Restaurant- und Weinführer 2018
Die besten Restaurants und Winzer in Mainz & Rheinhessen
Die besten Restaurants und Winzer in Mainz & Rheinhessen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MAINZER<br />
RESTAURANT- UND WEINFÜHRER <strong>2018</strong><br />
DIE BESTEN RESTAURANTS UND WINZER IN MAINZ & RHEINHESSEN<br />
DER<br />
Neu: Umkreissuche<br />
<strong>Restaurant</strong>s<br />
<strong>und</strong> Weingüter<br />
Neu: GenussClub<br />
Mainz <strong>und</strong><br />
Rhein hessen<br />
ISBN 978-3-00-058198-4<br />
EURO 14,90
Einfach mal<br />
genießen<br />
0% FINANZIERUNG<br />
69.39<br />
18<br />
ohne Deko<br />
MIELE H 6167 B<br />
Einbaubackofen<br />
• Großer 76L-Garraum<br />
• Bratautomatik, Heißluft Plus<br />
• Miele Qualität – Made in<br />
Germany auf 20 Jahre gestestet<br />
• Schnellaufheizung<br />
• Programmierung /<br />
Abschaltautomatik mittels Timer<br />
• Inkl. Lochblech<br />
Art. Nr.: 1902835<br />
Energie-<br />
Klasse<br />
Energie-<br />
Klasse<br />
25 perfekte Automatikprogramme & Klimagaren<br />
für optimale Backergebnisse<br />
ohne Deko<br />
wEGwaeg<br />
rsthwrthj<br />
• srthjwrtjn<br />
Drei unterschiedlich<br />
regelbare Temperaturzonen<br />
LIEBHERR WTES 5872-21 001<br />
Weinlager-/Temperierschrank<br />
• 578 L Nutzinhalt mit Platz für<br />
178 Bordeauxflaschen 0,75 L<br />
• Präzise elektronische Temperaturteuerung<br />
• Vibrationsarme Lagerung<br />
• Ideale Luftfeuchtigkeit<br />
• FreshAir-Aktivkohlefilter für optimale<br />
Luftqualität<br />
• HxBxT: 192 x 70 x 74,2 cm<br />
• Durchschnittlicher Verbrauch/Jahr 180 kWh<br />
Art. Nr.: 2098682<br />
0% FINANZIERUNG<br />
48.45<br />
33<br />
Komfortable Bedienung<br />
durch Touchscreen<br />
JURA S8 Chrom<br />
Kaffeevollautomat<br />
• 15 Programmierbare<br />
Kaffeespezialitäten<br />
• Präziseres Mahlen mit Aroma<br />
G3 Mahlwerk<br />
• Profi–Feinschaumdüse<br />
• Kaffeeauslauf höhenverstellbar<br />
Art. Nr.: 2319475<br />
0% FINANZIERUNG<br />
78.76<br />
33<br />
0% effekt. Jahreszins. Ab 6 bis zu 33 Monate Laufzeit <strong>und</strong> einer monatlichen Mindestrate von € 10.- ab einer Finanzierungssumme von € 100.-.<br />
Vermittlung erfolgt ausschließlich für unseren Finanzierungspartner: Santander Consumer Bank AG, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach<br />
MEDIA MARKT TV-HiFi-Elektro GmbH Mainz<br />
Haifa Allee 1 • 55128 Mainz • Tel. 06131/93420-0 • mainz@mediamarkt.de<br />
im Gutenberg Center, A60 Ausfahrt Lerchenberg<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Sa: 10-20 Uhr<br />
kostenlose Parkplätze<br />
Alles Abholpreise.<br />
Keine Mitnahmegarantie.
ES IST VOLLBRACHT!<br />
Ein ganzes Jahr Arbeit für eine ganze Mannschaft liegt nun<br />
gedruckt <strong>und</strong> geb<strong>und</strong>en als »DER MAINZER <strong>Restaurant</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Weinführer</strong> <strong>2018</strong>« vor Ihnen, um Sie auf dem Weg durch die<br />
Mainzer <strong>und</strong> die rheinhessische Wein- <strong>und</strong> Gastronomieszene zu<br />
führen. Mit dieser Ausgabe ist »DER MAINZER <strong>Restaurant</strong>- <strong>und</strong><br />
Wein führer <strong>2018</strong>« zum ersten Mal auch im Internet zu sehen,<br />
aller dings nur mithilfe des Authentifizierungscodes, siehe unten.<br />
Dazu haben wir noch zwei neue Highlights geschaffen:<br />
Die Umkreissuche<br />
Wer sich mit dem Code auf der Webseite »restaurant-wein -<br />
führer.de« registriert hat, kann in Rheinhessen auf dem<br />
Tablet oder Smartphone in selbst definiertem Umkreis nach<br />
den besten <strong>Restaurant</strong>s <strong>und</strong> Weingütern suchen.<br />
Der Genussclub<br />
Der Genussclub Mainz <strong>und</strong> Rheinhessen nimmt Sie einfach<br />
auf. Sie müssen lediglich Ihre persönlichen Daten eingeben<br />
<strong>und</strong> wir informieren Sie regelmäßig über die kulinarischen<br />
<strong>und</strong> vinologischen neuen Highlights in Rheinhessen. Außerdem<br />
planen wir eigene Veranstaltungen, bei denen Genussclubmitglieder<br />
einen Vorzugspreis erhalten.<br />
Es geht weiter aufwärts mit der Qualität in Rheinhessen. Der<br />
Rheinhessenwein befindet sich unverändert im Steigflug. Jedes<br />
Jahr drängen wieder neue Talente nach vorne. Das Image der<br />
Winzer hat sich geändert: vom verschwitzten, schuftenden Weinbauern<br />
zum top ausgebildeten modernen Unternehmer mit glo -<br />
baler Erfahrung. Bravo <strong>und</strong> danke an die rheinhessischen Winzer!<br />
Mit seinem klaren Bekenntnis zur Qualität hat Rudolf Knoll,<br />
unser langjähriger Weggefährte <strong>und</strong> Bekanntmacher des Mainzer<br />
<strong>Weinführer</strong>s vielleicht so manchen Winzer verprellt, aber wir haben<br />
ihm viel zu verdanken. Dass er mit 70 Jahren »nicht mehr den<br />
ganzen Stress einer großen Verkostung« auf sich nehmen wollte,<br />
können wir nachvollziehen. Rudi, vielen Dank für deine Arbeit!<br />
Seine Nachfolge angetreten hat Alice G<strong>und</strong>lach, die ihn in den letzten<br />
Jahren bei der Verkostung schon unterstützt hat <strong>und</strong> somit<br />
langsam aber kontinuierlich in die Arbeit eingeführt wurde. Und<br />
dann gleich ein neuer Anstellungsrekord: über 2000 Flaschen<br />
Rheinhessenwein musste Alice G<strong>und</strong>lach mit ihren Mitstreitern verkosten!<br />
Sie hat das bravourös gestemmt, das Ergebnis kann sich<br />
sehen lassen. Sie können es nachlesen im Weinteil dieser Ausgabe.<br />
Einen leider nur leicht sichtbaren Aufwärtstrend<br />
können wir in der Gastronomieszene<br />
erkennen. Viele kleinere Betriebe haben sich<br />
mit ihrer angebotenen Qualität durchgesetzt.<br />
Dort stehen die Inhaber selbst als Köche in der<br />
Küche <strong>und</strong> die Partnerin leitet den Service,<br />
ergänzt durch einige Aushilfen. Nur in dieser<br />
Größe lässt sich bei noch überschaubaren<br />
Kosten der Traum von der Selbstständigkeit<br />
realisieren. Dazu kämpft der kleine Betrieb<br />
gegen den fehlenden Respekt vor der gastro -<br />
nomischen Dienstleistung in der Öffentlichkeit.<br />
Bei den Verbrauchern gibt es immer weniger<br />
Wissen um Ernährung <strong>und</strong> Kochen – werden<br />
deshalb so viele Lebensmittel weggeworfen?<br />
Was anfangen mit den Resten im Kühlschrank?<br />
Als Antwort auch darauf haben wir in »DER<br />
MAINZER« eine Video-Kochserie gestartet mit<br />
unserem Hobbykoch Theo Schué, dem Mainzer<br />
Original aus der Altstadt, der alte Mainzer<br />
Rezepte zum einfachen Nachkochen erklärt.<br />
Die Videos finden Sie auf www.dermainzer.net/<br />
Essen-Trinken/Kochstudio oder Sie gehen über<br />
Youtube auf »DER MAINZER Kochstudio, Theo<br />
kocht«.<br />
Viel Spaß beim Anschauen <strong>und</strong> beim<br />
Blät tern <strong>und</strong> Lesen im neuen »DER MAINZER<br />
<strong>Restaurant</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weinführer</strong> <strong>2018</strong>« wünscht<br />
Die Redaktion<br />
Der Authentifizierungscode,<br />
um sich im Internet den <strong>Restaurant</strong><strong>und</strong><br />
<strong>Weinführer</strong> im Internet freizuschalten<br />
<strong>und</strong> die Ver anstaltungshinweise<br />
des Genussclubs Mainz <strong>und</strong> Rheinhessen<br />
zu erhalten. Gehen Sie auf die Seite<br />
»www.restaurant-weinführer.de« <strong>und</strong><br />
geben sie den Code ein:
2<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
IMPRESSUM<br />
Druckerei <strong>und</strong> Verlagsanschrift:<br />
DER MAINZER <strong>Restaurant</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weinführer</strong><br />
Typo Druck Horn & Kohler Beauvoir GmbH<br />
117er Ehrenhof 5 · 55118 Mainz<br />
Telefon 0 61 31 / 965 33 - 0<br />
Telefax 0 61 31 / 965 33 99<br />
E-Mail: rwf@dermainzer.net<br />
Herausgeber: Werner Horn<br />
Verantwortlich für den <strong>Restaurant</strong>führer:<br />
Werner Horn, <strong>Restaurant</strong>tests durchgeführt<br />
von den Mistern X, Y, Z, U, V, W<br />
Verantwortlich für den <strong>Weinführer</strong>: Alice G<strong>und</strong>lach<br />
Organisation: Maximilian Horn<br />
Produktion: Alexander Kohler-Beauvoir,<br />
Andreas Gierlich, Mareike Müller, Lena Herrle<br />
Fotos: who, Archiv, fotolia.com, Rheinhessenwein e.V.,<br />
Weingüter Rheinhessens<br />
Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit Genehmigung des Verlags.<br />
Die veröffentlichten Beiträge <strong>und</strong> die durch den<br />
Verlag gestalteten Anzeigen sind urheberrechtlich<br />
geschützt <strong>und</strong> dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags weiterver wendet werden.<br />
Paket-Preis<br />
(6 Flaschen à 0,75 l)<br />
59,90 €<br />
1 Liter = 13,31 €<br />
6er Riesling-Paket „Goldener Herbst”<br />
In der VRM-Weinkiste „Goldener Herbst“ haben wir drei absolute Spitzen-<br />
Rieslinge, erzeugt von rheinhessischen Topwinzern, für Sie zusammengestellt.<br />
Zukünftig werden wir Ihnen neben dem Rieslingpaket auch weitere<br />
Pakete mit attraktiven Weinen aus der Region präsentieren.<br />
2016er Appenheimer H<strong>und</strong>ert gulden Riesling trocken<br />
Abfüller: Weingut Klaus Gres, 55437 Appenheim<br />
A: 12,5 Vol.% · S: 7,2 g/l · RZ: 3,2 g/l · Allergene: Enthält Sulfite<br />
2016er Niersteiner Hipping Riesling Spätlese trocken<br />
Abfüller: Weingut Georg Gustav Huff, 55283 Nierstein<br />
A: 12 Vol.% · S: 7,0 g/l · RZ: 5,4 g/l · Allergene: Enthält Sulfite<br />
2016er Oppenheimer Sackträger Riesling trocken „Alte Reben“<br />
Abfüller: Weingut Eckehart Gröhl, 55278 Weinolsheim<br />
A: 12,5 Vol.% · S: 7,7 g/l · RZ: 6,3 g/l · Allergene: Enthält Sulfite<br />
Nur solange der Vorrat reicht. Für Druckfehler keine Haftung. Alle Preise inkl. MwSt. <strong>und</strong> zzgl.<br />
Versandkosten (4,90 €). Ein Angebot der VRM GmbH & Co. KG, Erich-Dombrowski-Str.2, 55127 Mainz.<br />
Einfach anrufen:<br />
06131 484945<br />
Bequem bestellen:<br />
www.meine-vrm.de/wein
WERTUNGSTABELLE<br />
DER RESTAURANT-TESTS<br />
1 Punkt Aufgewärmtes<br />
2 Punkte aufgebackene Tiefkühlkost mit<br />
Salz- <strong>und</strong> Pfefferstreuer<br />
3 Punkte aufgebackene Tiefkühlkost mit<br />
Maggi-Würzstreuer<br />
4 Punkte ohne Koch, aber mit viel gutem Willen<br />
5 Punkte normales Essen in der Eckkneipe<br />
6 Punkte gutes Essen mit frischen Akzenten<br />
7 Punkte gute bürgerliche Küche mit gutem Material<br />
8 Punkte ambitioniert, handwerklich perfekt <strong>und</strong><br />
außergewöhnlich gutes Material<br />
Ab neun Punkten fängt die Gourmet-Küche an.<br />
9 Punkte kreative Umsetzung handwerklicher<br />
Perfektion, frisches Spitzenmaterial<br />
10 Punkte perfekt in Material <strong>und</strong> Handwerk,<br />
Kreativität ermöglicht neue<br />
Geschmackserlebnisse<br />
INHALT<br />
4 Alle <strong>Restaurant</strong>s <strong>und</strong> Bewertungen<br />
auf einen Blick<br />
6 Die besten <strong>Restaurant</strong>s in Rheinhessen<br />
in alphabetischer Reihenfolge<br />
90 Talentschmiede Rheinhessen<br />
92 Der Mainzer Weinsenat verkostete<br />
Riesling <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er im<br />
Proviantamt: Hohe Qualität<br />
94 Rheinhessens Vielfalt<br />
100 Inhaltsverzeichnis der Winzer<br />
102 Die besten rheinhessischen Winzer<br />
in alphabetischer Reihenfolge<br />
ENTDECKEN!<br />
ERLEBEN!<br />
KAUFEN!<br />
Für Weinliebhaber <strong>und</strong> Schoppentrinker<br />
RegioWein –<br />
die Weinmesse mit Direktverkauf<br />
16.– 18. März <strong>2018</strong><br />
Messe Mainz<br />
www.regiowein.de
4<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
RESTAURANTS<br />
ALLE RESTAURANTS UND BEWERTUNGEN<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Kochkappen<br />
Essen<br />
Trinken<br />
Service<br />
Ambiente<br />
Adagio im Atrium-Hotel 9 8,0 9,0 8,5 9,0 8,5 8,6 6<br />
Adler 8 8,0 7,0 7,5 7,0 8,0 7,5 7<br />
Al Cortile 8 8,5 8,0 8,5 8,5 8,5 8,4 7<br />
Am Bassenheimer Hof 9 9,5 9,0 8,5 9,0 8,5 8,9 8<br />
Ambiente 7 7,0 6,5 7,5 8,0 8,0 7,4 9<br />
Am Holztor 7 7,0 7,0 8,0 6,5 7,5 7,2 9<br />
Ristorante »Armando« 7 7,0 7,5 7,0 7,5 7,5 7,3 10<br />
Bajazzo im Novotel 7 7,0 7,0 7,5 7,0 6,0 6,9 11<br />
Bastion von Schönborn 7 7,0 7,0 7,0 8,5 7,0 7,3 12<br />
Battenheimer Hof 8 8,0 8,0 7,5 8,0 9,0 8,1 12<br />
Bellpepper im Hyatt 8 8,5 8,5 9,0 8,5 7,0 8,3 13<br />
Benzoliver 7 7,5 7,0 7,5 7,5 7,5 7,4 14<br />
Bootshaus 8 8,0 8,0 8,5 8,5 8,5 8,3 14<br />
Burg Klopp 7 7,5 7,0 7,0 8,0 7,5 7,4 15<br />
Citrus 8 7,5 8,0 7,0 8,0 7,5 7,6 15<br />
Como-Lario Da Bruno 7 7,0 7,0 8,0 6,5 7,5 7,2 16<br />
Damas 8 8,5 7,5 6,5 7,5 7,5 7,5 17<br />
Das Crass 8 7,5 8,0 8,0 7,5 7,5 7,7 18<br />
Das Nack 8 8,0 8,0 7,5 8,5 7,5 7,9 19<br />
Dohlmühle 8 8,0 7,5 7,5 8,0 7,5 7,7 19<br />
Don Pintxo 8 7,5 7,5 8,0 7,0 7,5 7,5 20<br />
Landhaus Dubs 8 8,5 8,0 7,5 8,0 7,5 7,9 21<br />
Steakhouse »El Chico« 8 8,0 7,0 8,0 7,5 7,5 7,6 22<br />
Landgasthof »Engel« 8 7,5 7,5 8,0 8,5 8,0 7,9 23<br />
Espenhof 9 8,5 9,0 8,5 9,0 8,5 8,7 24<br />
Favorite <strong>Restaurant</strong> 10 10 10 10 10 9,0 9,8 24<br />
Fisch Jackob 7 7,5 7,0 7,0 7,0 7,5 7,2 26<br />
Geberts Weinstuben 9 9,0 8,5 8,5 8,5 8,5 8,6 26<br />
Goldene Ente 7 7,0 7,5 7,5 6,0 7,5 7,1 27<br />
Goldener Hirsch 8 8,0 7,5 7,5 7,5 8,0 7,6 28<br />
Gusto Ristorante 8 8,5 8,0 8,0 8,0 7,5 8,0 29<br />
Hahnenhof 8 7,5 7,0 8,0 7,0 8,0 7,5 29<br />
HDW Haus d. Deutschen Weins 8 8,0 9,0 8,0 8,0 8,0 8,2 30<br />
Heiliggeist 8 7,5 7,5 6,0 9,0 8,0 7,6 31<br />
Heinrichs die Wirtschaft 8 8,5 8,5 8,0 7,5 8,0 8,2 32<br />
Hof Ehrenfels 8 8,0 8,5 8,0 8,5 8,0 8,2 33<br />
Hofgut Laubenheimer Höhe 8 8,0 9,5 8,0 8,0 7,5 8,2 34<br />
Hoi An Qt 8 7,5 7,5 7,5 7,5 8,0 7,6 35<br />
Humberto Restobar 7 8,0 7,5 7,0 7,0 7,5 7,4 36<br />
H<strong>und</strong>ertguldenmühle 8 8,0 8,0 8,0 8,5 8,0 8,1 36<br />
Il Mondo 8 8,0 7,5 8,5 8,5 7,5 7,9 37<br />
Il Quadrifoglio 7 7,0 7,0 8,0 7,5 7,0 7,3 38<br />
Im alten Gutshof 7 6,5 7,0 7,0 8,0 8,0 7,3 38<br />
Im Herzen Afrikas 7 7,0 6,5 7,5 8,0 8,0 7,4 39<br />
InContro 9 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 40<br />
Kaupers im Kapellenhof 9 10 9,5 10 9,0 7,0 9,1 41<br />
Landgasthof Kirschgarten 8 8,0 7,5 7,5 7,5 8,0 7,7 42<br />
Kulturhof Eckelsheim 8 8,0 7,0 7,5 7,5 8,0 7,6 43<br />
<strong>Restaurant</strong> Kupferberg 8 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 44<br />
La Casetta 8 7,5 8,0 8,0 7,0 7,5 7,6 45<br />
LaGallerie 9 9,0 9,0 9,0 8,5 8,5 8,8 45<br />
Preis/Leistung<br />
Ergebnis<br />
Seite<br />
RESTAURANTS<br />
Kochkappen<br />
Essen<br />
Trinken<br />
Service<br />
Ambiente<br />
La Lanterna 8 8,0 8,0 7,5 7,0 7,5 7,6 46<br />
Laurenz 9 9,0 9,0 9,0 8,5 9,0 8,9 47<br />
Le BonBon 9 8,5 8,5 8,5 9,0 8,0 8,5 48<br />
Mainzblick 8 8,0 8,5 8,5 8,0 8,5 8,3 48<br />
Margaretenhof 8 8,0 8,0 7,5 8,0 7,5 7,8 49<br />
Martinstube 7 7,5 7,0 7,5 7,0 8,0 7,4 50<br />
Metzlers im Golfclub 8 8,0 7,0 8,0 8,0 8,0 7,8 50<br />
M<strong>und</strong>art <strong>Restaurant</strong> 9 9,5 9,0 9,0 9,0 9,0 9,1 52<br />
Taverne Naxos 7 8,0 8,5 7,0 7,0 7,5 7,2 53<br />
Nickl’s Speisekammer 8 8,5 8,5 8,5 8,0 7,5 8,2 53<br />
Nieder-Olmer Weinstube 8 7,0 7,0 7,5 8,0 8,0 7,5 54<br />
Niko Niko Tei 8 8,0 7,0 8,0 8,0 8,0 7,8 55<br />
Nonna Martha 7 7,5 7,0 7,0 7,5 7,0 7,2 56<br />
Olympia 7 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 56<br />
Oma Lotte & die Jungs 7 7,0 8,0 7,5 7,5 7,0 7,4 57<br />
Peperoncino – Trattoria 8 8,5 8,0 8,0 7,5 8,0 8,0 58<br />
Phil-Ing Wein- & Steakhaus 8 8,5 7,5 8,0 8,0 8,5 8,1 58<br />
Plan B 8 7,0 7,0 8,0 8,0 8,0 7,6 59<br />
Platen’s <strong>Restaurant</strong> 9 9,0 9,0 9,0 8,0 8,0 8,6 60<br />
Poller’s Häusje 8 8,5 9,0 8,0 8,0 8,5 8,4 61<br />
Prinz Carl 8 8,0 8,5 7,5 7,5 8,0 7,9 61<br />
Proviantamt 8 7,5 9,0 7,5 8,0 8,0 8,0 62<br />
Raphiniert 8 8,0 8,0 8,0 7,5 9,0 8,1 62<br />
Sandhof Gourmetrestraurant 10 10 9,5 10 9,5 10 9,8 63<br />
Sandhof Landgasthaus 10 9,5 9,0 10 10 9,5 9,6 64<br />
Ristorante »San Marco« 8 8,5 8,0 8,0 8,0 8,0 8,1 65<br />
Schlösschen am Mäuseturm 8 8,5 8,0 8,0 6,5 8,0 7,8 66<br />
Schloss Sörgenloch 8 7,5 8,5 8,5 8,5 8,0 8,2 67<br />
Stadthausschänke 7 7,0 6,5 7,0 7,0 8,5 7,2 68<br />
Steins Traube 8 8,5 9,0 6,0 7,5 8,0 7,8 68<br />
St. Gereon 7 7,0 7,5 7,5 7,0 7,5 7,3 69<br />
Vis à Vis 8 8,0 8,0 7,5 8,5 7,5 7,9 70<br />
<strong>Restaurant</strong> Völker 8 8,0 8,0 8,0 7,5 7,5 7,8 70<br />
Wasems Kloster Engelthal 8 8,0 8,0 9,0 8,5 8,5 8,4 71<br />
Weedenhof 9 9,0 8,5 9,0 8,5 9,0 8,8 72<br />
<strong>Restaurant</strong> Weingewölbe 8 8,0 8,5 8,0 8,0 8,0 8,1 73<br />
Weinhaus Bluhm 8 8,0 9,0 8,0 8,0 8,0 8,2 74<br />
Weinhaus Schreiner 8 8,0 8,0 7,5 6,5 7,5 7,5 74<br />
Weinhaus Wilhelmi 8 7,5 7,5 7,5 8,0 7,5 7,6 75<br />
Weinstube Lösch 8 7,5 7,0 7,5 8,0 7,5 7,5 76<br />
Weinstube Zum Bacchus 7 6,5 6,5 7,0 7,0 7,0 6,8 77<br />
Weinstube Zum Beichtstuhl 8 7,5 8,5 7,5 8,0 7,5 7,8 77<br />
Weinstube Zur Sandmühle 7 7,5 6,5 7,5 7,5 8,0 7,4 78<br />
WeinZeit in der Vinothek 7 7,0 7,0 7,5 8,0 7,5 7,4 78<br />
Gasthaus Willems 8 8,5 8,5 8,5 8,5 8,0 8,4 79<br />
Zollamt 8 8,5 7,5 8,5 8,0 8,5 8,1 81<br />
Zornheimer Weinstuben 8 8,0 8,0 8,0 7,5 8,5 8,0 81<br />
Zum alten Weinkeller 8 8,5 8,5 8,5 8,0 8,0 8,3 82<br />
Zum gläsernen Trinkhorn 8 8,5 8,0 8,5 8,0 8,0 8,2 83<br />
Zum goldenen Engel 9 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 84<br />
Zum Goldstein 8 8,5 8,5 8,0 8,0 8,5 8,3 85<br />
Zum Schwanen 8 7,0 8,0 7,5 8,0 7,0 7,5 86<br />
Zur Kanzel 8 8,5 7,5 8,5 8,0 8,0 8,1 86<br />
Zur Krone 7 7,0 7,0 7,5 6,0 8,0 7,1 87<br />
Preis/Leistung<br />
Ergebnis<br />
Seite
Die NEUE KOLLEKTION ist exklusiv erhältlich in Ihrer Wellendorff-Boutique Mainz,<br />
Am Brand 6. Sprechen Sie mit Ihrer Wellendorff-Expertin unter Tel. 06131- 23 18 78<br />
oder mainz@wellendorff.com.
6<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
ADAGIO<br />
IM ATRIUM HOTEL<br />
Flugplatzstr. 44 | 55126 Mainz<br />
Tel. 06131 4910 | www.atrium-mainz.de<br />
Geöffnet: tgl. 18-22 Uhr<br />
Vorspeise: 6,00-14,00 € | Hauptspeise:<br />
15,00-32,00 € | Klassiker: 5,00-22,00 €<br />
Dessert: 6,00-10,00 € | Menüs: 37,00-<br />
69,00 € | Offener Wein: 3,00-10,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 9,0<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 9,0<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,6<br />
Kappen 9<br />
Das »Adagio«, das war<br />
für uns heute wieder der<br />
traumhaft schöne Garten<br />
des Atrium Hotels. Jedoch<br />
auch das Innere des<br />
<strong>Restaurant</strong>s mit seinen<br />
sanften blau-braun-beige<br />
– Tönen kann sich sehen<br />
lassen, es vermittelt Eleganz<br />
<strong>und</strong> Gemütlichkeit. Der Birnenschaumwein<br />
aus der Normandie »Poiré« von Eric Bordelet<br />
(6,50 €) muss es wieder zu Anfang sein. Dazu<br />
genießen wir zweierlei Brotsorten mit Olivenöl<br />
<strong>und</strong> fleur de sel. Die überzeugende Weinkarte<br />
bietet weiterhin die Erzeugnisse etlicher rheinhessischer<br />
Top-Weingüter, jedoch sind auch weitere<br />
deutsche Anbaugebiete (Pfalz, Baden,<br />
Nahe, Ahr, Mosel, Rheingau, Mittelrhein) <strong>und</strong> das<br />
Ausland mit Frankreich, Spanien, Südafrika, Italien<br />
<strong>und</strong> Österreich vetreten. Auffällig sind auf<br />
der Getränkekarte auch ein paar interessante neuere <strong>und</strong> lokale<br />
Bierspezialitäten.<br />
Die drei jungen Leute im Service sind überaus fre<strong>und</strong>lich, gelegentlich<br />
gibt es aber kleine »Hänger«, da zeigt sich niemand von<br />
ihnen. Voller Lob erwähnen wir jedoch die tolle Möglichkeit, alle<br />
Weine vor einer Entscheidung zu probieren. Ein entspannter Service,<br />
der Freude bereitet! Wir entscheiden uns für die modern ausgebaute<br />
Scheurebe 2016 vom Weingut Bischel (0,2l/6,50 €) <strong>und</strong> für<br />
den fruchtsüßen 2015er Riesling »KabiNett« vom Weingut Schätzel<br />
(0,2l/7,50 €) – ein neuer, jugendlicher Trinkwein mit einem ausgewogenen<br />
Süße-Säure-Verhältnis <strong>und</strong> mit wenig Alkohol – beide<br />
gefallen gut.<br />
Auf der Speisekarte finden wir Neuerungen, auf die wir gespannt<br />
sind. Ein Stück lauwarm servierter, geschmacklich zurückhaltender<br />
Bachsaibling zur Vorspeise ist zart <strong>und</strong> zergeht auf der Zunge.<br />
Dazu gibt es Erbsenpüree <strong>und</strong> verschiedene rohe Gemüse, die sich<br />
sehr farbenfroh auf dem Teller präsentieren, aber geschmacklich<br />
einen puristischen Eindruck bei uns hinterlassen (12 €). Zwei kleine<br />
hausgemachte Spinatknödel ruhen in einer mild gesalzenen Bergkäsesauce,<br />
darin einige Champignons <strong>und</strong> Walnüsse – eine schöne<br />
Zusammenstellung <strong>und</strong> eine sättigende Vorspeise (9 €). Es passt<br />
dazu der 2015er Spätburg<strong>und</strong>er Gutswein vom Weingut Thörle<br />
(0,2l/6,50 €). Auch der St. Laurent 2015 vom Weingut Stachel,<br />
Pfalz, hat schöne Aromen <strong>und</strong> trinkt sich weich (0,2l/6,50 €). Den<br />
2016er Rosé trocken vom Weingut Knewitz (0,2l/5,50 €) genießen<br />
wir zum leider etwas zerfaserten Gulasch vom Rind. Dazu gibt es<br />
hausgemachte Spätzle <strong>und</strong> besonders die geschmorten dunklen<br />
Zwiebeln sind dabei stark im Geschmack (19 €). Ein farblich harmonisches<br />
Gericht bietet ein großes Stück des leider etwas trocken<br />
geratenen norwegischen Lachs‘ auf weißem Spargelrisotto umgeben<br />
von hellgrüner Kräutersauce (22 €).
Zum Nachtisch probieren wir »Sebastians Dessert«, dabei roher,<br />
marinierter Rhabarber, der in langen Streifen leider etwas mühsam<br />
zu kauen ist, etwas Trinkjoghurt mit leichtem Waldmeistergeschmack,<br />
eine Nocke von weißer Schokolade <strong>und</strong> Zitrone (8 €) <strong>und</strong><br />
ein Parfait vom Joghurt mit zartem Hol<strong>und</strong>ergeschmack, darauf<br />
Kakaokrümel <strong>und</strong> Tupfer von der Erdbeere (8 €).<br />
Obwohl mit guten Zutaten <strong>und</strong> kreativ zubereitet hätten wir uns<br />
insgesamt etwas Mut zum Würzen <strong>und</strong> weniger geschmackliche<br />
Zurückhaltung gewünscht. Lebhaftes Vogelgezwitscher begleitet<br />
uns beim Abschied aus dem w<strong>und</strong>erschönen Garten.<br />
GASTHAUS UND HOTEL<br />
»ADLER«<br />
Flugplatzstraße 1 | 55126 Mainz | Tel. 06131 40447<br />
www.hotel-adler-finthen.de<br />
Geöffnet: Fr-Di 12-14 u. ab 18 Uhr, Do ab 18 Uhr<br />
Weingarten: in den Sommermonaten ab 17 Uhr | Ruhetag: Mi<br />
Vorspeise: 4,50-9,00 € | Hauptspeise: 8,50-25,50 €<br />
Dessert: 4,50-7,50 € | Offener Wein: 3,00-4,40 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,5<br />
Kappen 8<br />
Gemütlich, oder besser heimelig, ist es in<br />
der Weinstube des Gasthauses »Adler«, der<br />
ehemaligen Poststation in der Finther<br />
Hauptstraße. Tulpen stehen auf den Tischen,<br />
um die sich Stühle <strong>und</strong> auch Bänke reihen.<br />
An den Wänden hängen Bilder mit Mönchen,<br />
die vor kleinen <strong>und</strong> großen Fässern mit Krügen<br />
hantieren. Bacchantische Szenerien.<br />
Zum ganz <strong>und</strong> gar nicht postmodernen Gesamtbild<br />
passen auch die zwei Dutzend Bierhumpen <strong>und</strong> steinernen<br />
Krüge hinter dem Tresen, dem Reich von Klaus Rathgeber,<br />
dem Urenkel des Betriebsgründers. Direkt dahinter ist die Küche,<br />
frisch <strong>und</strong> saisonal geprägt, vom Handkäs` mit Musik bis zum<br />
Rumpsteak. In der Weinstube ist die Küche im Gegensatz zum angrenzenden<br />
<strong>Restaurant</strong> auch zu riechen. Manchen Gast mag das<br />
stören, mir macht das Hunger.<br />
Heute steht eine Fischsuppe (14,50 €) auf der Karte. Im tiefen<br />
Teller serviert erweist sie sich mehr als Brühe, denn als Suppe, in<br />
der kleine Stückchen Fisch <strong>und</strong> Pulpo neben Jakobsmuscheln<br />
liegen. Maritime Köstlichkeiten, die Kartoffelstückchen <strong>und</strong> kleinste<br />
Tomaten begleiten, Lauchzwiebeln, Petersilie <strong>und</strong> Schnittlauch.<br />
Mit Gewürzen ist man sparsam umgegangen, weshalb der Wirt<br />
gleich Pfeffer <strong>und</strong> Salz zum Fischteller dazu stellt. Im M<strong>und</strong><br />
schmelzen die Wassertierchen dahin. Zum Fischteller m<strong>und</strong>et ein<br />
trockener weißer Burg<strong>und</strong>er aus dem Weingut Schloss Westerhaus<br />
(3,60 €), ein vollm<strong>und</strong>iger Rheinhesse, der großzügig eingeschenkt<br />
ist. Ansonsten aber ist die Weinkarte klein, auch wenn sie mit Huff,<br />
Braunewell, Wagner <strong>und</strong> Wasem ausgesuchte Markenwinzer aufweist.<br />
Zum Höhepunkt unseres <strong>Restaurant</strong>besuchs aber wird der Nachtisch:<br />
eine Aprikoseneiscreme mit Erdbeer-Pfirsich-Salat <strong>und</strong> Sesam-Krokant<br />
(7,00 €), dem alles übertrieben Süßliche, das Desserts<br />
manchmal anhaftet, fehlt. Dafür schmeckt man die Aromen der<br />
Früchte, die ideal zu den beiden Krokantscheiben aus Sesam passen.<br />
Einflüsse sind das, die zeigen, dass man in der Küche mehr<br />
»draufhat« als Spargelgerichte, für die das Hotelrestaurant Adler<br />
in Finthen weithin bekannt ist. Und neben dem Essen gibt es unsere<br />
Bestnote für das Preis-Leistungsverhältnis, das viele Gäste<br />
schätzen <strong>und</strong> es vor allem am Wochenende notwendig machen,<br />
Plätze zu reservieren.<br />
AL CORTILE<br />
Kartäuserstr. 14 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 617 878 | www.alcortile.de<br />
Geöffnet: tägl. 11.45-15.00 <strong>und</strong> ab 18 Uhr<br />
Vorspeise: 5,00-13,50 € | Pizza/Pasta:<br />
4,00-14,40 € | Hauptspeise: 14,50-23,50 €<br />
Dessert: 1,50-8,30 € | Offener Wein:<br />
4,00-7,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,4<br />
Kappen 8<br />
Das älteste bestehende,<br />
urk<strong>und</strong>lich erwähnte<br />
Gasthaus mitten<br />
in der Mainzer Altstadt,<br />
der ehemalige Kärtäuserhof,<br />
beherbergt in einem<br />
klaren, schicken Gastraum<br />
in warmem Rot das<br />
AlCortile mit seinen italienischen<br />
hausgemachten Pastaspezialitäten<br />
<strong>und</strong> Holzofenpizzen. Das traumhafte, sorgfältig<br />
<strong>und</strong> aufwendig renovierte Anwesen bietet zudem<br />
eine großzügige überdachte Terrasse, die<br />
ist umgeben von hohen Bäumen. Im dazugehörigen<br />
Hof, neben drei großen Zypressen, haben<br />
wir es uns heute unter einem großen Olivenbaum,<br />
darüber ein Glasdach, gemütlich gemacht.<br />
Die übersichtliche Weinkarte offeriert zu moderaten<br />
Preisen Gewächse sämtlicher italienischen<br />
Provinzen, zur genaueren Kenntnis in einer<br />
Landkarte schematisch dargestellt. Neben<br />
der Standardspeisekarte haben wir die Wahl aus<br />
den aktuellen Empfehlungen <strong>und</strong> der Tafel mit<br />
den Tagesangeboten. Optisch beeindruckend<br />
erreichen uns zur Vorspeise würzige gegrillte<br />
Calamaretti auf einer interessanten <strong>und</strong> sehr<br />
schmackhaften Parmesan-Schnittlauchcrème –<br />
ein imponierender neuer geschmacklicher Eindruck<br />
(13,50 €). Daneben gibt es einen Teller<br />
voller schwarzer Bandnudeln in einer pikanten<br />
Tomatensauce mit herrlich rotem Lachs <strong>und</strong><br />
grünen Kräutertupfern (Vorspeisenportion<br />
10,30 €). Dazu schmeckt uns ein kleiner, strohgelber,<br />
trockener 2013er Chardonnay aus Venetien<br />
(0,2l-4,20 €). Heute probieren wir gerne<br />
das Angebot von der Tagestafel, eine hauchdünne<br />
Pizza mit ganz zarten Garnelen <strong>und</strong><br />
knackigem grünen Spargel, Oliven – die heute
8<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
zwar grün statt schwarz ausfallen – mit getrockneten<br />
Tomaten, kräftig gewürzt mit frischem<br />
Knoblauch <strong>und</strong> mit einer knusprigen Kruste<br />
(14,50 €). Der 100% Nebbiolo Langhe D.O.C.<br />
2015 aus dem Piemont (0,2l/7 €) ist kräftig, hat<br />
ordentlich Tannine <strong>und</strong> hält dem Essen leicht<br />
stand. Optisch perfekt sind schließlich die dünnen,<br />
mit Bärlauch aufgerollten zartrosa Kalbfleischscheiben<br />
auf einer leichten Sauce zu<br />
bissfestem grünen Spargel <strong>und</strong> Kartoffelwürfeln<br />
mit Rosmarin neben einem Kräutersträußchen,<br />
lediglich die angekündigte Fenchelsalami aus<br />
der Toskana haben wir vermisst (22,50 €).<br />
Die Qualität der Zutaten <strong>und</strong> die Zubereitung<br />
konnten sehr überzeugen. Das gleiche gilt für<br />
den aufmerksamen, dezenten, stets professionellen<br />
Service. Angebote <strong>und</strong> Preise waren<br />
erfreulicherweise konstant, im Vergleich zum<br />
Vorjahr.<br />
AM BASSENHEIMER HOF<br />
<strong>Restaurant</strong> & Bistro | Acker 10<br />
55116 Mainz | Tel. 06131 237 357<br />
www.ambassenheimerhof.de<br />
Geöffnet: Mo-Sa ab 18 Uhr | Ruhetag: So<br />
Vorspeise: 6,50-13,00 € | Hauptspeise:<br />
14,00-33,00 € | Menü: 37,00/51,00/56,00/<br />
58,00 € | Dessert 4,50-8,00 €<br />
Offener Wein: 6,20-7,40 €<br />
Bewertung<br />
Essen 9,5<br />
Trinken 9,0<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 9,0<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,9<br />
Kappen 9<br />
Gleich hinter dem<br />
Schillerplatz befindet sich<br />
der efeuberankte Bassenheimer<br />
Hof im Herzen der<br />
Mainzer Innenstadt. Neben<br />
dem eleganten Bistro<br />
<strong>und</strong> der » guten Stube«<br />
im 1. Stock, denen durch<br />
schwarzes Lackmobiliar<br />
<strong>und</strong> stilsichere Farbauswahl Glanz verliehen<br />
wird, verlocken im Sommer der kleine Innenhof<br />
in zarten Pastellfarben <strong>und</strong> einige luftige Tische<br />
mit Sonnenschirmen draußen im »Acker«.<br />
Der kompetente, fre<strong>und</strong>liche junge Mann im<br />
Service ist flott unterwegs, er hat zunehmend<br />
Distanzen zu bewältigen, als die Gästeschar sich<br />
im Laufe des Abends mehrt. Im Gegensatz zu<br />
etlichen anderen <strong>Restaurant</strong>s bietet uns der<br />
Bassenheimer Hof in diesem Jahr eine w<strong>und</strong>erschöne, gänzlich<br />
neue Speisekarte an, nicht mehr getrennt nach oberer <strong>und</strong> unterer<br />
Räumlichkeit, sondern für das ganze Haus verfügbar. Das ist eine<br />
gute Entscheidung, vor allem, weil dabei auch das Preisniveau gehalten<br />
werden konnte.<br />
Jochen Dietz in der Küche lässt uns heute wieder alle Facetten<br />
seines Könnens schmecken <strong>und</strong> beginnt gleich mit seinem Gruß:<br />
einem w<strong>und</strong>erbar pikanten, recht scharfen Melonen-Gurken-Salat<br />
mit rotem Curry, der belebt <strong>und</strong> alle Sinne weckt <strong>und</strong> den wir mit<br />
zweierlei Scheiben frischen Brots genießen. Aus der bekannt schönen<br />
Weinkarte, die die gesamte Bandbreite der rheinhessischen<br />
Spitzenweingüter abdeckt, aber auch Weine aus dem Rheingau,<br />
Frankreich, Spanien, aus Übersee <strong>und</strong> vor allem aus Italien (hier<br />
etliche wahre »Schätze« aus Michael Müllers top-Weinsammlung)<br />
anbietet, gefallen uns heute Abend besonders der harmonische<br />
Weiße Burg<strong>und</strong>er trocken 2015 vom Weingut Gröhl (0,2l-6,20 €)<br />
<strong>und</strong> der weiche, sanfte Spätburg<strong>und</strong>er trocken 2014 vom Weingut<br />
Westerheymer Hof (0,2l/6,80 €). Wir genießen dazu ein in Limonen<br />
<strong>und</strong> feinem Olivenöl mariniertes köstliches Carpaccio vom irischen<br />
Weiderind, darüber reichlich Büffelparmesan <strong>und</strong> Basilikumstreifchen<br />
(12 €), sowie vier fein panierte Sardinen auf marinierten Orangenscheiben<br />
mit roter Zwiebel <strong>und</strong> Limonen-Mayonnaise, die erstaunlicherweise<br />
fast ohne Fett auskommt, aber voller Geschmack<br />
ist (10 €). Hausgemachte rosa Rote Bete-Teigtaschen mit einer Füllung<br />
aus Feigen <strong>und</strong> Parmaschinken bilden auf einer Bulgur-Bolognese<br />
ein erstaunliches Geschmackserlebnis <strong>und</strong> zeigen erneut,<br />
wie gekonnt der Küchenchef mit Gewürzen <strong>und</strong> Kräutern umzugehen<br />
vermag. Ausgewählte Stücke der oberen Güteklasse vom<br />
lange gereiften norddeutschen Schwein <strong>und</strong> Rind (aus dem Emsland)<br />
aus ausgewählten Zuchtbetrieben bietet der Bassenheimer<br />
Hof an. Wir haben selten so ein schmackhaftes, zartes gegrilltes<br />
dry-aged- Kotelett vom Schwein gegessen, dabei Zucchinistreifen,<br />
Zuckerschoten, eine Basilikumbutter mit Datteln <strong>und</strong> konzentrierte<br />
Rotwein-Jus, darin geröstete Meersalzkartoffeln – alles in allem<br />
eine sehr überzeugende Geschmackskomposition, die bis zum letz-<br />
Genießen in<br />
historischem Ambiente<br />
regionale Küche <strong>und</strong> hervorragende Weine<br />
täglich ab 17.00 Uhr geöffnet außer mittwochs<br />
Sonn- <strong>und</strong> Feiertage ab 12.00 Uhr<br />
Edelgasse 15 | 55218 Ingelheim<br />
06132 2304 | www.wasem.de
ten Bissen eine riesige Freude gemacht hat (25 €). Dies gilt ebenso<br />
für den Fisch des Tages, heute ein zart gegarter Kabeljau aus Wildfang,<br />
auf einem Limonenrisotto mit Frühlingszwiebelchen, dazu<br />
Babyspinat <strong>und</strong> eine sahnige helle Sauce, die ihren zarten zitronigen<br />
Ton der Zitronenmelisse verdankt (24 €).<br />
Cremige Panna cotta von weißer Schokolade, ein Erdbeersalat<br />
<strong>und</strong> ein zitroniges pastellgrünes Sorbet beschließen unser Essen<br />
äußerst angenehm. Durch die Zusammenstellung, durch das w<strong>und</strong>erbare<br />
Würzen – auch keine Scheu vor Schärfe – durch Köstlichkeit<br />
<strong>und</strong> Stimmigkeit werden hier vorzüglich <strong>und</strong> kreativ andere<br />
<strong>Restaurant</strong>s in den Schatten gestellt. Selbstverständlich boten alle<br />
Teller darüber hinaus ein optisches Vergnügen. Bravo!<br />
AMBIENTE<br />
Ristorante – Pizzeria – Café – Lounge<br />
Weckerling Platz 6 | 67547 Worms<br />
Tel. 06241 3049 888 | www.ambiente-worms.de<br />
Geöffnet: 10–24 Uhr (Frühstück bis<br />
13 Uhr; 15–17 Uhr nur Lounge-Karte)<br />
Vorspeise: 4,90-12,90 € | Hauptspeise: 7,90-28,90 €<br />
Menü: 39,90 € | Dessert: 3,50-8,90 €<br />
Offener Wein: 4,20-6,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 6,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,4<br />
Kappen 7<br />
Testzeit Freitagmittag. Vom Himmel<br />
scheint die Sonne, die Terrasse des Ambiente<br />
ist mehr als gut besetzt. Zwischen<br />
den Touristen, die dem nahen Dom einen<br />
Besuch abstatten, sitzen viele Wormser.<br />
Längst nämlich hat sich herumgesprochen,<br />
dass es beim Italiener auch guten Mittagslunch<br />
gibt. Der wird jeden Werktag von 11 bis<br />
15 Uhr angeboten – zu Preisen zwischen<br />
5,90 <strong>und</strong> 8,90 €. »Mittagstisch nur solange der Vorrat reicht«,<br />
heißt es auf der umfangreichen Speisekarte, was nahe legt, dass<br />
die Mahlzeiten jeden Tag frisch zubereitet werden.<br />
Also teste auch ich mal das Angebot, heute eine Pasta fresca mit<br />
Wolfsbarschragout in Cherry-Tomatensoße (8,90 €). Zuvor gibt es<br />
einen »Piccola Insalata Mista di Stagione« (4,90 €), einen kleinen,<br />
für die Jahreszeit typischen Salat. Ein paar bunte Blätter mit feinem<br />
Dressing, die Appetit machen. Die Pasta schmeckt wie bei<br />
guten Italienern gewohnt, die es verstehen, mit einer Kombination<br />
aus Nudeln <strong>und</strong> Soße den Gaumen zu kitzeln. Die Portion ist groß,<br />
fast zu groß für einen Freitagmittag. Allerdings sind die Wolfsbarschteilchen<br />
ganz klein über den Teller verteilt, zusammengesetzt<br />
nicht einmal ein handtellergroßes Stückchen. Dem Geschmack<br />
tut das keinen Abbruch, weil die Cherrytomaten, vor<br />
allem aber kleine Karotten, letzten Endes den Ton angeben.<br />
Be gleitet wird das Mittagsmahl von einem trockenen Graubur -<br />
g<strong>und</strong>er aus dem Weingut Spohr in Abenheim<br />
(4,90 €) – ein spritziger Sommerwein, mehr<br />
aber auch nicht. In Sachen Wein ist das Ambiente<br />
nur Durchschnitt, das auf alte Klassiker<br />
wie Lambrusco setzt. Große Begeisterung entfacht<br />
das nicht! Der Service ist gewohnt lässig<br />
<strong>und</strong> professionell. So wird der Tester, der »einen<br />
Grauburg<strong>und</strong>er« ordert, gleich mit der Frage<br />
»Eine Flasche?« gekontert.<br />
Weil das Essen doch etwas scharf war, will ich<br />
das Ganze mit etwas Süßem abr<strong>und</strong>en, mit einem<br />
»Sorbeto« (6,90 €) , einem Zitronensorbet,<br />
das in einem großen Kelch serviert wird. Auch<br />
das ist eine Riesenportion, die sich allerdings<br />
als gefrorenes Wasser mit einem Schuss Zitronensaft<br />
herausstellt. So ist mein Eindruck.<br />
AM HOLZTOR<br />
Gaststätte <strong>und</strong> Weinstube<br />
Holzstr. 40 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 554 7700 | www.amholztor.de<br />
Geöffnet: tgl. 16-23<br />
Vorspeise: 4,50–9,50 € | Hauptspeise:<br />
7,20–21,50 € | Dessert: 4,20–5,50 €<br />
Offener Wein: 2,20–5,60 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 6,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,2<br />
Kappen 7<br />
Als Tester bin ich erstmals<br />
in der Traditionsgaststätte<br />
in der Mainzer<br />
Altstadt. Mein Kollege<br />
hatte letztes Jahr Pech,<br />
als er mit seinem Besuch<br />
in die Zeit des Pächterwechsels<br />
platzte <strong>und</strong><br />
nicht alles so r<strong>und</strong>lief, wie<br />
er es sich wünschte. Diesmal bin ich nicht zu einer<br />
Zeit gekommen, wo das Holztor ohnehin<br />
gut besucht ist, sondern an einem Werktagmittag<br />
gleich nach Öffnung. Da hat auch die Dame<br />
vom Service noch viel Zeit zum Plaudern, ist<br />
Platz für Nettigkeiten, kommt man sofort ins<br />
Gespräch mit dem Tischnachbarn – einem<br />
Stammgast, der einen Witz nach dem anderen<br />
abfeuert.<br />
Eigentlich bin ich aber zum Essen <strong>und</strong> Trinken<br />
hier, nicht zum Lachen. Draußen im Garten habe<br />
ich Platz genommen, bei einem Glas trockenen<br />
Grauburg<strong>und</strong>ers vom Weingut Wagner in Essen-<br />
EINFACH<br />
GUT ESSEN.<br />
WWW.GASTHAUS-WILLEMS.DE<br />
GEHOBENE<br />
REGIONALE KÜCHE<br />
MIT ANSPRUCH.
10<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
heim (4,50 €). Der schmeckt, auch wenn er<br />
nicht gerade zu den rheinhessischen Gaumenkitzlern<br />
gehört. Offensichtlich punktet man hier<br />
am Scharnier zwischen Rhein <strong>und</strong> Altstadt<br />
mehr mit Fassbier, wie auf der Karte das als<br />
ausgetrunken markierte Schlösser Alt aus<br />
Düsseldorf beweist. Beim Essen setze ich auf<br />
den Holzturm-Klassiker, das halbe Hähnchen<br />
(7,40 €), das ich mir mit Kartoffelsalat servieren<br />
lasse. Das steht so nicht auf der Karte, für die<br />
Küche aber ist das kein Probelm. Dafür gibt es<br />
Service-Punkte – auch dafür, dass man sich<br />
»Am Holztor« mit bis zu 2,00 € an den Park -<br />
kosten beteiligt.<br />
Schön braun, an keiner Stelle aber angebrannt,<br />
kommt das Hendl auf den Tisch: zartes,<br />
weiches Fleisch, kein Gummiadler wie so oft in<br />
der Branche. Auf einem großen Salatblatt liegt<br />
der Kartoffelsalat, eine satt machende Portion,<br />
der Petersilie, Tomaten- <strong>und</strong> Gurkenschnitze<br />
Farbe <strong>und</strong> Pfiff verleihen. Kein Schicki-Micki-Essen,<br />
mit viel Geduld von Küchenhelfern auf den<br />
Teller drapiert, ist das, sondern solide, einfache<br />
Küche. Ein Mahl für alle, die Hunger haben <strong>und</strong><br />
nicht nur Kunst <strong>und</strong> Kultur auf dem Teller sehen<br />
wollen. Das gilt auch für das abschließende Vanilleeis,<br />
das ich mit heißen Kirschen statt der<br />
auf der Karte avisierten Himbeeren (3,90 €)<br />
bestelle: ein großer, von Sahne gekrönter Kelch.<br />
Zugegeben, hausgemacht sind die Zutaten<br />
nicht, aber stimmig in einer Küche, die vor allem<br />
Stammgäste schätzen. So wie mein witziger<br />
Nachbar, der zum Schluß noch von seinem Besuch<br />
im Fischladen erzählt, wo er die Verkäuferin<br />
aufgefordert habe, ihm das Päckchen Seelachs<br />
zuzuwerfen. »Dann kann ich meiner Frau<br />
wenigstens sagen«, freut er sich, »ich hab ihn<br />
selbst gefange`«.<br />
RISTORANTE<br />
»ARMANDO«<br />
Roßmarkt 10 | 55232 Alzey<br />
Tel. 06731 514 9744<br />
Geöffnet: Do–Di 11.30–14.30, 17.30–23.00 Uhr<br />
Vorspeise: 4,50-11,50 € | Hauptspeise:<br />
8,00-26,50 € | Dessert: 5,50-7,50 €<br />
Offener Wein: um 3,80-5,70 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,5<br />
Service 7,0<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,3<br />
Kappen 7<br />
Kaum zu glauben, dass<br />
ein <strong>Restaurant</strong> heute<br />
noch ohne Internetadresse<br />
auskommt. Das<br />
Ristorante Armando am<br />
schönen Roßmarkt in Alzey<br />
leistet sich diesen Luxus<br />
– immerhin gibt es<br />
eine inoffizielle Facebook-<br />
Seite. Wichtiger als der virtuelle Auftritt ist natürlich<br />
der reale – <strong>und</strong> da kann Armando mit einer<br />
schmucken Fachwerkfassade, großer<br />
Terrasse direkt am Marktplatz <strong>und</strong> gefälligem Italo-Design im Innenbereich<br />
punkten.<br />
Obwohl das <strong>Restaurant</strong> an einem warmen Sommersamstag<br />
brummt wie ein Bienenstock, werde ich aufmerksam am Eingang<br />
begrüßt <strong>und</strong> zu Tisch geleitet. Für einen Platz draußen hätte man<br />
reservieren müssen.<br />
Ich schaue auf die Speisekarte, die die Klassiker der italienischen<br />
Küche – Pizza, Pasta, Antipasti – vorhält, aber auch ein paar saisonale<br />
Spezialitäten, wie beispielsweise Spargelgerichte. Der aufmerksame<br />
Service weist uns darauf hin, dass nicht mehr alles<br />
vorrätig ist <strong>und</strong> nimmt die Bestellung auf: Ich ordere das Rindercarpaccio<br />
(11,50 €), zum Hauptgang das Rumpsteak mit Pfifferlingen<br />
<strong>und</strong> Rosmarinkartoffeln (24,50 €) sowie eine klassische Tiramisu<br />
(5,50 €) zum Dessert. Dazu gebe ich dem Hauswein – einem<br />
Pinot Grigio (0,2l/3,00 €) – eine Chance.<br />
Während ich auf die Vorspeise warte, studiere ich etwas genauer<br />
die Weinkarte – <strong>und</strong> bin überrascht. So viele gute, renommierte<br />
Weingüter aus Rheinhessen hätte ich in einem italienischen <strong>Restaurant</strong><br />
nicht erwartet. Auch, dass alle offenen Weine sowohl im<br />
0,1l-Glas, als auch im 0,2er ausgeschenkt werden, ist erfreulich.<br />
Das Carpaccio, das nach kurzer Zeit auf dem Teller vor mir steht,<br />
ist eine ordentlich große Portion hauchdünn geschnittenen Filets,<br />
klassisch mit etwas Zitrone, Öl <strong>und</strong> Pfeffer angemacht. Keine Experimente,<br />
sondern gute italienische Tradition. Auch das Rumpsteak<br />
erfüllt die Erwartungen. Es kommt – wie bestellt -blutig <strong>und</strong> mit feiner<br />
Kruste <strong>und</strong> ordentlichen Röstaromen. Die Pfifferlinge sind von<br />
Topqualität <strong>und</strong> haben leichten Biss, auch an den Rosmarinkartoffel<br />
habe ich nichts auszusetzen.<br />
Kaum aufgegessen, steht auch schon die Tiramisu auf dem<br />
Tisch. Sensiblere Zeitgenossen würden sich jetzt gehetzt fühlen,<br />
immerhin blockiere ich einen Zweiertisch. Ich lasse mich aber nicht<br />
irritieren, werde auch in keiner Weise bedrängt <strong>und</strong> genieße den<br />
schmackhaften Abschluss eines gelungenen Testessens.
