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Côte Vermeille, Costa, Brava, Katalonien (Auszug, Blick ins Buch)

Reise- und Wanderführer rund um die französisch-spanische Grenze am Ausläufer der Pyrenäen

Reise- und Wanderführer rund um die französisch-spanische Grenze am Ausläufer der Pyrenäen

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GPS<br />

Uli Frings<br />

<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong><br />

<strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />

Collioure, Cadaqués und<br />

die wilde katalanische Küste<br />

Reise- und Wanderführer<br />

rund um die französisch-spanische<br />

Grenze am Ausläufer der Pyrenäen


Uli Frings<br />

<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong>, <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />

Reise- und Wanderführer<br />

rund um die französisch-spanische Grenze<br />

am Ausläufer der Pyrenäen


Impressum<br />

Die Ausarbeitung aller Wanderungen und Informationen in diesem <strong>Buch</strong> erfolgte<br />

nach bestem Wissen und so sorgfältig wie möglich. Trotzdem sind – im Sinne des<br />

Produkt haftungs rechts – inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher<br />

erfolgen alle Angaben ohne Garantie und Haftung des Herausgebers. Wir freuen<br />

uns über Ergänzungen und Anregungen an die E-Mail-Adresse ulifrings@gmx.de.<br />

ISBN 978-3-00-053533-8<br />

1. Auflage, April 2017<br />

Alle Rechte, auch die Wiedergabe von Auszügen in elektronischen Medien, vorbehalten.<br />

Lektorat: Petra Bonnet, München<br />

Karten: Werner Ulkann, Bonn<br />

Bildnachweis:<br />

Karte Seite 8 mit freundlicher Genehmigung vom Conseil Départemental des<br />

Pyrénées-Orientales (bus1euro.cd66.fr), alle anderen Karten wurden auf der<br />

Basis von © OpenStreetMap, www.openstreetmap.org, erstellt. Agència Catalana<br />

de Turisme: Seiten 10/11 (Oriol Clavera), 63, 104/105 (Oriol Clavera);<br />

Akademie der Künste, Berlin – Walter Benjamin Archiv: Seite 38; Archives<br />

départementales des Pyrénées-Orientales, fonds Chauvin, 27Fi159: Seiten 22/23;<br />

Joël Behr/Fotolia: Seite 63; Nicole Biarnés: Seiten 80, 82; Bundesarchiv, Bild 183-<br />

H25224: Seite 14; Paul Cézanne, National Gallery of Art, Washington: Seite 29;<br />

DRAC Rhône-Alpes – Ministère de la Culture et de la Communication: Seite 131;<br />

Alexandra Fries: Seiten 18/19, 30, 31, 33, 35, 53, 55, 56, 60/61, 64/65, 66, 71, 72, 79,<br />

84/85, 91, 100, 107, 113, 117, 124/125, 128, Zeichnungen Seite 76; Philippe Hals -<br />

man – Library of Congress Prints and Photographs Division Washington: Seite 75;<br />

Michael Homeyer: Seite 50; Hunterian Museum & Art Gallery Collections: Seite 93;<br />

Museo del Corcho de Palafrugell: Seite 126; Seaphotoart/Fotolia: Seiten 37, 47, 48,<br />

49; Shutterstock.com: Titelbild; Alex Tihonov/Fotolia: Seiten 16/17; Carl van Vech -<br />

ten: Seite 29; Wildman/Fotolia: Seiten 68/69; alle anderen Fotos: Uli Frings.<br />

Dieses <strong>Buch</strong> wurde klimaneutral gedruckt, d. h. die CO 2 -Emissionen, die<br />

während der Produktion dieses Druckprodukts angefallen sind, wurden durch<br />

den Erwerb von Emissionszertifikaten ausgeglichen. Printed in Germany.<br />

Herausgeber und Autor:<br />

© Uli Frings<br />

Valousset-haut<br />

07110 Laboule, Frankreich<br />

Telefon 0049-170-2138066<br />

E-Mail: ulifrings@gmx.de<br />

www.sued-frankreich-wandern.de


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

GPS-Daten, aktuelle Änderungen, Legende zu den Wanderkarten 4<br />

Anreise <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> und <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> 6<br />

Öffentlicher Nahverkehr 8<br />

Wandern entlang der <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> und der <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> 10<br />

Übersichtskarte aller Wanderungen, Ausflugsziele und Museen 12<br />

Der Spanische Bürgerkrieg und die Unabhängigkeitsbewegung 14<br />

Perpignan 16<br />

Argelès-sur-Mer 20<br />

Flüchtlingsdrama am Ende des Spanischen Bürgerkriegs 22<br />

Collioure 26<br />

Fauvismus – Henri Matisse 28<br />

Wandertour 1: „Balcon sur Collioure“ mit Fort Saint-Elme 30<br />

Wandertour 2: Weinwanderweg Port-Vendres – Banyuls 32<br />

Banyuls-sur-Mer 34<br />

Wandertour 3: Im Hinterland von Banyuls zum Madeloc 36<br />

Walter Benjamin – Die letzte Passage 38<br />

Wandertour 4: Fluchtroute Walter-Benjamin-Weg 42<br />

Das Meeresreservat Cerbère-Banyuls 46<br />

Cerbère 52<br />

Wandertour 5: Cerbère – am Fuß des Massif des Albères 54<br />

Portbou 56<br />

Wandertour 6: Colera und die Ruinen von Molinàs 58<br />

Wandertour 7: Von Llançà zum Kloster Sant Pere de Rodes 62<br />

El Port de la Selva 64<br />

Wandertour 8: Die wilde Küste bei El Port de la Selva 66<br />

Wandertour 9: Geste<strong>ins</strong>formationen am Cap de Creus 70<br />

Cadaqués 72<br />

Surrealismus – Salvador Dalí 74<br />

Dolmen und Menhire rund um Roses 76<br />

Wandertour 10: Megalithkultur mit Fernblick 78<br />

Der Fischer von Roses 80<br />

Der Küstenweg von Argelès-sur-Mer bis Roses – Übersicht 84<br />

Wandertour 11: Von Argelès-sur-Mer nach Collioure 86<br />

Wandertour 12: Von Collioure nach Port-Vendres 88<br />

Anse de Paulilles: Traumstrand und ehemalige Dynamitfabrik 90<br />

Wandertour 13: Von Port-Vendres nach Banyuls-sur-Mer 92<br />

Wandertour 14: Von Banyuls-sur-Mer nach Cerbère 94<br />

Die Markttage der Umgebung 96<br />

Wandertour 15: Von Cerbère über die spanische Grenze 98<br />

Wandertour 15 Alternativweg entlang der Küste 100<br />

Wandertour 16: Von Portbou nach Colera 102<br />

Wandertour 17: Von Colera nach Llançà 106<br />

Wandertour 18: Von Llançà nach El Port de la Selva 108<br />

Wandertour 19: Von El Port de la Selva zum Cap de Creus 110<br />

Wandertour 20: Vom Cap de Creus nach Cadaqués 114<br />

Wandertour 21: Von Cadaqués zur <strong>Buch</strong>t von Jóncols 116<br />

Wandertour 22: Von der <strong>Buch</strong>t von Jóncols nach Roses 118<br />

Wandern im Naturpark Aiguamolls 120<br />

Girona 124<br />

Korkernte in <strong>Katalonien</strong> 126<br />

Kleines Fischlexikon französisch/spanisch/katalanisch 132<br />

Register 136<br />

Französisch/spanisch/katalanisch 139<br />

Wanderwegmarkierungen/Ausrüstung und Sicherheit 140<br />

3


Aktuelle Änderungen, die erst nach Drucklegung eingetreten sind,<br />

sowie Ergänzungen und Tipps unserer Leser finden Sie unter<br />

www.sued-frankreich-wandern.de/katalonien/aktuell.<br />

Jeden Tipp oder Verbesserungsvorschlag, den wir auf unserer<br />

Website veröffentlichen, möchten wir gerne mit der Zusendung<br />

eines unserer Reiseführer belohnen (siehe Seite 51).<br />

Bitte schreiben Sie eine E-Mail an ulifrings@gmx.de.<br />

GPS-Tracks zu allen Wandertouren zum Download:<br />

www.sued-frankreich-wandern.de/gps-katalonien<br />

GPS<br />

Benutzername:<br />

Passwort:<br />

Die GPS-Daten dürfen ausschließlich für private, nicht kommerzielle<br />

Zwecke eingesetzt werden. Eine Weitergabe oder Ver -<br />

öffent lichung der GPS-Tracks oder des Zugangspasswortes ist<br />

nicht gestattet.<br />

Bei den hier zur Verfügung gestellten GPS-Daten handelt es sich größtenteils<br />

um die Originaldaten meiner Wanderungen. Auf das Er stellen<br />

über eine digitale Karte habe ich, soweit möglich, verzichtet.<br />

Bitte folgen Sie in Zweifelsfällen immer der Beschreibung im <strong>Buch</strong><br />

und den klar ersichtlichen Wegen! Fehler oder Abweichungen sind im<br />

Sinne des Produkt haftungsrechts nicht vollständig auszuschließen.<br />

Daher er folgt die Nutzung der GPS-Daten ohne Garantie und Haftung<br />

des He raus gebers.<br />

Legende zu den Wanderkarten<br />

1<br />

Ausgangspunkt mit<br />

GPS-Koordinaten<br />

Restaurant und/<br />

oder Unterkunft<br />

Campingplatz<br />

Dolmen/Menhir<br />

Beschriebener<br />

Wanderweg<br />

Alternativweg oder<br />

Abkürzung<br />

Fernblicke<br />

Höhle/Grotte<br />

Andere Wege<br />

Bahnhof<br />

Bushaltestelle<br />

Schiffsanleger<br />

Die Höhenmeter (HM) geben die kumulierten Anstiege der jeweiligen Etappe wieder.<br />

4<br />

Auf dem Weg zum Ende der Welt:<br />

Am Cap de Creus wurde 1970 die Jules-Verne-Adaption<br />

„La luz del fin del mundo“ -- „Das Licht am Ende der Welt“<br />

mit Kirk Douglas und Yul Brynner in den Hauptrollen verfilmt.


Anreise <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> und <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />

Mit dem TGV nach Perpignan oder Figueres<br />

Mit dem Hochgeschwindigkeitszug TGV (Train<br />

à Grande Vitesse) nach Perpignan oder Fi gue -<br />

res. Zu beiden Bahnhöfen gibt es von Paris aus<br />

durchgehende TGV-Verbindung en, Fahr zeit<br />

etwas über fünf Stunden. Von dort weiter mit<br />

dem TER (Re gio nalzug) oder Bus in die Küs -<br />

tenorte. Die Zugver bindungen las sen sich am<br />

besten unter bahn.de oder sncf.de re cher -<br />

chieren. Bei der SNCF (französische Eisen -<br />

bahn gesellschaft) be kommt man oft Sonder -<br />

ange bote, die in Deutschland nicht oder nur<br />

schwer erhältlich sind. Die Tickets inkl. der im<br />

TGV obligatorischen Platz re servierung werden<br />

kostenlos nach Deutsch land versendet.<br />

Bei mehr als drei Um stiegen bringt die Da ten -<br />

bank meist kein Ergebnis mehr, die Verbin -<br />

dung muss dann in mehreren Schritten ge -<br />

sucht werden.<br />

Eine Reservierung bei der spanischen Eisen -<br />

bahn gesell schaft RENFE (renfe.com) ist leider<br />

sehr kompliziert, zumal auch keine deutschsprachige<br />

Website verfügbar ist.<br />

Regionale Busverbindungen:<br />

In Frankreich sensationell günstig: Le bus à 1 €.<br />

Die Linie 400 fährt von Perpignan bis Cerbère<br />

alle Küstenorte der <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> an, tatsächlich<br />

für nur einen Euro, egal wie weit man<br />

fährt. Fahrpläne erhält man in jedem Of fice de<br />

Tourisme oder unter bus1euro.cd66.fr.<br />

In Spanien werden die Küstenorte vom Bus un -<br />

ter nehmen Moventis/Sarfa angefahren. Fahr -<br />

pläne unter compras.moventis.es/de. Preis<br />

z. B. von Figueres nach Roses 3,15 €.<br />

Sehr gute Erfahrungen bei der Organisation<br />

der Anreise haben wir mit der Bahn agentur<br />

www.gleisnost.de gemacht. Guter Service<br />

und günstige Verbindungen.<br />

Und: Jede Bahnfahrt er spart der Umwelt im<br />

Ver gleich zur Fahrt mit dem Pkw durchschnittlich<br />

zwei Drittel des klimaschädli chen CO 2 -<br />

Ausstoßes, nur die Anfahrt mit dem Fern -<br />

reise bus ist noch ökologischer.<br />

Mit dem Fernreisebus<br />

Der CO 2 -Ausstoß eines Reisebusses ist im Ver -<br />

gleich zur Bahn etwas niedriger und die An -<br />

reise sehr preisgünstig (oft schon ab 100 € für<br />

Mit dem Pkw<br />

In Südfrankreich die A7, die Auto route du<br />

Soleil, über Lyon bis Höhe Orange. Hier auf<br />

die A9 (E15) wechseln. Gerade im Sommer ist<br />

diese Strecke sehr stark befahren und es muss<br />

mit langen Staus gerechnet werden. Bau stel lenund<br />

Verkehrs progno sen: www.autoroutes.fr.<br />

Mit dem Flugzeug<br />

Der Flughafen Perpignan wird derzeit von<br />

keinem Anbieter von Deutschland aus angeflogen,<br />

sodass sich zur Anreise die Flughäfen<br />

Girona oder Barcelona anbieten.<br />

Nach Girona fliegt von Deutschland nur Ryan -<br />

air, ab Düseldorf Weeze, Karls ruhe/Baden-Ba -<br />

den und Frank furt-Hahn. Verbindungen nach<br />

Bar celona bieten ne ben Ryan air auch Luft han -<br />

sa, Airberlin und vie le an dere Air lines an.<br />

Von den Flughäfen aus gibt es sehr gute Ver -<br />

kehrs anbin dungen in die Innenstädte.<br />

6<br />

Hin- und Rückfahrt). Die Busse fahren nach Per -<br />

pignan oder Figueres. Fahrzeit z. B. ab Stutt -<br />

gart über Freiburg 14, ab Köln über Brüssel und<br />

Paris 26 Stunden: www.eurolines.de.<br />

An den Maut stel len (Péage) kann bar oder mit<br />

Kredit kar te be zahlt werden (von Deutsch land<br />

aus mit ca. 70 € je Fahrt rechnen). Tanken ist in<br />

Frank reich an den Tankstellen der Su per markt -<br />

ket ten am günstigsten, E.Le clerc un ter bietet<br />

alle. In Spanien kann man meist noch preiswer -<br />

ter tanken. Einen Auto reise zug (wie früher<br />

nach Nar bonne) gibt es leider nicht mehr.<br />

Mo ven tis/Sarfa (siehe oben) bietet darüber<br />

hinaus mehrmals täglich eine Direktverbin -<br />

dung mit dem Bus nach Roses oder Cadaqués<br />

an. Beim Fliegen entsteht etwa die 10- bis 20-<br />

fache Menge CO 2 im Vergleich zur Anfahrt mit<br />

der Bahn. Daher: wenn schon fliegen, dann at -<br />

mos fair. Mit einem frei willigen Beitrag (z. B.<br />

Berlin Hin- und Rück flug ca. 21 €) werden die<br />

entstandenen Emis -<br />

sionen durch Inves -<br />

ti tionen in Klima schutz pro -<br />

jekte kom pensiert. Infos unter www.atmosfair.de<br />

und www.forumandersreisen.de.


Anreise <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> und <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />

7


Öffentlicher Nahverkehr: Busverbindungen<br />

Frankreich<br />

Le bus à 1 €. Die Linie 400 fährt von Perpignan bis Cerbère alle Küstenorte der <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong><br />

an. Morgens und abends gibt es etwa jede Stun de eine Verbindung, tagsüber etwas seltener. Man<br />

bezahlt immer nur einen Euro, egal wie weit man fährt. Fahrpläne bekommt man in jedem<br />

Of fice de Tourisme oder unter bus1euro.cd66.fr.<br />

Spanien<br />

In Spanien werden die Küstenorte vom Bus un ter nehmen Moventis/Sarfa angefahren. Fahr pläne<br />

unter compras.moventis.es/de. Der Bus fährt z. B. ab Roses in 30 Minuten nach Cadaqués von<br />

8.50 Uhr bis 20.00 Uhr, morgens und abends jede halbe Stun de, zwischen 10 Uhr und 15 Uhr überhaupt<br />

nicht, Preis 2,80 €. Von Roses nach El Port de la Selva fährt nur dreimal am Tag ein Bus, zwischen<br />

Portbou und Llançà nur zweimal am Tag. Hier kann aber auf die deutlich bessere Zug an -<br />

bindung ausgewichen werden.<br />

8


Zugverbindungen<br />

Perpignan – Portbou<br />

Von Perpignan fährt ein Nahverkehrszug (TER) über Elne, Argelès-sur-Mer, Collioure, Port-<br />

Vendres, Banyuls-sur-Mer nach Cerbère und mehrmals täglich auch weiter bis Portbou.<br />

Abfahrt ca. stündlich, aber nur alle zwei bis drei Stunden bis Portbou, Infos unter www.sncf.de.<br />

Dauer der Fahrt 47 Minuten, Preis nach Portbou einfache Fahrt 9,10 €.<br />

Portbou – Figueres<br />

Von Portbou geht es etwa stündlich weiter über Colera, Llançà, Vilajuiga nach Figueres. Infos<br />

unter www.renfe.com. Dauer der Fahrt 24 Minuten, Preis der einfachen Fahrt 3,40 €. Mit diesem<br />

Zug kann man ohne Umstieg in knapp zwei Stunden nach Barcelona fahren.<br />

Wegen der hier immer noch existierenden unterschiedlichen Spurweiten der Eisenbahnen Frank -<br />

reichs (europäische Normalspur, 1,435 Meter) und Spaniens (Breitspur, 1,668 Meter) gibt es an der<br />

Küste keine durchgehenden Zugverbindungen. Auf der Fahrt von Frank reich nach Spa nien<br />

steigt man in Portbou um, auf der Rückfahrt in Cerbère, zwischen den Grenzorten gibt es beide<br />

Spurweiten.<br />

Ausflugsboote<br />

Von vielen Orten entlang der Küste fahren,<br />

vor allem im Sommer, Ausflugsboote<br />

oder Navettes, die auch einen Zwischen -<br />

stopp ermöglichen. Zum Beispiel von Ar -<br />

gelès-sur-Mer nach Collioure und Port-<br />

Vendres: www.compagnie-visionaute.com.<br />

Oder von Roses nach Cada qués<br />

mit ein em beeindruckenden Ab stecher zum<br />

Cap de Creus: www.don pan cho.org und<br />

www.elsblausde roses.com.<br />

9


Wandern entlang der <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong><br />

und der „wilden Küste“<br />

<strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />

Die <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> ist in Deutschland ungefähr<br />

so unbekannt wie die <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> verrufen.<br />

Wer denkt bei <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> nicht an Bet -<br />

ten burgen und Partymeilen? Dabei bietet der<br />

nördliche Teil der katalanischen Küste vom<br />

Künst lerort Collioure bis zum Natur schutz ge -<br />

biet Cap de Creus Küstenwander ung en, die<br />

zu den schönsten am Mittel meer gehören.<br />

Land schaftlich und kulturell bilden beide Re -<br />

gion en am Aus läufer der Pyrenäen eine Ein -<br />

heit, die Tren nung in zwei Staaten ist „künstlich“:<br />

Im Jahr 1659 musste Spanien die Graf -<br />

schaft Rous sil lon in Nord katalonien an Frank -<br />

reich abtreten.<br />

Das Gebiet rund um die heutige französischspanische<br />

Grenze ist vor allem außerhalb der<br />

Hochsaison ein fantastisches Wanderziel. Die -<br />

ser grenz überschrei tende Reiseführer bietet<br />

Touren, die in Länge und An spruch meist für<br />

die ganze Familie ge eignet sind. Wo immer<br />

mög lich, wird die An fahrt mit Bahn, Bus oder<br />

Schiff vorgeschlagen.<br />

10<br />

<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong>, die „leuchtend rote Küs te“<br />

oder auch „Zinno ber-Küste“ (Lisa Fittko in<br />

„Mein Weg über die Pyrenäen“), ist der<br />

südwestlichste Abschnitt der französischen<br />

Mittelmeerküste. Sie gehört zum französischen<br />

Département Pyré nées-Orientales<br />

(Ostpyrenäen) mit der Num mer 66 in der<br />

2016 neu geschaffenen Re gion Okzitanien<br />

(französisch Occitanie), ehemals Langue -<br />

doc-Roussillon und Midi-Pyrénées.<br />

<strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> (spanisch und kata lan isch für<br />

„wilde Küste“) nennt man die nordöstlichste<br />

Küstenregion am spanischen Mittel -<br />

meer . Sie liegt in der autonomen Re gion<br />

Kata lonien. Den Namen benutzte 1908<br />

erstmals der Schriftsteller Ferran Agulló in<br />

der Zeit ung La Veu de Catalunya. Adminis -<br />

tra tiv gehört die <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> zur Provinz<br />

Girona. Der hier beschriebene Teil gehört<br />

zum Verwaltungs bezirk (Comar ca) Alt<br />

Empordà mit der Hauptstadt Figueres.


Im Frühjahr<br />

und Herbst ist<br />

es am Golf von<br />

Roses zuweilen<br />

sehr stürmisch.<br />

Und rund um<br />

den Leuchtturm<br />

Phare du Cap<br />

Béar wehen im<br />

Durchschnitt<br />

die stärksten Winde Frankreichs. Der<br />

kalte, im Winter und frühen Früh jahr von<br />

Nord west aus den Pyrenäen kommende<br />

Mistral oder Tramon tana kann in Böen<br />

Orkanstärke erreichen. Im Som mer bieten<br />

dagegen die kräftigen Seewin de angenehme<br />

Abkühlung.<br />

Der Westwind Poniente (von spanisch<br />

poner = setzen oder legen, wo die Sonne<br />

untergeht) bringt die angenehmen<br />

Temperaturen im Hochsommer. Den<br />

größten Teil des Jahres weht der<br />

Poniente, nur zwischen Juni und August<br />

wird er zeitweise vom Levante abgelöst.<br />

Der Ostwind Levante folgt meist von<br />

Juni bis August dem Mistral und kann bis<br />

zu acht Windstär ken erreichen. Der war -<br />

me Wind hat seinen Ursprung in Afrika.<br />

Leveche (katalanisch Xaloc) oder auch<br />

Schirokko ist ein warmer Süd- oder<br />

Südostwind auf der Vorderseite von<br />

Tiefdruckgebieten. Die Luft kommt dabei<br />

aus der Sahara und ist als Wüsten wind<br />

zunächst trocken und staubig. Über dem<br />

Mittelmeer nimmt die Feuchte zu, sodass<br />

im nördlichen Mittelmeerraum Regen<br />

oder Nebel auftreten kann.<br />

Tramontana (katalanisch Tramun tana)<br />

bezeichnet in Südfrank reich und<br />

Nordspanien die nördliche bis nordwestliche<br />

kalte, oft böige Windströmung.<br />

Mistral (katalanisch Mestral) ist ein kalter,<br />

oft starker Fallwind aus nordwestlicher<br />

Richtung.<br />

Gregal (Nordostwind) wirbelt die<br />

Wolken durcheinander, der Levante<br />

(Ostwind) lässt sie ausregnen.<br />

Garbí und Migjorn sind gemäßigte Süd -<br />

winde.<br />

11


1<br />

2<br />

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13<br />

3<br />

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9<br />

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22<br />

20<br />

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9<br />

8<br />

12<br />

10<br />

12


Die Wanderungen im Überblick<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

„Balcon sur Collioure“ mit Fort<br />

Saint-Elme, 2,5 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 30<br />

Weinwanderweg Port-Vendres nach<br />

Banyuls-sur-Mer, 2 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 32<br />

Im Hinterland von Banyuls zum<br />

Tour de la Madeloc, 3 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 36<br />

Walter-Benjamin-Weg – Fluchtroute<br />

über die Grenze, 5 Stunden,<br />

mittel bis schwer Seite 42<br />

Cerbère – am Fuß des Massif des<br />

Albères, 2 Stunden,<br />

leicht Seite 54<br />

Colera und die Ruinen von Molinàs<br />

3,5 Stunden,<br />

leicht Seite 58<br />

Von Llançà zum Kloster<br />

Sant Pere de Rodes, 4 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 62<br />

Die wilde Küste bei El Port<br />

de la Selva, 2 Stunden,<br />

leicht bis mittelschwer Seite 66<br />

Geste<strong>ins</strong>formationen am<br />

Cap de Creus, 2 Stunden,<br />

leicht bis mittelschwer Seite 70<br />

Megalithkultur mit Fernblick<br />

oberhalb von Roses, 3 Stunden,<br />

leicht bis mittelschwer Seite 78<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

Küstenweg, Etappe 2, Collioure –<br />

Port-Vendres, 1,5 Stunden,<br />

leicht Seite 88<br />

Küstenweg, Etappe 3, Port-Vendres –<br />

Banyuls-sur-Mer, 4 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 92<br />

Küstenweg, Etappe 4, Banyuls-sur-<br />

Mer – Cerbère, 3 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 94<br />

Küstenweg, Etappe 5, Cerbère –<br />

Portbou, 2 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 98<br />

Küstenweg, Etappe 6, Portbou –<br />

Colera, 2 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 102<br />

Küstenweg, Etappe 7, Colera –<br />

Llançà, 2,5 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 106<br />

Küstenweg, Etappe 8, Llançà –<br />

El Port de la Selva, 2,5 Stunden,<br />

leicht Seite 108<br />

Küstenweg, Etappe 9, El Port de la<br />

Selva – Cap de Creus, 5 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 110<br />

Küstenweg, Etappe 10, Cap de<br />

Creus – Cadaqués, 2 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 114<br />

Küstenweg, Etappe 11, Cadaqués –<br />

Platja de Jóncols, 2,5 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 116<br />

