtungen<br />
kosten im<br />
Doppel zimmer 670 € je<br />
Person. Alle Infos unter<br />
www.ardechereisen.de<br />
Streckenrundwanderung<br />
„Die wilden mediterranen<br />
Berge der Ardèche“<br />
Ardèchereisen bietet eine wunderschöne 8-tägige individuelle<br />
Strecken wan der ung an, eine Kombination aus den schönsten<br />
Abschnitten der Tour du Tanargue und des GR Le Cévenol. Die<br />
Wanderungen sind so zusammengestellt, dass die Tages etap -<br />
pen 3,5--5 Stun den betragen und damit für jeden mit etwas<br />
Wan dererfahrung gut zu laufen sind. Das Gepäck wird transportiert,<br />
sodass Sie bequem mit einem Tages ruck sack wandern<br />
können. Jeden Abend erwarten Sie erstklassige Un ter künfte<br />
mit guten Menüs aus der vielfältigen Küche der Ardèche.<br />
Preis im Doppelzimmer ab 675 € je Person.<br />
Alle Infos unter: www.individuell-wandern.de<br />
Ardèche reisen ist Mitglied im Verband<br />
ForumAndersReisen. Die Mitglieder streben<br />
eine nachhaltige Touris mus form<br />
an, die langfristig ökologisch tragbar,<br />
wirtschaft lich machbar sowie ethisch und<br />
sozial gerecht ist. Ardèche reisen ist darüber<br />
hinaus CSR-Tourism-certified.<br />
www.forumandersreisen.de und www.tourcert.org<br />
131
Fisch und Meeresfrüchte<br />
Kleines Fischlexikon französisch/spanisch/katalanisch<br />
Poisson/pescado/peix (Fisch)<br />
anchois/anchoa/anxova Sardelle<br />
bar (loup de mer)/lubina/llobarro<br />
Seewolf, Wolfsbarsch<br />
brelot, brème/pagel/espàrid<br />
Meerbrasse<br />
brochet/lucio/lluç de riu Hecht<br />
cabillaud/bacalao/bacallà<br />
Kabeljau, Dorsch<br />
camard, grondin/trigla/gallineta<br />
Knurrhahn<br />
capelan/faneca menor/bacallà pobres<br />
Zwergdorsch<br />
colin, merlu/merluza/lluç de mar<br />
Seehecht<br />
Seeteufel sieht schrecklich aus, ist aber einer der leckersten<br />
(und teuersten) Mittelmeerfische. Mit seinem festen weißen<br />
Fleisch ist der Knorpelfisch eine leicht zuzubereitende und<br />
praktisch grätenfreie Delikatesse.<br />
132<br />
congre/congrio/congre Meeraal<br />
dorade rose/pagel/espàrid<br />
Meerbrasse<br />
dorade royal/dorada/orada<br />
Dorade (Goldbrasse)<br />
églefin/eglefino/eglefí Schellfisch<br />
empereur, espadon/pez espada, emperador/peix<br />
espasa Schwertfisch<br />
flet/platija/palaia Flunder<br />
flétan/halibut/halibut Heilbutt<br />
grélin/abadejo/salmó Seelachs<br />
hareng/arenque/arengada Hering<br />
lieu jaune/abadejo/abadejo<br />
Pollack, kabeljauähnlich<br />
lotte/rape/rap<br />
Seeteufel,<br />
Anglerfisch<br />
maquereau/caballa/verat, cavalla<br />
Makrele<br />
merlan/pescadilla/lluça, merlà<br />
Merlan (junger Seehecht)<br />
morue/bacalao/bacallà sec<br />
Stockfisch<br />
perche/perca/perca Barsch<br />
plie, carrelet/solla, platija/palaia anglesa<br />
Scholle, Goldbutt<br />
raie/raya/rajada Rochen<br />
requin/tiburón/tauró Hai<br />
rouget/trilla/roger, barb<br />
(Rote) Meerbarbe<br />
sardine/sardina/sardina Sardine<br />