Zwiebeln, Gurken,Tomaten, Salat <strong>und</strong> Pommes<br />
Frites. Ein bisschen habe ich die Wahl bedauert,<br />
denn das halbe Dutzend Minigarnelen hat mich<br />
nicht vom Stuhl gerissen. Verwirrt hat mich<br />
auch, dass das Gericht nicht einmal fünf Minuten<br />
nach meiner Wahl serviert wurde <strong>und</strong> die<br />
begleitenden, fast geschmacklosen Tomätchen<br />
außen heiß <strong>und</strong> innen fast noch gefroren waren.<br />
Das fühlt sich nach Mikrowelle an <strong>und</strong> das<br />
kriegt man besser hin, wenn man sich Zeit lässt!<br />
Lob hat die Riesenportion Nudeln verdient, al<br />
dente <strong>und</strong> auf alle Fälle jeden satt machend.<br />
Trotzdem bleibt noch Platz für eine Bayrisch-<br />
Creme mit Himbeer-Coulis <strong>und</strong> Sahne (7,50 €),<br />
mit der die Küchenmannschaft zeigt, was sie<br />
draufhaben könnte.<br />
Mein Mittagsmahl begleiten ein einfacher, wenig<br />
nachklingender Weißburg<strong>und</strong>er/Chardonnay<br />
(0,1/3,50 €) vom Gau-Odernheimer Weingut<br />
Becker-Landgraf <strong>und</strong> ein stilles Wasser (3,00 €).<br />
Überhaupt ist mit der Weinkarte im Bajazzo<br />
nicht zu punkten, weist sie doch Digestifs <strong>und</strong><br />
andere Alkoholika dreimal mehr als Weine aus.<br />
36,00 € macht meine Gesamtrechnung schließlich<br />
aus, da muss man sich nicht w<strong>und</strong>ern, dass<br />
das <strong>Restaurant</strong> zumindest mittags leer bleibt.<br />
BAJAZZO IM NOVOTEL<br />
Augustusstr. 6 | 55131 Mainz<br />
Tel. 06131 9540 | Geöffnet: tgl. 6.30-24 Uhr |<br />
www.novotel.com/de/hotel-5407-novotelmainz/restaurant.shtml<br />
Vorspeise: 3,50-14,50 € | Hauptspeise:<br />
10,50-26,50 € | Dessert: 7,50-12,00 €<br />
Offener Wein: 3,00-7,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 6,0<br />
Gesamtnote Ø 6,9<br />
Kappen 7<br />
An einem Dienstagmittag habe ich mich<br />
ins Bajazzo begeben, dem <strong>Restaurant</strong> des<br />
Novotel-Hotels auf dem Kästrich. Außer mir<br />
tafeln nur noch ein paar Tagungsgäste an Tischen<br />
nebenan, für die die Küchenmannschaft<br />
ein kleines Buffet aufgebaut hat. Ansonsten<br />
ist das große <strong>Restaurant</strong> leer, das<br />
sich offensichtlich ganz auf Hotelgäste eingestellt<br />
hat. Kein W<strong>und</strong>er, dass die Speisekarte<br />
mit drei Vorspeisen, acht Hauptgerichten <strong>und</strong> drei Desserts<br />
entsprechend schmal wirkt – im Gegensatz zum reichlichen Servicepersonal,<br />
das immer <strong>und</strong> schnell zur Stelle ist <strong>und</strong> deshalb besonderes<br />
Lob bei meinem Besuch verdient hat.<br />
Ich starte mit einem Bärlauchschaumsüppchen (3,50 €), das als<br />
große <strong>und</strong> kleine Portion angeboten wird. Für Pfiff sorgen zwei<br />
große Scheiben Chorizo. Das ist eine grobkörnige, mit Paprika <strong>und</strong><br />
Knoblauch scharf gewürzte Schweinswurst, die Durst macht <strong>und</strong><br />
einem fast Tränen in die Augen treibt. Jedenfalls eine gute Ergänzung<br />
zur weniger geschmacksintensiven Suppe. Ein gelungener<br />
Auftakt!<br />
Es folgt das Hauptgericht: Gebratene Garnelen mit Tagliatelle in<br />
Bärlauchpesto <strong>und</strong> mit gehobeltem Parmesan (18,50 €). Die Garnelen<br />
haben bei meiner Entscheidung das Rennen gegen den Novotel-Burger<br />
gemacht, den Rindfleisch-Klops mit gebratenem Speck,<br />
WINE-LOUNGE | RESTAURANT TAGUNGEN<br />
RHEIN-TERRASSE | WEINKELLER | CATERING<br />
7 TAGE/WOCHE GEÖFFNET<br />
DURCHGEHEND KALTE & WARME KÜCHE<br />
COFFEEBAR MIT FRISCHEN<br />
KAFFEE-SPEZIALITÄTEN & SNACKS<br />
WINE-LOUNGE MIT KAMIN<br />
20 OFFENE WEINE & RARITÄTEN<br />
IM AUSSCHANK<br />
RHEIN-TERRASSE MIT ALTEM BAUMBESTAND<br />
RÄUME & AUSSENFLÄCHEN FÜR<br />
HOCHZEITEN, FEIERN, TAGUNGEN & EVENTS<br />
ZIMMER MIT RHEINBLICK<br />
WO QUALITÄT GENIESSEN<br />
TRADITION HAT!<br />
…SEIT 1908…<br />
MAINZER STRASSE 16<br />
55283 NIERSTEIN<br />
T 0 61 33 / 97 97 0<br />
F 0 61 33 / 97 97 97<br />
INFO@RHEINHOTEL-NIERSTEIN.DE<br />
WWW.RHEINHOTEL-NIERSTEIN.DE
12<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
BASTION VON<br />
SCHÖNBORN<br />
Rheinufer 12 | 55252 Mainz-Kastel<br />
Tel. 06134 210860<br />
www.bastion-von-schoenborn.de<br />
Geöffnet: Mo-So ab 11 Uhr<br />
Vorspeise: 4,50-14,50 € | Hauptspeise:<br />
10,50-25,00 € | Dessert: 6,00-12,00 €<br />
Offener Wein: 3,00-5,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,0<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 7,0<br />
Gesamtnote Ø 7,3<br />
Kappen 7<br />
In der Bastion von<br />
Schönborn ist alles beim<br />
Alten – bis auf die Preise,<br />
die auch 2017 gestiegen<br />
sind. Sehr moderat zugegeben,<br />
aber Preis <strong>und</strong><br />
Leistung nähern sich so<br />
gegenseitig nicht. An einem<br />
schönen Sommermontagmittag<br />
mache ich in Kastel unter großen<br />
weißen Sonnensegeln auf der Terrasse des <strong>Restaurant</strong>s<br />
Station. Elegante Biergartengarnituren<br />
prägen das Ambiente, rustikale Holztische<br />
<strong>und</strong> Stühle. Salz <strong>und</strong> Pfeffer stehen auf den Tischen,<br />
daneben liegt die Speisekarte. Der<br />
»Fisch des Tages mit Spargel Couscous auf Paprikasugo«<br />
(21,50 €) ist mein Begehr. Bis er<br />
kommt, genieße ich den Blick über den Rhein<br />
auf Dom, Rathaus <strong>und</strong> Rheingoldhalle – ein Blick<br />
auf das Jahrtausende alte Mainz, mit dem das<br />
<strong>Restaurant</strong> sich brüsten kann.<br />
Schließlich serviert die aufmerksame Kellnerin<br />
den Fisch, einen Rotbarsch, der sich im roten<br />
Parikasugo suhlt. Ein bisschen schlechtes<br />
Gewissen habe ich allerdings, ist der Rotbarsch,<br />
der mit Hilfe großer Schleppnetze vom Meeresboden<br />
geholt wird, doch stark überfischt. Das<br />
liegt daran, dass er sehr ges<strong>und</strong> ist. Aus der<br />
Tiefkühltruhe hat er jetzt auf meinen Teller gef<strong>und</strong>en,<br />
zu stark gesalzen allerdings, denn Würzen<br />
verträgt der Rotbarsch mit seinem zarten<br />
Eigengeschmack eigentlich gar nicht. Daneben<br />
verblasst so auch das mit grünem Spargel <strong>und</strong><br />
kleinen Karottenteilchen angereicherte Couscous.<br />
Dazu schmeckt mir ein Sauvignon Blanc<br />
(3,50 €) aus dem Hause Manz, einer von einer<br />
guten Handvoll offener Weine. Frisch <strong>und</strong> fruchtig ist er – mehr<br />
aber auch nicht. Wer etwas Besseres sucht, muss auf Flaschenweine<br />
zurückgreifen, die mit Preisen – etwa für einen Chardonnay –<br />
bis zu 155,00 € aufwarten. Um den vom salzigen Fisch strapazierten<br />
Gaumen wieder zu erden, muss noch eine Erdbeermousse her<br />
(7,50 €), die mit Limettencreme <strong>und</strong> karamellisierten Haselnüssen<br />
im Glas serviert wird. Eine von Minzblättern gekrönte Kalorienbombe,<br />
die alle Erwartungen an eine Süßspeise erfüllt. Zum Abschied<br />
bleibt der Blick über den Strom auf meine Vaterstadt. Er<br />
allein garantiert, dass ich wiederkomme!<br />
BATTENHEIMER HOF<br />
Gutsschänke | Rheinstr. 2 | 55294 Bodenheim<br />
Tel. 06135 7090 | www.battenheimerhof.com<br />
Geöffnet: Di–Sa ab 17 Uhr | Ruhetage: So u. Mo<br />
Vorspeise: 3,50-9,90 € | Hauptspeise: 9,50-24,90 € Dessert:<br />
6,00-7,50 € | Offener Wein: 3,40-5,90<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 9,0<br />
Gesamtnote Ø 8,1<br />
Kappen 8<br />
Gestartet als einfache Straußwirtschaft,<br />
dann umgebaut zum respektablen Landgasthaus,<br />
hat sich der Battenheimer Hof zu einer<br />
festen kulinarischen Adresse für Feinschmecker<br />
entwickelt. Bei schönem Wetter<br />
lockt der Außenbereich: Ein grüner Garten<br />
mit mächtigen Eichen <strong>und</strong> rot <strong>und</strong> gelb blühenden<br />
Rosenstöcken, geschützt von einer<br />
sandfarbenen Bruchsteinmauer. Ist das Wetter<br />
kühl <strong>und</strong> regnerisch, können es sich die Gäste im romantischen<br />
Gewölbekeller mit Kamin gemütlich machen.<br />
Bei unserem Testbesuch lacht die Sonne. Der flinke Service bietet<br />
uns deshalb einen Platz im Freien an <strong>und</strong> lenkt unsere Aufmerksamkeit<br />
auf die saisonale Frühlingskarte. Dort finden wir ein feines,<br />
sämiges Bärlauchsüppchen mit Lachspraline (6,50 €) <strong>und</strong> einen<br />
bunten Blattsalat in Mango-Chili-Vinaigrette mit gebratenen Rumpsteak<br />
Streifen (11,50 €) – ein leichtes Sommergericht mit fruchtigscharfer<br />
Note.<br />
Aus der Hauptkarte lacht mich das Bauernpfännchen (14,90 €)<br />
an – schließlich ist der Battenheimer Hof für seine rustikale Küche<br />
bekannt: Saftige Schweinemedaillons mit Käse goldbraun überbakken<br />
schwimmen in einer sämigen Champignonsauce mit Kartoffeln<br />
<strong>und</strong> knackigen Zucchini. Meine Begleitung wählt das Kotelett vom<br />
Bodenheimer Landschwein (15,00 €)<strong>und</strong> bekommt eine prima
Fleischqualität mit krossen Bratkartoffeln <strong>und</strong> einem feinen, hausgemachten<br />
Bärlauch-Pesto.<br />
Die offene, äußerst preisgünstig gestaltete Weinkarte umfasst<br />
satte 19 Positionen, darunter so illustre Namen wie G<strong>und</strong>erloch,<br />
Kühling-Gillot oder Gröhl. Wir lassen uns vom kompetenten Sommelier<br />
zu einem Merlot vom Weingut Weitzel am Königstuhl<br />
(0,2l/4,40 €) verführen – der im Holzfass gereifte Tropfen<br />
schmeckt nach Brombeere <strong>und</strong> schwarzer Kirsche <strong>und</strong> ist der richtige<br />
Begleiter für das Landschwein. Zu den Schweinemedaillons<br />
soll es ein eher frischer, fruchtiger Tropfen sein: Der Riesling Kalkmergel<br />
vom Weingut Gröhl (0,2l/4,10 €) erweist sich als die rechte<br />
Wahl.<br />
Aus der Zeit der Straußwirtschaft hat man die Sitte übernommen,<br />
dass die Gäste satt nach Hause gehen sollen. Entsprechend<br />
groß sind die Portionen <strong>und</strong> entsprechend satt sind wir. Dennoch<br />
wollen wir noch eine Crème brûlée mit Orangen-Quark-Eis (6,50 €)<br />
probieren. Die kommt, wie aufmerksam, ungefragt mit zweitem<br />
Löffel <strong>und</strong> ist ein würdiger Abschluss.<br />
vicesystems! Ein ausgezeichneter Schachzug –<br />
nach unserer Kritik vom Vorjahr – den wir nur<br />
loben können!<br />
Helena serviert uns frische, dunkle Baguettebrötchen<br />
nebst Butter <strong>und</strong> einer leichten Bärlauchcrème<br />
zum Rheingauer Rieslingsekt Cuvée<br />
X von Stefan Breuer (7 €). Die Küche grüßt mit<br />
einem erfrischenden Melonen-Gurken-Salat,<br />
dazu ein Papadam. Begleitend offeriert uns die<br />
Weinkarte Kreszenzen aus dem heimatlichen<br />
Rheinhessen <strong>und</strong> aus anderen deutschen Anbaugebieten,<br />
sowie etliche internationale Tropfen.<br />
Von den extrem hochpreisigen offenen<br />
Weinen (die leider eine bessere Bewertung des<br />
Preis/Leistungsverhältnisses verhindern) kredenzt<br />
uns Helena den südafrikanischen Sauvignon<br />
Blanc von Mulderbosch/Stellenbosch<br />
(2015) (0,1l/8,40 €) <strong>und</strong> den grauen Burg<strong>und</strong>er<br />
BELLPEPPER IM HYATT<br />
Malakoff-Terrasse 1 | 55116 Mainz | Tel. 06131 731 234<br />
www.bellpepper.de | Geöffnet: tgl 6.30-10.30 Uhr,<br />
12.30-14.30 Uhr, 18.30-21.30 bzw 22.30 Uhr<br />
Vorspeise: 9,00-17,00 € | Zwischengerichte: 9,00-19,00 €<br />
Hauptspeise: 19,00-45,00 € | Dessert: 2,50-14,00 €<br />
Offener Wein: 6,40-9,40 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,5<br />
Service 9,0<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 7,0<br />
Gesamtnote Ø 8,3<br />
Kappen 8<br />
Die w<strong>und</strong>erschöne, weiß eingedeckte Terrasse<br />
des Bellpepper gleich an der Rheinfront<br />
bildet die gelungene Fortsetzung des<br />
geschmackvoll umgestalteten <strong>Restaurant</strong>bereichs<br />
mit der Showküche als dem Herzstück.<br />
»Mein Name ist Helena«, stellt sich<br />
unsere reizende, charmante, junge Servicekraft<br />
des heutigen Abends vor. Und – so viel<br />
vorab – sie meistert ihre Aufgabe vorzüglich,<br />
zuvorkommend <strong>und</strong> dezent, beantwortet alle Fragen umsichtig <strong>und</strong><br />
kenntnisreich. Da bedient sich das Hotel offenbar eines neuen Ser-<br />
Hotel & <strong>Restaurant</strong><br />
Weedenhof | Michael Knöll<br />
Mainzer Straße 6 | 55270 Jugenheim/Rheinhessen<br />
Tel: 06130 – 941337<br />
weedenhof.info@t-online.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mittwoch – Sonntag<br />
Sonn- <strong>und</strong> Feiertage<br />
Montag u. Dienstag<br />
18 – 24 Uhr<br />
12 – 15 Uhr<br />
Ruhetag<br />
Rheinhessen<br />
schmecken<br />
& erleben.<br />
Sie können ganz einfach online reservieren unter:<br />
www.weedenhof.de<br />
2016 vom Ingelheimer Weingut Wasem (0,1l –<br />
6,40 €), beide leichte, zurückhaltende Essensbegleiter.<br />
Ein ordentlich angemachtes Rinder -<br />
tatar (auf einem leider viel zu kleinen Schieferbrett)<br />
mit einigen Schnitzen süß-saurer Zwiebel,<br />
einem wachsweichen kalten Eigelb, krümeligem<br />
Rehschinken <strong>und</strong> etwas Champignon (17€) ist interessant<br />
<strong>und</strong> gefällt nicht nur optisch. Das gilt<br />
auch für die vegetarische Vorspeise: den Kopfsalat<br />
in einem Joghurtdressing mit Schnittlauchröllchen<br />
<strong>und</strong> Radieschenscheiben, dazu<br />
knusprig gebackene Spinatkrapfen mit Feta,<br />
etwas Mango, kräftig angebratener grüner<br />
Spargel <strong>und</strong> ein Curry-Dip – eine harmonische<br />
Zusammenstellung (14 €).<br />
Der Riesling »Aulerde« Großes Gewächs 2014<br />
vom Weingut Groebe (0,1l/9,40 €) mit seinen<br />
Petroltönen soll uns zum Hauptgang begleiten.<br />
Da erfreut uns die Küche mit einer zarten, kleinen<br />
Maischolle unter Nordseekrabben, dabei<br />
ein weiß-grünes Spargelragout, Petersilienkartöffelchen,<br />
Nussbutter <strong>und</strong>, als schöner Akzent,<br />
mit knackigen Mandeln in einem leichten<br />
Schäumchen <strong>und</strong> mit vielen unterschiedlichen<br />
Kresseblättchen (26 €). Helena S. serviert uns<br />
außerdem schmackhaften Ingelheimer Stangenspargel<br />
(leider etwas zu weich geraten) mit zerlassener<br />
Butter, mit neuen Kartoffeln in der<br />
Schale <strong>und</strong> festem, aber zartem Filet vom Seeteufel<br />
(27 €). Mit einer kleinen Kugel vom säuerlichen<br />
Passionsfruchtsorbet <strong>und</strong> vom Zitrone-<br />
Buttermilch-Sorbet (jeweils 2,50 €) unter einer<br />
w<strong>und</strong>erbaren, köstlichen Knusperhippe mit vielen<br />
Mandeln versüßt uns Helena den Abschluss<br />
des Abends.
14<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
RESTAURANT<br />
BENZOLIVER<br />
Lannerstr. 16a | 55270 Ober-Olm<br />
Tel. 06136 922 4414 | www.benzoliver.de<br />
Geöffnet: Mi–Sa 18-23 Uhr (Küche bis 22 Uhr)<br />
So & feiertags 12-14 <strong>und</strong> 18-21.30 Uhr<br />
Ruhetage: Mo + Di<br />
Vorspeisen: 4,50-12,00 € | Hauptspeise:<br />
7,90-23,80 € | Menü: 42,00 € (5 Gänge)<br />
Desserts: 5,00-8,50 €<br />
Offener Wein: 2,30-5,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,4<br />
Kappen 7<br />
Die Lannerstraße ist<br />
die kulinarische Meile<br />
Ober-Olms, an deren Anfang<br />
sich das »Benzoliver«<br />
einquartiert hat. »In<br />
der Küche erkennt man<br />
gutes Potential, das konsequent<br />
genutzt werden<br />
sollte«, hatten wir letztes<br />
Jahr geurteilt. Und in der Tat: Unser Besuch an<br />
einem fast tropischen Mittwochabend zeigte,<br />
dass man weiter auf dem richtigen Weg ist, was<br />
auch die gute Belegung des Hauses unterstreicht.<br />
Platz habe ich auf der Terrasse im Hinterhof<br />
genommen, wo ein knappes Dutzend Tische mit<br />
einfachsten Stühlen mit grünen Kissen um ein<br />
Brünnchen stehen. Damit lässt sich nicht hoch<br />
punkten – trotz der Stoffservietten <strong>und</strong> der Blumen.<br />
Drei Scheiben Weiß- <strong>und</strong> Graubrot gibt es<br />
mit Olivenöl <strong>und</strong> Salz als Gaumenkitzler. Es folgt<br />
eine Gurkenkaltschale (6,50 €), die ihren Namen<br />
verdient. Köstlich das Gurkenaroma, dem ein<br />
kleinster Schuss Gin <strong>und</strong> etwas Crème Fraîche<br />
noch ein bisschen Pfiff geben.<br />
Neben der normalen Karte mit einem übersichtlichen<br />
Speiseangebot gibt es tagesaktuelle<br />
Empfehlungen, die auf einer Schiefertafel offeriert<br />
werden. Daraus wähle ich das Gulasch von<br />
Hirsch <strong>und</strong> Wildschwein mit Preiselbeerbirne<br />
<strong>und</strong> Spätzle (14,50 €), das der Chef persönlich<br />
in schwarzer Kochjacke serviert. Dass er mit<br />
Fleisch umzugehen versteht, zeigt schon ein<br />
Blick auf die Karte, wo eine der Spezialitäten im<br />
Benzoliver, das Dry Aged Beef von der Färse, als<br />
»ausverkauft« markiert ist. Auch die Gulaschstückchen<br />
sind von bester Qualität, ich finde<br />
keine zähen Teilchen wie oft bei Gulasch. Sie<br />
sind sogar weicher als die Nudeln, neben denen<br />
eine halbe Birne <strong>und</strong> ein paar Preiselbeeren<br />
versteckt sind. Mir schmeckt es, zumal mich ein<br />
Blanc de Noir, Spätburg<strong>und</strong>er trocken, aus dem<br />
Hedesheimer Hof (3,00 €) begleitet, ein feiner<br />
Rosé, vollm<strong>und</strong>ig <strong>und</strong> kantig. Größer ist das Angebot<br />
an Flaschenweinen, die von 14 bis 52<br />
Euro reichen. Der<br />
Service ist fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> zuvorkommend,<br />
fragt nach, auch wenn er alle Hände voll zu tun<br />
hat. Das Dattelküchlein mit Vanilleeis (7,90 €)<br />
muss bis zum nächsten Besuch warten.<br />
BOOTSHAUS<br />
Victor-Hugo-Ufer 1 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 143 8700 | www.bootshausmainz.de<br />
Geöffnet: tgl. 11-23 Uhr Uhr (Küche 12-15 u. 17-22 Uhr)<br />
Vorspeise: 5,00-18,50 € | Hauptspeise: 14,50-27,00 €<br />
Mittags menü (Mo-Fr): 15,00 € | Dessert: 6,50-9,50 €<br />
Offener Wein: 4,80-11,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,3<br />
Kappen 8<br />
Am Kopf des Mainzer Winterhafens hat<br />
sich Frank Buchholz eine gutbürgerliche Dependance<br />
geschaffen. Der Sternekoch serviert<br />
im Vereinslokal des Mainzer Rudervereins<br />
deutsche Hausmannskost in modernem<br />
Gewand. »Eine normale Küche für jedermann«,<br />
wie der 50-Jährige selbst sagt, bei<br />
der die Crew aber dieselbe Sorgfalt an den<br />
Tag legt, wie einst im sternebedachten<br />
Haupthaus.<br />
Weil sich das herumgesprochen hat, ist das Bootshaus meist gut<br />
besucht – reservieren ist empfehlenswert. Wir sitzen – bei prächtigem<br />
Sommerwetter – auf der schönen Sommerterrasse, nur wenige<br />
Meter vom Rhein getrennt <strong>und</strong> blicken auf die schaukelnden<br />
Boote: Urlaubsfeeling! Trotz Andrang ist der Service, alles junge
fre<strong>und</strong>liche Menschen, schnell zur Stelle <strong>und</strong> reicht mit einem<br />
charmanten Lächeln die Karte. Die Gurkenkaltschale mit Mango<br />
<strong>und</strong> Basilikum (9,50 €) sei ein Traum, so die junge Dame, oder der<br />
Parmaschinken mit Honigmelone <strong>und</strong> Frisée (8,00 €).<br />
Die empfohlenen Vorspeisen sind schnell gebracht – <strong>und</strong> lösen<br />
eine Kettenreaktion strahlender Gesichter aus. Zuerst bei uns, weil<br />
Suppe <strong>und</strong> Antipasta einfach umwerfend lecker sind – allen voran<br />
Prosciutto e Melone, wo sich das Nussige des Schinkens mit der<br />
satten, reifen Frucht <strong>und</strong> dem leicht bitteren Frisée meisterhaft ergänzen.<br />
Dann bei der Servicekraft, weil ihre Empfehlung so ins<br />
Schwarze traf.<br />
Auch die Rinderroulade auf grünen Bohnen <strong>und</strong> Kartoffelstampf<br />
(18,50 €) <strong>und</strong> das zarte Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln <strong>und</strong> Kopfsalat<br />
(22,00 €) sind perfekt: Bohnen mit Biss, der Kartoffelstampf<br />
buttrig, die Panade schlägt goldgelbe Wellen <strong>und</strong> die Bratkartoffeln<br />
punkten mit schöner Kruste. Dazu kommen ein samtiger 2015<br />
Dornfelder von Gutzler (0,2l/4,50) <strong>und</strong> ein spritziger Riesling aus<br />
dem Hause Geil in Monzernheim (4,50 €). Auch hier hatten wir uns<br />
ganz auf die Empfehlungen unserer jungen Sommelière verlassen<br />
– <strong>und</strong> wurden nicht enttäuscht. Wie überhaupt die gesamte Weinkarte<br />
ein toller Geheimtipp mit vielen Topwinzern aus Rheinhessen,<br />
der Pfalz oder auch aus der Toskana ist<br />
Den perfekten Abend in lockerer, angenehmer Atmosphäre beschlossen<br />
eine Himbeertarte mit Cassissorbet (10,50 €) <strong>und</strong> die Zitronengras-Panna-Cotta<br />
mit Erdbeeren (8,50 €) – ein gelungenes<br />
Spiel von Süße <strong>und</strong> Säure. Und auch die Rechnung zauberte erneut<br />
ein kleines Lächeln auf unsere zufriedenen Gesichter.<br />
der Sahne, die zum Ganzen dazugehört. Eine<br />
süße Versuchung, die den Besuch auf Burg<br />
Klopp beschließt.<br />
Klein ist das Angebot offener Weine, die hier<br />
– wo die Weinbauregionen Rheinhessen, Nahe<br />
<strong>und</strong> Rheingau aneinanderstoßen – größer sein<br />
könnte. Ein halbtrockener Grau-Burg<strong>und</strong>er aus<br />
dem Gau-Algesheimer Weingut Fleischmann<br />
(5,20 €) begleitet mein Essen, ein frischer, vollm<strong>und</strong>iger<br />
Sommerwein, der überzeugt. Säure,<br />
Finesse <strong>und</strong> Eleganz hat er laut Weinkarte.<br />
Schade, dass es die noch besseren Weine auch<br />
in Bingen nur in Flaschen gibt, darunter Exoten<br />
aus Spanien, Italien, Südafrika. Der Service ist<br />
betont professionell, der die Rechnung gleich<br />
mit dem Dessert bringt. Herzlichkeit sieht anders<br />
aus! Neue Essensgäste übrigens sind auch<br />
dieses Jahr während meines Besuches keine<br />
gekommen, nur ein Pärchen, das bei einem Weizenbier<br />
<strong>und</strong> einer Tasse Kaffee den einmaligen<br />
Terrassenblick genoss.<br />
BURG KLOPP<br />
Maria-Hilf-Str. 10 | 55411 Bingen<br />
Tel. 06721 15644 | www.restaurant-burg-klopp.de<br />
Geöffnet: Mi-So 12-14.30 u. ab 18 Uhr<br />
Vorspeise: 5,90-11,50 € | Hauptspeise: 18,90-23,90 €<br />
Menü: 38,50-53,50 € | Dessert: 7,90-9,10 €<br />
Offener Wein: 4,50-5,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,4<br />
Kappen 7<br />
Wie im Vorjahr führt mich auch diesmal<br />
wieder ein Freitagmittag nach Bingen. Strahlendes<br />
Sommerwetter, da müsste doch die<br />
Terrasse der Burg Klopp gut besucht sein<br />
mit ihrem herrlichen Blick ins Binger Loch<br />
<strong>und</strong> den Rheingau. Ein Ambiente, mit dem<br />
das <strong>Restaurant</strong> mich jedesmal wieder auf’s<br />
Höchste erfreut.<br />
Ich starte mit einer Salatvariation (5,90 €)<br />
von guter Qualität: feine Wildkräuter, Tomaten <strong>und</strong> Sprossen, darüber<br />
ein weißer Balsamicoessig. Das erdet die Geschmacksnerven.<br />
Dazu passen auch die frisch aufgeschnittenen zwei Scheiben dunklen<br />
<strong>und</strong> hellen Brots, die vorweg mit einer Quarkcreme serviert<br />
wurden. Und weil mir der Sinn nach Fleisch steht, folgt als Hauptgericht<br />
ein Wiener Schnitzel (20,50 €). Kross gebraten in feiner Panade<br />
schmeckt es mir. Frittierte <strong>und</strong> nicht frittierte glatte Petersilie<br />
sorgen für Nuancen. Clou des ganzen aber ist das Kartoffelrisotto,<br />
kleinstgewürfelte Erdäpfel, welche die sonst schwergewichtige Sättigungsbeilage<br />
ganz leichtfüßig machen. Da zeigt die Küche, was<br />
sie kann – auch, dass man auf Burg Klopp für‘s Auge kocht. So sind<br />
die beiden Schnitzel auf‘s Kartoffelbeet drapiert <strong>und</strong> mit der Petersilie<br />
gekrönt. Hübsch angerichtet ist auch der Nachtisch: Heiße<br />
Himbeeren mit Bourbon-Vanille-Eis (7,90 €), nicht wie so oft vermischt<br />
in einem Becher serviert, sondern stilvoll in getrennten<br />
Schalen. Jeder kann so die Früchte mit dem Eis dosieren – <strong>und</strong> mit<br />
CITRUS<br />
<strong>Restaurant</strong> <strong>und</strong> Bar<br />
Rheinstraße 2 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 216715 | www.citrus-mainz.de<br />
Geöffnet: So-Do 10-01 Uhr, Fr u. Sa 10-02 Uhr<br />
Vorspeise: 5,90-11,90 € | Hauptspeise:<br />
7,50-24,90 € | Dessert: 4,40-7,90 €<br />
Offener Wein: 4,10-6,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 8,0<br />
Service 7,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,6<br />
Kappen 8<br />
Als »trendigste Gastro-<br />
Location in Mainz« feiert<br />
sich das Citrus auf seiner<br />
gut gemachten Webseite,<br />
maßgeschneidert für die<br />
moderne Lifestyle-Generation.<br />
Zum Testen<br />
nehme ich an diesem<br />
noch warmen Herbsttag<br />
auf der Terrasse Platz, an einem einfachen<br />
Tisch mit Plastikstühlen. Der Blick auf die viel
16<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
befahrene Rheinstraße ist kein Highlight, wer das besondere Ambiente<br />
sucht, muss drinnen sitzen. Bestellt ist schnell. Von der<br />
wirklich preiswerten Lunchkarte nehme ich das Wiener Schnitzel<br />
(7,50 €), das allerdings nur in Verbidnung mit einem Getränk erhältlich<br />
ist. Dazu gibt es einen portugiesischen Tomatensalat à la<br />
Paulo (8,90 €) von der Schiefertafel. Er ist deutlich teurer als das<br />
Schnitzel, so dass die Lunchkarte offensichtlich ein Lockvogel-<br />
Angebot ist, um auch mittags Gäste zu aquirieren. Dazu begleiten<br />
mich ein kleines Glas stilles Wasser (2,80 €) <strong>und</strong> ein Glas Grauburg<strong>und</strong>er<br />
aus dem Hause Gutzler (4,10 €), der hocharomatisch ist,<br />
auch wenn er schnell von der Zunge verflogen ist.<br />
Perfekt sind die drei kleinen Schnitzelchen, so dünn wie nötig,<br />
damit auch die Panade zur Geltung kommt. Das Fleisch ist gut <strong>und</strong><br />
reichlich – ebenso wie die kleinen, dünnen Pommes Frites, die dazu<br />
gereicht werden. Für die Zwischentöne aber sorgt der Tomatensalat.<br />
Es sind große, grobe Tomatenschnitze, voller Fruchtfleisch <strong>und</strong><br />
saftig. Rustikal kommen die gelben, roten <strong>und</strong> grünen Paprikascheibchen<br />
daher – Vitamine, wie auch die großen Zwiebelringe<br />
<strong>und</strong> schwarzen, steinlosen Oliven, originell die Sardellen, die dem<br />
Ganzen Pfiff verleihen. Das Dressing ist frisch <strong>und</strong> sauer, so dass<br />
das Gemüse geschmacklich seine ganze Kraft entfalten kann. So<br />
ergänzt das eine, nämlich das Wiener Schnitzel, das andere, den<br />
Ton angebenden Salat. Die Weine im Citrus entstammen neben ein<br />
paar ausländischen Weingütern meist rheinhessischen Winzerhäusern<br />
wie Gutzler, Wasem, Braunewell, Gehring oder Schönhals.<br />
Kräftig Anerkennung aber sammelt das Citrus, das zu den besten<br />
Mainzer Bars gehört, mit seinen Cocktails <strong>und</strong> anderen Alkoholika.<br />
Der Service ist professionell, kommt bei vollem Haus aber kräftig<br />
ins Schwitzen.<br />
COMO-LARIO DA BRUNO<br />
Neubrunnenstraße 7 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 234 028 | Geöffnet: tägl. 11-24 Uhr<br />
Vorspeise: 2,50-10,00 € | Hauptspeise:<br />
6,50-24,00 € | Dessert: 3,70-5,50 €<br />
Tagesgericht: um 10,50 €<br />
Offener Wein: 3,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 6,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,2<br />
Kappen 7<br />
Das Como Lario ist das<br />
älteste italienische Ristorante<br />
in Mainz. Seit der<br />
Eröffnung im Jahr 1962<br />
bietet Bruno Bellini hier<br />
klassische italienische<br />
Küche an – von der Pizza<br />
bis zum Saltimbocca: Gerichte,<br />
die er in den Anfangsjahren<br />
den Mainzern erst einmal näher<br />
bringen musste.<br />
Wer noch keinen Urlaub in Italien gemacht<br />
hatte – <strong>und</strong> das waren damals wohl die meisten<br />
seiner Gäste – kannte Brunos »Pfannekuchen«<br />
(Pizza) höchstens aus Erzählungen. Die Familie<br />
ist ihrer Linie bis heute treu geblieben, hat die<br />
verschiedenen Trends der italienischen Gastronomie<br />
in Deutschland nicht mitgemacht <strong>und</strong><br />
bietet überwiegend Gerichte an, die schon vor<br />
55 Jahren auf der Karte standen. Dieser klassi-
hätte ich ein paar »traditionelle« Kartöffelchen vorgezogen. Auch<br />
mein Wein – hier kosten übrigens alle »Offenen« einheitlich 3,90€ –<br />
bewegt sich eher in mittlerer Qualität. Ich hatte mich für einen<br />
Nero d’Avola entschieden, der geschmacklich doch etwas hinter<br />
dem zurückblieb, was man von dieser Rebe erwarten darf.<br />
Alles in allem: Dieses Ristorante ist seit über einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
eine Institution in Mainz. Die Küche ist ebenso traditionell<br />
– im besten Sinne des Wortes. Natürlich könnte man das eine oder<br />
andere etwas »modernisieren« – aber dann wäre es eben nicht<br />
mehr DAS Como Lario.<br />
DAMAS<br />
Syrisch-libanesische Spezialitäten<br />
Holzstraße 34 | 55116 Mainz | Tel. 06131 224 025<br />
www.restaurant-damas.de | Geöffnet: tgl. 12–24 Uhr<br />
Vorspeise: 3,50–13,50 € | Hauptspeise: 12,00–32,00 €<br />
Dessert: 3,50–5,50 € | Offener Wein: 4,50-5,00 €<br />
sche Stil ist auch dem Ambiente des Hauses<br />
<strong>und</strong> der höflich-zurückhaltenden Art des Service<br />
anzumerken. Stammgäste werden natürlich<br />
ganz anders begrüßt. Zu der zahlreichen Prominenz,<br />
die hier verkehrte, zählte auch Altb<strong>und</strong>eskanzler<br />
Helmut Kohl. Einziger Bruch des Ambientes<br />
sind die pinkfarbenen Mitarbeiter eines<br />
Lieferservices, die manchmal an den Tischen<br />
vorbeieilen.<br />
Ich entscheide mich daher auch für zwei Klassiker:<br />
Ein Rinder-Carpaccio <strong>und</strong> Saltimbocca<br />
alla Romana. Das Carpaccio wird am Tisch angerichtet,<br />
Rucola ist keine unnötige Pflichtbeilage<br />
sondern kann, wie Parmesan, dazu bestellt<br />
werden. Ich entscheide mich für den Käse <strong>und</strong><br />
gegen die Senfrauke (11,40 €). Das Fleisch ist<br />
von bester Qualität, hauchdünn geschnitten.<br />
Sein Geschmack wird von Zitrone <strong>und</strong> gutem<br />
Olivenöl unterstrichen <strong>und</strong> nicht ertränkt. Es<br />
folgt der zum Hauptgang gehörige Salat, groß,<br />
überwiegend grün <strong>und</strong> mit Zwiebelringen. Dazu<br />
werden Essig <strong>und</strong> Öl serviert. Für den Geschmack<br />
dieser Vinaigrette bin ich also ganz<br />
alleine verantwortlich. Auch beim Saltimbocca<br />
(drei mittelgroße Stücke, 17 €) merkt man, dass<br />
im Como Lario Wert auf Qualität gelegt wird.<br />
Das Fleisch ist extrem zart <strong>und</strong> die Sauce geschmacklich<br />
»top«. Nur von mittlerer Qualität<br />
sind die dazu gereichten Pommes Frites. Hier<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 7,5<br />
Service 6,5<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,5<br />
Kappen 8<br />
Wer sich in Mainz auf die Suche nach authentischer<br />
»arabischer« Küche begibt, wird<br />
früher oder später vor dem Damas in der<br />
Rheinstraße stehen. Die Küche ist hier syrisch-libanesisch<br />
ausgerichtet: Lammfleisch,<br />
Geflügel <strong>und</strong> vegetarische Gerichte bestimmen<br />
die Speisenkarte. Ein zweiter Schwerpunkt<br />
sind die Mazzas: große Platten mit diversen<br />
Vor- <strong>und</strong> Hauptspeisen, die in zwei<br />
R<strong>und</strong>en (getrennt nach kalten <strong>und</strong> warmen Gerichten) serviert<br />
werden. Diese Platten sind großzügig ausgelegt <strong>und</strong> ab zwei Personen<br />
zu erhalten – es ist aber auch möglich <strong>und</strong> unter Umständen<br />
sinnvoll, wenn sich vier Personen eine »Dreierplatte« teilen.<br />
Auch wir haben uns für diese Variante entschieden <strong>und</strong> eine entsprechende<br />
»Mazza Extra« (23,00 € pro Person) bestellt. Es war<br />
mehr als genug. Die »Extra« besteht aus neun verschiedenen Vorspeisen,<br />
vom Tabuleh (Petersiliensalat) bis zu Kibbeh Hamis (gefüllte<br />
Lammfleischbällchen), danach kommen die Hauptgerichte: je<br />
ein Hähnchen-, Lammfleisch- <strong>und</strong> Lammhackspieß, dazu entsprechende<br />
Beilagen. Von der Bestellung bis zum Servieren kann es et-<br />
Seit über 120 Jahren Treffpunkt der Meenzer mit<br />
Tradition. Auch für Ihre Familien- oder Geschäftsfeiern.<br />
Im Sommer ist unsere Terrasse in der Spitalgasse<br />
(Rückseite Weinhaus Wilhelmi) mit täglich<br />
wechselnder Sommerkarte von 17-24 Uhr geöffnet.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Familie Schickert<br />
55116 Mainz · Rheinstraße 51<br />
Telefon 06131 / 22 49 49
18<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
was länger dauern. Dies lässt sich zum Teil damit<br />
erklären, dass alle Gerichte frisch zubereitet<br />
werden – was man auch sofort merkt. Jedes<br />
Gericht hat genau den typischen Geschmack<br />
<strong>und</strong> die entsprechende Konsistenz, die man bei<br />
ihm erwartet. Als Wein wählen wir natürlich den<br />
einzigen »Libanesen«, einen Clos St. Thomas,<br />
den es in weiß <strong>und</strong> rot gibt (jeweils 5,00 €). Auf<br />
der Karte befinden sich außerdem ein paar<br />
französische <strong>und</strong> Rheingauer Gewächse.<br />
Leider klappt im Damas nicht alles so reibungslos<br />
wie man es gerne hätte – der Service<br />
ist immer wieder eine Schwachstelle. Speisen<br />
werden nicht gleichzeitig serviert, manchmal<br />
wird auch etwas offensichtlich vergessen – man<br />
sollte Zeit <strong>und</strong> einige Nerven mitbringen. Mein<br />
weißer St. Thomas wurde an einem heißen Sommertag<br />
lauwarm serviert – auch so etwas sollte<br />
man vermeiden können. Bei fast jedem Besuch<br />
erfährt man von der stets höflichen, aber<br />
manchmal auch etwas hektischen Bedienung<br />
auf Nachfrage, dass die eine oder andere Kraft<br />
ausgefallen ist <strong>und</strong> man kurzfristig umdisponieren<br />
musste. Stammgäste scheint dies allerdings<br />
genauso wenig zu stören wie der Lärm der<br />
Rheinstraße: Die hohe Qualität des Essens<br />
gleicht die übrigen Kritikpunkte aus. Die Frequentierung<br />
des Damas ist recht unterschiedlich,<br />
man sollte daher lieber auf »Nummer sicher«<br />
gehen <strong>und</strong> vorher einen Tisch<br />
reservieren.<br />
DAS CRASS<br />
Pariser Str. 129 | 55268 Nieder-Olm<br />
Tel. 06136 81448-0 | www.dascrass.de<br />
Geöffnet: Di–So ab 17 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 4,90-9,90 € | Hauptgerichte: 12,90-24,90 €<br />
Desserts: 5,90-10,90 € | Offene Weine: 3,20-6,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,7<br />
Kappen 8<br />
»Das Crass« hat Leben in die Nieder-<br />
Olmer Gastronomieszene gebracht. Mit<br />
großzügigen Räumlichkeiten ist es ein moderner<br />
Gasthof – im besten Sinne. Die hellen<br />
Holztische, Ledersessel mit Holzlehnen, die<br />
Wände überwiegend mit hellem Putz <strong>und</strong><br />
einigen Bruchsteinflächen, vermitteln sofort<br />
einen angenehmen, aufgeräumten <strong>und</strong><br />
fre<strong>und</strong>lichen Eindruck, ganz im Sinne des<br />
Gastgebers, der eine ambitionierte Landhausküche bieten will.<br />
Ein aufmerksamer <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>licher Service empfängt mich sofort.<br />
Ich werde gleich zu unserem reservierten Tisch geleitet.<br />
Wir trinken einen Sauvignon Blanc, 2016 Dorst »Tonmergel«,<br />
Wörrstadt, Rheinhessen. Das ist eine schöne Fruchtbombe mit<br />
Aromakombinationen von schwarzen Johannisbeeren <strong>und</strong> Stachelbeeren<br />
(0,5 l – 13,80 €). Die Weinkarte ist insgesamt reichhaltig mit<br />
einem starken Rheinhessenakzent <strong>und</strong> gibt dem Weinfre<strong>und</strong> alle<br />
notwendigen Informationen.<br />
Die Speisekarte ist nicht überladen – bietet aber für jeden Geschmack<br />
etwas. Neben Vegetarischem <strong>und</strong> einem Sommer-Salat<br />
(6,90€), wahlweise mit gegrillter Maishähnchenbrust (13,90 €), sind<br />
5 Kleinigkeiten für Vorneweg <strong>und</strong> 7 Hauptspeisen, darunter auch<br />
»Crass <strong>und</strong> Cross vom Lavastein« dabei.
Zur Vorspeise lassen wir uns einen Avocado-Tatar an Tomaten-<br />
Salsa <strong>und</strong> Rucola (8,90€) servieren. Der farbenfrohe Teller macht<br />
bereits Spaß beim Ansehen. Die mit bunten Blüten garnierte Vorspeise<br />
ist eine sehr schöne Kombination der cremigen Avocado<br />
mit einer fruchtig Tomatensalsa <strong>und</strong> dem zartbitteren Rucola.<br />
Auch die »Pfirsich Caprese« mit Basilikum (7,50€) kann überzeugen.<br />
Die schöne Würze durch den Pfeffer <strong>und</strong> den cremigen Käse<br />
bilden einen farblich <strong>und</strong> geschmacklich angenehmen Kontrast.<br />
Für den Hauptgang lassen wir uns einen Salat vom Kalbstafelspitz<br />
(14,50 €) bringen, der mit wirklich frischen Pfifferlingen <strong>und</strong><br />
knusprigen Bratkartoffeln m<strong>und</strong>et. Das von mir georderte Zan -<br />
derfilet auf der Haut gebraten mit Risotto, Erbsen <strong>und</strong> Karotten<br />
(18,90 €) ist perfekt glasig gebraten <strong>und</strong> schmeckt schön zart nach<br />
dem beigefügten Rosmarin. Das Risotto mit Erbsen ist dagegen<br />
mal ein eigenwilliger Versuch.<br />
Zum Abschluss nehmen wir zwei Espressi <strong>und</strong> freuen uns, dass<br />
die gereichte Milch sogar angewärmt ist.<br />
DAS NACK<br />
<strong>Restaurant</strong> | Weinbar | Event<br />
Pfarrstraße 13 | 55296 Gau-Bischofsheim<br />
Tel. 06135 3043 | www.restaurant-nack.de<br />
Geöffnet: Mi-Fr 17-24 Uhr | Sa-So 11-15 u. 17-24 Uhr<br />
Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 5,90-14,00 € | Hauptspeise: 14,00-26,00 €<br />
Dessert: 8,00-9,00 € | Offener Wein: 2,90-6,90 €<br />
DOHLMÜHLE<br />
An der Dohlmühle 1 | 55237 Flonheim<br />
Tel. 06734 941010 | www.dohlmuehle.de<br />
Geöffnet: Mi–Mo ab 18 Uhr | So <strong>und</strong><br />
feiertags 12-14 ab 18 Uhr | Ruhetag: Di<br />
Vorspeise: 7,50-15,00 € | Hauptspeise:<br />
19,50-25,00 € | Menü: 38,50-53,50 €<br />
Dessert: 3,50-9,50 € | Offener Wein:<br />
4,00-7,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 7,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,7<br />
Kappen 8<br />
Flonheim ist immer einen<br />
Ausflug wert. Das<br />
liegt an den vielen <strong>Restaurant</strong>s<br />
in dem Dorf, die<br />
mit einer Küche locken,<br />
die man auf dem Land<br />
sonst kaum gewohnt ist.<br />
Dazu gehört auch die<br />
Dohlmühle – eigentlich<br />
ein Weingut, das in den letzten Jahren aber<br />
auch als <strong>Restaurant</strong> <strong>und</strong> Gästehaus mit 6 Zimmern<br />
bekannt wurde. An einem schönen Sommerabend<br />
besuchen wir das <strong>Restaurant</strong>. Den<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,9<br />
Kappen 8<br />
Vor der Mainzer Haustür hat »Das Nack«<br />
wieder seinen festen Platz gef<strong>und</strong>en. Der<br />
Umbau des rustikalen Gewölbes in eine trendige<br />
Location, wie das heute so schön heißt.<br />
Stylisch ist das Ambiente, viel Platz an den<br />
Tischen. Die Karte ergänzt täglich eine<br />
Schiefertafel mit saisonalen Angeboten –<br />
am Testtag etwa frische Pilzgerichte.<br />
Zum Auftakt hat der aufmerksame Service<br />
einen Dip mit dunklem <strong>und</strong> hellem Brot serviert, dazu als Gruß<br />
aus der Küche eine Gurkensauerrahmsuppe, ein aromaintensiver<br />
Opener zur Justierung der Geschmacksnerven. Mit »Nacks Feinschmecker-Salat«<br />
(16,00 €) starte ich in den Abend. Es ist ein großer<br />
Salatteller, bestückt mit viel Grünem, Avocados, Lachs <strong>und</strong> Riesengarnelen.<br />
Hochwertig garniert also, was den Preis erklärt. Das<br />
Dressing ist stimmig, vielleicht ein bisschen zu dick aufgetragen.<br />
Es folgt von der Schiefertafel eine »Kalbsleber Berliner Art«<br />
(22,00 €) , die ebenfalls bestens schmeckt. Das Fleisch allerdings<br />
ist etwas sehnig, rustikal könnte man auch sagen. Dazu m<strong>und</strong>en<br />
Kartoffelbrei <strong>und</strong> Zwiebelringe, Karotten, Broccoli <strong>und</strong> Cocktailtomaten.<br />
Dass wir wieder viel Lob für‘s Essen vergeben, liegt aber<br />
auch am Arrangement auf dem Teller, wo aus dem krossen Zwiebelringturm<br />
ein grüner Rosmarin-Zweig ragt. Die Devise, dass das<br />
Auge immer mitisst, hat man im Nack bis ins Detail beherzigt.<br />
Krönung des Abends aber ist das ebenfalls von der Schiefertafel<br />
stammende Dessert: »Frische Feige gratiniert mit Weinschaum <strong>und</strong><br />
Waldbeersorbet« (8,00 €), ein süßes Bukett mit butterzart aufgeschnittenen<br />
Feigen in feinstem Weinschaum, das ganz frisch aus<br />
der Küche kommt. Weniger begeistern können die Weine, die in<br />
den Flaschen u.a. aus den Häusern Gres, Nauth, St.Antony oder<br />
Dreissigacker stammen. So wie mein offener Weißburg<strong>und</strong>er<br />
(3,90 €), dem leider die Frische fehlt. Wer auch beim Trinken<br />
großen Wert auf beste Qualität legt, muss zur Flasche greifen.<br />
Autofahrern ist das unmöglich. Schade eigentlich!<br />
Rahmen bildet der Bilderbuch-Garten mit seiner<br />
Natursteinmauer, die beide erst spät abends,<br />
wenn die letzten Sonnenstrahlen auf sie fallen<br />
<strong>und</strong> bald darauf dezentes Scheinwerferlicht sie<br />
in Szene setzt, so richtig zur Geltung kommen.<br />
Die Küche lässt mit krustigem, dunklen Brot<br />
grüßen. Dazu gibt es Olivenöl <strong>und</strong> Kräuterquark,<br />
sowie ein paar Oliven. Anschließend starten<br />
wir mit einer »Sommerkräutercrèmesuppe<br />
mit Pfifferlingen <strong>und</strong> gerösteten Brotwürfeln«<br />
(9,00 €) <strong>und</strong> »Gegrillten Romanaherzen in Cesar-Salat-Dressing<br />
mit Knoblauch-Croutons <strong>und</strong><br />
gehobeltem Parmesan« (7,50 €). Beides<br />
schmeckt, doch nur die Suppe verrät handwerkliche<br />
Perfektion. Das I-Tüpfelchen sind ein paar<br />
Karottenstückchen, die erst ganz spät zugesetzt<br />
wurden <strong>und</strong> so noch bissfest daherkommen.<br />
Zum Hauptgang überraschen uns ein<br />
»Gebratenes Zanderfilet mit Speckcroutons,<br />
Tomatenmayonnaise, Rosmarinkartoffeln <strong>und</strong><br />
Romanasalat« (22,00 €) <strong>und</strong> eine »Kalbsleber<br />
mit frischen Pfifferlingen, Kirschsauce, feinen<br />
Bohnen <strong>und</strong> Kartoffelkrusteln« (19,50 €). Beides
20<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Don PIntxo<br />
ist handwerklich perfekt <strong>und</strong> geschmacklich<br />
stimmig. Der Zander ist zart <strong>und</strong> fein angebraten,<br />
wenn auch ein bisschen herb, was aber der<br />
Natur des Raubfisches geschuldet ist. Die Leber<br />
verschönt eine dunkle Soße, die dem Fleisch<br />
den letzten Pfiff verleiht. Üppig sind die Beilagen,<br />
so daß in der Dohlmühle keiner klagen<br />
muss, er wäre nicht satt geworden.<br />
Begleiter unseres Sommerabends ist eine<br />
Flasche trockener Chardonnay (14,00 €) aus<br />
dem hauseigenen Weingut. Der Servive ist bemüht,<br />
aber, wenn der Garten voll besetzt ist,<br />
schnell an seinen Grenzen. Dann muss man sich<br />
gedulden – sogar auf das Reichen der Speisekarte.<br />
Ein Schönheitsfehler, den viele Gäste der<br />
Dohlmühle auch in den einschlägigen Internetforen<br />
beklagen.<br />
DON PINTXO<br />
Kirschgarten 21 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 2504 600 | www.don-pintxo.de<br />
Geöffnet: Mo-Do 11.30-23 Uhr | Fr u. Sa<br />
11.30-1 Uhr | So 12-23 Uhr; Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 6,50-14,90 € | Hauptspeise:<br />
9,60-18,90 € | Dessert: 5,50 € | Offener<br />
Wein: 4,70 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,5<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,5<br />
Kappen 8<br />
Das Haus hat Tradition.<br />
Generationen von einheimischen<br />
Mainzern <strong>und</strong><br />
auswärtigen Studenten<br />
haben hier am Tresen<br />
oder auf den Stühlen <strong>und</strong><br />
Bänken an urigen Holztischen<br />
gesessen. Früher<br />
hieß das Wirtshaus in<br />
dem alten Gebäude »Zum Kirschgarten«, später »Doctor Flotte«.<br />
Seit knapp einem Jahr trägt es den Namen »Don Pintxo«. Auch<br />
wer länger nicht mehr hier zu Gast war, fühlt sich sofort wieder<br />
heimisch. An der sogar tagsüber leicht schummerigen Atmosphäre,<br />
an der die mannshohe dunkle Holztäfelung zweifelsohne<br />
maßgeblich beteiligt ist, hat sich nichts geändert. Ob das Mobiliar<br />
überarbeitet wurde, vermögen wir nicht zu sagen, irgendwie wirkt<br />
es bekannt. Allein die großen offenen Kupferlampen an der Decke,<br />
die ein wenig an kunstvoll aufgearbeitete Waschmaschinentrommeln<br />
erinnern, scheinen neu zu sein. Wir fühlen uns wohl hier,<br />
ohne in Entzücken zu verfallen. Die Servicekräfte erscheinen aufgeweckt,<br />
r<strong>und</strong>um fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> hilfsbereit bei der Auswahl uns<br />
wenig oder gar nicht bekannter Speisen. Womit wir direkt beim<br />
Thema sind.<br />
Neben Tagesempfehlungen stehen auf der Karte eine ganze<br />
Menge Pinxto-Variationen, die wir uns gerne erklären lassen. Pintxos<br />
sind kleine, feine Speisezubereitungen, die in der Regel auf<br />
Scheiben von Stangenweißbrot serviert werden <strong>und</strong> vor allem im<br />
Norden Spaniens gerne gegessen werden. Diverse Meeresfrüchte,<br />
Hähnchen, Roastbeef vom Rind, Kroketten von iberischem Schinken,<br />
eingelegte Lammspieße, kleine Hamburger mit Zwiebeln <strong>und</strong><br />
Senf oder Cordon bleu auf spanische Art gelangen bei »Don<br />
Pintxo« als kleine Kunstwerke auf die Teller, wobei zwei Stück des<br />
jeweiligen Arrangements zwischen 6,80 <strong>und</strong> 7,80 € kosten. Die<br />
Vierer-Portionen liegen bei 12,50 respektive 14,50 €. Pintxo-probehalber<br />
nehmen wir einen Zweier mit einem kleinen Turm aus Manchego-Käse<br />
<strong>und</strong> Spritzern von feiner, hausgemachter Tomatenmarmelade.<br />
Dieses Gerichtchen entpuppt sich als Köstlichkeit <strong>und</strong><br />
dürfte im Vierer-Pack zudem pappsatt machen.<br />
Wir widmen uns heute Abend auch den warmen Tapas <strong>und</strong> bestellen<br />
Chorizo al Jerez, also Scheiben pikanter Paprikawurst, die<br />
laut Karte in Sherry gebraten wurden (6,80 €). Zudem probieren<br />
wir frittierte Kartoffelwürfel mit Safran (4,90 €), zu denen Mojo<br />
rojo, jene megascharfe kanarische Sauce gereicht wird. Diese Speisen<br />
wirkten eher unspektakulär, aber offensichtlich mit guten Zutaten<br />
zubereitet <strong>und</strong> sehr schmackhaft. Wir kosten – ebenfalls aus<br />
der Abteilung »warme Tapas« – Pimientos de padron, will heißen:<br />
grüne, gegrillte baskische Minipaprikas mit grobem Meersalz, zu
Hörsysteme Jörg Rempe<br />
5,90 € <strong>und</strong> empfinden diese Vorspeise als ausgesprochen<br />
pikant <strong>und</strong> von ordentlicher Menge.<br />
Hübsch angerichtet <strong>und</strong> geschmacklich absolut<br />
überzeugend präsentiert sich dann der Oktopus<br />
auf galizische Art (Pulpo a la gallega, 16,90 €). Auf<br />
einer rechteckigen Platte liegen feine Kartoffelscheiben<br />
<strong>und</strong> obenauf ebenso feine Scheiben von<br />
Tintenfischfleisch, das leicht mit Paprikapulver bestäubt<br />
ist. Den positiven Eindruck kann ich nur bestätigen.<br />
Das gilt sowohl für die frischen Champignons,<br />
gebraten in Knoblauch-Olivenöl<br />
(Champiñones al ajillo, 4,90 €), die schön saftig<br />
<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> der kleinen Rosmarin-Stifte fein -<br />
würzig auf den Geschmacksknospen ankommen.<br />
Und der gemischte Salat der Saison mit knackigem<br />
Lollo bianco <strong>und</strong> Eisbergsalat sowie Hälften von<br />
Cocktail-Tomaten, Gurkenscheiben, grünen Oliven<br />
<strong>und</strong> roten Zwiebeln bietet einschließlich eines geschmeidig-würzigen<br />
Honig-Senf-Dressings die perfekte<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die gegrillten Garnelen, die in<br />
ihm in nicht geringer Zahl verteilt sind (11,90 €).<br />
Das Weinangebot aus unterschiedlichen spanischen<br />
Anbaugebieten ist beachtlich <strong>und</strong> die probierten<br />
Weine konnten als Solisten <strong>und</strong> als Speisebegleiter<br />
überzeugen. Dass wir auf Nachfrage<br />
mühelos koffeinfreien Espresso bekommen, r<strong>und</strong>et<br />
diesen genussvollen Abend im »Don Pintxo« auf<br />
angenehme Weise ab.<br />
LANDHAUS DUBS<br />
Am Mühlpfad 10 | 67574 Osthofen<br />
Tel. 06242 912 5205 | www.dubs.de<br />
Geöffnet: 12-14 u. 18-22 Uhr<br />
Sa ab 18 Uhr | Ruhetag: Di<br />
Vorspeise: 8,80-22,50 € Hauptspeise:<br />
15,50-34,50 € Menü: 49,80 € | Dessert:<br />
5,00-9,80 € | Mittagstisch: 10,90 €<br />
Offener Wein: 5,20-7,40 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,9<br />
Kappen 8<br />
Das Ambiente ist eine<br />
Wucht! Ohne Zweifel offeriert<br />
Wolfgang Dubs bei seinem<br />
Landhaus in Osthofen<br />
eine der sensationellsten<br />
Terrassen Rheinhessens. Unter<br />
einem riesigen Sonnensegel<br />
fast mitten im Weinberg<br />
schaut man über das<br />
sanfte, rheinhessische Hügelland. Wegen des Wetters<br />
nehmen wir heute aber im <strong>Restaurant</strong> Platz.<br />
Drinnen bietet schwarzes Mobiliar, weiß eingedeckt,<br />
hinter großen Fenstern ebenfalls die Möglichkeit<br />
zu grandiosem Ausblick. Leider bemühen<br />
sich viele Fruchtfliegen auch um einen Platz bei<br />
uns, was aber in einer Weingegend nicht untypisch<br />
<strong>und</strong> dem Haus nicht anzulasten ist.<br />
Ein etwas kurz angeb<strong>und</strong>ener Kellner bringt uns<br />
die Sonntagskarte <strong>und</strong> die bestellten Aperitifs:<br />
2013 Pinot Noir Rosé Sekt brut (0,1l – 5,50 €). Bei<br />
Moderne Hörsysteme –<br />
unsichtbare Wegbegleiter<br />
Moderne Hörgeräte sind längst nicht mehr so auffällig<br />
wie noch vor einigen Jahren. Neue Techniken<br />
zeigen Modelle, die vollständig im Gehörgang<br />
verschwinden. Diese sogenannten Im-Ohr-Systeme<br />
werden tief in den Gehörgang eingesetzt <strong>und</strong><br />
erzeugen einen klaren, natürlichen Klang. Im-Ohr-<br />
Systeme können r<strong>und</strong> um die Uhr, mehrere<br />
Monate, bei allen Aktivitäten getragen werden<br />
<strong>und</strong> erleichtern Ihnen unsichtbar das Leben.<br />
Für den optimalen Hörerfolg empfehlen wir: Eine<br />
Kombination aus unseren modernen Hörsystemen,<br />
die durch höchstmögliche kosmetische Unauffälligkeit<br />
überzeugen, <strong>und</strong> einer Gehörtherapie. Wir<br />
informieren Sie gerne ausführlich!<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.rempe.de<br />
Mit einem kostenlosen<br />
Hörtest verschaffen wir<br />
Ihnen Klarheit über Ihre<br />
aktuelle Hörsituation.<br />
Besuchen Sie unsere Filialen<br />
Neubrunnenstraße 19, 55116 Mainz,<br />
Tel. 06131.22 23 94<br />
Bahnhofstraße 28, 55218 Ingelheim,<br />
Tel. 06132.730 68<br />
Ludwig-Eckes-Allee 6, 55268 Nieder-Olm,<br />
Tel. 06136.55 45
22<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
den Getränken kann das Haus punkten. Die Flaschenweine<br />
sind nach Weingütern geordnet, die<br />
Karte liest sich wie das »who is who« der rheinhessischen<br />
Winzer. Auch bei den offenen Weinen<br />
sind die bekanntesten Weingüter der Region<br />
vertreten, die Rheinhessen-Vinothek von<br />
Wolfgang Dubs offeriert eigene Editionen.<br />
Aus dieser sehr umfangreichen Weinkarte<br />
wählen wir einen 2014er Cabernet Dörsam,<br />
Bechtheimer Geiersberg, Vinothek W. Dubs<br />
(0,2l/5,30 €) – einen begeisternden Wein, von<br />
einer deutschen gezüchteten Rebsorte, die aus<br />
einer Kreuzung von Blaufränkisch <strong>und</strong> Dornfelder<br />
stammt. Zusätzlich haben wir den 2015er<br />
Gelber Orleans trocken, Weingut Abthof, Fam.<br />
Koch, Hahnheim (0,2l/5,50 €). Auch hier freuen<br />
wir uns, einmal eine sonst eher selten angebotene<br />
Rebsorte zu kosten. Aufmerksam fragt die<br />
engagierte Kellnerin nach, ob sie noch einen<br />
Wein bringen soll, als eines der Gläser leer wird.<br />
Ich nehme zur Vorspeise die Husumer Matjesschnitte<br />
mit Nordseekrabben (9,80 €). Ein toll<br />
gestylter Teller, fast wie ein kleines Gemälde,<br />
steht vor mir <strong>und</strong> ich genieße die mit einem<br />
Wachtelei, Kräutern, Zwiebeln <strong>und</strong> Blüten garnierten<br />
Matjes mit bunten Senfmayonnaisetupfen.<br />
Dann erhalten meine Begleitung <strong>und</strong> ich<br />
überraschenderweise die Sonntagssuppe – eine<br />
Fleischkraftbrühe mit Tortellini. Die kostet nix,<br />
bekommen alle heute, sagt die fre<strong>und</strong>liche Kellnerin<br />
mit einem Lachen, ob sie wollen oder<br />
nicht. Wir akzeptieren gerne <strong>und</strong> genießen eine<br />
hausgemachte, kräftige Consommé. Zum<br />
Hauptgang nimmt meine Begleitung das angepriesene<br />
Paprikahühnchen auf Zucchini-Graupenrisotto<br />
(17,90 €). Das Gericht ist richtig<br />
lecker, mit feinem Paprikapulver, der Schenkel<br />
ist mit einer Kräuter-Mousse gefüllt, handwerklich<br />
sehr gut gemacht. Die schöne Idee ist ein<br />
Genuss. Ich nehme die Rehschnitzelchen in Gewürzsauce<br />
mit Pfifferlingen, kleine Gemüse <strong>und</strong><br />
Briocheauflauf (29,50 €). Die frischen Möhrchen,<br />
der Brokkoli, kleine Tomaten <strong>und</strong> die<br />
Lauchzwiebeln ergänzen das feine Fleisch delikat.<br />
Frische Kräuter <strong>und</strong> orientalische Gewürze<br />
bereichern das Geschmackserlebnis. Der Briocheauflauf<br />
ist etwas fest, aber er m<strong>und</strong>et.<br />
Zu den Espressi bekommen wir ein Stück von dem hausgebackenen<br />
Apfelkuchen, der uns angenehm überrascht.<br />
Als Abschluss kann ich dem kleinen Rohmilchkäse von Maître Affineur<br />
Waltmann (9,80 €) nicht widerstehen. Die 6 Käseecken auf<br />
der tollen Platte sind lecker veredelt mit den meist geheim gehaltenen<br />
Rezepturen des Affineurs. Deutlich nehmen wir die alkoholischen<br />
<strong>und</strong> Trüffelaromen dabei wahr. Wir freuen uns in Rheinhessen<br />
zu sein <strong>und</strong> gehen mit dem Sonnenuntergang nach Hause.<br />
STEAKHOUSE »EL CHICO«<br />
Kötherhofstr. 1 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 238 440 | Geöffnet: tgl. 18-23 Uhr<br />
Vorspeise: 4,50-15,90 € | Hauptspeise: 17,90-30,90 €<br />
Tagesempfehlung: 20,90-21,90 €<br />
Dessert: 5,50 € | Offener Wein: 4,50-5,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,6<br />
Kappen 8<br />
An einem der nicht mehr ganz so warmen<br />
Tage des Jahres begeben wir uns in das<br />
Herz von Mainz. Direkt am Schillerplatz gelegen,<br />
leicht versteckt in einer Seitenstraße,<br />
liegt das Steakhouse El Chico, von dem wir<br />
uns einen köstlichen Abend versprechen.<br />
Beim Betreten des recht kleinen Innenraums<br />
wird sehr schnell klar, dass man in diesem<br />
Haus unbedingt reservieren sollte, will man<br />
zuverlässig einen Platz erhalten. An diesem Abend haben wir einfach<br />
Glück <strong>und</strong> bekommen, nach einem fre<strong>und</strong>lichen Empfang, einen<br />
Tisch zugewiesen der noch nicht reserviert wurde. Das stimmungsvolle<br />
Ambiente besticht durch elegante Schlichtheit, weiß<br />
aber durch hispanisch anmutende Gemälde von Stieren <strong>und</strong> großen<br />
Fenstern, die das Gefühl des Raums vergrößern, zu überzeugen.<br />
Ein Blick in die erfreulich überschaubare Karte führt schnell zu<br />
einem Ergebnis <strong>und</strong> so wählen wir das 300g Rumpsteak (23,90 €),<br />
das auf der Karte beschrieben wird mit: »der typische Fettrand<br />
gibt ihm seinen würzigen Geschmack; innen zart <strong>und</strong> fettarm«.<br />
Dazu inbegriffen gibt es einen kleinen gemischten Salat vorweg,<br />
wahlweise mit Joghurt oder Orangen-Senf-Dressing <strong>und</strong> zum Steak<br />
