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Restaurant- und Weinführer 2018

Die besten Restaurants und Winzer in Mainz & Rheinhessen

Die besten Restaurants und Winzer in Mainz & Rheinhessen

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MAINZER<br />

RESTAURANT- UND WEINFÜHRER <strong>2018</strong><br />

DIE BESTEN RESTAURANTS UND WINZER IN MAINZ & RHEINHESSEN<br />

DER<br />

Neu: Umkreissuche<br />

<strong>Restaurant</strong>s<br />

<strong>und</strong> Weingüter<br />

Neu: GenussClub<br />

Mainz <strong>und</strong><br />

Rhein hessen<br />

ISBN 978-3-00-058198-4<br />

EURO 14,90


Einfach mal<br />

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• Großer 76L-Garraum<br />

• Bratautomatik, Heißluft Plus<br />

• Miele Qualität – Made in<br />

Germany auf 20 Jahre gestestet<br />

• Schnellaufheizung<br />

• Programmierung /<br />

Abschaltautomatik mittels Timer<br />

• Inkl. Lochblech<br />

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Weinlager-/Temperierschrank<br />

• 578 L Nutzinhalt mit Platz für<br />

178 Bordeauxflaschen 0,75 L<br />

• Präzise elektronische Temperaturteuerung<br />

• Vibrationsarme Lagerung<br />

• Ideale Luftfeuchtigkeit<br />

• FreshAir-Aktivkohlefilter für optimale<br />

Luftqualität<br />

• HxBxT: 192 x 70 x 74,2 cm<br />

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Kaffeespezialitäten<br />

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Vermittlung erfolgt ausschließlich für unseren Finanzierungspartner: Santander Consumer Bank AG, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach<br />

MEDIA MARKT TV-HiFi-Elektro GmbH Mainz<br />

Haifa Allee 1 • 55128 Mainz • Tel. 06131/93420-0 • mainz@mediamarkt.de<br />

im Gutenberg Center, A60 Ausfahrt Lerchenberg<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Sa: 10-20 Uhr<br />

kostenlose Parkplätze<br />

Alles Abholpreise.<br />

Keine Mitnahmegarantie.


ES IST VOLLBRACHT!<br />

Ein ganzes Jahr Arbeit für eine ganze Mannschaft liegt nun<br />

gedruckt <strong>und</strong> geb<strong>und</strong>en als »DER MAINZER <strong>Restaurant</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Weinführer</strong> <strong>2018</strong>« vor Ihnen, um Sie auf dem Weg durch die<br />

Mainzer <strong>und</strong> die rheinhessische Wein- <strong>und</strong> Gastronomieszene zu<br />

führen. Mit dieser Ausgabe ist »DER MAINZER <strong>Restaurant</strong>- <strong>und</strong><br />

Wein führer <strong>2018</strong>« zum ersten Mal auch im Internet zu sehen,<br />

aller dings nur mithilfe des Authentifizierungscodes, siehe unten.<br />

Dazu haben wir noch zwei neue Highlights geschaffen:<br />

Die Umkreissuche<br />

Wer sich mit dem Code auf der Webseite »restaurant-wein -<br />

führer.de« registriert hat, kann in Rheinhessen auf dem<br />

Tablet oder Smartphone in selbst definiertem Umkreis nach<br />

den besten <strong>Restaurant</strong>s <strong>und</strong> Weingütern suchen.<br />

Der Genussclub<br />

Der Genussclub Mainz <strong>und</strong> Rheinhessen nimmt Sie einfach<br />

auf. Sie müssen lediglich Ihre persönlichen Daten eingeben<br />

<strong>und</strong> wir informieren Sie regelmäßig über die kulinarischen<br />

<strong>und</strong> vinologischen neuen Highlights in Rheinhessen. Außerdem<br />

planen wir eigene Veranstaltungen, bei denen Genussclubmitglieder<br />

einen Vorzugspreis erhalten.<br />

Es geht weiter aufwärts mit der Qualität in Rheinhessen. Der<br />

Rheinhessenwein befindet sich unverändert im Steigflug. Jedes<br />

Jahr drängen wieder neue Talente nach vorne. Das Image der<br />

Winzer hat sich geändert: vom verschwitzten, schuftenden Weinbauern<br />

zum top ausgebildeten modernen Unternehmer mit glo -<br />

baler Erfahrung. Bravo <strong>und</strong> danke an die rheinhessischen Winzer!<br />

Mit seinem klaren Bekenntnis zur Qualität hat Rudolf Knoll,<br />

unser langjähriger Weggefährte <strong>und</strong> Bekanntmacher des Mainzer<br />

<strong>Weinführer</strong>s vielleicht so manchen Winzer verprellt, aber wir haben<br />

ihm viel zu verdanken. Dass er mit 70 Jahren »nicht mehr den<br />

ganzen Stress einer großen Verkostung« auf sich nehmen wollte,<br />

können wir nachvollziehen. Rudi, vielen Dank für deine Arbeit!<br />

Seine Nachfolge angetreten hat Alice G<strong>und</strong>lach, die ihn in den letzten<br />

Jahren bei der Verkostung schon unterstützt hat <strong>und</strong> somit<br />

langsam aber kontinuierlich in die Arbeit eingeführt wurde. Und<br />

dann gleich ein neuer Anstellungsrekord: über 2000 Flaschen<br />

Rheinhessenwein musste Alice G<strong>und</strong>lach mit ihren Mitstreitern verkosten!<br />

Sie hat das bravourös gestemmt, das Ergebnis kann sich<br />

sehen lassen. Sie können es nachlesen im Weinteil dieser Ausgabe.<br />

Einen leider nur leicht sichtbaren Aufwärtstrend<br />

können wir in der Gastronomieszene<br />

erkennen. Viele kleinere Betriebe haben sich<br />

mit ihrer angebotenen Qualität durchgesetzt.<br />

Dort stehen die Inhaber selbst als Köche in der<br />

Küche <strong>und</strong> die Partnerin leitet den Service,<br />

ergänzt durch einige Aushilfen. Nur in dieser<br />

Größe lässt sich bei noch überschaubaren<br />

Kosten der Traum von der Selbstständigkeit<br />

realisieren. Dazu kämpft der kleine Betrieb<br />

gegen den fehlenden Respekt vor der gastro -<br />

nomischen Dienstleistung in der Öffentlichkeit.<br />

Bei den Verbrauchern gibt es immer weniger<br />

Wissen um Ernährung <strong>und</strong> Kochen – werden<br />

deshalb so viele Lebensmittel weggeworfen?<br />

Was anfangen mit den Resten im Kühlschrank?<br />

Als Antwort auch darauf haben wir in »DER<br />

MAINZER« eine Video-Kochserie gestartet mit<br />

unserem Hobbykoch Theo Schué, dem Mainzer<br />

Original aus der Altstadt, der alte Mainzer<br />

Rezepte zum einfachen Nachkochen erklärt.<br />

Die Videos finden Sie auf www.dermainzer.net/<br />

Essen-Trinken/Kochstudio oder Sie gehen über<br />

Youtube auf »DER MAINZER Kochstudio, Theo<br />

kocht«.<br />

Viel Spaß beim Anschauen <strong>und</strong> beim<br />

Blät tern <strong>und</strong> Lesen im neuen »DER MAINZER<br />

<strong>Restaurant</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weinführer</strong> <strong>2018</strong>« wünscht<br />

Die Redaktion<br />

Der Authentifizierungscode,<br />

um sich im Internet den <strong>Restaurant</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Weinführer</strong> im Internet freizuschalten<br />

<strong>und</strong> die Ver anstaltungshinweise<br />

des Genussclubs Mainz <strong>und</strong> Rheinhessen<br />

zu erhalten. Gehen Sie auf die Seite<br />

»www.restaurant-weinführer.de« <strong>und</strong><br />

geben sie den Code ein:


2<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

IMPRESSUM<br />

Druckerei <strong>und</strong> Verlagsanschrift:<br />

DER MAINZER <strong>Restaurant</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weinführer</strong><br />

Typo Druck Horn & Kohler Beauvoir GmbH<br />

117er Ehrenhof 5 · 55118 Mainz<br />

Telefon 0 61 31 / 965 33 - 0<br />

Telefax 0 61 31 / 965 33 99<br />

E-Mail: rwf@dermainzer.net<br />

Herausgeber: Werner Horn<br />

Verantwortlich für den <strong>Restaurant</strong>führer:<br />

Werner Horn, <strong>Restaurant</strong>tests durchgeführt<br />

von den Mistern X, Y, Z, U, V, W<br />

Verantwortlich für den <strong>Weinführer</strong>: Alice G<strong>und</strong>lach<br />

Organisation: Maximilian Horn<br />

Produktion: Alexander Kohler-Beauvoir,<br />

Andreas Gierlich, Mareike Müller, Lena Herrle<br />

Fotos: who, Archiv, fotolia.com, Rheinhessenwein e.V.,<br />

Weingüter Rheinhessens<br />

Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit Genehmigung des Verlags.<br />

Die veröffentlichten Beiträge <strong>und</strong> die durch den<br />

Verlag gestalteten Anzeigen sind urheberrechtlich<br />

geschützt <strong>und</strong> dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags weiterver wendet werden.<br />

Paket-Preis<br />

(6 Flaschen à 0,75 l)<br />

59,90 €<br />

1 Liter = 13,31 €<br />

6er Riesling-Paket „Goldener Herbst”<br />

In der VRM-Weinkiste „Goldener Herbst“ haben wir drei absolute Spitzen-<br />

Rieslinge, erzeugt von rheinhessischen Topwinzern, für Sie zusammengestellt.<br />

Zukünftig werden wir Ihnen neben dem Rieslingpaket auch weitere<br />

Pakete mit attraktiven Weinen aus der Region präsentieren.<br />

2016er Appenheimer H<strong>und</strong>ert gulden Riesling trocken<br />

Abfüller: Weingut Klaus Gres, 55437 Appenheim<br />

A: 12,5 Vol.% · S: 7,2 g/l · RZ: 3,2 g/l · Allergene: Enthält Sulfite<br />

2016er Niersteiner Hipping Riesling Spätlese trocken<br />

Abfüller: Weingut Georg Gustav Huff, 55283 Nierstein<br />

A: 12 Vol.% · S: 7,0 g/l · RZ: 5,4 g/l · Allergene: Enthält Sulfite<br />

2016er Oppenheimer Sackträger Riesling trocken „Alte Reben“<br />

Abfüller: Weingut Eckehart Gröhl, 55278 Weinolsheim<br />

A: 12,5 Vol.% · S: 7,7 g/l · RZ: 6,3 g/l · Allergene: Enthält Sulfite<br />

Nur solange der Vorrat reicht. Für Druckfehler keine Haftung. Alle Preise inkl. MwSt. <strong>und</strong> zzgl.<br />

Versandkosten (4,90 €). Ein Angebot der VRM GmbH & Co. KG, Erich-Dombrowski-Str.2, 55127 Mainz.<br />

Einfach anrufen:<br />

06131 484945<br />

Bequem bestellen:<br />

www.meine-vrm.de/wein


WERTUNGSTABELLE<br />

DER RESTAURANT-TESTS<br />

1 Punkt Aufgewärmtes<br />

2 Punkte aufgebackene Tiefkühlkost mit<br />

Salz- <strong>und</strong> Pfefferstreuer<br />

3 Punkte aufgebackene Tiefkühlkost mit<br />

Maggi-Würzstreuer<br />

4 Punkte ohne Koch, aber mit viel gutem Willen<br />

5 Punkte normales Essen in der Eckkneipe<br />

6 Punkte gutes Essen mit frischen Akzenten<br />

7 Punkte gute bürgerliche Küche mit gutem Material<br />

8 Punkte ambitioniert, handwerklich perfekt <strong>und</strong><br />

außergewöhnlich gutes Material<br />

Ab neun Punkten fängt die Gourmet-Küche an.<br />

9 Punkte kreative Umsetzung handwerklicher<br />

Perfektion, frisches Spitzenmaterial<br />

10 Punkte perfekt in Material <strong>und</strong> Handwerk,<br />

Kreativität ermöglicht neue<br />

Geschmackserlebnisse<br />

INHALT<br />

4 Alle <strong>Restaurant</strong>s <strong>und</strong> Bewertungen<br />

auf einen Blick<br />

6 Die besten <strong>Restaurant</strong>s in Rheinhessen<br />

in alphabetischer Reihenfolge<br />

90 Talentschmiede Rheinhessen<br />

92 Der Mainzer Weinsenat verkostete<br />

Riesling <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er im<br />

Proviantamt: Hohe Qualität<br />

94 Rheinhessens Vielfalt<br />

100 Inhaltsverzeichnis der Winzer<br />

102 Die besten rheinhessischen Winzer<br />

in alphabetischer Reihenfolge<br />

ENTDECKEN!<br />

ERLEBEN!<br />

KAUFEN!<br />

Für Weinliebhaber <strong>und</strong> Schoppentrinker<br />

RegioWein –<br />

die Weinmesse mit Direktverkauf<br />

16.– 18. März <strong>2018</strong><br />

Messe Mainz<br />

www.regiowein.de


4<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

RESTAURANTS<br />

ALLE RESTAURANTS UND BEWERTUNGEN<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Kochkappen<br />

Essen<br />

Trinken<br />

Service<br />

Ambiente<br />

Adagio im Atrium-Hotel 9 8,0 9,0 8,5 9,0 8,5 8,6 6<br />

Adler 8 8,0 7,0 7,5 7,0 8,0 7,5 7<br />

Al Cortile 8 8,5 8,0 8,5 8,5 8,5 8,4 7<br />

Am Bassenheimer Hof 9 9,5 9,0 8,5 9,0 8,5 8,9 8<br />

Ambiente 7 7,0 6,5 7,5 8,0 8,0 7,4 9<br />

Am Holztor 7 7,0 7,0 8,0 6,5 7,5 7,2 9<br />

Ristorante »Armando« 7 7,0 7,5 7,0 7,5 7,5 7,3 10<br />

Bajazzo im Novotel 7 7,0 7,0 7,5 7,0 6,0 6,9 11<br />

Bastion von Schönborn 7 7,0 7,0 7,0 8,5 7,0 7,3 12<br />

Battenheimer Hof 8 8,0 8,0 7,5 8,0 9,0 8,1 12<br />

Bellpepper im Hyatt 8 8,5 8,5 9,0 8,5 7,0 8,3 13<br />

Benzoliver 7 7,5 7,0 7,5 7,5 7,5 7,4 14<br />

Bootshaus 8 8,0 8,0 8,5 8,5 8,5 8,3 14<br />

Burg Klopp 7 7,5 7,0 7,0 8,0 7,5 7,4 15<br />

Citrus 8 7,5 8,0 7,0 8,0 7,5 7,6 15<br />

Como-Lario Da Bruno 7 7,0 7,0 8,0 6,5 7,5 7,2 16<br />

Damas 8 8,5 7,5 6,5 7,5 7,5 7,5 17<br />

Das Crass 8 7,5 8,0 8,0 7,5 7,5 7,7 18<br />

Das Nack 8 8,0 8,0 7,5 8,5 7,5 7,9 19<br />

Dohlmühle 8 8,0 7,5 7,5 8,0 7,5 7,7 19<br />

Don Pintxo 8 7,5 7,5 8,0 7,0 7,5 7,5 20<br />

Landhaus Dubs 8 8,5 8,0 7,5 8,0 7,5 7,9 21<br />

Steakhouse »El Chico« 8 8,0 7,0 8,0 7,5 7,5 7,6 22<br />

Landgasthof »Engel« 8 7,5 7,5 8,0 8,5 8,0 7,9 23<br />

Espenhof 9 8,5 9,0 8,5 9,0 8,5 8,7 24<br />

Favorite <strong>Restaurant</strong> 10 10 10 10 10 9,0 9,8 24<br />

Fisch Jackob 7 7,5 7,0 7,0 7,0 7,5 7,2 26<br />

Geberts Weinstuben 9 9,0 8,5 8,5 8,5 8,5 8,6 26<br />

Goldene Ente 7 7,0 7,5 7,5 6,0 7,5 7,1 27<br />

Goldener Hirsch 8 8,0 7,5 7,5 7,5 8,0 7,6 28<br />

Gusto Ristorante 8 8,5 8,0 8,0 8,0 7,5 8,0 29<br />

Hahnenhof 8 7,5 7,0 8,0 7,0 8,0 7,5 29<br />

HDW Haus d. Deutschen Weins 8 8,0 9,0 8,0 8,0 8,0 8,2 30<br />

Heiliggeist 8 7,5 7,5 6,0 9,0 8,0 7,6 31<br />

Heinrichs die Wirtschaft 8 8,5 8,5 8,0 7,5 8,0 8,2 32<br />

Hof Ehrenfels 8 8,0 8,5 8,0 8,5 8,0 8,2 33<br />

Hofgut Laubenheimer Höhe 8 8,0 9,5 8,0 8,0 7,5 8,2 34<br />

Hoi An Qt 8 7,5 7,5 7,5 7,5 8,0 7,6 35<br />

Humberto Restobar 7 8,0 7,5 7,0 7,0 7,5 7,4 36<br />

H<strong>und</strong>ertguldenmühle 8 8,0 8,0 8,0 8,5 8,0 8,1 36<br />

Il Mondo 8 8,0 7,5 8,5 8,5 7,5 7,9 37<br />

Il Quadrifoglio 7 7,0 7,0 8,0 7,5 7,0 7,3 38<br />

Im alten Gutshof 7 6,5 7,0 7,0 8,0 8,0 7,3 38<br />

Im Herzen Afrikas 7 7,0 6,5 7,5 8,0 8,0 7,4 39<br />

InContro 9 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 40<br />

Kaupers im Kapellenhof 9 10 9,5 10 9,0 7,0 9,1 41<br />

Landgasthof Kirschgarten 8 8,0 7,5 7,5 7,5 8,0 7,7 42<br />

Kulturhof Eckelsheim 8 8,0 7,0 7,5 7,5 8,0 7,6 43<br />

<strong>Restaurant</strong> Kupferberg 8 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 44<br />

La Casetta 8 7,5 8,0 8,0 7,0 7,5 7,6 45<br />

LaGallerie 9 9,0 9,0 9,0 8,5 8,5 8,8 45<br />

Preis/Leistung<br />

Ergebnis<br />

Seite<br />

RESTAURANTS<br />

Kochkappen<br />

Essen<br />

Trinken<br />

Service<br />

Ambiente<br />

La Lanterna 8 8,0 8,0 7,5 7,0 7,5 7,6 46<br />

Laurenz 9 9,0 9,0 9,0 8,5 9,0 8,9 47<br />

Le BonBon 9 8,5 8,5 8,5 9,0 8,0 8,5 48<br />

Mainzblick 8 8,0 8,5 8,5 8,0 8,5 8,3 48<br />

Margaretenhof 8 8,0 8,0 7,5 8,0 7,5 7,8 49<br />

Martinstube 7 7,5 7,0 7,5 7,0 8,0 7,4 50<br />

Metzlers im Golfclub 8 8,0 7,0 8,0 8,0 8,0 7,8 50<br />

M<strong>und</strong>art <strong>Restaurant</strong> 9 9,5 9,0 9,0 9,0 9,0 9,1 52<br />

Taverne Naxos 7 8,0 8,5 7,0 7,0 7,5 7,2 53<br />

Nickl’s Speisekammer 8 8,5 8,5 8,5 8,0 7,5 8,2 53<br />

Nieder-Olmer Weinstube 8 7,0 7,0 7,5 8,0 8,0 7,5 54<br />

Niko Niko Tei 8 8,0 7,0 8,0 8,0 8,0 7,8 55<br />

Nonna Martha 7 7,5 7,0 7,0 7,5 7,0 7,2 56<br />

Olympia 7 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 56<br />

Oma Lotte & die Jungs 7 7,0 8,0 7,5 7,5 7,0 7,4 57<br />

Peperoncino – Trattoria 8 8,5 8,0 8,0 7,5 8,0 8,0 58<br />

Phil-Ing Wein- & Steakhaus 8 8,5 7,5 8,0 8,0 8,5 8,1 58<br />

Plan B 8 7,0 7,0 8,0 8,0 8,0 7,6 59<br />

Platen’s <strong>Restaurant</strong> 9 9,0 9,0 9,0 8,0 8,0 8,6 60<br />

Poller’s Häusje 8 8,5 9,0 8,0 8,0 8,5 8,4 61<br />

Prinz Carl 8 8,0 8,5 7,5 7,5 8,0 7,9 61<br />

Proviantamt 8 7,5 9,0 7,5 8,0 8,0 8,0 62<br />

Raphiniert 8 8,0 8,0 8,0 7,5 9,0 8,1 62<br />

Sandhof Gourmetrestraurant 10 10 9,5 10 9,5 10 9,8 63<br />

Sandhof Landgasthaus 10 9,5 9,0 10 10 9,5 9,6 64<br />

Ristorante »San Marco« 8 8,5 8,0 8,0 8,0 8,0 8,1 65<br />

Schlösschen am Mäuseturm 8 8,5 8,0 8,0 6,5 8,0 7,8 66<br />

Schloss Sörgenloch 8 7,5 8,5 8,5 8,5 8,0 8,2 67<br />

Stadthausschänke 7 7,0 6,5 7,0 7,0 8,5 7,2 68<br />

Steins Traube 8 8,5 9,0 6,0 7,5 8,0 7,8 68<br />

St. Gereon 7 7,0 7,5 7,5 7,0 7,5 7,3 69<br />

Vis à Vis 8 8,0 8,0 7,5 8,5 7,5 7,9 70<br />

<strong>Restaurant</strong> Völker 8 8,0 8,0 8,0 7,5 7,5 7,8 70<br />

Wasems Kloster Engelthal 8 8,0 8,0 9,0 8,5 8,5 8,4 71<br />

Weedenhof 9 9,0 8,5 9,0 8,5 9,0 8,8 72<br />

<strong>Restaurant</strong> Weingewölbe 8 8,0 8,5 8,0 8,0 8,0 8,1 73<br />

Weinhaus Bluhm 8 8,0 9,0 8,0 8,0 8,0 8,2 74<br />

Weinhaus Schreiner 8 8,0 8,0 7,5 6,5 7,5 7,5 74<br />

Weinhaus Wilhelmi 8 7,5 7,5 7,5 8,0 7,5 7,6 75<br />

Weinstube Lösch 8 7,5 7,0 7,5 8,0 7,5 7,5 76<br />

Weinstube Zum Bacchus 7 6,5 6,5 7,0 7,0 7,0 6,8 77<br />

Weinstube Zum Beichtstuhl 8 7,5 8,5 7,5 8,0 7,5 7,8 77<br />

Weinstube Zur Sandmühle 7 7,5 6,5 7,5 7,5 8,0 7,4 78<br />

WeinZeit in der Vinothek 7 7,0 7,0 7,5 8,0 7,5 7,4 78<br />

Gasthaus Willems 8 8,5 8,5 8,5 8,5 8,0 8,4 79<br />

Zollamt 8 8,5 7,5 8,5 8,0 8,5 8,1 81<br />

Zornheimer Weinstuben 8 8,0 8,0 8,0 7,5 8,5 8,0 81<br />

Zum alten Weinkeller 8 8,5 8,5 8,5 8,0 8,0 8,3 82<br />

Zum gläsernen Trinkhorn 8 8,5 8,0 8,5 8,0 8,0 8,2 83<br />

Zum goldenen Engel 9 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 84<br />

Zum Goldstein 8 8,5 8,5 8,0 8,0 8,5 8,3 85<br />

Zum Schwanen 8 7,0 8,0 7,5 8,0 7,0 7,5 86<br />

Zur Kanzel 8 8,5 7,5 8,5 8,0 8,0 8,1 86<br />

Zur Krone 7 7,0 7,0 7,5 6,0 8,0 7,1 87<br />

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Die NEUE KOLLEKTION ist exklusiv erhältlich in Ihrer Wellendorff-Boutique Mainz,<br />

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oder mainz@wellendorff.com.


6<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

ADAGIO<br />

IM ATRIUM HOTEL<br />

Flugplatzstr. 44 | 55126 Mainz<br />

Tel. 06131 4910 | www.atrium-mainz.de<br />

Geöffnet: tgl. 18-22 Uhr<br />

Vorspeise: 6,00-14,00 € | Hauptspeise:<br />

15,00-32,00 € | Klassiker: 5,00-22,00 €<br />

Dessert: 6,00-10,00 € | Menüs: 37,00-<br />

69,00 € | Offener Wein: 3,00-10,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 9,0<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 9,0<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,6<br />

Kappen 9<br />

Das »Adagio«, das war<br />

für uns heute wieder der<br />

traumhaft schöne Garten<br />

des Atrium Hotels. Jedoch<br />

auch das Innere des<br />

<strong>Restaurant</strong>s mit seinen<br />

sanften blau-braun-beige<br />

– Tönen kann sich sehen<br />

lassen, es vermittelt Eleganz<br />

<strong>und</strong> Gemütlichkeit. Der Birnenschaumwein<br />

aus der Normandie »Poiré« von Eric Bordelet<br />

(6,50 €) muss es wieder zu Anfang sein. Dazu<br />

genießen wir zweierlei Brotsorten mit Olivenöl<br />

<strong>und</strong> fleur de sel. Die überzeugende Weinkarte<br />

bietet weiterhin die Erzeugnisse etlicher rheinhessischer<br />

Top-Weingüter, jedoch sind auch weitere<br />

deutsche Anbaugebiete (Pfalz, Baden,<br />

Nahe, Ahr, Mosel, Rheingau, Mittelrhein) <strong>und</strong> das<br />

Ausland mit Frankreich, Spanien, Südafrika, Italien<br />

<strong>und</strong> Österreich vetreten. Auffällig sind auf<br />

der Getränkekarte auch ein paar interessante neuere <strong>und</strong> lokale<br />

Bierspezialitäten.<br />

Die drei jungen Leute im Service sind überaus fre<strong>und</strong>lich, gelegentlich<br />

gibt es aber kleine »Hänger«, da zeigt sich niemand von<br />

ihnen. Voller Lob erwähnen wir jedoch die tolle Möglichkeit, alle<br />

Weine vor einer Entscheidung zu probieren. Ein entspannter Service,<br />

der Freude bereitet! Wir entscheiden uns für die modern ausgebaute<br />

Scheurebe 2016 vom Weingut Bischel (0,2l/6,50 €) <strong>und</strong> für<br />

den fruchtsüßen 2015er Riesling »KabiNett« vom Weingut Schätzel<br />

(0,2l/7,50 €) – ein neuer, jugendlicher Trinkwein mit einem ausgewogenen<br />

Süße-Säure-Verhältnis <strong>und</strong> mit wenig Alkohol – beide<br />

gefallen gut.<br />

Auf der Speisekarte finden wir Neuerungen, auf die wir gespannt<br />

sind. Ein Stück lauwarm servierter, geschmacklich zurückhaltender<br />

Bachsaibling zur Vorspeise ist zart <strong>und</strong> zergeht auf der Zunge.<br />

Dazu gibt es Erbsenpüree <strong>und</strong> verschiedene rohe Gemüse, die sich<br />

sehr farbenfroh auf dem Teller präsentieren, aber geschmacklich<br />

einen puristischen Eindruck bei uns hinterlassen (12 €). Zwei kleine<br />

hausgemachte Spinatknödel ruhen in einer mild gesalzenen Bergkäsesauce,<br />

darin einige Champignons <strong>und</strong> Walnüsse – eine schöne<br />

Zusammenstellung <strong>und</strong> eine sättigende Vorspeise (9 €). Es passt<br />

dazu der 2015er Spätburg<strong>und</strong>er Gutswein vom Weingut Thörle<br />

(0,2l/6,50 €). Auch der St. Laurent 2015 vom Weingut Stachel,<br />

Pfalz, hat schöne Aromen <strong>und</strong> trinkt sich weich (0,2l/6,50 €). Den<br />

2016er Rosé trocken vom Weingut Knewitz (0,2l/5,50 €) genießen<br />

wir zum leider etwas zerfaserten Gulasch vom Rind. Dazu gibt es<br />

hausgemachte Spätzle <strong>und</strong> besonders die geschmorten dunklen<br />

Zwiebeln sind dabei stark im Geschmack (19 €). Ein farblich harmonisches<br />

Gericht bietet ein großes Stück des leider etwas trocken<br />

geratenen norwegischen Lachs‘ auf weißem Spargelrisotto umgeben<br />

von hellgrüner Kräutersauce (22 €).


Zum Nachtisch probieren wir »Sebastians Dessert«, dabei roher,<br />

marinierter Rhabarber, der in langen Streifen leider etwas mühsam<br />

zu kauen ist, etwas Trinkjoghurt mit leichtem Waldmeistergeschmack,<br />

eine Nocke von weißer Schokolade <strong>und</strong> Zitrone (8 €) <strong>und</strong><br />

ein Parfait vom Joghurt mit zartem Hol<strong>und</strong>ergeschmack, darauf<br />

Kakaokrümel <strong>und</strong> Tupfer von der Erdbeere (8 €).<br />

Obwohl mit guten Zutaten <strong>und</strong> kreativ zubereitet hätten wir uns<br />

insgesamt etwas Mut zum Würzen <strong>und</strong> weniger geschmackliche<br />

Zurückhaltung gewünscht. Lebhaftes Vogelgezwitscher begleitet<br />

uns beim Abschied aus dem w<strong>und</strong>erschönen Garten.<br />

GASTHAUS UND HOTEL<br />

»ADLER«<br />

Flugplatzstraße 1 | 55126 Mainz | Tel. 06131 40447<br />

www.hotel-adler-finthen.de<br />

Geöffnet: Fr-Di 12-14 u. ab 18 Uhr, Do ab 18 Uhr<br />

Weingarten: in den Sommermonaten ab 17 Uhr | Ruhetag: Mi<br />

Vorspeise: 4,50-9,00 € | Hauptspeise: 8,50-25,50 €<br />

Dessert: 4,50-7,50 € | Offener Wein: 3,00-4,40 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,5<br />

Kappen 8<br />

Gemütlich, oder besser heimelig, ist es in<br />

der Weinstube des Gasthauses »Adler«, der<br />

ehemaligen Poststation in der Finther<br />

Hauptstraße. Tulpen stehen auf den Tischen,<br />

um die sich Stühle <strong>und</strong> auch Bänke reihen.<br />

An den Wänden hängen Bilder mit Mönchen,<br />

die vor kleinen <strong>und</strong> großen Fässern mit Krügen<br />

hantieren. Bacchantische Szenerien.<br />

Zum ganz <strong>und</strong> gar nicht postmodernen Gesamtbild<br />

passen auch die zwei Dutzend Bierhumpen <strong>und</strong> steinernen<br />

Krüge hinter dem Tresen, dem Reich von Klaus Rathgeber,<br />

dem Urenkel des Betriebsgründers. Direkt dahinter ist die Küche,<br />

frisch <strong>und</strong> saisonal geprägt, vom Handkäs` mit Musik bis zum<br />

Rumpsteak. In der Weinstube ist die Küche im Gegensatz zum angrenzenden<br />

<strong>Restaurant</strong> auch zu riechen. Manchen Gast mag das<br />

stören, mir macht das Hunger.<br />

Heute steht eine Fischsuppe (14,50 €) auf der Karte. Im tiefen<br />

Teller serviert erweist sie sich mehr als Brühe, denn als Suppe, in<br />

der kleine Stückchen Fisch <strong>und</strong> Pulpo neben Jakobsmuscheln<br />

liegen. Maritime Köstlichkeiten, die Kartoffelstückchen <strong>und</strong> kleinste<br />

Tomaten begleiten, Lauchzwiebeln, Petersilie <strong>und</strong> Schnittlauch.<br />

Mit Gewürzen ist man sparsam umgegangen, weshalb der Wirt<br />

gleich Pfeffer <strong>und</strong> Salz zum Fischteller dazu stellt. Im M<strong>und</strong><br />

schmelzen die Wassertierchen dahin. Zum Fischteller m<strong>und</strong>et ein<br />

trockener weißer Burg<strong>und</strong>er aus dem Weingut Schloss Westerhaus<br />

(3,60 €), ein vollm<strong>und</strong>iger Rheinhesse, der großzügig eingeschenkt<br />

ist. Ansonsten aber ist die Weinkarte klein, auch wenn sie mit Huff,<br />

Braunewell, Wagner <strong>und</strong> Wasem ausgesuchte Markenwinzer aufweist.<br />

Zum Höhepunkt unseres <strong>Restaurant</strong>besuchs aber wird der Nachtisch:<br />

eine Aprikoseneiscreme mit Erdbeer-Pfirsich-Salat <strong>und</strong> Sesam-Krokant<br />

(7,00 €), dem alles übertrieben Süßliche, das Desserts<br />

manchmal anhaftet, fehlt. Dafür schmeckt man die Aromen der<br />

Früchte, die ideal zu den beiden Krokantscheiben aus Sesam passen.<br />

Einflüsse sind das, die zeigen, dass man in der Küche mehr<br />

»draufhat« als Spargelgerichte, für die das Hotelrestaurant Adler<br />

in Finthen weithin bekannt ist. Und neben dem Essen gibt es unsere<br />

Bestnote für das Preis-Leistungsverhältnis, das viele Gäste<br />

schätzen <strong>und</strong> es vor allem am Wochenende notwendig machen,<br />

Plätze zu reservieren.<br />

AL CORTILE<br />

Kartäuserstr. 14 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 617 878 | www.alcortile.de<br />

Geöffnet: tägl. 11.45-15.00 <strong>und</strong> ab 18 Uhr<br />

Vorspeise: 5,00-13,50 € | Pizza/Pasta:<br />

4,00-14,40 € | Hauptspeise: 14,50-23,50 €<br />

Dessert: 1,50-8,30 € | Offener Wein:<br />

4,00-7,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,4<br />

Kappen 8<br />

Das älteste bestehende,<br />

urk<strong>und</strong>lich erwähnte<br />

Gasthaus mitten<br />

in der Mainzer Altstadt,<br />

der ehemalige Kärtäuserhof,<br />

beherbergt in einem<br />

klaren, schicken Gastraum<br />

in warmem Rot das<br />

AlCortile mit seinen italienischen<br />

hausgemachten Pastaspezialitäten<br />

<strong>und</strong> Holzofenpizzen. Das traumhafte, sorgfältig<br />

<strong>und</strong> aufwendig renovierte Anwesen bietet zudem<br />

eine großzügige überdachte Terrasse, die<br />

ist umgeben von hohen Bäumen. Im dazugehörigen<br />

Hof, neben drei großen Zypressen, haben<br />

wir es uns heute unter einem großen Olivenbaum,<br />

darüber ein Glasdach, gemütlich gemacht.<br />

Die übersichtliche Weinkarte offeriert zu moderaten<br />

Preisen Gewächse sämtlicher italienischen<br />

Provinzen, zur genaueren Kenntnis in einer<br />

Landkarte schematisch dargestellt. Neben<br />

der Standardspeisekarte haben wir die Wahl aus<br />

den aktuellen Empfehlungen <strong>und</strong> der Tafel mit<br />

den Tagesangeboten. Optisch beeindruckend<br />

erreichen uns zur Vorspeise würzige gegrillte<br />

Calamaretti auf einer interessanten <strong>und</strong> sehr<br />

schmackhaften Parmesan-Schnittlauchcrème –<br />

ein imponierender neuer geschmacklicher Eindruck<br />

(13,50 €). Daneben gibt es einen Teller<br />

voller schwarzer Bandnudeln in einer pikanten<br />

Tomatensauce mit herrlich rotem Lachs <strong>und</strong><br />

grünen Kräutertupfern (Vorspeisenportion<br />

10,30 €). Dazu schmeckt uns ein kleiner, strohgelber,<br />

trockener 2013er Chardonnay aus Venetien<br />

(0,2l-4,20 €). Heute probieren wir gerne<br />

das Angebot von der Tagestafel, eine hauchdünne<br />

Pizza mit ganz zarten Garnelen <strong>und</strong><br />

knackigem grünen Spargel, Oliven – die heute


8<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

zwar grün statt schwarz ausfallen – mit getrockneten<br />

Tomaten, kräftig gewürzt mit frischem<br />

Knoblauch <strong>und</strong> mit einer knusprigen Kruste<br />

(14,50 €). Der 100% Nebbiolo Langhe D.O.C.<br />

2015 aus dem Piemont (0,2l/7 €) ist kräftig, hat<br />

ordentlich Tannine <strong>und</strong> hält dem Essen leicht<br />

stand. Optisch perfekt sind schließlich die dünnen,<br />

mit Bärlauch aufgerollten zartrosa Kalbfleischscheiben<br />

auf einer leichten Sauce zu<br />

bissfestem grünen Spargel <strong>und</strong> Kartoffelwürfeln<br />

mit Rosmarin neben einem Kräutersträußchen,<br />

lediglich die angekündigte Fenchelsalami aus<br />

der Toskana haben wir vermisst (22,50 €).<br />

Die Qualität der Zutaten <strong>und</strong> die Zubereitung<br />

konnten sehr überzeugen. Das gleiche gilt für<br />

den aufmerksamen, dezenten, stets professionellen<br />

Service. Angebote <strong>und</strong> Preise waren<br />

erfreulicherweise konstant, im Vergleich zum<br />

Vorjahr.<br />

AM BASSENHEIMER HOF<br />

<strong>Restaurant</strong> & Bistro | Acker 10<br />

55116 Mainz | Tel. 06131 237 357<br />

www.ambassenheimerhof.de<br />

Geöffnet: Mo-Sa ab 18 Uhr | Ruhetag: So<br />

Vorspeise: 6,50-13,00 € | Hauptspeise:<br />

14,00-33,00 € | Menü: 37,00/51,00/56,00/<br />

58,00 € | Dessert 4,50-8,00 €<br />

Offener Wein: 6,20-7,40 €<br />

Bewertung<br />

Essen 9,5<br />

Trinken 9,0<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 9,0<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,9<br />

Kappen 9<br />

Gleich hinter dem<br />

Schillerplatz befindet sich<br />

der efeuberankte Bassenheimer<br />

Hof im Herzen der<br />

Mainzer Innenstadt. Neben<br />

dem eleganten Bistro<br />

<strong>und</strong> der » guten Stube«<br />

im 1. Stock, denen durch<br />

schwarzes Lackmobiliar<br />

<strong>und</strong> stilsichere Farbauswahl Glanz verliehen<br />

wird, verlocken im Sommer der kleine Innenhof<br />

in zarten Pastellfarben <strong>und</strong> einige luftige Tische<br />

mit Sonnenschirmen draußen im »Acker«.<br />

Der kompetente, fre<strong>und</strong>liche junge Mann im<br />

Service ist flott unterwegs, er hat zunehmend<br />

Distanzen zu bewältigen, als die Gästeschar sich<br />

im Laufe des Abends mehrt. Im Gegensatz zu<br />

etlichen anderen <strong>Restaurant</strong>s bietet uns der<br />

Bassenheimer Hof in diesem Jahr eine w<strong>und</strong>erschöne, gänzlich<br />

neue Speisekarte an, nicht mehr getrennt nach oberer <strong>und</strong> unterer<br />

Räumlichkeit, sondern für das ganze Haus verfügbar. Das ist eine<br />

gute Entscheidung, vor allem, weil dabei auch das Preisniveau gehalten<br />

werden konnte.<br />

Jochen Dietz in der Küche lässt uns heute wieder alle Facetten<br />

seines Könnens schmecken <strong>und</strong> beginnt gleich mit seinem Gruß:<br />

einem w<strong>und</strong>erbar pikanten, recht scharfen Melonen-Gurken-Salat<br />

mit rotem Curry, der belebt <strong>und</strong> alle Sinne weckt <strong>und</strong> den wir mit<br />

zweierlei Scheiben frischen Brots genießen. Aus der bekannt schönen<br />

Weinkarte, die die gesamte Bandbreite der rheinhessischen<br />

Spitzenweingüter abdeckt, aber auch Weine aus dem Rheingau,<br />

Frankreich, Spanien, aus Übersee <strong>und</strong> vor allem aus Italien (hier<br />

etliche wahre »Schätze« aus Michael Müllers top-Weinsammlung)<br />

anbietet, gefallen uns heute Abend besonders der harmonische<br />

Weiße Burg<strong>und</strong>er trocken 2015 vom Weingut Gröhl (0,2l-6,20 €)<br />

<strong>und</strong> der weiche, sanfte Spätburg<strong>und</strong>er trocken 2014 vom Weingut<br />

Westerheymer Hof (0,2l/6,80 €). Wir genießen dazu ein in Limonen<br />

<strong>und</strong> feinem Olivenöl mariniertes köstliches Carpaccio vom irischen<br />

Weiderind, darüber reichlich Büffelparmesan <strong>und</strong> Basilikumstreifchen<br />

(12 €), sowie vier fein panierte Sardinen auf marinierten Orangenscheiben<br />

mit roter Zwiebel <strong>und</strong> Limonen-Mayonnaise, die erstaunlicherweise<br />

fast ohne Fett auskommt, aber voller Geschmack<br />

ist (10 €). Hausgemachte rosa Rote Bete-Teigtaschen mit einer Füllung<br />

aus Feigen <strong>und</strong> Parmaschinken bilden auf einer Bulgur-Bolognese<br />

ein erstaunliches Geschmackserlebnis <strong>und</strong> zeigen erneut,<br />

wie gekonnt der Küchenchef mit Gewürzen <strong>und</strong> Kräutern umzugehen<br />

vermag. Ausgewählte Stücke der oberen Güteklasse vom<br />

lange gereiften norddeutschen Schwein <strong>und</strong> Rind (aus dem Emsland)<br />

aus ausgewählten Zuchtbetrieben bietet der Bassenheimer<br />

Hof an. Wir haben selten so ein schmackhaftes, zartes gegrilltes<br />

dry-aged- Kotelett vom Schwein gegessen, dabei Zucchinistreifen,<br />

Zuckerschoten, eine Basilikumbutter mit Datteln <strong>und</strong> konzentrierte<br />

Rotwein-Jus, darin geröstete Meersalzkartoffeln – alles in allem<br />

eine sehr überzeugende Geschmackskomposition, die bis zum letz-<br />

Genießen in<br />

historischem Ambiente<br />

regionale Küche <strong>und</strong> hervorragende Weine<br />

täglich ab 17.00 Uhr geöffnet außer mittwochs<br />

Sonn- <strong>und</strong> Feiertage ab 12.00 Uhr<br />

Edelgasse 15 | 55218 Ingelheim<br />

06132 2304 | www.wasem.de


ten Bissen eine riesige Freude gemacht hat (25 €). Dies gilt ebenso<br />

für den Fisch des Tages, heute ein zart gegarter Kabeljau aus Wildfang,<br />

auf einem Limonenrisotto mit Frühlingszwiebelchen, dazu<br />

Babyspinat <strong>und</strong> eine sahnige helle Sauce, die ihren zarten zitronigen<br />

Ton der Zitronenmelisse verdankt (24 €).<br />

Cremige Panna cotta von weißer Schokolade, ein Erdbeersalat<br />

<strong>und</strong> ein zitroniges pastellgrünes Sorbet beschließen unser Essen<br />

äußerst angenehm. Durch die Zusammenstellung, durch das w<strong>und</strong>erbare<br />

Würzen – auch keine Scheu vor Schärfe – durch Köstlichkeit<br />

<strong>und</strong> Stimmigkeit werden hier vorzüglich <strong>und</strong> kreativ andere<br />

<strong>Restaurant</strong>s in den Schatten gestellt. Selbstverständlich boten alle<br />

Teller darüber hinaus ein optisches Vergnügen. Bravo!<br />

AMBIENTE<br />

Ristorante – Pizzeria – Café – Lounge<br />

Weckerling Platz 6 | 67547 Worms<br />

Tel. 06241 3049 888 | www.ambiente-worms.de<br />

Geöffnet: 10–24 Uhr (Frühstück bis<br />

13 Uhr; 15–17 Uhr nur Lounge-Karte)<br />

Vorspeise: 4,90-12,90 € | Hauptspeise: 7,90-28,90 €<br />

Menü: 39,90 € | Dessert: 3,50-8,90 €<br />

Offener Wein: 4,20-6,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 6,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,4<br />

Kappen 7<br />

Testzeit Freitagmittag. Vom Himmel<br />

scheint die Sonne, die Terrasse des Ambiente<br />

ist mehr als gut besetzt. Zwischen<br />

den Touristen, die dem nahen Dom einen<br />

Besuch abstatten, sitzen viele Wormser.<br />

Längst nämlich hat sich herumgesprochen,<br />

dass es beim Italiener auch guten Mittagslunch<br />

gibt. Der wird jeden Werktag von 11 bis<br />

15 Uhr angeboten – zu Preisen zwischen<br />

5,90 <strong>und</strong> 8,90 €. »Mittagstisch nur solange der Vorrat reicht«,<br />

heißt es auf der umfangreichen Speisekarte, was nahe legt, dass<br />

die Mahlzeiten jeden Tag frisch zubereitet werden.<br />

Also teste auch ich mal das Angebot, heute eine Pasta fresca mit<br />

Wolfsbarschragout in Cherry-Tomatensoße (8,90 €). Zuvor gibt es<br />

einen »Piccola Insalata Mista di Stagione« (4,90 €), einen kleinen,<br />

für die Jahreszeit typischen Salat. Ein paar bunte Blätter mit feinem<br />

Dressing, die Appetit machen. Die Pasta schmeckt wie bei<br />

guten Italienern gewohnt, die es verstehen, mit einer Kombination<br />

aus Nudeln <strong>und</strong> Soße den Gaumen zu kitzeln. Die Portion ist groß,<br />

fast zu groß für einen Freitagmittag. Allerdings sind die Wolfsbarschteilchen<br />

ganz klein über den Teller verteilt, zusammengesetzt<br />

nicht einmal ein handtellergroßes Stückchen. Dem Geschmack<br />

tut das keinen Abbruch, weil die Cherrytomaten, vor<br />

allem aber kleine Karotten, letzten Endes den Ton angeben.<br />

Be gleitet wird das Mittagsmahl von einem trockenen Graubur -<br />

g<strong>und</strong>er aus dem Weingut Spohr in Abenheim<br />

(4,90 €) – ein spritziger Sommerwein, mehr<br />

aber auch nicht. In Sachen Wein ist das Ambiente<br />

nur Durchschnitt, das auf alte Klassiker<br />

wie Lambrusco setzt. Große Begeisterung entfacht<br />

das nicht! Der Service ist gewohnt lässig<br />

<strong>und</strong> professionell. So wird der Tester, der »einen<br />

Grauburg<strong>und</strong>er« ordert, gleich mit der Frage<br />

»Eine Flasche?« gekontert.<br />

Weil das Essen doch etwas scharf war, will ich<br />

das Ganze mit etwas Süßem abr<strong>und</strong>en, mit einem<br />

»Sorbeto« (6,90 €) , einem Zitronensorbet,<br />

das in einem großen Kelch serviert wird. Auch<br />

das ist eine Riesenportion, die sich allerdings<br />

als gefrorenes Wasser mit einem Schuss Zitronensaft<br />

herausstellt. So ist mein Eindruck.<br />

AM HOLZTOR<br />

Gaststätte <strong>und</strong> Weinstube<br />

Holzstr. 40 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 554 7700 | www.amholztor.de<br />

Geöffnet: tgl. 16-23<br />

Vorspeise: 4,50–9,50 € | Hauptspeise:<br />

7,20–21,50 € | Dessert: 4,20–5,50 €<br />

Offener Wein: 2,20–5,60 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 6,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,2<br />

Kappen 7<br />

Als Tester bin ich erstmals<br />

in der Traditionsgaststätte<br />

in der Mainzer<br />

Altstadt. Mein Kollege<br />

hatte letztes Jahr Pech,<br />

als er mit seinem Besuch<br />

in die Zeit des Pächterwechsels<br />

platzte <strong>und</strong><br />

nicht alles so r<strong>und</strong>lief, wie<br />

er es sich wünschte. Diesmal bin ich nicht zu einer<br />

Zeit gekommen, wo das Holztor ohnehin<br />

gut besucht ist, sondern an einem Werktagmittag<br />

gleich nach Öffnung. Da hat auch die Dame<br />

vom Service noch viel Zeit zum Plaudern, ist<br />

Platz für Nettigkeiten, kommt man sofort ins<br />

Gespräch mit dem Tischnachbarn – einem<br />

Stammgast, der einen Witz nach dem anderen<br />

abfeuert.<br />

Eigentlich bin ich aber zum Essen <strong>und</strong> Trinken<br />

hier, nicht zum Lachen. Draußen im Garten habe<br />

ich Platz genommen, bei einem Glas trockenen<br />

Grauburg<strong>und</strong>ers vom Weingut Wagner in Essen-<br />

EINFACH<br />

GUT ESSEN.<br />

WWW.GASTHAUS-WILLEMS.DE<br />

GEHOBENE<br />

REGIONALE KÜCHE<br />

MIT ANSPRUCH.


10<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

heim (4,50 €). Der schmeckt, auch wenn er<br />

nicht gerade zu den rheinhessischen Gaumenkitzlern<br />

gehört. Offensichtlich punktet man hier<br />

am Scharnier zwischen Rhein <strong>und</strong> Altstadt<br />

mehr mit Fassbier, wie auf der Karte das als<br />

ausgetrunken markierte Schlösser Alt aus<br />

Düsseldorf beweist. Beim Essen setze ich auf<br />

den Holzturm-Klassiker, das halbe Hähnchen<br />

(7,40 €), das ich mir mit Kartoffelsalat servieren<br />

lasse. Das steht so nicht auf der Karte, für die<br />

Küche aber ist das kein Probelm. Dafür gibt es<br />

Service-Punkte – auch dafür, dass man sich<br />

»Am Holztor« mit bis zu 2,00 € an den Park -<br />

kosten beteiligt.<br />

Schön braun, an keiner Stelle aber angebrannt,<br />

kommt das Hendl auf den Tisch: zartes,<br />

weiches Fleisch, kein Gummiadler wie so oft in<br />

der Branche. Auf einem großen Salatblatt liegt<br />

der Kartoffelsalat, eine satt machende Portion,<br />

der Petersilie, Tomaten- <strong>und</strong> Gurkenschnitze<br />

Farbe <strong>und</strong> Pfiff verleihen. Kein Schicki-Micki-Essen,<br />

mit viel Geduld von Küchenhelfern auf den<br />

Teller drapiert, ist das, sondern solide, einfache<br />

Küche. Ein Mahl für alle, die Hunger haben <strong>und</strong><br />

nicht nur Kunst <strong>und</strong> Kultur auf dem Teller sehen<br />

wollen. Das gilt auch für das abschließende Vanilleeis,<br />

das ich mit heißen Kirschen statt der<br />

auf der Karte avisierten Himbeeren (3,90 €)<br />

bestelle: ein großer, von Sahne gekrönter Kelch.<br />

Zugegeben, hausgemacht sind die Zutaten<br />

nicht, aber stimmig in einer Küche, die vor allem<br />

Stammgäste schätzen. So wie mein witziger<br />

Nachbar, der zum Schluß noch von seinem Besuch<br />

im Fischladen erzählt, wo er die Verkäuferin<br />

aufgefordert habe, ihm das Päckchen Seelachs<br />

zuzuwerfen. »Dann kann ich meiner Frau<br />

wenigstens sagen«, freut er sich, »ich hab ihn<br />

selbst gefange`«.<br />

RISTORANTE<br />

»ARMANDO«<br />

Roßmarkt 10 | 55232 Alzey<br />

Tel. 06731 514 9744<br />

Geöffnet: Do–Di 11.30–14.30, 17.30–23.00 Uhr<br />

Vorspeise: 4,50-11,50 € | Hauptspeise:<br />

8,00-26,50 € | Dessert: 5,50-7,50 €<br />

Offener Wein: um 3,80-5,70 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,5<br />

Service 7,0<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,3<br />

Kappen 7<br />

Kaum zu glauben, dass<br />

ein <strong>Restaurant</strong> heute<br />

noch ohne Internetadresse<br />

auskommt. Das<br />

Ristorante Armando am<br />

schönen Roßmarkt in Alzey<br />

leistet sich diesen Luxus<br />

– immerhin gibt es<br />

eine inoffizielle Facebook-<br />

Seite. Wichtiger als der virtuelle Auftritt ist natürlich<br />

der reale – <strong>und</strong> da kann Armando mit einer<br />

schmucken Fachwerkfassade, großer<br />

Terrasse direkt am Marktplatz <strong>und</strong> gefälligem Italo-Design im Innenbereich<br />

punkten.<br />

Obwohl das <strong>Restaurant</strong> an einem warmen Sommersamstag<br />

brummt wie ein Bienenstock, werde ich aufmerksam am Eingang<br />

begrüßt <strong>und</strong> zu Tisch geleitet. Für einen Platz draußen hätte man<br />

reservieren müssen.<br />

Ich schaue auf die Speisekarte, die die Klassiker der italienischen<br />

Küche – Pizza, Pasta, Antipasti – vorhält, aber auch ein paar saisonale<br />

Spezialitäten, wie beispielsweise Spargelgerichte. Der aufmerksame<br />

Service weist uns darauf hin, dass nicht mehr alles<br />

vorrätig ist <strong>und</strong> nimmt die Bestellung auf: Ich ordere das Rindercarpaccio<br />

(11,50 €), zum Hauptgang das Rumpsteak mit Pfifferlingen<br />

<strong>und</strong> Rosmarinkartoffeln (24,50 €) sowie eine klassische Tiramisu<br />

(5,50 €) zum Dessert. Dazu gebe ich dem Hauswein – einem<br />

Pinot Grigio (0,2l/3,00 €) – eine Chance.<br />

Während ich auf die Vorspeise warte, studiere ich etwas genauer<br />

die Weinkarte – <strong>und</strong> bin überrascht. So viele gute, renommierte<br />

Weingüter aus Rheinhessen hätte ich in einem italienischen <strong>Restaurant</strong><br />

nicht erwartet. Auch, dass alle offenen Weine sowohl im<br />

0,1l-Glas, als auch im 0,2er ausgeschenkt werden, ist erfreulich.<br />

Das Carpaccio, das nach kurzer Zeit auf dem Teller vor mir steht,<br />

ist eine ordentlich große Portion hauchdünn geschnittenen Filets,<br />

klassisch mit etwas Zitrone, Öl <strong>und</strong> Pfeffer angemacht. Keine Experimente,<br />

sondern gute italienische Tradition. Auch das Rumpsteak<br />

erfüllt die Erwartungen. Es kommt – wie bestellt -blutig <strong>und</strong> mit feiner<br />

Kruste <strong>und</strong> ordentlichen Röstaromen. Die Pfifferlinge sind von<br />

Topqualität <strong>und</strong> haben leichten Biss, auch an den Rosmarinkartoffel<br />

habe ich nichts auszusetzen.<br />

Kaum aufgegessen, steht auch schon die Tiramisu auf dem<br />

Tisch. Sensiblere Zeitgenossen würden sich jetzt gehetzt fühlen,<br />

immerhin blockiere ich einen Zweiertisch. Ich lasse mich aber nicht<br />

irritieren, werde auch in keiner Weise bedrängt <strong>und</strong> genieße den<br />

schmackhaften Abschluss eines gelungenen Testessens.


Zwiebeln, Gurken,Tomaten, Salat <strong>und</strong> Pommes<br />

Frites. Ein bisschen habe ich die Wahl bedauert,<br />

denn das halbe Dutzend Minigarnelen hat mich<br />

nicht vom Stuhl gerissen. Verwirrt hat mich<br />

auch, dass das Gericht nicht einmal fünf Minuten<br />

nach meiner Wahl serviert wurde <strong>und</strong> die<br />

begleitenden, fast geschmacklosen Tomätchen<br />

außen heiß <strong>und</strong> innen fast noch gefroren waren.<br />

Das fühlt sich nach Mikrowelle an <strong>und</strong> das<br />

kriegt man besser hin, wenn man sich Zeit lässt!<br />

Lob hat die Riesenportion Nudeln verdient, al<br />

dente <strong>und</strong> auf alle Fälle jeden satt machend.<br />

Trotzdem bleibt noch Platz für eine Bayrisch-<br />

Creme mit Himbeer-Coulis <strong>und</strong> Sahne (7,50 €),<br />

mit der die Küchenmannschaft zeigt, was sie<br />

draufhaben könnte.<br />

Mein Mittagsmahl begleiten ein einfacher, wenig<br />

nachklingender Weißburg<strong>und</strong>er/Chardonnay<br />

(0,1/3,50 €) vom Gau-Odernheimer Weingut<br />

Becker-Landgraf <strong>und</strong> ein stilles Wasser (3,00 €).<br />

Überhaupt ist mit der Weinkarte im Bajazzo<br />

nicht zu punkten, weist sie doch Digestifs <strong>und</strong><br />

andere Alkoholika dreimal mehr als Weine aus.<br />

36,00 € macht meine Gesamtrechnung schließlich<br />

aus, da muss man sich nicht w<strong>und</strong>ern, dass<br />

das <strong>Restaurant</strong> zumindest mittags leer bleibt.<br />

BAJAZZO IM NOVOTEL<br />

Augustusstr. 6 | 55131 Mainz<br />

Tel. 06131 9540 | Geöffnet: tgl. 6.30-24 Uhr |<br />

www.novotel.com/de/hotel-5407-novotelmainz/restaurant.shtml<br />

Vorspeise: 3,50-14,50 € | Hauptspeise:<br />

10,50-26,50 € | Dessert: 7,50-12,00 €<br />

Offener Wein: 3,00-7,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 6,0<br />

Gesamtnote Ø 6,9<br />

Kappen 7<br />

An einem Dienstagmittag habe ich mich<br />

ins Bajazzo begeben, dem <strong>Restaurant</strong> des<br />

Novotel-Hotels auf dem Kästrich. Außer mir<br />

tafeln nur noch ein paar Tagungsgäste an Tischen<br />

nebenan, für die die Küchenmannschaft<br />

ein kleines Buffet aufgebaut hat. Ansonsten<br />

ist das große <strong>Restaurant</strong> leer, das<br />

sich offensichtlich ganz auf Hotelgäste eingestellt<br />

hat. Kein W<strong>und</strong>er, dass die Speisekarte<br />

mit drei Vorspeisen, acht Hauptgerichten <strong>und</strong> drei Desserts<br />

entsprechend schmal wirkt – im Gegensatz zum reichlichen Servicepersonal,<br />

das immer <strong>und</strong> schnell zur Stelle ist <strong>und</strong> deshalb besonderes<br />

Lob bei meinem Besuch verdient hat.<br />

Ich starte mit einem Bärlauchschaumsüppchen (3,50 €), das als<br />

große <strong>und</strong> kleine Portion angeboten wird. Für Pfiff sorgen zwei<br />

große Scheiben Chorizo. Das ist eine grobkörnige, mit Paprika <strong>und</strong><br />

Knoblauch scharf gewürzte Schweinswurst, die Durst macht <strong>und</strong><br />

einem fast Tränen in die Augen treibt. Jedenfalls eine gute Ergänzung<br />

zur weniger geschmacksintensiven Suppe. Ein gelungener<br />

Auftakt!<br />

Es folgt das Hauptgericht: Gebratene Garnelen mit Tagliatelle in<br />

Bärlauchpesto <strong>und</strong> mit gehobeltem Parmesan (18,50 €). Die Garnelen<br />

haben bei meiner Entscheidung das Rennen gegen den Novotel-Burger<br />

gemacht, den Rindfleisch-Klops mit gebratenem Speck,<br />

WINE-LOUNGE | RESTAURANT TAGUNGEN<br />

RHEIN-TERRASSE | WEINKELLER | CATERING<br />

7 TAGE/WOCHE GEÖFFNET<br />

DURCHGEHEND KALTE & WARME KÜCHE<br />

COFFEEBAR MIT FRISCHEN<br />

KAFFEE-SPEZIALITÄTEN & SNACKS<br />

WINE-LOUNGE MIT KAMIN<br />

20 OFFENE WEINE & RARITÄTEN<br />

IM AUSSCHANK<br />

RHEIN-TERRASSE MIT ALTEM BAUMBESTAND<br />

RÄUME & AUSSENFLÄCHEN FÜR<br />

HOCHZEITEN, FEIERN, TAGUNGEN & EVENTS<br />

ZIMMER MIT RHEINBLICK<br />

WO QUALITÄT GENIESSEN<br />

TRADITION HAT!<br />

…SEIT 1908…<br />

MAINZER STRASSE 16<br />

55283 NIERSTEIN<br />

T 0 61 33 / 97 97 0<br />

F 0 61 33 / 97 97 97<br />

INFO@RHEINHOTEL-NIERSTEIN.DE<br />

WWW.RHEINHOTEL-NIERSTEIN.DE


12<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

BASTION VON<br />

SCHÖNBORN<br />

Rheinufer 12 | 55252 Mainz-Kastel<br />

Tel. 06134 210860<br />

www.bastion-von-schoenborn.de<br />

Geöffnet: Mo-So ab 11 Uhr<br />

Vorspeise: 4,50-14,50 € | Hauptspeise:<br />

10,50-25,00 € | Dessert: 6,00-12,00 €<br />

Offener Wein: 3,00-5,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,0<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 7,0<br />

Gesamtnote Ø 7,3<br />

Kappen 7<br />

In der Bastion von<br />

Schönborn ist alles beim<br />

Alten – bis auf die Preise,<br />

die auch 2017 gestiegen<br />

sind. Sehr moderat zugegeben,<br />

aber Preis <strong>und</strong><br />

Leistung nähern sich so<br />

gegenseitig nicht. An einem<br />

schönen Sommermontagmittag<br />

mache ich in Kastel unter großen<br />

weißen Sonnensegeln auf der Terrasse des <strong>Restaurant</strong>s<br />

Station. Elegante Biergartengarnituren<br />

prägen das Ambiente, rustikale Holztische<br />

<strong>und</strong> Stühle. Salz <strong>und</strong> Pfeffer stehen auf den Tischen,<br />

daneben liegt die Speisekarte. Der<br />

»Fisch des Tages mit Spargel Couscous auf Paprikasugo«<br />

(21,50 €) ist mein Begehr. Bis er<br />

kommt, genieße ich den Blick über den Rhein<br />

auf Dom, Rathaus <strong>und</strong> Rheingoldhalle – ein Blick<br />

auf das Jahrtausende alte Mainz, mit dem das<br />

<strong>Restaurant</strong> sich brüsten kann.<br />

Schließlich serviert die aufmerksame Kellnerin<br />

den Fisch, einen Rotbarsch, der sich im roten<br />

Parikasugo suhlt. Ein bisschen schlechtes<br />

Gewissen habe ich allerdings, ist der Rotbarsch,<br />

der mit Hilfe großer Schleppnetze vom Meeresboden<br />

geholt wird, doch stark überfischt. Das<br />

liegt daran, dass er sehr ges<strong>und</strong> ist. Aus der<br />

Tiefkühltruhe hat er jetzt auf meinen Teller gef<strong>und</strong>en,<br />

zu stark gesalzen allerdings, denn Würzen<br />

verträgt der Rotbarsch mit seinem zarten<br />

Eigengeschmack eigentlich gar nicht. Daneben<br />

verblasst so auch das mit grünem Spargel <strong>und</strong><br />

kleinen Karottenteilchen angereicherte Couscous.<br />

Dazu schmeckt mir ein Sauvignon Blanc<br />

(3,50 €) aus dem Hause Manz, einer von einer<br />

guten Handvoll offener Weine. Frisch <strong>und</strong> fruchtig ist er – mehr<br />

aber auch nicht. Wer etwas Besseres sucht, muss auf Flaschenweine<br />

zurückgreifen, die mit Preisen – etwa für einen Chardonnay –<br />

bis zu 155,00 € aufwarten. Um den vom salzigen Fisch strapazierten<br />

Gaumen wieder zu erden, muss noch eine Erdbeermousse her<br />

(7,50 €), die mit Limettencreme <strong>und</strong> karamellisierten Haselnüssen<br />

im Glas serviert wird. Eine von Minzblättern gekrönte Kalorienbombe,<br />

die alle Erwartungen an eine Süßspeise erfüllt. Zum Abschied<br />

bleibt der Blick über den Strom auf meine Vaterstadt. Er<br />

allein garantiert, dass ich wiederkomme!<br />

BATTENHEIMER HOF<br />

Gutsschänke | Rheinstr. 2 | 55294 Bodenheim<br />

Tel. 06135 7090 | www.battenheimerhof.com<br />

Geöffnet: Di–Sa ab 17 Uhr | Ruhetage: So u. Mo<br />

Vorspeise: 3,50-9,90 € | Hauptspeise: 9,50-24,90 € Dessert:<br />

6,00-7,50 € | Offener Wein: 3,40-5,90<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 9,0<br />

Gesamtnote Ø 8,1<br />

Kappen 8<br />

Gestartet als einfache Straußwirtschaft,<br />

dann umgebaut zum respektablen Landgasthaus,<br />

hat sich der Battenheimer Hof zu einer<br />

festen kulinarischen Adresse für Feinschmecker<br />

entwickelt. Bei schönem Wetter<br />

lockt der Außenbereich: Ein grüner Garten<br />

mit mächtigen Eichen <strong>und</strong> rot <strong>und</strong> gelb blühenden<br />

Rosenstöcken, geschützt von einer<br />

sandfarbenen Bruchsteinmauer. Ist das Wetter<br />

kühl <strong>und</strong> regnerisch, können es sich die Gäste im romantischen<br />

Gewölbekeller mit Kamin gemütlich machen.<br />

Bei unserem Testbesuch lacht die Sonne. Der flinke Service bietet<br />

uns deshalb einen Platz im Freien an <strong>und</strong> lenkt unsere Aufmerksamkeit<br />

auf die saisonale Frühlingskarte. Dort finden wir ein feines,<br />

sämiges Bärlauchsüppchen mit Lachspraline (6,50 €) <strong>und</strong> einen<br />

bunten Blattsalat in Mango-Chili-Vinaigrette mit gebratenen Rumpsteak<br />

Streifen (11,50 €) – ein leichtes Sommergericht mit fruchtigscharfer<br />

Note.<br />

Aus der Hauptkarte lacht mich das Bauernpfännchen (14,90 €)<br />

an – schließlich ist der Battenheimer Hof für seine rustikale Küche<br />

bekannt: Saftige Schweinemedaillons mit Käse goldbraun überbakken<br />

schwimmen in einer sämigen Champignonsauce mit Kartoffeln<br />

<strong>und</strong> knackigen Zucchini. Meine Begleitung wählt das Kotelett vom<br />

Bodenheimer Landschwein (15,00 €)<strong>und</strong> bekommt eine prima


Fleischqualität mit krossen Bratkartoffeln <strong>und</strong> einem feinen, hausgemachten<br />

Bärlauch-Pesto.<br />

Die offene, äußerst preisgünstig gestaltete Weinkarte umfasst<br />

satte 19 Positionen, darunter so illustre Namen wie G<strong>und</strong>erloch,<br />

Kühling-Gillot oder Gröhl. Wir lassen uns vom kompetenten Sommelier<br />

zu einem Merlot vom Weingut Weitzel am Königstuhl<br />

(0,2l/4,40 €) verführen – der im Holzfass gereifte Tropfen<br />

schmeckt nach Brombeere <strong>und</strong> schwarzer Kirsche <strong>und</strong> ist der richtige<br />

Begleiter für das Landschwein. Zu den Schweinemedaillons<br />

soll es ein eher frischer, fruchtiger Tropfen sein: Der Riesling Kalkmergel<br />

vom Weingut Gröhl (0,2l/4,10 €) erweist sich als die rechte<br />

Wahl.<br />

Aus der Zeit der Straußwirtschaft hat man die Sitte übernommen,<br />

dass die Gäste satt nach Hause gehen sollen. Entsprechend<br />

groß sind die Portionen <strong>und</strong> entsprechend satt sind wir. Dennoch<br />

wollen wir noch eine Crème brûlée mit Orangen-Quark-Eis (6,50 €)<br />

probieren. Die kommt, wie aufmerksam, ungefragt mit zweitem<br />

Löffel <strong>und</strong> ist ein würdiger Abschluss.<br />

vicesystems! Ein ausgezeichneter Schachzug –<br />

nach unserer Kritik vom Vorjahr – den wir nur<br />

loben können!<br />

Helena serviert uns frische, dunkle Baguettebrötchen<br />

nebst Butter <strong>und</strong> einer leichten Bärlauchcrème<br />

zum Rheingauer Rieslingsekt Cuvée<br />

X von Stefan Breuer (7 €). Die Küche grüßt mit<br />

einem erfrischenden Melonen-Gurken-Salat,<br />

dazu ein Papadam. Begleitend offeriert uns die<br />

Weinkarte Kreszenzen aus dem heimatlichen<br />

Rheinhessen <strong>und</strong> aus anderen deutschen Anbaugebieten,<br />

sowie etliche internationale Tropfen.<br />

Von den extrem hochpreisigen offenen<br />

Weinen (die leider eine bessere Bewertung des<br />

Preis/Leistungsverhältnisses verhindern) kredenzt<br />

uns Helena den südafrikanischen Sauvignon<br />

Blanc von Mulderbosch/Stellenbosch<br />

(2015) (0,1l/8,40 €) <strong>und</strong> den grauen Burg<strong>und</strong>er<br />

BELLPEPPER IM HYATT<br />

Malakoff-Terrasse 1 | 55116 Mainz | Tel. 06131 731 234<br />

www.bellpepper.de | Geöffnet: tgl 6.30-10.30 Uhr,<br />

12.30-14.30 Uhr, 18.30-21.30 bzw 22.30 Uhr<br />

Vorspeise: 9,00-17,00 € | Zwischengerichte: 9,00-19,00 €<br />

Hauptspeise: 19,00-45,00 € | Dessert: 2,50-14,00 €<br />

Offener Wein: 6,40-9,40 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,5<br />

Service 9,0<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 7,0<br />

Gesamtnote Ø 8,3<br />

Kappen 8<br />

Die w<strong>und</strong>erschöne, weiß eingedeckte Terrasse<br />

des Bellpepper gleich an der Rheinfront<br />

bildet die gelungene Fortsetzung des<br />

geschmackvoll umgestalteten <strong>Restaurant</strong>bereichs<br />

mit der Showküche als dem Herzstück.<br />

»Mein Name ist Helena«, stellt sich<br />

unsere reizende, charmante, junge Servicekraft<br />

des heutigen Abends vor. Und – so viel<br />

vorab – sie meistert ihre Aufgabe vorzüglich,<br />

zuvorkommend <strong>und</strong> dezent, beantwortet alle Fragen umsichtig <strong>und</strong><br />

kenntnisreich. Da bedient sich das Hotel offenbar eines neuen Ser-<br />

Hotel & <strong>Restaurant</strong><br />

Weedenhof | Michael Knöll<br />

Mainzer Straße 6 | 55270 Jugenheim/Rheinhessen<br />

Tel: 06130 – 941337<br />

weedenhof.info@t-online.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mittwoch – Sonntag<br />

Sonn- <strong>und</strong> Feiertage<br />

Montag u. Dienstag<br />

18 – 24 Uhr<br />

12 – 15 Uhr<br />

Ruhetag<br />

Rheinhessen<br />

schmecken<br />

& erleben.<br />

Sie können ganz einfach online reservieren unter:<br />

www.weedenhof.de<br />

2016 vom Ingelheimer Weingut Wasem (0,1l –<br />

6,40 €), beide leichte, zurückhaltende Essensbegleiter.<br />

Ein ordentlich angemachtes Rinder -<br />

tatar (auf einem leider viel zu kleinen Schieferbrett)<br />

mit einigen Schnitzen süß-saurer Zwiebel,<br />

einem wachsweichen kalten Eigelb, krümeligem<br />

Rehschinken <strong>und</strong> etwas Champignon (17€) ist interessant<br />

<strong>und</strong> gefällt nicht nur optisch. Das gilt<br />

auch für die vegetarische Vorspeise: den Kopfsalat<br />

in einem Joghurtdressing mit Schnittlauchröllchen<br />

<strong>und</strong> Radieschenscheiben, dazu<br />

knusprig gebackene Spinatkrapfen mit Feta,<br />

etwas Mango, kräftig angebratener grüner<br />

Spargel <strong>und</strong> ein Curry-Dip – eine harmonische<br />

Zusammenstellung (14 €).<br />

Der Riesling »Aulerde« Großes Gewächs 2014<br />

vom Weingut Groebe (0,1l/9,40 €) mit seinen<br />

Petroltönen soll uns zum Hauptgang begleiten.<br />

Da erfreut uns die Küche mit einer zarten, kleinen<br />

Maischolle unter Nordseekrabben, dabei<br />

ein weiß-grünes Spargelragout, Petersilienkartöffelchen,<br />

Nussbutter <strong>und</strong>, als schöner Akzent,<br />

mit knackigen Mandeln in einem leichten<br />

Schäumchen <strong>und</strong> mit vielen unterschiedlichen<br />

Kresseblättchen (26 €). Helena S. serviert uns<br />

außerdem schmackhaften Ingelheimer Stangenspargel<br />

(leider etwas zu weich geraten) mit zerlassener<br />

Butter, mit neuen Kartoffeln in der<br />

Schale <strong>und</strong> festem, aber zartem Filet vom Seeteufel<br />

(27 €). Mit einer kleinen Kugel vom säuerlichen<br />

Passionsfruchtsorbet <strong>und</strong> vom Zitrone-<br />

Buttermilch-Sorbet (jeweils 2,50 €) unter einer<br />

w<strong>und</strong>erbaren, köstlichen Knusperhippe mit vielen<br />

Mandeln versüßt uns Helena den Abschluss<br />

des Abends.


14<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

RESTAURANT<br />

BENZOLIVER<br />

Lannerstr. 16a | 55270 Ober-Olm<br />

Tel. 06136 922 4414 | www.benzoliver.de<br />

Geöffnet: Mi–Sa 18-23 Uhr (Küche bis 22 Uhr)<br />

So & feiertags 12-14 <strong>und</strong> 18-21.30 Uhr<br />

Ruhetage: Mo + Di<br />

Vorspeisen: 4,50-12,00 € | Hauptspeise:<br />

7,90-23,80 € | Menü: 42,00 € (5 Gänge)<br />

Desserts: 5,00-8,50 €<br />

Offener Wein: 2,30-5,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,4<br />

Kappen 7<br />

Die Lannerstraße ist<br />

die kulinarische Meile<br />

Ober-Olms, an deren Anfang<br />

sich das »Benzoliver«<br />

einquartiert hat. »In<br />

der Küche erkennt man<br />

gutes Potential, das konsequent<br />

genutzt werden<br />

sollte«, hatten wir letztes<br />

Jahr geurteilt. Und in der Tat: Unser Besuch an<br />

einem fast tropischen Mittwochabend zeigte,<br />

dass man weiter auf dem richtigen Weg ist, was<br />

auch die gute Belegung des Hauses unterstreicht.<br />

Platz habe ich auf der Terrasse im Hinterhof<br />

genommen, wo ein knappes Dutzend Tische mit<br />

einfachsten Stühlen mit grünen Kissen um ein<br />

Brünnchen stehen. Damit lässt sich nicht hoch<br />

punkten – trotz der Stoffservietten <strong>und</strong> der Blumen.<br />

Drei Scheiben Weiß- <strong>und</strong> Graubrot gibt es<br />

mit Olivenöl <strong>und</strong> Salz als Gaumenkitzler. Es folgt<br />

eine Gurkenkaltschale (6,50 €), die ihren Namen<br />

verdient. Köstlich das Gurkenaroma, dem ein<br />

kleinster Schuss Gin <strong>und</strong> etwas Crème Fraîche<br />

noch ein bisschen Pfiff geben.<br />

Neben der normalen Karte mit einem übersichtlichen<br />

Speiseangebot gibt es tagesaktuelle<br />

Empfehlungen, die auf einer Schiefertafel offeriert<br />

werden. Daraus wähle ich das Gulasch von<br />

Hirsch <strong>und</strong> Wildschwein mit Preiselbeerbirne<br />

<strong>und</strong> Spätzle (14,50 €), das der Chef persönlich<br />

in schwarzer Kochjacke serviert. Dass er mit<br />

Fleisch umzugehen versteht, zeigt schon ein<br />

Blick auf die Karte, wo eine der Spezialitäten im<br />

Benzoliver, das Dry Aged Beef von der Färse, als<br />

»ausverkauft« markiert ist. Auch die Gulaschstückchen<br />

sind von bester Qualität, ich finde<br />

keine zähen Teilchen wie oft bei Gulasch. Sie<br />

sind sogar weicher als die Nudeln, neben denen<br />

eine halbe Birne <strong>und</strong> ein paar Preiselbeeren<br />

versteckt sind. Mir schmeckt es, zumal mich ein<br />

Blanc de Noir, Spätburg<strong>und</strong>er trocken, aus dem<br />

Hedesheimer Hof (3,00 €) begleitet, ein feiner<br />

Rosé, vollm<strong>und</strong>ig <strong>und</strong> kantig. Größer ist das Angebot<br />

an Flaschenweinen, die von 14 bis 52<br />

Euro reichen. Der<br />

Service ist fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> zuvorkommend,<br />

fragt nach, auch wenn er alle Hände voll zu tun<br />

hat. Das Dattelküchlein mit Vanilleeis (7,90 €)<br />

muss bis zum nächsten Besuch warten.<br />

BOOTSHAUS<br />

Victor-Hugo-Ufer 1 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 143 8700 | www.bootshausmainz.de<br />

Geöffnet: tgl. 11-23 Uhr Uhr (Küche 12-15 u. 17-22 Uhr)<br />

Vorspeise: 5,00-18,50 € | Hauptspeise: 14,50-27,00 €<br />

Mittags menü (Mo-Fr): 15,00 € | Dessert: 6,50-9,50 €<br />

Offener Wein: 4,80-11,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,3<br />

Kappen 8<br />

Am Kopf des Mainzer Winterhafens hat<br />

sich Frank Buchholz eine gutbürgerliche Dependance<br />

geschaffen. Der Sternekoch serviert<br />

im Vereinslokal des Mainzer Rudervereins<br />

deutsche Hausmannskost in modernem<br />

Gewand. »Eine normale Küche für jedermann«,<br />

wie der 50-Jährige selbst sagt, bei<br />

der die Crew aber dieselbe Sorgfalt an den<br />

Tag legt, wie einst im sternebedachten<br />

Haupthaus.<br />

Weil sich das herumgesprochen hat, ist das Bootshaus meist gut<br />

besucht – reservieren ist empfehlenswert. Wir sitzen – bei prächtigem<br />

Sommerwetter – auf der schönen Sommerterrasse, nur wenige<br />

Meter vom Rhein getrennt <strong>und</strong> blicken auf die schaukelnden<br />

Boote: Urlaubsfeeling! Trotz Andrang ist der Service, alles junge


fre<strong>und</strong>liche Menschen, schnell zur Stelle <strong>und</strong> reicht mit einem<br />

charmanten Lächeln die Karte. Die Gurkenkaltschale mit Mango<br />

<strong>und</strong> Basilikum (9,50 €) sei ein Traum, so die junge Dame, oder der<br />

Parmaschinken mit Honigmelone <strong>und</strong> Frisée (8,00 €).<br />

Die empfohlenen Vorspeisen sind schnell gebracht – <strong>und</strong> lösen<br />

eine Kettenreaktion strahlender Gesichter aus. Zuerst bei uns, weil<br />

Suppe <strong>und</strong> Antipasta einfach umwerfend lecker sind – allen voran<br />

Prosciutto e Melone, wo sich das Nussige des Schinkens mit der<br />

satten, reifen Frucht <strong>und</strong> dem leicht bitteren Frisée meisterhaft ergänzen.<br />

Dann bei der Servicekraft, weil ihre Empfehlung so ins<br />

Schwarze traf.<br />

Auch die Rinderroulade auf grünen Bohnen <strong>und</strong> Kartoffelstampf<br />

(18,50 €) <strong>und</strong> das zarte Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln <strong>und</strong> Kopfsalat<br />

(22,00 €) sind perfekt: Bohnen mit Biss, der Kartoffelstampf<br />

buttrig, die Panade schlägt goldgelbe Wellen <strong>und</strong> die Bratkartoffeln<br />

punkten mit schöner Kruste. Dazu kommen ein samtiger 2015<br />

Dornfelder von Gutzler (0,2l/4,50) <strong>und</strong> ein spritziger Riesling aus<br />

dem Hause Geil in Monzernheim (4,50 €). Auch hier hatten wir uns<br />

ganz auf die Empfehlungen unserer jungen Sommelière verlassen<br />

– <strong>und</strong> wurden nicht enttäuscht. Wie überhaupt die gesamte Weinkarte<br />

ein toller Geheimtipp mit vielen Topwinzern aus Rheinhessen,<br />

der Pfalz oder auch aus der Toskana ist<br />

Den perfekten Abend in lockerer, angenehmer Atmosphäre beschlossen<br />

eine Himbeertarte mit Cassissorbet (10,50 €) <strong>und</strong> die Zitronengras-Panna-Cotta<br />

mit Erdbeeren (8,50 €) – ein gelungenes<br />

Spiel von Süße <strong>und</strong> Säure. Und auch die Rechnung zauberte erneut<br />

ein kleines Lächeln auf unsere zufriedenen Gesichter.<br />

der Sahne, die zum Ganzen dazugehört. Eine<br />

süße Versuchung, die den Besuch auf Burg<br />

Klopp beschließt.<br />

Klein ist das Angebot offener Weine, die hier<br />

– wo die Weinbauregionen Rheinhessen, Nahe<br />

<strong>und</strong> Rheingau aneinanderstoßen – größer sein<br />

könnte. Ein halbtrockener Grau-Burg<strong>und</strong>er aus<br />

dem Gau-Algesheimer Weingut Fleischmann<br />

(5,20 €) begleitet mein Essen, ein frischer, vollm<strong>und</strong>iger<br />

Sommerwein, der überzeugt. Säure,<br />

Finesse <strong>und</strong> Eleganz hat er laut Weinkarte.<br />

Schade, dass es die noch besseren Weine auch<br />

in Bingen nur in Flaschen gibt, darunter Exoten<br />

aus Spanien, Italien, Südafrika. Der Service ist<br />

betont professionell, der die Rechnung gleich<br />

mit dem Dessert bringt. Herzlichkeit sieht anders<br />

aus! Neue Essensgäste übrigens sind auch<br />

dieses Jahr während meines Besuches keine<br />

gekommen, nur ein Pärchen, das bei einem Weizenbier<br />

<strong>und</strong> einer Tasse Kaffee den einmaligen<br />

Terrassenblick genoss.<br />

BURG KLOPP<br />

Maria-Hilf-Str. 10 | 55411 Bingen<br />

Tel. 06721 15644 | www.restaurant-burg-klopp.de<br />

Geöffnet: Mi-So 12-14.30 u. ab 18 Uhr<br />

Vorspeise: 5,90-11,50 € | Hauptspeise: 18,90-23,90 €<br />

Menü: 38,50-53,50 € | Dessert: 7,90-9,10 €<br />

Offener Wein: 4,50-5,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,4<br />

Kappen 7<br />

Wie im Vorjahr führt mich auch diesmal<br />

wieder ein Freitagmittag nach Bingen. Strahlendes<br />

Sommerwetter, da müsste doch die<br />

Terrasse der Burg Klopp gut besucht sein<br />

mit ihrem herrlichen Blick ins Binger Loch<br />

<strong>und</strong> den Rheingau. Ein Ambiente, mit dem<br />

das <strong>Restaurant</strong> mich jedesmal wieder auf’s<br />

Höchste erfreut.<br />

Ich starte mit einer Salatvariation (5,90 €)<br />

von guter Qualität: feine Wildkräuter, Tomaten <strong>und</strong> Sprossen, darüber<br />

ein weißer Balsamicoessig. Das erdet die Geschmacksnerven.<br />

Dazu passen auch die frisch aufgeschnittenen zwei Scheiben dunklen<br />

<strong>und</strong> hellen Brots, die vorweg mit einer Quarkcreme serviert<br />

wurden. Und weil mir der Sinn nach Fleisch steht, folgt als Hauptgericht<br />

ein Wiener Schnitzel (20,50 €). Kross gebraten in feiner Panade<br />

schmeckt es mir. Frittierte <strong>und</strong> nicht frittierte glatte Petersilie<br />

sorgen für Nuancen. Clou des ganzen aber ist das Kartoffelrisotto,<br />

kleinstgewürfelte Erdäpfel, welche die sonst schwergewichtige Sättigungsbeilage<br />

ganz leichtfüßig machen. Da zeigt die Küche, was<br />

sie kann – auch, dass man auf Burg Klopp für‘s Auge kocht. So sind<br />

die beiden Schnitzel auf‘s Kartoffelbeet drapiert <strong>und</strong> mit der Petersilie<br />

gekrönt. Hübsch angerichtet ist auch der Nachtisch: Heiße<br />

Himbeeren mit Bourbon-Vanille-Eis (7,90 €), nicht wie so oft vermischt<br />

in einem Becher serviert, sondern stilvoll in getrennten<br />

Schalen. Jeder kann so die Früchte mit dem Eis dosieren – <strong>und</strong> mit<br />

CITRUS<br />

<strong>Restaurant</strong> <strong>und</strong> Bar<br />

Rheinstraße 2 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 216715 | www.citrus-mainz.de<br />

Geöffnet: So-Do 10-01 Uhr, Fr u. Sa 10-02 Uhr<br />

Vorspeise: 5,90-11,90 € | Hauptspeise:<br />

7,50-24,90 € | Dessert: 4,40-7,90 €<br />

Offener Wein: 4,10-6,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 8,0<br />

Service 7,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,6<br />

Kappen 8<br />

Als »trendigste Gastro-<br />

Location in Mainz« feiert<br />

sich das Citrus auf seiner<br />

gut gemachten Webseite,<br />

maßgeschneidert für die<br />

moderne Lifestyle-Generation.<br />

Zum Testen<br />

nehme ich an diesem<br />

noch warmen Herbsttag<br />

auf der Terrasse Platz, an einem einfachen<br />

Tisch mit Plastikstühlen. Der Blick auf die viel


16<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

befahrene Rheinstraße ist kein Highlight, wer das besondere Ambiente<br />

sucht, muss drinnen sitzen. Bestellt ist schnell. Von der<br />

wirklich preiswerten Lunchkarte nehme ich das Wiener Schnitzel<br />

(7,50 €), das allerdings nur in Verbidnung mit einem Getränk erhältlich<br />

ist. Dazu gibt es einen portugiesischen Tomatensalat à la<br />

Paulo (8,90 €) von der Schiefertafel. Er ist deutlich teurer als das<br />

Schnitzel, so dass die Lunchkarte offensichtlich ein Lockvogel-<br />

Angebot ist, um auch mittags Gäste zu aquirieren. Dazu begleiten<br />

mich ein kleines Glas stilles Wasser (2,80 €) <strong>und</strong> ein Glas Grauburg<strong>und</strong>er<br />

aus dem Hause Gutzler (4,10 €), der hocharomatisch ist,<br />

auch wenn er schnell von der Zunge verflogen ist.<br />

Perfekt sind die drei kleinen Schnitzelchen, so dünn wie nötig,<br />

damit auch die Panade zur Geltung kommt. Das Fleisch ist gut <strong>und</strong><br />

reichlich – ebenso wie die kleinen, dünnen Pommes Frites, die dazu<br />

gereicht werden. Für die Zwischentöne aber sorgt der Tomatensalat.<br />

Es sind große, grobe Tomatenschnitze, voller Fruchtfleisch <strong>und</strong><br />

saftig. Rustikal kommen die gelben, roten <strong>und</strong> grünen Paprikascheibchen<br />

daher – Vitamine, wie auch die großen Zwiebelringe<br />

<strong>und</strong> schwarzen, steinlosen Oliven, originell die Sardellen, die dem<br />

Ganzen Pfiff verleihen. Das Dressing ist frisch <strong>und</strong> sauer, so dass<br />

das Gemüse geschmacklich seine ganze Kraft entfalten kann. So<br />

ergänzt das eine, nämlich das Wiener Schnitzel, das andere, den<br />

Ton angebenden Salat. Die Weine im Citrus entstammen neben ein<br />

paar ausländischen Weingütern meist rheinhessischen Winzerhäusern<br />

wie Gutzler, Wasem, Braunewell, Gehring oder Schönhals.<br />

Kräftig Anerkennung aber sammelt das Citrus, das zu den besten<br />

Mainzer Bars gehört, mit seinen Cocktails <strong>und</strong> anderen Alkoholika.<br />

Der Service ist professionell, kommt bei vollem Haus aber kräftig<br />

ins Schwitzen.<br />

COMO-LARIO DA BRUNO<br />

Neubrunnenstraße 7 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 234 028 | Geöffnet: tägl. 11-24 Uhr<br />

Vorspeise: 2,50-10,00 € | Hauptspeise:<br />

6,50-24,00 € | Dessert: 3,70-5,50 €<br />

Tagesgericht: um 10,50 €<br />

Offener Wein: 3,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 6,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,2<br />

Kappen 7<br />

Das Como Lario ist das<br />

älteste italienische Ristorante<br />

in Mainz. Seit der<br />

Eröffnung im Jahr 1962<br />

bietet Bruno Bellini hier<br />

klassische italienische<br />

Küche an – von der Pizza<br />

bis zum Saltimbocca: Gerichte,<br />

die er in den Anfangsjahren<br />

den Mainzern erst einmal näher<br />

bringen musste.<br />

Wer noch keinen Urlaub in Italien gemacht<br />

hatte – <strong>und</strong> das waren damals wohl die meisten<br />

seiner Gäste – kannte Brunos »Pfannekuchen«<br />

(Pizza) höchstens aus Erzählungen. Die Familie<br />

ist ihrer Linie bis heute treu geblieben, hat die<br />

verschiedenen Trends der italienischen Gastronomie<br />

in Deutschland nicht mitgemacht <strong>und</strong><br />

bietet überwiegend Gerichte an, die schon vor<br />

55 Jahren auf der Karte standen. Dieser klassi-


hätte ich ein paar »traditionelle« Kartöffelchen vorgezogen. Auch<br />

mein Wein – hier kosten übrigens alle »Offenen« einheitlich 3,90€ –<br />

bewegt sich eher in mittlerer Qualität. Ich hatte mich für einen<br />

Nero d’Avola entschieden, der geschmacklich doch etwas hinter<br />

dem zurückblieb, was man von dieser Rebe erwarten darf.<br />

Alles in allem: Dieses Ristorante ist seit über einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

eine Institution in Mainz. Die Küche ist ebenso traditionell<br />

– im besten Sinne des Wortes. Natürlich könnte man das eine oder<br />

andere etwas »modernisieren« – aber dann wäre es eben nicht<br />

mehr DAS Como Lario.<br />

DAMAS<br />

Syrisch-libanesische Spezialitäten<br />

Holzstraße 34 | 55116 Mainz | Tel. 06131 224 025<br />

www.restaurant-damas.de | Geöffnet: tgl. 12–24 Uhr<br />

Vorspeise: 3,50–13,50 € | Hauptspeise: 12,00–32,00 €<br />

Dessert: 3,50–5,50 € | Offener Wein: 4,50-5,00 €<br />

sche Stil ist auch dem Ambiente des Hauses<br />

<strong>und</strong> der höflich-zurückhaltenden Art des Service<br />

anzumerken. Stammgäste werden natürlich<br />

ganz anders begrüßt. Zu der zahlreichen Prominenz,<br />

die hier verkehrte, zählte auch Altb<strong>und</strong>eskanzler<br />

Helmut Kohl. Einziger Bruch des Ambientes<br />

sind die pinkfarbenen Mitarbeiter eines<br />

Lieferservices, die manchmal an den Tischen<br />

vorbeieilen.<br />

Ich entscheide mich daher auch für zwei Klassiker:<br />

Ein Rinder-Carpaccio <strong>und</strong> Saltimbocca<br />

alla Romana. Das Carpaccio wird am Tisch angerichtet,<br />

Rucola ist keine unnötige Pflichtbeilage<br />

sondern kann, wie Parmesan, dazu bestellt<br />

werden. Ich entscheide mich für den Käse <strong>und</strong><br />

gegen die Senfrauke (11,40 €). Das Fleisch ist<br />

von bester Qualität, hauchdünn geschnitten.<br />

Sein Geschmack wird von Zitrone <strong>und</strong> gutem<br />

Olivenöl unterstrichen <strong>und</strong> nicht ertränkt. Es<br />

folgt der zum Hauptgang gehörige Salat, groß,<br />

überwiegend grün <strong>und</strong> mit Zwiebelringen. Dazu<br />

werden Essig <strong>und</strong> Öl serviert. Für den Geschmack<br />

dieser Vinaigrette bin ich also ganz<br />

alleine verantwortlich. Auch beim Saltimbocca<br />

(drei mittelgroße Stücke, 17 €) merkt man, dass<br />

im Como Lario Wert auf Qualität gelegt wird.<br />

Das Fleisch ist extrem zart <strong>und</strong> die Sauce geschmacklich<br />

»top«. Nur von mittlerer Qualität<br />

sind die dazu gereichten Pommes Frites. Hier<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 7,5<br />

Service 6,5<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,5<br />

Kappen 8<br />

Wer sich in Mainz auf die Suche nach authentischer<br />

»arabischer« Küche begibt, wird<br />

früher oder später vor dem Damas in der<br />

Rheinstraße stehen. Die Küche ist hier syrisch-libanesisch<br />

ausgerichtet: Lammfleisch,<br />

Geflügel <strong>und</strong> vegetarische Gerichte bestimmen<br />

die Speisenkarte. Ein zweiter Schwerpunkt<br />

sind die Mazzas: große Platten mit diversen<br />

Vor- <strong>und</strong> Hauptspeisen, die in zwei<br />

R<strong>und</strong>en (getrennt nach kalten <strong>und</strong> warmen Gerichten) serviert<br />

werden. Diese Platten sind großzügig ausgelegt <strong>und</strong> ab zwei Personen<br />

zu erhalten – es ist aber auch möglich <strong>und</strong> unter Umständen<br />

sinnvoll, wenn sich vier Personen eine »Dreierplatte« teilen.<br />

Auch wir haben uns für diese Variante entschieden <strong>und</strong> eine entsprechende<br />

»Mazza Extra« (23,00 € pro Person) bestellt. Es war<br />

mehr als genug. Die »Extra« besteht aus neun verschiedenen Vorspeisen,<br />

vom Tabuleh (Petersiliensalat) bis zu Kibbeh Hamis (gefüllte<br />

Lammfleischbällchen), danach kommen die Hauptgerichte: je<br />

ein Hähnchen-, Lammfleisch- <strong>und</strong> Lammhackspieß, dazu entsprechende<br />

Beilagen. Von der Bestellung bis zum Servieren kann es et-<br />

Seit über 120 Jahren Treffpunkt der Meenzer mit<br />

Tradition. Auch für Ihre Familien- oder Geschäftsfeiern.<br />

Im Sommer ist unsere Terrasse in der Spitalgasse<br />

(Rückseite Weinhaus Wilhelmi) mit täglich<br />

wechselnder Sommerkarte von 17-24 Uhr geöffnet.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Familie Schickert<br />

55116 Mainz · Rheinstraße 51<br />

Telefon 06131 / 22 49 49


18<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

was länger dauern. Dies lässt sich zum Teil damit<br />

erklären, dass alle Gerichte frisch zubereitet<br />

werden – was man auch sofort merkt. Jedes<br />

Gericht hat genau den typischen Geschmack<br />

<strong>und</strong> die entsprechende Konsistenz, die man bei<br />

ihm erwartet. Als Wein wählen wir natürlich den<br />

einzigen »Libanesen«, einen Clos St. Thomas,<br />

den es in weiß <strong>und</strong> rot gibt (jeweils 5,00 €). Auf<br />

der Karte befinden sich außerdem ein paar<br />

französische <strong>und</strong> Rheingauer Gewächse.<br />

Leider klappt im Damas nicht alles so reibungslos<br />

wie man es gerne hätte – der Service<br />

ist immer wieder eine Schwachstelle. Speisen<br />

werden nicht gleichzeitig serviert, manchmal<br />

wird auch etwas offensichtlich vergessen – man<br />

sollte Zeit <strong>und</strong> einige Nerven mitbringen. Mein<br />

weißer St. Thomas wurde an einem heißen Sommertag<br />

lauwarm serviert – auch so etwas sollte<br />

man vermeiden können. Bei fast jedem Besuch<br />

erfährt man von der stets höflichen, aber<br />

manchmal auch etwas hektischen Bedienung<br />

auf Nachfrage, dass die eine oder andere Kraft<br />

ausgefallen ist <strong>und</strong> man kurzfristig umdisponieren<br />

musste. Stammgäste scheint dies allerdings<br />

genauso wenig zu stören wie der Lärm der<br />

Rheinstraße: Die hohe Qualität des Essens<br />

gleicht die übrigen Kritikpunkte aus. Die Frequentierung<br />

des Damas ist recht unterschiedlich,<br />

man sollte daher lieber auf »Nummer sicher«<br />

gehen <strong>und</strong> vorher einen Tisch<br />

reservieren.<br />

DAS CRASS<br />

Pariser Str. 129 | 55268 Nieder-Olm<br />

Tel. 06136 81448-0 | www.dascrass.de<br />

Geöffnet: Di–So ab 17 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 4,90-9,90 € | Hauptgerichte: 12,90-24,90 €<br />

Desserts: 5,90-10,90 € | Offene Weine: 3,20-6,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,7<br />

Kappen 8<br />

»Das Crass« hat Leben in die Nieder-<br />

Olmer Gastronomieszene gebracht. Mit<br />

großzügigen Räumlichkeiten ist es ein moderner<br />

Gasthof – im besten Sinne. Die hellen<br />

Holztische, Ledersessel mit Holzlehnen, die<br />

Wände überwiegend mit hellem Putz <strong>und</strong><br />

einigen Bruchsteinflächen, vermitteln sofort<br />

einen angenehmen, aufgeräumten <strong>und</strong><br />

fre<strong>und</strong>lichen Eindruck, ganz im Sinne des<br />

Gastgebers, der eine ambitionierte Landhausküche bieten will.<br />

Ein aufmerksamer <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>licher Service empfängt mich sofort.<br />

Ich werde gleich zu unserem reservierten Tisch geleitet.<br />

Wir trinken einen Sauvignon Blanc, 2016 Dorst »Tonmergel«,<br />

Wörrstadt, Rheinhessen. Das ist eine schöne Fruchtbombe mit<br />

Aromakombinationen von schwarzen Johannisbeeren <strong>und</strong> Stachelbeeren<br />

(0,5 l – 13,80 €). Die Weinkarte ist insgesamt reichhaltig mit<br />

einem starken Rheinhessenakzent <strong>und</strong> gibt dem Weinfre<strong>und</strong> alle<br />

notwendigen Informationen.<br />

Die Speisekarte ist nicht überladen – bietet aber für jeden Geschmack<br />

etwas. Neben Vegetarischem <strong>und</strong> einem Sommer-Salat<br />

(6,90€), wahlweise mit gegrillter Maishähnchenbrust (13,90 €), sind<br />

5 Kleinigkeiten für Vorneweg <strong>und</strong> 7 Hauptspeisen, darunter auch<br />

»Crass <strong>und</strong> Cross vom Lavastein« dabei.


Zur Vorspeise lassen wir uns einen Avocado-Tatar an Tomaten-<br />

Salsa <strong>und</strong> Rucola (8,90€) servieren. Der farbenfrohe Teller macht<br />

bereits Spaß beim Ansehen. Die mit bunten Blüten garnierte Vorspeise<br />

ist eine sehr schöne Kombination der cremigen Avocado<br />

mit einer fruchtig Tomatensalsa <strong>und</strong> dem zartbitteren Rucola.<br />

Auch die »Pfirsich Caprese« mit Basilikum (7,50€) kann überzeugen.<br />

Die schöne Würze durch den Pfeffer <strong>und</strong> den cremigen Käse<br />

bilden einen farblich <strong>und</strong> geschmacklich angenehmen Kontrast.<br />

Für den Hauptgang lassen wir uns einen Salat vom Kalbstafelspitz<br />

(14,50 €) bringen, der mit wirklich frischen Pfifferlingen <strong>und</strong><br />

knusprigen Bratkartoffeln m<strong>und</strong>et. Das von mir georderte Zan -<br />

derfilet auf der Haut gebraten mit Risotto, Erbsen <strong>und</strong> Karotten<br />

(18,90 €) ist perfekt glasig gebraten <strong>und</strong> schmeckt schön zart nach<br />

dem beigefügten Rosmarin. Das Risotto mit Erbsen ist dagegen<br />

mal ein eigenwilliger Versuch.<br />

Zum Abschluss nehmen wir zwei Espressi <strong>und</strong> freuen uns, dass<br />

die gereichte Milch sogar angewärmt ist.<br />

DAS NACK<br />

<strong>Restaurant</strong> | Weinbar | Event<br />

Pfarrstraße 13 | 55296 Gau-Bischofsheim<br />

Tel. 06135 3043 | www.restaurant-nack.de<br />

Geöffnet: Mi-Fr 17-24 Uhr | Sa-So 11-15 u. 17-24 Uhr<br />

Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 5,90-14,00 € | Hauptspeise: 14,00-26,00 €<br />

Dessert: 8,00-9,00 € | Offener Wein: 2,90-6,90 €<br />

DOHLMÜHLE<br />

An der Dohlmühle 1 | 55237 Flonheim<br />

Tel. 06734 941010 | www.dohlmuehle.de<br />

Geöffnet: Mi–Mo ab 18 Uhr | So <strong>und</strong><br />

feiertags 12-14 ab 18 Uhr | Ruhetag: Di<br />

Vorspeise: 7,50-15,00 € | Hauptspeise:<br />

19,50-25,00 € | Menü: 38,50-53,50 €<br />

Dessert: 3,50-9,50 € | Offener Wein:<br />

4,00-7,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 7,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,7<br />

Kappen 8<br />

Flonheim ist immer einen<br />

Ausflug wert. Das<br />

liegt an den vielen <strong>Restaurant</strong>s<br />

in dem Dorf, die<br />

mit einer Küche locken,<br />

die man auf dem Land<br />

sonst kaum gewohnt ist.<br />

Dazu gehört auch die<br />

Dohlmühle – eigentlich<br />

ein Weingut, das in den letzten Jahren aber<br />

auch als <strong>Restaurant</strong> <strong>und</strong> Gästehaus mit 6 Zimmern<br />

bekannt wurde. An einem schönen Sommerabend<br />

besuchen wir das <strong>Restaurant</strong>. Den<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,9<br />

Kappen 8<br />

Vor der Mainzer Haustür hat »Das Nack«<br />

wieder seinen festen Platz gef<strong>und</strong>en. Der<br />

Umbau des rustikalen Gewölbes in eine trendige<br />

Location, wie das heute so schön heißt.<br />

Stylisch ist das Ambiente, viel Platz an den<br />

Tischen. Die Karte ergänzt täglich eine<br />

Schiefertafel mit saisonalen Angeboten –<br />

am Testtag etwa frische Pilzgerichte.<br />

Zum Auftakt hat der aufmerksame Service<br />

einen Dip mit dunklem <strong>und</strong> hellem Brot serviert, dazu als Gruß<br />

aus der Küche eine Gurkensauerrahmsuppe, ein aromaintensiver<br />

Opener zur Justierung der Geschmacksnerven. Mit »Nacks Feinschmecker-Salat«<br />

(16,00 €) starte ich in den Abend. Es ist ein großer<br />

Salatteller, bestückt mit viel Grünem, Avocados, Lachs <strong>und</strong> Riesengarnelen.<br />

Hochwertig garniert also, was den Preis erklärt. Das<br />

Dressing ist stimmig, vielleicht ein bisschen zu dick aufgetragen.<br />

Es folgt von der Schiefertafel eine »Kalbsleber Berliner Art«<br />

(22,00 €) , die ebenfalls bestens schmeckt. Das Fleisch allerdings<br />

ist etwas sehnig, rustikal könnte man auch sagen. Dazu m<strong>und</strong>en<br />

Kartoffelbrei <strong>und</strong> Zwiebelringe, Karotten, Broccoli <strong>und</strong> Cocktailtomaten.<br />

Dass wir wieder viel Lob für‘s Essen vergeben, liegt aber<br />

auch am Arrangement auf dem Teller, wo aus dem krossen Zwiebelringturm<br />

ein grüner Rosmarin-Zweig ragt. Die Devise, dass das<br />

Auge immer mitisst, hat man im Nack bis ins Detail beherzigt.<br />

Krönung des Abends aber ist das ebenfalls von der Schiefertafel<br />

stammende Dessert: »Frische Feige gratiniert mit Weinschaum <strong>und</strong><br />

Waldbeersorbet« (8,00 €), ein süßes Bukett mit butterzart aufgeschnittenen<br />

Feigen in feinstem Weinschaum, das ganz frisch aus<br />

der Küche kommt. Weniger begeistern können die Weine, die in<br />

den Flaschen u.a. aus den Häusern Gres, Nauth, St.Antony oder<br />

Dreissigacker stammen. So wie mein offener Weißburg<strong>und</strong>er<br />

(3,90 €), dem leider die Frische fehlt. Wer auch beim Trinken<br />

großen Wert auf beste Qualität legt, muss zur Flasche greifen.<br />

Autofahrern ist das unmöglich. Schade eigentlich!<br />

Rahmen bildet der Bilderbuch-Garten mit seiner<br />

Natursteinmauer, die beide erst spät abends,<br />

wenn die letzten Sonnenstrahlen auf sie fallen<br />

<strong>und</strong> bald darauf dezentes Scheinwerferlicht sie<br />

in Szene setzt, so richtig zur Geltung kommen.<br />

Die Küche lässt mit krustigem, dunklen Brot<br />

grüßen. Dazu gibt es Olivenöl <strong>und</strong> Kräuterquark,<br />

sowie ein paar Oliven. Anschließend starten<br />

wir mit einer »Sommerkräutercrèmesuppe<br />

mit Pfifferlingen <strong>und</strong> gerösteten Brotwürfeln«<br />

(9,00 €) <strong>und</strong> »Gegrillten Romanaherzen in Cesar-Salat-Dressing<br />

mit Knoblauch-Croutons <strong>und</strong><br />

gehobeltem Parmesan« (7,50 €). Beides<br />

schmeckt, doch nur die Suppe verrät handwerkliche<br />

Perfektion. Das I-Tüpfelchen sind ein paar<br />

Karottenstückchen, die erst ganz spät zugesetzt<br />

wurden <strong>und</strong> so noch bissfest daherkommen.<br />

Zum Hauptgang überraschen uns ein<br />

»Gebratenes Zanderfilet mit Speckcroutons,<br />

Tomatenmayonnaise, Rosmarinkartoffeln <strong>und</strong><br />

Romanasalat« (22,00 €) <strong>und</strong> eine »Kalbsleber<br />

mit frischen Pfifferlingen, Kirschsauce, feinen<br />

Bohnen <strong>und</strong> Kartoffelkrusteln« (19,50 €). Beides


20<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Don PIntxo<br />

ist handwerklich perfekt <strong>und</strong> geschmacklich<br />

stimmig. Der Zander ist zart <strong>und</strong> fein angebraten,<br />

wenn auch ein bisschen herb, was aber der<br />

Natur des Raubfisches geschuldet ist. Die Leber<br />

verschönt eine dunkle Soße, die dem Fleisch<br />

den letzten Pfiff verleiht. Üppig sind die Beilagen,<br />

so daß in der Dohlmühle keiner klagen<br />

muss, er wäre nicht satt geworden.<br />

Begleiter unseres Sommerabends ist eine<br />

Flasche trockener Chardonnay (14,00 €) aus<br />

dem hauseigenen Weingut. Der Servive ist bemüht,<br />

aber, wenn der Garten voll besetzt ist,<br />

schnell an seinen Grenzen. Dann muss man sich<br />

gedulden – sogar auf das Reichen der Speisekarte.<br />

Ein Schönheitsfehler, den viele Gäste der<br />

Dohlmühle auch in den einschlägigen Internetforen<br />

beklagen.<br />

DON PINTXO<br />

Kirschgarten 21 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 2504 600 | www.don-pintxo.de<br />

Geöffnet: Mo-Do 11.30-23 Uhr | Fr u. Sa<br />

11.30-1 Uhr | So 12-23 Uhr; Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 6,50-14,90 € | Hauptspeise:<br />

9,60-18,90 € | Dessert: 5,50 € | Offener<br />

Wein: 4,70 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,5<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,5<br />

Kappen 8<br />

Das Haus hat Tradition.<br />

Generationen von einheimischen<br />

Mainzern <strong>und</strong><br />

auswärtigen Studenten<br />

haben hier am Tresen<br />

oder auf den Stühlen <strong>und</strong><br />

Bänken an urigen Holztischen<br />

gesessen. Früher<br />

hieß das Wirtshaus in<br />

dem alten Gebäude »Zum Kirschgarten«, später »Doctor Flotte«.<br />

Seit knapp einem Jahr trägt es den Namen »Don Pintxo«. Auch<br />

wer länger nicht mehr hier zu Gast war, fühlt sich sofort wieder<br />

heimisch. An der sogar tagsüber leicht schummerigen Atmosphäre,<br />

an der die mannshohe dunkle Holztäfelung zweifelsohne<br />

maßgeblich beteiligt ist, hat sich nichts geändert. Ob das Mobiliar<br />

überarbeitet wurde, vermögen wir nicht zu sagen, irgendwie wirkt<br />

es bekannt. Allein die großen offenen Kupferlampen an der Decke,<br />

die ein wenig an kunstvoll aufgearbeitete Waschmaschinentrommeln<br />

erinnern, scheinen neu zu sein. Wir fühlen uns wohl hier,<br />

ohne in Entzücken zu verfallen. Die Servicekräfte erscheinen aufgeweckt,<br />

r<strong>und</strong>um fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> hilfsbereit bei der Auswahl uns<br />

wenig oder gar nicht bekannter Speisen. Womit wir direkt beim<br />

Thema sind.<br />

Neben Tagesempfehlungen stehen auf der Karte eine ganze<br />

Menge Pinxto-Variationen, die wir uns gerne erklären lassen. Pintxos<br />

sind kleine, feine Speisezubereitungen, die in der Regel auf<br />

Scheiben von Stangenweißbrot serviert werden <strong>und</strong> vor allem im<br />

Norden Spaniens gerne gegessen werden. Diverse Meeresfrüchte,<br />

Hähnchen, Roastbeef vom Rind, Kroketten von iberischem Schinken,<br />

eingelegte Lammspieße, kleine Hamburger mit Zwiebeln <strong>und</strong><br />

Senf oder Cordon bleu auf spanische Art gelangen bei »Don<br />

Pintxo« als kleine Kunstwerke auf die Teller, wobei zwei Stück des<br />

jeweiligen Arrangements zwischen 6,80 <strong>und</strong> 7,80 € kosten. Die<br />

Vierer-Portionen liegen bei 12,50 respektive 14,50 €. Pintxo-probehalber<br />

nehmen wir einen Zweier mit einem kleinen Turm aus Manchego-Käse<br />

<strong>und</strong> Spritzern von feiner, hausgemachter Tomatenmarmelade.<br />

Dieses Gerichtchen entpuppt sich als Köstlichkeit <strong>und</strong><br />

dürfte im Vierer-Pack zudem pappsatt machen.<br />

Wir widmen uns heute Abend auch den warmen Tapas <strong>und</strong> bestellen<br />

Chorizo al Jerez, also Scheiben pikanter Paprikawurst, die<br />

laut Karte in Sherry gebraten wurden (6,80 €). Zudem probieren<br />

wir frittierte Kartoffelwürfel mit Safran (4,90 €), zu denen Mojo<br />

rojo, jene megascharfe kanarische Sauce gereicht wird. Diese Speisen<br />

wirkten eher unspektakulär, aber offensichtlich mit guten Zutaten<br />

zubereitet <strong>und</strong> sehr schmackhaft. Wir kosten – ebenfalls aus<br />

der Abteilung »warme Tapas« – Pimientos de padron, will heißen:<br />

grüne, gegrillte baskische Minipaprikas mit grobem Meersalz, zu


Hörsysteme Jörg Rempe<br />

5,90 € <strong>und</strong> empfinden diese Vorspeise als ausgesprochen<br />

pikant <strong>und</strong> von ordentlicher Menge.<br />

Hübsch angerichtet <strong>und</strong> geschmacklich absolut<br />

überzeugend präsentiert sich dann der Oktopus<br />

auf galizische Art (Pulpo a la gallega, 16,90 €). Auf<br />

einer rechteckigen Platte liegen feine Kartoffelscheiben<br />

<strong>und</strong> obenauf ebenso feine Scheiben von<br />

Tintenfischfleisch, das leicht mit Paprikapulver bestäubt<br />

ist. Den positiven Eindruck kann ich nur bestätigen.<br />

Das gilt sowohl für die frischen Champignons,<br />

gebraten in Knoblauch-Olivenöl<br />

(Champiñones al ajillo, 4,90 €), die schön saftig<br />

<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> der kleinen Rosmarin-Stifte fein -<br />

würzig auf den Geschmacksknospen ankommen.<br />

Und der gemischte Salat der Saison mit knackigem<br />

Lollo bianco <strong>und</strong> Eisbergsalat sowie Hälften von<br />

Cocktail-Tomaten, Gurkenscheiben, grünen Oliven<br />

<strong>und</strong> roten Zwiebeln bietet einschließlich eines geschmeidig-würzigen<br />

Honig-Senf-Dressings die perfekte<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die gegrillten Garnelen, die in<br />

ihm in nicht geringer Zahl verteilt sind (11,90 €).<br />

Das Weinangebot aus unterschiedlichen spanischen<br />

Anbaugebieten ist beachtlich <strong>und</strong> die probierten<br />

Weine konnten als Solisten <strong>und</strong> als Speisebegleiter<br />

überzeugen. Dass wir auf Nachfrage<br />

mühelos koffeinfreien Espresso bekommen, r<strong>und</strong>et<br />

diesen genussvollen Abend im »Don Pintxo« auf<br />

angenehme Weise ab.<br />

LANDHAUS DUBS<br />

Am Mühlpfad 10 | 67574 Osthofen<br />

Tel. 06242 912 5205 | www.dubs.de<br />

Geöffnet: 12-14 u. 18-22 Uhr<br />

Sa ab 18 Uhr | Ruhetag: Di<br />

Vorspeise: 8,80-22,50 € Hauptspeise:<br />

15,50-34,50 € Menü: 49,80 € | Dessert:<br />

5,00-9,80 € | Mittagstisch: 10,90 €<br />

Offener Wein: 5,20-7,40 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,9<br />

Kappen 8<br />

Das Ambiente ist eine<br />

Wucht! Ohne Zweifel offeriert<br />

Wolfgang Dubs bei seinem<br />

Landhaus in Osthofen<br />

eine der sensationellsten<br />

Terrassen Rheinhessens. Unter<br />

einem riesigen Sonnensegel<br />

fast mitten im Weinberg<br />

schaut man über das<br />

sanfte, rheinhessische Hügelland. Wegen des Wetters<br />

nehmen wir heute aber im <strong>Restaurant</strong> Platz.<br />

Drinnen bietet schwarzes Mobiliar, weiß eingedeckt,<br />

hinter großen Fenstern ebenfalls die Möglichkeit<br />

zu grandiosem Ausblick. Leider bemühen<br />

sich viele Fruchtfliegen auch um einen Platz bei<br />

uns, was aber in einer Weingegend nicht untypisch<br />

<strong>und</strong> dem Haus nicht anzulasten ist.<br />

Ein etwas kurz angeb<strong>und</strong>ener Kellner bringt uns<br />

die Sonntagskarte <strong>und</strong> die bestellten Aperitifs:<br />

2013 Pinot Noir Rosé Sekt brut (0,1l – 5,50 €). Bei<br />

Moderne Hörsysteme –<br />

unsichtbare Wegbegleiter<br />

Moderne Hörgeräte sind längst nicht mehr so auffällig<br />

wie noch vor einigen Jahren. Neue Techniken<br />

zeigen Modelle, die vollständig im Gehörgang<br />

verschwinden. Diese sogenannten Im-Ohr-Systeme<br />

werden tief in den Gehörgang eingesetzt <strong>und</strong><br />

erzeugen einen klaren, natürlichen Klang. Im-Ohr-<br />

Systeme können r<strong>und</strong> um die Uhr, mehrere<br />

Monate, bei allen Aktivitäten getragen werden<br />

<strong>und</strong> erleichtern Ihnen unsichtbar das Leben.<br />

Für den optimalen Hörerfolg empfehlen wir: Eine<br />

Kombination aus unseren modernen Hörsystemen,<br />

die durch höchstmögliche kosmetische Unauffälligkeit<br />

überzeugen, <strong>und</strong> einer Gehörtherapie. Wir<br />

informieren Sie gerne ausführlich!<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.rempe.de<br />