saumon/salmón/salmó Lachs<br />
sole/lenguado/llenguado, sola<br />
Seezunge<br />
thon/bonito, atún/tonyina Thunfisch<br />
turbot/rodaballo/turbot Steinbutt
Register<br />
Register<br />
Adrià, Ferran 119<br />
Aiguamolls 120–123<br />
Aktuelle Änderungen 4<br />
Albères 20, 46, 54, 55<br />
Alt Empordà 10<br />
Anchovis 26, 27<br />
Anreise 6, 7<br />
Anse de Paulilles 33, 90, 91<br />
App Walter-Benjamin-Weg<br />
43<br />
Aquarium 50<br />
Arabische Bäder 125<br />
Ardèchereisen 51, 131<br />
Arendt, Hannah 57<br />
Argelès-sur-Mer 20–23,<br />
86, 87<br />
Art déco 52<br />
Art nouveau 92<br />
Art-Park Colera 58, 103<br />
atmosfair 6<br />
Auberge siehe Restaurants<br />
Ausflugsboote 9<br />
Ausflugstipps 13, 120–125<br />
Ausrüstung 138<br />
Autonomie 14, 15<br />
Azéma, Vincent 35, 42<br />
Badia de Guillola 115<br />
Bahn 6, 9, 52, 56<br />
Baille, Léon 53<br />
Baldiri 110, 113, 115<br />
Banys Àrabs 125<br />
Banyuls-sur-Mer 32–37,<br />
42–50, 92–95<br />
Barraca 37, 78, 79<br />
Barri Vell Girona 124<br />
Bars siehe Restaurants<br />
Belvédère du Rayon Vert 53<br />
Benjamin, Walter 38–45,<br />
56, 57, 99, 102<br />
Biarnés, Nicole 80, 82, 120<br />
Braque, Georges 29<br />
Breker, Arno 35<br />
Breton, André 72, 75<br />
Buñuel, Luis 72, 75<br />
Bus 8<br />
Cadaqués 72, 73, 114–117<br />
Cafés siehe Restaurants<br />
Cala Bramant 107<br />
Cala Fornells 67<br />
Cala Jóncols 116–119<br />
Cala Montjoi 118, 119<br />
Cala Tamariua 67<br />
136<br />
Cala Tavallera 112<br />
Camí Antic al Cap de Creus<br />
113, 115<br />
Camí de Ronda 84<br />
Camino de Ronda 84<br />
Camp d’Argelès 23<br />
Camp de Concentration 23<br />
Campo Santo 17<br />
Canigou 31, 66, 87<br />
Cap de Creus 4, 5, 10, 64, 70,<br />
71, 85, 110–115<br />
Cap de la Vella 95<br />
Cap Gros 88<br />
Cap Ras 106, 107<br />
Capitelle 37, 78<br />
Casals, Pau 15<br />
Castell de la Trinitat 119<br />
Castelló d’Empúries 123<br />
Castillet 17<br />
Catalunya del Nord 85<br />
Cave l’Etoile 34<br />
Ceballos Betancur, Karin<br />
38, 41<br />
Celler Hugas de Batlle 59<br />
Cellier des Dominica<strong>ins</strong> 88<br />
Cerbère 46–50, 52–55,<br />
98–101<br />
Cevennen 51, 131<br />
Cézanne, Paul 28, 29<br />
Chapelle Notre-Dame de la<br />
Salette 36, 37<br />
Château de Valmy 21<br />
Château Royal 27, 30, 88<br />
Chemin Walter Benjamin<br />
35, 43<br />
Club Méditerranée 70<br />
CO2 2, 6<br />
Colera 58, 59, 102–107<br />
Coll de Frare 102, 103<br />
Coll de Molló 30<br />
Coll de Pere Carnera 33<br />
Coll de Rumpissar 44<br />
Coll del Bast 42, 43<br />
Coll del Mitg 32<br />
Coll del Perer 62, 63<br />
Coll dels Belitres 54, 99<br />
Coll dels Gascons 36, 37<br />
Collioure 26–31, 86–89<br />
Coma Fredosa 59<br />
<strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> 10, 56–79,<br />
98–119<br />
<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> 10, 16–55,<br />
86–101<br />
Cova de les Rates 101<br />
Cova del Pirata 101<br />
Creus 4, 5, 10, 64, 70, 71,<br />
85, 110–115<br />