11<br />

Küstenweg, Etappe 1, Argelès-sur-<br />

Mer – Collioure, 2,5 Stunden,<br />

leicht Seite 86<br />

22<br />

Küstenweg, Etappe 12,<br />

Platja de Jóncols – Roses, 4 Stunden,<br />

mittelschwer Seite 118<br />

Ausflugsziele und Museen<br />

1<br />

Perpignan, Hauptstadt des Départe -<br />

ment Pyrénées-Orientales Seite 16<br />

7<br />

Portbou, Passagen,<br />

Memorial Walter Benjamin Seite 57<br />

2<br />

Argelès-sur-Mer,<br />

Mémorial du camp d’Argelès Seite 21<br />

8<br />

Portlligat, Wohnhaus<br />

von Salvador Dalí Seite 73<br />

3<br />

Anse de Paulilles, ehemalige<br />

Dynamitfabrik Seite 90<br />

9<br />

Megalithkultur,<br />

Dolmen und Menhire Seite 76<br />

4<br />

Banyuls-sur-Mer,<br />

Musée Maillol Seite 35<br />

10<br />

Naturpark Aiguamolls<br />

de l’Empordà Seite 120<br />

5<br />

Das Meeresreservat<br />

Cerbère-Banyuls Seite 46<br />

11<br />

Figueres,<br />

Teatre-Museu Dalí Seite 74<br />

6<br />

La Jonquera, MUME – Museu<br />

Memorial de L’exili Seite 23<br />

12<br />

Girona, bunte Häuser und<br />

jüdisches Viertel Seite 124<br />

13


Perpignan<br />

Mit über 120 000 Einwohnern ist Perpignan<br />

(katalanisch Perpinyà) das wirtschaftliche<br />

Zen trum der Region und die Hauptstadt des<br />

Département Pyrénées-Orientales in der 2016<br />

neu geschaffenen Region Okzitanien.<br />

Lange Zeit war Perpignan sogar die Haupt -<br />

stadt <strong>Katalonien</strong>s. Diese Vergangenheit ist<br />

heute noch überall zu spüren: Jeder zweite<br />

Ein wohner Perpignans spricht im Alltag Kata -<br />

lanisch statt Französisch. Und dienstags und<br />

donnerstags trifft man sich abends auf dem<br />

alten Markt der Tuchhändler, dem Place de la<br />

Loge, um Sardana, den katalanischen Na tio -<br />

nal tanz, zu tanzen.<br />

Besonders reizvoll ist Perpignan durch seine<br />

Lage am Fluss Têt und das mediterrane Klima.<br />

Zwischen der Kathedrale Saint-Jean Baptiste,<br />

dem Place Arago und dem Castillet befindet<br />

sich die Alt stadt mit ihren roten Backstein bau -<br />

ten. Stra ßen cafés, Bistros und kleine Ge schäfte<br />

geben der Stu dentenstadt ihren Flair.<br />

Viele Künstler be suchten Perpignan. Sichtlich<br />

wohl fühlte sich hier auch der Katalane Salva -<br />

dor Dalí. Der Surrealist stand 1963 im Bahn -<br />

16


hofs gebäude von Perpignan, klopfte mit seinem<br />

Stock mehrere Male theatralisch auf den<br />

Bo den und rief: „C’est le centre du mon de!“<br />

Er habe „ei ne genaue<br />

Vision der Entstehung<br />

des Uni versums“ ge -<br />

habt. Spä ter erklärte<br />

er, dass der einzige Un -<br />

ter schied zwischen<br />

ihm und ein em Ver -<br />

rück ten der sei, dass er<br />

kein Verrückter sei. Wie<br />

auch immer, das da -<br />

rauf hin angefertigte<br />

Monumental gemäl de<br />

„La Gare de Perpign an“ wurde vom Samm -<br />

lerehepaar Ludwig erworben und hängt heute<br />

im gleichnamigen Kölner Museum.<br />

Museumstipp:<br />

Centre d’Art<br />

Contemporain<br />

Walter Benjamin<br />

Place du Pont d’en<br />

Vestit<br />

66000 Perpignan<br />

Telefon 04 68 66 33 18<br />

Geöffnet täglich<br />

außer Montag<br />

von Oktober bis Mai<br />

11 bis 17.30 Uhr, Juni<br />

bis September 10.30<br />

bis 18.30 Uhr.<br />

Eintritt 4 €.<br />

Jährlich drei bis fünf<br />

Wechsel aus stellungen<br />

moderner Kunst.<br />

Office de Tourisme<br />

Palais des Congrès -<br />

Place Armand Lanoux<br />

66002 Perpignan<br />

Telefon 04 68 66 30 30<br />

Zweistündige<br />

Führungen durch das<br />

historische Zentrum:<br />

Treff punkt jeden<br />

Mitt woch um<br />

14.30 Uhr am Office<br />

de Tourisme.<br />

Ab 5 Personen, je 5 €.<br />

Unbedingt ansehen:<br />

Kathedrale Saint-Jean Baptiste<br />

Place Léon Gambetta<br />

Im 14. Jahrhundert wurde der Bau der<br />

Kathedrale im gotischen Stil begonnen,<br />

aber erst Anfang des 16. Jahrhunderts voll -<br />

endet. Die opulente Ausstattung zeigt den<br />

Einfluss der unterschiedlichen Epoch en<br />

(Gotik, Renaissance, Barock). Bild links:<br />

Seitenansicht vom Campo Santo aus gesehen.<br />

Geöffnet täglich von 11 bis 18.30 Uhr.<br />

Le Campo Santo – La Funeraria<br />

Rue Amiral Ribeil<br />

Dieser ungewöhnliche Kreuzgang und<br />

Friedhof aus dem 14. Jahrhundert liegen<br />

direkt neben der Kathedrale Saint-Jean<br />

Bap tiste (siehe Foto links Mitte und oben).<br />

Geöffnet täglich von 10.30 bis 18 Uhr.<br />

Palast der Könige von Mallorca –<br />

Le Palais des Rois de Majorque<br />

Place du Docteur René Puig<br />

1276 wurde mit dem Bau dieser Festungs -<br />

anlage mit Palast und Schlossgarten für den<br />

Sitz der Könige von Mallorca begonnen.<br />

Heute wird das Gebäude für vielfältige kulturelle<br />

Ver anstaltungen genutzt, u. a. für<br />

das größte Festival der Region Eté 66: „Plus<br />

de deux mois de rendez-vous culturels en<br />

Pays catalan, tous gratuits ou très accessibles.“<br />

Geöffnet täglich vom 1. Oktober bis<br />

31. Mai von 9 bis 17 Uhr, vom 1. Juni bis 30.<br />

Sep tem ber 10 bis 18 Uhr.<br />

Stadttor und Altstadt<br />

Place de Verdun<br />

Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung<br />

blieb nur der Turm Le Castillet (siehe links).<br />

Von hier aus lohnt sich ein Rundgang durch<br />

die verwinkelten Gassen der Altstadt.<br />

Hauptbahnhof<br />

Avenue Général de Gaulle<br />

Salvador Dalí gestaltete den Bahnhof von<br />

Perpignan, das „Zentrum der Welt“ (siehe<br />

Text links oben) mit Fotos, Zitaten und knall -<br />

bunten Deckenbe malungen.<br />

17


Argelès-sur-Mer<br />

Argelès-sur-Mer (katalanisch Argelers de la<br />

Marenda), mit knapp 10 000 Einwohnern,<br />

liegt am Fuß des bis zu 1 157 m hohen Massif<br />

des Albères. Am En de der unendlich langen<br />

Sand strände beginnt im Süden die Fel sen -<br />

küste der <strong>Côte</strong> Ver meille. Die Stadt ist stark<br />

touristisch geprägt, sieben Kilometer flacher<br />

Strand entlang des Ortsteils Argelès-Pla ge<br />

ziehen im Sommer Zigtau sen de Ba de gäste an.<br />

Angefangen hat es Ende des 19. Jahr hun derts<br />

mit einigen Villen reicher Familien entlang der<br />

Strandprome nade. 1900 war be reits eine kleine<br />

Ortschaft am Meer entstanden. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg nahm der Bade tourismus<br />

explosionsartig zu. Argelès hat sich gegen<br />

Hotel burgen und für viele Grünflächen entschieden.<br />

Die Folgen des Massentourismus<br />

konnten da durch etwas abgemildert werden.<br />

Einen Besuch lohnt unbedingt das Natur schutz -<br />

gebiet Ré serve Natu relle Nationale de Mas<br />

Larrieu nördlich von Argelès-Plage im Mün -<br />

Der alte Ortskern von Argelès-sur-Mer mit der Kirche<br />

Notre-Dame del Prat.<br />

Port d’Argelès im Ortsteil Le Racou.<br />

20


dungs bereich des Flusses Tech, eines der letzten<br />

großen Dünenmassive an der Küste des<br />

Roussillon. Auf 145 Hektar findet man eine<br />

Land schaft, wie sie frü -<br />

her an der Küs te vor -<br />

her rschte: Bambus -<br />

wälder, sandige Ab -<br />

schnit te mit Kak teen<br />

und Sumpf ge bie te am<br />

Fluss. Der naturbelassene<br />

Strand und die<br />

flachen La gunen laden<br />

zum Ba den ein. Auf<br />

schmalen Pfaden kann<br />

man das empfindliche<br />

Öko sys tem der Wanderdünen erkunden. Den<br />

Natur park er reicht man über die D 81 Rich -<br />

tung Saint-Cyp rien.<br />

Offices de Tourisme:<br />

Argelès-Plage<br />

Place de l’Europe<br />

Telefon 04 68 81 15 85<br />

Ganzjährig geöffnet.<br />

In der Hauptsaison:<br />

täglich von 8.30 bis<br />

20 Uhr.<br />

In der Nebensaison:<br />

Montags bis freitags<br />

von 9 bis 12 und von<br />

14 bis 18 Uhr geöffnet<br />

und samstags von<br />

9 bis 12 Uhr.<br />

Argelès-Ville<br />

In der Nähe der<br />

Kirche. Von Juni bis<br />

September geöffnet.<br />

Von April bis<br />

September werden<br />

verschiedene geführte<br />

Besichtigungen<br />

angeboten, u. a.:<br />

„Das Natur schutz -<br />

gebiet Mas Larrieu.“<br />

„Argelès-Village, die<br />

alte Königsstadt.“<br />

„Argelès-Plage,<br />

Erzählungen vom<br />

Strand.“<br />

Memorial du camp<br />

d’Argelès-sur-Mer<br />

Sehenswerte Ausstellung zur Erinner ung an<br />

den Exodus von 200 000 spanischen Repu -<br />

blikanern, die im Januar und Februar 1939<br />

vor dem Franco-Regime fliehen mussten<br />

und am Strand von Ar ge lès-sur-Mer unter<br />

unmenschlichen Beding ung en interniert<br />

wurden. Teil des Muse ums ist auch ein Re -<br />

cherchezentrum zur Suche nach immer<br />

noch Vermissten.<br />

Espace Jules Pams - Route de Valmy<br />

Telefon 04 68 95 85 03<br />

Direkt beim Château de Valmy (Bild links)<br />

gelegen.<br />

Ganzjährig geöffnet, Dienstag bis Samstag<br />

von 14 bis 18 Uhr. Sonntag und Montag<br />

geschlossen. Eintritt frei.<br />

Der Circuit de la mémoire führt zu ein em<br />

Gedenkstein (le mo no lithe) am Strand und<br />

einer Tafel im Nor den (la plaque nord), die<br />

die damalige Grenze des Lagers anzeigt.<br />

Sowie zum spanischen Fried hof (le cime -<br />

tière des espagn ols) mit einem Ge denk -<br />

stein für die im Lager Ver stor benen. Al ler -<br />

dings ist der Friedhof kaum zu finden, eingekeilt<br />

zwischen Cam ping plät zen, ohne<br />

Park mög lich keiten, ohne jedes Hin weis -<br />

schild. Der Stadt Argelès scheint das Ge -<br />

denken nicht wirklich wichtig zu sein.<br />

Weitere Informationen zur „Retirada“<br />

auf der nächsten Seite.<br />

21


Flüchtlingsdrama<br />

Argelès-sur-Mer -- Flüchtlings drama am Ende des<br />

Spanischen Bürgerkriegs -- „La retirada“<br />

Ende Januar und Anfang Februar 1939 flohen<br />

über 500 000 Menschen über die spanische<br />

Grenze nach Frankreich. Die Franco-Faschisten<br />

hatten den Spanischen Bürgerkrieg für sich<br />

ent schieden, sie verfolgten die ehemaligen re -<br />

pu bli kanischen Käm pfer (darunter auch viele<br />

Deutsche aus den internationalen Brigaden)<br />

und ihre Ange hörigen gnadenlos. Die Mas sen -<br />

flucht nennt man „La retirada“ nach dem spanischen<br />

Wort für Rückzug. In Argelès-sur-Mer,<br />

22


Argelès-sur-Mer -- „La retirada“<br />

auf den langen Sandstränden, die heute bei<br />

Ba degästen so beliebt sind, wurde das erste<br />

Internierungs lager errichtet. Obwohl die Situa -<br />

tion lange vorhersehbar war und Anweisun -<br />

gen zum Bau des Lagers vorlagen, gab es bei<br />

Ankunft der Flüchtlinge praktisch keine In fra -<br />

struktur. Auf 50 Hektar wurden die nun Ge -<br />

fangenen zusammengetrieben. Es gab keine<br />

Gebäude, Sanitär an lagen oder ausreichend<br />

Trink wasser , keine medizinische Hilfe oder ge -<br />

regelte Lebensmit tel versorgung. Hilfsliefe run -<br />

g en versanken im sandigen Morast. Barack en<br />

aus Holz und Leinwand bauten sich die In ter -<br />

nierten notdürftig selber. Bis heute ist un -<br />

geklärt, wie viele Menschen in diesem Camp<br />

de Concen tration untergebracht wurden,<br />

Schätzungen sprechen von bis zu 200 000. Viele<br />

waren dem Erschöpfungstod nahe, verletzt,<br />

krank oder hochschwanger, ein Alb traum für<br />

die vermeintlich Geretteten be gann. Die Zahl<br />

der Toten u. a. durch Hunger, Typhus oder<br />

Ruhr ist nicht bekannt.<br />

In Frankreich regierte zu der Zeit unter Prä si -<br />

dent Albert Lebrun ein linkes Volksfront bünd -<br />

nis. Eigentlich hätte man sich den spanischen<br />

Kämpfern gegenüber verbunden zeigen können.<br />

Stattdessen wurden sie als „Uner wün sch -<br />

te“ eingestuft und behandelt. Viel leicht auch,<br />

weil es sich bei den meisten um Kom mu nisten<br />

und Anarchisten handelte und man Sor ge um<br />

die innere Stabilität hatte.<br />

Noch im gleichen Jahr brach der Zweite Welt -<br />

krieg aus. Im allgemeinen Chaos des West feld -<br />

zuges der deutschen Faschisten im Juni 1940<br />

konn ten die Gefangenen das Lager verlassen.<br />

Einige trauten sich nach Spanien zurück, wurden<br />

aber, trotz Amnestieversprechen, vielfach<br />

hingerichtet oder in Francos Konzentrations -<br />

lagern interniert. Über 13 000 „Rotspanier“ ge -<br />

rieten in die Hän de der Deutschen und wurden<br />

in KZs, vor allem in das KZ Mauthausen,<br />

trans portiert und ermordet.<br />

Felip Solé brachte 2010 den Film Camp d’Ar -<br />

gelès* in die Kinos: „L’idée de faire un film<br />

sur le Camp d’Argelès m’est ve nue en tête chaque<br />

fois que j’ai posé le pied sur cette plage.“<br />

*Zu sehen bei YouTube.<br />

Unbedingt einen Besuch wert:<br />

MUME – Museu Memorial de L’exili<br />

La Jonquera, Spanien<br />

Telefon 972 55 65 33<br />

www.museuexili.cat<br />

Geöffnet täglich außer montags,<br />

Eintritt 4 €.<br />

23


Collioure<br />

Collioure mit seinen gut 3 000 Einwohnern ge -<br />

hört sicher zu den schönsten Orten am ganzen<br />

Mittelmeer. Das fanden auch Henri Matisse,<br />

An dré Derain, Raoul Dufy, Georges Braque,<br />

Pablo Picasso und viele weitere Künstler (siehe<br />

Seiten 28/29). Ihre Liebe zu Collioure löste maßgeblich<br />

den Auf stieg zur Touristen hoch burg<br />

der <strong>Côte</strong> Ver meil le aus. Dabei war Col lioure<br />

noch Mitte des 19. Jahrhunderts mit über 140<br />

Booten eines der großen Fischer dör fer der<br />

Region. 800 Fischer fuhren hinaus, um vor al -<br />

lem Anchovis (Sardellen) zu fangen, die vor<br />

der Küste in riesigen Schwärmen vorkamen.<br />

Und diese Mengen mussten kon serviert werden.<br />

Bereits seit dem Mittelalter wurden in<br />

Collioure die Anchovis in Salz eingelegt. Über<br />

350 Menschen waren zu den besten Zeiten mit<br />

dem Verarbeiten der kleinen Fische beschäftigt.<br />

Das über Jahrhunderte angeeignete hand werk -<br />

liche Können machte die Anchovis aus Col -<br />

lioure weltberühmt.<br />

Das Wahrzeichen von Collioure: Die Wehrkirche Notre-Damesdes-Anges<br />

wurde zwischen 1684 und 1691 erbaut. Ihr markanter<br />

Glockenturm diente früher als Leuchtturm.<br />

26


Alles im Rahmen<br />

Mit dem Projekt Points 2 Vue des Künstlers<br />

MA2F (Marc-André de Figueres) entstanden<br />

zwölf im Ort verteilte<br />

„eingerahmte“ An sich -<br />

ten der Notre-Damesdes-Anges.<br />

Château Royal<br />

Sehenswerte Fes tungs -<br />

anlage mit ein em Burg -<br />

kern aus dem Mittelal -<br />

ter. Im 13./14. Jh. war<br />

das Château Royal der<br />

Sommersitz der Kö nige<br />

von Mallorca. 1939 wurde es als Inter nierungs la -<br />

ger für Flüchtlinge des Spanischen Bürgerkriegs<br />

genutzt. Ganzjährig geöffnet, Eintritt 4 €.<br />

Office de Tourisme<br />

Place du 18 Juin<br />

66190 Collioure<br />

Telefon 04 68 82 15 47<br />

Geöffnet: in der<br />

Hauptsaison täglich<br />

von 9 bis 19 Uhr, in<br />

der Nebensaison<br />

montags bis samstags<br />

von 9 bis 12 Uhr und<br />

14 bis 18 Uhr.<br />

Unterkunftstipp:<br />

Ferienwohnungen in<br />

ehemaligen Fischer -<br />

häusern an der Rue<br />

Bellevue. Der Name<br />

sagt alles. Die an die<br />

Steilfelsen geklebten<br />

maisons de pêcheur<br />

bieten einen sensationellen<br />

<strong>Blick</strong> auf das<br />

Meer und die kleine<br />

Kapelle Saint Vincent<br />

(siehe Vorseite).<br />

Die Appar tements<br />

werden von privat<br />

vermietet unter<br />

www.collioure.com.<br />

Besonders schön ist<br />

z. B. die Wohnung von<br />

Isabelle Spiers.<br />

Restaurants in Collioure<br />

Collioure ist in der Hauptsaison ein Tou ris -<br />

ten magnet und verfügt dementsprechend<br />

über unzählige Restaurants. Aber auch in<br />

der Nebensaison oder im Winter, wenn Col -<br />

lioure wieder ein beschaulicher Ort wird,<br />

kann man sehr gut essen gehen, hier ein<br />

paar Tipps:<br />

Restaurants Copacabana<br />

und Chez Simone<br />

Boulevard du Boramar<br />

Telefon 04 68 82 06 74 und 04 68 81 32 47<br />

Am besten Platz von Collioure: direkt am<br />

Strand mit <strong>Blick</strong> auf die markante Notre-<br />

Dames-des-Anges. Trotz dieser Lage keine<br />

„Touristenpreise“. Beide Restaurants über -<br />

zeugen mit fangfrischem Fisch und Meer es -<br />

früchten, z. B. kleine Tintenfische (Seiche)<br />

mit Gambas für 16,50 € oder eine fantastische<br />

ganze Dorade auf Gemüse für 16 €.<br />

Le 5ème Péché<br />

16 Rue de la Fraternité<br />

Telefon 04 68 98 09 76<br />

Etwas im Ortskern versteckt, doch die Suche<br />

lohnt sich: wundervoll kreative japanischfran<br />

zösische Fusionküche. Sashimi de Noix<br />

de St.-Jacques (Jakobsmuscheln) oder „Plu -<br />

ma“, mit Teriyaki-Sauce mariniertes Rück en -<br />

stück vom Freiland-Schwein Bel lota.<br />

3-Gang-Mittagsmenü ab 25 €, abends 39 €.<br />

Restaurant Le Puits<br />

2 Rue Arago<br />

Telefon 04 68 82 06 24<br />

Katalanische Spezialitäten, einfache, aber<br />

ordentliche Fleisch- und Fischgerichte, z. B.<br />

Moules frites für 13 €, 3-Gang-Menü ab 18 €.<br />

Le Café Sola<br />

2 Rue de la République<br />

Telefon 04 68 82 55 02<br />

Café/Bar neben dem Marktplatz. Hier treffen<br />

sich die Einheimischen. Der „Laden“ ist<br />

speziell, aber sehr nett (wenn nicht ge rade<br />

Rugby auf den Großbildschirmen läuft).<br />

Zum Apéro gibt es Tapas, z. B. eine große<br />

Portion Collioure-Anchovis für 5 €.<br />

27


Collioure<br />

„Es gibt in Frankreich keinen blaueren Himmel<br />

als den von Collioure. Ich brauche nur die<br />

Fensterläden zu öffnen, und schon habe ich alle<br />

Farben des Mittelmeeres bei mir.“ Henri Matisse, 1905<br />

Henri Matisse und André Derain kamen im<br />

Jahr 1905 nach Collioure, um dort den Sommer<br />

zu verbringen. Die beiden Künstlerfreunde wa -<br />

ren von der Pracht der südlichen Farben tief<br />

beeindruckt. Die Hauptströmungen in der Ma -<br />

lerei sind zu dieser Zeit Impres sionismus und<br />

Neoimpressionis mus. Die jungen Künst ler<br />

standen unter dem starken Einfluss ihrer Vor -<br />

bilder van Gogh, Gauguin und Cézanne.<br />

Matisse schrieb dazu: „Als ich zu malen be -<br />

gann, standen wir zu unseren Vorgängern nicht<br />

im Widerspruch, und wir äußerten unsere An -<br />

sichten vorsichtig und allmählich. Die Im pres -<br />

sionisten waren die anerkannten Führer, und<br />

die Nachimpressionisten gingen in ihren Fuß -<br />

stap fen. Ich tat das nicht.“<br />

Bild oben: Collioure war zu Zeiten von Matisse ein romantisches<br />

Fischerdörfchen. Bild rechts: Die Zeitschrift L’Illustration<br />

stellte am 4. November 1905 die neue Kunstrichtung des<br />

Fauvismus vor.<br />

28


Fauvismus<br />

In Collioure lösten<br />

sich Matisse und<br />

Derain nun langsam<br />

vom Post-Impressio -<br />

nis mus und suchten<br />

den Weg zur „subjektiven<br />

Farbe“. De -<br />

rain spricht von einer<br />

neuen Konzeption<br />

des Lichts, die „alles<br />

ausrotten muss, was<br />

die Unterteilung der<br />

Farbtöne mit sich bringt“. Die neue Kunst rich -<br />

tung des Fauvismus entsteht. Die ersten Wer -<br />

ke tasten sich noch heran, wie Dera<strong>ins</strong> Ba -<br />

teaux de pêche à Col lioure und Matisses<br />

Fen être ouverte à Collioure. Dann, zurück<br />

in Paris, malt Henri Matisse Femme au chapeau,<br />

das als eines der Hauptwerke des Fau -<br />

vis mus gilt. Die bisher verwendete Farb pers -<br />

pek tive, warme Töne im Vorder grund, küh le<br />

bläuliche Farben für die Tiefenwirkung, ist auf -<br />

geho ben. Konturlos sind knallig leuchtende<br />

Farben ne ben einandergesetzt.<br />

Eine kleine Gruppe von Malern, darunter Ma -<br />

tisse und Derain, stellte 1905 auf dem Sa lon<br />

d’Automne ihre Bilder vor. Der Kunst kritiker<br />

Louis Vauxcelles sah zwischen den Ge mälden<br />

mit ihren explodierenden Farben eine weibliche<br />

Büste in florentinischer Art stehen und rief<br />

entsetzt: „Tiens, Donatello au milieu des fauves“,<br />

übersetzt etwa: „Da schau her, Dona -<br />

tello um geben von wilden Bestien.“ Die neue<br />

Kunst richtung hatte ihren Namen. Die Künst -<br />

ler allerdings fühlten sich weder als eine ge -<br />

schlossene Gruppe noch fanden sie die Bezeich -<br />

nung Fauvismus zutreffend. Das Publikum und<br />

die Presse reagierten unterschiedlich, so war im<br />

Journal de Rouen zu lesen: „Was man uns da<br />

zeigt, hat mit Malerei nichts zu tun: Blau, Rot,<br />

Gelb, Grün, lauter grelle Farbkleck se, die völlig<br />

zufällig aneinandergefügt wurden – primitive<br />

und naive Spielereien eines Kindes, das sich mit<br />

dem Farbkasten vergnügt, den es geschenkt<br />

bekam.“ Die Zeitschrift L’Ermitage hielt kurz<br />

und prägnant dagegen: „Das ist Malerei außer -<br />

halb jeder Zufälligkeit, das ist wahrhaft das Su -<br />

chen nach dem Absoluten.“<br />

In den Gassen von Collioure befinden sich heute unzählige<br />

Galerien und Werkstätten von Kunsthandwerkern.<br />

Viele andere Künst ler zog es bald ebenso nach<br />

Col liou re. Georges Braque, Raoul Dufy, Al -<br />

bert Mar quet und Pablo Picasso wollten den<br />

Ort erleben, der Matisse und Derain so <strong>ins</strong>piriert<br />

hatte.<br />

1994 wurde der Chemin du Fau visme ge schaf -<br />

fen: Auf diesem Rundweg durch Collioure sind<br />

19 Fotografien der Meisterwerke des Fauvismus<br />

an den Orten zu sehen, an denen die Gemälde<br />

entstanden sind. Das Maison du Fauvisme,<br />

10 Rue de la Prud’homie, Telefon 04 68 82 15 47,<br />

bietet etwas über e<strong>ins</strong>tündige Stadt führungen,<br />

auch in deutscher Sprache, an. Infos dort oder<br />

im Office de Tourisme.<br />

Paul Cézanne (hier sein Bild „Haus in der Provence“) war für<br />

Henri Matisse eine Art „Leitfigur“. Die Imitation der Natur<br />

allerdings wollte Matisse überwinden. Wie auch Picasso hat<br />

er aber nie den Schritt zur völligen Abstraktion vollzogen.<br />

29


Tour 1 „Balcon sur Collioure“ mit Fort Saint-Elme<br />

D<br />

2<br />

3<br />

er teils kräftige Anstieg durch die Wein -<br />

berge lohnt sich. Die Ausblicke auf Col -<br />

lioure, die <strong>Buch</strong>t und die Notre-Damesdes-Anges<br />

sind einfach großartig.<br />

Start an der Ufer -<br />

1 42°31'36.20"N 3°5'6.07"E<br />

pro me nade oder<br />

An fahrt mit dem 1-Euro-Bus, Linie 400 bis<br />

zur Haltestelle auf der Rückseite des<br />

Châ teau Royal (Avenue Général de Gaulle). Von<br />

dort aufwärts bis zum Kreisverkehr und zur Rue<br />

du Temple. Vom Bahnhof sind es zu Fuß<br />

5 Min. zum Anschluss an den Wanderweg.<br />

Vom Plage de Collioure läuft man nach<br />

rechts entlang des Kanals stadtauswärts.<br />

Unterhalb des Marktplatzes nach links am Café<br />

Sola (siehe Seite 27) entlang die Rue de la<br />

République leicht ansteigen. Wenn man den<br />

Kreisverkehr erreicht, diesen über queren und<br />

gegenüber nach links die Rue du Temple<br />

1<br />

^<br />

4<br />

5<br />

hinaufgehen. Der Weg ist hier zum Fort<br />

Saint-Elme ausgeschildert und ab jetzt<br />

durchgehend gelb markiert. Am nächsten<br />

Abzweig nach rechts unterquert man<br />

mit der Rue de la Galère die Bahngleise.<br />

An Abzweigen vorbei ge rade aus der<br />

Straße folgen. Diese geht über in den<br />

Chemin de Consolation und verläuft<br />

bald parallel zum Fluss El Duí. An Ab -<br />

zweigen vorbei, bis sich die Straße teilt.<br />

Hier nach links weiter und der Ausschil -<br />

derung in Richtung Coll de Mol ló 3 km<br />

folgen. Geradeaus unter dem Viadukt<br />

der D 914 hindurch kommt man über<br />

eine klei ne<br />

2 Abstecher zur Ermitage<br />

Brücke und<br />

300 m später zum Abzweig zur Ermi tage<br />

Notre-Dame de Conso la tion.<br />

Ohne Abstecher folgt man nach links der<br />

Ausschilderung zum Coll de Molló am<br />

Bach entlang. Der Fahrweg steigt nun<br />

zwischen den Weinfeldern kräftig an.<br />

Auf halber Höhe erreicht man einen<br />

Querweg und geht diesen nach rechts bis<br />

3 Pass auf 231 m Höhe<br />

zum Coll de<br />

Molló. An der<br />

Straßenkreuzung nach links Richtung Fort<br />

Saint-Elme 3 km leicht abwärtsge hen.<br />

Einen Abzweig nach rechts ignorieren.<br />

Nach 400 m scharf links ab bie gen,<br />

weiter dem Wanderwegweiser und der gelben<br />

Mar kierung folgen. An einer Weggabelung<br />

nach rechts bergab laufen. Nach 700 m ge -<br />

langt man zu einem Abzweig nach Port-Ven -<br />

dres, geht aber noch 30 m geradeaus und<br />

nimmt die hier erreichte Querstraße nach<br />

rechts. Vorbei an einer kleinen Korkeichen -<br />

plantage (siehe hierzu auch Seite 126) kommt<br />

man zum Fort Dugommier. Der Künstler und<br />

Auf dem Rückweg der Wanderung kommt man am Musée<br />

d’Art moderne de Collioure vorbei. Jährlich drei Wechs el -<br />

ausstellungen moderner Kunst. Geöffnet von 10 bis 12 Uhr<br />

und von 14 bis 18 Uhr. Dienstags geschlossen, Eintritt 3 €.<br />

30


2,5 Stunden<br />

9,2 km • 295 HM<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Coll de Molló<br />