Mit einem kostenlosen<br />

Hörtest verschaffen wir<br />

Ihnen Klarheit über Ihre<br />

aktuelle Hörsituation.<br />

Besuchen Sie unsere Filialen<br />

Neubrunnenstraße 19, 55116 Mainz,<br />

Tel. 06131.22 23 94<br />

Bahnhofstraße 28, 55218 Ingelheim,<br />

Tel. 06132.730 68<br />

Ludwig-Eckes-Allee 6, 55268 Nieder-Olm,<br />

Tel. 06136.55 45


22<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

den Getränken kann das Haus punkten. Die Flaschenweine<br />

sind nach Weingütern geordnet, die<br />

Karte liest sich wie das »who is who« der rheinhessischen<br />

Winzer. Auch bei den offenen Weinen<br />

sind die bekanntesten Weingüter der Region<br />

vertreten, die Rheinhessen-Vinothek von<br />

Wolfgang Dubs offeriert eigene Editionen.<br />

Aus dieser sehr umfangreichen Weinkarte<br />

wählen wir einen 2014er Cabernet Dörsam,<br />

Bechtheimer Geiersberg, Vinothek W. Dubs<br />

(0,2l/5,30 €) – einen begeisternden Wein, von<br />

einer deutschen gezüchteten Rebsorte, die aus<br />

einer Kreuzung von Blaufränkisch <strong>und</strong> Dornfelder<br />

stammt. Zusätzlich haben wir den 2015er<br />

Gelber Orleans trocken, Weingut Abthof, Fam.<br />

Koch, Hahnheim (0,2l/5,50 €). Auch hier freuen<br />

wir uns, einmal eine sonst eher selten angebotene<br />

Rebsorte zu kosten. Aufmerksam fragt die<br />

engagierte Kellnerin nach, ob sie noch einen<br />

Wein bringen soll, als eines der Gläser leer wird.<br />

Ich nehme zur Vorspeise die Husumer Matjesschnitte<br />

mit Nordseekrabben (9,80 €). Ein toll<br />

gestylter Teller, fast wie ein kleines Gemälde,<br />

steht vor mir <strong>und</strong> ich genieße die mit einem<br />

Wachtelei, Kräutern, Zwiebeln <strong>und</strong> Blüten garnierten<br />

Matjes mit bunten Senfmayonnaisetupfen.<br />

Dann erhalten meine Begleitung <strong>und</strong> ich<br />

überraschenderweise die Sonntagssuppe – eine<br />

Fleischkraftbrühe mit Tortellini. Die kostet nix,<br />

bekommen alle heute, sagt die fre<strong>und</strong>liche Kellnerin<br />

mit einem Lachen, ob sie wollen oder<br />

nicht. Wir akzeptieren gerne <strong>und</strong> genießen eine<br />

hausgemachte, kräftige Consommé. Zum<br />

Hauptgang nimmt meine Begleitung das angepriesene<br />

Paprikahühnchen auf Zucchini-Graupenrisotto<br />

(17,90 €). Das Gericht ist richtig<br />

lecker, mit feinem Paprikapulver, der Schenkel<br />

ist mit einer Kräuter-Mousse gefüllt, handwerklich<br />

sehr gut gemacht. Die schöne Idee ist ein<br />

Genuss. Ich nehme die Rehschnitzelchen in Gewürzsauce<br />

mit Pfifferlingen, kleine Gemüse <strong>und</strong><br />

Briocheauflauf (29,50 €). Die frischen Möhrchen,<br />

der Brokkoli, kleine Tomaten <strong>und</strong> die<br />

Lauchzwiebeln ergänzen das feine Fleisch delikat.<br />

Frische Kräuter <strong>und</strong> orientalische Gewürze<br />

bereichern das Geschmackserlebnis. Der Briocheauflauf<br />

ist etwas fest, aber er m<strong>und</strong>et.<br />

Zu den Espressi bekommen wir ein Stück von dem hausgebackenen<br />

Apfelkuchen, der uns angenehm überrascht.<br />

Als Abschluss kann ich dem kleinen Rohmilchkäse von Maître Affineur<br />

Waltmann (9,80 €) nicht widerstehen. Die 6 Käseecken auf<br />

der tollen Platte sind lecker veredelt mit den meist geheim gehaltenen<br />

Rezepturen des Affineurs. Deutlich nehmen wir die alkoholischen<br />

<strong>und</strong> Trüffelaromen dabei wahr. Wir freuen uns in Rheinhessen<br />

zu sein <strong>und</strong> gehen mit dem Sonnenuntergang nach Hause.<br />

STEAKHOUSE »EL CHICO«<br />

Kötherhofstr. 1 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 238 440 | Geöffnet: tgl. 18-23 Uhr<br />

Vorspeise: 4,50-15,90 € | Hauptspeise: 17,90-30,90 €<br />

Tagesempfehlung: 20,90-21,90 €<br />

Dessert: 5,50 € | Offener Wein: 4,50-5,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,6<br />

Kappen 8<br />

An einem der nicht mehr ganz so warmen<br />

Tage des Jahres begeben wir uns in das<br />

Herz von Mainz. Direkt am Schillerplatz gelegen,<br />

leicht versteckt in einer Seitenstraße,<br />

liegt das Steakhouse El Chico, von dem wir<br />

uns einen köstlichen Abend versprechen.<br />

Beim Betreten des recht kleinen Innenraums<br />

wird sehr schnell klar, dass man in diesem<br />

Haus unbedingt reservieren sollte, will man<br />

zuverlässig einen Platz erhalten. An diesem Abend haben wir einfach<br />

Glück <strong>und</strong> bekommen, nach einem fre<strong>und</strong>lichen Empfang, einen<br />

Tisch zugewiesen der noch nicht reserviert wurde. Das stimmungsvolle<br />

Ambiente besticht durch elegante Schlichtheit, weiß<br />

aber durch hispanisch anmutende Gemälde von Stieren <strong>und</strong> großen<br />

Fenstern, die das Gefühl des Raums vergrößern, zu überzeugen.<br />

Ein Blick in die erfreulich überschaubare Karte führt schnell zu<br />

einem Ergebnis <strong>und</strong> so wählen wir das 300g Rumpsteak (23,90 €),<br />

das auf der Karte beschrieben wird mit: »der typische Fettrand<br />

gibt ihm seinen würzigen Geschmack; innen zart <strong>und</strong> fettarm«.<br />

Dazu inbegriffen gibt es einen kleinen gemischten Salat vorweg,<br />

wahlweise mit Joghurt oder Orangen-Senf-Dressing <strong>und</strong> zum Steak<br />

selbst Kräuterbutter <strong>und</strong> Knoblauchbrot. Weitere Beilagen müssen<br />

gegen Aufpreis geordert werden <strong>und</strong> wir entscheiden uns daher<br />

jeweils für eine Folienkartoffel mit Sour Cream (3,90 €). Meine<br />

Begleitung wählt das 300g Rib-Eye-Steak (23,90 €), das ebenfalls<br />

eine Beschreibung auf der Karte inkorporiert: »auch Entrecôte<br />

genannt, mit dem typischen Fettauge, welches ihm Saft <strong>und</strong> Würze<br />

gibt«. Bei der Wahl der Steaks wird uns von der fre<strong>und</strong>lichen Bedienung<br />

erklärt, dass es im El Chico sechs Garstufen gibt <strong>und</strong> wir<br />

dürfen unsere Wunschgarstufe auswählen. Nach nur kurzer Wartezeit,<br />

vermutlich der reduzierten Gästeschar zu danken, kommen<br />

bereits unsere Salate, wobei auch hier der fre<strong>und</strong>liche Service zur<br />

Stelle ist <strong>und</strong> nach Belieben frischen Pfeffer anbietet. Bei den Salaten<br />

handelt es sich um die bekannte Rohkost, frisch <strong>und</strong> knackig,<br />

mit dezentem Dressing versetzt <strong>und</strong> am Tellerrand mit einem<br />

Crema di Balsamico-Schriftzug versehen: »100% Bio « / »I<br />

Steak«.<br />

Bei so viel Freude am eigenen Produkt, können wir nur umso<br />

gespannter auf unsere Steaks warten, die blitzschnell aus der Küche<br />

erscheinen. Auf den Tellern finden wir die Steaks, zwei Scheiben<br />

Knoblauchbaguette, das ein paar Sek<strong>und</strong>en auf dem Grill verbrachte<br />

<strong>und</strong> unsere Folienkartoffeln, gefüllt mit Sour Cream <strong>und</strong><br />

mit praktischem Löffel – klare Empfehlung: Kartoffel <strong>und</strong> Sour<br />

Cream mit dem Löffel verquirlen <strong>und</strong> genießen. Das Rumpsteak ist<br />

fabelhaft, mürbe <strong>und</strong> zart, saftig <strong>und</strong> schmackhaft, perfekt gegart


<strong>und</strong> aromatisch. Das Rib-Eye-Steak ist etwas fester als das Rumpsteak,<br />

weißt aber seine eigenen Stärken im typischen Geschmack<br />

auf. Hier offenbart sich bereits der Ideologienkonflikt, da mir das<br />

Rumpsteak besser schmeckte als das Rib-Eye-Steak meiner Begleitung.<br />

Das einzige, was wir am Ende des Abends vermissten, waren<br />

Weine aus Rheinhessen <strong>und</strong> mehr Knoblauchbrot, zum Aufnehmen<br />

des Fleischsafts – aber dieses hätten wir auch kostenpflichtig<br />

nachordern können.<br />

eine cremige Köstlichkeit. Mehr als Sattmacher<br />

sind die grünen Spinatspätzle, nicht al dente,<br />

sondern butterweich auf der Zunge zergehend.<br />

Und für den Pfiff sorgt der große Salat aus<br />

kleinst gehobelter Roter Bete. So schmeckt<br />

Rheinhessen!<br />

Den Abschluss bildet ein Rhabarberkompott<br />

mit Erdbeeren <strong>und</strong> Vanilleeis, bei dem die Rhabarberstangen<br />

mal butterweich, mal knüppelhart<br />

sind. Sorgfaltsfehler der Küchenmannschaft<br />

offensichtlich, schließlich sind alle<br />

Zutaten vom Feinsten. Unser Mahl begleitet ein<br />

vollm<strong>und</strong>iger Spätburg<strong>und</strong>er »Alte Rebe«<br />

(4,20 €) aus dem Weingut Immerheiser. Eine<br />

gute Wahl mit reifem Beeren- <strong>und</strong> Kirscharoma.<br />

Positiv auch diesmal: Im Engel wurde 2017 nur<br />

minimal an der Preisschraube gedreht.<br />

<br />

<br />

LANDGASTHOF »ENGEL«<br />

Markt 8 | 55270 Schwabenheim<br />

Tel. 06130 929394 | www.immerheiser-wein.de<br />

Geöffnet: Mo-Fr 12-14 u. 17-22 Uhr, Sa <strong>und</strong> So 12-22 Uhr<br />

Vorspeise: 4,30-12,90 € | Hauptspeise: 11,50-24,50 € | Dessert:<br />

5,90-6,50 € | Offener Wein: 2,80-6,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,5<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,9<br />

Kappen 8<br />

Der Landgasthof Engel ist Rheinhessen<br />

pur. Hier lebt der Landstrich wie kaum anderswo<br />

– auch in der hübsch gemachten<br />

Speise- <strong>und</strong> Getränkekarte. »Wenn die<br />

Worscht doppelt so dick wie`s Brot, kann`s<br />

Brot so dick sei wie`s will« ist darin eine der<br />

vielen Lebensweisheiten zwischen Bingen<br />

<strong>und</strong> Worms zu lesen. Weil das Wetter mitspielt<br />

<strong>und</strong> ich auch abends noch gerne draußen<br />

sitze, lasse ich mich im schönen Innenhof nieder. Eine Idylle<br />

wie im Bilderbuch, die mit dem Birnbaum <strong>und</strong> dem alten Gemäuer<br />

ringsum Ruhe <strong>und</strong> Geborgenheit ausstrahlt. Etwas, das man als<br />

Städter in dem angeblich ältesten Haus Schwabenheims gern<br />

sucht. Dafür gibt es unser höchstes Lob. Auch für den Service, der<br />

herzlich <strong>und</strong> professionell arbeitet <strong>und</strong> sich auch bei vollem Haus<br />

gelassen gibt.<br />

Kulinarisch starte ich mit einer Spezialität des Hauses: einer<br />

Suppe vom Meenzer Handkäs` mit Blutwurstcroutons (5,90 €).<br />

»Nach einem alten Rezept unserer Oma, die die Cousine einer Frau<br />

kannte, deren Mutter die Schwester der Köchin der Grafen von<br />

Pfaffenheim war«, steht dazu in der Karte. Im Geschmackstest<br />

aber verblasst der Käsegeschmack hinter den zu stark gebratenen<br />

Blutwurstteilchen. Selbst die Kräuter sind kaum zu schmecken. Das<br />

könnte man besser tarieren, oder? Ohne Tadel ist das Wingertskaninchen<br />

im Speckmantel (14,50 €), drei schmackhafte in Speck eingerollte<br />

Fleischröllchen. Dazu eine feine Soße aus körnigem Senf,


24<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

ESPENHOF<br />

Landhotel & Weinrestaurant<br />

Hauptstraße 76 | 55237 Flonheim-Uffhofen<br />

Tel. 06734 94040 | www.espenhof.de<br />

Geöffnet: Di-Sa 17.30-22 Uhr,<br />

So u. Feiertag 12-14 <strong>und</strong> 17.30-21.30 Uhr<br />

Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 8,40-11,80 € | Hauptspeise:<br />

19,80-24,50 € | Dessert: 2,80-14,50 €<br />

Menü: 49,50 € | Weinreise: 14,50 €<br />

Offener Wein: 3,90-5,60 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 9,0<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 9,0<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,7<br />

Kappen 9<br />

Ein großer, grüner Sonnenschirm<br />

überspannt<br />

den ganzen Hof mit den<br />

Bruchsteinmauern vor<br />

dem <strong>Restaurant</strong>, in dem<br />

sich die Farben der Steine<br />

<strong>und</strong> der umgebenden<br />

Landschaft widerspiegeln.<br />

Geschmack <strong>und</strong><br />

Wohlfühlambiente empfangen uns. Die Familie<br />

Espenschied kredenzt hier im Espenhof ihre<br />

Gutsweine, Ortsweine, Lagenweine, Prädikatsweine,<br />

Raritäten <strong>und</strong> – als besondere Spezialität<br />

mit genauer Beschreibung – die ganz puristisch<br />

<strong>und</strong> naturbelassen zu 100% spontan vergorenen<br />

Kreszenzen von Nico Espenschied.<br />

In der Küche wirkt nach wie vor der junge Küchenchef<br />

Tobias Datow – seit Kurzem tatkräftig<br />

unterstützt vom neuen Sous-Chef Aljoscha Freitag<br />

– <strong>und</strong> offeriert slow food auf dem »Speisenblatt«<br />

<strong>und</strong> dem »Menüblatt«. Körnerbrot <strong>und</strong><br />

Baguette, griechisches Olivenöl, Blütensalz <strong>und</strong><br />

eine mojo rojo begleiten unsere Lektüre bei einem<br />

feinen Jahrgangssekt La Roche Riesling<br />

brut 2015 (5,50 €). Der sehr zuvorkommende,<br />

fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> kenntnisreiche junge Mann im<br />

Service erklärt uns genau die Spezialitäten der<br />

Orange-Weine von Nico Espenschied <strong>und</strong> gibt<br />

uns eine kleine Kostprobe zum Kennenlernen.<br />

Für uns eine neue <strong>und</strong> interessante Erfahrung,<br />

der rote Traminer (orangefarben) »Hautnah«<br />

von 2016 ist mit seinem Rosenduft z.B. einfach<br />

w<strong>und</strong>ervoll. Nach dieser kleinen Probe schwenken<br />

wir um zu den anderen Tropfen des Espenhofs,<br />

der angenehmen 2016er Scheurebe<br />

trocken (0,2l/4,60 €) <strong>und</strong> zum duftend fruchtigen<br />

2016er Sauvignon Blanc (0,2l-4,90 €). Die<br />

gefallen uns zu den Vorspeisen, einer leichten<br />

Spargelsuppe mit einem Geflügelspießchen<br />

(8,50 €) <strong>und</strong> einem schönen Teller Pulpocarpaccio,<br />

verborgen unter einer Vinaigrette mit viel<br />

Ratatouille neben einem kleinen, knackigen Salat,<br />

dabei eine gebackene Kartoffel gefüllt mit<br />

etwas Schafskäse (11,80 €).<br />

Einen vegetarischen Hauptgang bilden die<br />

Bärlauchgnocchi mit frischem Spinat-Knoblauchgemüse,<br />

mit Trüffelschaum <strong>und</strong> Spargelstücken,<br />

sehr schön arrangiert auf dem Teller,<br />

sehr zurückhaltend im Geschmack (16,50 €).<br />

Gnocchi gibt es auch bei der anderen Hauptspeise,<br />

diesmal mit Spargel als Feldgemüse, dar-<br />

auf thront ein exzellent glasig gebratenes Filet vom St. Pierre<br />

(23,50 €). Ausgesuchte Zutaten <strong>und</strong> die Arrangements konnten<br />

uns heute überzeugen, weitere Ausarbeitungen von Geschmack<br />

<strong>und</strong> Textur könnten zur Perfektion beitragen. Aber auch Besonderheiten<br />

sollte man beim Team Datow/Freitag kosten. Ein beispielloses<br />

Süßholzeis, eine Kraftbrühe, ein Brotschaum, ein Spitzkohlwikkel,<br />

ein Zanderfilet auf der Haut gebraten, eine Gänserillette oder<br />

auch ein Thai-Glasnudelsalat sind allemal einen Versuch wert.<br />

Den prima Riesling trocken »Vom Kalkstein« 2016 (0,2l/4,60 €)<br />

probieren wir gerne noch. Auch der Spätburg<strong>und</strong>er 2012, ein filigraner<br />

Gutswein (0,2l-5,60 €), konnte aus der umfangreichen,<br />

schönen <strong>und</strong> hochwertigen Auswahl der Espenhof-Weine überzeugen,<br />

genau wie uns der frische Essensbegleiter, der Riesling »Herz<br />

<strong>und</strong> Hand« 2016 oder auch die 2014er La Roche Auslese als Dessert,<br />

sowie der außerordentliche rote 2o15er Stammbaum 417 CSM<br />

gefielen. Sonderveranstaltungen des Espenhofs (wie z.B. die Küchenparty)<br />

gilt es zu beachten.<br />

FAVORITE PARKHOTEL<br />

Gourmetrestaurant | Karl-Weiser-Straße 1 | 55130 Mainz<br />

Tel. 06131 8015 133 | www.favorite-mainz.de<br />

Geöffnet: Mi–Fr von 12-14 <strong>und</strong> 19-21 Uhr, Sa 19-21 Uhr,<br />

So 12-14 Uhr <strong>und</strong> 18-21 Uhr | Ruhetage: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 25,00-40,00 € | Zwischengerichte: 27,00-35,00 €<br />

Hauptspeise: 38,00-54,00 € | Menü: 100,00-140,00 €<br />

Dessert: 18,00-22,00 € | Offener Wein: 6,00-12,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 10,0<br />

Trinken 10,0<br />

Service 10,0<br />

Ambiente 10,0<br />

Preis/Leistung 9,0<br />

Gesamtnote Ø 9,8<br />

Kappen 10<br />

Sonntagabends gibt’s das »S<strong>und</strong>ay Favourites«<br />

bei Philipp Stein. Der junge Sternekoch<br />

wird die Gäste mit 10 Köstlichkeiten<br />

überraschen, die sein Können <strong>und</strong> seine<br />

Kreativität unter Beweis stellen, der Sommelier<br />

begleitet die Gänge mit den passenden<br />

Weinen. Apropos Weine: die sind im umfangreichen<br />

Weinkeller der Favorite aus aller<br />

Welt vertreten, die Heimat wartet mit interessanten<br />

<strong>und</strong> verheißungsvollen Tropfen von Weingütern aus<br />

Rheinhessen, dem Rheingau, der Pfalz, aus Baden, Franken, Würt-


Favorite Parkhotel<br />

temberg, von der Mosel <strong>und</strong> der Ahr auf. Am sehr geschmackvoll<br />

grau-silber-weiß eingedeckten Tisch im eleganten, hellen <strong>Restaurant</strong><br />

mit großartigem Blick auf die Rheinfront <strong>und</strong> den Park hat uns<br />

derweil beim Rieslingsekt vom Weingut Beck die Küche mit zwei<br />

frisch gebackenen Brotsorten, etwas grünem »Schnittlauch-Sp<strong>und</strong>ekäs‘«<br />

<strong>und</strong> etlichen leckeren Kleinigkeiten begrüßt. Neben Fisch,<br />

Ochsenbäckchen, Brezel <strong>und</strong> einem wilden Blütenteppich schmeckt<br />

uns ein Schluck Suppe von Sellerie <strong>und</strong> Birne ausgezeichnet. Einige<br />

verschiedene Geschmäcker haben wir jetzt bereits verkostet<br />

<strong>und</strong> die folgenden diversen kleinen Kreationen bergen gewaltige<br />

Geschmacksfülle, eine riesige Materialfülle <strong>und</strong> –qualität, sind dabei<br />

innovativ, phantasievoll <strong>und</strong> handwerklich <strong>und</strong> optisch ausgereift<br />

in Szene gesetzt. Da gibt es z.B. sanfte Gänseleber zu golden<br />

karamellisierter Haselnuss, fruchtigem Honigweingelee <strong>und</strong> Birne,<br />

da gibt es Pulpo <strong>und</strong> weiße Gambas als Carpaccio in einer zarten<br />

Limetten-Estragon-Vinaigrette, dazu gesellen sich Avocado,<br />

Mango, ein Tapiokachip <strong>und</strong> Kaviar von Soja. Eine Variation der C<br />

aprese bildet eine Scheibe marinierter Ananastomate mit Burrata,<br />

das Basilikum erscheint als Sorbet <strong>und</strong> die Focaccia als Chip. W<strong>und</strong>erbar<br />

mit Safran, Fenchel <strong>und</strong> Borretsch abgeschmeckt genießen<br />

wir eine kleine Bouillabaisse mit einigen Fischstückchen, bevor uns<br />

ein wenig vom kanadischen Hummer auf schwarzem Reis bedeckt<br />

von luftigem, weißen Tomatenschaum erfreut.<br />

Auf dem Teller des Hauptgangs glänzt eine meisterhaft zart<br />

gebratene Scheibe des Bürgermeisterstücks vom US-Beef, dazu<br />

gesellen sich cremiges Selleriepüree, aromatische Pfifferlinge, Rotweinzwiebelchen<br />

in einer Jus mit Barbecuearoma. Überwiegend<br />

passend verkosteten wir zu den einzelnen Gängen<br />

den süßen Riesling Kabinett 2016 von Speicher-Schuth<br />

aus dem Rheingau, den Riesling<br />

von der Kreide 2015 vom Weingut Gres – sehr<br />

trocken, aber fruchtig, den Riesling trocken<br />

2016 Münster vom Weingut Krüger-Rumpf mit<br />

fülligem Duft, den trockenen Weißburg<strong>und</strong>er<br />

2016 vom Weingut Wittmann. Aus Österreich<br />

(Südsteiermark) probierten wir den vollreifen<br />

Sauvignon Blanc 2014 Hochgranitzberg, der<br />

enttäuschte uns ein wenig – weil uncharmant –<br />

gegenüber den Sauvignon Blancs, die wir aus<br />

Rheinhessen kennen, da z.B. den aromatischen<br />

Sauvignon Blanc vom Weingut Knewitz. Den<br />

jungen Spätburg<strong>und</strong>er Blauschiefer 2015 vom<br />

Weingut Meyer-Näkel von der Ahr (vorne spitz –<br />

hinten weich) gab es zum Hauptgang, bevor der<br />

2011er Chateau Puygueraud francs Côtes de<br />

Bordeaux uns vanilleduftig, harmonisch <strong>und</strong><br />

vollm<strong>und</strong>ig mit ordentlich Tanninen im Abgang<br />

überraschte.<br />

Der sehr schöne Käsegang bestach durch<br />

einen Brillat-Savarin mit Cranberries, einen Ziegenkäse<br />

mit weißem Schimmel, einen Hochalpkäse,<br />

w<strong>und</strong>erbarem, 36 Monate altem Gouda,<br />

scharfem Aprikosenchutney, karamellisierten<br />

Pecannüssen, eingelegten Trauben, hochdeli -<br />

katem, frischen Früchtebrot. Die Süßigkeiten<br />

bildeten mit spannendem Passionsfruchtsorbet,<br />

Ananassorbet, American Cheesecake, eingelegten<br />

Rambutan, Würfelchen von Limettengel,<br />

roter Vodka-Pitahaya, Himbeeren, Joghurtes -<br />

puma, Kornblumenblüten <strong>und</strong> einem köstlichen<br />

Roseneis den krönenden Abschluss. Dazu passend<br />

durften wir probieren vom 2014er Riesling<br />

Cuvée Anna, vom Weingut Kühling-Gillot aus<br />

den eigenen Weinbergen des Laubenheimer<br />

Hofguts.<br />

Eine gewaltige Anzahl verschiedener Geschmäcker<br />

<strong>und</strong> Texturen erfreute unsere Gaumen<br />

<strong>und</strong> forderte unsere Aufmerksamkeit.<br />

Philipp Stein verschaffte uns mit großer Materialvielfalt<br />

<strong>und</strong> kreativem Können mannigfache<br />

Freude. Die Damen <strong>und</strong> Herren im Service des<br />

Abends zeigten sich dezent, hoch aufmerksam,<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> zuvorkommend, auch der charmante<br />

Sommelier stand uns stets mit Empfehlungen<br />

<strong>und</strong> Erklärungen oder einem Probierschluck<br />

zur Seite.<br />

GENIESSEN & ELEBEN<br />

<strong>Restaurant</strong> Völker<br />

Krämerstraße 7, 55276 Oppenheim<br />

www.restaurant-voelker.de<br />

06133-2269


26<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

RESTAURANT<br />

FISCH JACKOB<br />

Fischtorstraße 7 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 229 299 | www.fischjackob.de<br />

Geöffnet: Mo-Do 11-14.30 Uhr | Fr u. Sa<br />

11-15 Uhr <strong>und</strong> 17-21 Uhr | Ruhetag: So<br />

Vorspeise: 5,00-12,00 € | Hauptspeise: 11,00-23,00 €<br />

Dessert: 5,00-6,50 € | Offener Wein: 3,80-4,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,0<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,2<br />

Kappen 7<br />

Fischtor, Fischturm <strong>und</strong> Fischergasse sind<br />

drei Namen, die darauf hinweisen, dass<br />

Mainz eine lange Fischerei-Tradition hat.<br />

Lange am Markt ist auch schon »Fisch Jakkob«.<br />

Die Familie führt seit 1897 ein Fischfachgeschäft,<br />

seit vielen Jahren auch ein<br />

Fischrestaurant <strong>und</strong> einen inzwischen angeschlossenen<br />

Fischimbiss. Das <strong>Restaurant</strong> ist<br />

eine Mainzer »Institution« <strong>und</strong> hat mittags<br />

geöffnet, freitags <strong>und</strong> samstags auch abends. Besonders an den<br />

Wochenenden ist daher eine Reservierung dringend zu empfehlen.<br />

Das Ambiente erinnert ein wenig an eine Mainzer Weinstube, nur<br />

dass statt zahlreicher Objekte aus <strong>und</strong> um den Weinbau hier alles<br />

zu finden ist, was man mit Fischen <strong>und</strong> der Fischerei in Zusammenhang<br />

bringt: von der mit Meeresmotiven bedruckten Tischdecke<br />

bis zu den Bildern an der Wand. Auch die Servicekraft weiß sich im<br />

Zweifelsfall resolut Gehör zu verschaffen.<br />

Nach dem Studium der Karte entscheide ich mich für den Meeresfrüchtesalat<br />

<strong>und</strong> eine »kleine« Portion Hummerkrabben. Bei<br />

dem Meeresfrüchtesalat (10,20 €) musste ich stutzen, neben den<br />

üblichen Zutaten fanden sich hier auch Produkte aus dem heimischen<br />

Garten, unter anderem kleingeschnittene Möhren <strong>und</strong><br />

Radieschen. Dies mag mit Sicherheit Geschmacksache sein – ich<br />

persönlich ziehe Frutti di Mare ohne Gemüsebeilage allerdings vor.<br />

Da waren die Hummerkrabben (14,50 €) schon eher nach meinem<br />

Geschmack: bissfest, ohne Schale, in Kräuterbutter sautiert <strong>und</strong><br />

mit Baguette serviert. Allerdings war die »kleine Portion« wirklich<br />

klein. Wer großen Hunger hat, kann bei Fisch Jackob nach der<br />

Vorspeise ohne Bedenken noch eine »normale« Portion bestellen.<br />

Eine Überraschung bietet die Weinkarte: Hier<br />

findet man unter anderem das Weingut Kerz<br />

(Bodenheim), das Weingut der Stadt Mainz <strong>und</strong><br />

das Ingelheimer Weingut Neus. Zum Fisch passte<br />

der trockene Silvaner vom Weingut Kerz (3,80 €)<br />

sehr gut, statt Nachtisch gab es dann noch den<br />

Spätburg<strong>und</strong>er vom Weingut Neus (4,50 €). Unklar<br />

ist mir, warum der Espresso nicht in Tassen<br />

ausgegeben wird. Am Nachbartisch verzichtete<br />

man daraufhin lieber auf die Variante im Glas.<br />

Mein persönlicher Wunsch an Fisch Jackob sind<br />

neue Pfefferstreuer. Was immer sich zur Zeit<br />

hier in den bauchigen Gefäßen auf den Tischen<br />

befindet kann man am besten noch mit dem<br />

Ausdruck »aroma-befreit« bezeichnen.<br />

GEBERTS<br />

WEINSTUBEN<br />

Frauenlobstraße 94<br />

55118 Mainz | Tel. 06131 611619<br />

www.geberts-weinstuben.de<br />

Geöffnet: Mi-Fr u. So 11.30-14.30 u.<br />

18-24Uhr Sa 18-24 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 5,00-17,00 € | Hauptspeise:<br />

19,00-29,00 € | Menü: 34,00 €/Weinbe -<br />

gleitung: 12 € | Dessert: 4,50-10,00 €<br />

Offener Wein (0,25 l): 5,20-7,40 €<br />

Bewertung<br />

Essen 9,0<br />

Trinken 8,5<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,6<br />

Kappen 9<br />

Seit mehr als 30 Jahren<br />

sind Geberts Weinstuben<br />

eine sichere Bank für<br />

Fre<strong>und</strong>e der gehobenen<br />

Küche. Der hohe Anspruch<br />

von Frank Gebert,<br />

der das <strong>Restaurant</strong> 2007<br />

von seinem Vater Wolfgang<br />

übernommen hatte,<br />

zeigt sich schon im Interieur: Weiße Stoffservietten,<br />

goldenes Besteck <strong>und</strong> feinstes Porzellan<br />

sind selbstverständlich. Goldene Kristallleuchter<br />

an der Decke <strong>und</strong> prächtige gerahmte Wandspiegel<br />

sorgen für noble Eleganz, Bordeauxrote<br />

Stoffe an Fenster <strong>und</strong> Bestuhlung für warmes<br />

Wohlfühlambiente.<br />

Auch ein Blick in die Getränkekarte offenbart,<br />

dass man hier in der Champions-League mitspielt:<br />

Fast 140 Posten weist die Karte aus: Viele<br />

bekannte Namen aus Rheinhessen, Franken, der<br />

Mosel oder Rheinland-Pfalz, aber auch ein großes<br />

Angebot internationaler Tropfen. Zudem<br />

gibt es eine Schatzkammerkarte: Grandiose Einzelposten<br />

aus Spanien, Frankreich oder Italien<br />

zu einem Schnäppchenpreis. Aber auch Portweine,<br />

Sherry, Tokajer oder feine Brände findet<br />

der Connaisseur.<br />

Wir lassen uns vom fre<strong>und</strong>lichen Service einen<br />

hausgemachten Traubenblütensirup, aufgegossen<br />

mit einem trockenen Winzersekt (0,1l –<br />

6,00 €) als Aperitif bringen. Ein gelungener,<br />

spritzig-fruchtiger Einstieg. Danach studieren<br />

wir die Monatskarte – <strong>und</strong> können uns kaum


Geberts Weinstuben<br />

entscheiden. Es locken: In Dill & Aquavit gebeizter<br />

Lable Rouge Lachs mit weißen Rübchen &<br />

gelbem Frisée (12,00 €) <strong>und</strong> Schweinebauch an<br />

süß-saurem Mini-Spargel (8,00 €), Hausgemachte<br />

Geflügelterrine mit Rosinen & Pistazien<br />

an pikantem Quittengelee (9,50 €) oder ein halbes<br />

Dutzend Weinbergschnecken (9,50 €).<br />

Es gibt Knusprige Brust vom Schwarzfederhuhn<br />

an Thymianjus, grünem Spargelb<strong>und</strong> &<br />

Mandelkrusteln (23,00 €) oder rosa gebratenes<br />

Kalbsrückensteak mit frischen Pfifferlingen,<br />

buntem Marktgemüse <strong>und</strong> hausgemachten Eierspätzle<br />

(25,50 €) <strong>und</strong> Süßes aus der Patisserie,<br />

wie beispielsweise geeisten Kaffee mit Praline<br />

(4,80 €) oder mit Grand Marnier mazerierte<br />

Erdbeeren an geeister Crème Fraiche (7,50 €).<br />

Wem die Auswahl schwerfällt, wählt einfach das<br />

Drei-Gang-Menü (36,00 €): Cocktail von jungem<br />

Matjes mit grünen Bohnen, Champignons & Tomatenconcassée,<br />

geschmortes Kalbsbäckchen<br />

auf Erbsenmousseline, sautierten Pfifferlingen<br />

<strong>und</strong> Mandelkrusteln, Crème Brûlée mit Erdbeersorbet<br />

& Hippenblatt. Dazu die Weinempfehlung:<br />

2016 Silvaner Gutswein trocken vom Weingut<br />

Riffel (0,75l/24,00 €)<br />

Dass die Zutaten von höchster Qualität, die<br />

Gerichte erfrischend kreativ, aber nicht den<br />

Gaumen überfordernd sind <strong>und</strong> die Teller handwerklich<br />

perfekt zubereitet, braucht eigentlich<br />

nicht mehr erwähnt zu werden.<br />

GOLDENE ENTE<br />

Oppenheimer Str. 2 | 55130 Mainz-Laubenheim<br />

Tel. 06131 861160 | www.goldene-ente-laubenheim.de<br />

Geöffnet: So-Fr ab 17 Uhr | Ruhetag: Sa<br />

Vorspeise: 3,90-5,20 € | Hauptgericht: 8,90-18,20 €<br />

Dessert: 3,90-6,50 € | Offener Wein: 2,40-4,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 6,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,1<br />

Kappen 7<br />

Das <strong>Restaurant</strong> Goldene Ente residiert in<br />

einem stattlichen Gebäude, das 1672 erbaut<br />

<strong>und</strong> seit mindestens 133 Jahren als Gasthaus<br />

dient. Martina <strong>und</strong> Oliver Grimm übernahmen<br />

den Betrieb vor r<strong>und</strong> vier Jahren <strong>und</strong><br />

erfüllten sich damit einen Lebenstraum. Und<br />

die Begeisterung, mit der die beiden am<br />

Werke sind, steckt an: Kaum haben wir den<br />

Gastraum betreten, werden wir von einer<br />

strahlenden Gastgeberin empfangen, die uns an einen freien Tisch<br />

führt.<br />

Leider können wir nicht draußen im überdachten Bier- <strong>und</strong> Weingarten<br />

sitzen, der ist – bei gutem Wetter – restlos mit Laubenheimern<br />

<strong>und</strong> Stammgästen aus Mainz besetzt. Wir müssen also, da<br />

nicht reserviert, mit der Gaststube vorlieb nehmen, die sich noch<br />

nicht ganz entschieden hat, ob sie gemütlich (mit grünem Kachelofen)<br />

oder doch eher bieder (rot-weiße Kissen auf Eckbank) sein will.<br />

Die Karte lockt mit regionalen rheinhessischen Gerichten, deren<br />

Zutaten im Umkreis von zehn Kilometern produziert werden: So<br />

kommt das Obst <strong>und</strong> Gemüse von der Familie Koch aus Kastel,<br />

Wurst vom Hofgut Acker aus Bodenheim.<br />

Eine Ausnahme machen die Enten aus England, aber die namensgebende<br />

Spezialität ist ohnehin, wie aufmerksame Leser un-<br />

RESTAURANT - CAFÉ - BAR<br />

Mo. - Sa. ab 10 Uhr<br />

durchgängig für Sie geöffnet!<br />

STADTPLATZ - NEUE MITTE<br />

Binger Straße 84, 55218 Ingelheim<br />

Tel. 06132.8998668<br />

www.nonnamartha.de


28<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

seres <strong>Restaurant</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weinführer</strong>s wissen, nur<br />

in den Wintermonaten ab Oktober verfügbar.<br />

Wir ordern eine Portion Hausmacher Wurst,<br />

Presskopf, Leber- <strong>und</strong> Blutwurst (6,90 €) – alles<br />

w<strong>und</strong>erbar frisch, mit Gewürzen fein abgestimmt,<br />

dazu ein Roggenbrot mit kräftiger Kruste.<br />

Außerdem den gratinierten Ziegenkäse auf<br />

Blattsalaten mit marinierten Erdbeeren (11,90<br />

€). Auch diese Vorspeise überzeugt durch die<br />

Frische <strong>und</strong> Qualität der Produkte.<br />

Auch die Hauptspeisen kommen aus der<br />

Abteilung »Deftig«: Mein Jägerschnitzel – mit<br />

frischen Champignons <strong>und</strong> feinen Röstzwiebeln<br />

sowie krossen Bratkartoffeln – (12,90 €)ist ein<br />

Genuss <strong>und</strong> auch das Rumpsteak mit Zwiebeln,<br />

Bratkartoffeln <strong>und</strong> Salat (18,90 €) zergeht auf<br />

der Zunge.<br />

Dass die offenen Weine ausschließlich aus der<br />

Region kommen, entspricht der Philosophie des<br />

Das <strong>Restaurant</strong> Eppard in der 100Guldenmühle<br />

liegt am Fuße der Weinlage H<strong>und</strong>ertgulden in Eva<br />

Eppards Heimatort Appenheim.<br />

Die idyllisch gelegene Terrasse im weitläufigen<br />

Garten am angrenzenden Welzbach, lädt im<br />

Sommer bis 21:30 Uhr zum Verweilen ein.<br />

Doch auch in kühlen Monaten bietet die Mühle ein<br />

lauschiges Plätzchen für regionale <strong>und</strong><br />

bodenständige Küche <strong>und</strong> korrespondierende<br />

Weine.<br />

Im September 2016 wurde die 100Guldenmühle<br />

mit dem Great Wine Capital Award in der Kategorie<br />

Nachhaltigkeit im Weintourismus ausgezeichnet.<br />

D<br />

D<br />

Eppard in der 100Guldenmühle<br />

H<strong>und</strong>ertguldenmühle / Mühle 2 | 55437 Appenheim |<br />

Fon 06725 – 9990210 | info@100Guldenmuehle.de |<br />

www.100guldenmuehle.de<br />

Hauses. Wir waren mit dem empfohlenen Spätburg<strong>und</strong>er Barrique<br />

(0,2l/5,90 €) <strong>und</strong> dem feinherben Grauburg<strong>und</strong>er (0,2l/3,90 €) –<br />

beide aus dem Hause Dellée & Grimm – sehr zufrieden. Wer mag,<br />

kann aus dem kleinen Flaschenangebot auch einen Roten aus der<br />

Toskana oder Bordeaux wählen.<br />

GOLDENER HIRSCH<br />

Nackstr. 16 | 55118 Mainz<br />

Tel.: 06131 2108 020 | www.goldener-hirsch-mainz.de<br />

Geöffnet: Di–So 12–23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeisen: 5,90 € | Hauptspeisen: 12,90-24,90 €<br />

Desserts: 6,90-12,90 € | Offener Wein: 2,30-7,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 7,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,6<br />

Kappen 8<br />

Dass die Mainzer Neustadt an Gewicht gewonnen<br />

hat, zeigt auch die Gastronomie im<br />

»Goldenen Hirsch«. In der Küche gibt Nora<br />

Valeska Benks den Ton an. Groß geworden in<br />

einer Förster- <strong>und</strong> Gärtnerfamilie, die viel<br />

Wert auf naturnahe Ernährung legte, will sie<br />

in der Nackstraße – so zumindest formuliert<br />

sie es auf ihrer Webseite – »an Mutters,<br />

Großmutters <strong>und</strong> Urgroßmutters liebevolle<br />

Kochkünste« erinnern. Ur-Urgroßmutter Emma, eine Speyrer Berufsköchin,<br />

soll ihren Töchtern, Enkelinnen <strong>und</strong> Urenkelinnen das<br />

Kochen <strong>und</strong> Bekochen schon in die Wiege gelegt haben.<br />

Neugierig ob solcher Lobeshymnen testen wir an einem Dienstagabend,<br />

der gleich mit einem Problem beginnt. Wo parken? Zehn<br />

Minuten Fußweg muss man meist schon auf sich nehmen, wenn<br />

man irgendwo eine Parklücke gef<strong>und</strong>en hat. Das Lokal selbst ist<br />

minimalistisch schick. Schwarze <strong>und</strong> weiße Töne dominieren. Die<br />

Blumen auf den Tischen sind echt, der Service herzlich <strong>und</strong> professionell.<br />

Grüße aus der Küche gibt es keine, statt dessen zwei einfache<br />

Weine. Für mich einen Pinot Noir (4,20 €) vom Bioweingut<br />

Schönhals aus Biebelnheim<br />

<strong>und</strong> ein<br />

helles Eulchen-Bier<br />

(3,80 €), für meinen<br />

Fre<strong>und</strong> zwei rheinhessische<br />

Grauburg<strong>und</strong>er<br />

(je 4,50 €).<br />

Wenig später nahen<br />

auch schon unsere<br />

Testgerichte. Von der<br />

Schiefertafel habe<br />

ich das Hirschgulasch<br />

(22,90 €) gewählt,<br />

eine große<br />

Portion feinstes<br />

Fleisch aus der Keule<br />

mit breiten Nudeln<br />

<strong>und</strong> gegartem Gemüse. Mein Gegenüber hat sich für die geschmorte<br />

Rinderroulade (16,90 €) entschieden, auch das ein zungenweich<br />

gegartes Stück, serviert mit hausgemachtem Rotkohl<br />

<strong>und</strong> einem nicht verkochten Kartoffelstampf.<br />

Das schmeckt <strong>und</strong> weckt tatsächlich Erinnerungen an eine etwas<br />

in Vergessenheit geratene Küche, die feinstem Fleisch nicht durch<br />

exotische Zutaten den Auftritt verdirbt. Handwerklich ist da nichts<br />

auszusetzen, die Materialien vom Feinsten. Das gilt auch für mein<br />

Dessert, eine Crème Bruleé (6,90 €), die genau so schmeckt, wie<br />

man sich eine Nachspeise vorstellt. Im Goldenen Hirschen ist der<br />

Zeitgeist eben ganz nostalgisch!


GUSTO RISTORANTE<br />

Augustinerstr. 55 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 144 9049 | www.gusto-winebar-mainz.de<br />

Geöffnet: Mo-Sa 12-15 u. 18-24 Uhr<br />

Vorspeise: 5,40-15,50 € | Hauptspeise: 8,50-28,50 €<br />

Pastamenü mittags: 12,00 € Dessert: 7,00-9,50 €<br />

Offene Weine: 5,00-7,20 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 8,0<br />

Kappen 8<br />

Die Augustinerstraße ist noch immer eine<br />

der wichtigsten Flaniermeilen der Stadt. Wer<br />

rechts <strong>und</strong> links in einer der Gaststätten mit<br />

Außenbestuhlung Platz findet, braucht also<br />

kein Laptop oder Smartphone, sondern nur<br />

ein waches Auge, um die Seele der Stadt zu<br />

spüren, um Menschen zu erleben, die Mainz<br />

ausmachen. Kein W<strong>und</strong>er, dass diese Plätze<br />

im Sommer sehr rar sind. So wie im Gusto<br />

Ristorante, wo ich zum Glück einen kleinen Tisch auf der Außenterrasse<br />

gef<strong>und</strong>en habe.<br />

Auf der Schiefertafel lockt das Mittagsgericht. Suppe oder Salat,<br />

dazu ein Nudelgericht <strong>und</strong> ein Heißgetränk nach Wahl. Für 12,00 €<br />

ein Lockvogelangebot. Noch ehe ich aber weiter nachdenke, stellt<br />

einer der Kellner in langer schwarzer Schürze einen Korb mit knakkig<br />

frischem Weißbrot auf den Tisch unter dem großen Sonnensegel.<br />

Meine Wahl fällt schließlich auf Branzino (23,50 €), einen<br />

Wolfsbarsch, der wenig später im Ganzen gegrillt auf den Tisch<br />

kommt – nachdem der Kellner ihn mir vor seiner Filetierung kurz<br />

präsentiert hat. Das Fleisch ist vom Feinsten, die Kruste bestens.<br />

Da spürt man die gastronomische Erfahrung der Küche des Altstadt-<strong>Restaurant</strong>s.<br />

Zum Fisch passt auch der kleine Salatteller, ein Schälchen mit<br />

Tomaten, Zwiebeln, Karotten <strong>und</strong> ein paar Blätter grüner Salat <strong>und</strong><br />

Radicchio. Das lässt sich genießen! So geht es auch mit der Crème<br />

Brulée (7,00 €), die mein Mahl beschließt: ein fluffiger, leicht karamellisierter,<br />

süßer Gaumenkitzler. Weniger überzeugend ist der Pinot<br />

Grigio (6,00 €), der etwas flach schmeckt. Schade, dass nur ein<br />

einziger offener Rheinhessen-Wein auf der<br />

Karte steht, der mit 7,20 € auch gleich zu den<br />

teuersten gehört. Da merkt man dann doch, wo<br />

man sitzt. Frauengruppen <strong>und</strong> Männer in Business-Anzügen<br />

zeigt das Bühnenbild während<br />

des Mittagsmahls, Espresso-Genießer im Café<br />

gegenüber, Bettler am Eingang der Augustinerkirche,<br />

Bierbauch-Träger mit Sonnenbrille, E-Zigarettenraucher<br />

<strong>und</strong> Stöckelschuhträgerinnen,<br />

das pralle Mainzer Leben wird im Gusto dazu<br />

geliefert. Und die Kellner lächeln noch immer<br />

nicht. Profis sind sie trotzdem!<br />

HAHNENHOF<br />

Weinhaus & <strong>Restaurant</strong> | Wallaustraße 18<br />

55118 Mainz | Tel. 06131 2121 150<br />

www.hahnenhof-mainz.de<br />

Geöffnet: Mo, Do, Fr ab 17 Uhr | Sa 11.30-<br />

15 Uhr <strong>und</strong> ab 17 Uhr | So u. Feiertag<br />

ab 11.30 Uhr | Ruhetag: Di u. Mi<br />

Vorspeise: 5,50-11,50 € | Hauptspeise:<br />

11,50-22,50 € | Dessert: 5,90-8,50 €<br />

Offener Wein: 2,50-4,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,5<br />

Kappen 8<br />

Er ist noch immer einer<br />

der Hotspots in der Neustadt:<br />

der Hahnenhof.<br />

Selbst werktags ist es<br />

hier voll, wie bei meinem<br />

Besuch an einem warmen<br />

Sommermontag. Eingedenk<br />

des Sprichworts,<br />

dass der frühe Vogel den<br />

Wurm fängt, wage ich mich ohne Reservierung


30<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

gleich um fünf Uhr zum Frauenlobplatz, wo erst<br />

mal das größte Problem für die Stippvisite im<br />

Hahnenhof lauert: die Parkplatznot.<br />

Trotzdem ist auf der Sommerterrasse dann<br />

noch ein Plätzchen frei. Ein Mainzer Handkäs`<br />

mit Musik <strong>und</strong> Bauernbrot (6,90 €), dazu ein alkoholfreies<br />

Weizenbier (3,90 €) dienen als Opener.<br />

Das Bier löscht den ersten Durst, drei butterzarte<br />

Handkässtücke <strong>und</strong> ein Stück Butter<br />

kommen auf die Scheiben frischen Brots. Für<br />

den Pfiff sorgen die Marinade im silber glänzenden<br />

Schüsselchen <strong>und</strong> ein kleines Glas mit Kümmel,<br />

den jeder individuell über den Käse<br />

streuen kann. Das schmeckt!<br />

Anschließend gibt es ein paniertes Kotelett<br />

vom Odenwälder Schwein (11,50 €), das wenig<br />

später serviert wird. In feinster Panade kommt<br />

es daher, das Fleisch ist zart <strong>und</strong> ohne Makel.<br />

Dazu passt der Gurken- <strong>und</strong> Kartoffelsalat,<br />

keine riesige Portion wie anderswo, aber für das<br />

Kotelett-Gericht überaus wichtig, so wie die<br />

Bank-Pin zum Geldabheben: erst zusammen<br />

kommt man zum Ertrag. Nur der trockene<br />

Weißburg<strong>und</strong>er (4,50 €) – wie alle offenen<br />

Weine im Hahnenhof aus dem Rheingau – trübt<br />

meine Visite. Er ist recht flach.<br />

Dann aber kommt der Höhepunkt. Weil sich<br />

kein zweiter K<strong>und</strong>e im Lokal gef<strong>und</strong>en hat, der<br />

sich mit mir den legendären Kaiserschmarrn<br />

teilt, muss ich mit drei gebackenen Apfelküchlein<br />

<strong>und</strong> hausgemachtem Vanille-Eis, Zimtzukker<br />

<strong>und</strong> Schlagobers (6,50 €) vorlieb nehmen.<br />

Eine einmalige Köstlichkeit, süß <strong>und</strong> knusprig,<br />

da macht jeder Bissen Spaß. Das spüren auch<br />

die an den Nachbartischen, die neidvoll auf meinen<br />

Teller schauen: zwei Herren von Rang, ein<br />

Mainzer Karnevalspräsident <strong>und</strong> der beliebte<br />

ZDF-Fußball-Kommentator. Sie wissen, wie gutes<br />

Essen schmeckt. Da sie aber auch Preis <strong>und</strong><br />

Leistung zu schätzen wissen, gehören sie zu denen,<br />

die im Hahnenhof gern zu Gast sind <strong>und</strong><br />

weiter dafür sorgen werden, dass Besucher besser<br />

vorher reservieren sollten.<br />

HDW – HAUS DES<br />

DEUTSCHEN WEINES<br />

Gutenbergplatz 3-5 | 55116 Mainz | Tel. 06136 766 999<br />

www.hdw-gaststaetten.de | Geöffnet: Mo-So 10–24 Uhr<br />

Vorspeise: 5,50–6,50 € | Hauptspeise: 9,50–20,00 €<br />

Dessert: 4,20–6,90 € | Tagesgericht: 8,00 €<br />

Offener Wein: 3,90-7,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 9,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,2<br />

Kappen 8<br />

Das Haus des Deutschen Weines wurde im<br />

Dezember 1958 am Standtort des ehemaligen<br />

Café de Paris am Gutenbergplatz eröffnet.<br />

Sein Hauptbestreben war <strong>und</strong> ist es immer<br />

noch, den Gästen Wein aus allen<br />

deutschen Landen zu kredenzen: 72 offene<br />

Weine findet man aktuell auf der Karte.<br />

Zählt man die Flaschenweine dazu kommt<br />

man auf r<strong>und</strong> 200. Von Anfang an war das<br />

HdW auch eng mit dem Theater verb<strong>und</strong>en: Vor <strong>und</strong> nach den Vorstellungen<br />

sind die Servicekräfte deutlich stärker gefragt. Eine<br />

große Terrasse zwischen den beiden Häusern lädt ebenfalls zum<br />

Genießen ein. Es schien vor einigen Jahren so, als würde das<br />

Durchschnittsalter der HdW-Gäste signifikant ansteigen – dieser<br />

Trend wurde, falls es denn je einer war, von den Besitzern gestoppt:<br />

Das Angebot spricht alle Altersgruppen an, die optimale<br />

Lage in der Innenstadt steuert das ihre zu immer gut gefüllten<br />

Gasträumen bei. Auch beim Personal legt man augenscheinlich<br />

großen Wert auf Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Kompetenz.<br />

Am Testabend entschied ich mich für eine kleinere Portion (»Gusto-Portion«)<br />

des Ziegenkäses (10,00 €) <strong>und</strong> eine »große Portion«<br />

Schweinefilet (13,90 €). Der Ziegenkäse wurde auf Pumpernickel an<br />

einem Auberginen-Zucchini-Paprika-Salat serviert. Dazu gab es<br />

Feigen-Senf. Eine auch schon optisch sehr ansprechende Portion,<br />

bei der man glücklicherweise auf eine allzu dominierende Vinaigrette<br />

oder Ähnliches verzichtet hat. Alle Komponenten waren geschmacklich<br />

einwandfrei. Ein optimaler Einstieg.<br />

Das Schweinefilet wurde mit frischen Pilzen <strong>und</strong> Kräutern in<br />

Rahm serviert, dazu gab es Bohnengemüse <strong>und</strong> Hagebutte-Kartoffel-Stampf,<br />

wobei die Hagebutten nur sehr dezent im Geschmack<br />

waren. Für das Filet wurde zartes <strong>und</strong> saftiges Fleisch verwendet.<br />

Meine Gattin hatte etwas weniger Glück: Ihr Geröstel »vegetarisch«<br />

wurde maximal lauwarm serviert aber bei Beanstandung sofort<br />

umgetauscht.<br />

Bei den Weinen entschied ich mich für den mir nicht unbekannten<br />

2014er Riesling vom Weingut der Stadt Mainz (0,2l/4,60 €.) Er<br />

harmonisierte, wie erwartet, mit den beiden Gerichten. Hinterher<br />

gab es vom gleichen Weingut noch einen 2012er Merlot (0,1l/3,55 €).<br />

Last but not least ein Zitat meiner Gattin: »Vergiss nur nicht zu<br />

schreiben, wie lecker die Salatsauce war: Allerhöchstes Lob!« Ich<br />

gebe es gerne weiter. Auch für das HdW gilt: Es ist eine gastronomische<br />

Institution der Stadt, die die Innenstadt deutlich aufwertet.


HEILIGGEIST<br />

<strong>Restaurant</strong> & Bar | Mailandsgasse 11<br />

55116 Mainz | Tel. 06131 225757 | www.heiliggeist-mainz.de<br />

Geöffnet: Mo-Fr ab 18 Uhr | Sa, So u. Feiertag ab 9 Uhr<br />

Sa u. So 9-16 Uhr Frühstück<br />

Vorspeise: 2,80-7,90 € | Hauptspeise: 9,80-32,00 €<br />

Dessert: 6,80-7,20 € | Offener Wein: 4,80-6,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,5<br />

Service 6,0<br />

Ambiente 9,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,6<br />

Kappen 8<br />

Das Heiliggeist gehört sicherlich zu den<br />

schönsten Gasthäusern Deutschlands. Wer<br />

einmal in diesem historischen Gebäude war,<br />

braucht keine Fachliteratur mehr um sich<br />

das bestätigen zu lassen. Wo früher die<br />

Alten <strong>und</strong> Kranken auf ein besseres Leben<br />

im Jenseits warteten, später eine Erziehungsanstalt,<br />

eine Turnhalle <strong>und</strong> dann nach<br />

dem zweiten Weltkrieg ein Nachtlokal waren,<br />

hat sich ein <strong>Restaurant</strong> mit Bar <strong>und</strong> Biergarten etabliert, das zu allen<br />

Öffnungszeiten gut frequentiert ist.<br />

Einen gewissen Bistro-Charakter kann man dem Haus, das an<br />

den Wochenenden auch vormittags öffnet <strong>und</strong> eine große Palette<br />

an Frühstücken anbietet, ebenfalls nicht absprechen. Die Architektur<br />

des Hauses bringt trotz ihrer optischen Faszination auch einige<br />

Probleme mit sich – so etwa die Akustik: Es ist immer recht laut.<br />

Auch die Wege müssen manchmal sehr lang sein: Nicht immer ist<br />

der Tisch, den man zugewiesen bekommt schon komplett abgeräumt<br />

<strong>und</strong> gesäubert – <strong>und</strong> der Kollege, der gleich kommen soll<br />

braucht dann doch noch so seine Zeit. Da ist Selbsthilfe manchmal<br />

die einfachste Lösung. Bekommt man dann auch noch eine Karte,<br />

steht dem abendlichen Genuss nichts mehr im Weg.<br />

Ich habe mich bei meinem Besuch für Avocado<br />

& Ziegenkäse (7,90 €) sowie für den Pul -<br />

posalat (15,50 €) entschieden. Beides kam<br />

handwerklich einwandfrei hergerichtet. Die Vorspeise<br />

wurde in einer Oliven-Zitronen-Vinaigrette<br />

serviert <strong>und</strong> war, rechnet man das diverse<br />

Dekormaterial (Salatblätter <strong>und</strong> Tomate)<br />

ab, recht übersichtlich. Wesentlich üppiger war<br />

dann schon der große Pulposalat an grünem<br />

Spargel von der Sommerkarte: geschmacklich<br />

sauber, die Zutaten knackig <strong>und</strong> frisch, auch optisch<br />

schon ein Genuss. Bedauerlich ist die geringe<br />

Zahl an offenen Weinen (sechs), die überwiegend<br />

vom Essenheimer Weingut Braunewell<br />

stammen. Den hochsommerlichen Temperaturen<br />

angepasst, entschied ich mich für eine Rieslingschorle<br />

auf der Basis von Braunewells »Unser<br />

täglich Riesling« (5,20 €). Das passt an<br />

solchen Abenden.<br />

Fassen wir zusammen: Auf Gr<strong>und</strong> seiner Architektur<br />

ist das Heiliggeist für Gäste der Stadt<br />

eigentlich ein absolutes »Muss«. Die Küche tendiert<br />

eher etwas in Richtung Bistro <strong>und</strong> ist<br />

handwerklich einwandfrei. Bei der sehr großen<br />

Getränkeauswahl kommen die offenen Weine<br />

etwas zu kurz – sehr schade in einer Weinhauptstadt<br />

(Great Wine Capital). Das größte Problem<br />

ist leider immer wieder der Service, zu lange<br />

Wartezeiten <strong>und</strong> gelegentliche Kommunikationsprobleme.<br />

Hier müsste nachgebessert<br />

werden.


32<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

HEINRICHS<br />

DIE WIRTSCHAFT<br />

Martinsstraße 10 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 9300 661<br />

www.heinrichs-die-wirtschaft.com<br />

Geöffnet: Di-Sa 12-14 | Mo-Sa 18-22:30 Uhr<br />

Ruhetag: So u. Mo-Mittag<br />

Vorspeise: 7,80-14,80 €<br />

Hauptspeise: 16,50-26,50 €<br />

Dessert: 2,80-7,80 €<br />

Offener Wein: 2,80-7,80 €<br />

Wechselnde Tagesgerichte: 9,80-13,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,5<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,2<br />

Kappen 8<br />

Seit Jahren bietet<br />

Heinrichs die Wirtschaft<br />

demjenigen, der bürgerliche<br />

Kost <strong>und</strong> einen guten<br />

Schoppen Wein zu schätzen<br />

weiß, eine sichere<br />

Heimstätte. Kein W<strong>und</strong>er,<br />

dass die holzvertäfelte<br />

Stube im Stile einer Eckkneipe<br />

stets gut besucht ist. Besonders am Mittag<br />

ist es manchmal schwer einen Platz zu bekommen.Das<br />

liegt an dem tollen, preiswerten<br />

Mittagstisch, der hier täglich wechselt: Es gibt<br />

Ente aus dem Backofen in Orangensauce <strong>und</strong><br />

mit geschmortem Chicorée (11,90 €), Paprikagulasch<br />

mit rohen Klößen (11,00 €) <strong>und</strong> Dry Aged<br />

Kotelette vom Freilandschwein mit Kohlrabigemüse<br />

(12,90 €). Freitag ist – auch das ganz traditionell<br />

– Fischtag, da kann mal ein Lachs vom<br />

Grill sein, mit Sauerampfersauce (13,70 €) oder ein Zanderfilet in<br />

der Kartoffelkruste mit Rieslingsauce (13,50 €).<br />

Aber auch am Abend isst man bei Wilfried Heinrich Nestle hervorragend.<br />

Die Küche setzt auf Frische <strong>und</strong> Regionalität. Vieles,<br />

was der Chefkoch auf die Teller bringt, sind echte Klassiker, Oma-<br />

Küche im besten Sinne des Wortes: Leberwurststrudel, geschmorte<br />

Kalbsbäckchen, gefüllter Ochsenschwanz. Schon beim Lesen schießen<br />

einem die Säfte in den M<strong>und</strong>. Ich lasse mich nicht lange bitten<br />

<strong>und</strong> bestelle als ersten Gang den Leberwurststrudel (10,90 €), für<br />

mich ein Highlight der rheinhessischen Küche. In Heinrichs Wirtschaft<br />

wird er mit einer kräftigen Jus übergossen <strong>und</strong> mit feinem<br />

Spitzkohl serviert – ein Gedicht.<br />

Während ich auf meine Bestellung warte, studiere ich die Weinkarte.<br />

Auch hier dieselbe Philosophie: Qualität <strong>und</strong> Regionalität<br />

zu einem fairen Preis. R<strong>und</strong> 35 offene Positionen stehen zur<br />

Auswahl – alles an Weingütern, was in Rheinhessen Rang <strong>und</strong><br />

Namen hat.<br />

Von Wagner-Stempel gibt es beispielsweise einen schmelzigen<br />

Weißburg<strong>und</strong>er (0,2l/6,40 €), das Weingut Bischel steuert einen<br />

Binger Riesling Quarzit (0,2l/6,80 €) bei <strong>und</strong> vom Schloss Westerhaus<br />

kommt ein schöner Ingelheimer Grauburg<strong>und</strong>er (0,2l/ 7,80 €).<br />

Auch einige Rheingauer, Pfälzer <strong>und</strong> Badener gesellen sich zu<br />

der guten Weinauswahl. Ich gönne mir den Grauburg<strong>und</strong>er von<br />

Westerhaus, der es mit seinen kräftigen, beerigen Noten locker mit<br />

dem Wiener Rindsgulasch mit Bandnudeln (19,80 €) aufnehmen<br />

kann.<br />

Das Fleisch, mürbe geschmort, zergeht auf der Zunge, die Bandnudeln<br />

schmecken hervorragend <strong>und</strong> als Clou serviert man mir einige<br />

hausgemachte Pickles: Gürkchen, Karotten, Perlzwiebeln <strong>und</strong><br />

Paprika. Ein frischer, den Gaumen belebender Kontrast. Ein Nachtisch<br />

passt heute nicht mehr, »dann vielleicht beim nächsten Mal«,<br />

lächelt mir der fre<strong>und</strong>liche Hausherr zu. »Darauf«, denke ich zufrieden,<br />

»kann er wetten«.<br />

Schulstr. 6-10 ~ 55270 Schwabenheim ~ ☎ 06130-941800<br />

Mittwoch – Sonntag ab 18 Uhr geöffnet ~ Sonn- <strong>und</strong> Feiertage zusätzlich auch von 12 – 14 Uhr<br />

Besuchen Sie unsere neue Hompage <strong>und</strong> erfahren Sie mehr<br />

www.immerheiser-wein.de


Die mit Schafskäse gratinierte Gemüsepfanne<br />

(10,90 €) kommt pittoresk in einem gusseisernen<br />

Pfännchen daher, unter anderem Paprika,<br />

Zucchini, Champignons ruhen in Öl <strong>und</strong> eine<br />

stattliche Portion Feta ergänzt das Gesamt -<br />

gebilde. Meine Tagliatelle in Orangen-Ingwer-<br />

Pesto mit Cocktailtomaten (7,90 €) haben einen<br />

hinreißenden Geschmack, alle angekündigten<br />

Zutaten sind eindeutig <strong>und</strong> eigenständig<br />

schmeckbar. Etwas Rucola setzt einen weiteren,<br />

passenden Akzent. Das Fleisch des Hacksteaks<br />

mit Bratkartoffeln <strong>und</strong> Zwiebelsoße zu 8,90 € –<br />

noch etwas rosa – überzeugt, die Soße begeistert<br />

nicht, aber die Bratkartoffeln finden Zustimmung.<br />

Der Riesling vom Roten Hang, Gröhl,<br />

(5,50 €) ist dazu ein genialer Begleiter.<br />

HOF EHRENFELS<br />

Hotel <strong>und</strong> Weinhaus | Grebenstraße 5-7 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 / 971 234-0 | www.hof-ehrenfels.de<br />

Geöffnet: Mo-So u. feiertags ab 12 Uhr<br />

Mittagstisch: Mo-Fr 12-15.30 Uhr<br />

Vorspeise: 5,50-10,90 € | Hauptspeise: 9,20-21,00 €<br />

Mittagstisch: ab 7,90 € | Dessert: 5,50-6,50 €<br />

Offener Wein (0.2l): 2,90-7,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,5<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,2<br />

Kappen 8<br />

Das hatten wir so nicht erwartet. Sozusagen<br />

im Schatten des Doms eröffnet sich eine<br />

kleine, liebevoll gepflegte Landschaft mit<br />

Oleander, Rosen <strong>und</strong> Olivenbäumchen im<br />

w<strong>und</strong>erschönen Garten des »Hof Ehrenfels«<br />

in der Grebenstraße wie eine Oase, während<br />

sich wenige Meter weiter in der Augustinerstraße<br />

die Touristenströme ergießen. Die<br />

Lage in der Mainzer Altstadt – extrem zentral<br />

<strong>und</strong> doch sehr ruhig – ist perfekt. R<strong>und</strong> h<strong>und</strong>ert Gäste können<br />

sich im Garten niederlassen, im Innern des Hauses herrscht uriges<br />

Interieur vor, das sehr gemütlich <strong>und</strong> im besten Sinne einladend<br />

wirkt.<br />

Dieses Refugium ist täglich geöffnet. Von Montag bis Freitag gibt<br />

es zwischen 12 <strong>und</strong> 15 Uhr eine kleine Mittagskarte, zu allen anderen<br />

Zeiten hat der Gast die große Auswahl. Gekocht wird in gutbürgerlichem<br />

Charakter auf hohem solidem Niveau. Die Weinkarte bietet<br />

einen veritablen Silvaner – Gutsweinschoppen bereits für 2,90 €<br />

(0,25l) an <strong>und</strong> überzeugt mit Tropfen größtenteils renommierter<br />

rheinhessischer <strong>und</strong> einigen attraktiven rheingauer Weingütern.<br />

Der Service ist ausgesprochen fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> sehr bemüht, inhaltsvolle<br />

<strong>und</strong> erschöpfende Antworten auf die Fragen der Gäste<br />

zu geben.<br />

Wir nehmen zunächst die Tagessuppe, eine Tomatensuppe für<br />

5,50 €. Sie ist von guter, cremiger Konsistenz, schmeckt intensiv<br />

nach der Frucht <strong>und</strong> ist mit Basilikumblättern, hochwertigem Parmesan,<br />

Schnittlauch <strong>und</strong> Balsamico auf‘s Angenehmste optisch<br />

<strong>und</strong> geschmacklich hergerichtet. Auch der gemischte Salat mit mariniertem<br />

Schafskäse – dabei etwas Rettich – zu 7,90 € erfreut. Als<br />

Zwischengang bestellen wir die kross panierte Blutwurst an karamellisierten<br />

Apfelringen <strong>und</strong> Kartoffelstampf (9,80 €). Die vier<br />

Blutwurstscheiben sind von einer schönen, krossen Panade umgeben<br />

<strong>und</strong> schmecken ausgezeichnet, der Kartoffelstampf ist gut gewürzt,<br />

die Apfelringe sind hauchdünn, das Karamellisiertsein leider<br />

schlecht zu erkennen/erschmecken.<br />

Im Mai feiern wir<br />

Genießen 15-jähriges Sie saisonale Jubiläum: Gerichte<br />

zu jeder Jahreszeit!<br />

Zusätzliche Flaschenweinkarte<br />

mit edlen Tropfen aus allen<br />

deutschen Anbaugebieten.<br />

13. Mai Muttertag<br />

Muttertags Menü mit einer<br />

„rosigen“ Überraschung<br />

oder á la carte<br />

21. Mai Pfingstmontag<br />

durchgehend ab 12 Uhr geöffnet<br />

Viele verschiedene Events<br />

wie Tapas-Abende, Wildbuffet, ...<br />

Ab Mitte November<br />

ganze Gänse auf Vorbestellung<br />

Für Ihre Feiern steht Ihnen<br />

unser Garten <strong>und</strong> der Gewölbekeller<br />

zur Verfügung<br />

Geöffnet:<br />

Dienstag – Freitag ab 18 Uhr,<br />

Samstags ab 17 Uhr,<br />

ab 1. Juni Sonntags- <strong>und</strong> Feiertags<br />

durchgehend ab 12 Uhr geöffnet,<br />

Montag Ruhetag<br />

Familie H.G. Hammen<br />

Obergasse 6, 55296 Harxheim<br />

Tel. 06138-6063<br />

www.im-alten-gutshof-de


34<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

HOFGUT LAUBENHEIMER HÖHE –<br />

WEINBERGSHÜTTE<br />

Auf der Laubenheimer Höhe 1-3 | 55130 Mainz-Laubenheim<br />

Telefon: 06131 80150 | www.hofgut-laubenheimer-hoehe.de<br />

Geöffnet: Mo-Sa ab 12 Uhr & So ab 11 Uhr<br />

Vorspeise: 6,50-19,00 € | Hauptspeise: 9,00-29,00 €<br />

Dessert: 2,50-14,50 € | Offener Wein (0.2l): 6,00-8,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 9,5<br />

Service 9,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 8,5<br />

Kappen 9<br />

Auf dem Hofgut in Laubenheim kann man<br />

»genießen – feiern – reiten«, wie bereits im<br />

Logo versprochen wird. Und seinen Ankündigungen<br />

wird das Haus schon seit einiger Zeit<br />

gerecht. Unter der Ägide der Küchenchefs<br />

Andreas Hohmann <strong>und</strong> Patrick Elmrich hat<br />

man eine neue Karte präsentiert, die auch<br />

überzeugt. Mit einer Mischung aus regionalen<br />

<strong>und</strong> internationalen Produkten wird eine<br />

gute Auswahl geboten.<br />

Eine tolle Weinkarte offeriert Tropfen aus den Great Wine Capitals,<br />

den Weinhauptstädten der alten <strong>und</strong> neuen Welt, aus Südafrika,<br />

dem kalifornischen Napa Valley bis Frankreich. So werden<br />

die besten Weine kredenzt, natürlich mit einem Schwerpunkt aus<br />

Rheinhessen <strong>und</strong> aus Mainz sogar mit Weinen vom eigenen Weinberg,<br />

der sich vor den Füßen der Gäste direkt am Hofgut ausbreitet.<br />

Insgesamt werden r<strong>und</strong> 300 Gewächse geboten, die Topweingüter<br />

sind vertreten <strong>und</strong> mit einer der angebotenen 10 kleinen<br />

Mini-Weinproben kann jeder Weinfre<strong>und</strong> seine Freude haben.<br />

Die Weinbergshütte ist großzügig <strong>und</strong> rustikal angelegt <strong>und</strong> bietet<br />

für die Gäste einen bunten Strauß von Möglichkeiten für Einzelgäste<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen wie z.B. Hochzeiten <strong>und</strong> Sonntagsbrunch.<br />

Für Feiern werden darüber hinaus separate Locations<br />

angeboten – von der Riesling Lounge bis zur Kaminhütte. Das Lokal<br />

bietet einen spektakulären Ausblick. Die zahlreichen Veranstaltungen<br />

über das ganze Jahr vom Grillfest, den Sommerfesten, einem<br />

Westernfest, <strong>und</strong> den spektakulären Winterevents mit Eis- <strong>und</strong><br />

Schlittschuhbahn, einem Eisstockschießen geben dem Hofgut Laubenheimer<br />

Höhe ein ganz besonderes Flair. Bei der Speisekarte, so<br />

erfahren wir, wird auf regionale Aspekte Rücksicht genommen <strong>und</strong><br />

nur auf ausgesuchte Lieferanten geachtet. Die<br />

Wurstsorten des Hofgutes werden exklusiv für<br />

die Hütte von Mainzer Metzgereien hergestellt.<br />

Aus dem reichhaltigen Angebot der offenen<br />

Weine wähle ich einen Sauvignon Blanc vom<br />

Weingut Hoffmann, Appenheim (0,1l-4,00 €), der<br />

kräftig gut m<strong>und</strong>et.<br />

Als Gruß aus der Küche erhalten die Gäste einen<br />

Teller mit frisch aufgeschnittenem Schinken,<br />

2 Brotsorten, Frischkäse mit Kräutern, Butter.<br />

Das reichliche <strong>und</strong> frische Brot mit dem<br />

würzigen Schinken stimmt w<strong>und</strong>erbar ein auf<br />

ein gutes Essen. Ich wähle heute einmal den<br />

Hofgut Burger vom US Beef im Sesambrötchen<br />

mit Tomate, Salat <strong>und</strong> dazu Pommes Frites<br />

(18,50 €). Die reichlich gereichten Fritten im<br />

Curly-Style sind richtig knackig. Dazu werden<br />

zwei kleine Gläschen mit Heinz Mayo <strong>und</strong> Heinz<br />

Ketchup gereicht. Das hervorragende Rindfleisch<br />

in einem dicken Paddy mit dem glänzend<br />

daherkommenden Sesambrötchen überzeugt<br />

auf Anhieb. Die Portion ist dem Preis entsprechend<br />

richtig mächtig, so dass ich sie kaum bewältigen<br />

kann, was mich selbst w<strong>und</strong>ert.<br />

Der Service im Hofgut ist sehr prompt <strong>und</strong><br />

stets fre<strong>und</strong>lich. Den Gästen wird jeder Wunsch<br />

umgehend erfüllt <strong>und</strong> aufmerksam verfolgt das<br />

Personal den Fortgang des Abends an jedem<br />

Tisch. Ein Haus zum Wohlfühlen <strong>und</strong> Wiederkommen.


HOI AN QT<br />

Fine Sushi & Indochine Kitchen<br />

Rheinstraße 53 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 6192 600<br />

www.restaurant-hoi-an-mainz.de<br />

Geöffnet: Mo-So 12-23.45 Uhr<br />

Vorspeise: 4,50-12,50 € | Hauptspeise:<br />

7,50-17,90 € | Dessert: 5,50-10,50 €<br />

Offener Wein: 3,90-4,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,6<br />

Kappen 8<br />

Mainz ist alles andere<br />

als kulinarische Provinz.<br />

Und auch im eher exotischen<br />

Segment finden<br />

sich reichlich positive<br />

Beispiele in der Landeshauptstadt,<br />

heute das Hoi<br />

An QT in der Rheinstraße.<br />

(Hoi An ist der Name einer<br />

zentralvietnamesischen Stadt mit r<strong>und</strong><br />

75.000 Einwohnern am südchinesischen Meer.)<br />

Im Gastraum des Lokals sieht der Besucher an<br />

den Wänden zahlreiche historische Bilder, die in<br />

die Vergangenheit Südostasiens versetzen. Das<br />

Ambiente ist deutlich asiatisch, unter anderem<br />

grüßt ein großer Buddha-Kopf von einer Wand.<br />

Ins Auge fällt eine gläserne, thekenartige Vitrine,<br />

in der frische Küchenzutaten präsentiert<br />

werden. Direkt dahinter agieren die quirligen<br />

Köche, denen man bei der Arbeit zuschauen<br />

kann.<br />

Da es bei unserem Besuch ausgesprochen<br />

warm ist, nehmen wir draußen im Hof Platz, wo<br />

unter Sonnenschirmen auch bei sehr hohen Außentemperaturen<br />

gut sein ist. Die Speisekarte<br />

des Hoi An QT ist groß, so wie man es von asiatischen<br />

Gastronomiebetrieben gewohnt ist. Da<br />

das <strong>Restaurant</strong> den weitgespannten Untertitel<br />

»Fine Sushi & Indochine Kitchen« trägt, muss<br />

das Tableau auch recht umfangreich sein. Wir einigen uns auf eine<br />

QT-Platte mit diversen Vorspeisen. Sie umfasst Sommerrolle (mit<br />

Hühnerfleisch), Frühlingsrolle, gebackene Garnele <strong>und</strong> gedämpfte<br />

Teigtasche mit winzigen Krabben. Einige Salatblättchen <strong>und</strong> feine<br />

Karottenspalten (beides sehr angenehm gewürzt) sowie Sojasauce-<br />

Streifen verzieren den Teller, auf dem die länglichen Zutaten pyramidenartig<br />

angeordnet sind. Uns gefallen an dieser Vorspeise besonders<br />

die w<strong>und</strong>erbar frische Panade der Garnelen <strong>und</strong> die<br />

köstliche Mangosauce, die zusammen mit zwei weiteren Dips gereicht<br />

wird. Die QT-Platte für zwei Personen kostet 12,50 €, jede<br />

weitere Portion 6 €.<br />

Zur Hauptspeise nehmen wir einmal das Vientiane Beef mit medium<br />

gebratenem Rindfleisch, frischem Saisongemüse, Soja-Balsamico-Sauce,<br />

Avocado-Mus <strong>und</strong> Sesamreis zu 13,50 € (die Version<br />

mit Ente gibt es für 14,90 €). Dabei sind die Fleischwürfelchen ausgesprochen<br />

zart, das vielfältige Gemüse präsentiert sich sehr bissfest.<br />

Es setzt sich zusammen aus Zuckerschoten, Zucchini, grünem<br />

Spargel <strong>und</strong> Paprika.<br />

Die recht günstige Mittagskarte wechselt täglich <strong>und</strong> gilt von<br />

12 bis 16 Uhr. Dort gibt es unter der Position T5 (9,50 €) Miso-<br />

Suppe mit Lachs, drei Sushi-Variationen mit Sake Maki (acht<br />

Stück), Avocado Maki (acht) sowie Nigiri mit Lachs (zwei). Die<br />

Miso-Suppe mit reichlich Lachs ist höchst wohlschmeckend, die<br />

Sushi-Röllchen erhalten richtig Geschmack mit einem Schuss<br />

Sojasauce.<br />

Für mich steht nun Saigon Curry mit gegrillter Ente auf dem<br />

Programm. In dieser Version kostet es 14,50 €, mit Tofu 9,50 €, mit<br />

Huhn 10,50 € <strong>und</strong> mit Garnelen 14,50 €. Zum Fleisch gibt es eine<br />

cremige Kokos-Curry-Sauce mit frischem Gemüse, asiatischen<br />

Kräutern <strong>und</strong> Erdnüssen, sowie Blattsalat aus Lollo bianco, Lollo<br />

rosso <strong>und</strong> Karottenstreifen. Reis dient als Sättigungsbeilage. Die<br />

Menge an Ente ist beachtlich, die Sauce schmeckt mild mit einem<br />

leichten Nachbrennen. Ich erfreue mich an einer gelungenen, nicht<br />

zu schweren Fleischspeise, so wie das vielfältige Angebot insgesamt<br />

leicht, abwechslungsreich, mit sehr guten Zutaten zubereitet<br />

<strong>und</strong> optisch ansprechend ist. Das Preis-Leistungs – Verhältnis<br />

stimmt. Den positiven Gesamteindruck, den wir bei unserem Besuch<br />

im Hoi An QT erhalten, r<strong>und</strong>en der Charme <strong>und</strong> die Fre<strong>und</strong>lichkeit<br />

des Personals ab.


36<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

HUMBERTO RESTOBAR<br />

Holzhofstraße 14A | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 9713854 | www.humberto-mainz.de<br />

Geöffnet: Mo-Do 18-23 Uhr | Fr u. Sa 18-0 Uhr<br />

So- u. Feiertag 18-22 Uhr<br />

Vorspeise: 5,00-13,50 € | Hauptspeise:<br />

17,20-165,00 € | Menü: 59,00 € | Dessert:<br />

3,10-8,50 € | Offener Wein: 3,10-8,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 7,5<br />

Service 7,0<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,4<br />

Kappen 7<br />

Es ist eine Mischung<br />

aus Kneipe <strong>und</strong> Gourmet-<br />

Lokal, ein Tempel für alle<br />

Carnivoren. Denn im<br />

Humberto wird Fleischgenuss<br />

groß geschrieben,<br />

gibt es Steaks <strong>und</strong> Filets<br />

in allen Variationen <strong>und</strong><br />

zu allen Preisen. Wer will,<br />

kann dienstags testen, wenn man im Humberto<br />

zum »Tuesday tasting« einlädt zum fünfgängigen<br />

Fleischmenü, das ein Stück vom Wagyu<br />

Beef krönt.<br />

Ich bin bescheidener <strong>und</strong> probiere das Sommerangebot,<br />

das von Mai bis Oktober auf den<br />

Tisch kommt: Humbertos Sommerfilet (16,50 €).<br />

Das sind 150g schwere Filetstückchen, die auf<br />

einem Salatbett liegen. Zugegeben gutes<br />

Fleisch, auf den Punkt gegart <strong>und</strong> gut gewürzt,<br />

ein Stück Fleisch aber auch, das auch andere<br />

inzwischen so auf den Teller bringen. Das gilt<br />

übrigens auch für »Männersteaks« oder »Mädels<br />

Burger«, feinste Rindfleischprodukte, die<br />

wie das »Wellness-Steak« im Humberto auf der<br />

Karte stehen. In der Mainzer Altstadt hat<br />

man das gastronomische Story Telling perfektioniert.<br />

Und recht märchenhaft ist auch das<br />

Ambiente. So wurde der ehemaligen Bierkneipe<br />

ein Ethno-Mäntelchen umgehängt, zu dem ein<br />

weißes, großes Büfett ebenso gehört, wie die<br />

golden wirkenden Stühle. Der Einfrau-Service<br />

ist wie immer fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> perfekt, allerdings<br />

trüben die in die Jahre gekommenen <strong>und</strong> bei<br />

unserem Besuch zur Hälfte verstopften Toilettenanlagen<br />

die Servicenote.<br />

Meine Fleischstückchen liegen auf einem<br />

Beet grüner Salatblätter, zusammen mit Maiskörnern<br />

<strong>und</strong> Paprikastückchen, denen das süßliche<br />

Dressing Geschmack verleiht. Einfache Beilagen<br />

sind das, mit denen man nicht gewichten<br />

kann – allenfalls mit dem Fleisch. Die Auswahl<br />

an offenen Weinen ist klein, Rheinhessen ist u.a.<br />

mit Angeboten aus den Häusern Manz, Mattern<br />

<strong>und</strong> Bettenheimer vertreten. Zum Fleisch gönnen<br />

wir uns einen kleinen Roten, einen Biowein<br />

namens Crescendo 2013 aus dem Hause Schönhals<br />

(4,00 €), eine Cuvée aus neuen Sorten, die<br />

schmeckt, der allerdings, wie manchen Bioweinen,<br />

die kellermeisterliche Handschrift fehlt.<br />

Zum Abschluss freue ich mich auf »Schokoladen-Splitter<br />

nach Schweizer Rezeptur« (3,10 €),<br />

die sich als ein Teller voller Bruchschokolade<br />

entpuppen.<br />

HUNDERTGULDENMÜHLE<br />

Mühle 2 | 55437 Appenheim | Tel. 06725 999 0210<br />

www.100Guldenmuehle.de<br />

Geöffnet: Mi-Fr ab 17 Uhr | Sa im Sommer ab 14.30<br />

im Winter ab 16:30 Uhr | So. <strong>und</strong> Feiertage 11.30 bis 14 Uhr<br />

<strong>und</strong> 17 bis 21.45 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 7,00-14,00 € | Hauptspeise: 12,00-25,00 €<br />

Dessert: 7,00-8,00 € | Offener Wein: 3,80-7,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,1<br />

Kappen 8<br />

»Wow«, entschlüpft es meiner Begleitung,<br />

»ist das schön hier«. Der Garten, am Fuße<br />

des Weinbergs H<strong>und</strong>ertgulden, ist umgeben<br />

von üppiger Blütenpracht: Rosen, Malven,<br />

dazwischen duftende Kräuter, Weinranken<br />

<strong>und</strong> knorrige Apfelbäume. Drinnen: Dunkles<br />

Fachwerk, heller Holzboden. Zu dem urigen<br />

Charme gesellen sich frische Farben – ein<br />

knallrotes Sofa, grüne Gardinen. Alles wirkt<br />

luftig <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> bekommt durch die prächtigen, historischen<br />

Öfen einen nostalgischen Touch.<br />

Wir sind zu Gast bei Eva Eppard in der H<strong>und</strong>ertguldenmühle. Das<br />

2014 eröffnete <strong>Restaurant</strong> der bekannten Spitzenköchin ist ein<br />

echtes Juwel. Vom Ambiente her für uns das Highlight der Testsaison.<br />

So liebevoll Eppard ihre Stube eingerichtet hat, so fre<strong>und</strong>lich<br />

empfängt sie uns persönlich <strong>und</strong> geleitet zu Tisch. Kaum sitzen wir,<br />

gibt es noch warmes, duftendes Graubrot mit einem cremigen<br />

Kräuterquark als kleine Begrüßung. Die Frage nach einem Aperitif<br />

beantworten wir mit »Ja«: Ein feiner 2015 Rieslingsekt vom Weingut<br />

Gutzler (0,1l/5,50 €) ist schnell gebracht.<br />

Ein Blick auf die Karte offenbart: Hier wird rheinhessisch auf hohem<br />

Niveau gekocht – mit mediterranen Einsprengseln, ohne viel<br />

Schnickschnack. Wir ordern ein Rindercarpaccio (14,00 €), das mit<br />

Hüttenkäse <strong>und</strong> Oliven überrascht. Auch der süß-säuerliche Krautsalat<br />

ist ungewohnt, insgesamt aber eine gelungene Interpretation<br />

der klassischen Antipasta. Meine Begleiterin wählt den lauwarmen<br />

Pulposalat (14,00 €), der auf der Zunge zergeht <strong>und</strong> mit halbierten<br />

Pellkartoffeln, schwarzen Oliven <strong>und</strong> einigen Wildkräutern serviert<br />

wird.<br />

Es folgt ein gegrillter Schweinebauch auf Balsamicolinsen<br />

(18,00), dazu zweierlei Wurzelgemüse <strong>und</strong> Rosmarinjus sowie ein<br />

perfekt rosa gebratenes Thunfischsteak (25,00 €), das von einer<br />

lauwarmen Avocado-Tomatensalsa <strong>und</strong> Limonenschaum umschmeichelt<br />

wird. Das bringt etwas Frische <strong>und</strong> Säure: delikat.<br />

Auch das Schweinefleisch ist von bester Qualität <strong>und</strong> stammt aus<br />

der Region. Die Linsen sind bissfest, ebenso wie das Gemüse. Wir<br />

sind zufrieden.


Aus der Weinkarte – auch sie in der Region verwurzelt – genießen<br />

wir einen trockenen Riesling vom Appenheimer Weingut Bischel<br />

(0,2l/4,90 €) – mit toller Frucht <strong>und</strong> spritzig-mineralischer Säure, sowie<br />

einen Chardonnay von Gutzler (0,2l/6,80 €), der mit Aromen von<br />

Pfirsich <strong>und</strong> Maracuja nicht geizt.<br />

IL MONDO<br />

Pianobar | <strong>Restaurant</strong><br />

Kurmainzstr. 24 | 55126 Mainz (Finthen)<br />

Tel. 06131 604352 | www.ilmondo-mainz.de<br />

Geöffnet: Di-Fr, So 12-14.30 u. 18-23 Uhr<br />

Sa 18-23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 7,50–16,90 € | Hauptspeise: 7,50-37,50 €<br />

Dessert: 6,50-9,00 € | Offener Wein: 5,40-6,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 7,5<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,9<br />

Kappen 8<br />

Das Il Mondo wird gelegentlich als »Edelitaliener«<br />

bezeichnet <strong>und</strong> das kann man gelten<br />

lassen. Bereits von außen sieht man, dass hier<br />

jemand mit großer Ambition sein <strong>Restaurant</strong><br />

eröffnet <strong>und</strong> auch in die äußere <strong>und</strong> innere Gestaltung<br />

viel investiert hat. Heraus sticht die<br />

aufwändige Beleuchtung der Fassade. An warmen<br />

Abenden ist der Garten mit Springbrunnen<br />

<strong>und</strong> Arkaden ein schönes Erlebnis. Und im<br />

<strong>Restaurant</strong> fällt die Gestaltung mit schweren Vorhängen, Bruchsteinwand,<br />

venezianischen Masken <strong>und</strong> den gepolsterten Stühlen auf.<br />

Durch eine Glasplatte auf dem Boden lassen sich Weinvorräte im alten<br />

Gewölbekeller bestaunen.<br />

Der Service ist auf eine angenehme Art fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> professionell.<br />

Sehr schnell wird auf jeden Wunsch der Gäste reagiert. Die<br />

Karte ist sehr umfangreich <strong>und</strong> bietet die charakteristischen Gerichte<br />

aus verschiedenen Regionen Italiens. Neben dem unvermeidlichen<br />

Italienisch ist neben Deutsch auch eine Übersetzung ins Englische<br />

eingefügt. Außer den Spezialitäten der Saison (in Finthen zur Spargelzeit<br />

ist das auch für den Italiener ein Muss, dass das königliche<br />

Gemüse auf der Karte zu finden ist), werden die Teigwaren in einigen<br />

Varianten <strong>und</strong> natürlich Holzofenpizzen, Bistecca (Rumpsteaks) <strong>und</strong><br />

verschiedene Fischsorten angeboten. Als Gruß aus der Küche bekomme<br />

ich sogleich vier Brotsorten mit einem Klecks Trüffel-Mayonnaise,<br />

Olivenöl <strong>und</strong> einer Tomatenchilisauce. Aus der umfangreichen<br />

Weinkarte mit vorwiegend italienischen Tropfen wähle ich einen offenen<br />

Rotwein, Barbera D.O.C. aus dem Piemont mit kräftig angenehmer<br />

Struktur (0,1l-3,70€). Eine schöne Idee <strong>und</strong> als sehr aufmerksam<br />

empfinde ich es, dass mein Glasuntersetzer mit dem bestellten Wein<br />

identisch ist, inclusive der korrekten Beschreibung zum Barbera.<br />

Als Vorspeise nehme ich die vom Haus auf der Karte empfohlene<br />

»Antipasto della Casa«, (14,50€) mit Vitelli tonnato, Carpaccio <strong>und</strong><br />

Parma-Schinken mit Foccacia-Brot. Das Brot ist erstaunlich kräftig,<br />

luftig gut aufgegangen <strong>und</strong> lecker mit Rosmarinnadeln bestreut.<br />

Kalbfleisch, Schinken <strong>und</strong> das Rinderfilet sind von guter Qualität.<br />

Auch Geschmack <strong>und</strong> Präsentation überzeugen, wenn auch die<br />

Preise insgesamt nicht ohne Anspruch sind. Von der günstigsten Variante<br />

(Bruschetta 7,50€) bis zum Insalata »Il Mondo« (14,50€) wird<br />

ein oberes Niveau angestrebt.<br />

Zum Hauptgang nehme ich die Tortiglioni all'Arrabbiata (12,50€),<br />

Tortiglioni-Nudeln mit Tomatensoße mit frischen Tomaten, Oliven<br />

<strong>und</strong> gehackten Zwiebeln die leider nur »etwas« scharf sind. Die Miniportion<br />

ist für den Nudelfre<strong>und</strong> wirklich etwas klein ausgefallen, wird<br />

aber gut inszeniert präsentiert <strong>und</strong> kommt perfekt »al dente« daher.<br />

Das Il Mondo bleibt für die Fre<strong>und</strong>e der italienischen Küche ein guter<br />

Tipp für einen klassischen Abend in der gehobenen Variante.<br />

kallweit-design.de<br />

Eleganz heißt,<br />

nicht ins Auge zu fallen,<br />

sondern im Gedächtnis<br />

zu bleiben.<br />

Mit allen Sinnen genießen Sie im<br />

<strong>Restaurant</strong> ADAGIO kreave Ideen <strong>und</strong><br />

frische Zutaten in elegantem Ambiente<br />

mit einer Prise modernem<br />

Luxus. Hier erobern die ATRIUM-<br />

Tafelkünstler die Gunst ihrer Gäste mit<br />

einer raffiniert komponierten, regional<br />

akzentuierten Küche, erlesenen<br />

Weinen <strong>und</strong> erstklassigem Service,<br />

der stets in guter Erinnerung bleibt.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch,<br />

täglich ab 18:00 Uhr.<br />

Flugplatzstraße 44 . 55126 Mainz<br />

Tel. 06131 491-0 . Fax 06131 491-128<br />

info@atrium-mainz.de<br />

www.atrium-mainz.de


38<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

IL QUADRIFOGLIO<br />

Heidesheimer Str. 1 | 55124 Mainz<br />

Tel. 06131 45195 | www.quadrifoglio-mainz.de<br />

Geöffnet: Mo, Mi, Do, Fr 12-14.15 u.<br />

18-23 Uhr | Sa 18-23 Uhr, So 12-14.15 u.<br />

18-23 Uhr | Ruhetag: Di<br />

Vorspeise: 4,80-17,50 € | Hauptspeise:<br />

13,80-34,00 € | Menü: 39,00 € | Dessert:<br />

5,50-9,50 € | Offener Wein: 4,20-7,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 7,0<br />

Gesamtnote Ø 7,3<br />

Kappen 7<br />

»Endlich wieder italienisch!«,<br />

ruft meine Begleitung,<br />

als ich ihr einen<br />

Testabend im Quadrifoglio<br />

vorschlage. Das <strong>Restaurant</strong><br />

in Gonsenheim<br />

hat sich über die Jahre<br />

einen Ruf als authentischer<br />

Italiener erarbeitet<br />

– zu Recht, wie wir finden. Kleine Vorjahresfehler<br />

scheinen ausgemerzt.<br />

Das fängt bei der herzlichen Begrüßung an,<br />

geht über das Bella-Italia-Ambiente im Gastraum<br />

– helle, leuchtende Farben, schneeweiß<br />

gedeckte Tische, eine Fischtheke als Hingucker,<br />

darauf Tunfisch, Hummer oder Zander zur Auswahl<br />

– <strong>und</strong> endet bei der Karte. Die umfasst<br />

satte 74 Speisen – vom klassischen Rindercarpaccio,<br />

über Spaghetti all arrabiata, zu Saltimbocca<br />

oder Branzino bis zur Tiramisu.<br />

Dazu kommen Empfehlungen des Küchenchefs,<br />

denen wir uns gerne anschließen, also<br />

werden ein Thunfischtatar mit Zwiebeln<br />

(16,50 €) geordert <strong>und</strong> Pfifferlinge in Calvados<br />

(14,50 €). Der Fisch von bester Qualität bekommt<br />

durch die Zwiebeln eine leicht bittersüße<br />

Note, die Pilze haben für meinen Geschmack<br />

ein bisschen zu tief ins Glas geschaut,<br />

der Brand dominiert doch sehr.<br />

Dafür ist der saftige Seeteufel auf gegrillter<br />

Ananas (25,00 €), nicht nur perfekt gebraten,<br />

sondern auch harmonisch im Zusammenspiel<br />

mit der Süße der Frucht. Und das Lammkotelett<br />

mit Ofenkartoffeln <strong>und</strong> Oliven (19,80 €) gewinnt<br />

mit mediterranen Kräutern <strong>und</strong> zarter Knoblauchnote,<br />

hat außen eine schöne Kruste <strong>und</strong><br />

ist innen noch leicht rosa. Es duftet nach Thymian,<br />

Oregano <strong>und</strong> Rosmarin.<br />

Zum Dessert gibt es eine Panna Cotta mit frischen<br />

Erdbeeren (8,50 €) sowie ein Schokoladentörtchen<br />

mit flüssigem Kern (9,50 €), darauf<br />

ein paar Johannisbeeren. Geschmacklich haben<br />

wir auch hier nichts einzuwenden, die Panna<br />

Cotta ist cremig, die Erdbeeren exzellent, das<br />

Törtchen ein Gaumenschmeichler.<br />

Dass ein italienisches <strong>Restaurant</strong> bei der<br />

Weinkarte ganz auf die heimischen Produkte<br />

setzt, ist mehr als verständlich – zumal es mit<br />

Gaja <strong>und</strong> Sassicaia ein paar echte Kracher gibt.<br />

Auch bei den Offenen sind ein paar gute Tropfen<br />

dabei: Ein Antinori aus der Toskana zum<br />

Beispiel oder ein süffiger Vermentino.<br />

IM ALTEN GUTSHOF<br />

Obergasse 6 | 55296 Harxheim<br />

Tel. 06138 6063 | www.im-alten-gutshof.de<br />

Geöffnet: Di-Fr ab 18 Uhr | Sa ab 17 Uhr<br />

So u. Feiertag 12-15 u. 16.30-24 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 6,50-8,90 € | Hauptspeise: 8,90-20,90 €<br />

Tagesgericht: 10,00-20,00 € | Dessert: 5,00-7,00 €<br />

Offener Wein: 3,00-5,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 6,5<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,3<br />

Kappen 7<br />

Harxheim ist ein beschauliches Weindorf<br />

im Landkreis Mainz-Bingen, in dem – so<br />

steht es auf der Internetseite der Gemeinde –<br />

seit 767 Reben angebaut werden. Hier<br />

haben sich Carmen Gerber <strong>und</strong> Günther<br />

Hammen eine Weinstube eingerichtet in<br />

einem w<strong>und</strong>erschönen Gebäude aus dem<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Wir treffen an einen kühlen Sommerabend<br />

im Hof ein. Überall grünt <strong>und</strong> blüht es: Efeu, Malve, Rose, aber auch<br />

prächtige Palmen gedeihen im Schutz der alten Mauern. Uns jedoch<br />

ist es zu kühl <strong>und</strong> wir suchen Platz in der Stube, die ein<br />

fre<strong>und</strong>liches, rustikal-ländliches Ambiente ausstrahlt.<br />

Ähnlich präsentiert sich die Karte: Es gibt deftige Winzergerichte<br />

wie Hacksteak mit Zwiebeln oder Schweinemedaillons, aber<br />

auch mediterranen Brotsalat oder Rindercarpaccio.<br />

Wir teilen uns einen gemischten Vorspeisenteller (12,50 €):<br />

Fleischbällchen in Tomatensauce, Brotsalat, Grill-Gemüse, getrocknete<br />

Tomaten mit Ziegenkäsecreme, Lachsröllchen, Salat, Schinken.<br />

Die Portion ist ordentlich, reicht allemal für Zwei, aber die<br />

Qualität kann nicht überzeugen: Es fehlt den einzelnen Komponenten<br />

an Würze, dass verwendete Öl ist schlicht geschmacklos.<br />

Etwas mehr Glück haben wir mit dem zweiten Gang: gratinierter<br />

Ziegenkäse mit Lavendelhonig <strong>und</strong> hausgebackenem Brot, dazu<br />

ein Salat mit fruchtiger Himbeervinaigrette (8,50 €) <strong>und</strong> in Rotwein<br />

geschmorte Rinderbäckchen mit Marktgemüse <strong>und</strong> Pommes


Dauphine. Die Kombi Ziege – Honig – Himbeere – ist ausgesprochen<br />

gelungen, der Salat marktfrisch. Auch die Rinderbäckchen sind<br />

zart <strong>und</strong> werden von einer kräftigen Sauce umspielt. Karotten <strong>und</strong><br />

Selleriestreifen sind knackig, der Brokkoli jedoch hätte etwas mehr<br />

Biss vertragen.<br />

Richtig zufrieden waren wir mit der Weinauswahl: Hier gibt es<br />

für jeden Geschmack günstige Tropfen – meist aus dem Rheinhessischen,<br />

aber auch aus Franken oder dem Rheingau. Uns m<strong>und</strong>ete<br />

eine Riesling-Spätlese von Hemmes mit frischer, harmonischer<br />

Säure <strong>und</strong> ein geschmeidiger Spätburg<strong>und</strong>er vom Weingut Fleischer<br />

aus Hechtsheim (02l/5,50 €).<br />

Ein Nachtisch passte nicht mehr – obwohl Crème Brulée von der<br />

Tonkabohne mit Sauerkirscheis verlockend klang. Ein Espresso mit<br />

schöner Crema beschloss deshalb das Mahl <strong>und</strong> den insgesamt<br />

schönen Abend.<br />

IM HERZEN AFRIKAS<br />

Gaustr. 38 | 55116 Mainz | Tel. 06131 3808111<br />

www.im-herzen-afrikas.de<br />

Geöffnet: Di-Sa 18-1 Uhr | So 16-22 Uhr<br />

Ruhetag: Mo | Reservierung nur tele -<br />

fonisch: Mo 12-20 Uhr, Di-So 10-23 Uhr<br />

Vorspeise: 5,00 € | Hauptspeise: 6,00-<br />

10,00 € | Dessert: 2,60-2,90 € | Offener<br />

Wein: 4,50-6,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 6,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,4<br />

Kappen 7<br />

»Ein Schritt überbrückt<br />

4800 Kilometer« – so haben<br />

es die Macher des<br />

<strong>Restaurant</strong>s einmal formuliert.<br />

Und in der Tat:<br />

Wer die Schwelle zum<br />

Herzen Afrikas in der<br />

Mainzer Gaustraße nahe<br />

der Stephanskirche überschreitet,<br />

ist mittendrin in Eritrea. Man sitzt auf<br />

dem Boden auf bunten Teppichen <strong>und</strong> Kissen<br />

oder auf grob geschnitzten Bänken. Die Wände<br />

sind mit Stofftüchern behangen oder mit Mustern<br />

im Afrika-Look bemalt, die Decke ist stilecht<br />

mit Lehm ausgekleidet: ein Mix aus ostafrikanischer<br />

Strohhütte <strong>und</strong> kolonialer Lodge.<br />

Wir nehmen auf dem Boden Platz <strong>und</strong> studieren<br />

die kleine Karte: Es gibt eine Vor- <strong>und</strong> zwei<br />

Nachspeisen, je fünf Fleisch- beziehungsweise<br />

Veggi-Gerichte, die man als gemischten Teller<br />

ordern kann. Dazu reicht man hier Injera: ein<br />

hausgebackener glutenfreier Maismehlfladen,<br />

der auch als Besteck dient, denn hier isst man<br />

mit den Fingern.


40<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Zum Einstieg probieren wir den Humus<br />

(5,00 €). Frisch angemacht mit Olivenöl <strong>und</strong> mit<br />

Berbere gewürzt. Die Mischung aus Chili, Paprika<br />

<strong>und</strong> Bockshornklee kommt bei mir gut an,<br />

meine Begleitung mag es lieber orientalisch<br />

pur: Geschmackssache. Danach ordern wir Zigni<br />

Begie (9,00 €), geschnetzeltes Rindfleisch in<br />

scharfer Soße <strong>und</strong> Ful (8,50 €), ein Mix aus<br />

Bohnen, Paprika, Feta, Zwiebeln, mit Kreuzkümmel<br />

gewürzt <strong>und</strong> mit reichlich Öl. Da die Weinkarte<br />

mit je einem Weißen, Roten <strong>und</strong> Rosé<br />

(0,2l/5,80 €) aus Südafrika eher bescheiden<br />

ist, bestellen wir dazu lieber je ein Pempe<br />

(0,33l/3,50 €), ein naturtrübes helles Bier.<br />

Nach kurzer Wartezeit kommen Getränke <strong>und</strong><br />

Speisen. Das Rindfleisch ist zart <strong>und</strong> von guter<br />

Qualität, die Sauce aber höllisch scharf. So richtig<br />

entwickeln können sich die Aromen bei mir<br />

nicht. Anders der Gemüsemix: Hier sorgt der<br />

gekonnt dosierte Kreuzkümmel für ein wärmendes,<br />

aber nicht brennendes Gefühl im Magen,<br />

der Feta gibt einen frischen Akzent. Das leicht<br />

hopfige, erfrischende Bier passt zudem ausgezeichnet.<br />

Zum Nachtisch empfiehlt uns der flotte Service<br />

einmal die afrikanische Bananencreme<br />

(2,60 €). Ein weiser Entschluss, denn die Nachspeise<br />

ist unglaublich mächtig, aber dank des<br />

cremig-sahnigen Geschmacks jede Kalorie wert.<br />

der aufmerksame, umsichtige Service empfängt uns sogleich zuvorkommend<br />

<strong>und</strong> beglückt uns wenig später mit einer Crème von<br />

Sellerie <strong>und</strong> Apfel, getoppt von einem Hauch Kaffee als Gruß aus<br />

der Küche.<br />

Aber auch das Studium der Weinkarte, die Gewächse aus allen<br />

italienischen Provinzen bereit hält, sowie der Speisekarte hebt die<br />

Stimmung. Neben der ausgefeilten Standardkarte gibt es immer<br />

aktuelle Empfehlungen, die sich an der jeweiligen Saison orientieren.<br />

Ausgezeichnete Qualität <strong>und</strong> Frische sind hier eine Selbstverständlichkeit<br />

<strong>und</strong> so genießen wir als erstes etliche hausgemachte,<br />

geschmacklich zarte Antipasti von Gemüse <strong>und</strong> Fisch, ergänzt<br />

durch pikante Oliven aus der italienischen Vitrine (14 €).<br />

Immer wieder prima schmeckt dazu der kräftige sizilianische<br />

2015er Castello Svevo, Bio (0,1l-3,60 €). Auch unser alter Bekannter<br />

aus den Marken, der Leo Guelfus Rosso Piceno Superiore, Bio, ist<br />

wieder mit dabei (0,1l-4,50 €). Die vollm<strong>und</strong>ige, samtige Ausgabe<br />

von 2011 mit der leichten Säure im Abgang gefällt uns diesmal besonders<br />

gut. Er schmiegt sich elegant an die Vorspeise, ein leichtes,<br />

zurückhaltend gewürztes Rindertatar mit einer Büffelmozzarellafüllung,<br />

das mit dem säuerlichen Artischockencarpaccio <strong>und</strong><br />

dünnen Scheiben vom Pecorinokäse mit schwarzem Pfeffer übermahlen<br />

eine w<strong>und</strong>erbare Kombination bildet (16€). Eine reichhaltige,<br />

geschmackvolle Minestrone sättigt für’s erste sehr angenehm<br />

(6,50 €).<br />

Als Pastagericht gibt es sanfte, mit Ziegenkäse gefüllte Ravioli in<br />

einer leichten Saubohnensauce unter roter Bete, geriebenem Pecorino<br />

<strong>und</strong> Zitronenzesten, die dem Gericht leider als einzige einen<br />

pikanten Anstrich verleihen (14 €). Auch zu den Kräutergnocchi mit<br />

Oliven, Tomaten <strong>und</strong> Garnelen hätte uns z.B. ein wenig Schärfe<br />

besser gefallen (14,50 €). Optisch eindrucksvoll dargeboten – wie<br />

alle Speisen – genießen wir schließlich ein großes Tournedo vom<br />

Kalbsfilet, gekrönt von einer dicken Bärlauchkruste, dazu Kartoffelwürfel<br />

<strong>und</strong> etwas zu weiche grüne <strong>und</strong> weiße Spargel (29,50 €).<br />

Umgeben war das perfekt w<strong>und</strong>erbar gebratene Fleisch mit dem<br />

rosa Kern von einer kräftigen, geschmackvollen, sehr stark reduzierten<br />

Rotweinsauce mit schmelzigen Schalotten. Wir sind sehr<br />

zufrieden mit diesem schönen Gericht.<br />

Das Incontro hat nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. Karte,<br />

Essen, Weine, Service – der uns während des gesamten Essens vorbildlich<br />

umsorgte – bilden eine Einheit <strong>und</strong> schaffen Zufriedenheit<br />

beim Gast. Essen macht hier immer wieder Spaß.<br />

INCONTRO<br />

Augustinerstr. 57 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 238 221<br />

www.incontro-ristorante.de<br />

Geöffnet: Di-So 11.30-24 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 5,50-16,00 € | Pasta: 8,90-<br />

25,00 € | Hauptspeise: 21,50-33,00 €<br />

Menü: 49,00/61,00 € | Dessert: 2,00-9,00 €<br />

Offener Wein: 4,40-9,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 9,0<br />

Trinken 9,0<br />

Service 9,0<br />

Ambiente 9,0<br />

Preis/Leistung 9,0<br />

Gesamtnote Ø 9,0<br />

Kappen 9<br />

Ein w<strong>und</strong>erschöner<br />

großer Topf voller weißer<br />

Orchideen empfängt uns<br />

auf dem Tresen des Incontro.<br />

Es macht immer<br />

wieder Spaß, den weiß<br />

eingedeckten, dezent farbenfrohen<br />

Gastraum des<br />

Incontro zu betreten <strong>und</strong>


KAUPERS RESTAURANT<br />

IM KAPELLENHOF<br />

Kapellenstr. 18a (Zufahrt Kirschgartenstr. 13)<br />

55278 Selzen | Tel. 06737 8325<br />

www.kaupers-kapellenhof.de<br />

Geöffnet: Fr u. Sa 19-24 Uhr, So-Di 19-23 Uhr<br />

Ruhetag: Mi u. Do<br />

Vorspeise: 24,00-27,00 € | Hauptspeise: 45,00 €<br />

Menü: 86,00-116,00 € | Dessert: 14,00 € <strong>und</strong> ab 16,00 €<br />

Offener Wein (0,1 l): 6,50-10,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 10,0<br />

Trinken 9,5<br />

Service 10,0<br />

Ambiente 9,0<br />

Preis/Leistung 7,0<br />

Gesamtnote Ø 9,1<br />

Kappen 9<br />

Nach einer etwas verschlungenen Anfahrt<br />

stehen wir in Kaupers w<strong>und</strong>erschön ausgebautem<br />

Dachgeschoss unter einem groß -<br />

artigen Sternenhimmel, den haben sich die<br />

Kaupers als Erinnerung an den Sommer von<br />

ihrer großzügigen Dachterrasse nach drinnen<br />

unter das Gebälk »geholt«. In der Küche<br />

schwebt derweil der Stern über Sebastian<br />

Kauper <strong>und</strong> seiner außerordentlichen Kochleistung,<br />

der mit seiner Philosophie der gekonnt puristischen <strong>und</strong><br />

ursprünglichen Zubereitung einfacher heimischer Produkte den<br />

Nerv der Zeit (zurück zu Natürlichkeit?) durchaus getroffen hat<br />

<strong>und</strong> auf die wir uns heute einlassen wollen, obwohl sich daran »die<br />

Geister scheiden«, da der Einsatz preiswerter Produkte bei vielen<br />

Leuten Grübeleien über das angebotene Preis/Leistungsverhältnis<br />

wachruft. Seine Lebensgefährtin Nora Breyer teilt mit ihm die<br />

Begeisterung für die ländlichen Produkte im eigenen Garten <strong>und</strong><br />

bildet als gelernte Köchin durch ihren lebhaften, fre<strong>und</strong>lichen,<br />

kenntnisreichen Service (Küche, Käse, Weine) die Seele des abendlichen<br />

Ereignisses. (Dass Nora Breyer auch gelernte Schreinerin<br />

ist, erklärt die üppige, gemütliche Holzausstattung des Raums.)<br />

Der Inhalt der Speisekarte ist das Menü, das man von 5 bis 7<br />

Gängen variieren kann (alle Gerichte sind aber auch à la carte zu<br />

haben) <strong>und</strong> dem die Weinbegleitung (jeweils 0,1l – für Autofahrer<br />

0,05l) gut passt. In der sehr umfangreichen<br />

Weinkarte präsentiert das Lokal die Erzeugnisse<br />

sämtlicher rheinhessischen Winzer von Rang<br />

<strong>und</strong> Namen aus der näheren <strong>und</strong> weiteren Umgebung,<br />

daneben gibt es Weine von der Mosel,<br />

der Saar, der Nahe, der Pfalz, das Ausland ist<br />

ebenfalls vertreten mit Frankreich, Italien, Kalifornien,<br />

Spanien, Österreich. Zu w<strong>und</strong>erbar<br />

knusprigem, frischen, selbst gebackenen Landbrot<br />

genießen wir luftig aufgeschlagene Butter<br />

mit karamellisierter Molke <strong>und</strong> eine ebenso luftige<br />

gewürzte Butter mit Liebstöckel, Senfsaat<br />

<strong>und</strong> Kreuzkümmel, beide ein kleiner Traum. Das<br />

Weingut Wittmann besticht daneben mit den<br />

Champagneraromen seines Pinot brut nature.<br />

Wir haben uns heute für das 5-gängige Menü<br />

entschieden. Ein feiner Streifen von der Renke<br />

aus dem Laacher See, auf der Haut gebraten,<br />

darunter roh <strong>und</strong> von rauchigem Aroma, begleitet<br />

von gelbem Rogen, wird getragen von einem<br />

Salat aus marinierten Feldkörnern (Urdinkel,<br />

Champagnerroggen, Sommeremmer), ist um -<br />

geben von einer Zitronenvelouté <strong>und</strong> gekrönt<br />

von Glücksklee <strong>und</strong> Vogelmiere (27 €). In einer<br />

intensiven Crème von puren Pfifferlingen ruht<br />

ein zart gerösteter Serviettenknödelwürfel,<br />

darüber ein krosser Brotraviolo mit einer lebhaften<br />

Schwammerlfüllung, dabei etliche sautierte<br />

Pfifferlinge <strong>und</strong> Stückchen vom Steinpilz,<br />

begleitet von kalt gerührten Wildpreiselbeeren –<br />

der Herbst auf dem Teller (24 € ). Eine vorzügliche,<br />

hausgemachte, kleine Wildschweinbratwurst<br />

gesellt sich zu einer im Ganzen gebackenen,<br />

aromatischen Selzer Feldzwiebel, die zart<br />

schmelzend ist <strong>und</strong> so wohl selten gegessen<br />

wird (26 € ).