CSR-Tourism-certified 131<br />
Dalí, Salvador 16, 17, 70, 73,<br />
74, 75, 115<br />
Département Pyré nées-<br />
Orientales 10<br />
Derain, André 28, 29<br />
Dolmen 63, 76, 78, 79<br />
Duchamp, Marcel 72<br />
Dufy, Raoul 29<br />
Dynamit(fabrik) 90, 91<br />
Eiffel, Gustave 52, 56, 59,<br />
124, 125<br />
Eisenbahn 6, 9, 52, 56<br />
El Call 125<br />
El Cortalet 123<br />
El Faro de S’Arenella<br />
64, 109<br />
El Port de la Selva 64–67,<br />
108–111<br />
Emergency Rescue<br />
Committee 41<br />
Empordà 10<br />
Ermita de Sant Baldiri 115<br />
Ermitage Notre-Dame de<br />
Consolation 30, 31<br />
Ernst, Max 72<br />
Eurolines 6<br />
Exil 21, 23<br />
Far de Cap de Creus 70, 112,<br />
113<br />
Far de Roses 119<br />
Faro de S’Arenella 64, 109<br />
Fauvismus 28, 29<br />
Fernreisebus 6<br />
Figueres 6, 9, 10, 74<br />
Figueres, Marc-André de<br />
27, 31<br />
Fischen 80–83<br />
Fittko, Lisa 38–45, 57<br />
FKK-Strand 67, 107<br />
Flora und Fauna 46–50,<br />
120–123<br />
Flucht, Flüchtlinge 22, 23,<br />
38–45, 54, 99<br />
Flughafen 6, 7<br />
Font del Bana 40<br />
Fort Dugommier 31<br />
Fort Mauresque 88, 89<br />
Fort Miradou 86, 87<br />
Fort Saint-Elme 30, 31<br />
Forum Anders Reisen 131<br />
Franco, General 14, 15,<br />
22, 23<br />
Französisch 132, 133, 139
Register<br />
Freibeuter-Reisen 82, 123<br />
Frings, Uli 131<br />
Fry, Varian M. 41<br />
Gala (Dalí) 75<br />
Garbi 11<br />
Gare 6, 9, 52, 56<br />
Gare de Perpignan 17<br />
Gauguin, Paul 28<br />
Gay-friendly 57<br />
Girona 10, 124, 125<br />
Gogh, Vincent van 28<br />
Gorges de l’Ardèche 131<br />
GPS-Tracks 4<br />
GR 10 36, 37<br />
GR 11 62, 63, 70, 71,<br />
110–115<br />
GR 92 58, 59, 62, 63,102,<br />
103, 106–109,<br />
116–119<br />
Gran Recorregut 140<br />
Gran Recorrido 140<br />
Grande Randonnée 140<br />
Gregal 11<br />
Grenze 40, 43, 44, 52<br />
Grotte Chauvet 131<br />
Gruppenreise 131<br />
Guardiola, Joan Torras í 56<br />
Hitler, Adolf 14, 15<br />
Höhenmeter (HM) 4<br />
Homeyer, Michael 46, 50<br />
Hotels<br />
Hôtel Belvédère du Rayon<br />
Vert 53<br />
Hotel Cala Jóncols 117<br />
Hotel de la Moneda 79, 123<br />
Hotel La Gambina 59<br />
Hotel rural Niu de Sol 79<br />
Impressionismus 28<br />
Impressum 2<br />
Inhaltsverzeichnis 3<br />
Internationale Brigaden<br />
14, 15<br />
Jardin Méditerranéen<br />
du Mas de la Serre 36, 50<br />
Jóncols 116–119<br />
Jüdisches Viertel Girona<br />
125<br />
Jugendstil 92<br />
Karavan, Dani 41, 57<br />
Katalanisch 10, 15, 85, 132,<br />
133, 139<br />
<strong>Katalonien</strong> 10, 14, 15,<br />
126–130<br />
Kathedrale Saint-Jean-<br />
Baptiste 17<br />
Kathedrale Santa María 125<br />
Kloster Sant Pere de Rodes<br />
62, 63, 65<br />
Konzentrationslager 23<br />
Kork 126–130<br />
Krankenhaus 140<br />
Küstenweg 10, 66, 67,<br />
84 –119<br />
La Jonquera 23<br />
La Retirada 21, 22, 23, 54, 99<br />
La Selva de Mar 63<br />
Laboratoire Arago 50, 94<br />
Langleinenfischerei 81<br />
Le Racou 87<br />