selbst Kräuterbutter <strong>und</strong> Knoblauchbrot. Weitere Beilagen müssen<br />
gegen Aufpreis geordert werden <strong>und</strong> wir entscheiden uns daher<br />
jeweils für eine Folienkartoffel mit Sour Cream (3,90 €). Meine<br />
Begleitung wählt das 300g Rib-Eye-Steak (23,90 €), das ebenfalls<br />
eine Beschreibung auf der Karte inkorporiert: »auch Entrecôte<br />
genannt, mit dem typischen Fettauge, welches ihm Saft <strong>und</strong> Würze<br />
gibt«. Bei der Wahl der Steaks wird uns von der fre<strong>und</strong>lichen Bedienung<br />
erklärt, dass es im El Chico sechs Garstufen gibt <strong>und</strong> wir<br />
dürfen unsere Wunschgarstufe auswählen. Nach nur kurzer Wartezeit,<br />
vermutlich der reduzierten Gästeschar zu danken, kommen<br />
bereits unsere Salate, wobei auch hier der fre<strong>und</strong>liche Service zur<br />
Stelle ist <strong>und</strong> nach Belieben frischen Pfeffer anbietet. Bei den Salaten<br />
handelt es sich um die bekannte Rohkost, frisch <strong>und</strong> knackig,<br />
mit dezentem Dressing versetzt <strong>und</strong> am Tellerrand mit einem<br />
Crema di Balsamico-Schriftzug versehen: »100% Bio « / »I<br />
Steak«.<br />
Bei so viel Freude am eigenen Produkt, können wir nur umso<br />
gespannter auf unsere Steaks warten, die blitzschnell aus der Küche<br />
erscheinen. Auf den Tellern finden wir die Steaks, zwei Scheiben<br />
Knoblauchbaguette, das ein paar Sek<strong>und</strong>en auf dem Grill verbrachte<br />
<strong>und</strong> unsere Folienkartoffeln, gefüllt mit Sour Cream <strong>und</strong><br />
mit praktischem Löffel – klare Empfehlung: Kartoffel <strong>und</strong> Sour<br />
Cream mit dem Löffel verquirlen <strong>und</strong> genießen. Das Rumpsteak ist<br />
fabelhaft, mürbe <strong>und</strong> zart, saftig <strong>und</strong> schmackhaft, perfekt gegart
<strong>und</strong> aromatisch. Das Rib-Eye-Steak ist etwas fester als das Rumpsteak,<br />
weißt aber seine eigenen Stärken im typischen Geschmack<br />
auf. Hier offenbart sich bereits der Ideologienkonflikt, da mir das<br />
Rumpsteak besser schmeckte als das Rib-Eye-Steak meiner Begleitung.<br />
Das einzige, was wir am Ende des Abends vermissten, waren<br />
Weine aus Rheinhessen <strong>und</strong> mehr Knoblauchbrot, zum Aufnehmen<br />
des Fleischsafts – aber dieses hätten wir auch kostenpflichtig<br />
nachordern können.<br />
eine cremige Köstlichkeit. Mehr als Sattmacher<br />
sind die grünen Spinatspätzle, nicht al dente,<br />
sondern butterweich auf der Zunge zergehend.<br />
Und für den Pfiff sorgt der große Salat aus<br />
kleinst gehobelter Roter Bete. So schmeckt<br />
Rheinhessen!<br />
Den Abschluss bildet ein Rhabarberkompott<br />
mit Erdbeeren <strong>und</strong> Vanilleeis, bei dem die Rhabarberstangen<br />
mal butterweich, mal knüppelhart<br />
sind. Sorgfaltsfehler der Küchenmannschaft<br />
offensichtlich, schließlich sind alle<br />
Zutaten vom Feinsten. Unser Mahl begleitet ein<br />
vollm<strong>und</strong>iger Spätburg<strong>und</strong>er »Alte Rebe«<br />
(4,20 €) aus dem Weingut Immerheiser. Eine<br />
gute Wahl mit reifem Beeren- <strong>und</strong> Kirscharoma.<br />
Positiv auch diesmal: Im Engel wurde 2017 nur<br />
minimal an der Preisschraube gedreht.<br />
<br />
<br />
LANDGASTHOF »ENGEL«<br />
Markt 8 | 55270 Schwabenheim<br />
Tel. 06130 929394 | www.immerheiser-wein.de<br />
Geöffnet: Mo-Fr 12-14 u. 17-22 Uhr, Sa <strong>und</strong> So 12-22 Uhr<br />
Vorspeise: 4,30-12,90 € | Hauptspeise: 11,50-24,50 € | Dessert:<br />
5,90-6,50 € | Offener Wein: 2,80-6,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,5<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,9<br />
Kappen 8<br />
Der Landgasthof Engel ist Rheinhessen<br />
pur. Hier lebt der Landstrich wie kaum anderswo<br />
– auch in der hübsch gemachten<br />
Speise- <strong>und</strong> Getränkekarte. »Wenn die<br />
Worscht doppelt so dick wie`s Brot, kann`s<br />
Brot so dick sei wie`s will« ist darin eine der<br />
vielen Lebensweisheiten zwischen Bingen<br />
<strong>und</strong> Worms zu lesen. Weil das Wetter mitspielt<br />
<strong>und</strong> ich auch abends noch gerne draußen<br />
sitze, lasse ich mich im schönen Innenhof nieder. Eine Idylle<br />
wie im Bilderbuch, die mit dem Birnbaum <strong>und</strong> dem alten Gemäuer<br />
ringsum Ruhe <strong>und</strong> Geborgenheit ausstrahlt. Etwas, das man als<br />
Städter in dem angeblich ältesten Haus Schwabenheims gern<br />
sucht. Dafür gibt es unser höchstes Lob. Auch für den Service, der<br />
herzlich <strong>und</strong> professionell arbeitet <strong>und</strong> sich auch bei vollem Haus<br />
gelassen gibt.<br />
Kulinarisch starte ich mit einer Spezialität des Hauses: einer<br />
Suppe vom Meenzer Handkäs` mit Blutwurstcroutons (5,90 €).<br />
»Nach einem alten Rezept unserer Oma, die die Cousine einer Frau<br />
kannte, deren Mutter die Schwester der Köchin der Grafen von<br />
Pfaffenheim war«, steht dazu in der Karte. Im Geschmackstest<br />
aber verblasst der Käsegeschmack hinter den zu stark gebratenen<br />
Blutwurstteilchen. Selbst die Kräuter sind kaum zu schmecken. Das<br />
könnte man besser tarieren, oder? Ohne Tadel ist das Wingertskaninchen<br />
im Speckmantel (14,50 €), drei schmackhafte in Speck eingerollte<br />
Fleischröllchen. Dazu eine feine Soße aus körnigem Senf,
24<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
ESPENHOF<br />
Landhotel & Weinrestaurant<br />
Hauptstraße 76 | 55237 Flonheim-Uffhofen<br />
Tel. 06734 94040 | www.espenhof.de<br />
Geöffnet: Di-Sa 17.30-22 Uhr,<br />
So u. Feiertag 12-14 <strong>und</strong> 17.30-21.30 Uhr<br />
Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 8,40-11,80 € | Hauptspeise:<br />
19,80-24,50 € | Dessert: 2,80-14,50 €<br />
Menü: 49,50 € | Weinreise: 14,50 €<br />
Offener Wein: 3,90-5,60 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 9,0<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 9,0<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,7<br />
Kappen 9<br />
Ein großer, grüner Sonnenschirm<br />
überspannt<br />
den ganzen Hof mit den<br />
Bruchsteinmauern vor<br />
dem <strong>Restaurant</strong>, in dem<br />
sich die Farben der Steine<br />
<strong>und</strong> der umgebenden<br />
Landschaft widerspiegeln.<br />
Geschmack <strong>und</strong><br />
Wohlfühlambiente empfangen uns. Die Familie<br />
Espenschied kredenzt hier im Espenhof ihre<br />
Gutsweine, Ortsweine, Lagenweine, Prädikatsweine,<br />
Raritäten <strong>und</strong> – als besondere Spezialität<br />
mit genauer Beschreibung – die ganz puristisch<br />
<strong>und</strong> naturbelassen zu 100% spontan vergorenen<br />
Kreszenzen von Nico Espenschied.<br />
In der Küche wirkt nach wie vor der junge Küchenchef<br />
Tobias Datow – seit Kurzem tatkräftig<br />
unterstützt vom neuen Sous-Chef Aljoscha Freitag<br />
– <strong>und</strong> offeriert slow food auf dem »Speisenblatt«<br />
<strong>und</strong> dem »Menüblatt«. Körnerbrot <strong>und</strong><br />
Baguette, griechisches Olivenöl, Blütensalz <strong>und</strong><br />
eine mojo rojo begleiten unsere Lektüre bei einem<br />
feinen Jahrgangssekt La Roche Riesling<br />
brut 2015 (5,50 €). Der sehr zuvorkommende,<br />
fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> kenntnisreiche junge Mann im<br />
Service erklärt uns genau die Spezialitäten der<br />
Orange-Weine von Nico Espenschied <strong>und</strong> gibt<br />
uns eine kleine Kostprobe zum Kennenlernen.<br />
Für uns eine neue <strong>und</strong> interessante Erfahrung,<br />
der rote Traminer (orangefarben) »Hautnah«<br />
von 2016 ist mit seinem Rosenduft z.B. einfach<br />
w<strong>und</strong>ervoll. Nach dieser kleinen Probe schwenken<br />
wir um zu den anderen Tropfen des Espenhofs,<br />
der angenehmen 2016er Scheurebe<br />
trocken (0,2l/4,60 €) <strong>und</strong> zum duftend fruchtigen<br />
2016er Sauvignon Blanc (0,2l-4,90 €). Die<br />
gefallen uns zu den Vorspeisen, einer leichten<br />
Spargelsuppe mit einem Geflügelspießchen<br />
(8,50 €) <strong>und</strong> einem schönen Teller Pulpocarpaccio,<br />
verborgen unter einer Vinaigrette mit viel<br />
Ratatouille neben einem kleinen, knackigen Salat,<br />
dabei eine gebackene Kartoffel gefüllt mit<br />
etwas Schafskäse (11,80 €).<br />
Einen vegetarischen Hauptgang bilden die<br />
Bärlauchgnocchi mit frischem Spinat-Knoblauchgemüse,<br />
mit Trüffelschaum <strong>und</strong> Spargelstücken,<br />
sehr schön arrangiert auf dem Teller,<br />
sehr zurückhaltend im Geschmack (16,50 €).<br />
Gnocchi gibt es auch bei der anderen Hauptspeise,<br />
diesmal mit Spargel als Feldgemüse, dar-<br />
auf thront ein exzellent glasig gebratenes Filet vom St. Pierre<br />
(23,50 €). Ausgesuchte Zutaten <strong>und</strong> die Arrangements konnten<br />
uns heute überzeugen, weitere Ausarbeitungen von Geschmack<br />
<strong>und</strong> Textur könnten zur Perfektion beitragen. Aber auch Besonderheiten<br />
sollte man beim Team Datow/Freitag kosten. Ein beispielloses<br />
Süßholzeis, eine Kraftbrühe, ein Brotschaum, ein Spitzkohlwikkel,<br />
ein Zanderfilet auf der Haut gebraten, eine Gänserillette oder<br />
auch ein Thai-Glasnudelsalat sind allemal einen Versuch wert.<br />
Den prima Riesling trocken »Vom Kalkstein« 2016 (0,2l/4,60 €)<br />
probieren wir gerne noch. Auch der Spätburg<strong>und</strong>er 2012, ein filigraner<br />
Gutswein (0,2l-5,60 €), konnte aus der umfangreichen,<br />
schönen <strong>und</strong> hochwertigen Auswahl der Espenhof-Weine überzeugen,<br />
genau wie uns der frische Essensbegleiter, der Riesling »Herz<br />
<strong>und</strong> Hand« 2016 oder auch die 2014er La Roche Auslese als Dessert,<br />
sowie der außerordentliche rote 2o15er Stammbaum 417 CSM<br />
gefielen. Sonderveranstaltungen des Espenhofs (wie z.B. die Küchenparty)<br />
gilt es zu beachten.<br />
FAVORITE PARKHOTEL<br />
Gourmetrestaurant | Karl-Weiser-Straße 1 | 55130 Mainz<br />
Tel. 06131 8015 133 | www.favorite-mainz.de<br />
Geöffnet: Mi–Fr von 12-14 <strong>und</strong> 19-21 Uhr, Sa 19-21 Uhr,<br />
So 12-14 Uhr <strong>und</strong> 18-21 Uhr | Ruhetage: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 25,00-40,00 € | Zwischengerichte: 27,00-35,00 €<br />
Hauptspeise: 38,00-54,00 € | Menü: 100,00-140,00 €<br />
Dessert: 18,00-22,00 € | Offener Wein: 6,00-12,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 10,0<br />
Trinken 10,0<br />
Service 10,0<br />
Ambiente 10,0<br />
Preis/Leistung 9,0<br />
Gesamtnote Ø 9,8<br />
Kappen 10<br />
Sonntagabends gibt’s das »S<strong>und</strong>ay Favourites«<br />
bei Philipp Stein. Der junge Sternekoch<br />
wird die Gäste mit 10 Köstlichkeiten<br />
überraschen, die sein Können <strong>und</strong> seine<br />
Kreativität unter Beweis stellen, der Sommelier<br />
begleitet die Gänge mit den passenden<br />
Weinen. Apropos Weine: die sind im umfangreichen<br />
Weinkeller der Favorite aus aller<br />
Welt vertreten, die Heimat wartet mit interessanten<br />
<strong>und</strong> verheißungsvollen Tropfen von Weingütern aus<br />
Rheinhessen, dem Rheingau, der Pfalz, aus Baden, Franken, Würt-
Favorite Parkhotel<br />
temberg, von der Mosel <strong>und</strong> der Ahr auf. Am sehr geschmackvoll<br />
grau-silber-weiß eingedeckten Tisch im eleganten, hellen <strong>Restaurant</strong><br />
mit großartigem Blick auf die Rheinfront <strong>und</strong> den Park hat uns<br />
derweil beim Rieslingsekt vom Weingut Beck die Küche mit zwei<br />
frisch gebackenen Brotsorten, etwas grünem »Schnittlauch-Sp<strong>und</strong>ekäs‘«<br />
<strong>und</strong> etlichen leckeren Kleinigkeiten begrüßt. Neben Fisch,<br />
Ochsenbäckchen, Brezel <strong>und</strong> einem wilden Blütenteppich schmeckt<br />
uns ein Schluck Suppe von Sellerie <strong>und</strong> Birne ausgezeichnet. Einige<br />
verschiedene Geschmäcker haben wir jetzt bereits verkostet<br />
<strong>und</strong> die folgenden diversen kleinen Kreationen bergen gewaltige<br />
Geschmacksfülle, eine riesige Materialfülle <strong>und</strong> –qualität, sind dabei<br />
innovativ, phantasievoll <strong>und</strong> handwerklich <strong>und</strong> optisch ausgereift<br />
in Szene gesetzt. Da gibt es z.B. sanfte Gänseleber zu golden<br />
karamellisierter Haselnuss, fruchtigem Honigweingelee <strong>und</strong> Birne,<br />
da gibt es Pulpo <strong>und</strong> weiße Gambas als Carpaccio in einer zarten<br />
Limetten-Estragon-Vinaigrette, dazu gesellen sich Avocado,<br />
Mango, ein Tapiokachip <strong>und</strong> Kaviar von Soja. Eine Variation der C<br />
aprese bildet eine Scheibe marinierter Ananastomate mit Burrata,<br />
das Basilikum erscheint als Sorbet <strong>und</strong> die Focaccia als Chip. W<strong>und</strong>erbar<br />
mit Safran, Fenchel <strong>und</strong> Borretsch abgeschmeckt genießen<br />
wir eine kleine Bouillabaisse mit einigen Fischstückchen, bevor uns<br />
ein wenig vom kanadischen Hummer auf schwarzem Reis bedeckt<br />
von luftigem, weißen Tomatenschaum erfreut.<br />
Auf dem Teller des Hauptgangs glänzt eine meisterhaft zart<br />
gebratene Scheibe des Bürgermeisterstücks vom US-Beef, dazu<br />
gesellen sich cremiges Selleriepüree, aromatische Pfifferlinge, Rotweinzwiebelchen<br />
in einer Jus mit Barbecuearoma. Überwiegend<br />
passend verkosteten wir zu den einzelnen Gängen<br />
den süßen Riesling Kabinett 2016 von Speicher-Schuth<br />
aus dem Rheingau, den Riesling<br />
von der Kreide 2015 vom Weingut Gres – sehr<br />
trocken, aber fruchtig, den Riesling trocken<br />
2016 Münster vom Weingut Krüger-Rumpf mit<br />
fülligem Duft, den trockenen Weißburg<strong>und</strong>er<br />
2016 vom Weingut Wittmann. Aus Österreich<br />
(Südsteiermark) probierten wir den vollreifen<br />
Sauvignon Blanc 2014 Hochgranitzberg, der<br />
enttäuschte uns ein wenig – weil uncharmant –<br />
gegenüber den Sauvignon Blancs, die wir aus<br />
Rheinhessen kennen, da z.B. den aromatischen<br />
Sauvignon Blanc vom Weingut Knewitz. Den<br />
jungen Spätburg<strong>und</strong>er Blauschiefer 2015 vom<br />
Weingut Meyer-Näkel von der Ahr (vorne spitz –<br />
hinten weich) gab es zum Hauptgang, bevor der<br />
2011er Chateau Puygueraud francs Côtes de<br />
Bordeaux uns vanilleduftig, harmonisch <strong>und</strong><br />
vollm<strong>und</strong>ig mit ordentlich Tanninen im Abgang<br />
überraschte.<br />
Der sehr schöne Käsegang bestach durch<br />
einen Brillat-Savarin mit Cranberries, einen Ziegenkäse<br />
mit weißem Schimmel, einen Hochalpkäse,<br />
w<strong>und</strong>erbarem, 36 Monate altem Gouda,<br />
scharfem Aprikosenchutney, karamellisierten<br />
Pecannüssen, eingelegten Trauben, hochdeli -<br />
katem, frischen Früchtebrot. Die Süßigkeiten<br />
bildeten mit spannendem Passionsfruchtsorbet,<br />
Ananassorbet, American Cheesecake, eingelegten<br />
Rambutan, Würfelchen von Limettengel,<br />
roter Vodka-Pitahaya, Himbeeren, Joghurtes -<br />
puma, Kornblumenblüten <strong>und</strong> einem köstlichen<br />
Roseneis den krönenden Abschluss. Dazu passend<br />
durften wir probieren vom 2014er Riesling<br />
Cuvée Anna, vom Weingut Kühling-Gillot aus<br />
den eigenen Weinbergen des Laubenheimer<br />
Hofguts.<br />
Eine gewaltige Anzahl verschiedener Geschmäcker<br />
<strong>und</strong> Texturen erfreute unsere Gaumen<br />
<strong>und</strong> forderte unsere Aufmerksamkeit.<br />
Philipp Stein verschaffte uns mit großer Materialvielfalt<br />
<strong>und</strong> kreativem Können mannigfache<br />
Freude. Die Damen <strong>und</strong> Herren im Service des<br />
Abends zeigten sich dezent, hoch aufmerksam,<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> zuvorkommend, auch der charmante<br />
Sommelier stand uns stets mit Empfehlungen<br />
<strong>und</strong> Erklärungen oder einem Probierschluck<br />
zur Seite.<br />
GENIESSEN & ELEBEN<br />
<strong>Restaurant</strong> Völker<br />
Krämerstraße 7, 55276 Oppenheim<br />
www.restaurant-voelker.de<br />
06133-2269
26<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
RESTAURANT<br />
FISCH JACKOB<br />
Fischtorstraße 7 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 229 299 | www.fischjackob.de<br />
Geöffnet: Mo-Do 11-14.30 Uhr | Fr u. Sa<br />
11-15 Uhr <strong>und</strong> 17-21 Uhr | Ruhetag: So<br />
Vorspeise: 5,00-12,00 € | Hauptspeise: 11,00-23,00 €<br />
Dessert: 5,00-6,50 € | Offener Wein: 3,80-4,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,0<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,2<br />
Kappen 7<br />
Fischtor, Fischturm <strong>und</strong> Fischergasse sind<br />
drei Namen, die darauf hinweisen, dass<br />
Mainz eine lange Fischerei-Tradition hat.<br />
Lange am Markt ist auch schon »Fisch Jakkob«.<br />
Die Familie führt seit 1897 ein Fischfachgeschäft,<br />
seit vielen Jahren auch ein<br />
Fischrestaurant <strong>und</strong> einen inzwischen angeschlossenen<br />
Fischimbiss. Das <strong>Restaurant</strong> ist<br />
eine Mainzer »Institution« <strong>und</strong> hat mittags<br />
geöffnet, freitags <strong>und</strong> samstags auch abends. Besonders an den<br />
Wochenenden ist daher eine Reservierung dringend zu empfehlen.<br />
Das Ambiente erinnert ein wenig an eine Mainzer Weinstube, nur<br />
dass statt zahlreicher Objekte aus <strong>und</strong> um den Weinbau hier alles<br />
zu finden ist, was man mit Fischen <strong>und</strong> der Fischerei in Zusammenhang<br />
bringt: von der mit Meeresmotiven bedruckten Tischdecke<br />
bis zu den Bildern an der Wand. Auch die Servicekraft weiß sich im<br />
Zweifelsfall resolut Gehör zu verschaffen.<br />
Nach dem Studium der Karte entscheide ich mich für den Meeresfrüchtesalat<br />
<strong>und</strong> eine »kleine« Portion Hummerkrabben. Bei<br />
dem Meeresfrüchtesalat (10,20 €) musste ich stutzen, neben den<br />
üblichen Zutaten fanden sich hier auch Produkte aus dem heimischen<br />
Garten, unter anderem kleingeschnittene Möhren <strong>und</strong><br />
Radieschen. Dies mag mit Sicherheit Geschmacksache sein – ich<br />
persönlich ziehe Frutti di Mare ohne Gemüsebeilage allerdings vor.<br />
Da waren die Hummerkrabben (14,50 €) schon eher nach meinem<br />
Geschmack: bissfest, ohne Schale, in Kräuterbutter sautiert <strong>und</strong><br />
mit Baguette serviert. Allerdings war die »kleine Portion« wirklich<br />
klein. Wer großen Hunger hat, kann bei Fisch Jackob nach der<br />
Vorspeise ohne Bedenken noch eine »normale« Portion bestellen.<br />
Eine Überraschung bietet die Weinkarte: Hier<br />
findet man unter anderem das Weingut Kerz<br />
(Bodenheim), das Weingut der Stadt Mainz <strong>und</strong><br />
das Ingelheimer Weingut Neus. Zum Fisch passte<br />
der trockene Silvaner vom Weingut Kerz (3,80 €)<br />
sehr gut, statt Nachtisch gab es dann noch den<br />
Spätburg<strong>und</strong>er vom Weingut Neus (4,50 €). Unklar<br />
ist mir, warum der Espresso nicht in Tassen<br />
ausgegeben wird. Am Nachbartisch verzichtete<br />
man daraufhin lieber auf die Variante im Glas.<br />
Mein persönlicher Wunsch an Fisch Jackob sind<br />
neue Pfefferstreuer. Was immer sich zur Zeit<br />
hier in den bauchigen Gefäßen auf den Tischen<br />
befindet kann man am besten noch mit dem<br />
Ausdruck »aroma-befreit« bezeichnen.<br />
GEBERTS<br />
WEINSTUBEN<br />
Frauenlobstraße 94<br />
55118 Mainz | Tel. 06131 611619<br />
www.geberts-weinstuben.de<br />
Geöffnet: Mi-Fr u. So 11.30-14.30 u.<br />
18-24Uhr Sa 18-24 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 5,00-17,00 € | Hauptspeise:<br />
19,00-29,00 € | Menü: 34,00 €/Weinbe -<br />
gleitung: 12 € | Dessert: 4,50-10,00 €<br />
Offener Wein (0,25 l): 5,20-7,40 €<br />
Bewertung<br />
Essen 9,0<br />
Trinken 8,5<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,6<br />
Kappen 9<br />
Seit mehr als 30 Jahren<br />
sind Geberts Weinstuben<br />
eine sichere Bank für<br />
Fre<strong>und</strong>e der gehobenen<br />
Küche. Der hohe Anspruch<br />
von Frank Gebert,<br />
der das <strong>Restaurant</strong> 2007<br />
von seinem Vater Wolfgang<br />
übernommen hatte,<br />
zeigt sich schon im Interieur: Weiße Stoffservietten,<br />
goldenes Besteck <strong>und</strong> feinstes Porzellan<br />
sind selbstverständlich. Goldene Kristallleuchter<br />
an der Decke <strong>und</strong> prächtige gerahmte Wandspiegel<br />
sorgen für noble Eleganz, Bordeauxrote<br />
Stoffe an Fenster <strong>und</strong> Bestuhlung für warmes<br />
Wohlfühlambiente.<br />
Auch ein Blick in die Getränkekarte offenbart,<br />
dass man hier in der Champions-League mitspielt:<br />
Fast 140 Posten weist die Karte aus: Viele<br />
bekannte Namen aus Rheinhessen, Franken, der<br />
Mosel oder Rheinland-Pfalz, aber auch ein großes<br />
Angebot internationaler Tropfen. Zudem<br />
gibt es eine Schatzkammerkarte: Grandiose Einzelposten<br />
aus Spanien, Frankreich oder Italien<br />
zu einem Schnäppchenpreis. Aber auch Portweine,<br />
Sherry, Tokajer oder feine Brände findet<br />
der Connaisseur.<br />
Wir lassen uns vom fre<strong>und</strong>lichen Service einen<br />
hausgemachten Traubenblütensirup, aufgegossen<br />
mit einem trockenen Winzersekt (0,1l –<br />
6,00 €) als Aperitif bringen. Ein gelungener,<br />
spritzig-fruchtiger Einstieg. Danach studieren<br />
wir die Monatskarte – <strong>und</strong> können uns kaum
Geberts Weinstuben<br />
entscheiden. Es locken: In Dill & Aquavit gebeizter<br />
Lable Rouge Lachs mit weißen Rübchen &<br />
gelbem Frisée (12,00 €) <strong>und</strong> Schweinebauch an<br />
süß-saurem Mini-Spargel (8,00 €), Hausgemachte<br />
Geflügelterrine mit Rosinen & Pistazien<br />
an pikantem Quittengelee (9,50 €) oder ein halbes<br />
Dutzend Weinbergschnecken (9,50 €).<br />
Es gibt Knusprige Brust vom Schwarzfederhuhn<br />
an Thymianjus, grünem Spargelb<strong>und</strong> &<br />
Mandelkrusteln (23,00 €) oder rosa gebratenes<br />
Kalbsrückensteak mit frischen Pfifferlingen,<br />
buntem Marktgemüse <strong>und</strong> hausgemachten Eierspätzle<br />
(25,50 €) <strong>und</strong> Süßes aus der Patisserie,<br />
wie beispielsweise geeisten Kaffee mit Praline<br />
(4,80 €) oder mit Grand Marnier mazerierte<br />
Erdbeeren an geeister Crème Fraiche (7,50 €).<br />
Wem die Auswahl schwerfällt, wählt einfach das<br />
Drei-Gang-Menü (36,00 €): Cocktail von jungem<br />
Matjes mit grünen Bohnen, Champignons & Tomatenconcassée,<br />
geschmortes Kalbsbäckchen<br />
auf Erbsenmousseline, sautierten Pfifferlingen<br />
<strong>und</strong> Mandelkrusteln, Crème Brûlée mit Erdbeersorbet<br />
& Hippenblatt. Dazu die Weinempfehlung:<br />
2016 Silvaner Gutswein trocken vom Weingut<br />
Riffel (0,75l/24,00 €)<br />
Dass die Zutaten von höchster Qualität, die<br />
Gerichte erfrischend kreativ, aber nicht den<br />
Gaumen überfordernd sind <strong>und</strong> die Teller handwerklich<br />
perfekt zubereitet, braucht eigentlich<br />
nicht mehr erwähnt zu werden.<br />
GOLDENE ENTE<br />
Oppenheimer Str. 2 | 55130 Mainz-Laubenheim<br />
Tel. 06131 861160 | www.goldene-ente-laubenheim.de<br />
Geöffnet: So-Fr ab 17 Uhr | Ruhetag: Sa<br />
Vorspeise: 3,90-5,20 € | Hauptgericht: 8,90-18,20 €<br />
Dessert: 3,90-6,50 € | Offener Wein: 2,40-4,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 6,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,1<br />
Kappen 7<br />
Das <strong>Restaurant</strong> Goldene Ente residiert in<br />
einem stattlichen Gebäude, das 1672 erbaut<br />
<strong>und</strong> seit mindestens 133 Jahren als Gasthaus<br />
dient. Martina <strong>und</strong> Oliver Grimm übernahmen<br />
den Betrieb vor r<strong>und</strong> vier Jahren <strong>und</strong><br />
erfüllten sich damit einen Lebenstraum. Und<br />
die Begeisterung, mit der die beiden am<br />
Werke sind, steckt an: Kaum haben wir den<br />
Gastraum betreten, werden wir von einer<br />
strahlenden Gastgeberin empfangen, die uns an einen freien Tisch<br />
führt.<br />
Leider können wir nicht draußen im überdachten Bier- <strong>und</strong> Weingarten<br />
sitzen, der ist – bei gutem Wetter – restlos mit Laubenheimern<br />
<strong>und</strong> Stammgästen aus Mainz besetzt. Wir müssen also, da<br />
nicht reserviert, mit der Gaststube vorlieb nehmen, die sich noch<br />
nicht ganz entschieden hat, ob sie gemütlich (mit grünem Kachelofen)<br />
oder doch eher bieder (rot-weiße Kissen auf Eckbank) sein will.<br />
Die Karte lockt mit regionalen rheinhessischen Gerichten, deren<br />
Zutaten im Umkreis von zehn Kilometern produziert werden: So<br />
kommt das Obst <strong>und</strong> Gemüse von der Familie Koch aus Kastel,<br />
Wurst vom Hofgut Acker aus Bodenheim.<br />
Eine Ausnahme machen die Enten aus England, aber die namensgebende<br />
Spezialität ist ohnehin, wie aufmerksame Leser un-<br />
RESTAURANT - CAFÉ - BAR<br />
Mo. - Sa. ab 10 Uhr<br />
durchgängig für Sie geöffnet!<br />
STADTPLATZ - NEUE MITTE<br />
Binger Straße 84, 55218 Ingelheim<br />
Tel. 06132.8998668<br />
www.nonnamartha.de
28<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
seres <strong>Restaurant</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weinführer</strong>s wissen, nur<br />
in den Wintermonaten ab Oktober verfügbar.<br />
Wir ordern eine Portion Hausmacher Wurst,<br />
Presskopf, Leber- <strong>und</strong> Blutwurst (6,90 €) – alles<br />
w<strong>und</strong>erbar frisch, mit Gewürzen fein abgestimmt,<br />
dazu ein Roggenbrot mit kräftiger Kruste.<br />
Außerdem den gratinierten Ziegenkäse auf<br />
Blattsalaten mit marinierten Erdbeeren (11,90<br />
€). Auch diese Vorspeise überzeugt durch die<br />
Frische <strong>und</strong> Qualität der Produkte.<br />
Auch die Hauptspeisen kommen aus der<br />
Abteilung »Deftig«: Mein Jägerschnitzel – mit<br />
frischen Champignons <strong>und</strong> feinen Röstzwiebeln<br />
sowie krossen Bratkartoffeln – (12,90 €)ist ein<br />
Genuss <strong>und</strong> auch das Rumpsteak mit Zwiebeln,<br />
Bratkartoffeln <strong>und</strong> Salat (18,90 €) zergeht auf<br />
der Zunge.<br />
Dass die offenen Weine ausschließlich aus der<br />
Region kommen, entspricht der Philosophie des<br />
Das <strong>Restaurant</strong> Eppard in der 100Guldenmühle<br />
liegt am Fuße der Weinlage H<strong>und</strong>ertgulden in Eva<br />
Eppards Heimatort Appenheim.<br />
Die idyllisch gelegene Terrasse im weitläufigen<br />
Garten am angrenzenden Welzbach, lädt im<br />
Sommer bis 21:30 Uhr zum Verweilen ein.<br />
Doch auch in kühlen Monaten bietet die Mühle ein<br />
lauschiges Plätzchen für regionale <strong>und</strong><br />
bodenständige Küche <strong>und</strong> korrespondierende<br />
Weine.<br />
Im September 2016 wurde die 100Guldenmühle<br />
mit dem Great Wine Capital Award in der Kategorie<br />
Nachhaltigkeit im Weintourismus ausgezeichnet.<br />
D<br />
D<br />
Eppard in der 100Guldenmühle<br />
H<strong>und</strong>ertguldenmühle / Mühle 2 | 55437 Appenheim |<br />
Fon 06725 – 9990210 | info@100Guldenmuehle.de |<br />
www.100guldenmuehle.de<br />
Hauses. Wir waren mit dem empfohlenen Spätburg<strong>und</strong>er Barrique<br />
(0,2l/5,90 €) <strong>und</strong> dem feinherben Grauburg<strong>und</strong>er (0,2l/3,90 €) –<br />
beide aus dem Hause Dellée & Grimm – sehr zufrieden. Wer mag,<br />
kann aus dem kleinen Flaschenangebot auch einen Roten aus der<br />
Toskana oder Bordeaux wählen.<br />
GOLDENER HIRSCH<br />
Nackstr. 16 | 55118 Mainz<br />
Tel.: 06131 2108 020 | www.goldener-hirsch-mainz.de<br />
Geöffnet: Di–So 12–23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeisen: 5,90 € | Hauptspeisen: 12,90-24,90 €<br />
Desserts: 6,90-12,90 € | Offener Wein: 2,30-7,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 7,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,6<br />
Kappen 8<br />
Dass die Mainzer Neustadt an Gewicht gewonnen<br />
hat, zeigt auch die Gastronomie im<br />
»Goldenen Hirsch«. In der Küche gibt Nora<br />
Valeska Benks den Ton an. Groß geworden in<br />
einer Förster- <strong>und</strong> Gärtnerfamilie, die viel<br />
Wert auf naturnahe Ernährung legte, will sie<br />
in der Nackstraße – so zumindest formuliert<br />
sie es auf ihrer Webseite – »an Mutters,<br />
Großmutters <strong>und</strong> Urgroßmutters liebevolle<br />
Kochkünste« erinnern. Ur-Urgroßmutter Emma, eine Speyrer Berufsköchin,<br />
soll ihren Töchtern, Enkelinnen <strong>und</strong> Urenkelinnen das<br />
Kochen <strong>und</strong> Bekochen schon in die Wiege gelegt haben.<br />
Neugierig ob solcher Lobeshymnen testen wir an einem Dienstagabend,<br />
der gleich mit einem Problem beginnt. Wo parken? Zehn<br />
Minuten Fußweg muss man meist schon auf sich nehmen, wenn<br />
man irgendwo eine Parklücke gef<strong>und</strong>en hat. Das Lokal selbst ist<br />
minimalistisch schick. Schwarze <strong>und</strong> weiße Töne dominieren. Die<br />
Blumen auf den Tischen sind echt, der Service herzlich <strong>und</strong> professionell.<br />
Grüße aus der Küche gibt es keine, statt dessen zwei einfache<br />
Weine. Für mich einen Pinot Noir (4,20 €) vom Bioweingut<br />
Schönhals aus Biebelnheim<br />
<strong>und</strong> ein<br />
helles Eulchen-Bier<br />
(3,80 €), für meinen<br />
Fre<strong>und</strong> zwei rheinhessische<br />
Grauburg<strong>und</strong>er<br />
(je 4,50 €).<br />
Wenig später nahen<br />
auch schon unsere<br />
Testgerichte. Von der<br />
Schiefertafel habe<br />
ich das Hirschgulasch<br />
(22,90 €) gewählt,<br />
eine große<br />
Portion feinstes<br />
Fleisch aus der Keule<br />
mit breiten Nudeln<br />
<strong>und</strong> gegartem Gemüse. Mein Gegenüber hat sich für die geschmorte<br />
Rinderroulade (16,90 €) entschieden, auch das ein zungenweich<br />
gegartes Stück, serviert mit hausgemachtem Rotkohl<br />
<strong>und</strong> einem nicht verkochten Kartoffelstampf.<br />
Das schmeckt <strong>und</strong> weckt tatsächlich Erinnerungen an eine etwas<br />
in Vergessenheit geratene Küche, die feinstem Fleisch nicht durch<br />
exotische Zutaten den Auftritt verdirbt. Handwerklich ist da nichts<br />
auszusetzen, die Materialien vom Feinsten. Das gilt auch für mein<br />
Dessert, eine Crème Bruleé (6,90 €), die genau so schmeckt, wie<br />
man sich eine Nachspeise vorstellt. Im Goldenen Hirschen ist der<br />
Zeitgeist eben ganz nostalgisch!
GUSTO RISTORANTE<br />
Augustinerstr. 55 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 144 9049 | www.gusto-winebar-mainz.de<br />
Geöffnet: Mo-Sa 12-15 u. 18-24 Uhr<br />
Vorspeise: 5,40-15,50 € | Hauptspeise: 8,50-28,50 €<br />
Pastamenü mittags: 12,00 € Dessert: 7,00-9,50 €<br />
Offene Weine: 5,00-7,20 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 8,0<br />
Kappen 8<br />
Die Augustinerstraße ist noch immer eine<br />
der wichtigsten Flaniermeilen der Stadt. Wer<br />
rechts <strong>und</strong> links in einer der Gaststätten mit<br />
Außenbestuhlung Platz findet, braucht also<br />
kein Laptop oder Smartphone, sondern nur<br />
ein waches Auge, um die Seele der Stadt zu<br />
spüren, um Menschen zu erleben, die Mainz<br />
ausmachen. Kein W<strong>und</strong>er, dass diese Plätze<br />
im Sommer sehr rar sind. So wie im Gusto<br />
Ristorante, wo ich zum Glück einen kleinen Tisch auf der Außenterrasse<br />
gef<strong>und</strong>en habe.<br />
Auf der Schiefertafel lockt das Mittagsgericht. Suppe oder Salat,<br />
dazu ein Nudelgericht <strong>und</strong> ein Heißgetränk nach Wahl. Für 12,00 €<br />
ein Lockvogelangebot. Noch ehe ich aber weiter nachdenke, stellt<br />
einer der Kellner in langer schwarzer Schürze einen Korb mit knakkig<br />
frischem Weißbrot auf den Tisch unter dem großen Sonnensegel.<br />
Meine Wahl fällt schließlich auf Branzino (23,50 €), einen<br />
Wolfsbarsch, der wenig später im Ganzen gegrillt auf den Tisch<br />
kommt – nachdem der Kellner ihn mir vor seiner Filetierung kurz<br />
präsentiert hat. Das Fleisch ist vom Feinsten, die Kruste bestens.<br />
Da spürt man die gastronomische Erfahrung der Küche des Altstadt-<strong>Restaurant</strong>s.<br />
Zum Fisch passt auch der kleine Salatteller, ein Schälchen mit<br />
Tomaten, Zwiebeln, Karotten <strong>und</strong> ein paar Blätter grüner Salat <strong>und</strong><br />
Radicchio. Das lässt sich genießen! So geht es auch mit der Crème<br />
Brulée (7,00 €), die mein Mahl beschließt: ein fluffiger, leicht karamellisierter,<br />
süßer Gaumenkitzler. Weniger überzeugend ist der Pinot<br />
Grigio (6,00 €), der etwas flach schmeckt. Schade, dass nur ein<br />
einziger offener Rheinhessen-Wein auf der<br />
Karte steht, der mit 7,20 € auch gleich zu den<br />
teuersten gehört. Da merkt man dann doch, wo<br />
man sitzt. Frauengruppen <strong>und</strong> Männer in Business-Anzügen<br />
zeigt das Bühnenbild während<br />
des Mittagsmahls, Espresso-Genießer im Café<br />
gegenüber, Bettler am Eingang der Augustinerkirche,<br />
Bierbauch-Träger mit Sonnenbrille, E-Zigarettenraucher<br />
<strong>und</strong> Stöckelschuhträgerinnen,<br />
das pralle Mainzer Leben wird im Gusto dazu<br />
geliefert. Und die Kellner lächeln noch immer<br />
nicht. Profis sind sie trotzdem!<br />
HAHNENHOF<br />
Weinhaus & <strong>Restaurant</strong> | Wallaustraße 18<br />
55118 Mainz | Tel. 06131 2121 150<br />
www.hahnenhof-mainz.de<br />
Geöffnet: Mo, Do, Fr ab 17 Uhr | Sa 11.30-<br />
15 Uhr <strong>und</strong> ab 17 Uhr | So u. Feiertag<br />
ab 11.30 Uhr | Ruhetag: Di u. Mi<br />
Vorspeise: 5,50-11,50 € | Hauptspeise:<br />
11,50-22,50 € | Dessert: 5,90-8,50 €<br />
Offener Wein: 2,50-4,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,5<br />
Kappen 8<br />
Er ist noch immer einer<br />
der Hotspots in der Neustadt:<br />
der Hahnenhof.<br />
Selbst werktags ist es<br />
hier voll, wie bei meinem<br />
Besuch an einem warmen<br />
Sommermontag. Eingedenk<br />
des Sprichworts,<br />
dass der frühe Vogel den<br />
Wurm fängt, wage ich mich ohne Reservierung
30<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
gleich um fünf Uhr zum Frauenlobplatz, wo erst<br />
mal das größte Problem für die Stippvisite im<br />
Hahnenhof lauert: die Parkplatznot.<br />
Trotzdem ist auf der Sommerterrasse dann<br />
noch ein Plätzchen frei. Ein Mainzer Handkäs`<br />
mit Musik <strong>und</strong> Bauernbrot (6,90 €), dazu ein alkoholfreies<br />
Weizenbier (3,90 €) dienen als Opener.<br />
Das Bier löscht den ersten Durst, drei butterzarte<br />
Handkässtücke <strong>und</strong> ein Stück Butter<br />
kommen auf die Scheiben frischen Brots. Für<br />
den Pfiff sorgen die Marinade im silber glänzenden<br />
Schüsselchen <strong>und</strong> ein kleines Glas mit Kümmel,<br />
den jeder individuell über den Käse<br />
streuen kann. Das schmeckt!<br />
Anschließend gibt es ein paniertes Kotelett<br />
vom Odenwälder Schwein (11,50 €), das wenig<br />
später serviert wird. In feinster Panade kommt<br />
es daher, das Fleisch ist zart <strong>und</strong> ohne Makel.<br />
Dazu passt der Gurken- <strong>und</strong> Kartoffelsalat,<br />
keine riesige Portion wie anderswo, aber für das<br />
Kotelett-Gericht überaus wichtig, so wie die<br />
Bank-Pin zum Geldabheben: erst zusammen<br />
kommt man zum Ertrag. Nur der trockene<br />
Weißburg<strong>und</strong>er (4,50 €) – wie alle offenen<br />
Weine im Hahnenhof aus dem Rheingau – trübt<br />
meine Visite. Er ist recht flach.<br />
Dann aber kommt der Höhepunkt. Weil sich<br />
kein zweiter K<strong>und</strong>e im Lokal gef<strong>und</strong>en hat, der<br />
sich mit mir den legendären Kaiserschmarrn<br />
teilt, muss ich mit drei gebackenen Apfelküchlein<br />
<strong>und</strong> hausgemachtem Vanille-Eis, Zimtzukker<br />
<strong>und</strong> Schlagobers (6,50 €) vorlieb nehmen.<br />
Eine einmalige Köstlichkeit, süß <strong>und</strong> knusprig,<br />
da macht jeder Bissen Spaß. Das spüren auch<br />
die an den Nachbartischen, die neidvoll auf meinen<br />
Teller schauen: zwei Herren von Rang, ein<br />
Mainzer Karnevalspräsident <strong>und</strong> der beliebte<br />
ZDF-Fußball-Kommentator. Sie wissen, wie gutes<br />
Essen schmeckt. Da sie aber auch Preis <strong>und</strong><br />
Leistung zu schätzen wissen, gehören sie zu denen,<br />
die im Hahnenhof gern zu Gast sind <strong>und</strong><br />
weiter dafür sorgen werden, dass Besucher besser<br />
vorher reservieren sollten.<br />
HDW – HAUS DES<br />
DEUTSCHEN WEINES<br />
Gutenbergplatz 3-5 | 55116 Mainz | Tel. 06136 766 999<br />
www.hdw-gaststaetten.de | Geöffnet: Mo-So 10–24 Uhr<br />
Vorspeise: 5,50–6,50 € | Hauptspeise: 9,50–20,00 €<br />
Dessert: 4,20–6,90 € | Tagesgericht: 8,00 €<br />
Offener Wein: 3,90-7,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 9,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,2<br />
Kappen 8<br />
Das Haus des Deutschen Weines wurde im<br />
Dezember 1958 am Standtort des ehemaligen<br />
Café de Paris am Gutenbergplatz eröffnet.<br />
Sein Hauptbestreben war <strong>und</strong> ist es immer<br />
noch, den Gästen Wein aus allen<br />
deutschen Landen zu kredenzen: 72 offene<br />
Weine findet man aktuell auf der Karte.<br />
Zählt man die Flaschenweine dazu kommt<br />
man auf r<strong>und</strong> 200. Von Anfang an war das<br />
HdW auch eng mit dem Theater verb<strong>und</strong>en: Vor <strong>und</strong> nach den Vorstellungen<br />
sind die Servicekräfte deutlich stärker gefragt. Eine<br />
große Terrasse zwischen den beiden Häusern lädt ebenfalls zum<br />
Genießen ein. Es schien vor einigen Jahren so, als würde das<br />
Durchschnittsalter der HdW-Gäste signifikant ansteigen – dieser<br />
Trend wurde, falls es denn je einer war, von den Besitzern gestoppt:<br />
Das Angebot spricht alle Altersgruppen an, die optimale<br />
Lage in der Innenstadt steuert das ihre zu immer gut gefüllten<br />
Gasträumen bei. Auch beim Personal legt man augenscheinlich<br />
großen Wert auf Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Kompetenz.<br />
Am Testabend entschied ich mich für eine kleinere Portion (»Gusto-Portion«)<br />
des Ziegenkäses (10,00 €) <strong>und</strong> eine »große Portion«<br />
Schweinefilet (13,90 €). Der Ziegenkäse wurde auf Pumpernickel an<br />
einem Auberginen-Zucchini-Paprika-Salat serviert. Dazu gab es<br />
Feigen-Senf. Eine auch schon optisch sehr ansprechende Portion,<br />
bei der man glücklicherweise auf eine allzu dominierende Vinaigrette<br />
oder Ähnliches verzichtet hat. Alle Komponenten waren geschmacklich<br />
einwandfrei. Ein optimaler Einstieg.<br />
Das Schweinefilet wurde mit frischen Pilzen <strong>und</strong> Kräutern in<br />
Rahm serviert, dazu gab es Bohnengemüse <strong>und</strong> Hagebutte-Kartoffel-Stampf,<br />
wobei die Hagebutten nur sehr dezent im Geschmack<br />
waren. Für das Filet wurde zartes <strong>und</strong> saftiges Fleisch verwendet.<br />
Meine Gattin hatte etwas weniger Glück: Ihr Geröstel »vegetarisch«<br />
wurde maximal lauwarm serviert aber bei Beanstandung sofort<br />
umgetauscht.<br />
Bei den Weinen entschied ich mich für den mir nicht unbekannten<br />
2014er Riesling vom Weingut der Stadt Mainz (0,2l/4,60 €.) Er<br />
harmonisierte, wie erwartet, mit den beiden Gerichten. Hinterher<br />
gab es vom gleichen Weingut noch einen 2012er Merlot (0,1l/3,55 €).<br />
Last but not least ein Zitat meiner Gattin: »Vergiss nur nicht zu<br />
schreiben, wie lecker die Salatsauce war: Allerhöchstes Lob!« Ich<br />
gebe es gerne weiter. Auch für das HdW gilt: Es ist eine gastronomische<br />
Institution der Stadt, die die Innenstadt deutlich aufwertet.
HEILIGGEIST<br />
<strong>Restaurant</strong> & Bar | Mailandsgasse 11<br />
55116 Mainz | Tel. 06131 225757 | www.heiliggeist-mainz.de<br />
Geöffnet: Mo-Fr ab 18 Uhr | Sa, So u. Feiertag ab 9 Uhr<br />
Sa u. So 9-16 Uhr Frühstück<br />
Vorspeise: 2,80-7,90 € | Hauptspeise: 9,80-32,00 €<br />
Dessert: 6,80-7,20 € | Offener Wein: 4,80-6,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,5<br />
Service 6,0<br />
Ambiente 9,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,6<br />
Kappen 8<br />
Das Heiliggeist gehört sicherlich zu den<br />
schönsten Gasthäusern Deutschlands. Wer<br />
einmal in diesem historischen Gebäude war,<br />
braucht keine Fachliteratur mehr um sich<br />
das bestätigen zu lassen. Wo früher die<br />
Alten <strong>und</strong> Kranken auf ein besseres Leben<br />
im Jenseits warteten, später eine Erziehungsanstalt,<br />
eine Turnhalle <strong>und</strong> dann nach<br />
dem zweiten Weltkrieg ein Nachtlokal waren,<br />
hat sich ein <strong>Restaurant</strong> mit Bar <strong>und</strong> Biergarten etabliert, das zu allen<br />
Öffnungszeiten gut frequentiert ist.<br />
Einen gewissen Bistro-Charakter kann man dem Haus, das an<br />
den Wochenenden auch vormittags öffnet <strong>und</strong> eine große Palette<br />
an Frühstücken anbietet, ebenfalls nicht absprechen. Die Architektur<br />
des Hauses bringt trotz ihrer optischen Faszination auch einige<br />
Probleme mit sich – so etwa die Akustik: Es ist immer recht laut.<br />
Auch die Wege müssen manchmal sehr lang sein: Nicht immer ist<br />
der Tisch, den man zugewiesen bekommt schon komplett abgeräumt<br />
<strong>und</strong> gesäubert – <strong>und</strong> der Kollege, der gleich kommen soll<br />
braucht dann doch noch so seine Zeit. Da ist Selbsthilfe manchmal<br />
die einfachste Lösung. Bekommt man dann auch noch eine Karte,<br />
steht dem abendlichen Genuss nichts mehr im Weg.<br />
Ich habe mich bei meinem Besuch für Avocado<br />
& Ziegenkäse (7,90 €) sowie für den Pul -<br />
posalat (15,50 €) entschieden. Beides kam<br />
handwerklich einwandfrei hergerichtet. Die Vorspeise<br />
wurde in einer Oliven-Zitronen-Vinaigrette<br />
serviert <strong>und</strong> war, rechnet man das diverse<br />
Dekormaterial (Salatblätter <strong>und</strong> Tomate)<br />
ab, recht übersichtlich. Wesentlich üppiger war<br />
dann schon der große Pulposalat an grünem<br />
Spargel von der Sommerkarte: geschmacklich<br />
sauber, die Zutaten knackig <strong>und</strong> frisch, auch optisch<br />
schon ein Genuss. Bedauerlich ist die geringe<br />
Zahl an offenen Weinen (sechs), die überwiegend<br />
vom Essenheimer Weingut Braunewell<br />
stammen. Den hochsommerlichen Temperaturen<br />
angepasst, entschied ich mich für eine Rieslingschorle<br />
auf der Basis von Braunewells »Unser<br />
täglich Riesling« (5,20 €). Das passt an<br />
solchen Abenden.<br />
Fassen wir zusammen: Auf Gr<strong>und</strong> seiner Architektur<br />
ist das Heiliggeist für Gäste der Stadt<br />
eigentlich ein absolutes »Muss«. Die Küche tendiert<br />
eher etwas in Richtung Bistro <strong>und</strong> ist<br />
handwerklich einwandfrei. Bei der sehr großen<br />
Getränkeauswahl kommen die offenen Weine<br />
etwas zu kurz – sehr schade in einer Weinhauptstadt<br />
(Great Wine Capital). Das größte Problem<br />
ist leider immer wieder der Service, zu lange<br />
Wartezeiten <strong>und</strong> gelegentliche Kommunikationsprobleme.<br />
Hier müsste nachgebessert<br />
werden.
32<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
HEINRICHS<br />
DIE WIRTSCHAFT<br />
Martinsstraße 10 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 9300 661<br />
www.heinrichs-die-wirtschaft.com<br />
Geöffnet: Di-Sa 12-14 | Mo-Sa 18-22:30 Uhr<br />
Ruhetag: So u. Mo-Mittag<br />
Vorspeise: 7,80-14,80 €<br />
Hauptspeise: 16,50-26,50 €<br />
Dessert: 2,80-7,80 €<br />
Offener Wein: 2,80-7,80 €<br />
Wechselnde Tagesgerichte: 9,80-13,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,5<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,2<br />
Kappen 8<br />
Seit Jahren bietet<br />
Heinrichs die Wirtschaft<br />
demjenigen, der bürgerliche<br />
Kost <strong>und</strong> einen guten<br />
Schoppen Wein zu schätzen<br />
weiß, eine sichere<br />
Heimstätte. Kein W<strong>und</strong>er,<br />
dass die holzvertäfelte<br />
Stube im Stile einer Eckkneipe<br />
stets gut besucht ist. Besonders am Mittag<br />
ist es manchmal schwer einen Platz zu bekommen.Das<br />
liegt an dem tollen, preiswerten<br />
Mittagstisch, der hier täglich wechselt: Es gibt<br />
Ente aus dem Backofen in Orangensauce <strong>und</strong><br />
mit geschmortem Chicorée (11,90 €), Paprikagulasch<br />
mit rohen Klößen (11,00 €) <strong>und</strong> Dry Aged<br />
Kotelette vom Freilandschwein mit Kohlrabigemüse<br />
(12,90 €). Freitag ist – auch das ganz traditionell<br />
– Fischtag, da kann mal ein Lachs vom<br />
Grill sein, mit Sauerampfersauce (13,70 €) oder ein Zanderfilet in<br />
der Kartoffelkruste mit Rieslingsauce (13,50 €).<br />
Aber auch am Abend isst man bei Wilfried Heinrich Nestle hervorragend.<br />
Die Küche setzt auf Frische <strong>und</strong> Regionalität. Vieles,<br />
was der Chefkoch auf die Teller bringt, sind echte Klassiker, Oma-<br />
Küche im besten Sinne des Wortes: Leberwurststrudel, geschmorte<br />
Kalbsbäckchen, gefüllter Ochsenschwanz. Schon beim Lesen schießen<br />
einem die Säfte in den M<strong>und</strong>. Ich lasse mich nicht lange bitten<br />
<strong>und</strong> bestelle als ersten Gang den Leberwurststrudel (10,90 €), für<br />
mich ein Highlight der rheinhessischen Küche. In Heinrichs Wirtschaft<br />
wird er mit einer kräftigen Jus übergossen <strong>und</strong> mit feinem<br />
Spitzkohl serviert – ein Gedicht.<br />
Während ich auf meine Bestellung warte, studiere ich die Weinkarte.<br />
Auch hier dieselbe Philosophie: Qualität <strong>und</strong> Regionalität<br />
zu einem fairen Preis. R<strong>und</strong> 35 offene Positionen stehen zur<br />
Auswahl – alles an Weingütern, was in Rheinhessen Rang <strong>und</strong><br />
Namen hat.<br />
Von Wagner-Stempel gibt es beispielsweise einen schmelzigen<br />
Weißburg<strong>und</strong>er (0,2l/6,40 €), das Weingut Bischel steuert einen<br />
Binger Riesling Quarzit (0,2l/6,80 €) bei <strong>und</strong> vom Schloss Westerhaus<br />
kommt ein schöner Ingelheimer Grauburg<strong>und</strong>er (0,2l/ 7,80 €).<br />
Auch einige Rheingauer, Pfälzer <strong>und</strong> Badener gesellen sich zu<br />
der guten Weinauswahl. Ich gönne mir den Grauburg<strong>und</strong>er von<br />
Westerhaus, der es mit seinen kräftigen, beerigen Noten locker mit<br />
dem Wiener Rindsgulasch mit Bandnudeln (19,80 €) aufnehmen<br />
kann.<br />
Das Fleisch, mürbe geschmort, zergeht auf der Zunge, die Bandnudeln<br />
schmecken hervorragend <strong>und</strong> als Clou serviert man mir einige<br />
hausgemachte Pickles: Gürkchen, Karotten, Perlzwiebeln <strong>und</strong><br />
Paprika. Ein frischer, den Gaumen belebender Kontrast. Ein Nachtisch<br />
passt heute nicht mehr, »dann vielleicht beim nächsten Mal«,<br />
lächelt mir der fre<strong>und</strong>liche Hausherr zu. »Darauf«, denke ich zufrieden,<br />
»kann er wetten«.<br />
Schulstr. 6-10 ~ 55270 Schwabenheim ~ ☎ 06130-941800<br />
Mittwoch – Sonntag ab 18 Uhr geöffnet ~ Sonn- <strong>und</strong> Feiertage zusätzlich auch von 12 – 14 Uhr<br />
Besuchen Sie unsere neue Hompage <strong>und</strong> erfahren Sie mehr<br />
www.immerheiser-wein.de
Die mit Schafskäse gratinierte Gemüsepfanne<br />
(10,90 €) kommt pittoresk in einem gusseisernen<br />
Pfännchen daher, unter anderem Paprika,<br />
Zucchini, Champignons ruhen in Öl <strong>und</strong> eine<br />
stattliche Portion Feta ergänzt das Gesamt -<br />
gebilde. Meine Tagliatelle in Orangen-Ingwer-<br />
Pesto mit Cocktailtomaten (7,90 €) haben einen<br />
hinreißenden Geschmack, alle angekündigten<br />
Zutaten sind eindeutig <strong>und</strong> eigenständig<br />
schmeckbar. Etwas Rucola setzt einen weiteren,<br />
passenden Akzent. Das Fleisch des Hacksteaks<br />
mit Bratkartoffeln <strong>und</strong> Zwiebelsoße zu 8,90 € –<br />
noch etwas rosa – überzeugt, die Soße begeistert<br />
nicht, aber die Bratkartoffeln finden Zustimmung.<br />
Der Riesling vom Roten Hang, Gröhl,<br />
(5,50 €) ist dazu ein genialer Begleiter.<br />
HOF EHRENFELS<br />
Hotel <strong>und</strong> Weinhaus | Grebenstraße 5-7 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 / 971 234-0 | www.hof-ehrenfels.de<br />
Geöffnet: Mo-So u. feiertags ab 12 Uhr<br />
Mittagstisch: Mo-Fr 12-15.30 Uhr<br />
Vorspeise: 5,50-10,90 € | Hauptspeise: 9,20-21,00 €<br />
Mittagstisch: ab 7,90 € | Dessert: 5,50-6,50 €<br />
Offener Wein (0.2l): 2,90-7,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,5<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,2<br />
Kappen 8<br />
Das hatten wir so nicht erwartet. Sozusagen<br />
im Schatten des Doms eröffnet sich eine<br />
kleine, liebevoll gepflegte Landschaft mit<br />
Oleander, Rosen <strong>und</strong> Olivenbäumchen im<br />
w<strong>und</strong>erschönen Garten des »Hof Ehrenfels«<br />
in der Grebenstraße wie eine Oase, während<br />
sich wenige Meter weiter in der Augustinerstraße<br />
die Touristenströme ergießen. Die<br />
Lage in der Mainzer Altstadt – extrem zentral<br />
<strong>und</strong> doch sehr ruhig – ist perfekt. R<strong>und</strong> h<strong>und</strong>ert Gäste können<br />
sich im Garten niederlassen, im Innern des Hauses herrscht uriges<br />
Interieur vor, das sehr gemütlich <strong>und</strong> im besten Sinne einladend<br />
wirkt.<br />
Dieses Refugium ist täglich geöffnet. Von Montag bis Freitag gibt<br />
es zwischen 12 <strong>und</strong> 15 Uhr eine kleine Mittagskarte, zu allen anderen<br />
Zeiten hat der Gast die große Auswahl. Gekocht wird in gutbürgerlichem<br />
Charakter auf hohem solidem Niveau. Die Weinkarte bietet<br />
einen veritablen Silvaner – Gutsweinschoppen bereits für 2,90 €<br />
(0,25l) an <strong>und</strong> überzeugt mit Tropfen größtenteils renommierter<br />
rheinhessischer <strong>und</strong> einigen attraktiven rheingauer Weingütern.<br />
Der Service ist ausgesprochen fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> sehr bemüht, inhaltsvolle<br />
<strong>und</strong> erschöpfende Antworten auf die Fragen der Gäste<br />
zu geben.<br />
Wir nehmen zunächst die Tagessuppe, eine Tomatensuppe für<br />
5,50 €. Sie ist von guter, cremiger Konsistenz, schmeckt intensiv<br />
nach der Frucht <strong>und</strong> ist mit Basilikumblättern, hochwertigem Parmesan,<br />
Schnittlauch <strong>und</strong> Balsamico auf‘s Angenehmste optisch<br />
<strong>und</strong> geschmacklich hergerichtet. Auch der gemischte Salat mit mariniertem<br />
Schafskäse – dabei etwas Rettich – zu 7,90 € erfreut. Als<br />
Zwischengang bestellen wir die kross panierte Blutwurst an karamellisierten<br />
Apfelringen <strong>und</strong> Kartoffelstampf (9,80 €). Die vier<br />
Blutwurstscheiben sind von einer schönen, krossen Panade umgeben<br />
<strong>und</strong> schmecken ausgezeichnet, der Kartoffelstampf ist gut gewürzt,<br />
die Apfelringe sind hauchdünn, das Karamellisiertsein leider<br />
schlecht zu erkennen/erschmecken.<br />
Im Mai feiern wir<br />
Genießen 15-jähriges Sie saisonale Jubiläum: Gerichte<br />
zu jeder Jahreszeit!<br />
Zusätzliche Flaschenweinkarte<br />
mit edlen Tropfen aus allen<br />
deutschen Anbaugebieten.<br />
13. Mai Muttertag<br />
Muttertags Menü mit einer<br />
„rosigen“ Überraschung<br />
oder á la carte<br />
21. Mai Pfingstmontag<br />
durchgehend ab 12 Uhr geöffnet<br />
Viele verschiedene Events<br />
wie Tapas-Abende, Wildbuffet, ...<br />
Ab Mitte November<br />
ganze Gänse auf Vorbestellung<br />
Für Ihre Feiern steht Ihnen<br />
unser Garten <strong>und</strong> der Gewölbekeller<br />
zur Verfügung<br />
Geöffnet:<br />
Dienstag – Freitag ab 18 Uhr,<br />
Samstags ab 17 Uhr,<br />
ab 1. Juni Sonntags- <strong>und</strong> Feiertags<br />
durchgehend ab 12 Uhr geöffnet,<br />
Montag Ruhetag<br />
Familie H.G. Hammen<br />
Obergasse 6, 55296 Harxheim<br />
Tel. 06138-6063<br />
www.im-alten-gutshof-de
34<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
HOFGUT LAUBENHEIMER HÖHE –<br />
WEINBERGSHÜTTE<br />
Auf der Laubenheimer Höhe 1-3 | 55130 Mainz-Laubenheim<br />
Telefon: 06131 80150 | www.hofgut-laubenheimer-hoehe.de<br />
Geöffnet: Mo-Sa ab 12 Uhr & So ab 11 Uhr<br />
Vorspeise: 6,50-19,00 € | Hauptspeise: 9,00-29,00 €<br />
Dessert: 2,50-14,50 € | Offener Wein (0.2l): 6,00-8,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 9,5<br />
Service 9,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 8,5<br />
Kappen 9<br />
Auf dem Hofgut in Laubenheim kann man<br />
»genießen – feiern – reiten«, wie bereits im<br />
Logo versprochen wird. Und seinen Ankündigungen<br />
wird das Haus schon seit einiger Zeit<br />
gerecht. Unter der Ägide der Küchenchefs<br />
Andreas Hohmann <strong>und</strong> Patrick Elmrich hat<br />
man eine neue Karte präsentiert, die auch<br />
überzeugt. Mit einer Mischung aus regionalen<br />
<strong>und</strong> internationalen Produkten wird eine<br />
gute Auswahl geboten.<br />
Eine tolle Weinkarte offeriert Tropfen aus den Great Wine Capitals,<br />
den Weinhauptstädten der alten <strong>und</strong> neuen Welt, aus Südafrika,<br />
dem kalifornischen Napa Valley bis Frankreich. So werden<br />
die besten Weine kredenzt, natürlich mit einem Schwerpunkt aus<br />
Rheinhessen <strong>und</strong> aus Mainz sogar mit Weinen vom eigenen Weinberg,<br />
der sich vor den Füßen der Gäste direkt am Hofgut ausbreitet.<br />
Insgesamt werden r<strong>und</strong> 300 Gewächse geboten, die Topweingüter<br />
sind vertreten <strong>und</strong> mit einer der angebotenen 10 kleinen<br />
Mini-Weinproben kann jeder Weinfre<strong>und</strong> seine Freude haben.<br />
Die Weinbergshütte ist großzügig <strong>und</strong> rustikal angelegt <strong>und</strong> bietet<br />
für die Gäste einen bunten Strauß von Möglichkeiten für Einzelgäste<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungen wie z.B. Hochzeiten <strong>und</strong> Sonntagsbrunch.<br />
Für Feiern werden darüber hinaus separate Locations<br />
angeboten – von der Riesling Lounge bis zur Kaminhütte. Das Lokal<br />
bietet einen spektakulären Ausblick. Die zahlreichen Veranstaltungen<br />
über das ganze Jahr vom Grillfest, den Sommerfesten, einem<br />
Westernfest, <strong>und</strong> den spektakulären Winterevents mit Eis- <strong>und</strong><br />
Schlittschuhbahn, einem Eisstockschießen geben dem Hofgut Laubenheimer<br />
Höhe ein ganz besonderes Flair. Bei der Speisekarte, so<br />
erfahren wir, wird auf regionale Aspekte Rücksicht genommen <strong>und</strong><br />
nur auf ausgesuchte Lieferanten geachtet. Die<br />
Wurstsorten des Hofgutes werden exklusiv für<br />
die Hütte von Mainzer Metzgereien hergestellt.<br />
Aus dem reichhaltigen Angebot der offenen<br />
Weine wähle ich einen Sauvignon Blanc vom<br />
Weingut Hoffmann, Appenheim (0,1l-4,00 €), der<br />
kräftig gut m<strong>und</strong>et.<br />
Als Gruß aus der Küche erhalten die Gäste einen<br />
Teller mit frisch aufgeschnittenem Schinken,<br />
2 Brotsorten, Frischkäse mit Kräutern, Butter.<br />
Das reichliche <strong>und</strong> frische Brot mit dem<br />
würzigen Schinken stimmt w<strong>und</strong>erbar ein auf<br />
ein gutes Essen. Ich wähle heute einmal den<br />
Hofgut Burger vom US Beef im Sesambrötchen<br />
mit Tomate, Salat <strong>und</strong> dazu Pommes Frites<br />
(18,50 €). Die reichlich gereichten Fritten im<br />
Curly-Style sind richtig knackig. Dazu werden<br />
zwei kleine Gläschen mit Heinz Mayo <strong>und</strong> Heinz<br />
Ketchup gereicht. Das hervorragende Rindfleisch<br />
in einem dicken Paddy mit dem glänzend<br />
daherkommenden Sesambrötchen überzeugt<br />
auf Anhieb. Die Portion ist dem Preis entsprechend<br />
richtig mächtig, so dass ich sie kaum bewältigen<br />
kann, was mich selbst w<strong>und</strong>ert.<br />
Der Service im Hofgut ist sehr prompt <strong>und</strong><br />
stets fre<strong>und</strong>lich. Den Gästen wird jeder Wunsch<br />
umgehend erfüllt <strong>und</strong> aufmerksam verfolgt das<br />
Personal den Fortgang des Abends an jedem<br />
Tisch. Ein Haus zum Wohlfühlen <strong>und</strong> Wiederkommen.