42<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Den Hauptgang bilden heute zwei halbe Tran -<br />

chen vom zarten, rosa Entrecôte vom Wiesenkalb,<br />

ein hauchdünnes Scheibchen vom pochierten<br />

Kalbskopf, nussiges geröstetes Topinambur ,<br />

dunkelgrüne, sehr intensive Petersiliencrème<br />

<strong>und</strong> die passende Kalbsjus (45 €). Das Sorbet<br />

von der Landgurke mit Sauerrahm <strong>und</strong> etwas<br />

Wacholder war zart <strong>und</strong> vollm<strong>und</strong>ig (4,50 €) –<br />

sehr schön dazu der kleine Gin tonic mit dem<br />

eingelegten Ingwer. Eine Auswahl feiner <strong>und</strong><br />

kräftiger Biokäse von Ziege, Schaf <strong>und</strong> Kuh zu<br />

köstlichen, knusprigen Schwarzbrotscheibchen<br />

(5€ Aufpreis auf den Menüpreis) r<strong>und</strong>ete neben<br />

einem Savarin mit gerösteten Körnern vom Liebesgras,<br />

einem Zwetschgensorbet <strong>und</strong> etwas<br />

eingelegter Zwetschge (14 €) unser Menü ab.<br />

Nicht unerwähnt bleiben dürfen die ausgezeichnet<br />

passenden Weine, die uns neben den<br />

optisch ansprechenden Tellern mit ausführlichen<br />

Erklärungen kredenzt wurden. Da waren<br />

z.B. der frische Riesling Pittermännchen vom<br />

Weingut J.B. Schäfer, Nahe, aus dem Jahr 2011,<br />

die sehr fruchtige Scheurebe 2016 vom Weingut<br />

Achenbach, Wonsheim, der w<strong>und</strong>erbare Sylvaner<br />

von der Dünnbach 2014 vom Weingut Michael<br />

Teschke, Laurenziberg, vom Weingut Carsten<br />

Lamberth, Ludwigshöhe, stammte der<br />

Pinot noir 2012 très fins trocken, der uns mit<br />

seiner Sanftheit <strong>und</strong> seiner Vollm<strong>und</strong>igkeit zum<br />

Hauptgang <strong>und</strong> zum Käse erfreute.<br />

Etwas ratlos verließen wir das Kaupers. Einerseits<br />

konnten wir eine hervorragende Handwerksleistung<br />

genießen, denn wenn man sich auf<br />

die Hausphilosophie einlässt, erlebt man eine puristische<br />

Küche, die einfache, alltägliche Produkte<br />

der heimischen Umgebung auf das Allerfeinste<br />

zubereitet. Andererseits brachten uns die<br />

minimalisierten preiswerten Speisen ins Grübeln:<br />

ein Renken-»Bleistift« für 27 €, eine Bratwurst in<br />

Fingergröße in einer Selzer Gartenzwiebel für 26<br />

€? Rechtfertigt eine 1 cm dicke Scheibe vom Entrecôtebraten<br />

den Preis von 45 €? Das mikroskopisch<br />

fein geschnittene Scheibchen vom Kalbskopf<br />

hilft da auch nicht weiter… Natürlich<br />

orientieren sich die Preise an den »gängigen«<br />

Preisen in der Sterneküche. Dort stehen aber<br />

den Preisen ausgesuchte <strong>und</strong> hochpreisige Materialien<br />

gegenüber. Auch aufgr<strong>und</strong> der einfachen<br />

<strong>und</strong> preiswerten Materialien scheint hier das<br />

Preis/Leistungs-Verhältnis etwas in Schieflage.<br />

LANDGASTHOF<br />

KIRSCHGARTEN<br />

Kleine Hohl 2 | 55263 Wackernheim<br />

Tel. 06132 899790 | www.landgasthofkirschgarten.de<br />

Geöffnet: Mo-Sa 18-21.30 Uhr | So 12-14 Uhr u. 18-20.30 Uhr<br />

Vorspeise: 4,50-12,50 € | Hauptspeise: 10,50-22,50 €<br />

Dessert: 3,50-8,50 € | Offener Wein: 2,50-6,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 7,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,7<br />

Kappen 8<br />

Diesmal habe ich in der Gaststube des<br />

Kirschgartens Platz genommen in der guten<br />

Stube des Wackernheimer <strong>Restaurant</strong>s sozusagen,<br />

die eigentlich für Geselligkeiten gedacht<br />

ist. Große rustikale Holztische mit<br />

Skulpturen <strong>und</strong> Kerzen stehen hier, an den<br />

Wänden hängen gefällige Holzschnitte. Eine<br />

Mischung, die stimmt <strong>und</strong> in der ich mich<br />

gleich wohlfühle. Zwei junge Service-Kräfte<br />

bringen mir die Karte, woraufhin ich denen auch meine Bestellung<br />

aufgebe. Gleich darauf aber kommen sie zurück mit dem Hinweis,<br />

dass nur die Chefin aquirieren dürfe. Also nimmt die Grand Dame<br />

des Hauses, Marianne Küsgens, meine Bestellung entgegen.<br />

Vorweg soll es ein Kartoffelsüppchen sein, danach – so frage ich<br />

die Chefin – würde ich noch schwanken zwischen den frischen gebratenen<br />

Steinpilzen <strong>und</strong> dem Hackbraten. Ihr Rat: »Manche kommen<br />

mit dem Porsche angefahren, um den Braten zu probieren«.<br />

Also gut, dann rüste ich als VW-Fahrer mal auf. Zur Justierung der<br />

Geschmacksnerven gibt es ein paar kleine Scheiben dunklen <strong>und</strong><br />

weißen Brots, dazu eine Limettencreme, die mich ordentlich begeistert.<br />

Das ist mal etwas<br />

anderes als Quark oder<br />

Schmalz <strong>und</strong> gleich ein<br />

Gaumenkitzler.<br />

Überzeugend auch die<br />

»Rahmsuppe von Wakkernheimer<br />

Kartoffeln<br />

<strong>und</strong> Hokkaido mit Speck,<br />

Zwiebeln <strong>und</strong> Rosmarin«<br />

(6,50 €) samt Schnittlauchüberzug.<br />

Zwiebeln <strong>und</strong> Speck sorgen für den Pfiff, da spürt<br />

man die Erfahrung in der Küche. Die kommt auch dem Hauptgericht<br />

zugute. Das sind zwei saftige Hacksteaks mit Rotweinjus,<br />

Bratkartoffeln <strong>und</strong> Gemüse (10,50 €), die zu den Bestsellern in Wakkernheim<br />

zählen. Bohnen, Karotten <strong>und</strong> Paprika sind butterzart,<br />

aber nicht verkocht. Eine große Portion Speckwürfelchen sorgt dafür,<br />

dass auch die Kartoffeln einer nicht gerade geschmacksbildenden<br />

Sorte in Erinnerung bleiben. Und die dunkle Jus lässt das<br />

Fleisch noch besser zur Geltung kommen. Dazu m<strong>und</strong>et ein Sauvignon<br />

Blanc aus dem Hause Hamm (4,80 €), der mit einer feinen<br />

Stachelbeernote überzeugt.<br />

– "Herzlich Willkommen!“ im Crass<br />

Gelebte Gastlichkeit in Rheinhessen - das ist unser Motto!<br />

Sowohl in unserem <strong>Restaurant</strong>, bei Ihren Veranstaltungen, als auch im Hotel.<br />

Wir bieten rheinhessische Weinspezialitäten von regionalen Winzern –<br />

breit aufgestellt im offenen Ausschank – eine handwerklich f<strong>und</strong>ierte Küche –<br />

saisonal geprägt – zubereitet vom Team um Küchenmeister Michael Immoos,<br />

<strong>und</strong> auch unsere gemütlichen Gästezimmer werden Sie überzeugen.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch...<br />

Ihr Gastgeber Manfred Wappel<br />

»Das Crass« | Pariser Straße 129 | 55268 Nieder-Olm | Telefon: 0 61 36-8 14 480 | www.dascrass.de | info@dascrass.de


KULTURHOF<br />

ECKELSHEIM<br />

Kirchstraße 5 | 55599 Eckelsheim<br />

Tel. 06703 301 458 | www.kulturhof-eckelsheim.de<br />

Geöffnet: Mi-So 18-21.30 Uhr, So u.<br />

Feiertag 11.30-14 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 4,50-8,00 € | Hauptspeise: 14,00-22,00 €<br />

Menü: 35,00 € | Dessert: 5,00-7,50 €<br />

Offener Wein: 3,20-4,10 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,6<br />

Kappen 8<br />

Die rheinhessische Schweiz mag für manchen<br />

weit außerhalb liegen, der aus der<br />

Stadt anreisen will. Aber die Fahrt in diesen<br />

idyllischen Teil Rheinhessens ist es allemal<br />

wert, wenn Landschaft, Wein <strong>und</strong> Essen zusammenpassen,<br />

wie das in Eckelsheim der<br />

Fall ist. In dem Kräuterdorf wurde vor mehr<br />

als zehn Jahren ein alter Hof umgebaut zu<br />

einer Destination für Ausstellungen, Jazzabende,<br />

Weindegustationen <strong>und</strong> Restauration der beteiligten fünf<br />

Winzer Wolf, Mann, Zöllner, Rößler <strong>und</strong> Klenk. Die ehrliche, bodenständige<br />

Küche von Alex Reiner tut ihr Übriges.<br />

Ich freue mich mit meiner Begleitung wieder einmal die Location<br />

zu genießen <strong>und</strong> wir nehmen zur Einstimmung auf Abend <strong>und</strong> Wochenende<br />

zwei Gläser Winzersekt vom Weingut Wolf (0,1l – 4,20) –<br />

ein typisches Tröpfchen, das durch die Flaschengärung <strong>und</strong> Lagedauer<br />

feine Sektperlen bietet.<br />

Die Weinkarte ist natürlich besonders durch die fünf beteiligten<br />

Winzer geprägt – sie bietet aber auch einige wenige weitere Rheinhessen-Winzer<br />

<strong>und</strong> einige Weine von der Nahe.<br />

Wir nehmen Rotweine zum Essen. Zunächst interessiert uns der<br />

St. Laurent, Weingut Rößler (0,2l – 4,10 €). Die Rebe ist einige Zeit<br />

in Vergessenheit geraten, gewinnt aber nun wieder an neuer Liebe,<br />

da sie gekonnt mit mondäner Eleganz bestechen kann. Der Wein<br />

hat eine dichte Struktur <strong>und</strong> gefällt mit seinen Hol<strong>und</strong>eraromen.<br />

Des Weiteren nehmen wir einen Spätburg<strong>und</strong>er trocken vom Weingut<br />

Mann, (0,2l – 4,20 €). Die in Deutschland am häufigsten angebaute<br />

Rebsorte ist halt immer noch mein Liebling <strong>und</strong> gehört auch<br />

zur Königsklasse der Roten in Rheinhessen. Der samtige Wein erinnert<br />

an Brombeere <strong>und</strong> Kirsch <strong>und</strong> ist mir ein guter Begleiter bei<br />

unserem Essen.<br />

Als Gruß aus der Küche bekommen wir ein kleines Stückchen<br />

Spanferkelsülze, die uns lecker <strong>und</strong> locker einstimmt. Meine Begleitung<br />

nimmt vorweg ein Kürbisrahmsüppchen mit Ingwer, Curry<br />

<strong>und</strong> Garnele (6,50 €). Die lecker gerösteten Kürbiskerne verfeinern<br />

die gut gemachte Suppe, die auch kleine knackige Kürbisstückchen<br />

enthält. Ich nehme heute voller Tatendrang das Schlemmermenü<br />

(37€). Als ersten Gang erhalte ich ein Carpaccio von roter Beete<br />

mit Ziegenkäse im Strudelteig. Das kleine Strudelteigsäckchen ist<br />

richtig knusprig, mit cremigem Käse <strong>und</strong> die<br />

dazu sehr dünn geschnittenen Beete schmekken,<br />

wie sie sollen. Den manchmal etwas starken<br />

erdigen Geschmack der Beete kann man ja<br />

durch etwas Essig zersetzen, was die Küche hier<br />

beherzigt hat <strong>und</strong> damit ein schönes Geschmackserlebnis<br />

serviert. Zum Hauptgang<br />

werden Tournedos vom Rinderfilet mit Pfifferlingen<br />

<strong>und</strong> hausgemachten Schupfnudeln angeboten.<br />

Die Nudeln lasse ich heute mal weg <strong>und</strong><br />

genieße das sehr gute Filet, das zart <strong>und</strong> rosa<br />

perfekt gegart auf dem Teller liegt. Außerdem<br />

erhält meine Begleitung »Filetwürfel Stroganoff«<br />

mit Semmelknödeln <strong>und</strong> Salat. Das Gericht<br />

ist korrekt mit zartem Filet <strong>und</strong> den obligatorischen<br />

Gurken gemacht <strong>und</strong> die Pfifferlinge<br />

sind w<strong>und</strong>erbar frisch. Der Salat schmeckt mit<br />

der reichlichen <strong>und</strong> frischen Kresse sehr leicht.<br />

Der Nachtisch ist für mich dann der Höhepunkt<br />

des Abends. Es gibt warme Topfenknödel mit<br />

Eis <strong>und</strong> Früchten. Was so unscheinbar auf der<br />

Karte klingt, gefällt mir dann doch mit Auge<br />

<strong>und</strong> Zunge ausgesprochen gut: ein w<strong>und</strong>erbar<br />

zarter, nach mildem Quark schmeckender Knödel<br />

in einer w<strong>und</strong>erbaren Vanillequarksoße <strong>und</strong><br />

dazu warme, eingelegte Pflaumen <strong>und</strong> ein lekkeres,<br />

kühles Eis. Der dreiteilige Teller präsentiert<br />

dies auch in einem schönen Outfit.<br />

Der Service im Hause ist prompt <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich,<br />

wenn auch heute nach eigenem Bek<strong>und</strong>en<br />

etwas gefordert, da der Chef in Urlaub sei. Wir<br />

finden aber dennoch, dass wir auch heute aufmerksam<br />

bedient wurden.<br />

GOLDENER<br />

HIRSCH<br />

Heimatküche<br />

Großmutters liebevolle Küche in der Mainzer Neustadt.<br />

<strong>Restaurant</strong> Goldener Hirsch • Nackstraße 16 • 55118 Mainz • www.goldener-hirsch-mainz.de • Tel. 06131-210 80 20


44<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

RESTAURANT<br />

KUPFERBERG<br />

Kupferbergterrasse 17-19 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 693 8363<br />

www.restaurant-kupferberg.de<br />

Geöffnet: tgl. 11-22 Uhr<br />

Vorspeise: 6,00-14,00 € | Zwischengerichte:<br />

12,00-17,00 € | Hauptspeise:<br />

16,00-44,00 € | Menü: 35,00-65,00 €<br />

Dessert: 7,00-9,00 € | Offener Wein:<br />

4,80-10,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,0<br />

Kappen 8<br />

Das <strong>Restaurant</strong> Kupferbergterrassen<br />

hat ein<br />

üppiges Ambiente. Über<br />

den Dächern der Mainzer<br />

Innenstadt gelegen, im<br />

traditionsreichen Sekthaus<br />

Kupferberg <strong>und</strong> ausgestattet<br />

mit einer der<br />

schönsten Parkanlagen<br />

der Landeshauptstadt empfängt uns die Terrasse.<br />

Dieser Außenbereich – als Panorama-<br />

Garten tituliert – ist eine Sensation mitten in<br />

Mainz. Die Gäste bew<strong>und</strong>ern den mäch-tigen<br />

Baumbestand <strong>und</strong> sind sich gerne bewusst,<br />

über den 60 Kellern in sieben Untergeschossen<br />

zu sitzen. Hier hatte Christian Adalbert Kupferberg<br />

1850 seine »Fabrication moussierender<br />

Weine« aufgenommen.<br />

Ich lasse mich im geschmackvoll eingerichteten<br />

<strong>Restaurant</strong> nieder. Das Haus ist gut besucht<br />

<strong>und</strong> hat sein Publikum gef<strong>und</strong>en. Die zuerst zur<br />

Hand genommene Weinkarte hat den Schwerpunkt Rheinhessen,<br />

besonders die Reben von Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Müller-Thurgau<br />

finden sich. Bei den roten Trauben bilden vor allem Dornfelder,<br />

Blauer Portugieser <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er ein starkes Sor-timent,<br />

aber auch Große Gewächse <strong>und</strong> internationale Weine sind vertreten.<br />

Die ehemalige Spitzenköchin Eva Eppard hat ihren Abschied<br />

von den Kupferbergterrassen genommen, die meisten Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter blieben dem Haus aber erhalten. Neuer<br />

Küchenchef ist seit einigen Monaten Spitzenkoch Mirco Scholz.<br />

Die Speisekarte macht einen aufgeräumten Eindruck <strong>und</strong> bietet<br />

nach eigenem Bek<strong>und</strong>en einen Schwerpunkt auf Lieferanten aus<br />

der Region. So finden wir als Vorspeisen Carpaccio vom Rinder -<br />

filet (17 €), einen Großen Gonsenheimer Blattsalat <strong>und</strong> auch wieder<br />

die Kupferberg Tapas (13 €), fünf verschiedene Leckereien aus<br />

Rheinhessen. Die Hauptgerichte sind zum einen durchaus gängige<br />

Gerichte mit kleinen pfiffigen Apercues, wie das Wiener<br />

Schnitzel mit Kartoffelsalat <strong>und</strong> Prei-selbeere (22 €) oder Flammkuchen,<br />

auch in einer mediterranen Variante (8 €), mit Rucola,<br />

Tomate <strong>und</strong> Mozzarella. Daneben finden sich auf der Karte auch<br />

der Wolfsbarsch mit Balsamicolinsen, Kartoffeln, Blutwurst <strong>und</strong><br />

Milchschaum (22 €) oder ein Kürbisrisotto mit Steinpilzen, geschmortem<br />

Kürbis <strong>und</strong> Wildkräutern (17 €), das ich mir auch<br />

zum Hauptgang bestelle.<br />

Dazu empfiehlt sich vom Weingut Guntrum, Nierstein, ein 2015er<br />

Blanc de Noir trocken, (0,1l – 4,50 €). Das ist ein schöner Wein mit<br />

dem Duft <strong>und</strong> Geschmack von reifen Himbeeren <strong>und</strong> Erdbeeren,<br />

ein w<strong>und</strong>erbarer Tropfen, wenn auch mit einem anspruchsvollen<br />

Preis.<br />

Gleich zu Beginn serviert mir der fre<strong>und</strong>liche Service vier kleine<br />

Scheiben Brot (Baguette <strong>und</strong> Kräuterbrot) mit einem Tässchen<br />

Kräutercreme.<br />

Ich nehme vorweg die Rheinhessen Tapas (13 €). Diese sind apart<br />

serviert <strong>und</strong> kommen in fünf kleinen Schälchen. Dabei ist natürlich<br />

der obligatorische Sp<strong>und</strong>ekäs‘, der authentisch schmeckt. Dazu be-


komme ich noch einen Cocktailsalat mit Krabben <strong>und</strong> Tomaten,<br />

einen leckeren, frisch schmeckenden Wurstsalat mit Gurken,<br />

Zwiebelwürfelchen <strong>und</strong> Kräutern, ein Schälchen mit geräucherten<br />

Schinkenscheiben <strong>und</strong> kleinen Melonenstückchen sowie einen<br />

Kichererbsensalat mit Radieschenstückchen, der pikant angemacht<br />

ist. Insgesamt ist es ein gelungener Vorspeisenteller.<br />

Das Risotto ist w<strong>und</strong>erbar in Aufmachung <strong>und</strong> Geschmack.<br />

Schlotzig <strong>und</strong> leicht kommt der Reis daher <strong>und</strong> die gebratenen<br />

Pilze zu den Wildkräutern bilden einen würzigen <strong>und</strong> kräftigen<br />

Kontrapunkt zu den geschmorten <strong>und</strong> zarten, cremigen Stückchen<br />

des Hokkaidokürbis.<br />

Ich bin wieder einmal begeistert vom tollen Ambiente der<br />

Kupferbergterrasse <strong>und</strong> bleibe ein Fre<strong>und</strong> dieser außergewöhn -<br />

lichen Location in Mainz.<br />

LA CASETTA<br />

Heidesheimer Straße 12a | 55124 Mainz<br />

Tel. 06131 4671-99 | www.la-casetta-mainz.com<br />

Geöffnet: Di-So 11-14.30 u. 17-23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 4,00-18,50 € | Hauptgericht: 4,70-24,80 €<br />

Dessert: 6,00-9,50 € | Offener Wein: 4,40-7,50 €<br />

Wer La Casetta am Gonsenheimer Juxplatz<br />

ansteuert, hat die Wahl zwischen einer<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

einfach eingerichteten Pizzeria im Erdgeschoß<br />

<strong>und</strong> dem edleren Ristorante oben. Die<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,0<br />

Inneneinrichtung (unten) wirkt zwar spartanisch,<br />

aber strahlt doch viel Sympathie aus.<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,6 Im Obergeschoß ist mit Fingerspitzengefühl<br />

<strong>und</strong> edlerem Outfit Klasse angesagt <strong>und</strong> aus<br />

Kappen 8<br />

dem Dachgeschoss das beste herausgeholt.<br />

Da ich an einem heißen Sommermittag Station mache, ziehe ich,<br />

wie viele andere, die schattige Terrasse vor. Sie liegt zwar direkt<br />

am Juxplatz, aber die voll eingegrünte Außengastronomie bietet<br />

dennoch ein angenehmes Ambiente. Eine Oase im sommerlichen<br />

Gonsenheim.<br />

Die Speisekarte ist klassisch italienisch <strong>und</strong> um Vollständigkeit<br />

bemüht. Allein 38 verschiedene Pizzen sind da versammelt <strong>und</strong> es<br />

gibt auch eine Tageskarte. Unter den Vorspeisen finden sich die<br />

richtig einfachen typischen italienischen Klassiker wie Caprese<br />

(13 €), Parmaschinken mit Melone (9 €) <strong>und</strong> Bruschetta (5 €), aber<br />

auch Gamberoni alla Grillia (18,50 €). Die Weinkarte ist fast ausschließlich<br />

italienisch. Allein 11 offene Weiß- <strong>und</strong> Rotweine bietet<br />

das Haus. Daneben finden sich zwölf Flaschenweine, darunter auch<br />

der weiße Vernaccia di San Gimignano aus der Toscana (24,80 €)<br />

<strong>und</strong> ein Corte Figaretto ein Amarone aus dem Valpolicella (75 €)<br />

sowie eine ganze Reihe von Proseccos.<br />

Ich empfinde heute ganz schlicht <strong>und</strong> nehme ganz einfach Insalata<br />

di Rucola con Parmiggiano (9 €), Rucolasalat mit gehobeltem<br />

Parmesan. Ich freue mich, dass die jungen Rucolablätter richtig<br />

frisch sind <strong>und</strong> natürlich schmecken. Wie üblich mache ich mir den<br />

Salat mit dem hochwertigen Olivenöl <strong>und</strong> dem Balsamico selbst an<br />

<strong>und</strong> genieße den reichlich dazu gehobelten Käse.<br />

Zum Hauptgang nehme ich die hausgemachte Lachslasagne<br />

(12,50 €). Da merkt man dann auch, dass hier gut gekocht wird.<br />

Wenn auch einfach hergerichtet, kann der typische Geschmack<br />

überzeugen.<br />

Positiv ist der prompte <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>liche Service. Auf der Terrasse<br />

ist meist der Chef persönlich zuständig. Das ging schnell, höflich<br />

<strong>und</strong> professionell.<br />

LAGALLERIE<br />

Gaustr. 29 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 6969 414<br />

www.lagallerie-mainz.de<br />

Geöffnet: Di-Sa 11.30-14.30 u.<br />

18-23.30 Uhr | Ruhetag: So u. Mo<br />

Vorspeise: 7,50-19,50 € | Zwischen -<br />

gerichte: 18,50-19,50 € | Hauptspeise:<br />

24,50-33,90 € | Menü: 49,00-69,00 €<br />

Dessert: 2,90-11,50 € | Offener Wein:<br />

4,80-6,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 9,0<br />

Trinken 9,0<br />

Service 9,0<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,8<br />

Kappen 9<br />

Nur einen Katzensprung<br />

entfernt von den<br />

berühmten Chagall-Fenstern<br />

der Stephanskirche<br />

befindet sich eine kleine<br />

Chagall-Galerie, die auf<br />

kräftigroten Wänden den<br />

Meister ehrt <strong>und</strong> – so<br />

ganz nebenbei – mit einer<br />

exzellenten Küche <strong>und</strong> Weinauswahl aufwartet:<br />

»LaGallerie«. Hier kocht Christoph Rubel saisonale,<br />

frische Gerichte aus besten Zutaten, sowohl<br />

abends als auch in Form eines Mittagsangebots.<br />

Heute sind alle Tische besetzt. Die<br />

versierte junge Dame im Service meistert diese<br />

Herausforderung alleine – fre<strong>und</strong>lich, unaufgeregt,<br />

aufmerksam <strong>und</strong> flink.<br />

Bei frischem Baguette, griechischem Oliven -<br />

öl <strong>und</strong> dem Küchengruß (fein gewürzte grüne<br />

Zucchinicrème, rot-gelbes Ratatouille, weißer<br />

Büffelmozzarella, rosa Tomatencrème) studieren<br />

wir die vorbildliche Weinkarte, die eine Vielzahl<br />

großer Namen berühmter Weingüter deutscher<br />

Anbaugebiete auflistet, allen voran das<br />

heimische Rheinhessen. Jedoch auch die restliche<br />

Welt ist vertreten mit Gewächsen aus<br />

Frankreich, Italien, Südtirol, Österreich, Spanien,<br />

Südafrika, Südamerika (Weine auch zum<br />

Mitnehmen). Ebenfalls sind andere »Große der<br />

Welt« in kleinen Mengen verfügbar. Die Karte listet<br />

ein »who’s who« der Weingüter <strong>und</strong> gibt<br />

Hinweise zu Geschmack <strong>und</strong> Trinkreife – eine<br />

beispielhafte Zusammenstellung <strong>und</strong> ein Vergnügen<br />

für jeden Weinliebhaber.<br />

Meinen Wünschen entsprechend probiere ich<br />

auf Empfehlung der kenntnisreichen Bedienung<br />

zur herrlichen Vorspeise (hausgemachte golfballgroße<br />

Gnocchi mit einer köstlichen Taleggiofüllung<br />

unter zart duftenden Sommertrüffel-


46<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

scheiben, drumherum eine w<strong>und</strong>erbar buttrige<br />

Sauce (als Vorspeisenportion 12,50 €) den tanninarmen<br />

Gutswein Spätburg<strong>und</strong>er trocken<br />

2014 vom Weingut Gutzler (0,2l – 6,90 €). Der<br />

kann dem kräftigen Käse durchaus Paroli bieten.<br />

Zum sanften Spargel-Joghurt-Törtchen mit<br />

mariniertem grünen Spargel, neben einer<br />

Scampi-Croustade <strong>und</strong> etwas feinem Gewürzlachs<br />

(16,50€) gesellt sich passend der schöne<br />

Silvaner 2016 trocken vom Weingut Wagner-<br />

Stempel, Siefersheim (0,2l – 6,90€). Der Wein ist<br />

ein außergewöhnlicher Silvaner. Nicht ganz<br />

leicht, sondern sehr geschmeidig, bildet er<br />

goldene Schlieren am Glas.<br />

Aus der kleinen, feinen Speisekarte nebst saisonaler<br />

Zusatzkarte haben wir uns ein zartes,<br />

auf der Haut knusprig gebratenes Filet vom<br />

Loup de Mer gegönnt, dazu ein wenig Auber -<br />

ginenpüree <strong>und</strong> aromenreiche Paprikasauce<br />

(24,50 €). Der betörend duftige Sauvignon<br />

Blanc trocken 2016 vom Weingut Peth-Wetz<br />

(0,2l-5,60 €) bietet dazu Aromenfülle. Ein großes<br />

Stück Filet vom Black Angus – Rind gefällt<br />

auf den Punkt medium gegart. Es liegt unter<br />

dünn gehobeltem Sommertrüffel in einem<br />

schmackhaften Portwein-Trüffelschaum (33,90<br />

€). Der kräftige, sortentypisch ausgebaute,<br />

geradlinige <strong>und</strong> ausdrucksstarke Grauburg<strong>und</strong>er<br />

trocken 2016 von Gutzler (0,2l – 4,80 €) ist<br />

dazu die passende Empfehlung.<br />

Eine kleine Crème Brûlée von der Tahiti-Vanille <strong>und</strong> eine Nocke<br />

Erdbeersorbet (jeweils 2,90 €) bilden den heutigen süßen Abschluss.<br />

Neben allen geschmacklichen Genüssen ist es fast eine<br />

Selbstverständlichkeit, dass alle Teller auch optisch den größten<br />

Genuss boten – eine starke, farbenfrohe Konkurrenz für die umgebenden<br />

Meisterstücke der Galerie an den Wänden.<br />

RISTORANTE LA LANTERNA<br />

Lannerstr. 53 | 55270 Ober-Olm<br />

Tel. 06136 887 61 | www.la-lanterna.de<br />

Geöffnet: Mo, Mi, Do, Fr, So 11.30–14.30 Uhr<br />

<strong>und</strong> 17.30–23 Uhr, Sa 17.30–23 Uhr, Ruhetag: Di<br />

Vorspeise: 5,00 – 12,50 € | Hauptspeise: 8,50 – 29,50 €<br />

Menü: um 40,00 € | Tagesgericht: 9,50 – 11,50 €<br />

Dessert: um 8,00 € | Offener Wein: 3,50 – 5,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,6<br />

Kappen 8<br />

Seit über 20 Jahren gibt es schon das Ristorante<br />

La Lanterna in Ober-Olm. Bei unserem<br />

Besuch studiere ich die Karte bei einem<br />

trockenen Sherry (3,50 €) <strong>und</strong> stelle fest,<br />

dass sie fast alle Klassiker der italienischen<br />

Küche – bzw. das, was man in Deutschland<br />

gerne darunter subsumiert – enthält.<br />

Von der Sonderkarte »Gaumenfreuden der<br />

Woche« wähle ich dann die Jakobsmuscheln<br />

auf einem Rote Beete-Carpaccio (13,50 €), von der Hauptkarte die<br />

Kalbsleber »Veneziana« (17,50 €). Dazu gibt es zunächst den Riesling<br />

»Wingert« vom Weingut Wittmann (5,50 €) <strong>und</strong> danach einen<br />

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axenton verfügt über umfangreiches Know-how in<br />

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axenton GmbH • Isaac-Fulda-Allee 5 • 55124 Mainz • 06131 37577-0 • www.axenton.com


Merlot aus dem Veneto (4,00 €). Die Rote Beete ist im Kommen.<br />

Die Rübe eignet sich durch Farbe <strong>und</strong> Geschmack für zahlreiche<br />

Kombinationen – warum also nicht auch zu Jakobsmuscheln? Zugegeben,<br />

ich war ein wenig skeptisch, aber die Neugierde hat<br />

glücklicherweise gesiegt. Ein auch geschmacklich überzeugendes<br />

Carpaccio. Das nächste Gericht kenne ich wesentlich besser: Fegato<br />

alla veneziana (Kalbsleber auf venezianische Art) steht <strong>und</strong><br />

fällt mit der Sauce – <strong>und</strong> im La Lanterna steht sie. Die Marsalasauce<br />

ist genial. Kompliment an die Küche.<br />

Mit einem Grappa Barbaresco (5,90 €) schließe ich den Abend<br />

ab. Über das Ambiente von La Lanterna ließe sich sicherlich lange<br />

streiten. Einmal Wohnzimmer, einmal Wintergarten, die Wände<br />

recht voll – um nicht zu sagen »übervoll« – <strong>und</strong> was da sonst als<br />

»Staubfänger« so alles herumsteht... Ich bin beileibe kein Purist,<br />

aber meine Wunschvorstellung eines Ristorantes im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

sieht etwas anders aus. Aber Hauptsache, Küche <strong>und</strong> Keller<br />

stimmen. Und das kann man hier mit gutem Gewissen behaupten.<br />

LAURENZ<br />

Weinbar | <strong>Restaurant</strong> | Vinothek<br />

Gartenfeldstr. 9 | 55118 Mainz<br />

Tel. 06131 216 8660 (ab 16 Uhr)<br />

www.laurenz-mainz.de<br />

Geöffnet: So-Do 17-1 Uhr, Fr u. Sa 17-2 Uhr<br />

Vorspeise: 7,00-15,00 € | Hauptgericht:<br />

16,00-25,00 € | Dessert: 8,00 €<br />

Offene Weine: 3,50-7,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 9,0<br />

Trinken 9,0<br />

Service 9,0<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 9,0<br />

Gesamtnote Ø 8,9<br />

Kappen 9<br />

Letztes Jahr noch als Aufsteiger gehandelt,<br />

hat das Laurenz eingeschlagen. Die moderne<br />

Interpretation des klassischen Weinhauses<br />

trifft einen Nerv in Mainz <strong>und</strong> es ist<br />

daher auch nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass man<br />

reservieren sollte, sofern man sich nicht auf<br />

sein Glück in Form eines Platzes an der Bar<br />

verlassen will. Junge, herzlich fre<strong>und</strong>liche<br />

Bedienungen begrüßen beim Eintreten, erklären<br />

mit fachk<strong>und</strong>iger Kompetenz die Weinkarte <strong>und</strong> Besonderheiten<br />

der Region – auch fließend auf Englisch. Generell, die große<br />

Weinkarte, sie bildet, in stilvoller Weinkarton-Optik, etliche Erzeugnisse<br />

der besten Weingüter Rheinhessens ab <strong>und</strong> offenbart somit<br />

eine sachk<strong>und</strong>ige Idee <strong>und</strong> Philosophie dahinter.<br />

Die erfreulich überschaubare Speisekarte lädt begleitend zum<br />

Wein dazu ein, kulinarische Höhepunkte zu erleben. Als Vorspeise<br />

wähle ich das »Thunfisch Tataki, geschmorter Kürbis, fermentierter<br />

Wirsing, Miso-Mayonnaise, Sesam« (15,00 €). Der Thunfisch ist<br />

von außen leicht gegart <strong>und</strong> innen roh – perfekt. Der Kürbis ist<br />

leicht angewärmt <strong>und</strong> mürbe im Biss, herzhaft schmackhaft mit einer<br />

leichten Süße, während der fermentierte Wirsing einen knackigen<br />

Biss <strong>und</strong> eine leichte Säure hat. Die gesamte Komposition erreicht<br />

fast Sterne- Niveau, oder ist zumindest auf dem Weg dahin:<br />

durchdacht, kreativ, mit guten Zutaten, ein süßlich-saures Spiel mit<br />

der asiatischen Küche, uminterpretiert <strong>und</strong> mit dem Kürbis jahreszeitgerecht<br />

abgestimmt kombiniert. Ein klasse Einstieg <strong>und</strong> eine<br />

große Leistung.<br />

Als Hauptgericht folgt darauf der »Rehrücken Sous Vide gegart,<br />

Rehragout aus der Keule, fermentierter Rotkohl, Gewürzknödel«<br />

(25,00 €). Der Rehrücken ist perfekt gegart, innen rosa, butterzart<br />

<strong>und</strong> saftig. Sein leichter Wildgeschmack wird von einer Preiselbeersoße<br />

ergänzt, während das Ragout einen guten Biss <strong>und</strong> eine<br />

schön mürbe Konsistenz, gepaart mit dem typischen Schmorge-<br />

schmack, vorzuweisen hat. Der wahrlich deftige<br />

Part dieses Gerichts ist der fermentierte Rotkohl,<br />

wobei dieser etwas zu salzig geraten ist.<br />

Der Gewürzknödel ergänzt das Ensemble als<br />

quadratische Stücke fluffiger Beilage mit eigenem<br />

Pfiff.<br />

Zur Vorspeise wähle ich einen »2016 Riesling<br />

trocken« vom Weingut Wagner-Stempel (3,45 €<br />

für 0,1l), der mit seiner spritzigen Frucht <strong>und</strong><br />

vergleichsweise dezenten Säure sehr erfrischend<br />

daherkommt. Zum Hauptgericht fällt<br />

meine Wahl auf einen »2014 Spätburg<strong>und</strong>er<br />

trocken« von Battenfeld-Spanier (3,85 € – 0,1l)<br />

<strong>und</strong> ich werde bei der Bestellung fachk<strong>und</strong>ig<br />

darauf hingewiesen, dass dieser Wein »ordentlich<br />

Holz« aufweisen würde, was in der Tat<br />

stimmt, aber genau das Gewünschte darstellt.<br />

Ein voller Geschmack mit starkem Holz, jedoch<br />

nicht zu trocken. Alle Weine lassen sich auch<br />

flaschenweise zum Einkaufspreis mitnehmen,<br />

ab 30 € liefert das Laurenz darüber hinaus Wein<br />

innerhalb von Mainz aus.<br />

Schlussendlich lässt sich festhalten, dass sich<br />

das Laurenz nicht nur in Mainz etabliert hat,<br />

sondern schon längst eine eigene Marke bildet<br />

<strong>und</strong> somit in eine Phase übergeht, Akzente zu<br />

setzen <strong>und</strong> seinerseits die Szene zu prägen.


48<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

LE BONBON<br />

Spritzengasse 2 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 6060 623<br />

Geöffnet: Di–Do 18–1 Uhr, Fr & Sa 18-3 Uhr,<br />

Ruhetage: So u. Mo<br />

Vorspeisen: 5,90-16,00 € | Hauptgerichte:<br />

18–20 € | Menü: 38,00-48,00 €<br />

Desserts: 8,00 € | Butchers Lovers-<br />

Steak(etc.)karte: 14,00–69,00 €<br />

Offener Wein: 5,50-15,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,5<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 9,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,5<br />

Kappen 9<br />

Samstagabend im<br />

schicken Ambiente des<br />

großen Le BonBon inmitten<br />

der Stadt – alle Tische<br />

sind besetzt, die jungen,<br />

aufmerksamen Herren<br />

des Service haben alle<br />

Hände voll zu tun, die Unterhaltungslautstärke<br />

ist<br />

raumfüllend. Die Speisekarte wurde nochmals<br />

einer Schlankheitskur unterzogen, nicht zum<br />

Schaden der Qualität – das dürfen wir heute<br />

Abend erfahren. Neben einigen Salatvariationen<br />

liegt der angebotene Schwerpunkt eindeutig<br />

auf diversen edel gereiften Fleischsorten<br />

(prime grade), die man bereits im Klimaschrank<br />

des Eingangsbereichs bew<strong>und</strong>ern durfte. Da<br />

gibt es Filet, rib-eye, T-bone, striploin von<br />

Black Angus, Nebraska-Rind, Ibericoschwein,<br />

Wagyurind.<br />

Nach dem Durchblättern der riesigen detaillierten<br />

Cocktailkarte der Bar wenden wir uns<br />

doch wieder den Weinen zu. Wir finden beeindruckende<br />

Winzernamen aus Rheinhessen, der<br />

Pfalz <strong>und</strong> von der Nahe. Auch das Ausland ist<br />

mit Österreich, Südafrika, Portugal, Spanien,<br />

Chile <strong>und</strong> Argentinien vertreten. Heute freuen<br />

wir uns auf einen 2016er Riesling ‚unplugged‘<br />

trocken vom Weingut Tesch in Langenlonsheim,<br />

Nahe (0,2l – 6,50 €). Der ist von kräftiger Farbe,<br />

klar, ausgewogen <strong>und</strong> harmonisch. Ein 2016er<br />

Riesling trocken von Dreissigacker, Bechtheim,<br />

stellt sich als heller, einfacher, angenehmer<br />

Essensbegleiter heraus (0,2l – 5,50 €). Denn da<br />

war bereits das amuse gueule: Champignonschaum,<br />

eingelegte Zwiebeln, ein paar knusprige<br />

Brisket-Krümel, Wachtelei, Olivenerde –<br />

ein feiner Einstieg.<br />

Wir haben heute das 3-Gang-Menü bestellt<br />

(38 €) <strong>und</strong> bekommen zur Vorspeise den superzarten,<br />

besonders schmackhaften Ikarimi-Lachs<br />

(bei 42° sous vide gegart). Dabei sind reife Mango <strong>und</strong> Tupfer von<br />

intensivem Black Garlic , jedes Teil für sich ein w<strong>und</strong>erbarer ‚Geschmackshammer‘.<br />

Zusammen würde der traumhafte, schmelzige<br />

Lachs aber leicht unter dem wuchtigen Black Garlic verschwinden,<br />

deshalb essen wir beides getrennt. Sodann nehmen wir teil am<br />

durchdachten Fleischangebot mit zwei kleinen striploin-Stücken<br />

vom Black Angus, daneben eine leicht scharfe Zubereitung vom<br />

Kohl mit Erdnüssen <strong>und</strong> Kernen <strong>und</strong> zwei große, mit Fleischfarce<br />

gefüllte Nudeltaschen. Der Fleischgeschmack ist hervorragend,<br />

auch der kleine Fettrand passt. Dazu haben wir uns eine Portion<br />

der triple cooked french fries (4 €) bestellt, die sind prima <strong>und</strong><br />

schön knackig.<br />

Abger<strong>und</strong>et wird unser Mahl dann schließlich vom Salat aus etlichen<br />

exotischen Früchten, darunter die Yuzufrucht. Da haben wir<br />

Minztöne, Gewürztöne, Bittertöne <strong>und</strong> Süßtöne, die werden begleitet<br />

von einer grünen gefrorenen kleinen Nocke vom Gewürzeistee<br />

<strong>und</strong> ebenso gewürztem grünen ‚Moos‘ <strong>und</strong> bilden eine harmonische<br />

Komposition. Die Küche hat sich von ihrer besten Seite gezeigt.<br />

Das war eine r<strong>und</strong>e, gelungene Darbietung, sehr schmackhaft<br />

<strong>und</strong> optisch gekonnt auf den Teller gebracht, serviert von<br />

fre<strong>und</strong>lichen jungen Herren, die auch mit zusätzlichen Erklärungen<br />

aufwarten konnten.<br />

MAINZBLICK<br />

Maaraue 48 | 55246 Mainz-Kostheim<br />

Tel. 0173 5455 391 | www.mainzblick.de<br />

Geöffnet: Mi-Fr 17-23 Uhr, Sa 11.30-1 Uhr,<br />

So 10.30-24 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 4,90-9,90 € | Hauptspeise: 7,90-19,90 €<br />

Dessert: 4,90 € | Offener Wein: 2,90-7,40 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,5<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,3<br />

Kappen 8<br />

Die Anfahrt mit dem Auto gestaltet sich<br />

ein wenig umständlich, danach aber gelangen<br />

wir auf einer Außentreppe über dem<br />

Bootshaus der Kasteler Ruder- <strong>und</strong> Kanu-<br />

Gesellschaft ins <strong>Restaurant</strong> im ersten Stockwerk.<br />

Hier eröffnet sich ein modern – geschmackvoller,<br />

sehr großer Raum mit ebensolchen<br />

Fensterflächen zum Rhein hin. Der<br />

sensationelle Ausblick zieht magisch an,


MARGARETENHOF<br />

Eckhards <strong>Restaurant</strong> <strong>und</strong> Vinothek<br />

Am Sportfeld 23-25<br />

55270 Schwabenheim an der Selz<br />

Tel. 06130 940 2702<br />

www.weingut-margaretenhof.de<br />

Geöffnet: Mi-Sa 17-22 Uhr, So u.<br />

Feiertag 12-22 Uhr, Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 3,50-12,80 € | Hauptspeise:<br />

12,40-22,00 € | Dessert: 6,80-7,40 €<br />

Offener Wein: 3,30-6,00 €<br />

Mainzblick<br />

schließlich liegt das gesamte Panorama des sehenswerten Mainzer<br />

Rheinufers vor uns. Wir sitzen gemütlich an einem der großen Naturholztische,<br />

die Stühle vom fre<strong>und</strong>lichen Kellner in die perfekte<br />

Schau-Position gerückt. Wenn die Außentemperaturen wieder steigen,<br />

lockt eine großzügige Terrasse nach draußen.<br />

Wie sich nach kurzer Zeit herausstellt, ist Thomas Bauer, der uns<br />

den Betrieb erklärt, berät <strong>und</strong> bedient, hochgradig weinaffin. Auf<br />

seine Initiative geht, wie er schildert, das außergewöhnliche Weinangebot<br />

im »Mainzblick« zurück. Hier in Kostheim, sozusagen an<br />

der Schnittstelle zwischen Rheinhessen <strong>und</strong> Rheingau, werden Erzeugnisse<br />

aus beiden Anbaugebieten offeriert, die von großen<br />

Schiefertafeln an den Wänden abzulesen sind. Rheingauer Kreszenzen<br />

kommen vom Weingut H. J. Ernst in Eltville <strong>und</strong> von Laquai<br />

in Lorch. Für Rheinhessen sind Werther Windisch aus Mommenheim<br />

<strong>und</strong> das Weingut J. & H. A. Strub dabei. Letzteres begeistert<br />

uns mit seinem 2015er trockenen Grünen Veltliner (0,2 für 4,90 €)<br />

sowie mit den feinherben Rieslingen »Thal« aus dem Hipping <strong>und</strong><br />

»Roter Schiefer« vom Oelberg (beide 6,40 €) aus ebendiesem<br />

Jahrgang.<br />

Die Küche offeriert zunächst den provenzalischen Fischtopf zu<br />

7,90 €, der voll <strong>und</strong> ganz zufrieden stellt: diverse Meerestiere <strong>und</strong><br />

Gemüse wie Staudensellerie <strong>und</strong> Zucchini, sowie Petersilie ergeben<br />

eine wohlschmeckende, dichte Komposition, die von einer Aioli<br />

ausgezeichnet begleitet wird. Der kleine saisonale Beilagensalat<br />

(2,90 €) präsentiert sich solide. Meine große Portion Suppe von<br />

gelben Linsen (4,90 €) mit Curry ist sehr gut gewürzt <strong>und</strong> angenehm<br />

scharf. Die beiden dazu gereichten Frühlingsröllchen auf<br />

einer fein-süßlichen Sauce bilden eine schöne Ergänzung.<br />

Als Hauptgang bestellen wir argentinisches Rumpsteak vom<br />

Grill mit dreierlei Pfeffern (17,90 €) medium rare – <strong>und</strong> genauso<br />

kommt es auf den Tisch. Dazu gibt es Pommes frites <strong>und</strong> geschmelzte<br />

Zwiebeln, die handwerklich gut gemacht sind <strong>und</strong><br />

hervorragend zu dem hochwertigen, wohlschmeckenden Fleisch<br />

passen. Ähnlich zufrieden sind wir mit dem Elsässer Sauerkraut<br />

in Rieslingrahm mit dem top gegarten Flusszander <strong>und</strong> Sellerie-<br />

Kartoffelpüree (15,90 €). Lediglich die Tagliatelle mit sautierten<br />

Waldpilzen (8,90 €) sind leider mit der Sauce etwas extrem sahnig<br />

geraten.<br />

Insgesamt ist aber die kreativ-solide Leistung des Küchenchefs<br />

zu loben. Das Gastronomie-Konzept des »Mainzblick« schließt außer<br />

dem standardmäßigen <strong>Restaurant</strong>betrieb die Bewirtung von<br />

Feiergesellschaften <strong>und</strong> den sonntäglichen Tanztee ein.<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,8<br />

Kappen 8<br />

Ein Besuch im Margaretenhof<br />

ist immer wie ein<br />

kleiner Urlaub: Schon die<br />

Fahrt durch die sattgrünen<br />

Weinberge <strong>und</strong> die<br />

hügelige Landschaft des<br />

unteren Selztals erinnert<br />

mich an unseren letzten<br />

Toskana-Urlaub. Der lichtdurchflutete<br />

Gastraum in hellen, fröhlichen<br />

Farben, die Terrasse mit weitem Blick ins Tal<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt die abwechslungsreiche, den<br />

Jahreszeiten angepasste Karte mit frischen<br />

Produkten lassen ebenfalls schnell Ferienstimmung<br />

aufkommen.<br />

Wir haben einen Tisch im Außenbereich reserviert.<br />

Das ist unbedingt empfehlenswert –<br />

nicht nur weil sich die Qualität der Küche längst<br />

bis nach Mainz herumgesprochen hat. Der<br />

Margaretenhof ist eine beliebte Hochzeits- <strong>und</strong><br />

Eventlocation. Da kann es schon mal vorkommen,<br />

dass alle Tische ausgebucht sind.<br />

Auch heute ist die Terrasse komplett besetzt.<br />

Der Service muss jede Menge Laufarbeit verrichten,<br />

ist aber stets fre<strong>und</strong>lich. Es dauert<br />

auch nicht übermäßig lange, bis man uns die<br />

Vorspeisen serviert: Sautierte Jakobsmuscheln<br />

mit geräuchertem grünen Spargel <strong>und</strong> Honigvinaigrette<br />

(13,90 €). Die Muscheln sind leicht glasig<br />

<strong>und</strong> zergehen auf der Zunge, die Rauchnote<br />

des Spargels setzt einen schönen Akzent. Auch<br />

am Salat vom jungen Spinat mit gebackenem<br />

Ziegenfrischkäse (8,50 €), der mit einem fruchtig-sauren<br />

Dijon-Himbeer-Dressing abgeschmeckt<br />

wurde, gibt es nichts zu beanstanden.<br />

Als Hauptspeise soll es ein gekochter Kalbs -<br />

tafelspitz mit Bouillonkartoffeln (18,50 €) sein.<br />

Schnittlauchsauce, frisch geriebener Apfel <strong>und</strong><br />

ein Klecks Meerrettich sorgen hier für Frische<br />

im M<strong>und</strong>. Meiner Begleitung m<strong>und</strong>et ein safti-


50<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

ges Lachsfilet aus dem Ofen mit Limone, Chili<br />

<strong>und</strong> mediterranem Gemüse (17,90 €). Allein die<br />

dazu gereichte Sour Cream erschließt sich uns<br />

nicht. Dafür ist beim Nachtisch – Panna Cotta<br />

mit Rosmarin, lauwarmen Erdbeeren <strong>und</strong> altem<br />

Balsamico (6,90 €) – wieder alles stimmig.<br />

Die Weinkarte im Margaretenhof ist vielfältig:<br />

Es gibt eine große Auswahl günstiger Schoppenweine<br />

vom hofeigenen Gut <strong>und</strong> die Eckhard<br />

Collection: Hochwertige, vielschichtige Tropfen<br />

zu einem immer noch anständigen Preis.<br />

MARTINSTUBE<br />

Mitternacht 18 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 34639 | www.martinstube.de<br />

Geöffnet: Mo-Fr 11.30-14.30 u. 17-24 Uhr<br />

Sa 17-24 Uhr | Ruhetag: So<br />

Vorspeise: 5,60-12,50 € | Hauptspeise:<br />

7,90-21,50 € | Tagesgericht (Mo-Fr):<br />

8,90 € Dessert: 6,00-6,50 €<br />

Offener Wein: 3,60-5,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,4<br />

Kappen 7<br />

An einem schönen<br />

Sommermittag steht die<br />

Martinstube auf meinem<br />

Testprogramm – einer der<br />

beliebtesten Mittagstische<br />

in der Innenstadt.<br />

Da man durch Erfahrung<br />

bekanntlich klug wird,<br />

mache ich mich schon<br />

frühzeitig auf den Weg, um vor 12 Uhr einen<br />

Schattenplatz vor dem Haus zu ergattern: Ein<br />

Blick auf die immer aktuellen Facebookseiten<br />

hatte mir gezeigt, dass es heute Schnitzel »Wiener<br />

Art« mit selbstgemachtem Kartoffelsalat<br />

gibt. Schnitzel beim TV-Schnitzel-Contest-Sieger!<br />

Klar, dass dann um 12 Uhr der »Run« von<br />

allen Arbeitsstellen beginnt. Um 11.45 Uhr muss<br />

ich feststellen, dass ich nicht der erste bin – ein<br />

Platz im Schatten ist mir aber noch sicher.<br />

Bei den begleitenden Weinen greife ich auf<br />

den Riesling des Hauses Braunewell zurück<br />

(3,60 €). Das Weingut aus Essenheim ist mit<br />

dem Weingut Stallmann–Hiestand aus Uelversheim<br />

für den überwiegend deutschen Teil der<br />

Weinkarte zuständig. Einige andere Weingüter<br />

vermisse ich <strong>und</strong> die sympathische Bedienung<br />

weiß auch warum: Das Weinangebot wird neu<br />

strukturiert. Während ich mich an dem sauberen<br />

Riesling erfreue, füllen sich die Tische mit<br />

Mitarbeitern aus Ministerien <strong>und</strong> Büros. Etwa<br />

90% sind wegen des Mittags-Schnitzels gekommen.<br />

Jetzt dauert es auch schon etwas länger<br />

bei der Bestellannahme.<br />

Während neue Gäste resignierend feststellen,<br />

dass sie nur noch im Gastraum eine Chance auf<br />

einen freien Platz haben, erfreue ich mich an einem<br />

großen Schnitzel <strong>und</strong> dem hausgemachten<br />

Kartoffelsalat. Letzterer hätte noch ein wenig<br />

mehr Pfiff vertragen, aber es gibt ja Pfeffer-<br />

streuer – <strong>und</strong> bei einem solchen Angebot muss man auch etwas die<br />

Relationen im Auge behalten. Jedenfalls: bei Fleisch wurde nicht<br />

gespart – weder qualitativ noch quantitativ. Aber – mit Blick in die<br />

R<strong>und</strong>e: So viele Beamte können doch auch nicht irren!<br />

Statt eines Nachtischs gönne ich mir noch eine Steigerung in<br />

Sachen Riesling: einen trockenen »Kalkstein« – ebenfalls aus dem<br />

Hause Braunewell. Sind es neiderfüllte Blicke, die ich da von dem<br />

einen oder anderen anzugtragenden Colatrinker an den Nachbartischen<br />

wahrnehme? Mittagstischen haftet, meist völlig zu Unrecht,<br />

der Ruf an, sie seien qualitativ etwas einfacher. Das wäre natürlich<br />

völlig unproduktiv, denn ein Wirt will ja durch ein solches Angebot<br />

neue Gäste gewinnen – <strong>und</strong> keine abschrecken. Die Martinstube<br />

zeigt seit Jahren, wie es geht. Bei einem täglich wechselnden<br />

Angebot ist natürlich die Kommunikation sehr wichtig. Hier ist<br />

das Facebookfoto des Tages mit der aktuellen Schiefertafel ein<br />

hervorragendes Medium. Man kann nur erahnen, wie oft die Seite<br />

der Martinstube an einem normalen Vormittag von der Innenstadt<br />

aus angeklickt wird.<br />

METZLERS<br />

IM GOLFCLUB<br />

Hofgut Wißberg | 55578 St. Johann<br />

Tel. 06701 205444 | www.metzlers-gasthof.de<br />

Geöffnet: Mai–Sept. tgl. 12-21 Uhr<br />

Okt.-Dez. Di-So ab 12 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 4,90-9,00 € | Hauptspeise: 11,50-22,00 €<br />

Dessert: 5,00-8,50 € | Offener Wein: 3,30-6,20 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,8<br />

Kappen 8<br />

Es ist wie gewohnt das tolle Ambiente inmitten<br />

einer tollen Natur, das einen auf dem<br />

Wißberg begeistert. Genau genommen:<br />

Der einmalige R<strong>und</strong>blick, der sich von der<br />

Terrasse aus bietet. Dann liegt einem quasi<br />

die ganze rheinhessische Hugel- <strong>und</strong> Weinlandschaft<br />

zu Fußen, grußen von Ferne<br />

rot gedeckte Dacher <strong>und</strong> weiß getunchte<br />

Kirchturme. Dominierend aber ist das Grun,


© Stephanie Frey - Fotolia.com<br />

die akkuraten Rebzeilen <strong>und</strong> Wiesen, dazwischen die Acker, die sich<br />

bei unserem Testbesuch in hellen Farben zeigen. Und noch mehr<br />

ins Auge fallt der Kranz von Windradern am Horizont. Fur das Weltklima<br />

mag das ja gut sein, aber die Asthetik der rheinhessischen<br />

Landschaft beflugelt das nicht. Hier in der Idylle des Wißbergs regt<br />

uns das aber nicht auf <strong>und</strong> wir genießen einfach unsere schöne<br />

Heimat.<br />

Ich freue mich gleich zu Beginn über den zuverlassigen <strong>und</strong><br />

fre<strong>und</strong>lichen Service, der aufmerksam die Gäste im Blick behält<br />

<strong>und</strong> prompt reagiert. Ubersichtlich <strong>und</strong> meist auch aktuell ist die<br />

Karte auf dem Wißberg. Die Wißberg-Klassiker, Clubhaussandwich<br />

(6 € ) bis zu einem Eintopf aus Edelfischen mit Safran <strong>und</strong> Ricard<br />

(10 €) <strong>und</strong> Deftig Rheinhessisch, von Hausgemachter Rindfleischsülze<br />

im Glas mit Radieschen-Vinaigrette <strong>und</strong> Bratkartoffeln (13 €)<br />

bis zum Rumpsteak vom Weideochsen mit Meerrettich, Risoléekartoffeln<br />

<strong>und</strong> gemischtem Salat (24,00 €) werden den Fre<strong>und</strong>en der<br />

Landhausgastronomie angeboten.<br />

Vorweg reicht uns der Service gleich einen Korb Weißbrot mit einem<br />

leckeren Kräuterpesto. Statt des rosa gebratenen Lammfilets<br />

auf toskanischem Gemüsesalat <strong>und</strong> Kartoffelchips, das uns letzthin<br />

so vom Landhausstil überzeugt hatte, entscheiden wir uns heute<br />

zunächst für die Suppe des Tages (6,50 €), eine handwerklich wun-<br />

Carl-Zuckmayer-Platz 3 · 55299 Nackenheim<br />

Tel. 06135-70 45 90 · Fax 06135-70 45 92 92<br />

Öffnungszeiten: Montag ab 18.00 Uhr / Dienstag bis Sonntag ab 11.00 Uhr<br />

info@landhotel-st-gereon.com<br />

www.landhotel-st-gereon.com<br />

derbar gemachte Tomatenessenz mit weißen<br />

<strong>und</strong> roten Tomaten. Sie schmeckt uns hervorragend,<br />

ist lecker gewürzt <strong>und</strong> lässt uns die w<strong>und</strong>erbar<br />

frische Tomatensäure genießen.<br />

Zum Hauptgang nehmen wir »Gebackenes<br />

Kalbsbries, Ziegenfrischkäse <strong>und</strong> kleiner Wildkräutersalat«<br />

(13,00 €). Dass wir hier ein Kalbsbries<br />

finden spricht für Gerhard Metzler, den<br />

langjährigen Sternekoch. Qualitätsvolle Produkte<br />

gehören ganz natürlich auch in dieses<br />

stilvolle Naturambiente. Toll, dass es mal ein<br />

Kalbsbries gibt – ein ansonsten selten zu findendes<br />

Gericht, das hier prima zubereitet ist: Einfach<br />

gebackenes Bries mit gelben Aprikosentupfen,<br />

die marmeladenartig daherkommen. Der<br />

Ziegenfrischkäse baut eine schöne Harmonie zu<br />

den frischen Wildkräutern auf. Das ist wohl kein<br />

klassischer Hauptgang, aber er ist lohnend für<br />

jeden k<strong>und</strong>igen Gast. Diese Kombination, die<br />

stilsicher angerichtet serviert wird, gefällt Auge<br />

<strong>und</strong> Gaumen.<br />

Dazu trinke ich einen Spätburg<strong>und</strong>er tro cken<br />

2013 vom Weingut Ch. W. Bernhard aus Frei-<br />

Laubersheim (0,2l 5,80 €). Ich freue mich über<br />

die kräftigen Aromen <strong>und</strong> genieße dabei den<br />

lauen Sommerwind auf dem Berg. Die Weinkarte<br />

insgesamt bietet zwölf offene Weine im<br />

Ausschank mit einem kräftigen rheinhessischen<br />

Schwerpunkt, aber auch einen von der Nahe<br />

<strong>und</strong> einen spanischen Terra Grande, Reserva.<br />

Zum Dessert gönne ich mir noch das Sorbet<br />

des Tages (5 €), zwei große Bällchen Aprikosensorbet<br />

mit einer Himbeere <strong>und</strong> einem roten karamellisierten<br />

Zuckerplättchen <strong>und</strong> kleinen<br />

Kekskrümeln. Der Nachtisch ist fruchtig, lecker,<br />

reichlich <strong>und</strong> appetitlich dargereicht, ohne zu<br />

großen Schnickschnack, aber mit Stil.<br />

Der Besuch auf dem Wißberg hat sich wieder<br />

gelohnt <strong>und</strong> ich genieße den schönen Sommerabend.


52<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

MUNDART<br />

RESTAURANT<br />

Weedengasse 8 | 55291 Saulheim<br />

Tel. 06732 9322 966<br />

www.m<strong>und</strong>art-restaurant.de<br />

Geöffnet: Mo, Di, Fr u. Sa 17.30-24 Uhr, So<br />

11.30-14 u. 17.30-24 Uhr | Ruhetag: Mi u. Do<br />

Vorspeise: 8,00-17,00 € | Hauptspeise:<br />

16,00-29,00 € | Menü: 49,00 € | Dessert:<br />

6,00-9,00 € | Offener Wein: 3,50-5,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 9,5<br />

Trinken 9,0<br />

Service 9,0<br />

Ambiente 9,0<br />

Preis/Leistung 9,0<br />

Gesamtnote Ø 9,1<br />

Kappen 9<br />

Längst schon ist das<br />

»M<strong>und</strong>art« kein Geheimtipp<br />

mehr, sondern weit<br />

über die Grenzen Saulheims<br />

hinaus »in aller<br />

M<strong>und</strong>e«. Markus Hebestreit<br />

aktualisiert <strong>und</strong><br />

verfeinert stetig seine<br />

Küche mit den hochwertigsten<br />

Produkten <strong>und</strong> viel Kreativität.<br />

Seine Frau Beatrix Hebestreit im Service ist<br />

charmant, umsichtig <strong>und</strong> liebenswürdig, mit<br />

dem ganzen jungen Team die Seele des <strong>Restaurant</strong>s.<br />

Sie reicht uns die umfangreiche <strong>und</strong> interessante<br />

Weinkarte, die uns neben drei Winzern<br />

aus Saulheim – sozusagen die<br />

Nachbarschaft – Kreationen der bekanntesten<br />

rheinhessischen Spitzenwinzer anbietet. Ein<br />

beispielhaftes Tableau! Da locken uns gleich als<br />

erstes mit den zarten Pfirsicharomen die duftige,<br />

nicht zu überbordende Scheurebe trocken<br />

2016 vom Weingut Katharina Wechsler, Westhofen<br />

(0,2l – 4,90€) <strong>und</strong> der »Hausschoppen«, der<br />

2016er schöne trockene Riesling vom Saulheimer<br />

Weingut Landgraf (0,2l – 3,90€). Zwei angenehme<br />

Tropfen, die uns bei zweierlei Baguette<br />

mit Kräuterquark <strong>und</strong> Tomatenbutter <strong>und</strong> beim<br />

Gruß aus der Küche, einem kräftig gewürzten Happen pulled pork<br />

auf Spitzkohlstreifchen begleiten.<br />

Die Atmosphäre im kleinen Kellergewölbe des »M<strong>und</strong>art« ist ausgesprochen<br />

gemütlich, es herrschen helle Holztöne vor <strong>und</strong> auch<br />

der große Gastraum bildet mit Grün <strong>und</strong> Weiß zu warmem Holz <strong>und</strong><br />

Kerzenschein eine Wohlfühlumgebung. Für die warmen Tage gibt<br />

es einen großzügigen Hof. Nach unserem Einblick in die appetitanregende<br />

Speisekarte haben wir uns für die legendäre Fischsuppe<br />

von Markus Hebestreit entschieden – allerhöchstes Lob – eine sehr<br />

intensive, klare Fischbrühe mit verschiedenen Fischstücken <strong>und</strong><br />

Jakobsmuscheln. Nicht fehlen darf dazu natürlich das geröstete<br />

Brot mit kräftiger Rouille <strong>und</strong> Käse (9,50 €). Die Suppe sättigt<br />

schon ausgezeichnet. Ein feines Yellow fin – Thunfischtatar mit ein<br />

wenig Schärfe (Ingwer) <strong>und</strong> Säure (Limette), etwas Meerrettich<br />

<strong>und</strong> ein paar Algen gefällt zum kleinen Salat (14 €). Der sehr zarte<br />

Pulpo des Zwischengerichts liegt auf Safranfenchel, der zusammen<br />

mit dem Pernodschaum ein perfektes Duo bildet (15 €).<br />

Aus dem Jahr 2014 stammt der Spätburg<strong>und</strong>er trocken Saulheim<br />

vom Weingut Landgraf (0,2l-5,90 €), den wir mit seinen Tanninen,<br />

seinem Holzton <strong>und</strong> seinen Aromen von Backpflaumen als<br />

nächsten verkosten. Er passt ausgezeichnet zu dem großen Stück<br />

perfekt medium-rare gebratenen zarten Rinderfilets, gekrönt von<br />

der geschmolzenen Markscheibe, dabei liegen verschiedene bissfeste<br />

Sommergemüse <strong>und</strong> einzigartig gebackene, wohlschmeckende,<br />

knusprige Drillinge mit Speckaromen <strong>und</strong> Schnittlauch (28 €). Wir<br />

haben selten so schmackhafte, gute »Bratkartoffeln« gegessen,<br />

die alleine lohnen schon den Weg nach Saulheim!<br />

Zum Essen gesellt sich schließlich ebenfalls der betörende<br />

2016er Merlot Blanc de Noir trocken vom Rollanderhof, Saulheim<br />

(0,2l – 5,20 €). Zum vegetarischen Hauptgang, dem gratinierten<br />

Carpaccio von zweierlei Kartoffeln <strong>und</strong> Kohlrabi mit Trüffeln (16€),<br />

einem Teller, der seinen unnachahmlichen Trüffelduft während des<br />

gesamten Essens auf das Angenehmste verbreitet, fügt sich der<br />

Blanc de Noir durch seine Vanillearomen w<strong>und</strong>erbar ein. Sonderwünsche<br />

werden im »M<strong>und</strong>art« problemlos erfüllt. So erfrischen<br />

uns zum Abschied je eine Nocke vom fruchtig-säuerlichen Mango-<br />

Maracujasorbet <strong>und</strong> vom zartschmelzenden, sahnig-cremigen Himbeersorbet<br />

(je 2 €). Ein r<strong>und</strong>um gelungenes, qualitativ, geschmacklich<br />

<strong>und</strong> optisch hervorragendes Essen hat uns heute erfreut.


TAVERNE NAXOS<br />

Weintorstraße 21 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 229 370 | www.naxos-mainz.jimdo.com<br />

Geöffnet: Di-So 17.30-23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 3,50-13,90 € | Hauptspeise: 12,50-19,50 €<br />

Dessert: 2,80-4,50 € | Offener Wein: 3,90-4,80 €<br />

Etwas verschwiegen in einer schmaleren<br />

Bewertung<br />

Seitenstraße (Weintorstraße) des breiten<br />

Essen 8,0<br />

Boulevards Rheinstraße liegt die »Taverne<br />

Trinken 6,5<br />

Naxos«, kein Edel-, aber ein gehobener Grieche,<br />

bei dem man noch das R<strong>und</strong>um-ange-<br />

Service 7,0<br />

Ambiente 7,0<br />

nehm-griechisch-Gefühl des vergangenen<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,2 Urlaubs nachempfinden kann. Die Einrichtung<br />

ist erfreulich einfach gehalten <strong>und</strong> unprätentiös.<br />

Kappen 7<br />

»Möchten Sie etwas bestellen?«, kommt die Frage der fre<strong>und</strong>lichen,<br />

quirligen Bedienung. Ja, wir möchten. Aus der wenig aufregenden<br />

Weinkarte gönnen wir uns einen Retsina, den griechischen<br />

geharzten Weißwein – wegen der Erinnerungen. Die Speisekarte<br />

präsentiert uns Psarosupa, Fischsuppe nach griechischer Art, zu<br />

4,20 €. Darin stellen sich die marinen Einlagen unter anderem als<br />

Lachs <strong>und</strong> vermutlich Dorade heraus, Karotte <strong>und</strong> Kartoffel befinden<br />

sich ebenfalls in dem Sud, der einen angenehmen, leichten,<br />

fischigen Geschmack hat. Die Garides Me Skordo – Shrimps in<br />

Knoblauchsauce – kosten 6,90 €, sind auf den Punkt gegart, die<br />

Sauce erstklassig, schön tomatig <strong>und</strong> von deutlichem Knoblauch-<br />

Charakter. Der »Pikante Teller« mit Tzatziki, Tarama (Fischrogencreme),<br />

Schafskäse, Bohnen <strong>und</strong> Kraut (6,40 €) zeigt sich ebenfalls<br />

gr<strong>und</strong>solide, einige Granatapfelkerne dienen der Zier.<br />

Bei der Hauptspeise überzeugt der Lammteller (Spieß, Steak,<br />

Koteletts, geröstete Kartoffelscheiben <strong>und</strong> Tzatziki zu 18,80 €) vollends,<br />

sowohl bezüglich des Garzustands als auch des Geschmacks.<br />

Der Naxos-Spieß wird aufgetragen. Mit Schwein <strong>und</strong> Lamm, perfekt<br />

gegart, sowie würzig-fluffigem Bifteki (eine Art Hackbraten), außergewöhnlich<br />

gut gewürztem Tomatensalat <strong>und</strong> Tzatziki (14,90 €)<br />

erfreut er uns. Die Fischplatte (16,50 €), die reichlich gebratene<br />

Sardinen, Kalamares <strong>und</strong> Garnelen aufweist <strong>und</strong> von den bereits<br />

erwähnten Kartoffelscheiben begleitet wird, ist alles in allem wie-<br />

Anspruchsvolle Küche<br />

mit saisonal inspirierten Menüs, serviert im<br />

klassisch-eleganten Ambiente<br />

Di bis Sa 11.30 bis 14.30 Uhr & 18.00 bis 23.30 Uhr<br />

Gaustr. 29 | 55116 Mainz | Tel. 06131-6969414<br />

genuss@lagallerie-mainz.de | www.lagallerie-mainz.de<br />

derum handwerklich einwandfrei <strong>und</strong> schlicht<br />

gut.<br />

Mittlerweile ist das <strong>Restaurant</strong> bis auf den<br />

letzten Platz besetzt, was wir aufgr<strong>und</strong> unseres<br />

positiven Essenseindrucks absolut nachvollziehen<br />

können. Es lohnt sich bisweilen halt, ein wenig<br />

links <strong>und</strong> rechts der breiten Straßen zu<br />

schauen.<br />

NICKL’S<br />

SPEISE KAMMER<br />

Hauptstraße 4-6 | 55546 Biebelsheim<br />

Tel. 06701 4289 823<br />

www.nickls-speisekammer.de<br />

Geöffnet: Do-Sa ab 18 Uhr<br />

So 12-15.30 u. ab 18 Uhr<br />

Begrenztes Speiseangebot ab 10,00 €<br />

Amuse Gueule-Menü: 49,00 €<br />

Offener Wein: 3,00-8,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,5<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 8,2<br />

Kappen 8<br />

Der Begriff der Toskana<br />

ist wirklich strapaziert,<br />

wenn man liest, wo<br />

uberall in Rheinhessen<br />

man diesem Lebens -<br />

gefuhl begegnet. Doch<br />

fur Nickls Speisekammer<br />

trifft das besonders zu,<br />

wenn man im schonen Innenhof<br />

des Weinguts Johanninger sitzt, in bequemen<br />

Korbsesseln zwischen Oleander <strong>und</strong><br />

Olivenbäumen. Dieses Ambiente ist wichtig,<br />

weil man in Biebelsheim immer auf längere Zeit<br />

einkehrt.<br />

Fur den schnellen Hunger gibt es zwar auch<br />

immer zwei oder drei Angebote – bei unserem<br />

Besuch heute aber freuen wir uns auf das<br />

Amuse Gueule Menu (54 €), bei dem aus zwei<br />

Handvoll Angeboten funf herausgesucht werden:<br />

von der Suppe bis zum sußen Dessert, von<br />

Fisch uber Fleisch bis zum vegetarischen Teller.<br />

So lernt man die Bandbreite der Kuche kennen,<br />

die Frank Nickl seit Jahren pflegt.<br />

Offen, fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> sehr herzlich, fachlich<br />

mehr als kompetent, empfangt uns Monika<br />

Nickl. Das gut eingerichtete <strong>Restaurant</strong> beherbergt<br />

schon eine ganze Reihe von Gästen <strong>und</strong><br />

wir sind froh einen Tisch reserviert zu haben.<br />

Wir nehmen einen Hausaperitif <strong>und</strong> genießen<br />

eine Infusion aus Rosmarin <strong>und</strong> Zitrone aufgefüllt<br />

mit rosa Sekt (0,1l – 5,90 €).<br />

Der Gruß aus der Kuche, ein marinierter<br />

Thunfisch mit Kräutern gepaart mit selbst<br />

gemachter, leckerer Oliven-Butter <strong>und</strong> feinem<br />

Kräuterquark, hilft beim Einstieg in einen w<strong>und</strong>erschonen<br />

Sonntagmittag. Hervorragend<br />

dabei ist die servierte Brotauswahl, die uns auf<br />

dem Schneidebrett geboten wird: Fränkisches<br />

Graubrot sowie Curry-Rosinen- <strong>und</strong> weißes<br />

Baguette. Beim Geschmack <strong>und</strong> der Konsistenz


54<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

dieser Brote frage ich mich einmal mehr, woher die Nachfrage<br />

nach den industriellen Teigwaren bei manchen Leuten kommen<br />

mag. Hier wird jedenfalls noch selbst gebacken <strong>und</strong> den Gästen<br />

auch angeboten, von den Broten zum Selber-fertigbacken mitzunehmen.<br />

Ein schöner Service, finde ich.<br />

Zum Menü trinken wir einen Sauvignon Blanc 2015 Lorista<br />

trocken (0,1l-5,00 €) vom Weingut Closheim <strong>und</strong> einen 2012er Frühburg<strong>und</strong>er<br />

Schlossberg trocken vom Weingut Bettenheimer (0,1l-<br />

5,50 €). Die Weinkarte allgemein ist üppigst. In der »Biebelsheimer<br />

Weinzeitung« genannten Weinkarte, die über 54 Seiten stark ist,<br />

werden Weine der Region, internationale Weine, Schnäpse <strong>und</strong><br />

auch Zigarren angeboten.<br />

Das 5-Gang-Menü (5 Gänge 54 €, jeder weitere Gang 9 €) wird<br />

eröffnet von den knusprigen »Frühlingsrollen von der Riesengarnele«.<br />

Dazu werden zwei leckere, scharf schmeckende Dips, Tomaten-Ingwer-Sauce<br />

<strong>und</strong> eine asiatische Soja Sauce gereicht. So eingestimmt<br />

bekommt meine Begleitung eine schaumige Kürbissuppe<br />

mit Lachs-Frischkäse – Crêpes. Die cremige Suppe mit einer dezenten<br />

Currynote ergibt mit dem geräucherten Lachs in dem Crêpe<br />

eine stimmige Kombination. Ich nehme ein Saiblingsfilet, auf der<br />

Fichtenrinde geräuchert, mit dem dezenten Raucharoma, mit einem<br />

w<strong>und</strong>erbaren Kartoffelpüree <strong>und</strong> mit einem zarten Blattspinat.<br />

Gefolgt werden diese tapasartig kleinen Leckereien von einem<br />

geschmorten Kalbsragout mit Steinpilzrisotto, dabei Silberzwiebeln<br />

<strong>und</strong> Trauben. Das Risotto ist schlotzig <strong>und</strong> gut abgeschmeckt.<br />

Die w<strong>und</strong>erbaren Steinpilze sind mit einem Steinpilzschaum garniert,<br />

der das Pilzaroma w<strong>und</strong>erbar steigert. Das Kalbsragout ist<br />

gut durchgeschmort <strong>und</strong> die Trauben ergeben mit den Zwiebeln<br />

kontrastreiche Aromen.<br />

Wir freuen uns über den Gruß aus der Küche – ein Sauerkirschsorbet,<br />

das auch richtig kräftig nach den Kirschen schmeckt. Erfrischt<br />

genießt dann meine Begleitung das knusprige Stubenküken<br />

an Teriyaki-Sauce. Das innen saftige Hühnchenfleisch wird gereicht<br />

mit warmen asiatischen Reisnudeln mit Koriander, Paprika <strong>und</strong><br />

Lauch. Ich genieße derweil die irische Lammhüfte, rosa gebraten<br />

mit PX Sherry Sauce. Zum Abschluss erhalte ich den gebackenen<br />

Schafskäse mit Zwetschgen-Chutney <strong>und</strong> eine Mousse von der<br />

dunklen Schokolade mit Banane <strong>und</strong> Maracuja. In Verbindung mit<br />

der Mousse au chocolat ist der Maracujaschaum eine Wucht.<br />

Willkommen<br />

am schönsten Platz in Mainz am Rhein!<br />

Mo–So 11–23 Uhr · Reservierungen 06131 1438700<br />

www.bootshausmainz.de<br />

NIEDER-OLMER<br />

WEINSTUBE<br />

Pariser Str. 96 (Eingang Wassergasse)<br />

55268 Nieder-Olm | Tel. 06136 766999<br />

www.weinstube-nieder-olm.de<br />

Geöffnet: Di-Sa 17-24 Uhr | So 16-23 Uhr<br />

Küche: 17.15 – 22 Uhr (warm), –<br />

23.45 Uhr (kalt)<br />

Vorspeise: 4,50-9,90 € | Hauptspeise:<br />

7,20-12,90 € | Dessert: 3,90-6,50 €<br />

Offener Wein: 2,50-5,30 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,5<br />

Kappen 8<br />

Es gibt Mitmenschen,<br />

die bei dem Stichwort<br />

»Kuhkapelle« erstaunt<br />

aufblicken. Dabei handelt<br />

es sich um eine Stallform<br />

aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />

die für Rheinhessen typisch<br />

ist. Die noch erhaltenen<br />

Exemplare werden<br />

heute liebevoll restauriert <strong>und</strong> verschiedenen<br />

neuen Nutzungen zugeführt: Zum Beispiel auch<br />

als Gastraum. Ein solcher befindet sich in der<br />

Nieder-Olmer Weinstube, die damit geradezu zu<br />

einer historischen Exkursion mit Stärkungsmöglichkeit<br />

aufruft. Auch hier gilt, wie vielerorts in<br />

Nieder-Olm, erst einen Parkplatz <strong>und</strong> dann den<br />

Eingang zu finden. Die Postadresse der Weinstube<br />

lautet zwar »Pariser Straße«, der Eingang<br />

befindet sich allerdings in der Wassergasse.<br />

Die Karte des Hauses bietet alles das, was<br />

man so zum Wein naschen kann – vom Handkäs‘<br />

bis zur Sülze. Die Abteilung »Deftiges« wird in<br />

erster Linie durch die Hackbraten <strong>und</strong> Winzersteaks<br />

vertreten. Ich habe mich schließlich für<br />

einen kleinen mediterranen Teller (7,20 €) <strong>und</strong><br />

ein Winzersteak mit Kräuterbutter <strong>und</strong> Brot entschieden<br />

(9, 40 €). Dazu gefällt mir der Riesling<br />

vom Niersteiner Weingut Louis Guntrum (3,90<br />

€): ein kräftiger Vertreter seiner Art mit einer<br />

fruchtigen Note. Auf dem kleinen mediterranen<br />

Teller fanden sich Serrano-Schinken, französische<br />

Salami <strong>und</strong> geraspelter Parmesan auf einem<br />

Bett von Rucola. Nach diesem Vorspiel<br />

schaffte dann das Winzersteak die nötige<br />

Gr<strong>und</strong>lage für weitere Getränke. Es war saftig<br />

<strong>und</strong> – nicht untypisch – stark von Fett durch-


wachsen. Im Geschmack hätte ich es mir insgesamt<br />

etwas intensiver/würziger gewünscht. Aber<br />

auch für das »Winzersteak« wird in fast jeder Küche<br />

ein eigenes Rezept verwendet. Die Marinade,<br />

in die das Fleisch vorher eingelegt wird, ist ebenfalls<br />

geheime Verschlusssache.<br />

Fazit: Die Nieder-Olmer Weinstube ist eine typische<br />

Vertreterin ihrer Art: saubere Weine von<br />

überwiegend einheimischen Winzern, Kleinigkeiten<br />

<strong>und</strong> Deftiges zum Wein <strong>und</strong> ein historisches Ambiente.<br />

So stellen sich viele Touristen aus dem In<strong>und</strong><br />

Ausland Rheinhessen vor.<br />

NIKO NIKO TEI<br />

Gaustr. 67 | 55116 Mainz<br />

www.nikonikotei.de | Tel. 06131 2112 888<br />

Geöffnet: Di-Fr 12-15 Uhr <strong>und</strong> 17.30–23 Uhr,<br />

Sa 12–16 Uhr <strong>und</strong> 17.30–23 Uhr, So 13–22 Uhr<br />

(Küche bis 21 Uhr) | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 1,60–11,00 € | Hauptspeise:<br />

8,70–25,00 € | Desserts: 3,70–5,50 €<br />

Offene Weine: 3,50–4,70 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,8<br />

Kappen 8<br />

Heute wollen wir auf Empfehlung<br />

zu viert ein japanisches<br />

<strong>Restaurant</strong> besuchen.<br />

Das »Niki Niko Tei« befindet<br />

sich in der Gaustraße 67 <strong>und</strong><br />

ist durch einen schmalen<br />

Hofeingang über einen kleinen<br />

Treppenaufgang zu erreichen.<br />

Der Gastraum hat<br />

ein schlichtes, angenehm dezentes Ambiente, teilweise<br />

mit Natursteinwänden, mit rustikalen Holzdielen<br />

<strong>und</strong> mit Holzmöbeln. Der einzige optische<br />

Hinweis auf Japan gelingt durch eine Wandverkleidung<br />

im Stil japanischer Leichtbau-Wohnhäuser. Im<br />

Sommer gibt es einige zusätzliche Tischchen unter<br />

dem Baum im kleinen Hof.<br />

Preisgünstige Menü-Angebote bietet die Mittagskarte<br />

von 12 bis 15 Uhr, für den Abend gilt die große<br />

Karte. Angenehm frisch <strong>und</strong> schmackhaft starten<br />

wir mit Krabben <strong>und</strong> Gurken in Reisessig-Soße –<br />

aus dem Japanischen transskribiert heißt dieses<br />

kleine Gericht »kanibo to kyuri no sunomono« <strong>und</strong><br />

kostet 4,90 €. Gyoza, fünf Teigtaschen mit Hackfleischfüllung<br />

zu 4,80 €, sind saftig, in Verbindung<br />

mit der mitgelieferten Sojasoße sogar herzhaft, die<br />

beiliegenden Nudeln al dente. Eine Miso-Suppe<br />

(1,60 €), die aus Sojapaste <strong>und</strong> heißem Wasser angerührt<br />

wird, bekommt durch Frühlingszwiebeln<br />

<strong>und</strong> Algen eine gewisse Leichtigkeit. Die frittierten<br />

Auberginenstücke in japanischer Soße (»nasuno<br />

agedashi«) zu 4,80 € stellen aufgr<strong>und</strong> Saftigkeit<br />

<strong>und</strong> hervorragender Würze sehr zufrieden.<br />

Vor uns steht bald das so genannte Set-Menü<br />

(»niko niko zen«, 23 €), das sich hauptsächlich aus<br />

Sashimi, frittiertem Schweinefleisch, Tempura mit<br />

Garnelen <strong>und</strong> Gemüse, vier Stück Kalifornia-Rolle<br />

<strong>und</strong> Miso-Suppe zusammensetzt. Aufgetragen werden<br />

die festen Bestandteile in einer größeren Holz-


56<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

box. Zur Erläuterung: Sashimi bedeutet eine bestimmte<br />

Zubereitungsart von rohem Fisch <strong>und</strong><br />

Meeresfrüchten, Tempura ist frittierter Teig. Die<br />

Zutaten lassen den rohen Fisch regelrecht aufleben,<br />

lediglich das Schweinefleisch erscheint<br />

ein wenig trocken. Zu einem malerischen Ganzen<br />

zusammengestellt kosten wir »nigiri<br />

sushi/Kirsche« (14 €) – dazu gehören fünf<br />

Stücke diversen rohen Fisches auf Reis <strong>und</strong><br />

sechs Stücke Maki-Rolle – <strong>und</strong> Spicy-Maki mit<br />

Gurke <strong>und</strong> Thunfisch (je Rolle 5 €): der Thunfisch<br />

mit Avocado ist schlicht brillant, der Fischgeschmack<br />

fein <strong>und</strong> ein zarter Ingwer-Touch<br />

sehr angenehm wahrnehmbar.<br />

Das »nigiri sushi« mit Bambus-Note (17 €) ist<br />

ein Standard-Sushi-Menü von feiner Machart<br />

<strong>und</strong> mit Zutaten offensichtlich gut gewählter<br />

Qualität: die Makrele nicht zu intensiv, der Lachs<br />

leicht buttrig, alles zergeht geschmeidig im<br />

M<strong>und</strong> – man könnte immer weiter essen… Bleibt<br />

noch die gegrillte Makrele »saba no teriyaki« zu<br />

8,70 €, die mit einem Klecks milden Rettichsalats<br />

aus der Küche kommt. Kurzum: Zuvor wusste ich<br />

nicht, dass dieser Fisch so fein schmecken kann.<br />

Als ausgesprochen fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> zuvorkommend<br />

erlebten wir den Service. Diese <strong>Restaurant</strong>-Empfehlung<br />

geben wir gerne weiter.<br />

NONNA MARTHA<br />

Binger Str. 84 | 55218 Ingelheim am Rhein<br />

Tel. 06132 8998 668 | www.nonnamartha.de<br />

Geöffnet: Mo–Sa 10–22 Uhr<br />

Ruhetage: So & feiertags<br />

Vorspeisen: 4,20-15,90 €<br />

Pasta: 8,90-14,90 € | Hauptspeisen:<br />

10,90-19,90 € | Desserts: 1,90-7,90 €<br />

Offener Wein: 2,80-5,20 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,0<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 7,0<br />

Gesamtnote Ø 7,2<br />

Kappen 7<br />

Nonna Martha, so heißt<br />

es in der Eigenwerbung<br />

des <strong>Restaurant</strong>s, ist eine<br />

Hommage an die italienische<br />

Großmutter am<br />

Herd <strong>und</strong> an die ländliche,<br />

traditionelle, einfache Küche<br />

Italiens. Ich denke an<br />

eine klassische Trattoria:<br />

helle Räume, einfache Tische, die mit rot-weißkarierten<br />

Deckchen geschmückt sind. Ein Tonkrug,<br />

darin Besteck <strong>und</strong> Papierservietten. Doch<br />

das Ambiente des, nach dem »Brauhaus Goldener<br />

Engel«, zweiten <strong>Restaurant</strong>s der Familie<br />

Winkelser ist supermodern – mit schwarz lakkierten<br />

Röhren an der Decke, Kacheln <strong>und</strong> Industrieemaille<br />

an der Wand <strong>und</strong> ausgeklügeltem<br />

Lichtkonzept. Ganz anders, als erwartet, aber<br />

richtig schön!<br />

Auch die Karte zeugt eher von Mainstream, als<br />

von Tradition: Es gibt die üblichen italienischen<br />

Vorspeisen wie Vitello Tonnato (12,90 €) oder<br />

Carpaccio (12,90 €), verschiedene Pastagerichte,<br />

Gegrilltes, Tiramisu (6,90 €), aber auch Ofenkartoffeln, Schweinenackensteak,<br />

Wiener Schnitzel vom Kalb oder Nonnas Club-Sandwich.<br />

Auch gebackener Feta steht auf der wöchentlich wechselnden Spezialitätenkarte.<br />

Echte Cucina casalinga ist das nicht. Aber ist es deswegen<br />

schlecht? Vorweg gesagt: Nein! Die Küchenleistung ist tadellos.<br />

Der gratinierte Ziegenkäse mit marinierten Pfifferlingen <strong>und</strong><br />

aromatischem Wildkräutersalat (13,90 €) erhält eine w<strong>und</strong>erbar<br />

fruchtige Note durch die Mango. Die Spaghetti Carbonara (11,90 €)<br />

sind von – beim deutschen Gast beliebter – perfekter Cremigkeit,<br />

krosse Pancetta-Chips verleihen dem Gericht den letzten Kick.<br />

Schließlich das Tiramisu (6,90 €), es zergeht auf der Zunge.<br />

Auch bei der Auswahl der Weine spielt Bella Italia keine Rolle.<br />

Muss es auch nicht, schließlich sind wir in Ingelheim, das selbst einige<br />

mehr als ordentliche Rotweine hervorbringt. Entsprechend ist<br />

die Karte lokal bis rheinhessisch: Dautermann, Mett <strong>und</strong> Weidenbach<br />

oder Eimann & Söhne sind günstige <strong>und</strong> gute Alternativen.<br />

Der vom fre<strong>und</strong>lichen Service empfohlene Riesling von Mett <strong>und</strong><br />

Weidenbach (0,2l/3,90 €) passte mit seinem leichtfüßigen Säure-<br />

Frucht-Spiel hervorragend zur doch etwas schweren Pasta.<br />

RESTAURANT OLYMPIA<br />

Karlsbader Str. 23 | 55122 Mainz<br />

Tel. 06131 41587 | www.olympia-mainz.de<br />

Geöffnet: täglich 11.30–24 Uhr<br />

(warme Küche bis 22.30 Uhr)<br />

Vorspeise: 2,90-13,80 € | Hauptspeise: 5,60–19,90 €<br />

Desserts: 4,10-7,20 € | Offener Wein: 2,20-5,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,0<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 7,0<br />

Gesamtnote Ø 7,0<br />

Kappen 7<br />

Nonna Martha<br />

Olympia – das klingt nach Sport. Und den<br />

kann man manchmal sehen, wenn man<br />

durch die großen Scheiben des <strong>Restaurant</strong>s<br />

in Mainz-Gonsenheim nach draußen auf das<br />

Sportzentrum blickt. Weiße Stühle <strong>und</strong><br />

kleine Holztische, die sich leicht zu größeren<br />

Einheiten zusammenstellen lassen, prägen<br />

das Bild. Eine kleine Schiefertafel offeriert<br />

die Tagesangebote. Heute ist es u.a. gefüllte<br />

Hähnchenbrust mit Feta <strong>und</strong> Spinat. Deutsch-griechische Küche<br />

also, die von Calamaris, Gyros, Lammspießen <strong>und</strong> Moussaka bis zu


OMA LOTTE &<br />

DIE JUNGS<br />

Hauptstraße 48 | 55270 Klein-Winternheim<br />

Tel. 06136 8141 585 | www.omalotte.de<br />

Geöffnet: Mi-Sa ab 17 Uhr, So ab 11 Uhr<br />

Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 4,70-5,50 € | Hauptspeise:<br />

10,50-19,50 € | Dessert: 5,50 €<br />

Offener Wein: 3,90-5,50 €<br />

<strong>Restaurant</strong> Olymipa<br />

Schweineschnitzel, Schwabentopf <strong>und</strong> Rumpsteak reicht. Alle Gerichte<br />

liegen unter, aber viele nahe, der 20-€-Grenze.<br />

Ich starte mit einer Flädlesuppe (3,50 €) in gut gewürzter Brühe.<br />

Das justiert den Gaumen. Es folgt ein Bifteki (11,90 €), ein mit<br />

Schafskäse gefülltes Hacksteak, das ich meist esse, wenn ich zum<br />

Griechen gehe. Dazu gibt es vorab einen Beilagensalat aus groben<br />

Gurken- <strong>und</strong> feinen Karottenschnipseln, Weiß- <strong>und</strong> Rotkohl sowie<br />

ein paar Salatblättern, nichts Umwerfendes <strong>und</strong> von einer einfachen,<br />

säuerlich schmeckenden Soße gekrönt. Dass sich der Salat<br />

auf dem Teller türmt lässt ahnen, was nachkommt: zwei riesige<br />

Hacksteaks vom Grill, garniert mit großen, roten Zwiebelringen, einem<br />

kleinen Klecks Reis <strong>und</strong> Bratkartoffeln satt. Portionen, die<br />

Sportler nach anstrengendem Training sicher satt machen, die mittags<br />

aber kaum zu packen sind.<br />

Groß ist das Angebot griechischer Weine – von Samos bis Retsina.<br />

Aber auch vier Rheinhessen aus Zornheim sind im Angebot.<br />

Einfache Tropfen wie mein griechischer »Stone Hills« (2,80 €), ein<br />

trockener Weißweinverschnitt, der aber gut zum Bifteki passt. Der<br />

Service ist bemüht fre<strong>und</strong>lich, auch wenn er erst am Nachbartisch<br />

kassiert, anstatt mir die Speisekarte vorzulegen. Beim Zahlen hat<br />

mit der Kellner einen handgeschriebenen Zettel mit Ziffern gezeigt,<br />

keine finanzamtstaugliche Rechnung jedenfalls. Ich wollte<br />

auch nicht darauf bestehen. Schließlich lernt man beim Griechen<br />

nicht nur in Gonsenheim auch ein Stück Gelassenheit !<br />

Karrié Bau GmbH & Co. KG | Robert-Bosch-Str. 40 | D-55129 Mainz<br />

Tel +49 (0)6131 / 9568-0 | Fax: +49 (0)6131 / 9568-50 | www.karrie.de<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 7,0<br />

Gesamtnote Ø 7,4<br />

Kappen 7<br />

Die ehemaligen Restaurateure<br />

des »Beichtstuhls«<br />

sind ins rheinhessische<br />

Land, nach<br />

Klein-Winternheim, umgezogen<br />

<strong>und</strong> nennen ihr<br />

neues Wirtshaus nun<br />

»Oma Lotte & die<br />

Jungs«. Die Geschichte,<br />

die hinter diesem klangvoll-witzigen Namen<br />

steckt, kann der Interessierte auf der Homepage<br />

des <strong>Restaurant</strong>s nachlesen. Solide, bürgerliche<br />

Küche mit regionalen Anklängen <strong>und</strong> Zutaten<br />

auf vollen Tellern generiert volle Räume<br />

<strong>und</strong> folglich ist es ratsam, telefonisch einen<br />

Tisch zu bestellen. Der erste Eindruck: Es ist<br />

laut, warm <strong>und</strong> ein wenig stickig. Man hat sich<br />

Mühe gegeben, eine gemütlich-rustikale Wohnzimmer-Atmosphäre<br />

mit viel Holz, unterschiedlichsten<br />

Bildmotiven in klassischen Rahmen <strong>und</strong><br />

Kutscherlaternen herzustellen.<br />

Vorweg fällt unsere Wahl zum einen auf die<br />

»kräftige Tafelspitzkraftbrühe« mit Wurzelgemüse<br />

<strong>und</strong> Markklößchen zu 4,70 €. Die Portion<br />

ist reichlich, die Brühe erscheint jedoch bei weitem<br />

nicht so kräftig, wie sie angekündigt wurde.<br />

Zum anderen probieren wir die »pikante Kokosmilchsuppe«<br />

mit Koriander, Chili <strong>und</strong> asiatischem<br />

Gemüse zu ebenfalls 4,70 €. Sie kommt<br />

in einem riesigen Gefäß. Außer Chili stelle ich in<br />

der Suppe unter anderem kleine Bohnen, Pilze<br />

<strong>und</strong> Petersilie fest. All diese Zutaten haben ordentlich<br />

Biss. Geschmacklich empfinde ich diese<br />

Vorspeise aber als wenig gaumenkitzelnd.<br />

Bei der Hauptspeise greifen wir zum »Räucherlachs<br />

an Ofenkartoffeln gefüllt mit Dillrahm«,<br />

Kostenpunkt: 12,90 €. Der Fisch ruht auf<br />

einem ansehnlichen Hügel aus Lollo rosso <strong>und</strong><br />

Lollo bianco: solide Küche, die nicht aufregt,<br />

aber noch leicht verbesserungswürdig ist, ist<br />

der Gesamteindruck.<br />

Vor mir steht nun der »Knusprige Schafskäse-Bärlauchpesto-Strudel<br />

an Balsamicosauce<br />

mit hausgemachtem Ratatouille«. Wieder ist ein<br />

Berg von Gericht zu sehen ist, aber dieses Essen<br />

sagt mir wirklich zu, diese Art von Strudel<br />

ist eine sehr gute Idee – obwohl mich mehr<br />

Strudel <strong>und</strong> weniger durchaus appetitliches Ratatouille<br />

noch mehr erfreut hätten.<br />

Das Konzept der Gastronomen ist offensichtlich<br />

erfolgreich, der Service fre<strong>und</strong>lich, die Küche<br />

zeigt vielversprechende Ansätze, wobei


58<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Ausführung <strong>und</strong> Präsentation bisweilen verbesserungswürdig<br />

sind. Die Weinkarte liest sich erfreulich.<br />

Sie enthält unter anderem Kreszenzen<br />

der Erzeuger Gröhl, Strubel-Roos, Bretz, Pfannebecker<br />

<strong>und</strong> Köster-Wolf. Mit dabei sind auch<br />

die angesehenen Klein-Winternheimer Betriebe<br />

Eckert <strong>und</strong> Schreiber-Kiebler. Der 2015er Graue<br />

Burg<strong>und</strong>er aus Weinolsheim von Gröhl (4,40€<br />

für 0,2l) sprach uns gleichermaßen an wie der<br />

2015er Pfeddersheimer Sauvignon Blanc von<br />

Pfannebecker (4,90 Euro).<br />

PEPERONCINO –<br />

TRATTORIA<br />

Emmeransstr. 1 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 5540 377<br />

www.peperoncino-mainz.de<br />

Geöffnet: Mo-Fr 12-15 u. 18-22:30 Uhr<br />

Sa 18-23 Uhr | So 12-14:30 u. 18-23 Uhr<br />

Vorspeise: 4,80-13,50 € | Hauptspeise:<br />

9,00-32,00 € | Dessert: 5,50-8,50 €<br />

Offener Wein: um 5,60<br />

Saisonkarte: Schiaffoni con Salsiccia – Ricotta e Spinaci. Frische<br />

Ravioli (unverkennbar), gefüllt mit italienischer Bratwurst (Salsiccia),<br />

Ricotta <strong>und</strong> Spinat, in einer Tomaten – Rotweinsoße. (15,80 €).<br />

Eine eher deftige Variante, zu der die Sauce <strong>und</strong> der gehobelte Pecorino<br />

perfekt passten.<br />

Das einzige, was dem Gast im Peperoncino Probleme bereitet, ist<br />

die große Auswahl <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene »Qual«. Es empfiehlt<br />

sich daher ein Besuch mit mehreren guten Fre<strong>und</strong>en, die nichts dagegen<br />

haben, wenn man auch mal von ihrem Teller etwas probiert.<br />

So kam ich jedenfalls auch noch in den Genuss einiger Probierhäppchen<br />

von den zart gebratenen Jakobsmuscheln (Cape sante al<br />

Zafferano) <strong>und</strong> dem ebenfalls mit Safran zubereiteten Ippoglosso<br />

(Heilbutt).<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,0<br />

Kappen 8<br />

Die zentral neben dem<br />

Schillerplatz gelegene<br />

Trattoria Peperoncino gehört<br />

ohne Frage zu den<br />

besseren italienischen Ristorantes<br />

in der Stadt<br />

<strong>und</strong> ist schon lange kein<br />

»Geheimtipp« mehr. An<br />

warmen Mittagen findet<br />

man, vorausgesetzt man ist um 12 Uhr vor Ort,<br />

oft noch einen freien Platz im Außenbereich –<br />

abends ist rechtzeitige Reservierung dringend<br />

empfohlen. Ein kleines Manko des Gastraums ist<br />

die Akustik: Die nicht allzu großen Tische sind<br />

relativ eng gestellt – dies sorgt für einen gewissen<br />

Geräuschpegel.<br />

Das Angebot der Trattoria lässt sich ungefähr<br />

so beschreiben: klassische italienische Küche<br />

mit besonderen Akzenten (z.B. Büffelfleisch aus<br />

der Campania) <strong>und</strong> mit zahlreichen raffinierten<br />

Ergänzungen über die Saisonkarte. Dazu gehören<br />

ein ebenso fre<strong>und</strong>licher wie kompetenter<br />

Service <strong>und</strong> eine sehr schöne Auswahl an offenen<br />

Weinen. Ich habe mich an diesem Abend<br />

mit dem Primitivo del Salento (5,60 €) angefre<strong>und</strong>et.<br />

Ein kräftiger nuancenreicher Roter,<br />

der trotzdem dem Essen Gelegenheit zur Entfaltung<br />

gibt.<br />

Und nun zu Letzterem: Zunächst das Carpaccio<br />

di Manzo (11,50 €) – es kam klassisch perfekt:<br />

Das Rindfleisch war hauchdünn <strong>und</strong> von bester<br />

Qualität, die Vinaigrette exquisit aber eher zurückhaltend,<br />

sodass sie weder geschmacklich<br />

noch mengenmäßig das Fleisch beeinträchtigte.<br />

Rindercarpaccio wird inzwischen fast überall<br />

mit reichlich Rucola serviert – ich habe mich<br />

langsam damit abgef<strong>und</strong>en. Anschließend erfreute<br />

ich mich an einem Pasta-Gericht von der<br />

PHIL-ING<br />

WEIN- & STEAKHAUS<br />

Römerstraße 54 | 55411 Bingen-Sponsheim<br />

Tel. 06721 43424 | www.phil-ing.de<br />

Geöffnet: Do u. Fr ab 18 Uhr<br />

Vorspeise: 5,00-12,50 € | Hauptspeise: 13,00-48,00 €<br />

Dessert: 3,00-7,50 € | Offener Wein: 3,80-7,20 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 7,5<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,1<br />

Kappen 8<br />

Leider nur noch an zwei Tagen in der Woche<br />

bekocht Philipp Späth, der »Fleisch-<br />

Guru von Rheinhessen«, seine Gäste. Wem<br />

aber der Sinn nach einem perfekten Stück<br />

Fleisch steht, der sollte an diesen Tagen<br />

nach Bingen-Sponsheim fahren <strong>und</strong> genießen.<br />

In einer schick ausgebauten Scheune<br />

mit wenigen Tischen (übrigens gibt es auch<br />

ein tolles Toiletten-Ambiente, findet man selten!)<br />

<strong>und</strong> einem luftigen, mediterranen, großzügig möblierten Innenhof<br />

neben einem liebevoll gepflegten Kräutergarten darf man<br />

schwelgen bei qualitativ hochrangigen Fleischangeboten, die der<br />

Meister am Grill zubereitet <strong>und</strong> die das Liebhaberherz höher schlagen<br />

lassen.<br />

Hereford-Rind, American Rind, galizisches Kalb, pommersches<br />

Rind, American Bison, australisches Wagyu, australisches weidegefüttertes<br />

Rind, Rib-eye, Livar-Klosterschwein bietet uns die Speisekarte<br />

an in kleinen, größeren <strong>und</strong> ganz großen (auf Vorbestellung,<br />

53-89 €) Varianten für mehrere Personen. Auf zwei eng beschrie-


enen Seiten gibt uns die Speisekarte außerdem vorbildlich Hinweise<br />

zur Herkunft <strong>und</strong> Aufzucht der Tiere. Begleiter zum Fleisch<br />

sind fast immer die köstlichen, dreifach in Erdnussöl frittierten<br />

Pommes frites <strong>und</strong> verschiedenes, knackig-zartes Pfannengemüse.<br />

Heute steht uns der Sinn nach dem pommerschen Rind dry-aged<br />

»Japan-Qualität« (230g-29 €), dessen Fleisch von feiner Fettmaserung<br />

durchzogen ist, wie uns die charmante Inge Kolbitz erklärt,<br />

die den gesamten Service heute Abend unaufgeregt, fre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> aufmerksam bewältigt. In der Küche wird uns das geschmackvolle<br />

Steak liebevoll <strong>und</strong> perfekt zubereitet – gekrönt mit einigen<br />

Salzflocken – einfach, ehrlich, köstlich, ein Gedicht! Dazu gibt es<br />

die berühmten Pommes frites <strong>und</strong> feine Champignons. Auch der<br />

Tipp des Tages kann sich sehen <strong>und</strong> schmecken lassen: ein großes,<br />

saftiges Rumpsteak vom Kalb aus Spanien (ca. 250g-27 €), innen<br />

rosa, zart <strong>und</strong> voller Geschmack.<br />

Neben Pommes frites <strong>und</strong> Gemüse darf auch der frische, knakkige,<br />

mit Balsamico <strong>und</strong> Joghurt-Dressing zubereitete Salat nicht<br />

unerwähnt bleiben, der durch Kräuter aus dem Garten <strong>und</strong> durch<br />

einige Kerne ergänzt wird. Den genieße ich heute als Vorspeise, sowie<br />

auch die Rinderkraftbrühe mit Gemüse <strong>und</strong> Maultasche (5 €),<br />

die mich regelrecht verblüfft: selten kam ich bisher in den Genuss<br />

so intensiver, kräftiger Rinderbrühe. Eine Freude! Das war auch der<br />

pikante kleine Spargelsalat mit Schnittlauch, Radieschen <strong>und</strong><br />

Schinkenwürfelchen, mit dem uns die Küche zu Anfang grüßte.<br />

Die Weinkarte ist unverändert. Die angebotenen Gewächse stammen<br />

alle von Winzern aus der näheren Umgebung – Schnell, Dautermann,<br />

Schweickardt, Schilz, Pitthan, Kemp sind da zu nennen.<br />

Es gefallen uns zum Essen ein Blanc de Noir 2015 QbA trocken<br />

vom Weingut Schweickardt (0,2l – 4,60 €) <strong>und</strong> der angenehm geschmeidige<br />

2014er Merlot barrique, ebenfalls vom Weingut<br />

Schweickardt (0,2l – 7,20 €).<br />

Zum Abschluss darf das einzigartig tolle Mango-Pfeffer-Sorbet<br />

(3€) nicht fehlen. Das ist so gut, so eines esse ich gleich noch einmal!<br />

Neben dem Verkauf verschiedener Grillgeräte, Gewürzen von<br />

Ingo Holland im kleinen Lädchen <strong>und</strong> frischem Fleisch, bietet Philipp<br />

Späth auch Grill- <strong>und</strong> Kochkurse für Gruppen <strong>und</strong> Sonderveranstaltungen<br />

an.<br />

PLAN B<br />

Marktplatz 3 | 55283 Nierstein | Tel. 06133 577 9850<br />

Geöffnet: Di–Do, So & feiertags 11–14 <strong>und</strong> 17-23 Uhr<br />

Fr & Sa 11–14 <strong>und</strong> 17–24 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 3,50-7,50 € | Hauptspeise: 9,00-20,00 €<br />

Desserts: 6,50 € | Offener Wein: 4,00-4,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,6<br />

Kappen 8<br />

Das attraktive »Plan B« am Niersteiner<br />

Marktplatz befindet sich in einem stattlichen<br />

Fachwerkhaus, das in einem Topzustand ist.<br />

Drinnen herrscht ein rustikales Ambiente<br />

vor, im Freien sind einige Tische platziert.<br />

Über die historisierend angelegte Treppe gelangt<br />

man in die fre<strong>und</strong>lichen Gasträume,<br />

die von vielen, meist jüngeren Leuten gut<br />

gefüllt ist. Ich freue mich, noch einen Platz<br />

zu ergattern, zu dem mich die gleich auf mich zukommende Bedienung<br />

leitet.<br />

Die Speisekarte, in der Fleischiges dominiert, ist angenehm<br />

übersichtlich. Burger, Pulled Pork <strong>und</strong> der Lavasteingrill dürften<br />

vor allem junge Leute ansprechen <strong>und</strong> ich sehe an den Tischen<br />

auch diese apart angemachten Gerichte. Ich wähle mir heute ei-<br />

nige der asiatisch angehauchten Gerichte, für<br />

die das Plan B auch bekannt ist. Zur Vorspeise<br />

wähle ich die »Knusprige Ente <strong>und</strong> Hoisinsauce<br />

im Sesam-Pfannkuchen« (9,50 €). Von dem perfekt<br />

zubereiteten Gericht bin ich sehr angetan.<br />

Die Ente ist wirklich sehr knusprig <strong>und</strong> lecker,<br />

wenn auch die Hoisin-Sauce sehr üblich <strong>und</strong> wie<br />

erwartet schmeckt. Der perfekt gebackene,<br />

dünne Sesam-Pfannkuchen ist mit der Soße<br />

überstrichen <strong>und</strong> dann mit der Ente, sowie Rucola,<br />

Möhrenstiften <strong>und</strong> Salat, dazu mit ein paar<br />

sehr gut passenden Granatapfelkernen gefüllt.<br />

Dann nehme ich noch einen Spieß vom Lavasteingrill:<br />

»Puerto Rico-Huhn« (15 €). Wie üblich<br />

ist es sehr schön, dass man sich im Plan B aus<br />

den sehr zahlreichen Beilagen drei selbst auswählen<br />

kann. Die werden dann in kleinen Schalentassen<br />

mit serviert. Ich nehme Apfel-Walnuss-Schmand,<br />

die Kräuter-Knoblauch-Pilze <strong>und</strong><br />

das Steinpilzrisotto. Der Schmand passt richtig<br />

gut zum Huhn, er schmeckt intensiv nach Äpfeln<br />

<strong>und</strong> enthält sehr klein gehackte Walnüsse.<br />

Auch die Knoblauch-Pilze sind ein Genuss <strong>und</strong><br />

sehr zu empfehlen. Das Risotto aber kann man<br />

getrost weglassen. Die Konsistenz ist einfach zu<br />

fest für meinen Geschmack.<br />

Dazu trinke ich einen 2015er Sauvignon Blanc<br />

trocken vom Weingut Müller (0,2l – 4,20 €), der<br />

mir typisch <strong>und</strong> gut schmeckt. Die Weinkarte ist<br />

mit insgesamt zwölf Weinen übersichtlich, aber<br />

von regionaler Güte. Das Plan B hat eine handwerklich<br />

gut gemachte Küche mit qualitativ<br />

hochwertigen Zutaten.


60<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

PLATEN’S RESTAURANT<br />

<strong>Restaurant</strong> & Wein lounge im Rhein-Hotel Nierstein<br />

Mainzer Str. 16-18 | 55283 Nierstein | Tel. 06133 97970<br />

www.rheinhotel-nierstein.de<br />

Geöffnet: Mo-Sa 7-22 Uhr u. So 7-18 Uhr<br />

Vorspeise: 6,00-30,00 € | Hauptspeise: 15,50-44,90 €<br />

Menü (ab 12 Pers. mit Vorbestellung): 39,00-49,00 €<br />

Tagesempfehlungen: 11,90-34,90 €<br />

Dessert: 8,00-18,00 € | Offener Wein: 4,50-17,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 9,0<br />

Trinken 9,0<br />

Service 9,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,6<br />

Kappen 9<br />

»…Wo Qualität genießen Tradition hat!« Gemäß<br />

seinem Wahlspruch empfängt uns das<br />

<strong>Restaurant</strong> im Rheinhotel in Nierstein unter<br />

schattigen Platanen auf seiner großzügigen<br />

Terrasse am Rhein, wo uns die junge, reizende<br />

Dame des Service alsbald liebevoll<br />

<strong>und</strong> aufmerksam umsorgt. Der Genuss sowohl<br />

dieser Tradition, als auch des geschmackvollen,<br />

gemütlichen Ambientes im<br />

Innern des Hauses, in das uns der Regen bald vertreibt, lässt uns<br />

voller Spannung die leiblichen Genüsse erwarten, die zu Anfang in<br />

Form eines köstlichen Traubenkernbrots mit seinem Öl vor uns stehen.<br />

Marc Platen in der Küche bäckt das dunkle Brot mit seiner<br />

knusprigen Kruste täglich frisch – kein W<strong>und</strong>er, dass es bereits<br />

viele Anhänger hat, jetzt auch uns.<br />

Zur Weinauswahl aus der kleinen Sommerkarte stehen für uns<br />

heute auf Empfehlung der fre<strong>und</strong>lichen Bedienung zwei Bio-Weine,<br />

der trockene, leichte 2016er Silvaner QbA vom Weingut Wittmann<br />

(0,2l – 9,50 €) <strong>und</strong> der gehaltvolle, mineralische 2015er Nierstein<br />

Orbel Riesling GG trocken vom Weingut St. Antony (0,2l – 14,80 €),<br />

bei dem kommt zusätzlich ein leichter Petrolton. Wir können uns<br />

nicht entscheiden <strong>und</strong> nehmen beide. Die Tropfen namhafter Weingüter<br />

aus der Umgebung von Nierstein, aus der eigenen Weinhandlung,<br />

aber auch von Übersee bietet der Keller des Rheinhotels den<br />

Gästen an, die Weine sind auch zur Mitnahme erhältlich.<br />

Die Klassikerkarte offeriert »Tournedos Rossini« (29,90 €) <strong>und</strong><br />

Original Wiener Kalbsschnitzel (22,90 €), köstliche Extra-Beilagen<br />

<strong>und</strong> Fleisch vom argentinischen Angusrind. Das hat es uns heute<br />

angetan <strong>und</strong> wir bestellen das Filetsteak im Men’s Cut (250g) für<br />

33,90 € – das wird zum »Orbel« passen. Zuvor<br />

genießen wir von der »Snacks«-Karte ein paar<br />

zarte Scheibchen vom w<strong>und</strong>erbar in Orangen-<br />

Dill-Beize eingelegten Label Rouge Lachs (16 €)<br />

<strong>und</strong> auch den geschmackvollen, französischen<br />

Ziegenkäse, gratiniert mit Trüffelhonig <strong>und</strong> Mandelsplitttern,<br />

ergänzt von würzigen Rotweinschalotten<br />

(14 €) <strong>und</strong> einem sehr französischen<br />

Baguette. Das Filetsteak entpuppt sich als auf<br />

den Punkt medium rare gebraten <strong>und</strong> geschmacklich<br />

überzeugend. Umgeben ist es vom<br />

würzigen, selbstgezogenen Rotwein-Fleischfond<br />

des Küchenchefs, ergänzen kann man es mit<br />

Senfsorten der berühmten Mühle in Monschau.<br />

Ein Körbchen knuspriger Pommes frites (4 €)<br />

r<strong>und</strong>et das Essen ab. Alle Gerichte kommen als<br />

eine appetitliche Augenweide daher. So auch in<br />

grellgrün (sanfter Kräuterrahm) <strong>und</strong> hellem<br />

Braunton der Teller mit den Pfifferlingen auf einem<br />

großen Artischockenboden, drumherum<br />

knusprig angebratene Scheiben vom Serviettenkloß<br />

(19,90 €). Nicht nur optisch ist das Essen ein<br />

Genuss, auch geschmacklich lässt diese vegetarische<br />

Komposition mit den knackigen Stückchen<br />

von der Lauchzwiebel (von der Karte mit<br />

den Tagesempfehlungen) keine Wünsche offen.<br />

Nicht unerwähnt bleiben darf der kleine Beilagensalat<br />

mit Kräuterdressing, der unter einigen<br />

zarten, harmlosen Lollo-Rosso-Blättern <strong>und</strong><br />

etwas Kresse <strong>und</strong> Keimlingen verschiedenartige<br />

köstliche Salatvariationen (Gurke, Tomate,<br />

Rettich, Artischocke etc.) versteckt hält (6 €).<br />

Zum Dessert muss es heute nochmal etwas<br />

Besonderes sein: das Aprikose-Rosmarin-Vanilleeis<br />

mit Olivenöl <strong>und</strong> Fleur de Sel. Das kennen<br />

wir nämlich schon <strong>und</strong> es war wieder ausgezeichnet.<br />

Auch das Zitronensorbet hat die<br />

Geschmacksnerven erfreut (je Kugel 3 €). Die<br />

»Tradition des Qualität-Genießens« werden wir<br />

hier sehr gerne weiterführen!


POLLER’S HÄUSJE<br />

Grabenstr. 55 | 55124 Mainz-Gonsenheim<br />

Tel. 06131 437 30 | www.pollers.de<br />

Geöffnet: Mi–Sa ab 17 Uhr<br />

So 11.30–14.30 u. 17-22 Uhr<br />

Vorspeise: 6,00-12,50 € | Hauptspeise: 14,90-21,00 € | Dessert:<br />

4,90-6,90 €<br />

Menü: 30,00-40,00 € | Offener Wein: 4,00-5,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 9,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,4<br />

Kappen 8<br />

Das Pollers zeigte sich bei unserem<br />

abendlichen Besuch wieder einmal in einer<br />

neuen Dekoration <strong>und</strong> meine Frau flüsterte<br />

bew<strong>und</strong>ernd: »Ich möchte das hier nicht alles<br />

täglich abstauben«. Die Gaststube erstrahlte<br />

in rot-weiß, vom Fliegenpilz über<br />

hängende Herzchen bis zur Serviette. Ich<br />

halte das eher für ein gutes Vorzeichen,<br />

schließlich ist am Abend doch noch das<br />

Derby gegen Frankfurt. Das Häusje selbst ist Fachwerk-betont, Holz<br />

dominiert <strong>und</strong> strahlt eine gewisse Gemütlichkeit aus. Dazu passt<br />

auch die fre<strong>und</strong>liche Bedienung: alles im Griff, immer fre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> gut informiert.<br />

Die Pollers haben nach eigenem Bek<strong>und</strong>en eine Leidenschaft für<br />

hausgemachtes, frisches Essen – was man auch schnell merkt. Neben<br />

der überschaubaren klassischen Karte ist immer noch ein<br />

Menü im Angebot, dessen Gänge auch separat bestellt werden können.<br />

Außerdem sind auch die meisten Vorspeisen als Hauptgericht<br />

zu erhalten. Meine Wahl fällt schließlich auf die Seeteufelbäckchen<br />

(12,50 €) <strong>und</strong> das Duett vom Hirschkalb (19,90 €).<br />

Die »Bäckchen« entpuppen sich als ein größerer »Backen«, der<br />

an Babyspinat, Tomaten, Kürbis, gefüllter Sepiapasta <strong>und</strong> Krebsjus<br />

serviert wird. Darüber: Parmesan. Eine auch optisch recht bunte<br />

Mischung, die aber geschmacklich gut aufeinander abgestimmt ist.<br />

Die schwarze Pasta ragt in jeder Beziehung heraus. Das Duett vom<br />

Hirschkalb bilden Steak <strong>und</strong> Tafelspitz, die mit Meerrettichsauce<br />

<strong>und</strong> Trüffelgnocchi serviert werden <strong>und</strong> mit einem Wachtelspiegelei<br />

garniert sind. Das Steak ist einwandfrei (für mich ein Hauch zu<br />

»durch«), der Tafelspitz stellenweise leider ein wenig trocken. Die<br />

geniale Meerrettichsauce<br />

gleicht<br />

das allerdings<br />

fast wieder aus.<br />

Ausgesprochen<br />

delikat sind die<br />

vier kleinen gefüllten<br />

Gnocchi –<br />

davon hätten es<br />

gerne noch ein<br />

paar mehr sein<br />

dürfen.<br />

Immerhin, so<br />

habe ich noch<br />

die Möglichkeit, das Dessert aus dem aktuellen Menü zu wählen:<br />

Schwarzwälderkirsch auf Pollers Art (5,90 €). Hier werden die klassischen<br />

Zutaten in einem Glas serviert, das man nur zu gerne auslöffelt.<br />

Wahrscheinlich eine Sünde – wenn man die Kalorienzahl<br />

überschlägt.<br />

Zu einem perfekten Essen gehören auch die entsprechenden<br />

Begleiter aus dem Keller: Der Riesling vom Winzerhof Thörle <strong>und</strong><br />

der Spätburg<strong>und</strong>er vom Weingut Landgraf (5,50 €) entpuppten<br />

sich, wie erwartet, als solche – beide typisch für ihre Art. Den Spätburg<strong>und</strong>er<br />

habe ich nach diesem Abend in meine persönliche<br />

rheinhessische »Top-Gruppe« aufgenommen.<br />

PRINZ CARL<br />

<strong>Restaurant</strong> im Prinz Carl Parkhotel<br />

Prinz-Carl-Anlage 10-14 | 67547 Worms<br />

Tel. 06241 308405<br />

www.parkhotel-prinzcarl.de<br />

Geöffnet: Mo-Fr 12-14 u. Mo-Sa 18-22 Uhr<br />

Vorspeise: 6,00-12,50 € | Hauptspeise:<br />

10,00-28,50 € | Menü: 22,00-42,50 €<br />

Dessert: 2,50-8,50 €<br />

Offener Wein: 4,20-9,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,9<br />

Kappen 8<br />

Fragt man einen Wormser,<br />

wo man in der Nibelungenstadt<br />

gut essen<br />

kann, fällt die Antwort<br />

meist gleich aus: im Prinz<br />

Carl. Die 1897 erbaute<br />

kaiserliche Kaserne ist<br />

längst eine feste Größe in<br />

der kulinarischen Landschaft<br />

Rheinhessens geworden. Geschickt hat<br />

man hier die alte Bausubstanz mit moderner<br />

Innenarchitektur gepaart, so dass ein elegantes,<br />

modernes <strong>Restaurant</strong> entstanden ist, in dem<br />

wir uns gleich wohl fühlen.<br />

Seit Mitte Juli hat in der Küche Christian Kunkel<br />

das Zepter übernommen. Der geborenen<br />

Rheinhesse war 15 Jahre lang in Spanien, zurück<br />

in der Heimat kocht er nun mit wechselnder<br />

Wochenkarte mediterran mit regionalem<br />

Bezug.<br />

Auf dem Teller sieht das dann folgendermaßen<br />

aus: Die in Weißwein gebratenen Garnelen<br />

(14,00 €) werden statt mit Olivenöl mit Butter<br />

verfeinert – das nimmt dem Gericht die Säure<br />

<strong>und</strong> führt zu einem harmonischen Geschmackserlebnis.<br />

Die Blutwurst-Apfel-Ravioli mit Speck<br />

(10,00 €) wird auf einem Bett von Sauerkraut<br />

serviert – ein gelungenes Spiel mit Säure,<br />

Cremigkeit <strong>und</strong> Röstaromen.<br />

Zum Hauptgang überrascht der Seeteufel auf<br />

Karottenpüree (24,00 €) mit einem feinen Sternanisaroma.<br />

Auch das Zanderfilet (19,00 €) mit<br />

Camembert-Risotto, sautierten Pfifferlingen<br />

<strong>und</strong> Pistaziencreme zeugt von Kreativität.<br />

Unnötig zu sagen, dass beide Fische perfekt<br />

gebraten sind. Wer lieber Fleisch mag, ist mit<br />

klassischem Zwiebelrostbraten (23,00 €) oder<br />

Lammrückenfilet mit Mandelcrème <strong>und</strong> Gemüse<br />

(26,00 €) sicher gut bedient.