<br />

Fort St.-Elme<br />

<br />

0<br />

m<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 km<br />

Abstecher zur Ermitage<br />

Notre-Dame de Conso la -<br />

tion: hin und zurück 1 km<br />

und 75 HM.<br />

Pariser Professor Marc-André 2 Fig ueres (siehe auch Seite 27) hat<br />

eine Initiative gegründet zur Instand setz ung des im Zweiten Welt -<br />

krieg stark zerstörten Forts: www.dugommier.com.<br />

Achtung: Kurz nach dem Fort zweigt et was unscheinbar ein schmaler<br />

Pfad nach links ab. Man steigt hier wenige Meter an und hat<br />

den fantastischsten <strong>Blick</strong> auf Collioure,<br />

den man sich nur vorstellen kann. An<br />

4 Fernblicke<br />

klaren Tagen reicht die Fern sicht bis zum 2 785 m hohen Pic du<br />

Cani gou in den Pyrenäen, dem „heiligen Berg“ der Kata lanen. Man<br />

folgt dem Pfad mit Sicht auf das nahe Fort Saint-Elme nach rechts<br />

und bleibt gerade aus auf dem schmalen<br />

5 Abstecher zum Fort<br />

Weg bis kurz vor der Auffahrt zum Fort.<br />

Ohne Ab stecher, den Pfad nach links nehmen (die Straße nach<br />

rechts führt hinunter nach Port-Vendres). Es geht nun recht steil und<br />

geröllig abwärts, nach 100 m scharf rechts abbiegen. 700 m weiter<br />

unten, an einer Be ton rampe scharf links halten und zur alten Wind -<br />

mühle gehen. Am Aussichtsplateau der Mühle geradeaus absteigen<br />

zum Musée d’Art moderne de Col lioure. Der Straße nach rechts<br />

und dann der Querstraße nach links zum Strand folgen. Unterhalb<br />

des Château Royal kehrt man zurück zum Ausgangspunkt.<br />

31<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

u Mittelschwer<br />

u Längere, aber wenig be -<br />

fahrene Stra ßen ab schnitte<br />

am Anfang der Tour.<br />

Wegmarkierung<br />

Durchgängig<br />

gelb markiert.<br />

Wanderkarte<br />

2549OT Banyuls, topografische<br />

Wanderkarte 1:25 000,<br />

EAN/ISBN: 3282112549043<br />

Sehenswert<br />

u Ermitage Notre-Dame<br />

de Conso la tion<br />

66190 Collioure<br />

Telefon 04 68 82 17 66<br />

Gîte und Restaurant in<br />

einer ehemaligen E<strong>ins</strong>iede -<br />

lei mit einer Kapelle aus<br />

dem 12. Jh. Nur zeitweise<br />

bewirtschaftet, wundervoller<br />

Picknickplatz mit<br />

Ausblick auf Collioure.<br />

u Fort Saint-Elme<br />

66190 Collioure<br />

Telefon 06 64 61 82 42<br />

Im 16. Jh. auf den Grund -<br />

mauern eines maurischen<br />

Wehrturms erbaute Festung.<br />

Heute beherbergt das Fort<br />

ein Museum mit Ritterrüs -<br />

tung en, Waffen und militärischen<br />

Objekten des 16. bis<br />

19. Jh. Im Sommer finden<br />

Ritterspiele und ein beeindruckendes<br />

Feuerwerk statt.<br />

Geöffnet vom 7.2. bis 31.3.<br />

und 1.10. bis 13.11. von<br />

10.30 bis 17 Uhr, 1.4. bis 30.9.<br />

10.30 bis 19 Uhr, Eintritt 7 €.


Banyuls-sur-Mer<br />

Ihr schwerer Süßwein macht die kleine Ge mein -<br />

de Ban yuls-sur-Mer (katalanisch Banyuls de la<br />

Ma ren da) mit knapp 5 000 Ein wohnern in der<br />

gan zen Welt bekannt. Der AOC-Likör wein Ban -<br />

yuls ist ein Vin Doux Naturel, der nur auf<br />

den steilen Lagen der vier Gemeinden Banyulssur-Mer,<br />

Cerbère, Collioure und Port-Vendres<br />

produziert werden darf. Jeder Ban yuls besteht<br />

zu 50 % aus der Rebsorte Gre nache, die Grands<br />

Crus sogar zu 75 %. Der Wein wird zur besseren<br />

Extrak tion der Farb- und Ge schmacksstoffe<br />

„aufgespritet“, also mit Wein- oder Trester -<br />

brand auf 15 bis 22 % Alkohol gehalt verstärkt.<br />

Wie beim Madeira, der nach der gleichen Me -<br />

thode hergestellt wird, lagern die besten Ban -<br />

yuls nicht im Keller, sondern in oberen Etagen<br />

oder im Freien. Durch die Oxi dation bei den<br />

hohen Som mertemperaturen erhält man den<br />

be sonderen Geschmack, den goût du rancio<br />

(spanisch: ranzig). Keine Sorge – Banyuls hat<br />

eh er No ten von Rosinen, Nüssen und Pflaumen.<br />

Weinprobe in Banyuls berühmter Cave l’Etoile, an der man auf<br />

dem Rückweg der Wandertour 3 (Seite 36) vorbeikommt.<br />

Rechts: Skulptur La Méditerranée auf Maillos Grabstein.<br />

34


Unter Wanderern ist Banyuls-sur-Mer besser be -<br />

kannt als Start- oder Endpunkt des GR 10. Der<br />

legendäre Fernwanderweg über den Kamm<br />

der Pyrenä en führt auf<br />

850 km in ca. 60 Tages -<br />

etap pen vom Mittel -<br />

meer bis nach Hen daye<br />

am Atlantik.<br />

Der Chemin Walter<br />

Benjamin oder auch<br />

die F-Route (nach Lisa<br />

Fittko) wurde erst vor<br />

wenigen Jahren wieder -<br />

entdeckt. 1940 gab der<br />

Bür ger meis ter von Ban -<br />

yuls, Vin cent Azéma, die entscheidenden Hin -<br />

weise für die Fluchtroute über die Berge. Heute<br />

ist sie ein wundervoller Wanderweg (Seite 42).<br />

Office de Tourisme<br />

4 Avenue de la<br />

République<br />

66650 Banyuls-sur-Mer<br />

Telefon 04 68 88 31 58<br />

Geöffnet: in der<br />

Hauptsaison täglich<br />

von 9 bis 19 Uhr, in<br />

der Nebensaison<br />

montags bis samstags<br />

von 9 bis 12 Uhr und<br />

14 bis 18 Uhr.<br />

Maison de la<br />

randonnée<br />

Direkt hinter dem<br />

Office de Tourisme<br />

gelegen. Geöffnet:<br />

1. April bis 15. Okt o -<br />

ber 10 bis 12 Uhr und<br />

15 bis 17 Uhr.<br />

16. Oktober bis Ende<br />

März nur vormittags.<br />

Neben Wanderkarten<br />

und -führern werden<br />

zur Hauptsaison und<br />

in den Osterferien je -<br />

den Mittwoch geführte<br />

Familien wan der un -<br />

g en rund um Ban yuls<br />

für nur 1 € je Person<br />

angeboten.<br />

Musée Maillol<br />

Vallée Roume, 66650 Banyuls-sur-Mer<br />

Telefon 04 68 88 57 11<br />

Ganzjährig geöffnet, montags und an<br />

Feiertagen geschlossen, Oktober bis April<br />

10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Mai bis<br />

September 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr.<br />

Eintritt 5 €.<br />

Das Museum Maillol zeigt Bild hau er ar -<br />

bei ten, Keramik, Bronzen und Malerei aus<br />

Maillos umfangreichem Schaf fen. Es be fin -<br />

det sich etwa 5 km außerhalb von Banyuls,<br />

im letzten Wohnhaus von Aris tide Mail lol.<br />

Maillol wurde 1861 in Ban yuls geboren<br />

und starb dort 1944 bei ein em Autounfall.<br />

Er gilt in Frankreichs Bild hauerei als der<br />

wichtigste Gegenpol zu Auguste Rodin.<br />

Dieser über Maillol: „Maillol ist den größten<br />

Bild hau ern an die Seite zu stellen.<br />

Wenn das Wort Genie, das heute so unangemessen<br />

vie len Leuten zu erkannt wird,<br />

überhaupt noch einen Sinn hat: Hier ist es<br />

angebracht. Ja, Maillol verkörpert in sich<br />

das Genie der Skulptur.“<br />

20 Jahre leb te<br />

und studierte<br />

Mail lol in Pa -<br />

ris, seine Wer -<br />

ke waren von<br />

enormem Ein -<br />

fluss auf die<br />

euro päische<br />

Bild hauerei.<br />

Deut sche Bild -<br />

hauer, u. a.<br />

Ar no Bre ker<br />

und Wil helm<br />

Lehm bruck,<br />

genau so wie<br />

Henry Moore<br />

fan den in Mail -<br />

Skulptur von Maillol an der<br />

Strandpromenade von Banyuls.<br />

lols Werken Inspirat ion zur Erneuerung ih -<br />

rer klassischen Formen sprache. Heute fin -<br />

det man seine Skulpturen nicht nur in Ban -<br />

yuls, sondern auch z. B. im Mu sée d’Or say<br />

in Paris oder vor der Ham bur ger Kunst -<br />

halle.<br />

35


Walter Benjamin<br />

Wanderweg Pyrenäen<br />

Die letzte Passage<br />

Gastbeitrag von Karin Ceballos Betancur<br />

Vor über 75 Jahren starb der Philosoph Walter Benjamin auf der<br />

Flucht vor den Nazis. Ein Wanderweg durch die Pyrenäen folgt<br />

seinen Spuren.<br />

Früh am Morgen, wenn die Sonne die<br />

Plattform hinter dem Friedhof am<br />

Hang mit Nektarinenlicht flutet, wer -<br />

den selbst die kargen Pyrenäen weich.<br />

Port bou, der Tatort, das spanische Dorf<br />

an der <strong>Buch</strong>t, liegt im Schatten versunken.<br />

Nur der Kirchturm ragt heraus, ein<br />

paar Dächer, Antennen, der riesige Bahn -<br />

hof. Züge stolpern über Weichen. Vögel<br />

zwitschern in Olivenbäumen. Die Gräber<br />

der Toten gehen aufs Meer. Ein Moment<br />

von ungerechter Schönheit.<br />

Die meisten Reisenden kennen Portbou<br />

bestenfalls von einem kurzen Aufenthalt<br />

38<br />

beim Umsteigen, zwischen zwei Zügen.<br />

Zwei mal in der Geschichte aber war der<br />

Ort mehr als irgendein Kaff an der spanisch-französischen<br />

Grenze. 1939, am En -<br />

de des Bürgerkriegs, wurde er zum Na -<br />

del öhr für die besiegten Republikaner,<br />

auf ihrer Flucht <strong>ins</strong> Exil. Ein Jahr später,<br />

1940, nach dem Einmarsch der Deutschen<br />

in Frankreich, setzte sich erneut ein<br />

Flücht lingsstrom in Bewegung in entge -<br />

gen gesetzter Richtung. Hitlers Truppen<br />

trieben die deutsche Emigration vor sich<br />

her, in Richtung Süden.<br />

Man kann versuchen, die Erinnerung an<br />

alte Fotografien wie Folien über dieses<br />

Pan orama zu legen. Auf die ockerbraunen<br />

Hügel die schwarz-weißen Karosserien um -<br />

gestürzter Automobile. Auf die Land stra -<br />

ße, die sich in langen Kurven bergauf win -<br />

det, einen schwarz-weißen Strom von<br />

Men schen. Für viele führte der Weg über<br />

Portbou damals in die Freiheit. Das Dorf<br />

hätte zu einem Symbol der Rettung werden<br />

können. Stattdessen lastet der Selbst -<br />

mord eines Mannes wie Blei auf seiner<br />

Geschichte. Seine Leiche wurde auf dem<br />

Friedhof bestattet, umgebettet und ging<br />

später in einem Massengrab verloren. Wal -<br />

ter Benjamin, Philosoph und Kritiker, ge -<br />

boren am 15. Juli 1892 in Berlin, gestorben<br />

am 26. September 1940 an einer Über -<br />

dosis Morphium in Portbou, <strong>Katalonien</strong>.<br />

Sein Exil hatte 1933 begonnen, mit der<br />

Aus wanderung nach Paris. 1940, erneut<br />

auf der Flucht vor Hitlers Truppen, versuchte<br />

er in Marseille erfolglos, sich als<br />

französischer Matrose verkleidet auf ei -


Die letzte Passage<br />

nem Frachter einzuschiffen. Das Institut für<br />

Sozialforschung hatte ihm ein Visum für<br />

die USA besorgt. Auch verfügte Benjamin<br />

über die nötigen Transitvisa für Spanien<br />

und Portugal. Was fehlte, war die Aus -<br />

reiseerlaubnis für Frankreich – seinerzeit<br />

heikel zu beschaffen, weil das Vichy-Re -<br />

gime nicht wenige Antragsteller direkt<br />

an die deutschen Besatzer auslieferte.<br />

An einem späten Abend im Sep tem -<br />

ber 1940 klopft ein Mann mit grau -<br />

em Haar, dichtem Schnauzbart und<br />

runder Brille an der Haustür der deutschen<br />

Exilantin Lisa Fittko, die da mals in<br />

einer kleinen Dachwohnung in Port-Ven -<br />

dres lebte. „Gnädige Frau, ent schul digen<br />

ihren Schützlingen im Morgengrauen am<br />

Stadtrand. Am Ortsausgang von Banyuls,<br />

nachdem man den silbernen kleinen Fluss<br />

überquert hat, führt der Weg durch Puig<br />

del Mas. Heute parken Autos im trockenen<br />

Flussbett. An der Brücke weist ein<br />

erstes Schild den Weg. Die Sonne steht<br />

hoch hinter Schleierwolken. Wenn wir<br />

mit den Weinbauern morgens vor Son -<br />

nenaufgang, zwischen vier und fünf Uhr,<br />

aus dem Dorf in die Hügel hinaufziehen,<br />

wenn wir uns in nichts von ihnen unterscheiden,<br />

kein Gepäck tragen – et surtout<br />

pas de rucksack! (der Rucksack ist das<br />

sprichwörtliche Kennzeichen der Deut -<br />

schen) – , dann kann kein Gendarm und<br />

„Die Welt gerät aus den Fugen, aber<br />

Benjam<strong>ins</strong> Höflichkeit ist unerschütterlich.“<br />

Sie bitte die Störung, hoffentlich komme<br />

ich nicht ungelegen.“ In ih ren Mem oiren<br />

schrieb Fittko später: Die Welt gerät aus<br />

den Fugen, dachte ich, aber Benjam<strong>ins</strong><br />

Höf lichkeit ist unerschütterlich. Zusam -<br />

men mit ihrem Mann hat Lisa Fittko, als<br />

Jüdin selbst vom Nazire gime ver folgt, in<br />

den Jahren 1940/41 Dut zen den von Flücht -<br />

lingen über die grüne Grenze nach Spa -<br />

nien geholfen, ehe auch sie aus Europa<br />

fliehen mussten.<br />

Die Zugfahrt von Portbou nach Banyuls<br />

dauert zehn Minuten. Vor knapp zehn<br />

Jah ren erst wurde der genaue Verlauf der<br />

Flucht route rekonstruiert, auf Grundlage<br />

historischer Dokumente. Seitdem trägt<br />

der alte Schmugglerpfad den Namen<br />

Ruta Walter Benjamin, gelb markiert in<br />

Frank reich, bordeauxrot in Spanien. Sie<br />

be ginnt am Strand von Banyuls, wo am<br />

Mit tag Familien in der Sonne braten und<br />

auf Tischen im Schatten von Platanen die<br />

schweren Weine der Region in Gläsern<br />

dämmern. Die Fittkos trafen sich mit<br />

kein Zöllner uns von den Einheimischen<br />

unterscheiden.<br />

Eine Frau Gurland und ihr Sohn hatten<br />

Ben jamin nach Banyuls begleitet, auch<br />

sie auf der Flucht vor den Nazis. Gemein -<br />

sam war die Gruppe schon am Vorabend<br />

in die Berge gewandert. Lisa Fittko ging<br />

den Weg zum ersten Mal und wollte sich<br />

zunächst orientieren. Benjamin soll eine<br />

schwere Aktentasche bei sich gehabt ha -<br />

ben. Er war damals 48 Jahre alt, herzkrank.<br />

Dennoch ließ er nicht von seinem<br />

schweren Gepäck. „Wissen Sie“, erklärte<br />

er, „diese Aktentasche ist mir das Aller -<br />

wichtigste. Ich darf sie nicht verlieren.<br />

Das Manuskript muss gerettet werden. Es<br />

ist wichtiger als meine eigene Person.“<br />

Als die Gruppe am späten Nachmittag<br />

um kehrte, blieb Benjamin auf einer Lich -<br />

tung in den Bergen zurück. Er wolle die<br />

Nacht im Freien verbringen, sagte er, und<br />

hier am nächsten Morgen auf sie warten.<br />

Benjamin fürchtete, die Strecke nicht am<br />

Stück bewältigen zu können.<br />

39


Walter Benjamin<br />

In Puig del Mas zweigt der Weg an einem<br />

Parkplatz ab vom Asphalt. Treppen führen<br />

steil hinab, vorbei an Brombeer -<br />

büschen und Olivenbäumen. Auf einer An -<br />

höhe lesen Arbeiter Trauben in den Wein -<br />

bergen. Sie werden die letzten Menschen<br />

sein, denen die Wanderin an diesem Tag<br />

bis zur Ankunft in Portbou begegnet.<br />

Keine Ausflügler, keine Benjamin-Pilger.<br />

Nur hin und wieder ein gelber Balken auf<br />

dem Fels, auf einer Baumrinde, ein Schild,<br />

das ihr versichert, nach wie vor auf dem<br />

richtigen Weg zu sein, der sich durch die<br />

Weinberge windet, zwischen Rebstöcken<br />

hindurch, die voll von beinahe reifen,<br />

dunk len, süßen Banyuls-Trauben hingen,<br />

über Bergkämme, spärlich von Büschen<br />

und Bäumen beschattet, hinauf in die<br />

Pyrenäen. Im Rücken schrumpft Banyuls<br />

im Streulicht des Mittags zu einem Fleck<br />

am Horziont, dahinter das unwirkliche<br />

blaue Meer und die Bergketten mit den<br />

grünen Weinbergen, dazwischen schon<br />

etwas Gold, und ein Himmel so blau wie<br />

das Meer. Man kann es nicht schildern,<br />

man muss dort gewesen sein. Immer steiler<br />

steigt der Weg an, über Felsen und<br />

Ge röll, vorbei an einem kirchturmhohen<br />

Strommast. Steingraue Grillen springen<br />

durch den Staub.<br />

An einer Wegbiegung in der Ferne sind<br />

Piniengruppen zu erkennen. Fittko er -<br />

wähnt sie in ihrem Bericht als Richtungs -<br />

weiser, aber es werden nicht dieselben<br />

sein. Oft brennt es hier im Sommer, wenn<br />

die Sonne über Monate jeden Busch zu<br />

stacheligem Gestrüpp dörrt und die trocke -<br />

ne Erde unter den Sohlen splittert. An -<br />

geblich hat die Gruppe an einer Quelle,<br />

auf etwa einem Drittel der Route, geras -<br />

tet. Noch heute rinnt die Font del Bana<br />

als dünner Strahl aus dem Fels, hummelumsummt.<br />

Drei Stunden Wanderung und<br />

noch immer Banyuls im Rücken. Auf der<br />

Rückseite der Wegtafel hat jemand die<br />

Inschrift „quel beau pays ...“ hinterlassen,<br />

was für eine schöne Landschaft. Der Be -<br />

griff „Weg“ wurde nun mehr und mehr<br />

zur Übertreibung. Dann und wann war<br />

40<br />

ein Pfad zu sehen, häufiger aber war es<br />

nur eine kaum erkennbare Spur zwischen<br />

den Geröllblöcken. Die letzten Meter zum<br />

Gipfel in 550 Metern Höhe stechen wie<br />

Meilen in den Waden. Und dann, irgendwann,<br />

endlich kommt Wind auf. Erst<br />

leicht, dann immer stärker, um oben, mit<br />

voller Kraft die schweißnasse Haut zu<br />

trock nen. Weit unten, von wo wir ge kom -<br />

men waren, sah man wieder das tiefblaue<br />

Mittelmeer. Auf der anderen Seite, vor<br />

uns, fielen schroffe Klippen ab auf eine<br />

Glasplatte aus durchsichtigem Türkis – ein<br />

zweites Meer? Ja, natürlich, das war die<br />

spanische Küste. Hinter uns, im Norden, im<br />

Halbkreis, <strong>Katalonien</strong>s Roussillon mit der<br />

<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong>, der Zinnober-Küste, einer<br />