HOI AN QT<br />
Fine Sushi & Indochine Kitchen<br />
Rheinstraße 53 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 6192 600<br />
www.restaurant-hoi-an-mainz.de<br />
Geöffnet: Mo-So 12-23.45 Uhr<br />
Vorspeise: 4,50-12,50 € | Hauptspeise:<br />
7,50-17,90 € | Dessert: 5,50-10,50 €<br />
Offener Wein: 3,90-4,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,6<br />
Kappen 8<br />
Mainz ist alles andere<br />
als kulinarische Provinz.<br />
Und auch im eher exotischen<br />
Segment finden<br />
sich reichlich positive<br />
Beispiele in der Landeshauptstadt,<br />
heute das Hoi<br />
An QT in der Rheinstraße.<br />
(Hoi An ist der Name einer<br />
zentralvietnamesischen Stadt mit r<strong>und</strong><br />
75.000 Einwohnern am südchinesischen Meer.)<br />
Im Gastraum des Lokals sieht der Besucher an<br />
den Wänden zahlreiche historische Bilder, die in<br />
die Vergangenheit Südostasiens versetzen. Das<br />
Ambiente ist deutlich asiatisch, unter anderem<br />
grüßt ein großer Buddha-Kopf von einer Wand.<br />
Ins Auge fällt eine gläserne, thekenartige Vitrine,<br />
in der frische Küchenzutaten präsentiert<br />
werden. Direkt dahinter agieren die quirligen<br />
Köche, denen man bei der Arbeit zuschauen<br />
kann.<br />
Da es bei unserem Besuch ausgesprochen<br />
warm ist, nehmen wir draußen im Hof Platz, wo<br />
unter Sonnenschirmen auch bei sehr hohen Außentemperaturen<br />
gut sein ist. Die Speisekarte<br />
des Hoi An QT ist groß, so wie man es von asiatischen<br />
Gastronomiebetrieben gewohnt ist. Da<br />
das <strong>Restaurant</strong> den weitgespannten Untertitel<br />
»Fine Sushi & Indochine Kitchen« trägt, muss<br />
das Tableau auch recht umfangreich sein. Wir einigen uns auf eine<br />
QT-Platte mit diversen Vorspeisen. Sie umfasst Sommerrolle (mit<br />
Hühnerfleisch), Frühlingsrolle, gebackene Garnele <strong>und</strong> gedämpfte<br />
Teigtasche mit winzigen Krabben. Einige Salatblättchen <strong>und</strong> feine<br />
Karottenspalten (beides sehr angenehm gewürzt) sowie Sojasauce-<br />
Streifen verzieren den Teller, auf dem die länglichen Zutaten pyramidenartig<br />
angeordnet sind. Uns gefallen an dieser Vorspeise besonders<br />
die w<strong>und</strong>erbar frische Panade der Garnelen <strong>und</strong> die<br />
köstliche Mangosauce, die zusammen mit zwei weiteren Dips gereicht<br />
wird. Die QT-Platte für zwei Personen kostet 12,50 €, jede<br />
weitere Portion 6 €.<br />
Zur Hauptspeise nehmen wir einmal das Vientiane Beef mit medium<br />
gebratenem Rindfleisch, frischem Saisongemüse, Soja-Balsamico-Sauce,<br />
Avocado-Mus <strong>und</strong> Sesamreis zu 13,50 € (die Version<br />
mit Ente gibt es für 14,90 €). Dabei sind die Fleischwürfelchen ausgesprochen<br />
zart, das vielfältige Gemüse präsentiert sich sehr bissfest.<br />
Es setzt sich zusammen aus Zuckerschoten, Zucchini, grünem<br />
Spargel <strong>und</strong> Paprika.<br />
Die recht günstige Mittagskarte wechselt täglich <strong>und</strong> gilt von<br />
12 bis 16 Uhr. Dort gibt es unter der Position T5 (9,50 €) Miso-<br />
Suppe mit Lachs, drei Sushi-Variationen mit Sake Maki (acht<br />
Stück), Avocado Maki (acht) sowie Nigiri mit Lachs (zwei). Die<br />
Miso-Suppe mit reichlich Lachs ist höchst wohlschmeckend, die<br />
Sushi-Röllchen erhalten richtig Geschmack mit einem Schuss<br />
Sojasauce.<br />
Für mich steht nun Saigon Curry mit gegrillter Ente auf dem<br />
Programm. In dieser Version kostet es 14,50 €, mit Tofu 9,50 €, mit<br />
Huhn 10,50 € <strong>und</strong> mit Garnelen 14,50 €. Zum Fleisch gibt es eine<br />
cremige Kokos-Curry-Sauce mit frischem Gemüse, asiatischen<br />
Kräutern <strong>und</strong> Erdnüssen, sowie Blattsalat aus Lollo bianco, Lollo<br />
rosso <strong>und</strong> Karottenstreifen. Reis dient als Sättigungsbeilage. Die<br />
Menge an Ente ist beachtlich, die Sauce schmeckt mild mit einem<br />
leichten Nachbrennen. Ich erfreue mich an einer gelungenen, nicht<br />
zu schweren Fleischspeise, so wie das vielfältige Angebot insgesamt<br />
leicht, abwechslungsreich, mit sehr guten Zutaten zubereitet<br />
<strong>und</strong> optisch ansprechend ist. Das Preis-Leistungs – Verhältnis<br />
stimmt. Den positiven Gesamteindruck, den wir bei unserem Besuch<br />
im Hoi An QT erhalten, r<strong>und</strong>en der Charme <strong>und</strong> die Fre<strong>und</strong>lichkeit<br />
des Personals ab.
36<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
HUMBERTO RESTOBAR<br />
Holzhofstraße 14A | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 9713854 | www.humberto-mainz.de<br />
Geöffnet: Mo-Do 18-23 Uhr | Fr u. Sa 18-0 Uhr<br />
So- u. Feiertag 18-22 Uhr<br />
Vorspeise: 5,00-13,50 € | Hauptspeise:<br />
17,20-165,00 € | Menü: 59,00 € | Dessert:<br />
3,10-8,50 € | Offener Wein: 3,10-8,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 7,5<br />
Service 7,0<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,4<br />
Kappen 7<br />
Es ist eine Mischung<br />
aus Kneipe <strong>und</strong> Gourmet-<br />
Lokal, ein Tempel für alle<br />
Carnivoren. Denn im<br />
Humberto wird Fleischgenuss<br />
groß geschrieben,<br />
gibt es Steaks <strong>und</strong> Filets<br />
in allen Variationen <strong>und</strong><br />
zu allen Preisen. Wer will,<br />
kann dienstags testen, wenn man im Humberto<br />
zum »Tuesday tasting« einlädt zum fünfgängigen<br />
Fleischmenü, das ein Stück vom Wagyu<br />
Beef krönt.<br />
Ich bin bescheidener <strong>und</strong> probiere das Sommerangebot,<br />
das von Mai bis Oktober auf den<br />
Tisch kommt: Humbertos Sommerfilet (16,50 €).<br />
Das sind 150g schwere Filetstückchen, die auf<br />
einem Salatbett liegen. Zugegeben gutes<br />
Fleisch, auf den Punkt gegart <strong>und</strong> gut gewürzt,<br />
ein Stück Fleisch aber auch, das auch andere<br />
inzwischen so auf den Teller bringen. Das gilt<br />
übrigens auch für »Männersteaks« oder »Mädels<br />
Burger«, feinste Rindfleischprodukte, die<br />
wie das »Wellness-Steak« im Humberto auf der<br />
Karte stehen. In der Mainzer Altstadt hat<br />
man das gastronomische Story Telling perfektioniert.<br />
Und recht märchenhaft ist auch das<br />
Ambiente. So wurde der ehemaligen Bierkneipe<br />
ein Ethno-Mäntelchen umgehängt, zu dem ein<br />
weißes, großes Büfett ebenso gehört, wie die<br />
golden wirkenden Stühle. Der Einfrau-Service<br />
ist wie immer fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> perfekt, allerdings<br />
trüben die in die Jahre gekommenen <strong>und</strong> bei<br />
unserem Besuch zur Hälfte verstopften Toilettenanlagen<br />
die Servicenote.<br />
Meine Fleischstückchen liegen auf einem<br />
Beet grüner Salatblätter, zusammen mit Maiskörnern<br />
<strong>und</strong> Paprikastückchen, denen das süßliche<br />
Dressing Geschmack verleiht. Einfache Beilagen<br />
sind das, mit denen man nicht gewichten<br />
kann – allenfalls mit dem Fleisch. Die Auswahl<br />
an offenen Weinen ist klein, Rheinhessen ist u.a.<br />
mit Angeboten aus den Häusern Manz, Mattern<br />
<strong>und</strong> Bettenheimer vertreten. Zum Fleisch gönnen<br />
wir uns einen kleinen Roten, einen Biowein<br />
namens Crescendo 2013 aus dem Hause Schönhals<br />
(4,00 €), eine Cuvée aus neuen Sorten, die<br />
schmeckt, der allerdings, wie manchen Bioweinen,<br />
die kellermeisterliche Handschrift fehlt.<br />
Zum Abschluss freue ich mich auf »Schokoladen-Splitter<br />
nach Schweizer Rezeptur« (3,10 €),<br />
die sich als ein Teller voller Bruchschokolade<br />
entpuppen.<br />
HUNDERTGULDENMÜHLE<br />
Mühle 2 | 55437 Appenheim | Tel. 06725 999 0210<br />
www.100Guldenmuehle.de<br />
Geöffnet: Mi-Fr ab 17 Uhr | Sa im Sommer ab 14.30<br />
im Winter ab 16:30 Uhr | So. <strong>und</strong> Feiertage 11.30 bis 14 Uhr<br />
<strong>und</strong> 17 bis 21.45 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 7,00-14,00 € | Hauptspeise: 12,00-25,00 €<br />
Dessert: 7,00-8,00 € | Offener Wein: 3,80-7,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,1<br />
Kappen 8<br />
»Wow«, entschlüpft es meiner Begleitung,<br />
»ist das schön hier«. Der Garten, am Fuße<br />
des Weinbergs H<strong>und</strong>ertgulden, ist umgeben<br />
von üppiger Blütenpracht: Rosen, Malven,<br />
dazwischen duftende Kräuter, Weinranken<br />
<strong>und</strong> knorrige Apfelbäume. Drinnen: Dunkles<br />
Fachwerk, heller Holzboden. Zu dem urigen<br />
Charme gesellen sich frische Farben – ein<br />
knallrotes Sofa, grüne Gardinen. Alles wirkt<br />
luftig <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> bekommt durch die prächtigen, historischen<br />
Öfen einen nostalgischen Touch.<br />
Wir sind zu Gast bei Eva Eppard in der H<strong>und</strong>ertguldenmühle. Das<br />
2014 eröffnete <strong>Restaurant</strong> der bekannten Spitzenköchin ist ein<br />
echtes Juwel. Vom Ambiente her für uns das Highlight der Testsaison.<br />
So liebevoll Eppard ihre Stube eingerichtet hat, so fre<strong>und</strong>lich<br />
empfängt sie uns persönlich <strong>und</strong> geleitet zu Tisch. Kaum sitzen wir,<br />
gibt es noch warmes, duftendes Graubrot mit einem cremigen<br />
Kräuterquark als kleine Begrüßung. Die Frage nach einem Aperitif<br />
beantworten wir mit »Ja«: Ein feiner 2015 Rieslingsekt vom Weingut<br />
Gutzler (0,1l/5,50 €) ist schnell gebracht.<br />
Ein Blick auf die Karte offenbart: Hier wird rheinhessisch auf hohem<br />
Niveau gekocht – mit mediterranen Einsprengseln, ohne viel<br />
Schnickschnack. Wir ordern ein Rindercarpaccio (14,00 €), das mit<br />
Hüttenkäse <strong>und</strong> Oliven überrascht. Auch der süß-säuerliche Krautsalat<br />
ist ungewohnt, insgesamt aber eine gelungene Interpretation<br />
der klassischen Antipasta. Meine Begleiterin wählt den lauwarmen<br />
Pulposalat (14,00 €), der auf der Zunge zergeht <strong>und</strong> mit halbierten<br />
Pellkartoffeln, schwarzen Oliven <strong>und</strong> einigen Wildkräutern serviert<br />
wird.<br />
Es folgt ein gegrillter Schweinebauch auf Balsamicolinsen<br />
(18,00), dazu zweierlei Wurzelgemüse <strong>und</strong> Rosmarinjus sowie ein<br />
perfekt rosa gebratenes Thunfischsteak (25,00 €), das von einer<br />
lauwarmen Avocado-Tomatensalsa <strong>und</strong> Limonenschaum umschmeichelt<br />
wird. Das bringt etwas Frische <strong>und</strong> Säure: delikat.<br />
Auch das Schweinefleisch ist von bester Qualität <strong>und</strong> stammt aus<br />
der Region. Die Linsen sind bissfest, ebenso wie das Gemüse. Wir<br />
sind zufrieden.
Aus der Weinkarte – auch sie in der Region verwurzelt – genießen<br />
wir einen trockenen Riesling vom Appenheimer Weingut Bischel<br />
(0,2l/4,90 €) – mit toller Frucht <strong>und</strong> spritzig-mineralischer Säure, sowie<br />
einen Chardonnay von Gutzler (0,2l/6,80 €), der mit Aromen von<br />
Pfirsich <strong>und</strong> Maracuja nicht geizt.<br />
IL MONDO<br />
Pianobar | <strong>Restaurant</strong><br />
Kurmainzstr. 24 | 55126 Mainz (Finthen)<br />
Tel. 06131 604352 | www.ilmondo-mainz.de<br />
Geöffnet: Di-Fr, So 12-14.30 u. 18-23 Uhr<br />
Sa 18-23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 7,50–16,90 € | Hauptspeise: 7,50-37,50 €<br />
Dessert: 6,50-9,00 € | Offener Wein: 5,40-6,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 7,5<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,9<br />
Kappen 8<br />
Das Il Mondo wird gelegentlich als »Edelitaliener«<br />
bezeichnet <strong>und</strong> das kann man gelten<br />
lassen. Bereits von außen sieht man, dass hier<br />
jemand mit großer Ambition sein <strong>Restaurant</strong><br />
eröffnet <strong>und</strong> auch in die äußere <strong>und</strong> innere Gestaltung<br />
viel investiert hat. Heraus sticht die<br />
aufwändige Beleuchtung der Fassade. An warmen<br />
Abenden ist der Garten mit Springbrunnen<br />
<strong>und</strong> Arkaden ein schönes Erlebnis. Und im<br />
<strong>Restaurant</strong> fällt die Gestaltung mit schweren Vorhängen, Bruchsteinwand,<br />
venezianischen Masken <strong>und</strong> den gepolsterten Stühlen auf.<br />
Durch eine Glasplatte auf dem Boden lassen sich Weinvorräte im alten<br />
Gewölbekeller bestaunen.<br />
Der Service ist auf eine angenehme Art fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> professionell.<br />
Sehr schnell wird auf jeden Wunsch der Gäste reagiert. Die<br />
Karte ist sehr umfangreich <strong>und</strong> bietet die charakteristischen Gerichte<br />
aus verschiedenen Regionen Italiens. Neben dem unvermeidlichen<br />
Italienisch ist neben Deutsch auch eine Übersetzung ins Englische<br />
eingefügt. Außer den Spezialitäten der Saison (in Finthen zur Spargelzeit<br />
ist das auch für den Italiener ein Muss, dass das königliche<br />
Gemüse auf der Karte zu finden ist), werden die Teigwaren in einigen<br />
Varianten <strong>und</strong> natürlich Holzofenpizzen, Bistecca (Rumpsteaks) <strong>und</strong><br />
verschiedene Fischsorten angeboten. Als Gruß aus der Küche bekomme<br />
ich sogleich vier Brotsorten mit einem Klecks Trüffel-Mayonnaise,<br />
Olivenöl <strong>und</strong> einer Tomatenchilisauce. Aus der umfangreichen<br />
Weinkarte mit vorwiegend italienischen Tropfen wähle ich einen offenen<br />
Rotwein, Barbera D.O.C. aus dem Piemont mit kräftig angenehmer<br />
Struktur (0,1l-3,70€). Eine schöne Idee <strong>und</strong> als sehr aufmerksam<br />
empfinde ich es, dass mein Glasuntersetzer mit dem bestellten Wein<br />
identisch ist, inclusive der korrekten Beschreibung zum Barbera.<br />
Als Vorspeise nehme ich die vom Haus auf der Karte empfohlene<br />
»Antipasto della Casa«, (14,50€) mit Vitelli tonnato, Carpaccio <strong>und</strong><br />
Parma-Schinken mit Foccacia-Brot. Das Brot ist erstaunlich kräftig,<br />
luftig gut aufgegangen <strong>und</strong> lecker mit Rosmarinnadeln bestreut.<br />
Kalbfleisch, Schinken <strong>und</strong> das Rinderfilet sind von guter Qualität.<br />
Auch Geschmack <strong>und</strong> Präsentation überzeugen, wenn auch die<br />
Preise insgesamt nicht ohne Anspruch sind. Von der günstigsten Variante<br />
(Bruschetta 7,50€) bis zum Insalata »Il Mondo« (14,50€) wird<br />
ein oberes Niveau angestrebt.<br />
Zum Hauptgang nehme ich die Tortiglioni all'Arrabbiata (12,50€),<br />
Tortiglioni-Nudeln mit Tomatensoße mit frischen Tomaten, Oliven<br />
<strong>und</strong> gehackten Zwiebeln die leider nur »etwas« scharf sind. Die Miniportion<br />
ist für den Nudelfre<strong>und</strong> wirklich etwas klein ausgefallen, wird<br />
aber gut inszeniert präsentiert <strong>und</strong> kommt perfekt »al dente« daher.<br />
Das Il Mondo bleibt für die Fre<strong>und</strong>e der italienischen Küche ein guter<br />
Tipp für einen klassischen Abend in der gehobenen Variante.<br />
kallweit-design.de<br />
Eleganz heißt,<br />
nicht ins Auge zu fallen,<br />
sondern im Gedächtnis<br />
zu bleiben.<br />
Mit allen Sinnen genießen Sie im<br />
<strong>Restaurant</strong> ADAGIO kreave Ideen <strong>und</strong><br />
frische Zutaten in elegantem Ambiente<br />
mit einer Prise modernem<br />
Luxus. Hier erobern die ATRIUM-<br />
Tafelkünstler die Gunst ihrer Gäste mit<br />
einer raffiniert komponierten, regional<br />
akzentuierten Küche, erlesenen<br />
Weinen <strong>und</strong> erstklassigem Service,<br />
der stets in guter Erinnerung bleibt.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch,<br />
täglich ab 18:00 Uhr.<br />
Flugplatzstraße 44 . 55126 Mainz<br />
Tel. 06131 491-0 . Fax 06131 491-128<br />
info@atrium-mainz.de<br />
www.atrium-mainz.de
38<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
IL QUADRIFOGLIO<br />
Heidesheimer Str. 1 | 55124 Mainz<br />
Tel. 06131 45195 | www.quadrifoglio-mainz.de<br />
Geöffnet: Mo, Mi, Do, Fr 12-14.15 u.<br />
18-23 Uhr | Sa 18-23 Uhr, So 12-14.15 u.<br />
18-23 Uhr | Ruhetag: Di<br />
Vorspeise: 4,80-17,50 € | Hauptspeise:<br />
13,80-34,00 € | Menü: 39,00 € | Dessert:<br />
5,50-9,50 € | Offener Wein: 4,20-7,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 7,0<br />
Gesamtnote Ø 7,3<br />
Kappen 7<br />
»Endlich wieder italienisch!«,<br />
ruft meine Begleitung,<br />
als ich ihr einen<br />
Testabend im Quadrifoglio<br />
vorschlage. Das <strong>Restaurant</strong><br />
in Gonsenheim<br />
hat sich über die Jahre<br />
einen Ruf als authentischer<br />
Italiener erarbeitet<br />
– zu Recht, wie wir finden. Kleine Vorjahresfehler<br />
scheinen ausgemerzt.<br />
Das fängt bei der herzlichen Begrüßung an,<br />
geht über das Bella-Italia-Ambiente im Gastraum<br />
– helle, leuchtende Farben, schneeweiß<br />
gedeckte Tische, eine Fischtheke als Hingucker,<br />
darauf Tunfisch, Hummer oder Zander zur Auswahl<br />
– <strong>und</strong> endet bei der Karte. Die umfasst<br />
satte 74 Speisen – vom klassischen Rindercarpaccio,<br />
über Spaghetti all arrabiata, zu Saltimbocca<br />
oder Branzino bis zur Tiramisu.<br />
Dazu kommen Empfehlungen des Küchenchefs,<br />
denen wir uns gerne anschließen, also<br />
werden ein Thunfischtatar mit Zwiebeln<br />
(16,50 €) geordert <strong>und</strong> Pfifferlinge in Calvados<br />
(14,50 €). Der Fisch von bester Qualität bekommt<br />
durch die Zwiebeln eine leicht bittersüße<br />
Note, die Pilze haben für meinen Geschmack<br />
ein bisschen zu tief ins Glas geschaut,<br />
der Brand dominiert doch sehr.<br />
Dafür ist der saftige Seeteufel auf gegrillter<br />
Ananas (25,00 €), nicht nur perfekt gebraten,<br />
sondern auch harmonisch im Zusammenspiel<br />
mit der Süße der Frucht. Und das Lammkotelett<br />
mit Ofenkartoffeln <strong>und</strong> Oliven (19,80 €) gewinnt<br />
mit mediterranen Kräutern <strong>und</strong> zarter Knoblauchnote,<br />
hat außen eine schöne Kruste <strong>und</strong><br />
ist innen noch leicht rosa. Es duftet nach Thymian,<br />
Oregano <strong>und</strong> Rosmarin.<br />
Zum Dessert gibt es eine Panna Cotta mit frischen<br />
Erdbeeren (8,50 €) sowie ein Schokoladentörtchen<br />
mit flüssigem Kern (9,50 €), darauf<br />
ein paar Johannisbeeren. Geschmacklich haben<br />
wir auch hier nichts einzuwenden, die Panna<br />
Cotta ist cremig, die Erdbeeren exzellent, das<br />
Törtchen ein Gaumenschmeichler.<br />
Dass ein italienisches <strong>Restaurant</strong> bei der<br />
Weinkarte ganz auf die heimischen Produkte<br />
setzt, ist mehr als verständlich – zumal es mit<br />
Gaja <strong>und</strong> Sassicaia ein paar echte Kracher gibt.<br />
Auch bei den Offenen sind ein paar gute Tropfen<br />
dabei: Ein Antinori aus der Toskana zum<br />
Beispiel oder ein süffiger Vermentino.<br />
IM ALTEN GUTSHOF<br />
Obergasse 6 | 55296 Harxheim<br />
Tel. 06138 6063 | www.im-alten-gutshof.de<br />
Geöffnet: Di-Fr ab 18 Uhr | Sa ab 17 Uhr<br />
So u. Feiertag 12-15 u. 16.30-24 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 6,50-8,90 € | Hauptspeise: 8,90-20,90 €<br />
Tagesgericht: 10,00-20,00 € | Dessert: 5,00-7,00 €<br />
Offener Wein: 3,00-5,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 6,5<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,3<br />
Kappen 7<br />
Harxheim ist ein beschauliches Weindorf<br />
im Landkreis Mainz-Bingen, in dem – so<br />
steht es auf der Internetseite der Gemeinde –<br />
seit 767 Reben angebaut werden. Hier<br />
haben sich Carmen Gerber <strong>und</strong> Günther<br />
Hammen eine Weinstube eingerichtet in<br />
einem w<strong>und</strong>erschönen Gebäude aus dem<br />
18. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />
Wir treffen an einen kühlen Sommerabend<br />
im Hof ein. Überall grünt <strong>und</strong> blüht es: Efeu, Malve, Rose, aber auch<br />
prächtige Palmen gedeihen im Schutz der alten Mauern. Uns jedoch<br />
ist es zu kühl <strong>und</strong> wir suchen Platz in der Stube, die ein<br />
fre<strong>und</strong>liches, rustikal-ländliches Ambiente ausstrahlt.<br />
Ähnlich präsentiert sich die Karte: Es gibt deftige Winzergerichte<br />
wie Hacksteak mit Zwiebeln oder Schweinemedaillons, aber<br />
auch mediterranen Brotsalat oder Rindercarpaccio.<br />
Wir teilen uns einen gemischten Vorspeisenteller (12,50 €):<br />
Fleischbällchen in Tomatensauce, Brotsalat, Grill-Gemüse, getrocknete<br />
Tomaten mit Ziegenkäsecreme, Lachsröllchen, Salat, Schinken.<br />
Die Portion ist ordentlich, reicht allemal für Zwei, aber die<br />
Qualität kann nicht überzeugen: Es fehlt den einzelnen Komponenten<br />
an Würze, dass verwendete Öl ist schlicht geschmacklos.<br />
Etwas mehr Glück haben wir mit dem zweiten Gang: gratinierter<br />
Ziegenkäse mit Lavendelhonig <strong>und</strong> hausgebackenem Brot, dazu<br />
ein Salat mit fruchtiger Himbeervinaigrette (8,50 €) <strong>und</strong> in Rotwein<br />
geschmorte Rinderbäckchen mit Marktgemüse <strong>und</strong> Pommes
Dauphine. Die Kombi Ziege – Honig – Himbeere – ist ausgesprochen<br />
gelungen, der Salat marktfrisch. Auch die Rinderbäckchen sind<br />
zart <strong>und</strong> werden von einer kräftigen Sauce umspielt. Karotten <strong>und</strong><br />
Selleriestreifen sind knackig, der Brokkoli jedoch hätte etwas mehr<br />
Biss vertragen.<br />
Richtig zufrieden waren wir mit der Weinauswahl: Hier gibt es<br />
für jeden Geschmack günstige Tropfen – meist aus dem Rheinhessischen,<br />
aber auch aus Franken oder dem Rheingau. Uns m<strong>und</strong>ete<br />
eine Riesling-Spätlese von Hemmes mit frischer, harmonischer<br />
Säure <strong>und</strong> ein geschmeidiger Spätburg<strong>und</strong>er vom Weingut Fleischer<br />
aus Hechtsheim (02l/5,50 €).<br />
Ein Nachtisch passte nicht mehr – obwohl Crème Brulée von der<br />
Tonkabohne mit Sauerkirscheis verlockend klang. Ein Espresso mit<br />
schöner Crema beschloss deshalb das Mahl <strong>und</strong> den insgesamt<br />
schönen Abend.<br />
IM HERZEN AFRIKAS<br />
Gaustr. 38 | 55116 Mainz | Tel. 06131 3808111<br />
www.im-herzen-afrikas.de<br />
Geöffnet: Di-Sa 18-1 Uhr | So 16-22 Uhr<br />
Ruhetag: Mo | Reservierung nur tele -<br />
fonisch: Mo 12-20 Uhr, Di-So 10-23 Uhr<br />
Vorspeise: 5,00 € | Hauptspeise: 6,00-<br />
10,00 € | Dessert: 2,60-2,90 € | Offener<br />
Wein: 4,50-6,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 6,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,4<br />
Kappen 7<br />
»Ein Schritt überbrückt<br />
4800 Kilometer« – so haben<br />
es die Macher des<br />
<strong>Restaurant</strong>s einmal formuliert.<br />
Und in der Tat:<br />
Wer die Schwelle zum<br />
Herzen Afrikas in der<br />
Mainzer Gaustraße nahe<br />
der Stephanskirche überschreitet,<br />
ist mittendrin in Eritrea. Man sitzt auf<br />
dem Boden auf bunten Teppichen <strong>und</strong> Kissen<br />
oder auf grob geschnitzten Bänken. Die Wände<br />
sind mit Stofftüchern behangen oder mit Mustern<br />
im Afrika-Look bemalt, die Decke ist stilecht<br />
mit Lehm ausgekleidet: ein Mix aus ostafrikanischer<br />
Strohhütte <strong>und</strong> kolonialer Lodge.<br />
Wir nehmen auf dem Boden Platz <strong>und</strong> studieren<br />
die kleine Karte: Es gibt eine Vor- <strong>und</strong> zwei<br />
Nachspeisen, je fünf Fleisch- beziehungsweise<br />
Veggi-Gerichte, die man als gemischten Teller<br />
ordern kann. Dazu reicht man hier Injera: ein<br />
hausgebackener glutenfreier Maismehlfladen,<br />
der auch als Besteck dient, denn hier isst man<br />
mit den Fingern.
40<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Zum Einstieg probieren wir den Humus<br />
(5,00 €). Frisch angemacht mit Olivenöl <strong>und</strong> mit<br />
Berbere gewürzt. Die Mischung aus Chili, Paprika<br />
<strong>und</strong> Bockshornklee kommt bei mir gut an,<br />
meine Begleitung mag es lieber orientalisch<br />
pur: Geschmackssache. Danach ordern wir Zigni<br />
Begie (9,00 €), geschnetzeltes Rindfleisch in<br />
scharfer Soße <strong>und</strong> Ful (8,50 €), ein Mix aus<br />
Bohnen, Paprika, Feta, Zwiebeln, mit Kreuzkümmel<br />
gewürzt <strong>und</strong> mit reichlich Öl. Da die Weinkarte<br />
mit je einem Weißen, Roten <strong>und</strong> Rosé<br />
(0,2l/5,80 €) aus Südafrika eher bescheiden<br />
ist, bestellen wir dazu lieber je ein Pempe<br />
(0,33l/3,50 €), ein naturtrübes helles Bier.<br />
Nach kurzer Wartezeit kommen Getränke <strong>und</strong><br />
Speisen. Das Rindfleisch ist zart <strong>und</strong> von guter<br />
Qualität, die Sauce aber höllisch scharf. So richtig<br />
entwickeln können sich die Aromen bei mir<br />
nicht. Anders der Gemüsemix: Hier sorgt der<br />
gekonnt dosierte Kreuzkümmel für ein wärmendes,<br />
aber nicht brennendes Gefühl im Magen,<br />
der Feta gibt einen frischen Akzent. Das leicht<br />
hopfige, erfrischende Bier passt zudem ausgezeichnet.<br />
Zum Nachtisch empfiehlt uns der flotte Service<br />
einmal die afrikanische Bananencreme<br />
(2,60 €). Ein weiser Entschluss, denn die Nachspeise<br />
ist unglaublich mächtig, aber dank des<br />
cremig-sahnigen Geschmacks jede Kalorie wert.<br />
der aufmerksame, umsichtige Service empfängt uns sogleich zuvorkommend<br />
<strong>und</strong> beglückt uns wenig später mit einer Crème von<br />
Sellerie <strong>und</strong> Apfel, getoppt von einem Hauch Kaffee als Gruß aus<br />
der Küche.<br />
Aber auch das Studium der Weinkarte, die Gewächse aus allen<br />
italienischen Provinzen bereit hält, sowie der Speisekarte hebt die<br />
Stimmung. Neben der ausgefeilten Standardkarte gibt es immer<br />
aktuelle Empfehlungen, die sich an der jeweiligen Saison orientieren.<br />
Ausgezeichnete Qualität <strong>und</strong> Frische sind hier eine Selbstverständlichkeit<br />
<strong>und</strong> so genießen wir als erstes etliche hausgemachte,<br />
geschmacklich zarte Antipasti von Gemüse <strong>und</strong> Fisch, ergänzt<br />
durch pikante Oliven aus der italienischen Vitrine (14 €).<br />
Immer wieder prima schmeckt dazu der kräftige sizilianische<br />
2015er Castello Svevo, Bio (0,1l-3,60 €). Auch unser alter Bekannter<br />
aus den Marken, der Leo Guelfus Rosso Piceno Superiore, Bio, ist<br />
wieder mit dabei (0,1l-4,50 €). Die vollm<strong>und</strong>ige, samtige Ausgabe<br />
von 2011 mit der leichten Säure im Abgang gefällt uns diesmal besonders<br />
gut. Er schmiegt sich elegant an die Vorspeise, ein leichtes,<br />
zurückhaltend gewürztes Rindertatar mit einer Büffelmozzarellafüllung,<br />
das mit dem säuerlichen Artischockencarpaccio <strong>und</strong><br />
dünnen Scheiben vom Pecorinokäse mit schwarzem Pfeffer übermahlen<br />
eine w<strong>und</strong>erbare Kombination bildet (16€). Eine reichhaltige,<br />
geschmackvolle Minestrone sättigt für’s erste sehr angenehm<br />
(6,50 €).<br />
Als Pastagericht gibt es sanfte, mit Ziegenkäse gefüllte Ravioli in<br />
einer leichten Saubohnensauce unter roter Bete, geriebenem Pecorino<br />
<strong>und</strong> Zitronenzesten, die dem Gericht leider als einzige einen<br />
pikanten Anstrich verleihen (14 €). Auch zu den Kräutergnocchi mit<br />
Oliven, Tomaten <strong>und</strong> Garnelen hätte uns z.B. ein wenig Schärfe<br />
besser gefallen (14,50 €). Optisch eindrucksvoll dargeboten – wie<br />
alle Speisen – genießen wir schließlich ein großes Tournedo vom<br />
Kalbsfilet, gekrönt von einer dicken Bärlauchkruste, dazu Kartoffelwürfel<br />
<strong>und</strong> etwas zu weiche grüne <strong>und</strong> weiße Spargel (29,50 €).<br />
Umgeben war das perfekt w<strong>und</strong>erbar gebratene Fleisch mit dem<br />
rosa Kern von einer kräftigen, geschmackvollen, sehr stark reduzierten<br />
Rotweinsauce mit schmelzigen Schalotten. Wir sind sehr<br />
zufrieden mit diesem schönen Gericht.<br />
Das Incontro hat nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. Karte,<br />
Essen, Weine, Service – der uns während des gesamten Essens vorbildlich<br />
umsorgte – bilden eine Einheit <strong>und</strong> schaffen Zufriedenheit<br />
beim Gast. Essen macht hier immer wieder Spaß.<br />
INCONTRO<br />
Augustinerstr. 57 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 238 221<br />
www.incontro-ristorante.de<br />
Geöffnet: Di-So 11.30-24 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 5,50-16,00 € | Pasta: 8,90-<br />
25,00 € | Hauptspeise: 21,50-33,00 €<br />
Menü: 49,00/61,00 € | Dessert: 2,00-9,00 €<br />
Offener Wein: 4,40-9,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 9,0<br />
Trinken 9,0<br />
Service 9,0<br />
Ambiente 9,0<br />
Preis/Leistung 9,0<br />
Gesamtnote Ø 9,0<br />
Kappen 9<br />
Ein w<strong>und</strong>erschöner<br />
großer Topf voller weißer<br />
Orchideen empfängt uns<br />
auf dem Tresen des Incontro.<br />
Es macht immer<br />
wieder Spaß, den weiß<br />
eingedeckten, dezent farbenfrohen<br />
Gastraum des<br />
Incontro zu betreten <strong>und</strong>
KAUPERS RESTAURANT<br />
IM KAPELLENHOF<br />
Kapellenstr. 18a (Zufahrt Kirschgartenstr. 13)<br />
55278 Selzen | Tel. 06737 8325<br />
www.kaupers-kapellenhof.de<br />
Geöffnet: Fr u. Sa 19-24 Uhr, So-Di 19-23 Uhr<br />
Ruhetag: Mi u. Do<br />
Vorspeise: 24,00-27,00 € | Hauptspeise: 45,00 €<br />
Menü: 86,00-116,00 € | Dessert: 14,00 € <strong>und</strong> ab 16,00 €<br />
Offener Wein (0,1 l): 6,50-10,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 10,0<br />
Trinken 9,5<br />
Service 10,0<br />
Ambiente 9,0<br />
Preis/Leistung 7,0<br />
Gesamtnote Ø 9,1<br />
Kappen 9<br />
Nach einer etwas verschlungenen Anfahrt<br />
stehen wir in Kaupers w<strong>und</strong>erschön ausgebautem<br />
Dachgeschoss unter einem groß -<br />
artigen Sternenhimmel, den haben sich die<br />
Kaupers als Erinnerung an den Sommer von<br />
ihrer großzügigen Dachterrasse nach drinnen<br />
unter das Gebälk »geholt«. In der Küche<br />
schwebt derweil der Stern über Sebastian<br />
Kauper <strong>und</strong> seiner außerordentlichen Kochleistung,<br />
der mit seiner Philosophie der gekonnt puristischen <strong>und</strong><br />
ursprünglichen Zubereitung einfacher heimischer Produkte den<br />
Nerv der Zeit (zurück zu Natürlichkeit?) durchaus getroffen hat<br />
<strong>und</strong> auf die wir uns heute einlassen wollen, obwohl sich daran »die<br />
Geister scheiden«, da der Einsatz preiswerter Produkte bei vielen<br />
Leuten Grübeleien über das angebotene Preis/Leistungsverhältnis<br />
wachruft. Seine Lebensgefährtin Nora Breyer teilt mit ihm die<br />
Begeisterung für die ländlichen Produkte im eigenen Garten <strong>und</strong><br />
bildet als gelernte Köchin durch ihren lebhaften, fre<strong>und</strong>lichen,<br />
kenntnisreichen Service (Küche, Käse, Weine) die Seele des abendlichen<br />
Ereignisses. (Dass Nora Breyer auch gelernte Schreinerin<br />
ist, erklärt die üppige, gemütliche Holzausstattung des Raums.)<br />
Der Inhalt der Speisekarte ist das Menü, das man von 5 bis 7<br />
Gängen variieren kann (alle Gerichte sind aber auch à la carte zu<br />
haben) <strong>und</strong> dem die Weinbegleitung (jeweils 0,1l – für Autofahrer<br />
0,05l) gut passt. In der sehr umfangreichen<br />
Weinkarte präsentiert das Lokal die Erzeugnisse<br />
sämtlicher rheinhessischen Winzer von Rang<br />
<strong>und</strong> Namen aus der näheren <strong>und</strong> weiteren Umgebung,<br />
daneben gibt es Weine von der Mosel,<br />
der Saar, der Nahe, der Pfalz, das Ausland ist<br />
ebenfalls vertreten mit Frankreich, Italien, Kalifornien,<br />
Spanien, Österreich. Zu w<strong>und</strong>erbar<br />
knusprigem, frischen, selbst gebackenen Landbrot<br />
genießen wir luftig aufgeschlagene Butter<br />
mit karamellisierter Molke <strong>und</strong> eine ebenso luftige<br />
gewürzte Butter mit Liebstöckel, Senfsaat<br />
<strong>und</strong> Kreuzkümmel, beide ein kleiner Traum. Das<br />
Weingut Wittmann besticht daneben mit den<br />
Champagneraromen seines Pinot brut nature.<br />
Wir haben uns heute für das 5-gängige Menü<br />
entschieden. Ein feiner Streifen von der Renke<br />
aus dem Laacher See, auf der Haut gebraten,<br />
darunter roh <strong>und</strong> von rauchigem Aroma, begleitet<br />
von gelbem Rogen, wird getragen von einem<br />
Salat aus marinierten Feldkörnern (Urdinkel,<br />
Champagnerroggen, Sommeremmer), ist um -<br />
geben von einer Zitronenvelouté <strong>und</strong> gekrönt<br />
von Glücksklee <strong>und</strong> Vogelmiere (27 €). In einer<br />
intensiven Crème von puren Pfifferlingen ruht<br />
ein zart gerösteter Serviettenknödelwürfel,<br />
darüber ein krosser Brotraviolo mit einer lebhaften<br />
Schwammerlfüllung, dabei etliche sautierte<br />
Pfifferlinge <strong>und</strong> Stückchen vom Steinpilz,<br />
begleitet von kalt gerührten Wildpreiselbeeren –<br />
der Herbst auf dem Teller (24 € ). Eine vorzügliche,<br />
hausgemachte, kleine Wildschweinbratwurst<br />
gesellt sich zu einer im Ganzen gebackenen,<br />
aromatischen Selzer Feldzwiebel, die zart<br />
schmelzend ist <strong>und</strong> so wohl selten gegessen<br />
wird (26 € ).
42<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Den Hauptgang bilden heute zwei halbe Tran -<br />
chen vom zarten, rosa Entrecôte vom Wiesenkalb,<br />
ein hauchdünnes Scheibchen vom pochierten<br />
Kalbskopf, nussiges geröstetes Topinambur ,<br />
dunkelgrüne, sehr intensive Petersiliencrème<br />
<strong>und</strong> die passende Kalbsjus (45 €). Das Sorbet<br />
von der Landgurke mit Sauerrahm <strong>und</strong> etwas<br />
Wacholder war zart <strong>und</strong> vollm<strong>und</strong>ig (4,50 €) –<br />
sehr schön dazu der kleine Gin tonic mit dem<br />
eingelegten Ingwer. Eine Auswahl feiner <strong>und</strong><br />
kräftiger Biokäse von Ziege, Schaf <strong>und</strong> Kuh zu<br />
köstlichen, knusprigen Schwarzbrotscheibchen<br />
(5€ Aufpreis auf den Menüpreis) r<strong>und</strong>ete neben<br />
einem Savarin mit gerösteten Körnern vom Liebesgras,<br />
einem Zwetschgensorbet <strong>und</strong> etwas<br />
eingelegter Zwetschge (14 €) unser Menü ab.<br />
Nicht unerwähnt bleiben dürfen die ausgezeichnet<br />
passenden Weine, die uns neben den<br />
optisch ansprechenden Tellern mit ausführlichen<br />
Erklärungen kredenzt wurden. Da waren<br />
z.B. der frische Riesling Pittermännchen vom<br />
Weingut J.B. Schäfer, Nahe, aus dem Jahr 2011,<br />
die sehr fruchtige Scheurebe 2016 vom Weingut<br />
Achenbach, Wonsheim, der w<strong>und</strong>erbare Sylvaner<br />
von der Dünnbach 2014 vom Weingut Michael<br />
Teschke, Laurenziberg, vom Weingut Carsten<br />
Lamberth, Ludwigshöhe, stammte der<br />
Pinot noir 2012 très fins trocken, der uns mit<br />
seiner Sanftheit <strong>und</strong> seiner Vollm<strong>und</strong>igkeit zum<br />
Hauptgang <strong>und</strong> zum Käse erfreute.<br />
Etwas ratlos verließen wir das Kaupers. Einerseits<br />
konnten wir eine hervorragende Handwerksleistung<br />
genießen, denn wenn man sich auf<br />
die Hausphilosophie einlässt, erlebt man eine puristische<br />
Küche, die einfache, alltägliche Produkte<br />
der heimischen Umgebung auf das Allerfeinste<br />
zubereitet. Andererseits brachten uns die<br />
minimalisierten preiswerten Speisen ins Grübeln:<br />
ein Renken-»Bleistift« für 27 €, eine Bratwurst in<br />
Fingergröße in einer Selzer Gartenzwiebel für 26<br />
€? Rechtfertigt eine 1 cm dicke Scheibe vom Entrecôtebraten<br />
den Preis von 45 €? Das mikroskopisch<br />
fein geschnittene Scheibchen vom Kalbskopf<br />
hilft da auch nicht weiter… Natürlich<br />
orientieren sich die Preise an den »gängigen«<br />
Preisen in der Sterneküche. Dort stehen aber<br />
den Preisen ausgesuchte <strong>und</strong> hochpreisige Materialien<br />
gegenüber. Auch aufgr<strong>und</strong> der einfachen<br />
<strong>und</strong> preiswerten Materialien scheint hier das<br />
Preis/Leistungs-Verhältnis etwas in Schieflage.<br />
LANDGASTHOF<br />
KIRSCHGARTEN<br />
Kleine Hohl 2 | 55263 Wackernheim<br />
Tel. 06132 899790 | www.landgasthofkirschgarten.de<br />
Geöffnet: Mo-Sa 18-21.30 Uhr | So 12-14 Uhr u. 18-20.30 Uhr<br />
Vorspeise: 4,50-12,50 € | Hauptspeise: 10,50-22,50 €<br />
Dessert: 3,50-8,50 € | Offener Wein: 2,50-6,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 7,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,7<br />
Kappen 8<br />
Diesmal habe ich in der Gaststube des<br />
Kirschgartens Platz genommen in der guten<br />
Stube des Wackernheimer <strong>Restaurant</strong>s sozusagen,<br />
die eigentlich für Geselligkeiten gedacht<br />
ist. Große rustikale Holztische mit<br />
Skulpturen <strong>und</strong> Kerzen stehen hier, an den<br />
Wänden hängen gefällige Holzschnitte. Eine<br />
Mischung, die stimmt <strong>und</strong> in der ich mich<br />
gleich wohlfühle. Zwei junge Service-Kräfte<br />
bringen mir die Karte, woraufhin ich denen auch meine Bestellung<br />
aufgebe. Gleich darauf aber kommen sie zurück mit dem Hinweis,<br />
dass nur die Chefin aquirieren dürfe. Also nimmt die Grand Dame<br />
des Hauses, Marianne Küsgens, meine Bestellung entgegen.<br />
Vorweg soll es ein Kartoffelsüppchen sein, danach – so frage ich<br />
die Chefin – würde ich noch schwanken zwischen den frischen gebratenen<br />
Steinpilzen <strong>und</strong> dem Hackbraten. Ihr Rat: »Manche kommen<br />
mit dem Porsche angefahren, um den Braten zu probieren«.<br />
Also gut, dann rüste ich als VW-Fahrer mal auf. Zur Justierung der<br />
Geschmacksnerven gibt es ein paar kleine Scheiben dunklen <strong>und</strong><br />
weißen Brots, dazu eine Limettencreme, die mich ordentlich begeistert.<br />
Das ist mal etwas<br />
anderes als Quark oder<br />
Schmalz <strong>und</strong> gleich ein<br />
Gaumenkitzler.<br />
Überzeugend auch die<br />
»Rahmsuppe von Wakkernheimer<br />
Kartoffeln<br />
<strong>und</strong> Hokkaido mit Speck,<br />
Zwiebeln <strong>und</strong> Rosmarin«<br />
(6,50 €) samt Schnittlauchüberzug.<br />
Zwiebeln <strong>und</strong> Speck sorgen für den Pfiff, da spürt<br />
man die Erfahrung in der Küche. Die kommt auch dem Hauptgericht<br />
zugute. Das sind zwei saftige Hacksteaks mit Rotweinjus,<br />
Bratkartoffeln <strong>und</strong> Gemüse (10,50 €), die zu den Bestsellern in Wakkernheim<br />
zählen. Bohnen, Karotten <strong>und</strong> Paprika sind butterzart,<br />
aber nicht verkocht. Eine große Portion Speckwürfelchen sorgt dafür,<br />
dass auch die Kartoffeln einer nicht gerade geschmacksbildenden<br />
Sorte in Erinnerung bleiben. Und die dunkle Jus lässt das<br />
Fleisch noch besser zur Geltung kommen. Dazu m<strong>und</strong>et ein Sauvignon<br />
Blanc aus dem Hause Hamm (4,80 €), der mit einer feinen<br />
Stachelbeernote überzeugt.<br />
– "Herzlich Willkommen!“ im Crass<br />
Gelebte Gastlichkeit in Rheinhessen - das ist unser Motto!<br />
Sowohl in unserem <strong>Restaurant</strong>, bei Ihren Veranstaltungen, als auch im Hotel.<br />
Wir bieten rheinhessische Weinspezialitäten von regionalen Winzern –<br />
breit aufgestellt im offenen Ausschank – eine handwerklich f<strong>und</strong>ierte Küche –<br />
saisonal geprägt – zubereitet vom Team um Küchenmeister Michael Immoos,<br />
<strong>und</strong> auch unsere gemütlichen Gästezimmer werden Sie überzeugen.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch...<br />
Ihr Gastgeber Manfred Wappel<br />
»Das Crass« | Pariser Straße 129 | 55268 Nieder-Olm | Telefon: 0 61 36-8 14 480 | www.dascrass.de | info@dascrass.de
KULTURHOF<br />
ECKELSHEIM<br />
Kirchstraße 5 | 55599 Eckelsheim<br />
Tel. 06703 301 458 | www.kulturhof-eckelsheim.de<br />
Geöffnet: Mi-So 18-21.30 Uhr, So u.<br />
Feiertag 11.30-14 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 4,50-8,00 € | Hauptspeise: 14,00-22,00 €<br />
Menü: 35,00 € | Dessert: 5,00-7,50 €<br />
Offener Wein: 3,20-4,10 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,6<br />
Kappen 8<br />
Die rheinhessische Schweiz mag für manchen<br />
weit außerhalb liegen, der aus der<br />
Stadt anreisen will. Aber die Fahrt in diesen<br />
idyllischen Teil Rheinhessens ist es allemal<br />
wert, wenn Landschaft, Wein <strong>und</strong> Essen zusammenpassen,<br />
wie das in Eckelsheim der<br />
Fall ist. In dem Kräuterdorf wurde vor mehr<br />
als zehn Jahren ein alter Hof umgebaut zu<br />
einer Destination für Ausstellungen, Jazzabende,<br />
Weindegustationen <strong>und</strong> Restauration der beteiligten fünf<br />
Winzer Wolf, Mann, Zöllner, Rößler <strong>und</strong> Klenk. Die ehrliche, bodenständige<br />
Küche von Alex Reiner tut ihr Übriges.<br />
Ich freue mich mit meiner Begleitung wieder einmal die Location<br />
zu genießen <strong>und</strong> wir nehmen zur Einstimmung auf Abend <strong>und</strong> Wochenende<br />
zwei Gläser Winzersekt vom Weingut Wolf (0,1l – 4,20) –<br />
ein typisches Tröpfchen, das durch die Flaschengärung <strong>und</strong> Lagedauer<br />
feine Sektperlen bietet.<br />
Die Weinkarte ist natürlich besonders durch die fünf beteiligten<br />
Winzer geprägt – sie bietet aber auch einige wenige weitere Rheinhessen-Winzer<br />
<strong>und</strong> einige Weine von der Nahe.<br />
Wir nehmen Rotweine zum Essen. Zunächst interessiert uns der<br />
St. Laurent, Weingut Rößler (0,2l – 4,10 €). Die Rebe ist einige Zeit<br />
in Vergessenheit geraten, gewinnt aber nun wieder an neuer Liebe,<br />
da sie gekonnt mit mondäner Eleganz bestechen kann. Der Wein<br />
hat eine dichte Struktur <strong>und</strong> gefällt mit seinen Hol<strong>und</strong>eraromen.<br />
Des Weiteren nehmen wir einen Spätburg<strong>und</strong>er trocken vom Weingut<br />
Mann, (0,2l – 4,20 €). Die in Deutschland am häufigsten angebaute<br />
Rebsorte ist halt immer noch mein Liebling <strong>und</strong> gehört auch<br />
zur Königsklasse der Roten in Rheinhessen. Der samtige Wein erinnert<br />
an Brombeere <strong>und</strong> Kirsch <strong>und</strong> ist mir ein guter Begleiter bei<br />
unserem Essen.<br />
Als Gruß aus der Küche bekommen wir ein kleines Stückchen<br />
Spanferkelsülze, die uns lecker <strong>und</strong> locker einstimmt. Meine Begleitung<br />
nimmt vorweg ein Kürbisrahmsüppchen mit Ingwer, Curry<br />
<strong>und</strong> Garnele (6,50 €). Die lecker gerösteten Kürbiskerne verfeinern<br />
die gut gemachte Suppe, die auch kleine knackige Kürbisstückchen<br />
enthält. Ich nehme heute voller Tatendrang das Schlemmermenü<br />
(37€). Als ersten Gang erhalte ich ein Carpaccio von roter Beete<br />
mit Ziegenkäse im Strudelteig. Das kleine Strudelteigsäckchen ist<br />
richtig knusprig, mit cremigem Käse <strong>und</strong> die<br />
dazu sehr dünn geschnittenen Beete schmekken,<br />
wie sie sollen. Den manchmal etwas starken<br />
erdigen Geschmack der Beete kann man ja<br />
durch etwas Essig zersetzen, was die Küche hier<br />
beherzigt hat <strong>und</strong> damit ein schönes Geschmackserlebnis<br />
serviert. Zum Hauptgang<br />
werden Tournedos vom Rinderfilet mit Pfifferlingen<br />
<strong>und</strong> hausgemachten Schupfnudeln angeboten.<br />
Die Nudeln lasse ich heute mal weg <strong>und</strong><br />
genieße das sehr gute Filet, das zart <strong>und</strong> rosa<br />
perfekt gegart auf dem Teller liegt. Außerdem<br />
erhält meine Begleitung »Filetwürfel Stroganoff«<br />
mit Semmelknödeln <strong>und</strong> Salat. Das Gericht<br />
ist korrekt mit zartem Filet <strong>und</strong> den obligatorischen<br />
Gurken gemacht <strong>und</strong> die Pfifferlinge<br />
sind w<strong>und</strong>erbar frisch. Der Salat schmeckt mit<br />
der reichlichen <strong>und</strong> frischen Kresse sehr leicht.<br />
Der Nachtisch ist für mich dann der Höhepunkt<br />
des Abends. Es gibt warme Topfenknödel mit<br />
Eis <strong>und</strong> Früchten. Was so unscheinbar auf der<br />
Karte klingt, gefällt mir dann doch mit Auge<br />
<strong>und</strong> Zunge ausgesprochen gut: ein w<strong>und</strong>erbar<br />
zarter, nach mildem Quark schmeckender Knödel<br />
in einer w<strong>und</strong>erbaren Vanillequarksoße <strong>und</strong><br />
dazu warme, eingelegte Pflaumen <strong>und</strong> ein lekkeres,<br />
kühles Eis. Der dreiteilige Teller präsentiert<br />
dies auch in einem schönen Outfit.<br />
Der Service im Hause ist prompt <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich,<br />
wenn auch heute nach eigenem Bek<strong>und</strong>en<br />
etwas gefordert, da der Chef in Urlaub sei. Wir<br />
finden aber dennoch, dass wir auch heute aufmerksam<br />
bedient wurden.<br />
GOLDENER<br />
HIRSCH<br />
Heimatküche<br />
Großmutters liebevolle Küche in der Mainzer Neustadt.<br />
<strong>Restaurant</strong> Goldener Hirsch • Nackstraße 16 • 55118 Mainz • www.goldener-hirsch-mainz.de • Tel. 06131-210 80 20
44<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
RESTAURANT<br />
KUPFERBERG<br />
Kupferbergterrasse 17-19 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 693 8363<br />
www.restaurant-kupferberg.de<br />
Geöffnet: tgl. 11-22 Uhr<br />
Vorspeise: 6,00-14,00 € | Zwischengerichte:<br />
12,00-17,00 € | Hauptspeise:<br />
16,00-44,00 € | Menü: 35,00-65,00 €<br />
Dessert: 7,00-9,00 € | Offener Wein:<br />
4,80-10,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,0<br />
Kappen 8<br />
Das <strong>Restaurant</strong> Kupferbergterrassen<br />
hat ein<br />
üppiges Ambiente. Über<br />
den Dächern der Mainzer<br />
Innenstadt gelegen, im<br />
traditionsreichen Sekthaus<br />
Kupferberg <strong>und</strong> ausgestattet<br />
mit einer der<br />
schönsten Parkanlagen<br />
der Landeshauptstadt empfängt uns die Terrasse.<br />
Dieser Außenbereich – als Panorama-<br />
Garten tituliert – ist eine Sensation mitten in<br />
Mainz. Die Gäste bew<strong>und</strong>ern den mäch-tigen<br />
Baumbestand <strong>und</strong> sind sich gerne bewusst,<br />
über den 60 Kellern in sieben Untergeschossen<br />
zu sitzen. Hier hatte Christian Adalbert Kupferberg<br />
1850 seine »Fabrication moussierender<br />
Weine« aufgenommen.<br />
Ich lasse mich im geschmackvoll eingerichteten<br />
<strong>Restaurant</strong> nieder. Das Haus ist gut besucht<br />
<strong>und</strong> hat sein Publikum gef<strong>und</strong>en. Die zuerst zur<br />
Hand genommene Weinkarte hat den Schwerpunkt Rheinhessen,<br />
besonders die Reben von Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Müller-Thurgau<br />
finden sich. Bei den roten Trauben bilden vor allem Dornfelder,<br />
Blauer Portugieser <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er ein starkes Sor-timent,<br />
aber auch Große Gewächse <strong>und</strong> internationale Weine sind vertreten.<br />
Die ehemalige Spitzenköchin Eva Eppard hat ihren Abschied<br />
von den Kupferbergterrassen genommen, die meisten Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter blieben dem Haus aber erhalten. Neuer<br />
Küchenchef ist seit einigen Monaten Spitzenkoch Mirco Scholz.<br />
Die Speisekarte macht einen aufgeräumten Eindruck <strong>und</strong> bietet<br />
nach eigenem Bek<strong>und</strong>en einen Schwerpunkt auf Lieferanten aus<br />
der Region. So finden wir als Vorspeisen Carpaccio vom Rinder -<br />
filet (17 €), einen Großen Gonsenheimer Blattsalat <strong>und</strong> auch wieder<br />
die Kupferberg Tapas (13 €), fünf verschiedene Leckereien aus<br />
Rheinhessen. Die Hauptgerichte sind zum einen durchaus gängige<br />
Gerichte mit kleinen pfiffigen Apercues, wie das Wiener<br />
Schnitzel mit Kartoffelsalat <strong>und</strong> Prei-selbeere (22 €) oder Flammkuchen,<br />
auch in einer mediterranen Variante (8 €), mit Rucola,<br />
Tomate <strong>und</strong> Mozzarella. Daneben finden sich auf der Karte auch<br />
der Wolfsbarsch mit Balsamicolinsen, Kartoffeln, Blutwurst <strong>und</strong><br />
Milchschaum (22 €) oder ein Kürbisrisotto mit Steinpilzen, geschmortem<br />
Kürbis <strong>und</strong> Wildkräutern (17 €), das ich mir auch<br />
zum Hauptgang bestelle.<br />
Dazu empfiehlt sich vom Weingut Guntrum, Nierstein, ein 2015er<br />
Blanc de Noir trocken, (0,1l – 4,50 €). Das ist ein schöner Wein mit<br />
dem Duft <strong>und</strong> Geschmack von reifen Himbeeren <strong>und</strong> Erdbeeren,<br />
ein w<strong>und</strong>erbarer Tropfen, wenn auch mit einem anspruchsvollen<br />
Preis.<br />
Gleich zu Beginn serviert mir der fre<strong>und</strong>liche Service vier kleine<br />
Scheiben Brot (Baguette <strong>und</strong> Kräuterbrot) mit einem Tässchen<br />
Kräutercreme.<br />
Ich nehme vorweg die Rheinhessen Tapas (13 €). Diese sind apart<br />
serviert <strong>und</strong> kommen in fünf kleinen Schälchen. Dabei ist natürlich<br />
der obligatorische Sp<strong>und</strong>ekäs‘, der authentisch schmeckt. Dazu be-
komme ich noch einen Cocktailsalat mit Krabben <strong>und</strong> Tomaten,<br />
einen leckeren, frisch schmeckenden Wurstsalat mit Gurken,<br />
Zwiebelwürfelchen <strong>und</strong> Kräutern, ein Schälchen mit geräucherten<br />
Schinkenscheiben <strong>und</strong> kleinen Melonenstückchen sowie einen<br />
Kichererbsensalat mit Radieschenstückchen, der pikant angemacht<br />
ist. Insgesamt ist es ein gelungener Vorspeisenteller.<br />
Das Risotto ist w<strong>und</strong>erbar in Aufmachung <strong>und</strong> Geschmack.<br />
Schlotzig <strong>und</strong> leicht kommt der Reis daher <strong>und</strong> die gebratenen<br />
Pilze zu den Wildkräutern bilden einen würzigen <strong>und</strong> kräftigen<br />
Kontrapunkt zu den geschmorten <strong>und</strong> zarten, cremigen Stückchen<br />
des Hokkaidokürbis.<br />
Ich bin wieder einmal begeistert vom tollen Ambiente der<br />
Kupferbergterrasse <strong>und</strong> bleibe ein Fre<strong>und</strong> dieser außergewöhn -<br />
lichen Location in Mainz.<br />
LA CASETTA<br />
Heidesheimer Straße 12a | 55124 Mainz<br />
Tel. 06131 4671-99 | www.la-casetta-mainz.com<br />
Geöffnet: Di-So 11-14.30 u. 17-23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 4,00-18,50 € | Hauptgericht: 4,70-24,80 €<br />
Dessert: 6,00-9,50 € | Offener Wein: 4,40-7,50 €<br />
Wer La Casetta am Gonsenheimer Juxplatz<br />
ansteuert, hat die Wahl zwischen einer<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
einfach eingerichteten Pizzeria im Erdgeschoß<br />
<strong>und</strong> dem edleren Ristorante oben. Die<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,0<br />
Inneneinrichtung (unten) wirkt zwar spartanisch,<br />
aber strahlt doch viel Sympathie aus.<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,6 Im Obergeschoß ist mit Fingerspitzengefühl<br />
<strong>und</strong> edlerem Outfit Klasse angesagt <strong>und</strong> aus<br />
Kappen 8<br />
dem Dachgeschoss das beste herausgeholt.<br />
Da ich an einem heißen Sommermittag Station mache, ziehe ich,<br />
wie viele andere, die schattige Terrasse vor. Sie liegt zwar direkt<br />
am Juxplatz, aber die voll eingegrünte Außengastronomie bietet<br />
dennoch ein angenehmes Ambiente. Eine Oase im sommerlichen<br />
Gonsenheim.<br />
Die Speisekarte ist klassisch italienisch <strong>und</strong> um Vollständigkeit<br />
bemüht. Allein 38 verschiedene Pizzen sind da versammelt <strong>und</strong> es<br />
gibt auch eine Tageskarte. Unter den Vorspeisen finden sich die<br />
richtig einfachen typischen italienischen Klassiker wie Caprese<br />
(13 €), Parmaschinken mit Melone (9 €) <strong>und</strong> Bruschetta (5 €), aber<br />
auch Gamberoni alla Grillia (18,50 €). Die Weinkarte ist fast ausschließlich<br />
italienisch. Allein 11 offene Weiß- <strong>und</strong> Rotweine bietet<br />
das Haus. Daneben finden sich zwölf Flaschenweine, darunter auch<br />
der weiße Vernaccia di San Gimignano aus der Toscana (24,80 €)<br />
<strong>und</strong> ein Corte Figaretto ein Amarone aus dem Valpolicella (75 €)<br />
sowie eine ganze Reihe von Proseccos.<br />
Ich empfinde heute ganz schlicht <strong>und</strong> nehme ganz einfach Insalata<br />
di Rucola con Parmiggiano (9 €), Rucolasalat mit gehobeltem<br />
Parmesan. Ich freue mich, dass die jungen Rucolablätter richtig<br />
frisch sind <strong>und</strong> natürlich schmecken. Wie üblich mache ich mir den<br />
Salat mit dem hochwertigen Olivenöl <strong>und</strong> dem Balsamico selbst an<br />
<strong>und</strong> genieße den reichlich dazu gehobelten Käse.<br />
Zum Hauptgang nehme ich die hausgemachte Lachslasagne<br />
(12,50 €). Da merkt man dann auch, dass hier gut gekocht wird.<br />
Wenn auch einfach hergerichtet, kann der typische Geschmack<br />
überzeugen.<br />
Positiv ist der prompte <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>liche Service. Auf der Terrasse<br />
ist meist der Chef persönlich zuständig. Das ging schnell, höflich<br />
<strong>und</strong> professionell.<br />
LAGALLERIE<br />
Gaustr. 29 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 6969 414<br />
www.lagallerie-mainz.de<br />
Geöffnet: Di-Sa 11.30-14.30 u.<br />
18-23.30 Uhr | Ruhetag: So u. Mo<br />
Vorspeise: 7,50-19,50 € | Zwischen -<br />
gerichte: 18,50-19,50 € | Hauptspeise:<br />
24,50-33,90 € | Menü: 49,00-69,00 €<br />
Dessert: 2,90-11,50 € | Offener Wein:<br />
4,80-6,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 9,0<br />
Trinken 9,0<br />
Service 9,0<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,8<br />
Kappen 9<br />
Nur einen Katzensprung<br />
entfernt von den<br />
berühmten Chagall-Fenstern<br />
der Stephanskirche<br />
befindet sich eine kleine<br />
Chagall-Galerie, die auf<br />
kräftigroten Wänden den<br />
Meister ehrt <strong>und</strong> – so<br />
ganz nebenbei – mit einer<br />
exzellenten Küche <strong>und</strong> Weinauswahl aufwartet:<br />
»LaGallerie«. Hier kocht Christoph Rubel saisonale,<br />
frische Gerichte aus besten Zutaten, sowohl<br />
abends als auch in Form eines Mittagsangebots.<br />
Heute sind alle Tische besetzt. Die<br />
versierte junge Dame im Service meistert diese<br />
Herausforderung alleine – fre<strong>und</strong>lich, unaufgeregt,<br />
aufmerksam <strong>und</strong> flink.<br />
Bei frischem Baguette, griechischem Oliven -<br />
öl <strong>und</strong> dem Küchengruß (fein gewürzte grüne<br />
Zucchinicrème, rot-gelbes Ratatouille, weißer<br />
Büffelmozzarella, rosa Tomatencrème) studieren<br />
wir die vorbildliche Weinkarte, die eine Vielzahl<br />
großer Namen berühmter Weingüter deutscher<br />
Anbaugebiete auflistet, allen voran das<br />
heimische Rheinhessen. Jedoch auch die restliche<br />
Welt ist vertreten mit Gewächsen aus<br />
Frankreich, Italien, Südtirol, Österreich, Spanien,<br />
Südafrika, Südamerika (Weine auch zum<br />
Mitnehmen). Ebenfalls sind andere »Große der<br />
Welt« in kleinen Mengen verfügbar. Die Karte listet<br />
ein »who’s who« der Weingüter <strong>und</strong> gibt<br />
Hinweise zu Geschmack <strong>und</strong> Trinkreife – eine<br />
beispielhafte Zusammenstellung <strong>und</strong> ein Vergnügen<br />
für jeden Weinliebhaber.<br />
Meinen Wünschen entsprechend probiere ich<br />
auf Empfehlung der kenntnisreichen Bedienung<br />
zur herrlichen Vorspeise (hausgemachte golfballgroße<br />
Gnocchi mit einer köstlichen Taleggiofüllung<br />
unter zart duftenden Sommertrüffel-
46<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
scheiben, drumherum eine w<strong>und</strong>erbar buttrige<br />
Sauce (als Vorspeisenportion 12,50 €) den tanninarmen<br />
Gutswein Spätburg<strong>und</strong>er trocken<br />
2014 vom Weingut Gutzler (0,2l – 6,90 €). Der<br />
kann dem kräftigen Käse durchaus Paroli bieten.<br />
Zum sanften Spargel-Joghurt-Törtchen mit<br />
mariniertem grünen Spargel, neben einer<br />
Scampi-Croustade <strong>und</strong> etwas feinem Gewürzlachs<br />
(16,50€) gesellt sich passend der schöne<br />
Silvaner 2016 trocken vom Weingut Wagner-<br />
Stempel, Siefersheim (0,2l – 6,90€). Der Wein ist<br />
ein außergewöhnlicher Silvaner. Nicht ganz<br />
leicht, sondern sehr geschmeidig, bildet er<br />
goldene Schlieren am Glas.<br />
Aus der kleinen, feinen Speisekarte nebst saisonaler<br />
Zusatzkarte haben wir uns ein zartes,<br />
auf der Haut knusprig gebratenes Filet vom<br />
Loup de Mer gegönnt, dazu ein wenig Auber -<br />
ginenpüree <strong>und</strong> aromenreiche Paprikasauce<br />
(24,50 €). Der betörend duftige Sauvignon<br />
Blanc trocken 2016 vom Weingut Peth-Wetz<br />
(0,2l-5,60 €) bietet dazu Aromenfülle. Ein großes<br />
Stück Filet vom Black Angus – Rind gefällt<br />
auf den Punkt medium gegart. Es liegt unter<br />
dünn gehobeltem Sommertrüffel in einem<br />
schmackhaften Portwein-Trüffelschaum (33,90<br />
€). Der kräftige, sortentypisch ausgebaute,<br />
geradlinige <strong>und</strong> ausdrucksstarke Grauburg<strong>und</strong>er<br />
trocken 2016 von Gutzler (0,2l – 4,80 €) ist<br />
dazu die passende Empfehlung.<br />
Eine kleine Crème Brûlée von der Tahiti-Vanille <strong>und</strong> eine Nocke<br />
Erdbeersorbet (jeweils 2,90 €) bilden den heutigen süßen Abschluss.<br />
Neben allen geschmacklichen Genüssen ist es fast eine<br />
Selbstverständlichkeit, dass alle Teller auch optisch den größten<br />
Genuss boten – eine starke, farbenfrohe Konkurrenz für die umgebenden<br />
Meisterstücke der Galerie an den Wänden.<br />
RISTORANTE LA LANTERNA<br />
Lannerstr. 53 | 55270 Ober-Olm<br />
Tel. 06136 887 61 | www.la-lanterna.de<br />
Geöffnet: Mo, Mi, Do, Fr, So 11.30–14.30 Uhr<br />
<strong>und</strong> 17.30–23 Uhr, Sa 17.30–23 Uhr, Ruhetag: Di<br />
Vorspeise: 5,00 – 12,50 € | Hauptspeise: 8,50 – 29,50 €<br />
Menü: um 40,00 € | Tagesgericht: 9,50 – 11,50 €<br />
Dessert: um 8,00 € | Offener Wein: 3,50 – 5,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,6<br />
Kappen 8<br />
Seit über 20 Jahren gibt es schon das Ristorante<br />
La Lanterna in Ober-Olm. Bei unserem<br />
Besuch studiere ich die Karte bei einem<br />
trockenen Sherry (3,50 €) <strong>und</strong> stelle fest,<br />
dass sie fast alle Klassiker der italienischen<br />
Küche – bzw. das, was man in Deutschland<br />
gerne darunter subsumiert – enthält.<br />
Von der Sonderkarte »Gaumenfreuden der<br />
Woche« wähle ich dann die Jakobsmuscheln<br />
auf einem Rote Beete-Carpaccio (13,50 €), von der Hauptkarte die<br />
Kalbsleber »Veneziana« (17,50 €). Dazu gibt es zunächst den Riesling<br />
»Wingert« vom Weingut Wittmann (5,50 €) <strong>und</strong> danach einen<br />
WIR SETZEN IHRE VISIONEN UM!<br />
MODERNE SOFTWAREENTWICKLUNG<br />
axenton verfügt über umfangreiches Know-how in<br />
der modernen Softwareentwicklung. Unsere Mitarbeiter<br />
konzeptionieren <strong>und</strong> realisieren täglich maßgeschneiderte<br />
Anwendungen für Unternehmen, die<br />
individuelle Lösungen suchen.<br />
Die Basis für jeden Projekterfolg bildet eine enge<br />
Zusammenarbeit mit dem K<strong>und</strong>en – gemeinsam<br />
definieren wir Ziele <strong>und</strong> Toleranzen. Egal ob als Werkoder<br />
Dienstleistung, volle Transparenz ist für uns<br />
selbstverständlich.<br />
Und auch nach Projektabschluss stehen wir Ihnen<br />
zur Seite. Wir betreuen Ihre IT-Systeme <strong>und</strong> sichern<br />
Kontinuität sowie Stabilität.<br />
Unsere Kompetenzschwerpunkte sind:<br />
• Projektleitung gemäß definierter Projektanforderungen<br />
in Zusammenarbeit mit dem K<strong>und</strong>en<br />
• Anwendung gr<strong>und</strong>legender Methoden nach<br />
SCRUM, PRINCE2 <strong>und</strong> ITIL<br />
• Erhebung <strong>und</strong> Dokumentation von IT-Anforderungen<br />
(Requirements Engineering)<br />
• Konzeption <strong>und</strong> Implementierung mit den Schwerpunkten<br />
auf der Java <strong>und</strong> Microsoft Plattform<br />
• Unterstützung bei der Inbetriebnahme<br />
(Early Life Support)<br />
• Adaptive projekt- <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enspezifische<br />
Vorgehensweise<br />
• IT-nahe Beratung (z.B. Methoden, Requirements<br />
Management, Prozesse & Architektur)<br />
axenton GmbH • Isaac-Fulda-Allee 5 • 55124 Mainz • 06131 37577-0 • www.axenton.com
Merlot aus dem Veneto (4,00 €). Die Rote Beete ist im Kommen.<br />
Die Rübe eignet sich durch Farbe <strong>und</strong> Geschmack für zahlreiche<br />
Kombinationen – warum also nicht auch zu Jakobsmuscheln? Zugegeben,<br />
ich war ein wenig skeptisch, aber die Neugierde hat<br />
glücklicherweise gesiegt. Ein auch geschmacklich überzeugendes<br />
Carpaccio. Das nächste Gericht kenne ich wesentlich besser: Fegato<br />
alla veneziana (Kalbsleber auf venezianische Art) steht <strong>und</strong><br />
fällt mit der Sauce – <strong>und</strong> im La Lanterna steht sie. Die Marsalasauce<br />
ist genial. Kompliment an die Küche.<br />
Mit einem Grappa Barbaresco (5,90 €) schließe ich den Abend<br />
ab. Über das Ambiente von La Lanterna ließe sich sicherlich lange<br />
streiten. Einmal Wohnzimmer, einmal Wintergarten, die Wände<br />
recht voll – um nicht zu sagen »übervoll« – <strong>und</strong> was da sonst als<br />
»Staubfänger« so alles herumsteht... Ich bin beileibe kein Purist,<br />
aber meine Wunschvorstellung eines Ristorantes im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
sieht etwas anders aus. Aber Hauptsache, Küche <strong>und</strong> Keller<br />
stimmen. Und das kann man hier mit gutem Gewissen behaupten.<br />
LAURENZ<br />
Weinbar | <strong>Restaurant</strong> | Vinothek<br />
Gartenfeldstr. 9 | 55118 Mainz<br />
Tel. 06131 216 8660 (ab 16 Uhr)<br />
www.laurenz-mainz.de<br />
Geöffnet: So-Do 17-1 Uhr, Fr u. Sa 17-2 Uhr<br />
Vorspeise: 7,00-15,00 € | Hauptgericht:<br />
16,00-25,00 € | Dessert: 8,00 €<br />
Offene Weine: 3,50-7,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 9,0<br />
Trinken 9,0<br />
Service 9,0<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 9,0<br />
Gesamtnote Ø 8,9<br />
Kappen 9<br />
Letztes Jahr noch als Aufsteiger gehandelt,<br />
hat das Laurenz eingeschlagen. Die moderne<br />
Interpretation des klassischen Weinhauses<br />
trifft einen Nerv in Mainz <strong>und</strong> es ist<br />
daher auch nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass man<br />
reservieren sollte, sofern man sich nicht auf<br />
sein Glück in Form eines Platzes an der Bar<br />
verlassen will. Junge, herzlich fre<strong>und</strong>liche<br />
Bedienungen begrüßen beim Eintreten, erklären<br />
mit fachk<strong>und</strong>iger Kompetenz die Weinkarte <strong>und</strong> Besonderheiten<br />
der Region – auch fließend auf Englisch. Generell, die große<br />
Weinkarte, sie bildet, in stilvoller Weinkarton-Optik, etliche Erzeugnisse<br />
der besten Weingüter Rheinhessens ab <strong>und</strong> offenbart somit<br />
eine sachk<strong>und</strong>ige Idee <strong>und</strong> Philosophie dahinter.<br />
Die erfreulich überschaubare Speisekarte lädt begleitend zum<br />
Wein dazu ein, kulinarische Höhepunkte zu erleben. Als Vorspeise<br />
wähle ich das »Thunfisch Tataki, geschmorter Kürbis, fermentierter<br />
Wirsing, Miso-Mayonnaise, Sesam« (15,00 €). Der Thunfisch ist<br />
von außen leicht gegart <strong>und</strong> innen roh – perfekt. Der Kürbis ist<br />
leicht angewärmt <strong>und</strong> mürbe im Biss, herzhaft schmackhaft mit einer<br />
leichten Süße, während der fermentierte Wirsing einen knackigen<br />
Biss <strong>und</strong> eine leichte Säure hat. Die gesamte Komposition erreicht<br />
fast Sterne- Niveau, oder ist zumindest auf dem Weg dahin:<br />
durchdacht, kreativ, mit guten Zutaten, ein süßlich-saures Spiel mit<br />
der asiatischen Küche, uminterpretiert <strong>und</strong> mit dem Kürbis jahreszeitgerecht<br />
abgestimmt kombiniert. Ein klasse Einstieg <strong>und</strong> eine<br />
große Leistung.<br />
Als Hauptgericht folgt darauf der »Rehrücken Sous Vide gegart,<br />
Rehragout aus der Keule, fermentierter Rotkohl, Gewürzknödel«<br />
(25,00 €). Der Rehrücken ist perfekt gegart, innen rosa, butterzart<br />
<strong>und</strong> saftig. Sein leichter Wildgeschmack wird von einer Preiselbeersoße<br />
ergänzt, während das Ragout einen guten Biss <strong>und</strong> eine<br />
schön mürbe Konsistenz, gepaart mit dem typischen Schmorge-<br />
schmack, vorzuweisen hat. Der wahrlich deftige<br />
Part dieses Gerichts ist der fermentierte Rotkohl,<br />
wobei dieser etwas zu salzig geraten ist.<br />
Der Gewürzknödel ergänzt das Ensemble als<br />
quadratische Stücke fluffiger Beilage mit eigenem<br />
Pfiff.<br />
Zur Vorspeise wähle ich einen »2016 Riesling<br />
trocken« vom Weingut Wagner-Stempel (3,45 €<br />
für 0,1l), der mit seiner spritzigen Frucht <strong>und</strong><br />
vergleichsweise dezenten Säure sehr erfrischend<br />
daherkommt. Zum Hauptgericht fällt<br />
meine Wahl auf einen »2014 Spätburg<strong>und</strong>er<br />
trocken« von Battenfeld-Spanier (3,85 € – 0,1l)<br />
<strong>und</strong> ich werde bei der Bestellung fachk<strong>und</strong>ig<br />
darauf hingewiesen, dass dieser Wein »ordentlich<br />
Holz« aufweisen würde, was in der Tat<br />
stimmt, aber genau das Gewünschte darstellt.<br />
Ein voller Geschmack mit starkem Holz, jedoch<br />
nicht zu trocken. Alle Weine lassen sich auch<br />
flaschenweise zum Einkaufspreis mitnehmen,<br />
ab 30 € liefert das Laurenz darüber hinaus Wein<br />
innerhalb von Mainz aus.<br />
Schlussendlich lässt sich festhalten, dass sich<br />
das Laurenz nicht nur in Mainz etabliert hat,<br />
sondern schon längst eine eigene Marke bildet<br />
<strong>und</strong> somit in eine Phase übergeht, Akzente zu<br />
setzen <strong>und</strong> seinerseits die Szene zu prägen.