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D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Auch beim Nachtisch beweist Kunkel, dass er<br />

gekonnt mit verschiedenen Aromen zu spielen<br />

weiß: warmes Schokoladen-Küchlein mit Amarettosabayon<br />

<strong>und</strong> Fruchtkompott (6,00 €) <strong>und</strong><br />

Crème brûlée mit Tahiti Vanille, Sorbet <strong>und</strong> Beeren<br />

(6,50 €) r<strong>und</strong>eten das gelungene Mahl ab.<br />

Ein Wort zur rheinhessisch geprägten Weinkarte:<br />

Die ist im offenen Bereich nicht groß,<br />

aber mit Gutzler, Spiess oder Keller prominent<br />

besetzt. Beim Flaschenangebot fällt die Auswahl<br />

der Großen Gewächse ins Auge. 14 Positionen<br />

gibt es: Ein 2012 Riesling von Keller ist darunter<br />

oder ein Spätburg<strong>und</strong>er von Meyer-Näkel<br />

aus dem Jahrgang 2004. Aber auch die normale<br />

Karte hat eine große, anspruchsvolle Auswahl<br />

zu bieten.<br />

PROVIANTAMT<br />

im Proviant-Magazin<br />

Schillerstr. 11a | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 9061600<br />

www.proviant-magazin.de<br />

Geöffnet: Di bis Sa 9 bis 24 Uhr | warme<br />

Küche: 11.30 – 22.30 Uhr| So 10 bis 15 Uhr<br />

Vinothek: Di-Fr: 15 – 23 Uhr<br />

Sa: 11 – 23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 4,70-10,50 € | Hauptspeise:<br />

8,50-20,90 € | Tagesgericht: 5,90-9,90 €<br />

Dessert: 5,90-7,50 € | Offener Wein: 2,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 9,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,0<br />

Kappen 8<br />

Das Proviantamt<br />

gehört zu den Mainzer<br />

<strong>Restaurant</strong>s, die sich –<br />

<strong>und</strong> das ist unbedingt positiv<br />

gemeint – durch häufigen<br />

Wandel auszeichnen.<br />

Die Erweiterung<br />

durch eine »Rheinhessen-<br />

Vinothek« <strong>und</strong> ständige<br />

»kulinarische Sonderaktionen« sind hier positiv<br />

hervorzuheben. Ein weiteres Plus ist das große<br />

Platzangebot. Man kann auch ohne Reservierung<br />

hoffen, mit einer kleinen Gruppe abends<br />

einen Tisch zu finden.<br />

Wir besuchten an einem »normalen« Tag<br />

(ohne Sonderveranstaltung) die »Wirtschaft«<br />

<strong>und</strong> erhielten hier statt der klassischen Speisenkarte<br />

die »Wirtschaftszeitung«, die sich der<br />

»rheinen Lebensfreude« verschrieben hat <strong>und</strong><br />

auf vier Seiten in zwei Sprachen einen Überblick<br />

über das Angebot gibt. Etwas gewöhnungsbedürftig<br />

– aber einfach mal etwas Neues<br />

in der oft großen Tristesse auf dem Speisen -<br />

kartensektor (Abteilung: Form). Was als erstes<br />

ins Auge fällt: es gibt nur vier offene Weine<br />

(Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, <strong>und</strong> je eine Rosé<strong>und</strong><br />

Rotwein-Cuvée) »von besten Weingütern<br />

aus Rheinhessen« zu einem unschlagbaren<br />

Preis (0,2l-2,90 €). Auf Nachfrage erfährt man<br />

zunächst, dass der Name der Weingüter eigentlich<br />

nicht genannt werden darf. Im Laufe des<br />

Abends verriet es uns die Bedienung aber doch:<br />

in der Tat ein nicht unbekanntes Weingut aus der Region – was<br />

man eigentlich auch schon an der Qualität des Rieslings gemerkt<br />

hat. Hier wird Gutes fast schon unter Preis verkauft.<br />

Das Angebot selbst ist überschaubarer geworden <strong>und</strong> ich entscheide<br />

mich für eine »Wirtschafts-mäßige« Auswahl: Handkäse<br />

(6,40 €), Metzgerbratwürste (8,90 €) <strong>und</strong> ein Pfirsisch-Parfait<br />

(5,90 €). Über die Konsistenz des relativ harten Handkäs‘ kann<br />

man sicherlich diskutieren, auch über die Menge des verwendeten<br />

Essigs. Sehr gut war jedenfalls das dazu gereichte Holzofenbrot,<br />

das auch zum nächsten Gang gereicht wurde: Schmackhafte Bratwürste<br />

aus der Metzgerei Ditt (Ebersheim) – ein wenig aussagelos<br />

dagegen der dazu gehörige Gewürztraminer-Senf.<br />

Das Beste kam schließlich zum Schluss: ein Weinbergspfirsich-<br />

Parfait mit Pistazien-Krokant <strong>und</strong> Himbeer-Spiegel. Während der<br />

Gänge diskutierten wir aus naheliegenden Gründen die Frage, was<br />

man von der Küche einer selbsternannten »Wirtschaft« erwarten<br />

darf. Gibt es Unterschiede zu einem <strong>Restaurant</strong>? Und wenn ja: Welche?<br />

Eine Bemerkung zur Bewertung: Wir haben beim »Trinken«<br />

auch das Angebot der Vinothek mit berücksichtigt.<br />

RAPHINIERT<br />

Langgasse 8 | 55435 Gau-Algesheim<br />

Tel. 06725 3029 911 | www.raphiniert-kronenhof.com<br />

Geöffnet: Di-Sa 17-23 Uhr, So u. feiertags 11-23 Uhr | Ruhetag:<br />

Mo<br />

Vorspeise: 7,50-8,50 € | Hauptspeise: 11,00-19,50 € | Dessert:<br />

4,00-5,50 € | Offener Wein: 3,00-7,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 9,0<br />

Gesamtnote Ø 8,1<br />

Kappen 8<br />

Ausgewählt als Ort unserer Zusammenkunft<br />

haben wir diesmal das »Raphiniert« in<br />

Gau-Algesheim. Im Innenhof des alten, anheimelnden<br />

Gutshofs in der etwas engen<br />

Langgasse steht der Gast sozusagen direkt<br />

vor dem Eingang zum <strong>Restaurant</strong>. Dieses<br />

entfaltet im Gastraum rustikalen Charme mit<br />

einem schweren alten Holz-Deckenbalken,<br />

mit ländlichen Steinplatten auf dem Boden,<br />

hellen Holztischen <strong>und</strong> -stühlen. Ein grauer Metallpfeiler im Art-<br />

Deco-Stil sorgt zusammen mit einer Diner-ähnlichen schwarzen<br />

Sitzbank für einen attraktiven Stilmix.<br />

Sämtliche hier ausgeschenkten Kreszenzen stammen vom Weingut<br />

des Kronenhofs – so heißt der hiesige Gebäudekomplex – der<br />

auch mit seinen ökologisch erzeugten Weinen hochwertige, exzellente<br />

Qualitäten zu bieten hat. Vom superben Basis-Riesling, der


frischen Riesling Spätlese, vom Steinert-Riesling <strong>und</strong> dem Frühburg<strong>und</strong>er<br />

waren wir durchweg begeistert.<br />

Das Essen starten wir mit frischer, leichter Pasta, die ungewöhnlich<br />

gut gewürzt ist <strong>und</strong> außer Nudeln geschwenktes Gemüse, gebratene<br />

Garnelen (in stattlicher Anzahl) sowie Zitronen-Chili-Pesto<br />

<strong>und</strong> Parmesan enthält (14,50 € in der Version als Hauptgericht,<br />

zum reduzierten Preis auch als kleinere Vorspeise erhältlich). Der<br />

kleine, saisonale Blattsalat, der mit gebratenen Champignons <strong>und</strong><br />

gerösteten Kürbiskernen veredelt ist (6 €) schmeckt richtig gut,<br />

knackig <strong>und</strong> frisch.<br />

Meine zweistufige Tagesempfehlung, die auf einer Kreidetafel im<br />

Eingangsbereich angekündigt wird, besteht im ersten Teil aus Pfälzer<br />

Kartoffelsuppe mit Shrimps zu 4,50 €, wie ich sie meiner Erinnerung<br />

nach zuvor noch nie gegessen habe. Sie enthält knackfrisches<br />

Gemüse, zahlreiche frische Kräuter, winzige Krabben <strong>und</strong><br />

präsentiert sich grandios cremig. Bei den Hauptspeisen kann sich<br />

die krosse Entenbrust mit Pilzen, Rahm, Semmelknödel <strong>und</strong> Cumberland-Sauce<br />

(17 €) sehen <strong>und</strong> schmecken lassen: das Geflügelfleisch<br />

hat perfekte Konsistenz, der Rahm ist angenehm leicht, <strong>und</strong><br />

die Champignons <strong>und</strong> Austernpilze schmecken fein. Lediglich der<br />

Knödel erscheint ein bisschen zu fest. Das vegane Räucher-Tofu<br />

mit Cashew-Kernen (10,80€), das mit einem so genannten Rheinhessen-Wok<br />

(hauptsächlich Reis) <strong>und</strong> Petersilie-Dip kombiniert ist,<br />

wirkt geschmacklich nicht überwältigend (ist auch schwierig bei<br />

Tofu), zu loben ist aber, dass das »Raphiniert« immerhin ein veganes<br />

Gericht anbietet.<br />

Nun kommt der zweite Teil meiner Tagesempfehlung zum Zuge,<br />

nämlich das »zarte Hirschragout an Apfelrotkohl <strong>und</strong> Kartoffelknödel«<br />

zu 15,80 €. Das Fleisch ist unglaublich zart, lässt sich locker<br />

mit der Gabel zerteilen. Rotkraut, Kloß <strong>und</strong> Rotweinbirne ergänzen<br />

den Geschmack des Wilds vortrefflich. Eine derart hohe Qualität<br />

bei so hohem Genusswert hatten wir hier durchaus nicht erwartet.<br />

Das »Raphiniert« ist allemal den Weg von Mainz oder von anderswo<br />

wert. Es wird hier schnörkellose, handwerklich ausgezeichnete<br />

Küche geboten bei einem unschlagbaren Preis-Genuss-Verhältnis.<br />

Einzig bei der Präsentation mancher Speisen lässt sich<br />

noch nachbessern. Ein ausgesprochen fre<strong>und</strong>licher, unaufgeregter<br />

<strong>und</strong> kompetenter Service erfreute uns.<br />

JEDER WEIN ERZÄHLT EINE GESCHICHTE.<br />

Weingut Alexander Flick<br />

Brückesgasse 15 · 55234 Bechtolsheim · Tel. 06733-6814<br />

Fax 06733-961863 · info@weingut-flick.de · www.weingut-flick.de<br />

SANDHOF DIRK MAUS<br />

GOURMETRESTAURANT<br />

Sandhof 7 | 55262 Heidesheim<br />

Tel. 06132 4368 333 | www.dirk-maus.de<br />

Geöffnet: Mi-So 18-22 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />

Gourmetmenü (4-7 Gänge): 85,00-120,00 €<br />

Offener Wein: 5,50-7,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 10,0<br />

Trinken 9,5<br />

Service 10,0<br />

Ambiente 9,5<br />

Preis/Leistung 10,0<br />

Gesamtnote Ø 9,8<br />

Kappen 10<br />

In beinahe klösterlicher<br />

Abgeschiedenheit zwischen<br />

den dicken Bruchsteinmauern<br />

des w<strong>und</strong>erschön<br />

renovierten<br />

Sandhofs wollen wir<br />

heute Dirk Maus‘ Sterneküche<br />

genießen. Der<br />

kühle Spätburg<strong>und</strong>er<br />

Weißherbst vom Weingut Gres prickelt dabei im<br />

Glas zu den letzten Strahlen der untergehenden<br />

Sonne.<br />

Die stimmigen, herausfordernden Kreationen<br />

des Sternekochs sind ein Highlight der Region<br />

<strong>und</strong> erfordern in ihrer Vielfalt <strong>und</strong> Komplexität<br />

gleichzeitig unsere Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Sensibilität.<br />

Das steigert nur den Genuss, den uns die<br />

Küche bald mit ihren Grüßen ankündigt. Da<br />

schmecken wir salzig, süß, scharf, fruchtig,<br />

knackig, zart, geschmeidig (Norilachs, Gänseleber,<br />

Brioche, Apfel, Buttermilch, Gurke, Orange,<br />

Erbse) als Vorboten des Kommenden. Dreierlei<br />

frische Brot- <strong>und</strong> Buttersorten, Meersalz <strong>und</strong><br />

Olivenöl begleiten uns dabei. In der Weinkarte<br />

sind viele exzellente Weingüter aus dem heimischen<br />

Rheinhessen mit ihren ausgesuchten<br />

Kreationen vertreten. Aus der weiteren Umgebung<br />

finden sich Rheingau, Nahe, Mosel, Württemberg,<br />

auch italienische <strong>und</strong> französische<br />

Tropfen können verkostet werden. Zunächst<br />

widmen wir uns dem frischen Gutswein Rosé<br />

vom Weingut Wagner-Stempel aus dem Jahr<br />

2016.<br />

In der ersten Vorspeise erfreuen unsere<br />

Zunge neben einer zart gebratenen Jakobsmuschel<br />

die Zutaten Sellerie <strong>und</strong> Ingwer, Alge <strong>und</strong><br />

Bohnenkraut als Püree, Chip, Glacé, Schaum,<br />

Erde <strong>und</strong> Gelée. Der feste, saftige <strong>und</strong> aromatische<br />

Seeteufel der zweiten Vorspeise wird ergänzt<br />

von den Geschmäckern der Aubergine,


64<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

der roten Paprika <strong>und</strong> der grünen Gremolata, einer<br />

Emulsion aus Petersilie, Knoblauch <strong>und</strong> Zitrone.<br />

Danach begegnen uns Zwiebel <strong>und</strong> Kichererbse<br />

als Espuma <strong>und</strong> Crème, crunchige<br />

geröstete Samen <strong>und</strong> Nüsse in orientalischen<br />

Gewürzen (Ducca), Rotweinbutter, ein Topping<br />

aus frittierter, krümeliger, knuspriger Geflügelhaut<br />

auf sanft gegarten Stückchen Poulardenbrust,<br />

sowie Scheiben vom zarten Lamm unter<br />

einer Briochekruste, dabei Püree von der weißen<br />

Vanillebohne <strong>und</strong> Preiselbeere neben der<br />

köstlichen Jus.<br />

Eine kleine Pause macht den Gaumen klar für<br />

kommende Genüsse: wir kosten ein vorzügliches<br />

Sorbet von Himbeere <strong>und</strong> Paprika; w<strong>und</strong>erbar<br />

fruchtig, aber auch sanft weckt es weitere<br />

Vorfreude. Tina Maus, stets professionell,<br />

dezent, bester Laune, charmant <strong>und</strong> auskunftsfreudig<br />

– falls gewünscht – kredenzt mit ihren<br />

hilfreichen »guten Geistern« den Spätburg<strong>und</strong>er<br />

»Eselspfad« 2014 vom Weingut Gres, ein<br />

kräftiger, wuchtiger, aromenreicher Roter aus<br />

dem Barrique <strong>und</strong> den Cabernet Sauvignon<br />

trocken »Kachelberg« 2013 vom Weingut Dorst<br />

aus Wörrstadt.<br />

Zum Höhepunkt des Mahls erfreuen uns<br />

Scheiben des allerzartesten Rehfilets unter<br />

mürbem Pankogebrösel, dabei sind sanfte<br />

Buchweizencrème, grüner Spargel, Aprikose in<br />

zweierlei Texturen, die w<strong>und</strong>erbare Sauce Choron,<br />

die ausgezeichnete Wildjus <strong>und</strong> ein Klecks<br />

Wacholder als Geschmackskick. Wir sind überwältigt!<br />

Eine goldene Auslese Spätburg<strong>und</strong>er<br />

Blanc de Noirs 2015 vom Weingut Fleischmann,<br />

Gau-Algesheim, begleitet uns zum Abschluss bei<br />

den Genüssen von Rotweineis, Kaffeeeis, einer<br />

Meringue aus weißer Schokolade mit weichem<br />

Kern, Kirschgel, Hafercrumble, kandierter Ananas, ihrer Crème <strong>und</strong><br />

ihrem Gel, Krokant <strong>und</strong> einem köstlichen Pina Colada – Schaum.<br />

Nicht nur geschmacklich, auch optisch waren alle Teller eine<br />

Augenweide, unterstrichen vom liebevoll ausgesuchten Geschirr<br />

<strong>und</strong> Besteck des <strong>Restaurant</strong>s. Dirk Maus wurde in seiner heraus -<br />

ragenden Sterneküche unterstützt von Küchenchef Steve<br />

Hermann, der die Philosophie des Hausherrn teilt <strong>und</strong> half, die<br />

Exzellenz der ausgesuchten Zutaten <strong>und</strong> deren kreative Zuberei -<br />

tungsarten in der Küche erneut unter Beweis zu stellen.<br />

SANDHOF – DIRK MAUS<br />

LANDGASTHAUS<br />

Sandhof 7 | 55262 Heidesheim<br />

Tel. 06132 4368 333 | www.dirk-maus.de<br />

Geöffnet: Mi-So 18-22 Uhr, Sa u. So zusätzl. 12-14 Uhr<br />

Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 9,50-15,50 € | Hauptspeise: 21,50-39,00 €<br />

Menü: 38,00/48,50 € | Rheinhessen-Mittwochsmenü:<br />

28,50 € | Rheinhessen-Mittwochsmenü: 28,50 €<br />

Dessert: 9,50-12,50 € | Offener Wein: 5,50-7,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 9,5<br />

Trinken 9,0<br />

Service 10,0<br />

Ambiente 10,0<br />

Preis/Leistung 9,5<br />

Gesamtnote Ø 9,6<br />

Kappen 10<br />

Feierabend. Beim Betreten des friedvollen,<br />

großzügigen Stück Land, das den Sandhof<br />

darstellt, fühlt man sich auf eigentümliche,<br />

zauberhafte Weise dem Trubel der Stadt entrückt<br />

<strong>und</strong> spürt neben genussvoll grasenden<br />

Pferden <strong>und</strong> Eseln Urlaubsgefühle aufkeimen.<br />

Ein Gläschen kühler Rosésekt, brut<br />

ausgebaut von Braunewell (8,50 €), unterstreicht<br />

diesen Eindruck auf das Angenehmste.<br />

Dirk Maus erscheint erstaunlich entspannt aus der Küche <strong>und</strong><br />

bietet uns gut gelaunt seine Vielfalt frisch für heute Abend zubereiteter<br />

Genüsse an. Da können <strong>und</strong> wollen wir uns natürlich gar<br />

nicht festlegen, am liebsten würden wir von allem probieren <strong>und</strong> so


einigen wir uns auf diverse Köstlichkeiten, die unsere Tafel zieren<br />

werden <strong>und</strong> von denen wir alle kosten mögen.<br />

Bevor das Mahl beginnt grüßt uns die Küche fre<strong>und</strong>lichst mit<br />

einem kräftig gewürzten kleinen Tunfischtatar auf Algen, darauf<br />

Zitronenschaum <strong>und</strong> ein Algenchip, daneben zartgrüne Tupfer von<br />

Wasabicrème. Zu zweierlei frischem Brot, Kräuterquark <strong>und</strong> Kräuterbutter<br />

ein vielversprechender Anfang. Bald erfreut uns eine<br />

Vorspeisenvielfalt, da sind: grüne Avocado, zartrosa Langustinos,<br />

kräftige, intensive Erbsensprossen , grünes Olivenöl, schwarzer<br />

Fliegenfischkaviar, ein lauwarmer Hummercocktail in der Carcasse,<br />

Mango, etwas Friséesalat, Jakobsmuschel, Riesengarnele, köstliche<br />

Saucen in gelb <strong>und</strong> orange, Grenaillekartöffelchen, Spiegelei,<br />

schmelzige, geraspelte Gänseleberterrine, Sauce Choron, gehobelte<br />

Trüffel, Schnittlauch – optische Genüsse in großer Farbenpracht<br />

<strong>und</strong> auch Genüsse im M<strong>und</strong>, die uns »aah«, »ooh« <strong>und</strong><br />

»mmh« entlocken. (je Vorspeise 26 ) W<strong>und</strong>erbare Zutaten <strong>und</strong><br />

die hochprofessionellen, kreativen Zubereitungsarten suchen<br />

ihresgleichen!<br />

Rheinhessen, die Pfalz, die Nahe, der Rheingau, Spanien sind mit<br />

herausragenden Weingütern in der Landgasthof-Karte vertreten.<br />

Wir hatten uns zu den Vorspeisen den w<strong>und</strong>erbar frischen, aromenreichen<br />

2016er Sauvignon Blanc vom Weingut Gres ausgesucht,<br />

der passte vorzüglich (0,2l-5,50 €). Zu den Hauptgängen bestellen<br />

wir auf Empfehlung den »kleinen Francois« (Cuvée aus<br />

Merlot, Saint Laurent, Portugieser, Syrah) aus dem Jahr 2013 vom<br />

Weingut Braunewell (0,2l-6 €), der recht kräftige Tannine <strong>und</strong><br />

Säure aufweist. Inzwischen erfrischt uns ein kleines Sorbet von<br />

den duftenden Hol<strong>und</strong>erblüten des Sandhofs.<br />

Den tagesfrischen Empfehlungen des Kochs haben wir uns zu<br />

Recht gerne angeschlossen: die Hauptgänge bescheren uns zarte<br />

Doradenfilets auf ihrer knusprigen Haut gebraten, Hummersauce,<br />

Safranrisotto, Zitrusschaum (28 €), w<strong>und</strong>erbares, intensives Nebraska-Beef<br />

(striploin cut) – das Fleisch schmilzt auf der Zunge –<br />

geschmorte Kartöffelchen, eine luftig-zarte Hollandaise, grüne<br />

Böhnchen (vom Sandhof), Mangold, unvergleichliche Jus zum<br />

Nachgießen <strong>und</strong> die beispiellos schmackhaftesten Pfifferlinge des<br />

Jahres! (37€)<br />

Den Abschied versüßt uns Tina Maus, die den ganzen Abend<br />

über mit ihrem Team den fre<strong>und</strong>lichsten, perfektesten, gewohnt<br />

Hemmes<br />

Vinothek<br />

Weinschule<br />

Wir machen faszinierende Weine<br />

für Ihr Leben gerne.<br />

Grabenstr. 13 & 34 55411Bingen-Kempten<br />

Fon: 06721/12420 www.weingut-hemmes.de<br />

info@weingut-hemmes.de<br />

dezenten Service bot, mit der 2011er Bacchustraube<br />

Trockenbeerenauslese vom Weingut Gres<br />

(7,50 €) zu den Aromen eines weißen Schokoladenküchleins<br />

mit flüssigem Kern, dazu Kirsche<br />

<strong>und</strong> Kaffee in gefrorener Form, zu einer Mascarponeschnitte<br />

<strong>und</strong> einer phantastischen, samtigen<br />

Crème Brûlée.<br />

»Den Koch einfach mal machen lassen«, das<br />

war das Credo des Abends! Im Sandhof geht<br />

man dabei garantiert kein Risiko ein, im Gegenteil,<br />

man erfreut sich ungeahnter Genüsse. Zur<br />

Nachahmung empfohlen!<br />

RISTORANTE<br />

SAN MARCO<br />

Am Stiftswingert 4 | 55131 Mainz<br />

Tel. 06131 82962 | www.cucinasanmarco.de<br />

Geöffnet: tgl. 11-14.30 u. 17:30-23.30 Uhr<br />

(Küche bis 23 Uhr)<br />

Vorspeise: 6,80-17,50 € | Hauptspeise:<br />

8,50-32,50 € | Dessert: 5,50-9,80 €<br />

Tagesgericht: 15,90 € | Menü: 59,00 € (für<br />

2 Pers.) | Offener Wein: 4,50-9,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,1<br />

Kappen 8<br />

Trotz eines eher unscheinbaren<br />

Äußeren <strong>und</strong><br />

der Lage außerhalb des<br />

Stadtzentrums zählt das<br />

San Marco zu den Spitzen-Ristorantes<br />

von<br />

Mainz. Oder, anders ausgedrückt:<br />

Der Weg in die<br />

Oberstadt lohnt auf jeden<br />

Fall. Bereits beim Betreten des Gastraums<br />

merkt man, dass man hier als Gast willkommen<br />

ist: ein fre<strong>und</strong>licher Service <strong>und</strong> ein angenehm<br />

helles Ambiente empfangen mich. Auf überladenes<br />

Touristen-Dekor wird verzichtet: an den<br />

Wänden hängen Fotos aus Sizilien, der Heimat<br />

von Giuseppe <strong>und</strong> Enzo Cuttitta. Ansonsten weisen<br />

Exponate auf die hervorragenden italienischen<br />

Weine hin, die hier im Angebot sind.<br />

Apropos Angebot: trotz der überzeugenden<br />

Speisenkarte lohnt sich auf jeden Fall ein Blick<br />

auf die Tafeln mit den aktuellen Angeboten –<br />

oder man fragt den »Patron« einfach direkt.<br />

Ich besuche das Ristorante dieses Mal an einem<br />

Mittag, esse aber nicht das Mittagsmenü<br />

sondern à la carte. Der Gastraum ist etwa zur<br />

Hälfte gefüllt – offensichtlich meistens Geschäftsreisende<br />

<strong>und</strong> Stammk<strong>und</strong>en. Meine Wahl<br />

fällt auf Vitello tonnato (12 €) <strong>und</strong> Saltimbocca<br />

alla romana (19,50 €). Im Gegensatz zur klassischen<br />

Vitello tonnato – Zubereitung werden die<br />

Kalbfleischscheiben im San Marco nicht mit einer<br />

Sauce überschüttet sondern auf einer flokkigen<br />

Thunfisch-Creme serviert. Das hat verschiedene<br />

Vorteile, unter anderem lässt sich so<br />

auch das Fleisch besser begutachten: es ist<br />

dünn geschnitten, ganz zart <strong>und</strong> schmeckt be-


66<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

stens. Ich hätte mir noch ein paar Kapern mehr<br />

gewünscht – aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache.<br />

Dass die Küche des San Marco<br />

großen Wert auf die Qualität des Fleisches legt,<br />

sieht <strong>und</strong> schmeckt man auch beim Saltimbocca.<br />

Die drei kleinen Schnitzel sind extrem<br />

zart, <strong>und</strong> von dem mit Wein abgelöschten Bratenfond<br />

lasse ich keinen Tropfen übrig: ein extrem<br />

leckeres Sößchen. Sehr angenehm auch<br />

die überschaubaren Beilagen: ganz klassisch ein<br />

paar Kartöffelchen <strong>und</strong> ein wenig Gemüse.<br />

Bei der Weinwahl habe ich mich für den offenen<br />

Nero d’Avola entschieden. Vielleicht ein wenig<br />

gewagt, weil so manches, was in unseren<br />

Landen unter diesem Namen angeboten wird<br />

doch eher zu den einfacheren Vertretern seiner<br />

Art zu zählen ist. Nicht so im San Marco. Hier<br />

erhält man für 4,90 € einen wirklich sehr schönen<br />

<strong>und</strong> intensiven roten Sizilianer.<br />

Fast schon resignierend muss ich feststellen,<br />

dass ich bei der Vorspeise besser die kleine Portion<br />

gewählt hätte. Auf das Dessert muss ich<br />

leider verzichten – das erspart mir auch die<br />

Wahl zwischen den hier schon öfter probierten<br />

Zabaione <strong>und</strong> Tiramisu. Aber ich komme bestimmt<br />

wieder.<br />

SCHLÖSSCHEN<br />

AM MÄUSETURM<br />

Stromberger Str. 28a<br />

55411 Bingen am Rhein<br />

Tel. 06721 366 99<br />

www.schloesschen-am-maeuseturm.com<br />

Geöffnet: Mi-Sa 17-23 Uhr, So: 12-14 Uhr,<br />

18-23 Uhr| Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 6,50-15,50 €<br />

Hauptspeise: 15,50-24,50 €<br />

Dessert: 3,00-8,20 €<br />

Offener Wein: 3,00-5,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 6,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,8<br />

Kappen 8<br />

Der erste Blick soll bekanntlich,<br />

nicht nur in der<br />

Liebe, ein sehr wichtiger<br />

sein! Ich entschied mich<br />

an meinem Geburtstag<br />

relativ kurzfristig, gemeinsam<br />

mit meiner Gattin<br />

»à deux« essen zu gehen<br />

<strong>und</strong> wählte dazu aus<br />

der umfangreichen Liste meiner Testobjekte das<br />

mir bis dahin unbekannte Schlösschen am Mäuseturm<br />

aus. Der erste äußere Eindruck von der<br />

an einer Bingerbrücker Hauptstraße liegenden<br />

Weinstube war dann allerdings nicht unbedingt<br />

euphorisierend: »Hier hat der Zahn der Zeit genagt«,<br />

dachte ich – <strong>und</strong> auch im Gastraum<br />

wirkte alles etwas antiquiert <strong>und</strong> auf »Weinstube<br />

mit Holz« getrimmt.<br />

Es zeigte sich aber schnell, dass dieser Eindruck<br />

im Gegensatz zu Keller <strong>und</strong> Küche des<br />

Hauses stand. In letzterer hat schließlich Kü-<br />

chenchef André Choquet das Kommando. Ich entschied mich für<br />

die Tiroler Schinkenplatte mit Essiggemüse (8,50 €) <strong>und</strong> das Kalbssteak<br />

(24,50 €), meine Frau für das Maishähnchen (18,50 €). Bei allen<br />

drei Gerichten wurde deutlich, dass die Küche des »Schlösschens«<br />

großen Wert auf die Qualität der von ihr verwendeten<br />

Produkte legt. Das merkt man beim Salat ebenso wie beim Fleisch:<br />

zart <strong>und</strong> saftig, auf den Punkt zubereitet, schmackhaft, dezent serviert.<br />

Im Laufe des Abends stellte sich heraus, dass wir von Herrn Choquet<br />

senior bedient wurden, der im Haus für den Weinkeller zuständig<br />

<strong>und</strong> immer auf der Suche nach neuen Weinen ist. Ich hatte<br />

mit dem Riesling »I sell Riesling« aus dem Weingut Frank Hemmes,<br />

Bingen-Kempten begonnen (4,50 €) <strong>und</strong> einen ebenfalls trockenen<br />

Silvaner aus dem Weingut Dreikönigshof, Bingen (4,60 €) folgen<br />

lassen. Zwei klare, ehrliche, arttypische Weine! Schließlich der Volltreffer:<br />

Ein roter Cuvée von der Nahe: Der 2015er »ARVUS« St. Kathariner<br />

Fels vom Weingut Gälweiler in St. Katharinen (4,90 €), ein<br />

kräftiger Roter, der mich sofort überzeugt hat. Herr Choquet senior<br />

ließ es sich nicht nehmen, mit uns noch einige Kostproben seiner<br />

neuesten Entdeckungen zu teilen. Das waren charakterstarke<br />

Weine, doch an den »ARVUS« reichte keiner heran. Deshalb begleiteten<br />

uns auch noch zwei Flaschen von der Nahe zurück nach<br />

Mainz.<br />

Das »Schlösschen« ist an seinem schmalen <strong>und</strong> markanten Turm<br />

leicht zu erkennen. Nicht jeder weiß allerdings, was sich hier heute<br />

an Küche <strong>und</strong> Keller befindet. Es ist übrigens der einzige Gebäudeteil<br />

des 1860 durch den gleichnamigen Weingutsbesitzer erbauten<br />

»Schloss Wilhelm«, der die Luftangriffe des zweiten Weltkriegs<br />

überstanden hat. Unsere dringende Empfehlung: lassen sie sich<br />

durch das Äußere des Komplexes nicht irritieren. Steuern sie<br />

Schloss <strong>und</strong> Turm an. Sie werden es nicht bereuen.


SCHLOSS SÖRGENLOCH<br />

Schloßgasse 7-9 | 55270 Sörgenloch<br />

Tel. 06136 9527 100 | www.schloss-soergenloch.de<br />

Geöffnet: Mo-Sa 17.30-21.30 Uhr<br />

So u. Feiertag durchgängig 11.30-22 Uhr<br />

Vorspeise: 5,00-12,00 € | Hauptspeise: 18,00-23,00 €<br />

Menü: 35,00 € | Dessert: 8,00 € | Offener Wein: 2,90-8,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 8,5<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,2<br />

Kappen 8<br />

Will man ein paar gemütliche St<strong>und</strong>en<br />

auf der Schloss-Terrasse verbringen, führt<br />

der Weg nach Sörgenloch. Hier ist echte<br />

rheinhessische Freizeitkultur. Durch sein gestaltetes<br />

<strong>und</strong> stilsicheres Auftreten kann das<br />

<strong>Restaurant</strong> gefallen. Mit mächtigen Bruchsteinmauern,<br />

dem Geländer zum großen<br />

Vorplatz, mit dunklen Möbeln <strong>und</strong> hellen<br />

Accessoires, Feigenbaum, Lavendel <strong>und</strong><br />

mächtigen blühenden Hortensien schafft das Haus uns auf seiner<br />

Terrasse ein romantisches <strong>und</strong> mediterranes Ambiente.<br />

Der fre<strong>und</strong>liche Empfehlung <strong>und</strong> die direkte persönliche Ansprache<br />

lassen uns gleich wohlfühlen. Der Chef des Hauses, mit Küchenschürze<br />

»bewaffnet«, führt uns sogleich zu einem sommerlich<br />

gedeckten Tisch <strong>und</strong> berät uns bei Getränke- <strong>und</strong> Speiseauswahl.<br />

Das gemischte Publikum ist sichtlich guter Stimmung <strong>und</strong> so<br />

summt <strong>und</strong> quirlt es an allen Tischen.<br />

Man reicht uns Brot mit Butter <strong>und</strong> auf Empfehlung nehmen wir<br />

zum Aperitif einen Sekt Pinot Blanc et Noir Brut von Becker-Landgraf,<br />

Gau-Odernheim (0,1l/4,50 €), der uns auch gleich auf das Essen<br />

einstimmt. Vorweg nehmen wir die Pimientos de Padron mit<br />

Olivenöl <strong>und</strong> Parmesan (7 €), leckere gebackene Peperoni, frische<br />

Tomaten, die pikant schmecken <strong>und</strong> dazu haben<br />

wir warme Brocken vom Landbrot, Oliven,<br />

Meersalz (3,50€). Beides wird auf Schiefertafeln<br />

serviert. Das richtig knusprige Brot, das als<br />

»Brocken« serviert wird, ist eine ganz einfache<br />

Vorspeise aber dabei eine Wucht. Das Brot<br />

stammt aus dem Mainzer Delikatessenladen Le<br />

Poivre von Christine Pfeffer, die es aus Luxemburg<br />

bezieht. Wir freuen uns natürlich, dass wir<br />

in Sörgenloch einen so w<strong>und</strong>erbaren Tipp für<br />

die Mainzer Geschäftswelt finden können <strong>und</strong><br />

werden sogleich Fan des leckeren Backwerks<br />

<strong>und</strong> der einfachen Zubereitungsart, die zur<br />

Nachahmung animiert (»..funktioniert so aber<br />

nur mit diesem Brot«, versichert uns der Chef).<br />

Zum Hauptgang nimmt meine Begleitung das<br />

Lachsfilet in Sesamkruste mit Spargel-Bärlauchrisotto<br />

<strong>und</strong> Pommery-Senf – Sauce (21€).<br />

Die Kruste ist ein Traum. Gerade der schwarze<br />

Sesam ist goldrichtig hier <strong>und</strong> die knusprige<br />

Kruste gibt dem Gericht einen schönen Crunch.<br />

Das Risotto ist schön schlotzig <strong>und</strong> dazu gibt es<br />

bissfesten, knackigen, grünen Spargel. Ich freue<br />

mich über meine einfach gehaltenen Tagliatelle<br />

mit Trüffelbutter <strong>und</strong> Parmesan (14 €), die perfekt<br />

zubereitet sind.<br />

Weil wir den Sauvignon Blanc lieben <strong>und</strong> der<br />

aber ausgetrunken ist, empfiehlt der umtriebige<br />

Wirt, »da habe ich was ganz Besonderes, das<br />

auch grün schmeckt«, eine fast ausgestorbene<br />

Rebsorte, die, wie wir erfahren, bereits Napoleon<br />

Bonaparte schätzte. Wir bestellen also eine<br />

Flasche davon, Gelber Orleans 2015 Hahnheimer<br />

Moosberg, trocken, vom Weingut Althof.<br />

Die Gutsabfüllung ist tatsächlich ein w<strong>und</strong>er -<br />

barer neuer Weingenuss. Eleganz, lebendige<br />

Säure <strong>und</strong> ein fein-fruchtiger Geschmack passen<br />

w<strong>und</strong>erbar zu diesem Ort <strong>und</strong> unserem ausgezeichneten<br />

Essen. Wie überhaupt die Weinkarte<br />

eine besondere Empfehlung wert ist.<br />

Namhafte Lieferanten wie Huff, Thörle oder<br />

Landgraf, einige große Gewächse aus den Tonlagen<br />

Rheinhessens, dem Rheingau <strong>und</strong> der<br />

Nahe, aber auch Spezialitäten aus Österreich,<br />

Frankreich, Italien <strong>und</strong> Spanien sind hier aufgeführt.<br />

Nach den Espressi genießen wir noch unseren<br />

Wein in der Abendsonne <strong>und</strong> nehmen uns vor,<br />

bald wieder zu kommen zum Schloss Sörgenloch.


68<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

STADTHAUSSCHÄNKE<br />

Stadionerhofstr. 1 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 225 845 | www.stadthausschaenke-mainz.de<br />

Geöffnet: Mo-Sa 11-22.30 Uhr<br />

(warme Küche bis 20.30 Uhr) | Ruhetag: So<br />

Vorspeise: 3,00–4,90 € | Hauptspeise: 6,50-18,50 €<br />

Mittagsmenü: 10,00-13,00 € | Dessert: 4,00-5,00 €<br />

Offene Weine: 3,50-4,40 €<br />

Wenn man in Mainz nach einer klassischen<br />

Bewertung<br />

»Gaststätte« sucht, steht man irgendwann<br />

Essen 7,0<br />

vor der Stadthaus –Schänke in der Fußgängerzone<br />

– <strong>und</strong> sucht, zumindest an warmen<br />

Trinken 6,5<br />

Service 7,0<br />

Tagen, vergeblich einen Platz. Hier treffen<br />

Ambiente 7,0<br />

sich – <strong>und</strong> zwar Punkt 12 – die Mainzerinnen<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 7,2 <strong>und</strong> Mainzer. Touristen <strong>und</strong> Einkaufsbummelnde<br />

haben dann keine große Tischauswahl<br />

mehr.<br />

Kappen 7<br />

Entsprechend präpariert nahm ich meinen Platz an einem heißen<br />

Sommertag schon gegen 11.45 Uhr ein, bestellte eine große<br />

Riesling-Schorle (3,70 €) <strong>und</strong> studierte Gäste, Passanten <strong>und</strong> die<br />

Karte. Es versteht sich von selbst, dass man die Gespräche an den<br />

benachbarten Tischen alle mitverfolgen kann. So erfuhr ich auch<br />

bald, dass ein älteres Ehepaar etwas verärgert war, weil ich an »ihrem«<br />

Tisch saß. Sorry!<br />

Auf der Karte findet man genau das, was man in einer Stadthausschänke<br />

erwarten darf: von der Tagessuppe über die Fleischwurst<br />

bis zum Rumpsteak. Außerdem gibt es immer zwei Mittagsmenüs,<br />

die im wöchentlichen Turnus wechseln. Da ich bei<br />

hochsommerlichem Wetter kein Fre<strong>und</strong> von heißen Suppen bin –<br />

im Gegensatz zur Mehrheit der Gäste – esse ich dieses Mal »à la<br />

carte«. Vorspeisen finden sich hier leider nicht – aber was sich hinter<br />

den kleinen Speisen (Norwegischer Räucherlachs mit Reibekuchen,<br />

gebratene Garnelenschwänze etc.) verbirgt, ist schon wesentlich<br />

mehr.<br />

Ich »beginne« daher mit dem Jägerschnitzel (11,50 €) <strong>und</strong> kalkuliere<br />

auf das Dessert. Was hier aber mit Beilagensalat <strong>und</strong> Pommes<br />

frites serviert wird, hat einen mehr als erschöpfenden Umfang. Ich<br />

begleite meinen Fleischgenuss mit einem schönen trockenen Ries-<br />

ling aus dem Rheingau (Weingut Allendorf,<br />

Oestrich-Winkel), ein kräftiger Wein, der zu einem<br />

mächtigen Schnitzel passt. Schnitzel gibt<br />

es in der Stadthausschänke übrigens auch als<br />

»Seniorenportion«.<br />

Fazit: Die Stadthausschänke ist in der Tat die<br />

klassische Gaststätte mit bürgerlich-rustikaler<br />

Kost <strong>und</strong> überwiegend einheimischem Publikum.<br />

Sie ist dadurch fast schon eine Seltenheit<br />

geworden. Frühzeitiges Erscheinen ist aus den<br />

genannten Gründen dringend zu empfehlen.<br />

Sollten Sie Fragen oder Wünsche haben: Frau<br />

Rocker <strong>und</strong> ihr Team haben alles im Griff <strong>und</strong><br />

helfen gerne! Ein kleiner Wunsch: Bei den offenen<br />

Weinen könnte man gut noch den einen<br />

oder anderen Rheinhessen ergänzen: beispielsweise<br />

einen Riesling <strong>und</strong> einen Spätburg<strong>und</strong>er.<br />

STEINS TRAUBE<br />

Poststr. 4 | 55126 Mainz-Finthen<br />

Tel. 06131 402 49 | www.steins-traube.de<br />

Geöffnet: Di ab 18 Uhr | Mi-So 11.30-14 Uhr<br />

u. 18-22 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 7,80-12,50 € | Hauptspeise:<br />

14,50-24,50 € | Menü: 39,50-59,50 €<br />

Dessert: 4,50-8,70 € | Offener Wein:<br />

3,90-5,30 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 9,0<br />

Service 6,0<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,8<br />

Kappen 8<br />

Steins Traube gehört<br />

zu den <strong>Restaurant</strong>s, bei<br />

denen man unbedingt reservieren<br />

sollte. Wir taten<br />

dies <strong>und</strong> konnten an einem<br />

schönen Sommerabend<br />

im Hof Platz nehmen.<br />

Es hätte so perfekt<br />

sein können – wenn unsere<br />

Bedienung nicht einen »rabenschwarzen«<br />

Tag gehabt hätte. Wenn man den »Gruß aus der<br />

Küche« wortlos auf den Tisch gestellt bekommt,<br />

die junge Dame bei Nachfragen <strong>und</strong> bei Bestellungen<br />

schon weggeht bevor man ausgesprochen<br />

hat <strong>und</strong> Lächeln ganz einfach »Fehlanzeige«<br />

ist, trägt das nicht unbedingt zum<br />

Wohlbefinden des Gastes bei. Dies muss so<br />

deutlich gesagt werden, da unser Tisch nicht<br />

als einziger davon betroffen war. Auch an anderen<br />

Tischen sah man irritierte Blicke.<br />

Wesentlich Erfreulicheres ist dagegen vom<br />

kulinarischen Aspekt unseres Besuchs zu berichten<br />

– Steins Traube ist für seine Küche berühmt.<br />

Ich entschied mich für das Fischcarpaccio<br />

(11,50 €), die Medaillons vom Landschwein<br />

(21,50 €) <strong>und</strong> den Dessertteller (8,90 €). Bei allen<br />

Gängen bestätigte es sich, dass die Küche<br />

nur qualitativ hochwertige Produkte verarbeitet.<br />

Der Fisch schmeckte nach Fisch (leider<br />

keine Selbstverständlichkeit), die Vinaigrette<br />

unterstrich dies nur. Dazu hatte ich einen tro -<br />

ckenen Riesling vom Weingut Gerharz Hochthurn<br />

(Gau Algesheim), der nicht zu dominant


ST. GEREON<br />

<strong>Restaurant</strong> & Landhotel<br />

Carl-Zuckmayer-Platz 3<br />

55299 Nackenheim | Tel. 06135 704 590<br />

www.landhotel-st-gereon.com<br />

Geöffnet: Mo 18-22 Uhr<br />

Di-Sa 12-14 u. 18-22 Uhr<br />

So 12-14:30 u. 18-21 Uhr<br />

Vorspeise: 6,50-10,50 € | Hauptspeise:<br />

12,50-28,50 € | Menü: 33,50-39,00 €<br />

Dessert: 4,80-7,50 € | Offener Wein:<br />

4,50-5,20 €<br />

<strong>und</strong> säurelastig war, sondern bestens harmonierte (4,20 €).<br />

Die Schweinemedaillons waren durch <strong>und</strong> durch zart <strong>und</strong> im Geschmack<br />

intensiv. Es ist einfach schön, wenn Spitzenprodukte von<br />

einer ebensolchen Küche zubereitet werden. Bei dem begleitenden<br />

Wein bin ich dem Weingut Gerharz Hochthurn treu geblieben: auch<br />

der Spätburg<strong>und</strong>er (4,30 €) war ein Volltreffer. Anschließend gab<br />

es noch einen kleinen Seitensprung nach Chile: der Concha y Toro<br />

ist eine trockene, rote Cuvée aus Cabernet Sauvignon <strong>und</strong> Merlot<br />

(0,1l – 2,30 €). Bei den offenen Weinen zeigt sich durchgängig das<br />

Gespür für die richtigen Begleiter zur Küche.<br />

Der Höhepunkt sollte noch kommen. Es reizte mich doch sehr<br />

zu erfahren, was sich hinter dem Großen Dessertteller »Steins<br />

Traube« (8,90 € ) versteckte. Es war grandios – alleine optisch<br />

schon ein Genuss – <strong>und</strong> fast zu schade zum Essen: auf der pudergezuckerten<br />

Glasplatte reihte sich Verführung an Verführung:<br />

Crème brûlée, Mousse, Eis, Obst <strong>und</strong> mehr. Das war etwas für‘s<br />

Auge <strong>und</strong> für den Magen.<br />

Kommen wir zum Fazit: die Fahrt zum Jubilar nach Finthen hat<br />

sich gelohnt. (Steins Traube feiert in diesem Jahr ein wahrhaft<br />

meenzerisches Jubiläum – 111 Jahre alt). Auf gleichem Niveau zur<br />

Küche befindet sich der Keller, in dem man eine überwältigende<br />

Zahl bester Weine aus aller Welt zu seriösen Preisen findet. Das<br />

hat Seltenheitswert! Man nehme sich Zeit, diese Karte in Ruhe zu<br />

studieren!<br />

Besuchen Sie uns in Klein-Winternheim,<br />

wir beraten Sie gern bei Ihrem Einkauf:<br />

Mo-Fr 9-19 Uhr <strong>und</strong> Sa 9-18 Uhr<br />

oder unter www.schreiber-kiebler.de<br />

Hauptstrasse 42<br />

Klein-Winternheim<br />

Tel. 06136/ 89 219<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,3<br />

Kappen 7<br />

Mehr als 30 Grad zeigt<br />

das Thermometer am<br />

Testtag, da bin ich froh,<br />

im Garten ein Plätzchen<br />

gef<strong>und</strong>en zu haben.<br />

Werktagmittags, das weiß<br />

ich aus Erfahrung, ist das<br />

kein Problem. Platz<br />

nehme ich im einfachen<br />

Hof unter großen, von einem Weißbierlieferanten<br />

<strong>und</strong> einer Eifeler Wasserfirma gesponserten<br />

Schirmen. Die Stühle sind einfache Rattan-Imitate<br />

aus Plastik, auf den Holztischen liegen<br />

weiße Stoffdecken.<br />

Zum Einstieg wird schwarzes <strong>und</strong> weißes Brot<br />

mit Schmalz serviert, dann grüßt die Küche mit<br />

einem hausgemachten Rindfleischsalat. Ein<br />

Blanc de Noir , Schwarzriesling QbA trocken<br />

(4,60 €) aus dem Nackenheimer Hause Sans-<br />

Lorch begleitet mich. Prachtvoll steht er im<br />

Glas, fruchtig, aber kein Gaumenkitzler. Ein<br />

Exot, der mich gereizt hat.<br />

Da ich Hunger habe, entscheide ich mich für<br />

das aktuelle 3-Gang-Menü (33,50 €) <strong>und</strong> starte<br />

mit einem Rucola-Tomatensalat mit gehobeltem<br />

Parmesan an Balsamico-Dressing (7,50 €). Der<br />

kommt in einem tiefen weißen Teller, worin der<br />

Salat im Dressing versenkt ist. Rustikaler Rucola<br />

<strong>und</strong> teils zerdrückte Tomaten, das ist wenig<br />

überzeugend. Als eine Riesenportion entpuppt<br />

sich das mit einer Pilz-Käse-Kruste überbakkene<br />

Kalbssteak (22,80 €), das mit gekochten<br />

Artischocken <strong>und</strong> Tomaten serviert wird, dazu<br />

r<strong>und</strong>e Kartoffelröstinchen. Das Fleisch ist gut<br />

<strong>und</strong> reichlich, für Pfiff sorgen die Kruste <strong>und</strong><br />

die Artischocken, deren sauer-scharfer Geschmack<br />

mit den Kartoffeln kontrastiert, die<br />

jetzt sogar süß erscheinen. Eine gelungene<br />

Küchenidee jedenfalls!<br />

Den Abschluss bildet ein Mascarpone-Heidelbeer<br />

– Parfait mit Amaretto, Sahne <strong>und</strong> Cookie<br />

Crunch (7,00 €). Auch das klingt nach einer<br />

feinen Kombination, die mit kleinen, bunten<br />

Früchten hübsch dekoriert daherkommt. Doch<br />

der Augenschmaus ist eher Durchschnitt,<br />

kommen Heidelbeer <strong>und</strong> Amaretto doch wenig<br />

zum Tragen, bleiben nur Mascarpone <strong>und</strong><br />

Sahne in Erinnerung. Der Service ist wie immer<br />

in Nackenheim professionell <strong>und</strong> gediegen<br />

<strong>und</strong> damit einer der Punktegaranten.


70<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

VIS À VIS<br />

Weinbar <strong>und</strong> <strong>Restaurant</strong> | Friedrich-Ebert-Straße 53<br />

67574 Osthofen | Tel. 06242 501 2973<br />

www.visavis-osthofen.de<br />

Geöffnet: Mi-Sa ab 18 Uhr | So ab 17 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 5,90-14,90 € | Hauptgericht: 16,90-23,90 €<br />

Dessert: 5,90-8,90 € | Offener Wein: 4,00-6,40 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,9<br />

Kappen 8<br />

Eine Landpartie im Wonnegau wollen wir<br />

mit einem Essen krönen. Das Vis-à-vis in<br />

Osthofen scheint uns die richtige Adresse:<br />

ein rustikales Kreuzgewölbe mit Ledersesseln<br />

<strong>und</strong> lackierten Holztischen in ein modernes<br />

Licht gerückt, dazu eine kleine Karte,<br />

die im Rhythmus der Jahreszeiten wechselt<br />

<strong>und</strong> ein ordentliches Weinangebot mit fair<br />

kalkulierten Tropfen vom Winzer Spiess –<br />

der das <strong>Restaurant</strong> betreibt – <strong>und</strong> einigen befre<strong>und</strong>eten Kollegen<br />

aus Rheinhessen.<br />

Jung, traditionell, raffiniert <strong>und</strong> kreativ zeigt sich die Küche: Das<br />

Ziegenkäse-Medaillon im knusprigen Speckmantel (12,00 €) beispielsweise<br />

duftet w<strong>und</strong>erbar nach frischem Thymian <strong>und</strong> erhält<br />

durch leicht säuerliche Apfelscheiben einen frischen Akzent. Die<br />

Curry-Apfel-Suppe (8,00 €) wärmt Magen <strong>und</strong> Seele gleichermaßen<br />

<strong>und</strong> wird durch eine perfekt gebratene Jakobsmuschel geadelt.<br />

In dieser Qualität geht es weiter: Das Risotto (18,00 €) ist<br />

von schlotziger Konsistenz, der Reis mit leichtem Biss <strong>und</strong> einem<br />

Hauch von Safran, dazu gibt es knackig gebratene Zucchini <strong>und</strong><br />

aromastarke Ofentomaten. Auch die saftige Maispoulardenbrust<br />

mit Tomaten-Zucchinigemüse (20,00 €) zeugt von der Qualität der<br />

Küche. Vor allem die gold ausgebackenen Kartoffelkrapfen sind ein<br />

Genuss. Auch das rosa Rumpsteak (mind. 200 Gramm/24,50 €) am<br />

Nachbartisch – mit Süßkartoffelpommes, Kräuterbutter <strong>und</strong> Salat –<br />

sieht verführerisch aus.<br />

Von den Weinen war schon die Rede. Wir wählten aus dem reichhaltigen<br />

Angebot einen spritzigen Riesling vom Weingut Spiess<br />

(0,2l/4,20) – der richtige Begleiter für das Risotto – <strong>und</strong> einen<br />

fruchtigen Blanc de Noir von Gutzler (0,1l/3,40 €). Schön, dass man<br />

auch die wirklich guten offenen Tropfen im kleinen Glas anbietet.<br />

Zum Nachtisch lockt eine Pannacotta mit<br />

Aprikosensorbet (9,00 €) – mit feiner Thymiannote<br />

– <strong>und</strong> eine Schokomousse (8,00 €), die mit<br />

einem erfrischendem Himbeersorbet aufgepeppt<br />

wurde.<br />

Ein Wort zum Service: Der ist superfre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> sehr kompetent in Sachen Wein. Trotz vollen<br />

Gastraums <strong>und</strong> komplett besetzter, mediterraner<br />

Terrasse mussten wir nie lange warten<br />

<strong>und</strong> man nahm sich ausreichend Zeit auf Fragen<br />

zur Karte einzugehen.<br />

RESTAURANT VÖLKER<br />

Krämerstr. 7 | 55276 Oppenheim<br />

Tel. 06133 2269 | www.restaurant-voelker.de<br />

Geöffnet: Fr ab 18 Uhr<br />

Sa, So u. Feiertag ab 12 Uhr<br />

Vorspeise: 6,80-15,80 €<br />

Hauptspeise: 14,80-26,80 €<br />

Menü: 37,00 € | Dessert: 8,90-13,50 €<br />

Offener Wein: 2,60-6,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,8<br />

Kappen 8<br />

Eigentlich vermutet der<br />

Rheinhessen-Fre<strong>und</strong> in einem<br />

alten Gemäuer nicht<br />

unbedingt ein solches<br />

Ambiente. Das <strong>Restaurant</strong><br />

ist aber zu unserer<br />

Freude modern eingerichtet.<br />

Sonntagabends ist offensichtlich<br />

nicht viel los<br />

in Oppenheim, denn wir sind die einzigen Gäste.<br />

Das haben wir auch an den anderen <strong>Restaurant</strong>s<br />

im Ort schon gesehen. Bruchsteinwände, stabile<br />

dicke Holztische <strong>und</strong> Bänke <strong>und</strong> Stühle einfacher<br />

Art sind drinnen, draußen findet sich noch<br />

ein w<strong>und</strong>erbarer Garten, der im Sommer gerne<br />

von Gästen bevölkert wird.


Ein bisschen schwierig ist es schon in den engen<br />

Gassen Oppenheims einen Parkplatz um die<br />

Ecke zu finden. Doch drinnen sind die Mühen<br />

vergessen <strong>und</strong> wir fühlen uns sofort gemütlich<br />

aufgehoben <strong>und</strong> werden fre<strong>und</strong>lich empfangen.<br />

Lange gemütliche Holztische , ein bisschen<br />

Landhaustisch eben, mitten in der Altstadt, wo<br />

Rindertatar <strong>und</strong> Saumagen oder feinstes Kotelett<br />

vom Duroc-Schwein die Gäste verwöhnen.<br />

Das Haus bietet Trauungen an, veranstaltet das<br />

bekannte Dinner for One »uff Roihessisch« <strong>und</strong><br />

bietet auch eine Ausstellung über den Oppenheimer<br />

Paul Wallot, Architekt des Reichstages,<br />

nach dem auch ein eigener Salon benannt ist.<br />

Der Wein gehört zum Hause, zumal die Tochter<br />

des Hauses 1998 zur 50. Deutschen Weinkönigin<br />

gewählt wurde. Demgemäß finden sich auch<br />

viele Rheinhessenweine auf der gut sortierten<br />

Weinkarte. Wir nehmen den Sauvignon Blanc<br />

2015 vom Weingut Jürgen Hofmann, Appenheim,<br />

ein echter Grüner mit kräftigen Stachelbeeraromen.<br />

Als Gruß aus der Küche genießen wir eine geschäumte<br />

Bärlauchsuppe mit Spargelravioli, die<br />

lecker <strong>und</strong> fluffig schmeckt – der Kommentar<br />

des Service »Der Bärlauch ist aus unserem Garten«<br />

freut uns.<br />

Als Vorspeise genieße ich »Gratinierter Ziegenfrischkäse<br />

mit Salat <strong>und</strong> Safranschaum«<br />

(12,80 €). Der Ziegenkäse ist scharf gewürzt,<br />

der Teller ist sehr reichlich, lecker <strong>und</strong> von guter<br />

Qualität mit diesem cremigem Ziegenkäse.<br />

Zum Hauptgang nimmt meine charmante Begleitung<br />

den Kabeljau mit Rote Beete-Risotto<br />

<strong>und</strong> grünem Spargel. Das Königsgemüse ist<br />

knackig frisch, der Kabeljau knusprig gebraten<br />

<strong>und</strong> das Gemüse-Risotto lacht uns auf dem mit<br />

Olivenöl, Zitrone <strong>und</strong> Kräutern angerichteten<br />

Teller farbenfroh an. Ich freue mich auf ein<br />

vegetarisches Gericht, die Schlutzkrapfen<br />

(15,80 €) – hausgemachte Teigtaschen gefüllt<br />

mit Ricotta <strong>und</strong> Spinat, mit Salbeibutter, mit Walnüssen <strong>und</strong> Parmesan.<br />

Die sind eine echte Geschmacksbombe mit kräftig angebratenen<br />

Zwiebelstreifen, gerösteten Walnüssen <strong>und</strong> einer vielleicht<br />

etwas zu umfangreichen Salbeibutter. Das Ganze ist garniert mit<br />

ein paar Parmesanscheiben.<br />

Den Nachtisch kann ich mir nicht entgehen lassen <strong>und</strong> ich wähle<br />

»Zweierlei von der Erdbeere mit Rhabarber, Vanille <strong>und</strong> Pecannuss«<br />

(9,20 €). Die karamellisierte Pecannuss, das<br />

Erdbeersorbet <strong>und</strong> die frischen Erdbeeren,<br />

das Rhabarber-Ragout , Schoko- <strong>und</strong> Vanilleeis bringen einen ausgewogenen<br />

süßen <strong>und</strong> saueren Geschmack auf den Gaumen. Die<br />

Kalorien des heutigen Abends müssen dann anschließend mit einem<br />

kleinen Spaziergang durch das malerische Oppenheim noch<br />

etwas abgebaut werden, nicht ohne dass wir uns vornehmen, das<br />

nächste Mal das Angebot des Hausherrn nach einer Führung durch<br />

die Gewölbe anzunehmen.<br />

WASEMS<br />

KLOSTER ENGELTHAL<br />

Edelgasse 15 | 55218 Ingelheim | Tel. 06132 2304<br />

www.wasem.de | Geöffnet: Mo u. Di, Do-Sa ab 17 Uhr,<br />

So ab 12 Uhr | Ruhetag: Mi<br />

Vorspeise: 6,40-13,50 € | Hauptspeise: 13,50-23,90 €<br />

Dessert: 6,90-7,50 € | Offener Wein: 3,60-6,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 9,0<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,4<br />

Kappen 8<br />

Der Besuch im Ingelheimer Kloster Engelthal<br />

begann im Vorfeld mit einem Rekord,<br />

zweimal versuchte ich hier vergeblich einen<br />

Tisch zu reservieren – erst im dritten Anlauf<br />

gelang es. Allerdings waren auch hier schon<br />

meine bevorzugten Termine vergeben.<br />

Fast überflüssig zu erwähnen, dass eine<br />

rechtzeitige telefonische Anmeldung dringend<br />

empfohlen ist. Der Gr<strong>und</strong> für die hohe<br />

Nachfrage wird einem spätestens dann klar, wenn man in dem sehr<br />

schön <strong>und</strong> sicher mit viel Aufwand renovierten historischen Gastraum<br />

sitzt <strong>und</strong> genießt. Dazu kommt, leider immer mehr eine Rarität,<br />

ein durchgängig fre<strong>und</strong>licher Service, der fast perfekt ist, alle<br />

Wasems Kloster Engelthal


72<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Kleinigkeiten sieht <strong>und</strong> auch sonst auf unauffällige Art immer präsent<br />

ist.<br />

Als Vorspeise wähle ich aus der übersichtlichen Karte (die meisten<br />

Hauptgerichte sind auch als Seniorenportion erhältlich) das<br />

Rote Beete-Carpaccio mit Ziegenkäsemousse (12,90 €). Es wird<br />

reichlich dekoriert <strong>und</strong> optisch sehr ansprechend serviert. Die<br />

Rübe ist hauchdünn geschnitten, die Mousse zergeht auf der<br />

Zunge, der typische Käsegeschmack ist sehr dezent. Meine Gattin<br />

staunt derweil über ihren vielfältigen Beilagensalat (3,50 €) <strong>und</strong><br />

erfreut sich an dessen Sauce. Es folgt bei mir die Kalbsleber aus<br />

der Abteilung »rustikal« (18,50 €). Sie wird klassisch-traditionell<br />

mit Apfelkompott, Kartoffelpüree <strong>und</strong> Röstzwiebeln serviert. Das<br />

Fleisch ist zart, im Geschmack nicht aufdringlich <strong>und</strong> alle Kom -<br />

ponenten sind natürlich frisch. Dem steht auch das Zanderfilet<br />

(23,90 €), von dem ich bei meiner Frau stibitze, in nichts nach. Es<br />

ist auf einem Steinpilz-Kartoffel-Lauch-Ragout angerichtet.<br />

Wer im Hause Wasem verkehrt, denkt natürlich sofort an Rotwein,<br />

speziell an den Frühburg<strong>und</strong>er. Ich beginne auch mit ihm<br />

(6,60 €), lasse den Spätburg<strong>und</strong>er »Pares« folgen (6,80 €) <strong>und</strong><br />

genehmige mir zum Nachtisch noch einen kleinen Merlot (0,1 l –<br />

3,60 €). Meine Reihenfolge war schlichtweg falsch: der Merlot war<br />

ein Rheinhesse <strong>und</strong> daher lange nicht so kräftig wie seine französischen<br />

Brüder, gegen einen<br />

Spätburg<strong>und</strong>er aus dem<br />

Pares hat er natürlich keine<br />

Chance. Ebenso nuancenreich<br />

war der Frühburg<strong>und</strong>er,<br />

der sicherlich seinesgleichen<br />

in der Region<br />

sucht. Da fällt so mancher<br />

Träger des gleichen »Namens«<br />

deutlich ab. Es sei<br />

dem Weinfre<strong>und</strong> überlassen,<br />

die zahlreichen Früchte <strong>und</strong> Akzente dieser beiden Burg<strong>und</strong>er zu<br />

erschmecken.<br />

Das Fazit dieses Besuches ist klar: Hier stimmt einfach alles! Und<br />

falls man einen Beleg dafür braucht: Die zahlreichen Reservierungen<br />

zeigen, dass sich die Qualität von Wasems Kloster Engelthal<br />

längst herumgesprochen hat.<br />

WEEDENHOF<br />

Hotel <strong>und</strong> <strong>Restaurant</strong><br />

Mainzer Straße 6 | 55270 Jugenheim<br />

Tel. 06130 941 337 | www.michael-knoell.de<br />

Geöffnet: Mi-So 18- 24 Uhr, So u. Feiertag<br />

zusätzl. 12-15 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 8,50-14,00 € | Hauptspeise:<br />

18,00-23,00 € | Menü: 29,00-45,00 €<br />

Dessert: 4,50-7,50 €<br />

Offener Wein: 3,50-4,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 9,0<br />

Trinken 8,5<br />

Service 9,0<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 9,0<br />

Gesamtnote Ø 8,8<br />

Kappen 9<br />

Zwischen Bruchsteinmauer<br />

<strong>und</strong> hellem, kräftigen<br />

Holzgebälk, mit Aussicht<br />

auf die luftige<br />

Terrasse, präsentiert sich<br />

der gemütliche, zur<br />

Gänze besetzte Gastraum<br />

des »Weedenhof« im<br />

rheinhessischen Jugenheim.<br />

Das Ehepaar Knöll fabriziert <strong>und</strong> serviert<br />

hier seine ehrliche, gehobene Landhausküche.<br />

Der fre<strong>und</strong>liche, aufmerksame Service hat<br />

heute alle Hände voll zu tun, längere Wartezeiten<br />

sind unvermeidbar. Wir studieren also bei<br />

dreierlei Brot <strong>und</strong> famoser Kräuterbutter derweil<br />

die Weinkarte, die bei den offenen Weinen<br />

zu moderaten Preisen hauptsächlich Erzeugnisse<br />

des »Haus-Weinguts« Schick aus Jugenheim<br />

offeriert, bei den Flaschenweinen trifft<br />

sich allerdings die 1. Liga aus Rheinhessen <strong>und</strong><br />

verschiedenen anderen deutschen Anbaugebieten.<br />

Auch hier sind die Preise erfreulich moderat<br />

gestaltet.<br />

Wir probieren heute einen zarten, zurückhaltenden<br />

2015er Grünen Veltliner QbA trocken<br />

mit grasigen Aromen (0,2l/3,90 €) vom Weingut<br />

Schick <strong>und</strong> den 2014er Jugenheimer Hasensprung<br />

Spätburg<strong>und</strong>er Spätlese trocken mit<br />

Aromen von Beeren <strong>und</strong> Vanille (0,2l/4,90 €),<br />

ebenfalls vom Weingut Schick, wie auch den<br />

2015er Riesling QbA trocken mit fruchtigem<br />

Duft (0,2l/3,50 €).


RESTAURANT WEINGEWÖLBE<br />

Alzeyer Str. 2 | 67593 Bermersheim/Worms<br />

Tel. 06244 5242 | www.weingewoelbe.com<br />

Geöffnet: Mi-Sa ab 18 Uhr | So 12-14 u. ab 18 Uhr<br />

Im Sommer: Do-So ab 18 Uhr, So auch Mittagstisch ab 12 Uhr<br />

Vorspeise: 11,00-18,00 € | Hauptspeise: 25,00-28,00 €<br />

Menü: 40,00-59,00 € | Dessert: 7,50-10,00 €<br />

Offene Weine: 4,00-5,20 €<br />

Die Weine werden intensiver nach einigem<br />

Luftkontakt, entsprechen dennoch in ihrer Aussagekraft<br />

nicht dem, was die Küche zu leisten<br />

vermag. Die grüßt uns nämlich heute ganz bodenständig<br />

mit einer feinen, aromatischen Kartoffelcrème<br />

mit Schnittlauch <strong>und</strong> zwei Stückchen<br />

Sülze. Das Ganze zwar von der Tendenz<br />

rustikal, aber sehr fein abgestimmt, lecker abgewürzt.<br />

Eine Charakteristik, die sich auch beim Hauptgang<br />

zeigt: das Pfifferlingsschnitzel mit krossen<br />

Bratkartoffeln <strong>und</strong> kleinem, w<strong>und</strong>erbar angemachten<br />

Salat (dabei Radieschen, Tomaten,<br />

Kresse, Croutons, Sonnenblumenkerne), bei<br />

dem jedes einzelne Salatblatt mit dem Joghurtdressing<br />

in Berührung gekommen ist (16 €). Leider<br />

hatte hier die Panade ihre Fluffigkeit in der<br />

Pfifferling-Sahne-Sauce mit Speck eingebüßt.<br />

Überzeugend fein im Geschmack zeigten sich<br />

aber der Orangen-Fenchel <strong>und</strong> die Zitronenravioli<br />

unter einem großen Stück glasig zubereiteten<br />

Weißen Heilbutt (23 €). Das gilt auch für die<br />

vorzüglichen Zitronen-Spaghettini neben einem<br />

lauwarmen Pulpo-Carpaccio, Garnelen <strong>und</strong> einigen<br />

Gemüsewürfelchen, alles umgeben von einem<br />

zarten Zitronenschaum – ein ausgezeichnetes,<br />

leichtes Gericht mit »Zitronen-Kick« (14<br />

€). Und auch das Vitello tonnato: rosa Kalbfleisch<br />

mit zarter Thunfisch-Kapern-Sauce,<br />

darauf köstlich marinierter weißer Spargel, geschmückt<br />

mit Blüten von der Kapuzinerkresse<br />

stand in nichts nach (12 €).<br />

Alle Teller waren auch ein optisches Vergnügen.<br />

Fast hätten wir kein Dessert probiert! Das<br />

wäre aber ein großer Fehler gewesen, denn da<br />

kommt so ein phantastisches Pina Colada-Parfait<br />

mit einem Ananas-Carpaccio darunter <strong>und</strong><br />

einem super-köstlichen, nussigen Erdbeerpesto<br />

darauf (7,50 €). Ein w<strong>und</strong>erbar leichtes Dessert!<br />

Qualitativ hochwertig, schmackhaft, stimmig bis<br />

in die Kleinigkeiten, kreativ – das sind Attribute,<br />

die Michael Knölls Küche kennzeichnen <strong>und</strong><br />

stets eine zufriedene Gästeschar garantieren.<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,5<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,1<br />

Kappen 8<br />

Das <strong>Restaurant</strong> Weingewölbe im beschaulichen<br />

Bermersheim war jahrelang eine bekannte<br />

Adresse für Savoir Vivre <strong>und</strong> südfranzösische<br />

Finesse in der Küche: Dafür<br />

sorgten Chefkoch Jean-Marie San Martin,<br />

der bei keinem geringeren als Paul Bocuse<br />

zur Schule gegangen war, <strong>und</strong> seine reizende<br />

Gattin Stefanie im Service. Die Wege<br />

des sympathischen Ehepaars haben sich nun<br />

nach fast 25 Jahren getrennt, doch an der Qualität der Küche hat<br />

sich kaum etwas geändert.<br />

Die Erkenntnis reift bereits, als die überaus fre<strong>und</strong>liche Servicekraft<br />

die Vorspeisen bringt: die Trilogie von hausgebeiztem Lachs<br />

mit Ingwerschaum, Spargelsalat <strong>und</strong> marinierten Erdbeeren<br />

(14,00 €) <strong>und</strong> das Tatar vom Rind mit Kapern <strong>und</strong> Sardellen an<br />

luftiger Kaperncrème (15,00 €) sind ein Gedicht. Wir bekommen<br />

frische, hochwertige Produkte, die begleitenden Schäume <strong>und</strong><br />

Crèmes harmonieren perfekt zu Fisch <strong>und</strong> Fleisch. Alles wirkt<br />

leicht <strong>und</strong> schaut lecker aus. Das Roastbeef an Rosmarin-Jus <strong>und</strong><br />

Rosmarin-Kartoffeln (23 €) kommt zart-rosa, wie bestellt, mit kna -<br />

ckigem Marktgemüse. Originell die Sauce von rosa Grapefruit, die<br />

sich zum perfekt gebratenen Duo von Zander <strong>und</strong> Rotbarschfilet<br />

(25,00 €) gesellt. Herrlich rösch die Haut.<br />

Die Küche wechselt wöchentlich die Karte, bindet regionale<br />

Erzeuger ein <strong>und</strong> stellt vieles selber her: Feigensenf, Kastanienmousse<br />

oder die eingelegten Walnüsse vom eigenen Baum, die<br />

ganz vorzüglich zur Käseauswahl (8,00 €) passten, die unser Mahl<br />

beendete.<br />

Der französisch-rheinhessische Einfluss zeigt sich auch bei der<br />

Weinkarte. Neben Erzeugnissen aus den bekanntesten Weinanbaugebieten<br />

Frankreichs finden sich viele Tropfen aus Rheinhessen,<br />

vorzugsweise aus Bermersheim <strong>und</strong> der nahen Umgebung. Aus<br />

dem Roussillon kommt beispielsweise ein kräftiger Viognier<br />

(0,2l/4,80 €), der kräftig genug ist, um sich gegen den knusprig gebratenen<br />

Zander <strong>und</strong> die sehr fruchtbetonte Sauce durchzusetzen.<br />

Aus dem regionalen Angebot ragen die günstig kalkulierten Tropfen<br />

von W. <strong>und</strong> TH. Kroll aus Bermersheim oder die Demeter-Weine<br />

vom Flörsheimer Weingut Feth-Wehrhof hervor.


74<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINHAUS BLUHM<br />

Badergasse 1 | 55116 Mainz | Tel. 06131 490 6343<br />

Geöffnet: Di–Do & So 16-23 Uhr,<br />

Fr 16–24 Uhr, Sa 12–24 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 6,90–17,50 € |Hauptspeise: 6,90–8,50 €<br />

Offener Wein: 3,80-7,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 9,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,2<br />

Kappen 8<br />

Nahe der Mainzer Augustinergasse findet<br />

sich die angesagte Adresse Weinhaus Bluhm<br />

in der Badergasse 1. Nicht nur, dass es die<br />

Straße mit dem Roman »Der Bader von<br />

Mainz« von Hans Georg Thiemt <strong>und</strong> Hans<br />

Georg Schreeb zu historischen Bezügen<br />

geschafft hat, nein, das <strong>Restaurant</strong> fand<br />

auch Erwähnung in der Fastnachtssendung<br />

»Mainz bleibt Mainz – wie es singt <strong>und</strong><br />

lacht«.<br />

Wenn das Haus früher für seine Weingelage berühmt <strong>und</strong> beliebt<br />

gewesen sein mag, ist es nun Pierre Stadelmann <strong>und</strong> seine Tochter<br />

Murielle zu verdanken, dass daraus ein Weinrestaurant mit französischem<br />

Stil <strong>und</strong> herzlicher Mainzer Art geworden ist. Immer ist<br />

der Wirt zu einem kleinen Schwätzchen aufgelegt <strong>und</strong> erzählt<br />

Neues aus Küche <strong>und</strong> Hof. Das historische Fachwerkhaus mit kleiner<br />

Außenbestuhlung <strong>und</strong> dunklem Holz <strong>und</strong> Rottönen innen bietet<br />

einen pittoresken Anblick. Direkt zum Wohlfühlen lädt es Mainzer<br />

<strong>und</strong> Besucher zum Bleiben <strong>und</strong> Genießen ein. Es ist zum Anziehungspunkt<br />

für wein- <strong>und</strong> essensbegeisterte Menschen gemacht<br />

worden.<br />

Stolz präsentiert das Bluhm seine Wein-Karte, die es zusammen<br />

mit dem deutschen Weininstitut erstellt hat. Bis auf wenige Ausnahmen<br />

finden sich Jungwinzer aus Rheinhessen, daneben weitere<br />

deutsche (aus der Pfalz, von der Nahe <strong>und</strong> aus dem Rheingau) sowie<br />

französische Weine.<br />

Auf der bewusst rheinhessisch formulierten Speisekarte findet<br />

sich ein klassisches Rindertartar (»kä Genteschnik, kä Importfuttermiddel,<br />

kä Andibiotiga«) mit Wachtelei, Roter Beete <strong>und</strong> Sardellen<br />

(180g/16,90 €). Interessant klingen auch die bretonischen Sardinen<br />

in der Dose (8,90 €). Ich probiere heute von der aktuellen<br />

Wochenkarte die Regenbogenforelle aus nachhaltigem Fischfang,<br />

© Marko Novkov - Fotolia.com<br />

im Ganzen gebraten mit Salbeibutter <strong>und</strong> Petersilienkartoffeln<br />

(14,90 €). Pierre kommt aus der<br />

Küche <strong>und</strong> lächelt mir zu »is Sous-vide gemacht<br />

mein Lieber, 38 Grad <strong>und</strong> dann gebraten mit<br />

Butter, Knoblauch <strong>und</strong> mit viele‘ Kräutern«.<br />

Genau wie angepriesen liegt die leckere Forelle<br />

vor mir, mit reichlich angebratenen Mandelblättern.<br />

Dazu trinke ich vom Weingut Peth-<br />

Wetz für 5,50 € 0,2l Sauvignon Blanc aus<br />

Rheinhessen. Seine typischen gelben Aromen<br />

folgen meiner Forelle <strong>und</strong> ich genieße die Mainzer<br />

Altstadt in der Sonne.<br />

WEINHAUS SCHREINER<br />

MO. 18-22 Uhr OTTOS VINOTHEK<br />

Willkommen zum Wochenend-Chill-Out:<br />

w<strong>und</strong>erbare Weine & leckere Flammkuchen.<br />

SA.14-22 Uhr vetterriesling<br />

W<strong>und</strong>erbare Weine & kleine Speisen, u.a.<br />

Herbst & Winter: Rheinhessisches Käsefondue<br />

(samstags Selbstbedienung)<br />

An allen Tagen: Weinverkauf geöffnet!<br />

vetterriesling<br />

Außerhalb 1 WEINGUT<br />

55578 Vendersheim<br />

www.weingut-beiser.de<br />

Die Weinbar <strong>und</strong> Vinothek im Weingut Beiser<br />

www.weingut-beiser.de<br />

Weingut Beiser . Vendersheim . Außerhalb 1 . Tel 06732-8732<br />

Rheinstr. 38 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 225 720<br />

www.weinhausschreiner.de<br />

Geöffnet: (Sep-Nov u. Jan-Juli) Di-Fr: 17-24<br />

Uhr u. Sa: 11.30-24 Uhr | (Aug) Mo-Fr: 17-24<br />

Uhr u. Sa: 11.30-15.30 Uhr | (Dez) Mo-Fr: 17-<br />

24 Uhr u. Sa: 11.30-24 Uhr, an Adventssonntagen:<br />

17-21.30 Uhr<br />

Vorspeise: 5,50-12,90 € | Hauptspeise:<br />

10,80-26,00 € | Dessert: 3,20-5,00 €<br />

Offener Wein: um 3,80-7,60 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 6,5<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,5<br />

Kappen 8<br />

Dem Weinhaus Schreiner<br />

ist seit etlichen Jahren<br />

der Spagat zwischen<br />

Mainzer Weinhauskultur<br />

<strong>und</strong> bunter Küchenvielfalt<br />

gelungen. Das Ambiente<br />

des Hauses an der Rheinstraße<br />

deutet eigentlich<br />

nur auf Ersteres hin, doch


ein Blick in die wechselnden Wochenkarten (die<br />

auch immer auf der Homepage zu finden sind)<br />

mit ihren zahlreichen Empfehlungen zeigt, dass<br />

dem Küchenchef das Kochen <strong>und</strong> manchmal<br />

auch Experimentieren einfach Spaß macht. Hier<br />

findet sich mitteleuropäische Küche neben Mediterranem,<br />

Hausmannskost neben internationaler<br />

Raffinesse. Dazu kommt ein qualitativ wie<br />

quantitativ außergewöhnliches Weinangebot.<br />

Einige Gerichte sind auch als »kleine Portionen«<br />

erhältlich.<br />

Ich hatte nicht reserviert, konnte aber noch<br />

einen kleinen Tisch ergattern. Auch hier gilt: ein<br />

rechtzeitiger Anruf verschafft Planungssicherheit.<br />

Nach längerem Studium der mit vielen interessanten<br />

Angeboten lockenden Wochenkarte<br />

entschied ich mich für eine japanische (!) Spezialität:<br />

Chuka Ika Salat – japanischer Tintenfisch<br />

Sesam Salat mit Algen (9,00 €) <strong>und</strong> das<br />

Iberico Secreto mit Kartoffelstampf <strong>und</strong> Jus<br />

(18,40 €). Das »geheime Schweinefilet«, so entnahm<br />

ich der Karte, stammt aus dem Muskel<br />

»der sich zwischen Rücken <strong>und</strong> Rückenspeck<br />

versteckt«.<br />

Da es ein sehr heißer Sommertag war, begann<br />

ich mit einer großen Rieslingschorle (4,40 €),<br />

die dem Salat sicherlich nicht ganz gerecht<br />

wurde. Gr<strong>und</strong>sätzlich harmonieren aber Tintenfisch<br />

<strong>und</strong> Algen hervorragend mit Wein. An einem<br />

heißen Sommerabend ist Chuka Ika jedenfalls<br />

eine interessante Alternative. Wesentlich<br />

klassischer dagegen die »Geheimsache Iberico«,<br />

zu der ich mir den Cabernet Merlot aus<br />

dem Hause Dr. Köhler – Pfandturm schmecken<br />

ließ (5,30 €).<br />

Man fragt sich, warum dieses geheime Filet in<br />

Deutschland fast unbekannt ist, bzw. warum un-<br />

sere Metzger einen anderen Cut ansetzen. Mein Stück war so zart<br />

wie ein echtes Filet <strong>und</strong> mindestens ebenso saftig. Eine tolle Variante!<br />

Die Einheimischen wissen es, den Touristen <strong>und</strong> Gästen der<br />

Stadt sei es gesagt: Hinter der unscheinbaren Fassade des Weinhauses<br />

Schreiner versteckt sich viel mehr, als der erste Blick erahnen<br />

lässt.<br />

WEINHAUS WILHELMI<br />

Rheinstr. 53 | 55116 Mainz | Tel. 06131 224 949<br />

www.weinhaus-wilhelmi.de | Geöffnet: tgl. 17-24 Uhr<br />

Vorspeise: 5,50-14,90 € | Hauptspeise: 14,90-20,90 €<br />

Tageskarte: 4,90-16,90 € | Dessert: 6,90-7,50 €<br />

Offener Wein: 3,80-5,60 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,6<br />

Kappen 8<br />

Hinter dem unscheinbaren Eingang des<br />

verwunschenen Häuschens in der Rheinstraße<br />

verbirgt sich ein Traditionsweinhaus<br />

mit hoher, dunkler Holztäfelung, einer<br />

schmalen Wendeltreppe, die in obere Gasträume<br />

oder in den unten gelegenen kleinen<br />

Außenbereich führt, mit hohem Gemütlichkeitsfaktor<br />

<strong>und</strong> einer herzlichen Wirtin, die<br />

sich mit ihrem Servicepersonal <strong>und</strong> ihrer<br />

Küche unermüdlich um das Wohl ihrer Gäste bemüht.<br />

Überwiegend Weine aus Rheinhessen hat das Weinhaus zu<br />

bie ten – obwohl es nicht die phänomenale Entwicklung der Rhein -<br />

hessenweine der letzten Jahre spiegelt – ergänzt um einige Rheingauer<br />

<strong>und</strong> Pfälzer Tropfen. Die Karte listet vorbildlich bei jedem<br />

Wein Alkoholgehalt, Säure <strong>und</strong> Restzucker auf.<br />

Der Vendersheimer Sonnenberg Riesling trocken 2015 vom<br />

Weingut Beiser – Höhepunkt der Weinkarte – ist ein lebendiger,<br />

kräftiger »Zechwein« (0,2l/4,90 €). Er gesellt sich zu einer sämigen,<br />

sahnigen Spargelsuppe mit vielen Spargelstückchen (5,50 €).<br />

Der zurückhaltende 2016er Riesling trocken vom Weingut L. Mann<br />

aus Gau-Weinheim (0,2l/4 €) ergänzt drei al dente zubereitete


76<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

weiße Spargelstangen, die mit einem pikanten<br />

Eiersalat, einem fein angemachten kleinen grünen<br />

Salat <strong>und</strong> einer Scheibe Räucherlachs eine<br />

schöne Vorspeise bilden. Der schmelzige 2015er<br />

Blanc de Noir Spätburg<strong>und</strong>er trocken, ebenfalls<br />

vom Weingut Mann, erweist sich ausgewogen<br />

im Spiel von Süße <strong>und</strong> Säure <strong>und</strong> entwickelt sogar<br />

zarte Vanillearomen (0,2l-4,90€). Er<br />

schmeckt zum legendären, fluffigen Wilhelmi-<br />

Hacksteak auf dezent scharfer Pfeffersauce mit<br />

leider nicht ganz so knusprigen Rosmarin-Bratkartoffeln<br />

(14,90 €), das als umfangreiche Portion<br />

für fleißige Weintrinker eine gute Gr<strong>und</strong>lage<br />

bietet. Das tut übrigens auch Wilhelmis<br />

zartes, saftiges Schwenksteak vom Schweinenackenstück<br />

mit »viel Zwiwwelen« (frisch glasig<br />

geschmort) <strong>und</strong> Bauernbrot, ebenfalls eine ordentliche<br />

Portion (12,90 €). Ein Chardonnay<br />

2015 QbA trocken »vom Tonmergel« vom Weingut<br />

Beiser (0,2l – 5,20 €) kann dazu gefallen.<br />

Leider passt jetzt kein Nachtisch mehr. Als<br />

ebenso klassisch <strong>und</strong> bodenständig wie die<br />

Weine erweist sich die Küche. Das r<strong>und</strong>et die<br />

Vorstellung vom urigen Meenzer Weinhaus mit<br />

seiner Gemütlichkeit <strong>und</strong> Herzlichkeit ab.<br />

WEINSTUBE LÖSCH<br />

war – ein Kompromiss, ebenso wie die Menge der Zwiebeln. (Dass<br />

man über Hand- <strong>und</strong> Sp<strong>und</strong>ekäs‘ lebhaft diskutieren kann, belegt<br />

eine Unterhaltung am Nachbartisch, der ich mich rein akustisch<br />

nicht entziehen kann.) Dem Handkäs‘ folgt das große Bauernschnitzel.<br />

Hier, wie bei einigen anderen Gerichten auch, besteht<br />

auch die Möglichkeit eine kleine Variante zu wählen. (14,80 € bzw.<br />

12,80 €) Das Schnitzel wird mit Champignons, Speck <strong>und</strong> Bergkäse<br />

überbacken serviert, dazu gibt es einen Beilagensalat <strong>und</strong> Bratkartoffeln.<br />

Hier passt der Begriff »deftig« zu h<strong>und</strong>ert Prozent – was<br />

aber nicht auf die Qualität des Fleischs geht. Das Messer kam spielend<br />

durch – kein »Gesäbel« an neuralgischen Punkten – <strong>und</strong> am<br />

Geschmack gab es auch nichts auszusetzen.<br />

Eine optimale Gr<strong>und</strong>lage für den Wein: Hier habe ich zunächst<br />

mit einem trockenen Hausschoppen begonnen, einem Riesling QbA<br />

vom Guntersblumer Weingut Domhof. Ein sauberer Wein, der in der<br />

Stange serviert wird (0,25l – 3,50 €). Nach dem »Schoppe« dann<br />

der Griff zu Höherem: ein Riesling aus dem Niersteiner Weingut<br />

Schätzel (0,2l – 5,00 €). Wer stark säurebetonte Weine mag, liegt<br />

hier genau richtig. Zu einem Bauernschnitzel muss er nicht unbedingt<br />

passen.<br />

Ein besonderes Kompliment sei noch der Bedienung gemacht.<br />

Was sich weibliche Servicekräfte von angetrunkenen Gästen so alles<br />

anhören müssen, ist schlichtweg unverschämt <strong>und</strong> kann nicht<br />

immer nur mit der Wirkung des Alkohols an schwülen Sommerabenden<br />

erklärt werden. Diese Mainzer Seniorenr<strong>und</strong>e bekommt<br />

von mir jedenfalls »null Punkte« <strong>und</strong> die dringende Empfehlung, in<br />

Zukunft weniger lautstark aufzutreten. Für eine Mainzer Weinstube<br />

sind sie Gottseidank untypisch.<br />

Jakobsbergstr. 9 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 220 383<br />

www.weinstube-loesch.de<br />

Geöffnet: Di-Fr 15-24, Sa 14-24,<br />

So 12 bzw. 14-23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 3,80-7,50 € | Hauptspeise:<br />

5,00-26,80 € | Dessert: 7,50 €<br />

Offener Wein: 3,80-5,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,5<br />

Kappen 8<br />

Die Weinstube Lösch<br />

liegt im Herzen der Altstadt<br />

<strong>und</strong> gehört zu jener<br />

Gruppe von Gaststätten<br />

bzw. <strong>Restaurant</strong>s, die<br />

man als Tourist unbedingt<br />

besucht haben<br />

muss um einmal das zu<br />

erleben, was man gemeinhin<br />

unter »Mainzer Weinstuben-Kultur«<br />

versteht: Eher etwas dunkel gehaltene Räumlichkeiten<br />

mit diversen Paraphernalien aus dem<br />

Bereich des Weinbaus angereichert, große deftige<br />

Portionen, verschiedene Gruppen an einem<br />

Tisch (allzu Privates kann man hier nicht besprechen)<br />

<strong>und</strong> eine Bedienung, die stets den<br />

Überblick behält. Ein kurzfristiger Besuch ist<br />

fast immer ausgeschlossen, da Terrasse wie<br />

Gastraum sehr gut besucht sind. Glück hat man<br />

meist gegen 18 Uhr, wenn der Dämmerschoppen<br />

des Seniorenstammtischs beendet ist <strong>und</strong><br />

die »Abendgruppen« noch irgendwo im Stau<br />

stecken.<br />

Ich beginne mein Abendvergnügen mit einem<br />

Handkäs‘ (6,50 €), der mittellange eingelegt


WEINSTUBE ZUM BACCHUS<br />

Jakobsbergstraße 7 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 487 5548 | www.weinstube-zum-bacchus.de<br />

Geöffnet: tgl. ab 16 Uhr<br />

Vorspeise: 4,90-7,90 € | Hauptspeise: 11,90-23,90 €<br />

Dessert: 5,90-6,90 € | Offener Wein: 3,80-5,20 €<br />

Bewertung<br />

Essen 6,5<br />

Trinken 6,5<br />

Service 7,0<br />

Ambiente 7,0<br />

Preis/Leistung 7,0<br />

Gesamtnote Ø 6,8<br />

Kappen 7<br />

Der frühe Vogel fängt den Wurm, heißt es<br />

im Sprichwort. Wer also kurz nach drei Uhr<br />

mittags im Bacchus aufschlägt, hat die<br />

Gastssube meist noch ganz für sich. Die<br />

Platzauswahl ist groß, doch ab 17 Uhr seien<br />

die meisten Tische schon besetzt, mahnt der<br />

aufmerksame Service. Das Lokal ist mittlerweile<br />

schon etwas in die Jahre gekommen,<br />

was man dem dunklen Mobiliar auch bei<br />

Dämmerlicht noch ansieht. Von der Decke hängen Plastikreben.<br />

Ganz im Gegensatz zur Innenausstattung ist die Beschallung. Frank<br />

Sinatras Welthit in Instrumentalfassung »The Girl from Ipanema«<br />

<strong>und</strong> andere Jazzklänge lassen das Weinstubenflair so angenehm<br />

vergessen.<br />

Die Speisekarte ist einfach, zugeschnitten auf den Altstadtgast,<br />

der in diesem Ambiente keine gehobene Küche erwartet – eher<br />

Handkäs <strong>und</strong> Fleischwurst oder internationaler: Flammkuchen. Ich<br />

entscheide mich für die auf der Schiefertafel als Tagesgericht angebotene<br />

»Gefüllte Avocado mit Honigmelone, Schafskäse <strong>und</strong><br />

Kürbiskernöl (7,90 €). Die kommt mit drei Scheiben Weißbrot mit<br />

feinster Kruste vom benachbarten Bäcker Vetter.<br />

Gefüllte Avocado heißt im Bacchus, eine<br />

sehr reife Avocado aufzuschneiden <strong>und</strong> darüber<br />

ein paar Würfel deftigen Schafskäse zu streuen,<br />

dazu ein paar Würfel Honigmelone, die zur Geschmacksbalance<br />

beitragen. Kürbiskerne verraten,<br />

das das Öl seinen Namen auf der Speisekarte<br />

verdient hat. Das alles ist einfach <strong>und</strong><br />

frisch hergerichtet, große Anforderungen an die<br />

Küche stellt das nicht. Das gilt auch für den süßen<br />

Abschluss, eine Orangen-Crème-Brûlée<br />

(5.90 €), die eine einfache Crème Brûlée ist, der<br />

ein paar Orangenschnitze obenauf den Namen<br />

verleihen.<br />

Der Wein ist einfach <strong>und</strong> versteckt sich hinter<br />

Phantasienamen wie »Owwermaschores«, »Goldisch<br />

Drobbe« oder »Altstadtadel«. Ich nehme<br />

ein »Amorettsche« (4,00 €), einen feinherben<br />

Weißherbst. Der hat Geschmack, aber keinen<br />

Biss, so dass ich ihn mit einer Flasche Schwarzwälder<br />

Sprudelwasser (5,00 €) zur wirklich gelungenen<br />

Schorle aufmotze. Kurz nach vier Uhr<br />

bin ich wieder weg, jetzt kann der Rest der Welt<br />

ins Bacchus kommen.<br />

WEINSTUBE<br />

ZUM BEICHTSTUHL<br />

Kapuziner Str. 30 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 5538 111 |<br />

www.zumbeichtstuhl.com<br />

Geöffnet: Mo-Sa 17-24 Uhr | Ruhetag: So<br />

Vorspeise: 4,50-9,90 € | Hauptspeise:<br />

9,90-24,50 € | Dessert: 6,90-8,90 €<br />

Offener Wein: 3,90-9,80 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 8,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,8<br />

Kappen 8<br />

Ich erinnere mich an Zeiten,<br />

in denen es schwer<br />

war abends »im Beichtstuhl«<br />

einen Platz zu bekommen<br />

<strong>und</strong> bewege<br />

mich daher schon frühzeitig<br />

durch die Kapuziner<br />

Straße. Zu meiner<br />

Überraschung ebbt der<br />

Betrieb auf Höhe von St. Ignaz ab <strong>und</strong> ich finde<br />

sofort einen freien Tisch vor dem Haus.<br />

An den anderen Tischen sitzen überwiegend<br />

Nachbarn, die sich hier zum verlängerten Dämmerschoppen<br />

treffen. Touristen schauen meist<br />

nur kurz auf die Karte <strong>und</strong> gehen dann weiter.<br />

Beim Bezahlen spreche ich den Wirt darauf an.<br />

Er ist aber sehr positiv gestimmt, glaubt, dass<br />

die meisten nochmals wiederkommen <strong>und</strong> verweist<br />

auf die Wochenenden, an denen sehr viel<br />

mehr los sei. Nun, ich habe mich jedenfalls bestens<br />

unterhalten <strong>und</strong> hervorragend gegessen<br />

<strong>und</strong> getrunken.<br />

Aber alles der Reihe nach: Da waren zunächst<br />

die zwei Meenzer Handkäs‘ (7,60 €) <strong>und</strong> ich<br />

stelle klar fest: es war der beste, den ich während<br />

meiner diesjährigen Testserie verzehrt


78<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

habe. Er lag wirklich genügend lange in der »Musik« <strong>und</strong> war keiner<br />

dieser »Rohlinge«, die man erst kurz vor dem Servieren mit Dressing<br />

überschüttet <strong>und</strong> unter einem Berg roher Zwiebeln versteckt. Dem<br />

folgte die Fleischwurst – ein weiterer Klassiker – aber nach ungewöhnlichem<br />

Rezept: geschmort in Pinot noir <strong>und</strong> an karamellisierten<br />

Schalotten <strong>und</strong> Butterkartöffelchen serviert. So veredelt man<br />

eine ohnehin schon gute Fleischwurst. Kompliment an die Küche!<br />

Überhaupt: Die ganze Karte liest sich sehr interessant. Hier haben<br />

wir ein weiteres Weinhaus in Mainz, in dem die Küche neue<br />

Wege geht. Bleibt nur zu hoffen, dass die Touristen das auch noch<br />

merken. Überaus erfreulich ist auch die Weinkarte mit über 50 (!)<br />

offenen Weinen. Bei meiner Suche nach einem schönen Riesling<br />

wurde ich zunächst beim »First White« fündig, der »Edition Beichtstuhl«<br />

aus dem Hause Eimermann (4,90 €). Nachdem der Wirt<br />

mein Interesse an Riesling erkannt hat, empfiehlt er mir noch<br />

den 2013er »Alte Reben« vom Weingut Dr. Heyden in Oppenheim<br />

(6,90 €). Ein absoluter Spitzenwein für Rieslingfre<strong>und</strong>e! Es gibt<br />

mehr Gründe denn je in den Beichtstuhl zu gehen. Für die Altstadt<br />

ist er auf jeden Fall eine große Bereicherung.<br />

WEINSTUBE ZUR SANDMÜHLE<br />

Sandmühle | Obergasse 188 | 55234 Wahlheim<br />

Tel. 06731 941 765 | www.sandmühle.de<br />

Geöffnet: Fr-Mo ab 18 Uhr | So u. Feiertag 12-20 Uhr<br />

Ruhetag: Di, Mi u. Do | Jeden 2. So im Monat Brunch<br />

11-15 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

Vorspeisen: 1,20-7,50 € | Hauptspeisen: 6,50-19,50 €<br />

Dessert: 5,50-9,00 € Offener Wein: 2,20-5,60 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,5<br />

Trinken 6,5<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,4<br />

Kappen 7<br />

Ein bisschen abgelegen vor den Toren Alzeys<br />

liegt das alte Gehöft, eine stille Idylle<br />

<strong>und</strong> doch nur ein gutes halbes Autostündchen<br />

von Mainz entfernt. Im Sommer ist der<br />

Innenhof der Ruhepol, sonst das w<strong>und</strong>erschön<br />

renovierte <strong>und</strong> für Rheinhessen<br />

typische Kreuzgewölbe, ein 1840 erbauter<br />

Stall. Heike-B. Köngeter ist die Chefin des<br />

Ein-Frau-Betriebes, der einmal monatlich<br />

sonntags zum Brunch einlädt. Dann kann man sich einen Eindruck<br />

verschaffen, was die Küche so alles zu bieten hat.<br />

Ich bin an einem Wochenende zu Gast. Im Dorf ist Kerb, so<br />

dass ich mittags der einzige Esser bin. Zeit zum Plaudern mit der<br />

Küchenchefin heißt das, um mehr zu erfahren, z.B. welche Koch-<br />

Philosophie hier herrscht. Ganz einfach ist die <strong>und</strong> nachhaltig. So<br />

setzt man auf die Produkte regionaler Lieferanten, kommen<br />

Fleisch <strong>und</strong> Gemüse direkt aus dem Umland. Und viele der Rezepte<br />

wurzeln in Erfahrungen, die man schon seit Generationen in der<br />

Sandmühle gemacht hat. Dazu zählt, dass Alkohol <strong>und</strong> Sahne noch<br />

immer Garanten für eine gute Küche sind.<br />

Eine kalte Radieschensuppe ist der Gruß aus der Küche. Es folgt<br />

die »Saisonale Tagessuppe« (5,50 €), heute eine bestens Gewürzte<br />

aus Zucchini. Dazu reicht die Köchin, die auch bedient, ein dunkles<br />

Brot aus Roggen <strong>und</strong> Dinkel vom örtlichen Bäcker. Die Weine kommen<br />

allesamt aus dem Haus <strong>und</strong> sind solide Vertreter der Region –<br />

so wie der Riesling Classic (2,20 €) zum Auftakt. Ein halbtrockener<br />

Opener. Anschließend m<strong>und</strong>et mir die gebackene Blutwurst auf<br />

Balsamico- Rahmlinsen (8,30 €), die ich statt mit Karotten, Sellerie<br />

<strong>und</strong> Lauch mit selbst gemachten Spätzle genieße. Das schmeckt!<br />

Kross in Spätzlemehl gebraten kommt die Blutwurst, drei große<br />

Scheiben ohne Haut, die auf einem gekochten Linsenteppich liegen.<br />

Da brauche ich kein Rumpsteak, Schnitzel oder Schweinerük-<br />

kensteak, mit denen die Sandmühle bei Carnivoren<br />

punktet. Begleiter sind ein Alzeyer Wartberg<br />

Saint Laurent trocken (2,50 €), ein rustikaler<br />

Roter – <strong>und</strong> ein Alzeyer Rotenfels Huxel (2,00 €),<br />

ein halbtrockener Weißer, der mit seiner kleinen<br />

Süße das doch scharfe Hauptgericht besser<br />

zum Zug kommen lässt. Zum Dessert ist heute<br />

nur Eis im Haus, so dass ich mich für einen<br />

Nachmittagskaffee mit einem Stück frischen<br />

Zwetschenkuchens zuhause entscheide; im Hinterkopf<br />

die Option, bald wieder zu kommen.<br />

WEINZEIT<br />

IN DER VINOTHEK<br />

Hindenburganlage 2 | 55411 Bingen<br />

Tel. 06721 3098992 | www.vinothek-bingen.de<br />

Geöffnet: Mai-Sept. Di-So ab 11 Uhr<br />

Ruhetag: Mo | Okt-April Mi-Fr ab 16 Uhr<br />

Sa u. So ab 11 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 6,00-14,00 € | Hauptspeise:<br />

7,00-14,00 € | Dessert: 6,00-8,50 €<br />

Offener Wein: 3,80-5,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,4<br />

Kappen 7<br />

Die Weinzeit in der Vinothek<br />

in Bingen ist ein<br />

sehr beliebtes Freizeitziel.<br />

Im Sommer ist sie<br />

eine Goldgrube, weil viele<br />

Begeisterte des hier beginnenden<br />

Weltkulturerbes<br />

den einmaligen Blick<br />

<strong>und</strong> dabei auch den regionalen<br />

Wein <strong>und</strong> die Speisen genießen wollen<br />

<strong>und</strong> dafür sehr gerne direkt am Ufer Platz nehmen.<br />

Vor allem an sonnigen Wochenenden <strong>und</strong><br />

Feiertagen pulsiert hier das Leben, wenn die<br />

Massen auf <strong>und</strong> ab promenieren <strong>und</strong> die Rheinschiffe<br />

immer wieder neue Gäste bringen. Da<br />

kommt echtes Urlaubsfeeling auf.<br />

Ich bin am frühen Abend unterwegs <strong>und</strong><br />

freue mich in der Vinothek noch einen Platz zu<br />

ergattern. Ich bemerke aber auch, dass immer<br />

wieder neue Gäste kommen, denen wegen einer<br />

laufenden Abendveranstaltung im Hauptraum<br />

empfohlen wird, einen Tisch vorzubestellen. Zunächst<br />

studiere ich die Weinkarte, die, wie es<br />

sich für eine Binger Vinothek gehört, aus Bingen<br />

Stammendes anbietet. Da sind Prickelndes<br />

<strong>und</strong> Bitzelndes aus den sechs gründenden Häusern,<br />

aber auch ständig wechselnde Neuentdekkungen<br />

<strong>und</strong> besondere Weine anderer Winzer.<br />

Ich wähle einen Sauvignon Blanc, trocken<br />

2016, Rheinhessen, »Kastell – Wein Kunst <strong>und</strong><br />

Schönes« (0,2l – 4,70 €). Der Weißwein wird<br />

w<strong>und</strong>erbar duftig <strong>und</strong> frisch angepriesen <strong>und</strong><br />

schmeckt mir gut.<br />

Die Speisekarte ist mit ihren sechzehn Ge -<br />

richten vom HandKäs‘ (8,50 €) bis zum Weide-<br />

LammRücken mit Erbsen-Püree <strong>und</strong> Kräuter-<br />

Drillingen(18 €) überschaubar <strong>und</strong> angemessen.<br />

Ich nehme von der Tagesempfehlung eine Kür-


issuppe als Vorspeise (6,50 €). Gut angerichtet <strong>und</strong> üppig ausgarniert<br />

mit gerösteten Kernen, Kürbiskernöl <strong>und</strong> Brunnenkresse <strong>und</strong><br />

mit zwei Scheiben frischen Roggenbrotes wird sie mir serviert. Die<br />

Suppe ist sehr lecker <strong>und</strong> hat geschmacklich meine Erwartungen<br />

gut getroffen. Zum Hauptgang wähle ich die Rotbarbe mit Kürbis-<br />

Risotto <strong>und</strong> Crême von der Roten Beete (16,50€ ). Immerhin finden<br />

sich gleich zwei große Barbenfilets auf dem Risotto. Die Haut ist<br />

gut angedünstet <strong>und</strong> das Risotto typisch. Die Rote Beete-Creme am<br />

Tellerboden ist wirklich sehr lecker gemacht <strong>und</strong> eine schöne Idee.<br />

Das ganze Haus hat natürlich einen besonders starken Akzent<br />

auf dem Thema Wein, der in einigen Kühlschränken <strong>und</strong> vielen<br />

Regalen präsentiert wird. Der spektakuläre Blick auf den Rhein<br />

<strong>und</strong> die moderne Ausstattung gibt der Weinzeit ein tolles Flair. Den<br />

vielen Gästen, die das Haus anzieht, werden auch stets besondere<br />

Weinproben angeboten wie z.B. »Wein + Stein = Bingen sein« oder<br />

»Bunter Weinstrauß aus Bingen«. Der Service ist prompt <strong>und</strong> sehr<br />

fre<strong>und</strong>lich aufgestellt.<br />

GASTHAUS WILLEMS<br />

Kapuzinerstraße 29 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 2109 170 | www.gasthaus-willems.de<br />

Geöffnet: Mo-Sa 11.30-15 Uhr u. 17-24 Uhr<br />

(Küche: 12-14.30 Uhr u. 17.30-22 Uhr) | Ruhetag: So<br />

Vorspeisen: 8,00-14,00 € | Hauptspeisen: 13,50-23,00 €<br />

Menü: 41,00/46,00 € | Dessert: 6,50-9,00 €<br />

Offener Wein: 4,00-7,00 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,5<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,5<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,4<br />

Kappen 8<br />

Das »Willems« ist ein Ort mit ganz eigenem<br />

Flair <strong>und</strong> besonderem Ambiente in der<br />

Kapuzinerstraße in der Mainzer Altstadt. Im<br />

Freien genießt man vis-à-vis des <strong>Restaurant</strong>eingangs<br />

auf klassischen Holzmöbeln die<br />

makellos restaurierte Fassade der Pfarrkirche<br />

St. Ignatz <strong>und</strong> das Treiben auf der<br />

Gasse, drinnen wurde in der kleinen, ebenerdigen<br />

Gaststube Bewährtes belassen, einiges<br />

Weingut Fogt<br />

Schönborner Hof | 55576 Badenheim<br />

www.weingut-fogt.de| info@weingut-fogt.de | Tel. 06701-74 34<br />

Vorstellung des neuen Weinjahrgangs: 10. – 13. Mai <strong>2018</strong><br />

© Natalia Klenova - Fotolia.com


80<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

verändert. Geradezu anheimelnd wirken die<br />

Räumlichkeiten einen Stock tiefer, wo man<br />

durch eine starke Glasplatte hindurch in den<br />

Schl<strong>und</strong> eines uralten Brunnens hinabschauen<br />

kann. Im »Willems« versucht nun seit dem Sommer<br />

der junge Gastronom Jan Willem Appeltrath<br />

einen attraktiven Kontrapunkt in der hiesigen<br />

Gasthauslandschaft zu setzen. Es wird<br />

solide, mit bewusst ausgewählten, guten Zutaten<br />

<strong>und</strong> einem Schuss Kreativität gekocht, darüber<br />

hinaus gibt es eine außergewöhnlich sortierte<br />

Weinkarte mit Wine Capital – Fokus.<br />

In der abendlichen Sonne werden wir ebenso<br />

strahlend von einer jungen Frau begrüßt <strong>und</strong><br />

bedient, die für das »Willems« ein echter<br />

Glücksfall zu sein scheint. Im Unterschied zu arg<br />

vielen Servicekräften in der Wirtshausbranche<br />

geht sie mit einem ungezwungenen Lächeln<br />

durch die Welt, erklärt, gibt Hinweise – etwa<br />

zum Wein – <strong>und</strong> ist flott in der Ausübung ihrer<br />

Arbeit.<br />

Apropos Wein: Jan Willem Appeltrath legt seinen<br />

Fokus in allererster Linie auf überdurchschnittliche<br />

rheinhessische Gewächse renommierter<br />

Erzeuger. Ein wenig Nahe <strong>und</strong> Pfalz sind<br />

auch dabei. Und dann gibt es auf der Karte<br />

noch die Abteilung »Great Wine Capitals«. Appeltrath<br />

leistet mit der Präsentation von Kreszenzen<br />

unter anderem aus Bilbao, Kapstadt <strong>und</strong><br />

Bordeaux ein wichtiges, horizonterweiterndes<br />

<strong>und</strong> genussanimierendes Erinnerungswerk. Die<br />

Flaschenweine aus den Capitals – Partnerregionen<br />

kosten bei ihm zwischen 20,50 <strong>und</strong> 29 €.<br />

Zu essen gibt es im »Willems« ebenfalls Beachtliches. Das<br />

Blumenkohl-Schaumsüppchen mit Nussbutter zu 7 € ist sehr<br />

geschmeidig in der Konsistenz <strong>und</strong> geschmacklich hervorragend,<br />

zur Vervollkommnung hätten ein paar bissfeste Blumenkohlröschen<br />

der Suppe gut gestanden. Das dazu gereichte Weißbrot<br />

war schlicht gesagt »etwas knatschig«. Bis auf eine Winzigkeit<br />

bin ich vom Kartoffel-Apfel-Salat mit gebackener Blutwurst <strong>und</strong><br />

Speckcroûtons zu 9 € angetan. Der Salat, der auch ganz fein<br />

geschnittene Gürkchen enthält, schmeckt ausgesprochen leicht<br />

<strong>und</strong> frisch, die drei Scheiben Blutwurst sind ausgezeichnet gewürzt.<br />

Allein die Croûtons sind kalt <strong>und</strong> passen damit nicht recht<br />

ins Gesamtbild.<br />

Einen Hauptgang bildet das Bio-Schweinekotelett von der Metzgerei<br />

Korschelt im Zellertal mit Ofenkartoffel, Kräuterschmand <strong>und</strong><br />

Beilagensalat (18,50 €). Volles Lob bezüglich der Qualität <strong>und</strong> des<br />

Garzustands des Fleisches: das ist schon eine anerkennenswerte<br />

Leistung, wenn es gelingt, ein Stielkotelett so saftig zu präsentieren.<br />

Der Schmand war in der Tat schön kräutrig, die Jus zum<br />

Fleisch in Ordnung. Aus der Kartoffel wurden kleine Kügelchen<br />

ausgestochen <strong>und</strong> mit Kresse garniert, was gestalterisch ganz besonders<br />

zusagt. Ein anderer fleischiger Gang ist das Bio-Rumpsteak<br />

(220 Gramm, Freilandhaltung) von besagter Metzgerei an<br />

Bohnengemüse <strong>und</strong> Kartoffelplätzchen (29 €). Beeindruckend ist,<br />

dass meine doch sehr dezidierte Bestellung exakt umgesetzt<br />

wurde. Das Rumpsteak kommt auf den Punkt medium well, so wie<br />

ich es bevorzuge: mit zartrosa Anklängen <strong>und</strong> auf keinen Fall blutig.<br />

Die Soße überzeugt mich ebenso wie die Bohnen, die Kartoffelplätzchen<br />

sind Standard.<br />

Die Dessertempfehlungen der charmanten Servicekraft bewegen<br />

uns zu schwarzer Schokoladenmousse mit eingelegten Mirabellen<br />

(8 €) – eine uneingeschränkte Freude, während das Mandel-Krokant-Parfait<br />

mit Pflaumenkompott (8 €) zwar gelungen, wiewohl<br />

nicht herausragend wahrgenommen wird.