Legende 4<br />
Legion Condor 14<br />
Lehmbruck, Wilhelm 35<br />
Les Tres Platgetes 101<br />
Leuchtturm 4, 26, 64, 92, 98,<br />
100, 109, 112–114, 116, 119<br />
Levante 11<br />
Leveche 11<br />
Líster, General 56<br />
Llançà 62–65, 106–109<br />
Lorca, García 74<br />
Mackintosh, Charles Rennie<br />
92, 93<br />
Madeloc 36, 37<br />
Maillol, Aristide 34, 35<br />
Maison de la randonnée 35<br />
Man Ray 72<br />
Märkte 96, 97<br />
Marquet, Albert 29<br />
Márquez, Gabriel García 72<br />
Marseille 51<br />
Mas Reig 36<br />
Massif des Albères 20, 46,<br />
54, 55<br />
Matisse, Henri 26, 28, 29<br />
Meeresreservat Cerbère-<br />
Banyuls 46–50, 95<br />
Megalithkultur 76, 78, 79<br />
Memorial 21, 23, 57, 102<br />
Menhir 76, 79<br />
Mercadal 124<br />
Migjorn 11<br />
Míro, Joan 75<br />
Mistral 11<br />
Molekularkoch 119<br />
Molinàs 58, 59<br />
Monestir de Sant Quirze de<br />
Colera 103<br />
Montand, Yves 90<br />
Muntanya dels Canons<br />
106<br />
Museen<br />
Anse de Paulilles 91<br />
Aquarium Banyuls 50<br />
Centre d’Art Contemporain<br />
Walter Benjamin 17<br />
Dalí-Haus Portlligat 73,<br />
115<br />
Memorial du camp<br />
d’Argelès-sur-Mer 21<br />
MUME – Museu Memorial<br />
de L’exili 23<br />
Musée d’Art moderne de<br />
Collioure 30<br />
Musée Maillol 35<br />
Museo del Corcho de<br />
Palafrugell 130<br />
Museu d’Història<br />
dels Jueus 125<br />
Teatre-Museu Dalí 74<br />
Naturschutzgebiet 20, 21,<br />
46–50, 64, 65, 110, 120–123<br />
Nobel, Alfred 90<br />
Norfeu 118<br />
Notre-Dame de la Salette<br />
36, 37<br />
Notre-Dames-des-Anges 26,<br />
27, 30, 31<br />
Notrufnummern 140<br />
Öffentliche Ver kehrs mittel<br />
8, 9<br />
Office de Tourisme 17, 21,<br />
27, 35, 53<br />
Officina de Turismo 57, 65,<br />
73, 79, 125<br />
Ökologie 6, 50, 131<br />
Okzitanien 10<br />
Ozeanografie 46–50<br />
Padern, Joan 103<br />
Palafrugell 130<br />
Palais des Rois de Majorque<br />
17<br />
Palangre 81<br />
Palau-saverdera 79<br />
Parc de la Devesa 125<br />
Parc Natural Cap de Creus<br />
64, 110<br />
Parc Natural dels Aiguamolls<br />
120–123<br />
137
Register<br />
Passagen (Passatges) 38, 41,<br />
57, 102<br />
Passeig de la Devesa 125<br />
Passeig de la Muralla 125<br />
Paulilles 33, 90, 91<br />
Pays Catalan 85<br />
Perpignan 6, 9, 16,17<br />
Phare du Cap Béar 11, 92, 93<br />
Phare du Cap Cerbère 98, 100<br />
Philosoph(ie) 38, 44, 45<br />
Pic du Canigou 31, 66, 87<br />
Picasso, Pablo 29<br />
Pkw 6<br />
Pla de Tudela 70<br />
Plage de Bernardi 93<br />
Plage de Collioure 88<br />
Plage de l’Huile 88<br />
Plage de l’Ouille 87<br />
Plage de Peyrefite 47, 48, 95<br />
Plage del Forat 93<br />
Plage des Elmes 33, 93<br />
Plage des P<strong>ins</strong> 86<br />
Platja d’en Gandalla 118<br />
Platja de Garbet 106<br />
Platja de Grifeu 107<br />
Platja de Jóncols 116–119<br />
Platja de la Pelosa 118<br />
Platja de la Ribera 109<br />
Platja de les Tonyines 108<br />
Platja de Montjoi 118<br />
Platja de Tallalauca 95<br />