herbstlichen Erde mit unzähligen gelb-ro -<br />

ten Tönen. Ich schnappte nach Luft. Sol -<br />

che Schönheit hatte ich noch nie gesehen.<br />

Keine Schranke, kein Zaun, kein Stein<br />

mar kiert die Grenze zwischen Frank -<br />

reich und Spanien, die doch irgendwo<br />

hier oben ent lang des Bergkamms verläuft,<br />

den karstigen Grund in französisches<br />

und spanisches Territorium teilt. Ein<br />

Schild weist nach Portbou, das unten,<br />

hin ter dicken Bergfalten liegt. Man kann<br />

von hier den Kirchturm erkennen und<br />

den Bahnhof, die blauen <strong>Buch</strong>ten von<br />

Colera und Llan çà. Unvermeidlich ist der<br />

Abgleich der eigenen Erleichterung mit<br />

dem Gefühl, das die Flüchtlinge bei diesem<br />

Anblick em pfunden haben müssen.<br />

Über den Berg. Das stechende Weiß von<br />

Banyuls aus den Augen. Hoffnung und<br />

die Illusion naher Ret tung, Sicherheit.<br />

Auf spanischer Seite fällt der Weg steil<br />

ab. Irgendwo hustet eine Herde Ziegen,<br />

die sich leichtfüßig in höhere Regionen<br />

verzieht, wenn man ihr zu nahe kommt.<br />

Anders als in Frankreich, wo die Beschil -<br />

derung der Route die nur dünnen historischen<br />

Fakten vermittelt, stehen in Spanien<br />

Benjam<strong>ins</strong> Worte in der Landschaft, in<br />

vierfacher Übersetzung. „Die Menschheit<br />

soll versöhnt mit ihrer Vergangenheit<br />

scheiden – und eine Form des Versöhnt -<br />

se<strong>ins</strong> ist die Heiterkeit.“ Ein Zitat aus dem


Die letzte Passage<br />

Passagen-Werk. Die Wanderin erreicht<br />

Port bou am frühen Abend.<br />

Zahllose Flüchtlinge haben sich in jenen<br />

Jahren auf diesem Weg über die Pyre -<br />

näen in Sicherheit gebracht. Ausge rech -<br />

net Walter Benjamin jedoch untersagten<br />

die spanischen Behörden die Weiterreise.<br />

Eine neue Verfügung, hieß es. Er muss<br />

über zeugt gewesen sein, die Flucht über<br />

die Berge kein zweites Mal zu überstehen.<br />

Das Hotel, in dem er sich das Leben<br />

nahm, hat die Verwaltung später kaufen<br />

wollen, ohne genaue Vorstellung davon,<br />

wie museal damit zu verfahren wäre.<br />

Aber der geforderte Kaufpreis war ohnehin<br />

zu hoch. Jetzt ist das Sterbezimmer<br />

von Portbou. Das Monument des israelischen<br />

Künstlers Dani Karavan wurde<br />

1994 zu Benjam<strong>ins</strong> Gedenken errichtet,<br />

auf der Glasplatte am Ende des Tunnels<br />

ein letztes Zitat: „Schwerer ist es, das Ge -<br />

dächtnis der Namenlosen zu ehren als das<br />

der Berühmten. Dem Gedächtnis der Na -<br />

menlosen ist die historische Konstruktion<br />

geweiht.“ Und obwohl es kaum zu glauben<br />

ist, malt die untergehende Sonne<br />

ein en Regenbogen ans untere Ende der<br />

Wolken.<br />

Dieser Beitrag von Karin Ceballos Be tan cur ist erstmals<br />

in der Wochenzeitung DIE ZEIT, Ausgabe 37/2010, er -<br />

schienen. Einige Angaben wurden 2017 aktualisiert.<br />

„Ich schnappte nach Luft. Solche<br />

Schönheit hatte ich noch nie gesehen.“<br />

Teil einer Eigentumswohnung. Gegen -<br />

über der karmesinroten Fassade probieren<br />

Touristen in einem Kramladen Son -<br />

nen brillen.<br />

Über seine letzten Stunden in Portbou ist<br />

wenig bekannt, manches widersprüchlich.<br />

Frau Gurland, Benjam<strong>ins</strong> Begleiterin, will<br />

viele Stunden nach der Einnahme des<br />

Morph<strong>ins</strong> noch mit dem Sterbenden ge -<br />

sprochen haben – was Mediziner schlechterdings<br />

für unmöglich halten. Und wa -<br />

rum ließ der katholische, franquistische<br />

Priester die Bestattung Benjam<strong>ins</strong>, eines<br />

jüdischen Selbstmörders, auf dem Dorf -<br />

friedhof zu? Fragen, die man niemandem<br />

mehr stellen kann. Die Zeitzeugen sind<br />

längst verstorben. Laut Behördenproto -<br />

koll fand man beim Toten eine Mappe<br />

„con unos papeles mas de contenido desconocido“,<br />

mit Papieren unbekannten In -<br />

halts. Benjam<strong>ins</strong> letztes Manuskript ist<br />

verschollen.<br />

Am Abend fegt der Tramontana in Böen<br />

über die Plattform hinter dem Friedhof<br />

Mein Weg über<br />

die Pyrenäen<br />

Erinnerungen<br />

1940/41<br />

von Lisa Fittko<br />

336 Seiten<br />

Deutscher<br />

Taschenbuch Verlag<br />

ISBN: 978-<br />

3423621892<br />

9,95 €<br />

Uneitel, anschaulich<br />

und persönlich er -<br />

zählt Lisa Fittko von ihrem E<strong>ins</strong>atz als Flucht -<br />

hel ferin. Mit ihrem späteren Mann, Hans<br />

Fittko, organisierte sie in Zusammen arbeit<br />

mit der Fluchthilfe orga nisation Emer -<br />

gency Rescue Com mittee und dessen<br />

Repräsen tanten in Marseille, Varian M.<br />

Fry, die Flucht von Menschen, die durch<br />

die deutsche Besat zung und das Vichy-Re -<br />

gime bedroht waren.<br />

1941 ge lang die eigene Flucht nach Kuba.<br />

1948 siedelte sie mit ihrem Mann Hans<br />

nach Chicago in die USA über.<br />

41


Tour 4 Fluchtroute Walter-Benjamin-Weg<br />

E<br />

ine wunderschöne Bergwanderung<br />

über die küstennahen Pyrenäen. Der Weg<br />

folgt der Flucht route von Walter Benja min<br />

und Hunderten weiteren Emigran ten, die vor<br />

den Nazis fliehen mussten. Bei gutem Wet ter,<br />

ohne starken Wind, keine wirklich schwierige<br />

Wan der ung. Der lang gezogene An stieg er for -<br />

dert Kon dition, einige Passagen Tritt sich er -<br />

heit, aber Berichte über gefährliche oder aus -<br />

gesetzte Stel len sind über trieben. We gen der<br />

oft fehlenden Markier ung ist im Abstieg et -<br />

was Orien tie rungs sinn erforderlich.<br />

1<br />

Der Weg beginnt<br />

1 42°28'52.61"N 3°7'46.20"E<br />

an der Mairie, dem<br />

Bürgermeisteramt. Schließlich war es der da -<br />

malige Bürgermeister von Banyuls-sur-Mer<br />

Vin cent Azéma, der Lisa Fittko von dem ehe -<br />

maligen Schmugglerweg „La route Lister“ er -<br />

zählte und ihn ihr bis <strong>ins</strong> kle<strong>ins</strong>te Detail be -<br />

schrieben und aufgezeichnet hat.<br />

Anfahrt mit dem 1-Euro-Bus, Linie 400<br />

bis zur Haltestelle am Office de Tou -<br />

risme. Vom Bahnhof sind es 10 Min. Fuß -<br />

weg bis zum Ausgangspunkt.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5


5 Stunden<br />

14 km • 640 HM<br />

600<br />

Coll de Rumpissar<br />

400<br />

200<br />

0<br />

m<br />

2 4 6 8 10 12 km<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

u Mittel bis schwer<br />

u Wegen der Länge der<br />

Wanderung und des recht<br />

gerölligen Abstiegs gute<br />

Kondition erforderlich.<br />

u Nicht bei oder direkt<br />

nach Regen gehen. Auch<br />

starker Wind macht die<br />

Tour sehr anstrengend.<br />

<strong>Blick</strong> zurück auf Banyuls-sur-Mer.<br />

An der Mairie ist der Weg als Chemin Walter Benjamin ausgeschil -<br />

dert. Auf der dazu angebrachten Karte endet der Wanderweg wundersamerweise<br />

an der span ischen Grenze ... Man folgt nun der gelben<br />

Mar kierung auf der Ave nue Géné ral de Gaulle stadt -<br />

auswärts. Nach 350 m erreicht man den Fluss La Baill aury und geht<br />

„Nicht zu gehen, das wäre<br />

das eigentliche Risiko.“<br />

Walter Benjamin<br />

weiter, bis man eine Eisen bahnbrücke unterquert. Direkt danach<br />

nimmt man nach links die Brücke über den Fluss und geht geradeaus<br />

weiter Richtung Puig del Mas. Auch an Abzweigen vorbei, die<br />

Avenue Pierre de Marca ansteigen. Kurz nach dem abgehenden<br />

Chemin du Mas Guillaume hält man sich nach links zum Place Abel<br />

Pages mit Hin weis tafel zum Wander weg. An der nächsten Quer -<br />

straße we ni ge Meter nach rechts, dann links und direkt wieder<br />

rechts in den Boule vard des Évadés de France abbiegen. Die<br />

nächste Straße geradeaus überqueren und die gegenüberliegenden<br />

Treppen stu fen zu einem schmalen Pfad absteigen. Der Weg verläuft<br />

durch ein Bach tal, man trifft auf eine kleine Straße und geht nach<br />

rechts aufwärts. 60 m weiter nimmt man den Weg nach links, das<br />

erste Stück auf einer Betonrampe und folgt der Aus schil derung Coll<br />

del Bast 1 km. Nach 200 m biegt er scharf nach links ab und bald<br />

wieder scharf nach rechts. Der Pfad zieht sich, vorbei an einem<br />

Häuschen, steil aufwärts. 350 m später geht es im Weinberg scharf<br />

nach rechts und man erreicht eine kleine Straße, der man nach links<br />

leicht aufwärts folgt. Die Straße nun 500 m bis zum Coll del Bast<br />

ansteigen. Hier am Ab zweig zunächst wenige Meter nach links und<br />

43<br />

Wegmarkierung<br />

Auf der französischen<br />

Seite<br />

gelb markiert,<br />

auf der spanischen<br />

Seite<br />

rot. Oft ist aber<br />

eine schwarze<br />

Markierung<br />

besser zu finden.<br />

Wanderkarte<br />

Zum Download:<br />

opentopomap.org.<br />

In gedruckter Form, für die<br />

französische Seite: 2549OT<br />

Banyuls, topografische<br />

Wanderkarte 1:25 000,<br />

EAN/ISBN: 3282112549043.<br />

Für die spanische Seite:<br />

Die vom Institut Cartogràfic<br />

i Geo lògic de Catalunya<br />

herausgegebene Karte<br />

1:50 000 ist keine Hilfe, ein<br />

zu kleiner Maßstab und der<br />

Weg ist nicht eingezeichnet.<br />

App<br />

Der Walter-Benjamin-Weg in<br />

elf Stationen, zur „ersten<br />

Annäherung an die Person<br />

Walter Benjamin, an die Um -<br />

stände und Hintergründe seiner<br />

Flucht, an Parallelen von<br />

damals zu heute“ mit GPS-<br />

Track, Hintergrund in for ma -<br />

tio nen, O-Tönen etc. unter<br />

historia-viva.net. Geeignet<br />

für Android-Geräte auch<br />

ohne Mobilfunk ver bin dung,<br />

erhältlich im App-Store.


Fortsetzung Tour 4 Walter-Benjamin-Weg<br />

anschließend nach rechts, an der Ge -<br />

denktafel für Walter Benjamin den schmalen<br />

Pfad aufwärts Richtung Coll de Rum pissar<br />

3,5 km gehen. Steil ansteigend kommt man<br />

zu einem etwas breiteren Quer weg, der sich<br />

hier teilt. Man nimmt den oberen der beiden<br />

Wege nach rechts leicht aufwärts. Achtung:<br />

Nach 250 m biegt<br />

2 Scharf rechts abbiegen<br />

nach scharf rechts<br />

an stei gend ein schmaler Pfad ab. Der Ab zweig<br />

liegt hinter Büschen und ist die ersten Meter<br />

sehr geröllig, daher übersieht man ihn leicht!<br />

hat. „Jetzt saß ich hoch oben in den Pyrenäen,<br />

aß ein Stück Brot ... und schob Benjamin die<br />

Tomaten zu, als er fragte »Gnä dige Frau,<br />

wenn Sie gestatten, darf ich mich bedienen?«<br />

Ja, so war er, der alte Ben jamin mit seinem<br />

spanischen Hofzeremoniell“ (Lisa Fittko in<br />

ihren Memoiren Mein Weg über die<br />

Pyrenäen).<br />

Der Pfad verläuft nun in stetem Auf und Ab<br />

etwas mehr als die ausgeschilderten 1,5 km am<br />

Hang entlang. Manchmal über kleine Geröll -<br />

felder oder mit einigen Stufen im Fels.<br />

Der Weg wird bald besser und auch etwas<br />

breiter. An Abzweigen vorbei bis zu einer<br />

scharfen Rechtskurve. Hier geradeaus den<br />

deut lich gelb markierten schmalen Pfad aufwärts<br />

nehmen. Man wandert 500 m, nun mit<br />

Aus blick auf den Torre del Querroig, kräftig<br />

nach oben bis zu einem Fahrweg. Hier nach<br />

rechts der Aus schilderung Coll de Rum pissar<br />

2 km und Chemin Walter Ben jamin folgen.<br />

Bald nach einer Linkskurve biegt man nach<br />

scharf rechts ab. Keine 200 m weiter, an der<br />

Font del Bana verlässt man den breiten Weg<br />

und geht geradeaus den schmalen Pfad Rich -<br />

tung Coll de Rum pissar 1,5 km. Hier befindet<br />

sich auch eine<br />

3 Quelle/Picknickplatz<br />

Tafel, die daran<br />

erinnert, dass die Gruppe von Lisa Fittko und<br />

Walter Benja min an der Quelle Rast gemacht<br />

44<br />

„Heute, wo Benjamin als einer der wichtigsten<br />

Gelehr ten und Kritiker des 20. Jahrhunderts gilt,<br />

heute werde ich manchmal gefragt: Was hat er<br />

über das Manuskript gesagt?“ (siehe Seite 39)<br />

„Hat er darin ein neues philosophisches System<br />

entwickelt? Du lieber Him mel, ich hatte alle<br />

Hän de voll zu tun, meine kleine Gruppe bergauf<br />

zu führen; die Philo so phie musste warten,<br />

bis wir über den Berg waren.“<br />

Kurz vor dem Pass zieht sich der Weg nach<br />

links aufwärts zum 531 m hohen Coll de Rum -<br />

pissar und man<br />

4 Spanische Grenze<br />

erreicht die spanische<br />

Grenze, die genau auf dem Höhenzug<br />

verläuft. „Vor uns fielen schrof fe Klippen ab auf<br />

eine Glasplatte aus durch sich tigem Türkis – ein<br />

zweites Meer? Ja, natürlich, das war die spanische<br />

Küste.“


Bilder oben und links: Der Pass Coll de Rumpissar auf 531 m ist erreicht.<br />

Man folgt nun nach links leicht abwärts dem<br />

Richtung Portbou ausgeschilderten Pfad. Ein i -<br />

ge Meter weiter macht der Weg eine Rechts -<br />

kurve und ist nun auch als Walter-Ben ja min-<br />

Weg (spanisch: Ruta Walter Benjamin) ge -<br />

kennzeichnet. Man folgt ab jetzt der roten<br />

Mar kierung, die aber sehr verblasst und<br />

manchmal schwer zu finden ist. Im Abstieg<br />

hilft eine zusätzliche Markierung mit schwarzem<br />

Doppelbalken.<br />

Es geht über einen gerölligen, schmalen Pfad<br />

ab wärts. Man erreicht einen etwas breiteren,<br />

ver wachsenen Querweg, läuft einige Meter<br />

nach links aufwärts und folgt danach der Aus -<br />

schil derung nach rechts abwärts. Über einen<br />

sehr schmalen Weg hinunter und dann ein en<br />

Ab zweig nach rechts<br />

nehmen (ge radeaus ist<br />

mit gekreuzten schwarzen<br />

Balken gekennzeichnet).<br />

Ins ge samt er -<br />

Genau! Schild unterwegs ...<br />

for dert dieser Abschnitt<br />

et was Orien tierungs -<br />

sinn. An einer Gedenk ta fel mit Zitaten von<br />

Walter Ben ja min hält man sich links weiter<br />

abwärts. Bald nach einer weiteren Tafel führt<br />

der Pfad auf einen breiten Schotterweg, den<br />

man nach links nimmt (die Markierung ist erst<br />

etwas später zu sehen). Um eine Kurve herum,<br />

mit <strong>Blick</strong> auf einen kleinen Stausee, sind weitere<br />

Gedanken von Walter Benjamin festgehalten,<br />

die einen Eindruck von seinem philo -<br />

sophischen Werk vermitteln, z. B. „Weil sie<br />

stumm ist, trauert die Na tur. Doch noch tiefer<br />

führt in das Wesen der Natur die Umkehrung<br />

dieses Satzes ein: die Traurigkeit der Natur<br />

macht sie verstummen.“<br />

Wenige Hundert Meter später verlässt man<br />

nach rechts den breiten Weg und folgt auf<br />

schmalem Pfad abwärts der Ruta Walter Ben -<br />

ja min. Schnell wird der Weg breiter und führt<br />

an einer Weggabelung nach rechts weiter in<br />

Serpentinen hinunter. Vorbei an einem Haus<br />

und nach rechts über eine Brücke. Am Weg -<br />

weiser folgt man diesem nach links Richtung<br />

Portbou 2,5 km. Die Straße verläuft nun am<br />

breiten, als Schutz vor Überschwemmungen<br />

ausgebauten Kanal entlang. Man erreicht die<br />

hohen Mauern der gigantischen Gleisan la -<br />

gen und überquert kurz darauf eine Brücke.<br />

Weiter nach rechts führt ein langer, etwas un -<br />

5 Tunnelpassage<br />

heimlicher, aber be -<br />

leuch te ter Tunnel<br />

unter dem Rangier bahn hof hin durch. Ge rade -<br />

aus leitet die Rambla direkt zum Strand von<br />

Portbou. Durch das Dorfzentrum gelangt man<br />

vorbei an der Markthalle hoch zum Bahnhof.<br />

Eingang zur Mairie von Portbou.


Das Meeresreservat Cerbère-Banyuls<br />

Wandern mit Schnorchel: das<br />

Meeresreservat Cerbère-Banyuls<br />

Gastbeitrag von Michael Homeyer<br />

Geografie<br />

Wenn die Monts Albères, die östlichen<br />

Aus läufer der Pyrenäen, <strong>ins</strong> Mittelmeer ab -<br />

fallen, formen sie eine wunderschöne Steil -<br />

küste am Golfe du Lion. Banyuls-sur-Mer<br />

mit seinen fast 5 000 tourismuserfahrenen<br />

Einheimischen liegt an diesem Küs ten -<br />

abschnitt des Golfe du Lion – direkt an<br />

der spanischen Grenze. Von knapp 1 000<br />

Metern Berghöhe ist das Meeres niveau<br />

nach acht Kilometern Luftlinie er reicht.<br />

Das Gebirge taucht im Golfe-du-Lion-Be -<br />

reich bis in Tiefen von 90 Metern ab.<br />

Diese Spannung im Landschaftsbild der<br />

Steilküste der <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> kann ein<br />

Stück weit unter Wasser verfolgt werden:<br />

46<br />

Nicht nur für Ungeübte: Schnorcheln im kristallklaren Wasser des jagdbefreiten<br />

„Sentier sous-marin“ im Meeresreservat lässt auch Profis nicht kalt.<br />

Der Wechsel von Klima und Vegetation in<br />

den Höhenstufen vom Berggipfel bis zum<br />

Meeresspiegel setzt sich ebenso unter<br />

Was ser in Zonierungen der Lebewelt in<br />

den Tiefenstufen fort.<br />

Denn auch der Lebensraum „Meer“ wird<br />

in Zonen unterschiedlicher Umweltbe din -<br />

gungen eingeteilt: Innerhalb der beiden<br />

Großsysteme „Meeresboden (Benthal)“<br />

und „Wasserraum (Pelagial)“ weisen die<br />

lichtreichen Bereiche andere Lebensbe -<br />

dingungen auf als die lichtlosen. Die küs -<br />

tennahen, flacheren Gebiete werden als<br />

neritische, die ozeanischen als pelagische<br />

Region bezeichnet. In der gesamten Mit -


Wandern mit Schnorchel: Sentier sous-marin<br />

tel meerregion wurden bislang mehr als<br />

15 000 Arten beschrieben und ca. 20 %<br />

da von sind nur hier beheimatet, mehr als<br />

die Hälfte davon in hoher Gefährdung<br />

ihrer Bestände. Damit ist die Mittel -<br />

meerregion ein Hotspot der Bio diver sität.<br />

Für das Management einer nach haltigen<br />

Entwicklung der mediterranen Umwelt<br />

hat der Schutz der<br />

Artengemein schaf -<br />

ten und ihrer Le -<br />

bensräume eine zentrale<br />

Priorität.<br />

Unterwasser -<br />

lehrpfad<br />

Eine einzigartige<br />

Idee sorgt heute für<br />

den Transfer dieser<br />

bedeutenden Grund -<br />

kennt nisse. Inmitten<br />

der wettergeschützten<br />

<strong>Buch</strong>t von Peyre -<br />

fite südlich von Ban -<br />

yuls beginnt ein<br />

Wanderweg unter<br />

Wasser am kiesigen<br />

Strand. Mit Schnorchel, Schwimm brille<br />

und Schwimm flossen ausgerüstet, kann<br />

man hier entlang eines ausgeschilderten<br />

„Unter wasser lehrpfades“ den felsigen<br />

Meeres boden und seine Tier- und Pflan -<br />

zen welt erkunden. Diese Grundaus stat -<br />

tung kann gegen eine geringe Ge bühr<br />

ausgeliehen werden, die jungen Be treuer<br />

stehen auch für Fachfragen zur Ver -<br />

fügung. Ein paar Ausstellungswände vermitteln<br />

einen ers ten Eindruck, was auf<br />

den ungeübten Schnorchler zukommt.<br />

Eine schwebende Schönheit unter den Medusen, aber nicht<br />

gerne gesehen: Wer der Leuchtqualle (Pelagia noctiluca; die<br />

„Nachtleuchtende“) zu nahe kommt, kann sich empfindlich<br />

verletzen.<br />

Attraktiv für jedermann wird die Schnor -<br />

chel tour durch den Spezialschnorchel: In<br />

seinem Mundstück ist ein Mikroemp -<br />

fänger <strong>ins</strong>talliert, der Wissenswertes zur<br />

Unterwasserwelt berichtet. Man erfährt,<br />

dass der belichtete Bereich des Benthals<br />

in mehrere Unterzonen unterteilt wird:<br />

die Spritzwasserzone (Supralitoral) oberhalb<br />

der oberen Wasserlinie, Ober- und<br />

Untergrenze des Tidenhubs (Mesolitoral)<br />

und den Bereich lichtbedürftiger Orga -<br />

nismen (Infralitoral; bis maximal 30–50<br />

Meter Tiefe).<br />

Die jeweilige Tier- und Pflanzenwelt der<br />

Zone wird zudem auf Unterwassertafeln<br />

an fünf Bojenstandorten vertieft. Span -<br />

nend ist, dass das betreute Lesen und Hö -<br />

ren direkt in Naturbeobachtungen rund-<br />

Die dicht stehenden, stumpfen Stacheln des Violetten<br />

Seeigels (Sphaerechinus granularis) werden zwei Zentimeter<br />

lang. Zwischen den Stacheln sitzen Putzorgane, die die<br />

Körperoberfläche von Aufwuchs wie Algen und Seepocken<br />

befreien. Einige davon sind mit Giftdrüsen versehen!<br />

47


Das Meeresreservat Cerbère-Banyuls<br />

Schneller Schwimmer der Flachwasserbereiche des westlichen Mittelmeeres: Die überwiegend vegetarisch lebende Goldstrieme<br />

(Sarpa salpa) ist meistens in Schwärmen über Fels- und Sandböden und Seegraswiesen bis 20 Meter Tiefe anzutreffen.<br />

herum umgesetzt werden kann. Die ma -<br />

gische Schönheit ungezähmter Wasser -<br />

wild nis zeigt sich in den farbenfrohen<br />

Fischen von Mittelmeer-Muränen bis re -<br />

viertreuen Zackenbarschen, den Ane -<br />

monen, Krus ten tieren und Seegras be -<br />

ständen. Schon am Strand sind Jungfische<br />

zu beobachten, in der <strong>Buch</strong>t hüllen neugierige<br />

Fisch schwärme nicht selten die<br />

Schwimmer ein. Junge handtellergroße<br />

Meerbrassen beäugen den Schnorchler<br />

und knapp über sandigen Meeresboden -<br />

flä chen wiegt die pulsierende Unter strö -<br />

mung scheinbar schlafende Rote-Meer bar -<br />

ben-Trupps. Von roten Korallen, Mu scheln<br />

und Anemonen bewachsene Fel sen wer -<br />

den durch nahrungssuchende Geiß bras -<br />

sen, Wolfsbarsche und manchmal auch<br />

Doraden abgenagt. Je ruhiger man auf<br />

dem Wasser gleitet, desto intensiver entfaltet<br />

sich das Natur er leb nis.<br />

Förmlich eingefangen von den wunderbaren<br />

Eindrücken des 500 Meter in die<br />

<strong>Buch</strong>t reichenden Lehrpfades vergisst<br />

man allzu leicht, rechtzeitig vor der<br />

Auskühlung das Wasser zu verlassen und<br />

48<br />

sich am kiesigen Strand oder auf einer<br />

Felsplatte wieder aufzuwärmen.<br />

Es war das Ozeanische Institut der Uni -<br />

versität Paris, das mithilfe der Natur -<br />

schutzverwaltung und der Kommunen<br />

den über 500 Meter in das Mittelmeer<br />

hinausreichenden Unterwasserlehrpfad<br />

realisierte. Die betreute Anlage ist nur<br />

während der Hochsaison im Juli und Au -<br />

gust täglich von 12 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Schutzgebiet<br />

Der Unterwasserlehrpfad liegt im Natur -<br />

schutzgebiet Réserve Naturelle Marine<br />

de Cerbère-Banyuls. Das Reservat schließt<br />

sich südlich an den Ort Banyuls an und er -<br />

streckt sich über 6,5 Kilometer bei ungefähr<br />

einem Kilometer Breite die Küste<br />

ent lang bis zum Cap Peyrefite kurz vor<br />

der spanischen Grenze. Als erstes französisches<br />

Meeresschutzgebiet im Jahr 1974<br />

gegründet, ist es bis heute das einzige<br />

französische Reservat, das ausschließlich<br />

auf See liegt.<br />

Die Diplom-Biologin Valérie Schmitt be -<br />

richtet in ihrem Blog, dass „ … sein Ur -


Wandern mit Schnorchel: Sentier sous-marin<br />

sprung zurück auf das Jahr 1969 geht, als<br />

der Bürgermeister von Cerbère, besorgt<br />

über die Umweltschäden dieses Teils der<br />

<strong>Côte</strong> Ver meille durch Touristenscharen,<br />

Überfischung und Verschmutzung, sich<br />

zusammen mit dem damaligen Direktor<br />

des Ob servatoire Océanologique daran<br />

machte, die Möglichkeiten eines Schutz -<br />

gebiets aus zuloten. Die Kooperation zwischen<br />

marinem Reservat und dem meeres -<br />

biologischen Institut besteht noch heute.<br />

Neben Artenschutz und Öffentlichkeitsarbeit<br />

soll vor allem die<br />

For schung unterstützt werden.“<br />

Harte Arbeit für Touristen, Hobby-<br />

Harpuniere und Profi-Fischer: Um<br />

die Regeln in den unterschiedli -<br />

chen Schutz zo nen einzusehen<br />

und einzuhalten, bedarf es eingehender<br />

Be schäftigung mit den<br />

Schutz zie len und einer Haltung in -<br />

nerer Achtung vor diesem Klein od.<br />

Arten<br />

Ausführliche Beschreibungen der<br />

Arten und ihrer spezifischen Le -<br />

bensraumansprüche finden sich<br />

auf den Webseiten des Ozeano -<br />

grafischen Instituts (französisch!)<br />

für felsige lichtdurchflutete Un -<br />

ter wasserregionen und für die<br />

abwechslungsreichen Lockerge -<br />

steinbereiche und offenen Mee -<br />

res böden auf<br />

wwwphp.obs-banyuls.fr/UVED.<br />

Dort klicken Sie auf „Entrez“,<br />

dann „Objectif n°1“ und landen<br />

in einer Liste der Unterwasser -<br />

biotope „Carte de milieux ma -<br />

r<strong>ins</strong>“ mit Angaben zu den heimischen<br />

Arten.<br />

Die wunderschöne Wachsrose (Anemonia viridis) mit ihren 150 bis 200<br />

fünfzehn Zentimeter langen Tentakeln nesselt stark und kann im<br />

Flachwasserbereich Teppiche von mehreren Quadratmetern bilden.<br />

Bedrohungen<br />

Mitarbeiter des Meeresreservats fahren<br />

regelmäßig mit ihrem Boot durch das<br />

Schutz gebiet, um Unterwasserjäger mit<br />

Har punen zu stoppen und unerlaubtes<br />

Fischen und andere Verstöße gegen die<br />

Schutzregeln zu verhindern. Als reviertreue<br />

Küsten- und beliebte Speisefische<br />

sind zum Beispiel Zackenbarsche durch<br />

gezielte Harpunenfischerei bedroht.<br />

Ohnmächtig muss die Patrouille aber zu -<br />

sehen, wie Abfall- und Abwasserein lei -<br />

tungen durch sommerliche Touristen -<br />

scha ren das Meer belasten. Die Klär an -<br />

lage der örtlichen Kommunen am Rand<br />

des marinen Schutzgebiets schlägt Ab -<br />

wäs ser ungereinigt <strong>ins</strong> Meer ab, wenn die<br />

Abwässermengen die Anlage überfordern.<br />

Durch die Nährstoffbelastung verdreckt<br />

das kristallklare Wasser im Natur -<br />

schutzgebiet. Der Meeresboden wird von<br />

einer bräunlichen Bewuchsschicht über -<br />

zogen. Diese Überwucherungserscheinungen,<br />

die vielerorts im Mittelmeer auftreten,<br />

sind besorgniserregende Signale<br />

für die Überlastung des sensiblen Ökosys -<br />

tems Mittelmeer.<br />

49


Das Meeresreservat Cerbère-Banyuls<br />

diversarium wachsen mehr als 500<br />

mediterrane Pflanzenarten aller<br />

Lebensräume der Umgebung: biologische<br />

Vielfalt pur und anschaulich.<br />

Weblinks:<br />

www.biodiversarium.fr<br />

wwwphp.obs-banyuls.fr<br />

Vertiefte ökologische Informationen<br />

Ozeanografisches Institut<br />

Observatoire Océanologique de<br />

Banyuls-sur-Mer<br />

Garten, Aquarium (und Museum)<br />

Als Anziehungspunkt für die Touristen<br />

hat sich auch das in das Observatoire<br />

Océanologique integrierte Aquarium<br />

etabliert, in dem Besucher Meeresorga -<br />

nismen aus der Region bestaunen können.<br />

Etwas altbacken wirken die Lehr -<br />

tafeln, jedoch unübertroffen die Fülle<br />

der gehälterten Arten in ihren jeweiligen<br />

nachgebildeten Lebensräumen. Ein Muss<br />

für diejenigen, welche sich nach ihren<br />

Schnorcheltouren biologisch-ökologisch<br />

orientieren möchten. Achtung: In 2017<br />

wird um- und neugebaut und eine supermoderne<br />

Anlage eröffnet.<br />

Im Juni 2010 wurde der Jardin Médi ter -<br />

ranéen du Mas de la Serre eröffnet, ein<br />

kommerziell betriebener drei Hektar großer<br />

Naturpark auf dem Gelände des ehemaligen<br />

Forschungslabors Arago. Im Bio -<br />

50<br />

Whalewatching<br />

Vor der Küste sind regelmäßige Walund<br />

Delfinbeobachtungen möglich.<br />

Eine Reihe von kommerziellen Anbie -<br />

tern ist zwischen Perpignan und spanischer<br />

Grenze beheimatet – ein<br />

boomendes Geschäft des Ökotourismus.<br />

Unvergessliche Natur erleb -<br />

nisse und praxisnahe Vermittlung<br />

von ökologischen Ansprüchen der<br />

Tiere, Verhalten, Gefährdung und<br />

Schutzmaß nah men zeichnen renommierte<br />

Anbieter aus. Die Anmut der<br />

Tiere und ihre ökologische Funktion<br />

und Bedeutung für uns Menschen<br />

stehen dann im Mittelpunkt. Erfahrene<br />

Anbieter befahren die Aufent halts be -<br />

reiche, ohne die Tiere zu stören. Sie vermeiden<br />

Boots jagden auf gesichtete Ex -<br />

em plare und versprechen nicht das<br />

„Blaue vom Himmel“. Wählen Sie sorgfältig.<br />

Wissenswertes zum Thema:<br />

www.souffleursdecume.com<br />

Michael Homeyer<br />

… berät und unterstützt europäische<br />

Unter nehmen aller Branchen in Sachen<br />

„Nach haltig Wirtschaften“. In seiner<br />

Freizeit erkundet der Landschaftsökologe<br />

und Change-Ma -<br />

nagement-Spezialist<br />

Naturlandschaften<br />

geme<strong>ins</strong>am mit seiner<br />

Frau, um Kraft<br />

zu tanken in der<br />

magischen Schönheit<br />

ungezähmter Natur.