ZOLLAMT<br />

Hafenstr. 3 | 55411 Bingen | Tel. 06721 1869 666<br />

www.zollamtbingen.de | Geöffnet: Mo-Fr 11-23 Uhr<br />

Sa-So 10-23 Uhr<br />

Vorspeise: 6,50-12,90 € | Hauptspeise: 7,90-79,00 €<br />

Dessert: 3,50-12,90 € | Offener Wein: 3,90-4,90 €<br />

verzichten können. Eigentlich braucht es bei<br />

solchen Qualitäten nur ein bisschen Meersalz.<br />

Zum Fleisch wurde mir ein kräftiger Tempranillo<br />

(0,2l/4,90€) serviert, im anderen Glas war ein<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 7,0<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,1<br />

Kappen 8<br />

Wer in Rheinhessen exzellente Fleischqualität<br />

will, der kommt am Zollamt Bingen<br />

nicht vorbei. Das <strong>Restaurant</strong> bietet nicht nur<br />

außergewöhnliche Produkte wie japanisches<br />

Kobe Beef – für viele das beste Rindfleisch<br />

der Welt – Wagyu-Beef aus Australien oder<br />

Irish-Dry-Aged Beefoder. Es grillt diese phantastischen<br />

Steaks zudem auf einem 800<br />

Grad heißen Southbend, der Maybach unter<br />

den Grillöfen, der für eine dunkle Kruste <strong>und</strong> für zartestes Fleisch<br />

sorgt.<br />

Wir lassen uns davon gerne überzeugen, ordern als Vorspeise<br />

ein wenig Tatar (100 Gramm/15,90 €), das mit einer köstlichen Trüffelmarinade<br />

angemacht <strong>und</strong> mit Zucchinichips serviert wird. Auch<br />

das Rindercarpaccio mit Parmesansplittern <strong>und</strong> Zitronen-Olivenöl-<br />

Marinade (10,90 €) ist ein hauchzarter, aber aromenstarker Genus.<br />

Es folgt, weswegen wir hier sind: die Steakspezialitäten. Beim Kobe<br />

Roastbeef (100 Gramm/79,00 €), serviert mit Himalaya Red &<br />

Black Salt, frischen Kräutern <strong>und</strong> kaltgepresstem Olivenöl, bekomme<br />

ich angesichts des Preises Schnappatmung, dabei liegt der<br />

durchaus im Üblichen, aber leider nicht in meinem Budget. Aber<br />

auch das Rib Eye vom Irish Dry-Aged Beef (250 Gramm/27,50 €) ist<br />

ein hervorragendes Fleisch. Wie im Steakhouse üblich kommen die<br />

Beilagen extra. Bei mir sind es getrüffeltes Kartoffelpüree (5,00 €)<br />

<strong>und</strong> eine Cognac-Pfeffer-Sauce (3,00 €). Meine Begleitung probiert<br />

das Thunfisch-Steak (24,90 €), dass ebenfalls vom 800 Grad-Grill<br />

kommt, dazu mediterranes Grillgemüse (4,50) <strong>und</strong> – auf Nachfrage<br />

– einen Schuss Olivenöl.<br />

Sowohl Fleisch als auch Fisch sind auf den Punkt gegart, innen<br />

schön rosa, außen – wie versprochen – richtig kross. Der Geschmack<br />

ist so intensiv, dass ich auf Beilage <strong>und</strong> Sauce hätte<br />

fruchtiger Dornfelder (0,2l/4,50 €) vom Weingut<br />

Hemmes – beide passten vorzüglich. Dennoch<br />

ist die offene Weinkarte nicht annähernd so exklusiv<br />

wie das Fleischangebot. Eine größere <strong>und</strong><br />

qualitativ anspruchsvollere Auswahl findet man<br />

unter den Flaschenweinen.<br />

ZORNHEIMER<br />

WEINSTUBEN<br />

Röhrbrunnenplatz 1 | 55270 Zornheim<br />

Tel. 06136 45616 | www.zornheimerweinstuben.de<br />

| Geöffnet: Di-So ab 17 Uhr,<br />

So u. Feiertag 12-14 u. 17-24 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 4,90-12,50 € | Hauptspeise:<br />

7,50-20,50 € | Dessert: 6,50-9,50 €<br />

Offener Wein: 2,90-5,70 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 7,5<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,0<br />

Kappen 8<br />

Zornheims Weinstuben<br />

sind immer eine Reise<br />

wert. An kälteren Tagen<br />

lädt das gemütliche Fachwerk<br />

im Inneren mit seinen<br />

kuscheligen Ecken<br />

ein, den Rest des Jahres<br />

sitzt man auf der w<strong>und</strong>erschönen<br />

Terrasse vor der<br />

Dorfkirche – vorausgesetzt, man findet einen<br />

Platz.<br />

Inzwischen nämlich hat sich herumgesprochen,<br />

dass in Zornheim nicht nur Essen <strong>und</strong><br />

Trinken stimmen, sondern auch das Ambiente.<br />

Was für die meisten aber zählt, die an meinem<br />

Besuchstag in den Weinstuben zu Gast sind, ist<br />

das Verhältnis zwischen Kosten <strong>und</strong> Leistung.<br />

Denn auch die haben sicher erkannt, dass in<br />

Zornheim nicht wie anderswo an der Preisschraube<br />

gedreht wurde <strong>und</strong> dass die Qualität<br />

der Speisen weiter auf dem Weg nach oben ist.<br />

In Sachen Wein bewegt man sich ohnehin auf<br />

den vorderen rheinhessischen Listenplätzen,<br />

gehören doch Weingüter wie Braunewell, Hof-


82<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

mann, Manz, Thörle, Teschke, Dreißigacker,<br />

St.Antony, Fleischer oder Kühling-Gillot zu den<br />

Lieferanten. Was die Freude allerdings trübt:<br />

diese Weine sind in der Regel nur als ganze Flasche<br />

zu bestellen. So bleibt mir als offener Wein<br />

ein Blanc de Noir vom Öko-Weingut Kreichgauer<br />

aus Dorn-Dürkheim (4,40 €), der rustikal <strong>und</strong><br />

natürlich daherkommt, dem allerdings die spritzige<br />

Frische der nicht biologisch fabrizierten<br />

Weine fehlt.<br />

Ich starte mit einem »Ziegenkäse unter der<br />

Walnuss-Honigkruste auf Rucolasalat mit Crema<br />

di Balsamico« (9,50 €), einem großen Teller<br />

feinster Aromen: süße <strong>und</strong> saure Töne in gelungener<br />

Kombination. Das schärft den Geschmackssinn.<br />

Den nämlich fordert noch mehr<br />

der Hauptgang von der Tageskarte: ein »Ganzer<br />

Wolfsbarsch vom Grill, Kräuter-Limonenbutter,<br />

Rucolasalat <strong>und</strong> Pommes Rissolet« (18,50 €).<br />

Der Fisch ist auf den Punkt gegrillt, lässt sich<br />

leicht von den Gräten befreien – <strong>und</strong> schmeckt.<br />

Zusätzlich brilliert die Küche mit dem Buttersößchen,<br />

Knoblauch <strong>und</strong> Tomaten, Basilikum<br />

<strong>und</strong> Rosmarin.<br />

Feines Handwerk, das man in der Zornheimr<br />

Küche bestens versteht. Das gilt auch für die<br />

zwei Nocken Mousse au chocolat (3,00 €), die<br />

nicht auf der Karte stehen, die aber die Küche<br />

trotzdem liefert. Das nennt man Service.<br />

ZUM ALTEN<br />

WEINKELLER<br />

Schulstraße 6-1055270 Schwabenheim<br />

Tel. 06130 941 800 | www.immerheiser-wein.de<br />

Geöffnet: tgl. ab 18 Uhr, So zusätzl. 12-14 Uhr<br />

Vorspeise: 13,00 € | Hauptspeise:<br />

22,00–28,00 € | Menü: 39,00-59,00 €<br />

Dessert: 9,00 € | Offener Wein: 3,00–5,20 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,5<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,3<br />

Kappen 8<br />

Immerheisers kulinarisches<br />

Aushängeschild ist<br />

noch immer das <strong>Restaurant</strong><br />

»Zum Alten Weinkeller«,<br />

das etwas versteckt<br />

im Ort liegende<br />

Flaggschiff des Winzerbetriebs,<br />

wo der Hausherr<br />

noch immer gern im Service<br />

mit Hand anlegt. Wir sitzen im Garten, einer<br />

kleinen Oase des Friedens, den spät abends<br />

nicht einmal der Frosch im kleinen Teich stören<br />

kann. Was man mitbringen muss, ist vor allem<br />

Zeit. Denn in Schwabenheim ist man noch immer<br />

dem bewährten VINUM-Konzept treu, das<br />

3-, 4- oder 5-gängige Menüs (39,00-59,00 €) offeriert,<br />

die ein Gruß aus der Küche <strong>und</strong> ein Zwischengang<br />

verfeinern.<br />

Wir starten mit einem Hugo (7,00 €) <strong>und</strong> einem<br />

Traubensecco (4,00 €), denen schon bald<br />

eine kleine Portion Pulled Pork <strong>und</strong> ein Pattaya<br />

Salat folgen, der Gruß aus der Küche um den Gaumen zu erden.<br />

R<strong>und</strong>e eins eröffnet eine köstliche Spargelcremesuppe mit einer<br />

großen Scheibe geräuchertem Lachs, grünem <strong>und</strong> weißem Spargel<br />

<strong>und</strong> als Delikatesse ein Eis aus Apfel <strong>und</strong> Sauerampfer. Meiner Begleiterin<br />

m<strong>und</strong>et ein Römersalat mit Caesardressing, gebratenen<br />

Garnelen, Ei, Sardellen <strong>und</strong> Parmesan. Schon der Start macht klar,<br />

wovon die Küche lebt: von geschmacklichen Gegensätzen, dem<br />

Spiel mit Heiß <strong>und</strong> Kalt <strong>und</strong> Arrangements auf den Tellern, die eine<br />

Augenweide sind.<br />

R<strong>und</strong>e zwei bringt uns gebratene Wachtelbrust mit Brennnesselravioli,<br />

Pinienkerne <strong>und</strong> Parmesan – <strong>und</strong> zweierlei Thunfisch mit<br />

Pfefferananas mit Kokosschaum, bei dem die Balance zwischen<br />

Süß <strong>und</strong> Sauer noch mehr zum Tragen kommt. Ein Himbeersorbet<br />

erdet den Gaumen neu, eine zart schmelzende Köstlichkeit. Die<br />

Schlußr<strong>und</strong>e schließlich beschert ein auf der Haut gebratenes<br />

Wolfsbarschfilet mit Tagliolini <strong>und</strong> Bärlauch-Mandelpesto – <strong>und</strong> ein<br />

eigens für uns zusammengestellter vegetarischer Teller.<br />

Beim Wein haben wir uns auf die Empfehlungen des Hauses verlassen,<br />

das zu den VINUM-Gerichten hauseigene Weine serviert.<br />

Die sind gut, kommen an die sonst noch offerierten Spitzenweine<br />

aus den Häusern Battenfeld-Spanier, Wittmann, Keller oder G<strong>und</strong>erloch<br />

aber nicht heran. Wer ausgefallene internationale Weine<br />

sucht, kommt in Schwabenheim voll auf seine Kosten, denn die<br />

Flaschenweinliste gehört zu den besten in Rheinhessen. Mit 160 €<br />

für einen Ornellaia aus der Toskana geht das aber auch ins Geld.<br />

Allerdings muss man dem »Alten Weinkeller« auch zugute halten,<br />

dass er 2017 nicht an der Preisschraube gedreht hat, Preis <strong>und</strong><br />

Leistung stimmen weiter.


© karepa - Fotolia.com<br />

ZUM GLÄSERNEN<br />

TRINKHORN<br />

Kegelbahnstraße 3 | 55286 Wörrstadt-Rommersheim<br />

Tel. 06732 6005 809 | www.zum-trinkhorn.de<br />

Geöffnet: Mi-Sa 18-22 Uhr, So 12-14 u. 18-22 Uhr<br />

Ruhetag: Mo u. Di<br />

Vorspeise: 6,50-14,50 € | Hauptspeise: 17,50-26,50 €<br />

Menü: 49,00-62,00 € | Dessert: 7,00-8,50 €<br />

Offener Wein: 3,90-5,20 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,0<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,2<br />

Kappen 8<br />

Rommersheim, ein südwestlicher Stadtteil<br />

von Wörrstadt, schmiegt sich malerisch in<br />

eine Senke, <strong>und</strong> mittendrin findet man das<br />

<strong>Restaurant</strong> »Zum Gläsernen Trinkhorn«. Ein<br />

merkwürdiger wie klangvoller Name, der auf<br />

einen archäologischen F<strong>und</strong> aus fränkischer<br />

Zeit zurückgeht. Die Atmosphäre im Innern<br />

ist rustikal, mit viel Holz <strong>und</strong> Naturstein.<br />

Gleichwohl wurde das urige Ambiente mit<br />

schicken, historisch anmutenden Kerzenlampen, einem großen<br />

Spiegel <strong>und</strong> blütenweißen Stofftischdecken geschmackvoll kombiniert.<br />

Kurzum: Das Interieur erfreut – hier ist gut sein.<br />

Das <strong>Restaurant</strong> wird von Markus Lettau <strong>und</strong> seiner Lebensgefährtin<br />

Alina Fath geleitet. Er ist Chef in der Küche, kocht mit Können<br />

<strong>und</strong> viel Liebe für’s Detail <strong>und</strong> die verwendeten Materialien<br />

rechtfertigen die Preisgestaltung. Sie organisiert den Service,<br />

stimmt uns positiv mit kompetenter Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> geleitet mit<br />

angenehm dezentem Humor durch den Abend.<br />

Das Amuse gueule, das uns serviert wird, bietet<br />

einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf das,<br />

was noch kommen wird: Ziegenkäse mit Thymian<br />

<strong>und</strong> Honig, schwarze Oliven, toskanisches<br />

Olivenöl <strong>und</strong> zwei verschiedene Sorten Brot<br />

zum Einstieg bekommt man keineswegs überall<br />

– schon gar nicht von dieser Qualität. Anschließend<br />

wird als Gruß aus der Küche sogar noch<br />

ein Rotkohlschaum-Süppchen aufgetragen, das<br />

pikant gewürzt ist <strong>und</strong> uns außerordentlich gut<br />

schmeckt.<br />

Zur Vorspeise kosten wir ebenfalls eine<br />

Schaumsuppe, die allerdings diesmal vom Spargel<br />

stammt. In ihr schwimmt perfekt angerichtet<br />

ein Wachtelspiegelei. Das Süppchen präsentiert<br />

sich elegant <strong>und</strong> leicht, mit dezenter<br />

Würze (8,50 €). Ein Tramezzino mit Garnelen-<br />

Tatar, Rucola <strong>und</strong> Limonenschmand sowie einer<br />

Kirschtomate (12,50 €) präsentiert sich als dünnes,<br />

r<strong>und</strong>es, leicht angebräuntes Scheibchen<br />

Weißbrot, das das Meeresfrüchte-Tatar lediglich<br />

optisch ein wenig abdeckt. Auf alle Fälle ist das<br />

kleine Türmchen gut gewürzt <strong>und</strong> pfiffig dargeboten.<br />

Zum Hauptgang haben wir ein Filet vom Red<br />

Snapper mit Rote Bete-Risotto <strong>und</strong> gebratenem<br />

Mangold zu 26,50€ bestellt. Dieses Ensemble ist


84<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

w<strong>und</strong>ervoll anzuschauen <strong>und</strong> farblich fast ein<br />

Knaller, geschmacklich gibt es nichts auszusetzen,<br />

der Snapper ist – obwohl artbedingt von festem<br />

Fleisch – aufgr<strong>und</strong> des schönen inneren<br />

Rosatons perfekt gegart. Zum vegetarischen<br />

Hautgericht bekomme ich gebackene Avocado<br />

mit gratiniertem Ziegenkäse <strong>und</strong> geschmorten<br />

Kirschtomaten (17,50€). Auch hier macht sich<br />

wieder eine angenehme Feinheit im Geschmack<br />

bemerkbar, wobei die Avocado-Spalten noch ein<br />

wenig Würze vertragen hätten.<br />

Auch die Weinkarte, die relativ klein gehalten<br />

<strong>und</strong> gut zusammengestellt ist, findet unsere Anerkennung.<br />

Die probierten trockenen Weine vom<br />

Rollanderhof, von Gottwald <strong>und</strong> Knewitz konnten<br />

überzeugen. Nach diesem Genussabend empfinden<br />

wir das <strong>Restaurant</strong> »Zum Gläsernen Trinkhorn«<br />

als echten Gewinn für die rheinhessische<br />

Gastronomie-Landschaft <strong>und</strong> den Abstecher<br />

nach Rommersheim allemal wert.<br />

ZUM GOLDENEN ENGEL<br />

Marktplatz 3 | 55237 Flonheim<br />

Tel. 06734 913 930<br />

www.zum-goldenen-engel.com<br />

Geöffnet: Mo, Di u. Do 17-22 Uhr<br />

Fr, Sa, So 12-14 u. 17-22 Uhr Ruhetag: Mi<br />

Vorspeise: 8,50-14,50 € | Hauptspeise:<br />

15,50-26,50 € | Dessert: 6,50-8,50 €<br />

Überraschungsmenü: 45,50-68,00 €<br />

Offener Wein: 2,90-6,60 €<br />

Sabine Mayer im umsichtigen, aufmerksamen, fre<strong>und</strong>lichen <strong>und</strong><br />

sehr professionellen Service empfiehlt uns nach dem Überreichen<br />

der übersichtlichen Speisekarte einen Sekt als Apéritif, der meine<br />

Geschmacksknospen sogleich in Wallung versetzt. Ein trockener<br />

100%iger Rieslingsekt »la méthode rurale« von 2013 brut nature<br />

aus dem Hause Bäder in Wendelsheim ist für mich ein sensationeller<br />

Tropfen. So kann es weitergehen!<br />

Es gibt vier gesonderte Tagesempfehlungen <strong>und</strong> wir haben die<br />

Qual der Wahl, denn – alles klingt vielversprechend. Zweierlei frisches<br />

Brot, etwas Kalbsrillette, eine Fetacréme mit Bärlauch <strong>und</strong><br />

eine Oliventapenade machen uns bald Appetit auf das w<strong>und</strong>erbar<br />

angemachte Rindertatar neben Dijonsenf, marinierten Mairübchen<br />

<strong>und</strong> Bauernbrot. Eine saftige, schön gewürzte Vorspeise (11,50 €).<br />

Dünne rosa Kalbfleischscheibchen neben einer Thunfischcrème,<br />

dabei Kapern <strong>und</strong> einige lecker angemachte Wildkräuter bilden die<br />

eigenwillige, sehr feine Version eines Vitello Tonnato (13,50 €).<br />

Aus der vorzüglichen, vorbildlich nach VdP-Klassifizierung aufgefächerten<br />

Weinkarte (Gutsweine-Ortsweine-Lagenweine), darin<br />

überwiegend Tropfen aus Flonheim <strong>und</strong> Umgebung, aber auch aus<br />

dem Rest von Deutschland <strong>und</strong> der Welt, verkosten wir dazu einen<br />

traumhaften, kräutrigen, trockenen Sauvignon Blanc 2015 mit seinem<br />

betörenden Duft aus dem ortsansässigen Weingut Kampf<br />

(0,2l-5,40 €). Zum Tatar passt ausgezeichnet der ausgewogene,<br />

harmonisch ausbalancierte Riesling »Sandstein« trocken mit mineralischen<br />

Tönen von 2015 aus dem Weingut Gysler, Alzey-Weinheim<br />

(0,2l-5,80 €), das übrigens seine Weine mit beeindruckenden Namen<br />

versieht, da locken z.B. der Kammerton, das Klangwerk, die<br />

Leuchtkraft, das Lichtspiel. Von anderen Weingütern versprechen<br />

Noblesse oder Rosengarten größte Genüsse. Eine anregende Lektüre!<br />

Bald verkosten wir ein perfekt glasiges, zart gegartes, saftiges<br />

Filet vom Seeteufel, dazu werden intensive Bärlauchbandnudeln<br />

<strong>und</strong> Mandelbrokkoli in zartem Maigrün gereicht (26,50 €). Optisch<br />

nicht minder beeindruckend erscheinen auf dem anderen Teller<br />

große Teile vom zartesten Pulpo, den man sich vorstellen kann –<br />

meisterlich zubereitet von Klaus Mayer (er »verfeinert das Bodenständige«)<br />

– da wir wissen, dass Pulpo auch durchaus zäh sein<br />

kann. Hier zergeht er auf der Zunge, begleitet von Röstaromen, die<br />

perfekt zum bissfesten, kräftig gewürzten Paprikarisotto mit den<br />

Spargelschnitzen passen (24,50 €).<br />

Bewertung<br />

Essen 9,0<br />

Trinken 9,0<br />

Service 9,0<br />

Ambiente 9,0<br />

Preis/Leistung 9,0<br />

Gesamtnote Ø 9,0<br />

Kappen 9<br />

Mitten auf dem Marktplatz<br />

von Flonheim steht<br />

das Landgasthaus »Zum<br />

Goldenen Engel«. Hier<br />

hat sich Klaus Mayer –<br />

ehemals Souschef im<br />

sternegekrönten Sonnora<br />

in Dreis – seinen Traum<br />

von einem eigenen <strong>Restaurant</strong><br />

verwirklicht: in der ehemaligen Poststation<br />

der »Thurn <strong>und</strong> Taxis« entstand ein<br />

w<strong>und</strong>erschönes Ensemble aus Bruchstein, Balken<br />

<strong>und</strong> Parkett, dazu Grün- <strong>und</strong> Grautöne, die<br />

zusammen mit der liebevollen, wohl überlegten<br />

Tischdekoration ein stimmiges, ruhiges <strong>und</strong><br />

schickes Ambiente erzeugen. Der Blick fällt in<br />

einen gar nicht so kleinen gemütlichen Innenhof,<br />

der lauschige Abende verspricht.


Zu den Hauptspeisen probieren wir noch einen wuchtigen, erdigen<br />

Riesling 2015 vom Weingut Engel, Flörsheim-Dalsheim, mit<br />

vielfältigen Aromen im Abgang (0,2l-6 €) <strong>und</strong> einen leichten Silvaner<br />

2015 trocken vom Weingut Wagner-Stempel aus Siefersheim<br />

(0,2l-6 €).<br />

Ein »Muss« zum Nachtisch ist unbedingt noch einmal der<br />

verblüffend crèmige, buttrige Rieslingsekt »la méthode rurale«<br />

vom Weingut Bäder (5,20 €). Der ist auch jetzt ein unveränderter<br />

Genuss zur hochfeinen, sanften Crème Brûlée mit etwas Heidelbeer,<br />

Mango <strong>und</strong> Vanillesorbet. Drei fruchtige Sorbetvariationen<br />

(Limone, Hol<strong>und</strong>er, Maracuja-Mango) erfreuen den Gaumen (7 €)<br />

zum Abschluss des überaus gelungenen Menüs.<br />

lich mit Liebe zum Detail angerichtet, darüber<br />

hinaus ist sie groß: drei stattliche Stücke Geflügelleber,<br />

innen perfekt rosa, sind eine ordentliche<br />

Vorspeisenportion. Der Feldsalat hat eine<br />

erfrischende Note, sein Dressing zeigt sich fein<br />

<strong>und</strong> zart. Die winterliche Maronencremesuppe<br />

(5 €) ist schmackhaft, sämig <strong>und</strong> sättigend,<br />

hätte aber ein bisschen spannender gewürzt<br />

sein können.<br />

ZUM GOLDSTEIN<br />

Kartäuserstr. 3 | 55116 Mainz<br />

Tel. 06131 236 576 | www.zum-goldstein.de<br />

Geöffnet: Mo–Fr 17–23 Uhr | Sa u. So 12–23 Uhr<br />

Vorspeisen: 6,50–9,80 € | Hauptspeise: 8,80-19,50 €<br />

Desserts: 5,50-5,80 € | Offener Wein: 3,80-6,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 8,5<br />

Service 8,0<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,5<br />

Gesamtnote Ø 8,3<br />

Kappen 8<br />

In der Mainzer Altstadt steigen wir die<br />

Treppenstufen zur mit Herbstlaub bedeckten<br />

riesigen Terrasse mit den alten Kastanienbäumen<br />

hinauf <strong>und</strong> betreten durch die<br />

schmale Wirtshaustür das »Zum Goldstein«.<br />

Warmes Licht <strong>und</strong> Terrakotta-Farbe an den<br />

Wänden wirken sogleich kuschelig <strong>und</strong> ein -<br />

ladend. Altes, dunkles Holz an der Decke <strong>und</strong><br />

solide, hellere Tische r<strong>und</strong>en die Gasthaus-<br />

Atmosphäre angenehm ab.<br />

Die beiden Damen des Service begrüßen uns auf sympathisch<br />

geradlinige <strong>und</strong> unverstellte Weise. In der sehr ansprechenden<br />

Weinkarte finden wir gr<strong>und</strong>solide Essensbegleiter aus Rheinhessen.<br />

Von Schönhals <strong>und</strong> Braunewell probierten wir schmackhaften,<br />

gut bezahlbaren Rivaner, Riesling, Grauen Burg<strong>und</strong>er.<br />

Aus der Tageskarte wählen wir zunächst den Feldsalat mit<br />

Kartoffeldressing <strong>und</strong> gebratener Geflügelleber zu 8,50 €. Diese<br />

Vorspeise erweist sich zum einen als sehr hübsch <strong>und</strong> offensicht-<br />

Zum Goldenen Engel<br />

Ich nehme den marinierten Tafelspitz in Gemüse-Vinaigrette<br />

<strong>und</strong> Kürbiskernöl zu 7,50 €<br />

von der Standardkarte. Die ganz fein geschnittenen<br />

Scheiben mit dünnem Fettrand, der sich<br />

vorzüglich als Geschmacksträger betätigt, sind<br />

köstlich <strong>und</strong> erfreuen mich r<strong>und</strong>um. Zum Hauptgericht<br />

kommt der rosa gebratene Hirschrücken<br />

mit Cashew-Kruste auf Speck-Rosenkohl sowie<br />

mit Pfefferkirschen, Kastanienspätzle <strong>und</strong> Wacholderschaum<br />

(19,50 €). So herrlich dieses Gericht<br />

klingt, so vorzüglich schmeckt es auch.<br />

Das Fleisch ist zart <strong>und</strong> rosa, die Kruste bildet<br />

die perfekte, kontrapunktartige Umrahmung.<br />

Einfach klasse!<br />

In einem aufgeschnittenen Brioche-Brötchen<br />

ruht der prima Wild-Burger aus hausgemachter<br />

Wildschweinpatty. Auf dem Gehackten liegt eine<br />

Scheibe gratinierter Camembert – der hätte ein<br />

bisschen kräftiger schmecken können – etwas<br />

Feldsalat <strong>und</strong> Cranberries ergänzen das Ensemble.<br />

Dazu gibt es so genannte Frischlingskartoffeln.<br />

13,50 € kostet das Ganze.<br />

Ich bleibe bei der Standardkarte <strong>und</strong> nehme<br />

die Frankurter Grüne Soß’ mit gekochten Eiern<br />

<strong>und</strong> Salzkartoffeln (9,50 €). Oft wurde ich bei<br />

diesem Regionalgericht schon enttäuscht. Hier,<br />

im »Goldstein«, schmeckt es mir richtig gut,<br />

nicht zuletzt, weil die Soße offensichtlich mit allen<br />

zum Rezept gehörenden Kräutern versehen<br />

<strong>und</strong> selbstgemacht ist.<br />

Eine solide <strong>und</strong> feine Küche, deutsche Gerichte<br />

auf hohem Niveau – das findet man nicht<br />

allzu oft. Die Speisen sind schön angerichtet,<br />

von guter Materialqualität, schmackhaft <strong>und</strong><br />

preiswürdig. Eine positive Überraschung <strong>und</strong><br />

eine gute Wahl.


86<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

ZUM SCHWANEN<br />

Friedrich-Ebert-Str. 40<br />

67574 Osthofen | Tel. 06242 9140<br />

www.zum-schwanen-osthofen.de<br />

Geöffnet: Mo-Fr 11:30-13:30 u. 18-21:30 Uhr<br />

Sa 18-21:30 Uhr | Ruhetag: So u. Feiertag<br />

bzw. Öffnung nach Absprache<br />

Vorspeise: 4,20-11,90 € | Hauptspeise:<br />

9,80-21,90 € | Dessert: 2,00-6,90 €<br />

Offener Wein: 2,10-14,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,0<br />

Gesamtnote Ø 7,5<br />

Kappen 8<br />

Küche <strong>und</strong> Koch haben<br />

im Schwanen gewechselt.<br />

Da bin ich gespannt, was<br />

sich in dem alten Traditionsgasthof<br />

inmitten Osthofens<br />

geändert hat. Äußerlich<br />

zunächst gar<br />

nichts, präsentiert sich<br />

der kleine Innenhof doch<br />

weiterhin als ein Pf<strong>und</strong>, mit dem man bei gutem<br />

Wetter wuchern kann.<br />

Und auch innen sind die Veränderungen<br />

optisch kaum wahrnehmbar. Große schwarzweiß-Fotos<br />

an den Wänden, die Winzer bei der<br />

Weinlese oder Bilder vom Rhein zeigen, verheißen<br />

rheinhessische Gemütlichkeit. Die aber<br />

steht im Kontrast zur akustischen Beschallung.<br />

Chill-Out-Musik soll offenbar ein junges Publikum<br />

anlocken.<br />

Zum Auftakt bestelle ich ein »Tomaten -<br />

süppchen mit Balsamico, Sahnehaube <strong>und</strong><br />

Basilikum« (4,20 €). Vorweg serviert eine<br />

junge Dame eine tief gefrorene <strong>und</strong> nicht<br />

zum Schmieren geeignete Kräuterbutter <strong>und</strong><br />

sechs Scheiben Brot. Na ja! Die Suppe dage -<br />

gen ist warm, schmeckt gut, auch wenn die<br />

Sahnehaube nur aus ein paar Tröpfchen besteht<br />

<strong>und</strong> das Basilikum sich auf ein Blättchen beschränkt.<br />

Dass sie selbst gemacht ist, verraten<br />

die großen Tomatenhautstückchen, die nicht<br />

wie bei Industrieprodukten kleinst vermahlen<br />

sind.<br />

Weiter geht es mit einem »Schweinekote -<br />

lette mit lauwarmem Kartoffel-Bärlauchsalat«<br />

(15,90 €), schön anzusehen auf einem weißen<br />

Teller. Es ist eine riesige Portion, das Fleischstück<br />

fast drei Zentimeter hoch. Kein Stück<br />

Fett allerdings ist am Kotelett, das Fleisch ist<br />

fast wie aus der Retorte. Eine Soße ersetzt der<br />

lauwarme Kartoffel-Bärlauch-Mix, dem allerdings<br />

jeder Pfiff fehlt. Gewinnen lässt sich<br />

so nicht, kein Vergleich mit der Vorgänger-<br />

Küche. So bleiben Ambiente <strong>und</strong> die Weine,<br />

die dem Schwanen nochmal zu acht Kappen<br />

verhelfen. Denn die Weinauswahl ist weiter<br />

gut, die regionale Bandbreite des Angebots<br />

vorbildlich. Mich begleitet ein halbtrockener<br />

Rivaner aus dem Hause Erbeldinger (2,30 €),<br />

ein reifer Rheinhesse, der viel Frische aus -<br />

strahlt <strong>und</strong> mich mit der Reise nach Osthofen<br />

versöhnt.<br />

ZUR KANZEL<br />

Grebenstr. 4 | 55116 Mainz-Altstadt<br />

Tel. 06131 237 137 | www.zurkanzel.de<br />

Geöffnet: Mo-Fr 17-1 Uhr | Sa 12-16 u. 18-1 Uhr | Ruhetag: So<br />

Vorspeise: 3,50-18,50 € | Hauptspeise: 14,80-28,50 €<br />

Dessert: 7,00-14,50 € | Offener Wein: 4,00-6,50 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,5<br />

Trinken 7,5<br />

Service 8,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 8,1<br />

Kappen 8<br />

Inmitten der Mainzer Altstadt betreibt<br />

Guido Ziegelmeier mit seiner Lebensgefährtin<br />

Petra Noll die liebenswerte, alt eingesessene<br />

»Kanzel«. Umgeben von Fachwerkgebälk,<br />

dunkelbraunem Mobiliar <strong>und</strong> etlichen<br />

antiken Liebhaberstücken (Becher, Bügeleisen,<br />

Schlüssel, Kasse, Backformen, Waffeleisen,<br />

Stiche, Kristalllüster etc.) aus der Mainzer<br />

(?) Vergangenheit haben die beiden<br />

Wirtsleute hier eine urig-elegante Einkehr geschaffen, bereichert<br />

durch ein lauschiges Innenhöfchen voller Blumen für die warmen<br />

Tage.<br />

Die Speisekarte bietet uns bewährte Klassiker – mit Hinweis auf<br />

die verwendete besondere Fleischqualität – ergänzt um eine saisonale<br />

Spezialkarte mit einigen Besonderheiten. Die angebotenen<br />

Weine kommen überwiegend aus Rheinhessen <strong>und</strong> dem Rheingau,<br />

Liebhaber italienischer oder französischer Tropfen können auch<br />

zufriedengestellt werden.<br />

Wir freuen uns immer wieder auf das Tatar, das man hier bekommen<br />

kann. 250g frisch handgeschabtes Rumpsteakfleisch vom<br />

Angusrind, perfekt gewürzt mit Kapern, Sardellen, Senf, Gemüsezwiebel,<br />

Ei…, dazu deftiges Brot <strong>und</strong> Butter teilen wir uns heute als<br />

Vorspeise (19,80 €). Klassisch gehören dazu natürlich Pommes<br />

frites (Portion 3,50 €) zur angenehm knusprigen Ergänzung. Als<br />

weicher, samtiger Tropfen zum Tatar stellt sich der 2014er Spätburg<strong>und</strong>er<br />

trocken vom Weingut Tesch, Nahe, heraus (0,2l-6,50 €).<br />

Auch der 2014er harmonisch-schmelzige Weißburg<strong>und</strong>er trocken<br />

von Tesch (0,2l-6 €) ist ein schöner Essensbegleiter.<br />

Zum Hauptgang genieße ich eine Vorspeise, nämlich eine große<br />

Portion des festfleischigen, zarten, saftigen Pulpo (den ich noch<br />

in seiner kompletten Schönheit auf einem Foto bew<strong>und</strong>ern darf)<br />

in einer sanften Vinaigrette auf gemischtem Salatbett inklusive<br />

gelben Paprikawürfelchen, Gurke, Tomate, dazu Fladenbrot<br />

(18,50 €). Auch die zarte Kalbsleber »venezianisch« mit Zwiebeln<br />

in Madeira auf Feldsalat kommt mit frischem Fladenbrot <strong>und</strong> ist<br />

ein schmackhafter Hauptgang, dem wir – wie dem Pulpo – mit<br />

etwas frischem Pfeffer aus der Mühle noch etwas Schwung<br />

verleihen (19,50 €).<br />

Zum Glück gibt es noch <strong>Restaurant</strong>s wie die »Kanzel«, in der mit<br />

hochwertigen Materialien <strong>und</strong> guter Küchenleistung Freude auf<br />

den Teller gelangt. So beschließen wir zufrieden den gemütlichen<br />

Abend.


ZUR KRONE<br />

Im Hotel Becker | Backhausstr. 12 | 55268 Nieder-Olm<br />

Tel. 06136 758 80 www.hotelbecker.de<br />

Geöffnet: Di-Sa ab 17 Uhr So 11-14 u. ab 17 Uhr | Ruhetag: Mo<br />

Vorspeise: 3,00-11,00 € | Hauptspeise: 9,00-23,00 €<br />

Dessert: 4,20-4,80 € | Offener Wein: 3,50-5,30 €<br />

Bewertung<br />

Essen 7,0<br />

Trinken 7,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 6,0<br />

Preis/Leistung 8,0<br />

Gesamtnote Ø 7,1<br />

Kappen 7<br />

Auf nach Nieder-Olm! Nur der Schnitzel<br />

wegen? – Das <strong>Restaurant</strong> »Zur Krone« hält<br />

sich seit vielen Jahren im engen Stadtkern<br />

von Nieder-Olm versteckt. Am besten: man<br />

parkt etwas außerhalb <strong>und</strong> versucht dann zu<br />

Fuß die Backhausstraße zu erreichen.<br />

Die Gasträume haben stellenweise etwas<br />

Museales. Hier wurde fleißig zusammengetragen<br />

<strong>und</strong> gesammelt. Der Nebenraum, in<br />

dem wir Platz nehmen, wirkt wie die bäuerliche gute Stube – wieder<br />

geht mir das Stichwort »Heimatmuseum« durch den Kopf. Auf<br />

dem Tisch liegen Silberbestecke <strong>und</strong> dicke weiße Stoffservietten.<br />

Die junge Bedienung ist sehr fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> kompetent. Sie<br />

kennt die Karte <strong>und</strong> »ihre« Weine. Ich entscheide mich für einen<br />

klassischen Handkäs‘ zur Vorspeise (6,00 €) <strong>und</strong> ein Schnitzel. Nur:<br />

Welches Schnitzel? Die Schnitzelkarte des Hauses ist berühmt.<br />

R<strong>und</strong> zwanzig Varianten werden angeboten – von »Rheinhessen«<br />

(einfach paniert) über »Edinburgh« (mit Scotch in Sahne-Sauce)<br />

bis zu dem sich selbst erklärenden Mozzarella-Schnitzel.<br />

Außerdem gibt es noch die Schnitzelplatte mit vier Schnitzeln<br />

<strong>und</strong> zwei Beilagen nach Wahl (natürlich für zwei Personen). Für<br />

mich soll es dieses Mal »Oskar« sein – mit Krabben in einer Ries-<br />

ling-Sahne-Sauce – dazu Kroketten <strong>und</strong> Salat<br />

(15,00 €).<br />

Apropos Riesling: Für einen solchen habe ich<br />

mich dann auch entschieden. Er stammt vom<br />

Weingut Eulenmühle (Nieder-Olm), das den<br />

größten Teil der rheinhessischen Weine an die<br />

Krone liefert (3,50 €.) Und er überzeugt: kräftig,<br />

ausdrucksvoll, typisch – wie man sich einen<br />

Riesling wünscht.<br />

Zurück zum Essen: Der Handkäse war, man<br />

kann es nicht anders sagen, eine Enttäuschung.<br />

Er kann noch nicht lange in Kontakt mit der<br />

»Musik« gestanden haben. Ich möchte dabei<br />

nicht ausschließen, dass er so in Nieder-Olm gewünscht<br />

wird, seine Zubereitung ist ja bekanntlich<br />

Glaubenssache. Dagegen war das Schnitzel<br />

einfach klassisch gut: ein großes Stück zartes<br />

Fleisch, paniert <strong>und</strong> dazu die selbst gemachte<br />

Sauce. Ich habe vergessen zu fragen, warum<br />

eine Krabbensauce den Namen »Oskar« trägt.<br />

Aber vielleicht gab es ein Familienmitglied, das<br />

einst zur See gefahren ist. Die Schnitzel haben<br />

die »Krone« sicherlich berühmt gemacht. Trotzdem<br />

wäre es falsch, sie darauf zu reduzieren.<br />

Meine Frau war von einer anderen Spezialität<br />

des Hauses angetan: Rucola-Nudeln mit Pfifferlingen<br />

an einer leichten Zitronensauce (9,00 €).<br />

Und da war da noch der tolle Beilagensalat –<br />

groß <strong>und</strong> frisch (3,00 €) mit der »genialen<br />

Sauce«.<br />

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90<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

TALENTSCHMIEDE RHEINHESSEN<br />

Rheinhessen hat nicht nur 1000 Hügel, sondern<br />

auch mindestens 1000 Ideen. Um die Jahrtausendwende<br />

hat sich die Region quasi komplett<br />

neu erf<strong>und</strong>en – <strong>und</strong> der Tatendrang geht<br />

den Winzerinnen <strong>und</strong> Winzern noch immer<br />

nicht aus. Der Drive kommt oft von der jungen<br />

Generation, die vieles anders machen als ihre<br />

Eltern. Nicht wenige von ihnen haben Oenologie<br />

oder Agrarwissenschaften studiert, <strong>und</strong> mindestens<br />

ein Auslandspraktium ist mittlerweile<br />

auch schon fast Standard. Da liegt es nahe, dass<br />

man danach auch sein eigenes Ding machen<br />

will, statt nur Fasswein abzuliefern. Und wie<br />

man schöne Weine nicht nur macht, sondern<br />

auch, wie man sie ausstattet <strong>und</strong> vermarktet,<br />

lernen die Nachwuchswinzer heute auch schon<br />

wie selbstverständlich, sei es an der Uni oder an<br />

der Berufsschule.<br />

Zwei Themen brachten in den vergangenen<br />

Monaten das ganze Gebiet in Bewegung: Da war<br />

zum einen die Gründung der Initiative »Maxime<br />

Herkunft Rheinhessen«, in der sich r<strong>und</strong> 70<br />

Weingüter zusammenschlossen, darunter alle<br />

rheinhessischen VDP-Betriebe. Ihr Ziel ist es,<br />

den Weintrinkern dabei zu helfen, die Klasse<br />

des Weines einzuschätzen, den sie kaufen. Dafür<br />

setzen sie auf eine Einteilung in drei Kate -<br />

gorien, wie sie der VDP schon länger vornimmt,<br />

nämlich in Gutswein, Ortswein <strong>und</strong> Lagenwein.<br />

Diese Stufen stehen für Basisqualität, gehobene<br />

Qualität <strong>und</strong> Premiumwein.<br />

Das zweite Thema des Jahres geht auf ein Problem zurück, dass<br />

Rheinhessen schon seit einigen Jahren plagt: Der Export schwächelt<br />

massiv, <strong>und</strong> zwar in der Hauptsache deshalb, weil es immer<br />

weniger Nachfrage nach Liebfrauenmilch gibt. Dieser restsüße,<br />

günstige weiße Verschnittwein prägte lange das Image des Deutschen<br />

Weines im Ausland (<strong>und</strong> teilweise immer noch). Das fuhr<br />

lange zwar vielen, die deutschen Premiumwein vermarkten wollen,<br />

in die Parade. Dennoch war es eine günstige Möglichkeit, große,<br />

einfache Mengen von weißen Standard-Rebsorten unterzubringen<br />

– <strong>und</strong> dieses Ventil fehlt nun. Deshalb hat sich seit Ende 2016 unter<br />

der Leitung des rheinland-pfälzischen Weinbauministeriums<br />

eine Gruppe von Kellereien, Winzern <strong>und</strong> Verbänden zusammengetan,<br />

die die Liebfrauenmilch wieder ein bisschen aufpolieren wollen.<br />

Und zwar auch <strong>und</strong> vor allem für das Inland, wo sie bisher<br />

keine nennenswerte Rolle spielt. Einige Winzer, die sich daran beteiligt<br />

haben, finden sich auch hier im <strong>Weinführer</strong>, z. B. Kiefer<br />

(Wiesoppenheim) <strong>und</strong> Pfeiffer (Gau-Algesheim).<br />

Auch die neuen Liebfrauenweine sind,<br />

das muss man ehrlich sagen, eher unkomplizierte,<br />

fruchtige Spassweine. Mehr sollen<br />

sie aber auch gar nicht sein. Und mit<br />

ihren witzigen Retro-Etiketten könnten sie<br />

schon Kult werden. Im Dienstleistungszentrum<br />

Länd licher Raum (DLR) werden die<br />

neuen Flaschen jedenfalls schon fleißig<br />

gesammelt – zu Dokumentationszwecken,<br />

versteht sich.<br />

Alice G<strong>und</strong>lach<br />

Entdeckungen des Jahres<br />

Flik Sektmanufaktur, Mainz<br />

Die kleine, feine Sektmanufaktur bringt frischen Wind in die<br />

Landeshauptstadt. Rüdiger Flik orientiert sich bei Stil <strong>und</strong> Qualität<br />

an der Champagne. Angesiedelt hat er sich am Geburtsort der<br />

Kupferberg-Kellerei.<br />

Weingut Frey, Ober-Flörsheim<br />

Die Brüder Philipp <strong>und</strong> Christopher Frey sind inspiriert von Weinen<br />

aus der Neuen Welt – besonders beim Rotwein. Dazu bringen sie<br />

f<strong>und</strong>ierte Ausbildungen <strong>und</strong> Talent mit.<br />

Krämer Straight – Weingut Krämer, Gau-Weinheim<br />

Tobias Krämer hat im elterlichen Weingut seine eigene<br />

Wein linie realisiert. »Krämer Straight« wird seinem Namen<br />

gerecht: Sie bietet geradlinige, moderne Weine mit gutem<br />

Trinkfluss.<br />

Weingut Kronenhof, Gau-Algesheim<br />

Die Öko-Pioniere Andreas Hattemer <strong>und</strong> Sandra Holl<br />

sind alles andere als Neulinge. Sie haben sich bloß<br />

bisher aus der <strong>Weinführer</strong>-Szene weitgehend<br />

herausgehalten. Umso mehr freuen wir uns, dass<br />

wir ihre Weine dieses Jahr erstmals verkosten<br />

dürften.


COLBATZKY<br />

Unsere besten Jahrgänge? Die Geburtsjahre unserer Winzer.<br />

Junge Winzer finden in Rheinhessen beste Bedingungen für eine grosse Karriere: traumhafte Lagen,<br />

w<strong>und</strong>erbare Rebsorten, hervorragende Ausbildung <strong>und</strong> viel Raum, eigene Wege zu gehen. So wachsen bei uns stetig neue<br />

Weintalente heran – <strong>und</strong> über sich hinaus. Lernen Sie sie <strong>und</strong> ihre fantastischen Weine kennen auf rheinhessenwein.de<br />

Rheinhessen liegt am Rhein zwischen Mainz, Worms <strong>und</strong> Bingen <strong>und</strong> ist das größte deutsche Weinbaugebiet. Im warmen<br />

Klima am 50. Breitengrad wachsen zu 70 % weiße Rebsorten – vor allem Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Müller-<br />

Thurgau <strong>und</strong> Silvaner. Bei den Roten dominieren Dornfelder <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er. Die Festlegung der Reifegrade, der<br />

Weinbereitung <strong>und</strong> die sensorische Prüfung der Weine aus der gU Rheinhessen unterliegen dem Reglement der EU <strong>und</strong> sind<br />

zugleich Ausdruck der Weinkultur am Rhein. Rheinhessen ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung


92<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Der Gast aus Thailand war zuerst entzückt – <strong>und</strong> dann<br />

erst einmal enttäuscht. Er hatte die Einladung bekommen,<br />

bei der Finalprobe des MAINZER Weinwettbewerbs dabei<br />

zu sein. Und dann wurde er zur Spätburg<strong>und</strong>er-Gruppe<br />

gesetzt. Rotwein aus Deutschland, meinte er fast entschuldigend,<br />

das sei einfach nicht sein Ding. Aber die<br />

Rieslinge – jaaa, w<strong>und</strong>erbar! Zum Glück wurden bei der<br />

allerletzten R<strong>und</strong>e die Kategorien unter den Gruppen getauscht,<br />

<strong>und</strong> er durfte auch noch Rieslinge mitprobieren –<br />

<strong>und</strong> dann auch noch nur die allerbesten. »Viel besser!«,<br />

freute er sich. Der eigentliche Gr<strong>und</strong> seiner Deutschland-<br />

Reise übrigens: Er will ein Weingut an der Mosel kaufen.<br />

Gut, dass er nicht mit abstimmen durfte, denn nicht nur<br />

die 128 Rieslinge, sondern auch die 62 Spätburg<strong>und</strong>er, die<br />

es ins Finale geschafft hatten, beeindruckten die Jury mit<br />

hohem Standard – <strong>und</strong> das Rennen um die Plätze auf dem<br />

Siegertreppchen ging denkbar knapp aus.<br />

Die Jury bestand aus 32 Verkostern, überwiegend Mitglieder<br />

des Mainzer Weinsenats, eine Vereinigung von<br />

Mainzern, die sich dem Weingenuss in der Region widmet,<br />

unter ihnen auch viele VIPs. Aber auch einige Winzer <strong>und</strong><br />

Fachhändler waren bei der Finalverkostung dabei – <strong>und</strong><br />

nicht zuletzt Rudolf Knoll, der die leitende Verantwortung<br />

für den <strong>Weinführer</strong> in diesem Jahr an die neue Generation<br />

abgegeben hatte, aber natürlich trotzdem immer noch<br />

wissen will, was sich so tut in Rheinhessen. So bestand<br />

das Panel gleichermaßen aus Wein-Profis <strong>und</strong> Laien,<br />

die einfach gerne guten Wein trinken. Denn auch deren<br />

Meinung soll gehört werden, da es schließlich Menschen<br />

wie sie sind, die den Gutteil der K<strong>und</strong>en für die Weingüter<br />

DER MAINZER WEINSENAT VERKOSTETE<br />

RIESLING UND SPÄTBURGUNDER IM PROVIANTAMT<br />

HOHE QUALITÄT<br />

ausmachen. »Also keine falsche Bescheidenheit!«, war die<br />

Botschaft von Werner Horn, Verlagsleiter des MAINZERs,<br />

der durch die Finalr<strong>und</strong>e führte.<br />

Nach dem vergangenen Jahr fand die Senatsprobe nun<br />

zum zweiten Mal im Proviantamt statt. Es könnte eine<br />

Dauerlösung werden, denn hier, stellte man fest, finden<br />

sich ideale Bedingungen: Nicht nur eine separate Räumlichkeit,<br />

die genug Platz für alle Verkoster – <strong>und</strong> Weine –<br />

bietet. Sondern auch einen Ort mit professioneller Kühlung<br />

<strong>und</strong> genug Personal, das sich um die Versorgung mit<br />

Wasser <strong>und</strong> Brot kümmert. Nicht zuletzt spielt auch das<br />

Ambiente eine Rolle: Die Räume bieten die richtige Klimatisierung<br />

– die an früheren Orten oft nicht gegeben war –<br />

<strong>und</strong> man ist eingebettet in die Gastronomie des Hauses,<br />

<strong>und</strong> vor allem ist auch die Rheinhessen-Vinothek im gleichen<br />

Hause. Dort kann ein großer Teil der Weine, die ins<br />

Finale kamen, verkostet <strong>und</strong> gekauft werden. Mit anderen<br />

Worten: Hier fühlen wir uns gut aufgehoben.


RIESLING<br />

Zwei Sieger<br />

2016 Spätlese trocken<br />

Cisterzienser Weingut Michel<br />

Saftige, reife Frucht trifft auf griffige Mineralik.<br />

Straffer, schlanker Körper.<br />

2016 Niersteiner Hipping<br />

Weingut Gres, Appenheim<br />

Zitrus <strong>und</strong> grüne Kräuter im Duft, dichter Körper mit<br />

rauchiger Schiefermineralik, ambitioniert.<br />

2. Platz<br />

2016 Leckerberg<br />

Weingut Uwe Spies, Dittelsheim-Hessloch<br />

Lebhafte Frucht, Traubenzucker-Aromatik, schöner Druck<br />

am Gaumen, klar <strong>und</strong> gerade heraus.<br />

3. Platz<br />

2016 Silber Edition<br />

Weingut Klieber, Hangen-Welsheim<br />

Verspielte Kernobst- <strong>und</strong> Pfirsich-Aromen, fruchtstark,<br />

dropsiger Charakter, knackig <strong>und</strong> lebhaft.<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Edelmann ****<br />

Weingut Mirjam Schneider, Mainz<br />

2016 Weinolsheimer Kehr *** Spätlese trocken<br />

Weingut Manz, Weinolsheim<br />

2016 Westhofener<br />

Weingut Ruppert-Deginther, Dittelsheim-Hessloch<br />

2016 Riesling<br />

Weingut Geil, Monzernheim<br />

2016 Niersteiner Ölberg Großes Gewächs<br />

Weingut St. Antony, Nierstein<br />

2016 Binger Felix<br />

Weingut Hemmes, Bingen<br />

2016 h4 Tafelstein<br />

Weingut Götz, Uelversheim<br />

2016 H<strong>und</strong>ertgulden<br />

Weingut Bischel, Appenheim<br />

2015 Oppenheimer Sackträger<br />

Weingut Bürgermeister Carl Koch, Oppenheim<br />

2016 Rehbacher Steig Sommerseite<br />

Weingut Georg Gustav Huff, Nierstein<br />

Siegerehrung der Winzer anlässlich der Gala<br />

des Mainzer Weinsenats<br />

SPÄTBURGUNDER<br />

Sieger<br />

2013 Ingelheimer Sonnenberg<br />

Weingut K&K Dautermann, Ingelheim<br />

Saftige Aromen von Sauerkirsche, unbeschwerte Art,<br />

filigrane Tannine.<br />

2. Platz<br />

2014 Bürgel<br />

Geils Sekt- <strong>und</strong> Weingut, Bermersheim<br />

Dezente Frucht, Holzwürze mit Anklängen an Kaffee<br />

<strong>und</strong> Nusscreme, kraftvoll.<br />

Dreimal 3. Platz<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Georg Gustav Huff, Nierstein<br />

Dunkle Aromen von Brombeere, Kirsche <strong>und</strong> Schokolade,<br />

feine Tanninstruktur, würzig.<br />

2015 Bechtheimer<br />

Weingut Scultetus-Brüssel, Bechtheim<br />

Kirsche im Bouquet, Kirsche <strong>und</strong> Lakritz am Gaumen,<br />

straffe, mittlere Tannine, klare Aromen.<br />

2014 Oppenheimer Reserve<br />

Weingut Manz, Weinolsheim<br />

Opulenter Fruchtkern, druckvoll, starke Tannine,<br />

noch gutes Potenzial zum Weiterreifen.<br />

Knapp dahinter:<br />

2014 Sprendlinger vom Kalkstein<br />

Weingut Beiser, Vendersheim<br />

2014 Lieberg<br />

Weingut Büsser-Paukner, Gau-Odernheim<br />

2014 Oppenheimer Herrenberg<br />

Weingut Manz, Weinolsheim<br />

2015 Wahlheimer Schelmen<br />

Weingut Oswald, Wahlheim<br />

2015 St. Georgenberg<br />

Weingut Pfannebecker, Worms-Pfeddersheim


94<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Insgesamt r<strong>und</strong> 360 Weine hatten es dieses Mal in die<br />

Finalverkostung im DLR Oppenheim geschafft. Hier wurde<br />

alles außer den Königsdisziplinen Riesling trocken <strong>und</strong><br />

Spätburg<strong>und</strong>er Rotwein probiert, die dem Mainzer Wein -<br />

senat vorbehalten sind. Die Mitarbeiter des DLR bereiteten,<br />

wie in den vergangenen Jahren, die Proben vor,<br />

ver sahen sie mit Startnummern <strong>und</strong> stellten sicher, dass<br />

die Flaschen unkenntlich gemacht sind – denn es handelt<br />

sich beim Finale schließlich um eine komplette Blindver -<br />

kostung. Auffällig viele Weine hatten es in diesem Jahr in<br />

der Kategorie »Aromasorten« ins Finale geschafft – so<br />

viele, dass man sich überlegen muss, zumindest für den<br />

RHEINHESSENS VIELFALT<br />

besonders präsenten Sauvignon Blanc im nächsten<br />

Jahr eine eigene Kategorie zu schaffen. Besonders viele<br />

hohe Bewertungen verteilte die Jury an Internationale<br />

Rot wei ne/Rote Cuvées <strong>und</strong> Chardonnays – bei den internationalen<br />

Gewächsen haben die rheinhessischen Winzer<br />

of fensichtlich so einiges an Boden gut gemacht. Weniger<br />

glücklich wurden die Verkoster wiederum bei der Kate -<br />

gorie »Rosé /Blanc de Noirs«: Hier hatte es schon von<br />

vornherein nur eine kleine Menge überhaupt in die<br />

Endausscheidung geschafft, <strong>und</strong> trotzdem konnte sich<br />

die Jury nur mit wenigen der ihnen gebotenen Qualitäten<br />

anfre<strong>und</strong>en.<br />

RIESLING FEINHERB/HALBTROCKEN<br />

Sieger<br />

2016 Riesling Hipping Thal feinherb<br />

Weingut Strub 1710, Nierstein<br />

Klare Aromatik, Zitrus-Pfirsich, ideale<br />

Süße-Säure-Balance, lebhaft, fein.<br />

2. Platz<br />

2016 Jugenheimer Riesling halbtrocken<br />

Weingut Brinkmann, Jugenheim<br />

Gute Spannung am Gaumen durch straffes Säurespiel,<br />

Aromen von Ananas <strong>und</strong> Eisbonbon.<br />

3. Platz<br />

2016 Riesling feinherb<br />

Weingut Fischborn-Schenk, Biebelsheim<br />

Verspielte Aromen, Aprikosenfrucht, spritzig<br />

<strong>und</strong> unbeschwert.<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Riesling halbtrocken<br />

Weingut Kronenhof, Gau-Algesheim<br />

2016 Riesling »Sonnengruß« feinherb<br />

Weingut Schönhals, Biebelnheim<br />

2016 Riesling Niersteiner Ölberg Roter Schiefer feinherb<br />

Weingut Strub 1710 , Nierstein<br />

RIESLING FRUCHTIG<br />

Sieger<br />

2016 Riesling Kabinett<br />

Weingut Schloss Westerhaus, Ingelheim<br />

Komplexes Spiel von Südfrüchte-Aromatik,<br />

grünen Kräutern <strong>und</strong> Kalkstein. Lang <strong>und</strong> dicht.<br />

2. Platz<br />

2016 Monzernheimer Riesling<br />

Weingut Geil, Monzernheim<br />

Saftige, aprikosige Nase, marmeladig am Gaumen,<br />

dabei aber nicht schwer – unbeschwerte Süße.<br />

3. Platz<br />

2016 Riesling Weinolsheimer Kehr Spätlese »M«<br />

Weingut Manz, Weinolsheim<br />

Üppige gelbe Frucht, glatter Körper,<br />

zurückhaltende Säure, harmonisch.<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Riesling Kabinett<br />

Weingut Fogt, Badenheim<br />

2016 Riesling Niersteiner Pettenthal VDP. Große Lage<br />

Weingut Schätzel, Nierstein<br />

2016 Riesling Geierscheiss<br />

Weingut Stallmann-Hiestand, Uelversheim<br />

2016 Riesling Schweißtröpfchen<br />

Weingut Wechsler, Westhofen


SILVANER<br />

GRAUBURGUNDER<br />

Sieger<br />

2015 Grüner Silvaner Ingelheim Granit<br />

Weingut J. Bettenheimer, Ingelheim<br />

Gelbe Fruchtnoten, leichter, zarter Körper,<br />

dezente Mineralik.<br />

Sieger<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er »Sirius« F<br />

Weingut Pauser, Flonheim<br />

Attraktives, saftiges Aroma von Birne,<br />

dezente Würze, kräftiger Körper.<br />

2. Platz<br />

2016 Silvaner Goldberg<br />

Weingut Bischel, Appenheim<br />

Cremig, Aromen von Apfel, Kräutern <strong>und</strong><br />

Karamell, äußerst eleganter Auftritt.<br />

Zweimal 2. Platz<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er Alte Reben<br />

Weingut Manz, Weinolsheim<br />

Delikate reife Birne, klare Aromen,<br />

wohlstrukturiert, mittelkräftig.<br />

3. Platz<br />

2016 Sylvaner Eselspfad<br />

Weingut J. Bettenheimer, Ingelheim<br />

Konzentrierte Aromen von Birne, Grapefruit <strong>und</strong><br />

Kräutern, salzige Mineralik, nachhaltig.<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Silvaner Alte Reben<br />

Weingut Eppelmann, Stadecken-Elsheim<br />

2016 Grüner Silvaner Alte Reben<br />

Weingut Manz, Weinolsheim<br />

2015 Silvaner Morstein<br />

Weingut Michel, Hochborn<br />

2016 Silvaner VDP. Gutswein<br />

Weingut J. Neus, Ingelheim<br />

2015 Ensheimer Silvaner<br />

Weingut Schmitt, Spiesheim<br />

2016 Niersteiner Grauburg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Fritz Ekkehard Huff, Nierstein<br />

Knackige Aromen von Apfel, dropsig <strong>und</strong> fein,<br />

guter Trinkfluss, ausgewogener Körper.<br />

Zweimal 3. Platz<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er Spätlese trocken<br />

Weingut Diehl-Blees, Jugenheim<br />

Hol<strong>und</strong>erblüte im Duft, leichter, weicher Körper,<br />

dezenter Auftritt.<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er »S«<br />

Weingut Uwe Spies, Dittelsheim-Heßloch<br />

Ganz dezenter Schmelz, saubere, klare Aromen, gelbe<br />

Pflaume, angenehmer Trinkfluss.<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er Stadecker Lenchen<br />

Weingut Beck – Hedesheimer Hof, Stadecken-Elsheim<br />

2015 Grauer Burg<strong>und</strong>er vom Tonmergel<br />

Weingut Beiser, Verndersheim<br />

2016 Grauer Burg<strong>und</strong>er Sonnenhang »Aureus«<br />

Weingut J. Bettenheimer, Ingelheim<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er Mörstadter Nonnengarten<br />

Weingut Ermarth-Bogert, Mörstadt<br />

2016 Saulheimer Grauburg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Landgraf – Andre Landgraf, Saulheim<br />

2016 Grauer Burg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Müller-Schwabsburg, Nierstein-Schwabsburg<br />

2016 Pfeddersheimer Grauburg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Pfannebecker, Worms-Pfeddersheim<br />

DIE JURY Philipp Bossert Winzer, Weingut Bossert, G<strong>und</strong>ersheim<br />

Valentin Brodbecker Wein-Investmentberater u. Unternehmensberater für Weingüter, Mainz<br />

Annika Büchler<br />

Wolfgang Behrens<br />

Cormac Clancy<br />

Wolfgang Heess<br />

Patrick Kampf<br />

Matthias Lothhammer<br />

Heiko Melius<br />

Anna Paglione<br />

Simone Renth-Queins<br />

Steffen Röll<br />

Johannes von Schönburg<br />

Dr. Ludwig Tauscher<br />

Denise Vogel<br />

geprüfte Sommelière, Ladenburg<br />

Weinfachhändler, Wiesbaden<br />

Weindozent <strong>und</strong> mehrfacher Deutscher Meister im Weindegustieren, Frankfurt<br />

Ehrenpräsident des B<strong>und</strong>es Deutscher Oenologen, Sprendlingen<br />

Winzer, Weingut Kampf, Flonheim<br />

Weinfachberater, Mühltal<br />

Veranstaltungsleiter Rheinhessenwein e.V., staatl. gepr. Weinbau-Techniker<br />

Oenologin, Mainz<br />

Oenologin, Framersheim<br />

Oenologe <strong>und</strong> Sensorik-Sachverständiger, Wiesbaden<br />

Winzer, Schloss Westerhaus, Ingelheim<br />

Leiter des Weinbauamtes, Alzey<br />

Weinfachhändlerin, Weiterstadt<br />

Alice G<strong>und</strong>lach<br />

Leitung


96<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEISSBURGUNDER<br />

Sieger<br />

2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er »Tradition«<br />

Weingut Eppelmann, Stadecken-Elsheim<br />

Dropsige, blütenduftige Nase, mineralisch, saftig –<br />

einfach trinkfreudig.<br />

2. Platz<br />

2015 Weißer Burg<strong>und</strong>er »Eminenz«<br />

Cisterzienser Weingut Michel, Dittelsheim-Heßloch<br />

Stoffig, harmonisch <strong>und</strong> ausgewogen, reife Frucht<br />

mit etwas Schmelz im Abgang.<br />

3. Platz<br />

2016 Weißburg<strong>und</strong>er Tafelstein<br />

Weingut Kissinger, Uelversheim<br />

Volle gelbe Frucht mit feiner Würze, eleganter,<br />

harmonischer Körper.<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Jugenheimer Weißer Burg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Brinkmann, Jugenheim<br />

2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Büsser-Paukner, Gau-Odernheim<br />

2016 Weißburg<strong>und</strong>er Mörstadter Nonnengarten<br />

Ermarth-Bogert, Mörstadt<br />

2016 Monzernheimer Weißburg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Geil, Monzernheim<br />

2016 Pinot Blanc Réserve<br />

Weingut Georg Gustav Huff, Nierstein<br />

2016 Weißburg<strong>und</strong>er »Edition 2 Hügel«<br />

Weingut Raddeck, Nierstein<br />

2014 Weißburg<strong>und</strong>er »Halbstück«<br />

Weingut Eva Vollmer, Mainz-Ebersheim<br />

CHARDONNAY<br />

Sieger<br />

2016 Chardonnay »Holzfass«<br />

Weingut Knewitz, Appenheim<br />

Sehr dezente Holzwürze, verspielte Frucht<br />

am hinteren Gaumen, fester Körper, frisch.<br />

2. Platz<br />

2015 Chardonnay Monsheim »Im Blauarsch« Réserve<br />

Weingut Milch, Monsheim<br />

Großartige Struktur, gehaltvoller Körper mit<br />

harmonischer Fassreife <strong>und</strong> ordentlich Biss.<br />

3. Platz<br />

2016 Chardonnay vom Korallenriff<br />

Weingut Gres, Appenheim<br />

Weicher Duft mit Anklängen an Melone, samtiger,<br />

voller Körper, dabei trotzdem zart.<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Chardonnay »Kaliber 25«<br />

Adamswein, Ingelheim<br />

2015 Chardonnay »Amazing«<br />

Weingut Clemens, Sulzheim<br />

2016 Bechtheimer Chardonnay »S«<br />

Weingut Oekonomierat J. Geil, Bechtheim<br />

2016 Chardonnay Saulheimer Kalkstein<br />

Weingut Landgraf, Saulheim<br />

2016 Chardonnay Réserve<br />

Weingut Manz, Weinolsheim<br />

2015 Chardonnay Mörstadt »Wasserland«<br />

Weingut Milch, Monsheim<br />

2016 Chardonnay<br />

Weingut Sander, Mettenheim<br />

2015 Chardonnay Kachelberg<br />

Weingut Schmitt, Spiesheim<br />

2015 Chardonnay Dalsheimer Steig<br />

Weingut Zink – Die Weinschmiede, Flörsheim-Dalsheim


SONSTIGE WEISSE BURGUNDER<br />

UND WEISSE CUVÉES<br />

Sieger<br />

2016 Chardonnay & Weißburg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Schmitt, Mettenheim<br />

Delikate gelbe Fruchtaromen, gut ausbalanciert,<br />

unbeschwerter Charakter.<br />

2. Platz<br />

2016 Chardonnay & Weißburg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Fogt, Badenheim<br />

Opulente Aromen von Karamell <strong>und</strong> Holzwürze,<br />

dicht <strong>und</strong> kraftvoll, Lagerpotenzial.<br />

3. Platz<br />

2016 Weißburg<strong>und</strong>er & Chardonnay<br />

Weingut Becker, Mettenheim<br />

Schöne Frische, zarte Frucht, deutlicher<br />

Burg<strong>und</strong>er-Charakter.<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Appenheimer Weißburg<strong>und</strong>er & Chardonnay<br />

Weingut Bischel, Appenheim<br />

2016 Weiße Cuvée »Wein der 1000 Hügel«<br />

Weingut Büsser-Paukner, Gau-Odernheim<br />

2016 Auxerrois<br />

Weingut Pfeiffer, Gau-Algesheim<br />

LITERWEINE<br />

Sieger<br />

2016 Silvaner<br />

Weingut Russbach, Eppelsheim<br />

Grüne Kräuter, Eisbonbon, Apfel, straff,<br />

balancierte Säure.<br />

AROMASORTEN<br />

Zwei Sieger<br />

2016 Sauvignon Blanc Bechtolsheimer Petersberg<br />

Weingut Bretz, Bechtolsheim<br />

Feiner, leichter, erfrischender Wein, sortentypische<br />

Aromen von Stachelbeere, Kiwi <strong>und</strong> Gras.<br />

2016 Sauvignon Blanc »First 17«<br />

Weingut Eppelmann, Stadecken-Elsheim<br />

Wildexotisches Bouquet, grüne Kräuteraromen, straffe,<br />

knackige Säure. Erstlingswerk der Kinder!<br />

2. Platz<br />

2015 Gewürztraminer Spätlese trocken<br />

Weingut Zimmer-Mengel, Engelstadt<br />

Rose, Litschie <strong>und</strong> Gewürze in der Nase,<br />

gut ausbalancierte Säure <strong>und</strong> Grip am Gaumen.<br />

Zweimal 3. Platz<br />

2016 Gelber Muskateller feinherb<br />

Weingut Geil, Monzernheim<br />

Nase von Rose <strong>und</strong> Litschie, traubige Aromen, sanft<br />

<strong>und</strong> verspielt bei ausgewogener Säure.<br />

2016 Scheurebe<br />

Weingut Gröhl, Weinolsheim<br />

Frische Nase mit Cassis-Duft, animierender Körper mit<br />

Aromen von Cassisblättern, Maracuja <strong>und</strong> Zitrus.<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Muskateller<br />

Weingut Becker, Mettenheim<br />

2016 Sauvignon Blanc<br />

Weingut Bischel, Appenheim<br />

2016 Siefersheimer Scheurebe<br />

Weingut Fogt, Badenheim<br />

2016 Cabernet Blanc<br />

Weingut Kronenhof, Gau-Algesheim<br />

2. Platz<br />

2016 Silvaner feinherb<br />

Weingut Diehl-Blees, Jugenheim<br />

Knackiger, saftiger Duft, sanfter Körper mit klarer,<br />

sortentypischer Aromatik.<br />

3. Platz<br />

2016 Riesling<br />

Weingut Stauffer, Flomborn<br />

Aromatisch, Duft von Blüten <strong>und</strong> Kernobst, leichte,<br />

gut integrierte Säure – läuft.<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Riesling<br />

Weingut Brinkmann, Jugenheim<br />

2016 Riesling<br />

Weingut Finger, Eimsheim<br />

2016 Riesling<br />

Weingut Gröhl, Weinolsheim


98<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

INTERNATIONALE ROTWEINSORTEN<br />

UND ROTE CUVÉES<br />

Sieger<br />

2014 Malbec Grand Vintage<br />

Weingut Peth-Wetz, Bermersheim<br />

Heidelbeere <strong>und</strong> Gewürze im Bouquet, kräftige<br />

Tannine, balancierte Säure, dunkler Riese.<br />

2. Platz<br />

2014 Merlot Grand Vintage<br />

Weingut Peth-Wetz, Bermersheim<br />

Duft von Pflaume <strong>und</strong> Cashew, Amarena-Kirsche,<br />

Schoko <strong>und</strong> kräftiges Tannin am Gaumen.<br />

3. Platz<br />

2014 Assemblage Cabernet & Merlot<br />

Weingut Frey, Ober-Flörsheim<br />

Farbe: Brombeersaft; beeriger Duft, sehr elegant,<br />

dabei jugendlich, sanfte Tannine, stabile Säure.<br />

DEUTSCHE ROTWEINSORTEN<br />

Sieger<br />

2014 Blauer Portugieser Königsberg<br />

Weingut Fischborn-Bergeshof, Dexheim<br />

Dichte dunkle Farbe, dichte Struktur, saftige Frucht mit<br />

griffigen Tanninen, vollm<strong>und</strong>ig.<br />

2. Platz<br />

2014 Pinot Madeleine Ingelheimer Pares<br />

Weingut K. & K. Dautermann, Ingelheim<br />

Waldbeeren, Saft <strong>und</strong> Kraft, mittlerer, harmonischer<br />

Körper, r<strong>und</strong>um angenehme Erscheinung.<br />

Zweimal 3. Platz<br />

2015 Frühburg<strong>und</strong>er Geyersberg<br />

Weingut Oekonomierat J. Geil, Bechtheim<br />

Schöne Würze, perfekt ausbalanciert, stützende Säure,<br />

samtiger Charakter am Gaumen.<br />

2015 Ingelheimer Frühburg<strong>und</strong>er VDP. Ortswein<br />

Weingut J. Neus, Ingelheim<br />

Feine Würze, Fruchtaromen von Kirsche, Brombeere <strong>und</strong><br />

Cassis, ausgewogen am Gaumen.<br />

Knapp dahinter:<br />

2015 Blaufränkisch Rothe Bach<br />

Weingut St. Antony, Nierstein<br />

2013 Blauer Frühburg<strong>und</strong>er Schlossberg<br />

Weingut J. Bettenheimer, Ingelheim<br />

2013 Westhofener Frühburg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Neef-Emmich, Bermersheim<br />

2013 Ingelheimer Frühburg<strong>und</strong>er<br />

Weingut Wasem, Ingelheim<br />

Knapp dahinter:<br />

2014 Kaliber 20 »Browning Baby«<br />

Adamswein, Ingelheim<br />

2015 Shiraz & Cabernet<br />

Weingut Dr. Balzhäuser, Alsheim<br />

2014 Cabernet Sauvignon Grand Vintage<br />

Weingut Peth-Wetz, Bermersheim<br />

2015 Cabernet Sauvignon Barrique unfiltriert<br />

Reinhard Seidel Weine, Alsheim<br />

ROSÉ / BLANC DE NOIRS<br />

Sieger<br />

2016 Spätburg<strong>und</strong>er Blanc de Noirs feinherb<br />

Weingut Jean Buscher, Bechtheim<br />

Erdbeerjoghurt, knackiger, lebhafter Körper, Süße bleibt<br />

zart, aparte hellrosa Farbe.<br />

2. Platz<br />

2016 Spätburg<strong>und</strong>er Blanc de Noirs feinherb<br />

Cisterzienser Weingut Michel, Dittelheim-Heßloch<br />

Dezenter Duft, feingewobener Körper, der sich am<br />

Gaumen elegant entfaltet.<br />

3. Platz<br />

2016 Spätburg<strong>und</strong>er Blanc de Noirs<br />

Weingut Clemens, Sulzheim<br />

Knackig <strong>und</strong> saftig mit Aromen von Erdbeere, Himbeere<br />

<strong>und</strong> Wassermelone.<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Rosé »Dinter«<br />

Weingut Braunewell, Essenheim<br />

2016 Rosé »Sommertraum«<br />

Weingut Immerheiser, Schwabenheim


SEKT<br />

EDELSÜSS<br />

Sieger<br />

2016 Gewürztraminer Auslese<br />

Weingut Wasem, Ingelheim<br />

Obstsalat mit viel Steinobst, Rosenduft, aromatisch,<br />

schöne Balance <strong>und</strong> Spannung.<br />

2. Platz<br />

2015 Huxelrebe Ingelheimer Schlossberg Beerenauslese<br />

Weingut Immerheiser, Schwabenheim<br />

Bouquet von süßen Trauben, am Gaumen Teebonbon<br />

<strong>und</strong> Aprikose, schwere Süße.<br />

3. Platz<br />

2016 Riesling Morstein Beerenauslese<br />

Weingut Michel, Hochborn<br />

Beerige, geradlinige Nase, kühler Charakter –<br />

hat noch viel vor, sprich: liegen lassen!<br />

Knapp dahinter:<br />

2016 Riesling Eiswein<br />

Weingut Gröhl, Weinolsheim<br />

2016 Spätburg<strong>und</strong>er<br />

Blanc de Noirs Weinolsheimer Kehr Eiswein<br />

Weingut Manz, Weinolsheim<br />

2016 Riesling Oppenheimer Herrenberg Auslese<br />

Weingut Martinshof, Mettenheim<br />

2016 Spätburg<strong>und</strong>er Ingelheimer Lottenstück Eiswein<br />

Weingut Mett & Weidenbach, Ingelheim<br />

Drei Sieger<br />

2012 Cuvée Katharina brut<br />

Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim<br />

Frische Ausstrahlung, Brotkruste, Apfelkuchen,<br />

unglaubliche Balance <strong>und</strong> Länge.<br />

2009 Blanc de Blancs brut<br />

Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim<br />

Frisches Bouquet von Apfelschale, schöne Frucht<br />

von Limette <strong>und</strong> Apfel am Gaumen, zugänglich.<br />

2012 Rosé Prestige Cuvée brut<br />

Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim<br />

Himbeer-Zitrus-Bouquet, Hefeteig <strong>und</strong> dezent Erdbeere<br />

am Gaumen, viel Kraft.<br />

2. Platz<br />

2015 Motzenbäcker Blanc de Blancs<br />

Weingut Krug'scher Hof, Gau-Odernheim<br />

Himbeer-Johannisbeere im Duft, reifer aber straffer<br />

Körper, mineralischer Nachhall.<br />

3. Platz<br />

2009 Triumvirat Grande Cuvée Brut<br />

Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim<br />

Zurückhaltende Nase, dichter, komplexer Körper,<br />

Hefe-Zitrus, tolle Perlage.<br />

Knapp dahinter:<br />

2015 Sauvignon Blanc brut<br />

Cisterzienser Weingut Michel, Dittelsheim-Hessloch<br />

2013 Pinot Noir Rosé Suavium extra brut<br />

Flik Sektmanufaktur, Mainz<br />

2015 Weißburg<strong>und</strong>er Blanc de Blancs<br />

Weingut Scherner-Kleinhanß, Flörsheim-Dalsheim<br />

2011 Pinot Brut<br />

Weingut Steitz, Stein-Bockenheim<br />

2012 Silvaner Dosage Zéro<br />

Weingut Werther-Windisch, Mommenheim


100<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

INHALT<br />

Die besten Winzer in alphabetischer Reihenfolge<br />

Weingut Abthof & Hahnheim 102<br />

Weingut Achenbach ( Wonsheim 102<br />

Adamswein – Simone Adams + Ingelheim 103<br />

Weingut St. Antony + Nierstein 103<br />

Weingut Dr. Balzhäuser ( Alsheim 104<br />

Weingut Battenfeld-Spanier § Hohen-Sülzen 104<br />

Weingut Beck - Hedesheimer Hof + Stadecken-Elsheim 105<br />

Weingut Brüder Dr. Becker ) Ludwigshöhe 105<br />

Weingut Becker ( Mettenheim 106<br />

Weingut Georg Jakob Becker ( Mommenheim 106<br />

Weingut Beiser ) Vendersheim 107<br />

Weingut Bernhard & Wolfsheim 107<br />

Weingut Bernhard-Räder & Flomborn 107<br />

Weingut J. Bettenheimer + Ingelheim 108<br />

Weingut Bischel § Appenheim 108<br />

Weingut Bischofsmühle ( Nieder-Olm 109<br />

Wein? Gut! Bossert + G<strong>und</strong>ersheim 109<br />

Weingut Braunewell + Essenheim 110<br />

Weingut Ernst Bretz ) Bechtolsheim 110<br />

Weingut Brinkmann ) Jugenheim 1 1 1<br />

Weingut Büsser-Paukner ( Gau-Odernheim 1 1 1<br />

Weingut Lisa Bunn + Nierstein 112<br />

Weingut Jean Buscher + Bechtheim 112<br />

Cisternziener Weingut Michel ) Dittelsheim-Hessloch 113<br />

Weingut Clemens ( Sulzheim 113<br />

Weingut K. & K. Dautermann + Ingelheim 114<br />

Weingut Diehl-Blees ( Jugenheim (Neu) 114<br />

Weingut Domhof ( Guntersblum 115<br />

Weingut Dreissigacker § Bechtheim 115<br />

Weingut Hans Eckelmann & Alsheim (Neu) 116<br />

Weingut Albrecht Engel ) Flörsheim-Dalsheim 116<br />

Weingut Eppelmann ) Stadecken-Elsheim 116<br />

Weingut Ermarth-Bogert ( Mörstadt 117<br />

Weingut Espenhof ) Flonheim-Uffhofen 117<br />

Weingut Finger ( Eimsheim 1 1 8<br />

Weingut Fischborn Bergeshof ) Dexheim 1 1 8<br />

Weingut Fischborn-Schenk ( Biebelsheim 1 1 9<br />

Weingut Fleischer – Weingut der Stadt Mainz ) 1 1 9<br />

Weingut Alexander Flick ) Bechtolsheim 120<br />

Flik Sektmanufaktur ) Mainz (Neu) 120<br />

Weingut Fogt ) Badenheim 1 2 1<br />

Weingut Franz ) Appenheim 1 2 1<br />

Weingut Frey ) Ober-Flörsheim (Neu) 1 2 2<br />

Weingut Full ( Mölsheim 122<br />

Weingut Gehring ) Nierstein 123<br />

Weingut Geil – Römerhof ) Monzernheim 123<br />

Weingut Ökonomierat Joh. Geil + Bechtheim 124<br />

Geil’s Sekt- & Weingut + Bermersheim 124<br />

Weingut Glöckner ( Stadecken-Elsheim 125<br />

Weingut Göhring + Flörsheim-Dalsheim 125<br />

Weingut Götz ( Uelversheim 126<br />

Weingut Gres + Appenheim 126<br />

Weingut Gröhl + Weinolsheim 127<br />

Weingut K. F. Groebe + Westhofen 127<br />

Weingut Heinrich Groh ) Bechtheim 128<br />

Weingut G<strong>und</strong>erloch + Nackenheim 128<br />

Weingut Louis Guntrum ) Nierstein 129<br />

Weingut Gutzler § G<strong>und</strong>heim 129<br />

Weingut Gysler ) Alzey-Weinheim 130<br />

Weingut Hauck & Bermersheim (Neu) 130<br />

Weingut Hemmes ( Bingen-Kempten 131<br />

Weingut Dr. Heyden & Oppenheim 131<br />

Weingut Hirschhof ) Westhofen 132<br />

Weingut Hoch-Kraft & Engelstadt 132<br />

Weingut Hofmann + Appenheim 132<br />

Hothum – Wein- & Sektgut Am Rothes ( Aspisheim 133<br />

Weingut Fritz Ekkehard Huff ) Nierstein-Schwabsburg 134<br />

Weingut Georg Gustav Huff + Nierstein-Schwabsburg 134<br />

Weingut Immerheiser ( Schwabenheim 135<br />

Weingut Georg Jung & Undenheim 135<br />

Weingut Jung & Knobloch & Albig 136<br />

Weingut Juwel Juliane Eller ( Alsheim 136<br />

Weingut Kampf ) Flonheim 137<br />

Kapellenhof – Oekonomierat Schätzel Erben ) Selzen 137<br />

Weingut Keller / Flörsheim-Dalsheim 138<br />

Weingut Keller + Worms-Pfiffligheim 138<br />

Weingut Keth ) Offstein 139<br />

Weingut Kiefer & Worms-Wiesoppenheim 139<br />

Weingut Kissinger ) Uelversheim 140<br />

Weingut Kitzer – Merowinger Hof ( Badenheim 140<br />

Weingut Klieber ) Hangen-Weisheim 140<br />

Weingut Knewitz + Appenheim 141<br />

Weingut Knobloch ( Ober-Flörsheim 141<br />

Weingut Köster-Wolf & Albig (Neu) 142<br />

Weingut Bürgermeister Carl Koch ( Oppenheim 142<br />

Weingut Krämer Straight ) Gau-Weinheim 142<br />

Weingut Kronenhof ) Gau-Algesheim (Neu) 143<br />

Weingut Krug’scher Hof ) Gau-Odernheim 143<br />

Weingut Kühling-Gillot § Bodenheim 144<br />

Weingut Lamberth ) Ludwigshöhe 144<br />

Weingut Landgraf + Saulheim 145<br />

Weingut Leonhard ( Nierstein 145<br />

Weingut Listmann & Dorn-Dürkheim 146<br />

Weingut Manz § Weinolsheim 146<br />

Weingut Martinshof ) Dienheim 147<br />

Weingut Daniel Mattern ( Mettenheim 147<br />

Weingut Karl May + Osthofen 148<br />

Weingut Meiser ) Gau-Köngernheim 148<br />

Weingut Merl – Christopherushof ( Groß-Winternheim 149<br />

Weingut Mertz ( Eckelsheim (Neu) 149<br />

Weingut Mett & Weidenbach ) Ingelheim 150<br />

Weingut Meyerhof & Flonheim 150<br />

Weingut Dieter Michel ) Hochborn 151<br />

Weingut Milch ) Monsheim 151<br />

Weingut Müller-Dr. Becker ) Flörsheim-Dalsheim 152<br />

Weingut Müller Schwabsburg ( Schwabsburg 152<br />

Weingut Münzenberger ( Zornheim 153<br />

Weingut Neef-Emmich ) Bermersheim 154<br />

Weingut J. Neus ) Ingelheim 154<br />

Weingut Oswald ) Wahlheim 155<br />

Weingut Pauser ) Flonheim 155<br />

Weingut Petershof ( Alzey-Schafhausen (Neu) 156<br />

Weingut Wolfgang & René Peth ( Flörsheim-Dalsheim 156<br />

Weingut Peth-Wetz + Bermersheim 157


Weingut Pfannebecker + Worms-Pfeddersheim 158<br />

Weingut Pfeiffer ( Gau-Algesheim 158<br />

Weingut Posthof Doll & Göth ( Stadecken-Elsheim 159<br />

Weingut Raddeck + Nierstein 159<br />

Sekthaus Raumland / Flörsheim-Dalsheim (Neu) 159<br />

Weingut Rettig ) Westhofen 160<br />

Weingut Riffel + Bingen-Büdesheim 160<br />

Weingut Roll ( Dittelsheim-Heßloch 161<br />

Weingut Ruppert-Deginther + Dittelsheim-Heßloch 161<br />

Weingut Russbach ) Eppelsheim 162<br />

Weingut Sander ) Mettenheim 163<br />

Weingut Schätzel + Nierstein 163<br />

Weingut Scherner-Kleinhanss ) Flörsheim-Dalsheim 163<br />

Weingut Adolf Schick & Jugenheim 164<br />

Weingut Schloss Westerhaus § Ingelheim 164<br />

Weingut Schlossmühlenhof + Kettenheim 165<br />

Weingut Schmitt ( Mettenheim 165<br />

Weingut Schmitt ( Spiesheim 166<br />

Weingut Schmitz ( Nackenheim 166<br />

Weingut Georg Albrecht Schneider ) Nierstein 167<br />

Weingut Schneider – Mirjam Schneider + Mainz-Hechtsheim 167<br />

Weingut Eugen Schönhals ( Biebelnheim 168<br />

Weingut Dr. Schreiber ( Worms-Abenheim 168<br />

Weingut Schreiber-Kiebler ( Klein-Winternheim 169<br />

Weingut Schweickardt ) Appenheim 169<br />

Weingut Scultetus-Brüssel ( Bechtheim 170<br />

Weingut Seebrich + Nierstein 170<br />

Reinhard Seidel Weine ( Alsheim (Neu) 171<br />

Weingut Gerold Spies ( Dittelsheim-Hessloch (Neu) 171<br />

Weingut Uwe Spies ) Dittelsheim-Heßloch 172<br />

Weingut Spiess + Bechtheim 172<br />

Staatliche Weinbaudomäne + Oppenheim 173<br />

Weingut Stallmann-Hiestand ) Uelversheim 173<br />

Weingut Stauffer ) Flomborn 174<br />

Weingut Steinmühle ) Osthofen 174<br />

Weingut Steitz + Stein-Bockenheim 175<br />

Weingut Strub 1710 ) Nierstein 175<br />

Winzerhof Thörle + Saulheim 176<br />

Weingut Eva Vollmer ) Mainz-Ebersheim 176<br />

Weingut Wagner-Stempel § Siefersheim 177<br />

Weingut Walldorf-Pfaffenhof ) Saulheim 177<br />

Weingut Julius Wasem & Söhne ) Ingelheim 178<br />

Weingut Wechsler + Westhofen 178<br />

Weedenborn + Monzernheim 179<br />

Öko-Weingut Arndt F. Werner + Ingelheim 180<br />

Weingut Wernersbach + Dittelsheim-Hessloch 180<br />

Weingut Werther-Windisch ) Mommenheim 181<br />

Weingut Winter § Dittelsheim-Heßloch 181<br />

Weingut Wittmann / Westhofen 182<br />

Weingut Zimmermann ( Siefersheim 183<br />

Weingut Zimmer-Mengel ( Engelstadt 184<br />

Weingut Zink – Die Weinschmiede ( Flörsheim-Dalsheim 184<br />

Weingut Zöller ( Eckelsheim 184<br />

BEWERTUNG NACH PUNKTEN<br />

Genau wie die <strong>Restaurant</strong>s haben wir auch wieder<br />

die Weingüter nach Punkten bewertet.<br />

Mit weniger als 5 Punkten hat kein Betrieb eine<br />

Chance auf die Aufnahme in den <strong>Weinführer</strong>.<br />

Erzeuger mit 5 Punkten strengen sich zwar schon<br />

an, aber die Umsetzung könnte noch besser sein.<br />

Darüber hinaus beginnt schon allmählich das Wein-<br />

Vergnügen. In der vorletzten <strong>und</strong> letzten Station –<br />

eine Rangstufe, die lediglich scheinbar Unverbes -<br />

serliche Rheinhessen vor zehn Jahren zutrauten –<br />

sind dann unver gessliche Wein-Erlebnisse möglich.<br />

@ Reicht für eine Forderung nach Schmerzensgeld<br />

; Die Weinkontrolle ist gefordert<br />

= Bei der Ausbildung oft gefehlt oder nicht aufgepasst<br />

% Man kann es trinken, aber man sucht nach Alternativen<br />

& Solider Betrieb, ohne Ausreißer nach unten, gut im Preis<br />

( Ambitionen sind schmeckbar mit einzelnen herausragenden Qualitäten<br />

) Mit der gesamten Kollektion auf dem Weg nach oben, positiv<br />

experimentierfreudig<br />

+ Gehört schon zu den wirklich Guten im Gebiet, lässt viele Ambitionen<br />

erkennen<br />

§ Internationale Klasse, hier kann man wochenlang verweilen<br />

/ Weltklasse, besser geht es nicht


102<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT ABTHOF &<br />

Bahnhofstr. 27 | 55278 Hahnheim<br />

Tel. 06737 380 | Fax 8453<br />

info@weingut-abthof.de<br />

www.weingut-abthof.de<br />

Von diesem Betrieb kann man gr<strong>und</strong>solide<br />

Weine zu einem guten Preis erwarten. Etwas<br />

Rebfläche befindet sich in der Pfalz, weil Mutter<br />

Charlotte Deutsch-Koch aus einer Weinhandelsfamilie<br />

in Neustadt/W. stammt <strong>und</strong> Weinberge<br />

mit in die Ehe brachte. Sohn Martin <strong>und</strong> seine<br />

Frau Alina sind 2015 in den Betrieb eingestiegen.<br />

Das Weingut ist experimentierfreudig:<br />

Neuerdings widmet man sich hier mit der Serie<br />

»Auftakt« den pilzwiderstandsfähigen Sorten<br />

(»Piwis«). Eine Spezialität des Weinguts ist<br />

außerdem der Gelbe Orléans, eine aromatische<br />

Sorte, die lange als ausgestorben galt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Gelber Orléans: straff, kräuterig, Apfel<br />

2015 Acolon: würzig, Cassis, leicht cremig<br />

Inhaber/Kellermeister: Herbert <strong>und</strong> Martin Koch | Rebfläche: 15 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Scheurebe, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Gelber Orléans, Chardonnay, Dornfelder, Acolon,<br />

St. Laurent | Verkauf: Mo-Fr 8-12 Uhr, Mo-Do 13-17 Uhr <strong>und</strong> nach<br />

Vereinbarung<br />

WEINGUT ACHENBACH (<br />

Kirchgasse 1 | 55599 Wonsheim<br />

Tel. 06703 707 | Fax 3627<br />

info@weingut-achenbach.de<br />

www.weingut-achenbach.de<br />

Der beschauliche 900-Einwohner-Ort Wonsheim liegt in der<br />

Rheinhessischen Schweiz, wie der Südwesten der Region genannt<br />

wird. Frank Achenbach hat hier von seinem Vater Gernot die Betriebsführung<br />

übernommen. Gelernt hat der Jungwinzer bei VDP-<br />

Weingut Christmann in der Pfalz <strong>und</strong> im Südtiroler Topgut Manincor.<br />

Danach absolvierte er die Ausbildung zum Weinbautechniker.<br />

Bei einer Neuseeland-Tour lernte er seine heutige Ehefrau Constanza<br />

kennen, die aus Chile stammt <strong>und</strong> Weinbau studiert hat.<br />

2 ha Rebfläche des Gutes sind als Spielwiese für die Linie »Wild<br />

Wines« von Frank Achenbach reserviert. Sie bietet Charakterweine,<br />

die länger reifen, z. B. der maischevergorene Grauburg<strong>und</strong>er<br />

»Crazy« oder Riesling <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er aus der Steillage am<br />

Sieferheimer Heerkretz. Von mehr als 70 Jahre alten Reben<br />

stammt der St. Laurent »Uralt«. Was diese Reihe hervorbringt,<br />

erklärt der Winzer, »kann <strong>und</strong> darf wild schmecken, muss nicht<br />

jedem gefallen – aber echt sein.«<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling »Porphyr«: klar, spritzig, mineralisch<br />

2016 Scheurebe »Urmeer«: aromatisch, gelbe Frucht, spritzig<br />

Inhaber: Familie Achenbach | Kellermeister: Frank <strong>und</strong> Gernot Achenbach | Rebfläche: 23 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Scheurebe, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Auxerrois,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent, Dornfelder | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

6 Gästezimmer


TOP<br />

KOLLEKTION<br />

WEINGUT ST. ANTONY +<br />

Wilhelmstraße 4 | 55283 Nierstein<br />

Tel. 06133 509 110 | Fax 509 112 99<br />

info@st-antony.de | www.st-antony.de<br />

ADAMSWEIN – SIMONE ADAMS +<br />

Altegasse 28 | 55128 Ingelheim<br />

Tel. 06132 790 800 | Fax 790 8070<br />

info@adamswein.de | www.adamswein.de<br />

Frau Dr. Adams hat den Wein in allen seinen Facetten erforscht,<br />

bevor sie das elterliche Weingut in Ingelheim übernahm. Ihre<br />

Devise: »Impulse aus verschiedenen Richtungen aufnehmen, ohne<br />

einem Dogma zu folgen.« Das glaubt man gern mit Blick auf ihren<br />

Lebenslauf: Doppeldiplom in Weinbau, abgelegt in Geisenheim <strong>und</strong><br />

Udine (Italien) <strong>und</strong> überdies zwei Master-Titel von der TU München<br />

<strong>und</strong> der Uni Budapest. Dazu praktische Erfahrung bei renommierten<br />

Weingütern in ungefähr halb Europa, z. B. Planeta (Sizilien),<br />

Château de Pibarnon (Provence), Château de Long-Depaquit<br />

(Chablis) oder dem Staatsweingut Weinsberg (Württemberg).<br />

Doch obwohl sie einen großen Teil ihres Werdegangs mit Forschung<br />

verbracht hat, kommen ihre Weine alles andere als akademisch<br />

daher – sondern bieten einfach großen Genuss auf hohem<br />

Niveau. Bei ihren Rotweinen ist schlicht alles in der richtigen Dosis<br />

vorhanden: Frucht, Tannine, Struktur, Würze. Und das alles bei<br />

einem nahezu lässigen Charakter. Dieser wird noch hervorgehoben<br />

durch ihre Namen wie »Kaliber« <strong>und</strong> »Browning Baby«, die die<br />

Hobbyjägerin für ihre Premiumgewächse gewählt hat. Bisher fiel<br />

Simone Adams vor allem durch hochklassige Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Frühburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> St. Laurents auf. Doch in letzter Zeit konnte<br />

sie auch mit einigen Weißen, etwa dem Chardonnay mit Holzfasswürze<br />

<strong>und</strong> der saftig-nussigen Cuvée »White Wedding« überzeugen.<br />

Deshalb ist es – spätestens jetzt – Zeit für eine Aufwertung.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Chardonnay »Kaliber 25«: Nuss, Apfel, druckvoll, Schmelz<br />

2014 St. Laurent »Kaliber 16«: rauchig, dicht, Kaffee-Kirsch<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er »Kaliber 48«: ideale Struktur, würzig, kraftvoll<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

Inhaberin/Kellermeisterin: Dr. Simone Adams | Rebfläche: 10 ha | Rebsorten: Spät- <strong>und</strong> Frühburg<strong>und</strong>er,<br />

St. Laurent, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Dass man im Weingut St. Antony zuweilen<br />

einfach mal mutig etwas Neues ausprobiert,<br />

zeigt die Blaufränkisch-Linie mit dem Ortswein<br />

»Am Turm« <strong>und</strong> der »Rothe Bache«. Denn Blaufränkisch<br />

ist in Rheinhessen etwa so verbreitet,<br />

wie Cabernet Sauvignon in Sachsen – nämlich<br />

gar nicht. Geschäftsführer Felix Peters, der seit<br />

dem Eigentümerwechsel an Detlev Meyer 2006<br />

in St. Antony den Hut auf hat, brachte die Idee<br />

von seiner früheren Position im österreichischen<br />

Burgenland mit. Nun reift <strong>und</strong> gedeiht die<br />

Rebsorte, die etwa in Württemberg auch als<br />

Lemberger bekannt ist, am Roten Hang. Dort<br />

hält das Gut Weinberge in den berühmten Niersteiner<br />

Lagen Pettenthal, Ölberg, Brudersberg<br />

(Monopollage), Hipping <strong>und</strong> Orbel. In den zum<br />

Teil sehr steilen Weinbergen setzt St. Antony<br />

auf biodynamischen Weinbau. Das bedeutet:<br />

individuelle Laubarbeiten, Ertragsbeschränkung<br />

<strong>und</strong> mehrfache Lesedurchgänge – durch enorm<br />

viel Handarbeit wird das Beste aus den Weinbergen<br />

herausgeholt. Im Keller wird schonend<br />

mit dem Rebgut verfahren – die Schwerkraft<br />

darf wirken. Zudem wird spontan mit den eigenen<br />

Hefen vergoren.<br />

Dass das Weingut einen hohen Ethikanspruch<br />

hat, ist auch am Umgang mit den Mitarbeitern<br />

zu sehen. So benennt St.Antony Fairness im<br />

Miteinander als wichtigen Wert, garantiert faire<br />

Löhne, Weiterentwicklungsmöglichkeiten <strong>und</strong><br />

verspricht gegenseitige Wertschätzung. Teamwork<br />

ist eben schon der halbe Weg zu gutem<br />

Wein.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling VDP.Gutswein:<br />

elegant, balanciert, nasser Stein, Apfel<br />

2016 Nierstein Ölberg Riesling VDP.Großes Gewächs:<br />

straff, elegant, Kräuter, Verbene<br />

2016 Blaufränkisch Am Turm VDP.Ortswein:<br />

dicht, gute Tanninstruktur, Brombeer, Kirsch<br />

Inhaber: Familie Meyer | Geschäftsführer: Felix Peters<br />

Kellermeister: Felix Peters <strong>und</strong> Sebastian Strub | Rebfläche: 40 ha<br />

| Rebsorten: Riesling, Blaufränkisch, Pinot Noir, Weißburg<strong>und</strong>er<br />

Mitglied: VDP | Verkauf: Mo-Fr 8-18, Sa 10-15


104<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT (<br />

DR. BALZHÄUSER GBR<br />

Mittelgasse 25 | 67577 Alsheim<br />

Tel. 06249 945 130<br />

johannes@balzhaeuser.de<br />

www.balzhaeuser.de<br />

Johannes Balzhäuser (32) ist die 9. Generation<br />

im Familienweingut. Nach seinem Abschluss<br />

als Diplom-Agraringenieur an der Uni<br />

Stuttgart-Hohenheim verwirklicht er nun seine<br />

eigenen Ideen im elterlichen Betrieb. »Am<br />

wichtigsten ist mir, dass meine Weine als eher<br />

subtil empf<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> das Unterbewusste<br />

ansprechen.« Aber nicht nur der Inhalt<br />

der Flasche ist ihm wichtig: »Ich sehe meine<br />

Weine immer im Kontext. Den Weingenuss<br />

beeinflussen viel mehr Faktoren als nur Duft<br />

<strong>und</strong> Geschmack. Auch die Atmosphäre, Etikett,<br />

anwesende Menschen spielen eine große Rolle.«<br />

Deshalb kümmert er sich auch um die komplette<br />

Ausstattung seiner Weine selbst – denn<br />

alles soll seine Handschrift tragen. Neben seinem<br />

Paradewein, dem Riesling aus der Alsheimer<br />

Lage Kälbchen, will er sich in Zukunft vor<br />

allem auf internationale Rebsorten konzentrieren.<br />

Damit hat er auch schon angefangen: Von<br />

seinem Shiraz-Cabernet hat er mit dem 2015er<br />

gerade den ersten Jahrgang herausgebracht.<br />

WEINGUT<br />

BATTENFELD-SPANIER §<br />

Bahnhofstrasse 33 | 67591 Hohen-Sülzen<br />

Tel. 06243 906515 | Fax: 906529<br />

kontakt@battenfeld-spanier.de<br />

www.battenfeld-spanier.de<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

Alles wie gehabt im Weingut Battenfeld-Spanier, könnte man<br />

sagen. Die Weine von Winzer Hans Oliver (HO) Spanier bleiben<br />

qualitativ auf hohem Niveau <strong>und</strong> sind ungetrübt in ihrer Eigenwilligkeit.<br />

Denn wer bei HO Spanier nach gefälligen, fruchtigen Rieslingen<br />

sucht, ist fehl am Platz. Der 47-jährige hat wenig Interesse<br />

daran, aus der Traube noch das letzte Quäntchen Weinbergspfirsich<br />

herauszukitzeln – ihm geht es um Stein <strong>und</strong> Boden. Seine<br />

Weine entstehen an der äußersten Grenze der Reife, wenn die<br />

Weißweintrauben beginnen sich violett zu färben <strong>und</strong> die Beerenhaut<br />

anfängt, sich zu zersetzen. Dann wird geerntet. Es folgen 24<br />

St<strong>und</strong>en Maischestandzeit, Spontanvergärung <strong>und</strong> ab Ortsweinqualität<br />

der Ausbau im alten Holzfass <strong>und</strong> langes Hefelager. Was<br />

Spanier praktiziert, ist keine Neuerfindung – sie geht auf die Rieslingherstellung<br />

um 1910 zurück. Heraus kommen sehr individuelle<br />

Weine, komplex, dicht, kräuter-würzig <strong>und</strong> mineralisch, etwas salzig<br />

<strong>und</strong> mit Feuersteinaromen.<br />

In den Weinbergen arbeitet HO Spanier bereits seit 2005 biodynamisch.<br />

Seine Lagen r<strong>und</strong> um Hohen-Sülzen – schon an der<br />

Grenze zur Pfalz – sind vom Kalk geprägt, dem Stein, aus dem die<br />

Battenfeld-Spanier-Weine sind.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling VDP.Gutswein: konzentriert <strong>und</strong> balanciert, Apfel, Thymian<br />

2016 Hohen-Sülzen Riesling VDP.Ortswein: komplex, Grapefruit, Kräuter, nasser Stein<br />

2016 Mölsheim Riesling VDP.Ortswein: nasser Stein, erdig, Pfirsich, trinkig<br />

Inhaber: H.O. Spanier & Carolin Spanier-Gillot | Kellermeister: H.O. Spanier <strong>und</strong> Axel Thieme<br />

Rebfläche: 28 ha | Rebsorten: Riesling, Spätburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner<br />

Mitglied: VDP, Association Renaissance des Appellations (biodynamische Weingüter<br />

Europas) | Verkauf: Mo-Fr 9-12, 14-17 Uhr, Sa 10-14 (nur bei Kühling-Gillot in Bodenheim –<br />

kein Verkauf in Hohen-Sülzen!)<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Riesling Kälbchen: reif, cremig, Limette-Pfirsich<br />

2015 Shiraz-Cabernet: intensiv, pfeffrig, Paprika<br />

Inhaber/Kellermeister: Johannes Balzhäuser | Rebfläche: 10 ha-<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay,<br />

Shiraz, Cabernet Sauvignon | Mitglied: Weinblick5 | Verkauf: nach<br />

Vereinbarung<br />

Familienweingut seit Generationen!<br />

Mehrfach ausgezeichnet <strong>und</strong><br />

empfohlen in Gault Millau,<br />

Eichelmann, Feinschmecker, Vinum<br />

Verkaufsoffen:<br />

Jeder letzte Samstag<br />

im Monat von 10h-16h<br />

Weinfrühling im Weingut<br />

5. Mai <strong>2018</strong><br />

Advent im Weingut<br />

1. Dezember <strong>2018</strong><br />

Kirchstr. 20 55278 Ludwigshöhe Tel. 06249 8611 www.weingut-lamberth.de


WEINGUT<br />

BRÜDER DR. BECKER )<br />

WEINGUT BECK<br />

HEDESHEIMER HOF +<br />

Schildweg 2 | 55271 Stadecken-Elsheim<br />

Tel. 06136 2487 | Fax 924 413<br />

weingut@hedesheimer-hof.de<br />

www.hedesheimer-hof.de<br />

Dieses Weingut ist b<strong>und</strong>esligareif: Weine von<br />

Michael Beck werden im VIP-Bereich des Mainz<br />

05-Stadions ausgeschenkt. Auch die aktuelle<br />

Kollektion zeigt keinerlei Abstiegsgefahr, der<br />

Platz im oberen Drittel ist weiterhin sicher. Wie<br />

immer fällt das Weingut zunächst mit einer<br />

absolut stimmigen Riesling-Range auf – die<br />

Rebsorte spielt mit r<strong>und</strong> 25 % der Rebfläche<br />

hier die Hauptrolle. Sauber herausgearbeiteten<br />

Terroir-Charakter zeigen auch die anderen Sorten,<br />

denn in den Einzellagen setzt der Winzer<br />

Rebsorten-Schwerpunkte: »Die Lagen in Sta -<br />

decken-Elsheim sind prädes tiniert für Riesling,<br />

Silvaner <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>ersorten, die Lagen in<br />

Jugenheim bieten ideale Bedingungen für Portugieser,<br />

Dornfelder <strong>und</strong> St. Laurent«, erklärt<br />

Michael Beck.<br />

Weinbau wird seit mehr als 250 Jahren auf<br />

dem Hedesheimer Hof betrieben. In den achtziger<br />

Jahren setzte Senior Jürgen Beck besondere<br />

Akzente. 2004 übernahm Michael, der in<br />

Weinsberg zum Weinbautechniker avancierte.<br />

Verfahren wird nach bewährten Rezepten:<br />

Reduzierte Erträge, selektive Handlese, gekühlte,<br />

gezügelte Vergärung im Tank bei Weißweinen,<br />

Maischegärung <strong>und</strong> Holzfass (teilweise<br />

auch Barriques) bei den Rotweinen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Elsheimer Marhans:<br />

mineralisch, straff, weiße Blüten<br />

2016 Muskateller Freestyler feinherb:<br />

rosenduftig, leicht, filigran<br />

2013 Portugieser Oporta:<br />

griffig, mineralisch, rassig<br />

Inhaber/Kellermeister: Michael Beck | Rebfläche: 28,5 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Silvaner, Auxerrois, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser, Dornfelder<br />

Mitglied: Simply Wine | Verkauf: Mo-Fr 9-12.30, 13.30-18 Uhr,<br />

Sa 9-16 <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

Mainzer Str. 3-7 | 55278 Ludwigshöhe<br />

Tel. 06249 8430 | Fax 7639<br />

weingut@brueder-dr-becker.de<br />

www.brueder-dr-becker.de<br />

Das Weingut Brüder Dr. Becker gehört zu den Vorreiterwein -<br />

gütern in Sachen ökologischer Weinbau. Schon seit den 70er<br />

Jahren werden die Weingärten von Lotte Pfeffer-Müller <strong>und</strong> Hans<br />

Müller nach Biorichtlinien bestellt, damals noch von Lotte Pfeffer-<br />

Müllers Eltern Hanni <strong>und</strong> Helmut Pfeffer. Seit 2008 folgen die<br />

Pfeffer-Müllers nun auch den biologisch-dynamischen Demeter-<br />

Richtlinien.<br />

In ihren Weinbergen in Dienheim <strong>und</strong> Ludwigshöhe <strong>und</strong> in den<br />

VDP.Grossen Lagen Tafelstein <strong>und</strong> Falkenberg setzen die beiden<br />

Winzer Klee, Gräser <strong>und</strong> Kräuter als Begrünung ein – darüber<br />

hinaus wird natürlicher Kompost, Pferdemist <strong>und</strong> Gesteinsmehl<br />

ausgebracht, um die Reben widerstandsfähiger <strong>und</strong> die Böden<br />

fruchtbarer zu machen. Zur Schädlingsbekämpfung werden Nützlinge<br />

gezielt eingesetzt. Idee dahinter ist, den Dialog zwischen<br />

Reben <strong>und</strong> Boden zu fördern, um ausdrucksstarke Terroirweine<br />

zu schaffen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Ludwigshöhe Silvaner VDP.Ortswein: saftig, balanciert, kräuterig<br />

2016 Sekt Spätburg<strong>und</strong>er Rosé brut: Straff, stringent, weinig, erfrischend<br />

Inhaber: Lotte Pfeffer-Müller, Hans Müller | Kellermeister: Hans Müller | Rebfläche: 11 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: VDP, Ecovin<br />

Verkauf: jeden 1. Sa im Monat 11-18 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

Weingut Seebrich<br />

Schmiedgasse 3-5 | 55283 Nierstein<br />

Tel. 06133 60150 | Fax 60165<br />

kontakt@weingut-seebrich.de<br />

www.weingut-seebrich.de<br />

Mit Tradition in die Zukunft


106<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

BECKER (<br />

3. PLATZ WEISSE CUVÉES<br />

Aufstieg<br />

Hauptstraße 10<br />

67582 Mettenheim<br />

Tel. 06242 2845 | Fax 6460<br />

beckerwein@t-online.de<br />

www.beckerwein.de<br />

Ø<br />

Amadeus Becker (26) macht sich immer besser<br />

im Keller seines Vaters Gernot. Schließlich<br />

hat er auch gute Ausbildungsstätten vorzuweisen<br />

mit St. Antony, Hirschhof <strong>und</strong> Knipser<br />

(Pfalz). Und er will »aus dem Lesegut das Bestmögliche<br />

herauskitzeln.« Dafür, so seine Devise,<br />

ist es wichtig, für die Maßnahmen beim Ausbau<br />

der Weine immer den richtigen Zeitpunkt abzupassen<br />

– <strong>und</strong> trotzdem so wenig wie möglich in<br />

die Vinifikation einzugreifen. Gegründet wurde<br />

das Weingut im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert von seinem<br />

Urgroßvater Philipp Menger. Die Guts-Ära mit<br />

Selbstvermarktung fing mit Gernot Becker an.<br />

Erfreulich zeigen sich die Lagen-Rieslinge mit<br />

einer guten Balance von Trinkfreude <strong>und</strong> Substanz,<br />

<strong>und</strong> auch für die Aromasorten scheinen<br />

die Beckers ein gutes Händchen zu haben. Diese<br />

bekamen in diesem Jahr auch noch Verstärkung<br />

durch Muskateller.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Muskateller: Rose, saftig-zart, aromatisch<br />

2015 Riesling Geyersberg: knackige gelbe Frucht,<br />

fein mineralisch, elegant<br />

Inhaber: Gernot Becker | Kellermeister: Amadeus Becker<br />

Rebfläche: 6 ha | Rebsorten: Riesling, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Muskateller, Scheurebe, Sauvignon blanc, Bacchus,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Portugieser, Cabernet Dorsa<br />

Mitglied: Generation Riesling | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

WEINGUT<br />

GEORG JAKOB BECKER (<br />

Wiesgartenstraße 15 | 55278 Mommenheim<br />

Tel. 06138 1742 | Fax 1732<br />

info@becker-weine.com | www.becker-weine.com<br />

Das Weingut wird in der dritten Generation von Tobias Becker<br />

(26) geführt. Sein Großvater Georg Jakob Becker wandelte einst<br />

1954 den damaligen Gemischtbetrieb zu einem reinen Weingut um.<br />

Dessen Sohn Rainer, Tobias’ Vater, machte weiter <strong>und</strong> begründete<br />

gleichzeitig die Mommenheimer 18-Loch-Golfsport-Anlage Domtal,<br />

deren oberster Greenkeeper er bis heute ist.<br />

Tobias ist Techniker für Weinbau <strong>und</strong> Oenologie <strong>und</strong> hat sich in<br />

Sachen Wein ein ausgezeichnetes Handicap erarbeitet. 2010 übernahm<br />

er als gerade 20-Jähriger die Verantwortung im Keller. »Ich<br />

möchte Weine erzeugen, die charakteristisch <strong>und</strong> sortentypisch<br />

sind, <strong>und</strong> Lust auf mehr machen«, erklärt er. Mutter Petra kümmert<br />

sich um Beratung <strong>und</strong> Veranstaltungen, Schwester Stefanie<br />

Wild ist im Verkauf <strong>und</strong> in der Verwaltung tätig. Und auch der<br />

Vater steht mit Rat <strong>und</strong> Tat parat. Derzeit plant das Weingut eine<br />

Aussiedlung, <strong>und</strong> auch ansonsten geht es hier voran, etwa mit<br />

einer neuen Etiketten-Ausstattung <strong>und</strong> neuen Weinprojekten, z.B.<br />

der Rotwein-Cuvée Supernova <strong>und</strong> einem Pinot Blanc-Sekt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Silvaner: duftig, spritzig, dezent fruchtig<br />

2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er: frisch, reintönig, dropsig<br />

Inhaber/Kellermeister: Tobias Becker | Rebfläche: 17 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Gewürztraminer, Grüner Veltliner, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Dornfelder, Merlot, St. Laurent | Mitglied: Generation Riesling, Vinissima | Verkauf: Mo-Fr 9-11,<br />

14-18 Uhr; Sa, So, Feiertag nach Vereinbarung


WEINGUT<br />

BERNHARD GBR &<br />

Klostergasse 3 | 55578 Wolfsheim<br />

Tel 06701 7130 | Fax 7117<br />

service@weingut-bernhard.de<br />

www.weingut-bernhard.de<br />

Jörg Bernhard kann seit diesem Jahr komplett<br />

auf seine Tochter Martina zählen: Im<br />

Juli 2017 hat sie ihre Ausbildung zur staatlich<br />

geprüften Weinbautechnikerin abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> ist seitdem voll in den Betrieb eingestiegen.<br />

Die Orts- <strong>und</strong> Lagenweine betreut sie schon seit<br />

dem Jahrgang 2014. Diese werden in Tonneaus<br />

<strong>und</strong> 20 Jahre alten Stückfässern ausgebaut. Der<br />

Silvaner St. Kathrin etwa wird zum Teil auf der<br />

Maische vergoren. Im Weinberg achten die beiden<br />

vermehrt auf Biodiversität, also begrünte<br />

Rebberge <strong>und</strong> Verzicht auf Herbizide, was die<br />

Artenvielfalt fördert. Den Stil ihrer Weine bezeichnen<br />

sie als »erwachsen <strong>und</strong> filigran«, da<br />

die Primärfrucht eher im Hintergr<strong>und</strong> agiert.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er: Kirsche, mittlere Tannine, würzig<br />

Weingut Beiser<br />

Inhaber/Kellermeister: Jörg <strong>und</strong> Martina Bernhard | Rebfläche: 22<br />

ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Generation Riesling | Verkauf:<br />

nach Vereinbarung | Gutsschänke: Ende Sep–Mitte Apr Fr/Sa,<br />

Mi ganzjährig, je ab 18 Uhr<br />

WEINGUT BEISER )<br />

Außerhalb 1 | 55578 Vendersheim<br />

Tel. 06732 8732 | Fax 5061<br />

info@weingut-beiser.de<br />

www.weingut-beiser.de<br />

Rebsortencharakter plus Terroir: Das sind die beiden Hauptaugenmerke<br />

von Simon Beiser (40) – <strong>und</strong> auch sein Erfolgsrezept.<br />

Das erkennt man auch an den Namen seiner Weine: Vom Muschelkalk,<br />

vom Tonmergel, vom Kalkmergel, vom Kalkstein. Aber nicht<br />

nur daran – bei den Weinen kann man sicher sein: Wenn der Name<br />

Mineralik andeutet, dann schmeckt man die auch. Dazu kommen,<br />

je nach Rebsorte, mal mehr Saftigkeit, mal mehr Duftigkeit, mal<br />

Würze – aber diese griffige Mineralität zieht sich einfach durch die<br />

ganze Kollektion.<br />

Seine Weinberge im Süden Rheinhessens bewirtschaftet Simon<br />

Beiser mit Unterstützung seines Vaters Otto naturnah. Die Weine<br />

werden teilweise spontan vergoren, also mit natürlichen Hefen. Er<br />

bezeichnet sich als Qualitätsfanatiker: »Immer kritisch, stets dabei,<br />

die Abläufe zu optimieren. Alles wagen, aber keine Kompromisse<br />

eingehen.«<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Grauer Burg<strong>und</strong>er vom Tonmergel: saftig, mineralisch, balanciert<br />

2015 Sprendlinger Spätburg<strong>und</strong>er vom Kalkstein: Pflaume-Zimt,<br />

angenehme Tannine, Mineralik<br />

Inhaber: Christiane <strong>und</strong> Simon Beiser | Kellermeister: Simon Beiser | Rebfläche: 22 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Gewürztraminer, Sauvignon blanc,<br />

Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon | Mitglied: Silvaner Forum,<br />

Pro Riesling, Weinkost.Werk Vendersheim | Verkauf: Mo-Sa 9-12 <strong>und</strong> 13-19, So 11-14 Uhr;<br />

Ottos Vinothek Mo ab 18 Uhr, Weinbar »Vetter Riesling«, Sa 14-22 Uhr<br />

WEINGUT<br />

BERNHARD-RÄDER &<br />

Langgasse 41 | 55234 Flomborn<br />

Tel 06735 960 085<br />

weingut@bernhardraeder.de<br />

www.bernhardraeder.de<br />

»'Das haben wir schon immer so gemacht' –<br />

gibt's bei uns nicht«, stellen Rüdiger <strong>und</strong> Ulla<br />

Bernhard-Räder klar. Seit 2013 sind ihre Weine<br />

bio-zertifiziert, <strong>und</strong> überdies vegan. Sohn Philipp<br />

Räder (28), der u. a. bei Gutzler <strong>und</strong> Kuhn (Pfalz)<br />

lernte <strong>und</strong> zum Praktikum in Neuseeland war, ist<br />

für den Keller verantwortlich. Die Lagen-Rieslinge<br />

werden spontan vergoren, der Chardonnay<br />

wird zu einem Drittel im Barrique gereift. Das<br />

Gutshaus ist von 1818, seine Re no vie rung<br />

brachte dem Weingut 2011 einen Architekturpreis<br />

<strong>und</strong> den »2016 Best of Wine Tourism Award« der<br />

»Great Wine Capitals« ein. Wohlfühlfaktoren für<br />

die Besucher des Gästehauses sind ein Bauern<strong>und</strong><br />

ein Bachblütengarten. Ulla Bernhard-Räder<br />

bietet auch Bachblütenkurse an.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er Feuerberg: vanillig, Erdbeere, sanft<br />

Inhaber: Rüdiger <strong>und</strong> Ulla Bernhard-Räder | Kellermeister:<br />

Philipp Räder | Rebfläche: 25 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />

Chardonnay, Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Mainzer<br />

Weinsalon, Vinissima | Verkauf: nach Vereinbarung | Gästehaus<br />

mit 5 Zimmern <strong>und</strong> 1 Appartment


108<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

WEINGUT<br />

J. BETTENHEIMER +<br />

Stiegelgasse 32 | 55218 Ingelheim<br />

Tel. 06132 3041 | Fax 786 795<br />

info@weingut-bettenheimer.de<br />

www.bettenheimer.de<br />

Erneut bestätigt Jens Bettenheimer seinen Status, seine Weine<br />

überzeugten die Verkoster auf ganzer Linie. Seine Rieslinge, vor<br />

allem aus den Lagen Burgberg <strong>und</strong> H<strong>und</strong>ertgulden, sind einfach so<br />

druckvoll <strong>und</strong> rassig, wie man sie sich nur wünschen kann. Und<br />

auch die Silvaner stehen ihnen in nichts nach. Aber wie es sich für<br />

einen Winzer in der Rotweinstadt Ingelheim gehört, überzeugt er<br />

auch mit eleganten, top-strukturierten Früh- <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>ern.<br />

Mit einem Geisenheim-Diplom in der Tasche <strong>und</strong> nach einem<br />

Auslandssemester in Neuseeland kam Jens Bettenheimer 2005<br />

hoch motiviert zurück in den Familienbetrieb mit mehr als 550<br />

Jahren Geschichte – <strong>und</strong> krempelte ihn radikal um. Er kaufte <strong>und</strong><br />

pachte Weinberge dazu <strong>und</strong> ersetzte weniger wichtige Sorten mit<br />

Burg<strong>und</strong>ersorten <strong>und</strong> Silvaner. Heute ist er dafür bekannt, im Weinberg<br />

wie im Keller besonders akribisch vorzugehen. Bei den Laubarbeiten<br />

berücksichtigte er sogar die Mondphasen, um bei den teilweise<br />

über 45 Jahre alten Reben für ein optimales<br />

Blatt-Fruchtverhältnis zu sorgen. Geerntet wird ausschließlich per<br />

Hand. Im Keller wird spontan vergoren <strong>und</strong> der Jungwein immer<br />

etwas länger auf der Hefe gelagert. Seine Rotweine lagert er nach<br />

einer langen Maischegärung im Stückfass oder in Barriques. Sein<br />

Herz hängt, wie er sagt, an den klassischen Rebsorten, aber »in<br />

einem Gewand präsentiert, das man so noch nicht gekannt hat. «<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Weißer Riesling Burgberg »Illumino«: gelbe Frucht, straffe Säure, schönes Spiel<br />

2016 Grauer Burg<strong>und</strong>er Sonnenhang »Aureus«: vollm<strong>und</strong>ig, würzig, schmelzig<br />

2013 Blauer Frühburg<strong>und</strong>er Schlossberg: intensive Beerenaromen, straff, feine Würze<br />

Inhaber/Kellermeister: Jens Bettenheimer | Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Silvaner, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />

Gutsausschank »Zum Kuhstall« Mär-Jul u. Sep-Nov | Gästezimmer <strong>und</strong> Ferienwohnungen<br />