Platja del Borró 107<br />
Platja del Calis 119<br />
Platja del Canadell 118<br />
Platja del Cau del Llop 109<br />
Platja del Pas 66<br />
Platja del Pi 101<br />
Platja del Port d’Alguer 116<br />
Platja Sant Lluís 115<br />
Poniente 11<br />
Pont de les Peixateries Velles<br />
124<br />
Pont del Ferrocarril 59<br />
Port Argelès 86, 87<br />
Port de Roses 119<br />
Port fruitier international 92<br />
Port-Vendres 32, 33,<br />
88–93<br />
Portbou 38–45, 56–59,<br />
98–103<br />
Portlligat 73, 75, 115<br />
Puig Cervera 98, 100<br />
Puig del Mas 40, 42, 43<br />
Punta de Cap de Creus 113<br />
Punta del Frare 106<br />
Punta Falconera 119<br />
Pyrenäenfrieden 14, 56<br />
138<br />
Renfe 6, 9<br />
Réserve Naturelle Nationale<br />
de Mas Larrieu 20, 21<br />
Restaurants/Cafés/Bars<br />
Bar/Restaurant Andrés 101<br />
Bar/Restaurant Cap de<br />
Creus 71, 113<br />
Ca la Paquita 63, 67, 109<br />
Café/Bar Casino 72<br />
Chez Simone 27<br />
Chiringuito La Pelosa 119<br />
Copacabana 27<br />
El Bulli 119<br />
La <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> 33<br />
La Gambina 59, 103<br />
La Guinguette 57<br />
La Plage 55<br />
Le 5ème Péché 27<br />
Le Béar, Chez Julie 33, 37<br />
Le bleu Marine 87<br />
Le bout du Monde 95<br />
Le Café Sola 27<br />
Le Poisson Rouge 93<br />
Le Puits 27<br />
Le Sole Mio 93<br />
Les Clos de Paulilles 91<br />
Monterrey 67, 109<br />
Passatges 57, 101<br />
Pati Blanc 63<br />
Portbou Café 57, 101<br />
Restaurant del Mones tir de<br />
Sant Pere de Rodes 63<br />
Restaurant Jóncols 117<br />
Retirada 21, 22, 23, 54, 99<br />
Ríu Onyar 124<br />
Ríu Ter 124<br />
Rodin, Auguste 35<br />
Romanische Bauwerke 62,<br />
63, 65, 113, 125<br />
Romeva, Raül 15<br />
Roses 76, 78 – 82, 118, 119<br />
Roussillon 10, 14<br />
Ruta Megalítica 78<br />
Ruta Walter Benjamin<br />
38–45, 56<br />
Saint-Jean-Baptiste 17<br />
Sant Baldiri 110, 113, 115<br />
Sant Pere de Rodes 62, 63,<br />
65<br />
Sant Quirze de Colera 103<br />
Santa Helena de Rodes 62,<br />
63, 65<br />
Santa Maria 72, 125<br />
Sardana 15, 16<br />
Schmugglerpfad 39, 85<br />
Schnorcheln 46–50, 95<br />
Sentier Littoral 84, 87<br />
Sentier sous-marin 46–50,<br />
95<br />
Sicherheit 140<br />
Site de Paulilles 33, 90, 91<br />
SNCF 6<br />
Solé, Felip 23<br />
Spanisch 132, 133, 139<br />
Spanischer Bürgerkrieg 14,<br />
15, 21, 22, 23<br />
Spiegelhauer, Reinhard<br />
126,130<br />
Spurweite 9, 52<br />
Stadtmauer 124, 125<br />
Störche 120–123<br />
Streckenwanderung<br />
84–119, 131<br />
Surrealismus 73, 74, 75<br />
Syndicat des Vignobles de la<br />
<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> 36<br />
Tapís de la Creació 125<br />
Tauchen 46–50, 95<br />
Taxis 113, 114, 116, 118<br />
Teatre-Museu Dalí 74<br />
TGV 6<br />
Tour de la Madeloc 36, 37<br />
Torre del Querroig 42, 44<br />
Tramontana 11<br />
Übersicht 12, 13<br />
Unabhängigkeit 14, 15<br />
Unterkunft 27, 53, 79, 123<br />
Unterwasserlehrpfad<br />