Unterwegs nach Süden ...<br />

Reise- und Wanderführer für fantastische und wenig bekannte<br />

Wanderregionen in Südfrankreich<br />

Exakte Beschreibungen, gute Wanderkarten mit Höhenprofil,<br />

dazu GPS-Tracks zum Download<br />

Kurze Anfahrten, vielfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

Tipps, Adressen und Hintergrundinformationen zu Region,<br />

Geschichte und Bevölkerung<br />

Marseille und<br />

Umgebung<br />

144 Seiten,<br />

18 Stadt- und<br />

Küsten -<br />

wanderungen,<br />

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045860-6, 14,80 €<br />

<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong>,<br />

<strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong><br />

mit Collioure und<br />

Cadaqués,<br />

140 Seiten, 22<br />

Wandertouren,<br />

ISBN 978-3-00-<br />

053533-8, 14,80 €<br />

Frankreichs<br />

wilder Süden<br />

96 Seiten, 24<br />

Wander touren in<br />

der mediterranen<br />

Ardèche,<br />

ISBN 978-3-00-<br />

042993-4, 12,80 €<br />

Die wilden<br />

Berge der<br />

Ardèche<br />

100 Seiten, 22<br />

Wander touren in<br />

den Cevennen,<br />

ISBN 978-3-00-<br />

025751-3, 12,80 €<br />

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Cerbère<br />

Der Eisenbahnverkehr hat den knapp 1 400<br />

Einwohner großen Grenzort Cer bère (katalanisch<br />

Cervera de la Marenda) bedeutend ge -<br />

macht. Neben Hendaye am Atlantik bildet der<br />

Ort den wichtigsten Schienenübergang von<br />

Frankreich nach Spanien. 1878 wurde das im -<br />

posante Bahnhofsgebäude aus Stahl und Glas<br />

nach einem Entwurf des Architekten Gustave<br />

Eiffel erbaut. Das aufstrebende Dorf Cerbère,<br />

bis dahin ein Ortsteil von Banyuls, er hielt 1888<br />

eigene Stadtrechte. Die unter schied lichen<br />

Spurweiten Frankreichs (europäische Normal -<br />

spur, 1,435 Meter) und Span iens (Breitspur<br />

1,668 Meter) erforderten umfangreiche Gleis -<br />

anlagen für die Rangier- und Verschiebe -<br />

bahnhöfe. Die Reisenden hatten einen längeren<br />

Aufenthalt und brachten Cer bère ein we -<br />

nig Reichtum. Doch seit 2010 die Hochge -<br />

schwin digkeits strecke von Per pignan nach<br />

Figueres eingeweiht wurde, spielt zumindest<br />

der Personenverkehr fast keine Rolle mehr.<br />

52


Luxus aus vergangenen Tagen: Das Hôtel Belvédère du Rayon<br />

Vert liegt wie ein Schiff an den Eisenbahngleisen Richtung<br />

Ortsausgang. Neben einem Speisesaal mit sensationellem<br />

Meerblick verfügte es sogar über einen eigenen Kinosaal.<br />

Office de Tourisme<br />

Avenue du Général<br />

de Gaulle<br />

66290 Cerbère<br />

Telefon 04 68 88 42 36<br />

Geöffnet: in der<br />

Hauptsaison täglich<br />

von 9 bis 19 Uhr, in<br />

der Nebensaison<br />

montags bis samstags<br />

von 9 bis 12 Uhr und<br />

14 bis 18 Uhr.<br />

Überall in Cerbère<br />

anzutreffen: Graffiti<br />

oder Street-Art.<br />

Teile der Fußgänger -<br />

tunnel unter den<br />

Gleisan lagen wurden<br />

von Künstlern in jahrelanger<br />

Arbeit<br />

gestaltet.<br />

Hôtel Belvédère du<br />

Rayon Vert<br />

Dieses ungewöhnliche Hotel in Schiffs form<br />

wurde von 1928 bis 1932 vom Architekten<br />

Léon Baille im Art-déco-Stil erbaut. Es<br />

verfügte über 30 Zimmer, Speisesaal, Kino,<br />

Bar und einen Tennisplatz auf dem Dach.<br />

Cerbère war mit seinem internationalen<br />

Bahnhof einer der bedeutendsten Um -<br />

stiegs orte zwischen Frankreich und Spa -<br />

nien. Auch der europäische Jetset musste<br />

hier warten (siehe links) und suchte für die<br />

Zwangs pause eine geeignete Unter kunft.<br />

Die Blütezeit des Luxushotels war aber nur<br />

von kurzer Dauer, mit Beginn des Spa -<br />

Dieses DIN A2<br />

große Plakat ist<br />

für 10 € im Office<br />

de Tourisme er -<br />

hält lich. Mit den<br />

Einnahmen werden<br />

die weiteren<br />

Re no vierungs -<br />

arbeiten unterstützt.<br />

nischen Bür ger krieges (siehe Seite 14)<br />

wurden die Gren zen ge schlos sen und die<br />

Gäste blieben aus.<br />

Heute versucht ein Nachkomme des ehemaligen<br />

Besitzers das Wahrzeichen von<br />

Cerbère wieder <strong>ins</strong>tand zu setzen. Kul -<br />

turveran stal tungen, Führungen und Ver -<br />

mietung von der zeit zehn Apparte ments<br />

tragen zur Fin anzierung bei.<br />

Führungen nur auf Vor an meldung von<br />

9 bis 11 Uhr und 15 bis 18 Uhr für 5 €.<br />

Appartements für 2 bis 6 Personen, Prei -<br />

se auf Anfrage. Ganzjährig geöffnet.<br />

Telefon 04 68 88 41 54 oder 06 58 80 57 47.<br />

53


Tour 5 Cerbère -- am Fuß des Massif des Albères<br />

L<br />

eichter Rundweg durch die Weinberge<br />

mit schönen Fernblicken auf Cerbère und<br />

die Pyrenäen. Kurzer beeindruckender Ab -<br />

stecher zur spanischen Grenze: Vorbei an den<br />

ehemaligen Grenzanlagen kommt man zur<br />

Er innerungsstätte für die Flücht linge, die<br />

1939 in größter Not über den Coll dels Beli -<br />

tres dräng ten (siehe auch Seiten 22/23).<br />

Der Weg beginnt<br />

1 42°26'29.14"N 3°9'54.78"E<br />

an der Uferprome -<br />

nade links vom Restaurant de la Plage.<br />

Anfahrt mit dem 1-Euro-Bus, Linie 400 bis<br />

zur Haltestelle an der Mairie und dem<br />

Office de Tou risme. Vom Bahnhof sind<br />

es 5 Min. Fuß weg zum Ausgangspunkt.<br />

Die Rue Anatole France, vorbei an einem<br />

kleinen Supermarkt, zum netten Dorflat z ge -<br />

hen. An der Bäckerei dem Entwässerungs kanal<br />

des El Riberal nach links folgen. Vorbei an der<br />

Post ge langt man zum Placette des Transbor -<br />

4<br />

1<br />

3<br />

2<br />

deuses. Eine Skulptur erinnert an die Frauen,<br />

die früher die Apfelsinen am Güterbahnhof<br />

um luden. Vor dem Tunnel der gelben Mar -<br />

kier ung nach links folgen. Etwa 200 m entlang<br />

der Bahnlinie laufen, dann nach rechts<br />

durch die Fuß gänger unterführung. Direkt<br />

danach links den schmalen gerölligen Pfad an -<br />

steigen. Nun geht es 500 m kräftig aufwärts,<br />

bis der Weg nach links die D 914 er reicht. Jetzt<br />

auf der Straße nach rechts; 50 m weiter führt<br />

links, unterhalb der<br />

2 Abstecher zum Pass<br />

ehe maligen Grenz -<br />

ge bäu de ein Abstecher hoch zum Coll dels<br />

Be litres und zur Gedenkstätte.<br />

54<br />

Ohne Ab stecher bleibt man noch 150 m auf<br />

der Straße, bis in der scharfen Linkskurve nach<br />

rechts ein breiter Weg abbiegt, ausgeschildert<br />

mit Mas Mingó 4 km. Bald darauf an einem<br />

Abzweig weiter Rich tung Mas Mingó nach<br />

rechts leicht ab wärtsgehen. Dem bald wieder<br />

ansteigenden Weg über 2 km an Ab zweigen<br />

vorbei folgen.<br />

3 Abzweig nach rechts<br />

Dann nach rechts<br />

den als Piste D.F.C.I. (Weg zur Be kämpf ung<br />

von Waldbränden) No. AL 66 bis ge kenn -<br />

zeich neten Weg hinuntergehen. Es folgen<br />

mehr fach Wege, die in die Weinberge abgehen,<br />

man bleibt jedoch auf dem klar er -


2 Stunden<br />

7 km • 263 HM<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

m<br />

Coll dels Belitres<br />

<br />

1 2 3 4 5 6 km<br />

Kurzer Abstecher zum Coll<br />

dels Belitres und zur<br />

Retirada-Ge denk stätte<br />

(Seiten 22/23): hin und<br />

zurück 400 m.<br />

kennbaren und gelb markierten Hauptweg. Nach 750 m trifft der<br />

Weg auf eine geteerte Straße, die man nach scharf rechts ab -<br />

wärts nimmt. Vorbei an wenigen Häusern wandert man durch die<br />

mit Trockenmauern terrassierten Weinfelder. Die Straße führt am<br />

Bach El Riberal entlang, der nach starken Unwettern zu einem<br />

gewaltigen Strom anschwellen kann. Die ersten Häuser von Cerbère<br />

mit dem oberhalb gelegenen Mas Tonet und später dem Mas<br />

Mingó werden erreicht. Von links kommt ein Bachlauf hinzu, man<br />

geht nach rechts über die Brücke und<br />

4 250 m langer Tunnel<br />

folgt der Straße. Diese führt unterhalb<br />

der Rangier anlagen in einen fast 250 m langen, beleuchteten<br />

Tunnel. Etwa in der Mitte gibt es eine Öffnung und ein langer<br />

Fußgänger tunnel biegt nach links ab, man geht aber geradeaus<br />

weiter. Ein spannender, etwas gruseliger Abschluss der Wande -<br />

rung, der gerade Kindern viel Spaß machen wird. Am Ende des<br />

Tunnels erreicht man den Hinweg und kehrt nach links zurück zum<br />

Aus gangspunkt der Wanderung.<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

u Leicht<br />

u Zu Beginn 500 m kräftiger<br />

Anstieg auf gerölligem<br />

Pfad.<br />

Wegmarkierung<br />

Durchgängig<br />

gelb markiert.<br />

Wanderkarte<br />

2549OT Banyuls, topografische<br />

Wanderkarte 1:25 000,<br />

EAN/ISBN: 3282112549043<br />

Wanderführer<br />

u Im Office de Tourisme<br />

(vom Restaurant de la Plage<br />

einige Meter nach rechts)<br />

erhält man kostenlos eine<br />

Beschreibung von sechs<br />

weiteren Wander ungen<br />

rund um Cerbère.<br />

Einkehr<br />

u Restaurant de la Plage<br />

11 Avenue Géné ral de Gaulle<br />

66290 Cerbère<br />

Telefon 04 68 88 40 03<br />

55<br />

3-Gang-Menü für 16 €, wunderbare<br />

Lachs- oder Thun -<br />

fischtartares. Aus einem<br />

Blog: „Accueil, chaleur,<br />

cuisine, service, c'est juste<br />

exceptionnel !!! :) On reviendra<br />

! :)“


Portbou<br />

Wie sein französisches Gegenstück Cerbère (sie -<br />

he Seite 52) wird auch der keine 1 200 Einwoh -<br />

ner große spanische Grenzort Portbou vom Ei -<br />

senbahn verkehr beherrscht. Das gigantische<br />

Bahnhofs gebäude wurde nicht wie in Cerbère<br />

vom berühmten Gustave Eiffel, sondern vom Ar -<br />

chitekten Joan Torras i Guardiola erbaut. Man<br />

nannte ihn aber wegen seiner gewagten Stahl -<br />

kon struk tio nen den „katalanischen Eiffel“.<br />

Portbous Geschichte war mehrfach eng mit<br />

Krieg und Vertreibung verbunden. Im Pyre -<br />

näen frieden (Seite 14) von 1659 wurde die<br />

Gipfellinie der Pyrenäen zur Gren ze zwischen<br />

Spanien und Frankreich erklärt. Nach dem Spa -<br />

nischen Bürgerkrieg flohen 1939 die Men schen<br />

zu Zigtausenden über Portbou. General Lís ter<br />

ge lang mit dem Res t seiner Trup pe die Flucht<br />

über die Berge nach Frankreich – auf demselben<br />

Weg, den nur ein Jahr später viele Emi gran ten<br />

in Gegenrichtung nach Spanien nah men, heu -<br />

te der Walter-Benjamin-Weg (Seite 42).<br />

Portbou, riesige Eisenbahnanlagen und unheimliche Tunnel: ein<br />

Ort, dessen Charme sich erst auf den zweiten <strong>Blick</strong> erschließt.<br />

Passatges, Gedenkstätte für Walter Benjamin von Dani Karavan.<br />

56


In Spanien sind einige Waren immer noch deut -<br />

lich günstiger als in Frankreich. Das sieht man<br />

in einem Grenzort wie Portbou nicht nur an<br />

den ungewöhnlich vielen<br />

Spirituosen geschäf -<br />

ten. Die Touristen kom -<br />

men auch gerne zum<br />

Res taurant be such<br />

über die Grenze. Und<br />

das hat seine Auswir -<br />

kung en. Die Ver mi -<br />

schung von spanischer<br />

Ta pas-Küche und französischer<br />

Haute Cuisine<br />

befördert Port bou, et -<br />

was übertrieben gesagt, zum „kulinarischen<br />

Mek ka“ der <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong>. Empfehlenswert (sie -<br />

he auch Seite 101): das unscheinbare, aber wun -<br />

der bare Portbou Café<br />

ne ben der Markt halle.<br />

Das Res tau rant Pas -<br />

sat ges mit teils am -<br />

bitionierten, un ge -<br />

wöhn lichen Gerich ten.<br />

Und das Vora mar mit<br />

raffinierter Küche.<br />

Für hungrige Wan -<br />

der er: ein fache Tapas<br />

an der Strandprome -<br />

Passagen, Gedenken an<br />

Walter Benjamin<br />

„Der Friedhof geht auf die kleine <strong>Buch</strong>t,<br />

direkt auf das Mittelmeer; er ist in Ter -<br />

rassen in Stein gehauen. Es ist bei weitem<br />

eine der phantastischsten und schönsten<br />

Stellen, die ich je in meinem Leben gesehen<br />

habe“, Hannah Arendt.<br />

Direkt am Friedhof von Portbou wurde<br />

1994 das Denkmal „Passagen“ eingeweiht.<br />

Auf Anre gung des Bundespräsi den -<br />

ten Richard von Weizsäcker hat der Künst -<br />

ler Dani Karavan dieses überaus be ein -<br />

druck ende Werk geschaffen. Die aus sichts -<br />

lose Lage von Wal ter Benjamin er schließt<br />

sich mit jeder Stufe, die man den rostigen<br />

na de. Schräg, supernett<br />

und gay-friendly:<br />

die Snackbar La Guin -<br />

gu et te.<br />

Oficina de Turismo<br />

Pg. Lluís Companys<br />

17497 Portbou<br />

Telefon 09 72 12 51 61<br />

Geöffnet: Mo. bis Fr.<br />

von 10 bis 14 Uhr und<br />

16 bis 18 Uhr. Am<br />

Wochenende 10 bis<br />

14 Uhr, in der Neben -<br />

saison geschlossen.<br />

Stahlkorridor hinuntergeht. Das Meer, die<br />

Freiheit, direkt vor sich, bleibt nur die Um -<br />

kehr, die Benjamin als den sich eren Tod<br />

an nahm. Bei der Eröff nung sagte Dani Ka -<br />

ravan in Anwesenheit der 84-jährigen ehemaligen<br />

Fluchthelferin Lisa Fittko, es sei<br />

„kein Mahnmal, sondern eine Hom mage<br />

an alle, die der Barbarei zu entkommen<br />

versuchten“. Ein Wunder, dass die Ein -<br />

weihung überhaupt stattfand: Kleinkarierte<br />

Erb sen zähler bliesen über die deutsche<br />

Boule vardpresse zur Hetzjagd gegen die<br />

Gedenk stätte für einen jüdischen Kom mu -<br />

nisten, angeblich wegen Steuerver schwen -<br />

dung. Die Finanzierung gelang aber doch<br />

noch, auch mithilfe der Gemein de Port -<br />

bou und von privaten Spenden.<br />

Weitere Informationen ab Seite 38.<br />

57


Tour 7 Von Llançà zum Kloster Sant Pere de Rodes<br />

Start am Bahn -<br />

1 42°21'59.75"N 3°8'57.21"E<br />

hof von Llançà.<br />

Busverbindung für die Rückfahrt ab El<br />

Port de la Selva gegen 16, 18 und 19 Uhr,<br />

siehe compras.moventis.es/de.<br />

Vom Bahnhof geradeaus die Avinguda d’Eu -<br />

ropa hinunter. Die N-260 kreuzen und noch<br />

300 m der Straße folgen, bis in einer Linkskurve<br />

rechts die Carrer Rafa el Estela abgeht. Diese<br />

bis zur Kirche und nach links ab biegen. An der<br />

nächs ten Straße nach rechts und wieder links<br />

die Car rer Sant Vicenç leicht an steigen. An<br />

1<br />

der Carrer Afo ra nach links und di rekt wieder<br />

rechts gehen. Bei ei nem gelben Haus links die<br />

Car rer de Sant Pere de Ro des hinauf bis zum<br />

Kreis verkehr nehmen. Auf der gegenüberliegenden<br />

Seite be ginnt der weiß-rot markierte<br />

GR 11 in Rich tung des Klosters. Durch Kakteen<br />

und verwilderte Oli ven haine wandert man<br />

über 2 km auf wärts, bis der 356 m hohe Pass<br />

Coll del Pe rer<br />

2 Am Pass scharf rechts<br />

erreicht wird. Hier<br />

biegt man scharf rechts ab (geradeaus geht es<br />

zum Vall de Santa Creu). Es folgt nun ein kräf -<br />

B<br />

ergwanderung mit Traum blicken auf<br />

das Meer und die Ausläufer der Pyre -<br />

näen (siehe Vorseite). An der ro ma -<br />

nisch en Kirche Santa He le na de Ro des<br />

(unten rechts) befindet sich ei n fantastischer<br />

Picknickplatz mit Sicht auf das Klos -<br />

ter Sant Pere de Rodes. Im steilen Ab stieg<br />

entdeckt man Dolmen vor dem Pano ra ma<br />

des weiß getünchten El Port de la Selva.<br />

2<br />

5<br />

3<br />

4<br />

62


tiger An stieg bis auf 464 m<br />

Höhe. Auf einem breiten<br />

Quer weg läuft man 1,5 km<br />

nach links bis zur Durch -<br />

gangs straße. Gegen über führt<br />

die Straße nach Sant Pere de<br />

Rodes. In einer Linkskurve<br />

3 Abstecher zur Kirche<br />

geht nach rechts ein gelb<br />

markierter Pfad zur Kirche<br />

Santa He le na de Ro des ab.<br />

Mit oder ohne Abstecher ge -<br />

langt man nach 1 km zum<br />

Klos ter Sant Pere de Rodes<br />

in exponierter Lage (weitere<br />

Infos auf der nächsten Seite).<br />

Nach der Besichtigung: Hin -<br />

ter der Eingangspforte rechts<br />

die Treppenstufen ab steigen<br />

und rechts weiter auf be -<br />

toniertem Weg bis zum Parkplatz gehen. Achtung: Hier teilt sich<br />

die rot-weiße Mar kierung. Nach rechts führt ein Alter nativweg des<br />

GR sehr steil und geröllig hinab nach<br />

La Sel va de Mar. Man läuft jedoch<br />

4 Geradeaus halten<br />

noch 120 m geradeaus bis zur Durchgangsstraße. Diese wird nach<br />

schräg rechts über quert und einige Trep pen stufen führen zum<br />

schmalen Pfad hinunter. Die rot-weiße Mar kier ung für den GR 11 ist<br />

nur sehr blass zu erkennen. Es geht steil und geröllig bergab und<br />

der Weg kreuzt dreimal die Straße. Wenn die Stra ße erneut<br />

erreicht wird, folgt man dieser um eine scharfe Links kurve herum.<br />

Noch vor dem Ende der Kurve über die Leit planke steigen und nach<br />

rechts abwärts den Pfad nehmen. Wieder auf der Straße, folgt man<br />

ihr 600 m nach rechts. In einer scharfen Rechts kurve nach links<br />

auf einen schmalen Pfad abbiegen. Man kommt zum fantastisch ge -<br />

legenen Dol men Mores Altes II.<br />

5 Dolmen<br />

Danach wird noch zweimal die Straße<br />

gekreuzt. Oberhalb eines Neubau gebietes ein kurzes Stück nach<br />

rechts, dann zwischen den Häusern nach links hinunter zur Straße.<br />

Diese nach links und direkt wieder nach rechts abbiegen. Weiter<br />

nach unten und an der Carrer del Puig dels Di jous nach rechts<br />

leicht aufwärts. Oberhalb der Strand prome nade kommt man heraus<br />

und geht nach rechts. Die Bushaltestelle be findet sich etwa 500 m<br />

später noch vor dem Hafen rechts im Ort.<br />

4 Stunden<br />

12 km • 595 HM<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

m<br />

Sant Pere de Rodes <br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 km<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

u Mittelschwer<br />

u Der Abstieg bei Punkt 4<br />

über den GR 11 ist sehr<br />

steil und geröllig. Es gibt<br />

aber keine wirklich gefährlichen<br />

(ausgesetzten) Stellen.<br />

Wegmarkierung<br />

Durchgängig<br />

weiß-rot für<br />

den GR 11 und<br />

im Aufstieg auch für den<br />

GR 92-0 markiert.<br />

Wanderkarte<br />

Cap de Creus,<br />

mapa excursionista.<br />

Escala<br />

1:25.000.<br />

Editorial Alpina,<br />

ISBN: 978-<br />

8480906210<br />

Einkehr<br />

u Restaurant, Cafeteria,<br />

Grill Pati Blanc<br />

Gardissó, 4; Rafael Estela, 6,<br />

17490 Llançà<br />

Telefon 09 72 38 08 00<br />

63<br />

Toller Innenhof und Garten<br />

in der Altstadt von Llançà.<br />

u Restaurant del Mones -<br />

tir de Sant Pere de Rodes<br />

17489 El Port de la Selva<br />

Telefon 06 10 31 00 73<br />

Menü 22 € inkl. Wein.<br />

u Restaurant<br />

Ca la Paquita<br />

Moll d’En Balleu, 5<br />

17489 El Port de la Selva<br />

Telefon 09 72 38 70 92<br />

Gutes Tagesmenü für 15 €.