1. + 3. PLATZ SILVANER<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

WEINGUT BISCHEL §<br />

Sonnenhof 15 | 55437 Appenheim<br />

Tel. 06725 2683 | Fax 5127<br />

info@weingut-bischel.de<br />

www.weingut-bischel.de<br />

2. PLATZ SILVANER<br />

Dies ist eines der Weingüter, die zum Ruf von<br />

Appenheim als Premium-Weinbaugemeinde beitragen.<br />

Christian (35) <strong>und</strong> Matthias Runkel (32),<br />

beide Geisenheim-Absolventen, haben den Betrieb,<br />

den ihr Großvater Karl-Heinz in den<br />

1960er Jahren gründete, zu einem der bemerkenswertesten<br />

Weingüter Rheinhessens gemacht.<br />

Ihr Rezept für den Weinberg: Naturnaher<br />

Weinbau, niedrige Erträge, perfekt reifes<br />

Lesegut, selektive Handlese. Im Keller werden<br />

die Moste schonend gepresst <strong>und</strong> mit natürlichen<br />

Hefen vergoren. Die Premiumweine aus<br />

Burg<strong>und</strong>ersorten werden in Holzfässern gereift.<br />

Bei den Basisweinen, von denen sich auch<br />

schon so mancher etwas abgucken könnte,<br />

steht die frische Frucht im Vordergr<strong>und</strong>. Die<br />

Ortsweine zeichnen sich durch eine ausgezeichnete<br />

Fruchtreife <strong>und</strong> Terroirprägung aus. Die<br />

Lagenweine sind richtiggehend eigene Charaktere.<br />

Im Fokus stehen derzeit bei ihnen alte<br />

Terrassen-Lagen im Binger Scharlachberg,<br />

von denen die Runkels vor einiger Zeit zu den<br />

bereits bestehenden noch ein paar Hektar dazu<br />

gewinnen konnten. Zusammen mit Daniel Wagner<br />

vom Weingut Wagner-Stempel planen sie<br />

hier <strong>und</strong> im Siefersheimer Heerkretz ein gemeinsames<br />

Projekt. Mit anderen Worten: Auf<br />

Lorbeeren ausruhen – nicht ihr Ding.<br />

Der Blick aus Eppelmanns Panorama-<br />

Vinothek beflügelt die Sinne. Mittendrin<br />

im Hügelland spürt der Gast rhein -<br />

hessische Lebensart, inspirierend<br />

<strong>und</strong> faszinierend zugleich.<br />

Kirchgasse 10 · 55271 Stadecken-Elsheim<br />

Tel.: (06136) 27 78 · Fax: (06136) 34 03<br />

info@eppelmann.de · www.eppelmann.de<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Appenheimer Riesling Terra Fusca:<br />

Apfel-Grapefruit, wild, mineralisch<br />

2016 Sauvignon Blanc Réserve:<br />

reife Stachelbeere, rauchig, komplex<br />

2016 Silvaner Goldberg: cremig, kräuterig, Karamell<br />

Inhaber: Familie Runkel | Kellermeister: Matthias <strong>und</strong> Christian<br />

Runkel | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />

Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er, Sauvignon blanc | Mitglied:<br />

Appenheimer H<strong>und</strong>ertgulden-Winzer, message in a bottle,<br />

Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr <strong>und</strong> Feiertage<br />

nach Absprache, Sa 9-18 Uhr


WEIN? GUT! BOSSERT +<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

Hauptstraße 15 | 67598 G<strong>und</strong>ersheim<br />

Tel. 06244 905 510 | info@bossert-weine.de<br />

www.bossert-weine.de<br />

WEINGUT<br />

BISCHOFSMÜHLE (<br />

Wassergasse 64 | 5268 Nieder-Olm<br />

Tel. 06136 1257<br />

weingut-bischofsmuehle@t-online.de<br />

www.weingut-bischofsmuehle.com<br />

Obwohl gerade erst 25 Jahre alt, zeichnet<br />

Maximilian Zimmermann bereits seit sechs<br />

Jahren für den Keller <strong>und</strong> den Außenbetrieb<br />

des Weingutes verantwortlich – <strong>und</strong> bereits als<br />

17-Jähriger kelterte er seinen ersten Wein. In die<br />

Lehre ging er bei Beck Hedesheimer Hof <strong>und</strong><br />

beim pfälzischen VDP-Weingut Dr. Wehrheim.<br />

Danach stieg er in den Familienbetrieb ein <strong>und</strong><br />

absolvierte berufsbegleitend eine Weiterbildung<br />

zum Wirtschafter. Sein Großvater Walter Sieben<br />

hatte die Bischofsmühle zunächst noch als Gemischbetrieb<br />

übernommen <strong>und</strong> zwischendurch<br />

an seine Tochter Maria Zimmermann übergeben,<br />

Maximilians Mutter. Sie ist auch heute noch<br />

für Vertrieb <strong>und</strong> Events zuständig. Bei größeren<br />

Veranstaltungen in der rustikalen Weinstube<br />

steht sie selbst am Herd.<br />

Eine einstige Ölmühle im bischöflichen Besitz<br />

hat sich als Weingut gut entwickelt. Im Weinberg<br />

wird der Ertrag reduziert <strong>und</strong> nur mit der<br />

Hand gelesen. Verzicht auf Zusatz von Reinzuchthefen<br />

<strong>und</strong> langes Hefelager gehören zu<br />

den qualitätsfördernden Maßnahmen im Keller.<br />

Bis zur Abfüllung wird fast komplett auf mechanisches<br />

Einwirken auf den Wein verzichtet –<br />

denn, so die Überzeugung von Maximilian<br />

Zimmermann: »Jeder Transport, jedes Pum pen<br />

ist ein qualitativer Angriff auf das Sensibelchen<br />

Wein.«<br />

Achtung, das ist eine Warnung. Wenn Sie nach einem unkom -<br />

plizierten Wein für die alltägliche Trinkfreude suchen, sei Ihnen<br />

zum Wein?Gut! Bossert gesagt: Gehen Sie bitte weiter, hier gibt<br />

es nichts zu sehen. Oder nein, gehen Sie zu Johanna <strong>und</strong> Philipp<br />

Bosserts Vater Hermann, im gleichen Haus, der hat da was für Sie.<br />

Wer aber charakterstarke, ja intelligente Weine sucht <strong>und</strong> Lust auf<br />

Entdeckungen im oberen Bereich hat, der ist wiederum bei den<br />

Geschwistern Bossert richtig. Johanna (27) <strong>und</strong> Philipp (32) haben<br />

bei ihrem Weinbaustudium in Geisenheim <strong>und</strong> Praktika in der Pfalz,<br />

der Schweiz, Österreich <strong>und</strong> im Burg<strong>und</strong> alles Mögliche aufgesogen,<br />

mit dem sie jetzt in den besten Lagen des elterlichen Weingutes<br />

experimentieren. Von der Lyra-Reberziehung über Entblätterung<br />

durch Schafe im Weinberg bis zu einem reduktiven<br />

Ausbaustil, der wirklich bemerkenswerte Weine hervorbringt.<br />

Von der Weinkritik werden die Newcomer in Deutschland gefeiert,<br />

<strong>und</strong> auch die Schweizer sind schon auf den Geschmack gekommen.<br />

Jetzt kommt aber noch ein Achtung: Wer diese Weine richtig genießen<br />

will, sollte ein bisschen Zeit mitbringen. Denn sie brauchen<br />

Luft. Alle. Auch die Weißen. Vor allem die Weißen. Wer eine Flasche<br />

öffnet <strong>und</strong> dann direkt den ersten Schluck nimmt, wird nicht verstehen,<br />

was ihren Reiz ausmacht. Deswegen: Eine halbe St<strong>und</strong>e<br />

stehen lassen, vielleicht sogar einen Tag – oder noch länger. Oder<br />

am besten, Tipp der Redaktion: Über mehrere Tage hinweg sich<br />

aus derselben Flasche ein Gläschen einschenken – <strong>und</strong> darüber<br />

staunen, dass derselbe Wein jedes Mal ein neues Gesicht zeigt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Riesling Königsstuhl: knackig, elegant, W<strong>und</strong>ertüte<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er Höllenbrand: geht nach vorne <strong>und</strong> hält die Länge<br />

Inhaber/Kellermeister: Johanna <strong>und</strong> Philipp Bossert | Rebfläche: 4,3 ha (von 20 ha)<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Nieder-Olmer Weißer Burg<strong>und</strong>er:<br />

weiße Frucht, filigran, zarte Spannung<br />

2016 Riesling Hübrich: gelber Apfel,<br />

feines Frucht-Säure-Spiel, gute Struktur<br />

Inhaberin: Maria Zimmermann | Kellermeister: Maximilian<br />

Zimmermann | Rebfläche: 10 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Rivaner, Kerner,<br />

Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Mi-Fr 15-18, Sa 10-14 <strong>und</strong><br />

nach Vereinbarung | Weinausschank: Di 13-20 Uhr auf dem<br />

Nieder-Olmer Wochenmarkt<br />

Vordergasse 14-18 · 67592 Flörsheim Dalsheim<br />

Telefon: 06243 5524 · info@mueller-dr-becker.de<br />

www.rheinhessen-weingut.de


110<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

BRAUNEWELL +<br />

Am Römerberg 34 | 55270 Essenheim<br />

Tel. 06136 88917 | Fax 81226<br />

info@weingut-braunewell.de<br />

www.weingut-braunewell.de<br />

Die Braunewells waren bei unserem Wettbewerb<br />

schon länger sehr erfolgreich gewesen, im<br />

letzten Jahr gab es einen regelrechten Medaillenregen:<br />

drei Kategorien gewonnen <strong>und</strong> in<br />

einer den zweiten Platz belegt. Axel Braunewell<br />

<strong>und</strong> seine Söhne Stefan (35) <strong>und</strong> Christian (31)<br />

haben den Betrieb einfach im Griff mit der<br />

richtigen Arbeitsaufteilung: Während der Vater<br />

die Weinberge pflegt, kümmert sich der jüngere<br />

Sohn um den Keller <strong>und</strong> der ältere um die<br />

Vermarktung.<br />

Die Söhne haben beide nach ihren Winzerlehren<br />

ein Weinbau-Studium in Geisenheim absolviert.<br />

Das Selztal an der Mainzer Stadtgrenze<br />

ist ihre Spielwiese, in ihren Weinen spiegelt sich<br />

der Cool-Climate-Stil dieser Region wieder.<br />

Neben ihren Paradeweinen von Riesling <strong>und</strong><br />

Spätburg<strong>und</strong>er aus den Lagen Teufelspfad <strong>und</strong><br />

Blume sind die Lieblingskinder der Braunewells<br />

der Grauburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Pinot-Sekte.<br />

Das Weingut, das einst von Hugenotten als<br />

Gemischtbetrieb gegründet worden war, wurde<br />

1993 von Axel Braunewell <strong>und</strong> seiner Frau<br />

Ursula übernommen. Seit Kurzem ist der nach -<br />

haltig wirtschaftende Betrieb mit dem Siegel<br />

»Fair'n Green« zertifiziert. Außerdem fließt<br />

derzeit viel Energie in die Modernisierung<br />

des Weingutes insgesamt. Neu im Betrieb ist<br />

außerdem Sommelier Alex Datz, der die K<strong>und</strong>en<br />

betreut.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Unser täglich Riesling Liter:<br />

knackiger, leckerer Partywein<br />

2016 Sauvignon Blanc: grüne Paprika, knackig, klar<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er Teufelspfad: elegant, Frucht<br />

<strong>und</strong> Tannin in Top-Balance<br />

Inhaber: Familie Braunewell | Kellermeister: Christian Braunewell<br />

Rebfläche 18 ha |Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Scheurebe, Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Portugieser, Merlot | Mitglied: Mainzer Weinsalon, Selection<br />

Rheinhessen, Generation Riesling, Maxime Herkunft Rheinhessen,<br />

Fair'n Green | Verkauf: Mo-Do 13.30-19 Uhr, Fr 10-12 <strong>und</strong><br />

13.30-19 Uhr, Sa 9-17 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT<br />

ERNST BRETZ )<br />

Langgasse 35 | 55234 Bechtolsheim<br />

Tel. 06733 356 | Fax 8444<br />

info@weingutbretz.de | www.weingutbretz.de<br />

SIEGER<br />

AROMASORTEN<br />

Das Weingut erfreut mit einer umfangreichen Kollektion auf<br />

einem ambitionierten Niveau. Der karge, kalkhaltige Bechtolsheimer<br />

Petersberg charakterisiert die Weine, die auf ihm wachsen.<br />

Durch die Weinberge fließt eine kleine Quelle, das Engelborner<br />

Brünnelche. Das Gut wurde bereits 1721 gegründet. Aktuell ist die<br />

9. Generation mit Horst <strong>und</strong> Heike Bretz am Ruder <strong>und</strong> hält ein<br />

Weingut mit stattlicher Rebfläche gut auf Kurs. Tochter Victoria<br />

studiert Weinbau in Geisenheim <strong>und</strong> hilft schon im Weingut mit.<br />

Für die Weinberge ist Horsts Bruder Harald zuständig.<br />

Horst Bretz war einer der ersten deutschen Winzer, die Sauvignon<br />

Blanc anbauten. Die Rebsorte ist bis heute sein Liebling.<br />

Daneben legt er den Fokus auf weiße Burg<strong>und</strong>ersorten, für die er<br />

schon einige Auszeichnungen erhielt. Auch baulich ging es in dem<br />

Weingut zuletzt voran: Gerade wurde die alte Scheune zu einer<br />

Vinothek ausgebaut <strong>und</strong> der Probierraum in den traditionsreichen<br />

Kuhkapellen renoviert.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc Bechtolsheimer Petersberg:<br />

Stachelbeere-Kiwi, leicht, erfrischend<br />

2013 St. Laurent Bechtolsheimer Petersberg Barrique:<br />

kirschig-erdig, samtig, körperreich<br />

Inhaber/Kellermeister: Horst <strong>und</strong> Heike Bretz | Rebfläche: 37 ha | Rebsorten: Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Riesling, Chardonnay, Sauvignon blanc, Gewürztraminer, Silvaner, Cabernet<br />

Sauvignon, Frühburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, St. Laurent, Dornfelder | Verkauf: Nach<br />

Vereinbarung | Vinothek


WEINGUT<br />

BRINKMANN )<br />

Hintergasse 48 | 55270 Jugenheim<br />

Tel. 06130 1817 | Fax 949 395<br />

info@weingut-brinkmann.de<br />

www.weingut-brinkmann.de<br />

2. PLATZ RIESLING<br />

FEINHERB/HALBTROCKEN<br />

Gerd Brinkmann, Jahrgang 1977, erweist sich erneut als außerordentlich<br />

talentierter Kellermeister. Und dabei wäre es fast anders<br />

gekommen, denn zunächst wollte er nach seinem Studium Lehrer<br />

werden. Dann überlegte er es sich zum Glück anders <strong>und</strong> stieg<br />

doch in den Familienbetrieb ein.<br />

Sein Vater Heimo hatte das Gut einst von einem Gemischtbetrieb<br />

zu einem reinen Weingut umgestellt. Als dieser 2015 starb,<br />

ging das Weingut durch eine Krise. Aus ihr ging dann aber eine<br />

vollkommene Veränderung hervor: Nun verkauft man fast keinen<br />

Fasswein mehr, 2,5 ha Rebfläche wurden gerodet, so dass im Augenblick<br />

nur r<strong>und</strong> 8 ha im Ertrag stehen. In den kommenden Jahren<br />

sollen nun vor allem Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>er neu gepflanzt<br />

werden.<br />

»Durch die Konzentration auf wenige Rebsorten versprechen wir<br />

uns eine deutliche Qualitätssteigerung unserer Weine«, erklärt<br />

Gerd Brinkmann. »Wir können bei den Premiumlagen die Erträge<br />

noch weiter reduzieren <strong>und</strong> eine variablere Lese <strong>und</strong> einen noch<br />

weiter differenzierten Ausbau realisieren.« Viele Weine werden<br />

schon jetzt spontan vergoren <strong>und</strong> im Holz ausgebaut. Was die aktuelle<br />

Kollektion betrifft, fanden die Verkoster wieder einmal Weine<br />

vor, die auf allen Stufen richtig viel Spaß machen – <strong>und</strong> das für außerordentlich<br />

faire Preise.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Goldberg: finessenreich, zitrusfruchtig, Kamillenduft<br />

2016 Jugenheimer Riesling halbtrocken: Ananas, Eisbonbon, super Spannung<br />

Inhaberin: Elisabeth Brinkmann | Kellermeister: Gerd Brinkmann | Rebfläche: 10,5 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauer Burg<strong>und</strong>er, Weißer Burg<strong>und</strong>er Spätburg<strong>und</strong>er<br />

Verkauf: Nach Vereinbarung<br />

WEINGUT<br />

Aufstieg<br />

BÜSSER-PAUKNER (<br />

Ø<br />

Mainzer Straße 50 | 55239 Gau-Odernheim<br />

Tel. 06733 6001 | Fax 8319<br />

info@ae-wein.de | www.ae-wein.de<br />

Bei diesem Weingut müssen wir uns in diesem<br />

Jahr deutlich nach oben korrigieren. Wenn es<br />

möglich wäre, hätten wir sogar zwei Noten besser<br />

gegeben. Man weiß gar nicht, wo man anfangen<br />

soll: Da sind diese knackigen, mineralischen<br />

Rieslinge, intensiv-würzige <strong>und</strong> elegante<br />

Rotweine von Spätburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> St. Laurent,<br />

der Chardonnay Sonnenberg mit so wohlüberlegtem<br />

Holzeinsatz. Und ein Pinot blanc, so duftig<br />

<strong>und</strong> mit klarer Aromatik – für 5,30 Euro?!<br />

Eva <strong>und</strong> Andreas Paukner führen das Weingut<br />

von Evas Vater Udo Büsser seit 2014. Beide haben<br />

in Geisenheim studiert <strong>und</strong> Weinbauerfahrung<br />

in anderen Ländern <strong>und</strong> Regionen gesammelt<br />

– Eva in Spanien, Argentinien, Franken <strong>und</strong><br />

dem Rheingau, Andreas in Österreich <strong>und</strong> Neuseeland.<br />

Ihre Weine bezeichnen sie selbst als<br />

»authentisch <strong>und</strong> ehrlich – erfrischend <strong>und</strong> ausdrucksstark.«<br />

Ortsweine gibt’s bei ihnen keine –<br />

bei der kleinen Betriebsgröße konzentriert man<br />

sich lieber nur auf Guts- <strong>und</strong> Lagenweine. Bei<br />

letzteren legen die Paukners Wert auf eine<br />

lange Ausbauzeit: Die Lagen-Weißweine werden<br />

erst im Sommer im Jahr nach der Lese abgefüllt,<br />

die Rotweine reifen mindestens 18 Monate.<br />

Das zahlt sich aus – <strong>und</strong> wenn wir nächstes Jahr<br />

wieder so eine Kollektion sehen, können wir einen<br />

weiteren Aufstieg nicht verwehren.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Pinot blanc: mineralisch, Blüten+Pfirsich, knackig<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er Lieberg: elegant, Finesse,<br />

Vanille+Kirsch<br />

Inhaber/Kellermeister: Eva <strong>und</strong> Andreas Paukner | Rebfläche: 6 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Chardonnay, Scheurebe, Silvaner, Grau- <strong>und</strong><br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Mitglied:<br />

Mainzer Weinsalon, Generation Riesling | Verkauf: n. Vereinbarung<br />

Verkosten Sie unsere international prämierten Weine in unserer ›VinoPeth‹-Vinothek oder genießen Sie ein<br />

Wein-Erlebnis-Arrangement mit Übernachtung in unserem 3-Sterne-Superior-Gästehaus! Für Ihre Weinprobe<br />

zu Hause senden wir Ihnen gerne frachtfrei unser ›Genießer-Paket‹ mit je 1 Flasche 201er Spätburg<strong>und</strong>er<br />

›Alte Reben‹, 2015er Frühburg<strong>und</strong>er trocken, 201er Riesling ›Goldberg‹ trocken, 2015er Weißburg<strong>und</strong>er<br />

›Frauenberg‹, 201er Pinot Meunier Blanc de Noir trocken, 201er Riesling Kabinett zum Preis von 65 Euro.<br />

WEINGUT WOLFGANG & RENÉ PETH GBR<br />

18<br />

Alzeyer Straße 28<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

Tel.: 0 62 43 90 88 0 0<br />

Fax: 0 62 43 90 88 0 90<br />

wolfgang@peth.de<br />

www.peth.de


112<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

LISA BUNN +<br />

Mainzer Straße 86 | 55283 Nierstein<br />

Tel. 06133 59290 | Fax 60309<br />

info@weingut-bunn.de | www.lisa-bunn.de<br />

Lisa Bunn weiß, was sie will, <strong>und</strong> setzt es konsequent<br />

um. Ihre Kollektion, die sie nach der<br />

Übernahme des elterlichen Weingutes aufgebaut<br />

hat, ist einfach als nur stimmig zu bezeichnen<br />

– <strong>und</strong> dabei ambitioniert. Vom Gutsriesling<br />

»Fleißiges Lieschen« über den würzig-mineralischen<br />

Niersteiner St. Laurent bis zu ihren Aushängeschildern,<br />

den Lagen-Rieslingen vom Roten<br />

Hang – alles w<strong>und</strong>erschöne Weine mit klarer<br />

Linie. Seit einiger Zeit geht sie auch verstärkt<br />

mit den Rotweinen nach vorne, was erfreuliche<br />

Früchte trägt, sowohl im Bereich Spätburg<strong>und</strong>er<br />

als auch beim Merlot Réserve. Auch setzt sie<br />

vermehrt Holzfässer im Weißwein-Bereich ein.<br />

Neu im Sortiment mit dem 2016er Jahrgang ist<br />

ein spritzig-saftiger, exotenfruchtiger Sauvignon<br />

blanc.<br />

Im Keller arbeitet sie zusammen mit ihrem<br />

Mann Bastian Strebel, der auch ein eigenes<br />

Weingut hat. »Wir sind schon seit zwölf Jahren<br />

ein Paar <strong>und</strong> haben die wichtigsten Themen der<br />

Weinbereitung immer zusammen diskutiert«,<br />

sagt die 30-Jährige. Um die Weinberge kümmert<br />

sich hauptsächlich ihr Mann. »Wir möchten<br />

wieder mehr zum Handwerk zurück <strong>und</strong> setzen<br />

auf Handarbeit <strong>und</strong> individuelle Betreuung<br />

der Weinberge.«<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Fleißiges Lieschen: fein, sauber, verspielt<br />

2016 Riesling Niersteiner Hipping: klar, seidig,<br />

mit Understatement<br />

2015 Merlot Réserve: stoffig, Heidelbeere, Wacholder<br />

Inhaber: Georg <strong>und</strong> Lisa Bunn | Kellermeisterin: Lisa Bunn <strong>und</strong><br />

Bastian Strebel | Rebfläche: 10 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Scheurebe,<br />

Spät burg<strong>und</strong>er, Merlot, St. Laurent | Mitglied: Wein vom Roten<br />

Hang, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf/Vinothek:<br />

Di-Fr 13-17 Uhr, Sa 10-17 Uhr<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT<br />

JEAN BUSCHER +<br />

Wormser Str. 4-6<br />

67595 Bechtheim<br />

Tel. 06242 872 | Fax 875<br />

weingut@jean-buscher.de<br />

www.jean-buscher.de<br />

SIEGER<br />

ROSÉ/BLANC DE NOIRS<br />

Jean Raphael Buscher <strong>und</strong> seine Frau Nicole haben das Weingut<br />

2012 von seinem Vater Jean Michael übernommen, 2017 drehen sie<br />

so richtig auf. Zum einen steht Jean Raphael mit Dr. Harald Kleisinger<br />

ein neuer Kellermeister zur Seite. Dann hat seine Leidenschaft<br />

für Burg<strong>und</strong>er neue Züge angenommen, <strong>und</strong> zwar in Gestalt des<br />

Weißburg<strong>und</strong>ers LammStein, der auf der Maische vergoren <strong>und</strong> unfiltriert<br />

in die schwersten, wertigsten Burg<strong>und</strong>erflaschen gefüllt<br />

wurde. Ein starkes Stück.<br />

Die Arbeit im Weinberg wird hier ganz besonders naturnah gemacht:<br />

Die Buschers haben sich eine Herde bretonischer Zwergschafe<br />

angeschafft, die im Weinberg die Begrünung kurz halten<br />

<strong>und</strong> auch die Rebstöcke entblättern – das erspart die mechanische<br />

Bodenbearbeitung <strong>und</strong> den Einsatz von Herbiziden. Daneben summen<br />

Bienenvölker <strong>und</strong> mittlerweile auch Wildbienen im Weinberg,<br />

ebenso wie Vögel, die die Vogelhäuschen in den Weinbergen bevölkern.<br />

Über den Klassiker des Weingutes, den Schwarzriesling Geyersberg,<br />

einst eingeführt vom ebenfalls innovativen Vater, muss man<br />

eigentlich nichts mehr sagen – der ist einfach jedes Jahr wieder<br />

eine Bank: elegant, finessenreich, eine Ausnahmeerscheinung.<br />

Überdies als besonders apart fielen in diesem Jahr Rosé trocken<br />

<strong>und</strong> Blanc de Noirs feinherb vom Spätburg<strong>und</strong>er auf.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Spätburg<strong>und</strong>er Rosé: sahnig, erdbeerig, elegant<br />

2015 Weißer Burg<strong>und</strong>er LammStein: wild, kantig, für Natural Wine-Fans<br />

Inhaber: Jean Raphael <strong>und</strong> Nicole Buscher | Kellermeister: Dr. Harald Kleisinger,<br />

Jean Raphael Buscher| Rebfläche: 16 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er, Schwarzriesling, Portugieser, Dornfelder | Mitglied:<br />

Generation Riesling | Verkauf: Mo-Fr 8-17 <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Veranstaltungsräume,<br />

»Walk of Wine« im Weinberg, Kunst im Gewölbekeller


Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT<br />

CLEMENS (<br />

Steiggasse 2a<br />

55286 Sulzheim<br />

Tel. 06732 63958<br />

Fax 06732 937671<br />

info@clemens-weingut.de<br />

www.clemens-weingut.de<br />

3. PLATZ<br />

ROSÉ/BLANC DE NOIRS<br />

SIEGER RIESLING<br />

2. PLATZ WEISSBURGUNDER<br />

2. PLATZ ROSÉ/BLANC DE NOIRS<br />

CISTERZIENSER-<br />

WEINGUT MICHEL )<br />

Dalbergstraße 28<br />

67596 Dittelsheim-Heßloch<br />

Tel. 06244 4921 | Fax 5499<br />

info@cisterzienser-weingut.de<br />

www.cisterzienser-weingut.de<br />

Besonderen Spaß, sagt Ulrich Michel, habe er an Riesling <strong>und</strong><br />

Burg<strong>und</strong>ersorten. Und natürlich an Sauvingon Blanc, den er einst<br />

bei einem Auslandsaufenthalt in Neuseeland so richtig kennenlernte<br />

– <strong>und</strong> ihn danach direkt zu Hause in den Versuchsanbau<br />

nahm, da er damals in Deutschland noch nicht zugelassen war.<br />

Vom Sauvignon Blanc ist auch der Cisterzienser-Sekt, der eines<br />

der Aushängeschilder des Hauses ist.<br />

Das Weingut ist benannt nach den Cisterzienser-Mönchen, die<br />

das Gut im Jahr 1173 gründeten. Die Familie Michel, davor als<br />

Gutsleiter eingesetzt, übernahm es 1780. »Die Cisterzienser-<br />

Mönche haben den Weinbau weiterentwickelt <strong>und</strong> vorangebracht.<br />

Dieser Tradition fühlen wir uns sehr verb<strong>und</strong>en,« erklärt Ulrich<br />

Michel. »Beobachten, abwägen, entwickeln – <strong>und</strong> eben immer<br />

etwas besser werden.« Das können wir angesichts der aktuellen<br />

Kollektion unterschreiben: Wir erlebten frische, saftige Rieslinge,<br />

einen stoffigen Weißburg<strong>und</strong>er, einen feingewobenen Spätbur -<br />

g<strong>und</strong>er – <strong>und</strong> immer eine schöne Sortentypizität.<br />

Elmar Clemens hat jetzt Verstärkung im<br />

Weingut bekommen, denn seine Tochter Ronja<br />

hat die Meisterprüfung erfolgreich abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> ist voll in den Betrieb eingestiegen. Ihre<br />

Schwester Selina ist noch in der Weiterbildung,<br />

ist aber auch schon im Betrieb präsent. Mutter<br />

Petra ist für den K<strong>und</strong>enservice zuständig. Die<br />

beiden Töchter bilden nun die 4. Generation des<br />

Familienbetriebs.<br />

Mehr als 70 % der Weinberge sind mit weißen<br />

Sorten bepflanzt, zuletzt kamen die Aromasorten<br />

Sauvignon Blanc <strong>und</strong> Scheurebe dazu. Im<br />

Weinberg wird viel Wert auf gute Laubarbeit<br />

gelegt. Die Weißweine werden gezügelt kalt<br />

vergärt, die Roten auf der Maische. »Wein wird<br />

nie langweilig, er bringt uns immer wieder<br />

zum Staunen«, schwärmt Elmar Clemens. Eine<br />

schöne Serie verspielter Weine mit gutem<br />

Trinkfluss legt das Weingut erneut vor. So<br />

schön, dass es uns einen Aufstieg wert ist.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Chardonnay »Amazing«:<br />

schmelzig <strong>und</strong> r<strong>und</strong>, trotzdem klar <strong>und</strong> mit Biss<br />

2016 Spätburg<strong>und</strong>er Blanc de Noirs:<br />

knackig, frisch, Wassermelone<br />

Inhaber: Elmar Clemens | Kellermeister: Elmar <strong>und</strong> Ronja Clemens<br />

Rebfläche: 18 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Scheurebe,<br />

Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser | Verkauf: Di <strong>und</strong><br />

Do 14-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Riesling »S« Löwenerz: gehaltvoll, reifer Pfirsich+Aprikose<br />

2015 Sekt Sauvignon blanc brut: feine Perlage, cremig, Brioche<br />

Inhaber: Ulrich <strong>und</strong> Karin Michel | Kellermeister: Ulrich Michel | Rebfläche: 20 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Sauvignon blanc,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Verkauf: Mo-Fr 8-19 Uhr,<br />

Sa 9-13 Uhr


114<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT K. & K.<br />

DAUTERMANN +<br />

Unterer Schenkgarten 6<br />

55218 Ingelheim<br />

Tel. 06132 1279 | Fax 431191<br />

info@dautermannwein.de<br />

www.dautermannwein.de<br />

2. PLATZ<br />

DEUTSCHE ROTWEINSORTEN<br />

SIEGER SPÄTBURGUNDER<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

Und nun ist es passiert, wie im vergangenen Jahr an dieser<br />

Stelle angedroht: Kristian Dautermann steigt in das obere Drittel<br />

der Bewertungsskala auf. Dafür sorgten vor allem die Lagen-Rotweine,<br />

die sich wie eigenständige Persönlichkeiten präsentieren.<br />

Neben den Weißweinen waren auf den Bewertungsbögen besonders<br />

oft die Worte »reintönig« <strong>und</strong> »kraftvoll« zu lesen.<br />

Kristian Dautermann hat in den letzten Jahren einiges im Keller<br />

umgekrempelt <strong>und</strong> unter anderem die Zahl der Barriques erhöht.<br />

Den Rotweinen lässt er ein langes Fasslager angedeihen. Im Weinberg<br />

wird selektiv per Hand gelesen <strong>und</strong> auf Herbizide verzichtet.<br />

Er ist schon seit einigen Jahren als fünfte Generation im über 100-<br />

jährigen Haus für Vater Kurt ein guter Partner. Seit Kurzem werden<br />

die beiden im Weinberg <strong>und</strong> Keller von der Geisenheim-Absolventin<br />

Dana Viehl unterstützt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2014 Ingelheimer Spätburg<strong>und</strong>er: rassiger Duft, Kirsche, Lorbeer<br />

2013 Spätburg<strong>und</strong>er Ingelheimer Sonnenberg: athletisch, lässig, Kaffeebohnen<br />

2014 Pinot Madeleine Ingelheimer Pares: r<strong>und</strong>um angenehme Erscheinung,<br />

Waldbeeren<br />

Inhaber: Kristian Dautermann | Kellermeister: Kurt <strong>und</strong> Kristian Dautermann<br />

Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Riesling, Silvaner,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Mo-Sa nach Vereinbarung<br />

Gästehaus mit vier Appartements<br />

2. PLATZ LITERWEINE<br />

3. PLATZ GRAUBURGUNDER<br />

WEINGUT<br />

DIEHL-BLEES ( (NEU)<br />

Am Goldberg 1 | 55270 Jugenheim<br />

Tel. 06130 401 | Fax: 8323<br />

info@weingut-diehl-blees.de<br />

www.weingut-diehl-blees.de<br />

»Einen bevorzugten Weinstil habe ich nicht.<br />

Es gibt nur den richtigen Wein zur richtigen<br />

Situation,« meint Martin Hamm. Seit Juli 2016<br />

ist er Betriebsleiter <strong>und</strong> Kellermeister des Weingutes.<br />

Er stammt aus einer Winzerfamilie, ist<br />

Geisenheim-Absolvent <strong>und</strong> war schon einmal<br />

Betriebsleiter eines kleinen Weingutes an der<br />

Hessischen Bergstraße. Damals wurde er von<br />

der Zeitschrift Selection zum besten Jungwinzer<br />

der Hessischen Bergstraße gekürt <strong>und</strong> von<br />

der Stadt Bensheim mit dem Ehrenpreis prämiert.<br />

Nun zeichnet er verantwortlich für die<br />

Geschicke des Weingutes in Jugenheim, das<br />

einst Karlheinz <strong>und</strong> Hilde Blees gehörte, <strong>und</strong><br />

2014 von dem chinesischen Investor Jindong<br />

Guo gekauft wurde.<br />

Wenn Martin Hamm von seiner Arbeit spricht,<br />

dann klingt das nach Leidenschaft: »Die Arbeit<br />

im Keller schafft viele magische Momente. Jeder<br />

Wein <strong>und</strong> jeder Jahrgang hat eine eigene<br />

Energie, die es zu entfesseln gilt.« Vorgestellt<br />

hat er uns knackige, saftige Weißweine mit viel<br />

Frucht, ein Gutteil davon aus dem feinherben<br />

bis milden Bereich, allesamt mit klarer Aromatik,<br />

trinkfreudig <strong>und</strong> dabei zu sehr fairen Preisen.<br />

Wenn wir uns im kommenden Jahr wiedersehen,<br />

würden wir gerne auch einmal die<br />

Rotweine probieren.<br />

SPÄTBURGUNDERTRADITION<br />

SEIT 1881<br />

J.NEUS WEINGUT SEIT 1881 GMBH & CO. KG<br />

Bahnhofstraße 96, 55218 Ingelheim, TEL + 49 (0)6132.73003, www.weingut-neus.de<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

2016 Silvaner Classic Liter feinherb:<br />

knackig, saftig, guter Fluss<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er Spätlese trocken:<br />

Hol<strong>und</strong>erblüte, zart, klar<br />

Inhaber: Jindong Guo | Betriebsleiter/Kellermeister: Martin Hamm<br />

| Rebfläche: 7,9 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Silvaner, Scheurebe, Würzer, Huxelrebe, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Dornfelder, Portugieser, Acolon | Verkauf: Mo-Fr 8-18 Uhr oder<br />

nach Vereinbarung | Eventräume bis 80 Pers., Gästezimmer <strong>und</strong><br />

Appartment, Goldberg-Lounge 1. Fr im Monat


Weingut Diehl-Blees<br />

WEINGUT DOMHOF (<br />

Bleichstraße 14 | 67583 Guntersblum<br />

Tel. 06249 805767 | Fax 80039<br />

baumann@weingut-domhof.de<br />

www.weingut-domhof.de<br />

Und wieder einmal sehen wir beim Weingut<br />

von Alexander Baumann <strong>und</strong> seiner Frau Chris<br />

eine leichte Steigerung. Im Fokus stehen die<br />

Rieslinge vom Roten Hang <strong>und</strong> Guntersblumer<br />

Löss- <strong>und</strong> Kalk-Lagen. Doch auch der Rest der<br />

Kollektion zeigt ein starkes Preis-Genuss-Verhältnis.<br />

Dazu bei tragen reduzierte Erträge im<br />

Weinberg, Vergärung mit natürlichen Hefen <strong>und</strong><br />

eine defensive Kellerwirtschaft bei.<br />

Überdies ist das Weingut, das einst zum Domstift<br />

Worms gehörte, ein sehr empfehlenswerter<br />

Ort für Tagungen <strong>und</strong> große Feiern. Insbesondere<br />

für Hochzeiten ist es beliebt, denn im alten<br />

Pferdestall kann man sich auch trauen lassen.<br />

Vom Netzwerk »Great Wine Capitals« gab es<br />

2010 den »Best Wine Tourism Award«. Und seit<br />

Neuestem beherbergt das Weingut auch ein<br />

Drei-Sterne-Hotel.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Silvaner Guntersblumer Bornpfad:<br />

gelbfruchtig, stoffig, selbstbewusst<br />

2016 Niersteiner Riesling »Jule« fruchtig:<br />

Melone-Ananas, zarte verspielte Süße<br />

Inhaber: Alexander <strong>und</strong> Chris Baumann | Kellermeister: Alexander<br />

Baumann | Rebfläche: 9,4 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Kerner, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Schwarzriesling, Portugieser, Dornfelder | Mitglied: Winzer<br />

vom Roten Hang, Selection Rheinhessen, Great Wine Capitals<br />

Verkauf/Vinothek: Do/Fr 17-19 Uhr, Sa 10-12 Uhr <strong>und</strong> nach Verein -<br />

barung | Eventräume, Hotel »Schlafgut«<br />

WEINGUT DREISSIGACKER §<br />

Untere Klinggasse 4-6 | 67595 Bechtheim<br />

Tel. 06242 2425 | Fax 6381<br />

info@dreissigacker-wein.de | www.dreissigacker-wein.de<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

Jochen Dreissigacker ist ein Typ, der einfach macht, was er will –<br />

<strong>und</strong> was soll man sagen: Läuft bei ihm. Er gehört zu den deutschen<br />

Spitzenwinzern, die Top-Gastronomie zu seinen Abnehmern. Seine<br />

Linie »W<strong>und</strong>erwerk« von Riesling <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er – <strong>und</strong> neuerdings<br />

auch Grauburg<strong>und</strong>er – wird allerorten hoch gelobt. Vor Kurzem<br />

machte er von sich reden, als er verkündete, dass er seine<br />

Lagenweine vom Morstein, Kirchspiel <strong>und</strong> Geyersberg ab sofort erst<br />

drei Jahre nach der Ernte ausliefert. Die Idee dahinter: Der K<strong>und</strong>e<br />

soll den Wein nach dem Kauf nicht erst noch jahrelang in den Keller<br />

legen müssen, sondern direkt einen zugänglichen Wein bekommen.<br />

Vorbestellen kann man schon auch, sechs Monate vor der Auslieferung<br />

erfolgt die finale Zuteilung. So, das ist mal eine Ansage.<br />

Seit 2007 bewirtschaftet er seine Weinberge zertifiziert öko -<br />

logisch. Die steile Entwicklung inklusive der Zunahme von Reb -<br />

fläche machte zuletzt den Bau einer neuen Weinkellerei mitten<br />

in den Reben erforderlich, die erstmals zur Lese 2017 in Betrieb<br />

genommen wurde.<br />

Auch seine aktuelle Kollektion zeugt von viel Fingerspitzengefühl.<br />

Insbesondere Riesling, der r<strong>und</strong> zwei Drittel der Produktion<br />

ausmacht, ist in allen Qualitätsstufen auf den Punkt gebracht. Die<br />

weißen Burg<strong>und</strong>ersorten erfreuen mit Finesse <strong>und</strong> Understatement.<br />

Und der Weißburg<strong>und</strong>er »Einzigacker« ist sowieso eine<br />

Klasse für sich.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling: gelbfruchtig, mineralisch, r<strong>und</strong>um harmonisch<br />

2013 Riesling Geyersberg: jugendlich-elegant, raffiniert, tolle Mineralik im Abgang<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er »W<strong>und</strong>erwerk«: geradlinig, kirschig, straffe <strong>und</strong> leichte Tannine<br />

Inhaber: Jochen Dreißigacker | Kellermeister: Achim Bicking | Rebfläche: 24 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er, Portugieser, Spätburg<strong>und</strong>er<br />

| Mitglied: message in a bottle | Verkauf: Mo-Fr 9-18, Sa 9-16 <strong>und</strong> nach Vereinbarung


116<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT HANS<br />

ECKELMANN & (NEU)<br />

Mühlstraße 6 | 67577 Alsheim<br />

Tel. 06249 5142 | Fax 06249 6108<br />

info@eckelmann-wein.de<br />

www.eckelmann-wein.de<br />

Hier weiß man, was man bekommt: Bodenständige<br />

Weine zu einem guten Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis. Hier werden vor allem die Weingenießer<br />

fündig, die auch die trockenen <strong>und</strong> roten<br />

Weine mit etwas mehr Fruchtigkeit schätzen.<br />

Großer Beliebtheit erfreut sich nach Auskunft<br />

des Weingutes etwa der Merlot. Matthias Eckelmann<br />

(28) arbeitet mit seinen Vater Hans im<br />

Weinberg, im Keller <strong>und</strong> in der Vermarktung,<br />

nachdem er seine Winzerausbildung mit einer<br />

Meisterprüfung gekrönt hatte. Mit ihm kommen<br />

neue Ideen ins Weingut. Als Teil der Gruppe<br />

»Weinblick5« tauscht er sich regelmäßig mit<br />

seinen Alsheimer Jungwinzer-Kollegen aus.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Kerner trocken Literwein:<br />

Banane-Zitrone, sauber, ausgewogen<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er Auslese trocken: bodenständig,<br />

dezente Kirsch-Blaubeer-Frucht<br />

Inhaber/Kellermeister: Hans <strong>und</strong> Matthias Eckelmann<br />

Rebfläche: 17 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauer Bur -<br />

g<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Merlot, Spätburg<strong>und</strong>er<br />

Mitglied: Weinblick5 | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />

WEINGUT<br />

ALBRECHT ENGEL )<br />

Untergasse 39 | 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

Tel. 06243 6574 | Fax 905 765<br />

gruessgott@engelalbrecht.de<br />

www.engelalbrecht.de<br />

Das Schöne an den Weinen von Albrecht<br />

Engel ist, dass sie einen eigenen Charakter haben.<br />

Überdies versprechen insbesondere die Lagenweine<br />

ein gutes Alterungspotenzial. Er baut<br />

reduktiv aus, deshalb tut vielen seiner Weine ein<br />

wenig Luftzufuhr vor dem Genießen sehr gut.<br />

Nach der Übernahme des elterlichen Betriebs<br />

geht er eigene Wege, beim Weinmachen ist er<br />

kompromisslos: Spontane Vergärung, langes<br />

Hefelager, späte Abfüllung. Kein W<strong>und</strong>er: In die<br />

Lehre ging er bei den renommierten Betrieben<br />

Wittmann, Gutzler <strong>und</strong> Christmann (Pfalz).<br />

Neben Vater Udo Engel <strong>und</strong> Mutter Ulrike<br />

Wechsler-Engel ist seit 2017 auch sein Bruder<br />

Clemens mit im Team.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Scheurebe: dezente Tropenfrucht, saftig, knackige Säure<br />

2016 Riesling Réserve: straff, strukturiert, nobel<br />

Inhaber: Udo <strong>und</strong> Albrecht Engel | Kellermeister: Albrecht Engel<br />

Rebfläche: 8 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Scheurebe,<br />

Muskateller, Gewürztraminer, Spätburg<strong>und</strong>er, Schwarzriesling,<br />

Portugieser | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />

WEINGUT<br />

EPPELMANN )<br />

Kirchgasse 10<br />

55271 Stadecken-Elsheim<br />

Tel. 06136 2778<br />

info@weingut-eppelmann.de<br />

www.weingut-eppelmann.de<br />

SIEGER AROMASORTEN<br />

SIEGER WEISSBURGUNDER<br />

Im Weingut von Timo <strong>und</strong> Simone Eppelmann war dieses Jahr<br />

einiges los. Die Eltern Udo <strong>und</strong> Elisabeth Eppelmann sind im April<br />

in Rente gegangen, dafür drehen die Kinder Corinna (20) <strong>und</strong><br />

Christian (19) jetzt auf. Die beiden haben, zur Vorbereitung aufs<br />

Weinbaustudium, Winzerlehren begonnen, <strong>und</strong> auch schon im<br />

elterlichen Betrieb ihren ersten eigenen Wein herausgebracht, den<br />

Sauvignon Blanc »First 17«. Außerdem wurde dem Angebot in der<br />

Panorama-Vinothek eine Multimediale Weinprobe hinzugefügt.<br />

Ihre Weinberge begrünen die Eppelmanns systematisch mit einer<br />

bunten, blühenden Pflanzenmischung, die für einen ges<strong>und</strong>en<br />

Ausgleich sorgt. Im Keller ist der Anteil der Weine gewachsen, die<br />

im Holzfass ausgebaut werden. Überwiegend setzt man weiter auf<br />

traditionelle Rebsorten, »weil wir überzeugt sind, dass diese mit<br />

den sich ändernden Wetterbedingungen besser zurecht kommen.«<br />

Und wir müssen auch noch mal über Orange Wine reden. Timo<br />

Eppelmanns Grauburg<strong>und</strong>er von dieser wilden neuen Weinart ist –<br />

im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Varianten – nicht nur<br />

trinkbar, sondern eine echte Entdeckung. Auch wenn zwei bei der<br />

Verkostung zufällig anwesende, Orange-interessierte Winzerlehrlinge<br />

urteilten: »Viel zu harmlos – der stinkt ja gar nicht!« Nein,<br />

das tut er nicht. Dafür erinnert er eher an trockenen Sherry.<br />

Gesamturteil: Sehr geeignet, um Neulinge an das Thema sanft<br />

heran zu führen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc »First 17«: wildexotisch, knackig, kräuterig<br />

2015 Orange Wine Grauburg<strong>und</strong>er: Zitronenschale, grüne Kräuter, super Trinkfluss<br />

Inhaber: Timo <strong>und</strong> Simone Eppelmann | Kellermeister: Timo Eppelmann | Rebfläche: 18 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Gewürztraminer,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser, Cabernet Sauvignon | Verkauf/Vinothek: Di-Fr 17-18, Sa 10-17<br />

<strong>und</strong> nach Vereinbarung | SommerWeinErlebnis (1.WE Aug), WeinNacht (1.WE Dez)


WEINGUT<br />

ERMARTH-BOGERT (<br />

Wooggasse 10 | 67591 Mörstadt<br />

Tel. 06247 7584 | Fax 6931<br />

post@ermarth-bogert.de<br />

www.ermarth-bogert.de<br />

Gerd Bogert (32) hat in dem Familienbetrieb schon einiges<br />

verändert. Er führte die Dreiteilung des Sortiments in Basis-,<br />

Guts- <strong>und</strong> Premiumweine ein. Im Keller setzt er zunehmend auf<br />

Spontanvergärung <strong>und</strong> mehr Holzfass-Einsatz auch für die Weißweine<br />

im oberen Bereich. Zu den traditionellen Rebsorten hat er<br />

einige internationale Gewächse dazu genommen, <strong>und</strong> seit 2016<br />

auch einen Muskateller. In den Weinbergen, die das Reich seines<br />

Vaters Manfred Bogert sind, wird ökologisch gewirtschaftet. Alte<br />

Reben werden lange gepflegt, die Erträge reduziert.<br />

Und diese Arbeit trägt Früchte. Von saftigen, trinkigen Liter -<br />

weinen über geschmeidige, ausgewogene Classic-Weine von<br />

Burg<strong>und</strong>ersorten bis zu wohlstrukturierten Gewächsen aus der<br />

Lage – alles dabei, <strong>und</strong> das immer auch zu den passenden Preisen.<br />

Charakterstark<br />

Terroirgeprägt<br />

Kompromisslose Qualität<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Weißburg<strong>und</strong>er Nonnengarten: schmelzig, r<strong>und</strong>, Weißbrot<br />

2015 Cabernet Sauvignon Katzenbuckel: Paprika, strukturiert, griffig<br />

Inhaber: Manfred Bogert, Heide Ermarth-Bogert, Gerd Bogert | Kellermeister: Gerd Bogert |<br />

Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner,<br />

Sauvignon Blanc, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Cabernet Sauvignon, St. Laurent | Verkauf:<br />

nach Vereinbarung<br />

WEINGUT ESPENHOF )<br />

Hauptstraße 81 | 55237 Flonheim-Uffhofen<br />

Tel. 06734 94040 | Fax 940450<br />

weingut@espenhof.de | www.espenhof.de<br />

Von der Basis bis zur Spitze stimmig, dazu mit einer deutlichen<br />

Handschrift des Winzers: So präsentieren sich die Weine vom<br />

Espenhof. Als Nico Espenschied 2012 die Betriebsleitung von seinem<br />

Vater Wilfried übernahm, wurde erst einmal alles gestrafft:<br />

Seitdem liegt der Schwerpunkt noch deutlicher auf Riesling <strong>und</strong><br />

Spätburg<strong>und</strong>er, <strong>und</strong> alle Weine wurden nach dem Klassifikationsmodell<br />

des VDP in Gutswein, Ortswein <strong>und</strong> Lagenwein eingeteilt.<br />

Daher ist es nur logisch, dass er auch der im Februar 2017 gegründeten<br />

Initiative »Maxime Herkunft Rheinhessen« beigetreten ist,<br />

deren Mitgliedsbetriebe diese Einteilung propagieren.<br />

Und es wurde aber auch ein bisschen wilder: In der Linie »Nico<br />

Espenschied« bietet der Winzer Orange Wines <strong>und</strong> andere maischevergorene<br />

Weine sowie die Schaumwein-Variante Pètillant<br />

Naturel an. Über seinen Stil sagt der Winzer: »Ich bin Minimalist.«<br />

Filtriert werde oft gar nicht oder nur grob, darüber hinaus setze er<br />

nur selten Schwefel <strong>und</strong> keine Schönungsmittel ein. Dazu vergärt<br />

er seine Weine überwiegend spontan, also ohne Reinzuchthefen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling La Roche Kabinett fruchtig: elegant, lebendig, Tiefe<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er La Roche: straff, würzig, gut strukturiert<br />

Inhaber/ Kellermeister: Nico Espenschied | Rebfläche: 28 ha | Rebsorten: Riesling, Chardonnay,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon<br />

| Mitglied: Generation Riesling, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Nach<br />

Vereinbarung | Hotel-<strong>Restaurant</strong>, Eventscheune, Eventgarten, Vinothek<br />

WEINGUT ECKEHART GRÖHL<br />

Uelversheimer Straße 4<br />

55278 Weinolsheim<br />

Telefon (0 62 49) – 9 39 88<br />

www.weingut-groehl.de<br />

info@weingut-groehl.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag - Freitag: 8.00 - 12.30 Uhr<br />

14.00 - 17.00 Uhr<br />

Samstag: 10.00 - 16.00 Uhr


118<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT FINGER (<br />

Hauptstr. 19 | 55278 Eimsheim<br />

Tel. 06249 2633 | Fax 8524<br />

mail@weingut-finger.de<br />

www.weingut-finger.de<br />

»Ab sofort nur noch Wein« heißt es seit letztem<br />

Jahr bei den Fingers, die bis dato auch<br />

noch andere Landwirtschaft betrieben hatten.<br />

Andreas <strong>und</strong> Mirjam Finger, beide Geisenheim-<br />

Absolventen <strong>und</strong> die 9. Generation im Familienbetrieb,<br />

hatten schon zuvor das Sortiment gestrafft<br />

<strong>und</strong> neu geordnet nach dem<br />

Drei-Stufen-System Gutswein, Ortswein, Lagenwein.<br />

Obwohl er auch Wein-Erfahrung aus<br />

Neuseeland, Australien, Kalifornien <strong>und</strong> Südafrika<br />

mitbringt, konzentriert sich Andreas<br />

Finger lieber auf die regionalen Sorten: Riesling,<br />

Grau-, Weiß- <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er. Nur für<br />

Merlot macht er eine Ausnahme. Er legt zudem<br />

Wert auf schonende Verarbeitung, z. B. wird der<br />

Most nicht gepumpt, sondern nach dem Gra -<br />

vitationsprinzip transportiert.<br />

Auch ansonsten ist er konsequent: »Ergibt<br />

ein Jahrgang bei unseren Lagenweinen nicht<br />

die Qualität, die wir uns wünschen, dann gibt<br />

es in diesem Jahrgang keinen Lagenwein.« Das<br />

war 2016 zum Glück nicht der Fall: Vom Morstein<br />

etwa gab es einen mineralisch-griffigen<br />

Riesling, oder von der Römerschanze einen<br />

duftig-schmelzigen Weißburg<strong>und</strong>er.<br />

SIEGER DEUTSCHE ROTWEINSORTEN<br />

Aufstieg<br />

WEINGUT<br />

FISCHBORN-BERGESHOF )<br />

Dalheimer Straße 57 | 55278 Dexheim<br />

Tel. 06133 60156 | Fax 06133 927324<br />

info@bergeshof.de | www.bergeshof.de<br />

Ø<br />

Dieser Betrieb ist nicht zu stoppen. Innerhalb kurzer Zeit ist hier<br />

schon zum zweiten Mal ein Aufstieg nötig. Erneut zeigt Martin<br />

Fischborn, der 2011 die Kellerverantwortung übernahm <strong>und</strong> nun<br />

auch von seinem Bruder Eric unterstützt wird, dass er insbesondere<br />

für Rotweine ein Händchen hat. Ob Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser<br />

oder St. Laurent – alles aromatisch, griffig <strong>und</strong> druckvoll. Doch<br />

die meisten Rieslinge der Kollektion können durchaus mithalten,<br />

die weißen Burg<strong>und</strong>ersorten überzeugten mit feinem Schmelz von<br />

Fassreife, <strong>und</strong> auch einen tollen Silvaner Eiswein vom Jahrgang<br />

2016 gab es zu begutachten.<br />

Während die Söhne sich um den Ausbau der Weine kümmern, ist<br />

Vater Andreas für die Pflege der Weinberge <strong>und</strong> Mutter Ruth für<br />

den Verkauf <strong>und</strong> Events zuständig. 2016 wurde der Keller von<br />

Gr<strong>und</strong> auf modernisiert. Die Weinberge liegen aufgr<strong>und</strong> der Familiengeschichte<br />

sehr weit auseinander. Kleinteilige, verstreute Parzellen<br />

– das macht einerseits viel Arbeit. Andererseits kann man so<br />

auch Weine herstellen, die aufgr<strong>und</strong> der verschiedenen Böden<br />

auch mit den unterschiedlichsten Charakteristiken ausgestattet<br />

sind. Auf diesen Vorteil besinnen sich die Fischborns.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er Eimsheim Alte Reben:<br />

elegant, schmelzig, harmonisch<br />

2016 Riesling Guntersblum: Aprikose, knackig, druckvoll<br />

Inhaber: Familie Finger | Kellermeister: Andreas Finger<br />

Rebfläche: 12 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot | Mitglied: Mainzer Weinsalon<br />

Verkauf: nach Vereinbarung<br />

EMPFEHLUNG<br />

2014 St. Laurent Doktor: Kirsche, griffige Tannine, Druck am Gaumen<br />

2015 Badenheimer Spätburg<strong>und</strong>er Muschelkalk: mineralisch, gute Struktur, feste<br />

Tannine<br />

Inhaber: Andreas Fischborn | Kellermeister: Martin Fischborn | Rebfläche: 17 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser, St. Laurent, Dornfelder | Mitglied: Mainzer Weinsalon,<br />

Wein vom Roten Hang | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

W E I N G U T<br />

P E T H - W E T Z<br />

I N T E R N A T I O N A L I N S P I R I E R T | W W W . P E T H - W E T Z . C O M


WEINGUT<br />

FISCHBORN-SCHENK (<br />

Weingasse 2 | 55546 Biebelsheim<br />

Tel. 06701 1214 | Fax 2304<br />

hw.schenk@t-online.de | www.schenkwein.de<br />

3. PLATZ<br />

RIESLING FEINHERB/<br />

HALBTROCKEN<br />

Hans-Werner Schenk ist ein Grenzgänger: einige seiner Weinberge<br />

liegen auch im Anbaugebiet Nahe. Der staatlich geprüfte<br />

Weinbautechniker, der von seiner Frau Martina <strong>und</strong> seinen Eltern<br />

im Betrieb unterstützt wird, legt dabei seinen Schwerpunkt auf die<br />

klassischen regionalen Sorten: Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau,<br />

Dornfelder <strong>und</strong> natürlich die Burg<strong>und</strong>erfamilie. Bei den Flaschenverschlüssen<br />

besteht er durchgängig auf Korken: »Das ist für uns<br />

eine Stilfrage.« Konsequent ist er auch beim Ausbau. Die Rotweine<br />

etwa kommen alle mindestens 15 Monate ins Holzfass. Die Lagen-<br />

Weißweine werden von mindestens 14 Jahre alten Reben <strong>und</strong> in<br />

Spätlese-Qualität geerntet, <strong>und</strong> auch sie reifen im Holz. Aber auch<br />

knackig-frische, verspielte Basis-Weine hat er anzubieten, etwa den<br />

feinherben Riesling oder duftig-frische Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er: klare Aromatik, kirschig, stimmig<br />

2015 Sekt Pinot extra brut: animierend, gute Perlage, beerige Aromen<br />

Inhaber/Kellermeister: Hans-Werner Schenk | Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Silvaner, Müller-Thurgau, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser<br />

Verkauf: nach Vereinbarung<br />

WEINGUT FLEISCHER –<br />

WEINGUT DER STADT MAINZ )<br />

Rheinhessenstraße 103 | 55129 Mainz-Hechtsheim<br />

Tel. 061 31 59797 | Fax 592685<br />

info@weingut-fleischer.de | weingut-fleischer.de<br />

Stefan Fleischer hat 2015 die Betriebsleitung übernommen,<br />

nachdem er zwölf Jahre in China gelebt <strong>und</strong> dort im internationalen<br />

Weinhandel gearbeitet hatte. Seine Frau Yang Qing begleitete<br />

ihn nach Mainz. Vater Hans-Willi Fleischer unterstützt seinen Sohn<br />

weiterhin im Weinberg <strong>und</strong> im Keller, Mutter Maria kümmert sich<br />

mit ihrer Schwiegertochter um den Vertrieb.<br />

Unter Leitung von Stefan Fleischer wurden Rieslinge in Guts-,<br />

Orts- <strong>und</strong> Lagenwein eingeteilt. Und nicht nur das änderte er: »Die<br />

Wiederentdeckung des Ausbaus im Stückfass von Bodenheimer<br />

Burgweg <strong>und</strong> Ebersberg hat uns viel Freude bereitet. Diese Rieslinge<br />

sind für uns doppelt spannend, weil sie eine komplett neue<br />

Spielwiese der Aromen eröffnen.« Die Lagen-Weißweine baut er<br />

auch sehr reduktiv aus – <strong>und</strong> damit auf Lagerpotenzial ausgelegt.<br />

Außerdem, <strong>und</strong> das mag jetzt überraschen, gab er das Ecovin-<br />

Zertifikat für ökologischen Weinbau zurück, »weil es uns nicht ökologisch<br />

genug war«, erklärt Stefan Fleischer, denn: »Als einziges<br />

wirksames Mittel gegen Falschen Mehltau auf Kupfer <strong>und</strong> damit auf<br />

ein Schwermetall zu setzen, halten wir für fahrlässig.« Deshalb orientiert<br />

er sich nun an der alten Bionorm – <strong>und</strong> sucht als Fördermitglied<br />

von Ecovin weiter den Austausch mit Bio-Kollegen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Riesling Bodenheimer Burgweg: reduktiv, Petrol, Apfel, saftig<br />

2014 Rote Cuvée Moguntianum: Blaubeer, straffe Tannine, mineralisch<br />

Inhaber: Stefan Fleischer | Kellermeister: Hans Willi <strong>und</strong> Stefan Fleischer | Rebfläche: 40 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Sauvignon Blanc,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah | Mitglied: Mainzer Winzer,<br />

Fördermitglied Ecovin | Verkauf: Mo-Fr 14-18, Do -20 Uhr, Sa 10-17 Uhr


120<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

ALEXANDER FLICK )<br />

Brückesgasse 15 | 55234 Bechtolsheim<br />

Tel. 06733 6814 | Fax 961863<br />

info@weingut-flick.de<br />

www.weingut-flick.de<br />

Es hat sich einiges getan im Weingut Flick,<br />

seit Alexander Flick die Verantwortung übernommen<br />

hat. Ausgestattet mit einem Abschluss<br />

in Geisenheim <strong>und</strong> praktischer Erfahrung aus<br />

dem Rheingau <strong>und</strong> Neuseeland, gibt der 33-Jährige<br />

nun die Stoßrichtung vor. Unterstützung<br />

bei K<strong>und</strong>enbetreuung <strong>und</strong> Marketing erhält er<br />

von seiner Frau Christina <strong>und</strong> seiner Mutter<br />

Birgit. Seine Schwester Katharina ist 2014 ihrem<br />

Mann Stefan Müller in dessen Weingut nach<br />

G<strong>und</strong>ersheim gefolgt. Mit ihnen kooperieren<br />

die Flicks beim Bewirtschaften der Lagen im<br />

G<strong>und</strong>ersheimer Höllenbrand <strong>und</strong> Westhofener<br />

Morstein.<br />

Und auch ansonsten spielt Netzwerken für<br />

Alexander Flick eine große Rolle: Zusammen<br />

mit seinem Kollegen Andreas Paukner hat er<br />

gerade die Burg<strong>und</strong>er-Cuvée »Chamäleon« herausgebraucht.<br />

Außerdem ist er Gründungsmitglied<br />

der neuen Qualitätsoffensive »Maxime<br />

Herkunft Rheinhessen«, <strong>und</strong> schon seit mehreren<br />

Jahren nimmt er an der »Selection Rheinhessen«<br />

teil. Ein Erlebnis für die Sinne ist die<br />

neue Vinothek des Weingutes mit dem Motto<br />

»Rheinhessen. Hoher Himmel. 1000 Hügel.<br />

Unsere Heimat.«<br />

Besonders bei Riesling <strong>und</strong> Silvaner setzt<br />

Alexander Flick alles daran, das Terroir herauszuarbeiten.<br />

An den weißen Burg<strong>und</strong>ersorten<br />

feilt er vor allem im Ortswein-Bereich. Besonders<br />

gut gefielen uns in diesem Jahr außerdem<br />

seine saftigen, harmonischen roten Cuvées.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Westhofener Morstein: reife Frucht, voller<br />

Körper, balanciert<br />

2015 Maria-Elisabeth Rote Cuvée: kirschig, saftig, wuchtig<br />

Inhaber/Kellermeister: Alexander Flick | Rebfläche: 23 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Chardonnay, Grauer Burg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />

Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser | Mitglied: Generation<br />

Riesling, Selection Rheinhessen, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />

Verkauf: Do/Fr 13-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr<br />

Weingut Flick<br />

FLIK<br />

SEKTMANUFAKTUR ) (NEU)<br />

Entdeckung ✔<br />

Marienhofstraße 1 | 55120 Mainz<br />

Tel. 06131 14 46 755 | info@flik.de | www.flik.de<br />

Der Newcomer Rüdiger Flik bringt in Mainz so einiges in Bewegung.<br />

Seit 2011 macht der gebürtige Karlsruher hier Sekt, <strong>und</strong> dabei<br />

ist sein Motto: klotzen, nicht kleckern. Seine Orientierung:<br />

Champagner. Sein Lehrherr: der deutsche Sekt-Spitzenproduzent<br />

Bernhard Huber vom Kaiserstuhl.<br />

Die Gr<strong>und</strong>weine baut Rüdiger Flik in Holzfässern aus, denn: »Wir<br />

streben opulente Sekte an, die eine Fülle unterschiedlicher Aromen<br />

hervorbringen – <strong>und</strong> dennoch als reinsortige Sekte wiederzuerkennen<br />

sind.« Danach folgt, wie in der Champagne, die Gärung in<br />

der Flasche. Die Trauben kauft er von Vertragswinzern in Rheinhessen<br />

<strong>und</strong> an der Hessischen Bergstraße, <strong>und</strong> gerade hat er<br />

selbst auch Spätburg<strong>und</strong>er-Weinberge im Laubenheimer Edelmann<br />

gepachtet. Die charmanten Flaschenetiketten in Jugendstil-Optik<br />

mit der Libelle als Wappentier entwarf seine Frau Liubov Amusina,<br />

die im Hauptberuf Ärztin ist, sich aber auch mit ihm um die Sekt-<br />

Vermarktung kümmert.<br />

Ende 2016 ist das Sektgut in den Marienhof in Laubenheim<br />

gezogen. Dieser ist übrigens historisch eng mit der Sektherstellung<br />

in Mainz verb<strong>und</strong>en: 1850 gründete Christian Adalbert Kupferberg<br />

dort die nach ihm benannte Sektkellerei, bevor diese auf den<br />

Kästrich zog. Neben seinen eigenen Sekten bietet Flik auch Lohnversektung<br />

an – <strong>und</strong> das nebenbei alles bio-zertifiziert.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2014 Sekt Auxerrois brut: klare Aromatik, dezent, Apfel-Birne<br />

2013 Sekt Suavium Pinot noir Rosé extra brut: herzhaft, saftig, Himbeer<br />

Inhaber/Kellermeister: Rüdiger Flik | Rebfläche: 0,5 ha + Zukauf | Rebsorten: Riesling,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Auxerrois | Verkauf: Do/Fr 15-19 Uhr, Sa 10-15 Uhr <strong>und</strong> nach<br />

Vereinbarung | Hoffeste zum Deutschen Sekttag (Muttertag) <strong>und</strong> 1. WE Aug


WEINGUT FOGT )<br />

2. PLATZ WEISSE CUVÉES<br />

WEINGUT FRANZ )<br />

Schönborner Hof | 55576 Badenheim<br />

Tel. 06701 7434 | Fax 7133<br />

info@weingut-fogt.de | www.weingut-fogt.de<br />

Georg Fogt <strong>und</strong> sein Vater Karl-Heinz haben den Betrieb im Griff.<br />

Der Vater sorgt für die Weinberge <strong>und</strong> begrenzt die Erträge (Topweine<br />

max. 50 hl/ha), um gutes, ges<strong>und</strong>es Traubenmaterial zu<br />

erzeugen. Ein Schwerpunkt neben Riesling <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>ersorten<br />

ist die Scheurebe, trocken ausgebaut. Georg Fogt, der u. a. beim<br />

Pfälzer Topgut Bassermann-Jordan lernte, ist verantwortlich für<br />

den Keller. Er greift, wie er sagt, in das Weinwerden so wenig wie<br />

möglich ein. Die Lagen-Rieslinge werden spontan vergärt, die besten<br />

Burg<strong>und</strong>er reifen in Tonneaus. Sein Ziel: »Weine mit Brillanz<br />

<strong>und</strong> Facettenreichtum zu erzeugen, entweder mit Schmelz oder<br />

Mineralität, oder beidem.«<br />

Die Weine mit den ikonischen, jugendstiligen Etiketten sind auf<br />

einem sehr guten Niveau angekommen, das Trinkfreude mit Anspruch<br />

verspricht. Außerdem kommen sie ganz schön herum: Im<br />

Juni dürften sie z. B. im Hamburger <strong>Restaurant</strong> der Fernseh-<br />

Köchin Cornelia Poletto ein auf sie abgestimmtes Menü begleiten,<br />

<strong>und</strong> im Mai wurden sie im Stadion des 1. FC St. Pauli bei der<br />

Charity-Veranstaltung #weingegenrassismus ausgeschenkt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Scheurebe: Cassis-Kiwi, kraftvoll, intensiv<br />

2015 Chardonnay & Weißburg<strong>und</strong>er: würzig, schmelzig, Karamell<br />

Inhaber/Kellermeister: Georg Fogt | Rebfläche: 30 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Müller-<br />

Thurgau, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Scheureube, Dornfelder | Mitglied: Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: Sa 10-16 <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

Hauptstraße 3 | 55437 Appenheim<br />

Tel. 06725 96060 | Fax 96060<br />

info@weingut-franz.de | www.weingut-franz.de<br />

Es gibt einige Orte in Rheinhessen, in denen<br />

sich gute Winzer ballen. Appenheim ist einer davon.<br />

Hier ist auch das kleine, eher junge Weingut<br />

Franz dabei, sich ein Standing zu erarbeiten.<br />

Christopher Franz (28) ist schon seit acht Jahren<br />

im Betrieb <strong>und</strong> für den Keller zuständig. Sein<br />

Vater Heinz kümmert sich um die Weinberge,<br />

Mutter Irmtraud regelt den Verkauf <strong>und</strong> die Vinothek.<br />

Riesling, Silvaner <strong>und</strong> die Burg<strong>und</strong>ersorten<br />

baut man hier in Spontanvergärung aus. Im<br />

Weinberg sind naturnahes Wirtschaften <strong>und</strong> viel<br />

Handarbeit angesagt. Und was im Weinberg geschaffen<br />

wird, findet Christopher Franz, sollte im<br />

Keller bestmöglich erhalten werden: »Wir mögen<br />

es geradlinig <strong>und</strong> schnörkellos, dynamisch <strong>und</strong><br />

zielstrebig.« Die größte Stärke des Weingutes<br />

sind eindeutig knackig-frische Weißweine, trinkfreudig<br />

aber niveauvoll, besonders von Riesling<br />

<strong>und</strong> Sauvignon Blanc.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc: grüne <strong>und</strong> gelbe Früchte, gute Spannung,<br />

komplex<br />

2015 Appenheimer Frühburg<strong>und</strong>er: Blaubeere, samtig, klar<br />

Inhaber: Heinz Franz | Kellermeister: Christopher Franz | Rebfläche:<br />

3,5 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay,<br />

Sauvignon blanc, Scheurebe, Früh- <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Portugieser | Mitglied: Generation Riesling, Appenheimer H<strong>und</strong>ertgulden-Winzer|<br />

Verkauf: nach Vereinbarung | Vinothek


122<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

FREY ) (NEU)<br />

3. PLATZ INTERNATIONALE<br />

ROTWEINSORTEN/ROTE CUVÉES<br />

Entdeckung ✔<br />

Weedelgasse 10<br />

55234 Ober-Flörsheim<br />

Tel. 067 35 94 12 72 | Fax 94 12 73<br />

info@frey-wines.com<br />

www.frey-wines.com<br />

Zwei vielversprechende Jungtalente hat<br />

Winzermeister Stefan Frey mit seinen Söhnen<br />

Philipp <strong>und</strong> Christopher als Nachfolger. Beide<br />

haben in Geisenheim Weinbau studiert. Philipp<br />

ist für den Ausbau der Weine zuständig <strong>und</strong><br />

sammelte Erfahrungen u. a. bei einem Praktikum<br />

in Kalifornien. Christopher kümmert sich<br />

um Verkauf <strong>und</strong> Marketing, er war zum Praktikum<br />

bei dem rheinhessischen Topwinzer-Paar<br />

Oliver Spanier <strong>und</strong> Caroline Spanier-Gillot. Der<br />

Vater ist für die Weinbergspflege zuständig.<br />

Seit 2013 arbeitet der Betrieb ökologisch,<br />

2016 ist der erste zertifizierte Bio-Jahrgang des<br />

Weingutes. Im Weinberg wird selektiv gelesen,<br />

im Keller wird der Wein naturnah mit weinbergseigenen<br />

Hefen vergärt. Inspiriert sind die Winzer,<br />

außer natürlich von der eigenen Herkunft,<br />

vom Stil der Neuen Welt, konkret von den –<br />

derzeit auch international immer anerkannteren<br />

– US-Regionen Oregon <strong>und</strong> Washington<br />

State. Oder, wie die Freys es sagen: »Frucht<br />

gepaart mit Power.«<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Hangen-Welsheim Sonnenwende:<br />

rassig, Spontan-Noten, grüner Apfel<br />

2015 Assemblage Cabernet&Merlot: Brombeer-<br />

Johannisbeere, sehr elegant, jugendlich<br />

Inhaber: Stefan, Philipp <strong>und</strong> Christopher Frey| Kellermeister:<br />

Philipp Frey | Rebfläche: 12 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot | Verkauf: nach<br />

Vereinbarung<br />

WEINGUT FULL (<br />

Hauptstraße 21 | 67591 Mölsheim<br />

Tel. 06243 7866 | Fax 7500<br />

info@full-wein.de | www.full-wein.de<br />

www.christopher-full.de<br />

Dieses Weingut fährt zweigleisig: Auf der einen Seite gibt es da<br />

den Familienbetrieb mit Fasswein <strong>und</strong> einfacheren, preiswerten<br />

Weinen. Auf der anderen Seite steht Sohn Christopher Full, der<br />

frisch gebackener Geisenheim-Absolvent ist <strong>und</strong> mit seiner eigenen<br />

Weinlinie das Potenzial ausschöpfen will, das im Zellertal ganz<br />

im Süden von Rheinhessen vorhanden ist.<br />

Seit diesem Jahr tritt der 25-Jährige nun solo auf im <strong>Weinführer</strong>,<br />

denn seit Anfang 2017 ist er vollständig in den Betrieb eingestiegen,<br />

<strong>und</strong> seine Kollektion hat ein gewissen Volumen erreicht. Und<br />

nicht nur das: Auch die Qualität seiner Weine zeigt deutlich aufstrebende<br />

Tendenz. Die Gutsweine heißen »Full of Joy« <strong>und</strong> sind<br />

»klassische Rebsortenweine, die einfach Spaß machen sollen.«<br />

Anstatt von Ortsweinen hat er als mittlere Kategorie »Charakterweine«,<br />

denen er Spontanvergärung, Maischegärung oder Holzfassreife<br />

zukommen lässt. Sie erkennt man an Namen wie »Beautifull«<br />

oder »Wonderfull«. On Top stehen die Lagenweine aus dem<br />

Zellertal. Überdies hat er, wie er verrät, ein Herz für »Underdog-<br />

Rebsorten« wie Portugieser, Müller-Thurgau <strong>und</strong> Scheurebe, »weil<br />

man dort das größte, für andere noch unbekannte Potenzial hat.«<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Am Schwarzen Herrgott: klares Bouquet, druckvoll, schlank<br />

2016 Scheurebe Wonderfull: rosenduftig, traubig-würzig, Spannung am Gaumen<br />

Inhaber: Familie Full | Kellermeister: Christopher Full | Rebfläche: 13,5 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Scheurebe, Chardonnay, Bacchus, Müller-Thurgau | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

K L I E B E R<br />

W E I N G U T<br />

Gästehaus · Weinstube<br />

Kreisstraße 33 | D -55234 Hangen -Weisheim<br />

Tel.: (0 67 35) 4 21 | www.weingut-klieber.de


Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT GEIL –<br />

RÖMERHOF )<br />

2. PLATZ RIESLING FRUCHTIG<br />

3. PLATZ AROMASORTEN<br />

Am Römer 22-24<br />

55234 Monzernheim<br />

Tel. 06244 256 | Fax 57513<br />

info@geil.wine | geil.wine<br />

WEINGUT GEHRING )<br />

Außerhalb 17 | 55283 Nierstein<br />

Tel. 06133 5470 | Fax 927 489<br />

info@weingut-gehring.com | www.weingut-gehring.com<br />

Da sind sie wieder, die starken Rieslinge, mit denen man das<br />

Weingut verbindet: Schlank, mineralisch, duftig, saubere Aromatik<br />

– alles da, was das Herz begehrt. Auch der Spätburg<strong>und</strong>er Bildstock<br />

erfreut mit kräftigem Charakter <strong>und</strong> schöner Kirschfrucht.<br />

Aber auch echte Spaßmacher haben Theo <strong>und</strong> Diana Gehring im<br />

Angebot, z. B. die erdbeerigen, spritzigen Frühburg<strong>und</strong>er Blanc de<br />

Noirs <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er Rosé.<br />

Es sind die traditionellen Rebsorten, auf die die Gehrings ihren<br />

Schwerpunkt legen (»Keine Modesorten!«). Kleine Farbkleckse im<br />

Sortiment setzen die aromatischen Sorten Gelber Orléans <strong>und</strong> Gelber<br />

Muskateller. Die Lagenweine reifen in großen Holzfässern, die<br />

noch der Großvater angeschafft hat. Zuletzt hat das Weingut sein<br />

Tourismus-Angebot erweitert. Seit zwei Jahren wird das gutseigene<br />

<strong>Restaurant</strong> »Gehrings Weinwirtschaft« vom Neffen Marvin<br />

Walter geführt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Pettenthal: schlank, duftig, filigran<br />

2016 Gelber Muskateller fruchtig: Ananas, Blüten, Nelke, verspielt<br />

Inhaber: Diana <strong>und</strong> Theo Gehring | Kellermeister: Theo Gehring | Rebfläche: 11,5 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Chardonnay, Weißburg<strong>und</strong>er, Muskateller, Gelber Orléans, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er<br />

| Mitglied: Wein vom Roten Hang, Vinissima | Verkauf: Mo/Mi/Do 10-14, Fr 16-20, Sa<br />

10-16 <strong>und</strong> nach Vereinbarung | <strong>Restaurant</strong> »Gehrings Weinwirtschaft«; Gästezimmer, Ferienwohnung,<br />

Stellplätze für Wohnwagen<br />

Einer der höchstgelegenen Orte im rhein -<br />

hessischen Hügelland ist Monzernheim. Hier<br />

betreibt die Familie Geil seit mehreren Jahr -<br />

h<strong>und</strong>erten Weinbau. Ulrich Geil hatte als Jung -<br />

winzer 1976 das Weingut auf Flaschenvermarktung<br />

umgestellt. Nun sind zwei seiner drei<br />

Söhne, Sebastian (36) <strong>und</strong> Paul (33) am Ruder.<br />

Sie absolvierten die Ausbildung zum Weinbautechniker<br />

in Weinsberg <strong>und</strong> Bad Kreuznach. Sowohl<br />

die Weinberge als auch den Keller planen<br />

<strong>und</strong> bearbeiten sie gemeinsam. Im Weinberg<br />

setzen die Geils keine Herbizide ein, sondern<br />

bekämpfen Unkraut rein mechanisch.<br />

Das Sortiment beginnt mit frischen, frucht -<br />

betonten Gutsweinen, gefolgt von kraftvollen<br />

Ortsweinen <strong>und</strong> wird gekrönt von eleganten Gewächsen<br />

aus den Lagen. Die roten Lagenweine<br />

reifen alle im Barrique, die Weißen werden<br />

spontan vergoren. Da wir die Kollektion dieses<br />

Jahres von einem aufstrebenden Niveau aus<br />

noch gesteigert gesehen haben, reihen wir das<br />

Weingut ab sofort eine Klasse höher ein.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Niersteiner Gewännchen: elegant, filigran, saftig<br />

2016 Westhofener Grauburg<strong>und</strong>er: Birne, sanft, klare Aromatik<br />

Inhaber/Kellermeister: Paul <strong>und</strong> Sebastian Geil | Rebfläche: 20 ha-<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Scheurebe,<br />

Gelber Muskateller, Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent,<br />

Dornfelder, Cabernet Dorsa | Mitglied: Generation Riesling,<br />

Mainzer Weinsalon| Verkauf: Nach Vereinbarung | Straußwirtschaft<br />

(Okt), für Events bis 80 Pers.: »Geils’s Scheier« mit Garten<br />

Bei meiner Arbeit vereine ich Intuition <strong>und</strong> Präzision.<br />

Das Ergebnis sind tiefgründige <strong>und</strong> kraftvolle Weine,<br />

die durch ihre Reinheit <strong>und</strong> Eleganz überzeugen.<br />

Andre Landgraf<br />

ÖKOLOGISCH<br />

NACHHALTIG<br />

RHEINHESSISCH<br />

LANDGRAF<br />

Außerhalb 9 — 55291 Saulheim — 06732/5126 — weingut-landgraf.de


124<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

3. PLATZ<br />

DEUTSCHE ROTWEINSORTEN<br />

WEINGUT<br />

ÖKONOMIERAT JOH. GEIL +<br />

Kuhpfortenstr. 11 | 67595 Bechtheim<br />

Tel. 06242 1546 | Fax 06242 6935<br />

info@weingut-geil.de | www.weingut-geil.de<br />

Johannes Geil-Bierschenk ist ein Netzwerker. Nachdem er vor<br />

einigen Jahren die qualitätsorientierte Winzervereinigung message<br />

in a bottle mitgegründet hatte, folgte in diesem Jahr das<br />

zweite große Projekt, das er maßgeblich mitgestaltet hat: Maxime<br />

Herkunft Rheinhessen. Die Vereinigung setzt sich für die Aufteilung<br />

der Weine in Gutswein, Ortswein <strong>und</strong> Lagenwein ein, wie sie<br />

der VDP durchführt. Diese Klassifikation soll nach dem Willen der<br />

Gruppe bekannter werden <strong>und</strong> den Weinliebhabern eine klare<br />

Orientierung bieten – nicht nur bei den VDP-Betrieben.<br />

Der Winzer hat das Weingut 2002 nach seinem Weinbau-Studium<br />

<strong>und</strong> Praktika in Australien <strong>und</strong> Südafrika übernommen. Durch<br />

ihn wurde vieles anders: Er reduzierte die Erträge gewaltig <strong>und</strong><br />

veränderte die Arbeit im Keller – was dem Betrieb einen großen<br />

Schub nach vorne gab. Seine Spezialität sind Rieslinge <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>ersorten<br />

aller Art. In diesem Jahr zum ersten Mal kommt ein<br />

Weißburg<strong>und</strong>er Réserve von ihm heraus. Der Frühburg<strong>und</strong>er<br />

Geyersberg wird nur in den besten Jahren gemacht. In Zukunft will<br />

er noch mehr mit großen Holzfässern arbeiten, Spontanvergärung<br />

bei den höheren Qualitäten ist schon jetzt Standard. »Fokussiert,<br />

fleißig <strong>und</strong> weinverrückt«, so beschreibt er sich selbst. Sein Vater<br />

Karl ist nach wie vor für die Pflege der Weinberge zuständig, seine<br />

Frau Elisabeth regelt Verkauf <strong>und</strong> Präsentationen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Bechtheimer Riesling »S«: feiner Duft, kräftig am Gaumen<br />

2015 Frühburg<strong>und</strong>er Geyersberg: sehr würzig, straff, gute Balance<br />

2015 Riesling Beerenauslese: exotische Frucht, balancierende Säure<br />

Inhaber: Karl <strong>und</strong> Johannes Geil-Bierschenk | Kellermeister: Johannes Geil-Bierschenk,<br />

David Knebel | Fläche: 28 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay,<br />

Muskateller, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er | Mitglied: message in a bottle,<br />

Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Sa 8-12, 13-17 <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

2. PLATZ SPÄTBURGUNDER<br />

GEILS<br />

SEKT- & WEINGUT +<br />

Zeller Straße 8 | 67593 Bermersheim<br />

Tel. 06244 4413 | Fax 57384<br />

mail@geils.de | www.geils.de<br />

Rudolf <strong>und</strong> Birgit Geil haben das Weingut in<br />

den vergangenen zehn Jahren in eine ansehnliche<br />

Form gebracht. Sohn Florian hat nach seinem<br />

Studienabschluss in Geisenheim Erfahrungen<br />

im renommierten burg<strong>und</strong>ischen Haus Méo<br />

Camuzet gemacht. Er ist seit 2014 voll im Betrieb<br />

involviert – seitdem wurde auch der Fokus<br />

auf Burg<strong>und</strong>er-Rebsorten noch verstärkt. Schon<br />

vorher führten einige Maßnahmen im Keller<br />

(Schwerkraftmethode, langsame, ungekühlte<br />

Vergärung, längeres Lager auf der Feinhefe)<br />

zu einem Qualitätssprung auf breiter Front.<br />

»Gr<strong>und</strong>sätzlich versuche ich, die Weine nicht zu<br />

formen, sondern sie sich entwickeln zu lassen«,<br />

erklärt Florian Geil.<br />

Die Kollektion ist – man möchte fast sagen:<br />

trotz ihres gewaltigen Umfangs – in einer Topform.<br />

Schon die Gutsweine, vor allem von Riesling<br />

<strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er, fallen durch dichte<br />

Aromen <strong>und</strong> Druck auf. Ein burg<strong>und</strong>ischer Stil<br />

ist vor allem bei den Spätburg<strong>und</strong>ern zu bemerken.<br />

Orts- <strong>und</strong> Lagenrieslinge haben alle etwas<br />

Reduktives, das zunächst wild wirkt <strong>und</strong> auf<br />

Alterungsfähigkeit schließen lässt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling trocken: Limone, Waldmeister, gutes Säurespiel<br />

2015 Riesling Frauenberg: wild, druckvoll, Limette-Apfel<br />

2013 Nocturne rote Cuvée: Cassis, Minze, dicht, vollm<strong>und</strong>ig<br />

Inhaber: Familie Geil | Kellermeister: Rudolf <strong>und</strong> Florian Geil | Rebfläche:<br />

13,8 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er,<br />

Schwarzriesling | Mitglied: Generation Riesling, Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: Mo-Sa nach Vereinbarung<br />

willkommen<br />

auf dem<br />

Ihre Familie Beck<br />

Schildweg 2<br />

55271 Stadecken-Elsheim<br />

Rheinhessen<br />

T 06136 / 24 87 · F 06136 / 92 44 13<br />

M weingut@hedesheimer-hof.de<br />

W www.hedesheimer-hof.de


Weingut Glöckner<br />

WEINGUT GLÖCKNER (<br />

Am Weiherborn 24<br />

Aufstieg<br />

55271 Stadecken-Elsheim<br />

Tel. 06130 1709 | Fax 06130 946 876<br />

weingutgloeckner@web.de<br />

www.weingutgloeckner.de<br />

Oha, was ist denn hier los? Da kommen ja ein<br />

paar richtig gute Weine, vor allem von der Lage<br />

Elsheimer Tempelchen. Winzermeister Stephan<br />

Glöckner hat offenbar aufgedreht – <strong>und</strong> zwar bei<br />

der Qualität, nicht aber bei den Preisen. In der<br />

Basis ist saftig-leckeres Easy Drinking angesagt,<br />

aber aus der Einzellage kommen elegante, schön<br />

dezente Qualitäten. Der 36-Jährige erklärt: »Ich<br />

möchte in Zukunft die Lagencharakteristik noch<br />

stärker herausarbeiten, denn in Elsheim gibt es<br />

durchaus die Gr<strong>und</strong>lagen dafür.« Im Tempelchen<br />

hat er 2014 mit den Kollegen Jörg Krug <strong>und</strong> Volker<br />

Hamm Flächen gepachtet, die vorher teils<br />

brach lagen, aber auch teils 40 Jahre alte Riesling-Reben<br />

zu bieten hatten. Die Bewirtschaftung<br />

<strong>und</strong> Vermarktung machen sie zusammen. Dazu<br />

gehört auch das »Weinfest am Tempelchen« in<br />

der letzten Juliwoche.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Weißburg<strong>und</strong>er I Elsheimer Tempelchen:<br />

elegant, dezent, Blüte <strong>und</strong> Aprikose<br />

2013 Cabernet Sauvignon:<br />

rote Paprika, griffige Tannine, eigenständig<br />

Ø<br />

Inhaber/Kellermeister: Stephan Glöckner | Rebfläche: 10 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon | Verkauf:<br />

Mo-Fr 17-20, Sa 8-13 <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

WEINGUT GÖHRING +<br />

Alzeyer Straße 60<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

Tel. 06243 408 | Fax 6525<br />

info@goehring-wein.de<br />

www.goehring-wein.de<br />

Im Haus Göhring schöpft man das Potenzial ausgezeichneter<br />

Lagen durch reine Handernte, langes Hefelager <strong>und</strong> Verzicht auf<br />

Reinzuchthefen aus. Der Schwerpunkt liegt auf Burg<strong>und</strong>ersorten<br />

<strong>und</strong> Riesling. Traditionell wird hier außerdem eine edelsüße Auslese<br />

aus der wenig verbreiteten Neuzüchtung Albalonga gemacht,<br />

die rassig <strong>und</strong> exotisch anmutet.<br />

Ein Kriterium für die Qualität ist hier sicher auch, dass man<br />

den Weinen Zeit lässt. Die weißen Lagenweine werden ohne Filtration<br />

abgefüllt <strong>und</strong> kommen erst eineinhalb Jahre nach der<br />

Ernte in den Verkauf. Die Rotweine werden allesamt mindestens<br />

so lange in Fässern gereift. Die Albalonga-Süßweine kommen erst<br />

nach zwei Jahren auf den Markt. Was man sonst noch machen<br />

kann? »Zum richtigen Zeitpunkt das Falsche unterlassen,« meint<br />

Arno Göhring schlicht. Anfang 2017 hat er die Betriebsleitung<br />

gemeinsam mit seiner Frau Katrin komplett übernommen. Vater<br />

Wilfried kümmert sich weiterhin um die Weinberge.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Chardonnay: Kernobst, frisch, knackig<br />

2012 Portugieser Réserve: internationaler Stil, vielschichtig, gute Frucht<br />

2016 Siegerrebe Auslese: pure Traube, ein Maul voll Wein<br />

Inhaber/Kellermeister: Arno Göhring | Rebfläche: 19 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Muskateller, Huxelrebe, Albalonga, Gewürztraminer, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Portugieser | Mitglied: message in a bottle, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf:<br />

Mo-Fr 8-11.30 <strong>und</strong> 13-18 Uhr, Sa 8.30-11.30 <strong>und</strong> 13-17 Uhr, So 10-12 Uhr


126<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT GÖTZ (<br />

Dolgesheimer Straße 24 | 55278 Uelversheim<br />

Tel. 06249 7105 | Fax 06249 80284<br />

weingut@weingut-goetz.de | www.weingut-goetz.de<br />

Duftige, saft- <strong>und</strong> kraftvolle Weißweine sowie elegante, oft würzige<br />

Rote bringen den ökologisch wirtschaftenden Betrieb nach<br />

vorne. Besondere Beachtung verdient dabei die Lagenwein-Serie<br />

»h«. Seit Anfang des Jahres hat Holger Götz allein das Sagen im<br />

Betrieb, sein Vater Reinhard hat sich in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Der sattelte einst in den achtziger Jahren vom Mischbetrieb<br />

auf Weinbau um. Holger, heute 35 <strong>und</strong> Geisenheim-Absolvent, war<br />

2006 in den Betrieb eingestiegen <strong>und</strong> zunächst nur für den Keller<br />

verantwortlich. Seitdem haben sich hier neben den Standard-<br />

Rebsorten auch Sauvignon Blanc <strong>und</strong> Merlot fest etabliert. Janine<br />

Bison, die Frau an Holgers Seite, bringt durch ihren Beruf als<br />

Eventmanagerin Impulse in das Weingut ein.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling h4 Tafelstein: knackig, saftig, Finesse<br />

2015 Merlot: Himbeere, schlankes Tannin, gute Struktur<br />

Inhaber/Kellermeister: Holger Götz | Rebfläche: 9,6 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Scheurebe, Silvaner, Huxelrebe, Dornfelder,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er | Mitgliedschaft: Ecovin | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

PFANNEBECKER<br />

Weingut Pfannebecker GbR<br />

Holker & Max Pfannebecker<br />

Zum Neusatz 14<br />

67551 Worms<br />

Fon 0049 (0) 6247 286<br />

Fax 0049 (0) 6247 905287<br />

info@weingutpfannebecker.de<br />

www.weingutpfannebecker.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag 14.00 - 18.00 Uhr<br />

Samstag 10.00 - 16.00 Uhr<br />

WEINGUT<br />

GRES +<br />

Ingelheimer Str. 6<br />

55437 Appenheim<br />

Tel. 06725 3310 | Fax 5529<br />

info@weingut-gres.de<br />

www.weingut-gres.de<br />

»Die Vielfalt der Böden zu respektieren <strong>und</strong> die<br />

hingebungsvolle Pflege der Reben« seien die Gr<strong>und</strong>lage<br />

für seine Weine, erklärt Klaus Gres. Der Diplom-<br />

Ingenieur für Weinbau wird bei der Arbeit im Weinberg<br />

unterstützt vom Vater Hans Jürgen (Jahrgang<br />

1946). Mutter Mechthild kümmert sich um Weinstube<br />

<strong>und</strong> Gästezimmer, während Klaus’ Ehefrau Isabell die<br />

Ansprechpartnerin für die K<strong>und</strong>en ist. Weinbau hat in<br />

der Familie eine 500-jährige Tradition mit Wurzeln in<br />

Frankreich. Über das Burg<strong>und</strong> <strong>und</strong> das Elsass kamen<br />

die Vorfahren einst nach Rheinhessen.<br />

Der Vorzeigewein des Gutes ist der Riesling Appenheimer<br />

H<strong>und</strong>ertgulden, er siegte auch letztes Jahr im<br />

Wettbewerb dieses <strong>Weinführer</strong>s. Nun hat er einen<br />

kleinen Bruder bekommen, nämlich den Appenheimer<br />

Riesling »vom Tertiär«, der sich ebenso schlank <strong>und</strong><br />

mineralisch präsentiert. Und die Riesling-Vielfalt bei<br />

Gres wächst weiter, denn gerade hat man eine zusätzliche<br />

Riesling-Lage im Laubenheimer Edelmann<br />

erstanden. Seine Rotweine, sagt Klaus Gres, »dürfen<br />

ruhig etwas üppiger sein.« Für sie nutzt er nur Barriques<br />

von Premiumherstellern aus dem Bordeaux <strong>und</strong><br />

Burg<strong>und</strong>.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Appenheimer Riesling »vom Tertiär«:<br />

mineralisch, Steinobst, Waldmeister<br />

2016 Sauvignon Blanc Daubhaus: Kräuter, rauchig, druckvoll<br />

2016 Silvaner Liter: kraftvoll, mineralisch, kräuterig<br />

SIEGER RIESLING<br />

3. PLATZ CHARDONNAY<br />

Inhaber/Kellermeister: Klaus Gres | Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Chardonnay, Silvaner, Rivaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er<br />

| Mitglied: H<strong>und</strong>ertgulden-Winzer, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />

Verkauf: Mo-Fr 9-12 u. 14-18.30 Uhr, Sa 9-17 Uhr, jeweils mit Voranmeldung<br />

Gästezimmer, Weinstube (Fastnacht bis Pfingsten)


WEINGUT GRÖHL +<br />

Uelversheimer Straße 4-6 | 55278 Weinolsheim<br />

Tel. 06249 93988 | Fax 93998<br />

info@weingut-groehl.de | www.weingut-groehl.de<br />

Was seine Top-Lagen im Hügelland <strong>und</strong> an der Rheinfront ihm an<br />

Voraussetzungen liefern, weiß Eckehart Gröhl in die Flasche zu<br />

bringen: Charakterstarke, terroirgeprägte Weine. Die Lagenweine<br />

<strong>und</strong> einige Ortsweine baut er mit Spontanvergärung aus, die Barriques<br />

für seine Burg<strong>und</strong>erweine sind Spezialanfertigungen eines<br />

Tonnellerie-Meisters im Burg<strong>und</strong>. Seine Sekte liegen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

36 Monate auf der Hefe. In der aktuellen Kollektion fielen uns<br />

außerdem sehr elegante <strong>und</strong> dabei trinkfreudige Weine aus den<br />

Aromasorten Scheurebe <strong>und</strong> Sauvignon blanc auf.<br />

Die nächste Generation ist schon mittendrin im Betrieb <strong>und</strong><br />

entscheidet fleißig mit. Tochter Franziska studiert internationales<br />

Weinmarketing <strong>und</strong> kümmert sich mit Mutter Angela um Verkauf<br />

<strong>und</strong> Präsentation. Sohn Johannes ist noch in der Winzerlehre <strong>und</strong><br />

hilft dem Vater im Weinberg <strong>und</strong> im Keller. Die beiden Kinder haben<br />

auch gerade gemeinsam ihre eigene Secco-Linie »Duo« herausgebracht<br />

(weiß <strong>und</strong> rosé). Eckehart Gröhls neuestes Projekt<br />

wiederum sind Réserveweine aus den Lagen Ölberg, Pettenthal,<br />

Hölle <strong>und</strong> Schützenhütte. Ein Gr<strong>und</strong> zum Hinfahren ist überdies<br />

die neue Vinothek des Hauses, die Mauerwerk von 1898 in eine<br />

moderne Atmosphäre einbindet.<br />

3. PLATZ AROMASORTEN<br />

WEINGUT<br />

K. F. GROEBE +<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

Mainzer Straße 18 | 67593 Westhofen<br />

Tel. 06244 4523 | Fax 9191 617<br />

info@weingut-k-f-groebe.de<br />

www.weingut-k-f-groebe.de<br />

Friedrich Groebe ist Überzeugungstäter an<br />

der Rieslingfront. Seine Spezialität sind w<strong>und</strong>erbar<br />

elegante, individuelle Vertreter der Rebsorte:<br />

feinsinnig, zuweilen verspielt, aber immer<br />

mit komplexer Struktur ausgestattet. Es sind<br />

Weine, denen man ihre Langlebigkeit anschmeckt.<br />

In seinen Westhofener Lagen Aulerde, Kirchspiel<br />

<strong>und</strong> Morstein arbeitet er ökologisch. Die<br />

Reben werden im Frühjahr kräftig zurückgeschnitten<br />

<strong>und</strong> durch Rebzeilenbegrünung zum<br />

tiefen Wurzeln gezwungen. Gelesen wird spät<br />

<strong>und</strong> ausschließlich per Hand. Die Weinberge<br />

werden schon seit mehr als 250 Jahren von<br />

Groebes Familie bewirtschaftet. Im Keller lässt<br />

Friedrich Groebe der Weinwerdung Zeit. In alten<br />

Eichenfässern vergärt der Most mit seinen<br />

eigenen Hefen, langsam, kühl <strong>und</strong> spontan.<br />

Dabei kontrolliert der Winzer, der das Weingut<br />

gemeinsam mit seiner Frau Manuela führt,<br />

die Reifezeit aufmerksam ohne große Eingriffe<br />

vorzunehmen. »Manchmal ist es auch nur ein<br />

sehr kontrolliertes Nichtstun, das zum gewünschten<br />

Ziel führt. Jede Flasche Wein ist<br />

konservierte Zeit, die nach Jahren der Reife<br />

wieder lebendig wird <strong>und</strong> die Gedanken beflügelt«,<br />

sagt Friedrich Groebe. High-Tech gilt in<br />

seinem Keller nicht als das Nonplusultra. Und<br />

seine Weine erzählen Geschichten, die zeigen,<br />

dass Technik hier auch gar nicht nötig ist.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling VDP.Gutswein: intensiv, exotisch, Apfelmus<br />

2016 1763 Riesling VDP.Gutswein: filigran, seidig,<br />

balancierte Säure, Aprikose<br />

2016 Westhofen Riesling trocken VDP.Ortswein:<br />

feinsinnig, Waldmeister, Apfel, leicht phenolisch<br />

Inhaber/Kellermeister: Friedrich Groebe | Rebfläche: 9 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Gewürztraminer, Scheurebe | Mitglied: VDP, Vinissima | Verkauf:<br />

nach Vereinbarung<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Scheurebe: Cassis, Maracuja, frisch, animierend<br />

2016 Sauvignon Blanc: Limette, Gras, schlank, rauchig<br />

2016 Riesling Niersteiner Ölberg: cremig, Pfirsich, dicht<br />

Inhaber: Eckehart <strong>und</strong> Angela Gröhl | Kellermeister: Eckehart Gröhl | Rebfläche: 20 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Scheurebe,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Mitglied: Pro Riesling, Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 8-17 Uhr, Sa 8-16 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Vinothek


128<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Aufstieg<br />

WEINGUT<br />

HEINRICH GROH )<br />

Ø<br />

WEINGUT<br />

GUNDERLOCH +<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

Deichelgasse 8 | 67595 Bechtheim<br />

Tel. 06242 1443 | Fax 06242 60046<br />

weine@heinrichgroh.de<br />

www.heinrichgroh.de<br />

Axel Groh weiß, was er gut kann, <strong>und</strong> darauf<br />

legt er seinen Schwerpunkt: Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> vor allem Chardonnay. In<br />

seinem Sortiment ist für jede Vorliebe etwas<br />

dabei: Mal fruchtig-frisch, mal fein <strong>und</strong> leise,<br />

mal dezent schmelzig mit Holzfass-Reife.<br />

Da er den Betrieb alleine wuppen muss, hat<br />

er sich Hilfe von außen geholt: Seit drei Jahren<br />

lässt er seine Weinberge vom Weingut Jochen<br />

Dreissigacker bewirtschaften – seit 2015 übrigens<br />

zertifiziert ökologisch. Auch die Vertriebskanäle<br />

des Top-Weinguts aus demselben Ort<br />

kann er mitnutzen. Axel Groh selbst kann sich<br />

so auf die Arbeit an den Weinen im Keller<br />

konzentrieren. »Mein Faible sind im kleinen<br />

Holzfass ausgebaute Weißweine. Wichtig ist die<br />

perfekte Symbiose aus Finesse <strong>und</strong> Kraft«, erklärt<br />

er.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Chardonnay Schlossberg:<br />

Blüten, Heu, klar, guter Trinkfluss<br />

2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er Noblesse:<br />

fein, strukturiert, Aprikose+Blüten<br />

Inhaber/Kellermeister: Axel Groh | Rebfläche: 12 ha<br />

Rebsorten: Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Mo-Sa nach Voranmeldung<br />

Carl-G<strong>und</strong>erloch-Platz 1 | 55299 Nackenheim<br />

Tel: 06135 2341 | Fax: 06135 2431<br />

info@g<strong>und</strong>erloch.de |www.g<strong>und</strong>erloch.de<br />

Im Weingut G<strong>und</strong>erloch wird gerade in die Zukunft investiert –<br />

mit einem großen Bauprojekt wurde das denkmalgeschützte 250<br />

Jahre alte Weingutsgebäude renoviert <strong>und</strong> erweitert. Aber auch in<br />

schonende Verarbeitungstechnik hat Inhaber Johannes Hasselbach<br />

Geld gesteckt. Denn der behutsame Umgang mit Trauben,<br />

Most <strong>und</strong> Wein ist Kern der Philosophie des 1979 geborenen<br />

Hasselbach, der das Weingut vor zwei Jahren von seinen Eltern<br />

übernommen hat. Besonders bei den Spitzenweinen setzt Hasselbach<br />

auf Spontanvergärung im Holzfass, lange Maischestandzeit<br />

<strong>und</strong> Vollhefelager, um den Weinen Komplexität <strong>und</strong> Tiefe zu ver -<br />

leihen. So wenig Einfluss nehmen, wie möglich, ist sein Credo,<br />

»minimal-invasiven Umgang mit den Trauben«, nennt er das.<br />

In den Weinbergen – das Weingut G<strong>und</strong>erloch besitzt Weinberge<br />

entlang der Rheinfront in den Spitzenlagen Hipping, Pettenthal<br />

<strong>und</strong> Rothenberg – arbeitet Hasselbach mit niedrigen Erträgen von<br />

50 hl/ha – gemäß den Vorgaben des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter<br />

für seine Top-Weine. Sein Ziel: Konzentration, Lebhaftigkeit<br />

<strong>und</strong> mineralische Prägung. Davon lassen seine Weine<br />

nichts vermissen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling »Als wär’s ein Stück von mir«: konzentriert, harmonisch, Apfel, nasser Stein<br />

2016 Nackenheim Riesling VDP.Ortswein: klar, präzise, Kräuter, Zitrus, schöner Abgang<br />

2015 Pettenthal Riesling VDP.Großes Gewächs: saftig, straffe Säure, würzig, Mineralik<br />

Inhaber: Johannes Hasselbach | Kellermeister: Johannes Hasselbach <strong>und</strong> Markus Weickert<br />

Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: VDP, Wein vom Roten Hang , Maxime Herkunft Rheinhessen<br />

Verkauf: Mo-Do 8.30-17 Uhr, Fr 8.30-16 Uhr, Sa nach Vereinbarung


WEINGUT<br />

LOUIS GUNTRUM )<br />

Rheinallee 62 | 55283 Nierstein<br />

Tel. 06133 97170 | Fax 971717<br />

info@guntrum.de | www.guntrum.de<br />

Louis Konstantin Guntrum hat das in der Fläche deutlich geschrumpfte<br />

Gut auf Kurs gebracht. Der Traditionsbetrieb, gegründet<br />

1648, war früher das wohl bedeutendste Weingut von Nierstein<br />

mit 55 ha Reben – nun knüpft es seit einigen Jahren wieder an die<br />

ruhmreiche Vergangenheit an. Auf seinen Kellermeister Dirk Roth,<br />

der zuvor für mehrere VDP-Güter tätig war, kann Guntrum zählen.<br />

Er schöpft das Potenzial aus den Lagen am Roten Hang (Oelberg,<br />

Hipping, Pettenthal) <strong>und</strong> dem Oppenheimer Sackträger aus. Sein<br />

neuester Coup: der Niersteiner Silvaner, der durch bemerkenswert<br />

ausgefeilte Holzreife besticht.<br />

Die Rebfläche des Gutes ist zwischenzeitlich wieder etwas gewachsen<br />

(5 ha mehr in Nierstein). Die Weinberge werden zwar<br />

nicht bio-zertifiziert, aber naturnah bewirtschaftet. Der Lesetermin<br />

wird gezielt gesetzt, »um die Voraussetzung für eine minimalis -<br />

tische Kellerwirtschaft zu erzielen«, erklärt Louis Konstantin<br />

Guntrum.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Oppenheimer Sackträger: reife gelbe Frucht, mineralisch, klar<br />

2016 Niersteiner Silvaner: elegant, Würze, Holzeinsatz auf den Punkt<br />

Inhaber: Louis Konstantin Guntrum <strong>und</strong> Stephanie Streichele-Guntrum | Kellermeister: Dirk<br />

Roth | Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Gewürztraminer,<br />

, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Wein vom Roten Hang, Great Wine Capitals,<br />

Maxime Herkunft Rheinhessen| Verkauf: Mo-Do 7-12, 13-16.30, Fr 7-12 Uhr <strong>und</strong> nach<br />

Vereinbarung | »Guntrums Weingarten« am Rhein So <strong>und</strong> Feiertag Mai-Jun <strong>und</strong> Mitte Aug-<br />

Mitte Okt; Veranstaltungsräume<br />

Riesling-Weingut des Jahres 2017<br />

Jahrgangspräsentation 1. Mai<br />

Woogstraße 1, 55283 Nierstein-Schwabsburg<br />

Telefon: 0 61 33 - 5 05 14, www.weingut-huff.com<br />

Öffnungszeiten: Mo-Fr 8.00 - 12.00 u. 13.30 - 18.00 Uhr,<br />

Sa 9.00 - 17.00 Uhr, So 10.00 - 12.00 Uhr<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

WEINGUT GUTZLER §<br />

Roßgasse 19 | 67599 G<strong>und</strong>heim<br />

Tel. 06244 905221 | Fax 06244 905241<br />

info@gutzler.de | www.gutzler.de<br />

Für Michael <strong>und</strong> Christine Gutzler war 2017<br />

bislang kein leichtes Jahr – im April verstarb Seniorchef<br />

Gerhard Gutzler, der sich in den letzten<br />

Jahren vor allem um die Edelbrände des Weinguts<br />

gekümmert hatte. Umso erfreulicher ist es,<br />

dass bei der diesjährigen Verkostung besonders<br />

die Gutzlerschen Spätburg<strong>und</strong>er auf ganzer<br />

Linie überzeugen konnten <strong>und</strong> dies zur Aufwertung<br />

des Betriebes in die 9-Punkte-Liga geführt<br />

hat. Spätburg<strong>und</strong>er ist das Leib- <strong>und</strong> Magenthema<br />

von Inhaber <strong>und</strong> Kellermeister Michael<br />

Gutzler, der das Weingut in dritter Generation<br />

führt. Im Weinberg arbeitet er mit burg<strong>und</strong>ischer<br />

Dichte – 65 cm beträgt der Stockabstand<br />

– der Hektar ist mit 8500 Stock bepflanzt. Ab<br />

diesem Jahrgang darf das Weingut zudem seine<br />

Weine als bio-zertifiziert ausweisen.<br />

Im Keller lässt Gutzler die Ortsweine <strong>und</strong><br />

Großen Gewächse in großen Holzfässern oder<br />

Barriques spontan vergären. »Leidenschaft<br />

schmecken« ist sein <strong>und</strong> Christines Leitspruch –<br />

damit wollen beide ihre Hingabe ausdrücken,<br />

mit der sie daran arbeiten, elegante, filigrane<br />

<strong>und</strong> kraftvolle Weine zu erzeugen, die Ausdruck<br />

des Bodens <strong>und</strong> der Rebsorte sind. Es funktioniert!<br />

Neu im Programm haben die Gutzlers den<br />

Chardonnay Réserve <strong>und</strong> den Pinot Noir Réserve,<br />

die beide bei der Verkostung überzeugen<br />

konnten. Außerdem wird im Weingut selbst versektet<br />

<strong>und</strong> edle Brände in der eigenen Destillerie<br />

gebrannt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling VDP.Gutswein:<br />

dichte Struktur, Birne, Apfel, Zitrus, easy-drinking<br />

2014 Westhofener Spätburg<strong>und</strong>er VDP.Ortswein:<br />

Himbeere, Schokolade, Bouillon, intensiv, Länge<br />

2014 Pinot Noir Réserve: tiefe Aromatik, Kirsche<br />

<strong>und</strong> dunkle Beeren, geschliffene Tannine<br />

Inhaber/Kellermeister: Michael Gutzler | Rebfläche: 16 ha | Rebsorten:<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />

Chardonnay, St. Laurent, Cabernet Sauvignon, Dornfelder | Mitglied:<br />

VDP, message in a bottle, Deutsches Barrique-Forum, Maxime<br />

Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung


130<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT GYSLER )<br />

Großer Spitzenberg<br />

55232 Alzey-Weinheim<br />

Tel. 06731 41266 | Fax 44027<br />

info@alexander-gysler.de<br />

www.alexander-gysler.de<br />

Alexander Gysler ist zurück – <strong>und</strong> steigt gleich einmal eine Stufe<br />

höher wieder ein. Knackige, saft- <strong>und</strong> kraftvolle Weißweine mit<br />

klarer Aromatik <strong>und</strong> gutem Trinkfluss finden wir hier durchgängig.<br />

Insbesondere die Ortsweine von Riesling, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er<br />

mit klingenden Namen wie »Kammerton«, »Leuchtkraft« <strong>und</strong><br />

»Weitwinkel« fielen uns in diesem Sinne positiv auf.<br />

»Reinen Wein erzeugen, der von Jahrgang, Boden <strong>und</strong> Klima<br />

geprägt ist – weniger von uns«, beschreibt der Winzer sein Ziel.<br />

Das Weingut arbeitet seit 2004 zertifiziert ökologisch. Und gerade<br />

bekam die Neigung zur Natürlichkeit eine neue Form: Alexander<br />

Gysler hat eine Naturwein-Linie gestartet. Diesen Begriff interpretiert<br />

er so: Keinerlei Zusätze, keine Filtrierung, kein Pumpen. Diese<br />

Weine dürfen wir hoffentlich dann auch mal probieren, wenn sie<br />

soweit sind.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er Feldstärke: gute Frucht, schnörkellos, klar<br />

2015 Riesling Klangwerk »vum Helle«: Saft <strong>und</strong> Kraft, druckvoll<br />

Inhaber/Kellermeister: Alexander Gysler | Rebfläche: 12 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Scheurebe, Huxelrebe,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: message in a bottle, Demeter, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />

Verkauf: Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />

SCHMITZ<br />

HOF AM TEUERBORN<br />

LEIDENSCHAFT FÜR WEIN<br />

Besuchen Sie unsere Vinothek - wir freuen uns!<br />

Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch <strong>und</strong> Freitag von 14 bis 18 Uhr<br />

Samstag von 10 bis 16 Uhr · Oder nach Vereinbarung!<br />

Weingut Schmitz · Hof am Teuerborn · 55299 Nackenheim · T: 06135 - 16 71<br />

I: www.schmitz-wein.de E: info@schmitz-wein.de<br />

Weingut Hemmes<br />

WEINGUT HAUCK & (NEU)<br />

Sonnenhof | 55234 Bermersheim<br />

Tel. 06731 1272 | Fax 06731 45652<br />

vinum@weingut-hauck.de<br />

www.weingut-hauck.de<br />

Die klassischen Rebsorten, aber auch internationale<br />

Gewächse wie Sauvignon Blanc <strong>und</strong> Cabernet<br />

Sauvignon kommen hier in die Flasche.<br />

Sie alle sind von gr<strong>und</strong>solider Qualität. Einen<br />

Ausschlag nach oben zeigen die Cuvées in Rot<br />

<strong>und</strong> Weiß sowie der Spätburg<strong>und</strong>er. Hans-Günther<br />

Hauck bewirtschaftet seine Weinberge<br />

zwar nicht zertifiziert ökologisch, aber naturnah.<br />

»Respekt vor der Natur <strong>und</strong> dem, was<br />

Generationen vor uns schon erschaffen haben,<br />

prägt unser tägliches Tun,« sagt der Winzer. Er<br />

<strong>und</strong> seine Frau Heike werden seit diesem Jahr<br />

von ihrer Tochter Jana, ihres Zeichens Betriebswirtin<br />

<strong>und</strong> Sommelière, im Betrieb voll unterstützt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Kunststück Weißer Burg<strong>und</strong>er & Auxerrois:<br />

nussig, mineralisch, balanciert<br />

2015 Essential Merlot & Cabernet Sauvignon: verspielt,<br />

sanft, Pflaume <strong>und</strong> Schoko<br />

Inhaber/Kellermeister: Heinz-Günther Hauck | Rebfläche: 29 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Sauvignon Blanc, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet<br />

Sauvignon | Öffnungszeiten/Verkauf: nach Vereinbarung


WEINGUT<br />

DR. HEYDEN &<br />

Wormser Straße 95 | 55276 Oppenheim<br />

Tel. 061 33 926 301 | Fax 926 302<br />

info@heydenwein-oppenheim.de<br />

www.heydenwein-oppenheim.de<br />

WEINGUT HEMMES (<br />

Grabenstraße 34<br />

55411 Bingen-Kempten<br />

Tel. 06721 12420 | Fax 12422<br />

info@weingut-hemmes.de<br />

www.weingut-hemmes.de<br />

Frank Hemmes setzt auf moderate Erträge<br />

<strong>und</strong> naturnahe Bewirtschaftung. Er baut die<br />

Weißweine bevorzugt temperaturkontrolliert im<br />

Edelstahl aus <strong>und</strong> strebt einen fruchtig-filigranen<br />

Weinstil an, die Rotweine kommen überwiegend<br />

ins Holzfass. 2003 hatte er den Betrieb<br />

von seinen Eltern übernommen <strong>und</strong> seitdem einige<br />

Staatsehrenpreise gesammelt. Bedeutung<br />

für das aufstrebende Gut hat nach wie vor die<br />

Vinothek mit Weinschule, für die es die Auszeichnung<br />

»Best of Wine Tourism Award Global<br />

2010« gab.<br />

Der Jahrgang 2016 wurde überschattet vom<br />

zu frühen Tod seiner Ehefrau Tanja, die einem<br />

Krebsleiden erlag. Sohn Philipp unterbrach deshalb<br />

zwischenzeitlich sein Studium, um in der<br />

Zeit des Umbruchs mitzuhelfen. Das Büro<br />

verstärkt seitdem Nichte Mariella Kirschstein.<br />

Sohn Felix hat in diesem Jahr sein Weinbaustudium<br />

in Geisenheim abgeschlossen <strong>und</strong> ist nun<br />

dabei, im elterlichen Weingut eigene Weine zu<br />

kreieren.<br />

Gut zurechtgekommen ist Frank Heyden mit dem Jahrgang 2016.<br />

Durchgehend lieferte er Weine mit klarer Aromatik <strong>und</strong> schönem<br />

Spiel. Besonders Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Sauvignon Blanc erfreuten<br />

mit saftiger, knackiger Frucht. Aber auch der St. Laurent zeigt<br />

Eleganz <strong>und</strong> schöne Sortentypizität. Wenn das so weitergeht, steht<br />

demnächst eine Aufwertung im <strong>Weinführer</strong> an.<br />

Erst 1999 wurde der Betrieb vom Vater Dr. jur. Karl Heyden<br />

gegründet. Frank Heyden, Geisenheim-Absolvent mit Auslandserfahrung<br />

aus Italien, Frankreich, Australien <strong>und</strong> Neuseeland, führt<br />

es heute mit Unterstützung seiner Frau Samira. Seine Weinberge<br />

bewirtschaftet er ökologisch, also ohne mineralische Dünger <strong>und</strong><br />

mit natürlicher Begrünung. Geprägt sind die Weinberge von gelben<br />

Kalkmergelböden, eine gute Gr<strong>und</strong>lage für mineralische <strong>und</strong> saftige<br />

Weine.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Silvaner Alte Reben: duftig, saftig, Aprikose<br />

2016 Sauvignon Blanc: knackig, exotisch, grüne Paprika<br />

Inhaber/Kellermeister: Frank Heyden | Rebfläche: 12 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf:<br />

Nach Vereinbarung<br />

<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Binger Riesling Felix: klare gelbe Frucht, kernig, rassig<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er Felix: Kirschfrucht, schlank, gut gemacht<br />

Inhaber/ Kellermeister: Frank Hemmes | Rebfläche: 18,5 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder | Verkauf: Mo, Mi, Do, Fr 10-12 <strong>und</strong> 14-18<br />

Uhr, Di 10-12 Uhr, Sa 10-16 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Vinothek<br />