46–50, 95<br />
Val de Pintes 32<br />
Verkehrsnetz 7<br />
Village de vacances 95<br />
Vin Doux Naturel 34<br />
Walter-Benjamin-Weg<br />
38–45, 56<br />
Wanderregion 10<br />
Wanderübersicht 12, 13<br />
Wanderwegmarkierung 140<br />
Wein 32–35, 59<br />
Weizsäcker, Richard von 57<br />
Whalewatching 50<br />
Wildschweinjagd 113<br />
Wind 11<br />
Zinnober-Küste 10<br />
Zollpfad 85<br />
Zug 6, 9, 52, 56
Französisch/spanisch/katalanisch<br />
Wichtige Wörter und Ausdrücke<br />
oui/sí/sí<br />
ja<br />
non/no/no<br />
nein<br />
s’il vous plaît/por favor/<br />
si us plau<br />
bitte<br />
merci/gracias/gràcies danke<br />
pardon/perdón/perdó Entschuldigung<br />
salut/hola/hola<br />
hallo<br />
bonjour/buenos días/ guten Morgen/<br />
bon dia<br />
guten Tag<br />
bonjour, bonsoir/buenas guten Tag/<br />
tardes/bona tarda guten Abend<br />
bonsoir, bonne nuit/ guten Abend/<br />
buenas noches/bona nit gute Nacht<br />
au revoir/adiós/adéu auf Wiedersehen<br />
Orientierung/Landschaft<br />
randonnée/caminata/<br />
caminada<br />
Wanderung<br />
chemin/camino/camí Weg<br />
sentier/senda/senda Pfad<br />
tout droit/todo recto/<br />
tot dret<br />
geradeaus<br />
à gauche/a la izquierda/<br />
a l’esquerra<br />
links<br />
à droite/a la derecha/<br />
a la dreta<br />
rechts<br />
distance/distancia/<br />
distància<br />
Entfernung<br />
carte/mapa/mapa Landkarte<br />
col/puerto, collado/coll Pass<br />
crête/cresta/cresta Bergkamm<br />
mont/montaña/puig Berg<br />
pic/pico/pic<br />
Gipfel<br />
vallée/valle/vall Tal<br />
plaine/llanura/plana Ebene<br />
lac/lago/llac<br />
See<br />
rivière/río/riu<br />
Fluss<br />
ruisseau/arroyo/riera Bach<br />
pré/pradera/prat Wiese<br />
chapelle/capilla/capella Kapelle<br />
château/castillo/castell Schloss/Burg<br />
cloître/monasterio/<br />
monestir<br />
Kloster<br />
pont/puente/pont Brücke<br />
port/puerto/port Hafen<br />
baie/cala/cala<br />
<strong>Buch</strong>t<br />
plage/playa/platja Strand<br />
Unterkunft<br />
hôtel/hotel/hotel Hotel<br />
gîte d’étape/refugio de montaña/<br />
cabana de muntanya<br />
Wanderherberge/Berghütte<br />
chambre d’hôtes/fonda,hostal/<br />
fonda, hostal<br />
Gästehaus<br />
chambre double/habitación doble/<br />
habitació doble Doppelzimmer<br />
douche/ducha/dutxa Dusche<br />
petit déjeuner/desayuno/<br />
desdejuni<br />
Frühstück<br />
ferme/finca/mas Bauernhof<br />
cabane/cabaña/cabana Hütte<br />
grange/granero/barraca Scheune<br />
sac à dos/mochila/<br />
motxilla<br />
Rucksack<br />
sac de couchage/saco de dormir/<br />
sac de dormir<br />
Schlafsack<br />
tente/tienda/tenda Zelt<br />
Verpflegung<br />
boulangerie/panadería/<br />
fleca<br />
Bäckerei<br />
épicerie/tienda de comestibles/botiga<br />
Lebensmittelladen<br />
pain/pan/pa<br />
Brot<br />
bière/cerveza/cervesa Bier<br />
vin (rouge)/vino (tinto)/<br />
vi (negre)<br />
(Rot-)Wein<br />
Wetter<br />
beau temps/buen tiempo/<br />
bon temps<br />
gutes Wetter<br />
neige/nieve/neu Schnee<br />