Tour 9 Geste<strong>ins</strong>formationen am Cap de Creus<br />

N<br />

ur eine schmale, holprige Straße windet<br />

sich kurvig von Cadaqués auf über 7 km<br />

zum Cap de Creus. Der Gründung des<br />

Natur parks 1998 und der mangelnden Infra -<br />

struktur ist es zu verdanken, dass dieser magische<br />

Ort immer noch recht untouristisch ist.<br />

Auf der Wan derung erlebt man die einmalige,<br />

von der wil den Tramon tana ge formte Ero -<br />

sions land schaft am östlichsten Punkt der<br />

Ibe rischen Halb<strong>ins</strong>el. Dalí holte sich hier Inspi -<br />

ration für viele seiner Bilder.<br />

Nur mit dem<br />

1 42°19'16.74"N 3°17'51.18"E<br />

Fahr rad, Pkw<br />

oder Taxi kann die Wanderung erreicht werden.<br />

Die Park sit ua tion vor Ort ist schwierig.<br />

Der Parkplatz an der Ein fahrt zur Pla de<br />

Tudela wird lediglich am Wochen ende ge öff -<br />

net (Gebühr 5 €), im Win ter nur für angemeldete<br />

Gruppen. Besser auf den 300 m ent -<br />

fernten kleinen Parkplatz ausweichen.<br />

Etwa 2 km vor dem Leuchtturm am Cap de<br />

Creus geht nach links eine mit Schranke gesicherte<br />

Straße zur Pla de Tudela ab. Hier startet<br />

die Wanderung auf befestigter Straße. Vorbei<br />

am Parkplatz liegt auf der rechten Seite<br />

bereits ein erstes Highlight der Tour: die Ge -<br />

ste<strong>ins</strong> formation El camell de Tudela (Foto<br />

rechts unten). Nach links führt ein Ab stecher<br />

zu zwei Stahlkuben, die an die hier von 1962<br />

bis 2004 angesiedelte Ferien anlage des Club<br />

70<br />

6<br />

2<br />

1<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Méditerranée er -<br />

2 Renaturierung<br />

innern. Nach der<br />

Er nen nung der Region zum Parc Natural Cap<br />

de Creus wurde die Anlage 2009/2010 komplett<br />

abgerissen und das Gebiet mit großem<br />

Auf wand re na turiert. Etwas unterhalb befindet<br />

sich hierzu ein Infopoint mit Bildern und<br />

Schautafeln. Der Weg zieht sich nach rechts<br />

entlang der Pla de<br />

3 Ste<strong>ins</strong>kulpturen Tudela. Es folgt<br />

eine sensationelle „Stein-<br />

skulptur“ nach der anderen.<br />

Am Wegesrand je -<br />

weils gekennzeichnet mit<br />

ihren in Stahlplatten gravierten<br />

Silhou et ten. Es<br />

conill de Culip (Kanin-<br />

chen, Foto rechts), S’àguila<br />

de Tudela (Adler), El<br />

gorilla und viele andere<br />

Motive. Nur in einer For -<br />

mation sah Dalí keine Tier -<br />

darstellung: El gran masturbador.<br />

Am Ende des befestigten<br />

Weges liegt die Platja de<br />

Culip mit tollen <strong>Blick</strong>en<br />

auf die <strong>Buch</strong>t und die<br />

Rückseite des Far de Cap<br />

de Creus. Man nimmt nun<br />

den Pfad nach rechts ab -<br />

wärts zu einem Wander -<br />

wegweiser. Von dort ge -<br />

rade aus und dann leicht<br />

nach links aufwärts -<br />

4 Zum Strandhaus hinab<br />

gehen, gekenn -<br />

zeich net mit einem roten Pfeil. Über einen fast<br />

am Boden hängenden Ast einer Kiefer hinweg<br />

und nach links den Pfad in<br />

die <strong>Buch</strong>t zum kleinen Strand -<br />

haus absteigen. Dahinter entlang<br />

und über wenige Stufen<br />

zum Strand. Jetzt nach rechts<br />

in ei nem meist trockenen<br />

Bach lauf den zunächst schwer<br />

zu erkennenden Pfad ansteigen.<br />

Ab hier ist gelegentlich<br />

eine beige Plakette mit grünem<br />

Pfeil am Boden oder am<br />

Hang befestigt, an der man<br />

sich orientiert. Über Fels aufwärts<br />

und an einem Abzweig<br />

links halten. Bald darauf verlässt<br />

der Weg das Bachbett<br />

und zieht sich nach links stark<br />

ausgewaschen weiter aufwärts.<br />

An einem kleinen Quer -


2 Stunden<br />

5 km • 145 HM<br />

100<br />

50<br />

0<br />

m<br />

Pla de Tudela<br />

<br />

1 2 3 4 km<br />

weg nach rechts, kurz darauf erreicht<br />

5 GR 11 zum Parkplatz<br />

man die Straße. Diese überqueren und<br />

nach wenigen Me tern geradeaus gelangt man zum weiß-rot mar -<br />

kierten GR 11, dem man nach rechts folgt. Es geht links vorbei an<br />

einem hochmoorartigen Teich und der Weg biegt rechts ab. Bald,<br />

mit <strong>Blick</strong> auf die Straße, zieht sich der Pfad durch die Garrigue mit<br />

vielen Wach holder büschen bis zum Ausgangspunkt am Ab zweig<br />

zur Pla de Tudela.<br />

Zum kleinen, 300 m entfernten Park -<br />

platz: Von hier nach links und dann<br />

6 Alternativparkplatz<br />

nach scharf rechts über den Fels aufwärtsgehen. Den ersten Ab -<br />

zweig rechts ignorieren und anschließend am nächsten die weißrote<br />

Markierung verlassen und geradeaus zum Parkplatz gehen.<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

u Leicht bis mitteschwer<br />

u Bis Punkt 4 leicht, es<br />

geht über einen befestigten<br />

Weg. Ab dort auf schmalem<br />

Pfad und über Felsen, etwas<br />

Trittsicherheit erforderlich.<br />

u Im Naturschutzgebiet die<br />

Wege nicht verlassen.<br />

u Nicht bei starkem Wind<br />

gehen.<br />

Wegmarkierung<br />

Zunächst ohne Markierung,<br />

ab Punkt 4 mit runden<br />

Plaketten mit<br />

Pfeil. Ab Punkt 5<br />

weiß-rot für den<br />

GR 11.<br />

Wanderkarte<br />

Cap de Creus,<br />

mapa excursionista.<br />

Escala<br />

1:25.000.<br />

Editorial Alpina,<br />

ISBN: 978-<br />

8480906210<br />

Einkehr<br />

u Bar/Restaurant<br />

Cap de Creus<br />

17488 Cadaqués<br />

Telefon 09 72 19 90 05<br />

Am Ende der Welt – an<br />

einem der schönsten Plätze<br />

der Welt. Sehr empfehlenswert<br />

die Paella oder<br />

Zarzuela, und vor allem die<br />

indischen Gerichte.<br />

71


Cadaqués<br />

Der unbestritten schönste Ort an der ganzen<br />

<strong>Costa</strong> Bra va: das 3 000 Einwohner große Ca da -<br />

qués. Die spätgotische Kirche Santa Maria<br />

mit ihren barocken Altären liegt am höchsten<br />

Punkt des ehemaligen Fischer dorfs. Sie bildet<br />

das Zentrum und weithin sichtbare Wahr zei -<br />

chen von Cadaqués. Umringt von der Altstadt<br />

mit schmalen, im Fischgrätenmuster ge pflas ter -<br />

ten Gassen, die von der geschützten <strong>Buch</strong>t den<br />

Hang hinaufstreben. Das Bilderbuchdorf im<br />

Naturschutzgebiet Cap de Creus (siehe Sei -<br />

te 64) zieht schon seit Langem Künstler in seinen<br />

Bann. Nachdem Dalí sich im be nachbarten<br />

Port lligat niederließ, kamen Freunde und Kol -<br />

legen in Scharen. André Breton, Gabriel García<br />

Márquez, Luis Buñuel, Marcel Du champ, Max<br />

Ernst, Man Ray und viele andere erlagen der<br />

einzigartigen Ausstrahlung von Cadaqués.<br />

Einkehrtipps: Café/Bar Casino<br />

Plaça Doctor Trèmols (direkt am Hafen)<br />

Telefon 09 72 25 81 37<br />

72


Wunderbares altmodisches Café haus, hier treffen<br />

sich die Einheimischen. Gutes Frühstück,<br />

kleine Tapas und Kuchen. Oder ein Bier direkt<br />

vor der Bar auf der<br />

Hausmauer.<br />

Restaurant<br />

Sa Gambina<br />

C. Riba Nemesi<br />

Llorens (am Port<br />

Doguer, Bild oben<br />

links)<br />

Telefon 09 72 25 81 27<br />

Alteingesessenes<br />

Traditionsrestaurant<br />

mit katalanischen<br />

Fisch spe zialitäten,<br />

super Lage und gutes<br />

menú del día (3-Gang-<br />

Tages menü) für 22 €.<br />

Oficina de Turismo<br />

Carrer d’es Cotxe, 1<br />

(direkt am Hafen)<br />

17488 Cadaqués<br />

Telefon 09 72 25 83 15<br />

Geöffnet: in der Ne -<br />

ben saison Mo. bis Sa.<br />

von 9 bis 13 Uhr und<br />

15 bis 18 Uhr, Mi.-<br />

nach mittag und So.<br />

geschlossen. Im Som -<br />

mer Mo. bis Sa. von<br />

9 bis 21 Uhr, So. 10<br />

bis 13 Uhr und 17 bis<br />

20 Uhr.<br />

Dalís Lieblingsort<br />

Als Kind verbrachte Salvador Dalí viele<br />

Sommer in Cada qués im Haus der Familie<br />

seines Vaters. Er war verzaubert vom<br />

Fischer dorf mit seinen an den Hang ge -<br />

klebten weiß getünchten Häusern und<br />

dem mediterranen Licht. Nach seiner Zeit<br />

in Paris und New York zog es ihn wieder in<br />

die geliebte Heimat zurück. Er kaufte 1930<br />

mehrere kleine Fisch er hütten in Portlligat<br />

bei Cadaqués. In über 40 Jah ren schufen<br />

seine Frau Gala und er nach und nach die<br />

labyrinthartigen Ver bin dungen zwischen<br />

den Zimmern, den In nen höfen und dem<br />

Gar ten. „Eine wahre biologische Struk tur ...<br />

Jedem neuen Im puls in unserem Le ben<br />

entsprach hier eine neue Zelle, ein Raum.“<br />

Salvador Dalí in klassischer Pose: Denkmal des katalanischen<br />

Bildhauers Joaquim Ros i Sabaté am Strand von<br />

Cadaqués.<br />

Dalí-Haus Portlligat<br />

Telefon 09 72 25 10 15<br />

www.salvador-dali.org/museus/portlligat<br />

Geöffnet: 12. Febr. bis 14. Juni und 16. Sept.<br />

bis 8. Jan. 10.30 bis 18 Uhr, 15. Juni bis<br />

15. Sept. 9.30 bis 21 Uhr. Besuch unbedingt<br />

online vorbuchen und die Tickets<br />

eine halbe Stunde vorher abholen. Ohne<br />

Reservierung drohen lange Wartezeiten.<br />

Führungen alle 10 Min. in kleinen Grup -<br />

pen von 8 Personen. Ein tritt 11 €, re -<br />

duziert 8 €, Kinder unter 8 Jahren Ein tritt<br />

frei.<br />

73


Salvador Dalí<br />

Salvador Dalí – ein Genie, ein<br />

Verrückter oder gar ein Rassist?<br />

Am 11. Mai 1904 wurde Salvador Felipe Ja -<br />

cin to Dalí i Domènech in Figueres geboren.<br />

Seine Kindheit im bürgerlichen Elternhaus war<br />

geprägt durch die Strenge des Vaters, eines<br />

renommierten Notars. Sein starker Ordnungs -<br />

sinn und sein ausgeprägtes Bedürfnis nach<br />

Sicher heit stammen wohl aus dieser Zeit. Die<br />

Malerei faszinierte ihn schon als Kind, obwohl<br />

er da noch andere Pläne hatte: „Im Alter von<br />

sechs Jahren wollte ich Köchin werden. Mit sieben<br />

wollte ich Napoleon sein. Und mein Ehr -<br />

geiz ist seither stetig gewachsen.“<br />

Teatre-Museu Dalí<br />

Plaça Gala i Salvador Dalí, 5<br />

17600 Figueres<br />

Telefon 09 72 67 75 00<br />

Ganzjährig geöffnet, montags von<br />

Oktober bis Mai (außer in den Schul -<br />

ferien) geschlossen, letzter Eintritt<br />

45 Min. vor Schließung:<br />

01.01. bis 28.02. 10.30 bis 18 Uhr<br />

01.03. bis 30.06. 9.30 bis 18 Uhr<br />

01.07. bis 30.09. 9 bis 20 Uhr<br />

01.10. bis 31.10. 9.30 bis 18 Uhr<br />

01.11. bis 31.12. 10.30 bis 18 Uhr<br />

Nachtöffnung:<br />

01.08. bis 31.08. 22 bis 1 Uhr<br />

Eintritt 14 €, Kinder unter 8 Jahre frei.<br />

Tickets online: www.salvador-dali.org<br />

In Kursen an der Volkshochschule und im Gym -<br />

nasium wurde Salvadors Talent entdeckt. Da -<br />

raufhin stimmte 1922 der Vater zu, ihn auf die<br />

Academia San Fernando für Malerei und Bild -<br />

hauerei in Madrid zu schicken. Im Stu den ten -<br />

wohn heim lebte er mit Fede rico García Lorca,<br />

dem großen spanischen Ly ri ker, in einem Zim -<br />

mer. Zu einer sexuellen Bezie hung, die Lorca<br />

sich gewünscht habe, kam es nicht. Dalí war,<br />

nach Meinung seiner Au to biografen, homo -<br />

sexuell und begehrte Lor ca sogar, verab scheu -<br />

te aber aus Scham zeitlebens alles Körperliche.<br />

Er pflegte bereits an der Akademie seine Künst -<br />

lerattitüden. Sein späteres Marken zei chen, den<br />

Spazierstock mit goldenem Knauf, hatte er da -<br />

mals schon immer dabei. Dalís Malstil entwi -<br />

ckel te sich vom Impressionismus über Ku bis mus<br />

hin zu ersten surrealistischen The men. 1926<br />

wur de er ohne Abschluss von der Akade mie ver -<br />

wie sen. Er nahm nicht am Examen teil, die Leh -<br />

rer seien unfähig, ihn zu beurteilen.<br />

Eier auf dem Dach, Brötchen an der Wand – das Dalí-Museum<br />

in Figueres ist mit 1,1 Millionen Besuchern (2016) nach dem<br />

Prado das meistbesuchte Museum Spaniens.<br />

74


Surrealismus<br />

Dalí Atomicus, das weltberühmte Foto von Philippe Halsman entstand 1948 aus 28 Einzelbildern.<br />

Dalí ging nach Paris, arbeitete mit seinem<br />

Freund Luis Buñuel am surrealistischen Skan -<br />

dal film L’Âge d’Or und wurde auf Anraten<br />

von Joan Miró Mitglied der Pariser Surrea -<br />

listen-Gruppe um André Breton. Hier lernte<br />

er 1929 die russische Immigrantin Helena, ge -<br />

nannt Gala, kennen und machte sie zu seiner<br />

aus der Sur realis ten-Gruppe. Nach dem Ein -<br />

marsch der Deut schen in Frankreich verließen<br />

Gala und Dalí ihren damaligen Wohnort<br />

Arcachon und gingen in die USA. Der Biograf<br />

Ian Gibson meint „1926 bis 1938 war Dalís<br />

beste Zeit, danach hat er sich wiederholt und<br />

ist zu einem besessenen Showman geworden.“<br />

„Wer interessieren will, muss provozieren.“<br />

Salvador Dalí<br />

Muse und 1934 auch zu seiner Frau. Seine<br />

sexu ellen Obsessionen lebte der „große Mas -<br />

tur bator“ (Dalí über Dalí) in seinen Bildern<br />

und Installationen aus. Gala war es, die den<br />

mitt lerweile sehr erfolgreichen Surrealisten<br />

auch noch stärker in die kommerzielle Ecke<br />

drängte. Avida Dollars wurde Dalí in seiner<br />

Zeit in New York genannt. Ein Anagramm,<br />

erfunden von Breton, der Dalí längst die<br />

Freund schaft gekündigt hatte. „Alle Schwar -<br />

zen müssen als Sklaven gehalten werden“, diese<br />

Äußerung Dalís führte 1937 zum Ausschluss<br />

Nach Kriegs ende wurde Dalí von dem Wunsch<br />

getrieben, in sein Haus in Portlligat zurückzukehren.<br />

Dafür zahlte er einen hohen Preis: Der<br />

Be rufs provo kateur kroch vor dem Faschis ten<br />

Franco zu Kreuze und machte ihm mehrfach<br />

seine Auf wartung. Die Ermordung von fünf<br />

Regime gegnern kommentierte er mit: „Man<br />

müsste noch mehr Leute exekutieren.“ War<br />

Dalí also ein Rassist und Faschist? Immer noch<br />

ein Rät sel. Er ließ offensichtlich zu, dass die Fa -<br />

schisten seine Popularität nutzten. Im Gegen -<br />

zug konnte er unbehelligt arbeiten.<br />

75


Dolmen und Menhire rund um Roses<br />

Überall in Europa findet man Zeugnisse der<br />

Megalithkultur (griechisch: mega = groß,<br />

lit hos = Stein). Archäologische Datierungen<br />

lassen vermuten, dass die Kultur im At lantik -<br />

wenigen Dolmen Skelettteile oder Grabbei ga -<br />

ben gefunden wurden, gibt es auch die Auf -<br />

fas sung, dass einige Dolmen vielleicht von<br />

vorn herein als Kult- oder Versamm lungs stät -<br />

raum ihren Ausgangspunkt hat. Bis heute ist<br />

unklar, wa rum die Men schen um 5 000 vor<br />

Chris tus be gannen, große Bau werke aus Stein<br />

zu errichten. Es ist sehr schwierig, diese Kultur<br />

Dolmen Cista del Llit del General oberhalb von Roses.<br />

zu er grün den, da sie we der nennenswerte Sied -<br />

lungs spu ren noch schrift liche Zeugnisse hinterlassen<br />

hat.<br />

Man nimmt an, dass Dol men (bretonisch:<br />

dol = Tisch, men = Stein) zunächst Bestat tungs -<br />

zwecken dienten, wobei derart aufwendige<br />

Bau ten wohl ausschließlich hochrangigen Per -<br />

sonen vorbehalten waren. Da aber nur in sehr<br />

76<br />

ten kon zipiert waren. Dolmen bestehen in der<br />

Regel aus senkrecht stehenden Stein platten,<br />

auf denen eine oder mehrere große Platten<br />

auf liegen. Ursprünglich waren diese Stein -<br />

tische komplett mit Erde<br />

bedeckt, doch die meisten<br />

von ihnen sind heute freigelegt,<br />

so dass nur noch<br />

die Steine übrig blieben.<br />

Es stellt sich die Frage, wie<br />

Menschen ohne große<br />

tech nische Hilfsmittel Ge -<br />

wichte von mehreren Ton -<br />

nen aufeinanderschichten<br />

konnten. Feld ver suche von<br />

Archäologen haben je -<br />

doch ge zeigt, dass es<br />

durchaus möglich ist, mit<br />

einfachen Mitteln einen<br />

Dolmen zu errichten. Dol -<br />

men sind die zahlenmäßig<br />

häufigsten Bau werke der<br />

Megalithkultur. In der Re -<br />

gion Roussillon auf fran -<br />

zösischer und im Alt Em -<br />

por dà auf spanischer Sei te<br />

fand man bisher 112 Dol -<br />

men und 19 Menhire.<br />

Menhir ist eine bretonische Be zeich nung für<br />

einen aufgerichteten Mono lithen und be -<br />

deutet „langer Stein“, im deutschen Sprach -<br />

raum vol ks tümlich auch „Hinkel stein” ge -<br />

nannt.<br />

Menhir de la Casa Cremada mit <strong>Blick</strong> auf die<br />

<strong>Buch</strong>t von Roses.


Küstenweg von Argelès-sur-Mer bis Roses<br />

Sentier Littoral, Camí de Ronda<br />

Küstenweg heißt auf französisch<br />

Sentier Littoral, auf katalanisch<br />

Camí de Ronda und auf spanisch<br />

(kastilisch) Camino de Ronda. Die Küs -<br />

tenpfade ent lang der Mit tel meerküste<br />

wurden von Fischern seit vielen Jahr -<br />

hunderten ge nutzt, um <strong>Buch</strong> ten und<br />

Dörfer auf dem Land weg zu er reichen.


Ab Mitte des Argelès-sur-Mer<br />

19. Jahr hun derts Collioure<br />

er kannte der Zoll<br />

Port Vendres<br />

den Wert der Wege,<br />

um nach Schmugg lern<br />

Banyuls-sur-Mer<br />

Aus schau zu halten. Die zerklüftete<br />

und damals noch sehr<br />

e<strong>ins</strong>ame Küste mit ihren vielen<br />

versteckten <strong>Buch</strong>ten bot sich für<br />

den Schmuggel geradezu an.<br />

Während der Dämmerung oder<br />

nachts näherten sich die großen<br />

internationalen Han dels schiffe<br />

der Küste. Sie legten in keinem<br />

der Häfen an, sondern verringerten<br />

nur ihre Geschwindig keit, um<br />

einige Kisten oder Fässer mit Schmug -<br />

gelware an Fischerboote zu über -<br />

geben. Die Waren wurden an -<br />

schließend in den zahlreichen<br />

kleinen <strong>Buch</strong>ten oder Höhlen der<br />

Küste versteckt. Von dort be för -<br />

derte man sie zu einem bereitstehenden<br />

Lastwagen und dann zu den<br />

Cerbère<br />

Portbou<br />

Colera<br />

Llançà<br />

Zwischen händlern und Märkten auf dem<br />

Festland. Die Blütezeit des Schmuggels<br />

be gann nach dem Zweiten Weltkrieg und<br />

dauerte bis etwa 1958 an. Viele Produkte<br />

wa ren damals entweder rationiert, be -<br />

grenzt ver fügbar oder verboten.<br />

12 Etappen<br />

Traumküste<br />

Diese länderübergreifende<br />

Strecken -<br />

wan derung führt in 12 Etappen vom<br />

südlichsten Teil der französischen Mit -<br />

telmeerküste bis zum Ende des Na tur -<br />

parks Cap de Creus in Spanien. Die ka -<br />

ta lanische Küste – in Frankreich <strong>Côte</strong><br />

Ver meille, in Spanien <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> ge -<br />

nannt – ist kulturell und geschichtlich<br />

El Port de la Selva seit vielen Jahrhunder ten<br />

eine Einheit. In beiden<br />

Cap de Creus Teilen wird katalanisch ge -<br />

sprochen und man nennt<br />

Cadaqués den französischen Teil auch<br />

Pays Catalan oder Cata -<br />

lunya del Nord. Landschaft -<br />

Platja de lich sind sie von den Aus läu -<br />

Jóncols fern der Pyrenä en geprägt, die<br />

am Cap de Creus ihren un -<br />

vergleichlichen Abschluss finden.<br />

In Frankreich sind die Küstenwege<br />

gelb markiert, in Spanien folgen sie<br />

vielfach der weiß-roten Markierung<br />

des GR 92.<br />

Roses<br />

Mit dem Nachlassen des Schmug -<br />

gels und der moderneren Aus -<br />

stat tung des Zolls gerieten die<br />

Küs ten wege etwas in Vergessen heit. Erst<br />

mit Beginn des Tou rismus An fang der<br />

1970er-Jahre wurde der ein oder andere<br />

Pfad wieder <strong>ins</strong>tand gesetzt, um neue<br />

Bade buchten zu erschließen. Nach und<br />

nach entwickelte sich daraus ein dichtes<br />

Netz von Küstenpfaden, so wie wir es<br />

heute kennen. Einige der früheren Wege<br />

sind allerdings ein Opfer des Baubooms<br />

für Ferienhäuser und Hotels geworden.<br />

Rund um die Ortschaften führen die Wan -<br />

derwege nun gelegentlich durch die Ber -<br />

ge oder ein Stück die Küstenstraße ent -<br />

lang.<br />

Nur selten gibt es etwas schwierigere Passagen, wie hier<br />

zwischen Colera und Llançà. Im Zweifel besser Schuhe und<br />

Strümpfe ausziehen ...<br />

85


Tour 11 Von Argelès-sur-Mer nach Collioure<br />

Start am Office de<br />

1 42°33'12.01"N 3°2'39.72"E<br />

Tou risme.<br />

Anfahrt mit dem 1-Euro-Bus, Linie 400 bis<br />

zur Haltestelle Office de Tou risme. Vom<br />

Bahnhof sind es 30 Min. Fuß weg zum Aus -<br />

gangspunkt.<br />

Von der Touristen-Information die Straße ein<br />

Stück Richtung Collioure gehen und am nächs -<br />

ten Kreisverkehr (Bushaltestelle) nach links zur<br />

Strandpromenade. Dann nach rechts am<br />

Plage des P<strong>ins</strong> entlang eleganter Villen (Cha -<br />

lets), die hier zu Be ginn des 19. Jahr hun derts<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

86<br />

von reichen Fa mi -<br />

2 Villenviertel Argelès<br />

lien erbaut wurden.<br />

An ei nem Wanderwegweiser folgt man<br />

der Ausschilderung und der gelben Mar -<br />

kierung Richtung Port Argelès und Collioure.<br />

Am Ende der Promenade nach rechts und di -<br />

rekt nach links auf einer Fußgängerbrücke den<br />

Fluss La Massana überqueren. Nach links und<br />

wieder rechts geht<br />

3 Jachthafen<br />

man nun am Ha -<br />

fen becken, einigen Fischer- und Ausflugs -<br />

booten und vielen Restaurants und Ge schäf -


2,5 Stunden<br />

8,3 km • 70 HM<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

m<br />

Le Racou<br />

<br />

1 2 3 4 5 6 7 km<br />

Plage de l’Ouille an der Mündung des Flusses El Ravaner.<br />

ten entlang zum Jachthafen (siehe Sei te 20). Am Ende der Hafen -<br />

mole ein Stück nach links und einige Trep penstufen hochsteigen.<br />

Den erreichten Parkplatz überqueren und auf der gegenüber lie -<br />

genden Seite 50 m nach links gehen und links in den Fußgänger -<br />

weg einbiegen. Am eingezäunten Hafen ge lände ent lang und wieder<br />

links der gelben Markierung Richtung Strand folgen (nicht<br />

rechts den schmalen Pfad nehmen). An der nächsten Stra ße nach<br />

rechts, vorbei an der Bushaltestelle Port Argelès und 200 m<br />

danach links zum Sandstrand von Le Racou abbiegen. Weiter nach<br />

rechts bis fast zum Beginn der Fels enküste wandern. Vor den letzten<br />

Häusern nach rechts zum Kreisverkehr und links aufwärts die<br />

kleine Straße nehmen, ausgeschildert mit Collioure 3,5 km. Kräftig<br />

an steigen und vor einem Tor rechts die Treppenstufen weiter hin -<br />

auf. Am nächs ten Querweg nach links abwärts und wieder links zum<br />

Wan der wegweiser gehen. Auf dem zweiten Weg nach rechts durch<br />

eine kleine <strong>Buch</strong>t und erneut ansteigen. Auf schmalem Pfad gelangt<br />

man über Trep pen stufen hinunter in eine größere <strong>Buch</strong>t mit<br />

Kiesstrand. Am Ende, neben einem Gebäude, im Fels über Stufen<br />

hinauf und leicht links halten. 250 m später muss man den Küsten -<br />

weg wegen éboulement (Bergrutsch) nach rechts verlassen. An<br />

einer Straße nach links und zwischen<br />

4 Umgehung<br />

Campingplatz und dem Fluss El Ravaner<br />

entlang. Am Plage de l’Ouille angelangt, steigt man rechts, zu -<br />

nächst über Treppenstufen, kräftig bergauf und folgt der gelben<br />

Mar kierung. Der schmale Pfad zieht sich leicht abwärts und steigt<br />

bald über Holzstufen und<br />

einen gut gesicherten Weg<br />

an. 300 m weiter erreicht<br />

man das militärisch ge nutzte<br />

und abgesperrte Fort Mira -<br />

dou. Es geht rechts zum<br />

Parkplatz und zur Straße,<br />

der man nach links abwärts<br />

bis zum Kreisverkehr folgt.<br />

Hier nach links wieder berg -<br />

an gelangt man in die malerischen<br />

Gas sen von Col -<br />

lioure, die hinunter zur<br />

<strong>Buch</strong>t führen.<br />

<strong>Blick</strong> auf den 2 785 m hohen,<br />

schneebedeckten Pic du Canigou.<br />

87<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

u Leicht<br />

u Ab Punkt 4 ist der<br />

Sentier Littoral bis zum<br />

Plage de l’Ouille wegen<br />

eines Bergrutsches gesperrt.<br />

Wegmarkierung<br />

Durchgängig<br />

gelb markiert.<br />

Wanderkarte<br />

2549OT Banyuls,<br />

topografische<br />

Wanderkarte<br />

1:25 000,<br />

EAN/ISBN:<br />

3282112549043<br />

Wanderführer<br />

u Küstenwan -<br />

der führer von<br />

Argèles bis<br />

Cerbère, erhält -<br />

lich für 4 € in<br />

jedem Office<br />

de Tourisme.<br />

Einkehr<br />

u Restaurant<br />

Le bleu Marine<br />

Quai Vasco de Gama<br />

66700 Argelès-sur-Mer<br />

Telefon 04 68 81 57 40<br />

Ganzjährig<br />

geöffnet,<br />

hebt sich<br />

sehr positiv<br />

vom sonst<br />

eher touristisch geprägten<br />

Angebot am Jachthafen ab.