<strong>und</strong> Weinschule


132<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT<br />

HIRSCHHOF )<br />

Seegasse 29 | 67593 Westhofen<br />

Tel. 06244 349 | Fax 571 112<br />

info@weingut-hirschhof.de |<br />

www.weingut-hirschhof.de<br />

Tobias Zimmer hat 2015 die Verantwortung<br />

für das elterliche Weingut übernommen. Vater<br />

Walter <strong>und</strong> Mutter Annette arbeiten aber immer<br />

noch tatkräftig mit. Das Weingut ist ein Öko-<br />

Pionier: Bereits seit 1990 ist es Mitglied im<br />

Verband Ecovin. In letzter Zeit werden hier zudem<br />

auch die weißen Burg<strong>und</strong>ersorten wieder<br />

verstärkt im Holzfass ausgebaut. Ihre Weine<br />

beschreiben die Zimmers als »unkompliziert<br />

<strong>und</strong> ehrlich«, was eine arge Untertreibung ist.<br />

Denn die Weine, die wir probieren durften (es<br />

hätten übrigens gerne auch ein paar mehr sein<br />

dürfen) bereiten zwar alle miteinander Trinkfreude,<br />

sind aber trotzdem komplex <strong>und</strong> anspruchsvoll.<br />

Vor allem die rote Cuvée »Platzhirsch«,<br />

die sich, wie wir finden, durchaus mit<br />

guten Bordeaux-Cuvées messen kann.<br />

Der Name des Weingutes ist auf einen Ahnen<br />

der Zimmers namens Michael zurückzuführen,<br />

der – laut der Familienlegende – anno 1466<br />

seinen Landesherren vor einem angreifenden<br />

Hirsch rettete. Zum Dank erhielt er dafür Ländereien,<br />

den Namen »Hirsch« <strong>und</strong> den Hirsch<br />

als Wappentier.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er »S«: stoffig, klar,<br />

reife weiße Frucht<br />

2015 Platzhirsch Rote Cuvée: kraftvoll, komplex,<br />

toller Spannungsbogen<br />

Inhaber/Kellermeister: Tobias Zimmer | Rebfläche: 30 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Silvaner, Sauvignon blanc, Gewürztraminer,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon, St. Laurent, Dornfelder,<br />

Portugieser | Mitglied: Ecovin | Verkauf: Mo-Fr 8-12 <strong>und</strong> 13-18 Uhr,<br />

Sa nach Vereinbarung<br />

WEINGUT<br />

HOCH-KRAFT &<br />

Schillerstraße 10 55270 Engelstadt<br />

Tel. 06130 1717 | Fax: 945059<br />

info@hoch-kraft.de | www.hoch-kraft.de<br />

Robert Hoch-Kraft ist in seinem Weingut für die Bewirtschaftung<br />

der Weinberge zuständig, seine Tochter Christine Gutzler baut<br />

die Weine aus, <strong>und</strong> zwar im Keller des Weingutes ihres Mannes,<br />

dem VDP-Winzer Michael Gutzler. »Der Austausch zwischen den<br />

Generationen ist uns sehr wichtig«, betont sie. Die Weißweine<br />

kommen bei ihr alle ins Edelstahl – so auch der dieses Jahr neu<br />

eingeführte Ortswein Engelstadter Silvaner. Die Rotweine kommen<br />

ins große Holzfass oder ins Barrique. Ein wichtiger Bestandteil<br />

des Betriebes ist die beliebte Gutsschänke des Weingutes, die ihre<br />

Mutter Kornelia Hoch-Kraft engagiert führt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Engelstadter Silvaner: r<strong>und</strong>, klar, Pfirsich-Zitrus<br />

Inhaber: Robert Hoch-Kraft | Kellermeisterin: Christine Gutzler | Rebfläche: 11 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er<br />

Schwarzriesling | Verkauf: nach Vereinbarung | Gutsschänke Fr/Sa Feb-Jun u.<br />

Aug- Mitte Dez, ab 17 Uhr, So <strong>und</strong> Feiertag ab 11.30 Uhr<br />

WEINGUT<br />

HOFMANN +<br />

Vor dem Klopp 4 | 55437 Appenheim<br />

Tel. 06725 300 063 | Fax 300 477<br />

info@schiefer-trifft-muschelkalk.de<br />

www.schiefer-trifft-muschelkalk.de<br />

Wenn man uns fragen würde, wo es in Rheinhessen Sauvignon<br />

blanc in echter Premium-Ausführung gibt, so lautete unsere erste<br />

Antwort: in Appenheim. Sicher, die erste Geige spielen bei Jürgen<br />

Hofmann <strong>und</strong> seiner Frau Carolin – <strong>und</strong> übrigens auch in ihrem<br />

Weingut Willems-Willems an der Saar – die Rieslinge mit salziger<br />

Mineralik, von Terroirs von Schiefer bis Muschelkalk. Aber dennoch<br />

ist besonders auffällig, dass es außer den Hofmanns nur sehr wenige<br />

Winzer in Rheinhessen gibt, die Weine von der internationalen<br />

Aromasorte in dieser Klasse herstellen. Kein W<strong>und</strong>er, schließlich<br />

haben sie auch schon 20 Jahre Erfahrung mit der in Deutschland<br />

relativ neuen Sorte.<br />

Ab 1998 krempelte Jürgen Hofmann – nach dem Weinbau-<br />

Studium in Geisenheim <strong>und</strong> Praxisaufenthalten in Kalifornien,<br />

Südafrika <strong>und</strong> Australien – mit seinen Eltern den Betrieb gründlich<br />

um. Alle Weine werden heute spontan vergoren, im Weinberg<br />

verzichtet man auf Herbizide. Als Top-Lage für weiße Burg<strong>und</strong>ersorten<br />

etablierte man den Steinberg. Der jüngste Neuzugang im<br />

Sortiment ist der Lagen-Riesling Goldberg als dritter im B<strong>und</strong>e<br />

neben H<strong>und</strong>ertgulden <strong>und</strong> Ölberg.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Appenheimer Riesling vom Muschelkalk: mineralisch, saftig, knackig<br />

2016 Riesling Goldberg: herzhaft, kraft- <strong>und</strong> druckvoll<br />

2016 Sauvignon Blanc Laurenzikapelle: Maracuja trifft Paprika,<br />

lebhaft <strong>und</strong> doch dezent<br />

Inhaber: Jürgen <strong>und</strong> Carolin Hofmann | Kellermeister: Jürgen Hofmann | Rebfläche: 20,8 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Sauvignon blanc, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Silvaner | Mitglied: Simply Wine, H<strong>und</strong>ertgulden-Winzer, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />

Verkauf: Mo-Fr nach Vereinbarung, Sa 9-12 <strong>und</strong> 14-18 Uhr


Aufstieg<br />

Ø<br />

HOTHUM – WEIN- UND<br />

SEKTGUT AM ROTHES (<br />

Germaniastraße 46 | 55459 Aspisheim<br />

Tel. 06727 8696 | Fax 06727 8411<br />

info@hothum.com | www.hothum.com<br />

Einst gehörten Ackerbau <strong>und</strong> Viehzucht zum<br />

Betrieb, den Ur-Urgroßvater Christoph Hothum<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert gründete. Senior Karlfried<br />

Hothum (65) konzentrierte sich dann auf Wein<br />

<strong>und</strong> wagte 1989 <strong>und</strong> damit sehr früh die Umstellung<br />

auf Öko-Weinbau. Die Söhne Andreas (44)<br />

<strong>und</strong> Christoph (41), Vertreter der fünften Generation,<br />

konnten sich ebenfalls für diese Wirtschaftsweise<br />

begeistern. »Wir sind der Meinung,<br />

dass Wein nicht gemacht wird, sondern wächst.<br />

Darum liegt unser Hauptaugenmerk auf dem<br />

Anbau von ges<strong>und</strong>en, vollreifen <strong>und</strong> aromatischen<br />

Trauben», erklärt Christoph Hothum. Der<br />

Schwerpunkt liegt auf traditionellen rheinhessischen<br />

Sorten wie Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Portugieser.<br />

Alle Rotweine werden im Stückfass gereift.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Binger Riesling vom Quarzit:<br />

spritziger Duft, klare Aromatik, druckvoll<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er: ausbalanciert, kraftvoll, Kernobst<br />

Inhaber: Karlfried, Andreas <strong>und</strong> Christoph Hothum | Kellermeister:<br />

Andreas <strong>und</strong> Christoph Hothum | Rebfläche: 18 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Sauvignon blanc, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Dornfelder, Frühburg<strong>und</strong>er, Portugieser, St. Laurent<br />

Mitglied: Ecovin, Naturland | Verkauf: nach Vereinbarung


134<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

2. PLATZ GRAUBURGUNDER<br />

WEINGUT FRITZ<br />

EKKEHARD HUFF )<br />

Hauptstr. 90<br />

55283 Nierstein-Schwabsburg<br />

Tel. 06133 58003 | Fax 58617<br />

info@weingut-huff.de<br />

www.weingut-huff.de<br />

Kellermeisterin Christine Huff (32) geht nach<br />

vorne. Ihre Ortsweine kommen mal filigran <strong>und</strong><br />

mal straff daher, aber immer trinkfreudig. Die<br />

Lagenweine zeigen Struktur <strong>und</strong> Charakter –<br />

aus Steillagen vom Roten Hang holt sie schöne<br />

Terroirweine heraus. In der Basis fällt vor allem<br />

der fruchtige Riesling »Good Vibrations« für<br />

den unkomplizierten Genuss auf.<br />

Seit 1700 betreibt die Familie Weinbau in<br />

Nierstein-Schwabsburg. Vater Fritz Ekkehard<br />

Huff konzentriert sich auf die Arbeit im Weinberg,<br />

seit seine Tochter bei Top-Winzer Hans-<br />

Peter Keller in Flörsheim-Dalsheim gelernt <strong>und</strong><br />

2010 das Önologiestudium in Geisenheim abgeschlossen<br />

hat. Wein-Expertise aus Neuseeland<br />

steuert überdies Christines Ehemann Jeremy<br />

Bird-Huff (29) bei – er zeichnet verantwortlich<br />

für die »Bird«-Linie. Mutter Doris betreut die<br />

K<strong>und</strong>en. Echt goldig: Im Fragebogen dieses<br />

<strong>Weinführer</strong>s führt das Weingut unter »Zuständigkeiten<br />

im Betrieb« neben den eben genannten<br />

auch »Entertainment: Töchter Philippa<br />

(2,5 Jahre) <strong>und</strong> Olivia (6 Monate), Hündin Diva<br />

(11)« <strong>und</strong> »Kuchen: Oma Margret (89)« auf.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Niersteiner Grauburg<strong>und</strong>er:<br />

gute Balance, trinkfreudig, Apfelbonbon<br />

2016 Riesling Rabenturm: blütenduftig, knackig,<br />

wohlstrukturiert<br />

Inhaber: Fritz Ekkehard Huff | Kellermeisterin: Christine Huff<br />

Rebfläche: 6 ha | Rebsorten: Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

WEINGUT<br />

GEORG GUSTAV<br />

HUFF +<br />

Woogstr. 1<br />

55283 Nierstein-Schwabsburg<br />

Tel. 06133 50514 | Fax 61395<br />

info@weingut-huff.com<br />

www.weingut-huff.com<br />

Einen festen Platz im oberen Drittel des <strong>Weinführer</strong>s hat dieser<br />

Betrieb. Die Familie betreibt schon über 300 Jahre Weinbau. Dieter<br />

Huff (63), der den Betrieb 1989 übernahm <strong>und</strong> ihn weiterent -<br />

wickelte, ist für die Weinberge zuständig. Seine Söhne Stefan (34)<br />

<strong>und</strong> Daniel (39) haben sich zu einer klaren Arbeitsteilung entschlossen.<br />

Der Ältere ist für Weißwein zuständig, der Jüngere hat<br />

nach der Ausbildung an der Ahr <strong>und</strong> Praktika in Österreich <strong>und</strong><br />

Australien sowie seiner Technikerausbildung in Weinsberg die<br />

Verantwortung für Rotweine übernommen.<br />

Die Lagenweine werden spontan in Stückfässern oder Tonneaux<br />

vergärt. Die Rotweine gären bis zu drei Wochen auf der Maische in<br />

offenen Bütten <strong>und</strong> reifen bis zu zwei Jahre im Fass. Abgefüllt wird<br />

unfiltriert. Als Anhänger der Einteilung der Weine in Gutswein,<br />

Ortswein <strong>und</strong> Lagenwein hat sich der Betrieb als Gründungsmitglied<br />

der neuen Winzervereinigung Maxime Herkunft Rheinhessen<br />

hervorgetan.<br />

3. PLATZ SPÄTBURGUNDER<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Rehbacher Steig Sommerseite: balanciert, mineralisch, gute Frucht<br />

2016 Riesling Niersteiner Hipping Alte Reben: Blüten, mineralisch, verspielt<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er: beerig, schokoladig, feine Tannine<br />

Inhaber: Dieter Huff | Kellermeister: Daniel <strong>und</strong> Stefan Huff | Rebfläche: 17 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder | Mitglied:<br />

Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Sa 9-17 Uhr, So vormittags<br />

<strong>und</strong> nach Vereinbarung


WEINGUT<br />

IMMERHEISER (<br />

2. PLATZ EDELSÜSS<br />

Schulstraße 6-10 | 55270 Schwabenheim<br />

Tel. 06130 941 800 | Fax 06130 941 8080<br />

info@immerheiser-wein.de | www.immerheiser-wein.de<br />

Wein <strong>und</strong> Kulinarik gehen hier Hand in Hand: Während Barbara<br />

<strong>und</strong> Georg L. Immerheiser zwei Landgasthöfe (siehe <strong>Restaurant</strong>-<br />

Teil) <strong>und</strong> ein Gästehaus führen, ist Sohn Dennis (36) für den Wein<br />

zuständig. Er lernte im Staatsweingut in Oppenheim <strong>und</strong> legte dort<br />

auch seine Prüfung zum Winzermeister ab. Internationale Erfahrung<br />

sammelte er in Neuseeland.<br />

Die Weißweinsorten des Betriebes wachsen auf Schwabenheimer,<br />

die roten Sorten auf nahen Ingelheimer Fluren. Im Weinberg<br />

wird überwiegend selektive Handlese praktiziert. Dazu wird naturnah<br />

<strong>und</strong> mit reduzierten Erträgen gearbeitet. Derzeit neu in der<br />

Mache ist hier ein Rotwein Réserve mit längerer Reifezeit, der<br />

nach Wunsch von Dennis Immerheiser im Stile einer Gran Reserva<br />

gelingen soll. Das ist ambitioniert, ihm aber durchaus zuzutrauen.<br />

WEINGUT<br />

GEORG JUNG &<br />

Alzeyer Str. 4 | 55278 Undenheim<br />

Tel. 06737 246 | Fax 9952<br />

info@wein-macht-jung.de<br />

www.wein-macht-jung.de<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Klostergarten »S«: pfirsichduftig, feinschmelzig, elegant<br />

2016 Rosé »Sommertraum« feinherb: Erdbeer-Himbeer, locker, spritzig<br />

Inhaber: Familie Immerheiser | Kellermeister: Dennis Immerheiser | Rebfläche: 10 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Kerner, Sauvignon<br />

blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder | Verkauf: Mi-So ab 18 Uhr, So auch 12-14 Uhr<br />

»Landgasthof Engel« mit Weinladen tägl. 12-14 <strong>und</strong> 17-23 Uhr; Gästehaus »Casa Rustica«<br />

»Wein macht Jung« ist der Slogan dieses<br />

Weingutes, <strong>und</strong> eine weitere Verjüngung hat im<br />

Juli 2017 eingesetzt, als Georg <strong>und</strong> Helga Jungs<br />

Sohn Johannes in den Betrieb eingestiegen ist –<br />

er hat gerade seine Ausbildung zum Weinbautechniker<br />

abgeschlossen. Auch die Weine des<br />

Weingutes wirken jugendlich: Sie sind schnörkellos<br />

<strong>und</strong> versprechen überwiegend unkomplizierten<br />

Genuss zu einem fairen Preis. Den Weinausbau<br />

entwickeln die Jungs weiter: Es wird<br />

mehr mit Spontangärung <strong>und</strong> Ausbau in Barriques<br />

gearbeitet. Außerdem wollen sie ihr Angebot<br />

vor Ort erweitern. Dafür haben sie eine alte<br />

Hofreite gegenüber dem Weingut gekauft. Die<br />

wird nun umgebaut, um darin eine Vinothek <strong>und</strong><br />

ein Flaschenlager anzusiedeln.<br />

Weingut erleben Wein erleben.<br />

Unsere Philosophie ist Qualität.<br />

Unsere Qualität ist Ihr Genuss!<br />

Weingut Posthof Doll & Göth<br />

Kreuznacher Str. 2<br />

55271 Stadecken-Elsheim<br />

Tel. 06136 – 3000 · Fax 6001<br />

www.doll-goeth.de<br />

weingut.posthof@doll-goeth.de<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc: dezente gelbe Exotenfrucht,<br />

knackig, trinkfreudig<br />

2013 Pinot Noir: kirschig, würzig, erdig<br />

Inhaber: Walter <strong>und</strong> Georg Jung | Kellermeister: Georg Jung |<br />

Rebfläche: 17 ha | Rebsorten: Silvaner, Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Müller-Thurgau, Huxelrebe, Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Cabernet Dorsa | Verkauf: nach Vereinbarung |<br />

Gästezimmer <strong>und</strong> Ferienwohnung


136<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

JUNG & KNOBLOCH &<br />

Langgasse 46 | 55234 Albig<br />

Tel. 06731 6661 | Fax 45923<br />

info@weingut-jung-knobloch.de<br />

www.weingut-jung-knobloch.de<br />

Tobias Jung <strong>und</strong> Melanie Jung, geb. Knobloch,<br />

legten 2006 die elterlichen Weingüter<br />

zusammen. So entstand ein Betrieb mit stattlichen<br />

60 ha Rebfläche <strong>und</strong> überdies 130 ha<br />

Ackerbau. Nachdem der Jahrgang 2015 gut<br />

gelungen war, finden wir in diesem Jahr leider<br />

ein paar Schwächen in der Kollektion. Positiv<br />

hervorzuheben ist allerdings der »Klimawein«,<br />

der ein gemeinsames Projekt mit der Kreisverwaltung<br />

Alzey ist. Dieser ist nicht nur schön zu<br />

trinken, sondern auch noch für einen guten<br />

Zweck: Von jeder verkauften Flasche fließt ein<br />

Euro in die Stiftung »Wald zum Leben«, die mit<br />

dem Geld eine Streuobstweise aufforstet. Auch<br />

ansonsten arbeitet der Betrieb naturnah, <strong>und</strong><br />

das Winzerhaus ist energie-positiv, d. h. es erzeugt<br />

aus regenerativen Energien mehr Strom,<br />

als es verbraucht. Für ein Energiespar-Projekt,<br />

bei dem die Kellerbeleuchtung auf sparsame<br />

LED-Leuchten umgestellt wurde, gab es den<br />

Wirtschaftspreis regio-effekt 2017.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 St. Laurent »Klimawein«:<br />

beerig, angenehm, strukturiert<br />

Inhaber: Tobias <strong>und</strong> Melanie Jung | Kellermeister: Tobias Jung,<br />

Jan Blätz | Rebfläche: 60 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Silvaner, Scheurebe, Grauburg<strong>und</strong>er, Huxelrebe,<br />

Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Portugieser, Regent<br />

Verkauf: Mo-Fr 8.30-11.30 Uhr, Mo/Mi/Fr 14.30-17.30 Uhr, Sa 9-12 Uhr<br />

<strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

JUWEL WEINE –<br />

JULIANE ELLER (<br />

Außerhalb 9 | 67577 Alsheim | Tel. 06249 4666<br />

info@juwel-weine.de | www.juwel-weine.de<br />

Illustre Fre<strong>und</strong>e hat die Jungwinzerin Juliane Eller (27) da am<br />

Start: Mit dem Moderator Joko Winterscheidt <strong>und</strong> dem Schauspieler<br />

Matthias Schweighöfer hat sie gerade einen Projektwein herausgegbracht:<br />

den Grauburg<strong>und</strong>er »III Fre<strong>und</strong>e«. Beworben wird<br />

dieser als »puristischer Easy-Drinking-Wein mit hohem Qualitätsanspruch.«<br />

Aber auch daheim in Alsheim netzwerkt sie kräftig,<br />

<strong>und</strong> zwar mit befre<strong>und</strong>eten Alsheimer Jungwinzern in der Gruppe<br />

»Weinblick5«. Diese hat ebenfalls einen Projektwein herausgebracht,<br />

<strong>und</strong> zwar die Chardonnay-Weißburg<strong>und</strong>er-Cuvée »High<br />

Five« – geeignet sowohl als feiner Essensbegleiter wie auch als<br />

Partyfre<strong>und</strong>.<br />

Juliane Eller gründete die Marke »Juwel Weine« nach Abschluss<br />

ihres Weinbaustudiums in Geisenheim. Mit ihr krempelte sie das<br />

Weingut ihrer Familie, das vorher Fasswein herstellte, komplett auf<br />

Flaschenwein um. Für sie kommt nur Handlese im Weinberg <strong>und</strong><br />

Spontanvergärung im Keller in Frage. Charakteristisch für ihre<br />

Weine sind Duftigkeit <strong>und</strong> ein filigranes Aromenspiel.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Silvaner: filigran, duftig, aprikosig<br />

2015 Riesling Frühmesse: elegant, druckvoll, Reifepotenzial<br />

Inhaber: Juliane <strong>und</strong> Thomas Eller | Kellermeisterin: Juliane Eller | Rebfläche: 20 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf:<br />

Mo-Fr 8-12 u. 13-18 Uhr, Sa 9-12 u. 13-17 Uhr nach Vereinbarung | Mitglied: Generation Riesling,<br />

Weinblick5, Maxime Herkunft Rheinhessen


KAPELLENHOF<br />

OEKONOMIERAT<br />

SCHÄTZEL ERBEN )<br />

Kapellenstr. 18 | 55278 Selzen<br />

Tel. 06737 204 | Fax 8670<br />

kapellenhof@t-online.de<br />

www.kapellenhof-selzen.de<br />

WEINGUT KAMPF )<br />

Langgasse 75 | 55237 Flonheim<br />

Tel. 06734 1626 | Fax 7117<br />

info@weingut-kampf.de |www.weingut-kampf.de<br />

Als »Handwerker <strong>und</strong> Traditionalisten« bezeichnet Patrick<br />

Kampf sich selbst, obwohl er eigentlich eher zur Riege der jungen<br />

Shootingstars Rheinhessens gezählt wird. Der 30-Jährige arbeitet<br />

zwar mit seinem Vater Hanspeter Seite an Seite (»die berühmte<br />

Vater-Sohn-Trennung von Außenbetrieb <strong>und</strong> Keller wäre bei uns<br />

nicht denkbar«), dennoch hat er dem Betrieb so einiges an Neuerungen<br />

zu Gute kommen lassen. Und die Entwicklung geht noch<br />

weiter: Während der Vater überwiegend Fasswein von einem breit<br />

gefächerten Rebsorten-Portfolio erzeugt, will Patrick Kampf nur<br />

Flaschenwein machen, <strong>und</strong> zwar mit einem handverlesenen Rebsorten-Spiegel:<br />

Riesling, Burg<strong>und</strong>ersorten, Silvaner, Scheurebe –<br />

das war’s. Und mit einem derart gestrafften Sortiment liegt er ja<br />

auch voll im Trend.<br />

Ausgebaut wird bei ihm fast nur im Edelstahl – das ist bei ihm<br />

anders als bei vielen seiner Jungwinzer-Kollegen, die immer mehr<br />

auch gerne Weiße ins Holz legen. Dafür sind seine Weine eben frischer,<br />

knackiger <strong>und</strong> schlanker. Und dabei trotzdem – auch dank<br />

Spontanvergärung – echte Charakterköpfe. Ihnen sollte man vor<br />

dem Genuss immer etwas Luft geben, damit sie ihren kantigen<br />

Charme voll entfalten können.<br />

Thomas Schätzel führt den Betrieb schon<br />

seit über 30 Jahren. In den vergangenen Jahren<br />

bekam das Weingut einen neuen Drive. Seitdem<br />

rücken neben der Hauptsorte Riesling unter<br />

anderem die Burg<strong>und</strong>ersorten mehr im<br />

Vordergr<strong>und</strong>, insbesondere die im Holzfass<br />

gereiften wie der Grauburg<strong>und</strong>er Beyond. Bemerkenswert<br />

ist auch sein Orange Wine, ebenfalls<br />

ein holzgereifter Grauburg<strong>und</strong>er. Außerdem<br />

arbeitet Thomas Schätzel jetzt mehr mit<br />

Spontanvergärung mit individuellen Maischestandzeiten.<br />

Zu seiner Vorgehensweise im Keller<br />

sagt der Winzer: »Wir beobachten die Weinentwicklung<br />

intensiv, greifen aber nur ein, wenn<br />

sich unerwünschte Entwicklungen andeuten.«<br />

Die Lohnkelterung hat der Betrieb inzwischen<br />

aufgegeben <strong>und</strong> konzentriert sich nur noch auf<br />

eigene Weine. Gute Entscheidung.<br />

Der Gutshof, eine Jugendstilvilla von 1901 mit<br />

englischem Garten <strong>und</strong> Hofanlage aus dem 14.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert, ist eine Reise wert: Er wurde mit<br />

dem Wine Tourism Award 2015 der Great Wine<br />

Capitals ausgezeichnet. Dazu beherbergt das<br />

Weingut das Sternerestaurant Kaupers. Eine<br />

weitere Besonderheit ist außerdem die Schatzkammer<br />

mit Weinen zurück bis Jahrgang 1934<br />

(Verkauf auf Anfrage).<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Grüner Silvaner: blütenduftig,<br />

knackig, Aprikose-Banane<br />

2016 Riesling Ökonomierat E Hahnheimer<br />

Knopf: komplex, elegant, finessenreich<br />

Inhaber/Kellermeister: Thomas Schätzel | Rebfläche: 18 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Mitglied:<br />

Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

»Kaupers <strong>Restaurant</strong>«<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling La Roche: mineralischer Duft, Grapefruit+Aprikose, gut gebaut<br />

2016 Weißburg<strong>und</strong>er & Chardonnay: blütenduftig, guter Fluss, strukturiert<br />

Inhaber/Kellermeister: Hanspeter <strong>und</strong> Patrick Kampf | Rebfläche: 13 ha | Sorten: Riesling,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Scheurebe | Mitglied: EU-Öko, Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung


138<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

KELLER /<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

Bahnhofstraße 1<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

Tel. 06243 456 | Fax 06243 6686<br />

info@keller-wein.de<br />

www.keller-wein.de<br />

Weine von Klaus-Peter Keller (43) hat man –<br />

oder man hat sie nicht. Die Weine von seinen<br />

überschaubaren 15 ha sind auch in diesem Jahr<br />

wieder schnell vergriffen. Glücklich kann sich<br />

schätzen, wer eine »Kellerkiste« zugeteilt bekommt:<br />

In dieser edlen Holzkiste liegen die besten<br />

Weine des Weingutes, 12 Flaschen der Großen<br />

Gewächse, darunter der berühmte wie<br />

begehrte G-Max. Alle gewachsen auf Kalksteinfels-<br />

<strong>und</strong> Tonschieferböden. Doch bei Keller<br />

muss man nicht zwingend in der Ersten Liga der<br />

GGs trinken. Seine Weine im Einstiegssegment<br />

fallen bereits durch Druck, Tiefe <strong>und</strong> Eleganz<br />

auf, die man bei anderen Weingütern im gesamten<br />

Sortiment nicht findet.<br />

Denn Keller ist ein Qualitätsfanatiker. Viele<br />

seiner Leitlinien – <strong>und</strong> stilistischen Einflüsse –<br />

hat er aus seiner Lehrzeit im Burg<strong>und</strong> mitgebracht.<br />

Etwa diese: Sich aufs Wesentliche zu<br />

beschränken <strong>und</strong> alte Reben wertzuschätzen.<br />

Denn besonders seine alten Reben, dicht gepflanzt<br />

mit niedriger Laubwand haben Keller in<br />

der schwierigen ersten Hälfte des Jahrgangs<br />

2016 zur Seite gestanden. So bereitete das<br />

kühle Klima, Spätfröste <strong>und</strong> viel Regen dem<br />

Winzer zwar einen »Höllenritt der Gefühle.«<br />

Aber: »Ein guter Gr<strong>und</strong>stock an alten, tief<br />

verwurzelten Reben, die schon viel erlebt <strong>und</strong><br />

mitgemacht haben, war in 2016 von großem<br />

Vorteil, denn alte Reben lassen sich auch in<br />

einem verrückten Jahr so leicht nicht aus der<br />

Ruhe bringen«, sagt Keller. Und so ist auch der<br />

2016er Jahrgang, der ja in der zweiten Jahreshälfte<br />

noch von der Sonne verwöhnt wurde,<br />

wieder ein Volltreffer im Hause Keller.<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT KELLER +<br />

Landgrafenstraße 74-76<br />

67549 Worms-Pfiffligheim<br />

Tel. 06241 75562 | Fax 74836<br />

info@weingutkeller.de<br />

www.weingutkeller.de<br />

Auch wenn bei Markus Keller mengenmäßig der Riesling die<br />

Hauptrolle spielt – <strong>und</strong> nur dass wir uns richtig verstehen: auch der<br />

ist ausgezeichnet – so fällt er doch vor allem durch sein Faible für<br />

internationale Rebsorten auf. Und zwar für solche, die man bei anderen<br />

eher nicht findet. Der Star ist eindeutig der Lagrein, eine<br />

Hommage an seine Frau Judith, die aus Südtirol stammt. Kaum zu<br />

glauben, dass der hier so gut wird. Auch der griffige <strong>und</strong> dabei<br />

reintönige Syrah ist ein Alleinstellungsmerkmal, ebenso wie der<br />

Zinfandel, dessen ausgefeiltes Aromenspiel an Thymian <strong>und</strong> Kornelkirsche<br />

erinnert.<br />

Die Spätburg<strong>und</strong>er stehen ihnen in puncto Aromenerlebnis <strong>und</strong><br />

Kraft aber in nichts nach. Aber: Um die roten Keller-Weine richtig<br />

erleben zu können, sollte man ihnen vorher immer etwas Luft geben.<br />

Wer bei weißen Burg<strong>und</strong>er-Sorten einen opulenten Schmelz<br />

mag, der wird hier auch glücklich, denn diese legt Markus Keller<br />

zum Reifen ins Stockinger-Fass <strong>und</strong> vergärt sie dort spontan. Und<br />

der Sauvignon blanc überzeugt mit richtig wilden Exotikaromen<br />

<strong>und</strong> Biss.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er Nonnenwingert: buttriger Schmelz trifft Knack – raffiniert<br />

2016 Pfeddersheimer Sauvignon Blanc: Mango, Ananas, saftig, straffende Säure<br />

2015 Lagrein St. Georgenberg: straff, mineralisch, kräuterig<br />

Inhaber/Kellermeister: Markus Keller | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Grau- <strong>und</strong><br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Silvaner, Grüner Veltliner, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Lagrein, Syrah, Zinfandel | Mitglied: Vinovation Worms | Verkauf: Mo/Di/Do/Fr 9-18 Uhr,<br />

Mi 9-13 Uhr, Sa 9-14 Uhr<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Scheurebe: Intensität <strong>und</strong> Druck, Stachelbeere,<br />

Johannisbeere, Feuerstein<br />

2016 Silvaner Feuervogel: komplex, Apfel, Johannisbeere,<br />

leicht rauchig+cremig<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er Morstein Grosses Gewächs:<br />

burg<strong>und</strong>ische Finesse, Pflaume, feine Tannine<br />

Inhaber: Klaus Peter Keller | Kellermeister: Klaus <strong>und</strong> Klaus Peter<br />

Keller | Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling, Burg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />

Rieslaner, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: VDP, message in a<br />

bottle | Verkauf: Mo-Fr 9-12 <strong>und</strong> 13-17 Uhr, Sa 10-15 Uhr<br />

Sekthaus Raumland GmbH<br />

Alzeyer Str. 134<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

Tel. 06243 / 90 80 70<br />

www.raumland.de


WEINGUT KETH )<br />

Wormser Str. 33 | 67591 Offstein<br />

Tel. 06243 7522 | Fax 7751<br />

kontakt@weingut-keth.de | www.weingut-keth.de<br />

Matthias Keth hat vor einigen Jahren den Betrieb von Vater<br />

Georg Jakob Keth übergenommen. Als Mitglied der Vereinigung<br />

»message in a bottle« gehört er zur ambitionierten jungen<br />

Garde der rheinhessischen Winzer. Inzwischen hat sich die<br />

Rebfläche auch deutlich vergrößert. Für die Rotweine ließ der<br />

Vater noch einen Kreuzgewölbekeller bauen, in dem<br />

nun zahlreiche Barriques <strong>und</strong> Holzfässer lagern.<br />

Die Weine der Keths, die roten wie die weißen, kann<br />

man als stattlich bezeichnen, das Sortiment ist vom<br />

Basis- bis zum Lagenwein stimmig. Seit 2011 werden die<br />

Weine im Übrigen zertifiziert ökologisch hergestellt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Morstein: saftig, Aprikose, straffe Säure<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er Morstein: kraftvoll, balanciert, elegant<br />

Inhaber/Kellermeister: Matthias Keth | Rebfläche: 60 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot,<br />

St. Laurent, Frühburg<strong>und</strong>er, Portugieser | Mitglied: message in a bottle<br />

Verkauf: Mo-Fr 8-12 <strong>und</strong> 13-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr | Gästezimmer, Vinothek<br />

WEINGUT KIEFER &<br />

Rebgartenstraße 41<br />

67551 Worms-Wiesoppenheim<br />

Tel. 06241 35861 | Fax 384742<br />

kontakt@kiefer-wein.de<br />

www.kiefer-wein.de<br />

Dem ehemaligen Exportschlager Liebfrauenmlich soll nach<br />

dem Willen des Landwirtschaftsministeriums zu einem neuen<br />

Ansehen verholfen werden – auch auf dem Inlandsmarkt. Auch<br />

Jonas Kiefer hat nun eine davon im Sortiment, ausgestattet mit<br />

schickem Retro-Etikett <strong>und</strong> unkompliziertem, feinfruchtigem Inhalt.<br />

Auch wenn sich über diese Weinart sicher trefflich streiten<br />

lässt – wir glauben: Die neuen Liebfrauenweine haben jedenfalls<br />

das Zeug dazu, Kult zu werden. In der jüngeren Vergangenheit<br />

fiel das Weingut außerdem mit seiner Streetart-Edition auf, die<br />

auf jüngere K<strong>und</strong>en zugeschnitten ist, z. B. die knackige Scheurebe<br />

»Scheu«. Experimentierfreudig: Vor Kurzem pflanzten die<br />

Kiefers einige Rebstöcke der historischen Sorten Roter Veltliner<br />

<strong>und</strong> Grünfränkisch an.<br />

Die naturnahe Arbeit in den Weinbergen machen Vater Jakob<br />

<strong>und</strong> Sohn Jonas Kiefer gemeinsam, der Keller ist das Reich des<br />

Juniors. Er praktiziert bei Weiß die temperaturkontrollierte,<br />

kühle Vergärung <strong>und</strong> setzt bei Rot auf die klassische Maischegärung.<br />

Gefüllt wird alles im Kellergebäude mit Vinothek mitten in<br />

der Lage Am Heiligen Häuschen, das 2014 bezogen wurde.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Merlot Am Heiligen Häuschen: Marzipan, Kirsche, dicht<br />

Inhaber: Jakob <strong>und</strong> Jonas Kiefer | Kellermeister: Jonas Kiefer | Rebfläche: 17 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Silvaner, Chardonnay, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Cabernet Sauvignon, Portugieser, Dornfelder, Merlot | Mitglied: Vinovation<br />

Worms | Verkauf: Vinothek Do 16-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr <strong>und</strong> im Weingut nach Vereinbarung


140<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT KISSINGER )<br />

Außerhalb 13 | 55278 Uelversheim<br />

Tel. 06249 7969 | Fax 7989<br />

info@weingutkissinger.de | www.weingutkissinger.de<br />

Jürgen Kissinger wird von seinem Sohn Moritz (23) unterstützt,<br />

der noch in der Lehre ist – derzeit bei Gutzler, davor bei Wagner-<br />

Stempel – <strong>und</strong> nach Angaben des Vaters schon so einige gute<br />

Ideen einbrachte. Die Premium-Weißweine werden hier spontan<br />

vergärt <strong>und</strong> kommen immer öfter ins Holzfass – eine Ausbauart,<br />

die Jürgen Kissinger offenbar gut liegt. Der Schwerpunkt liegt<br />

zwar auf Riesling, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er, doch auch die steigende<br />

Nachfrage nach trocken ausgebauten Aromasorten bedient<br />

das Weingut in der Linie »Duo« mit Sauvignon Blanc <strong>und</strong> seit diesem<br />

Jahr auch Scheurebe. Ab dem Jahrgang 2017 ist das Weingut<br />

bio-zertifiziert, auf Herbizide hat Jürgen Kissinger schon die letzten<br />

zwei Jahre verzichtet. Im vergangenen Jahr war das Weingut<br />

an dieser Stelle in eine höhere Bewertungsklasse aufgestiegen,<br />

worin wir uns durch den aktuellen Jahrgang einwandfrei bestätigt<br />

sehen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er Dienheimer Kreuz: elegant, ausgewogen, guter Fluss<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er Oppenheimer Herrenberg: würzig, stringent, straff<br />

Inhaber/Kellermeister: Jürgen Kissinger | Rebfläche: 12,5 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot<br />

Verkauf: nach Vereinbarung<br />

WEINGUT KITZER –<br />

MEROWINGER HOF (<br />

3. PLATZ WEISSBURGUNDER<br />

Ernst-Ludwig-Straße 26-28 | 55576 Badenheim<br />

Tel. 06701 2449 | Fax 2490<br />

wg@weingut-kitzer.de | www.weingut-kitzer.de<br />

Eine »bodenständige, sympathische Truppe, die ihr Handwerk<br />

mit Spaß <strong>und</strong> Passion betreibt«, so beschreiben sich die Kitzers<br />

selbst. Winzermeister Hans-Friedrich Kitzer führt im Betrieb die<br />

Regie, der älteste Sohn Tobias (35) ist für den Keller zuständig,<br />

während sich Björn (34) um die Reben kümmert. Der Jüngste,<br />

Julian (27), studierte in Geisenheim, ist jetzt beim Nahe-Top-Gut<br />

Dönnhoff angestellt <strong>und</strong> kann Zuhause einige Ideen einbringen. In<br />

der Goldkapsel-Linie werden Weine mit Holzausbau <strong>und</strong> Spontanvergärung<br />

angeboten, bei den Ortsweinen wird teils Holz <strong>und</strong> überwiegend<br />

Edelstahl, bei den Guts- <strong>und</strong> Literweinen nur Edelstahl<br />

eingesetzt. Den Ehrgeiz, in der Spitze mitzuspielen, habe man<br />

nicht. »Aber im mittleren Drittel wollen wir mitmischen«, so Björn<br />

Kitzer. Eine gute Selbsteinschätzung.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Weißburg<strong>und</strong>er Volxheimer Alte Römerstraße feinherb:<br />

duftig, zart, Pfirsich-Banane<br />

2015 Volxheimer Spätburg<strong>und</strong>er: kirschig, mineralisch, griffige Tannine<br />

Inhaber: Hans-Friedrich Kitzer | Kellermeister: Tobias Kitzer | Rebfläche: 50 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Portugieser, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder<br />

Mitglied: Generation Riesling | Verkauf: Mo–Sa 8-12.30 u. 15.30-18 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

WEINGUT<br />

KLIEBER )<br />

Kreisstraße 33<br />

55234 Hangen-Weisheim<br />

Tel. 06735 421 | Fax 1707<br />

info@weingut-klieber.de<br />

www.weingut-klieber.de<br />

3. PLATZ RIESLING<br />

Unter der Leitung von Martin Klieber hat das<br />

Weingut seine Rebfläche fast verdoppelt. Dazu<br />

kam es zum einen durch Flurbereinigung <strong>und</strong><br />

zum anderen durch den Erwerb neuer Weinberge<br />

in der Toplage G<strong>und</strong>ersheimer Höllenbrand,<br />

wo hauptsächlich Riesling <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er<br />

wachsen. Neben Grau- <strong>und</strong><br />

Weißburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Chardonnay nimmt überdies<br />

auch Sauvignon Blanc eine immer wichtigere<br />

Stellung ein. Für seine Qualitäten hat das<br />

Weingut eine eigene Aufteilung gef<strong>und</strong>en mit<br />

klaren, sortenreinen Gutsweinen, gefolgt von<br />

Silber- <strong>und</strong> Gold-Edition, die mehr Komplexität<br />

<strong>und</strong> Struktur versprechen.<br />

Nach der Technikerschule in Weinsberg hatte<br />

Martin Klieber Auslandserfahrung bei einem<br />

Praktikum in Südafrika gesammelt. Seit 2009<br />

ist er für den Familienbetrieb verantwortlich<br />

<strong>und</strong> wird dabei unterstützt von seiner Frau, seinen<br />

Eltern <strong>und</strong> seinem Schwiegervater. Seit<br />

2016 ist das Weingut Teilhaber an der Rhein -<br />

hessen-Vinothek <strong>und</strong> -Weinlounge in Alzey.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Höllenbrand Gold:<br />

saftig, knackig, Apfel-Birne-Zitrus<br />

2016 Weißburg<strong>und</strong>er Silber: elegant, zart, duftig<br />

Inhaber/Kellermeister: Martin Klieber | Rebfläche: 20 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay,<br />

Sauvignon blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot | Verkauf: Nach<br />

Vereinbarung | Gästezimmer mit Frühstück, Straußwirtschaft<br />

a. d. WE im Nov, Weinstube für Feiern bis 50 Pers.


WEINGUT<br />

KNEWITZ +<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

Rheinblick | 55437 Appenheim<br />

Tel. 06725 2949 | Fax 96003<br />

info@weingut-knewitz.de |<br />

www.weingut-knewitz.de<br />

SIEGER CHARDONNAY<br />

MANZ<br />

Tobias Knewitz (26) versuchte sich schon 2005 an seinem ersten<br />

Riesling – <strong>und</strong> machte schon da Vater Gerold <strong>und</strong> Mutter Barbara<br />

deutlich, dass er mal übernehmen will. Ab 2007 ging er durch die<br />

Winzer-Ausbildung mit guten Stationen (Dautermann/Ingelheim,<br />

Kuhn <strong>und</strong> Meßmer in der Pfalz) <strong>und</strong> schloss ein Weinbau-Studium<br />

in Geisenheim ab. Im Keller arbeitet er gern mit Maischestandzeit,<br />

verzichtet auf Reinzuchthefen <strong>und</strong> setzt auf langes Vollhefelager.<br />

Um seine Philosophie zu beschreiben, zitiert er die französische<br />

Schriftstellerin Colette: »Nur der Wein erlaubt dem Menschen, den<br />

Geschmack der Erde zu verstehen.«<br />

Sein Schwerpunkt liegt auf den Rieslingen <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>ern,<br />

die allesamt mit Kraft <strong>und</strong> Eleganz beeindrucken, schon die Gutsweine<br />

machen viel Freude auf hohem Niveau. Bei Weißburg<strong>und</strong>er<br />

<strong>und</strong> Chardonnay ist oft Holzausbau im Spiel, die Fassnote bleibt<br />

aber stets angenehm dezent. Bei vielen Weinen wird überdies die<br />

Spontangärung erkennbar, was ihnen gut tut. Kurz: Diesen jungen<br />

Mann muss man im Auge behalten.<br />

BESTE KOLLEKTION<br />

RIESLING CHAMPION 2017!<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc: gelbe Tropenfrucht, schlank, knackig<br />

2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er Eselspfad: extravagant, herzhaft, Weißbrotkruste<br />

2016 Riesling H<strong>und</strong>ertgulden: zart, elegant, Pfirsich-Nektarine<br />

Inhaber: Gerold Knewitz | Kellermeister: Tobias Knewitz | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent<br />

Mitglied: Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

WEINGUT KNOBLOCH (<br />

Saurechgässchen 7 | 55234 Ober-Flörsheim<br />

Tel. 06735 344 | Fax 8244<br />

info@bioweingut-knobloch.de<br />

www.bioweingut-knobloch.de<br />

Sie machen Bio-Wein, »weil es nichts Besseres für den Mensch,<br />

die Natur <strong>und</strong> die Trauben gibt«. So die Devise von Ralf <strong>und</strong> Arno<br />

Knobloch. Sie führen seit 2010 den Betrieb, den die Eltern <strong>und</strong> Bio-<br />

Pioniere Ute <strong>und</strong> Klaus Knobloch bereits 1988 auf den ökologischen<br />

Weg brachten. Die Brüder haben die Arbeit aufgeteilt: Ralf,<br />

Diplom-Ingenieur für Weinbau, ist für den Ausbau verantwortlich,<br />

Arno für die Reben. Gerade hat man den Etiketten ein neues Design<br />

angedeihen lassen. Im Weinberg wurde zuletzt mehr in die<br />

Laubarbeit investiert.<br />

Ihre Kollektion liefert solide, sorten- <strong>und</strong> regionaltypische Qualitäten,<br />

überwiegend von Riesling <strong>und</strong> den weißen Burg<strong>und</strong>ersorten.<br />

Ins Auge fällt ein sehr ordentlicher Wein der Rebsorte Auxerrois,<br />

die aufwändig im Anbau <strong>und</strong> deshalb selten geworden ist.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Auxerrois »Edeltopas«: reife Frucht, ausbalanciert, mittelkräftig<br />

2016 Spätburg<strong>und</strong>er »SK«: kirschig, strukturiert, würzig<br />

Inhaber: Arno <strong>und</strong> Ralf Knobloch | Kellermeister: Ralf Knobloch | Rebfläche: 32,6 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Dornfelder | Mitglied: Ecovin | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

WEINGUT MANZ ·WEINOLSHEIM<br />

TEL: 06249-80 30 08<br />

WEINGUT@MANZ-WEINOLSHEIM.DE<br />

WWW:MANZ-WEINOLSHEIM.DE


142<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

KÖSTER-WOLF & (NEU)<br />

Langgasse 62 | 55234 Albig<br />

Tel. 06731 2538 | Fax 46474<br />

mail@koester-wolf-weingut.de<br />

www.koester-wolf-weingut.de<br />

Schon lange bevor die Scheurebe zur<br />

Trendrebsorte avancierte, war dieses Weingut<br />

diesem aromatischen Gewächs traditionell<br />

zugetan. Denn der Urgroßvater von Claus<br />

Wolf war ein enger Fre<strong>und</strong> des Rebenzüchters<br />

Georg Scheu, der die nach ihm benannte<br />

Sorte vor r<strong>und</strong> 100 Jahren in Alzey kreuzte.<br />

So kam es dann auch, dass Claus Wolfs Frau<br />

Bärbel <strong>und</strong> sein Vater Manfred im Jahr 2003<br />

»Scheus Traum« ersannen, weil sie in der<br />

Rebsorte früh das Potenzial als Publikumsliebling<br />

erkannten. Um das volle Spektrum<br />

der Sorte zu präsentieren, machen die Wolfs<br />

auch eine trockene Spätlese <strong>und</strong> einen lieblichen<br />

Kabinett aus ihr.<br />

Claus <strong>und</strong> Bärbel Wolf, beide aus Winzer -<br />

familien stammend, lernten sich beim Weinbaustudium<br />

in Geisenheim kennen. Ihre<br />

Söhne Maximilian <strong>und</strong> Ferdinand haben schon<br />

angefangen, in die Fußstapfen der Eltern zu<br />

treten. Ihre Weine bauen die Wolfs auf kalk<strong>und</strong><br />

tonhaltigen Hügeln r<strong>und</strong> um Albig an.<br />

Hier schöpfen sie die ganze Palette der<br />

Rebsorten aus.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Scheurebe Scheus Traum feinherb:<br />

Kernobst, süffig, unkompliziert<br />

Inhaber: Claus <strong>und</strong> Bärbel Wolf | Kellermeister: Claus Wolf<br />

Rebfläche: 33 ha | Rebsorten: Riesling, Scheurebe, Sauvignon<br />

Blanc, Silvaner, Müller-Thurgau, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Auxerrois, Morio Muskat, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Dornfelder, St. Laurent, Portugieser, Cabernet Sauvignon,<br />

Cabernet Mitos | Verkauf: Mo-Do 8-12 <strong>und</strong> 14 bis 17 Uhr,<br />

Fr 8-13 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | 25. Nov: Advantszauber<br />

im Gewölbe<br />

WEINGUT BÜRGERMEISTER<br />

CARL KOCH (<br />

Wormser Straße 62 | 55272 Oppenheim<br />

Tel. 06133 2326 | Fax 4132<br />

info@ck-wein.de | www.ck-wein.de<br />

Im Alter von gerade einmal zwölf Jahren erbte Paul Berkes im<br />

Jahr 2010 den Betrieb von seinem Onkel Carl Hermann Stieh-Koch.<br />

Nun ist der heute 20-Jährige in der Winzerlehre beim Öko-Pionier<br />

Kronenhof in Gau-Algesheim. Gleichzeitig ist er mit Hilfe seiner<br />

Mutter Jutta Berkes <strong>und</strong> dem Oenologen Heiner Maleton dabei,<br />

das Traditions-Weingut wieder bekannt zu machen. Die Premium-<br />

Weine werden hier in Fässern des österreichischen Top-Fassbauers<br />

Stockinger ausgebaut, <strong>und</strong> zwar mit Spontanvergärung <strong>und</strong> bis kurz<br />

vor die neue Lese. Seit 2013 ist der Betrieb bio-zertifiziert.<br />

Riesling ist eindeutig die Stärke des Hauses: vom Liter- bis zum<br />

Lagenwein aus dem Sackträger <strong>und</strong> Herrenberg ist bei ihm einfach<br />

alles stimmig. Aber auch für den unkomplizierten Genuss bietet das<br />

Weingut etwas, z. B. den halbtrockenen Rosé, die Chardonnay-Weißburg<strong>und</strong>er-Cuvée<br />

vom Herrenberg <strong>und</strong> als jüngstes Produkt den<br />

»Winefest«, der zum Oppenheimer Weinfest vorgestellt wurde.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Oppenheimer Sackträger: Limette, Estragon, druckvoll<br />

2015 Riesling Crux: cremig aber frisch, konzentriert, jugendlich<br />

Inhaber: Paul Berkes | Geschäftsführung: Jutta Berkes | Betriebsleiter/Kellermeister:<br />

Heiner Maleton | Rebfläche: 11,5 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Gewürztraminer, Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent<br />

Verkauf: An Werktagen nach Anmeldung<br />

WEINGUT KRÄMER STRAIGHT ) (NEU)<br />

Untere Pforte 19 | 55578 Gau-Weinheim<br />

Tel.: 06732 8460 | Fax: 63288<br />

info@kraemer-straight.de | www.kraemer-straight.de<br />

Entdeckung ✔<br />

Hier kommt ein neues, vielversprechendes Jungtalent: Tobias<br />

Krämer (25) ist in den Betrieb seiner Eltern eingestiegen, der hauptsächlich<br />

Fasswein herstellt. Dem Geisenheim-Absolventen, der vor<br />

dem Studium im Rheingauer Schloss Johannisberg in die Lehre ging,<br />

reichte das aber nicht: Er wollte etwas eigenes abliefern. Dafür überließen<br />

die Eltern ihm einen Teil ihrer insgesamt 19 ha Rebfläche. 2015<br />

brachte er dann die ersten Weine seiner Linie »Krämer Straight«<br />

heraus. Und der Name ist Programm: Seine Weine kommen ganz klar,<br />

frisch <strong>und</strong> strukturiert herüber.<br />

Er baut sie überwiegend in Spontanvergärung aus, »als eine<br />

weitere Stellschraube, um Boden <strong>und</strong> die Gegebenheiten am Weinberg<br />

auszudrücken«, wie er sagt. Zuletzt hat das Familienweingut<br />

Hanglagen am Wißberg erworben, die jetzt wieder bestockt werden<br />

<strong>und</strong> die Tobias Krämer zu seinen Bestlagen machen will. Das<br />

Fasswein-Geschäft will er sukzessive zurückfahren <strong>und</strong> immer mehr<br />

eigenen Wein produzieren. Dafür schraubt er auch am Reb sortenspiegel,<br />

mehr hin zu den gefragten Sorten Riesling, Graubur -<br />

g<strong>und</strong>er, Chardonnay <strong>und</strong> Sauvignon Blanc. So viel Drive finden wir<br />

höchst erfreulich.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Silvaner Straight: dropsig, lebhaft, fruchtgeladen<br />

2016 Riesling La Roche: mineralisch, lässig, gutes Lagerpotenzial<br />

Inhaber/Kellermeister: Tobias Krämer | Rebfläche: ca. 4,5 ha| Rebsorten: Riesling,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Sauvignon Blanc | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Mitglied: Generation Riesling


Entdeckung ✔<br />

WEINGUT<br />

KRONENHOF) (NEU)<br />

Langgasse 8 | 55435 Gau-Algesheim<br />

Tel. 06725 95703 | Fax: 95704<br />

weingut@kronenhof.de | www.kronenhof.de<br />

Lebhafte, saftig-knackige Weißweine <strong>und</strong> würzige, wohlstrukturierte<br />

Rote – so macht Öko Spaß im Glas. Winzer Andreas Hattemer<br />

hat schon immer naturnah gearbeitet. »Für uns war der<br />

Boden schon wichtig, als man in ganz Rheinhessen noch keine<br />

einzige Blume in einem Wingert gef<strong>und</strong>en hat«, meint er. 2007<br />

trat er dann in den Öko-Verband Ecovin ein. Obwohl sich die<br />

Weinberge alle in der Gemarkung Gau-Algesheim befinden, sind<br />

ihre Böden sehr unterschiedlich. Diese herauszuarbeiten, ist ein<br />

Anliegen des Weingutes – sei es mit regionaltypischen Sorten<br />

wie Riesling <strong>und</strong> Silvaner, mit internationalen Gewächsen wie<br />

Merlot oder seit Neuestem auch mit Cabernet blanc, einer pilzwiderstandsfähigen<br />

Sorte (»Piwi«) mit schöner Aromatik.<br />

Im Gästehaus spielt Andreas Hattemers Ehefrau Sandra Holl<br />

die Musik, zudem ist sie seine schärfste Kritikerin, wenn es um<br />

die Weine geht, wie er berichtet. »Das war schon so, als wir<br />

beide noch in Geisenheim Weinbau studierten.« Mittlerweile helfen<br />

auch die Kinder Hannah <strong>und</strong> Julius bei Arbeiten im Weinberg<br />

<strong>und</strong> auf dem Hof mit. Neu auf dem Hof ist das <strong>Restaurant</strong><br />

»Raphiniert« unter der Leitung von Raphael von Trentini, das<br />

schon kein Geheimtipp mehr <strong>und</strong> deshalb ein Tisch nur mit<br />

Reservierung zu haben ist. (www.raphiniert-kronenhof.com)<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Frühburg<strong>und</strong>er Johannisberg: Lorbeer, griffiges Tannin,<br />

getrocknete Kirschen<br />

2016 Cabernet blanc: blütenduftig, Birne-Pfirsich, unbeschwert<br />

Inhaber: Andreas Hattemer <strong>und</strong> Sandra Holl | Kellermeister: Andreas Hattemer | Rebfläche:<br />

8 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Cabernet<br />

blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Merlot, Dornfelder, Portugieser | Mitglied: Ecovin |<br />

Verkauf: Fr 13-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Gästezimmer | <strong>Restaurant</strong><br />

»Raphiniert« | Anfang Juli »Zettelstheater« mit Shakespeare im Hof<br />

2. PLATZ SEKT<br />

WEINGUT<br />

KRUG’SCHER HOF )<br />

Am grünen Weg 15<br />

55239 Gau-Odernheim<br />

Tel. 06733 1337 | Fax 1700<br />

info@villaimparadies.de<br />

www.villa-im-paradies.de<br />

Aufstieg<br />

Hier spielen die Sekte die erste Geige. Vor allem<br />

brilliert die Sektlinie Motzenbäcker von Marie Menger-Krug,<br />

der Tochter des Hauses, ihres Zeichens<br />

studierte Weinbauingenieurin. Außergewöhnlich<br />

sind die Sekte Méthode Rurale, die mit nur einer<br />

Gärung hergestellt werden. Die Stillweine sind<br />

trinkfreudig <strong>und</strong> sauber gemacht, könnten aber<br />

noch etwas mehr Schwung vertragen. Positiv hervor<br />

tritt aber die neueste Kreation des Hauses, der<br />

sanfte, saftige Graue Burg<strong>und</strong>er Vogelsang, der<br />

teilweise im Tonneau ausgebaut wurde.<br />

Seit 1738 wird Weinbau in der Familie Menger-<br />

Krug betrieben. Aber so richtig bekannt wurde der<br />

zweigeteilte Betrieb (Gau-Odernheim in Rheinhessen,<br />

Weingut Motzenbäcker in Deidesheim) erst<br />

vor r<strong>und</strong> 30 Jahren, als Vater Klaus Menger-Krug<br />

mit erstklassiger Sektproduktion startete. Die<br />

Verantwortung für die rheinhessischen Weine<br />

haben er <strong>und</strong> seine für das Marketing zuständige<br />

Frau Regina vor Jahren der Tochter übertragen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2013 Sekt Chardonnay Motzenbäcker<br />

Méthode Rurale Brut: Reineclaude, reif, kraftvoll<br />

2015 Sekt Motzenbäcker Rosé Brut:<br />

Himbeer-Erdbeer, zarte Perlage, delikat<br />

Inhaber: Klaus, Regina <strong>und</strong> Marie Menger-Krug | Kellermeister:<br />

Michael Kern, Marie <strong>und</strong> Klaus Menger-Krug | Rebfläche: 60 ha<br />

(plus 18 ha in der Pfalz) | Rebsorten: Riesling, Weiß-, Grau-,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />

Ø


144<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

WEINGUT<br />

KÜHLING-GILLOT §<br />

Ölmühlstrasse 25 | 55294 Bodenheim<br />

Tel. 06135 2333 | Fax 6463<br />

info@kuehling-gillot.de | www.kuehling-gillot.de<br />

Wie schmeckt eigentlich roter Schiefer? In den Weinen<br />

von Carolin Guillot-Spanier bekommt man davon<br />

eine gute Ahnung – die Feuerstein-Mineralik ist in fast<br />

allen ihren Weinen nicht wegdenkbares Geschmackselement.<br />

Dabei zeichnen sich ihre Weine aber meist<br />

dadurch aus, dass hier eine aromatische Brücke zur<br />

klaren Rieslingfrucht geschlagen wird. »In dieser<br />

Kombination von Sein, also Stein <strong>und</strong> Schein, beziehungsweise<br />

Frucht, liegt das Faszinierende«, sagt sie<br />

über die im Weingut dominierende Rebsorte Riesling.<br />

In den Weinbergen, die sich entlang der Rheinfront<br />

durch die besten Lagen (Rothenberg, Pettenthal, Ölberg,<br />

Hipping, Orbel, Kreuz, Sackträger) ziehen, arbeitet<br />

sie biodynamisch. Wie ihr Mann Hans Oliver Spanier<br />

(Weingut Battenfeld-Spanier) liest sie spät <strong>und</strong><br />

achtet auf penible Selektion, um die klare Frucht zu<br />

erhalten. Die Gärung erfolgt spontan, also ohne Reinzuchthefen<br />

– die Weine werden zu einem guten Teil in<br />

großen Holzfässern ausgebaut <strong>und</strong> lange auf der<br />

Feinhefe liegen gelassen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Qvinterra Scheurebe VDP.Gutswein:<br />

straff, lang, Feuerstein-Mineralik, Cassis<br />

2016 Nierstein Riesling VDP.Ortswein:<br />

konzentriert, geradlinig, steinige Mineralität<br />

2016 Nierstein Riesling Kabinett Steillage VDP.Ortswein:<br />

verspielt, Aprikose, Feuerstein-Mineralik<br />

Inhaber: H. O. Spanier <strong>und</strong> Carolin Spanier-Gillot | Kellermeister:<br />

H. O. Spanier <strong>und</strong> Axel Thieme | Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Scheurebe | Mitglied: VDP, message in a bottle, Vinissima<br />

Verkauf: Mo-Fr 9-12 <strong>und</strong> 14-17 Uhr, Sa 10-14 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

WEINGUT<br />

LAMBERTH )<br />

Kirchstraße 20 | 55278 Ludwigshöhe<br />

Tel. 06249 8611 | Fax 906 434<br />

info@weingut-lamberth.de<br />

www.weingut-lamberth.de<br />

»Wir machen noch alles selbst – wir wissen schon, warum«,<br />

erklärt Carsten Lamberth. Das bedeutet für ihn auch: viel<br />

Handarbeit. Bevor er 2011 ins Familienweingut von Vater Armin<br />

<strong>und</strong> Mutter Conny einstieg, war er acht Jahre Kellermeister<br />

im renommierten Pfälzer Weingut Knipser – dessen Rotweine<br />

sorgten schon vor über 20 Jahren für Furore. Und so<br />

w<strong>und</strong>ert es nicht, dass uns in diesem Jahr einmal mehr auch<br />

die eleganten, charaktervollen Rotweine der Lamberths besonders<br />

gefallen,<br />

sowohl der<br />

Spätburg<strong>und</strong>er<br />

als auch der<br />

Merlot. Ebenfalls<br />

erneut<br />

stark: der Riesling<br />

Spätlese<br />

Alte Reben<br />

fruchtig.<br />

Die Winzer teilen ihre Kollektion neben Guts- <strong>und</strong> Lagenweinen<br />

noch in Premiumweine im Mittelsegment auf (»Kalkstein«)<br />

– <strong>und</strong> nicht etwa Ortswein. Denn, so Carten Lamberth:<br />

An der Rheinfront sei eine Aufteilung in früh<br />

zugängliche, fruchtbetonte Weine aus den Ebenen <strong>und</strong> Weine<br />

mit Reifepotenzial von Berglagen stimmiger.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2013 Spätburg<strong>und</strong>er »Kalkstein«: mineralisch, griffige Tannine, kirschig<br />

2016 Blanc de Noirs Cabernet & Merlot: spritzig, verspielte Frucht,<br />

Sommerfeeling<br />

Inhaber: Armin Lamberth | Kellermeister: Armin <strong>und</strong> Carsten Lamberth | Rebfläche:<br />

19 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Chardonnay, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Sauvignon Blanc, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Cabernet Sauvignon| Mitglied:<br />

Rheinfront | Verkauf: nach Vereinbarung


WEINGUT LANDGRAF +<br />

Außerhalb 9 | 55291 Saulheim<br />

Tel. 06732 5126 | Fax 62646<br />

info@weingut-landgraf.de<br />

www.weingut-landgraf.de<br />

Zwar sind es die exzellenten Lagenweine von Hölle <strong>und</strong><br />

Schlossberg, die die Kollektion von Andre Landgraf krönen.<br />

Aber dieses Top-Segment wird gestützt von einem unglaublich<br />

guten Unter- <strong>und</strong> Mittelbau. Insbesondere die Ortsweine<br />

von den Burg<strong>und</strong>ersorten,<br />

ob frisch-saf -<br />

tig oder mit<br />

schmelziger<br />

Holzreife, sind<br />

veritable Tipps.<br />

Während<br />

Andre Landgraf<br />

für die Weinbereitung<br />

zuständig ist, kümmert sich sein Vater Bernd, immerhin<br />

Jahrgang 1947, weiter um die Weinberge. Andres Frau<br />

Katrin, ehemalige Wörrstädter Weinkönigin, leitet den Verkauf.<br />

Im Keller hat er Unterstützung von dem jungen Geisenheim-Absolventen<br />

Felix Marzolph. Alle Weine werden hier in<br />

Spontangärung ausgebaut, ab Kategorie Ortswein reifen sie<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich im Holz. Die Trauben werden komplett mit der<br />

Hand gelesen. Seit 2010 ist das Weingut überdies biozertifiziert.<br />

»Wenn es um Qualität geht, bin ich kompromisslos.<br />

Deshalb kommt für mich nur ökologischer Weinbau in<br />

Frage«, erklärt Andre Landgraf.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Saulheimer Grauburg<strong>und</strong>er: elegant, zarte Frucht, dezente Fassreife<br />

2015 Saulheimer Spätburg<strong>und</strong>er: Pflaume-Zimt, zarte Tannine, saftig<br />

2016 Riesling Hölle: finessenreich, klare Aromen, komplexe Frucht<br />

Inhaber/Kellermeister: Andre Landgraf | Fläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Cabernet<br />

Sauvignon | Mitglied: message in a bottle, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf:<br />

Mo-Fr 10-12 <strong>und</strong> 16-18 Uhr, Sa 10-15 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

WEINGUT LEONHARD (<br />

Wörrstädter Straße 35 | 55283 Nierstein<br />

Tel. 06133 50323 | Fax 491 921<br />

weingut-leonhard@gmx.de<br />

www.weingutleonhard.de<br />

Sorgfältig, schonend, konservativ – so beschreibt<br />

Klaus Peter Leonhard seine Arbeitsweise im Weinberg<br />

<strong>und</strong> im Keller. Mit seiner Schwester Susanne <strong>und</strong> seinen<br />

Eltern führt er den Familienbetrieb in Nierstein,<br />

der u. a. mit Weinbergen in der Top-Riesling-Lage<br />

Roter Hang auftrumpfen kann. Doch auch der Scheurebe,<br />

die gerade eine Renaissance erlebt, ist er sehr<br />

zugetan: Mittlerweile wächst sie auf einem Drittel<br />

seiner Rebfläche, <strong>und</strong> seit dem Jahrgang 2016 bietet<br />

er sie auch in trockener Ausführung an. Seine Scheurebe-Beerenauslese<br />

war schon vorher an dieser<br />

Stelle als sehr delikat aufgefallen.<br />

Gelernt hat Klaus Peter Leonhard beim Pfälzer<br />

Weingut Darting <strong>und</strong> anschließend bei Kellermeister-<br />

Legende Hans-Günter Schwarz (Müller-Catoir). Anschließend<br />

studierte er – wie seine Schwester – in<br />

Geisenheim. Von 1998 bis 2006 arbeitete er im Weingut<br />

St. Antony <strong>und</strong> übernahm dann den Familienbetrieb<br />

von Vater Peter Leonhard. Dieser hatte das<br />

Weingut 1970 gegründet, mit gerade einmal einer<br />

kleinen Silvaner-Parzelle.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Niersteiner Ölberg Spätlese trocken:<br />

klare Frucht, gutes Spiel, Zitrus<br />

2016 Muskateller Niersteiner Spiegelberg: lebhaft, frisch, saftig<br />

Inhaber/Kellermeister: Klaus Peter Leonhard | Rebfläche: 7,5 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Scheurebe,<br />

Muskateller, Rieslaner, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Nach<br />

Vereinbarung


146<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Weingut Manz<br />

WEINGUT LISTMANN &<br />

Bechtheimer Straße 12<br />

67585 Dorn-Dürkheim<br />

Tel. 06733 1650 | Fax 947 64 19<br />

wein@listmann-wein.de<br />

www.listmann-wein.de<br />

Ein spektakulärer Garten, der allein schon<br />

eine Reise wert wäre, ist das Markenzeichen<br />

dieses Weinguts. Er wird von Vater Eckhard <strong>und</strong><br />

Mutter Marion Listmann gepflegt <strong>und</strong> ständig<br />

verschönert. Auf ihn hat man einen Blick von<br />

der Weinstube, Weinbar <strong>und</strong> Sonnenterrasse<br />

aus. Die Brüder Welf (Jahrgang 1984) <strong>und</strong> Leif<br />

Listmann (Jahrgang 1989) machen im elterlichen<br />

Weingut nämlich nicht nur den Wein: Während<br />

Leif die Küche schmeißt, ist Welf Barchef.<br />

Die neuen Flaschen-Etiketten sind ebenfalls<br />

eine Hommage an die Gärtnerkunst der Eltern:<br />

Sie sind verziert von einer stufigen Eibe – ein<br />

solcher Baum steht im Zentrum des Gartens.<br />

Geschmacklich sind insgesamt die Rieslinge<br />

ganz erfreulich, bei den anderen Rebsorten<br />

besteht noch Entwicklungspotenzial.<br />

EMPFEHLUNG<br />

Sekt Riesling Brut: frisch, Zitrus-Apfel, balanciert<br />

Inhaber: Welf <strong>und</strong> Leif Listmann | Kellermeister: Leif Listmann<br />

Rebfläche: 30 ha | Rebsorten: Riesling, Sauvignon blanc,<br />

Scheurebe, Grauburg<strong>und</strong>er, Muskateller, Müller-Thurgau,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Dornfelder, Regent | Mitglied: Weinsalon,<br />

Deutsche Weinelf | Verkauf: nach Vereinbarung | Weinstube,<br />

Weinbar, Winzercafé<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

WEINGUT MANZ §<br />

Lettengasse 6 | 55278 Weinolsheim<br />

Tel. 06249 7981 | Fax 80022<br />

weingut@manz-weinolsheim.de<br />

www.manz-weinolsheim.de<br />

Eric Manz, Jahrgang 1977, gehört zweifellos zur Top-Riege mindestens<br />

in Rheinhessen. Seine Lagen-Rieslinge <strong>und</strong> -Spätburg<strong>und</strong>er<br />

von Oppenheimer Herrenberg <strong>und</strong> Weinolsheimer Kehr bereichern<br />

die hiesige Weinlandschaft um absolute Spitzengewächse.<br />

Sein Vater Erich Manz war schon früher ein guter Winzer, der sich<br />

aber auch noch als Lohnabfüller betätigte. 2010 entschied man<br />

sich zur Zäsur, die schnell positive Folgen hatte. Davor hatten sie<br />

schon die Möglichkeit genutzt, hochwertige Lagen zu erwerben,<br />

die einst im Besitz der Kirche waren.<br />

Obwohl Vater <strong>und</strong> Sohn sich vor allem als große Riesling-<br />

Fre<strong>und</strong>e bezeichnen, hält sie das nicht davon ab, auch von anderen<br />

derzeit besonders gefragten Sorten, etwa Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay<br />

<strong>und</strong> Sauvignon Blanc, geniale Weine zu machen. Vernarrt<br />

ist Eric Manz in hochwertige Barriques, im vergangenen Jahr<br />

ergatterte er sogar zwei Fässer vom legendären Weingut Romanée-Conti<br />

im Burg<strong>und</strong>. Seine Rotweine lässt er immer etwas<br />

länger reifen, angestellt für den <strong>Weinführer</strong> hat er von ihnen die<br />

2014er. Bei der Vinifikation spielt er mit allen Ausbauarten,<br />

»weil ich alle Facetten haben will.«<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Chardonnay Réserve: volle Frucht, Finesse, exakter Holzeinsatz<br />

2016 Riesling Spätlese trocken Oppenheimer Herrenberg 100:<br />

geniale Struktur, saftige Frucht, rassig<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er Oppenheimer Herrenberg: Würze, Eleganz, Biss<br />

2. PLATZ GRAUBURGUNDER<br />

3. PLATZ RIESLING FRUCHTIG<br />

3. PLATZ SPÄTBURGUNDER<br />

Inhaber/Kellermeister: Erich <strong>und</strong> Eric Manz | Rebfläche: 30 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Sauvignon blanc, Scheurebe,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Pro Riesling | Verkauf: nach Vereinbarung


WEINGUT<br />

DANIEL MATTERN (<br />

WEINGUT<br />

MARTINSHOF )<br />

Außerhalb 1<br />

55276 Dienheim<br />

Tel. 06133 2280<br />

Fax 70763<br />

info@wein-martinshof.de<br />

www.wein-martinshof.de<br />

Als Achim Martin den elterlichen Betrieb übernahm, stellte er<br />

beim Ausbau der Weine <strong>und</strong> damit der Stilistik einiges um. Wie ein<br />

Kind sei der Wein für ihn, erklärt er, »man begleitet ihn, bis er<br />

erwachsen ist. Man macht sich Sorgen um ihn <strong>und</strong> versucht, die<br />

besten Eigenschaften aus ihm herauszuholen.« Sein neuestes Baby<br />

ist das Projekt Magister. Angeregt von zwei Fre<strong>und</strong>en aus den<br />

Niederlanden hat er sich dabei vorgenommen, einen Wein herzustellen,<br />

für den er, wie er sagt, 150 % gibt. Er wählte dafür einen<br />

Weinberg in der Lage Dienheimer Herrenberg aus, in dem er Riesling-Trauben<br />

von alten Reben rigoros im Ertrag reduzierte <strong>und</strong><br />

selektiv mit der Hand las. Im Keller wurde der Wein langsam vergärt<br />

<strong>und</strong> neun Monate auf der Hefe gereift. Das Ergebnis ist eine<br />

strukturierte, trockene Riesling-Spätlese. Sie reiht sich ein in die<br />

Linie »Passion«, die der Winzer als »in Holz gelagertes Herzblut«<br />

beschreibt.<br />

Weitere Neuerungen, die Achim Martin seinem Weingut hat<br />

angedeihen lassen: Guts-, Orts- <strong>und</strong> Lagenweine heißen nun<br />

»Natura«, »Domus« <strong>und</strong> »Terra«. Nach der Umstellung auf neue<br />

Etiketten steht bei ihnen der Reiter aus dem Martinswappen in<br />

Orange im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Auslese Oppenheimer Herrenberg:<br />

Aprikosenmarmelade, würzig, balancierte Süße<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er: schöne rote Frucht, reintönig, saftig<br />

Inhaber/Kellermeister: Achim Martin | Fläche: 25 ha | Rebsorten: Riesling, Chardonnay,<br />

Weißer Burg<strong>und</strong>er, Grauer Burg<strong>und</strong>er, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Portugieser<br />

Verkauf: nach Vereinbarung<br />

In den Weingärten 5<br />

67582 Mettenheim<br />

Tel. 0176 303 241 22<br />

info@daniel-mattern.de<br />

www.daniel-mattern.de<br />

»Den besten Rock’n Roll aus meinen Trauben<br />

pressen« wolle er, sagt der Winzermeister<br />

Daniel Mattern. Er hat kein Weingut von seinen<br />

Eltern übernehmen können, deshalb gründete<br />

er 2011 einfach selbst eins, mit damals 25 Jahren.<br />

Er hat Lust auf Experimente – eines seiner<br />

gefragtesten Produkte ist der »Rhabarber<br />

Spritz«, hergestellt aus Gutswein <strong>und</strong> frischem<br />

Rhabarber vom Bio-Bauern. Für eine große<br />

Überraschung hatte hier auch schon sein Brut-<br />

Sekt vom Grünen Veltliner gesorgt. Von den<br />

erstklassigen Dittelsheimer Fluren Leckerberg<br />

<strong>und</strong> Geiersberg kommen seine mineralischen<br />

Lagen-Rieslinge. Bei seinen weißen Burg<strong>und</strong>erweinen<br />

setzt er meist auf Holzfassreife. Bei den<br />

Weinen, die er in diesem Jahr in die Verkostung<br />

gegeben hat, erfreute außerdem auch der ausdrucksstarke<br />

Sauvignon blanc Gutswein – deutlich<br />

mehr als der Ortswein der gleichen Sorte,<br />

der im Fass gereift war.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Dittelsheimer Riesling: knackig, druckvoll,<br />

auf den Punkt<br />

2016 Sauvignon Blanc: Spannung,<br />

volle Stachelbeere + grüne Paprika<br />

Inhaber: Daniel Mattern | Kellermeister: Daniel Mattern<br />

Rebfläche: 9,5 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Grüner<br />

Veltliner, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: nach Vereinbarung


148<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT KARL MAY +<br />

Ludwig-Schwamb-Straße 22<br />

67574 Osthofen<br />

Tel. 06242 2356 | Fax 3690<br />

info@weingut-karl-may.de<br />

www.weingut-karl-may.de<br />

Die Familie May ist seit über 200 Jahren in Osthofen zu<br />

Hause, mit Karl Mays Söhnen Peter (37) <strong>und</strong> Fritz (34) ist<br />

die siebte Generation am Ruder. Der Senior des Hauses<br />

ist zwar mit dem Schöpfer von Winnetou <strong>und</strong> Old Shatterhand<br />

nicht verwandt, aber der Name ist trotzdem zugkräftig:<br />

Nicht nur im Karl-May-Museum in Radebeul<br />

(Sachsen) kann sich das Weingut über einen guten Absatz<br />

freuen – auch dank der Linie »Blutsbruder«.<br />

»Wie wir unsere Weine machen, lässt sich nicht über<br />

einen Kamm scheren, aber eines ist sicher: Richtig gute<br />

Weine brauchen ihre Zeit zum Reifen <strong>und</strong> Ruhen«, stellt<br />

Peter May fest. Die Weinberge werden ökologisch bewirtschaftet.<br />

Riesling <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>ersorten spielen die<br />

Hauptrolle. Die ersteren kommen schlank <strong>und</strong> wohlstrukturiert<br />

daher, die letzteren glänzen mit feinem Schmelz<br />

durch feine Holzfassreife. In den letzten Jahren haben<br />

die Mays überdies vermehrt internationale Rotweinsorten<br />

gepflanzt. Und noch ein Tipp für weinbegeisterte Heiratswillige:<br />

Im Barrique-Keller des Weingutes kann man sich<br />

standesamtlich trauen lassen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Osthofener Riesling: knackig, frisch, dabei feiner Schmelz<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er Geyersberg: tolle Struktur, sanfte Tannine,<br />

Pflaume-Zimt<br />

Inhaber: Karl <strong>und</strong> Irmtraud May | Kellermeister: Karl, Peter <strong>und</strong> Fritz May<br />

Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Kerner, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Portugieser, Dornfelder | Mitglied: message in a bottle, Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 8-20 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

WEINGUT MEISER )<br />

Alzeyer Straße 131<br />

55239 Gau-Köngernheim<br />

Tel. 06733 508 | Fax 8326<br />

frank.meiser@weingut-meiser.de<br />

www.weingut-meiser.de<br />

Frank Meiser studierte Weinbau in Geisenheim <strong>und</strong> Colmar,<br />

bevor er 1990 die Verantwortung für den elterlichen<br />

Betrieb übernahm. Er führte eine deutliche Ertragsreduzierung<br />

in den Weinbergen <strong>und</strong> eine Umstellung auf überwiegend<br />

trockene Weine ein. Seine Frau Doris, ebenfalls<br />

Winzerin, brachte Rebfläche in die Ehe ein, so dass der<br />

Betrieb nun auf diese stattliche Fläche kommt. Tochter<br />

Charlotte sammelte nach ihrem Weinbaustudium in Geisenheim<br />

Auslandserfahrung im Bordeaux, Österreich <strong>und</strong><br />

Neuseeland <strong>und</strong> ist seit einem Jahr mit im Betrieb.<br />

Die Meisers arbeiten naturnah, also ohne Pflanzenschutzmittel<br />

<strong>und</strong> mit organischem Dünger in begrünten<br />

Weinbergen. Die Weißweine werden in Stück- <strong>und</strong> Doppelstückfässern<br />

mit langem Hefelager ausgebaut, was ihnen<br />

Lagerpotenzial verleiht. Mit dem 2016er Jahrgang hat das<br />

Weingut das dreistufige Modell mit Gut-, Orts- <strong>und</strong> Lagenweinen<br />

eingeführt. In diesem Zusammenhang trat es der<br />

neuen Vereinigung Maxime Herkunft Rheinhessen bei.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Gau-Köngernheimer Chardonnay: stoffig, dezente Holzwürze, Melone<br />

2012 Riesling Alzeyer Rotenfels Spätlese trocken: getrocknete<br />

Aprikose, Petrol, tolle Reife<br />

Inhaber/Kellermeister: Frank Meiser | Rebfläche: 30 ha | Rebsorten: Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Riesling, Silvaner, Scheurebe, Frühburg<strong>und</strong>er,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: message in a bottle, Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung | Gutsausschank Poppenschenke in<br />

Weinheim, Fr, Sa, Mo ab 18, So/Feiertag ab 11 Uhr | Ferienhaus in Alzey-Schafhausen<br />

(www.landhaus-meiser.de)


WEINGUT MERTZ ( (NEU)<br />

Hauptstraße 16 | 55599 Eckelsheim<br />

Tel. 06703 1271 | Fax 3809<br />

info@weingut-mertz.de | www.weingut-mertz.de<br />

WEINGUT MERL –<br />

CHRISTOPHERUSHOF (<br />

Schwabenheimer Straße 32<br />

55218 Groß-Winternheim<br />

Tel. 06130 1300 | Fax 941 450<br />

info@weingut-merl.de<br />

www.weingut-merl.de<br />

Einen noblen Wein dürfte das Weingut im vergangenen<br />

Jahr kredenzen: Es war bis September<br />

2017 Patenweingut der Ingelheimer Rotwein-Majestäten<br />

<strong>und</strong> kreierte dafür den<br />

Spätburg<strong>und</strong>er »Krönungswein«. Im Premium-<br />

Segment experimentierte man mit Spontanvergärung,<br />

<strong>und</strong> zwar beim Riesling »Unikum« <strong>und</strong><br />

beim Chardonnay, der überdies auch im Barrique<br />

ausgebaut wurde. Hans-Peter Merl ist zuständig<br />

für den Weinberg, sein Sohn Dominik<br />

managt den Keller <strong>und</strong> die Verkostungen. Dessen<br />

Frau Bettina Merl <strong>und</strong> Erna Voos, die Lebensgefährtin<br />

des Vaters, kümmern sich um<br />

den Verkauf <strong>und</strong> Events. Persönliche Nähe nicht<br />

nur zum Weinberg, sondern auch zum K<strong>und</strong>en<br />

ist den Merls sehr wichtig: Neben verbraucherfre<strong>und</strong>lichen<br />

Preisen bieten sie das ganze Jahr<br />

über Events, z. B. ein Hoffest, Picknick im Weinberg,<br />

Traubenlese live, Fackelwanderung mit<br />

Probe am Lagerfeuer <strong>und</strong> eine eigene Vinothek.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Silvaner: gutes Spiel, strukturiert, würzig<br />

Inhaber: Hans-Peter <strong>und</strong> Dominik Merl | Kellermeister: Dominik<br />

Merl | Rebfläche: 16 ha | Rebsorten: Riesling, Grau- u. Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Rivaner, Chardonnay, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Domina,<br />

Portugieser | Mitglied: Weinguerillas | Verkauf: tägl. 9-19 Uhr<br />

»Einklang schaffen zwischen Mensch, Arbeit <strong>und</strong> Natur«, so<br />

beschreibt die Newcomerin Sina Mertz ihr Ziel. Nach dem dualen<br />

Studium in Neustadt/Weinstraße mit Ausbildung bei Keller (Flörsheim-Dalsheim)<br />

<strong>und</strong> Pfeffingen (Bad Dürkheim) sowie Auslandsaufenthalten<br />

in Kalifornien <strong>und</strong> Chile hat sie 2016 das Weingut ihrer<br />

Eltern übernommen – die aber natürlich noch voll im Betrieb mitarbeiten.<br />

Die Tochter hat die Kategorisierung in Guts-, Orts- <strong>und</strong><br />

Lagenwein eingeführt <strong>und</strong> komplett auf Handlese umgestellt.<br />

Vorsichtig <strong>und</strong> schonend werden die Weine ausgebaut, <strong>und</strong> das<br />

merkt man ihnen auch an: Wir finden durchweg zarte, filigrane<br />

Gewächse. Die Lieblingssorten von Sina Mertz sind Scheurebe <strong>und</strong><br />

Riesling. Eine besondere Rolle spielen Weinberge mit vulkanisch<br />

geprägten Porphyr-Böden. Wir sehen die Jungwinzerin auf einem<br />

sehr guten Weg dabei, ihren Stil zu finden <strong>und</strong> zu optimieren.<br />

Auch, weil sie ein sehr offenes, ambitioniertes Vorgehen an den<br />

Tag legt: »Kein Jahr ist wie das andere, kein Jahr wird so gearbeitet<br />

wie im Vorjahr. Man muss immer wieder aufs Neue schauen,<br />

welcher Schritt wann angebracht ist.«<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Schreurebe vom Kliff: dezente Exotenfrucht, zart, lecker<br />

2016 Riesling Eckelsheimer Kirchberg: dezent, Kernobst, guter Trinkfluss<br />

Inhaberin/Kellermeisterin: Sina Mertz | Rebfläche: 11 ha | Rebsorten: Riesling, Scheurebe,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Portugieser<br />

Mitglied: Vino Generation | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

2015er Riesling H<strong>und</strong>ertgulden:<br />

Siegerwein »bester Riesling<br />

Rheinhessen« bei der Verkostung<br />

des<br />

Weingut Gres<br />

Ingelheimer Straße 6 · 55437 Appenheim<br />

Tel: 06725 3310 · www.weingut-gres.de


150<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT METT<br />

& WEIDENBACH )<br />

Mainzer Str. 31 | 55218 Ingelheim<br />

Tel. 06132 2682 | Fax 3271<br />

info@weingut-mett.de<br />

www.weingut-mett.de<br />

Die Rotweine sind das Pf<strong>und</strong> des Ingelheimer<br />

Weingutes. Dichte <strong>und</strong> wohlstrukturierte rote<br />

Gewächse kann man von hier erwarten. Ihnen<br />

lässt man eine lange Maischestandzeit <strong>und</strong><br />

einen Ausbau in Barriques angedeihen. Derweil<br />

wurde zuletzt die Weißwein-Palette erweitert,<br />

<strong>und</strong> zwar mit der Neueinführung eines Sylvaner-Ortsweines<br />

aus dem Holzfass.<br />

Jürgen Mett verkörpert seit 1990 die fünfte<br />

Generation im Betrieb. Seine Frau Silke Weidenbach<br />

brachte vom elterlichen Weingut Rebfläche<br />

aus Ober-Ingelheimer Toplagen mit ein.<br />

Seine Herangehensweise an den Wein sieht er<br />

als intuitiv: »Viel Bauchgefühl, sowohl bei Entscheidungen<br />

im Weinberg wie auch im Keller,<br />

ist immer dabei. Nichts ist gesetzt, alles kann<br />

hinterfragt werden.«<br />

WEINGUT MEYERHOF &<br />

Meyerhof | 55237 Flonheim<br />

Tel. 06734 8714 | Fax 6857<br />

info@weingut-meyerhof.de<br />

www.weingut-meyerhof.de<br />

Der Meyerhof ist ein klassischer Familienbetrieb. Bernd <strong>und</strong> Daniela<br />

Hammer werden von ihrer Tochter, der Geisenheim-Absolventin<br />

Alina, <strong>und</strong> deren Partner Sebastian Engel unterstützt. Der hatte<br />

eigentlich Maschinenbau studiert, doch Alina überzeugte ihn, noch<br />

eine Winzerlehre zu machen. Nachdem er bei den renommierten<br />

Betrieben Weinreich <strong>und</strong> Wagner-Stempel gelernt hatte, gewann er<br />

den Berufswettkampf der Landjugend Rheinhessen <strong>und</strong> belegte<br />

beim B<strong>und</strong>esentscheid den 2. Platz. Das Weingut besinnt sich immer<br />

mehr auf qualitätsfördernde Maßnahmen wie Ertragsreduzierung,<br />

Handlese <strong>und</strong> schonenden Transport der Trauben. Das merkt<br />

man auch. Wir finden eine Kollektion vor, die schon etwas mehr als<br />

nur solide ist. Ein Aufstieg ist mittelfristig vorstellbar.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Chardonnay vom Löss: knackig, lebhaft, Kernobst<br />

2014 Cuvée Rotes W<strong>und</strong>er: saftig, kräftig, beerig<br />

Inhaber: Bernd <strong>und</strong> Daniela Hammer | Kellermeister: Bernd <strong>und</strong> Alina Hammer<br />

Rebfläche: 12 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon blanc,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon | Verkauf: Mo-Fr 9-12 <strong>und</strong> 14-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr<br />

<strong>und</strong> nach Vereinbarung | Vinothek, Gästehaus<br />

EMPFEHLUNG<br />

2014 Cuvée No 6 Spätburg<strong>und</strong>er & Cabernet:<br />

intensiv, Brombeere, Vanille<br />

2012 Spätburg<strong>und</strong>er Ingelheimer Lottenstück Eiswein:<br />

Maracuja, dicht, schön<br />

Inhaber/Kellermeister: Jürgen Mett | Fläche: 14 ha | Rebsorten:<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Riesling, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Di-Fr 9-12.30 <strong>und</strong> 14-18 Uhr,<br />

Sa 9-14 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Vinothek mit Kreuzgewölbe<br />

Erleben Sie unsere Weine in unserer Vinothek:<br />

Montag – Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />

Samstag: 9 bis 16 Uhr<br />

WEINGUT RADDECK<br />

Natürlich, nachhaltig, bodenständig.<br />

Am Hummertal 100<br />

55283 Nierstein<br />

www.raddeckwein.de<br />

www.facebook.com/Weingut.Raddeck


2. PLATZ CHARDONNAY<br />

WEINGUT MILCH )<br />

3. PLATZ EDELSÜSS<br />

WEINGUT<br />

DIETER MICHEL )<br />

Dittelsheimer Weg 31 | 55234 Hochborn<br />

Tel. 06735 283 | Fax 1598<br />

info@weingut-michel.de<br />

www.weingut-michel.de<br />

Dieses Weingut hat sich seit den 1980er Jahren stetig hochge -<br />

arbeitet, <strong>und</strong> seit Dieter <strong>und</strong> Anneli Michels Sohn Sebastian (26)<br />

mitmischt, geht es noch weiter vorwärts. Er schloss 2015 sein<br />

Weinbaustudium in Geisenheim ab, ist aber schon seit Abschluss<br />

seiner Lehre 2013 für den Ausbau der Weine zuständig. Die Linie<br />

»M« ist seine Kreation, er setzt auf Handarbeit, Vergärung ohne<br />

Reinzuchthefen <strong>und</strong> den Ausbau im Holzfass. Seine Eltern, beide<br />

studierte Agrarwissenschaftler, haben ihm eine gute Gr<strong>und</strong>lage<br />

vor gelegt.<br />

Mit dem Dautenheimer Riesling <strong>und</strong> dem Riesling Himmelacker<br />

wurde gerade die Bandbreite der Terroirs erweitert. In der für<br />

Rotwein prädestinierten Lage G<strong>und</strong>ersheimer Höllenbrand haben<br />

die Michels Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon <strong>und</strong> Merlot neu<br />

gepflanzt, die 2017 erstmals gelesen werden. Auf die sind wir<br />

gespannt, denn bisher glänzt das Weingut vor allem mit eleganten<br />

Orts- <strong>und</strong> Lagenweinen von Riesling <strong>und</strong> Silvaner, <strong>und</strong> für unkomplizierten<br />

Trinkspaß sorgen die Cuvées in Weiß <strong>und</strong> Rot mit dem<br />

programmatischen Namen »Zwitschern«.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Dautenheimer Riesling: schlank, kraftvoll, elegant<br />

2015 Riesling Himmelacker: komplex, saftig, balanciert<br />

Inhaber: Dieter Michel | Kellermeister: Sebastian Michel | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Scheurebe, Grauburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Generation<br />

Riesling | Verkauf: Mo-Fr 9-12 <strong>und</strong> 13-17 Uhr, Sa 9-15 Uhr | Gutsausschank 1. Sa Mai-Sep<br />

<strong>und</strong> jeden Sa im Juli<br />

Rüstermühle/Mühlstraße 14<br />

67590 Monsheim<br />

Tel. 06243 337 | Fax 6707<br />

info@weingut-milch.de<br />

www.weingut-milch.de<br />

Aufstieg<br />

Karl-Hermann Milch, Jahrgang 1976, ist ein<br />

ausgesprochener Chardonnay-Spezialist. Im<br />

Süden Rheinhessens kann er mit unterschiedlichen<br />

Bodenarten spielen: Löss, sandiger Lehm<br />

sowie Böden mit Kies- <strong>und</strong> Kalksteinanteil. Er<br />

will, wie er sagt, das Terroir erschmecken lassen.<br />

Gelernt hat er bei den Top-Betrieben Keller<br />

in Flörsheim-Dalsheim <strong>und</strong> Knipser in der Pfalz.<br />

Das elterliche Weingut führt er zusammen mit<br />

seiner Frau Kirsten, die für den Verkauf zuständig<br />

ist.<br />

Von Anfang an arbeitete er nur mit Spontanvergärung.<br />

Seine Burg<strong>und</strong>er-Gutsweine reifen<br />

in Stückfässern, seine Lagenweine in neuen<br />

Barriques. Die Réserve-Weine <strong>und</strong> der neue<br />

Flaggschiff-Wein Chardonnay »Wasserland«<br />

werden unfiltriert abgefüllt. Riesling <strong>und</strong> Rosé<br />

reifen im Edelstahltank. Kurz: Während seine<br />

anderen Weine trinkfreudig <strong>und</strong> sortentypisch<br />

sind, spielen die Chardonnays in einer deutlich<br />

höheren Liga. Aber auch eine gelungene Spezialisierung,<br />

finden wir, kann man mit einer<br />

höheren Bewertung honorieren.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Chardonnay Monsheim Im Blauarsch Réserve:<br />

Struktur, Körper, Biss<br />

2015 Chardonnay Mörstadt »Wasserland«:<br />

klassisch, elegant, tolles Lagerpotenzial<br />

Ø<br />

Inhaber/Kellermeister: Karl-Hermann Milch | Rebfläche: 13,5 ha<br />

Rebsorten: Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Riesling,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr nach Vereinbarung, Sa 9-17 Uhr


152<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

MÜLLER-DR. BECKER )<br />

Vordergasse 14-18 | 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

Tel. 06243 5524 | Fax 6227<br />

info@mueller-dr-becker.de | www.mueller-dr-becker.de<br />

»100 Prozent Bodenständigkeit« attestiert Jochen Becker seinem<br />

Familienweingut, das von jeher in Dalsheim verwurzelt ist. Mit<br />

ihm wird es in der 12. Generation weitergeführt. Der Agraringenieur<br />

mit einem Diplom von der Uni Stuttgart-Hohenheim bewirtschaftet<br />

seine Weinberge naturnah, dazu gehören z. B. bienenfre<strong>und</strong>liche<br />

Blumen im Weinberg <strong>und</strong> der Verzicht auf Herbizide<br />

<strong>und</strong> Insektizide. Seine Rotweine baut er alle im Holzfass aus, Riesling<br />

<strong>und</strong> Weißer Burg<strong>und</strong>er werden spontan vergoren. Seine ältesten<br />

Reben – für Weißbrug<strong>und</strong>er – sind über 50 Jahre alt. Bevor<br />

er das Weingut 2006 übernahm, sammelte er auch Weinbauerfahrung<br />

in Kalifornien <strong>und</strong> im Roussillon. In diesem Jahr haben uns<br />

vor allem seine Rotweine überzeugt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Arras Rote Cuvée: Beerenjoghurt, balancierte Tannine, kräftig<br />

2015 St. Laurent Dalsheimer Bürgel: intensiver Duft, Holzwürze, samtig<br />

Inhaber: Jochen Becker | Kellermeister: Jochen Becker, Radek Niskiewicz | Rebfläche 14 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Müller-Thurgau,<br />

Gewürztraminer, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent, Schwarzriesling | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

WEINGUT<br />

MÜLLER SCHWABSBURG (<br />

Hauptstraße 96<br />

55283 Nierstein-Schwabsburg<br />

Tel. 06133 5308 | Fax 572 711<br />

info@mueller-schwabsburg.de<br />

www.mueller-schwabsburg.de<br />

Hier ist offenbar einiges passiert. Nicht nur, dass die Weine von<br />

Steffen Müller nun mit stylischen Retro-Etiketten daherkommen.<br />

Nein, auch das, was in der Flasche zu finden ist, hat erkennbar<br />

neuen Pep bekommen. Knackigkeit, klare Aromatik <strong>und</strong> bisweilen<br />

auch echte Eleganz zeigen die Weine, die der Winzer vom Jahrgang<br />

2016 gemacht hat.<br />

Er <strong>und</strong> seine Frau Ursula Müller, geborene Schneider, führen diesen<br />

Betrieb <strong>und</strong> außerdem ihr Familienweingut Georg Albrecht<br />

Schneider gemeinsam. Nach seinem Weinbau-Abschluss in Geisenheim<br />

hatte Steffen Müller einst den elterlichen Betrieb von Fassauf<br />

Flaschenwein umgestellt. Bei den hochwertigen Rieslingen von<br />

Schloss Schwabsburg <strong>und</strong> Kalkstein-Lagen arbeitet er nun mit<br />

Spontanvergärung <strong>und</strong> Maischestandzeit. Für den neuen Riesling<br />

Schloss Berg aus der Steillage wurden alle Register gezogen. Auch<br />

seine Leidenschaft für Rotweine aus dem Eichenholzfass trägt<br />

mehr <strong>und</strong> mehr Früchte, wie etwa an dem kräuterig-würzigen<br />

Frühburg<strong>und</strong>er zu erkennen ist.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Grauer Burg<strong>und</strong>er: knackig, mineralisch, saubere Kernobst-Noten<br />

2016 Riesling Schloss Berg Vom Rotliegenden: duftig, elegant, knackige Frucht<br />

Inhaber/Kellermeister: Steffen Müller | Rebfläche: 9 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />

Sauvignon blanc, Scheurebe, St. Laurent, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Wein vom Roten Hang<br />

Verkauf: Sa von 11-17 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

Weingut<br />

Müller-Dr. Becker


Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT<br />

MÜNZENBERGER (<br />

Lindenplatz 9 | 55270 Zornheim<br />

Tel. 06136 44573 | Fax 46904<br />

info@weingut-muenzenberger.de<br />

www.weingut-muenzenberger.de<br />

Andreas Münzenberger hatte 2002 den ehemaligen Gemischtbetrieb<br />

seines Vaters übernommen <strong>und</strong> auf reinen Weinbau umgestellt.<br />

Neben seiner Lebensgefährtin Marina Becker arbeitet auch<br />

sein Sohn Dominik (21) im<br />

Betrieb mit, der im Sommer<br />

2017 seine Winzerlehre abgeschlossen<br />

hat. Der Betrieb<br />

mit seinem breiten<br />

Sortiment wird häufig prämiert<br />

<strong>und</strong> bietet für seine<br />

Weine ein sehr faires Preis-<br />

Wert-Verhältnis. Der Hauptrebsorte<br />

Riesling soll in Zukunft<br />

noch mehr Fläche<br />

gewidmet werden. Zuletzt wurde die Kollektion mit zwei Rieslingen<br />

aus kalksteingeprägten Lagen erweitert, dem »Vinum Montanum«<br />

<strong>und</strong> dem »Feuerstein«. Hier sehen wir klare Ambitionen <strong>und</strong> belohnen<br />

diese mit einer Note besser.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er Kalk-Mergel: konzentriert, kraftvoll, delikat<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er Kalkstein: Beerenfrucht, würzig, balanciert<br />

Inhaber/Kellermeister: Andreas Münzenberger | Rebfläche: 18 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Sauvignon blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser,<br />

St. Laurent, Cabernet Sauvignon, Dornfelder | Mitglied: WeinErlebnis Zornheimer Berg,<br />

Selection Rheinhessen, Vinissima | Verkauf: nach Vereinbarung


154<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT NEEF-EMMICH )<br />

Alzeyer Straße 15 | 67593 Bermersheim<br />

Tel. 06244 905 254 | Fax 905 255<br />

info@neef-emmich.de | www.neef-emmich.de<br />

»Nach einem verrückten Vegetationsjahr 2016, das uns unglaublich<br />

viel Kraft, Entschlossenheit <strong>und</strong> Nerven abgevelangte, wendete<br />

der Altweibersommer noch mal alles zum Guten.« So fassen<br />

Dirk Emmich <strong>und</strong> seine Frau Antje Stamm den aktuellen Jahrgang<br />

zusammen. Aber Qualität kommt ja bekanntlich von Qual: Die<br />

aktuelle Kollektion empfinden wir sogar als noch einen Tick besser<br />

als die im Vorjahr. Insbesondere eine mineralisch-rassige Riesling-<br />

Kollektion, duftig-lebhafte Weißburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> ein Frühburg<strong>und</strong>er<br />

der Extra-Klasse fielen auf. Und die Erfolgsgeschichte kann bald<br />

weitergehen: Sohn Philipp hat zum August seine Winzerlehre begonnen.<br />

Seine Weinberge bewirtschaftet Dirk Emmich nachhaltig –<br />

obwohl er den Begriff als »Modewort« für etwas für ihn Selbst -<br />

verständliches empfindet, nämlich »dass man die Dinge so nutzt<br />

<strong>und</strong> gestaltet, dass nachfolgende Generationen auch noch etwas<br />

damit anfangen können.« Dazu gehört auch eine behutsame<br />

Modernisierung: Zuletzt hatten die Emmichs ihren Verkostungsraum<br />

in der Kuhkapelle renovieren lassen <strong>und</strong> dabei so gut es ging<br />

die alte Bausubstanz erhalten. Und dafür den Architekturpreis<br />

2013 erhalten.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Westhofener Weißer Burg<strong>und</strong>er: intensiver Blütenduft, klare Aromen, zart<br />

2013 Westhofener Frühburg<strong>und</strong>er: balsamisch-erdig, dabei lebhaft-frisch<br />

Inhaber/Kellermeister: Dirk Emmich | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent<br />

Mitglied: message in a bottle, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Weinproben in der Kuhkappelle mit Kreuzgewölbe<br />

WEINGUT<br />

J. NEUS )<br />

Bahnhofstraße 96<br />

55218 Ingelheim<br />

Tel. 06132 73003<br />

Fax 2690<br />

info@weingut-neus.de<br />

www.weingut-neus.de<br />

Das junge Team aus Betriebsleiter Lewis<br />

Schmitt, Kellermeister Julien Meissner <strong>und</strong><br />

Christian Schmitz, dem das Weingut seit r<strong>und</strong><br />

vier Jahren gehört, hat im vergangenen Jahr<br />

seine Burg<strong>und</strong>eroffensive ausgebaut. Aus den<br />

Kellern eines der einst besten deutschen Rotweinerzeuger<br />

kommen wieder Früh- <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er<br />

mit seidiger Eleganz, Filigranität <strong>und</strong><br />

Druck.<br />

Das 1881 von Josef Neus gegründete Weingut<br />

verfügt über beste Ingelheimer Lagen, deren<br />

kalkhaltige Böden für gute Spätburg<strong>und</strong>er prädestiniert<br />

sind. Im Keller setzt der auslandserfahrene<br />

Winzer <strong>und</strong> Neustadt-Absolvent Julien<br />

Meissner auf lange Lagerdauer im Holzfass –<br />

das können bereits bei Gutsweinen 18 bis 20<br />

Monate sein. Sonst versucht er möglichst wenig<br />

einzugreifen. Die Qualität soll im Weinberg entstehen,<br />

wo naturnah gewirtschaftet wird. Das<br />

Ziel ist dort: Zurück zu den Wurzeln - Bio! Außerdem<br />

gibt es auch im Weißweinbereich Neuerungen<br />

– so hat Neus in diesem Jahr zum ersten<br />

Mal seit langem wieder einen Riesling auf<br />

Ortsweinniveau im Angebot – der aber leider<br />

nicht eingereicht wurde.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Silvaner VDP.Gutswein:<br />

blütenduftig, zart, schlanker Körper<br />

2015 Ingelheim Frühburg<strong>und</strong>er VDP.Ortswein:<br />

saftig, mittlerer Körper, Kirsche<br />

3. PLATZ<br />

DEUTSCHE ROTWEINSORTEN<br />

Inhaber: Familie Schmitz | Betriebsleiter: Lewis Schmitt<br />

Kellermeister: Julien Meissner | Rebfläche: 8 ha | Rebsorten:<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Riesling, Silvaner | Mitglied: VDP, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />

Verkauf: Di-Fr 9-17 Uhr; Mi 9-18 Uhr; Sa 10-13 Uhr


Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT<br />

OSWALD )<br />

Alzeyer Straße 18 | 55234 Wahlheim<br />

Tel. 06731 43315 | Fax 06731 996 696<br />

info@oswald-wein.de | www.oswald-wein.de<br />

Simon Müller-Oswald hat ein Händchen für im<br />

Barrique gereiften Rotwein. Der in diesem <strong>Weinführer</strong><br />

schon mehrmals prämierte Spätburg<strong>und</strong>er<br />

Wahlheimer Schelmen ist erneut die Krönung<br />

des Sortiments, aber auch der Cabernet<br />

Mitos ist echt stark. Doch auch die Weißweine<br />

gewinnen an Format, allen voran die fassgereiften<br />

Chardonnay-Ortsweine <strong>und</strong> der Lagenriesling<br />

Siefersheimer Heerkretz. Die Weinberge in<br />

Siefersheim lässt der Jungwinzer übrigens teilweise<br />

von Schafen entblättern. Neu ist die<br />

junge Einstiegslinie »Pura Vida« mit feinherben<br />

Sommerweinen.<br />

Der 25-Jährige absolvierte ein duales Studium<br />

am Weincampus Neustadt, in dessen Zuge<br />

er bei den rheinhessischen Größen Wittmann<br />

<strong>und</strong> Peth-Wetz in die Lehre ging. Gleichzeitig<br />

arbeitete er auch schon seit 2011 im Weingut<br />

seines Onkels Volker Oswald am Ausbau der<br />

Weine mit. In diesem Jahr hat er den Betrieb<br />

mit seiner Lebensgefährtin, der Geisenheim-<br />

Absolventin Klara Mittrücker (26), übernommen.<br />

Wir vermerken: Hier wird gerade aufgedreht<br />

– dafür gibt es eine Note besser.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Siefersheimer Chardonnay Barrique:<br />

schöner Schmelz, dennoch schlank, gelbe Frucht<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er Wahlheimer Schelmen:<br />

Kirsche-Pflaume, griffig, elegant<br />

Inhaber/Kellermeister: Simon Müller-Oswald | Rebfläche:<br />

10 ha Rebsorten: Riesling, Weiße Burg<strong>und</strong>erfamilie, Silvaner,<br />

Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Mitos | Mitglied:<br />

Generation Riesling | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />

WEINGUT PAUSER )<br />

Im Baumfeld 40 | 55237 Flonheim<br />

Tel. 06734 8764 | Fax 6756<br />

info@weingut-pauser.de<br />

www.weingut-pauser.de<br />

SIEGER<br />

GRAUBURGUNDER<br />

Nein. Nein, den Liter-Riesling der Pausers nehmen<br />

wir mal nicht in die Empfehlungen unter dem Text.<br />

Der sorgt zwar jedes Jahr erneut für Begeisterung bei<br />

der Verkostung (»Unglaublich! Das! Ein Liter!«) <strong>und</strong><br />

stand auch schon im Wettbewerb auf dem Siegertreppchen.<br />

Aber so viele Guts-, Orts- <strong>und</strong> Lagenweine<br />

(bzw. »Capella«, »Wega« <strong>und</strong> »Sirius«) sind mindestens<br />

ebenso empfehlenswert – <strong>und</strong> dabei im Preis<br />

erstaunlich moderat.<br />

Friedrich Pauser <strong>und</strong> seine Tochter Eva Pauser-<br />

Brand sind ein eingespieltes Team im Weinberg <strong>und</strong> im<br />

Keller. Ihre Weine überzeugen durch Mineralität <strong>und</strong><br />

Eleganz. Beide haben die Schule für Weinbautechniker<br />

in Bad Kreuznach besucht, Eva war zudem zum Auslandpraktikum<br />

in Kalifornien. Evas Mutter Cornelia<br />

Pauser wuppt den Verkauf <strong>und</strong> die Veranstaltungen.<br />

Die Lagenwein-Reihe »Sirius« wurde gerade mit<br />

Chardonnay <strong>und</strong> Scheurebe ergänzt. Die rote Cuvée<br />

»Vincent« ist nach Eva Pauser-Brands Söhnchen<br />

benannt – ihr Erlös kommt teilweise der Kinderkar -<br />

diologie der Mainzer Uniklinik zugute.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc »Sirius«: Biss, Struktur, Kiwi<br />

2016 Grauer Burg<strong>und</strong>er »Sirius«: kräftig, würzig, aromatisch<br />

Inhaber/Kellermeister: Friedrich Pauser <strong>und</strong> Eva Pauser-Brand | Rebfläche:<br />

33 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay,<br />

Sauvignon Blanc, Scheurebe, Silvaner, Rivaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser,<br />

Dornfelder, Regent, St. Laurent, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah<br />

Mitglied: Generation Riesling, Vinissima, Slow Food | Vinothek,<br />

Veranstaltungsraum bis 100 Pers., Jahrgangsprä sentation im Mai <strong>2018</strong>,<br />

Bratapfelmarkt im Oktober <strong>2018</strong>


156<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

PETERSHOF ( (NEU)<br />

Gau-Odernheimer Str. 19<br />

55232 Alzey-Schafhausen<br />

Tel. 06731 547 1021<br />

kontakt@petershof-wein.de<br />

www.petershof-wein.de<br />

Achtung, aufgepasst: Es gibt in Rheinhessen<br />

mehr als ein Weingut Petershof, so dass man sie<br />

leicht verwechseln kann, wenn man sie nicht<br />

kennt. Dieses hier befindet sich in Alzey <strong>und</strong><br />

wird geleitet von Diplom-Kaufmann Stefan<br />

Kuhn. Er übernahm den Hof 2010 von seinem<br />

Onkel <strong>und</strong> führt ihn nun in der 13. Generation.<br />

Er <strong>und</strong> seine Frau Johanna »haben viel investiert:<br />

Zeit, Herzblut <strong>und</strong> auch Geld, um das altehrwürdige<br />

Weingut den Gegebenheiten der<br />

neuen Zeit anzupassen.« Für den Ausbau der<br />

Weine <strong>und</strong> die Pflege der Weinberge haben sie<br />

sich das Winzer-Ehepaar Julia <strong>und</strong> Johannes<br />

Altmeier geholt.<br />

Die uns vorgestellten<br />

Weine<br />

empfanden wir<br />

als filigran <strong>und</strong><br />

elegant. Sie<br />

stammten alle<br />

aus der »Buchstaben-Serie«,<br />

welche die gehobenen<br />

Weine des<br />

Gutes beinhaltet – die aber trotzdem zu echt<br />

fairen Preisen zu haben sind. Ach ja, <strong>und</strong> übrigens:<br />

Schöne Etiketten!<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Riesling »R«: zarte Spannung,<br />

Pfirsich-Maracuja, trinkig<br />

2015 Merlot »M«: frische grüne Kräuter,<br />

Johannisbeere, leicht<br />

Inhaber: Stefan Kuhn | Kellermeister: Julia <strong>und</strong> Johannes Altmeier<br />

| Rebfläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Chardonnay, Weißer<br />

Burg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Würzer, Bacchus, Müller-Thurgau,<br />

Silvaner, Merlot, Pinot Meunier, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder,<br />

Acolon, Portugieser | Verkauf: nach Vereinbarung | Vinothek bis<br />

50 Pers., Hoffest im Frühling<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT<br />

WOLFGANG & RENÉ PETH (<br />

Alzeyer Str. 28 | 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

Tel. 06243 908 800 | Fax 908 80 90<br />

wolfgang@peth.de | www.peth.de<br />

Seit 2015 steht Sohn René (24) an der Seite seines Vaters<br />

Wolfgang im Weinberg <strong>und</strong> Keller. Er führte das Premium-Trio mit<br />

Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er von alten Reben ein.<br />

Ab dem Jahrgang 2016 (Rotwein) <strong>und</strong> 2017 (Weißwein) führt das<br />

Weingut zusätzlich die Kategorie Ortswein. Außerdem wollen sich<br />

die beiden zunehmend auf Riesling <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>ersorten konzentrieren.<br />

Insgesamt sehen wir in der Kollektion eine aufstrebende<br />

Tendenz.<br />

Im zum Weingut gehörenden Gästehaus, das von Mutter Jutta<br />

Peth betreut wird, werden Verkostungen mit Winzerschmaus an -<br />

geboten. Es wurde von der Dehoga in die Kategorie »3 Sterne<br />

Superior« eingereiht <strong>und</strong> vom Deutschen Tourismusverband mit<br />

4 Sternen ausgezeichnet. Die Vinothek »VinoPeth« wurde Ende<br />

2016 vom Deutschen Weininstitut (DWI) zu einer der 50 schönsten<br />

Deutschlands gekürt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Scheurebe Frauenberg Alte Reben: Cassis-Kiwi, seidige Struktur, pudrig<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er Alte Reben Barrique: würzig, Amarena-Kirsche, schönes Tannin<br />

Inhaber/Kellermeister: Wolfgang <strong>und</strong> René Peth | Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Portugieser<br />

Verkauf: Mo-Do 16-18, Fr 13-18, Sa 10-17 Uhr| Gästehaus mit Zimmern, Appartements <strong>und</strong><br />

Ferienwohnungen, Vinothek


NEW GENERATION<br />

WINES<br />

Weingut Peth-Wetz<br />

WEINGUT<br />

PETH-WETZ +<br />

Alzeyer Str. 16 | 67593 Bermersheim<br />

Tel. 06244 4424 | Fax 4494<br />

info@peth-wetz.com | www.peth-wetz.com<br />

SIEGER + 2. PLATZ<br />

INTERNATIONALE<br />

ROTWEINSORTEN/<br />

ROTE CUVÉES<br />

»In Bermersheim liegen meine Wurzeln. Doch erst in der Ferne<br />

wurde mir klar, wo die Reise für mich als Weinmacher hingeht«,<br />

sagt Christian Peth. Seine Weinreise um die Welt führte ihn nach<br />

Chile, Australien <strong>und</strong> in die USA. Und so verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass<br />

er sich vor allem mit außergewöhnlichen Rotweinen aus internationalen<br />

roten Sorten einen Namen gemacht hat. Alle Rotweine <strong>und</strong><br />

einige weiße Burg<strong>und</strong>erweine reift er in insgesamt 350 Barriques,<br />

außerdem werden viele unfiltriert abgefüllt. Sein Qualitätsanspruch<br />

geht so weit, dass er, wenn er mit einem Weinberg in<br />

einem Jahr nicht zufrieden ist, den Jahrgang auch mal einfach<br />

aussortiert.<br />

Christian Peth gelingt es, Cabernet Sauvignon, Malbec, Petit<br />

Verdot <strong>und</strong> Co. in einem Stil auszubauen, dass man manchmal<br />

kaum glauben kann, dass sie aus Deutschland stammen. So vollm<strong>und</strong>ig,<br />

mit dichter, komplexer Aromatik <strong>und</strong> straffen Tanninen –<br />

kurz, sie sind sein Alleinstellungsmerkmal.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc: Kiwi, druckvoll, erfrischend<br />

2014 Assemblage Unfiltered: intensiv, Karamell, Brombeer<br />

2014 Merlot Grand Vintage: kraftvoll, Cashew, Pflaume<br />

Inhaber/Kellermeister: Christian Peth | Rebfläche: 30 ha | Rebsorten: Cabernet<br />

Sauvignon, Merlot, Malbec, Petit Verdot, Cabernet Franc, Syrah, Spätburg<strong>und</strong>er, Riesling,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Rivaner, Muskateller<br />

Verkauf: Mo-Sa 9.30-17.30 Uhr<br />

MADE WITH LOVE<br />

TASTE WITH CARE<br />

Weingut Dr. Balzhäuser<br />

Alsheim /Rheinhessen<br />

www.balzhaeuser.de


158<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT PFANNEBECKER +<br />

Zum Neusatz 14 | 67551 Worms-Pfeddersheim<br />

Tel. 06247 286 | Fax 905 287<br />

info@weingutpfannebecker<br />

www.weingutpfannebecker<br />

Erneut präsentieren Max <strong>und</strong> Holker Pfannebecker eine<br />

Serie ohne Schwächen, aber dafür mit so einigen echten<br />

Highlights. Es fängt an mit knackigen, duftigen, sorten -<br />

typischen Gutsweinen, gefolgt von Ortsweinen der weißen<br />

Burg<strong>und</strong>ersorten, die durch den Ausbau im Holz einen cremigen<br />

Schmelz bekommen. An der Spitze stehen Rieslinge,<br />

Weiß- <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er von den Pfeddersheimer Bestlagen<br />

St. Georgenberg <strong>und</strong> Hochberg, die einfach alles haben:<br />

Struktur, Eleganz, ausgefeilte Aromatik. Ach ja, <strong>und</strong><br />

nicht zu vergessen, die rote Cuvée Maximus, fast schwarz<br />

in der Farbe, ein sympathischer Rebell.<br />

Die Basis für diese Resultate sind seit 2007 biologisch<br />

bewirtschaftete Weinberge <strong>und</strong> eine selektive Ernte. Im<br />

Keller wird schonend, aber ambitioniert ausgebaut, z. B.<br />

mit Maischestandzeit <strong>und</strong> Spontanvergärung. Den Gr<strong>und</strong>stein<br />

für den heutigen Betrieb legte 1960 Max’ Großvater<br />

Wolfgang. 1979 übernahmen seine Eltern, die Geisenheim-<br />

Absolventen Holker <strong>und</strong> Margit Pfannebecker, <strong>und</strong> machten<br />

den Betrieb zunächst als »Burg<strong>und</strong>erhof« bekannt.<br />

Weinbautechniker Max durfte schon als Jungsp<strong>und</strong> ab<br />

2003 ran <strong>und</strong> sorgt seitdem für viel neuen Schwung.<br />

WEINGUT<br />

PFEIFFER (<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

Appenheimer Straße 26 | 55435 Gau-Algesheim<br />

Tel. 06725 3369 | Fax 993 332<br />

info@weingut-pfeiffer.de | www.weingut-pfeiffer.de<br />

Hier hat sich ja allerhand getan. Mit der aktuellen Kollektion<br />

sind wir so zufrieden, dass wir direkt mal in der Gesamtbewertung<br />

eins hochgehen. Im Angebot finden sich<br />

nicht nur sehr stimmige Klassiker von Riesling <strong>und</strong> Bur -<br />

g<strong>und</strong>ern – die Qualitätsstufen werden hier gekennzeichnet<br />

mit einem bis drei »Pfeiffern«. Überrascht wurden wir<br />

von einigen Rebsorten-Exoten, die als schwierig gelten<br />

<strong>und</strong> deshalb selten zu finden sind. Da war zum einen ein<br />

Auxerrois, der beweist, dass diese Sorte auch schön kna -<br />

ckige Weine hervorbringen kann. Und dieser Regent »3<br />

Pfeiffer«: sexy!<br />

Seine größte Leidenschaft, sagt Winzer Michael Pfeiffer,<br />

sind Spätburg<strong>und</strong>er – je nach Kategorie kommen diese mal<br />

knackig-beerig, mal griffig-mineralisch daher. Witzig: Das<br />

Weingut beteiligt sich an der Renaissance der Liebfrauenmilch,<br />

die mit neckischem Retro-Etikett <strong>und</strong> dezent halbtrockener<br />

Tropenfrucht-Aromatik einfache Trinkfreude <strong>und</strong><br />

Kult-Charakter verbindet. Ebenfalls für den unkomplizierten<br />

Genuss stehen der Riesling <strong>und</strong> die rote Cuvée der<br />

Linie »Monkey Mountain«.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc: knackig-fest, grüne Wildkräuter, Stachelbeere<br />