pluie/lluvia/pluja Regen<br />
orage/tormenta/tempesta Gewitter<br />
soleil/sol/sol<br />
Sonne<br />
vent/viento/vent Wind<br />
ombre/sombra/ombra Schatten<br />
Zahlen<br />
un/uno/un e<strong>ins</strong> six/seis/sis sechs<br />
deux/dos/dos zwei sept/siete/set sieben<br />
trois/tres/tres drei huit/ocho/vuit acht<br />
quatre/cuatro/ neuf/nueve/<br />
quatre vier nou neun<br />
cinq/cinco/cinc fünf dix/diez/deu zehn<br />
139
Wanderwegmarkierungen<br />
Das Netz der Wan der -<br />
wege an der <strong>Côte</strong> Ver -<br />
meille und der <strong>Costa</strong><br />
Bra va ist sehr gut ausgebaut<br />
und meist auch<br />
gut mar kiert. Teil weise<br />
gibt es Wan der weg -<br />
wei ser, wo sie fehlen, folgt man der Mar -<br />
kie rung mit den farbigen Bal ken.<br />
Die GR (französisch Sentiers de Gran -<br />
de Randonnée, spanisch Gran Recor -<br />
rido, katalanisch Gran Recorre gut) sind<br />
weiß-rot markiert, die örtlichen Wan -<br />
der we ge gelb, rot, grün-rot oder auch<br />
weiß-gelb.<br />
Wegmarkierung, hier für<br />
einen Fernwanderweg<br />
(GR).<br />
Der Weg biegt ab, in diesem<br />
Fall nach rechts.<br />
Diesen Weg NICHT<br />
nehmen, wenn man der<br />
Mar kierung weiter folgen<br />
möchte.<br />
Ausrüstung und Sicherheit<br />
Für alle beschriebenen<br />
Wanderungen<br />
sind, wegen der oft<br />
ge rölligen Wege,<br />
knöchelhohe Wan -<br />
der schuhe mit guter Pro filsohle erforder -<br />
lich. Das Wetter kann am Ausläufer der<br />
Pyrenäen schnell um schlagen, daher im -<br />
mer Regen schutz bzw. Windjacke und<br />
(außer im Hochsommer) eine Fleecejacke<br />
mitnehmen. Wenn Mis tral oder Tra -<br />
mon tana wehen, kann es vor allem im<br />
Winter un ange nehm kühl werden. Und<br />
die me diterrane Son ne soll te man nicht<br />
unterschätzen. Guter Son nen schutz ist<br />
unentbehrlich, viele Wege bieten nur we -<br />
nig Schatten. Unterwegs gibt es selten<br />
Möglichkeiten, Wasser aus Quellen oder<br />
Brunnen zu trinken, da her ausreichend<br />
Trink was ser mitnehmen.<br />
Die Wan der touren folgen alle deutlichen<br />
Wegen. Auf wegloses Terrain, Klet ter stei -<br />
ge oder Passagen, die Schwin del freiheit<br />
erfordern, wurde fast ganz verzichtet oder<br />
es wird gesondert auf schwierige Stellen<br />
hin gewiesen.<br />
Vorwahl Frankreich 0033<br />
Vorwahl Spanien 0034<br />
Notfall:<br />
Frankreich<br />
Notruf: 15 oder 112<br />
Feuerwehr: 18 oder 112<br />
Polizei: 17<br />
Spanien<br />
Notruf: 112<br />
Feuerwehr: 085 oder 112<br />
Polizei: 062<br />
Krankenhaus Perpignan:<br />
Centre Hospitalier de Perpignan<br />
20 Avenue du Languedoc<br />
Telefon 04 68 61 66 33<br />
Krankenhaus Figueres:<br />
Hospital Figueres<br />
Ronda del Rector Arolas<br />
Telefon 09 72 50 14 00<br />
Im Krankheitsfall in einer Pharmacie<br />
(Frankreich) oder Farmacia (Spanien)<br />
nach dem nächsten diensthabenden Arzt<br />
oder Krankenhaus fragen.<br />
140
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