Tour 15 Von Cerbère über die spanische Grenze<br />

Der Weg beginnt<br />

1 42°26'29.14"N 3°9'54.78"E<br />

an der Uferprome -<br />

nade. Anfahrt mit dem 1-Euro-Bus, Linie<br />

400 bis zur Haltestelle an der Mairie<br />

und dem Office de Tou risme. Vom<br />

Bahnhof sind es 5 Min. Fuß weg.<br />

98<br />

1<br />

5 4<br />

3<br />

2<br />

Die D 914 Richtung spanische Gren -<br />

ze etwas über 1 km ansteigen. Auf<br />

der Höhe, gegenüber dem Fried -<br />

hof, führen bei einer Parkbank<br />

Trep penstufen nach links zu einem<br />

Pfad hinunter. Diesem zur Küste<br />

und nach rechts zum Solar leucht -<br />

turm von Cerbère folgen. Von hier<br />

hat man bereits eine fantastische<br />

2 Fernblicke<br />

Aussicht<br />

auf den<br />

Beginn der <strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> und das<br />

Cap de Creus. Am Leucht turm<br />

nach rechts über einige Stufen<br />

Richtung Sendemast an steigen,<br />

ausgeschildert mit Puig Cer vera,<br />

frontière avec l’Espagne 1 km.<br />

Hinter dem Mast nach links, ein<br />

kurzes Stück leicht abwärtsge hen.<br />

Die gelbe Mar kierung fehlt im<br />

folgenden Verlauf häufig oder ist<br />

schwer zu finden. Der Pfad steigt<br />

nun 500 m steil an, bis nach rechts der Anfang<br />

eines breiteren Fahrwegs zu erkennen ist, der<br />

auch zum Coll dels<br />

3 Geradeaus zur Grenze<br />

Belitres führt. Span -<br />

nender ist jedoch der schmale Pfad entlang<br />

der Grenz linie. Es geht also noch ein Stück wei-


ter geradeaus aufwärts. Vor einer ehemaligen Bunkeranlage er -<br />

reicht man die hier nicht gekennzeichnete spanische Grenze und<br />

hält sich auf dem Pfad nach rechts. Der Weg verläuft auf der<br />

Grenzlinie mit tollen Fernblicken auf Port bou und Cerbère mit ihren<br />

gigantischen Eisenbahnanlagen. Kurz vor einem Sendemast befindet<br />

sich nach links der unscheinbare Ab -<br />

4 Abzweig Küstenweg<br />

zweig zum Alter nativ weg (siehe Sei ten<br />

100/101, Achtung: nur für geübte Wanderer mit etwas Klet ter -<br />

erfahrung!). Der einfachere und auch sehr schöne Weg verläuft<br />

unterhalb des Funkmastes, dann etwas abwärts und 300 m weiter<br />

auf schmalem Pfad nach links bis zum Coll dels Belitres. Unter halb<br />

des Passes liegt die ehemalige, heute ungenutzte Grenz station.<br />

2 Stunden<br />

5,1 km • 280 HM<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

m<br />

Coll dels Belitres<br />

<br />

1 2 3 4 km<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

u Mittelschwer<br />

u Steiler, aber unproblematischer<br />

Anstieg ab dem<br />

Leuchtturm von Cerbère.<br />

Wegmarkierung<br />

Teils gelb markiert,<br />

vielfach<br />

unmarkiert.<br />

Wanderkarte<br />

Bis zur Grenze:<br />

2549OT Banyuls,<br />

topografische<br />

Wanderkarte<br />

1:25 000,<br />

EAN/ISBN:<br />

3282112549043.<br />

Auf der spanischen Seite:<br />

opentopomap.org<br />

Er innerung an die Retirada. 1939 mussten Zigtausende Spanier über den Coll dels Beli tres<br />

<strong>ins</strong> vermeintlich sichere Frankreich fliehen (siehe Seiten 22/23).<br />

Man überquert nach halb links die Stra -<br />

ße und steigt nach rechts zum Me - 5 Retirada-Gedenkstätte<br />

morial de L’exili an. Von dort zweigt nach links ein Pfad ab, ausge -<br />

schil dert mit Port bou 30 Min., über den man 500 m später ein<br />

Haus erreicht und auf der Zufahrtsrampe hinab zur Straße gelangt.<br />

Diese nach rechts zwischen Häusern hindurch, bis man bei einem<br />

De fibrillator einen Ab zweig nach links nimmt. Über Treppen und<br />

durch eine Unterführung geht es hinab zur Strandpromenade.<br />

Wanderführer<br />

u Im Office de Tourisme<br />

erhält man kostenlos eine<br />

Beschreibung von sieben<br />

Wander ungen rund um<br />

Cerbère.<br />

Einkehr<br />

u Restaurants in Port -<br />

bou siehe nächste Seite.<br />

Sehenswert<br />

u Passagen – Memorial<br />

Walter Benjamin<br />

Man folgt noch ein Stück<br />

dem GR 92 und dann der<br />

Aus schilderung nach links.<br />

Informationen Seite 57.


Tour 19 Von El Port de la Selva zum Cap de Creus<br />

Start am Hafen von<br />

1 42°20'8.74"N 3°12'9.45"E<br />

El Port de la Selva.<br />

Busverbindungen siehe unter compras.<br />

moventis.es/de.<br />

Von der Strandpro me nade geht es etwa 1 km<br />

am Fischerhaf en entlang, bis oberhalb des<br />

Parkplatzes an der Hafen mole Moll Gros bei<br />

der Platja del Pas. Der Straße nach rechts weiter<br />

mit der weiß-roten Mar kierung für den<br />

GR 11 folgen (oder als Variante am Ufer entlang,<br />

siehe Tour 8, Seiten 66/67). Noch um eine<br />

Rechtskurve herum und dann am nächsten<br />

Abzweig nach rechts auf wärts abbiegen. Nun<br />

fast 1 km kräftig<br />

2 Abzweig nach links<br />

an steigen, bis links<br />

ein breiter Schotterweg abzweigt, auch als<br />

Zugang zum Na tur schutzge biet Parc Natural<br />

Cap de Creus gekennzeichnet. Auf diesem<br />

aufwärts und in einer scharfen Rechts kurve<br />

des Fahrwegs geradeaus weitergehen, ausgeschildert<br />

zur Ruine der Kirche Sant Baldiri<br />

und nach Cadaqués. Der Weg führt unterhalb<br />

der ehemaligen Hofanlage Mas d’en Puignau<br />

entlang. Den links abzweigenden, gelb markierten<br />

Pfad nicht nehmen. Auf der Höhe an<br />

einem Ab zweig ge radeaus weiter und über<br />

eine im Boden eingelassene Kuh sperre hin -<br />

weg, kurz darauf rechts halten. 20 m später<br />

den Weg ganz links leicht abwärts nehmen. In<br />

einer scharfen Rechtskurve ge rade aus der<br />

Ausschilderung Sant Baldiri folgen. Neben<br />

der weiß-roten sind jetzt auch eine grün-rote<br />

und eine gelbe Markier ung zu sehen. Man<br />

kreuzt einen Fahrweg und folgt nach wie vor<br />

1 2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

110


5 Stunden<br />

16 km • 450 HM<br />

200<br />

100<br />

Sant Baldiri<br />

<br />

Far de Cap de Creus<br />

<br />

0<br />

m<br />

2 4 6 8 10 12 14 km<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

u Mittelschwer<br />

u Das letzte Stück zum Cap<br />

de Creus schwer mit einer<br />

kurzen ausgesetzten Stelle.<br />

Wegmarkierung<br />

Durchgängig<br />

weiß-rot für<br />

den GR 11 markiert.<br />

6<br />

7<br />

111


Fortsetzung Tour 19 Zum Cap de Creus<br />

der Aus schil derung<br />

3 Picknickplatz<br />

für den GR 11 bis<br />

zur Kir che Sant Baldiri (siehe Randleiste<br />

rechts) mit schönem Picknickplatz. Bald darauf<br />

nach rechts über den Pfad wieder ansteigen,<br />

112<br />

Rich tung Far de Cap de Creus. Der Pfad führt<br />

zwischen Trockenmauern hinunter in ein kleines<br />

Bachtal und steigt auf der anderen Seite<br />

kräftig bis zu einem breiteren Fahrweg an.<br />

Hier ein kurzes Stück nach links und direkt<br />

nach rechts auf der Piste dem Wander weg -<br />

weiser nach Cadaqués folgen (nach links ist<br />

eine schöne Al ter -<br />

4 Variante zur Badebucht<br />

nativ route über die<br />

Cala Tavallera mög lich, etwa 1,8 km zusätzliche<br />

Wegstrecke).<br />

Ohne Variante kommt man nach 300 m am<br />

verlassenen Bauernhof Mas Vell vorbei und<br />

hält sich geradeaus und anschließend um eine<br />

Linkskurve herum. 0,5 km später gelangt man<br />

zu einer Freifläche und nimmt den schmalen<br />

Pfad nach scharf links abwärts über die<br />

Felsen. Der Weg zieht sich jetzt wunderschön<br />

hinunter zum Tal des meist ausgetrockneten<br />

Rec de Tavallera. Von hier etwas aufwärts<br />

und dann noch durch ein Seitenbachtal verläuft<br />

der Pfad bald sehr steil in Ser pen tinen<br />

nach oben. Auf breiterem Weg geht es nun<br />

durch Heidekraut, wilden Rosmarin und kleine<br />

Kiefern. Kurz nachdem man freie Sicht auf das<br />

offene Meer bekommen hat, scharf links ab -<br />

biegen (nicht weiter geradeaus). Der Pfad<br />

führt bis an einen breiten Querweg mit dem<br />

markanten Wegweiser mit Kuhschädel<br />

(siehe Seite 5). Von<br />

5 Mögliche Abkürzung<br />

dort aus kann man<br />

nach rechts in 2 Stun den nach Ca da qués ge -<br />

langen. Zum beeindruckenden Cap de Creus<br />

geht es jedoch nach links und kurz darauf<br />

nach rechts auf dem hier zusätzlich gelb markierten<br />

Fahrweg. An Abzweigen vorbei, um<br />

eine Rechts kurve herum und durch eine Ab -<br />

sper rung für Fahrzeuge hindurch. Auf der<br />

Höhe hat man dann das erste Mal freie Sicht<br />

auf den in der Ferne liegenden Far de Cap de<br />

Creus. Man läuft nun fast 2 km auf breitem<br />

Weg, bis man in einer Talsenke an einem Haus<br />

vorbeikommt. Kurz darauf, am Wander weg -<br />

weiser, die Piste verlassen und geradeaus auf<br />

einem schmalen Pfad Richtung Leuchtturm<br />

wandern. Die letzte Stunde bis zum Cap erfordert<br />

et was Orientierungssinn, immer sehr<br />

genau nach der weiß-roten Markierung<br />

suchen. Der Weg zieht sich aufwärts und man<br />

ist der Zu fahrtsstraße zum Cap schon recht<br />

nahe. Ei nen Querweg kreuzen und geradeaus<br />

weiterge hen, die rot-weiße Markierung ist<br />

erst et was weiter hinten zu finden. Wenig später<br />

am nächs ten kleinen Quer weg links ab -<br />

biegen und 50 m darauf nach scharf rechts<br />

ansteigen. Der Pfad erstreckt sich leicht ab -<br />

wärts durch ein verwachsenes und nach Regen<br />

sumpfiges Gebiet. Hier rechts ab biegen und<br />

zur Straße ansteigen. Diese überqueren und<br />

direkt gegenüber auf schmalem Pfad weitergehen,<br />

bis man wieder die Straße er reicht.<br />

Wenige Meter nach unten nimmt man den<br />

zweiten, breiteren Weg nach rechts. An zwei<br />

Abzweigen vorbei, geradeaus halten und wenn


Wanderkarte<br />

Cap de Creus,<br />

mapa excursionista.<br />

Escala<br />

1:25.000.<br />

Editorial Alpina,<br />

ISBN: 978-<br />

8480906210<br />

Einkehr<br />

u Bar/Restaurant<br />

Cap de Creus<br />

17488 Cadaqués<br />

Telefon 09 72 19 90 05<br />

Der Wind gibt die Richtung vor, die Kraft der Tramuntana ist unglaublich.<br />

man sich der Straße etwas näh ert, rechts halten. An den nächsten<br />

beiden Querwegen jeweils rechts gehen. Über sehr felsiges Gelände<br />

abwärts bis zur Straße (von dieser nach<br />

6 Anschluss zu Tour 9<br />

links kann man die wun der schöne Wan -<br />

der tour 9 anschließen, Seiten 70/71). Danach rechts auf schmalem<br />

Pfad weiter bis zu einem hochmoorartigen Teich. Der Weg biegt<br />

nach links und direkt wieder scharf rechts ab. Die Wan derung führt<br />

fast bis zur Straße, dann aber nach rechts von ihr weg. In einer<br />

Linkskurve trifft man wieder auf die Straße und läuft diese 30 m<br />

hinunter. Kurz nach Ende der Leitplanke nach rechts den steilen<br />

Pfad durch viel Geröll absteigen. Unten kommt ein Querweg, der<br />

Camí Antic al Cap de Creus, den man bei der nächsten Etappe<br />

(Seiten 114/115) nach Cadaqués nimmt. Jetzt aber erst mal nach<br />

links Richtung Leuchtturm wandern und nach rechts herum auf<br />

dem unteren Weg steil zur Straße ansteigen. Die Straße nach rechts<br />

fast um die Linkskurve herum und anschließend nach rechts auf<br />

befestigtem Pfad zum Far de Cap de Creus hinauf.<br />

Der GR 11 führt auf 820 km vom Cabo<br />

Higuer am Atlantik bis zum Cap de<br />

Creus am Mittelmeer. Vom Leuchtturm aus bieten die letzten 600 m<br />

bis zum Cap eine faszinierende, von der Erosion geschaffene Ge -<br />

ste<strong>ins</strong> landschaft. Man umrundet den Leuchtturm nach rechts bis<br />

zum Beginn der Straße. Nach einigen Metern kommt ein Wan -<br />

derwegweiser nach rechts zur Punta de Cap de Creus, Weg 15.<br />

Nicht immer ist ein Weg zu erkennen, noch seltener eine Mar -<br />

kierung. Hier nun möglichst geradeaus absteigen, vorbei am ersten<br />

Weg weiser bis zum zweiten, schon recht nah am Cap. Man sieht vor<br />

sich einen großen Felsen, auf der rechten Seite führt ein schmaler,<br />

etwas ausgesetzter Pfad um den Felsen her -<br />

um nach vorne zum Cap, fantastisch!<br />

Weiter nach Cadaqués mit Tour 20,<br />

Seiten 114/115 oder mit dem Taxi (25–30 €):<br />

Telefon Olé Taxi 06 26 52 68 32<br />

oder Taxi Pepe 06 06 06 70 15.<br />

7 Abstecher zum Cap<br />

113<br />

Am Ende der Welt – an<br />

einem der schönsten Plätze<br />

der Welt. Sehr empfehlenswert<br />

die Paella oder<br />

Zarzuela und vor allem die<br />

indischen Gerichte.<br />

Unterwegs<br />

u Sant Baldiri<br />

de Taballera<br />

Bei Punkt 3 kommt man an<br />

der Ruine der romanischen<br />

Kirche Sant Baldiri vorbei.<br />

Im Jahr 974 wird sie erstmalig<br />

urkundlich erwähnt. Im<br />

16. Jahrhundert kam ein<br />

Wehr turm zum Schutz vor<br />

Piratenangriffen hinzu.<br />

u Wildschweinjagd<br />

In Spanien und Frankreich<br />

wird zwischen Oktober und<br />

April, vorwiegend am<br />

Wochenende, gerne gejagt.<br />

Etwas Vorsicht und rote<br />

Kleidung ist angebracht ...


G i r o n a<br />

Die Provinzhauptstadt <strong>Katalonien</strong>s mit knapp<br />

100 000 Einwohnern gehört mit seiner mittelalterlichen<br />

Innenstadt, den bunten Häusern<br />

und der begehbaren Stadt mauer zu ei nem<br />

der schönsten Ausflugsziele der Region. Zwei<br />

Flüsse prägen Girona, der Ríu Onyar (siehe<br />

Bild unten) und der Ríu Ter, der südlich von<br />

L’Estartit <strong>ins</strong> Mittelmeer mündet. Der Ríu On -<br />

yar teilt die Innenstadt in die Alt stadt Barri<br />

Vell und die Neu stadt Mercadal. Auf einer<br />

Achse zur rechten Fluss seite des On yar verläuft<br />

die Rambla de la Lliber tat: am Abend mit<br />

ihren zahlreichen Cafés, Bars und Restaurants<br />

das pulsierende Zentrum der Stadt. Viele<br />

Brücken, darunter die berühmte rote Stahl -<br />

brücke von Gustave Eiffel, führen von der Alt -<br />

stadt in die neueren Stadt viertel. Hier ist die<br />

Plaça de la Indepen dèn cia ein an gesagter<br />

Bild unten und rechts: Zwei Wahrzeichen von Girona, die<br />

alles beherrschende Kathedrale Santa María und die Brücke<br />

Pont de les Peixateries Velles (Brücke der alten Fisch -<br />

geschäfte), die 1876 von Gustave Eiffel erbaut wurde.<br />

124


Unbedingt ansehen:<br />

abendlicher Treffpunkt wie auch im Sommer die<br />

vielen Bars im größten Park von Girona, dem<br />

Par c de la Devesa am Ufer des Ríu Ter.<br />

Dienstags und samstags<br />

findet vormittags<br />

ein schöner Markt am<br />

Passeig de la Deve -<br />

sa statt.<br />

Oficina de Turismo<br />

Rambla de la<br />

Llibertat, 1<br />

17004 Girona<br />

Telefon 09 72 22 65 75<br />

Geöffnet: Mo. bis Fr.<br />

9 bis 20 Uhr (in der<br />

Nebensaison nur bis<br />

19 Uhr), Sa. 9 bis 14<br />

und 16 bis 20 Uhr<br />

(oder 19 Uhr), So. und<br />

Feiertag 9 bis 14 Uhr.<br />

Für Reservierungen<br />

(auch telefonisch) von<br />

Theater, Konzer ten,<br />

Veranstaltungen und<br />

geführten Stadtbe -<br />

sich tigungen:<br />

Oficina de Turismo<br />

Carrer Berenguer<br />

Carnicer, 3<br />

17001 Girona,<br />

Telefon 09 72 21 16 78<br />

Girona Free Wi-Fi<br />

166 Hotspots<br />

Die Kathedrale Santa María<br />

90 Stufen führen vom Vorplatz hinauf zu<br />

der imposanten Kathedrale. Mit für da -<br />

malige Zeit unvorstellbaren 51 m Länge,<br />

23 m Breite und einer Höhe von eben falls<br />

23 m hat sie das größte gotische Gewöl -<br />

be der Welt. Der Bau wurde im 11. Jahr -<br />

hun dert begonnen und erst im 18. Jahr hun -<br />

dert abgeschlossen, es finden sich romanische,<br />

gotische und barocke Einflüsse. Das<br />

Museum der Kathedrale birgt einen be -<br />

sonderen Schatz: den Wandteppich Tapís<br />

de la Creació aus dem 12. Jahrhundert,<br />

der die Schöpfungsgeschichte darstellt.<br />

Begehbare Stadtmauer<br />

Hinter der Kathedrale gelangt man zur<br />

hervorragend erhaltenen Stadtmauer von<br />

Girona, deren Anfänge auf die Römerzeit<br />

zurückgehen. Sie ist tagsüber für die Öf -<br />

fentlichkeit zugänglich und ein Rund gang<br />

über den Passeig de la Muralla mit fantastischem<br />

<strong>Blick</strong> über die Altstadt ge hört<br />

zum Highlight eines Girona-Besuchs.<br />

Die Kirche Sant Feliu<br />

Die Kirche aus dem 13. und 14. Jahr hun -<br />

dert „verdankt“ ihr ungewöhnliches Aus -<br />

sehen einem Blitzschlag, der die Spitze des<br />

Glockenturms hinweggefegt hat.<br />

Die arabischen Bäder<br />

Die Banys Àrabs wurden während des 12.<br />

und 13. Jahrhunderts im Stil muslimischer<br />

Bade häu ser errichtet. Die Architektur der<br />

ro manischen Bau werke folgte dem damaligen<br />

Zeitgeist. Mit ihren beeindruck en -<br />

den Lichtkuppeln sind es die besterhaltenen<br />

Bäder <strong>Katalonien</strong>s.<br />

Jüdisches Viertel und Museum<br />

Im Mittelalter war die jüdische Gemeinde<br />

in Girona mit über 700 Personen nach Bar -<br />

celona die zweitgrößte in Nordost spanien.<br />

In El Call, dem ehemaligen jüdischen<br />

Viertel, gibt es das kleine, aber sehenswerte<br />

Museu d’Història dels Jueus zur jüdischen<br />

Geschichte.<br />

125


Uli Frings<br />

Seit 1985 bereist der gebürtige Bonner Uli Frings immer wieder Süd -<br />

frank reich, vor allem die Ardèche-Region. Über 20 Jahre leitet er in<br />

Bonn eine Werbe- und Internetagentur. Im Jahr 2006 macht er seine<br />

Leiden schaft, Wandern und Kochen, auch zu seinem Beruf. Uli veranstaltet<br />

Wanderreisen in Südfrankreich und lebt seit 2009 in einem kleinen<br />

Berg dorf der Ardèche. Weitere Wander- und Reiseführer von Uli Frings<br />

zur Ardèche und Marseille (siehe Seite 51) sind im <strong>Buch</strong>handel oder<br />