48<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
LE BONBON<br />
Spritzengasse 2 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 6060 623<br />
Geöffnet: Di–Do 18–1 Uhr, Fr & Sa 18-3 Uhr,<br />
Ruhetage: So u. Mo<br />
Vorspeisen: 5,90-16,00 € | Hauptgerichte:<br />
18–20 € | Menü: 38,00-48,00 €<br />
Desserts: 8,00 € | Butchers Lovers-<br />
Steak(etc.)karte: 14,00–69,00 €<br />
Offener Wein: 5,50-15,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,5<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 9,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,5<br />
Kappen 9<br />
Samstagabend im<br />
schicken Ambiente des<br />
großen Le BonBon inmitten<br />
der Stadt – alle Tische<br />
sind besetzt, die jungen,<br />
aufmerksamen Herren<br />
des Service haben alle<br />
Hände voll zu tun, die Unterhaltungslautstärke<br />
ist<br />
raumfüllend. Die Speisekarte wurde nochmals<br />
einer Schlankheitskur unterzogen, nicht zum<br />
Schaden der Qualität – das dürfen wir heute<br />
Abend erfahren. Neben einigen Salatvariationen<br />
liegt der angebotene Schwerpunkt eindeutig<br />
auf diversen edel gereiften Fleischsorten<br />
(prime grade), die man bereits im Klimaschrank<br />
des Eingangsbereichs bew<strong>und</strong>ern durfte. Da<br />
gibt es Filet, rib-eye, T-bone, striploin von<br />
Black Angus, Nebraska-Rind, Ibericoschwein,<br />
Wagyurind.<br />
Nach dem Durchblättern der riesigen detaillierten<br />
Cocktailkarte der Bar wenden wir uns<br />
doch wieder den Weinen zu. Wir finden beeindruckende<br />
Winzernamen aus Rheinhessen, der<br />
Pfalz <strong>und</strong> von der Nahe. Auch das Ausland ist<br />
mit Österreich, Südafrika, Portugal, Spanien,<br />
Chile <strong>und</strong> Argentinien vertreten. Heute freuen<br />
wir uns auf einen 2016er Riesling ‚unplugged‘<br />
trocken vom Weingut Tesch in Langenlonsheim,<br />
Nahe (0,2l – 6,50 €). Der ist von kräftiger Farbe,<br />
klar, ausgewogen <strong>und</strong> harmonisch. Ein 2016er<br />
Riesling trocken von Dreissigacker, Bechtheim,<br />
stellt sich als heller, einfacher, angenehmer<br />
Essensbegleiter heraus (0,2l – 5,50 €). Denn da<br />
war bereits das amuse gueule: Champignonschaum,<br />
eingelegte Zwiebeln, ein paar knusprige<br />
Brisket-Krümel, Wachtelei, Olivenerde –<br />
ein feiner Einstieg.<br />
Wir haben heute das 3-Gang-Menü bestellt<br />
(38 €) <strong>und</strong> bekommen zur Vorspeise den superzarten,<br />
besonders schmackhaften Ikarimi-Lachs<br />
(bei 42° sous vide gegart). Dabei sind reife Mango <strong>und</strong> Tupfer von<br />
intensivem Black Garlic , jedes Teil für sich ein w<strong>und</strong>erbarer ‚Geschmackshammer‘.<br />
Zusammen würde der traumhafte, schmelzige<br />
Lachs aber leicht unter dem wuchtigen Black Garlic verschwinden,<br />
deshalb essen wir beides getrennt. Sodann nehmen wir teil am<br />
durchdachten Fleischangebot mit zwei kleinen striploin-Stücken<br />
vom Black Angus, daneben eine leicht scharfe Zubereitung vom<br />
Kohl mit Erdnüssen <strong>und</strong> Kernen <strong>und</strong> zwei große, mit Fleischfarce<br />
gefüllte Nudeltaschen. Der Fleischgeschmack ist hervorragend,<br />
auch der kleine Fettrand passt. Dazu haben wir uns eine Portion<br />
der triple cooked french fries (4 €) bestellt, die sind prima <strong>und</strong><br />
schön knackig.<br />
Abger<strong>und</strong>et wird unser Mahl dann schließlich vom Salat aus etlichen<br />
exotischen Früchten, darunter die Yuzufrucht. Da haben wir<br />
Minztöne, Gewürztöne, Bittertöne <strong>und</strong> Süßtöne, die werden begleitet<br />
von einer grünen gefrorenen kleinen Nocke vom Gewürzeistee<br />
<strong>und</strong> ebenso gewürztem grünen ‚Moos‘ <strong>und</strong> bilden eine harmonische<br />
Komposition. Die Küche hat sich von ihrer besten Seite gezeigt.<br />
Das war eine r<strong>und</strong>e, gelungene Darbietung, sehr schmackhaft<br />
<strong>und</strong> optisch gekonnt auf den Teller gebracht, serviert von<br />
fre<strong>und</strong>lichen jungen Herren, die auch mit zusätzlichen Erklärungen<br />
aufwarten konnten.<br />
MAINZBLICK<br />
Maaraue 48 | 55246 Mainz-Kostheim<br />
Tel. 0173 5455 391 | www.mainzblick.de<br />
Geöffnet: Mi-Fr 17-23 Uhr, Sa 11.30-1 Uhr,<br />
So 10.30-24 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 4,90-9,90 € | Hauptspeise: 7,90-19,90 €<br />
Dessert: 4,90 € | Offener Wein: 2,90-7,40 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,5<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,3<br />
Kappen 8<br />
Die Anfahrt mit dem Auto gestaltet sich<br />
ein wenig umständlich, danach aber gelangen<br />
wir auf einer Außentreppe über dem<br />
Bootshaus der Kasteler Ruder- <strong>und</strong> Kanu-<br />
Gesellschaft ins <strong>Restaurant</strong> im ersten Stockwerk.<br />
Hier eröffnet sich ein modern – geschmackvoller,<br />
sehr großer Raum mit ebensolchen<br />
Fensterflächen zum Rhein hin. Der<br />
sensationelle Ausblick zieht magisch an,
MARGARETENHOF<br />
Eckhards <strong>Restaurant</strong> <strong>und</strong> Vinothek<br />
Am Sportfeld 23-25<br />
55270 Schwabenheim an der Selz<br />
Tel. 06130 940 2702<br />
www.weingut-margaretenhof.de<br />
Geöffnet: Mi-Sa 17-22 Uhr, So u.<br />
Feiertag 12-22 Uhr, Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 3,50-12,80 € | Hauptspeise:<br />
12,40-22,00 € | Dessert: 6,80-7,40 €<br />
Offener Wein: 3,30-6,00 €<br />
Mainzblick<br />
schließlich liegt das gesamte Panorama des sehenswerten Mainzer<br />
Rheinufers vor uns. Wir sitzen gemütlich an einem der großen Naturholztische,<br />
die Stühle vom fre<strong>und</strong>lichen Kellner in die perfekte<br />
Schau-Position gerückt. Wenn die Außentemperaturen wieder steigen,<br />
lockt eine großzügige Terrasse nach draußen.<br />
Wie sich nach kurzer Zeit herausstellt, ist Thomas Bauer, der uns<br />
den Betrieb erklärt, berät <strong>und</strong> bedient, hochgradig weinaffin. Auf<br />
seine Initiative geht, wie er schildert, das außergewöhnliche Weinangebot<br />
im »Mainzblick« zurück. Hier in Kostheim, sozusagen an<br />
der Schnittstelle zwischen Rheinhessen <strong>und</strong> Rheingau, werden Erzeugnisse<br />
aus beiden Anbaugebieten offeriert, die von großen<br />
Schiefertafeln an den Wänden abzulesen sind. Rheingauer Kreszenzen<br />
kommen vom Weingut H. J. Ernst in Eltville <strong>und</strong> von Laquai<br />
in Lorch. Für Rheinhessen sind Werther Windisch aus Mommenheim<br />
<strong>und</strong> das Weingut J. & H. A. Strub dabei. Letzteres begeistert<br />
uns mit seinem 2015er trockenen Grünen Veltliner (0,2 für 4,90 €)<br />
sowie mit den feinherben Rieslingen »Thal« aus dem Hipping <strong>und</strong><br />
»Roter Schiefer« vom Oelberg (beide 6,40 €) aus ebendiesem<br />
Jahrgang.<br />
Die Küche offeriert zunächst den provenzalischen Fischtopf zu<br />
7,90 €, der voll <strong>und</strong> ganz zufrieden stellt: diverse Meerestiere <strong>und</strong><br />
Gemüse wie Staudensellerie <strong>und</strong> Zucchini, sowie Petersilie ergeben<br />
eine wohlschmeckende, dichte Komposition, die von einer Aioli<br />
ausgezeichnet begleitet wird. Der kleine saisonale Beilagensalat<br />
(2,90 €) präsentiert sich solide. Meine große Portion Suppe von<br />
gelben Linsen (4,90 €) mit Curry ist sehr gut gewürzt <strong>und</strong> angenehm<br />
scharf. Die beiden dazu gereichten Frühlingsröllchen auf<br />
einer fein-süßlichen Sauce bilden eine schöne Ergänzung.<br />
Als Hauptgang bestellen wir argentinisches Rumpsteak vom<br />
Grill mit dreierlei Pfeffern (17,90 €) medium rare – <strong>und</strong> genauso<br />
kommt es auf den Tisch. Dazu gibt es Pommes frites <strong>und</strong> geschmelzte<br />
Zwiebeln, die handwerklich gut gemacht sind <strong>und</strong><br />
hervorragend zu dem hochwertigen, wohlschmeckenden Fleisch<br />
passen. Ähnlich zufrieden sind wir mit dem Elsässer Sauerkraut<br />
in Rieslingrahm mit dem top gegarten Flusszander <strong>und</strong> Sellerie-<br />
Kartoffelpüree (15,90 €). Lediglich die Tagliatelle mit sautierten<br />
Waldpilzen (8,90 €) sind leider mit der Sauce etwas extrem sahnig<br />
geraten.<br />
Insgesamt ist aber die kreativ-solide Leistung des Küchenchefs<br />
zu loben. Das Gastronomie-Konzept des »Mainzblick« schließt außer<br />
dem standardmäßigen <strong>Restaurant</strong>betrieb die Bewirtung von<br />
Feiergesellschaften <strong>und</strong> den sonntäglichen Tanztee ein.<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,8<br />
Kappen 8<br />
Ein Besuch im Margaretenhof<br />
ist immer wie ein<br />
kleiner Urlaub: Schon die<br />
Fahrt durch die sattgrünen<br />
Weinberge <strong>und</strong> die<br />
hügelige Landschaft des<br />
unteren Selztals erinnert<br />
mich an unseren letzten<br />
Toskana-Urlaub. Der lichtdurchflutete<br />
Gastraum in hellen, fröhlichen<br />
Farben, die Terrasse mit weitem Blick ins Tal<br />
<strong>und</strong> nicht zuletzt die abwechslungsreiche, den<br />
Jahreszeiten angepasste Karte mit frischen<br />
Produkten lassen ebenfalls schnell Ferienstimmung<br />
aufkommen.<br />
Wir haben einen Tisch im Außenbereich reserviert.<br />
Das ist unbedingt empfehlenswert –<br />
nicht nur weil sich die Qualität der Küche längst<br />
bis nach Mainz herumgesprochen hat. Der<br />
Margaretenhof ist eine beliebte Hochzeits- <strong>und</strong><br />
Eventlocation. Da kann es schon mal vorkommen,<br />
dass alle Tische ausgebucht sind.<br />
Auch heute ist die Terrasse komplett besetzt.<br />
Der Service muss jede Menge Laufarbeit verrichten,<br />
ist aber stets fre<strong>und</strong>lich. Es dauert<br />
auch nicht übermäßig lange, bis man uns die<br />
Vorspeisen serviert: Sautierte Jakobsmuscheln<br />
mit geräuchertem grünen Spargel <strong>und</strong> Honigvinaigrette<br />
(13,90 €). Die Muscheln sind leicht glasig<br />
<strong>und</strong> zergehen auf der Zunge, die Rauchnote<br />
des Spargels setzt einen schönen Akzent. Auch<br />
am Salat vom jungen Spinat mit gebackenem<br />
Ziegenfrischkäse (8,50 €), der mit einem fruchtig-sauren<br />
Dijon-Himbeer-Dressing abgeschmeckt<br />
wurde, gibt es nichts zu beanstanden.<br />
Als Hauptspeise soll es ein gekochter Kalbs -<br />
tafelspitz mit Bouillonkartoffeln (18,50 €) sein.<br />
Schnittlauchsauce, frisch geriebener Apfel <strong>und</strong><br />
ein Klecks Meerrettich sorgen hier für Frische<br />
im M<strong>und</strong>. Meiner Begleitung m<strong>und</strong>et ein safti-
50<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
ges Lachsfilet aus dem Ofen mit Limone, Chili<br />
<strong>und</strong> mediterranem Gemüse (17,90 €). Allein die<br />
dazu gereichte Sour Cream erschließt sich uns<br />
nicht. Dafür ist beim Nachtisch – Panna Cotta<br />
mit Rosmarin, lauwarmen Erdbeeren <strong>und</strong> altem<br />
Balsamico (6,90 €) – wieder alles stimmig.<br />
Die Weinkarte im Margaretenhof ist vielfältig:<br />
Es gibt eine große Auswahl günstiger Schoppenweine<br />
vom hofeigenen Gut <strong>und</strong> die Eckhard<br />
Collection: Hochwertige, vielschichtige Tropfen<br />
zu einem immer noch anständigen Preis.<br />
MARTINSTUBE<br />
Mitternacht 18 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 34639 | www.martinstube.de<br />
Geöffnet: Mo-Fr 11.30-14.30 u. 17-24 Uhr<br />
Sa 17-24 Uhr | Ruhetag: So<br />
Vorspeise: 5,60-12,50 € | Hauptspeise:<br />
7,90-21,50 € | Tagesgericht (Mo-Fr):<br />
8,90 € Dessert: 6,00-6,50 €<br />
Offener Wein: 3,60-5,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,4<br />
Kappen 7<br />
An einem schönen<br />
Sommermittag steht die<br />
Martinstube auf meinem<br />
Testprogramm – einer der<br />
beliebtesten Mittagstische<br />
in der Innenstadt.<br />
Da man durch Erfahrung<br />
bekanntlich klug wird,<br />
mache ich mich schon<br />
frühzeitig auf den Weg, um vor 12 Uhr einen<br />
Schattenplatz vor dem Haus zu ergattern: Ein<br />
Blick auf die immer aktuellen Facebookseiten<br />
hatte mir gezeigt, dass es heute Schnitzel »Wiener<br />
Art« mit selbstgemachtem Kartoffelsalat<br />
gibt. Schnitzel beim TV-Schnitzel-Contest-Sieger!<br />
Klar, dass dann um 12 Uhr der »Run« von<br />
allen Arbeitsstellen beginnt. Um 11.45 Uhr muss<br />
ich feststellen, dass ich nicht der erste bin – ein<br />
Platz im Schatten ist mir aber noch sicher.<br />
Bei den begleitenden Weinen greife ich auf<br />
den Riesling des Hauses Braunewell zurück<br />
(3,60 €). Das Weingut aus Essenheim ist mit<br />
dem Weingut Stallmann–Hiestand aus Uelversheim<br />
für den überwiegend deutschen Teil der<br />
Weinkarte zuständig. Einige andere Weingüter<br />
vermisse ich <strong>und</strong> die sympathische Bedienung<br />
weiß auch warum: Das Weinangebot wird neu<br />
strukturiert. Während ich mich an dem sauberen<br />
Riesling erfreue, füllen sich die Tische mit<br />
Mitarbeitern aus Ministerien <strong>und</strong> Büros. Etwa<br />
90% sind wegen des Mittags-Schnitzels gekommen.<br />
Jetzt dauert es auch schon etwas länger<br />
bei der Bestellannahme.<br />
Während neue Gäste resignierend feststellen,<br />
dass sie nur noch im Gastraum eine Chance auf<br />
einen freien Platz haben, erfreue ich mich an einem<br />
großen Schnitzel <strong>und</strong> dem hausgemachten<br />
Kartoffelsalat. Letzterer hätte noch ein wenig<br />
mehr Pfiff vertragen, aber es gibt ja Pfeffer-<br />
streuer – <strong>und</strong> bei einem solchen Angebot muss man auch etwas die<br />
Relationen im Auge behalten. Jedenfalls: bei Fleisch wurde nicht<br />
gespart – weder qualitativ noch quantitativ. Aber – mit Blick in die<br />
R<strong>und</strong>e: So viele Beamte können doch auch nicht irren!<br />
Statt eines Nachtischs gönne ich mir noch eine Steigerung in<br />
Sachen Riesling: einen trockenen »Kalkstein« – ebenfalls aus dem<br />
Hause Braunewell. Sind es neiderfüllte Blicke, die ich da von dem<br />
einen oder anderen anzugtragenden Colatrinker an den Nachbartischen<br />
wahrnehme? Mittagstischen haftet, meist völlig zu Unrecht,<br />
der Ruf an, sie seien qualitativ etwas einfacher. Das wäre natürlich<br />
völlig unproduktiv, denn ein Wirt will ja durch ein solches Angebot<br />
neue Gäste gewinnen – <strong>und</strong> keine abschrecken. Die Martinstube<br />
zeigt seit Jahren, wie es geht. Bei einem täglich wechselnden<br />
Angebot ist natürlich die Kommunikation sehr wichtig. Hier ist<br />
das Facebookfoto des Tages mit der aktuellen Schiefertafel ein<br />
hervorragendes Medium. Man kann nur erahnen, wie oft die Seite<br />
der Martinstube an einem normalen Vormittag von der Innenstadt<br />
aus angeklickt wird.<br />
METZLERS<br />
IM GOLFCLUB<br />
Hofgut Wißberg | 55578 St. Johann<br />
Tel. 06701 205444 | www.metzlers-gasthof.de<br />
Geöffnet: Mai–Sept. tgl. 12-21 Uhr<br />
Okt.-Dez. Di-So ab 12 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 4,90-9,00 € | Hauptspeise: 11,50-22,00 €<br />
Dessert: 5,00-8,50 € | Offener Wein: 3,30-6,20 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,8<br />
Kappen 8<br />
Es ist wie gewohnt das tolle Ambiente inmitten<br />
einer tollen Natur, das einen auf dem<br />
Wißberg begeistert. Genau genommen:<br />
Der einmalige R<strong>und</strong>blick, der sich von der<br />
Terrasse aus bietet. Dann liegt einem quasi<br />
die ganze rheinhessische Hugel- <strong>und</strong> Weinlandschaft<br />
zu Fußen, grußen von Ferne<br />
rot gedeckte Dacher <strong>und</strong> weiß getunchte<br />
Kirchturme. Dominierend aber ist das Grun,
© Stephanie Frey - Fotolia.com<br />
die akkuraten Rebzeilen <strong>und</strong> Wiesen, dazwischen die Acker, die sich<br />
bei unserem Testbesuch in hellen Farben zeigen. Und noch mehr<br />
ins Auge fallt der Kranz von Windradern am Horizont. Fur das Weltklima<br />
mag das ja gut sein, aber die Asthetik der rheinhessischen<br />
Landschaft beflugelt das nicht. Hier in der Idylle des Wißbergs regt<br />
uns das aber nicht auf <strong>und</strong> wir genießen einfach unsere schöne<br />
Heimat.<br />
Ich freue mich gleich zu Beginn über den zuverlassigen <strong>und</strong><br />
fre<strong>und</strong>lichen Service, der aufmerksam die Gäste im Blick behält<br />
<strong>und</strong> prompt reagiert. Ubersichtlich <strong>und</strong> meist auch aktuell ist die<br />
Karte auf dem Wißberg. Die Wißberg-Klassiker, Clubhaussandwich<br />
(6 € ) bis zu einem Eintopf aus Edelfischen mit Safran <strong>und</strong> Ricard<br />
(10 €) <strong>und</strong> Deftig Rheinhessisch, von Hausgemachter Rindfleischsülze<br />
im Glas mit Radieschen-Vinaigrette <strong>und</strong> Bratkartoffeln (13 €)<br />
bis zum Rumpsteak vom Weideochsen mit Meerrettich, Risoléekartoffeln<br />
<strong>und</strong> gemischtem Salat (24,00 €) werden den Fre<strong>und</strong>en der<br />
Landhausgastronomie angeboten.<br />
Vorweg reicht uns der Service gleich einen Korb Weißbrot mit einem<br />
leckeren Kräuterpesto. Statt des rosa gebratenen Lammfilets<br />
auf toskanischem Gemüsesalat <strong>und</strong> Kartoffelchips, das uns letzthin<br />
so vom Landhausstil überzeugt hatte, entscheiden wir uns heute<br />
zunächst für die Suppe des Tages (6,50 €), eine handwerklich wun-<br />
Carl-Zuckmayer-Platz 3 · 55299 Nackenheim<br />
Tel. 06135-70 45 90 · Fax 06135-70 45 92 92<br />
Öffnungszeiten: Montag ab 18.00 Uhr / Dienstag bis Sonntag ab 11.00 Uhr<br />
info@landhotel-st-gereon.com<br />
www.landhotel-st-gereon.com<br />
derbar gemachte Tomatenessenz mit weißen<br />
<strong>und</strong> roten Tomaten. Sie schmeckt uns hervorragend,<br />
ist lecker gewürzt <strong>und</strong> lässt uns die w<strong>und</strong>erbar<br />
frische Tomatensäure genießen.<br />
Zum Hauptgang nehmen wir »Gebackenes<br />
Kalbsbries, Ziegenfrischkäse <strong>und</strong> kleiner Wildkräutersalat«<br />
(13,00 €). Dass wir hier ein Kalbsbries<br />
finden spricht für Gerhard Metzler, den<br />
langjährigen Sternekoch. Qualitätsvolle Produkte<br />
gehören ganz natürlich auch in dieses<br />
stilvolle Naturambiente. Toll, dass es mal ein<br />
Kalbsbries gibt – ein ansonsten selten zu findendes<br />
Gericht, das hier prima zubereitet ist: Einfach<br />
gebackenes Bries mit gelben Aprikosentupfen,<br />
die marmeladenartig daherkommen. Der<br />
Ziegenfrischkäse baut eine schöne Harmonie zu<br />
den frischen Wildkräutern auf. Das ist wohl kein<br />
klassischer Hauptgang, aber er ist lohnend für<br />
jeden k<strong>und</strong>igen Gast. Diese Kombination, die<br />
stilsicher angerichtet serviert wird, gefällt Auge<br />
<strong>und</strong> Gaumen.<br />
Dazu trinke ich einen Spätburg<strong>und</strong>er tro cken<br />
2013 vom Weingut Ch. W. Bernhard aus Frei-<br />
Laubersheim (0,2l 5,80 €). Ich freue mich über<br />
die kräftigen Aromen <strong>und</strong> genieße dabei den<br />
lauen Sommerwind auf dem Berg. Die Weinkarte<br />
insgesamt bietet zwölf offene Weine im<br />
Ausschank mit einem kräftigen rheinhessischen<br />
Schwerpunkt, aber auch einen von der Nahe<br />
<strong>und</strong> einen spanischen Terra Grande, Reserva.<br />
Zum Dessert gönne ich mir noch das Sorbet<br />
des Tages (5 €), zwei große Bällchen Aprikosensorbet<br />
mit einer Himbeere <strong>und</strong> einem roten karamellisierten<br />
Zuckerplättchen <strong>und</strong> kleinen<br />
Kekskrümeln. Der Nachtisch ist fruchtig, lecker,<br />
reichlich <strong>und</strong> appetitlich dargereicht, ohne zu<br />
großen Schnickschnack, aber mit Stil.<br />
Der Besuch auf dem Wißberg hat sich wieder<br />
gelohnt <strong>und</strong> ich genieße den schönen Sommerabend.
52<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
MUNDART<br />
RESTAURANT<br />
Weedengasse 8 | 55291 Saulheim<br />
Tel. 06732 9322 966<br />
www.m<strong>und</strong>art-restaurant.de<br />
Geöffnet: Mo, Di, Fr u. Sa 17.30-24 Uhr, So<br />
11.30-14 u. 17.30-24 Uhr | Ruhetag: Mi u. Do<br />
Vorspeise: 8,00-17,00 € | Hauptspeise:<br />
16,00-29,00 € | Menü: 49,00 € | Dessert:<br />
6,00-9,00 € | Offener Wein: 3,50-5,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 9,5<br />
Trinken 9,0<br />
Service 9,0<br />
Ambiente 9,0<br />
Preis/Leistung 9,0<br />
Gesamtnote Ø 9,1<br />
Kappen 9<br />
Längst schon ist das<br />
»M<strong>und</strong>art« kein Geheimtipp<br />
mehr, sondern weit<br />
über die Grenzen Saulheims<br />
hinaus »in aller<br />
M<strong>und</strong>e«. Markus Hebestreit<br />
aktualisiert <strong>und</strong><br />
verfeinert stetig seine<br />
Küche mit den hochwertigsten<br />
Produkten <strong>und</strong> viel Kreativität.<br />
Seine Frau Beatrix Hebestreit im Service ist<br />
charmant, umsichtig <strong>und</strong> liebenswürdig, mit<br />
dem ganzen jungen Team die Seele des <strong>Restaurant</strong>s.<br />
Sie reicht uns die umfangreiche <strong>und</strong> interessante<br />
Weinkarte, die uns neben drei Winzern<br />
aus Saulheim – sozusagen die<br />
Nachbarschaft – Kreationen der bekanntesten<br />
rheinhessischen Spitzenwinzer anbietet. Ein<br />
beispielhaftes Tableau! Da locken uns gleich als<br />
erstes mit den zarten Pfirsicharomen die duftige,<br />
nicht zu überbordende Scheurebe trocken<br />
2016 vom Weingut Katharina Wechsler, Westhofen<br />
(0,2l – 4,90€) <strong>und</strong> der »Hausschoppen«, der<br />
2016er schöne trockene Riesling vom Saulheimer<br />
Weingut Landgraf (0,2l – 3,90€). Zwei angenehme<br />
Tropfen, die uns bei zweierlei Baguette<br />
mit Kräuterquark <strong>und</strong> Tomatenbutter <strong>und</strong> beim<br />
Gruß aus der Küche, einem kräftig gewürzten Happen pulled pork<br />
auf Spitzkohlstreifchen begleiten.<br />
Die Atmosphäre im kleinen Kellergewölbe des »M<strong>und</strong>art« ist ausgesprochen<br />
gemütlich, es herrschen helle Holztöne vor <strong>und</strong> auch<br />
der große Gastraum bildet mit Grün <strong>und</strong> Weiß zu warmem Holz <strong>und</strong><br />
Kerzenschein eine Wohlfühlumgebung. Für die warmen Tage gibt<br />
es einen großzügigen Hof. Nach unserem Einblick in die appetitanregende<br />
Speisekarte haben wir uns für die legendäre Fischsuppe<br />
von Markus Hebestreit entschieden – allerhöchstes Lob – eine sehr<br />
intensive, klare Fischbrühe mit verschiedenen Fischstücken <strong>und</strong><br />
Jakobsmuscheln. Nicht fehlen darf dazu natürlich das geröstete<br />
Brot mit kräftiger Rouille <strong>und</strong> Käse (9,50 €). Die Suppe sättigt<br />
schon ausgezeichnet. Ein feines Yellow fin – Thunfischtatar mit ein<br />
wenig Schärfe (Ingwer) <strong>und</strong> Säure (Limette), etwas Meerrettich<br />
<strong>und</strong> ein paar Algen gefällt zum kleinen Salat (14 €). Der sehr zarte<br />
Pulpo des Zwischengerichts liegt auf Safranfenchel, der zusammen<br />
mit dem Pernodschaum ein perfektes Duo bildet (15 €).<br />
Aus dem Jahr 2014 stammt der Spätburg<strong>und</strong>er trocken Saulheim<br />
vom Weingut Landgraf (0,2l-5,90 €), den wir mit seinen Tanninen,<br />
seinem Holzton <strong>und</strong> seinen Aromen von Backpflaumen als<br />
nächsten verkosten. Er passt ausgezeichnet zu dem großen Stück<br />
perfekt medium-rare gebratenen zarten Rinderfilets, gekrönt von<br />
der geschmolzenen Markscheibe, dabei liegen verschiedene bissfeste<br />
Sommergemüse <strong>und</strong> einzigartig gebackene, wohlschmeckende,<br />
knusprige Drillinge mit Speckaromen <strong>und</strong> Schnittlauch (28 €). Wir<br />
haben selten so schmackhafte, gute »Bratkartoffeln« gegessen,<br />
die alleine lohnen schon den Weg nach Saulheim!<br />
Zum Essen gesellt sich schließlich ebenfalls der betörende<br />
2016er Merlot Blanc de Noir trocken vom Rollanderhof, Saulheim<br />
(0,2l – 5,20 €). Zum vegetarischen Hauptgang, dem gratinierten<br />
Carpaccio von zweierlei Kartoffeln <strong>und</strong> Kohlrabi mit Trüffeln (16€),<br />
einem Teller, der seinen unnachahmlichen Trüffelduft während des<br />
gesamten Essens auf das Angenehmste verbreitet, fügt sich der<br />
Blanc de Noir durch seine Vanillearomen w<strong>und</strong>erbar ein. Sonderwünsche<br />
werden im »M<strong>und</strong>art« problemlos erfüllt. So erfrischen<br />
uns zum Abschied je eine Nocke vom fruchtig-säuerlichen Mango-<br />
Maracujasorbet <strong>und</strong> vom zartschmelzenden, sahnig-cremigen Himbeersorbet<br />
(je 2 €). Ein r<strong>und</strong>um gelungenes, qualitativ, geschmacklich<br />
<strong>und</strong> optisch hervorragendes Essen hat uns heute erfreut.
TAVERNE NAXOS<br />
Weintorstraße 21 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 229 370 | www.naxos-mainz.jimdo.com<br />
Geöffnet: Di-So 17.30-23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 3,50-13,90 € | Hauptspeise: 12,50-19,50 €<br />
Dessert: 2,80-4,50 € | Offener Wein: 3,90-4,80 €<br />
Etwas verschwiegen in einer schmaleren<br />
Bewertung<br />
Seitenstraße (Weintorstraße) des breiten<br />
Essen 8,0<br />
Boulevards Rheinstraße liegt die »Taverne<br />
Trinken 6,5<br />
Naxos«, kein Edel-, aber ein gehobener Grieche,<br />
bei dem man noch das R<strong>und</strong>um-ange-<br />
Service 7,0<br />
Ambiente 7,0<br />
nehm-griechisch-Gefühl des vergangenen<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,2 Urlaubs nachempfinden kann. Die Einrichtung<br />
ist erfreulich einfach gehalten <strong>und</strong> unprätentiös.<br />
Kappen 7<br />
»Möchten Sie etwas bestellen?«, kommt die Frage der fre<strong>und</strong>lichen,<br />
quirligen Bedienung. Ja, wir möchten. Aus der wenig aufregenden<br />
Weinkarte gönnen wir uns einen Retsina, den griechischen<br />
geharzten Weißwein – wegen der Erinnerungen. Die Speisekarte<br />
präsentiert uns Psarosupa, Fischsuppe nach griechischer Art, zu<br />
4,20 €. Darin stellen sich die marinen Einlagen unter anderem als<br />
Lachs <strong>und</strong> vermutlich Dorade heraus, Karotte <strong>und</strong> Kartoffel befinden<br />
sich ebenfalls in dem Sud, der einen angenehmen, leichten,<br />
fischigen Geschmack hat. Die Garides Me Skordo – Shrimps in<br />
Knoblauchsauce – kosten 6,90 €, sind auf den Punkt gegart, die<br />
Sauce erstklassig, schön tomatig <strong>und</strong> von deutlichem Knoblauch-<br />
Charakter. Der »Pikante Teller« mit Tzatziki, Tarama (Fischrogencreme),<br />
Schafskäse, Bohnen <strong>und</strong> Kraut (6,40 €) zeigt sich ebenfalls<br />
gr<strong>und</strong>solide, einige Granatapfelkerne dienen der Zier.<br />
Bei der Hauptspeise überzeugt der Lammteller (Spieß, Steak,<br />
Koteletts, geröstete Kartoffelscheiben <strong>und</strong> Tzatziki zu 18,80 €) vollends,<br />
sowohl bezüglich des Garzustands als auch des Geschmacks.<br />
Der Naxos-Spieß wird aufgetragen. Mit Schwein <strong>und</strong> Lamm, perfekt<br />
gegart, sowie würzig-fluffigem Bifteki (eine Art Hackbraten), außergewöhnlich<br />
gut gewürztem Tomatensalat <strong>und</strong> Tzatziki (14,90 €)<br />
erfreut er uns. Die Fischplatte (16,50 €), die reichlich gebratene<br />
Sardinen, Kalamares <strong>und</strong> Garnelen aufweist <strong>und</strong> von den bereits<br />
erwähnten Kartoffelscheiben begleitet wird, ist alles in allem wie-<br />
Anspruchsvolle Küche<br />
mit saisonal inspirierten Menüs, serviert im<br />
klassisch-eleganten Ambiente<br />
Di bis Sa 11.30 bis 14.30 Uhr & 18.00 bis 23.30 Uhr<br />
Gaustr. 29 | 55116 Mainz | Tel. 06131-6969414<br />
genuss@lagallerie-mainz.de | www.lagallerie-mainz.de<br />
derum handwerklich einwandfrei <strong>und</strong> schlicht<br />
gut.<br />
Mittlerweile ist das <strong>Restaurant</strong> bis auf den<br />
letzten Platz besetzt, was wir aufgr<strong>und</strong> unseres<br />
positiven Essenseindrucks absolut nachvollziehen<br />
können. Es lohnt sich bisweilen halt, ein wenig<br />
links <strong>und</strong> rechts der breiten Straßen zu<br />
schauen.<br />
NICKL’S<br />
SPEISE KAMMER<br />
Hauptstraße 4-6 | 55546 Biebelsheim<br />
Tel. 06701 4289 823<br />
www.nickls-speisekammer.de<br />
Geöffnet: Do-Sa ab 18 Uhr<br />
So 12-15.30 u. ab 18 Uhr<br />
Begrenztes Speiseangebot ab 10,00 €<br />
Amuse Gueule-Menü: 49,00 €<br />
Offener Wein: 3,00-8,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,5<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 8,2<br />
Kappen 8<br />
Der Begriff der Toskana<br />
ist wirklich strapaziert,<br />
wenn man liest, wo<br />
uberall in Rheinhessen<br />
man diesem Lebens -<br />
gefuhl begegnet. Doch<br />
fur Nickls Speisekammer<br />
trifft das besonders zu,<br />
wenn man im schonen Innenhof<br />
des Weinguts Johanninger sitzt, in bequemen<br />
Korbsesseln zwischen Oleander <strong>und</strong><br />
Olivenbäumen. Dieses Ambiente ist wichtig,<br />
weil man in Biebelsheim immer auf längere Zeit<br />
einkehrt.<br />
Fur den schnellen Hunger gibt es zwar auch<br />
immer zwei oder drei Angebote – bei unserem<br />
Besuch heute aber freuen wir uns auf das<br />
Amuse Gueule Menu (54 €), bei dem aus zwei<br />
Handvoll Angeboten funf herausgesucht werden:<br />
von der Suppe bis zum sußen Dessert, von<br />
Fisch uber Fleisch bis zum vegetarischen Teller.<br />
So lernt man die Bandbreite der Kuche kennen,<br />
die Frank Nickl seit Jahren pflegt.<br />
Offen, fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> sehr herzlich, fachlich<br />
mehr als kompetent, empfangt uns Monika<br />
Nickl. Das gut eingerichtete <strong>Restaurant</strong> beherbergt<br />
schon eine ganze Reihe von Gästen <strong>und</strong><br />
wir sind froh einen Tisch reserviert zu haben.<br />
Wir nehmen einen Hausaperitif <strong>und</strong> genießen<br />
eine Infusion aus Rosmarin <strong>und</strong> Zitrone aufgefüllt<br />
mit rosa Sekt (0,1l – 5,90 €).<br />
Der Gruß aus der Kuche, ein marinierter<br />
Thunfisch mit Kräutern gepaart mit selbst<br />
gemachter, leckerer Oliven-Butter <strong>und</strong> feinem<br />
Kräuterquark, hilft beim Einstieg in einen w<strong>und</strong>erschonen<br />
Sonntagmittag. Hervorragend<br />
dabei ist die servierte Brotauswahl, die uns auf<br />
dem Schneidebrett geboten wird: Fränkisches<br />
Graubrot sowie Curry-Rosinen- <strong>und</strong> weißes<br />
Baguette. Beim Geschmack <strong>und</strong> der Konsistenz
54<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
dieser Brote frage ich mich einmal mehr, woher die Nachfrage<br />
nach den industriellen Teigwaren bei manchen Leuten kommen<br />
mag. Hier wird jedenfalls noch selbst gebacken <strong>und</strong> den Gästen<br />
auch angeboten, von den Broten zum Selber-fertigbacken mitzunehmen.<br />
Ein schöner Service, finde ich.<br />
Zum Menü trinken wir einen Sauvignon Blanc 2015 Lorista<br />
trocken (0,1l-5,00 €) vom Weingut Closheim <strong>und</strong> einen 2012er Frühburg<strong>und</strong>er<br />
Schlossberg trocken vom Weingut Bettenheimer (0,1l-<br />
5,50 €). Die Weinkarte allgemein ist üppigst. In der »Biebelsheimer<br />
Weinzeitung« genannten Weinkarte, die über 54 Seiten stark ist,<br />
werden Weine der Region, internationale Weine, Schnäpse <strong>und</strong><br />
auch Zigarren angeboten.<br />
Das 5-Gang-Menü (5 Gänge 54 €, jeder weitere Gang 9 €) wird<br />
eröffnet von den knusprigen »Frühlingsrollen von der Riesengarnele«.<br />
Dazu werden zwei leckere, scharf schmeckende Dips, Tomaten-Ingwer-Sauce<br />
<strong>und</strong> eine asiatische Soja Sauce gereicht. So eingestimmt<br />
bekommt meine Begleitung eine schaumige Kürbissuppe<br />
mit Lachs-Frischkäse – Crêpes. Die cremige Suppe mit einer dezenten<br />
Currynote ergibt mit dem geräucherten Lachs in dem Crêpe<br />
eine stimmige Kombination. Ich nehme ein Saiblingsfilet, auf der<br />
Fichtenrinde geräuchert, mit dem dezenten Raucharoma, mit einem<br />
w<strong>und</strong>erbaren Kartoffelpüree <strong>und</strong> mit einem zarten Blattspinat.<br />
Gefolgt werden diese tapasartig kleinen Leckereien von einem<br />
geschmorten Kalbsragout mit Steinpilzrisotto, dabei Silberzwiebeln<br />
<strong>und</strong> Trauben. Das Risotto ist schlotzig <strong>und</strong> gut abgeschmeckt.<br />
Die w<strong>und</strong>erbaren Steinpilze sind mit einem Steinpilzschaum garniert,<br />
der das Pilzaroma w<strong>und</strong>erbar steigert. Das Kalbsragout ist<br />
gut durchgeschmort <strong>und</strong> die Trauben ergeben mit den Zwiebeln<br />
kontrastreiche Aromen.<br />
Wir freuen uns über den Gruß aus der Küche – ein Sauerkirschsorbet,<br />
das auch richtig kräftig nach den Kirschen schmeckt. Erfrischt<br />
genießt dann meine Begleitung das knusprige Stubenküken<br />
an Teriyaki-Sauce. Das innen saftige Hühnchenfleisch wird gereicht<br />
mit warmen asiatischen Reisnudeln mit Koriander, Paprika <strong>und</strong><br />
Lauch. Ich genieße derweil die irische Lammhüfte, rosa gebraten<br />
mit PX Sherry Sauce. Zum Abschluss erhalte ich den gebackenen<br />
Schafskäse mit Zwetschgen-Chutney <strong>und</strong> eine Mousse von der<br />
dunklen Schokolade mit Banane <strong>und</strong> Maracuja. In Verbindung mit<br />
der Mousse au chocolat ist der Maracujaschaum eine Wucht.<br />
Willkommen<br />
am schönsten Platz in Mainz am Rhein!<br />
Mo–So 11–23 Uhr · Reservierungen 06131 1438700<br />
www.bootshausmainz.de<br />
NIEDER-OLMER<br />
WEINSTUBE<br />
Pariser Str. 96 (Eingang Wassergasse)<br />
55268 Nieder-Olm | Tel. 06136 766999<br />
www.weinstube-nieder-olm.de<br />
Geöffnet: Di-Sa 17-24 Uhr | So 16-23 Uhr<br />
Küche: 17.15 – 22 Uhr (warm), –<br />
23.45 Uhr (kalt)<br />
Vorspeise: 4,50-9,90 € | Hauptspeise:<br />
7,20-12,90 € | Dessert: 3,90-6,50 €<br />
Offener Wein: 2,50-5,30 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,5<br />
Kappen 8<br />
Es gibt Mitmenschen,<br />
die bei dem Stichwort<br />
»Kuhkapelle« erstaunt<br />
aufblicken. Dabei handelt<br />
es sich um eine Stallform<br />
aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />
die für Rheinhessen typisch<br />
ist. Die noch erhaltenen<br />
Exemplare werden<br />
heute liebevoll restauriert <strong>und</strong> verschiedenen<br />
neuen Nutzungen zugeführt: Zum Beispiel auch<br />
als Gastraum. Ein solcher befindet sich in der<br />
Nieder-Olmer Weinstube, die damit geradezu zu<br />
einer historischen Exkursion mit Stärkungsmöglichkeit<br />
aufruft. Auch hier gilt, wie vielerorts in<br />
Nieder-Olm, erst einen Parkplatz <strong>und</strong> dann den<br />
Eingang zu finden. Die Postadresse der Weinstube<br />
lautet zwar »Pariser Straße«, der Eingang<br />
befindet sich allerdings in der Wassergasse.<br />
Die Karte des Hauses bietet alles das, was<br />
man so zum Wein naschen kann – vom Handkäs‘<br />
bis zur Sülze. Die Abteilung »Deftiges« wird in<br />
erster Linie durch die Hackbraten <strong>und</strong> Winzersteaks<br />
vertreten. Ich habe mich schließlich für<br />
einen kleinen mediterranen Teller (7,20 €) <strong>und</strong><br />
ein Winzersteak mit Kräuterbutter <strong>und</strong> Brot entschieden<br />
(9, 40 €). Dazu gefällt mir der Riesling<br />
vom Niersteiner Weingut Louis Guntrum (3,90<br />
€): ein kräftiger Vertreter seiner Art mit einer<br />
fruchtigen Note. Auf dem kleinen mediterranen<br />
Teller fanden sich Serrano-Schinken, französische<br />
Salami <strong>und</strong> geraspelter Parmesan auf einem<br />
Bett von Rucola. Nach diesem Vorspiel<br />
schaffte dann das Winzersteak die nötige<br />
Gr<strong>und</strong>lage für weitere Getränke. Es war saftig<br />
<strong>und</strong> – nicht untypisch – stark von Fett durch-
wachsen. Im Geschmack hätte ich es mir insgesamt<br />
etwas intensiver/würziger gewünscht. Aber<br />
auch für das »Winzersteak« wird in fast jeder Küche<br />
ein eigenes Rezept verwendet. Die Marinade,<br />
in die das Fleisch vorher eingelegt wird, ist ebenfalls<br />
geheime Verschlusssache.<br />
Fazit: Die Nieder-Olmer Weinstube ist eine typische<br />
Vertreterin ihrer Art: saubere Weine von<br />
überwiegend einheimischen Winzern, Kleinigkeiten<br />
<strong>und</strong> Deftiges zum Wein <strong>und</strong> ein historisches Ambiente.<br />
So stellen sich viele Touristen aus dem In<strong>und</strong><br />
Ausland Rheinhessen vor.<br />
NIKO NIKO TEI<br />
Gaustr. 67 | 55116 Mainz<br />
www.nikonikotei.de | Tel. 06131 2112 888<br />
Geöffnet: Di-Fr 12-15 Uhr <strong>und</strong> 17.30–23 Uhr,<br />
Sa 12–16 Uhr <strong>und</strong> 17.30–23 Uhr, So 13–22 Uhr<br />
(Küche bis 21 Uhr) | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 1,60–11,00 € | Hauptspeise:<br />
8,70–25,00 € | Desserts: 3,70–5,50 €<br />
Offene Weine: 3,50–4,70 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,8<br />
Kappen 8<br />
Heute wollen wir auf Empfehlung<br />
zu viert ein japanisches<br />
<strong>Restaurant</strong> besuchen.<br />
Das »Niki Niko Tei« befindet<br />
sich in der Gaustraße 67 <strong>und</strong><br />
ist durch einen schmalen<br />
Hofeingang über einen kleinen<br />
Treppenaufgang zu erreichen.<br />
Der Gastraum hat<br />
ein schlichtes, angenehm dezentes Ambiente, teilweise<br />
mit Natursteinwänden, mit rustikalen Holzdielen<br />
<strong>und</strong> mit Holzmöbeln. Der einzige optische<br />
Hinweis auf Japan gelingt durch eine Wandverkleidung<br />
im Stil japanischer Leichtbau-Wohnhäuser. Im<br />
Sommer gibt es einige zusätzliche Tischchen unter<br />
dem Baum im kleinen Hof.<br />
Preisgünstige Menü-Angebote bietet die Mittagskarte<br />
von 12 bis 15 Uhr, für den Abend gilt die große<br />
Karte. Angenehm frisch <strong>und</strong> schmackhaft starten<br />
wir mit Krabben <strong>und</strong> Gurken in Reisessig-Soße –<br />
aus dem Japanischen transskribiert heißt dieses<br />
kleine Gericht »kanibo to kyuri no sunomono« <strong>und</strong><br />
kostet 4,90 €. Gyoza, fünf Teigtaschen mit Hackfleischfüllung<br />
zu 4,80 €, sind saftig, in Verbindung<br />
mit der mitgelieferten Sojasoße sogar herzhaft, die<br />
beiliegenden Nudeln al dente. Eine Miso-Suppe<br />
(1,60 €), die aus Sojapaste <strong>und</strong> heißem Wasser angerührt<br />
wird, bekommt durch Frühlingszwiebeln<br />
<strong>und</strong> Algen eine gewisse Leichtigkeit. Die frittierten<br />
Auberginenstücke in japanischer Soße (»nasuno<br />
agedashi«) zu 4,80 € stellen aufgr<strong>und</strong> Saftigkeit<br />
<strong>und</strong> hervorragender Würze sehr zufrieden.<br />
Vor uns steht bald das so genannte Set-Menü<br />
(»niko niko zen«, 23 €), das sich hauptsächlich aus<br />
Sashimi, frittiertem Schweinefleisch, Tempura mit<br />
Garnelen <strong>und</strong> Gemüse, vier Stück Kalifornia-Rolle<br />
<strong>und</strong> Miso-Suppe zusammensetzt. Aufgetragen werden<br />
die festen Bestandteile in einer größeren Holz-
56<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
box. Zur Erläuterung: Sashimi bedeutet eine bestimmte<br />
Zubereitungsart von rohem Fisch <strong>und</strong><br />
Meeresfrüchten, Tempura ist frittierter Teig. Die<br />
Zutaten lassen den rohen Fisch regelrecht aufleben,<br />
lediglich das Schweinefleisch erscheint<br />
ein wenig trocken. Zu einem malerischen Ganzen<br />
zusammengestellt kosten wir »nigiri<br />
sushi/Kirsche« (14 €) – dazu gehören fünf<br />
Stücke diversen rohen Fisches auf Reis <strong>und</strong><br />
sechs Stücke Maki-Rolle – <strong>und</strong> Spicy-Maki mit<br />
Gurke <strong>und</strong> Thunfisch (je Rolle 5 €): der Thunfisch<br />
mit Avocado ist schlicht brillant, der Fischgeschmack<br />
fein <strong>und</strong> ein zarter Ingwer-Touch<br />
sehr angenehm wahrnehmbar.<br />
Das »nigiri sushi« mit Bambus-Note (17 €) ist<br />
ein Standard-Sushi-Menü von feiner Machart<br />
<strong>und</strong> mit Zutaten offensichtlich gut gewählter<br />
Qualität: die Makrele nicht zu intensiv, der Lachs<br />
leicht buttrig, alles zergeht geschmeidig im<br />
M<strong>und</strong> – man könnte immer weiter essen… Bleibt<br />
noch die gegrillte Makrele »saba no teriyaki« zu<br />
8,70 €, die mit einem Klecks milden Rettichsalats<br />
aus der Küche kommt. Kurzum: Zuvor wusste ich<br />
nicht, dass dieser Fisch so fein schmecken kann.<br />
Als ausgesprochen fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> zuvorkommend<br />
erlebten wir den Service. Diese <strong>Restaurant</strong>-Empfehlung<br />
geben wir gerne weiter.<br />
NONNA MARTHA<br />
Binger Str. 84 | 55218 Ingelheim am Rhein<br />
Tel. 06132 8998 668 | www.nonnamartha.de<br />
Geöffnet: Mo–Sa 10–22 Uhr<br />
Ruhetage: So & feiertags<br />
Vorspeisen: 4,20-15,90 €<br />
Pasta: 8,90-14,90 € | Hauptspeisen:<br />
10,90-19,90 € | Desserts: 1,90-7,90 €<br />
Offener Wein: 2,80-5,20 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,0<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 7,0<br />
Gesamtnote Ø 7,2<br />
Kappen 7<br />
Nonna Martha, so heißt<br />
es in der Eigenwerbung<br />
des <strong>Restaurant</strong>s, ist eine<br />
Hommage an die italienische<br />
Großmutter am<br />
Herd <strong>und</strong> an die ländliche,<br />
traditionelle, einfache Küche<br />
Italiens. Ich denke an<br />
eine klassische Trattoria:<br />
helle Räume, einfache Tische, die mit rot-weißkarierten<br />
Deckchen geschmückt sind. Ein Tonkrug,<br />
darin Besteck <strong>und</strong> Papierservietten. Doch<br />
das Ambiente des, nach dem »Brauhaus Goldener<br />
Engel«, zweiten <strong>Restaurant</strong>s der Familie<br />
Winkelser ist supermodern – mit schwarz lakkierten<br />
Röhren an der Decke, Kacheln <strong>und</strong> Industrieemaille<br />
an der Wand <strong>und</strong> ausgeklügeltem<br />
Lichtkonzept. Ganz anders, als erwartet, aber<br />
richtig schön!<br />
Auch die Karte zeugt eher von Mainstream, als<br />
von Tradition: Es gibt die üblichen italienischen<br />
Vorspeisen wie Vitello Tonnato (12,90 €) oder<br />
Carpaccio (12,90 €), verschiedene Pastagerichte,<br />
Gegrilltes, Tiramisu (6,90 €), aber auch Ofenkartoffeln, Schweinenackensteak,<br />
Wiener Schnitzel vom Kalb oder Nonnas Club-Sandwich.<br />
Auch gebackener Feta steht auf der wöchentlich wechselnden Spezialitätenkarte.<br />
Echte Cucina casalinga ist das nicht. Aber ist es deswegen<br />
schlecht? Vorweg gesagt: Nein! Die Küchenleistung ist tadellos.<br />
Der gratinierte Ziegenkäse mit marinierten Pfifferlingen <strong>und</strong><br />
aromatischem Wildkräutersalat (13,90 €) erhält eine w<strong>und</strong>erbar<br />
fruchtige Note durch die Mango. Die Spaghetti Carbonara (11,90 €)<br />
sind von – beim deutschen Gast beliebter – perfekter Cremigkeit,<br />
krosse Pancetta-Chips verleihen dem Gericht den letzten Kick.<br />
Schließlich das Tiramisu (6,90 €), es zergeht auf der Zunge.<br />
Auch bei der Auswahl der Weine spielt Bella Italia keine Rolle.<br />
Muss es auch nicht, schließlich sind wir in Ingelheim, das selbst einige<br />
mehr als ordentliche Rotweine hervorbringt. Entsprechend ist<br />
die Karte lokal bis rheinhessisch: Dautermann, Mett <strong>und</strong> Weidenbach<br />
oder Eimann & Söhne sind günstige <strong>und</strong> gute Alternativen.<br />
Der vom fre<strong>und</strong>lichen Service empfohlene Riesling von Mett <strong>und</strong><br />
Weidenbach (0,2l/3,90 €) passte mit seinem leichtfüßigen Säure-<br />
Frucht-Spiel hervorragend zur doch etwas schweren Pasta.<br />
RESTAURANT OLYMPIA<br />
Karlsbader Str. 23 | 55122 Mainz<br />
Tel. 06131 41587 | www.olympia-mainz.de<br />
Geöffnet: täglich 11.30–24 Uhr<br />
(warme Küche bis 22.30 Uhr)<br />
Vorspeise: 2,90-13,80 € | Hauptspeise: 5,60–19,90 €<br />
Desserts: 4,10-7,20 € | Offener Wein: 2,20-5,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,0<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 7,0<br />
Gesamtnote Ø 7,0<br />
Kappen 7<br />
Nonna Martha<br />
Olympia – das klingt nach Sport. Und den<br />
kann man manchmal sehen, wenn man<br />
durch die großen Scheiben des <strong>Restaurant</strong>s<br />
in Mainz-Gonsenheim nach draußen auf das<br />
Sportzentrum blickt. Weiße Stühle <strong>und</strong><br />
kleine Holztische, die sich leicht zu größeren<br />
Einheiten zusammenstellen lassen, prägen<br />
das Bild. Eine kleine Schiefertafel offeriert<br />
die Tagesangebote. Heute ist es u.a. gefüllte<br />
Hähnchenbrust mit Feta <strong>und</strong> Spinat. Deutsch-griechische Küche<br />
also, die von Calamaris, Gyros, Lammspießen <strong>und</strong> Moussaka bis zu
OMA LOTTE &<br />
DIE JUNGS<br />
Hauptstraße 48 | 55270 Klein-Winternheim<br />
Tel. 06136 8141 585 | www.omalotte.de<br />
Geöffnet: Mi-Sa ab 17 Uhr, So ab 11 Uhr<br />
Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 4,70-5,50 € | Hauptspeise:<br />
10,50-19,50 € | Dessert: 5,50 €<br />
Offener Wein: 3,90-5,50 €<br />
<strong>Restaurant</strong> Olymipa<br />
Schweineschnitzel, Schwabentopf <strong>und</strong> Rumpsteak reicht. Alle Gerichte<br />
liegen unter, aber viele nahe, der 20-€-Grenze.<br />
Ich starte mit einer Flädlesuppe (3,50 €) in gut gewürzter Brühe.<br />
Das justiert den Gaumen. Es folgt ein Bifteki (11,90 €), ein mit<br />
Schafskäse gefülltes Hacksteak, das ich meist esse, wenn ich zum<br />
Griechen gehe. Dazu gibt es vorab einen Beilagensalat aus groben<br />
Gurken- <strong>und</strong> feinen Karottenschnipseln, Weiß- <strong>und</strong> Rotkohl sowie<br />
ein paar Salatblättern, nichts Umwerfendes <strong>und</strong> von einer einfachen,<br />
säuerlich schmeckenden Soße gekrönt. Dass sich der Salat<br />
auf dem Teller türmt lässt ahnen, was nachkommt: zwei riesige<br />
Hacksteaks vom Grill, garniert mit großen, roten Zwiebelringen, einem<br />
kleinen Klecks Reis <strong>und</strong> Bratkartoffeln satt. Portionen, die<br />
Sportler nach anstrengendem Training sicher satt machen, die mittags<br />
aber kaum zu packen sind.<br />
Groß ist das Angebot griechischer Weine – von Samos bis Retsina.<br />
Aber auch vier Rheinhessen aus Zornheim sind im Angebot.<br />
Einfache Tropfen wie mein griechischer »Stone Hills« (2,80 €), ein<br />
trockener Weißweinverschnitt, der aber gut zum Bifteki passt. Der<br />
Service ist bemüht fre<strong>und</strong>lich, auch wenn er erst am Nachbartisch<br />
kassiert, anstatt mir die Speisekarte vorzulegen. Beim Zahlen hat<br />
mit der Kellner einen handgeschriebenen Zettel mit Ziffern gezeigt,<br />
keine finanzamtstaugliche Rechnung jedenfalls. Ich wollte<br />
auch nicht darauf bestehen. Schließlich lernt man beim Griechen<br />
nicht nur in Gonsenheim auch ein Stück Gelassenheit !<br />
Karrié Bau GmbH & Co. KG | Robert-Bosch-Str. 40 | D-55129 Mainz<br />
Tel +49 (0)6131 / 9568-0 | Fax: +49 (0)6131 / 9568-50 | www.karrie.de<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 7,0<br />
Gesamtnote Ø 7,4<br />
Kappen 7<br />
Die ehemaligen Restaurateure<br />
des »Beichtstuhls«<br />
sind ins rheinhessische<br />
Land, nach<br />
Klein-Winternheim, umgezogen<br />
<strong>und</strong> nennen ihr<br />
neues Wirtshaus nun<br />
»Oma Lotte & die<br />
Jungs«. Die Geschichte,<br />
die hinter diesem klangvoll-witzigen Namen<br />
steckt, kann der Interessierte auf der Homepage<br />
des <strong>Restaurant</strong>s nachlesen. Solide, bürgerliche<br />
Küche mit regionalen Anklängen <strong>und</strong> Zutaten<br />
auf vollen Tellern generiert volle Räume<br />
<strong>und</strong> folglich ist es ratsam, telefonisch einen<br />
Tisch zu bestellen. Der erste Eindruck: Es ist<br />
laut, warm <strong>und</strong> ein wenig stickig. Man hat sich<br />
Mühe gegeben, eine gemütlich-rustikale Wohnzimmer-Atmosphäre<br />
mit viel Holz, unterschiedlichsten<br />
Bildmotiven in klassischen Rahmen <strong>und</strong><br />
Kutscherlaternen herzustellen.<br />
Vorweg fällt unsere Wahl zum einen auf die<br />
»kräftige Tafelspitzkraftbrühe« mit Wurzelgemüse<br />
<strong>und</strong> Markklößchen zu 4,70 €. Die Portion<br />
ist reichlich, die Brühe erscheint jedoch bei weitem<br />
nicht so kräftig, wie sie angekündigt wurde.<br />
Zum anderen probieren wir die »pikante Kokosmilchsuppe«<br />
mit Koriander, Chili <strong>und</strong> asiatischem<br />
Gemüse zu ebenfalls 4,70 €. Sie kommt<br />
in einem riesigen Gefäß. Außer Chili stelle ich in<br />
der Suppe unter anderem kleine Bohnen, Pilze<br />
<strong>und</strong> Petersilie fest. All diese Zutaten haben ordentlich<br />
Biss. Geschmacklich empfinde ich diese<br />
Vorspeise aber als wenig gaumenkitzelnd.<br />
Bei der Hauptspeise greifen wir zum »Räucherlachs<br />
an Ofenkartoffeln gefüllt mit Dillrahm«,<br />
Kostenpunkt: 12,90 €. Der Fisch ruht auf<br />