2016 Pfeddersheimer Weißburg<strong>und</strong>er: delikater Schmelz, ausgewogene Säure<br />

2016 Riesling St. Georgenberg Kirchenstück: straff, strukturiert,<br />

elegantes Spiel<br />

Inhaber: Holker <strong>und</strong> Max Pfannebecker | Kellermeister: Max Pfannebecker<br />

Rebfläche: 21 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Sauvignon Blanc, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: message in<br />

a bottle | Verkauf: Mo-Fr 14-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Regent »3 Pfeiffer«: wild, rassig, beerig, vegetabil<br />

2016 Riesling Goldberg: kräftig, gelbfruchtig, mineralisch<br />

Inhaber/Kellermeister: Michael Pfeiffer | Rebfläche: 11 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

weiße Burg<strong>und</strong>ersorten, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Auxerrois, Huxelrebe,<br />

Bacchus, Spätburg<strong>und</strong>er, Regent, Cabernet Sauvignon, Portugieser | Verkauf:<br />

Mo-Fr 11-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr<br />

Weingut Raddeck


WEINGUT<br />

POSTHOF DOLL & GÖTH (<br />

Kreuznacher Str. 2 | 55271 Stadecken-Elsheim<br />

Tel. 06136 3000 | Fax 6001<br />

weingut-posthof@doll-goeth.de | www.doll-goeth.de<br />

Knackig, saftig, leicht zugänglich – das vermerkten unsere Verkoster<br />

zu den meisten Weinen des Posthofs. Oder anders formuliert:<br />

Hier findet man unkomplizierte Brot-<strong>und</strong> Butter-Weine, <strong>und</strong><br />

das zu einem fairen Preis. Und zwar für so ziemlich jede Vorliebe,<br />

denn das Weingut hat eine umfangreiche Palette von Rebsorten<br />

vozuweisen. Fast alles wird mit der Hand gelesen, vermerken Roland<br />

<strong>und</strong> Erika Doll. Auch sonst ist bei ihnen schonende Verarbeitung<br />

angesagt: Hanglagen werden begrünt <strong>und</strong> mit Stroh abgedeckt,<br />

im Keller wird die Maische ohne Pumpen transportiert. Alle<br />

Rotweine <strong>und</strong> manche Weißweine werden im Holzfass ausgebaut.<br />

Sohn Linus studiert seit Abschluss seiner Winzerlehre in Geisenheim<br />

<strong>und</strong> war schon zum Auslandspraktikum in Oregon/USA. In<br />

jeder freien Minute hilft er jetzt schon im Familienbetrieb mit.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2014 Rote Cuvée »R«: Pinot-Duft, Paprika am Gaumen, feines Tannin<br />

2016 Huxelrebe Stadecker Lenchen Auslese edelsüß: Tropenfrucht, kandierte<br />

Orange, gutes Spiel<br />

Inhaber: Roland <strong>und</strong> Erika Doll | Kellermeister: Roland <strong>und</strong> Linus Doll | Rebfläche: 18 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Rivaner, Morio<br />

Muskat, Scheurebe, Gewürztraminer, Dornfelder, Portugieser, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent,<br />

Merlot, Syrah | Mitglied: Rheinhessen Silvaner | Verkauf: Mo-Fr 8-12 <strong>und</strong> 13.30-18.30 Uhr,<br />

Sa 9-17 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Hoffest im Aug<br />

WEINGUT RADDECK +<br />

Am Hummertal 100 | 55283 Nierstein<br />

Tel. 06133 58115 | Fax 58331<br />

info@raddeckwein.de |www.raddeckwein.de<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

»Mit großem Respekt vor der Natur, sehen wir im Weinberg das<br />

große Ganze«, erklärt Stefan Raddeck. Das können auch Besucher<br />

des Weingutes, denn von wohl nirgends in Nierstein hat man einen<br />

tolleren Blick auf den Roten Hang als von seiner Panorama-Vinothek.<br />

In dem öko-zertifizierten Betrieb werden die Erträge im<br />

Weinberg gezielt reduziert. Im Keller arbeitet der Winzer mit langen<br />

Maischestandzeiten, <strong>und</strong> immer mehr mit Holzfässern auch<br />

für die Weißweine. Dicht gewobene, würzige Burg<strong>und</strong>er ergänzen<br />

seine Kollektion von sehr eleganten Rieslingen mit intensiver<br />

Frucht <strong>und</strong> Lagerpotenzial.<br />

Im Jahr 2000 wurde Stefan Raddeck als 19-Jähriger von der<br />

deutschen Landjugend als »Bester Nachwuchs-Winzer Deutschlands«<br />

ausgezeichnet. Nach seiner Ausbildung beim fränkischen<br />

Öko-Pionier Gerhard Roth absolvierte er das Weinbau-Studium in<br />

Geisenheim, wo er auch seine Frau Anna-Karina kennenlernte. Sie<br />

arbeitete nach ihrem Studium auch längere Zeit in einem Weingut<br />

in Neuseeland.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Weißburg<strong>und</strong>er Edition 2Hügel: würzig, voller Körper, Zitrus-Abgang<br />

2016 Riesling Pettenthal Edition »S«: intensiv Pfirsich, mineralisch, Potenzial<br />

2015 Rote Cuvée »S« Edition »S«: satte Beerenfrucht, seidiges Tannin, elegant<br />

Inhaber/Kellermeister: Stefan Raddeck | Fläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Sauvignon blanc, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent, Dornfelder<br />

Mitglied: Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 9-18 Uhr,<br />

Sa 9-16 Uhr<br />

3 SIEGER + 3. PLATZ SEKT<br />

SEKTHAUS<br />

RAUMLAND / (NEU)<br />

Alzeyer Str. 134<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

Tel. 06243 90 80 70 | Fax 90 80 77<br />

info@raumland.de | www.raumland.de<br />

Es gibt wohl kaum einen anderen Sektproduzenten<br />

in Deutschland als Volker Raumland,<br />

dessen Schaumweine sich so unzweifelhaft mit<br />

den Premiumsgewächsen aus der Champagne<br />

messen können. Zwar auch r<strong>und</strong> 10 % Riesling,<br />

aber überwiegend von den Burg<strong>und</strong>er-Sorten<br />

keltert er seine Schaumweine, die mittlerweile<br />

Weltruf haben – sogar im Elysée-Palast wurden<br />

sie schon ausgeschenkt. Beeindruckend sind sie<br />

auch deshalb, weil sie trotz 40- bis 120-monatigem<br />

Hefelager so viel Frische <strong>und</strong> Lebendigkeit<br />

ausstrahlen.<br />

Selbst für die Basissekte nutzt er nur die erste<br />

Pressung, was auch schon ihnen eine tolle<br />

Perlage verleiht. Viele Gr<strong>und</strong>weine baut er in<br />

Barriques aus. Auch die Riesling-Sekte, denn, so<br />

Volker Raumland: »Ich will zeigen, dass auch<br />

Riesling-Sekt gut reifen kann.« Rosé-Sekt, der<br />

sich derzeit wieder im Aufwind befindet – auch<br />

in der Champagne – ist eine Paradedisziplin des<br />

Hauses: In einem zarten Lachston kommt er ins<br />

Glas, <strong>und</strong> liefert nicht nur Druck <strong>und</strong> Eleganz<br />

am Gaumen, sondern auch richtig viel Spaß. Die<br />

Krönung der Kollektion sind die Champagner-<br />

Cuvées Triumvirat <strong>und</strong> MonRose, die erst nach<br />

acht bis zehn Jahren Reifung auf den Markt<br />

kommen. Sie sind dafür gemacht, Klasse-Menüs<br />

zu begleiten.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2012 Cuvée Katharina Brut:<br />

jung, balanciert, Apfelkuchen<br />

2012 Rosé Prestige Brut:<br />

frisch, kraftvoll, Hefeteig, Erdbeere<br />

2009 9. Triumvirat Grande Cuvée Brut:<br />

komplex, lang, Brioche<br />

Inhaber/Kellermeister: Volker Raumland | Rebfläche: 10 ha | Rebsorten:<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Pinot Meunier| Mitglied: Verband der traditionellen Flaschenvergärer<br />

| Verkauf: Mo-Fr 8-16.30 Uhr, Sa 10-13 Uhr


160<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT RETTIG )<br />

G<strong>und</strong>heimer Straße 1 | 67593 Westhofen<br />

Tel. 06244 4928 | Fax 905 066<br />

info@weingut-rettig.de<br />

www.weingut-rettig.de Aufstieg<br />

Katja Rettigs Spezialität sind dezente, elegante<br />

<strong>und</strong> mineralische Rieslinge, Silvaner <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>er,<br />

die jedes Jahr noch ein bisschen präziser wirken.<br />

»Mit viel Hand- <strong>und</strong> Knochenarbeit sind wir<br />

ganz nah an den Reben <strong>und</strong> wollen so Heimat<br />

schmeckbar machen«, erklärt sie. Dazu gehört für<br />

sie auch der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im<br />

Weinberg. Schicke Hingucker bietet die Winzerin<br />

außerdem mit ihrer Cuvée-Linie »Gazelle«, »Oryx«<br />

<strong>und</strong> »Kudu«. Diese ist ihrem Großvater Karl gewidmet,<br />

der 1928 nach Namibia auszog.<br />

Die heute 32-Jährige wollte schon als Kind Winzerin<br />

werden – in diesem Jahr übernahm sie von<br />

den Eltern Klaus <strong>und</strong> Jutta endgültig die Betriebsführung,<br />

»wobei sich an dem Familienweingut-Gedanken<br />

nichts ändern wird«, wie sie betont. In die<br />

Lehre gegangen ist sie beim renommierten Pfälzer<br />

Weingut Bürklin-Wolf <strong>und</strong> legte danach einen Abschluss<br />

zur staatlich geprüften Wirtschafterin für<br />

Weinbau <strong>und</strong> Oenologie (Oppenheim) <strong>und</strong> zur<br />

Weinbautech nikerin (Bad Kreuznach) ab.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Westhofener Steingrube:<br />

elegant, feine Struktur, kreidige Mineralik<br />

2015 Westhofener Pinot Madeleine:<br />

Walderdbeere, weiche Tannine, mineralisch<br />

Ø<br />

Inhaberin/Kellermeisterin: Katja Rettig | Rebfläche: 12 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Chardonnay, Auxerrois, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er | Mitglied:<br />

Vinissima | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />

WEINGUT RIFFEL +<br />

Mühlweg 14 a | 55411 Bingen-Büdesheim<br />

Tel. 06721 994 690 | Fax 994 691<br />

service@weingut-riffel.de<br />

www.weingut-riffel.de<br />

Letztes Jahr wurden Erik <strong>und</strong> Carolin Riffel an dieser Stelle<br />

kritisiert für ihren Orange Wine. Dieses Jahr stellten sie einen<br />

Pet-Nat-Sekt an – eine Weinart, die ebenfalls unter das Stichwort<br />

Natural Wines fällt. Ja, das ist alles nicht jedermanns Sache.<br />

Dennoch gibt es immer mehr Weinfans, vor allem junge, die<br />

sich für diesen ungezügelten Stil begeistern können. Und es<br />

gibt immer mehr Winzer in Deutschland, die sich in das Thema<br />

reinarbeiten <strong>und</strong> abliefern. Den Pet Nat hier jedenfalls finden<br />

wir ziemlich klasse – sagen aber auch ganz klar: Man muss wissen,<br />

worauf man sich einlässt.<br />

Aber das eigentlich nur am Rande. Im Zentrum stehen hier<br />

sehr individuelle, oft zart cremige Rieslinge <strong>und</strong> Silvaner vom<br />

Binger Scharlachberg, einer großen Lage mit Quarzitböden, an<br />

deren Renommee Erik Riffel maßgeblich beteiligt ist. Ebenfalls<br />

ein Gewinn sind die würzig-eleganten Spätburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Pinot<br />

Noir Réserve. Und einen Unterbau von einfach leckeren Gutweinen<br />

gibt es auch. Man merkt, dass Erik Riffel einen eigenen Stil<br />

im Kopf hat, den er in seinen Weinen sehen will. Außerdem hat<br />

er Lust auf nerdige Experimente. Und arbeitet auch noch ökologisch.<br />

Da sagen wir: klare Sache, ein Topbetrieb.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Scharlachberg: saftig-aromatisch, druckvoll, Zitronenzeste<br />

2016 Binger Grauer Burg<strong>und</strong>er: würzig, dicht, Birne<br />

2016 Pet Nat Sekt: Apfel-Zitrus, wild, Leckerbissen für Natural Wine-Fans<br />

Inhaber: Erik <strong>und</strong> Carolin Riffel | Kellermeister: Erik Riffel | Rebfläche: 16 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon blanc, Spätburg<strong>und</strong>er<br />

| Mitgliedschaft: Ecovin | Verkauf: Mo-Do 17-19 Uhr, Fr 13-19 Uhr , Sa 10-17 Uhr /<br />

Jan-Mär Mo-Fr 17-19, Sa 10-16


WEINGUT<br />

RUPPERT-DEGINTHER +<br />

Kämmererstr. 8 | 67596 Dittelsheim-Hessloch<br />

Tel. 06244 292 | kontakt@ruppert-deginther.de<br />

www.ruppert-deginther.de<br />

WEINGUT ROLL (<br />

Kloppbergstr. 36<br />

67596 Dittelsheim-Heßloch<br />

Tel. 06244 7438 | Fax 7751<br />

info@weingut-roll.de<br />

www.weingut-roll.de<br />

Das Weingut im Wonnegau hat eine mehr als<br />

200 Jahre lange Tradition. Christian Roll (Jahrgang<br />

1977) war Azubi in guten Betrieben in der<br />

Pfalz <strong>und</strong> Rheinhessen, studierte an der Uni<br />

Geisenheim <strong>und</strong> sah sich auch in der weiten<br />

Weinwelt um. Was er will: »Spitzenweine demokratisieren<br />

<strong>und</strong> jedem Weinliebhaber zugänglich<br />

machen.« Seine Eltern Friedrich Robert <strong>und</strong><br />

Elke Roll stehen beide noch voll im Betrieb an<br />

der Seite des Sohnes. Bemerkenswert hier ist<br />

der hohe Rotweinanteil von 45 %. Die Saat dafür<br />

hatte Friedrich Robert Roll gelegt, als er<br />

1972 den Betrieb übernahm. Aktuell wurde aber<br />

das Weißwein-Sortiment erweitert, <strong>und</strong> zwar<br />

mit dem im Barrique gereiften Weißburg<strong>und</strong>er<br />

»Hügelkind«, dem Sauvignon Blanc Reserve<br />

<strong>und</strong> dem Riesling »Keep Cool« mit sieben Tagen<br />

Maischestandzeit.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc Dittelsheim Pfaffenmütze:<br />

Kiwi, Gras, rauchig<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er Geiersberg Reserve:<br />

würzig, balanciert, Brombeer<br />

Inhaber: Friedrich Robert <strong>und</strong> Christian Roll | Kellermeister:<br />

Christian Roll | Rebfläche: 18 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, St. Laurent,<br />

Frühburg<strong>und</strong>er, Merlot, Cabernet Sauvignon, Schwarzriesling<br />

Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Mit Justus Ruppert <strong>und</strong> seiner Frau Milena, beide Jahrgang<br />

1988, hat die neue Generation im Familienweingut die Verantwortung<br />

übernommen. Vater Karl-Joachim Ruppert hatte es einst als<br />

Mischbetrieb übernommen <strong>und</strong> auf Wein umgestellt. Sein Sohn begann<br />

damit, die Erträge zu reduzieren <strong>und</strong> führte eine selektive<br />

Lese in mehreren Durchgängen ein. Dazu kamen eine nachhaltige<br />

Bewirtschaftung mit Nützlingen <strong>und</strong> Kompostdünger <strong>und</strong> im Keller<br />

Spontanvergärung, langes Hefelager <strong>und</strong> späte Füllung. Als Flaschenverschluss<br />

kommen für die Rupperts nur Naturkorken in<br />

Frage, »weil wir davon überzeugt sind, dem Wein damit etwas Gutes<br />

zu tun – nur so kann eine echte Flaschenreife stattfinden«,<br />

meint Milena Ruppert.<br />

Trinkfreudige Weine mit Schliff <strong>und</strong> Ambition, so kann man das<br />

Urteil über die diesjährige Kollektion zusammenfassen. Erfreulich<br />

ist auch die Freude der Winzer daran, Neues zu wagen. Drei Neuzugänge<br />

verzeichnete das Sortiment: Die schmelzige Hesslocher Burg<strong>und</strong>er-Trilogie,<br />

der Bechtheimer Spätburg<strong>und</strong>er (der den Lagenwein<br />

ersetzt) <strong>und</strong> der beerige Kumpel »Schwarzwild« zur 2015<br />

gelaunchten Cuvée »Rotwild«. Beides schöne Rotweine, wenn auch<br />

eher harmonisch als wild.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Westhofener Riesling: mineralisch, Druck, Blütenduft<br />

2016 Riesling Calx: zart, harmonisch, mineralisch<br />

2014 Rotwild (Rote Cuvée): Paprika, Lorbeer, strukturiert<br />

Inhaber: Justus Ruppert | Kellermeisterin: Milena Ruppert | Rebfläche: 28 ha | Riesling,<br />

Chardonnay, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Muskateller, Gewürztraminer,<br />

Silvaner, Cabernet Sauvignon, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Dornfelder | Verkauf: Nach<br />

Vereinbarung<br />

Die Klassiker Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>er sind<br />

unsere Leidenschaft <strong>und</strong> Ihr Vergnügen!<br />

Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

WEINGUT KAPELLENHOF · FAMILIE SCHÄTZEL<br />

Kapellenstraße 18 · 55278 Selzen · Tel: 0 67 37 - 204 · Fax 0 67 37 - 86 70<br />

kapellenhof@t-online.de · www.weingut-kapellenhof.de


162<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

SIEGER LITERWEINE<br />

WEINGUT RUSSBACH )<br />

Alzeyer Str. 22 | 55234 Eppelsheim<br />

Tel 06735 960 302 | Fax 8412<br />

info@weingut-russbach.de<br />

www.weingut-russbach.de<br />

»Herkunft <strong>und</strong> Terroir müssen sich im Wein<br />

wiederfinden« findet Bernd Russbach. Auch<br />

deshalb versucht er, seine Weinberge immer<br />

naturnaher zu bewirtschaften. Im Keller setzt<br />

er auf ein möglichst langes Feinhefe-Lager <strong>und</strong><br />

schonende Verarbeitung. Saubere, klare Aromen<br />

sind es, die an seinen Weinen erfreuen, mal<br />

begleitet von einer feinen Mineralik der Eppelsheimer<br />

Kalkböden, mal mit kräuterigem Duft.<br />

Der Winzermeister setzt auf breiter Front um,<br />

was er bei Aufenthalten in Südafrika, Australien,<br />

Neuseeland <strong>und</strong> Kalifornien mitbekam.<br />

Nebenbei ist er, wie seine für die Vermarktung<br />

verantwortliche Frau Marion, begeisterter <strong>und</strong><br />

erfolgreicher Triathlet. Der Wettstreit mit Laufen,<br />

Radfahren <strong>und</strong> Schwimmen sorgt für die<br />

Kondition, die man in den Reben <strong>und</strong> Keller<br />

braucht – oder umgekehrt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling: Kräuter, frisch, sauber, üppige Frucht<br />

2015 Frühburg<strong>und</strong>er Eppelsheimer Felsen: rauchig,<br />

Amarena-Kirsch, strukturiert<br />

Inhaber/Kellermeister: Bernd Russbach | Rebfläche: 25 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Frühburg<strong>und</strong>er Portugieser, Regent, Dornfelder | Mitglied:<br />

Selection Rheinhessen, Rheinhessen-Vinothek Alzey | Verkauf:<br />

Nach Vereinbarung


WEINGUT SANDER )<br />

In den Weingärten 11 67582 Mettenheim<br />

Tel. 06242 1583 | Fax 6589<br />

info@weingut-sander.de | www.weingut-sander.de<br />

Der Marienkäfer ist sozusagen das Wappentier der Sanders – er<br />

ziert die Etiketten als Symbol für biodynamische Arbeit im Weinberg.<br />

Denn die Sanders sind das älteste öko-zertifizierte Weingut<br />

in Deutschland. Bereits in den sechziger Jahren wagte Ottoheinrich<br />

Sander den Umstieg – <strong>und</strong> wurde zunächst mitleidig belächelt.<br />

Sein Sohn Gerhard machte später weiter, ebenso dessen Sohn, der<br />

heutige Chef Stefan Sander. Wo es sich bei Weiß anbietet, nutzt<br />

Stefan Sander größere Holzfässer, um den Weinen mehr Profil zu<br />

geben. Neben diesen fruchtig-cremigen Burg<strong>und</strong>er-Weinen sind es<br />

vor allem die druckvoll-dichten, aber immer frischen Rieslinge, die<br />

seine Kollektion ausmachen. Unter der Bezeichnung »Crafted« hat<br />

er nun auch einen Orange Wine herausgebracht. Öko-Craft-Beer<br />

gibt es bei den Sanders übrigens auch – gebraut von Stefans Bruder,<br />

dem Diplom-Braumeister Ulrich Sander.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc: rauchig, komplex, Stachelbeere-Gras<br />

2016 Chardonnay: Melone-Apfel, klar, dicht, lang<br />

Inhaber/Kellermeister: Stefan Sander | Rebfläche: 25 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Sauvignon blanc, Silvaner, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot | Mitglied: Naturland,<br />

Demeter, message in a bottle | Verkauf: Mo-Sa 10-17.30 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

WEINGUT SCHÄTZEL +<br />

Oberdorfstraße 34 | 55283 Nierstein<br />

Tel. 06133 5512 | Fax 06133 60159<br />

weingut@schaetzel.de | www.schaetzel.de<br />

Bei manchen Verkostungen spricht man bereits andächtig von<br />

der »Schätzel«-Note: Eine etwas wilde, an Feuerstein erinnernde<br />

Mineralik, die viele von Kai Schätzels Weinen prägen. »Stein vor<br />

Frucht« ist dann auch eines seiner Prinzipien bei der Weinbereitung.<br />

Noch mehr Gewicht legt der 38-jährige aber auf den Faktor<br />

Zeit. Entschleunigung im Weinberg, aber auch im Keller ist das<br />

Credo. So setzt Schätzel, der einen großen Anteil seiner Weinberge<br />

in den Steillagen des Roten Hanges hat <strong>und</strong> ökologisch bewirtschaftet,<br />

auf eine langsamere Traubenreife mit niedrigerem<br />

Zuckeraufbau. So soll der Alkohol in den Weinen später niedrig<br />

gehalten werden.<br />

Die Trauben werden selektiv von Hand gelesen. Einmaischen ist<br />

dann Fußarbeit – es wird wieder gestampft. Bis zu sechs Tage kann<br />

die Maischestandzeit betragen, gekühlt wird mit Trockeneis. Die<br />

Weine werden fast alle spontan vergoren, 80 % werden im Holzfass<br />

ausgebaut <strong>und</strong> Lagern lange auf der Hefe. Beim Weinstil<br />

setzt Schätzel wieder auf Kabinett – niedriger Alkohol mit Süßeschlänker.<br />

Das gelingt – seine Weine sind facettenreich, ohne dabei<br />

kompliziert zu wirken. Es macht einfach Spaß, sie zu trinken.<br />

WEINGUT SCHERNER-<br />

KLEINHANSS )<br />

Alzeyer Str. 10 | 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

Tel. 06243 435 | Fax 5665<br />

info@scherner-kleinhanss.de<br />

www.scherner-kleinhanss.de<br />

Klaus Scherner hat mehrere Jahre als Kellermeister<br />

<strong>und</strong> Berater in Kanada <strong>und</strong> Kalifornien<br />

gearbeitet, bevor er mit seiner Frau Monika<br />

Bank-Scherner vor r<strong>und</strong> 20 Jahren den Familienbetrieb<br />

übernahm. Erneut gefallen uns in<br />

diesem Jahrgang vor allem seine vielschichtigen<br />

Rotweine, sowohl der Spätburg<strong>und</strong>er als<br />

auch die Cuvée »J«‚ <strong>und</strong> der frische, trinkfreudige<br />

Sekt. Außerdem stellt er einen sehr angenehmen<br />

Sauvignon Blanc vor. Doch auch mit<br />

Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er wird er<br />

seinem Anspruch gerecht, »klare, fruchtbetonte<br />

Weine zu erzeugen, die die Rebsorte widerspiegeln.«<br />

Klaus Scherner <strong>und</strong> Monika Bank-Scherner<br />

führen das Weingut, das seit 1726 in Familienbesitz<br />

ist, in der neunten Generation. 1954 kam<br />

durch Heirat die Verbindung mit dem Weingut<br />

Kleinhanß zustande. Diese Familie stammt aus<br />

dem Burg<strong>und</strong> <strong>und</strong> führte dort den Namen<br />

»Petitjean«. Von dort flohen sie im 16. Jahr -<br />

h<strong>und</strong>ert vor der Hugenottenverfolgung. Die<br />

Betriebsgebäude des Weinguts stehen alle<br />

unter Denkmalschutz, die Weinkeller wurden<br />

noch vor der Zeit Karls V. angelegt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Blauer Spätburg<strong>und</strong>er: Cranberry, Kaffee, Schoko,<br />

ausgewogen<br />

2015 Sekt Blanc de Blancs brut: schöne Perlage, frisch,<br />

Pfirsich-Zitrus<br />

Inhaber/Kellermeister: Klaus Scherner | Rebfläche: 12,5 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon<br />

Blanc, Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: nach<br />

Verein barung<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 ReinWeiß VDP.Gutswein: elegant-verspielt,<br />

Aprikose, Zitrus, macht Lust auf mehr<br />

2016 Nierstein Riesling Kabinett VDP.Ortswein:<br />

Feuerstein, Apfel-Kirsch, raffiniert<br />

2016 Hipping Riesling Kabinett VDP.Grosse Lage:<br />

elegant, mineralisch, Verbene, Pfirsich<br />

Inhaber: Carolin <strong>und</strong> Kai Schätzel | Kellermeister: Madelin Stößel | Rebfläche: 10 ha<br />

ebsorten: Riesling, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Müller-Thurgau | Mitglied: VDP,<br />

Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung


164<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

ADOLF SCHICK &<br />

Kreinergasse 1 | 55270 Jugenheim<br />

Tel. 06130 256 | Fax 8211<br />

info@weingutschickjugenheim.de<br />

www.weingutschickjugenheim.de<br />

Seit 2007 arbeitet das Weingut von Susanne<br />

<strong>und</strong> Steffen Schick ökologisch <strong>und</strong> überwiegend<br />

mit Handlese. Benannt wurde es nach Susannes<br />

Großvater, der den Traditionsbetrieb in den<br />

1930er Jahren auf Flaschenwein umstellte. Im<br />

Raritätenkeller des Weingutes liegen Weine, die<br />

bis zum Jahrgang 1911 zurückgehen. Die Rotweine<br />

werden in Barriques oder Stückfässern<br />

mit geschnitzten Fassböden ausgebaut. Die<br />

Spätburg<strong>und</strong>er sind auch recht gut gelungen,<br />

zeigen reife Frucht <strong>und</strong> Dichte. Die Weißweine<br />

wiederum bilden eher die Basis des Angebots,<br />

sehr fruchtbetont, einfach – dafür aber preiswert.<br />

EMPFEHLUNG:<br />

2015 Jugenheimer Spätburg<strong>und</strong>er: intensiv, Kirsche, Zimt<br />

Inhaber: Susanne <strong>und</strong> Steffen Schick | Kellermeister: Answer Abel<br />

Rebfläche: 11,5 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Müller-Thurgau, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Portugieser, Dornfelder | Mitglied: Ecovin | Verkauf: Mo-Fr 9-12<br />

<strong>und</strong> 13-18 Uhr, Sa 9-16 Uhr | Hotel-<strong>Restaurant</strong> Weedenhof<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

SIEGER RIESLING FRUCHTIG<br />

WEINGUT<br />

SCHLOSS WESTERHAUS §<br />

Westerhaus | 55218 Ingelheim<br />

Tel. 06130 6674 | Fax 06608<br />

info@schloss-westerhaus.de | www.schloss-westerhaus.de<br />

Als familiäre Quereinsteiger könnte man die von Schönburg-<br />

Glauchaus schon bezeichnen. Sie sind aber Quereinsteiger, die<br />

einen verdammt guten Wein machen. Eigentlich ist nämlich Ivonne<br />

Gräfin von Schönburg-Glauchau Musikwissenschaftlerin <strong>und</strong> ehemalige<br />

Bunte-Journalistin. Noch dazu ist sie eine gebürtige von<br />

Opel. Dieser Umstand wiederum brachte sie <strong>und</strong> ihren Mann<br />

Johannes, ein gelernter Kaufmann, auf das Weingut, das seit 1900<br />

der Familie Opel gehört <strong>und</strong> von Ivonnes Vater bis zu seinem Tod<br />

2006 geleitet wurde. Als er starb, stiegen Graf <strong>und</strong> Gräfin von<br />

Schönburg-Glauchau ein <strong>und</strong> lernten das Winzersein von der Pieke<br />

auf. Glück hatten sie mit ihrem Kellermeister Toni Frank, der ein<br />

Händchen für Riesling <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>er hat.<br />

Ihre Weine kommen aus den nachhaltig <strong>und</strong> mit großer Sorgfalt<br />

gepflegten Weinbergen der Monopollage Schloss Westerhaus,<br />

teilweise aber auch aus Gärten unterhalb der Schlossmauern. Die<br />

Böden sind von Kalkmergel geprägt <strong>und</strong> karg <strong>und</strong> skelettreich.<br />

Das Weingut legt großen Wert auf die schonende Behandlung der<br />

Trauben <strong>und</strong> Handlese. Die Philosophie: Ein guter Wein kommt<br />

aus dem Weinberg.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling trocken VDP.Gutswein: balancierte Säure, Aprikose, Zitrone, Spontannote<br />

2016 Chardonnay & Weißburg<strong>und</strong>er VDP.Gutswein: schmelzig, lebhaft, komplex, Apfel<br />

2014 Ingelheim Spätburg<strong>und</strong>er VDP.Ortswein: seidig, harmonisch, dezente Tannine<br />

Inhaber: Ivonne <strong>und</strong> Johannes Graf von Schönburg-Glauchau | Kellermeister: Toni Frank<br />

Rebfläche: 17 ha | Rebsorten: Riesling, weiße Burg<strong>und</strong>ersorten, rote Burg<strong>und</strong>ersorten<br />

Mitglied: VDP, Slow Food | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Alzeyer Str. 15 67593 Bermersheim Tel 0 62 44 - 90 52 54 Fax<br />

90 52 55 www.neef-emmich.de info@neef-emmich.de


WEINGUT<br />

SCHLOSSMÜHLENHOF (<br />

Kirchstraße 18 | 55234 Kettenheim<br />

Tel. 06731 43459 | Fax 42105<br />

info@schlossmuehlenhof.de<br />

www.schlossmuehlenhof.de<br />

Der Schlossmühlenhof war einst eine Mühle für Weizen <strong>und</strong> Roggen,<br />

seit über 170 Jahren wird hier Weinbau betrieben. Nicolas<br />

Michel (34) hat das Weingut im vergangenen Jahr von seinen<br />

Eltern Walter <strong>und</strong> Gabriele übernommen <strong>und</strong> stellt nun die sechste<br />

Generation im Familienweingut dar. Er lernte u. a. bei Österreichs<br />

Top-Winzer Willi Bründlmayer. Sein Anspruch: »Ein fruchtiger, saftiger<br />

Weinstil.« Das gelingt ihm gut: Vor allem seine Weißweine<br />

liefern eine volle Ladung an sauberen, intensiven Fruchtaromen,<br />

<strong>und</strong> das immer bei Rebsorten-Typizität. Dazu setzt er auf naturnahe<br />

Bewirtschaftung: die Weinberge begrünt er, im Winter sät<br />

er Zwischenfruchtarten ein. Die Erträge werden gezielt reduziert<br />

per »grüner Ernte«.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Alzeyer Riesling: Limette-Aprikose, vollm<strong>und</strong>ig, straff<br />

2016 Chardonnay: Melone, dicht, mineralisch<br />

Inhaber/Kellermeister: Nicolas Michel | Rebfläche: 23 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Müller-Thurgau, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Dornfelder | Verkauf: nach Vereinbarung | Ferienwohnung bis 5 Pers.<br />

SIEGER WEISSE CUVÉES<br />

WEINGUT SCHMITT (<br />

In den Weingärten 7 | 67582 Mettenheim<br />

Tel. 06247 1717 | Fax 60004<br />

info@wgt-schmitt.de | www.wgt-schmitt.de<br />

Im Weingut am Ortsrand wird in der vierten<br />

Generation Weinbau betrieben. 2009 übernahm<br />

Daniel Schmitt, heute 33, nach dem Studium auf<br />

der Wein-Uni Geisenheim <strong>und</strong> Praktika in Neuseeland<br />

<strong>und</strong> Südafrika die Verantwortung. Er<br />

hat gute Rebanlagen in Bechtheim <strong>und</strong> Mettenheim<br />

zur Verfügung <strong>und</strong> praktiziert schonenden<br />

Ausbau im Keller mit Spontangärung <strong>und</strong> langem<br />

Feinhefe-Lager. Sein Anspruch an sich<br />

selbst klingt sehr bodenständig: »Es geht nicht<br />

nur ums Philosophieren beim Wein – es zählen<br />

Handarbeit, Fleiß <strong>und</strong> Intuition, um die richtigen<br />

Entscheidungen zu treffen.«<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Mettenheimer Weißburg<strong>und</strong>er: stoffig, würzig, cremig<br />

2014 Cabernet Franc Bechtheimer Stein: dicht, würzig,<br />

Substanz<br />

Inhaber/Kellermeister: Daniel Schmitt | Rebfläche: 18 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Silvaner, Sauvignon blanc, Scheurebe, Grau-, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: n. Vereinbarung


166<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Weingut Schmitz<br />

WEINGUT SCHMITT (<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT SCHMITZ (<br />

Kirchstraße 24 | 55288 Spiesheim<br />

Tel. 06732 8578 | Fax 930 615<br />

info@weingutschmitt.com |<br />

www.weingutschmitt.com<br />

»Das Rad muss nicht immer neu erf<strong>und</strong>en werden. Wir<br />

setzen darauf, traditionelle Prozesse mit modernster<br />

Technik zu begleiten«, erklärt Florian Schmitt. Der 28-<br />

Jährige ist im elterlichen Weingut für den Ausbau der<br />

Weine zuständig. Gelernt hat er das bei seiner Winzerlehre<br />

in der Pfalz, an der Weinbau-Hochschule in Geisenheim<br />

<strong>und</strong> bei Praktika in Österreich <strong>und</strong> Australien.<br />

Mit den Jahrgängen 2016 <strong>und</strong> 2015 ist er offenbar gut<br />

zu Recht gekommen. Ganz klar liegen dem jungen Kellermeister<br />

weiße Burg<strong>und</strong>ersorten, die sich mit dezenter<br />

Fassreife <strong>und</strong> trotzdem lebhaft präsentieren. Und auch<br />

der Sauvignon Blanc ist nicht nur einfach sortentypisch,<br />

sondern richtig raffiniert – <strong>und</strong> obendrein sehr moderat<br />

im Preis. Unter den Silvanern sticht der 2015er Ensheimer<br />

hervor, filigran bei reifer Aprikosenfrucht. Allein Rosé <strong>und</strong><br />

Rotwein könnten sich noch steigern, was den Schliff betrifft.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc: rauchig, grüne <strong>und</strong> gelbe Paprika, saftig<br />

2015 Chardonnay Kachelberg: feiner Schmelz, knackig, klare Aromatik<br />

Inhaber: Willi Schmitt | Kellermeister: Florian Schmitt | Rebfläche: 18 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Regent |<br />

Mitglied: Mainzer Weinsalon | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />

Hof am Teuerborn | 55299 Nackenheim<br />

Tel. 06135 1671 | Fax 8747<br />

info@schmitz-wein.de | www.schmitz-wein.de<br />

Berthold Schmitz, seines Zeichens Landwirtschaftsmeister,<br />

startete einst mit gerade 1 ha Weinberge in Nackenheim.<br />

1997 kamen Flächen in Nierstein hinzu – <strong>und</strong> damit<br />

die Flaschenweinvermarktung. Gemeinsam mit Gattin<br />

Christine baute er einen soliden Betrieb auf. Sohn Dominic,<br />

heute 21, setzt gerade auf seine Lehre eine Meisterausbildung<br />

drauf <strong>und</strong> ist seit Mai 2017 voll mit im elterlichen<br />

Betrieb dabei,<br />

<strong>und</strong> zwar zuständig<br />

für den Ausbau<br />

der Weine.<br />

Seit diesem Jahr<br />

arbeitet das<br />

Weingut auch<br />

gezielt in Richtung<br />

Umstellung<br />

auf ökologischen Weinbau. Schon jetzt werden die Weinberge<br />

mit der Hand entblättert, Orts- <strong>und</strong> Lagenweine mit<br />

der Hand gelesen. Rotwein, Lagen-Silvaner <strong>und</strong> die Ortsweine<br />

von Weißburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Chardonnay werden im<br />

Holzfass gereift.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er Niersteiner Brückchen: Kirsche, Nelke, sanft<br />

Inhaber: Berthold Schmitz | Kellermeister: Berthold <strong>und</strong> Dominic Schmitz<br />

Rebfläche: 13,5 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon | Verkauf: nach Vereinbarung


WEINGUT<br />

GEORG ALBRECHT SCHNEIDER )<br />

Wilhelmstraße 6 | 55283 Nierstein<br />

Tel. 06133 5655 | Fax 5415<br />

schneider-nierstein@t-online.de<br />

www.schneider-nierstein.de<br />

»Manchmal muss man den Blick schärfen, sich umschauen <strong>und</strong><br />

andere Wege gehen, bevor man feststellt, was man zu Hause hat«,<br />

sagt Ursula Müller. Denn zuerst hatte sie in einer völlig anderen<br />

Branche gearbeitet, bevor sie 2012 gemeinsam mit ihrem Mann<br />

Steffen ihr Familienweingut übernahm. Die beiden führen auch<br />

gemeinsam Steffens Familienbetrieb in Nierstein-Schwabsburg –<br />

die beiden Weingüter sind im vergangenen Jahr wieder ein Stück<br />

näher zusammen gerückt, die Vinifikation erfolgt bereits komplett<br />

im Schneider-Keller. Bei Schneider jedenfalls bilden sie die 9. Generation,<br />

<strong>und</strong> die 8. Generation, also Ursulas Eltern, stehen noch immer<br />

tatkräftig zur Seite. Vater Albrecht Schneider hat schließlich,<br />

nach 43 Jahrgängen unter seiner Regie, einiges an Erfahrungswerten<br />

zu bieten.<br />

Wenn Ursula Müller von Wein spricht, klingt das, als spräche sie<br />

von ihren Kindern: »Jeder Wein ist ein Individuum, geprägt durch<br />

seine Herkunft. Die Herausforderung liegt in der Förderung der<br />

Charaktere.« War Schneider früher ein klassisches Riesling-Weingut<br />

– logisch, wenn man in der Top-Riesling-Lage Niersteiner Roter<br />

Hang Weinberge hat – wurde in den vergangenen Jahren immer<br />

mehr auch auf geschmeidige Burg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> spritzigen Sauvignon<br />

Blanc gesetzt. Aber am Riesling hängt halt das Herz – <strong>und</strong> das<br />

merkt man auch: Ihn beherrscht das Weingut souverän in allen<br />

Varianten, von saftig-frisch über dezent schmelzig bis zum rassigen,<br />

terroirgeprägten Top-Lagenwein.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Last Night a Riesling saved my Life: knackig, pfirsichfruchtig, Party im M<strong>und</strong><br />

2016 Riesling Hummerthal: raffiniert, strukturiert, mineralisch<br />

Inhaber: Ursula <strong>und</strong> Steffen Müller | Kellermeister: Steffen Müller | Rebfläche: 14 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Müller-Thurgau | Mitglied: Wein vom Roten<br />

Hang | Verkauf: Mo-Sa 8-12 <strong>und</strong> 14-18 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT SCHNEIDER –<br />

MIRJAM SCHNEIDER +<br />

Klein-Winternheimer Weg 6<br />

55129 Mainz-Hechtsheim<br />

Tel. 06131 59678 | Fax 972 8804<br />

info@schneider-weingut.com<br />

www.schneider-weingut.com<br />

Die junge, aber schon erfahrene Winzerin hat<br />

einen ausgezeichneten Standard erreicht. Sie<br />

wusste eben schon als Jugendliche, dass es für<br />

sie keinen anderen Beruf als Winzerin gibt. Mit<br />

gerade einmal 20 Jahren startete sie 2002 im<br />

elterlichen Betrieb als Kellermeisterin. Dann<br />

sattelte sie noch einen Abschluss als Weinbautechnikerin<br />

drauf – <strong>und</strong> liefert jetzt einfach<br />

fabelhafte Weine mit Schliff <strong>und</strong> Handschrift.<br />

Vater Lothar kümmert sich um die Weinberge<br />

<strong>und</strong> den landwirtschaftlichen Bereich des<br />

Mischbetriebes. Mutter Maria betreut die Hofladen-<br />

<strong>und</strong> Vinothek-Kombi »Kraut <strong>und</strong> Reben«.<br />

Mirjam Schneiders Lebensgefährte Marc<br />

Schühle pendelt zwischen ihrem <strong>und</strong> seinem<br />

eigenen Weingut in Baden.<br />

Ihre Paradedisziplinen sind eindeutig Riesling<br />

<strong>und</strong> Silvaner, von der Basis bis zum Fünf-Sterne-<br />

Gewächs ist hier einfach alles stimmig. Sehr<br />

trinkfreudig, aber trotzdem mit Klasse kommen<br />

die Aromasorten Sauvignon Blanc <strong>und</strong> Scheurebe<br />

daher. Und den Rotweinen lässt sie einfach<br />

auch die notwendige Zeit zum Reifen. Wir finden,<br />

wir haben uns das jetzt wirklich lange genug<br />

angeschaut, um den Aufstieg ins obere<br />

Drittel der Bewertungsskala zu rechtfertigen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Edelmann*****: duftig, gelbfruchtig, elegant<br />

2016 Scheurebe Distelfink ****: exotisch, knackig, zart<br />

2011 Merlot Kellersberg Nr. 6 *****: grüne Kräuter,<br />

saftig, strukturiert<br />

Inhaber: Lothar <strong>und</strong> Mirjam Schneider | Kellermeisterin: Mirjam<br />

Schneider | Rebfläche: 6 ha | Rebsorten: Silvaner, Riesling, Sauvignon<br />

Blanc, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser, Merlot<br />

Verkauf: Mo-Fr 9-12, 14-18.30, Sa 8.30-14 Uhr <strong>und</strong> nach Verein -<br />

barung Mai-Jul: jeden 2. Fr Weinausschank im Hof, Nov-Feb: jeden<br />

2. Fr Themenweinprobe am Kamin, Sep: 1.+2. WE Hoffest


168<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

SCHÖNHALS (<br />

Hauptstraße 23 | 55234 Biebelnheim<br />

Tel. 06733 960 050 | Fax: 960 052<br />

schoenhals@weingut-schoenhals.de<br />

www.weingut-schoenhals.de<br />

Eugen Schönhals <strong>und</strong> sein Kellermeister Martin Knab können<br />

seit dem Herbst 2016 voll auf Eugens Tochter Hanneke Schönhals<br />

als Unterstützung im Weingut zählen. Die 33-Jährige hatte zunächst<br />

BWL <strong>und</strong> Soziologie studiert – <strong>und</strong> sich dann doch noch entschieden,<br />

eine Winzerausbildung zu machen. Das Weingut ist seit<br />

mehr als 30 Jahren öko-zertifiziert <strong>und</strong> damit eines der Pioniere<br />

der Branche.<br />

Der Fokus liegt zwar auf den klassischen Sorten Riesling, Spät<strong>und</strong><br />

Weißburg<strong>und</strong>er. Ein beachtlicher Teil der Rebfläche ist mittlerweile<br />

aber mit pilzwiderstandsfähigen Sorten (»Piwis«) bestockt,<br />

mit denen das Weingut dank einiger Erfahrung gute, teils sehr gute<br />

Ergebnisse erzielt, z. B. beim exotenfruchtigen Cabernet Franc<br />

oder der Piwi-Cuvée »Crescendo«, in der »viel Herzblut steckt«,<br />

wie Hanneke Schönhals betont. Sie ist übrigens auch die treibende<br />

Kraft, wenn es um die Verbindung von Wein mit den schönen Künsten<br />

im Weingut geht, z. B. mit Konzerten, Theater <strong>und</strong> Lesungen<br />

oder der »Philosophischen Weinprobe.«<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling »Sonnengruß« halbtrocken: heiteres Gemüt, knackig, Pfirsich<br />

2015 Crescendo (Rote Cuvée): griffig, mineralisch, Veilchen<br />

Inhaber: Eugen <strong>und</strong> Hanneke Schönhals | Kellermeister: Martin Knab | Rebfläche: 13 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Rivaner, Cabernet Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Regent,<br />

Cabertin | Mitglied: Ecovin, Vinissima | Verkauf: Mo-Sa nach Vereinbarung<br />

WEINGUT<br />

DR. SCHREIBER (<br />

Fronstraße 34 | 67550 Worms-Abenheim<br />

Tel. 06242 2275 | Fax 60032<br />

info@weingutschreiber.de<br />

www.weingutschreiber.de<br />

Dr. Andreas Schreiber <strong>und</strong> seine Frau Carmen,<br />

beide Diplom-Agraringenieure, führen den alteingesessenen<br />

Familienbetrieb seit mehr als<br />

zehn Jahren. Ausbildet wurde er bei Schales<br />

<strong>und</strong> Valckenberg (heute Liebfrauenstift). Seine<br />

Promotion im Fach Weinbau behandelte die Begrünung<br />

von Rebgärten. Seine Orts- <strong>und</strong> Lagenweine<br />

baut er mit Spontanvergärung aus, alle<br />

Rotweine <strong>und</strong> einen Teil der Weißen legt er ins<br />

Holzfass. Neben Riesling legt er einen weiteren<br />

Schwerpunkt auf internationale Sorten von<br />

Sauvignon Blanc bis Syrah.<br />

Die Weißweine sind überwiegend trinkfreudige,<br />

fruchtbetonte Gewächse, die durch einen<br />

Restzuckeranteil im mindestens mittleren Bereich<br />

schön zugänglich sind. Die Rotweine wiederum<br />

zeigen auch mal Ecken <strong>und</strong> Kanten. Und<br />

der leichte, fruchtige Portugieser ist ein schöner<br />

Sommer-Rotwein.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Abenheimer Riesling »S«: blütenduftig, mineralisch,<br />

strukturiert<br />

2012 Prestige (Rote Cuvée): Kaffee, kantig, griffiges Tannin<br />

Inhaber/Kellermeister: Dr. Andreas Schreiber | Rebfläche: 13 ha<br />

Rebsorten: Grauburg<strong>und</strong>er, Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Müller-<br />

Thurgau, Sauvignon blanc, Dornfelder, Merlot, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Regent | Mitglied: Vinovation Worms, Wonnegauer Weinkeller<br />

Verkauf: nach Vereinbarung


WEINGUT<br />

SCHREIBER-KIEBLER (<br />

Hauptstraße 42<br />

55270 Klein-Winternheim<br />

Tel. 06136 89219 | Fax 88427<br />

weingut@schreiber-kiebler.de |<br />

www.schreiber-kiebler.de<br />

Der Kellermeisterin Romy Kiebler hat es vor<br />

allem der Rotwein angetan. Ganz trocken<br />

durchgegoren, die Holzfass-Reife wohlüberlegt<br />

eingesetzt – so ist ihr Stil. »Ich genieße die<br />

Ruhe im Keller, ganz allein in Gummistiefeln<br />

dazustehen, meine Fantasie spielen zu lassen,<br />

<strong>und</strong> dann mein Ding durchzuziehen,« erklärt<br />

sie. Das Weingut haben sie <strong>und</strong> ihr Mann Stephan<br />

2010 von seinen Eltern übernommen.<br />

WEINGUT<br />

SCHWEICKARDT )<br />

Breitgasse 48 | 55437 Appenheim<br />

Tel. 06725 2723 | Fax 963 046<br />

info@weingut-schweickardt.de<br />

www.weingut-schweickardt.de<br />

Eine echt schöne, stimmige Kollektion legt Gunnar Schweickardt<br />

in diesem Jahr wieder vor. Aus dem Appenheimer Terroir, Gr<strong>und</strong>lage<br />

für viele Topbetriebe, holt auch er viel Gutes heraus. Er ist die<br />

fünfte Generation in dem 1870 gegründeten Weingut. Der bestens<br />

ausgestattete Betrieb lässt eine gute Balance zwischen Tradition<br />

<strong>und</strong> modernen Methoden zu: Langes Hefelager, lange Maischestandzeit,<br />

teilweise Spontanverärung für Riesling <strong>und</strong> weiße Burg<strong>und</strong>er.<br />

Die Weine kann man auch in einer modernen Vinothek verkosten.<br />

Seine Rieslinge strahlen durch absolute Eleganz, Mineralik<br />

<strong>und</strong> Lebhaftigkeit. Und auch die Aromasorten Sauvignon Blanc<br />

<strong>und</strong> Scheurebe gedeihen bei ihm prächtig. Seit dem vergangenen<br />

Jahr bietet er auch weiße Burg<strong>und</strong>er-Weine aus dem Holzfass an.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Appenheimer Sauvignon Blanc: Kiwi, Sternfrucht, knackig<br />

2016 Riesling Appenheimer H<strong>und</strong>ertgulden: elegant, mineralisch, alles dran<br />

Inhaber/Kellermeister: Gunnar Schweickardt | Rebfläche: 13 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

St. Laurent | Verkauf: Mo-Fr 8-12, 13-18, Sa 9-17, So 10-12 Uhr | Vinothek, 3 Gästezimmer,<br />

Weinstube bis 60 Pers.<br />

Eine Sonderbehandlung bekommen bei den<br />

Kieblers die Premium-Weine der »Koordinaten«-<br />

Serie. Der Riesling etwa wird spontan <strong>und</strong><br />

extrem langsam vergoren, Chardonnay <strong>und</strong><br />

Spätburg<strong>und</strong>er bleiben erst mal ein Jahr im<br />

Barrique. Aber die Kieblers sind offenbar auch<br />

der Meinung, dass Wein auch mal einfach nur<br />

Spaß machen darf. Dafür gibt’s z. B. den blumigen,<br />

dezent moussierenden, feinherben Morio-<br />

Muskat »Wildrose« in weiß-pinkem Outfit, der<br />

Lust auf Mädelsabend macht.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 St. Laurent Ober-Olmer Kapellenberg:<br />

saftig, erdig-kräuterig, gute Tannine<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er Koordinaten-Serie:<br />

kräftig, Lakritz, Cassis<br />

Inhaber: Familie Schreiber-Kiebler | Kellermeisterin: Romy<br />

Kiebler| Rebfläche: 10 ha | Rebsorten: Riesling, Chardonnay,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Morio-Muskat,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, St. Laurent, Portugieser<br />

Verkauf: Mo-Fr 9-19 Uhr, Sa 9-18 Uhr


170<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

3. PLATZ SPÄTBURGUNDER<br />

WEINGUT<br />

SCULTETUS-BRÜSSEL (<br />

Winzerstr. 15 | 67595 Bechtheim<br />

Tel. 06242 7048 | Fax 7077<br />

mail@weingut-scultetus-bruessel.de |<br />

www.weingut-scultetus-bruessel.de<br />

Dieter Brüssel führt den Betrieb zusammen<br />

mit seiner Tochter Janine. Sie hat, wie er, einen<br />

Abschluss von der Weinbautechnik-Schule, die<br />

Tochter kann zusätzlich mit Auslandserfahrung<br />

in Weingütern in Österreich <strong>und</strong> Neuseeland<br />

<strong>und</strong> überdies in einer Käserei in der Schweiz<br />

aufwarten. Seine zweite Tochter Jasmin ist übrigens<br />

mit Winzer Fritz May verheiratet <strong>und</strong> damit<br />

im Weingut Karl May in Osthofen involviert.<br />

Janine Brüssel setzt im Keller alle aktuell geschätzten<br />

Methoden ein, von Spontanvergärung<br />

über lange Maischestandzeit <strong>und</strong> langes Hefelager<br />

bis Barrique-Ausbau für die Rotweine. Die<br />

Spätburg<strong>und</strong>er sind es auch, die ihr vom aktuellen<br />

Jahrgang besonders gut gelungen sind: sehr<br />

würzig, sehr lebendig. Von den Rieslingen gelingen<br />

die fruchtigen Qualitäten meist noch einen<br />

Tick besser als die trockenen. Die im Holz gereiften<br />

weißen Burg<strong>und</strong>erweine erfreuen mit<br />

Schmelz <strong>und</strong> leichter Aromatik.<br />

WEINGUT SEEBRICH +<br />

Schmiedgasse 3-5 | 55283 Nierstein<br />

Tel. 06133 60150 | Fax 60165<br />

kontakt@weingut-seebrich.de<br />

www.weingut-seebrich.de<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Spätlese fruchtig: Apfel-Aprikose, feine Säure<br />

2015 Bechtheimer Spätburg<strong>und</strong>er: Kirsche-Lakritz, klar,<br />

griffig<br />

Inhaber/Kellermeister: Janine <strong>und</strong> Dieter Brüssel | Rebfläche 10<br />

ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Chardonnay, Gewürztraminer, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser,<br />

Merlot, Cabernet Sauvignon | Mitglied: Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung | Degustationen mit<br />

Schweizer Rohmilchkäse (www.so-ein-kaese.de)<br />

Jochen Seebrich ist einer der großen Riesling-Spezialisten Niersteins.<br />

Er schafft es, dass diese Weine auf allen Qualitätsstufen<br />

auch immer Spaß im Glas machen. Gut dafür ist vor allem, dass er<br />

einige Hektar in der Riesling-Prestige-Lage Roter Hang hat. Durch<br />

schonenden Ausbau, mit Spontanvergärung <strong>und</strong> meist in klassischen<br />

Holzfässern, bekommen die Lagenweine eine ausgezeichnete<br />

Lagersubstanz.<br />

»Mein Ziel ist es, Weine mit einem lebhaften, langen Charakter<br />

zu erzeugen, gepaart mit einer filigranen Eleganz,« erklärt Jochen<br />

Seebrich. Seine umfangreiche Riesling-Kollektion ergänzt er z. B.<br />

mit einem knackigen, intensiv fruchtigen Sauvignon Blanc oder<br />

dem schmelzigen Grauburg<strong>und</strong>er »Trutzturm«. Zuletzt erweiterte<br />

er sein Sortiment mehr im feinherben Bereich, nämlich mit dem<br />

Niersteiner Grauburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> einem Rosé vom St. Laurent.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Niersteiner Oelberg: Zitrus+Stein, spritzig, druckvoll<br />

2016 Riesling Niersteiner Hipping feinherb: tropenfruchtig, gutes Spiel<br />

2016 Sauvignon Blanc: intensive Exotenfrucht, dabei frisch+knackig<br />

Inhaber: Jochen <strong>und</strong> Heinrich Seebrich | Kellermeister: Jochen Seebrich | Rebfläche: 17 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Weißburg<strong>und</strong>er, Müller-Thurgau,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />

Verkauf: Mo-Fr 8-17 <strong>und</strong> nach Vereinbarung


REINHARD<br />

SEIDEL WEINE ( (NEU)<br />

Mühlstraße 23-25 | 67577 Alsheim<br />

Tel. 06249 4075<br />

kontakt@reinhardseidelweine.com<br />

reinhardseidelweine.com<br />

»Traditionsbewusst, <strong>und</strong> trotzdem offen für neue Wege«, so beschreibt<br />

sich Reinhard Seidel selbst. Der Winzer hat im Familienweingut<br />

Seidel-Dudenhöfer eine eigene Weinlinie kreiert, mit der<br />

er gerade an den Start gegangen ist. Die Etiketten dieser Linie<br />

ziert ein Fingerabdruck. »Dieser soll die Leidenschaft, Intensität<br />

<strong>und</strong> natürlich die handwerkliche Arbeit symbolisieren, die in jeder<br />

einzelnen Flasche steckt.« Mit anderen Alsheimer Jungwinzer-Kollegen<br />

tauscht er sich regelmäßig in der Gruppe »Weinblick5« aus.<br />

Die kleine, aber feine Kollektion, die er in diesem Jahr vorgelegt<br />

hat, bietet, kurz gesagt, angenehm trinkfreudige Weine, aber mit<br />

Anspruch. Dass er sich auf nur wenige Rebsorten konzentriert, tut<br />

den Weinen erkennbar gut. Neben mineralischen, zartfruchtigen<br />

Rieslingen <strong>und</strong> duftigen <strong>und</strong> saftigen weißen Burg<strong>und</strong>erweinen<br />

sticht vor allem der Cabernet Sauvignon heraus, den er im Barrique<br />

ausgebaut <strong>und</strong> unfiltriert abgefüllt hat. Dieser zeigt für die<br />

Rebsorte eher zurückhaltende Tannine <strong>und</strong> eine schöne Balance<br />

von Frucht, Säure <strong>und</strong> Gerbstoffen.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er: fein, duftig, filigran<br />

2015 Cabernet Sauvignon Barrique: kräuterig, kirschsaftig, balanciert<br />

Inhaber/Kellermeister: Reinhard Seidel | Rebfläche: 2,5 ha (von 8,5 ha Familienweingut) |<br />

Rebsorten: Riesling, Weißer Burg<strong>und</strong>er, Grauer Burg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon| Mitglied:<br />

Weinblick5 | Verkauf: Mo-Sa 8-16 Uhr nach Anmeldung| Vinothek (auch für Veranstaltungen)<br />

WEINGUT GEROLD SPIES ( (NEU)<br />

Flachsgasse 2 | 67596 Dittelsheim-Hessloch<br />

Tel. 06244 7497 | Fax 57058<br />

weingut-spies@t-online.de | www.weingut-spies.com<br />

Der Weinbauingenieur Tobias Leib hat 2014 mit seiner Frau<br />

Svenja das Weingut von Gerold <strong>und</strong> Gunhild Spies übernommen,<br />

nachdem er dort bereits mehrere Jahre als Betriebsleiter gearbeitet<br />

hatte. Nach seinem Weinbaustudium in Geisenheim hat er<br />

Wein-Erfahrung in Südafrika <strong>und</strong> Österreich gesammelt. Danach<br />

war er zunächst im Weinbauamt in Eltville (Rheingau) zuständig<br />

für die Landesweinprämierungen <strong>und</strong> am DLR in Oppenheim Weinbauberater.<br />

Inzwischen hat er auch reichlich Erfahrung im Prämierungen<br />

sammeln für die eigenen Weine.<br />

Sein Anspruch: »Bewährte Traditionen mit neuen Ideen zu kombinieren.«<br />

Das bedeutet für ihn: sortentypische Weine mit Ausdruck<br />

herstellen. Seine besten Rotweine etwa reifen bis zu 18 Monate<br />

in Barriques – das merkt man auch. Vor allem gefallen uns<br />

aber seine Rieslinge, die mal fruchtbetont <strong>und</strong> verspielt in der Basis<br />

wirken, mal reif <strong>und</strong> elegant aus der Lage kommen. Und die intensive<br />

Trockenbeerenauslese zu einem echt fairen Preis.<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

2016 Riesling Leckerberg: schlank, würzig, Finesse<br />

2015 Ortega Trockenbeerenauslese: exotische Frucht, konzentriert<br />

Inhaber: Tobias <strong>und</strong> Svenja Leib | Kellermeister: Tobias Leib | Rebfläche: 22 ha| Rebsorten:<br />

Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvingon | Verkauf:<br />

nach Vereinbarung


172<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

UWE SPIES )<br />

Hauptstr. 26<br />

67596 Dittelsheim-Hessloch<br />

Tel. 06244 7416 | Fax 57500<br />

info@weingut-spies.de<br />

www.weingut-spies.de<br />

3. PLATZ GRAUBURGUNDER<br />

2. PLATZ RIESLING<br />

Uwe Spies führt mit seiner Frau Ingrid den<br />

Betrieb seit nun beinahe 30 Jahren. Sie erweitern<br />

seitdem die Rebfläche sukzessive, zuletzt<br />

kamen Weinberge in den Lagen Kloppberg<br />

(für Riesling <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er) <strong>und</strong> Morstein<br />

(für Chardonnay) dazu. Junior David (27) setzt<br />

im Keller die Akzente. Er ging bei den Pfälzer<br />

Top-Weingütern Rings <strong>und</strong> Bassermann-Jordan<br />

in die Lehre, die er als »Bester Winzer-Azubi<br />

Europas 2011« abschloss. Danach büffelte er an<br />

der Wein-Hochschule in Geisenheim. Ihn faszinieren<br />

vor allem kräftige Rotwein-Cuvées, was<br />

er mit dem »Davids Goliat« zum Ausdruck<br />

bringt.<br />

»Für uns ist die Ausgewogenheit der Weine<br />

sehr wichtig. Und damit ist nicht Banalität <strong>und</strong><br />

Gefälligkeit gemeint, sondern eine innere Ruhe<br />

der Weine«, erklärt Uwe Spies. Diese Einschätzung<br />

teilen wir besonders in Bezug auf die<br />

Rotweine, während wir bei den Weißweinen vor<br />

allem die klare Aromatik <strong>und</strong> die Lebhaftigkeit<br />

schätzen.<br />

WEINGUT SPIESS +<br />

Riederbacherhof/Gaustr. 2 | 67595 Bechtheim<br />

Tel. 06242 7633 | Fax 6412<br />

info@spiess-wein.de | www.spiess-wein.de<br />

Johannes (31) <strong>und</strong> Christian Spiess (27) haben die Verantwortung<br />

für den Betrieb von ihrem Vater Jürgen übernommen, der<br />

nun mit seiner Frau Ute eher im Hintergr<strong>und</strong> agiert <strong>und</strong> den Söhnen<br />

den Rücken frei hält. Das junge Duo hat tolle Ausbildungs -<br />

referenzen mit Lehrherren wie Knipser, Philipp Kuhn (beide Pfalz),<br />

Schäfer-Fröhlich (Nahe), Keller <strong>und</strong> Wagner-Stempel (beide Rheinhessen).<br />

Und die beiden halten, was das verspricht.<br />

Im Weinberg wird durch niedrige Erträge hochreifes, ges<strong>und</strong>es<br />

Traubenmaterial angestrebt. Im Holzfasskeller mit Fässern verschiedener<br />

Art findet Johannes Spiess seine »Spielwiese«. Gerade<br />

beim An- <strong>und</strong> Ausbau von Spätburg<strong>und</strong>er haben die Brüder jahrelang<br />

experimentiert, um zu bekommen, was sie wollen. Einen Gutteil<br />

der Weine werden überdies mit Spontangärung ausgebaut.<br />

Das Ergebnis sind komplexe Weine mit feinem Sortentyp.<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

2016 Riesling Rosengarten: vollm<strong>und</strong>ig, mineralisch, Spannung<br />

2016 Riesling fruchtig: tolles Süße-Säure-Spiel, elegant<br />

2016 Merlot »R«: beerenfruchtig, straff, akzentuiert<br />

Betriebsleiter: Johannes <strong>und</strong> Christian Spiess | Kellermeister: Johannes Spiess | Rebfläche:<br />

32 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Cabernet Sauvignon, Merlot | Mitglied: Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 8-12<br />

<strong>und</strong> 13-18 Uhr, Sa 8-12 <strong>und</strong> 13-16.30 Uhr, So <strong>und</strong> Feiertage vormittags nach Vereinbarung<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er »S«: dezenter Schmelz, gelbe Pflaume<br />

2016 Riesling Leckerberg: saftig, druckvoll, sauber<br />

Inhaber: Uwe, Ingrid <strong>und</strong> David Spies | Kellermeister: Uwe <strong>und</strong><br />

David Spies | Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Müller-Thurgau, Sauvignon<br />

blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser, Merlot, St. Laurent | Mitglied:<br />

Mainzer Weinsalon | Verkauf: Mo-Fr 14-18 Uhr, Sa 9-17 Uhr <strong>und</strong><br />

nach Vereinbarung<br />

EINFACH<br />

VORBEIKOMMEN<br />

UND PROBIEREN.<br />

Wir freuen uns:<br />

Ulrich <strong>und</strong><br />

Karen Michel<br />

www.cisterzienser-weingut.de · info@cisterzienser-weingut.de


STAATLICHE<br />

WEINBAUDOMÄNE OPPENHEIM +<br />

Wormser Straße 162 | 55276 Oppenheim<br />

Tel. 06133 930 305 | Fax 930 323<br />

info@domaene-oppenheim.de<br />

www.domaene-oppenheim.de<br />

Der Aufsteiger des letzten Jahres kann auch in diesem Jahr sein<br />

Niveau gut halten. Die Staatliche Weinbaudomäne Oppenheim arbeitet<br />

mit Betriebsleiter Otto Schätzel <strong>und</strong> Kellermeister Thorsten<br />

Eller weiter intensiv daran, die Qualität der dem Land Rheinland-<br />

Pfalz gehörenden Staatsdomäne auszubauen. Dabei hat sich die<br />

Domäne, die Besitz in fast allen Toplagen der Rheinfront von Dienheim,<br />

Oppenheim über Nierstein, Nackenheim bis nach Bodenheim<br />

hat, zum Ziel gesetzt, die unterschiedlichen rheinhessischen Terroirs<br />

schmeckbar zu machen. So wurzeln die Reben in allen typischen<br />

Bodenformationen der Region: dem Rotliegenden (nach<br />

dessen leuchtend roter Farbe der Rote Hang benannt wurde), dem<br />

Kalkmergel <strong>und</strong> dem Löß.<br />

Im Keller setzt das Weingut, das heute mit dem Dienstleistungszentrum<br />

Ländlicher Raum auch ein Schulungszentrum beheimatet,<br />

auf eine Mischung auf Tradition <strong>und</strong> moderner Technik. So werden<br />

die Weine teilweise in Eichenholz ausgebaut, teilweise auch im<br />

Stahltank. Ein schonender Umgang mit den Trauben ist selbstverständlich.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling VDP.Gutswein: Schönes Aromenspektrum, gelbfruchtig, blitzklar<br />

2013 Nierstein Riesling Kabinett VDP.Ortswein: vollm<strong>und</strong>ig, gute Säure-Süße-Balance<br />

2016 Riesling Pettenthal VDP.Grosses Gewächs: Weinbergspfirsich, Zitrus,<br />

saftig, lang<br />

Inhaber: Land Rheinland-Pfalz | Betriebsleiter: Otto Schätzel | Kellermeister: Thorsten Eller<br />

Rebfläche: 23 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er<br />

Chardonnay | Mitglied: VDP | Verkauf: Mo-Fr 9-12 <strong>und</strong> 13-16 Uhr, Do bis 18 Uhr,<br />

Sa nach Vereinbarung<br />

Weingut Glöckner<br />

Am Weiherborn 24<br />

55271 Stadecken-Elsheim<br />

Tel. 06130 /1709<br />

weingutgloeckner@web.de<br />

www.weingutgloeckner.de<br />

Erleben <strong>und</strong> entdecken<br />

Sie herausragende Weine<br />

aus dem Selztal <strong>und</strong> vom<br />

Elsheimer Tempelchen<br />

www.elsheimertempelchen.de<br />

WEINGUT<br />

STALLMANN-HIESTAND )<br />

Eisgasse 15 | 55278 Uelversheim<br />

Tel. 06249 8463 | Fax 8614<br />

info@stallmann-hiestand.de<br />

www.stallmann-hiestand.de<br />

»Rot- <strong>und</strong> Weißweine mit Muskeln, gerne<br />

auch aus dem Holz«, das ist Christoph Hiestands<br />

Handschrift. Riesling <strong>und</strong> Sauvignon<br />

Blanc werden hier im Edelstahl knackig <strong>und</strong><br />

spritzig. Mehrere Weine weißer Burg<strong>und</strong>ersorten<br />

lässt er aber Barrique angedeihen, so dass<br />

sie einen schönen Schmelz bekommen. Auf langes<br />

Hefelager <strong>und</strong> selektive Handlese setzt er<br />

generell.<br />

Christoph Hiestand hat in Geisenheim Oenologie<br />

studiert <strong>und</strong> Praxiserfahrung bei den Topbetrieben<br />

Meyer-Näkel (Ahr) <strong>und</strong> Knipser (Pfalz)<br />

erworben, außerdem war er zum Praxissemester<br />

in Südafrika. Vor vier Jahren übernahm er<br />

das Weingut seiner Eltern Siglinde <strong>und</strong> Werner<br />

Hiestand – der Vater war einst auch Präsident<br />

des rheinhessischen Weinbauverbandes. Damit<br />

Christoph Hiestand sich ganz dem Weinmachen<br />

widmen kann, sorgt seine Frau Nora, die internationales<br />

Weinmarketing in Österreich studierte,<br />

für die Vermarktung. Eine Art Fanclub<br />

hat das Weingut in Berlin mit dem »Weinverein<br />

Rote Insel«, in dessen Weinstube in Schöneberg<br />

viel Rheinhessen <strong>und</strong> vor allem Stallmann-Hiestand<br />

auf den Tisch kommt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Kreuz: Finesse, spritzig, Zitronenzeste<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er Schloss: schmelzig, strukturiert,<br />

würzig<br />

Inhaber/Kellermeister: Christoph Hiestand | Rebfläche: 20 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />

Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon, Merlot<br />

Verkauf: Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa 8-14 Uhr


174<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

3. PLATZ LITERWEINE<br />

WEINGUT STAUFFER )<br />

Borngasse 26 | 55234 Flomborn<br />

Tel. 06735 1521 | Fax 1579<br />

info@weingut-stauffer.de<br />

www.weingut-stauffer.de<br />

Alexander Stauffer (Jahrgang 1986), der im<br />

elterlichen Weingut für den Ausbau der Weine<br />

zuständig ist, liegt das Flomborner Terroir am<br />

Herzen: »Wir versuchen, die teilweise extremen<br />

Kalkböden – bis zu 25 % Kalkanteil – in unseren<br />

Weinen schmeckbar zu machen«, erklärt er.<br />

Dafür gehe er im Keller »minimalistisch« vor,<br />

wie er sagt: »Wir lassen die Weine so lange wie<br />

möglich auf der Hefe liegen <strong>und</strong> greifen nur<br />

wenig ein.«<br />

Der Schwerpunkt liegt auf den Weißweinen,<br />

aber ein Pf<strong>und</strong> sind auch zwei Weinberge mit<br />

wurzelechten Portugieser-Reben, die zwischen<br />

1931 <strong>und</strong> 1933 vom Urgroßvater gepflanzt wurden.<br />

Der Lagen-Portugieser stammt zum Teil<br />

von diesen Reben. Im Weinberg, der unter der<br />

Verantwortung von Vater Karl-Michael Stauffer<br />

liegt, werden keine Herbizide benutzt, zudem<br />

werde auch schon für die Basisweine viel mit<br />

der Hand selektiert. Wir erleben reintönige,<br />

knackige, oft kräuterduftige Weißweine <strong>und</strong><br />

wohlstrukturierte, saftige Rote.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Flomborner Feuerberg:<br />

Kamille, grüner Tee, mineralisch<br />

2016 Portugieser Flomborner Goldberg:<br />

vollm<strong>und</strong>ig, gute Struktur, Waldbeeren<br />

Inhaber: Karl-Michael Stauffer | Kellermeister: Alexander Stauffer<br />

| Rebfläche 13,5 ha | Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Auxerrois, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Portugieser, Cabernet Sauvignon, Merlot | Mitglied:<br />

Selection Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

WEINGUT STEINMÜHLE )<br />

Eulenberg 18 | 67574 Osthofen<br />

Tel. 06242 1478 | Fax 1580<br />

info@weingut-steinmuehle.de<br />

www.weingut-steinmuehle.de<br />

Mit Axel May (33) ist hier bereits die 11. Generation am Ruder.<br />

Der Geisenheim-Absolvent mit Auslandserfahrung aus Kalifornien<br />

<strong>und</strong> Neuseeland übernahm das Weingut von Vater Hans-Friedrich<br />

<strong>und</strong> Onkel Wolfgang May, die den damaligen Gemischtbetrieb in<br />

Richtung Wein trimmten. Axel May bewirtschaftet seine Weinberge<br />

ohne Herbizide <strong>und</strong> Kunstdünger – seit Anfang 2017 arbeitet er an<br />

der Umstellung auf biologischen Weinbau. Im Keller wird der Most<br />

nach dem Pressen ohne Pumpen, also nur mit Falldruck <strong>und</strong> damit<br />

schonend umgefüllt. Der Wein wird spontan vergoren <strong>und</strong> reift im<br />

alten Gewölbekeller.<br />

Als erstes fällt in diesem Jahr der gut geglückte Relaunch der Flaschenetiketten<br />

auf – echt edel, echt schick. Aber kommen wir zum<br />

Flascheninhalt: Ein insgesamt ges<strong>und</strong>es Gesamtpaket, das auch ein<br />

paar Highlights aufweist, die da wären: knackiger Sauvignon Blanc,<br />

feinsaftiger Weißburg<strong>und</strong>er sowie die strukturierten Lagenweine<br />

Riesling Auf dem Schnapp <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er Klosterberg.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc: gegrillte grüne Paprika, aromatisch, leicht<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er Klosterberg: Amarena-Kirsche, saftig, leichte Tannine<br />

Inhaber/Kellermeister: Axel May | Rebfläche: 16 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Generation Riesling, Maxime<br />

Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Sa nach Vereinbarung


Weingut Stauffer<br />

SIEGER RIESLING<br />

FEINHERB/HALBTROCKEN<br />

WEINGUT STRUB 171 0 )<br />

Rheinstraße 42 | 55283 Nierstein<br />

Tel. 06133 5649 | Fax 5501<br />

info@strub1710.de | www.strub1710.de<br />

WEINGUT STEITZ +<br />

Aufstieg<br />

Mörsfelderstr. 3 | 55599 Stein-Bockenheim<br />

Tel 06703 93080 | Fax 930890<br />

mail@weingut-steitz.de | www.weingut-steitz.de<br />

Ø<br />

Nur ganz kurz vorweg: So wie diese Flaschen ausgestattet sind,<br />

davon könnten sich einige eine Scheibe abschneiden. Kühle Eleganz<br />

von Grau <strong>und</strong> Türkis, dezent <strong>und</strong> gleichzeitig peppig. Dazu das<br />

Familienwappen mit Löwenkopf, vereint mit stilisiertem Vulkangestein<br />

<strong>und</strong> Achat, die das Terroir der Weinberge symbolisieren. So<br />

etwas möchte man auf dem edel gedeckten Tisch stehen haben.<br />

Aber es soll hier ja in der Hauptsache um den Inhalt der Flaschen<br />

gehen. Nur können wir da leider auch nichts anderes sagen,<br />

als: Wir wissen beim besten Willen nicht, worüber wir meckern<br />

sollen. Bei allen Weinen ist einfach alles da, was man sich wünscht:<br />

Weißweine voller Frische, klarer Aromatik, Mineralität – <strong>und</strong> immer<br />

mit dem gewissen Etwas. Dasselbe mit dem Spätburg<strong>und</strong>er: alles<br />

drin, was reingehört – <strong>und</strong> nur genau das. Und on Top ein Pinot-<br />

Jahrgangssekt von 2011, der mit einer unglaublich komplexen Aromatik<br />

<strong>und</strong> einer w<strong>und</strong>erschönen Perlage aufwartet. Es zahlt sich<br />

deutlich aus, dass sich Christian <strong>und</strong> Diana Steitz auf das Weinmachen<br />

konzentrieren <strong>und</strong> sich von Übernachtungsangeboten <strong>und</strong><br />

Unterhaltungsprogramm auf dem dem Hof verabschiedet haben.<br />

Wer Klasse-Rieslinge in feinherb oder fruchtig<br />

sucht, der ist hier genau richtig. Walter<br />

Strub hat für die Perfektionierung des fruchtbetonten<br />

Stils schon jahrelange Vorarbeit geleistet,<br />

jetzt tritt Sohn Sebastian (30), der für den<br />

Keller verantwortlich ist, in seine Fußstapfen.<br />

Zwar baut er mittlerweile auch ein paar mehr<br />

trockene Weine aus, wogegen absolut nichts<br />

einzuwenden ist – aber es ist trotzdem weiterhin<br />

klar, was hier das Alleinstellungsmerkmal<br />

ist.<br />

Die Rieslinge wachsen überwiegend in Toplagen<br />

am Roten Hang: Paterberg, Orbel, Hipping<br />

<strong>und</strong> Oelberg. Da kommt schon einmal die hervorragende<br />

Gr<strong>und</strong>lage her. Im Keller arbeitet<br />

Sebastian Strub mit schonender Ganztraubenpressung,<br />

natürlicher Sedimentation, Spontanvergärung<br />

<strong>und</strong> langem Hefelager. Ausgebaut<br />

werden die lange lagerfähigen Weine im Edelstahl.<br />

Neben Riesling ergänzen Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Grüner Veltliner <strong>und</strong> seit diesem Jahr auch<br />

Silvaner (von aus Franken importierten Reben)<br />

das Sortiment.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Oelberg Roter Schiefer feinherb:<br />

klare gelbe Frucht, lebhaft, fein<br />

2016 Riesling Brückchen »Herzstück« fruchtig:<br />

Aprikose, Spannung, rassig<br />

Inhaber: Walter Strub | Kellermeister: Sebastian Strub<br />

Rebfläche: 16,7 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grüner<br />

Veltliner, Silvaner | Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 8-17 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Grauburg<strong>und</strong>er: super-elegant, zart <strong>und</strong> doch präsent<br />

2016 Riesling Neu-Bamberg: Kreide-Mineralik, Blüten, animierend<br />

2015 Spätburg<strong>und</strong>er Eichelberg: vanillig, beerig, Balance pur<br />

Inhaber: Christian <strong>und</strong> Diana Steitz | Kellermeister: Christian Steitz | Rebfläche: 15 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er | Öffnungszeiten: nach Vereinbarung


176<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WINZERHOF THÖRLE +<br />

Ostergasse 40 | 55291 Saulheim<br />

Tel. 06732 5443 | Fax 960 860<br />

info@winzerhof-thoerle.de<br />

www.winzerhof-thoerle.de<br />

Die Brüder Johannes (36) <strong>und</strong> Christoph<br />

Thörle (33) gehören zweifelsohne zu den Spitzenwinzern<br />

Rheinhessens. Sie haben von Vater<br />

Rudolf Thörle, der den Familienbetrieb 1985 auf<br />

Flaschenweinvermarktung umstellte, eine sehr<br />

gute Vorlage bekommen <strong>und</strong> darauf massiv aufgebaut.<br />

Aktuell bauen sie ein neues Weingutsgebäude<br />

mit Vinothek in exponierter Lage in<br />

Saulheim.<br />

Wert legen die Brüder auf perfektes Lesegut.<br />

Deshalb wird in den mittlerweile stattlichen 25<br />

ha Weinbergen auch streng selektiert <strong>und</strong> der<br />

Ertrag reduziert. »Guter Wein entsteht im Weinberg<br />

<strong>und</strong> nicht im Keller«, das sagen heute sehr<br />

viele Winzer, aber den Thörles kann man es<br />

auch abnehmen. Trotzdem ist es aber auch der<br />

wohlüberlegte Fass-Einsatz, der die Top-Weine<br />

dieses Weingutes ausmacht: Etwa der Chardonnay<br />

Réserve, einer unserer absoluten Lieblingsweine<br />

dieser Rebsorte, ist so herrlich schmelzig,<br />

aber ohne Holz-Keule, <strong>und</strong> dafür mit sehr präsenter<br />

Frucht. Und natürlich wird nur mit weinbergseigenen<br />

Hefen vergoren, der Wein lange<br />

auf der Hefe gelassen <strong>und</strong> spät abgefüllt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Chardonnay Réserve: cremig, würzig, lebhaft<br />

2016 Silvaner Probstey: kräuterig, strukturiert, Kernobst<br />

2016 Riesling Saulheim Kalkstein: Limette, druckvoll,<br />

mineralisch<br />

Inhaber: Johannes <strong>und</strong> Christoph Thörle | Kellermeister:<br />

Johannes Thörle | Rebfläche: 25 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Sauvignon<br />

Blanc, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: message in a bottle,<br />

Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung,<br />

auch Weinladen Mück-Thörle (Saulheim)<br />

Weingut Steitz<br />

WEINGUT EVA VOLLMER )<br />

Nieder-Olmer Straße 65 | 55129 Mainz-Ebersheim<br />

Tel. 06136 46472 | info@evavollmer-wein.de<br />

www.evavollmer-wein.de<br />

Die promovierte Önologin Eva Vollmer (35) ist ein Phänomen.<br />

Sie führt ein ausgesprochen ambitioniertes Weingut, veranstaltet<br />

monatlich ein Weinpicknick mit Gastwinzern <strong>und</strong> andere Events im<br />

Weingut, kümmert sich um Töchterchen Klara (3) – <strong>und</strong> weil sie damit<br />

offenbar nicht ausgelastet ist, hat sie jetzt auch noch den landwirtschaftlichen<br />

Teil des elterlichen Betriebes übernommen. Den<br />

sie nun auf ökologischen Landbau umstellt. Ach ja, ein Backhaus<br />

für eigenes Landbrot hat sie auch noch. Aber zum Glück steht ihr<br />

ja ihr Mann Robert Wagner zur Seite, der auch ein echtes Multitalent<br />

ist (Winzer, Heizungs- <strong>und</strong> Sanitärbaumeister, Catering-Unternehmer).<br />

Den Weinbau hat sie schon früher auf Bio umgestellt, seit 2016<br />

auch zertifiziert. Dazu glänzt sie mit Kreativität bei der Flaschengestaltung<br />

– auf jedem Etikett gibt’s ein kesses Sprüchlein zum<br />

Wein. Ihre Weine versteht sie als Persönlichkeiten: Den Riesling<br />

Herrenberg nennt sie »Onkel Harry«, der Pettenthal ist »Tante<br />

Petti«. Dazu ist sie Pionierin im Anbau von Rotem Riesling. Man<br />

könnte ja annehmen, dass bei so vielen Projekten der Wein leidet,<br />

aber weit gefehlt: Auch die diesjährige Kollektion bietet durch die<br />

Bank strukturierte, individuelle <strong>und</strong> dabei w<strong>und</strong>erbar trinkige<br />

Weine.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Scheurebe Kalkader: duftig, dicht, Cassisblüte<br />

2016 Riesling Hüttberg: grüner Apfel, kreidig, straff<br />

Inhaber: Dr. Eva Vollmer <strong>und</strong> Robert Wagner | Kellermeisterin: Dr. Eva Vollmer | Rebfläche:<br />

9 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Scheurebe, Weißburg<strong>und</strong>er, Roter Riesling, Rivaner,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder | Mitglied: Ecovin, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo,<br />

Di, Do 16-19, Fr 13-19, Sa 9-18, So 9.30-11.30 Uhr oder nach Vereinbarung | Vinothek »KostBar«


Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT WALLDORF-<br />

PFAFFENHOF )<br />

Mainzer Straße 50 | 55291 Saulheim<br />

Tel. 06732 5055 | Fax 63249<br />

walldorf@pfaffenhof.de | www.pfaffenhof.de<br />

WEINGUT WAGNER-STEMPEL §<br />

Wöllsteiner Straße 10 | 55599 Siefersheim<br />

Tel. 06703 960 330 | Fax 960 331<br />

info@wagner-stempel.de | www.wagner-stempel.de<br />

Im Weingut Wagner-Stempel dreht sich zur Zeit alles um den als<br />

VDP.Grosse Lage klassifizierten Heerkretz in Siefersheim. Dieser<br />

geschützte Südhang mit vulkanischen Quarzporphyr- <strong>und</strong> Porphyrböden<br />

wird augenblicklich deutlich erweitert. 1 ha ist im vergangenen<br />

Jahr bereits neu dazugekommen. Insgesamt bewirtschaftet<br />

Inhaber <strong>und</strong> Kellermeister Daniel Wagner, der das Weingut in 9.<br />

Generation führt, nun 8 ha auf dem außergewöhnlichen Stück<br />

Land. Derzeit wird ein weiteres Stück gerodet. Die Rieslinge aus<br />

dieser Lage gelten als sehr besonders, weil sie Schlankheit <strong>und</strong><br />

Filigranität auf besondere Weise mit Kraft <strong>und</strong> Konzentration<br />

verbinden (leider waren die Weine bei der Verkostung noch nicht<br />

probierfähig).<br />

Dieser Charakter zieht sich aber durch die Kollektion des Weingutes<br />

hindurch – ist es Wagners Handschrift oder die allgegen -<br />

wärtige Heerkretz? Daniel Wagners Philosophie ist dabei, die<br />

Weine im Weinberg entstehen zu lassen. Sein Verfahren bezeichnet<br />

er als »sprichwörtlich handwerklich geprägten Weinbau«. Mit einer<br />

solchen Leitlinie ist es nur konsequent, dass er seit 2008 auch<br />

ökologisch wirtschaftet.<br />

Um es kurz zu machen: Riesling, Spätburg<strong>und</strong>er<br />

<strong>und</strong> Silvaner von Walldorf-Pfaffenhof – die<br />

kann man quasi blind nehmen. Natürlich am<br />

liebsten aus den Saulheimer Lagen Probstey<br />

<strong>und</strong> Hölle, aber auch schon die Gutsweine sind<br />

veritable Tipps. Doch auch die weißen Burg<strong>und</strong>ersorten<br />

sind nicht übel, sowohl die fassgereiften<br />

als auch die aus dem Edelstahl. Unter ihnen<br />

besonders hervor sticht der schmelzige Grauburg<strong>und</strong>er<br />

Haubenberg, dessen noch etwas verschlossene<br />

Art Reifepotenzial verspricht.<br />

Kerstin Walldorf-Dexheimer <strong>und</strong> Hans-Hürgen<br />

Dexheimer haben den Familienbetrieb gut etabliert.<br />

Mit den Kindern Max (25) <strong>und</strong> Katrin (28)<br />

ist die 5. Generation voll mit dabei. Während die<br />

Tochter sich um den Verkauf <strong>und</strong> mit der Mutter<br />

um den Gutsausschank kümmert, hat der Sohn<br />

gerade eine eigene, nach ihm benannte Weinlinie<br />

herausgebracht, zu der u. a der Brut-Nature-<br />

Sekt »Hannes« gehört, eine Champagner-Cuvée<br />

mit 18 Monaten Hefelager. Derzeit wird der gesamte<br />

Betrieb auf biologische Bewirtschaftung<br />

umgestellt, spontan vergoren <strong>und</strong> vegan sind<br />

die Weine schon.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Silvaner: mineralisch, feine Struktur, duftig<br />

2016 Riesling Saulheimer Hölle feinherb: verspieltes<br />

Bouquet, straffer Körper, Saft<br />

Inhaber: Kerstin Walldorf-Dexheimer <strong>und</strong> Hans-Jürgen<br />

Dexheimer | Kellermeister: Hans-Jürgen <strong>und</strong> Max Dexheimer<br />

Rebfläche: 16 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Gewürztraminer, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Merlot, Cabernet Sauvignon | Verkauf: Di-Fr 10-12 <strong>und</strong> 15-18 Uhr,<br />

Sa 10-12 Uhr, Gutsausschank im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst,<br />

Do-Sa ab 17 Uhr, So ab 12 Uhr<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc Réserve: grüne Paprika, Rosmarin, klassisch<br />

2016 Siefersheim Silvaner VDP.Ortswein: blütenduftig, elegant rassig, knackig<br />

2016 Siefersheim Riesling vom Porphyr VDP.Ortswein: süffig, fein,<br />

Grapefruit+Pfirsich, salzig<br />

Inhaber: Cathrin <strong>und</strong> Daniel Wagner | Kellermeister: Daniel Wagner | Rebfläche: 20 ha<br />

Rebsorten: Riesling, Burg<strong>und</strong>ersorten, Silvaner, St. Laurent | Mitglied: VDP, Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: Mo-Sa 9-12 <strong>und</strong> 13-17 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Gästehaus


178<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

SIEGER EDELSÜSS<br />

WEINGUT JULIUS<br />

WASEM & SÖHNE )<br />

Rodensteiner Hof | Edelgasse 5 <strong>und</strong><br />

Edelgasse 15 (Kloster) | 55218 Ingelheim<br />

Tel. 06132 2220 <strong>und</strong> 76526 | Fax 2448<br />

info@weingut-wasem<br />

www.weingut-wasem.de<br />

Die Stilistik der Weine dieses Ingelheimer Traditionsweingutes<br />

hat sich in den letzten Jahren<br />

merklich gewandelt. Seit die neue Generation<br />

mit den Geisenheim-Absolventen Philipp (27)<br />

<strong>und</strong> Julius Wasem (29) mitredet, sind die Rotweine<br />

eleganter geworden. Während Julius sich<br />

um die Weinberge kümmert <strong>und</strong> seinen Vater<br />

Burkhard im Keller unterstützt, kümmert sich<br />

Philipp um Marketing <strong>und</strong> Verkauf. Der Schwerpunkt<br />

liegt natürlich, da man in Ingelheim sitzt,<br />

weiterhin auf Rot. Da der Betrieb Erhaltungszüchter<br />

der Rebsorte Frühburg<strong>und</strong>er ist, spielt<br />

diese eine besonders große Rolle.<br />

Die Frühburg<strong>und</strong>er erfreuten auch uns besonders<br />

mit Dichte, Intensität <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>lichkeit,<br />

insbesondere von den fortgeschrittenen Jahrgängen<br />

– oder mit anderen Worten: sie ein bisschen<br />

liegen zu lassen, schadet nicht. Der Spätburg<strong>und</strong>er<br />

Sonnenhang zeigt eine deutliche<br />

Holzwürze, aber auch schön cremige Aromen<br />

von Vanille <strong>und</strong> Schokolade. Die Weißweine<br />

werden überwiegend ohne Holz ausgebaut <strong>und</strong><br />

geraten dadurch schön frisch, zeigen sich aber<br />

auch dicht in der Aromatik.<br />

Bei diesem Weingut sei übrigens auch ein<br />

Besuch wärmstens empfohlen: Entweder in der<br />

mehrfach preisgekrönten Vinothek, oder im stilvollen<br />

<strong>Restaurant</strong> im Kloster Engelthal, zu dem<br />

auch ein schönes, teilweise gerade neu fertig<br />

gestelltes Weinhotel gehört.<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT WECHSLER +<br />

Wormser Straße 1 | 67593 Westhofen<br />

Tel. 0151 4232 2582 | Fax 06244 5636<br />

katharina@weingut-wechsler.de<br />

www.weingut-wechsler.de<br />

Über Umwege hat Katharina Wechsler zurück ins elterliche<br />

Weingut gef<strong>und</strong>en. Die heute 38-Jährige studierte zunächst in Paris<br />

Literatur, machte dann mit Politikwissenschaft, Soziologie, Sozialwissenschaften<br />

<strong>und</strong> Volkswirtschaft in Stuttgart weiter <strong>und</strong> war<br />

in Berlin u. a. journalistisch tätig. Aber nachdem weder Bruder<br />

noch Schwester den Betrieb von Vater Ernst übernehmen wollten,<br />

packte sie im Sommer 2009 ihre Koffer, machte zum Aufwärmen<br />

ein Praktikum in der Westhofener Winzergenossenschaft, <strong>und</strong><br />

hörte dann auf die Ratschläge der rheinhessischen VDP-Winzer<br />

Gerhard Gutzler <strong>und</strong> Klaus-Peter Keller.<br />

Das Weingut der Eltern hatte zu diesem Zeitpunkt nur Fasswein<br />

produziert, Katharina bekam die besten Flächen für ihre eigenen<br />

Weine. Zum Start gab es nur Riesling <strong>und</strong> Silvaner, inzwischen ist<br />

die Sortenpalette größer geworden, zuletzt führte sie Sauvignon<br />

Blanc ein. Ihren Stil hat sie schon gef<strong>und</strong>en: dezent, klar <strong>und</strong> knakkig<br />

– <strong>und</strong> immer höchst elegant. Neben den trockenen Rieslingen<br />

<strong>und</strong> Silvanern ist ein Highlight sicherlich der fruchtige Riesling<br />

»Schweißtröpfchen« – selten findet man einen Wein, der mit 90<br />

Gramm Restzucker so zart wirkt.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Scheurebe: Kiwi, Sternfrucht, weich <strong>und</strong> doch frisch<br />

2016 Westhofener Sylvaner: mineralisch, duftig, gelbfruchtig<br />

2016 Riesling »Schweißtröpfchen« fruchtig: filigran, elegant,<br />

tolle Süße-Säure-Balance<br />

Inhaberin/Kellermeisterin: Katharina Wechsler | Rebfläche: 17 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Scheurebe, Sauvignon Blanc | Mitglied: Maxime Herkunft<br />

Rheinhessen | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />

EMPFEHLUNG<br />

2014 Ingelheimer Merlot:<br />

dicht, Kirsch-Himbeer, elegantes Tannin<br />

2013 Frühburg<strong>und</strong>er Ingelheimer Horn:<br />

Himbeer, intensiv, lang<br />

Inhaber: Burkhard <strong>und</strong> Holger Wasem | Kellermeister: Burkhard<br />

<strong>und</strong> Julius Wasem | Rebfläche: 34 ha | Rebsorten: Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Portugieser, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent, Merlot, Riesling, Silvaner,<br />

Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Mo-Fr 7.30-11.30, 13-18.30,<br />

Sa 9.30-12.30, 14-18 | Weinhotel, <strong>Restaurant</strong> im Kloster Engelthal,<br />

Vinothek im Kloster


WEEDENBORN GBR +<br />

Am Römer 4-6 | 55234 Monzernheim<br />

Tel. 06244 387 | Fax 57331<br />

weingut@weedenborn.de | www.weedenborn.de<br />

Gesine Rolls Lieblingsrebsorte ist Sauvignon Blanc, <strong>und</strong> das<br />

merkt man auch: Schon ihr Gutswein der Sorte ist eine intensive,<br />

saftig-knackige Freude, aber der Sauvignon Blanc Fumé hat uns<br />

schlichtweg umgehauen – so konzentriert, so balanciert. Er reift,<br />

ebenso wie ihr kraftvoller Premium-Chardonnay, 18 Monate im<br />

Barrique. Darüber hinaus sollte man aber nicht ihre Rieslinge vergessen,<br />

die mal verspielt (Terra Rossa), mal geradlinig (Kirchspiel)<br />

herüberkommen, aber immer konzentriert aromatisch. Auch sie<br />

reifen ab Kategorie Ortswein im Holz.<br />

Im Weinberg arbeitet die 34-Jährige zwar nicht zertifiziert ökologisch,<br />

benutzt aber schon seit zehn Jahren keine Herbizide mehr.<br />

Das Weingut liegt in der Berggemeinde Monzernheim auf einer der<br />

höchsten Erhebungen Rheinhessens. »Diese Weitsicht ist eines des<br />

Dinge, die ich an meiner Heimat sehr liebe«, schwärmt die Winzerin.<br />

Ihre Herangehensweise beschreibt sie als »Tradition in Verbindung<br />

mit einem zeitgeistigen Drive«. Oder anders ausgedrückt:<br />

»Es gibt mich sowohl in Gummistiefeln als auch in Sneakers.«<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Riesling Terra Rossa: verspielt, konzentriert, Pfirsich<br />

2016 Sauvignon Blanc Terra Rossa: straff, grasig, Limette+Maracuja<br />

2015 Sauvignon Blanc Fumé: intensiv, rauchig, edel<br />

Inhaberin/Kellermeisterin: Gesine Roll | Rebfläche: 16 ha | Rebsorten: Riesling, Sauvignon<br />

blanc, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Mitglied: message in a<br />

bottle, Maxime Herkunft Rheinhessen Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flörsheim Dalsheim<br />

TOP-WEINE VON<br />

Scherner -Kleinhanß<br />

Auf 12,5 ha baut das Weingut überwiegend<br />

traditionelle Rebsorten an.<br />

Burg<strong>und</strong>ersorten <strong>und</strong> Riesling bilden<br />

dabei den Hauptanteil. Die Weine<br />

werden bevorzugt trocken ausgebaut.<br />

Scherner-Kleinhanß<br />

Alzeyer Straße 10<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

Tel: +49 6243 435<br />

www.scherner-kleinhanss.de


180<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

ÖKO-WEINGUT<br />

ARNDT F. WERNER +<br />

Mainzer Str. 97 | 5219 Ingelheim<br />

Tel 06132 1090 | Fax 431 335<br />

info@weingutwerner.de<br />

www.weingutwerner.de<br />

Seit 36 Jahren betreibt Arndt Werner ökologischen<br />

Weinbau <strong>und</strong> ist damit einer der Pioniere.<br />

Er gründete den ersten Regionalverband<br />

<strong>und</strong> den B<strong>und</strong>esverband von Ecovin. Thomas,<br />

der jüngere seiner beiden Söhne, hat gerade<br />

sein Weinbaustudium in Geisenheim abgeschlossen,<br />

war zu Praktika u. a. in Neuseeland<br />

<strong>und</strong> Südafrika <strong>und</strong> unterstützt den Vater schon<br />

seit mehreren Jahren im Keller. »Er ist auch die<br />

treibende Kraft bei den bisher durchgeführten<br />

Modernisierungen«, erklärt Arndt Werner. Dazu<br />

gehörten z. B. der Neubau des Kellereigebäudes<br />

<strong>und</strong> die Renovierung des historischen Kelterhauses.<br />

Der Generationenwechsel ist also schon<br />

eingeleitet. Der Chardonnay »Aula Regia« ist<br />

ein alleiniges Projektes des Sohnes <strong>und</strong> bildet<br />

nun die Spitze der Lagenweine.<br />

Die Rotweine, auf denen der Schwerpunkt<br />

liegt, werden komplett im Holz ausgebaut, <strong>und</strong><br />

auch für die Weißweine wird immer mehr mit<br />

traditionellen Stückfässern gearbeitet. Die Rotweine<br />

finden auf kalkhaltigen Mergelböden <strong>und</strong><br />

in Kalkflugsanddünen die Voraussetzungen für<br />

einen intensiven, internationalen Rotweinstil.<br />

Gelesen wird nur mit der Hand.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2014 Portugieser Ingelheimer Sonnenhang:<br />

gut eingeb<strong>und</strong>ene Holzwürze, lang<br />

2014 Spätburg<strong>und</strong>er Ingelheimer Burgberg:<br />

satte Kirschfrucht, würzig, stilsicher<br />

2015 Regent »S« Ingelheim: kräftig, strukturiert,<br />

Brombeere<br />

Inhaber: Arndt F. <strong>und</strong> Birgit Werner | Kellermeister: Arndt F. <strong>und</strong><br />

Thomas Werner| Rebfläche: 19 ha | Rebsorten: Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Portugieser, Frühburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Riesling, Silvaner,<br />

Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay | Mitglied: Ecovin,<br />

Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Di-Fr 9-12.30 <strong>und</strong><br />

14 -18 Uhr, Sa 9.30-14 Uhr<br />

Weingut Steiz<br />

WEINGUT WERNERSBACH +<br />

Spitalstr. 41 | 67596 Dittelsheim-Hessloch<br />

Tel. 06244 4477 | Fax 249<br />

weingut@wernersbach-weine.de<br />

www.wernersbach-weine.de<br />

»Nordic Style« – so bezeichnen Stephan <strong>und</strong> Florian Wernersbach<br />

die Ausrichtung ihrer Weine. Damit meinen sie: »Ein geradliniger,<br />

straffer <strong>und</strong> vielleicht auch etwas kühl-mineralischer Charakter.«<br />

Das ist natürlich am besten bei weißen Sorten umzusetzen,<br />

<strong>und</strong> mit diesen glänzten die Brüder auch in diesem Jahr wieder.<br />

Sie haben den ehemaligen Nebenerwerb der Eltern Hans <strong>und</strong> Regina<br />

Wernerbach zu einem rheinhessischen Klasse-Betrieb hochpoliert.<br />

Dazu gehören auch stetige Investitionen in moderne Ausbau-<br />

Gerätschaften – zuletzt wurde die Presstechnik schonender<br />

gestaltet.<br />

Vergoren wird nur mit wilder Hefeflora. Im Weinberg wird daran<br />

gearbeitet, die unterschiedlichen Charakteristika der Hesslocher<br />

Lagen – mit Kalkstein <strong>und</strong> erzhaltigem Ton – schmeckbar zu machen.<br />

Zuletzt erwarben die Wernersbachs zusätzliche Weinberge in<br />

den Lagen Hesslocher Edle Weingärten <strong>und</strong> Westhofener Aulerde –<br />

letztere mit über 30 Jahre alten Riesling-Reben.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Hesslocher Scheurebe »Vom Kalkstein«: Cassis, mineralisch, klar<br />

2016 Hesslocher Riesling »Vom Kalkstein«: vielschichtig, balanciert, Aprikose<br />

2016 Grüner Silvaner: kräuterig, frisch, Eisbonbon<br />

Inhaber: Familie Wernersbach | Kellermeister: Stefan <strong>und</strong> Florian Wernersbach<br />

Rebfläche: 11 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Scheurebe, Muskateller,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser| Verkauf: Nach Vereinbarung


WEINGUT<br />

WERTHER-WINDISCH )<br />

Schulstraße 3 | 55278 Mommenheim<br />

Tel./Fax 06138 8587 | info@werther-windisch.de<br />

www.werther-windisch.de<br />

Das Weingut, das Karl-Albert Windisch in den 1980er Jahren<br />

von seinem Schwiegervater noch als Mischbetrieb übernahm,<br />

wurde 2006 quasi neu gegründet. Damals war Junior<br />

Jens noch in der Ausbildung, füllte aber schon einen Teil der<br />

Produktion selbst ab. Nach der Lehre studierte er in Geisenheim,<br />

ergänzt von einem halbjährigen Auslandsaufenthalt in<br />

Neuseeland, 2013 stieg er dann voll ins elterliche Weingut<br />

ein. »Unsere Weinberge müssen lernen, dass jetzt Anderes<br />

von ihnen verlangt wird. Viele Arbeitsschritte wurden in den<br />

letzten Jahren verändert – bei der Weinbergspflege <strong>und</strong> auch<br />

im Weinausbau«, erklärt Jens Windisch. Er kombiniert biologische,<br />

biodynamische <strong>und</strong> traditionelle Ansätze, um zu seinem<br />

eigenen Ansatz kommen. Angebaut werden 90 % weiße<br />

Sorten, vor allem Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er.<br />

Einmal mehr die Spitze der Kollektion ist auch in diesem<br />

Jahr der Lagen-Silvaner Lieth, aber auch alle anderen Weißweine<br />

zeigen diesen duftigen, filigranen, aber straff strukturierten<br />

Stil. Und übrigens: Die Neugestaltung der Etiketten in<br />

Rot, Orange <strong>und</strong> Schwarz irritierte uns zuerst ein wenig, weil<br />

sie im krassen Gegensatz zu der hellen Ausstattung der Vorjahre<br />

steht. Man muss aber zugeben: Sie macht was her.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Silvaner Lieth: zarte Gelbfrucht, finessenreich, straff<br />

2012 Sekt Silvaner Dosage Zero: sehr zarte, elegante Reife, geniale Perlage<br />

Inhaber: Karl-Albert <strong>und</strong> Jens Windisch | Kellermeister: Jens Windisch<br />

Rebfläche: 11 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Gewürztraminer,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

WEINGUT WINTER §<br />

Heilgebaumstr. 34 | 67596 Dittelsheim<br />

Tel. 06244 7446 | Fax 06244 57046<br />

info@weingut-winter.de<br />

www.weingut-winter.de<br />

Stefan Winter ist ein Kellerkind – das heißt, er hat<br />

bei einem der besten Winzer Deutschlands gelernt:<br />

Klaus-Peter Keller – <strong>und</strong> auch bei Bassermann-Jordan<br />

in der Pfalz. Das verspricht gute Weine. Dieses Versprechen<br />

hält der 36-jahrige, der die Verantwortung<br />

für das Weingut vor 15 Jahren von seinen Eltern Edm<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Hiltrud Winter übernommen hat. Winter<br />

setzt vor allem auf Weißweinsorten, nur einen Spätburg<strong>und</strong>er<br />

hat er im Programm. Diesen Ortswein lässt<br />

er aber gleich 26 Monate Holzfassreife angedeihen –<br />

da lässt sich doch etwas burg<strong>und</strong>ische Keller-Philosophie<br />

entdecken. Auch seine Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er<br />

werden in Tonneaux <strong>und</strong> Stückfässern ausgebaut.<br />

Den Riesling hingegen belässt Stefan Winter im Edelstahl,<br />

um die klare Frucht der Rebsorte zu erhalten.<br />

In den Weinbergen – immerhin 20 ha – werden die<br />

Trauben komplett von Hand gelesen. Einige St<strong>und</strong>en<br />

belässt Winter den Saft auf der Maische. Er arbeitet<br />

in der Regel ohne Reinzuchthefen <strong>und</strong> lässt den Wein<br />

spontan vergären.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Silvaner VDP.Gutswein: würzig, gute Struktur, Apfel, etwas erdig<br />

2016 Riesling VDP.Gutswein: frisch, stimmig, Apfel <strong>und</strong> gelbe Früchte<br />

2016 Dittelsheim Riesling VDP.Ortswein: strukturiert, elegant,<br />

Zitrus+Apfel, Spontan-Nase<br />

Inhaber/Kellermeister: Stefan Winter | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner,<br />

Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: VDP, message in a bottle, Weinelf, Maxime<br />

Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 8-12 <strong>und</strong> 13-18 Uhr, Sa 9-17 Uhr


182<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

WEINGUT<br />

WITTMANN /<br />

TOP<br />

KOLLEKTION<br />

Mainzer Straße 19 | 67593 Westhofen<br />

Tel. 06244 905 036 | Fax 5578<br />

info@wittmannweingut.com<br />

www.wittmannweingut.com<br />

Seine Weine sind unverwechselbar: präzise,<br />

ausdrucksstark mit klarer Frucht <strong>und</strong> – besonders<br />

bei den höheren Qualitäten – von Kalkstein-Mineralik<br />

geprägt. Seine Rieslinge ver -<br />

körpern exemplarisch den neuen trockenen Stil<br />

der Rebsorte. Was Philipp Wittmann (43) auf die<br />

Flasche bringt, zählt zum Besten Deutschlands.<br />

Daran ändert auch der eher schwierige Jahrgang<br />

2016 nichts. Reife Frucht <strong>und</strong> balancierte<br />

Säure ziehen sich wie ein Überthema durch die<br />

16er Kollektion. »Im besten Sinne klassisch«,<br />

nennt er selbst den Jahrgang.<br />

Seit 1990 arbeitet das Weingut ökologisch,<br />

seit 2004 biodynamisch. In den Weinbergen, die<br />

u. a. in den Westhofener Spitzenlagen Aulerde,<br />

Kirchspiel, Brunnenhäuschen <strong>und</strong> Morstein liegen,<br />

wird vornehmlich handwerklich gearbeitet.<br />

Die Tonmergelböden mit Kalksteineinlage sorgen<br />

in trockenen Sommern – wie in der zweiten<br />

Hälfte 2016 – durch ihre gute Wasserhaltefähigkeit<br />

für eine ausreichende Versorgung der Reben.<br />

Im Keller setzt Wittmann auf schonende<br />

Verarbeitung des Mostes, der mit seinen eigenen<br />

Hefen im Holzfass vergärt.<br />

Das 1663 gegründete Weingut ist sicherlich<br />

ein Glück für Rheinhessen. Die Qualitätsoffensive<br />

von Philipps Vater Günter Wittmann<br />

brachte die damals aus dem Fokus geratene<br />

Region wieder ins Gespräch. Philipp Wittmann<br />

macht sich auch als VDP-Vorsitzender Rheinhessens<br />

für die Region stark. In diesem Jahr<br />

gründete er auch den neuen Winzer-Zusammenschluss<br />

»Maxime Herkunft Rheinhessen«<br />

mit, in dem sich 69 Betriebe zu dem dreistufigen<br />

Klassifikationsmodell von Guts-, Orts<strong>und</strong><br />

Lagenwein bekennen.<br />

© Vaide Seskauskiene - Fotolia.com<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Weißer Burg<strong>und</strong>er trocken VDP.Gutswein:<br />

Komplex, rauchig, Birne+Apfel, Kräuter<br />

2015 Weißer Burg<strong>und</strong>er Réserve: reife Frucht,<br />

leicht exotisch, dezenter Holzeinsatz<br />

2016 Nierstein Riesling trocken VDP.Ortswein:<br />

Feuerstein, wild, exotisch, etwas floral<br />

Inhaber: Philipp Wittmann | Kellermeister: Philip Wittmann<br />

<strong>und</strong> Georg Rieser | Rebfläche: 28 ha | Rebsorten: Riesling,<br />

Burg<strong>und</strong>ersorten, Silvaner | Mitglied: VDP (Regionalvorsitz),<br />

Naturland, message in a bottle, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />

Verkauf: Mo-Fr 8-17 Uhr, Sa 11-15 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung


WEINGUT<br />

ZIMMERMANN (<br />

Backhausgasse 3 | 55599 Siefersheim<br />

Tel. 06703 960 320 | Fax 960 324<br />

mail@weingut-zimmermann.de<br />

www.weingut-zimmermann.de<br />

Arthur Zimmermann hatte das Weingut bisher<br />

mit seinem Bruder Jörg geführt. Der hat<br />

nun aber Platz gemacht für die neue Generation:<br />

Arthurs Sohn Fabian Zimmermann (24),<br />

der sich auch schon zuvor mit neuen Ideen eingebracht<br />

hatte. Er war im Pfälzer Topweingut<br />

Knipser zur Lehre <strong>und</strong> will nun den Fassweinanteil<br />

des Familienweingutes verringern. Jörg<br />

Zimmermann übrigens führt nun die Winzeralm,<br />

einen Rastplatz für Wanderer <strong>und</strong> Radfahrer bei<br />

Siefersheim <strong>und</strong> »Rheinhessens schönste Weinsicht<br />

2016«.<br />

Erneut erlebten wir die Kollektion als sehr<br />

stimmig. Der Paradewein ist wieder einmal der<br />

St. Laurent »Fazit«, den Fabian Zimmermann<br />

kreierte. Die Weißweine <strong>und</strong> der Rosé sind unkompliziert,<br />

fruchtbetont <strong>und</strong> sehr fair im Preis.<br />

Freude herrscht derzeit im Weingut aber besonders<br />

über den Spätburg<strong>und</strong>er »Fre<strong>und</strong>schaftsspiel«,<br />

der vom DFB dazu ausgewählt wurde,<br />

bei den Länderspielen der Fußball-Nationalmannschaft<br />

<strong>und</strong> den Pokalfinal-Spielen im<br />

VIP-Bereich ausgeschenkt zu werden.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Weißburg<strong>und</strong>er: kräuterig, cremig, Apfel<br />

2015 St. Laurent »Fazit«: dunkle Beeren, Wacholder, dicht<br />

Inhaber/Kellermeister: Arthur <strong>und</strong> Fabian Zimmermann<br />

Rebfläche: 8 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />

Rivaner, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Verkauf: Mo-Fr 18-19,<br />

Sa 13-18 <strong>und</strong> So 10-12 Uhr| Straußwirtschaft Apr-Jul <strong>und</strong><br />

Mitte Aug-Okt


184<br />

D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

2. PLATZ AROMASORTEN<br />

WEINGUT<br />

ZIMMER-MENGEL (<br />

Im Adelpfad 1 | 55270 Engelstadt<br />

Tel. 06130 1788 | Fax 7770<br />

info@weingut-zimmer-mengel.de<br />

www.weingut-zimmer-mengel.de<br />

Seit r<strong>und</strong> 50 Jahren gibt es das Weingut, das<br />

von Andreas <strong>und</strong> Stephanie Mengel in dritter<br />

Generation geführt wird. Und die vierte Generation<br />

ist mit Sohn Fabian, der den Ausbau der<br />

Weine übernommen hat, auch schon mit an<br />

Bord. Um die Jahrtausendwende war das Weingut<br />

vom Engelstadter Ortskern mitten in die<br />

Weinberge gezogen – es war so einfach praktischer.<br />

Die Weinberge hier sind vom Urmeer geprägt<br />

<strong>und</strong> damit durch Ton <strong>und</strong> Kalkmergel sehr<br />

mineralisch.<br />

Überwiegend liefert dieses Weingut solide<br />

Basisweine zu fairen Preisen – aber hier sind<br />

auch einige Entdeckungen zu machen, insbesondere<br />

im Rotweinbereich. Während in vergangenen<br />

Jahren uns der im Barrique gereifte<br />

Portugieser Goldberg besonders aufgefallen<br />

war, sind wir in diesem Jahr vor allem von der<br />

rote Cuvée »&« angetan.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2015 Gewürztraminer Spätlese trocken: blütenaromatisch,<br />

griffig, gute Balance<br />

2015 Rote Cuvée »&« Barrique: mineralisch, Wacholder,<br />

Charakterkopf<br />

Inhaber: Andreas Mengel | Kellermeister: Fabian Mengel<br />

Rebfläche: 19 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />

Portugieser, Frühburg<strong>und</strong>er, Scheurebe | Besuch: nach<br />

Vereinbarung | Straußwirtschaft an WE Apr-Jun <strong>und</strong> Aug-Sep<br />

Aufstieg<br />

Ø<br />

WEINGUT ZINK –<br />

DIE WEINSCHMIEDE (<br />

Vordergasse 13 | 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

Tel. 06243 7622 | Fax 905 757<br />

info@weingut-zink.de | www.weingut-zink.de<br />

Weil in der Familie früher das Schmiedeeisen die Hauptrolle<br />

spielte, ehe auf Weinbau umgesattelt wurde, hat das Weingut den<br />

Zusatznamen »Weinschmiede«. Deshalb gibt es hier drei Werkzeuge<br />

für die Qualitätsunterscheidung: Hufeisen für die Basis, Amboss<br />

für die komplexeren Weine, Hammer für kraftvolle <strong>und</strong> filigrane<br />

Lagenweine. Den Wein-Hammer schwingt der international<br />

erfahrene Geisenheim-Absolvent Matthias Zink. Er führt den Betrieb<br />

gemeinsam mit Gattin Sybille <strong>und</strong> kann noch auf die Mitarbeit<br />

von Mutter Jutta <strong>und</strong> der Senioren Georg <strong>und</strong> Karoline Schreiber<br />

zählen. Insgesamt finden wir hier solide, sauber gemachte Weine,<br />

die uns besser gefallen haben als im Vorjahr. Potenzial für mehr<br />

als das sehen wir hier allerdings durchaus auch.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Weiße Cuvée Blanc de Blancs: spritzig, lebhaft, Banane-Aprikose<br />

2015 Chardonnay Dalsheimer Steig: schmelzig, gelbfruchtig, knackig<br />

Inhaber: Familie Zink | Kellermeister: Matthias Zink | Rebfläche: 7,5 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Weißburg<strong>und</strong>er, Gewürztraminer, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />

Portugieser | Verkauf: nach Vereinbarung<br />

WEINGUT ZÖLLER (<br />

Brunnenstraße 12 | 55599 Eckelsheim<br />

Tel. 06703 1273 | Fax 4697<br />

info@weingutzoeller.de |www.weingutzoeller.de<br />

Drei Generationen packen in diesem Familienbetrieb, der schon<br />

seit 1648 Weinbau betreibt, gemeinsam an: Die Senioren Margot<br />

<strong>und</strong> Adolf, die vor Jahrzehnten die Umwandlung vom Gemischtbetrieb<br />

zum Weingut starteten, dann die 12. Generation mit Winzermeister<br />

Jörg Zöller <strong>und</strong> Gattin Annette. Und schließlich ihr Sohn<br />

Torsten, der den Keller übernommen hat. Er hat in Geisenheim<br />

studiert, ist bei Wagner-Stempel, Wittmann <strong>und</strong> Rebholz in die<br />

Lehre gegangen <strong>und</strong> sammelte Wein-Auslandserfahrung in Neuseeland.<br />

Seine Großeltern Margot <strong>und</strong> Adolf Zöller packen auch<br />

noch mit an <strong>und</strong> versorgen die Familie mit ges<strong>und</strong>en Leckereien<br />

aus dem eigenen Garten. Der Schwerpunkt des Weingutes liegt<br />

auf Riesling <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>er, die Selectionsweine werden spontan<br />

vergoren.<br />

EMPFEHLUNG<br />

2016 Würzer Spätlese mild: intensiv-aromatisch, würzig, balanciert<br />

Inhaber: Familie Zöller | Kellermeister: Torsten Zöller | Rebfläche: 19 ha | Rebsorten:<br />

Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder-<br />

Mitglied: Generation Riesling, Vino Generation | Verkauf: Nach Vereinbarung


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