versandkostenfrei unter www.ardechereisen.de erhältlich.<br />

Ardèche-Gruppenreise:<br />

Neben den Individual wan -<br />

derungen veranstaltet<br />

Ardèchereisen auch Grup -<br />

pen reisen. Zu Termi nen im<br />

Frühjahr, Herbst und an<br />

Silvester bietet Uli eine<br />

Woche mit 6 geführten<br />

Wande rungen an. Dazu<br />

besuchen wir Biobauern,<br />

machen einen Ausflug zu<br />

den Gorges de l’Ardèche<br />

und besichtigen die Nach bil -<br />

dung der Grotte Chauvet<br />

mit den ältesten Höhlen -<br />

zeich nung en der Welt.<br />

Verpflegung und Wein sind<br />

im Preis enthalten. Abends<br />

kocht Uli Mehr gang menüs<br />

mit leckeren Spezialitäten<br />

aus der Ardèche-Region.<br />

Mit 6--12 Teilnehmern sind<br />

die Gruppen angenehm<br />

klein. 8 Tage mit 7 Übernachtungen<br />

kosten im<br />

Doppel zimmer 670 € je<br />

Person. Alle Infos unter<br />

www.ardechereisen.de<br />

Streckenrundwanderung<br />

„Die wilden mediterranen<br />

Berge der Ardèche“<br />

Ardèchereisen bietet eine wunderschöne 8-tägige individuelle<br />

Strecken wan der ung an, eine Kombination aus den schönsten<br />

Abschnitten der Tour du Tanargue und des GR Le Cévenol. Die<br />

Wanderungen sind so zusammengestellt, dass die Tages etap -<br />

pen 3,5--5 Stun den betragen und damit für jeden mit etwas<br />

Wan dererfahrung gut zu laufen sind. Das Gepäck wird transportiert,<br />

sodass Sie bequem mit einem Tages ruck sack wandern<br />

können. Jeden Abend erwarten Sie erstklassige Un ter künfte<br />

mit guten Menüs aus der vielfältigen Küche der Ardèche.<br />

Preis im Doppelzimmer ab 675 € je Person.<br />

Alle Infos unter: www.individuell-wandern.de<br />

Ardèche reisen ist Mitglied im Verband<br />

ForumAndersReisen. Die Mitglieder streben<br />

eine nachhaltige Touris mus form<br />

an, die langfristig ökologisch tragbar,<br />

wirtschaft lich machbar sowie ethisch und<br />

sozial gerecht ist. Ardèche reisen ist darüber<br />

hinaus CSR-Tourism-certified.<br />

www.forumandersreisen.de und www.tourcert.org<br />

131


Fisch und Meeresfrüchte<br />

Kleines Fischlexikon französisch/spanisch/katalanisch<br />

Poisson/pescado/peix (Fisch)<br />

anchois/anchoa/anxova Sardelle<br />

bar (loup de mer)/lubina/llobarro<br />

Seewolf, Wolfsbarsch<br />

brelot, brème/pagel/espàrid<br />

Meerbrasse<br />

brochet/lucio/lluç de riu Hecht<br />

cabillaud/bacalao/bacallà<br />

Kabeljau, Dorsch<br />

camard, grondin/trigla/gallineta<br />

Knurrhahn<br />

capelan/faneca menor/bacallà pobres<br />

Zwergdorsch<br />

colin, merlu/merluza/lluç de mar<br />

Seehecht<br />

Seeteufel sieht schrecklich aus, ist aber einer der leckersten<br />

(und teuersten) Mittelmeerfische. Mit seinem festen weißen<br />

Fleisch ist der Knorpelfisch eine leicht zuzubereitende und<br />

praktisch grätenfreie Delikatesse.<br />

132<br />

congre/congrio/congre Meeraal<br />

dorade rose/pagel/espàrid<br />

Meerbrasse<br />

dorade royal/dorada/orada<br />

Dorade (Goldbrasse)<br />

églefin/eglefino/eglefí Schellfisch<br />

empereur, espadon/pez espada, emperador/peix<br />

espasa Schwertfisch<br />

flet/platija/palaia Flunder<br />

flétan/halibut/halibut Heilbutt<br />

grélin/abadejo/salmó Seelachs<br />

hareng/arenque/arengada Hering<br />

lieu jaune/abadejo/abadejo<br />

Pollack, kabeljauähnlich<br />

lotte/rape/rap<br />

Seeteufel,<br />

Anglerfisch<br />

maquereau/caballa/verat, cavalla<br />

Makrele<br />

merlan/pescadilla/lluça, merlà<br />

Merlan (junger Seehecht)<br />

morue/bacalao/bacallà sec<br />

Stockfisch<br />

perche/perca/perca Barsch<br />

plie, carrelet/solla, platija/palaia anglesa<br />

Scholle, Goldbutt<br />

raie/raya/rajada Rochen<br />

requin/tiburón/tauró Hai<br />

rouget/trilla/roger, barb<br />

(Rote) Meerbarbe<br />

sardine/sardina/sardina Sardine<br />

saumon/salmón/salmó Lachs<br />

sole/lenguado/llenguado, sola<br />

Seezunge<br />

thon/bonito, atún/tonyina Thunfisch<br />

turbot/rodaballo/turbot Steinbutt


Register<br />

Register<br />

Adrià, Ferran 119<br />

Aiguamolls 120–123<br />

Aktuelle Änderungen 4<br />

Albères 20, 46, 54, 55<br />

Alt Empordà 10<br />

Anchovis 26, 27<br />

Anreise 6, 7<br />

Anse de Paulilles 33, 90, 91<br />

App Walter-Benjamin-Weg<br />

43<br />

Aquarium 50<br />

Arabische Bäder 125<br />

Ardèchereisen 51, 131<br />

Arendt, Hannah 57<br />

Argelès-sur-Mer 20–23,<br />

86, 87<br />

Art déco 52<br />

Art nouveau 92<br />

Art-Park Colera 58, 103<br />

atmosfair 6<br />

Auberge siehe Restaurants<br />

Ausflugsboote 9<br />

Ausflugstipps 13, 120–125<br />

Ausrüstung 138<br />

Autonomie 14, 15<br />

Azéma, Vincent 35, 42<br />

Badia de Guillola 115<br />

Bahn 6, 9, 52, 56<br />

Baille, Léon 53<br />

Baldiri 110, 113, 115<br />

Banys Àrabs 125<br />

Banyuls-sur-Mer 32–37,<br />

42–50, 92–95<br />

Barraca 37, 78, 79<br />

Barri Vell Girona 124<br />

Bars siehe Restaurants<br />

Belvédère du Rayon Vert 53<br />

Benjamin, Walter 38–45,<br />

56, 57, 99, 102<br />

Biarnés, Nicole 80, 82, 120<br />

Braque, Georges 29<br />

Breker, Arno 35<br />

Breton, André 72, 75<br />

Buñuel, Luis 72, 75<br />

Bus 8<br />

Cadaqués 72, 73, 114–117<br />

Cafés siehe Restaurants<br />

Cala Bramant 107<br />

Cala Fornells 67<br />

Cala Jóncols 116–119<br />

Cala Montjoi 118, 119<br />

Cala Tamariua 67<br />

136<br />

Cala Tavallera 112<br />

Camí Antic al Cap de Creus<br />

113, 115<br />

Camí de Ronda 84<br />

Camino de Ronda 84<br />

Camp d’Argelès 23<br />

Camp de Concentration 23<br />

Campo Santo 17<br />

Canigou 31, 66, 87<br />

Cap de Creus 4, 5, 10, 64, 70,<br />

71, 85, 110–115<br />

Cap de la Vella 95<br />

Cap Gros 88<br />

Cap Ras 106, 107<br />

Capitelle 37, 78<br />

Casals, Pau 15<br />

Castell de la Trinitat 119<br />

Castelló d’Empúries 123<br />

Castillet 17<br />

Catalunya del Nord 85<br />

Cave l’Etoile 34<br />

Ceballos Betancur, Karin<br />

38, 41<br />

Celler Hugas de Batlle 59<br />

Cellier des Dominica<strong>ins</strong> 88<br />

Cerbère 46–50, 52–55,<br />

98–101<br />

Cevennen 51, 131<br />

Cézanne, Paul 28, 29<br />

Chapelle Notre-Dame de la<br />

Salette 36, 37<br />

Château de Valmy 21<br />

Château Royal 27, 30, 88<br />

Chemin Walter Benjamin<br />

35, 43<br />

Club Méditerranée 70<br />

CO2 2, 6<br />

Colera 58, 59, 102–107<br />

Coll de Frare 102, 103<br />

Coll de Molló 30<br />

Coll de Pere Carnera 33<br />

Coll de Rumpissar 44<br />

Coll del Bast 42, 43<br />

Coll del Mitg 32<br />

Coll del Perer 62, 63<br />

Coll dels Belitres 54, 99<br />

Coll dels Gascons 36, 37<br />

Collioure 26–31, 86–89<br />

Coma Fredosa 59<br />

<strong>Costa</strong> <strong>Brava</strong> 10, 56–79,<br />

98–119<br />

<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> 10, 16–55,<br />

86–101<br />

Cova de les Rates 101<br />

Cova del Pirata 101<br />

Creus 4, 5, 10, 64, 70, 71,<br />

85, 110–115<br />

CSR-Tourism-certified 131<br />

Dalí, Salvador 16, 17, 70, 73,<br />

74, 75, 115<br />

Département Pyré nées-<br />

Orientales 10<br />

Derain, André 28, 29<br />

Dolmen 63, 76, 78, 79<br />

Duchamp, Marcel 72<br />

Dufy, Raoul 29<br />

Dynamit(fabrik) 90, 91<br />

Eiffel, Gustave 52, 56, 59,<br />

124, 125<br />

Eisenbahn 6, 9, 52, 56<br />

El Call 125<br />

El Cortalet 123<br />

El Faro de S’Arenella<br />

64, 109<br />

El Port de la Selva 64–67,<br />

108–111<br />

Emergency Rescue<br />

Committee 41<br />

Empordà 10<br />

Ermita de Sant Baldiri 115<br />

Ermitage Notre-Dame de<br />

Consolation 30, 31<br />

Ernst, Max 72<br />

Eurolines 6<br />

Exil 21, 23<br />

Far de Cap de Creus 70, 112,<br />

113<br />

Far de Roses 119<br />

Faro de S’Arenella 64, 109<br />

Fauvismus 28, 29<br />

Fernreisebus 6<br />

Figueres 6, 9, 10, 74<br />

Figueres, Marc-André de<br />

27, 31<br />

Fischen 80–83<br />

Fittko, Lisa 38–45, 57<br />

FKK-Strand 67, 107<br />

Flora und Fauna 46–50,<br />

120–123<br />

Flucht, Flüchtlinge 22, 23,<br />

38–45, 54, 99<br />

Flughafen 6, 7<br />

Font del Bana 40<br />

Fort Dugommier 31<br />

Fort Mauresque 88, 89<br />

Fort Miradou 86, 87<br />

Fort Saint-Elme 30, 31<br />

Forum Anders Reisen 131<br />

Franco, General 14, 15,<br />

22, 23<br />

Französisch 132, 133, 139


Register<br />

Freibeuter-Reisen 82, 123<br />

Frings, Uli 131<br />

Fry, Varian M. 41<br />

Gala (Dalí) 75<br />

Garbi 11<br />

Gare 6, 9, 52, 56<br />

Gare de Perpignan 17<br />

Gauguin, Paul 28<br />

Gay-friendly 57<br />

Girona 10, 124, 125<br />

Gogh, Vincent van 28<br />

Gorges de l’Ardèche 131<br />

GPS-Tracks 4<br />

GR 10 36, 37<br />

GR 11 62, 63, 70, 71,<br />

110–115<br />

GR 92 58, 59, 62, 63,102,<br />

103, 106–109,<br />

116–119<br />

Gran Recorregut 140<br />

Gran Recorrido 140<br />

Grande Randonnée 140<br />

Gregal 11<br />

Grenze 40, 43, 44, 52<br />

Grotte Chauvet 131<br />

Gruppenreise 131<br />

Guardiola, Joan Torras í 56<br />

Hitler, Adolf 14, 15<br />

Höhenmeter (HM) 4<br />

Homeyer, Michael 46, 50<br />

Hotels<br />

Hôtel Belvédère du Rayon<br />

Vert 53<br />

Hotel Cala Jóncols 117<br />

Hotel de la Moneda 79, 123<br />

Hotel La Gambina 59<br />

Hotel rural Niu de Sol 79<br />

Impressionismus 28<br />

Impressum 2<br />

Inhaltsverzeichnis 3<br />

Internationale Brigaden<br />

14, 15<br />

Jardin Méditerranéen<br />

du Mas de la Serre 36, 50<br />

Jóncols 116–119<br />

Jüdisches Viertel Girona<br />

125<br />

Jugendstil 92<br />

Karavan, Dani 41, 57<br />

Katalanisch 10, 15, 85, 132,<br />

133, 139<br />

<strong>Katalonien</strong> 10, 14, 15,<br />

126–130<br />

Kathedrale Saint-Jean-<br />

Baptiste 17<br />

Kathedrale Santa María 125<br />

Kloster Sant Pere de Rodes<br />

62, 63, 65<br />

Konzentrationslager 23<br />

Kork 126–130<br />

Krankenhaus 140<br />

Küstenweg 10, 66, 67,<br />

84 –119<br />

La Jonquera 23<br />

La Retirada 21, 22, 23, 54, 99<br />

La Selva de Mar 63<br />

Laboratoire Arago 50, 94<br />

Langleinenfischerei 81<br />

Le Racou 87<br />

Legende 4<br />

Legion Condor 14<br />

Lehmbruck, Wilhelm 35<br />

Les Tres Platgetes 101<br />

Leuchtturm 4, 26, 64, 92, 98,<br />

100, 109, 112–114, 116, 119<br />

Levante 11<br />

Leveche 11<br />

Líster, General 56<br />

Llançà 62–65, 106–109<br />

Lorca, García 74<br />

Mackintosh, Charles Rennie<br />

92, 93<br />

Madeloc 36, 37<br />

Maillol, Aristide 34, 35<br />

Maison de la randonnée 35<br />

Man Ray 72<br />

Märkte 96, 97<br />

Marquet, Albert 29<br />

Márquez, Gabriel García 72<br />

Marseille 51<br />

Mas Reig 36<br />

Massif des Albères 20, 46,<br />

54, 55<br />

Matisse, Henri 26, 28, 29<br />

Meeresreservat Cerbère-<br />

Banyuls 46–50, 95<br />

Megalithkultur 76, 78, 79<br />

Memorial 21, 23, 57, 102<br />

Menhir 76, 79<br />

Mercadal 124<br />

Migjorn 11<br />

Míro, Joan 75<br />

Mistral 11<br />

Molekularkoch 119<br />

Molinàs 58, 59<br />

Monestir de Sant Quirze de<br />

Colera 103<br />

Montand, Yves 90<br />

Muntanya dels Canons<br />

106<br />

Museen<br />

Anse de Paulilles 91<br />

Aquarium Banyuls 50<br />

Centre d’Art Contemporain<br />

Walter Benjamin 17<br />

Dalí-Haus Portlligat 73,<br />

115<br />

Memorial du camp<br />

d’Argelès-sur-Mer 21<br />

MUME – Museu Memorial<br />

de L’exili 23<br />

Musée d’Art moderne de<br />

Collioure 30<br />

Musée Maillol 35<br />

Museo del Corcho de<br />

Palafrugell 130<br />

Museu d’Història<br />

dels Jueus 125<br />

Teatre-Museu Dalí 74<br />

Naturschutzgebiet 20, 21,<br />

46–50, 64, 65, 110, 120–123<br />

Nobel, Alfred 90<br />

Norfeu 118<br />

Notre-Dame de la Salette<br />

36, 37<br />

Notre-Dames-des-Anges 26,<br />

27, 30, 31<br />

Notrufnummern 140<br />

Öffentliche Ver kehrs mittel<br />

8, 9<br />

Office de Tourisme 17, 21,<br />

27, 35, 53<br />

Officina de Turismo 57, 65,<br />

73, 79, 125<br />

Ökologie 6, 50, 131<br />

Okzitanien 10<br />

Ozeanografie 46–50<br />

Padern, Joan 103<br />

Palafrugell 130<br />

Palais des Rois de Majorque<br />

17<br />

Palangre 81<br />

Palau-saverdera 79<br />

Parc de la Devesa 125<br />

Parc Natural Cap de Creus<br />

64, 110<br />

Parc Natural dels Aiguamolls<br />

120–123<br />

137


Register<br />

Passagen (Passatges) 38, 41,<br />

57, 102<br />

Passeig de la Devesa 125<br />

Passeig de la Muralla 125<br />

Paulilles 33, 90, 91<br />

Pays Catalan 85<br />

Perpignan 6, 9, 16,17<br />

Phare du Cap Béar 11, 92, 93<br />

Phare du Cap Cerbère 98, 100<br />

Philosoph(ie) 38, 44, 45<br />

Pic du Canigou 31, 66, 87<br />

Picasso, Pablo 29<br />

Pkw 6<br />

Pla de Tudela 70<br />

Plage de Bernardi 93<br />

Plage de Collioure 88<br />

Plage de l’Huile 88<br />

Plage de l’Ouille 87<br />

Plage de Peyrefite 47, 48, 95<br />

Plage del Forat 93<br />

Plage des Elmes 33, 93<br />

Plage des P<strong>ins</strong> 86<br />

Platja d’en Gandalla 118<br />

Platja de Garbet 106<br />

Platja de Grifeu 107<br />

Platja de Jóncols 116–119<br />

Platja de la Pelosa 118<br />

Platja de la Ribera 109<br />

Platja de les Tonyines 108<br />

Platja de Montjoi 118<br />

Platja de Tallalauca 95<br />

Platja del Borró 107<br />

Platja del Calis 119<br />

Platja del Canadell 118<br />

Platja del Cau del Llop 109<br />

Platja del Pas 66<br />

Platja del Pi 101<br />

Platja del Port d’Alguer 116<br />

Platja Sant Lluís 115<br />

Poniente 11<br />

Pont de les Peixateries Velles<br />

124<br />

Pont del Ferrocarril 59<br />

Port Argelès 86, 87<br />

Port de Roses 119<br />

Port fruitier international 92<br />

Port-Vendres 32, 33,<br />

88–93<br />

Portbou 38–45, 56–59,<br />

98–103<br />

Portlligat 73, 75, 115<br />

Puig Cervera 98, 100<br />

Puig del Mas 40, 42, 43<br />

Punta de Cap de Creus 113<br />

Punta del Frare 106<br />

Punta Falconera 119<br />

Pyrenäenfrieden 14, 56<br />

138<br />

Renfe 6, 9<br />

Réserve Naturelle Nationale<br />

de Mas Larrieu 20, 21<br />

Restaurants/Cafés/Bars<br />

Bar/Restaurant Andrés 101<br />

Bar/Restaurant Cap de<br />

Creus 71, 113<br />

Ca la Paquita 63, 67, 109<br />

Café/Bar Casino 72<br />

Chez Simone 27<br />

Chiringuito La Pelosa 119<br />

Copacabana 27<br />

El Bulli 119<br />

La <strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> 33<br />

La Gambina 59, 103<br />

La Guinguette 57<br />

La Plage 55<br />

Le 5ème Péché 27<br />

Le Béar, Chez Julie 33, 37<br />

Le bleu Marine 87<br />

Le bout du Monde 95<br />

Le Café Sola 27<br />

Le Poisson Rouge 93<br />

Le Puits 27<br />

Le Sole Mio 93<br />

Les Clos de Paulilles 91<br />

Monterrey 67, 109<br />

Passatges 57, 101<br />

Pati Blanc 63<br />

Portbou Café 57, 101<br />

Restaurant del Mones tir de<br />

Sant Pere de Rodes 63<br />

Restaurant Jóncols 117<br />

Retirada 21, 22, 23, 54, 99<br />

Ríu Onyar 124<br />

Ríu Ter 124<br />

Rodin, Auguste 35<br />

Romanische Bauwerke 62,<br />

63, 65, 113, 125<br />

Romeva, Raül 15<br />

Roses 76, 78 – 82, 118, 119<br />

Roussillon 10, 14<br />

Ruta Megalítica 78<br />

Ruta Walter Benjamin<br />

38–45, 56<br />

Saint-Jean-Baptiste 17<br />

Sant Baldiri 110, 113, 115<br />

Sant Pere de Rodes 62, 63,<br />

65<br />

Sant Quirze de Colera 103<br />

Santa Helena de Rodes 62,<br />

63, 65<br />

Santa Maria 72, 125<br />

Sardana 15, 16<br />

Schmugglerpfad 39, 85<br />

Schnorcheln 46–50, 95<br />

Sentier Littoral 84, 87<br />

Sentier sous-marin 46–50,<br />

95<br />

Sicherheit 140<br />

Site de Paulilles 33, 90, 91<br />

SNCF 6<br />

Solé, Felip 23<br />

Spanisch 132, 133, 139<br />

Spanischer Bürgerkrieg 14,<br />

15, 21, 22, 23<br />

Spiegelhauer, Reinhard<br />

126,130<br />

Spurweite 9, 52<br />

Stadtmauer 124, 125<br />

Störche 120–123<br />

Streckenwanderung<br />

84–119, 131<br />

Surrealismus 73, 74, 75<br />

Syndicat des Vignobles de la<br />

<strong>Côte</strong> <strong>Vermeille</strong> 36<br />

Tapís de la Creació 125<br />

Tauchen 46–50, 95<br />

Taxis 113, 114, 116, 118<br />

Teatre-Museu Dalí 74<br />

TGV 6<br />

Tour de la Madeloc 36, 37<br />

Torre del Querroig 42, 44<br />

Tramontana 11<br />

Übersicht 12, 13<br />

Unabhängigkeit 14, 15<br />

Unterkunft 27, 53, 79, 123<br />

Unterwasserlehrpfad<br />

46–50, 95<br />

Val de Pintes 32<br />

Verkehrsnetz 7<br />

Village de vacances 95<br />

Vin Doux Naturel 34<br />

Walter-Benjamin-Weg<br />

38–45, 56<br />

Wanderregion 10<br />

Wanderübersicht 12, 13<br />

Wanderwegmarkierung 140<br />

Wein 32–35, 59<br />

Weizsäcker, Richard von 57<br />

Whalewatching 50<br />

Wildschweinjagd 113<br />

Wind 11<br />

Zinnober-Küste 10<br />

Zollpfad 85<br />

Zug 6, 9, 52, 56


Französisch/spanisch/katalanisch<br />

Wichtige Wörter und Ausdrücke<br />

oui/sí/sí<br />

ja<br />

non/no/no<br />

nein<br />

s’il vous plaît/por favor/<br />

si us plau<br />

bitte<br />

merci/gracias/gràcies danke<br />

pardon/perdón/perdó Entschuldigung<br />

salut/hola/hola<br />

hallo<br />

bonjour/buenos días/ guten Morgen/<br />

bon dia<br />

guten Tag<br />

bonjour, bonsoir/buenas guten Tag/<br />

tardes/bona tarda guten Abend<br />

bonsoir, bonne nuit/ guten Abend/<br />

buenas noches/bona nit gute Nacht<br />

au revoir/adiós/adéu auf Wiedersehen<br />

Orientierung/Landschaft<br />

randonnée/caminata/<br />

caminada<br />

Wanderung<br />

chemin/camino/camí Weg<br />

sentier/senda/senda Pfad<br />

tout droit/todo recto/<br />

tot dret<br />

geradeaus<br />

à gauche/a la izquierda/<br />

a l’esquerra<br />

links<br />

à droite/a la derecha/<br />

a la dreta<br />

rechts<br />

distance/distancia/<br />

distància<br />

Entfernung<br />

carte/mapa/mapa Landkarte<br />

col/puerto, collado/coll Pass<br />

crête/cresta/cresta Bergkamm<br />

mont/montaña/puig Berg<br />

pic/pico/pic<br />

Gipfel<br />

vallée/valle/vall Tal<br />

plaine/llanura/plana Ebene<br />

lac/lago/llac<br />

See<br />

rivière/río/riu<br />

Fluss<br />

ruisseau/arroyo/riera Bach<br />

pré/pradera/prat Wiese<br />

chapelle/capilla/capella Kapelle<br />

château/castillo/castell Schloss/Burg<br />

cloître/monasterio/<br />

monestir<br />

Kloster<br />

pont/puente/pont Brücke<br />

port/puerto/port Hafen<br />

baie/cala/cala<br />

<strong>Buch</strong>t<br />

plage/playa/platja Strand<br />

Unterkunft<br />

hôtel/hotel/hotel Hotel<br />

gîte d’étape/refugio de montaña/<br />

cabana de muntanya<br />

Wanderherberge/Berghütte<br />

chambre d’hôtes/fonda,hostal/<br />

fonda, hostal<br />

Gästehaus<br />

chambre double/habitación doble/<br />

habitació doble Doppelzimmer<br />

douche/ducha/dutxa Dusche<br />

petit déjeuner/desayuno/<br />

desdejuni<br />

Frühstück<br />

ferme/finca/mas Bauernhof<br />

cabane/cabaña/cabana Hütte<br />

grange/granero/barraca Scheune<br />

sac à dos/mochila/<br />

motxilla<br />

Rucksack<br />

sac de couchage/saco de dormir/<br />

sac de dormir<br />

Schlafsack<br />

tente/tienda/tenda Zelt<br />

Verpflegung<br />

boulangerie/panadería/<br />

fleca<br />

Bäckerei<br />

épicerie/tienda de comestibles/botiga<br />

Lebensmittelladen<br />

pain/pan/pa<br />

Brot<br />

bière/cerveza/cervesa Bier<br />

vin (rouge)/vino (tinto)/<br />

vi (negre)<br />

(Rot-)Wein<br />

Wetter<br />

beau temps/buen tiempo/<br />

bon temps<br />

gutes Wetter<br />

neige/nieve/neu Schnee<br />

pluie/lluvia/pluja Regen<br />

orage/tormenta/tempesta Gewitter<br />

soleil/sol/sol<br />

Sonne<br />

vent/viento/vent Wind<br />

ombre/sombra/ombra Schatten<br />

Zahlen<br />

un/uno/un e<strong>ins</strong> six/seis/sis sechs<br />

deux/dos/dos zwei sept/siete/set sieben<br />

trois/tres/tres drei huit/ocho/vuit acht<br />

quatre/cuatro/ neuf/nueve/<br />

quatre vier nou neun<br />

cinq/cinco/cinc fünf dix/diez/deu zehn<br />

139


Wanderwegmarkierungen<br />

Das Netz der Wan der -<br />

wege an der <strong>Côte</strong> Ver -<br />

meille und der <strong>Costa</strong><br />

Bra va ist sehr gut ausgebaut<br />

und meist auch<br />

gut mar kiert. Teil weise<br />

gibt es Wan der weg -<br />

wei ser, wo sie fehlen, folgt man der Mar -<br />

kie rung mit den farbigen Bal ken.<br />

Die GR (französisch Sentiers de Gran -<br />

de Randonnée, spanisch Gran Recor -<br />

rido, katalanisch Gran Recorre gut) sind<br />

weiß-rot markiert, die örtlichen Wan -<br />

der we ge gelb, rot, grün-rot oder auch<br />

weiß-gelb.<br />

Wegmarkierung, hier für<br />

einen Fernwanderweg<br />

(GR).<br />

Der Weg biegt ab, in diesem<br />

Fall nach rechts.<br />

Diesen Weg NICHT<br />

nehmen, wenn man der<br />

Mar kierung weiter folgen<br />

möchte.<br />

Ausrüstung und Sicherheit<br />

Für alle beschriebenen<br />

Wanderungen<br />

sind, wegen der oft<br />

ge rölligen Wege,<br />

knöchelhohe Wan -<br />

der schuhe mit guter Pro filsohle erforder -<br />

lich. Das Wetter kann am Ausläufer der<br />

Pyrenäen schnell um schlagen, daher im -<br />

mer Regen schutz bzw. Windjacke und<br />

(außer im Hochsommer) eine Fleecejacke<br />

mitnehmen. Wenn Mis tral oder Tra -<br />

mon tana wehen, kann es vor allem im<br />

Winter un ange nehm kühl werden. Und<br />

die me diterrane Son ne soll te man nicht<br />

unterschätzen. Guter Son nen schutz ist<br />

unentbehrlich, viele Wege bieten nur we -<br />

nig Schatten. Unterwegs gibt es selten<br />

Möglichkeiten, Wasser aus Quellen oder<br />

Brunnen zu trinken, da her ausreichend<br />

Trink was ser mitnehmen.<br />

Die Wan der touren folgen alle deutlichen<br />

Wegen. Auf wegloses Terrain, Klet ter stei -<br />

ge oder Passagen, die Schwin del freiheit<br />

erfordern, wurde fast ganz verzichtet oder<br />

es wird gesondert auf schwierige Stellen<br />

hin gewiesen.<br />

Vorwahl Frankreich 0033<br />

Vorwahl Spanien 0034<br />

Notfall:<br />

Frankreich<br />

Notruf: 15 oder 112<br />

Feuerwehr: 18 oder 112<br />

Polizei: 17<br />

Spanien<br />

Notruf: 112<br />

Feuerwehr: 085 oder 112<br />

Polizei: 062<br />

Krankenhaus Perpignan:<br />

Centre Hospitalier de Perpignan<br />

20 Avenue du Languedoc<br />

Telefon 04 68 61 66 33<br />

Krankenhaus Figueres:<br />

Hospital Figueres<br />

Ronda del Rector Arolas<br />

Telefon 09 72 50 14 00<br />

Im Krankheitsfall in einer Pharmacie<br />

(Frankreich) oder Farmacia (Spanien)<br />

nach dem nächsten diensthabenden Arzt<br />

oder Krankenhaus fragen.<br />

140


• 22 ausführlich be schriebene<br />

Wander touren mit Detailkarte und<br />

Höhenprofil. Alle Wanderungen mit<br />

GPS-Track zum Download.<br />

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wanderung von Argelès bis Roses.<br />

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die wilde Küste <strong>Katalonien</strong>s.<br />

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Matisse, Surrealismus und Fauvismus.<br />

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und Flüchtlingsdrama in Argelès.<br />

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letzte Chance zur Flucht vor den Nazis.<br />

1. Auflage 2017<br />

Preis/Prix: 14,80 €<br />

ISBN 978-3-00-053533-8

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