einem ansehnlichen Hügel aus Lollo rosso <strong>und</strong><br />
Lollo bianco: solide Küche, die nicht aufregt,<br />
aber noch leicht verbesserungswürdig ist, ist<br />
der Gesamteindruck.<br />
Vor mir steht nun der »Knusprige Schafskäse-Bärlauchpesto-Strudel<br />
an Balsamicosauce<br />
mit hausgemachtem Ratatouille«. Wieder ist ein<br />
Berg von Gericht zu sehen ist, aber dieses Essen<br />
sagt mir wirklich zu, diese Art von Strudel<br />
ist eine sehr gute Idee – obwohl mich mehr<br />
Strudel <strong>und</strong> weniger durchaus appetitliches Ratatouille<br />
noch mehr erfreut hätten.<br />
Das Konzept der Gastronomen ist offensichtlich<br />
erfolgreich, der Service fre<strong>und</strong>lich, die Küche<br />
zeigt vielversprechende Ansätze, wobei
58<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Ausführung <strong>und</strong> Präsentation bisweilen verbesserungswürdig<br />
sind. Die Weinkarte liest sich erfreulich.<br />
Sie enthält unter anderem Kreszenzen<br />
der Erzeuger Gröhl, Strubel-Roos, Bretz, Pfannebecker<br />
<strong>und</strong> Köster-Wolf. Mit dabei sind auch<br />
die angesehenen Klein-Winternheimer Betriebe<br />
Eckert <strong>und</strong> Schreiber-Kiebler. Der 2015er Graue<br />
Burg<strong>und</strong>er aus Weinolsheim von Gröhl (4,40€<br />
für 0,2l) sprach uns gleichermaßen an wie der<br />
2015er Pfeddersheimer Sauvignon Blanc von<br />
Pfannebecker (4,90 Euro).<br />
PEPERONCINO –<br />
TRATTORIA<br />
Emmeransstr. 1 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 5540 377<br />
www.peperoncino-mainz.de<br />
Geöffnet: Mo-Fr 12-15 u. 18-22:30 Uhr<br />
Sa 18-23 Uhr | So 12-14:30 u. 18-23 Uhr<br />
Vorspeise: 4,80-13,50 € | Hauptspeise:<br />
9,00-32,00 € | Dessert: 5,50-8,50 €<br />
Offener Wein: um 5,60<br />
Saisonkarte: Schiaffoni con Salsiccia – Ricotta e Spinaci. Frische<br />
Ravioli (unverkennbar), gefüllt mit italienischer Bratwurst (Salsiccia),<br />
Ricotta <strong>und</strong> Spinat, in einer Tomaten – Rotweinsoße. (15,80 €).<br />
Eine eher deftige Variante, zu der die Sauce <strong>und</strong> der gehobelte Pecorino<br />
perfekt passten.<br />
Das einzige, was dem Gast im Peperoncino Probleme bereitet, ist<br />
die große Auswahl <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene »Qual«. Es empfiehlt<br />
sich daher ein Besuch mit mehreren guten Fre<strong>und</strong>en, die nichts dagegen<br />
haben, wenn man auch mal von ihrem Teller etwas probiert.<br />
So kam ich jedenfalls auch noch in den Genuss einiger Probierhäppchen<br />
von den zart gebratenen Jakobsmuscheln (Cape sante al<br />
Zafferano) <strong>und</strong> dem ebenfalls mit Safran zubereiteten Ippoglosso<br />
(Heilbutt).<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,0<br />
Kappen 8<br />
Die zentral neben dem<br />
Schillerplatz gelegene<br />
Trattoria Peperoncino gehört<br />
ohne Frage zu den<br />
besseren italienischen Ristorantes<br />
in der Stadt<br />
<strong>und</strong> ist schon lange kein<br />
»Geheimtipp« mehr. An<br />
warmen Mittagen findet<br />
man, vorausgesetzt man ist um 12 Uhr vor Ort,<br />
oft noch einen freien Platz im Außenbereich –<br />
abends ist rechtzeitige Reservierung dringend<br />
empfohlen. Ein kleines Manko des Gastraums ist<br />
die Akustik: Die nicht allzu großen Tische sind<br />
relativ eng gestellt – dies sorgt für einen gewissen<br />
Geräuschpegel.<br />
Das Angebot der Trattoria lässt sich ungefähr<br />
so beschreiben: klassische italienische Küche<br />
mit besonderen Akzenten (z.B. Büffelfleisch aus<br />
der Campania) <strong>und</strong> mit zahlreichen raffinierten<br />
Ergänzungen über die Saisonkarte. Dazu gehören<br />
ein ebenso fre<strong>und</strong>licher wie kompetenter<br />
Service <strong>und</strong> eine sehr schöne Auswahl an offenen<br />
Weinen. Ich habe mich an diesem Abend<br />
mit dem Primitivo del Salento (5,60 €) angefre<strong>und</strong>et.<br />
Ein kräftiger nuancenreicher Roter,<br />
der trotzdem dem Essen Gelegenheit zur Entfaltung<br />
gibt.<br />
Und nun zu Letzterem: Zunächst das Carpaccio<br />
di Manzo (11,50 €) – es kam klassisch perfekt:<br />
Das Rindfleisch war hauchdünn <strong>und</strong> von bester<br />
Qualität, die Vinaigrette exquisit aber eher zurückhaltend,<br />
sodass sie weder geschmacklich<br />
noch mengenmäßig das Fleisch beeinträchtigte.<br />
Rindercarpaccio wird inzwischen fast überall<br />
mit reichlich Rucola serviert – ich habe mich<br />
langsam damit abgef<strong>und</strong>en. Anschließend erfreute<br />
ich mich an einem Pasta-Gericht von der<br />
PHIL-ING<br />
WEIN- & STEAKHAUS<br />
Römerstraße 54 | 55411 Bingen-Sponsheim<br />
Tel. 06721 43424 | www.phil-ing.de<br />
Geöffnet: Do u. Fr ab 18 Uhr<br />
Vorspeise: 5,00-12,50 € | Hauptspeise: 13,00-48,00 €<br />
Dessert: 3,00-7,50 € | Offener Wein: 3,80-7,20 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 7,5<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,1<br />
Kappen 8<br />
Leider nur noch an zwei Tagen in der Woche<br />
bekocht Philipp Späth, der »Fleisch-<br />
Guru von Rheinhessen«, seine Gäste. Wem<br />
aber der Sinn nach einem perfekten Stück<br />
Fleisch steht, der sollte an diesen Tagen<br />
nach Bingen-Sponsheim fahren <strong>und</strong> genießen.<br />
In einer schick ausgebauten Scheune<br />
mit wenigen Tischen (übrigens gibt es auch<br />
ein tolles Toiletten-Ambiente, findet man selten!)<br />
<strong>und</strong> einem luftigen, mediterranen, großzügig möblierten Innenhof<br />
neben einem liebevoll gepflegten Kräutergarten darf man<br />
schwelgen bei qualitativ hochrangigen Fleischangeboten, die der<br />
Meister am Grill zubereitet <strong>und</strong> die das Liebhaberherz höher schlagen<br />
lassen.<br />
Hereford-Rind, American Rind, galizisches Kalb, pommersches<br />
Rind, American Bison, australisches Wagyu, australisches weidegefüttertes<br />
Rind, Rib-eye, Livar-Klosterschwein bietet uns die Speisekarte<br />
an in kleinen, größeren <strong>und</strong> ganz großen (auf Vorbestellung,<br />
53-89 €) Varianten für mehrere Personen. Auf zwei eng beschrie-
enen Seiten gibt uns die Speisekarte außerdem vorbildlich Hinweise<br />
zur Herkunft <strong>und</strong> Aufzucht der Tiere. Begleiter zum Fleisch<br />
sind fast immer die köstlichen, dreifach in Erdnussöl frittierten<br />
Pommes frites <strong>und</strong> verschiedenes, knackig-zartes Pfannengemüse.<br />
Heute steht uns der Sinn nach dem pommerschen Rind dry-aged<br />
»Japan-Qualität« (230g-29 €), dessen Fleisch von feiner Fettmaserung<br />
durchzogen ist, wie uns die charmante Inge Kolbitz erklärt,<br />
die den gesamten Service heute Abend unaufgeregt, fre<strong>und</strong>lich<br />
<strong>und</strong> aufmerksam bewältigt. In der Küche wird uns das geschmackvolle<br />
Steak liebevoll <strong>und</strong> perfekt zubereitet – gekrönt mit einigen<br />
Salzflocken – einfach, ehrlich, köstlich, ein Gedicht! Dazu gibt es<br />
die berühmten Pommes frites <strong>und</strong> feine Champignons. Auch der<br />
Tipp des Tages kann sich sehen <strong>und</strong> schmecken lassen: ein großes,<br />
saftiges Rumpsteak vom Kalb aus Spanien (ca. 250g-27 €), innen<br />
rosa, zart <strong>und</strong> voller Geschmack.<br />
Neben Pommes frites <strong>und</strong> Gemüse darf auch der frische, knakkige,<br />
mit Balsamico <strong>und</strong> Joghurt-Dressing zubereitete Salat nicht<br />
unerwähnt bleiben, der durch Kräuter aus dem Garten <strong>und</strong> durch<br />
einige Kerne ergänzt wird. Den genieße ich heute als Vorspeise, sowie<br />
auch die Rinderkraftbrühe mit Gemüse <strong>und</strong> Maultasche (5 €),<br />
die mich regelrecht verblüfft: selten kam ich bisher in den Genuss<br />
so intensiver, kräftiger Rinderbrühe. Eine Freude! Das war auch der<br />
pikante kleine Spargelsalat mit Schnittlauch, Radieschen <strong>und</strong><br />
Schinkenwürfelchen, mit dem uns die Küche zu Anfang grüßte.<br />
Die Weinkarte ist unverändert. Die angebotenen Gewächse stammen<br />
alle von Winzern aus der näheren Umgebung – Schnell, Dautermann,<br />
Schweickardt, Schilz, Pitthan, Kemp sind da zu nennen.<br />
Es gefallen uns zum Essen ein Blanc de Noir 2015 QbA trocken<br />
vom Weingut Schweickardt (0,2l – 4,60 €) <strong>und</strong> der angenehm geschmeidige<br />
2014er Merlot barrique, ebenfalls vom Weingut<br />
Schweickardt (0,2l – 7,20 €).<br />
Zum Abschluss darf das einzigartig tolle Mango-Pfeffer-Sorbet<br />
(3€) nicht fehlen. Das ist so gut, so eines esse ich gleich noch einmal!<br />
Neben dem Verkauf verschiedener Grillgeräte, Gewürzen von<br />
Ingo Holland im kleinen Lädchen <strong>und</strong> frischem Fleisch, bietet Philipp<br />
Späth auch Grill- <strong>und</strong> Kochkurse für Gruppen <strong>und</strong> Sonderveranstaltungen<br />
an.<br />
PLAN B<br />
Marktplatz 3 | 55283 Nierstein | Tel. 06133 577 9850<br />
Geöffnet: Di–Do, So & feiertags 11–14 <strong>und</strong> 17-23 Uhr<br />
Fr & Sa 11–14 <strong>und</strong> 17–24 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 3,50-7,50 € | Hauptspeise: 9,00-20,00 €<br />
Desserts: 6,50 € | Offener Wein: 4,00-4,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,6<br />
Kappen 8<br />
Das attraktive »Plan B« am Niersteiner<br />
Marktplatz befindet sich in einem stattlichen<br />
Fachwerkhaus, das in einem Topzustand ist.<br />
Drinnen herrscht ein rustikales Ambiente<br />
vor, im Freien sind einige Tische platziert.<br />
Über die historisierend angelegte Treppe gelangt<br />
man in die fre<strong>und</strong>lichen Gasträume,<br />
die von vielen, meist jüngeren Leuten gut<br />
gefüllt ist. Ich freue mich, noch einen Platz<br />
zu ergattern, zu dem mich die gleich auf mich zukommende Bedienung<br />
leitet.<br />
Die Speisekarte, in der Fleischiges dominiert, ist angenehm<br />
übersichtlich. Burger, Pulled Pork <strong>und</strong> der Lavasteingrill dürften<br />
vor allem junge Leute ansprechen <strong>und</strong> ich sehe an den Tischen<br />
auch diese apart angemachten Gerichte. Ich wähle mir heute ei-<br />
nige der asiatisch angehauchten Gerichte, für<br />
die das Plan B auch bekannt ist. Zur Vorspeise<br />
wähle ich die »Knusprige Ente <strong>und</strong> Hoisinsauce<br />
im Sesam-Pfannkuchen« (9,50 €). Von dem perfekt<br />
zubereiteten Gericht bin ich sehr angetan.<br />
Die Ente ist wirklich sehr knusprig <strong>und</strong> lecker,<br />
wenn auch die Hoisin-Sauce sehr üblich <strong>und</strong> wie<br />
erwartet schmeckt. Der perfekt gebackene,<br />
dünne Sesam-Pfannkuchen ist mit der Soße<br />
überstrichen <strong>und</strong> dann mit der Ente, sowie Rucola,<br />
Möhrenstiften <strong>und</strong> Salat, dazu mit ein paar<br />
sehr gut passenden Granatapfelkernen gefüllt.<br />
Dann nehme ich noch einen Spieß vom Lavasteingrill:<br />
»Puerto Rico-Huhn« (15 €). Wie üblich<br />
ist es sehr schön, dass man sich im Plan B aus<br />
den sehr zahlreichen Beilagen drei selbst auswählen<br />
kann. Die werden dann in kleinen Schalentassen<br />
mit serviert. Ich nehme Apfel-Walnuss-Schmand,<br />
die Kräuter-Knoblauch-Pilze <strong>und</strong><br />
das Steinpilzrisotto. Der Schmand passt richtig<br />
gut zum Huhn, er schmeckt intensiv nach Äpfeln<br />
<strong>und</strong> enthält sehr klein gehackte Walnüsse.<br />
Auch die Knoblauch-Pilze sind ein Genuss <strong>und</strong><br />
sehr zu empfehlen. Das Risotto aber kann man<br />
getrost weglassen. Die Konsistenz ist einfach zu<br />
fest für meinen Geschmack.<br />
Dazu trinke ich einen 2015er Sauvignon Blanc<br />
trocken vom Weingut Müller (0,2l – 4,20 €), der<br />
mir typisch <strong>und</strong> gut schmeckt. Die Weinkarte ist<br />
mit insgesamt zwölf Weinen übersichtlich, aber<br />
von regionaler Güte. Das Plan B hat eine handwerklich<br />
gut gemachte Küche mit qualitativ<br />
hochwertigen Zutaten.
60<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
PLATEN’S RESTAURANT<br />
<strong>Restaurant</strong> & Wein lounge im Rhein-Hotel Nierstein<br />
Mainzer Str. 16-18 | 55283 Nierstein | Tel. 06133 97970<br />
www.rheinhotel-nierstein.de<br />
Geöffnet: Mo-Sa 7-22 Uhr u. So 7-18 Uhr<br />
Vorspeise: 6,00-30,00 € | Hauptspeise: 15,50-44,90 €<br />
Menü (ab 12 Pers. mit Vorbestellung): 39,00-49,00 €<br />
Tagesempfehlungen: 11,90-34,90 €<br />
Dessert: 8,00-18,00 € | Offener Wein: 4,50-17,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 9,0<br />
Trinken 9,0<br />
Service 9,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,6<br />
Kappen 9<br />
»…Wo Qualität genießen Tradition hat!« Gemäß<br />
seinem Wahlspruch empfängt uns das<br />
<strong>Restaurant</strong> im Rheinhotel in Nierstein unter<br />
schattigen Platanen auf seiner großzügigen<br />
Terrasse am Rhein, wo uns die junge, reizende<br />
Dame des Service alsbald liebevoll<br />
<strong>und</strong> aufmerksam umsorgt. Der Genuss sowohl<br />
dieser Tradition, als auch des geschmackvollen,<br />
gemütlichen Ambientes im<br />
Innern des Hauses, in das uns der Regen bald vertreibt, lässt uns<br />
voller Spannung die leiblichen Genüsse erwarten, die zu Anfang in<br />
Form eines köstlichen Traubenkernbrots mit seinem Öl vor uns stehen.<br />
Marc Platen in der Küche bäckt das dunkle Brot mit seiner<br />
knusprigen Kruste täglich frisch – kein W<strong>und</strong>er, dass es bereits<br />
viele Anhänger hat, jetzt auch uns.<br />
Zur Weinauswahl aus der kleinen Sommerkarte stehen für uns<br />
heute auf Empfehlung der fre<strong>und</strong>lichen Bedienung zwei Bio-Weine,<br />
der trockene, leichte 2016er Silvaner QbA vom Weingut Wittmann<br />
(0,2l – 9,50 €) <strong>und</strong> der gehaltvolle, mineralische 2015er Nierstein<br />
Orbel Riesling GG trocken vom Weingut St. Antony (0,2l – 14,80 €),<br />
bei dem kommt zusätzlich ein leichter Petrolton. Wir können uns<br />
nicht entscheiden <strong>und</strong> nehmen beide. Die Tropfen namhafter Weingüter<br />
aus der Umgebung von Nierstein, aus der eigenen Weinhandlung,<br />
aber auch von Übersee bietet der Keller des Rheinhotels den<br />
Gästen an, die Weine sind auch zur Mitnahme erhältlich.<br />
Die Klassikerkarte offeriert »Tournedos Rossini« (29,90 €) <strong>und</strong><br />
Original Wiener Kalbsschnitzel (22,90 €), köstliche Extra-Beilagen<br />
<strong>und</strong> Fleisch vom argentinischen Angusrind. Das hat es uns heute<br />
angetan <strong>und</strong> wir bestellen das Filetsteak im Men’s Cut (250g) für<br />
33,90 € – das wird zum »Orbel« passen. Zuvor<br />
genießen wir von der »Snacks«-Karte ein paar<br />
zarte Scheibchen vom w<strong>und</strong>erbar in Orangen-<br />
Dill-Beize eingelegten Label Rouge Lachs (16 €)<br />
<strong>und</strong> auch den geschmackvollen, französischen<br />
Ziegenkäse, gratiniert mit Trüffelhonig <strong>und</strong> Mandelsplitttern,<br />
ergänzt von würzigen Rotweinschalotten<br />
(14 €) <strong>und</strong> einem sehr französischen<br />
Baguette. Das Filetsteak entpuppt sich als auf<br />
den Punkt medium rare gebraten <strong>und</strong> geschmacklich<br />
überzeugend. Umgeben ist es vom<br />
würzigen, selbstgezogenen Rotwein-Fleischfond<br />
des Küchenchefs, ergänzen kann man es mit<br />
Senfsorten der berühmten Mühle in Monschau.<br />
Ein Körbchen knuspriger Pommes frites (4 €)<br />
r<strong>und</strong>et das Essen ab. Alle Gerichte kommen als<br />
eine appetitliche Augenweide daher. So auch in<br />
grellgrün (sanfter Kräuterrahm) <strong>und</strong> hellem<br />
Braunton der Teller mit den Pfifferlingen auf einem<br />
großen Artischockenboden, drumherum<br />
knusprig angebratene Scheiben vom Serviettenkloß<br />
(19,90 €). Nicht nur optisch ist das Essen ein<br />
Genuss, auch geschmacklich lässt diese vegetarische<br />
Komposition mit den knackigen Stückchen<br />
von der Lauchzwiebel (von der Karte mit<br />
den Tagesempfehlungen) keine Wünsche offen.<br />
Nicht unerwähnt bleiben darf der kleine Beilagensalat<br />
mit Kräuterdressing, der unter einigen<br />
zarten, harmlosen Lollo-Rosso-Blättern <strong>und</strong><br />
etwas Kresse <strong>und</strong> Keimlingen verschiedenartige<br />
köstliche Salatvariationen (Gurke, Tomate,<br />
Rettich, Artischocke etc.) versteckt hält (6 €).<br />
Zum Dessert muss es heute nochmal etwas<br />
Besonderes sein: das Aprikose-Rosmarin-Vanilleeis<br />
mit Olivenöl <strong>und</strong> Fleur de Sel. Das kennen<br />
wir nämlich schon <strong>und</strong> es war wieder ausgezeichnet.<br />
Auch das Zitronensorbet hat die<br />
Geschmacksnerven erfreut (je Kugel 3 €). Die<br />
»Tradition des Qualität-Genießens« werden wir<br />
hier sehr gerne weiterführen!
POLLER’S HÄUSJE<br />
Grabenstr. 55 | 55124 Mainz-Gonsenheim<br />
Tel. 06131 437 30 | www.pollers.de<br />
Geöffnet: Mi–Sa ab 17 Uhr<br />
So 11.30–14.30 u. 17-22 Uhr<br />
Vorspeise: 6,00-12,50 € | Hauptspeise: 14,90-21,00 € | Dessert:<br />
4,90-6,90 €<br />
Menü: 30,00-40,00 € | Offener Wein: 4,00-5,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 9,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,4<br />
Kappen 8<br />
Das Pollers zeigte sich bei unserem<br />
abendlichen Besuch wieder einmal in einer<br />
neuen Dekoration <strong>und</strong> meine Frau flüsterte<br />
bew<strong>und</strong>ernd: »Ich möchte das hier nicht alles<br />
täglich abstauben«. Die Gaststube erstrahlte<br />
in rot-weiß, vom Fliegenpilz über<br />
hängende Herzchen bis zur Serviette. Ich<br />
halte das eher für ein gutes Vorzeichen,<br />
schließlich ist am Abend doch noch das<br />
Derby gegen Frankfurt. Das Häusje selbst ist Fachwerk-betont, Holz<br />
dominiert <strong>und</strong> strahlt eine gewisse Gemütlichkeit aus. Dazu passt<br />
auch die fre<strong>und</strong>liche Bedienung: alles im Griff, immer fre<strong>und</strong>lich<br />
<strong>und</strong> gut informiert.<br />
Die Pollers haben nach eigenem Bek<strong>und</strong>en eine Leidenschaft für<br />
hausgemachtes, frisches Essen – was man auch schnell merkt. Neben<br />
der überschaubaren klassischen Karte ist immer noch ein<br />
Menü im Angebot, dessen Gänge auch separat bestellt werden können.<br />
Außerdem sind auch die meisten Vorspeisen als Hauptgericht<br />
zu erhalten. Meine Wahl fällt schließlich auf die Seeteufelbäckchen<br />
(12,50 €) <strong>und</strong> das Duett vom Hirschkalb (19,90 €).<br />
Die »Bäckchen« entpuppen sich als ein größerer »Backen«, der<br />
an Babyspinat, Tomaten, Kürbis, gefüllter Sepiapasta <strong>und</strong> Krebsjus<br />
serviert wird. Darüber: Parmesan. Eine auch optisch recht bunte<br />
Mischung, die aber geschmacklich gut aufeinander abgestimmt ist.<br />
Die schwarze Pasta ragt in jeder Beziehung heraus. Das Duett vom<br />
Hirschkalb bilden Steak <strong>und</strong> Tafelspitz, die mit Meerrettichsauce<br />
<strong>und</strong> Trüffelgnocchi serviert werden <strong>und</strong> mit einem Wachtelspiegelei<br />
garniert sind. Das Steak ist einwandfrei (für mich ein Hauch zu<br />
»durch«), der Tafelspitz stellenweise leider ein wenig trocken. Die<br />
geniale Meerrettichsauce<br />
gleicht<br />
das allerdings<br />
fast wieder aus.<br />
Ausgesprochen<br />
delikat sind die<br />
vier kleinen gefüllten<br />
Gnocchi –<br />
davon hätten es<br />
gerne noch ein<br />
paar mehr sein<br />
dürfen.<br />
Immerhin, so<br />
habe ich noch<br />
die Möglichkeit, das Dessert aus dem aktuellen Menü zu wählen:<br />
Schwarzwälderkirsch auf Pollers Art (5,90 €). Hier werden die klassischen<br />
Zutaten in einem Glas serviert, das man nur zu gerne auslöffelt.<br />
Wahrscheinlich eine Sünde – wenn man die Kalorienzahl<br />
überschlägt.<br />
Zu einem perfekten Essen gehören auch die entsprechenden<br />
Begleiter aus dem Keller: Der Riesling vom Winzerhof Thörle <strong>und</strong><br />
der Spätburg<strong>und</strong>er vom Weingut Landgraf (5,50 €) entpuppten<br />
sich, wie erwartet, als solche – beide typisch für ihre Art. Den Spätburg<strong>und</strong>er<br />
habe ich nach diesem Abend in meine persönliche<br />
rheinhessische »Top-Gruppe« aufgenommen.<br />
PRINZ CARL<br />
<strong>Restaurant</strong> im Prinz Carl Parkhotel<br />
Prinz-Carl-Anlage 10-14 | 67547 Worms<br />
Tel. 06241 308405<br />
www.parkhotel-prinzcarl.de<br />
Geöffnet: Mo-Fr 12-14 u. Mo-Sa 18-22 Uhr<br />
Vorspeise: 6,00-12,50 € | Hauptspeise:<br />
10,00-28,50 € | Menü: 22,00-42,50 €<br />
Dessert: 2,50-8,50 €<br />
Offener Wein: 4,20-9,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,9<br />
Kappen 8<br />
Fragt man einen Wormser,<br />
wo man in der Nibelungenstadt<br />
gut essen<br />
kann, fällt die Antwort<br />
meist gleich aus: im Prinz<br />
Carl. Die 1897 erbaute<br />
kaiserliche Kaserne ist<br />
längst eine feste Größe in<br />
der kulinarischen Landschaft<br />
Rheinhessens geworden. Geschickt hat<br />
man hier die alte Bausubstanz mit moderner<br />
Innenarchitektur gepaart, so dass ein elegantes,<br />
modernes <strong>Restaurant</strong> entstanden ist, in dem<br />
wir uns gleich wohl fühlen.<br />
Seit Mitte Juli hat in der Küche Christian Kunkel<br />
das Zepter übernommen. Der geborenen<br />
Rheinhesse war 15 Jahre lang in Spanien, zurück<br />
in der Heimat kocht er nun mit wechselnder<br />
Wochenkarte mediterran mit regionalem<br />
Bezug.<br />
Auf dem Teller sieht das dann folgendermaßen<br />
aus: Die in Weißwein gebratenen Garnelen<br />
(14,00 €) werden statt mit Olivenöl mit Butter<br />
verfeinert – das nimmt dem Gericht die Säure<br />
<strong>und</strong> führt zu einem harmonischen Geschmackserlebnis.<br />
Die Blutwurst-Apfel-Ravioli mit Speck<br />
(10,00 €) wird auf einem Bett von Sauerkraut<br />
serviert – ein gelungenes Spiel mit Säure,<br />
Cremigkeit <strong>und</strong> Röstaromen.<br />
Zum Hauptgang überrascht der Seeteufel auf<br />
Karottenpüree (24,00 €) mit einem feinen Sternanisaroma.<br />
Auch das Zanderfilet (19,00 €) mit<br />
Camembert-Risotto, sautierten Pfifferlingen<br />
<strong>und</strong> Pistaziencreme zeugt von Kreativität.<br />
Unnötig zu sagen, dass beide Fische perfekt<br />
gebraten sind. Wer lieber Fleisch mag, ist mit<br />
klassischem Zwiebelrostbraten (23,00 €) oder<br />
Lammrückenfilet mit Mandelcrème <strong>und</strong> Gemüse<br />
(26,00 €) sicher gut bedient.
62<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Auch beim Nachtisch beweist Kunkel, dass er<br />
gekonnt mit verschiedenen Aromen zu spielen<br />
weiß: warmes Schokoladen-Küchlein mit Amarettosabayon<br />
<strong>und</strong> Fruchtkompott (6,00 €) <strong>und</strong><br />
Crème brûlée mit Tahiti Vanille, Sorbet <strong>und</strong> Beeren<br />
(6,50 €) r<strong>und</strong>eten das gelungene Mahl ab.<br />
Ein Wort zur rheinhessisch geprägten Weinkarte:<br />
Die ist im offenen Bereich nicht groß,<br />
aber mit Gutzler, Spiess oder Keller prominent<br />
besetzt. Beim Flaschenangebot fällt die Auswahl<br />
der Großen Gewächse ins Auge. 14 Positionen<br />
gibt es: Ein 2012 Riesling von Keller ist darunter<br />
oder ein Spätburg<strong>und</strong>er von Meyer-Näkel<br />
aus dem Jahrgang 2004. Aber auch die normale<br />
Karte hat eine große, anspruchsvolle Auswahl<br />
zu bieten.<br />
PROVIANTAMT<br />
im Proviant-Magazin<br />
Schillerstr. 11a | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 9061600<br />
www.proviant-magazin.de<br />
Geöffnet: Di bis Sa 9 bis 24 Uhr | warme<br />
Küche: 11.30 – 22.30 Uhr| So 10 bis 15 Uhr<br />
Vinothek: Di-Fr: 15 – 23 Uhr<br />
Sa: 11 – 23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 4,70-10,50 € | Hauptspeise:<br />
8,50-20,90 € | Tagesgericht: 5,90-9,90 €<br />
Dessert: 5,90-7,50 € | Offener Wein: 2,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 9,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,0<br />
Kappen 8<br />
Das Proviantamt<br />
gehört zu den Mainzer<br />
<strong>Restaurant</strong>s, die sich –<br />
<strong>und</strong> das ist unbedingt positiv<br />
gemeint – durch häufigen<br />
Wandel auszeichnen.<br />
Die Erweiterung<br />
durch eine »Rheinhessen-<br />
Vinothek« <strong>und</strong> ständige<br />
»kulinarische Sonderaktionen« sind hier positiv<br />
hervorzuheben. Ein weiteres Plus ist das große<br />
Platzangebot. Man kann auch ohne Reservierung<br />
hoffen, mit einer kleinen Gruppe abends<br />
einen Tisch zu finden.<br />
Wir besuchten an einem »normalen« Tag<br />
(ohne Sonderveranstaltung) die »Wirtschaft«<br />
<strong>und</strong> erhielten hier statt der klassischen Speisenkarte<br />
die »Wirtschaftszeitung«, die sich der<br />
»rheinen Lebensfreude« verschrieben hat <strong>und</strong><br />
auf vier Seiten in zwei Sprachen einen Überblick<br />
über das Angebot gibt. Etwas gewöhnungsbedürftig<br />
– aber einfach mal etwas Neues<br />
in der oft großen Tristesse auf dem Speisen -<br />
kartensektor (Abteilung: Form). Was als erstes<br />
ins Auge fällt: es gibt nur vier offene Weine<br />
(Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, <strong>und</strong> je eine Rosé<strong>und</strong><br />
Rotwein-Cuvée) »von besten Weingütern<br />
aus Rheinhessen« zu einem unschlagbaren<br />
Preis (0,2l-2,90 €). Auf Nachfrage erfährt man<br />
zunächst, dass der Name der Weingüter eigentlich<br />
nicht genannt werden darf. Im Laufe des<br />
Abends verriet es uns die Bedienung aber doch:<br />
in der Tat ein nicht unbekanntes Weingut aus der Region – was<br />
man eigentlich auch schon an der Qualität des Rieslings gemerkt<br />
hat. Hier wird Gutes fast schon unter Preis verkauft.<br />
Das Angebot selbst ist überschaubarer geworden <strong>und</strong> ich entscheide<br />
mich für eine »Wirtschafts-mäßige« Auswahl: Handkäse<br />
(6,40 €), Metzgerbratwürste (8,90 €) <strong>und</strong> ein Pfirsisch-Parfait<br />
(5,90 €). Über die Konsistenz des relativ harten Handkäs‘ kann<br />
man sicherlich diskutieren, auch über die Menge des verwendeten<br />
Essigs. Sehr gut war jedenfalls das dazu gereichte Holzofenbrot,<br />
das auch zum nächsten Gang gereicht wurde: Schmackhafte Bratwürste<br />
aus der Metzgerei Ditt (Ebersheim) – ein wenig aussagelos<br />
dagegen der dazu gehörige Gewürztraminer-Senf.<br />
Das Beste kam schließlich zum Schluss: ein Weinbergspfirsich-<br />
Parfait mit Pistazien-Krokant <strong>und</strong> Himbeer-Spiegel. Während der<br />
Gänge diskutierten wir aus naheliegenden Gründen die Frage, was<br />
man von der Küche einer selbsternannten »Wirtschaft« erwarten<br />
darf. Gibt es Unterschiede zu einem <strong>Restaurant</strong>? Und wenn ja: Welche?<br />
Eine Bemerkung zur Bewertung: Wir haben beim »Trinken«<br />
auch das Angebot der Vinothek mit berücksichtigt.<br />
RAPHINIERT<br />
Langgasse 8 | 55435 Gau-Algesheim<br />
Tel. 06725 3029 911 | www.raphiniert-kronenhof.com<br />
Geöffnet: Di-Sa 17-23 Uhr, So u. feiertags 11-23 Uhr | Ruhetag:<br />
Mo<br />
Vorspeise: 7,50-8,50 € | Hauptspeise: 11,00-19,50 € | Dessert:<br />
4,00-5,50 € | Offener Wein: 3,00-7,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 9,0<br />
Gesamtnote Ø 8,1<br />
Kappen 8<br />
Ausgewählt als Ort unserer Zusammenkunft<br />
haben wir diesmal das »Raphiniert« in<br />
Gau-Algesheim. Im Innenhof des alten, anheimelnden<br />
Gutshofs in der etwas engen<br />
Langgasse steht der Gast sozusagen direkt<br />
vor dem Eingang zum <strong>Restaurant</strong>. Dieses<br />
entfaltet im Gastraum rustikalen Charme mit<br />
einem schweren alten Holz-Deckenbalken,<br />
mit ländlichen Steinplatten auf dem Boden,<br />
hellen Holztischen <strong>und</strong> -stühlen. Ein grauer Metallpfeiler im Art-<br />
Deco-Stil sorgt zusammen mit einer Diner-ähnlichen schwarzen<br />
Sitzbank für einen attraktiven Stilmix.<br />
Sämtliche hier ausgeschenkten Kreszenzen stammen vom Weingut<br />
des Kronenhofs – so heißt der hiesige Gebäudekomplex – der<br />
auch mit seinen ökologisch erzeugten Weinen hochwertige, exzellente<br />
Qualitäten zu bieten hat. Vom superben Basis-Riesling, der
frischen Riesling Spätlese, vom Steinert-Riesling <strong>und</strong> dem Frühburg<strong>und</strong>er<br />
waren wir durchweg begeistert.<br />
Das Essen starten wir mit frischer, leichter Pasta, die ungewöhnlich<br />
gut gewürzt ist <strong>und</strong> außer Nudeln geschwenktes Gemüse, gebratene<br />
Garnelen (in stattlicher Anzahl) sowie Zitronen-Chili-Pesto<br />
<strong>und</strong> Parmesan enthält (14,50 € in der Version als Hauptgericht,<br />
zum reduzierten Preis auch als kleinere Vorspeise erhältlich). Der<br />
kleine, saisonale Blattsalat, der mit gebratenen Champignons <strong>und</strong><br />
gerösteten Kürbiskernen veredelt ist (6 €) schmeckt richtig gut,<br />
knackig <strong>und</strong> frisch.<br />
Meine zweistufige Tagesempfehlung, die auf einer Kreidetafel im<br />
Eingangsbereich angekündigt wird, besteht im ersten Teil aus Pfälzer<br />
Kartoffelsuppe mit Shrimps zu 4,50 €, wie ich sie meiner Erinnerung<br />
nach zuvor noch nie gegessen habe. Sie enthält knackfrisches<br />
Gemüse, zahlreiche frische Kräuter, winzige Krabben <strong>und</strong><br />
präsentiert sich grandios cremig. Bei den Hauptspeisen kann sich<br />
die krosse Entenbrust mit Pilzen, Rahm, Semmelknödel <strong>und</strong> Cumberland-Sauce<br />
(17 €) sehen <strong>und</strong> schmecken lassen: das Geflügelfleisch<br />
hat perfekte Konsistenz, der Rahm ist angenehm leicht, <strong>und</strong><br />
die Champignons <strong>und</strong> Austernpilze schmecken fein. Lediglich der<br />
Knödel erscheint ein bisschen zu fest. Das vegane Räucher-Tofu<br />
mit Cashew-Kernen (10,80€), das mit einem so genannten Rheinhessen-Wok<br />
(hauptsächlich Reis) <strong>und</strong> Petersilie-Dip kombiniert ist,<br />
wirkt geschmacklich nicht überwältigend (ist auch schwierig bei<br />
Tofu), zu loben ist aber, dass das »Raphiniert« immerhin ein veganes<br />
Gericht anbietet.<br />
Nun kommt der zweite Teil meiner Tagesempfehlung zum Zuge,<br />
nämlich das »zarte Hirschragout an Apfelrotkohl <strong>und</strong> Kartoffelknödel«<br />
zu 15,80 €. Das Fleisch ist unglaublich zart, lässt sich locker<br />
mit der Gabel zerteilen. Rotkraut, Kloß <strong>und</strong> Rotweinbirne ergänzen<br />
den Geschmack des Wilds vortrefflich. Eine derart hohe Qualität<br />
bei so hohem Genusswert hatten wir hier durchaus nicht erwartet.<br />
Das »Raphiniert« ist allemal den Weg von Mainz oder von anderswo<br />
wert. Es wird hier schnörkellose, handwerklich ausgezeichnete<br />
Küche geboten bei einem unschlagbaren Preis-Genuss-Verhältnis.<br />
Einzig bei der Präsentation mancher Speisen lässt sich<br />
noch nachbessern. Ein ausgesprochen fre<strong>und</strong>licher, unaufgeregter<br />
<strong>und</strong> kompetenter Service erfreute uns.<br />
JEDER WEIN ERZÄHLT EINE GESCHICHTE.<br />
Weingut Alexander Flick<br />
Brückesgasse 15 · 55234 Bechtolsheim · Tel. 06733-6814<br />
Fax 06733-961863 · info@weingut-flick.de · www.weingut-flick.de<br />
SANDHOF DIRK MAUS<br />
GOURMETRESTAURANT<br />
Sandhof 7 | 55262 Heidesheim<br />
Tel. 06132 4368 333 | www.dirk-maus.de<br />
Geöffnet: Mi-So 18-22 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />
Gourmetmenü (4-7 Gänge): 85,00-120,00 €<br />
Offener Wein: 5,50-7,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 10,0<br />
Trinken 9,5<br />
Service 10,0<br />
Ambiente 9,5<br />
Preis/Leistung 10,0<br />
Gesamtnote Ø 9,8<br />
Kappen 10<br />
In beinahe klösterlicher<br />
Abgeschiedenheit zwischen<br />
den dicken Bruchsteinmauern<br />
des w<strong>und</strong>erschön<br />
renovierten<br />
Sandhofs wollen wir<br />
heute Dirk Maus‘ Sterneküche<br />
genießen. Der<br />
kühle Spätburg<strong>und</strong>er<br />
Weißherbst vom Weingut Gres prickelt dabei im<br />
Glas zu den letzten Strahlen der untergehenden<br />
Sonne.<br />
Die stimmigen, herausfordernden Kreationen<br />
des Sternekochs sind ein Highlight der Region<br />
<strong>und</strong> erfordern in ihrer Vielfalt <strong>und</strong> Komplexität<br />
gleichzeitig unsere Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Sensibilität.<br />
Das steigert nur den Genuss, den uns die<br />
Küche bald mit ihren Grüßen ankündigt. Da<br />
schmecken wir salzig, süß, scharf, fruchtig,<br />
knackig, zart, geschmeidig (Norilachs, Gänseleber,<br />
Brioche, Apfel, Buttermilch, Gurke, Orange,<br />
Erbse) als Vorboten des Kommenden. Dreierlei<br />
frische Brot- <strong>und</strong> Buttersorten, Meersalz <strong>und</strong><br />
Olivenöl begleiten uns dabei. In der Weinkarte<br />
sind viele exzellente Weingüter aus dem heimischen<br />
Rheinhessen mit ihren ausgesuchten<br />
Kreationen vertreten. Aus der weiteren Umgebung<br />
finden sich Rheingau, Nahe, Mosel, Württemberg,<br />
auch italienische <strong>und</strong> französische<br />
Tropfen können verkostet werden. Zunächst<br />
widmen wir uns dem frischen Gutswein Rosé<br />
vom Weingut Wagner-Stempel aus dem Jahr<br />
2016.<br />
In der ersten Vorspeise erfreuen unsere<br />
Zunge neben einer zart gebratenen Jakobsmuschel<br />
die Zutaten Sellerie <strong>und</strong> Ingwer, Alge <strong>und</strong><br />
Bohnenkraut als Püree, Chip, Glacé, Schaum,<br />
Erde <strong>und</strong> Gelée. Der feste, saftige <strong>und</strong> aromatische<br />
Seeteufel der zweiten Vorspeise wird ergänzt<br />
von den Geschmäckern der Aubergine,
64<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
der roten Paprika <strong>und</strong> der grünen Gremolata, einer<br />
Emulsion aus Petersilie, Knoblauch <strong>und</strong> Zitrone.<br />
Danach begegnen uns Zwiebel <strong>und</strong> Kichererbse<br />
als Espuma <strong>und</strong> Crème, crunchige<br />
geröstete Samen <strong>und</strong> Nüsse in orientalischen<br />
Gewürzen (Ducca), Rotweinbutter, ein Topping<br />
aus frittierter, krümeliger, knuspriger Geflügelhaut<br />
auf sanft gegarten Stückchen Poulardenbrust,<br />
sowie Scheiben vom zarten Lamm unter<br />
einer Briochekruste, dabei Püree von der weißen<br />
Vanillebohne <strong>und</strong> Preiselbeere neben der<br />
köstlichen Jus.<br />
Eine kleine Pause macht den Gaumen klar für<br />
kommende Genüsse: wir kosten ein vorzügliches<br />
Sorbet von Himbeere <strong>und</strong> Paprika; w<strong>und</strong>erbar<br />
fruchtig, aber auch sanft weckt es weitere<br />
Vorfreude. Tina Maus, stets professionell,<br />
dezent, bester Laune, charmant <strong>und</strong> auskunftsfreudig<br />
– falls gewünscht – kredenzt mit ihren<br />
hilfreichen »guten Geistern« den Spätburg<strong>und</strong>er<br />
»Eselspfad« 2014 vom Weingut Gres, ein<br />
kräftiger, wuchtiger, aromenreicher Roter aus<br />
dem Barrique <strong>und</strong> den Cabernet Sauvignon<br />
trocken »Kachelberg« 2013 vom Weingut Dorst<br />
aus Wörrstadt.<br />
Zum Höhepunkt des Mahls erfreuen uns<br />
Scheiben des allerzartesten Rehfilets unter<br />
mürbem Pankogebrösel, dabei sind sanfte<br />
Buchweizencrème, grüner Spargel, Aprikose in<br />
zweierlei Texturen, die w<strong>und</strong>erbare Sauce Choron,<br />
die ausgezeichnete Wildjus <strong>und</strong> ein Klecks<br />
Wacholder als Geschmackskick. Wir sind überwältigt!<br />
Eine goldene Auslese Spätburg<strong>und</strong>er<br />
Blanc de Noirs 2015 vom Weingut Fleischmann,<br />
Gau-Algesheim, begleitet uns zum Abschluss bei<br />
den Genüssen von Rotweineis, Kaffeeeis, einer<br />
Meringue aus weißer Schokolade mit weichem<br />
Kern, Kirschgel, Hafercrumble, kandierter Ananas, ihrer Crème <strong>und</strong><br />
ihrem Gel, Krokant <strong>und</strong> einem köstlichen Pina Colada – Schaum.<br />
Nicht nur geschmacklich, auch optisch waren alle Teller eine<br />
Augenweide, unterstrichen vom liebevoll ausgesuchten Geschirr<br />
<strong>und</strong> Besteck des <strong>Restaurant</strong>s. Dirk Maus wurde in seiner heraus -<br />
ragenden Sterneküche unterstützt von Küchenchef Steve<br />
Hermann, der die Philosophie des Hausherrn teilt <strong>und</strong> half, die<br />
Exzellenz der ausgesuchten Zutaten <strong>und</strong> deren kreative Zuberei -<br />
tungsarten in der Küche erneut unter Beweis zu stellen.<br />
SANDHOF – DIRK MAUS<br />
LANDGASTHAUS<br />
Sandhof 7 | 55262 Heidesheim<br />
Tel. 06132 4368 333 | www.dirk-maus.de<br />
Geöffnet: Mi-So 18-22 Uhr, Sa u. So zusätzl. 12-14 Uhr<br />
Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 9,50-15,50 € | Hauptspeise: 21,50-39,00 €<br />
Menü: 38,00/48,50 € | Rheinhessen-Mittwochsmenü:<br />
28,50 € | Rheinhessen-Mittwochsmenü: 28,50 €<br />
Dessert: 9,50-12,50 € | Offener Wein: 5,50-7,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 9,5<br />
Trinken 9,0<br />
Service 10,0<br />
Ambiente 10,0<br />
Preis/Leistung 9,5<br />
Gesamtnote Ø 9,6<br />
Kappen 10<br />
Feierabend. Beim Betreten des friedvollen,<br />
großzügigen Stück Land, das den Sandhof<br />
darstellt, fühlt man sich auf eigentümliche,<br />
zauberhafte Weise dem Trubel der Stadt entrückt<br />
<strong>und</strong> spürt neben genussvoll grasenden<br />
Pferden <strong>und</strong> Eseln Urlaubsgefühle aufkeimen.<br />
Ein Gläschen kühler Rosésekt, brut<br />
ausgebaut von Braunewell (8,50 €), unterstreicht<br />
diesen Eindruck auf das Angenehmste.<br />
Dirk Maus erscheint erstaunlich entspannt aus der Küche <strong>und</strong><br />
bietet uns gut gelaunt seine Vielfalt frisch für heute Abend zubereiteter<br />
Genüsse an. Da können <strong>und</strong> wollen wir uns natürlich gar<br />
nicht festlegen, am liebsten würden wir von allem probieren <strong>und</strong> so
einigen wir uns auf diverse Köstlichkeiten, die unsere Tafel zieren<br />
werden <strong>und</strong> von denen wir alle kosten mögen.<br />
Bevor das Mahl beginnt grüßt uns die Küche fre<strong>und</strong>lichst mit<br />
einem kräftig gewürzten kleinen Tunfischtatar auf Algen, darauf<br />
Zitronenschaum <strong>und</strong> ein Algenchip, daneben zartgrüne Tupfer von<br />
Wasabicrème. Zu zweierlei frischem Brot, Kräuterquark <strong>und</strong> Kräuterbutter<br />
ein vielversprechender Anfang. Bald erfreut uns eine<br />
Vorspeisenvielfalt, da sind: grüne Avocado, zartrosa Langustinos,<br />
kräftige, intensive Erbsensprossen , grünes Olivenöl, schwarzer<br />
Fliegenfischkaviar, ein lauwarmer Hummercocktail in der Carcasse,<br />
Mango, etwas Friséesalat, Jakobsmuschel, Riesengarnele, köstliche<br />
Saucen in gelb <strong>und</strong> orange, Grenaillekartöffelchen, Spiegelei,<br />
schmelzige, geraspelte Gänseleberterrine, Sauce Choron, gehobelte<br />
Trüffel, Schnittlauch – optische Genüsse in großer Farbenpracht<br />
<strong>und</strong> auch Genüsse im M<strong>und</strong>, die uns »aah«, »ooh« <strong>und</strong><br />
»mmh« entlocken. (je Vorspeise 26 ) W<strong>und</strong>erbare Zutaten <strong>und</strong><br />
die hochprofessionellen, kreativen Zubereitungsarten suchen<br />
ihresgleichen!<br />
Rheinhessen, die Pfalz, die Nahe, der Rheingau, Spanien sind mit<br />
herausragenden Weingütern in der Landgasthof-Karte vertreten.<br />
Wir hatten uns zu den Vorspeisen den w<strong>und</strong>erbar frischen, aromenreichen<br />
2016er Sauvignon Blanc vom Weingut Gres ausgesucht,<br />
der passte vorzüglich (0,2l-5,50 €). Zu den Hauptgängen bestellen<br />
wir auf Empfehlung den »kleinen Francois« (Cuvée aus<br />
Merlot, Saint Laurent, Portugieser, Syrah) aus dem Jahr 2013 vom<br />
Weingut Braunewell (0,2l-6 €), der recht kräftige Tannine <strong>und</strong><br />
Säure aufweist. Inzwischen erfrischt uns ein kleines Sorbet von<br />
den duftenden Hol<strong>und</strong>erblüten des Sandhofs.<br />
Den tagesfrischen Empfehlungen des Kochs haben wir uns zu<br />
Recht gerne angeschlossen: die Hauptgänge bescheren uns zarte<br />
Doradenfilets auf ihrer knusprigen Haut gebraten, Hummersauce,<br />
Safranrisotto, Zitrusschaum (28 €), w<strong>und</strong>erbares, intensives Nebraska-Beef<br />
(striploin cut) – das Fleisch schmilzt auf der Zunge –<br />
geschmorte Kartöffelchen, eine luftig-zarte Hollandaise, grüne<br />
Böhnchen (vom Sandhof), Mangold, unvergleichliche Jus zum<br />
Nachgießen <strong>und</strong> die beispiellos schmackhaftesten Pfifferlinge des<br />
Jahres! (37€)<br />
Den Abschied versüßt uns Tina Maus, die den ganzen Abend<br />
über mit ihrem Team den fre<strong>und</strong>lichsten, perfektesten, gewohnt<br />
Hemmes<br />
Vinothek<br />
Weinschule<br />
Wir machen faszinierende Weine<br />
für Ihr Leben gerne.<br />
Grabenstr. 13 & 34 55411Bingen-Kempten<br />
Fon: 06721/12420 www.weingut-hemmes.de<br />
info@weingut-hemmes.de<br />
dezenten Service bot, mit der 2011er Bacchustraube<br />
Trockenbeerenauslese vom Weingut Gres<br />
(7,50 €) zu den Aromen eines weißen Schokoladenküchleins<br />
mit flüssigem Kern, dazu Kirsche<br />
<strong>und</strong> Kaffee in gefrorener Form, zu einer Mascarponeschnitte<br />
<strong>und</strong> einer phantastischen, samtigen<br />
Crème Brûlée.<br />
»Den Koch einfach mal machen lassen«, das<br />
war das Credo des Abends! Im Sandhof geht<br />
man dabei garantiert kein Risiko ein, im Gegenteil,<br />
man erfreut sich ungeahnter Genüsse. Zur<br />
Nachahmung empfohlen!<br />
RISTORANTE<br />
SAN MARCO<br />
Am Stiftswingert 4 | 55131 Mainz<br />
Tel. 06131 82962 | www.cucinasanmarco.de<br />
Geöffnet: tgl. 11-14.30 u. 17:30-23.30 Uhr<br />
(Küche bis 23 Uhr)<br />
Vorspeise: 6,80-17,50 € | Hauptspeise:<br />
8,50-32,50 € | Dessert: 5,50-9,80 €<br />
Tagesgericht: 15,90 € | Menü: 59,00 € (für<br />
2 Pers.) | Offener Wein: 4,50-9,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,1<br />
Kappen 8<br />
Trotz eines eher unscheinbaren<br />
Äußeren <strong>und</strong><br />
der Lage außerhalb des<br />
Stadtzentrums zählt das<br />
San Marco zu den Spitzen-Ristorantes<br />
von<br />
Mainz. Oder, anders ausgedrückt:<br />
Der Weg in die<br />
Oberstadt lohnt auf jeden<br />
Fall. Bereits beim Betreten des Gastraums<br />
merkt man, dass man hier als Gast willkommen<br />
ist: ein fre<strong>und</strong>licher Service <strong>und</strong> ein angenehm<br />
helles Ambiente empfangen mich. Auf überladenes<br />
Touristen-Dekor wird verzichtet: an den<br />
Wänden hängen Fotos aus Sizilien, der Heimat<br />
von Giuseppe <strong>und</strong> Enzo Cuttitta. Ansonsten weisen<br />
Exponate auf die hervorragenden italienischen<br />
Weine hin, die hier im Angebot sind.<br />
Apropos Angebot: trotz der überzeugenden<br />
Speisenkarte lohnt sich auf jeden Fall ein Blick<br />
auf die Tafeln mit den aktuellen Angeboten –<br />
oder man fragt den »Patron« einfach direkt.<br />
Ich besuche das Ristorante dieses Mal an einem<br />
Mittag, esse aber nicht das Mittagsmenü<br />
sondern à la carte. Der Gastraum ist etwa zur<br />
Hälfte gefüllt – offensichtlich meistens Geschäftsreisende<br />
<strong>und</strong> Stammk<strong>und</strong>en. Meine Wahl<br />
fällt auf Vitello tonnato (12 €) <strong>und</strong> Saltimbocca<br />
alla romana (19,50 €). Im Gegensatz zur klassischen<br />
Vitello tonnato – Zubereitung werden die<br />
Kalbfleischscheiben im San Marco nicht mit einer<br />
Sauce überschüttet sondern auf einer flokkigen<br />
Thunfisch-Creme serviert. Das hat verschiedene<br />
Vorteile, unter anderem lässt sich so<br />
auch das Fleisch besser begutachten: es ist<br />
dünn geschnitten, ganz zart <strong>und</strong> schmeckt be-
66<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
stens. Ich hätte mir noch ein paar Kapern mehr<br />
gewünscht – aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache.<br />
Dass die Küche des San Marco<br />
großen Wert auf die Qualität des Fleisches legt,<br />
sieht <strong>und</strong> schmeckt man auch beim Saltimbocca.<br />
Die drei kleinen Schnitzel sind extrem<br />
zart, <strong>und</strong> von dem mit Wein abgelöschten Bratenfond<br />
lasse ich keinen Tropfen übrig: ein extrem<br />
leckeres Sößchen. Sehr angenehm auch<br />
die überschaubaren Beilagen: ganz klassisch ein<br />
paar Kartöffelchen <strong>und</strong> ein wenig Gemüse.<br />
Bei der Weinwahl habe ich mich für den offenen<br />
Nero d’Avola entschieden. Vielleicht ein wenig<br />
gewagt, weil so manches, was in unseren<br />
Landen unter diesem Namen angeboten wird<br />
doch eher zu den einfacheren Vertretern seiner<br />
Art zu zählen ist. Nicht so im San Marco. Hier<br />
erhält man für 4,90 € einen wirklich sehr schönen<br />
<strong>und</strong> intensiven roten Sizilianer.<br />
Fast schon resignierend muss ich feststellen,<br />
dass ich bei der Vorspeise besser die kleine Portion<br />
gewählt hätte. Auf das Dessert muss ich<br />
leider verzichten – das erspart mir auch die<br />
Wahl zwischen den hier schon öfter probierten<br />
Zabaione <strong>und</strong> Tiramisu. Aber ich komme bestimmt<br />
wieder.<br />
SCHLÖSSCHEN<br />
AM MÄUSETURM<br />
Stromberger Str. 28a<br />
55411 Bingen am Rhein<br />
Tel. 06721 366 99<br />
www.schloesschen-am-maeuseturm.com<br />
Geöffnet: Mi-Sa 17-23 Uhr, So: 12-14 Uhr,<br />
18-23 Uhr| Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 6,50-15,50 €<br />
Hauptspeise: 15,50-24,50 €<br />
Dessert: 3,00-8,20 €<br />
Offener Wein: 3,00-5,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 6,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,8<br />
Kappen 8<br />
Der erste Blick soll bekanntlich,<br />
nicht nur in der<br />
Liebe, ein sehr wichtiger<br />
sein! Ich entschied mich<br />
an meinem Geburtstag<br />
relativ kurzfristig, gemeinsam<br />
mit meiner Gattin<br />
»à deux« essen zu gehen<br />
<strong>und</strong> wählte dazu aus<br />
der umfangreichen Liste meiner Testobjekte das<br />
mir bis dahin unbekannte Schlösschen am Mäuseturm<br />
aus. Der erste äußere Eindruck von der<br />
an einer Bingerbrücker Hauptstraße liegenden<br />
Weinstube war dann allerdings nicht unbedingt<br />
euphorisierend: »Hier hat der Zahn der Zeit genagt«,<br />
dachte ich – <strong>und</strong> auch im Gastraum<br />
wirkte alles etwas antiquiert <strong>und</strong> auf »Weinstube<br />
mit Holz« getrimmt.<br />
Es zeigte sich aber schnell, dass dieser Eindruck<br />
im Gegensatz zu Keller <strong>und</strong> Küche des<br />
Hauses stand. In letzterer hat schließlich Kü-<br />
chenchef André Choquet das Kommando. Ich entschied mich für<br />
die Tiroler Schinkenplatte mit Essiggemüse (8,50 €) <strong>und</strong> das Kalbssteak<br />
(24,50 €), meine Frau für das Maishähnchen (18,50 €). Bei allen<br />
drei Gerichten wurde deutlich, dass die Küche des »Schlösschens«<br />
großen Wert auf die Qualität der von ihr verwendeten<br />
Produkte legt. Das merkt man beim Salat ebenso wie beim Fleisch:<br />
zart <strong>und</strong> saftig, auf den Punkt zubereitet, schmackhaft, dezent serviert.<br />
Im Laufe des Abends stellte sich heraus, dass wir von Herrn Choquet<br />
senior bedient wurden, der im Haus für den Weinkeller zuständig<br />
<strong>und</strong> immer auf der Suche nach neuen Weinen ist. Ich hatte<br />
mit dem Riesling »I sell Riesling« aus dem Weingut Frank Hemmes,<br />
Bingen-Kempten begonnen (4,50 €) <strong>und</strong> einen ebenfalls trockenen<br />
Silvaner aus dem Weingut Dreikönigshof, Bingen (4,60 €) folgen<br />
lassen. Zwei klare, ehrliche, arttypische Weine! Schließlich der Volltreffer:<br />
Ein roter Cuvée von der Nahe: Der 2015er »ARVUS« St. Kathariner<br />
Fels vom Weingut Gälweiler in St. Katharinen (4,90 €), ein<br />
kräftiger Roter, der mich sofort überzeugt hat. Herr Choquet senior<br />
ließ es sich nicht nehmen, mit uns noch einige Kostproben seiner<br />
neuesten Entdeckungen zu teilen. Das waren charakterstarke<br />
Weine, doch an den »ARVUS« reichte keiner heran. Deshalb begleiteten<br />
uns auch noch zwei Flaschen von der Nahe zurück nach<br />
Mainz.<br />
Das »Schlösschen« ist an seinem schmalen <strong>und</strong> markanten Turm<br />
leicht zu erkennen. Nicht jeder weiß allerdings, was sich hier heute<br />
an Küche <strong>und</strong> Keller befindet. Es ist übrigens der einzige Gebäudeteil<br />
des 1860 durch den gleichnamigen Weingutsbesitzer erbauten<br />
»Schloss Wilhelm«, der die Luftangriffe des zweiten Weltkriegs<br />
überstanden hat. Unsere dringende Empfehlung: lassen sie sich<br />
durch das Äußere des Komplexes nicht irritieren. Steuern sie<br />
Schloss <strong>und</strong> Turm an. Sie werden es nicht bereuen.
SCHLOSS SÖRGENLOCH<br />
Schloßgasse 7-9 | 55270 Sörgenloch<br />
Tel. 06136 9527 100 | www.schloss-soergenloch.de<br />
Geöffnet: Mo-Sa 17.30-21.30 Uhr<br />
So u. Feiertag durchgängig 11.30-22 Uhr<br />
Vorspeise: 5,00-12,00 € | Hauptspeise: 18,00-23,00 €<br />
Menü: 35,00 € | Dessert: 8,00 € | Offener Wein: 2,90-8,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 8,5<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,2<br />
Kappen 8<br />
Will man ein paar gemütliche St<strong>und</strong>en<br />
auf der Schloss-Terrasse verbringen, führt<br />
der Weg nach Sörgenloch. Hier ist echte<br />
rheinhessische Freizeitkultur. Durch sein gestaltetes<br />
<strong>und</strong> stilsicheres Auftreten kann das<br />
<strong>Restaurant</strong> gefallen. Mit mächtigen Bruchsteinmauern,<br />
dem Geländer zum großen<br />
Vorplatz, mit dunklen Möbeln <strong>und</strong> hellen<br />
Accessoires, Feigenbaum, Lavendel <strong>und</strong><br />
mächtigen blühenden Hortensien schafft das Haus uns auf seiner<br />
Terrasse ein romantisches <strong>und</strong> mediterranes Ambiente.<br />
Der fre<strong>und</strong>liche Empfehlung <strong>und</strong> die direkte persönliche Ansprache<br />
lassen uns gleich wohlfühlen. Der Chef des Hauses, mit Küchenschürze<br />
»bewaffnet«, führt uns sogleich zu einem sommerlich<br />
gedeckten Tisch <strong>und</strong> berät uns bei Getränke- <strong>und</strong> Speiseauswahl.<br />
Das gemischte Publikum ist sichtlich guter Stimmung <strong>und</strong> so<br />
summt <strong>und</strong> quirlt es an allen Tischen.<br />
Man reicht uns Brot mit Butter <strong>und</strong> auf Empfehlung nehmen wir<br />
zum Aperitif einen Sekt Pinot Blanc et Noir Brut von Becker-Landgraf,<br />
Gau-Odernheim (0,1l/4,50 €), der uns auch gleich auf das Essen<br />
einstimmt. Vorweg nehmen wir die Pimientos de Padron mit<br />
Olivenöl <strong>und</strong> Parmesan (7 €), leckere gebackene Peperoni, frische<br />
Tomaten, die pikant schmecken <strong>und</strong> dazu haben<br />
wir warme Brocken vom Landbrot, Oliven,<br />
Meersalz (3,50€). Beides wird auf Schiefertafeln<br />
serviert. Das richtig knusprige Brot, das als<br />
»Brocken« serviert wird, ist eine ganz einfache<br />
Vorspeise aber dabei eine Wucht. Das Brot<br />
stammt aus dem Mainzer Delikatessenladen Le<br />
Poivre von Christine Pfeffer, die es aus Luxemburg<br />
bezieht. Wir freuen uns natürlich, dass wir<br />
in Sörgenloch einen so w<strong>und</strong>erbaren Tipp für<br />
die Mainzer Geschäftswelt finden können <strong>und</strong><br />
werden sogleich Fan des leckeren Backwerks<br />
<strong>und</strong> der einfachen Zubereitungsart, die zur<br />
Nachahmung animiert (»..funktioniert so aber<br />
nur mit diesem Brot«, versichert uns der Chef).<br />
Zum Hauptgang nimmt meine Begleitung das<br />
Lachsfilet in Sesamkruste mit Spargel-Bärlauchrisotto<br />
<strong>und</strong> Pommery-Senf – Sauce (21€).<br />
Die Kruste ist ein Traum. Gerade der schwarze<br />
Sesam ist goldrichtig hier <strong>und</strong> die knusprige<br />
Kruste gibt dem Gericht einen schönen Crunch.<br />
Das Risotto ist schön schlotzig <strong>und</strong> dazu gibt es<br />
bissfesten, knackigen, grünen Spargel. Ich freue<br />
mich über meine einfach gehaltenen Tagliatelle<br />
mit Trüffelbutter <strong>und</strong> Parmesan (14 €), die perfekt<br />
zubereitet sind.<br />
Weil wir den Sauvignon Blanc lieben <strong>und</strong> der<br />
aber ausgetrunken ist, empfiehlt der umtriebige<br />
Wirt, »da habe ich was ganz Besonderes, das<br />
auch grün schmeckt«, eine fast ausgestorbene<br />
Rebsorte, die, wie wir erfahren, bereits Napoleon<br />
Bonaparte schätzte. Wir bestellen also eine<br />
Flasche davon, Gelber Orleans 2015 Hahnheimer<br />
Moosberg, trocken, vom Weingut Althof.<br />
Die Gutsabfüllung ist tatsächlich ein w<strong>und</strong>er -<br />
barer neuer Weingenuss. Eleganz, lebendige<br />
Säure <strong>und</strong> ein fein-fruchtiger Geschmack passen<br />
w<strong>und</strong>erbar zu diesem Ort <strong>und</strong> unserem ausgezeichneten<br />
Essen. Wie überhaupt die Weinkarte<br />
eine besondere Empfehlung wert ist.<br />
Namhafte Lieferanten wie Huff, Thörle oder<br />
Landgraf, einige große Gewächse aus den Tonlagen<br />
Rheinhessens, dem Rheingau <strong>und</strong> der<br />
Nahe, aber auch Spezialitäten aus Österreich,<br />
Frankreich, Italien <strong>und</strong> Spanien sind hier aufgeführt.<br />
Nach den Espressi genießen wir noch unseren<br />
Wein in der Abendsonne <strong>und</strong> nehmen uns vor,<br />
bald wieder zu kommen zum Schloss Sörgenloch.
68<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
STADTHAUSSCHÄNKE<br />
Stadionerhofstr. 1 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 225 845 | www.stadthausschaenke-mainz.de<br />
Geöffnet: Mo-Sa 11-22.30 Uhr<br />
(warme Küche bis 20.30 Uhr) | Ruhetag: So<br />
Vorspeise: 3,00–4,90 € | Hauptspeise: 6,50-18,50 €<br />
Mittagsmenü: 10,00-13,00 € | Dessert: 4,00-5,00 €<br />
Offene Weine: 3,50-4,40 €<br />
Wenn man in Mainz nach einer klassischen<br />
Bewertung<br />
»Gaststätte« sucht, steht man irgendwann<br />
Essen 7,0<br />
vor der Stadthaus –Schänke in der Fußgängerzone<br />
– <strong>und</strong> sucht, zumindest an warmen<br />
Trinken 6,5<br />
Service 7,0<br />
Tagen, vergeblich einen Platz. Hier treffen<br />
Ambiente 7,0<br />
sich – <strong>und</strong> zwar Punkt 12 – die Mainzerinnen<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 7,2 <strong>und</strong> Mainzer. Touristen <strong>und</strong> Einkaufsbummelnde<br />
haben dann keine große Tischauswahl<br />
mehr.<br />
Kappen 7<br />
Entsprechend präpariert nahm ich meinen Platz an einem heißen<br />
Sommertag schon gegen 11.45 Uhr ein, bestellte eine große<br />
Riesling-Schorle (3,70 €) <strong>und</strong> studierte Gäste, Passanten <strong>und</strong> die<br />
Karte. Es versteht sich von selbst, dass man die Gespräche an den<br />
benachbarten Tischen alle mitverfolgen kann. So erfuhr ich auch<br />
bald, dass ein älteres Ehepaar etwas verärgert war, weil ich an »ihrem«<br />
Tisch saß. Sorry!<br />
Auf der Karte findet man genau das, was man in einer Stadthausschänke<br />
erwarten darf: von der Tagessuppe über die Fleischwurst<br />
bis zum Rumpsteak. Außerdem gibt es immer zwei Mittagsmenüs,<br />
die im wöchentlichen Turnus wechseln. Da ich bei<br />
hochsommerlichem Wetter kein Fre<strong>und</strong> von heißen Suppen bin –<br />
im Gegensatz zur Mehrheit der Gäste – esse ich dieses Mal »à la<br />
carte«. Vorspeisen finden sich hier leider nicht – aber was sich hinter<br />
den kleinen Speisen (Norwegischer Räucherlachs mit Reibekuchen,<br />
gebratene Garnelenschwänze etc.) verbirgt, ist schon wesentlich<br />
mehr.<br />
Ich »beginne« daher mit dem Jägerschnitzel (11,50 €) <strong>und</strong> kalkuliere<br />
auf das Dessert. Was hier aber mit Beilagensalat <strong>und</strong> Pommes<br />
frites serviert wird, hat einen mehr als erschöpfenden Umfang. Ich<br />
begleite meinen Fleischgenuss mit einem schönen trockenen Ries-<br />
ling aus dem Rheingau (Weingut Allendorf,<br />
Oestrich-Winkel), ein kräftiger Wein, der zu einem<br />
mächtigen Schnitzel passt. Schnitzel gibt<br />
es in der Stadthausschänke übrigens auch als<br />
»Seniorenportion«.<br />
Fazit: Die Stadthausschänke ist in der Tat die<br />
klassische Gaststätte mit bürgerlich-rustikaler<br />
Kost <strong>und</strong> überwiegend einheimischem Publikum.<br />
Sie ist dadurch fast schon eine Seltenheit<br />
geworden. Frühzeitiges Erscheinen ist aus den<br />
genannten Gründen dringend zu empfehlen.<br />
Sollten Sie Fragen oder Wünsche haben: Frau<br />
Rocker <strong>und</strong> ihr Team haben alles im Griff <strong>und</strong><br />
helfen gerne! Ein kleiner Wunsch: Bei den offenen<br />
Weinen könnte man gut noch den einen<br />
oder anderen Rheinhessen ergänzen: beispielsweise<br />
einen Riesling <strong>und</strong> einen Spätburg<strong>und</strong>er.<br />
STEINS TRAUBE<br />
Poststr. 4 | 55126 Mainz-Finthen<br />
Tel. 06131 402 49 | www.steins-traube.de<br />
Geöffnet: Di ab 18 Uhr | Mi-So 11.30-14 Uhr<br />
u. 18-22 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 7,80-12,50 € | Hauptspeise:<br />
14,50-24,50 € | Menü: 39,50-59,50 €<br />
Dessert: 4,50-8,70 € | Offener Wein:<br />
3,90-5,30 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 9,0<br />
Service 6,0<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,8<br />
Kappen 8<br />
Steins Traube gehört<br />
zu den <strong>Restaurant</strong>s, bei<br />
denen man unbedingt reservieren<br />
sollte. Wir taten<br />
dies <strong>und</strong> konnten an einem<br />
schönen Sommerabend<br />
im Hof Platz nehmen.<br />
Es hätte so perfekt<br />
sein können – wenn unsere<br />
Bedienung nicht einen »rabenschwarzen«<br />
Tag gehabt hätte. Wenn man den »Gruß aus der<br />
Küche« wortlos auf den Tisch gestellt bekommt,<br />
die junge Dame bei Nachfragen <strong>und</strong> bei Bestellungen<br />
schon weggeht bevor man ausgesprochen<br />
hat <strong>und</strong> Lächeln ganz einfach »Fehlanzeige«<br />
ist, trägt das nicht unbedingt zum<br />
Wohlbefinden des Gastes bei. Dies muss so<br />
deutlich gesagt werden, da unser Tisch nicht<br />
als einziger davon betroffen war. Auch an anderen<br />
Tischen sah man irritierte Blicke.<br />
Wesentlich Erfreulicheres ist dagegen vom<br />
kulinarischen Aspekt unseres Besuchs zu berichten<br />
– Steins Traube ist für seine Küche berühmt.<br />
Ich entschied mich für das Fischcarpaccio<br />
(11,50 €), die Medaillons vom Landschwein<br />
(21,50 €) <strong>und</strong> den Dessertteller (8,90 €). Bei allen<br />
Gängen bestätigte es sich, dass die Küche<br />
nur qualitativ hochwertige Produkte verarbeitet.<br />
Der Fisch schmeckte nach Fisch (leider<br />
keine Selbstverständlichkeit), die Vinaigrette<br />
unterstrich dies nur. Dazu hatte ich einen tro -<br />
ckenen Riesling vom Weingut Gerharz Hochthurn<br />
(Gau Algesheim), der nicht zu dominant
ST. GEREON<br />
<strong>Restaurant</strong> & Landhotel<br />
Carl-Zuckmayer-Platz 3<br />
55299 Nackenheim | Tel. 06135 704 590<br />
www.landhotel-st-gereon.com<br />
Geöffnet: Mo 18-22 Uhr<br />
Di-Sa 12-14 u. 18-22 Uhr<br />
So 12-14:30 u. 18-21 Uhr<br />
Vorspeise: 6,50-10,50 € | Hauptspeise:<br />
12,50-28,50 € | Menü: 33,50-39,00 €<br />
Dessert: 4,80-7,50 € | Offener Wein:<br />
4,50-5,20 €<br />
<strong>und</strong> säurelastig war, sondern bestens harmonierte (4,20 €).<br />
Die Schweinemedaillons waren durch <strong>und</strong> durch zart <strong>und</strong> im Geschmack<br />
intensiv. Es ist einfach schön, wenn Spitzenprodukte von<br />
einer ebensolchen Küche zubereitet werden. Bei dem begleitenden<br />
Wein bin ich dem Weingut Gerharz Hochthurn treu geblieben: auch<br />
der Spätburg<strong>und</strong>er (4,30 €) war ein Volltreffer. Anschließend gab<br />
es noch einen kleinen Seitensprung nach Chile: der Concha y Toro<br />
ist eine trockene, rote Cuvée aus Cabernet Sauvignon <strong>und</strong> Merlot<br />
(0,1l – 2,30 €). Bei den offenen Weinen zeigt sich durchgängig das<br />
Gespür für die richtigen Begleiter zur Küche.<br />
Der Höhepunkt sollte noch kommen. Es reizte mich doch sehr<br />
zu erfahren, was sich hinter dem Großen Dessertteller »Steins<br />
Traube« (8,90 € ) versteckte. Es war grandios – alleine optisch<br />
schon ein Genuss – <strong>und</strong> fast zu schade zum Essen: auf der pudergezuckerten<br />
Glasplatte reihte sich Verführung an Verführung:<br />
Crème brûlée, Mousse, Eis, Obst <strong>und</strong> mehr. Das war etwas für‘s<br />
Auge <strong>und</strong> für den Magen.<br />
Kommen wir zum Fazit: die Fahrt zum Jubilar nach Finthen hat<br />
sich gelohnt. (Steins Traube feiert in diesem Jahr ein wahrhaft<br />
meenzerisches Jubiläum – 111 Jahre alt). Auf gleichem Niveau zur<br />
Küche befindet sich der Keller, in dem man eine überwältigende<br />
Zahl bester Weine aus aller Welt zu seriösen Preisen findet. Das<br />
hat Seltenheitswert! Man nehme sich Zeit, diese Karte in Ruhe zu<br />
studieren!<br />
Besuchen Sie uns in Klein-Winternheim,<br />
wir beraten Sie gern bei Ihrem Einkauf:<br />
Mo-Fr 9-19 Uhr <strong>und</strong> Sa 9-18 Uhr<br />
oder unter www.schreiber-kiebler.de<br />
Hauptstrasse 42<br />
Klein-Winternheim<br />
Tel. 06136/ 89 219<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,3<br />
Kappen 7<br />
Mehr als 30 Grad zeigt<br />
das Thermometer am<br />
Testtag, da bin ich froh,<br />
im Garten ein Plätzchen<br />
gef<strong>und</strong>en zu haben.<br />
Werktagmittags, das weiß<br />
ich aus Erfahrung, ist das<br />
kein Problem. Platz<br />
nehme ich im einfachen<br />
Hof unter großen, von einem Weißbierlieferanten<br />
<strong>und</strong> einer Eifeler Wasserfirma gesponserten<br />
Schirmen. Die Stühle sind einfache Rattan-Imitate<br />
aus Plastik, auf den Holztischen liegen<br />
weiße Stoffdecken.<br />
Zum Einstieg wird schwarzes <strong>und</strong> weißes Brot<br />
mit Schmalz serviert, dann grüßt die Küche mit<br />
einem hausgemachten Rindfleischsalat. Ein<br />
Blanc de Noir , Schwarzriesling QbA trocken<br />
(4,60 €) aus dem Nackenheimer Hause Sans-<br />
Lorch begleitet mich. Prachtvoll steht er im<br />
Glas, fruchtig, aber kein Gaumenkitzler. Ein<br />
Exot, der mich gereizt hat.<br />
Da ich Hunger habe, entscheide ich mich für<br />
das aktuelle 3-Gang-Menü (33,50 €) <strong>und</strong> starte<br />
mit einem Rucola-Tomatensalat mit gehobeltem<br />
Parmesan an Balsamico-Dressing (7,50 €). Der<br />
kommt in einem tiefen weißen Teller, worin der<br />
Salat im Dressing versenkt ist. Rustikaler Rucola<br />
<strong>und</strong> teils zerdrückte Tomaten, das ist wenig<br />
überzeugend. Als eine Riesenportion entpuppt<br />
sich das mit einer Pilz-Käse-Kruste überbakkene<br />
Kalbssteak (22,80 €), das mit gekochten<br />
Artischocken <strong>und</strong> Tomaten serviert wird, dazu<br />
r<strong>und</strong>e Kartoffelröstinchen. Das Fleisch ist gut<br />
<strong>und</strong> reichlich, für Pfiff sorgen die Kruste <strong>und</strong><br />
die Artischocken, deren sauer-scharfer Geschmack<br />
mit den Kartoffeln kontrastiert, die<br />
jetzt sogar süß erscheinen. Eine gelungene<br />
Küchenidee jedenfalls!<br />
Den Abschluss bildet ein Mascarpone-Heidelbeer<br />
– Parfait mit Amaretto, Sahne <strong>und</strong> Cookie<br />
Crunch (7,00 €). Auch das klingt nach einer<br />
feinen Kombination, die mit kleinen, bunten<br />
Früchten hübsch dekoriert daherkommt. Doch<br />
der Augenschmaus ist eher Durchschnitt,<br />
kommen Heidelbeer <strong>und</strong> Amaretto doch wenig<br />
zum Tragen, bleiben nur Mascarpone <strong>und</strong><br />
Sahne in Erinnerung. Der Service ist wie immer<br />
in Nackenheim professionell <strong>und</strong> gediegen<br />
<strong>und</strong> damit einer der Punktegaranten.
70<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
VIS À VIS<br />
Weinbar <strong>und</strong> <strong>Restaurant</strong> | Friedrich-Ebert-Straße 53<br />
67574 Osthofen | Tel. 06242 501 2973<br />
www.visavis-osthofen.de<br />
Geöffnet: Mi-Sa ab 18 Uhr | So ab 17 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 5,90-14,90 € | Hauptgericht: 16,90-23,90 €<br />
Dessert: 5,90-8,90 € | Offener Wein: 4,00-6,40 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,9<br />
Kappen 8<br />
Eine Landpartie im Wonnegau wollen wir<br />
mit einem Essen krönen. Das Vis-à-vis in<br />
Osthofen scheint uns die richtige Adresse:<br />
ein rustikales Kreuzgewölbe mit Ledersesseln<br />
<strong>und</strong> lackierten Holztischen in ein modernes<br />
Licht gerückt, dazu eine kleine Karte,<br />
die im Rhythmus der Jahreszeiten wechselt<br />
<strong>und</strong> ein ordentliches Weinangebot mit fair<br />
kalkulierten Tropfen vom Winzer Spiess –<br />
der das <strong>Restaurant</strong> betreibt – <strong>und</strong> einigen befre<strong>und</strong>eten Kollegen<br />
aus Rheinhessen.<br />
Jung, traditionell, raffiniert <strong>und</strong> kreativ zeigt sich die Küche: Das<br />
Ziegenkäse-Medaillon im knusprigen Speckmantel (12,00 €) beispielsweise<br />
duftet w<strong>und</strong>erbar nach frischem Thymian <strong>und</strong> erhält<br />
durch leicht säuerliche Apfelscheiben einen frischen Akzent. Die<br />
Curry-Apfel-Suppe (8,00 €) wärmt Magen <strong>und</strong> Seele gleichermaßen<br />
<strong>und</strong> wird durch eine perfekt gebratene Jakobsmuschel geadelt.<br />
In dieser Qualität geht es weiter: Das Risotto (18,00 €) ist<br />
von schlotziger Konsistenz, der Reis mit leichtem Biss <strong>und</strong> einem<br />
Hauch von Safran, dazu gibt es knackig gebratene Zucchini <strong>und</strong><br />
aromastarke Ofentomaten. Auch die saftige Maispoulardenbrust<br />
mit Tomaten-Zucchinigemüse (20,00 €) zeugt von der Qualität der<br />
Küche. Vor allem die gold ausgebackenen Kartoffelkrapfen sind ein<br />
Genuss. Auch das rosa Rumpsteak (mind. 200 Gramm/24,50 €) am<br />
Nachbartisch – mit Süßkartoffelpommes, Kräuterbutter <strong>und</strong> Salat –<br />
sieht verführerisch aus.<br />
Von den Weinen war schon die Rede. Wir wählten aus dem reichhaltigen<br />
Angebot einen spritzigen Riesling vom Weingut Spiess<br />
(0,2l/4,20) – der richtige Begleiter für das Risotto – <strong>und</strong> einen<br />
fruchtigen Blanc de Noir von Gutzler (0,1l/3,40 €). Schön, dass man<br />
auch die wirklich guten offenen Tropfen im kleinen Glas anbietet.<br />
Zum Nachtisch lockt eine Pannacotta mit<br />
Aprikosensorbet (9,00 €) – mit feiner Thymiannote<br />
– <strong>und</strong> eine Schokomousse (8,00 €), die mit<br />
einem erfrischendem Himbeersorbet aufgepeppt<br />
wurde.<br />
Ein Wort zum Service: Der ist superfre<strong>und</strong>lich<br />
<strong>und</strong> sehr kompetent in Sachen Wein. Trotz vollen<br />
Gastraums <strong>und</strong> komplett besetzter, mediterraner<br />
Terrasse mussten wir nie lange warten<br />
<strong>und</strong> man nahm sich ausreichend Zeit auf Fragen<br />
zur Karte einzugehen.<br />
RESTAURANT VÖLKER<br />
Krämerstr. 7 | 55276 Oppenheim<br />
Tel. 06133 2269 | www.restaurant-voelker.de<br />
Geöffnet: Fr ab 18 Uhr<br />
Sa, So u. Feiertag ab 12 Uhr<br />
Vorspeise: 6,80-15,80 €<br />
Hauptspeise: 14,80-26,80 €<br />
Menü: 37,00 € | Dessert: 8,90-13,50 €<br />
Offener Wein: 2,60-6,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,8<br />
Kappen 8<br />
Eigentlich vermutet der<br />
Rheinhessen-Fre<strong>und</strong> in einem<br />
alten Gemäuer nicht<br />
unbedingt ein solches<br />
Ambiente. Das <strong>Restaurant</strong><br />
ist aber zu unserer<br />
Freude modern eingerichtet.<br />
Sonntagabends ist offensichtlich<br />
nicht viel los<br />
in Oppenheim, denn wir sind die einzigen Gäste.<br />
Das haben wir auch an den anderen <strong>Restaurant</strong>s<br />
im Ort schon gesehen. Bruchsteinwände, stabile<br />
dicke Holztische <strong>und</strong> Bänke <strong>und</strong> Stühle einfacher<br />
Art sind drinnen, draußen findet sich noch<br />
ein w<strong>und</strong>erbarer Garten, der im Sommer gerne<br />
von Gästen bevölkert wird.
Ein bisschen schwierig ist es schon in den engen<br />
Gassen Oppenheims einen Parkplatz um die<br />
Ecke zu finden. Doch drinnen sind die Mühen<br />
vergessen <strong>und</strong> wir fühlen uns sofort gemütlich<br />
aufgehoben <strong>und</strong> werden fre<strong>und</strong>lich empfangen.<br />
Lange gemütliche Holztische , ein bisschen<br />
Landhaustisch eben, mitten in der Altstadt, wo<br />
Rindertatar <strong>und</strong> Saumagen oder feinstes Kotelett<br />
vom Duroc-Schwein die Gäste verwöhnen.<br />
Das Haus bietet Trauungen an, veranstaltet das<br />
bekannte Dinner for One »uff Roihessisch« <strong>und</strong><br />
bietet auch eine Ausstellung über den Oppenheimer<br />
Paul Wallot, Architekt des Reichstages,<br />
nach dem auch ein eigener Salon benannt ist.<br />
Der Wein gehört zum Hause, zumal die Tochter<br />
des Hauses 1998 zur 50. Deutschen Weinkönigin<br />
gewählt wurde. Demgemäß finden sich auch<br />
viele Rheinhessenweine auf der gut sortierten<br />
Weinkarte. Wir nehmen den Sauvignon Blanc<br />
2015 vom Weingut Jürgen Hofmann, Appenheim,<br />
ein echter Grüner mit kräftigen Stachelbeeraromen.<br />
Als Gruß aus der Küche genießen wir eine geschäumte<br />
Bärlauchsuppe mit Spargelravioli, die<br />
lecker <strong>und</strong> fluffig schmeckt – der Kommentar<br />
des Service »Der Bärlauch ist aus unserem Garten«<br />
freut uns.<br />
Als Vorspeise genieße ich »Gratinierter Ziegenfrischkäse<br />
mit Salat <strong>und</strong> Safranschaum«<br />
(12,80 €). Der Ziegenkäse ist scharf gewürzt,<br />
der Teller ist sehr reichlich, lecker <strong>und</strong> von guter<br />
Qualität mit diesem cremigem Ziegenkäse.<br />
Zum Hauptgang nimmt meine charmante Begleitung<br />
den Kabeljau mit Rote Beete-Risotto<br />
<strong>und</strong> grünem Spargel. Das Königsgemüse ist<br />
knackig frisch, der Kabeljau knusprig gebraten<br />
<strong>und</strong> das Gemüse-Risotto lacht uns auf dem mit<br />
Olivenöl, Zitrone <strong>und</strong> Kräutern angerichteten<br />
Teller farbenfroh an. Ich freue mich auf ein<br />
vegetarisches Gericht, die Schlutzkrapfen<br />
(15,80 €) – hausgemachte Teigtaschen gefüllt<br />
mit Ricotta <strong>und</strong> Spinat, mit Salbeibutter, mit Walnüssen <strong>und</strong> Parmesan.<br />
Die sind eine echte Geschmacksbombe mit kräftig angebratenen<br />
Zwiebelstreifen, gerösteten Walnüssen <strong>und</strong> einer vielleicht<br />
etwas zu umfangreichen Salbeibutter. Das Ganze ist garniert mit<br />
ein paar Parmesanscheiben.<br />
Den Nachtisch kann ich mir nicht entgehen lassen <strong>und</strong> ich wähle<br />
»Zweierlei von der Erdbeere mit Rhabarber, Vanille <strong>und</strong> Pecannuss«<br />
(9,20 €). Die karamellisierte Pecannuss, das<br />
Erdbeersorbet <strong>und</strong> die frischen Erdbeeren,<br />
das Rhabarber-Ragout , Schoko- <strong>und</strong> Vanilleeis bringen einen ausgewogenen<br />
süßen <strong>und</strong> saueren Geschmack auf den Gaumen. Die<br />
Kalorien des heutigen Abends müssen dann anschließend mit einem<br />
kleinen Spaziergang durch das malerische Oppenheim noch<br />
etwas abgebaut werden, nicht ohne dass wir uns vornehmen, das<br />
nächste Mal das Angebot des Hausherrn nach einer Führung durch<br />
die Gewölbe anzunehmen.<br />
WASEMS<br />
KLOSTER ENGELTHAL<br />
Edelgasse 15 | 55218 Ingelheim | Tel. 06132 2304<br />
www.wasem.de | Geöffnet: Mo u. Di, Do-Sa ab 17 Uhr,<br />
So ab 12 Uhr | Ruhetag: Mi<br />
Vorspeise: 6,40-13,50 € | Hauptspeise: 13,50-23,90 €<br />
Dessert: 6,90-7,50 € | Offener Wein: 3,60-6,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 9,0<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,4<br />
Kappen 8<br />
Der Besuch im Ingelheimer Kloster Engelthal<br />
begann im Vorfeld mit einem Rekord,<br />
zweimal versuchte ich hier vergeblich einen<br />
Tisch zu reservieren – erst im dritten Anlauf<br />
gelang es. Allerdings waren auch hier schon<br />
meine bevorzugten Termine vergeben.<br />
Fast überflüssig zu erwähnen, dass eine<br />
rechtzeitige telefonische Anmeldung dringend<br />
empfohlen ist. Der Gr<strong>und</strong> für die hohe<br />
Nachfrage wird einem spätestens dann klar, wenn man in dem sehr<br />
schön <strong>und</strong> sicher mit viel Aufwand renovierten historischen Gastraum<br />
sitzt <strong>und</strong> genießt. Dazu kommt, leider immer mehr eine Rarität,<br />
ein durchgängig fre<strong>und</strong>licher Service, der fast perfekt ist, alle<br />
Wasems Kloster Engelthal
72<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Kleinigkeiten sieht <strong>und</strong> auch sonst auf unauffällige Art immer präsent<br />
ist.<br />
Als Vorspeise wähle ich aus der übersichtlichen Karte (die meisten<br />
Hauptgerichte sind auch als Seniorenportion erhältlich) das<br />
Rote Beete-Carpaccio mit Ziegenkäsemousse (12,90 €). Es wird<br />
reichlich dekoriert <strong>und</strong> optisch sehr ansprechend serviert. Die<br />
Rübe ist hauchdünn geschnitten, die Mousse zergeht auf der<br />
Zunge, der typische Käsegeschmack ist sehr dezent. Meine Gattin<br />
staunt derweil über ihren vielfältigen Beilagensalat (3,50 €) <strong>und</strong><br />
erfreut sich an dessen Sauce. Es folgt bei mir die Kalbsleber aus<br />
der Abteilung »rustikal« (18,50 €). Sie wird klassisch-traditionell<br />
mit Apfelkompott, Kartoffelpüree <strong>und</strong> Röstzwiebeln serviert. Das<br />
Fleisch ist zart, im Geschmack nicht aufdringlich <strong>und</strong> alle Kom -<br />
ponenten sind natürlich frisch. Dem steht auch das Zanderfilet<br />
(23,90 €), von dem ich bei meiner Frau stibitze, in nichts nach. Es<br />
ist auf einem Steinpilz-Kartoffel-Lauch-Ragout angerichtet.<br />
Wer im Hause Wasem verkehrt, denkt natürlich sofort an Rotwein,<br />
speziell an den Frühburg<strong>und</strong>er. Ich beginne auch mit ihm<br />
(6,60 €), lasse den Spätburg<strong>und</strong>er »Pares« folgen (6,80 €) <strong>und</strong><br />
genehmige mir zum Nachtisch noch einen kleinen Merlot (0,1 l –<br />
3,60 €). Meine Reihenfolge war schlichtweg falsch: der Merlot war<br />
ein Rheinhesse <strong>und</strong> daher lange nicht so kräftig wie seine französischen<br />
Brüder, gegen einen<br />
Spätburg<strong>und</strong>er aus dem<br />
Pares hat er natürlich keine<br />
Chance. Ebenso nuancenreich<br />
war der Frühburg<strong>und</strong>er,<br />
der sicherlich seinesgleichen<br />
in der Region<br />
sucht. Da fällt so mancher<br />
Träger des gleichen »Namens«<br />
deutlich ab. Es sei<br />
dem Weinfre<strong>und</strong> überlassen,<br />
die zahlreichen Früchte <strong>und</strong> Akzente dieser beiden Burg<strong>und</strong>er zu<br />
erschmecken.<br />
Das Fazit dieses Besuches ist klar: Hier stimmt einfach alles! Und<br />
falls man einen Beleg dafür braucht: Die zahlreichen Reservierungen<br />
zeigen, dass sich die Qualität von Wasems Kloster Engelthal<br />
längst herumgesprochen hat.<br />
WEEDENHOF<br />
Hotel <strong>und</strong> <strong>Restaurant</strong><br />
Mainzer Straße 6 | 55270 Jugenheim<br />
Tel. 06130 941 337 | www.michael-knoell.de<br />
Geöffnet: Mi-So 18- 24 Uhr, So u. Feiertag<br />
zusätzl. 12-15 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 8,50-14,00 € | Hauptspeise:<br />
18,00-23,00 € | Menü: 29,00-45,00 €<br />
Dessert: 4,50-7,50 €<br />
Offener Wein: 3,50-4,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 9,0<br />
Trinken 8,5<br />
Service 9,0<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 9,0<br />
Gesamtnote Ø 8,8<br />
Kappen 9<br />
Zwischen Bruchsteinmauer<br />
<strong>und</strong> hellem, kräftigen<br />
Holzgebälk, mit Aussicht<br />
auf die luftige<br />
Terrasse, präsentiert sich<br />
der gemütliche, zur<br />
Gänze besetzte Gastraum<br />
des »Weedenhof« im<br />
rheinhessischen Jugenheim.<br />
Das Ehepaar Knöll fabriziert <strong>und</strong> serviert<br />
hier seine ehrliche, gehobene Landhausküche.<br />
Der fre<strong>und</strong>liche, aufmerksame Service hat<br />
heute alle Hände voll zu tun, längere Wartezeiten<br />
sind unvermeidbar. Wir studieren also bei<br />
dreierlei Brot <strong>und</strong> famoser Kräuterbutter derweil<br />
die Weinkarte, die bei den offenen Weinen<br />
zu moderaten Preisen hauptsächlich Erzeugnisse<br />
des »Haus-Weinguts« Schick aus Jugenheim<br />
offeriert, bei den Flaschenweinen trifft<br />
sich allerdings die 1. Liga aus Rheinhessen <strong>und</strong><br />
verschiedenen anderen deutschen Anbaugebieten.<br />
Auch hier sind die Preise erfreulich moderat<br />
gestaltet.<br />
Wir probieren heute einen zarten, zurückhaltenden<br />
2015er Grünen Veltliner QbA trocken<br />
mit grasigen Aromen (0,2l/3,90 €) vom Weingut<br />
Schick <strong>und</strong> den 2014er Jugenheimer Hasensprung<br />
Spätburg<strong>und</strong>er Spätlese trocken mit<br />
Aromen von Beeren <strong>und</strong> Vanille (0,2l/4,90 €),<br />
ebenfalls vom Weingut Schick, wie auch den<br />
2015er Riesling QbA trocken mit fruchtigem<br />
Duft (0,2l/3,50 €).
RESTAURANT WEINGEWÖLBE<br />
Alzeyer Str. 2 | 67593 Bermersheim/Worms<br />
Tel. 06244 5242 | www.weingewoelbe.com<br />
Geöffnet: Mi-Sa ab 18 Uhr | So 12-14 u. ab 18 Uhr<br />
Im Sommer: Do-So ab 18 Uhr, So auch Mittagstisch ab 12 Uhr<br />
Vorspeise: 11,00-18,00 € | Hauptspeise: 25,00-28,00 €<br />
Menü: 40,00-59,00 € | Dessert: 7,50-10,00 €<br />
Offene Weine: 4,00-5,20 €<br />
Die Weine werden intensiver nach einigem<br />
Luftkontakt, entsprechen dennoch in ihrer Aussagekraft<br />
nicht dem, was die Küche zu leisten<br />
vermag. Die grüßt uns nämlich heute ganz bodenständig<br />
mit einer feinen, aromatischen Kartoffelcrème<br />
mit Schnittlauch <strong>und</strong> zwei Stückchen<br />
Sülze. Das Ganze zwar von der Tendenz<br />
rustikal, aber sehr fein abgestimmt, lecker abgewürzt.<br />
Eine Charakteristik, die sich auch beim Hauptgang<br />
zeigt: das Pfifferlingsschnitzel mit krossen<br />
Bratkartoffeln <strong>und</strong> kleinem, w<strong>und</strong>erbar angemachten<br />
Salat (dabei Radieschen, Tomaten,<br />
Kresse, Croutons, Sonnenblumenkerne), bei<br />
dem jedes einzelne Salatblatt mit dem Joghurtdressing<br />
in Berührung gekommen ist (16 €). Leider<br />
hatte hier die Panade ihre Fluffigkeit in der<br />
Pfifferling-Sahne-Sauce mit Speck eingebüßt.<br />
Überzeugend fein im Geschmack zeigten sich<br />
aber der Orangen-Fenchel <strong>und</strong> die Zitronenravioli<br />
unter einem großen Stück glasig zubereiteten<br />
Weißen Heilbutt (23 €). Das gilt auch für die<br />
vorzüglichen Zitronen-Spaghettini neben einem<br />
lauwarmen Pulpo-Carpaccio, Garnelen <strong>und</strong> einigen<br />
Gemüsewürfelchen, alles umgeben von einem<br />
zarten Zitronenschaum – ein ausgezeichnetes,<br />
leichtes Gericht mit »Zitronen-Kick« (14<br />
€). Und auch das Vitello tonnato: rosa Kalbfleisch<br />
mit zarter Thunfisch-Kapern-Sauce,<br />
darauf köstlich marinierter weißer Spargel, geschmückt<br />
mit Blüten von der Kapuzinerkresse<br />
stand in nichts nach (12 €).<br />
Alle Teller waren auch ein optisches Vergnügen.<br />
Fast hätten wir kein Dessert probiert! Das<br />
wäre aber ein großer Fehler gewesen, denn da<br />
kommt so ein phantastisches Pina Colada-Parfait<br />
mit einem Ananas-Carpaccio darunter <strong>und</strong><br />
einem super-köstlichen, nussigen Erdbeerpesto<br />
darauf (7,50 €). Ein w<strong>und</strong>erbar leichtes Dessert!<br />
Qualitativ hochwertig, schmackhaft, stimmig bis<br />
in die Kleinigkeiten, kreativ – das sind Attribute,<br />
die Michael Knölls Küche kennzeichnen <strong>und</strong><br />
stets eine zufriedene Gästeschar garantieren.<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,5<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,1<br />
Kappen 8<br />
Das <strong>Restaurant</strong> Weingewölbe im beschaulichen<br />
Bermersheim war jahrelang eine bekannte<br />
Adresse für Savoir Vivre <strong>und</strong> südfranzösische<br />
Finesse in der Küche: Dafür<br />
sorgten Chefkoch Jean-Marie San Martin,<br />
der bei keinem geringeren als Paul Bocuse<br />
zur Schule gegangen war, <strong>und</strong> seine reizende<br />
Gattin Stefanie im Service. Die Wege<br />
des sympathischen Ehepaars haben sich nun<br />
nach fast 25 Jahren getrennt, doch an der Qualität der Küche hat<br />
sich kaum etwas geändert.<br />
Die Erkenntnis reift bereits, als die überaus fre<strong>und</strong>liche Servicekraft<br />
die Vorspeisen bringt: die Trilogie von hausgebeiztem Lachs<br />
mit Ingwerschaum, Spargelsalat <strong>und</strong> marinierten Erdbeeren<br />
(14,00 €) <strong>und</strong> das Tatar vom Rind mit Kapern <strong>und</strong> Sardellen an<br />
luftiger Kaperncrème (15,00 €) sind ein Gedicht. Wir bekommen<br />
frische, hochwertige Produkte, die begleitenden Schäume <strong>und</strong><br />
Crèmes harmonieren perfekt zu Fisch <strong>und</strong> Fleisch. Alles wirkt<br />
leicht <strong>und</strong> schaut lecker aus. Das Roastbeef an Rosmarin-Jus <strong>und</strong><br />
Rosmarin-Kartoffeln (23 €) kommt zart-rosa, wie bestellt, mit kna -<br />
ckigem Marktgemüse. Originell die Sauce von rosa Grapefruit, die<br />
sich zum perfekt gebratenen Duo von Zander <strong>und</strong> Rotbarschfilet<br />
(25,00 €) gesellt. Herrlich rösch die Haut.<br />
Die Küche wechselt wöchentlich die Karte, bindet regionale<br />
Erzeuger ein <strong>und</strong> stellt vieles selber her: Feigensenf, Kastanienmousse<br />
oder die eingelegten Walnüsse vom eigenen Baum, die<br />
ganz vorzüglich zur Käseauswahl (8,00 €) passten, die unser Mahl<br />
beendete.<br />
Der französisch-rheinhessische Einfluss zeigt sich auch bei der<br />
Weinkarte. Neben Erzeugnissen aus den bekanntesten Weinanbaugebieten<br />
Frankreichs finden sich viele Tropfen aus Rheinhessen,<br />
vorzugsweise aus Bermersheim <strong>und</strong> der nahen Umgebung. Aus<br />
dem Roussillon kommt beispielsweise ein kräftiger Viognier<br />
(0,2l/4,80 €), der kräftig genug ist, um sich gegen den knusprig gebratenen<br />
Zander <strong>und</strong> die sehr fruchtbetonte Sauce durchzusetzen.<br />
Aus dem regionalen Angebot ragen die günstig kalkulierten Tropfen<br />
von W. <strong>und</strong> TH. Kroll aus Bermersheim oder die Demeter-Weine<br />
vom Flörsheimer Weingut Feth-Wehrhof hervor.
74<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINHAUS BLUHM<br />
Badergasse 1 | 55116 Mainz | Tel. 06131 490 6343<br />
Geöffnet: Di–Do & So 16-23 Uhr,<br />
Fr 16–24 Uhr, Sa 12–24 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 6,90–17,50 € |Hauptspeise: 6,90–8,50 €<br />
Offener Wein: 3,80-7,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 9,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,2<br />
Kappen 8<br />
Nahe der Mainzer Augustinergasse findet<br />
sich die angesagte Adresse Weinhaus Bluhm<br />
in der Badergasse 1. Nicht nur, dass es die<br />
Straße mit dem Roman »Der Bader von<br />
Mainz« von Hans Georg Thiemt <strong>und</strong> Hans<br />
Georg Schreeb zu historischen Bezügen<br />
geschafft hat, nein, das <strong>Restaurant</strong> fand<br />
auch Erwähnung in der Fastnachtssendung<br />
»Mainz bleibt Mainz – wie es singt <strong>und</strong><br />
lacht«.<br />
Wenn das Haus früher für seine Weingelage berühmt <strong>und</strong> beliebt<br />
gewesen sein mag, ist es nun Pierre Stadelmann <strong>und</strong> seine Tochter<br />
Murielle zu verdanken, dass daraus ein Weinrestaurant mit französischem<br />
Stil <strong>und</strong> herzlicher Mainzer Art geworden ist. Immer ist<br />
der Wirt zu einem kleinen Schwätzchen aufgelegt <strong>und</strong> erzählt<br />
Neues aus Küche <strong>und</strong> Hof. Das historische Fachwerkhaus mit kleiner<br />
Außenbestuhlung <strong>und</strong> dunklem Holz <strong>und</strong> Rottönen innen bietet<br />
einen pittoresken Anblick. Direkt zum Wohlfühlen lädt es Mainzer<br />
<strong>und</strong> Besucher zum Bleiben <strong>und</strong> Genießen ein. Es ist zum Anziehungspunkt<br />
für wein- <strong>und</strong> essensbegeisterte Menschen gemacht<br />
worden.<br />
Stolz präsentiert das Bluhm seine Wein-Karte, die es zusammen<br />
mit dem deutschen Weininstitut erstellt hat. Bis auf wenige Ausnahmen<br />
finden sich Jungwinzer aus Rheinhessen, daneben weitere<br />
deutsche (aus der Pfalz, von der Nahe <strong>und</strong> aus dem Rheingau) sowie<br />
französische Weine.<br />
Auf der bewusst rheinhessisch formulierten Speisekarte findet<br />
sich ein klassisches Rindertartar (»kä Genteschnik, kä Importfuttermiddel,<br />
kä Andibiotiga«) mit Wachtelei, Roter Beete <strong>und</strong> Sardellen<br />
(180g/16,90 €). Interessant klingen auch die bretonischen Sardinen<br />
in der Dose (8,90 €). Ich probiere heute von der aktuellen<br />
Wochenkarte die Regenbogenforelle aus nachhaltigem Fischfang,<br />
© Marko Novkov - Fotolia.com<br />
im Ganzen gebraten mit Salbeibutter <strong>und</strong> Petersilienkartoffeln<br />
(14,90 €). Pierre kommt aus der<br />
Küche <strong>und</strong> lächelt mir zu »is Sous-vide gemacht<br />
mein Lieber, 38 Grad <strong>und</strong> dann gebraten mit<br />
Butter, Knoblauch <strong>und</strong> mit viele‘ Kräutern«.<br />
Genau wie angepriesen liegt die leckere Forelle<br />
vor mir, mit reichlich angebratenen Mandelblättern.<br />
Dazu trinke ich vom Weingut Peth-<br />
Wetz für 5,50 € 0,2l Sauvignon Blanc aus<br />
Rheinhessen. Seine typischen gelben Aromen<br />
folgen meiner Forelle <strong>und</strong> ich genieße die Mainzer<br />
Altstadt in der Sonne.<br />
WEINHAUS SCHREINER<br />
MO. 18-22 Uhr OTTOS VINOTHEK<br />
Willkommen zum Wochenend-Chill-Out:<br />
w<strong>und</strong>erbare Weine & leckere Flammkuchen.<br />
SA.14-22 Uhr vetterriesling<br />
W<strong>und</strong>erbare Weine & kleine Speisen, u.a.<br />
Herbst & Winter: Rheinhessisches Käsefondue<br />
(samstags Selbstbedienung)<br />
An allen Tagen: Weinverkauf geöffnet!<br />
vetterriesling<br />
Außerhalb 1 WEINGUT<br />
55578 Vendersheim<br />
www.weingut-beiser.de<br />
Die Weinbar <strong>und</strong> Vinothek im Weingut Beiser<br />
www.weingut-beiser.de<br />
Weingut Beiser . Vendersheim . Außerhalb 1 . Tel 06732-8732<br />
Rheinstr. 38 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 225 720<br />
www.weinhausschreiner.de<br />
Geöffnet: (Sep-Nov u. Jan-Juli) Di-Fr: 17-24<br />
Uhr u. Sa: 11.30-24 Uhr | (Aug) Mo-Fr: 17-24<br />
Uhr u. Sa: 11.30-15.30 Uhr | (Dez) Mo-Fr: 17-<br />
24 Uhr u. Sa: 11.30-24 Uhr, an Adventssonntagen:<br />
17-21.30 Uhr<br />
Vorspeise: 5,50-12,90 € | Hauptspeise:<br />
10,80-26,00 € | Dessert: 3,20-5,00 €<br />
Offener Wein: um 3,80-7,60 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 6,5<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,5<br />
Kappen 8<br />
Dem Weinhaus Schreiner<br />
ist seit etlichen Jahren<br />
der Spagat zwischen<br />
Mainzer Weinhauskultur<br />
<strong>und</strong> bunter Küchenvielfalt<br />
gelungen. Das Ambiente<br />
des Hauses an der Rheinstraße<br />
deutet eigentlich<br />
nur auf Ersteres hin, doch
ein Blick in die wechselnden Wochenkarten (die<br />
auch immer auf der Homepage zu finden sind)<br />
mit ihren zahlreichen Empfehlungen zeigt, dass<br />
dem Küchenchef das Kochen <strong>und</strong> manchmal<br />
auch Experimentieren einfach Spaß macht. Hier<br />
findet sich mitteleuropäische Küche neben Mediterranem,<br />
Hausmannskost neben internationaler<br />
Raffinesse. Dazu kommt ein qualitativ wie<br />
quantitativ außergewöhnliches Weinangebot.<br />
Einige Gerichte sind auch als »kleine Portionen«<br />
erhältlich.<br />
Ich hatte nicht reserviert, konnte aber noch<br />
einen kleinen Tisch ergattern. Auch hier gilt: ein<br />
rechtzeitiger Anruf verschafft Planungssicherheit.<br />
Nach längerem Studium der mit vielen interessanten<br />
Angeboten lockenden Wochenkarte<br />
entschied ich mich für eine japanische (!) Spezialität:<br />
Chuka Ika Salat – japanischer Tintenfisch<br />
Sesam Salat mit Algen (9,00 €) <strong>und</strong> das<br />
Iberico Secreto mit Kartoffelstampf <strong>und</strong> Jus<br />
(18,40 €). Das »geheime Schweinefilet«, so entnahm<br />
ich der Karte, stammt aus dem Muskel<br />
»der sich zwischen Rücken <strong>und</strong> Rückenspeck<br />
versteckt«.<br />
Da es ein sehr heißer Sommertag war, begann<br />
ich mit einer großen Rieslingschorle (4,40 €),<br />
die dem Salat sicherlich nicht ganz gerecht<br />
wurde. Gr<strong>und</strong>sätzlich harmonieren aber Tintenfisch<br />
<strong>und</strong> Algen hervorragend mit Wein. An einem<br />
heißen Sommerabend ist Chuka Ika jedenfalls<br />
eine interessante Alternative. Wesentlich<br />
klassischer dagegen die »Geheimsache Iberico«,<br />
zu der ich mir den Cabernet Merlot aus<br />
dem Hause Dr. Köhler – Pfandturm schmecken<br />
ließ (5,30 €).<br />
Man fragt sich, warum dieses geheime Filet in<br />
Deutschland fast unbekannt ist, bzw. warum un-<br />
sere Metzger einen anderen Cut ansetzen. Mein Stück war so zart<br />
wie ein echtes Filet <strong>und</strong> mindestens ebenso saftig. Eine tolle Variante!<br />
Die Einheimischen wissen es, den Touristen <strong>und</strong> Gästen der<br />
Stadt sei es gesagt: Hinter der unscheinbaren Fassade des Weinhauses<br />
Schreiner versteckt sich viel mehr, als der erste Blick erahnen<br />
lässt.<br />
WEINHAUS WILHELMI<br />
Rheinstr. 53 | 55116 Mainz | Tel. 06131 224 949<br />
www.weinhaus-wilhelmi.de | Geöffnet: tgl. 17-24 Uhr<br />
Vorspeise: 5,50-14,90 € | Hauptspeise: 14,90-20,90 €<br />
Tageskarte: 4,90-16,90 € | Dessert: 6,90-7,50 €<br />
Offener Wein: 3,80-5,60 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,6<br />
Kappen 8<br />
Hinter dem unscheinbaren Eingang des<br />
verwunschenen Häuschens in der Rheinstraße<br />
verbirgt sich ein Traditionsweinhaus<br />
mit hoher, dunkler Holztäfelung, einer<br />
schmalen Wendeltreppe, die in obere Gasträume<br />
oder in den unten gelegenen kleinen<br />
Außenbereich führt, mit hohem Gemütlichkeitsfaktor<br />
<strong>und</strong> einer herzlichen Wirtin, die<br />
sich mit ihrem Servicepersonal <strong>und</strong> ihrer<br />
Küche unermüdlich um das Wohl ihrer Gäste bemüht.<br />
Überwiegend Weine aus Rheinhessen hat das Weinhaus zu<br />
bie ten – obwohl es nicht die phänomenale Entwicklung der Rhein -<br />
hessenweine der letzten Jahre spiegelt – ergänzt um einige Rheingauer<br />
<strong>und</strong> Pfälzer Tropfen. Die Karte listet vorbildlich bei jedem<br />
Wein Alkoholgehalt, Säure <strong>und</strong> Restzucker auf.<br />
Der Vendersheimer Sonnenberg Riesling trocken 2015 vom<br />
Weingut Beiser – Höhepunkt der Weinkarte – ist ein lebendiger,<br />
kräftiger »Zechwein« (0,2l/4,90 €). Er gesellt sich zu einer sämigen,<br />
sahnigen Spargelsuppe mit vielen Spargelstückchen (5,50 €).<br />
Der zurückhaltende 2016er Riesling trocken vom Weingut L. Mann<br />
aus Gau-Weinheim (0,2l/4 €) ergänzt drei al dente zubereitete
76<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
weiße Spargelstangen, die mit einem pikanten<br />
Eiersalat, einem fein angemachten kleinen grünen<br />
Salat <strong>und</strong> einer Scheibe Räucherlachs eine<br />
schöne Vorspeise bilden. Der schmelzige 2015er<br />
Blanc de Noir Spätburg<strong>und</strong>er trocken, ebenfalls<br />
vom Weingut Mann, erweist sich ausgewogen<br />
im Spiel von Süße <strong>und</strong> Säure <strong>und</strong> entwickelt sogar<br />
zarte Vanillearomen (0,2l-4,90€). Er<br />
schmeckt zum legendären, fluffigen Wilhelmi-<br />
Hacksteak auf dezent scharfer Pfeffersauce mit<br />
leider nicht ganz so knusprigen Rosmarin-Bratkartoffeln<br />
(14,90 €), das als umfangreiche Portion<br />
für fleißige Weintrinker eine gute Gr<strong>und</strong>lage<br />
bietet. Das tut übrigens auch Wilhelmis<br />
zartes, saftiges Schwenksteak vom Schweinenackenstück<br />
mit »viel Zwiwwelen« (frisch glasig<br />
geschmort) <strong>und</strong> Bauernbrot, ebenfalls eine ordentliche<br />
Portion (12,90 €). Ein Chardonnay<br />
2015 QbA trocken »vom Tonmergel« vom Weingut<br />
Beiser (0,2l – 5,20 €) kann dazu gefallen.<br />
Leider passt jetzt kein Nachtisch mehr. Als<br />
ebenso klassisch <strong>und</strong> bodenständig wie die<br />
Weine erweist sich die Küche. Das r<strong>und</strong>et die<br />
Vorstellung vom urigen Meenzer Weinhaus mit<br />
seiner Gemütlichkeit <strong>und</strong> Herzlichkeit ab.<br />
WEINSTUBE LÖSCH<br />
war – ein Kompromiss, ebenso wie die Menge der Zwiebeln. (Dass<br />
man über Hand- <strong>und</strong> Sp<strong>und</strong>ekäs‘ lebhaft diskutieren kann, belegt<br />
eine Unterhaltung am Nachbartisch, der ich mich rein akustisch<br />
nicht entziehen kann.) Dem Handkäs‘ folgt das große Bauernschnitzel.<br />
Hier, wie bei einigen anderen Gerichten auch, besteht<br />
auch die Möglichkeit eine kleine Variante zu wählen. (14,80 € bzw.<br />
12,80 €) Das Schnitzel wird mit Champignons, Speck <strong>und</strong> Bergkäse<br />
überbacken serviert, dazu gibt es einen Beilagensalat <strong>und</strong> Bratkartoffeln.<br />
Hier passt der Begriff »deftig« zu h<strong>und</strong>ert Prozent – was<br />
aber nicht auf die Qualität des Fleischs geht. Das Messer kam spielend<br />
durch – kein »Gesäbel« an neuralgischen Punkten – <strong>und</strong> am<br />
Geschmack gab es auch nichts auszusetzen.<br />
Eine optimale Gr<strong>und</strong>lage für den Wein: Hier habe ich zunächst<br />
mit einem trockenen Hausschoppen begonnen, einem Riesling QbA<br />
vom Guntersblumer Weingut Domhof. Ein sauberer Wein, der in der<br />
Stange serviert wird (0,25l – 3,50 €). Nach dem »Schoppe« dann<br />
der Griff zu Höherem: ein Riesling aus dem Niersteiner Weingut<br />
Schätzel (0,2l – 5,00 €). Wer stark säurebetonte Weine mag, liegt<br />
hier genau richtig. Zu einem Bauernschnitzel muss er nicht unbedingt<br />
passen.<br />
Ein besonderes Kompliment sei noch der Bedienung gemacht.<br />
Was sich weibliche Servicekräfte von angetrunkenen Gästen so alles<br />
anhören müssen, ist schlichtweg unverschämt <strong>und</strong> kann nicht<br />
immer nur mit der Wirkung des Alkohols an schwülen Sommerabenden<br />
erklärt werden. Diese Mainzer Seniorenr<strong>und</strong>e bekommt<br />
von mir jedenfalls »null Punkte« <strong>und</strong> die dringende Empfehlung, in<br />
Zukunft weniger lautstark aufzutreten. Für eine Mainzer Weinstube<br />
sind sie Gottseidank untypisch.<br />
Jakobsbergstr. 9 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 220 383<br />
www.weinstube-loesch.de<br />
Geöffnet: Di-Fr 15-24, Sa 14-24,<br />
So 12 bzw. 14-23 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 3,80-7,50 € | Hauptspeise:<br />
5,00-26,80 € | Dessert: 7,50 €<br />
Offener Wein: 3,80-5,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,5<br />
Kappen 8<br />
Die Weinstube Lösch<br />
liegt im Herzen der Altstadt<br />
<strong>und</strong> gehört zu jener<br />
Gruppe von Gaststätten<br />
bzw. <strong>Restaurant</strong>s, die<br />
man als Tourist unbedingt<br />
besucht haben<br />
muss um einmal das zu<br />
erleben, was man gemeinhin<br />
unter »Mainzer Weinstuben-Kultur«<br />
versteht: Eher etwas dunkel gehaltene Räumlichkeiten<br />
mit diversen Paraphernalien aus dem<br />
Bereich des Weinbaus angereichert, große deftige<br />
Portionen, verschiedene Gruppen an einem<br />
Tisch (allzu Privates kann man hier nicht besprechen)<br />
<strong>und</strong> eine Bedienung, die stets den<br />
Überblick behält. Ein kurzfristiger Besuch ist<br />
fast immer ausgeschlossen, da Terrasse wie<br />
Gastraum sehr gut besucht sind. Glück hat man<br />
meist gegen 18 Uhr, wenn der Dämmerschoppen<br />
des Seniorenstammtischs beendet ist <strong>und</strong><br />
die »Abendgruppen« noch irgendwo im Stau<br />
stecken.<br />
Ich beginne mein Abendvergnügen mit einem<br />
Handkäs‘ (6,50 €), der mittellange eingelegt
WEINSTUBE ZUM BACCHUS<br />
Jakobsbergstraße 7 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 487 5548 | www.weinstube-zum-bacchus.de<br />
Geöffnet: tgl. ab 16 Uhr<br />
Vorspeise: 4,90-7,90 € | Hauptspeise: 11,90-23,90 €<br />
Dessert: 5,90-6,90 € | Offener Wein: 3,80-5,20 €<br />
Bewertung<br />
Essen 6,5<br />
Trinken 6,5<br />
Service 7,0<br />
Ambiente 7,0<br />
Preis/Leistung 7,0<br />
Gesamtnote Ø 6,8<br />
Kappen 7<br />
Der frühe Vogel fängt den Wurm, heißt es<br />
im Sprichwort. Wer also kurz nach drei Uhr<br />
mittags im Bacchus aufschlägt, hat die<br />
Gastssube meist noch ganz für sich. Die<br />
Platzauswahl ist groß, doch ab 17 Uhr seien<br />
die meisten Tische schon besetzt, mahnt der<br />
aufmerksame Service. Das Lokal ist mittlerweile<br />
schon etwas in die Jahre gekommen,<br />
was man dem dunklen Mobiliar auch bei<br />
Dämmerlicht noch ansieht. Von der Decke hängen Plastikreben.<br />
Ganz im Gegensatz zur Innenausstattung ist die Beschallung. Frank<br />
Sinatras Welthit in Instrumentalfassung »The Girl from Ipanema«<br />
<strong>und</strong> andere Jazzklänge lassen das Weinstubenflair so angenehm<br />
vergessen.<br />
Die Speisekarte ist einfach, zugeschnitten auf den Altstadtgast,<br />
der in diesem Ambiente keine gehobene Küche erwartet – eher<br />
Handkäs <strong>und</strong> Fleischwurst oder internationaler: Flammkuchen. Ich<br />
entscheide mich für die auf der Schiefertafel als Tagesgericht angebotene<br />
»Gefüllte Avocado mit Honigmelone, Schafskäse <strong>und</strong><br />
Kürbiskernöl (7,90 €). Die kommt mit drei Scheiben Weißbrot mit<br />
feinster Kruste vom benachbarten Bäcker Vetter.<br />
Gefüllte Avocado heißt im Bacchus, eine<br />
sehr reife Avocado aufzuschneiden <strong>und</strong> darüber<br />
ein paar Würfel deftigen Schafskäse zu streuen,<br />
dazu ein paar Würfel Honigmelone, die zur Geschmacksbalance<br />
beitragen. Kürbiskerne verraten,<br />
das das Öl seinen Namen auf der Speisekarte<br />
verdient hat. Das alles ist einfach <strong>und</strong><br />
frisch hergerichtet, große Anforderungen an die<br />
Küche stellt das nicht. Das gilt auch für den süßen<br />
Abschluss, eine Orangen-Crème-Brûlée<br />
(5.90 €), die eine einfache Crème Brûlée ist, der<br />
ein paar Orangenschnitze obenauf den Namen<br />
verleihen.<br />
Der Wein ist einfach <strong>und</strong> versteckt sich hinter<br />
Phantasienamen wie »Owwermaschores«, »Goldisch<br />
Drobbe« oder »Altstadtadel«. Ich nehme<br />
ein »Amorettsche« (4,00 €), einen feinherben<br />
Weißherbst. Der hat Geschmack, aber keinen<br />
Biss, so dass ich ihn mit einer Flasche Schwarzwälder<br />
Sprudelwasser (5,00 €) zur wirklich gelungenen<br />
Schorle aufmotze. Kurz nach vier Uhr<br />
bin ich wieder weg, jetzt kann der Rest der Welt<br />
ins Bacchus kommen.<br />
WEINSTUBE<br />
ZUM BEICHTSTUHL<br />
Kapuziner Str. 30 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 5538 111 |<br />
www.zumbeichtstuhl.com<br />
Geöffnet: Mo-Sa 17-24 Uhr | Ruhetag: So<br />
Vorspeise: 4,50-9,90 € | Hauptspeise:<br />
9,90-24,50 € | Dessert: 6,90-8,90 €<br />
Offener Wein: 3,90-9,80 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 8,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,8<br />
Kappen 8<br />
Ich erinnere mich an Zeiten,<br />
in denen es schwer<br />
war abends »im Beichtstuhl«<br />
einen Platz zu bekommen<br />
<strong>und</strong> bewege<br />
mich daher schon frühzeitig<br />
durch die Kapuziner<br />
Straße. Zu meiner<br />
Überraschung ebbt der<br />
Betrieb auf Höhe von St. Ignaz ab <strong>und</strong> ich finde<br />
sofort einen freien Tisch vor dem Haus.<br />
An den anderen Tischen sitzen überwiegend<br />
Nachbarn, die sich hier zum verlängerten Dämmerschoppen<br />
treffen. Touristen schauen meist<br />
nur kurz auf die Karte <strong>und</strong> gehen dann weiter.<br />
Beim Bezahlen spreche ich den Wirt darauf an.<br />
Er ist aber sehr positiv gestimmt, glaubt, dass<br />
die meisten nochmals wiederkommen <strong>und</strong> verweist<br />
auf die Wochenenden, an denen sehr viel<br />
mehr los sei. Nun, ich habe mich jedenfalls bestens<br />
unterhalten <strong>und</strong> hervorragend gegessen<br />
<strong>und</strong> getrunken.<br />
Aber alles der Reihe nach: Da waren zunächst<br />
die zwei Meenzer Handkäs‘ (7,60 €) <strong>und</strong> ich<br />
stelle klar fest: es war der beste, den ich während<br />
meiner diesjährigen Testserie verzehrt
78<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
habe. Er lag wirklich genügend lange in der »Musik« <strong>und</strong> war keiner<br />
dieser »Rohlinge«, die man erst kurz vor dem Servieren mit Dressing<br />
überschüttet <strong>und</strong> unter einem Berg roher Zwiebeln versteckt. Dem<br />
folgte die Fleischwurst – ein weiterer Klassiker – aber nach ungewöhnlichem<br />
Rezept: geschmort in Pinot noir <strong>und</strong> an karamellisierten<br />
Schalotten <strong>und</strong> Butterkartöffelchen serviert. So veredelt man<br />
eine ohnehin schon gute Fleischwurst. Kompliment an die Küche!<br />
Überhaupt: Die ganze Karte liest sich sehr interessant. Hier haben<br />
wir ein weiteres Weinhaus in Mainz, in dem die Küche neue<br />
Wege geht. Bleibt nur zu hoffen, dass die Touristen das auch noch<br />
merken. Überaus erfreulich ist auch die Weinkarte mit über 50 (!)<br />
offenen Weinen. Bei meiner Suche nach einem schönen Riesling<br />
wurde ich zunächst beim »First White« fündig, der »Edition Beichtstuhl«<br />
aus dem Hause Eimermann (4,90 €). Nachdem der Wirt<br />
mein Interesse an Riesling erkannt hat, empfiehlt er mir noch<br />
den 2013er »Alte Reben« vom Weingut Dr. Heyden in Oppenheim<br />
(6,90 €). Ein absoluter Spitzenwein für Rieslingfre<strong>und</strong>e! Es gibt<br />
mehr Gründe denn je in den Beichtstuhl zu gehen. Für die Altstadt<br />
ist er auf jeden Fall eine große Bereicherung.<br />
WEINSTUBE ZUR SANDMÜHLE<br />
Sandmühle | Obergasse 188 | 55234 Wahlheim<br />
Tel. 06731 941 765 | www.sandmühle.de<br />
Geöffnet: Fr-Mo ab 18 Uhr | So u. Feiertag 12-20 Uhr<br />
Ruhetag: Di, Mi u. Do | Jeden 2. So im Monat Brunch<br />
11-15 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
Vorspeisen: 1,20-7,50 € | Hauptspeisen: 6,50-19,50 €<br />
Dessert: 5,50-9,00 € Offener Wein: 2,20-5,60 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,5<br />
Trinken 6,5<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,4<br />
Kappen 7<br />
Ein bisschen abgelegen vor den Toren Alzeys<br />
liegt das alte Gehöft, eine stille Idylle<br />
<strong>und</strong> doch nur ein gutes halbes Autostündchen<br />
von Mainz entfernt. Im Sommer ist der<br />
Innenhof der Ruhepol, sonst das w<strong>und</strong>erschön<br />
renovierte <strong>und</strong> für Rheinhessen<br />
typische Kreuzgewölbe, ein 1840 erbauter<br />
Stall. Heike-B. Köngeter ist die Chefin des<br />
Ein-Frau-Betriebes, der einmal monatlich<br />
sonntags zum Brunch einlädt. Dann kann man sich einen Eindruck<br />
verschaffen, was die Küche so alles zu bieten hat.<br />
Ich bin an einem Wochenende zu Gast. Im Dorf ist Kerb, so<br />
dass ich mittags der einzige Esser bin. Zeit zum Plaudern mit der<br />
Küchenchefin heißt das, um mehr zu erfahren, z.B. welche Koch-<br />
Philosophie hier herrscht. Ganz einfach ist die <strong>und</strong> nachhaltig. So<br />
setzt man auf die Produkte regionaler Lieferanten, kommen<br />
Fleisch <strong>und</strong> Gemüse direkt aus dem Umland. Und viele der Rezepte<br />
wurzeln in Erfahrungen, die man schon seit Generationen in der<br />
Sandmühle gemacht hat. Dazu zählt, dass Alkohol <strong>und</strong> Sahne noch<br />
immer Garanten für eine gute Küche sind.<br />
Eine kalte Radieschensuppe ist der Gruß aus der Küche. Es folgt<br />
die »Saisonale Tagessuppe« (5,50 €), heute eine bestens Gewürzte<br />
aus Zucchini. Dazu reicht die Köchin, die auch bedient, ein dunkles<br />
Brot aus Roggen <strong>und</strong> Dinkel vom örtlichen Bäcker. Die Weine kommen<br />
allesamt aus dem Haus <strong>und</strong> sind solide Vertreter der Region –<br />
so wie der Riesling Classic (2,20 €) zum Auftakt. Ein halbtrockener<br />
Opener. Anschließend m<strong>und</strong>et mir die gebackene Blutwurst auf<br />
Balsamico- Rahmlinsen (8,30 €), die ich statt mit Karotten, Sellerie<br />
<strong>und</strong> Lauch mit selbst gemachten Spätzle genieße. Das schmeckt!<br />
Kross in Spätzlemehl gebraten kommt die Blutwurst, drei große<br />
Scheiben ohne Haut, die auf einem gekochten Linsenteppich liegen.<br />
Da brauche ich kein Rumpsteak, Schnitzel oder Schweinerük-<br />
kensteak, mit denen die Sandmühle bei Carnivoren<br />
punktet. Begleiter sind ein Alzeyer Wartberg<br />
Saint Laurent trocken (2,50 €), ein rustikaler<br />
Roter – <strong>und</strong> ein Alzeyer Rotenfels Huxel (2,00 €),<br />
ein halbtrockener Weißer, der mit seiner kleinen<br />
Süße das doch scharfe Hauptgericht besser<br />
zum Zug kommen lässt. Zum Dessert ist heute<br />
nur Eis im Haus, so dass ich mich für einen<br />
Nachmittagskaffee mit einem Stück frischen<br />
Zwetschenkuchens zuhause entscheide; im Hinterkopf<br />
die Option, bald wieder zu kommen.<br />
WEINZEIT<br />
IN DER VINOTHEK<br />
Hindenburganlage 2 | 55411 Bingen<br />
Tel. 06721 3098992 | www.vinothek-bingen.de<br />
Geöffnet: Mai-Sept. Di-So ab 11 Uhr<br />
Ruhetag: Mo | Okt-April Mi-Fr ab 16 Uhr<br />
Sa u. So ab 11 Uhr | Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 6,00-14,00 € | Hauptspeise:<br />
7,00-14,00 € | Dessert: 6,00-8,50 €<br />
Offener Wein: 3,80-5,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,4<br />
Kappen 7<br />
Die Weinzeit in der Vinothek<br />
in Bingen ist ein<br />
sehr beliebtes Freizeitziel.<br />
Im Sommer ist sie<br />
eine Goldgrube, weil viele<br />
Begeisterte des hier beginnenden<br />
Weltkulturerbes<br />
den einmaligen Blick<br />
<strong>und</strong> dabei auch den regionalen<br />
Wein <strong>und</strong> die Speisen genießen wollen<br />
<strong>und</strong> dafür sehr gerne direkt am Ufer Platz nehmen.<br />
Vor allem an sonnigen Wochenenden <strong>und</strong><br />
Feiertagen pulsiert hier das Leben, wenn die<br />
Massen auf <strong>und</strong> ab promenieren <strong>und</strong> die Rheinschiffe<br />
immer wieder neue Gäste bringen. Da<br />
kommt echtes Urlaubsfeeling auf.<br />
Ich bin am frühen Abend unterwegs <strong>und</strong><br />
freue mich in der Vinothek noch einen Platz zu<br />
ergattern. Ich bemerke aber auch, dass immer<br />
wieder neue Gäste kommen, denen wegen einer<br />
laufenden Abendveranstaltung im Hauptraum<br />
empfohlen wird, einen Tisch vorzubestellen. Zunächst<br />
studiere ich die Weinkarte, die, wie es<br />
sich für eine Binger Vinothek gehört, aus Bingen<br />
Stammendes anbietet. Da sind Prickelndes<br />
<strong>und</strong> Bitzelndes aus den sechs gründenden Häusern,<br />
aber auch ständig wechselnde Neuentdekkungen<br />
<strong>und</strong> besondere Weine anderer Winzer.<br />
Ich wähle einen Sauvignon Blanc, trocken<br />
2016, Rheinhessen, »Kastell – Wein Kunst <strong>und</strong><br />
Schönes« (0,2l – 4,70 €). Der Weißwein wird<br />
w<strong>und</strong>erbar duftig <strong>und</strong> frisch angepriesen <strong>und</strong><br />
schmeckt mir gut.<br />
Die Speisekarte ist mit ihren sechzehn Ge -<br />
richten vom HandKäs‘ (8,50 €) bis zum Weide-<br />
LammRücken mit Erbsen-Püree <strong>und</strong> Kräuter-<br />
Drillingen(18 €) überschaubar <strong>und</strong> angemessen.<br />
Ich nehme von der Tagesempfehlung eine Kür-
issuppe als Vorspeise (6,50 €). Gut angerichtet <strong>und</strong> üppig ausgarniert<br />
mit gerösteten Kernen, Kürbiskernöl <strong>und</strong> Brunnenkresse <strong>und</strong><br />
mit zwei Scheiben frischen Roggenbrotes wird sie mir serviert. Die<br />
Suppe ist sehr lecker <strong>und</strong> hat geschmacklich meine Erwartungen<br />
gut getroffen. Zum Hauptgang wähle ich die Rotbarbe mit Kürbis-<br />
Risotto <strong>und</strong> Crême von der Roten Beete (16,50€ ). Immerhin finden<br />
sich gleich zwei große Barbenfilets auf dem Risotto. Die Haut ist<br />
gut angedünstet <strong>und</strong> das Risotto typisch. Die Rote Beete-Creme am<br />
Tellerboden ist wirklich sehr lecker gemacht <strong>und</strong> eine schöne Idee.<br />
Das ganze Haus hat natürlich einen besonders starken Akzent<br />
auf dem Thema Wein, der in einigen Kühlschränken <strong>und</strong> vielen<br />
Regalen präsentiert wird. Der spektakuläre Blick auf den Rhein<br />
<strong>und</strong> die moderne Ausstattung gibt der Weinzeit ein tolles Flair. Den<br />
vielen Gästen, die das Haus anzieht, werden auch stets besondere<br />
Weinproben angeboten wie z.B. »Wein + Stein = Bingen sein« oder<br />
»Bunter Weinstrauß aus Bingen«. Der Service ist prompt <strong>und</strong> sehr<br />
fre<strong>und</strong>lich aufgestellt.<br />
GASTHAUS WILLEMS<br />
Kapuzinerstraße 29 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 2109 170 | www.gasthaus-willems.de<br />
Geöffnet: Mo-Sa 11.30-15 Uhr u. 17-24 Uhr<br />
(Küche: 12-14.30 Uhr u. 17.30-22 Uhr) | Ruhetag: So<br />
Vorspeisen: 8,00-14,00 € | Hauptspeisen: 13,50-23,00 €<br />
Menü: 41,00/46,00 € | Dessert: 6,50-9,00 €<br />
Offener Wein: 4,00-7,00 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,5<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,5<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,4<br />
Kappen 8<br />
Das »Willems« ist ein Ort mit ganz eigenem<br />
Flair <strong>und</strong> besonderem Ambiente in der<br />
Kapuzinerstraße in der Mainzer Altstadt. Im<br />
Freien genießt man vis-à-vis des <strong>Restaurant</strong>eingangs<br />
auf klassischen Holzmöbeln die<br />
makellos restaurierte Fassade der Pfarrkirche<br />
St. Ignatz <strong>und</strong> das Treiben auf der<br />
Gasse, drinnen wurde in der kleinen, ebenerdigen<br />
Gaststube Bewährtes belassen, einiges<br />
Weingut Fogt<br />
Schönborner Hof | 55576 Badenheim<br />
www.weingut-fogt.de| info@weingut-fogt.de | Tel. 06701-74 34<br />
Vorstellung des neuen Weinjahrgangs: 10. – 13. Mai <strong>2018</strong><br />
© Natalia Klenova - Fotolia.com
80<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
verändert. Geradezu anheimelnd wirken die<br />
Räumlichkeiten einen Stock tiefer, wo man<br />
durch eine starke Glasplatte hindurch in den<br />
Schl<strong>und</strong> eines uralten Brunnens hinabschauen<br />
kann. Im »Willems« versucht nun seit dem Sommer<br />
der junge Gastronom Jan Willem Appeltrath<br />
einen attraktiven Kontrapunkt in der hiesigen<br />
Gasthauslandschaft zu setzen. Es wird<br />
solide, mit bewusst ausgewählten, guten Zutaten<br />
<strong>und</strong> einem Schuss Kreativität gekocht, darüber<br />
hinaus gibt es eine außergewöhnlich sortierte<br />
Weinkarte mit Wine Capital – Fokus.<br />
In der abendlichen Sonne werden wir ebenso<br />
strahlend von einer jungen Frau begrüßt <strong>und</strong><br />
bedient, die für das »Willems« ein echter<br />
Glücksfall zu sein scheint. Im Unterschied zu arg<br />
vielen Servicekräften in der Wirtshausbranche<br />
geht sie mit einem ungezwungenen Lächeln<br />
durch die Welt, erklärt, gibt Hinweise – etwa<br />
zum Wein – <strong>und</strong> ist flott in der Ausübung ihrer<br />
Arbeit.<br />
Apropos Wein: Jan Willem Appeltrath legt seinen<br />
Fokus in allererster Linie auf überdurchschnittliche<br />
rheinhessische Gewächse renommierter<br />
Erzeuger. Ein wenig Nahe <strong>und</strong> Pfalz sind<br />
auch dabei. Und dann gibt es auf der Karte<br />
noch die Abteilung »Great Wine Capitals«. Appeltrath<br />
leistet mit der Präsentation von Kreszenzen<br />
unter anderem aus Bilbao, Kapstadt <strong>und</strong><br />
Bordeaux ein wichtiges, horizonterweiterndes<br />
<strong>und</strong> genussanimierendes Erinnerungswerk. Die<br />
Flaschenweine aus den Capitals – Partnerregionen<br />
kosten bei ihm zwischen 20,50 <strong>und</strong> 29 €.<br />
Zu essen gibt es im »Willems« ebenfalls Beachtliches. Das<br />
Blumenkohl-Schaumsüppchen mit Nussbutter zu 7 € ist sehr<br />
geschmeidig in der Konsistenz <strong>und</strong> geschmacklich hervorragend,<br />
zur Vervollkommnung hätten ein paar bissfeste Blumenkohlröschen<br />
der Suppe gut gestanden. Das dazu gereichte Weißbrot<br />
war schlicht gesagt »etwas knatschig«. Bis auf eine Winzigkeit<br />
bin ich vom Kartoffel-Apfel-Salat mit gebackener Blutwurst <strong>und</strong><br />
Speckcroûtons zu 9 € angetan. Der Salat, der auch ganz fein<br />
geschnittene Gürkchen enthält, schmeckt ausgesprochen leicht<br />
<strong>und</strong> frisch, die drei Scheiben Blutwurst sind ausgezeichnet gewürzt.<br />
Allein die Croûtons sind kalt <strong>und</strong> passen damit nicht recht<br />
ins Gesamtbild.<br />
Einen Hauptgang bildet das Bio-Schweinekotelett von der Metzgerei<br />
Korschelt im Zellertal mit Ofenkartoffel, Kräuterschmand <strong>und</strong><br />
Beilagensalat (18,50 €). Volles Lob bezüglich der Qualität <strong>und</strong> des<br />
Garzustands des Fleisches: das ist schon eine anerkennenswerte<br />
Leistung, wenn es gelingt, ein Stielkotelett so saftig zu präsentieren.<br />
Der Schmand war in der Tat schön kräutrig, die Jus zum<br />
Fleisch in Ordnung. Aus der Kartoffel wurden kleine Kügelchen<br />
ausgestochen <strong>und</strong> mit Kresse garniert, was gestalterisch ganz besonders<br />
zusagt. Ein anderer fleischiger Gang ist das Bio-Rumpsteak<br />
(220 Gramm, Freilandhaltung) von besagter Metzgerei an<br />
Bohnengemüse <strong>und</strong> Kartoffelplätzchen (29 €). Beeindruckend ist,<br />
dass meine doch sehr dezidierte Bestellung exakt umgesetzt<br />
wurde. Das Rumpsteak kommt auf den Punkt medium well, so wie<br />
ich es bevorzuge: mit zartrosa Anklängen <strong>und</strong> auf keinen Fall blutig.<br />
Die Soße überzeugt mich ebenso wie die Bohnen, die Kartoffelplätzchen<br />
sind Standard.<br />
Die Dessertempfehlungen der charmanten Servicekraft bewegen<br />
uns zu schwarzer Schokoladenmousse mit eingelegten Mirabellen<br />
(8 €) – eine uneingeschränkte Freude, während das Mandel-Krokant-Parfait<br />
mit Pflaumenkompott (8 €) zwar gelungen, wiewohl<br />
nicht herausragend wahrgenommen wird.
ZOLLAMT<br />
Hafenstr. 3 | 55411 Bingen | Tel. 06721 1869 666<br />
www.zollamtbingen.de | Geöffnet: Mo-Fr 11-23 Uhr<br />
Sa-So 10-23 Uhr<br />
Vorspeise: 6,50-12,90 € | Hauptspeise: 7,90-79,00 €<br />
Dessert: 3,50-12,90 € | Offener Wein: 3,90-4,90 €<br />
verzichten können. Eigentlich braucht es bei<br />
solchen Qualitäten nur ein bisschen Meersalz.<br />
Zum Fleisch wurde mir ein kräftiger Tempranillo<br />
(0,2l/4,90€) serviert, im anderen Glas war ein<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 7,0<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,1<br />
Kappen 8<br />
Wer in Rheinhessen exzellente Fleischqualität<br />
will, der kommt am Zollamt Bingen<br />
nicht vorbei. Das <strong>Restaurant</strong> bietet nicht nur<br />
außergewöhnliche Produkte wie japanisches<br />
Kobe Beef – für viele das beste Rindfleisch<br />
der Welt – Wagyu-Beef aus Australien oder<br />
Irish-Dry-Aged Beefoder. Es grillt diese phantastischen<br />
Steaks zudem auf einem 800<br />
Grad heißen Southbend, der Maybach unter<br />
den Grillöfen, der für eine dunkle Kruste <strong>und</strong> für zartestes Fleisch<br />
sorgt.<br />
Wir lassen uns davon gerne überzeugen, ordern als Vorspeise<br />
ein wenig Tatar (100 Gramm/15,90 €), das mit einer köstlichen Trüffelmarinade<br />
angemacht <strong>und</strong> mit Zucchinichips serviert wird. Auch<br />
das Rindercarpaccio mit Parmesansplittern <strong>und</strong> Zitronen-Olivenöl-<br />
Marinade (10,90 €) ist ein hauchzarter, aber aromenstarker Genus.<br />
Es folgt, weswegen wir hier sind: die Steakspezialitäten. Beim Kobe<br />
Roastbeef (100 Gramm/79,00 €), serviert mit Himalaya Red &<br />
Black Salt, frischen Kräutern <strong>und</strong> kaltgepresstem Olivenöl, bekomme<br />
ich angesichts des Preises Schnappatmung, dabei liegt der<br />
durchaus im Üblichen, aber leider nicht in meinem Budget. Aber<br />
auch das Rib Eye vom Irish Dry-Aged Beef (250 Gramm/27,50 €) ist<br />
ein hervorragendes Fleisch. Wie im Steakhouse üblich kommen die<br />
Beilagen extra. Bei mir sind es getrüffeltes Kartoffelpüree (5,00 €)<br />
<strong>und</strong> eine Cognac-Pfeffer-Sauce (3,00 €). Meine Begleitung probiert<br />
das Thunfisch-Steak (24,90 €), dass ebenfalls vom 800 Grad-Grill<br />
kommt, dazu mediterranes Grillgemüse (4,50) <strong>und</strong> – auf Nachfrage<br />
– einen Schuss Olivenöl.<br />
Sowohl Fleisch als auch Fisch sind auf den Punkt gegart, innen<br />
schön rosa, außen – wie versprochen – richtig kross. Der Geschmack<br />
ist so intensiv, dass ich auf Beilage <strong>und</strong> Sauce hätte<br />
fruchtiger Dornfelder (0,2l/4,50 €) vom Weingut<br />
Hemmes – beide passten vorzüglich. Dennoch<br />
ist die offene Weinkarte nicht annähernd so exklusiv<br />
wie das Fleischangebot. Eine größere <strong>und</strong><br />
qualitativ anspruchsvollere Auswahl findet man<br />
unter den Flaschenweinen.<br />
ZORNHEIMER<br />
WEINSTUBEN<br />
Röhrbrunnenplatz 1 | 55270 Zornheim<br />
Tel. 06136 45616 | www.zornheimerweinstuben.de<br />
| Geöffnet: Di-So ab 17 Uhr,<br />
So u. Feiertag 12-14 u. 17-24 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 4,90-12,50 € | Hauptspeise:<br />
7,50-20,50 € | Dessert: 6,50-9,50 €<br />
Offener Wein: 2,90-5,70 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 7,5<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,0<br />
Kappen 8<br />
Zornheims Weinstuben<br />
sind immer eine Reise<br />
wert. An kälteren Tagen<br />
lädt das gemütliche Fachwerk<br />
im Inneren mit seinen<br />
kuscheligen Ecken<br />
ein, den Rest des Jahres<br />
sitzt man auf der w<strong>und</strong>erschönen<br />
Terrasse vor der<br />
Dorfkirche – vorausgesetzt, man findet einen<br />
Platz.<br />
Inzwischen nämlich hat sich herumgesprochen,<br />
dass in Zornheim nicht nur Essen <strong>und</strong><br />
Trinken stimmen, sondern auch das Ambiente.<br />
Was für die meisten aber zählt, die an meinem<br />
Besuchstag in den Weinstuben zu Gast sind, ist<br />
das Verhältnis zwischen Kosten <strong>und</strong> Leistung.<br />
Denn auch die haben sicher erkannt, dass in<br />
Zornheim nicht wie anderswo an der Preisschraube<br />
gedreht wurde <strong>und</strong> dass die Qualität<br />
der Speisen weiter auf dem Weg nach oben ist.<br />
In Sachen Wein bewegt man sich ohnehin auf<br />
den vorderen rheinhessischen Listenplätzen,<br />
gehören doch Weingüter wie Braunewell, Hof-
82<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
mann, Manz, Thörle, Teschke, Dreißigacker,<br />
St.Antony, Fleischer oder Kühling-Gillot zu den<br />
Lieferanten. Was die Freude allerdings trübt:<br />
diese Weine sind in der Regel nur als ganze Flasche<br />
zu bestellen. So bleibt mir als offener Wein<br />
ein Blanc de Noir vom Öko-Weingut Kreichgauer<br />
aus Dorn-Dürkheim (4,40 €), der rustikal <strong>und</strong><br />
natürlich daherkommt, dem allerdings die spritzige<br />
Frische der nicht biologisch fabrizierten<br />
Weine fehlt.<br />
Ich starte mit einem »Ziegenkäse unter der<br />
Walnuss-Honigkruste auf Rucolasalat mit Crema<br />
di Balsamico« (9,50 €), einem großen Teller<br />
feinster Aromen: süße <strong>und</strong> saure Töne in gelungener<br />
Kombination. Das schärft den Geschmackssinn.<br />
Den nämlich fordert noch mehr<br />
der Hauptgang von der Tageskarte: ein »Ganzer<br />
Wolfsbarsch vom Grill, Kräuter-Limonenbutter,<br />
Rucolasalat <strong>und</strong> Pommes Rissolet« (18,50 €).<br />
Der Fisch ist auf den Punkt gegrillt, lässt sich<br />
leicht von den Gräten befreien – <strong>und</strong> schmeckt.<br />
Zusätzlich brilliert die Küche mit dem Buttersößchen,<br />
Knoblauch <strong>und</strong> Tomaten, Basilikum<br />
<strong>und</strong> Rosmarin.<br />
Feines Handwerk, das man in der Zornheimr<br />
Küche bestens versteht. Das gilt auch für die<br />
zwei Nocken Mousse au chocolat (3,00 €), die<br />
nicht auf der Karte stehen, die aber die Küche<br />
trotzdem liefert. Das nennt man Service.<br />
ZUM ALTEN<br />
WEINKELLER<br />
Schulstraße 6-1055270 Schwabenheim<br />
Tel. 06130 941 800 | www.immerheiser-wein.de<br />
Geöffnet: tgl. ab 18 Uhr, So zusätzl. 12-14 Uhr<br />
Vorspeise: 13,00 € | Hauptspeise:<br />
22,00–28,00 € | Menü: 39,00-59,00 €<br />
Dessert: 9,00 € | Offener Wein: 3,00–5,20 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,5<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,3<br />
Kappen 8<br />
Immerheisers kulinarisches<br />
Aushängeschild ist<br />
noch immer das <strong>Restaurant</strong><br />
»Zum Alten Weinkeller«,<br />
das etwas versteckt<br />
im Ort liegende<br />
Flaggschiff des Winzerbetriebs,<br />
wo der Hausherr<br />
noch immer gern im Service<br />
mit Hand anlegt. Wir sitzen im Garten, einer<br />
kleinen Oase des Friedens, den spät abends<br />
nicht einmal der Frosch im kleinen Teich stören<br />
kann. Was man mitbringen muss, ist vor allem<br />
Zeit. Denn in Schwabenheim ist man noch immer<br />
dem bewährten VINUM-Konzept treu, das<br />
3-, 4- oder 5-gängige Menüs (39,00-59,00 €) offeriert,<br />
die ein Gruß aus der Küche <strong>und</strong> ein Zwischengang<br />
verfeinern.<br />
Wir starten mit einem Hugo (7,00 €) <strong>und</strong> einem<br />
Traubensecco (4,00 €), denen schon bald<br />
eine kleine Portion Pulled Pork <strong>und</strong> ein Pattaya<br />
Salat folgen, der Gruß aus der Küche um den Gaumen zu erden.<br />
R<strong>und</strong>e eins eröffnet eine köstliche Spargelcremesuppe mit einer<br />
großen Scheibe geräuchertem Lachs, grünem <strong>und</strong> weißem Spargel<br />
<strong>und</strong> als Delikatesse ein Eis aus Apfel <strong>und</strong> Sauerampfer. Meiner Begleiterin<br />
m<strong>und</strong>et ein Römersalat mit Caesardressing, gebratenen<br />
Garnelen, Ei, Sardellen <strong>und</strong> Parmesan. Schon der Start macht klar,<br />
wovon die Küche lebt: von geschmacklichen Gegensätzen, dem<br />
Spiel mit Heiß <strong>und</strong> Kalt <strong>und</strong> Arrangements auf den Tellern, die eine<br />
Augenweide sind.<br />
R<strong>und</strong>e zwei bringt uns gebratene Wachtelbrust mit Brennnesselravioli,<br />
Pinienkerne <strong>und</strong> Parmesan – <strong>und</strong> zweierlei Thunfisch mit<br />
Pfefferananas mit Kokosschaum, bei dem die Balance zwischen<br />
Süß <strong>und</strong> Sauer noch mehr zum Tragen kommt. Ein Himbeersorbet<br />
erdet den Gaumen neu, eine zart schmelzende Köstlichkeit. Die<br />
Schlußr<strong>und</strong>e schließlich beschert ein auf der Haut gebratenes<br />
Wolfsbarschfilet mit Tagliolini <strong>und</strong> Bärlauch-Mandelpesto – <strong>und</strong> ein<br />
eigens für uns zusammengestellter vegetarischer Teller.<br />
Beim Wein haben wir uns auf die Empfehlungen des Hauses verlassen,<br />
das zu den VINUM-Gerichten hauseigene Weine serviert.<br />
Die sind gut, kommen an die sonst noch offerierten Spitzenweine<br />
aus den Häusern Battenfeld-Spanier, Wittmann, Keller oder G<strong>und</strong>erloch<br />
aber nicht heran. Wer ausgefallene internationale Weine<br />
sucht, kommt in Schwabenheim voll auf seine Kosten, denn die<br />
Flaschenweinliste gehört zu den besten in Rheinhessen. Mit 160 €<br />
für einen Ornellaia aus der Toskana geht das aber auch ins Geld.<br />
Allerdings muss man dem »Alten Weinkeller« auch zugute halten,<br />
dass er 2017 nicht an der Preisschraube gedreht hat, Preis <strong>und</strong><br />
Leistung stimmen weiter.
© karepa - Fotolia.com<br />
ZUM GLÄSERNEN<br />
TRINKHORN<br />
Kegelbahnstraße 3 | 55286 Wörrstadt-Rommersheim<br />
Tel. 06732 6005 809 | www.zum-trinkhorn.de<br />
Geöffnet: Mi-Sa 18-22 Uhr, So 12-14 u. 18-22 Uhr<br />
Ruhetag: Mo u. Di<br />
Vorspeise: 6,50-14,50 € | Hauptspeise: 17,50-26,50 €<br />
Menü: 49,00-62,00 € | Dessert: 7,00-8,50 €<br />
Offener Wein: 3,90-5,20 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,0<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,2<br />
Kappen 8<br />
Rommersheim, ein südwestlicher Stadtteil<br />
von Wörrstadt, schmiegt sich malerisch in<br />
eine Senke, <strong>und</strong> mittendrin findet man das<br />
<strong>Restaurant</strong> »Zum Gläsernen Trinkhorn«. Ein<br />
merkwürdiger wie klangvoller Name, der auf<br />
einen archäologischen F<strong>und</strong> aus fränkischer<br />
Zeit zurückgeht. Die Atmosphäre im Innern<br />
ist rustikal, mit viel Holz <strong>und</strong> Naturstein.<br />
Gleichwohl wurde das urige Ambiente mit<br />
schicken, historisch anmutenden Kerzenlampen, einem großen<br />
Spiegel <strong>und</strong> blütenweißen Stofftischdecken geschmackvoll kombiniert.<br />
Kurzum: Das Interieur erfreut – hier ist gut sein.<br />
Das <strong>Restaurant</strong> wird von Markus Lettau <strong>und</strong> seiner Lebensgefährtin<br />
Alina Fath geleitet. Er ist Chef in der Küche, kocht mit Können<br />
<strong>und</strong> viel Liebe für’s Detail <strong>und</strong> die verwendeten Materialien<br />
rechtfertigen die Preisgestaltung. Sie organisiert den Service,<br />
stimmt uns positiv mit kompetenter Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> geleitet mit<br />
angenehm dezentem Humor durch den Abend.<br />
Das Amuse gueule, das uns serviert wird, bietet<br />
einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf das,<br />
was noch kommen wird: Ziegenkäse mit Thymian<br />
<strong>und</strong> Honig, schwarze Oliven, toskanisches<br />
Olivenöl <strong>und</strong> zwei verschiedene Sorten Brot<br />
zum Einstieg bekommt man keineswegs überall<br />
– schon gar nicht von dieser Qualität. Anschließend<br />
wird als Gruß aus der Küche sogar noch<br />
ein Rotkohlschaum-Süppchen aufgetragen, das<br />
pikant gewürzt ist <strong>und</strong> uns außerordentlich gut<br />
schmeckt.<br />
Zur Vorspeise kosten wir ebenfalls eine<br />
Schaumsuppe, die allerdings diesmal vom Spargel<br />
stammt. In ihr schwimmt perfekt angerichtet<br />
ein Wachtelspiegelei. Das Süppchen präsentiert<br />
sich elegant <strong>und</strong> leicht, mit dezenter<br />
Würze (8,50 €). Ein Tramezzino mit Garnelen-<br />
Tatar, Rucola <strong>und</strong> Limonenschmand sowie einer<br />
Kirschtomate (12,50 €) präsentiert sich als dünnes,<br />
r<strong>und</strong>es, leicht angebräuntes Scheibchen<br />
Weißbrot, das das Meeresfrüchte-Tatar lediglich<br />
optisch ein wenig abdeckt. Auf alle Fälle ist das<br />
kleine Türmchen gut gewürzt <strong>und</strong> pfiffig dargeboten.<br />
Zum Hauptgang haben wir ein Filet vom Red<br />
Snapper mit Rote Bete-Risotto <strong>und</strong> gebratenem<br />
Mangold zu 26,50€ bestellt. Dieses Ensemble ist
84<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
w<strong>und</strong>ervoll anzuschauen <strong>und</strong> farblich fast ein<br />
Knaller, geschmacklich gibt es nichts auszusetzen,<br />
der Snapper ist – obwohl artbedingt von festem<br />
Fleisch – aufgr<strong>und</strong> des schönen inneren<br />
Rosatons perfekt gegart. Zum vegetarischen<br />
Hautgericht bekomme ich gebackene Avocado<br />
mit gratiniertem Ziegenkäse <strong>und</strong> geschmorten<br />
Kirschtomaten (17,50€). Auch hier macht sich<br />
wieder eine angenehme Feinheit im Geschmack<br />
bemerkbar, wobei die Avocado-Spalten noch ein<br />
wenig Würze vertragen hätten.<br />
Auch die Weinkarte, die relativ klein gehalten<br />
<strong>und</strong> gut zusammengestellt ist, findet unsere Anerkennung.<br />
Die probierten trockenen Weine vom<br />
Rollanderhof, von Gottwald <strong>und</strong> Knewitz konnten<br />
überzeugen. Nach diesem Genussabend empfinden<br />
wir das <strong>Restaurant</strong> »Zum Gläsernen Trinkhorn«<br />
als echten Gewinn für die rheinhessische<br />
Gastronomie-Landschaft <strong>und</strong> den Abstecher<br />
nach Rommersheim allemal wert.<br />
ZUM GOLDENEN ENGEL<br />
Marktplatz 3 | 55237 Flonheim<br />
Tel. 06734 913 930<br />
www.zum-goldenen-engel.com<br />
Geöffnet: Mo, Di u. Do 17-22 Uhr<br />
Fr, Sa, So 12-14 u. 17-22 Uhr Ruhetag: Mi<br />
Vorspeise: 8,50-14,50 € | Hauptspeise:<br />
15,50-26,50 € | Dessert: 6,50-8,50 €<br />
Überraschungsmenü: 45,50-68,00 €<br />
Offener Wein: 2,90-6,60 €<br />
Sabine Mayer im umsichtigen, aufmerksamen, fre<strong>und</strong>lichen <strong>und</strong><br />
sehr professionellen Service empfiehlt uns nach dem Überreichen<br />
der übersichtlichen Speisekarte einen Sekt als Apéritif, der meine<br />
Geschmacksknospen sogleich in Wallung versetzt. Ein trockener<br />
100%iger Rieslingsekt »la méthode rurale« von 2013 brut nature<br />
aus dem Hause Bäder in Wendelsheim ist für mich ein sensationeller<br />
Tropfen. So kann es weitergehen!<br />
Es gibt vier gesonderte Tagesempfehlungen <strong>und</strong> wir haben die<br />
Qual der Wahl, denn – alles klingt vielversprechend. Zweierlei frisches<br />
Brot, etwas Kalbsrillette, eine Fetacréme mit Bärlauch <strong>und</strong><br />
eine Oliventapenade machen uns bald Appetit auf das w<strong>und</strong>erbar<br />
angemachte Rindertatar neben Dijonsenf, marinierten Mairübchen<br />
<strong>und</strong> Bauernbrot. Eine saftige, schön gewürzte Vorspeise (11,50 €).<br />
Dünne rosa Kalbfleischscheibchen neben einer Thunfischcrème,<br />
dabei Kapern <strong>und</strong> einige lecker angemachte Wildkräuter bilden die<br />
eigenwillige, sehr feine Version eines Vitello Tonnato (13,50 €).<br />
Aus der vorzüglichen, vorbildlich nach VdP-Klassifizierung aufgefächerten<br />
Weinkarte (Gutsweine-Ortsweine-Lagenweine), darin<br />
überwiegend Tropfen aus Flonheim <strong>und</strong> Umgebung, aber auch aus<br />
dem Rest von Deutschland <strong>und</strong> der Welt, verkosten wir dazu einen<br />
traumhaften, kräutrigen, trockenen Sauvignon Blanc 2015 mit seinem<br />
betörenden Duft aus dem ortsansässigen Weingut Kampf<br />
(0,2l-5,40 €). Zum Tatar passt ausgezeichnet der ausgewogene,<br />
harmonisch ausbalancierte Riesling »Sandstein« trocken mit mineralischen<br />
Tönen von 2015 aus dem Weingut Gysler, Alzey-Weinheim<br />
(0,2l-5,80 €), das übrigens seine Weine mit beeindruckenden Namen<br />
versieht, da locken z.B. der Kammerton, das Klangwerk, die<br />
Leuchtkraft, das Lichtspiel. Von anderen Weingütern versprechen<br />
Noblesse oder Rosengarten größte Genüsse. Eine anregende Lektüre!<br />
Bald verkosten wir ein perfekt glasiges, zart gegartes, saftiges<br />
Filet vom Seeteufel, dazu werden intensive Bärlauchbandnudeln<br />
<strong>und</strong> Mandelbrokkoli in zartem Maigrün gereicht (26,50 €). Optisch<br />
nicht minder beeindruckend erscheinen auf dem anderen Teller<br />
große Teile vom zartesten Pulpo, den man sich vorstellen kann –<br />
meisterlich zubereitet von Klaus Mayer (er »verfeinert das Bodenständige«)<br />
– da wir wissen, dass Pulpo auch durchaus zäh sein<br />
kann. Hier zergeht er auf der Zunge, begleitet von Röstaromen, die<br />
perfekt zum bissfesten, kräftig gewürzten Paprikarisotto mit den<br />
Spargelschnitzen passen (24,50 €).<br />
Bewertung<br />
Essen 9,0<br />
Trinken 9,0<br />
Service 9,0<br />
Ambiente 9,0<br />
Preis/Leistung 9,0<br />
Gesamtnote Ø 9,0<br />
Kappen 9<br />
Mitten auf dem Marktplatz<br />
von Flonheim steht<br />
das Landgasthaus »Zum<br />
Goldenen Engel«. Hier<br />
hat sich Klaus Mayer –<br />
ehemals Souschef im<br />
sternegekrönten Sonnora<br />
in Dreis – seinen Traum<br />
von einem eigenen <strong>Restaurant</strong><br />
verwirklicht: in der ehemaligen Poststation<br />
der »Thurn <strong>und</strong> Taxis« entstand ein<br />
w<strong>und</strong>erschönes Ensemble aus Bruchstein, Balken<br />
<strong>und</strong> Parkett, dazu Grün- <strong>und</strong> Grautöne, die<br />
zusammen mit der liebevollen, wohl überlegten<br />
Tischdekoration ein stimmiges, ruhiges <strong>und</strong><br />
schickes Ambiente erzeugen. Der Blick fällt in<br />
einen gar nicht so kleinen gemütlichen Innenhof,<br />
der lauschige Abende verspricht.
Zu den Hauptspeisen probieren wir noch einen wuchtigen, erdigen<br />
Riesling 2015 vom Weingut Engel, Flörsheim-Dalsheim, mit<br />
vielfältigen Aromen im Abgang (0,2l-6 €) <strong>und</strong> einen leichten Silvaner<br />
2015 trocken vom Weingut Wagner-Stempel aus Siefersheim<br />
(0,2l-6 €).<br />
Ein »Muss« zum Nachtisch ist unbedingt noch einmal der<br />
verblüffend crèmige, buttrige Rieslingsekt »la méthode rurale«<br />
vom Weingut Bäder (5,20 €). Der ist auch jetzt ein unveränderter<br />
Genuss zur hochfeinen, sanften Crème Brûlée mit etwas Heidelbeer,<br />
Mango <strong>und</strong> Vanillesorbet. Drei fruchtige Sorbetvariationen<br />
(Limone, Hol<strong>und</strong>er, Maracuja-Mango) erfreuen den Gaumen (7 €)<br />
zum Abschluss des überaus gelungenen Menüs.<br />
lich mit Liebe zum Detail angerichtet, darüber<br />
hinaus ist sie groß: drei stattliche Stücke Geflügelleber,<br />
innen perfekt rosa, sind eine ordentliche<br />
Vorspeisenportion. Der Feldsalat hat eine<br />
erfrischende Note, sein Dressing zeigt sich fein<br />
<strong>und</strong> zart. Die winterliche Maronencremesuppe<br />
(5 €) ist schmackhaft, sämig <strong>und</strong> sättigend,<br />
hätte aber ein bisschen spannender gewürzt<br />
sein können.<br />
ZUM GOLDSTEIN<br />
Kartäuserstr. 3 | 55116 Mainz<br />
Tel. 06131 236 576 | www.zum-goldstein.de<br />
Geöffnet: Mo–Fr 17–23 Uhr | Sa u. So 12–23 Uhr<br />
Vorspeisen: 6,50–9,80 € | Hauptspeise: 8,80-19,50 €<br />
Desserts: 5,50-5,80 € | Offener Wein: 3,80-6,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 8,5<br />
Service 8,0<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,5<br />
Gesamtnote Ø 8,3<br />
Kappen 8<br />
In der Mainzer Altstadt steigen wir die<br />
Treppenstufen zur mit Herbstlaub bedeckten<br />
riesigen Terrasse mit den alten Kastanienbäumen<br />
hinauf <strong>und</strong> betreten durch die<br />
schmale Wirtshaustür das »Zum Goldstein«.<br />
Warmes Licht <strong>und</strong> Terrakotta-Farbe an den<br />
Wänden wirken sogleich kuschelig <strong>und</strong> ein -<br />
ladend. Altes, dunkles Holz an der Decke <strong>und</strong><br />
solide, hellere Tische r<strong>und</strong>en die Gasthaus-<br />
Atmosphäre angenehm ab.<br />
Die beiden Damen des Service begrüßen uns auf sympathisch<br />
geradlinige <strong>und</strong> unverstellte Weise. In der sehr ansprechenden<br />
Weinkarte finden wir gr<strong>und</strong>solide Essensbegleiter aus Rheinhessen.<br />
Von Schönhals <strong>und</strong> Braunewell probierten wir schmackhaften,<br />
gut bezahlbaren Rivaner, Riesling, Grauen Burg<strong>und</strong>er.<br />
Aus der Tageskarte wählen wir zunächst den Feldsalat mit<br />
Kartoffeldressing <strong>und</strong> gebratener Geflügelleber zu 8,50 €. Diese<br />
Vorspeise erweist sich zum einen als sehr hübsch <strong>und</strong> offensicht-<br />
Zum Goldenen Engel<br />
Ich nehme den marinierten Tafelspitz in Gemüse-Vinaigrette<br />
<strong>und</strong> Kürbiskernöl zu 7,50 €<br />
von der Standardkarte. Die ganz fein geschnittenen<br />
Scheiben mit dünnem Fettrand, der sich<br />
vorzüglich als Geschmacksträger betätigt, sind<br />
köstlich <strong>und</strong> erfreuen mich r<strong>und</strong>um. Zum Hauptgericht<br />
kommt der rosa gebratene Hirschrücken<br />
mit Cashew-Kruste auf Speck-Rosenkohl sowie<br />
mit Pfefferkirschen, Kastanienspätzle <strong>und</strong> Wacholderschaum<br />
(19,50 €). So herrlich dieses Gericht<br />
klingt, so vorzüglich schmeckt es auch.<br />
Das Fleisch ist zart <strong>und</strong> rosa, die Kruste bildet<br />
die perfekte, kontrapunktartige Umrahmung.<br />
Einfach klasse!<br />
In einem aufgeschnittenen Brioche-Brötchen<br />
ruht der prima Wild-Burger aus hausgemachter<br />
Wildschweinpatty. Auf dem Gehackten liegt eine<br />
Scheibe gratinierter Camembert – der hätte ein<br />
bisschen kräftiger schmecken können – etwas<br />
Feldsalat <strong>und</strong> Cranberries ergänzen das Ensemble.<br />
Dazu gibt es so genannte Frischlingskartoffeln.<br />
13,50 € kostet das Ganze.<br />
Ich bleibe bei der Standardkarte <strong>und</strong> nehme<br />
die Frankurter Grüne Soß’ mit gekochten Eiern<br />
<strong>und</strong> Salzkartoffeln (9,50 €). Oft wurde ich bei<br />
diesem Regionalgericht schon enttäuscht. Hier,<br />
im »Goldstein«, schmeckt es mir richtig gut,<br />
nicht zuletzt, weil die Soße offensichtlich mit allen<br />
zum Rezept gehörenden Kräutern versehen<br />
<strong>und</strong> selbstgemacht ist.<br />
Eine solide <strong>und</strong> feine Küche, deutsche Gerichte<br />
auf hohem Niveau – das findet man nicht<br />
allzu oft. Die Speisen sind schön angerichtet,<br />
von guter Materialqualität, schmackhaft <strong>und</strong><br />
preiswürdig. Eine positive Überraschung <strong>und</strong><br />
eine gute Wahl.
86<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
ZUM SCHWANEN<br />
Friedrich-Ebert-Str. 40<br />
67574 Osthofen | Tel. 06242 9140<br />
www.zum-schwanen-osthofen.de<br />
Geöffnet: Mo-Fr 11:30-13:30 u. 18-21:30 Uhr<br />
Sa 18-21:30 Uhr | Ruhetag: So u. Feiertag<br />
bzw. Öffnung nach Absprache<br />
Vorspeise: 4,20-11,90 € | Hauptspeise:<br />
9,80-21,90 € | Dessert: 2,00-6,90 €<br />
Offener Wein: 2,10-14,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,0<br />
Gesamtnote Ø 7,5<br />
Kappen 8<br />
Küche <strong>und</strong> Koch haben<br />
im Schwanen gewechselt.<br />
Da bin ich gespannt, was<br />
sich in dem alten Traditionsgasthof<br />
inmitten Osthofens<br />
geändert hat. Äußerlich<br />
zunächst gar<br />
nichts, präsentiert sich<br />
der kleine Innenhof doch<br />
weiterhin als ein Pf<strong>und</strong>, mit dem man bei gutem<br />
Wetter wuchern kann.<br />
Und auch innen sind die Veränderungen<br />
optisch kaum wahrnehmbar. Große schwarzweiß-Fotos<br />
an den Wänden, die Winzer bei der<br />
Weinlese oder Bilder vom Rhein zeigen, verheißen<br />
rheinhessische Gemütlichkeit. Die aber<br />
steht im Kontrast zur akustischen Beschallung.<br />
Chill-Out-Musik soll offenbar ein junges Publikum<br />
anlocken.<br />
Zum Auftakt bestelle ich ein »Tomaten -<br />
süppchen mit Balsamico, Sahnehaube <strong>und</strong><br />
Basilikum« (4,20 €). Vorweg serviert eine<br />
junge Dame eine tief gefrorene <strong>und</strong> nicht<br />
zum Schmieren geeignete Kräuterbutter <strong>und</strong><br />
sechs Scheiben Brot. Na ja! Die Suppe dage -<br />
gen ist warm, schmeckt gut, auch wenn die<br />
Sahnehaube nur aus ein paar Tröpfchen besteht<br />
<strong>und</strong> das Basilikum sich auf ein Blättchen beschränkt.<br />
Dass sie selbst gemacht ist, verraten<br />
die großen Tomatenhautstückchen, die nicht<br />
wie bei Industrieprodukten kleinst vermahlen<br />
sind.<br />
Weiter geht es mit einem »Schweinekote -<br />
lette mit lauwarmem Kartoffel-Bärlauchsalat«<br />
(15,90 €), schön anzusehen auf einem weißen<br />
Teller. Es ist eine riesige Portion, das Fleischstück<br />
fast drei Zentimeter hoch. Kein Stück<br />
Fett allerdings ist am Kotelett, das Fleisch ist<br />
fast wie aus der Retorte. Eine Soße ersetzt der<br />
lauwarme Kartoffel-Bärlauch-Mix, dem allerdings<br />
jeder Pfiff fehlt. Gewinnen lässt sich<br />
so nicht, kein Vergleich mit der Vorgänger-<br />
Küche. So bleiben Ambiente <strong>und</strong> die Weine,<br />
die dem Schwanen nochmal zu acht Kappen<br />
verhelfen. Denn die Weinauswahl ist weiter<br />
gut, die regionale Bandbreite des Angebots<br />
vorbildlich. Mich begleitet ein halbtrockener<br />
Rivaner aus dem Hause Erbeldinger (2,30 €),<br />
ein reifer Rheinhesse, der viel Frische aus -<br />
strahlt <strong>und</strong> mich mit der Reise nach Osthofen<br />
versöhnt.<br />
ZUR KANZEL<br />
Grebenstr. 4 | 55116 Mainz-Altstadt<br />
Tel. 06131 237 137 | www.zurkanzel.de<br />
Geöffnet: Mo-Fr 17-1 Uhr | Sa 12-16 u. 18-1 Uhr | Ruhetag: So<br />
Vorspeise: 3,50-18,50 € | Hauptspeise: 14,80-28,50 €<br />
Dessert: 7,00-14,50 € | Offener Wein: 4,00-6,50 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,5<br />
Trinken 7,5<br />
Service 8,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 8,1<br />
Kappen 8<br />
Inmitten der Mainzer Altstadt betreibt<br />
Guido Ziegelmeier mit seiner Lebensgefährtin<br />
Petra Noll die liebenswerte, alt eingesessene<br />
»Kanzel«. Umgeben von Fachwerkgebälk,<br />
dunkelbraunem Mobiliar <strong>und</strong> etlichen<br />
antiken Liebhaberstücken (Becher, Bügeleisen,<br />
Schlüssel, Kasse, Backformen, Waffeleisen,<br />
Stiche, Kristalllüster etc.) aus der Mainzer<br />
(?) Vergangenheit haben die beiden<br />
Wirtsleute hier eine urig-elegante Einkehr geschaffen, bereichert<br />
durch ein lauschiges Innenhöfchen voller Blumen für die warmen<br />
Tage.<br />
Die Speisekarte bietet uns bewährte Klassiker – mit Hinweis auf<br />
die verwendete besondere Fleischqualität – ergänzt um eine saisonale<br />
Spezialkarte mit einigen Besonderheiten. Die angebotenen<br />
Weine kommen überwiegend aus Rheinhessen <strong>und</strong> dem Rheingau,<br />
Liebhaber italienischer oder französischer Tropfen können auch<br />
zufriedengestellt werden.<br />
Wir freuen uns immer wieder auf das Tatar, das man hier bekommen<br />
kann. 250g frisch handgeschabtes Rumpsteakfleisch vom<br />
Angusrind, perfekt gewürzt mit Kapern, Sardellen, Senf, Gemüsezwiebel,<br />
Ei…, dazu deftiges Brot <strong>und</strong> Butter teilen wir uns heute als<br />
Vorspeise (19,80 €). Klassisch gehören dazu natürlich Pommes<br />
frites (Portion 3,50 €) zur angenehm knusprigen Ergänzung. Als<br />
weicher, samtiger Tropfen zum Tatar stellt sich der 2014er Spätburg<strong>und</strong>er<br />
trocken vom Weingut Tesch, Nahe, heraus (0,2l-6,50 €).<br />
Auch der 2014er harmonisch-schmelzige Weißburg<strong>und</strong>er trocken<br />
von Tesch (0,2l-6 €) ist ein schöner Essensbegleiter.<br />
Zum Hauptgang genieße ich eine Vorspeise, nämlich eine große<br />
Portion des festfleischigen, zarten, saftigen Pulpo (den ich noch<br />
in seiner kompletten Schönheit auf einem Foto bew<strong>und</strong>ern darf)<br />
in einer sanften Vinaigrette auf gemischtem Salatbett inklusive<br />
gelben Paprikawürfelchen, Gurke, Tomate, dazu Fladenbrot<br />
(18,50 €). Auch die zarte Kalbsleber »venezianisch« mit Zwiebeln<br />
in Madeira auf Feldsalat kommt mit frischem Fladenbrot <strong>und</strong> ist<br />
ein schmackhafter Hauptgang, dem wir – wie dem Pulpo – mit<br />
etwas frischem Pfeffer aus der Mühle noch etwas Schwung<br />
verleihen (19,50 €).<br />
Zum Glück gibt es noch <strong>Restaurant</strong>s wie die »Kanzel«, in der mit<br />
hochwertigen Materialien <strong>und</strong> guter Küchenleistung Freude auf<br />
den Teller gelangt. So beschließen wir zufrieden den gemütlichen<br />
Abend.
ZUR KRONE<br />
Im Hotel Becker | Backhausstr. 12 | 55268 Nieder-Olm<br />
Tel. 06136 758 80 www.hotelbecker.de<br />
Geöffnet: Di-Sa ab 17 Uhr So 11-14 u. ab 17 Uhr | Ruhetag: Mo<br />
Vorspeise: 3,00-11,00 € | Hauptspeise: 9,00-23,00 €<br />
Dessert: 4,20-4,80 € | Offener Wein: 3,50-5,30 €<br />
Bewertung<br />
Essen 7,0<br />
Trinken 7,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 6,0<br />
Preis/Leistung 8,0<br />
Gesamtnote Ø 7,1<br />
Kappen 7<br />
Auf nach Nieder-Olm! Nur der Schnitzel<br />
wegen? – Das <strong>Restaurant</strong> »Zur Krone« hält<br />
sich seit vielen Jahren im engen Stadtkern<br />
von Nieder-Olm versteckt. Am besten: man<br />
parkt etwas außerhalb <strong>und</strong> versucht dann zu<br />
Fuß die Backhausstraße zu erreichen.<br />
Die Gasträume haben stellenweise etwas<br />
Museales. Hier wurde fleißig zusammengetragen<br />
<strong>und</strong> gesammelt. Der Nebenraum, in<br />
dem wir Platz nehmen, wirkt wie die bäuerliche gute Stube – wieder<br />
geht mir das Stichwort »Heimatmuseum« durch den Kopf. Auf<br />
dem Tisch liegen Silberbestecke <strong>und</strong> dicke weiße Stoffservietten.<br />
Die junge Bedienung ist sehr fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> kompetent. Sie<br />
kennt die Karte <strong>und</strong> »ihre« Weine. Ich entscheide mich für einen<br />
klassischen Handkäs‘ zur Vorspeise (6,00 €) <strong>und</strong> ein Schnitzel. Nur:<br />
Welches Schnitzel? Die Schnitzelkarte des Hauses ist berühmt.<br />
R<strong>und</strong> zwanzig Varianten werden angeboten – von »Rheinhessen«<br />
(einfach paniert) über »Edinburgh« (mit Scotch in Sahne-Sauce)<br />
bis zu dem sich selbst erklärenden Mozzarella-Schnitzel.<br />
Außerdem gibt es noch die Schnitzelplatte mit vier Schnitzeln<br />
<strong>und</strong> zwei Beilagen nach Wahl (natürlich für zwei Personen). Für<br />
mich soll es dieses Mal »Oskar« sein – mit Krabben in einer Ries-<br />
ling-Sahne-Sauce – dazu Kroketten <strong>und</strong> Salat<br />
(15,00 €).<br />
Apropos Riesling: Für einen solchen habe ich<br />
mich dann auch entschieden. Er stammt vom<br />
Weingut Eulenmühle (Nieder-Olm), das den<br />
größten Teil der rheinhessischen Weine an die<br />
Krone liefert (3,50 €.) Und er überzeugt: kräftig,<br />
ausdrucksvoll, typisch – wie man sich einen<br />
Riesling wünscht.<br />
Zurück zum Essen: Der Handkäse war, man<br />
kann es nicht anders sagen, eine Enttäuschung.<br />
Er kann noch nicht lange in Kontakt mit der<br />
»Musik« gestanden haben. Ich möchte dabei<br />
nicht ausschließen, dass er so in Nieder-Olm gewünscht<br />
wird, seine Zubereitung ist ja bekanntlich<br />
Glaubenssache. Dagegen war das Schnitzel<br />
einfach klassisch gut: ein großes Stück zartes<br />
Fleisch, paniert <strong>und</strong> dazu die selbst gemachte<br />
Sauce. Ich habe vergessen zu fragen, warum<br />
eine Krabbensauce den Namen »Oskar« trägt.<br />
Aber vielleicht gab es ein Familienmitglied, das<br />
einst zur See gefahren ist. Die Schnitzel haben<br />
die »Krone« sicherlich berühmt gemacht. Trotzdem<br />
wäre es falsch, sie darauf zu reduzieren.<br />
Meine Frau war von einer anderen Spezialität<br />
des Hauses angetan: Rucola-Nudeln mit Pfifferlingen<br />
an einer leichten Zitronensauce (9,00 €).<br />
Und da war da noch der tolle Beilagensalat –<br />
groß <strong>und</strong> frisch (3,00 €) mit der »genialen<br />
Sauce«.<br />
powered by EWR<br />
Clevere Ladelösungen für Ihr<br />
Unternehmen.<br />
Gewerbe<br />
Gewerbe<br />
Wir machen Sie t für die Zukunft! Entscheiden auch Sie sich für saubere Energie,<br />
mit cleveren Energielösungen, die weiter denken, die Leistung bringen, sparsam<br />
sind <strong>und</strong> darüber hinaus die Umwelt schonen.<br />
Neugierig? Rufen Sie uns an unter 06241 848-579 oder mailen Sie uns an vertrieb@ewr.de.
90<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
TALENTSCHMIEDE RHEINHESSEN<br />
Rheinhessen hat nicht nur 1000 Hügel, sondern<br />
auch mindestens 1000 Ideen. Um die Jahrtausendwende<br />
hat sich die Region quasi komplett<br />
neu erf<strong>und</strong>en – <strong>und</strong> der Tatendrang geht<br />
den Winzerinnen <strong>und</strong> Winzern noch immer<br />
nicht aus. Der Drive kommt oft von der jungen<br />
Generation, die vieles anders machen als ihre<br />
Eltern. Nicht wenige von ihnen haben Oenologie<br />
oder Agrarwissenschaften studiert, <strong>und</strong> mindestens<br />
ein Auslandspraktium ist mittlerweile<br />
auch schon fast Standard. Da liegt es nahe, dass<br />
man danach auch sein eigenes Ding machen<br />
will, statt nur Fasswein abzuliefern. Und wie<br />
man schöne Weine nicht nur macht, sondern<br />
auch, wie man sie ausstattet <strong>und</strong> vermarktet,<br />
lernen die Nachwuchswinzer heute auch schon<br />
wie selbstverständlich, sei es an der Uni oder an<br />
der Berufsschule.<br />
Zwei Themen brachten in den vergangenen<br />
Monaten das ganze Gebiet in Bewegung: Da war<br />
zum einen die Gründung der Initiative »Maxime<br />
Herkunft Rheinhessen«, in der sich r<strong>und</strong> 70<br />
Weingüter zusammenschlossen, darunter alle<br />
rheinhessischen VDP-Betriebe. Ihr Ziel ist es,<br />
den Weintrinkern dabei zu helfen, die Klasse<br />
des Weines einzuschätzen, den sie kaufen. Dafür<br />
setzen sie auf eine Einteilung in drei Kate -<br />
gorien, wie sie der VDP schon länger vornimmt,<br />
nämlich in Gutswein, Ortswein <strong>und</strong> Lagenwein.<br />
Diese Stufen stehen für Basisqualität, gehobene<br />
Qualität <strong>und</strong> Premiumwein.<br />
Das zweite Thema des Jahres geht auf ein Problem zurück, dass<br />
Rheinhessen schon seit einigen Jahren plagt: Der Export schwächelt<br />
massiv, <strong>und</strong> zwar in der Hauptsache deshalb, weil es immer<br />
weniger Nachfrage nach Liebfrauenmilch gibt. Dieser restsüße,<br />
günstige weiße Verschnittwein prägte lange das Image des Deutschen<br />
Weines im Ausland (<strong>und</strong> teilweise immer noch). Das fuhr<br />
lange zwar vielen, die deutschen Premiumwein vermarkten wollen,<br />
in die Parade. Dennoch war es eine günstige Möglichkeit, große,<br />
einfache Mengen von weißen Standard-Rebsorten unterzubringen<br />
– <strong>und</strong> dieses Ventil fehlt nun. Deshalb hat sich seit Ende 2016 unter<br />
der Leitung des rheinland-pfälzischen Weinbauministeriums<br />
eine Gruppe von Kellereien, Winzern <strong>und</strong> Verbänden zusammengetan,<br />
die die Liebfrauenmilch wieder ein bisschen aufpolieren wollen.<br />
Und zwar auch <strong>und</strong> vor allem für das Inland, wo sie bisher<br />
keine nennenswerte Rolle spielt. Einige Winzer, die sich daran beteiligt<br />
haben, finden sich auch hier im <strong>Weinführer</strong>, z. B. Kiefer<br />
(Wiesoppenheim) <strong>und</strong> Pfeiffer (Gau-Algesheim).<br />
Auch die neuen Liebfrauenweine sind,<br />
das muss man ehrlich sagen, eher unkomplizierte,<br />
fruchtige Spassweine. Mehr sollen<br />
sie aber auch gar nicht sein. Und mit<br />
ihren witzigen Retro-Etiketten könnten sie<br />
schon Kult werden. Im Dienstleistungszentrum<br />
Länd licher Raum (DLR) werden die<br />
neuen Flaschen jedenfalls schon fleißig<br />
gesammelt – zu Dokumentationszwecken,<br />
versteht sich.<br />
Alice G<strong>und</strong>lach<br />
Entdeckungen des Jahres<br />
Flik Sektmanufaktur, Mainz<br />
Die kleine, feine Sektmanufaktur bringt frischen Wind in die<br />
Landeshauptstadt. Rüdiger Flik orientiert sich bei Stil <strong>und</strong> Qualität<br />
an der Champagne. Angesiedelt hat er sich am Geburtsort der<br />
Kupferberg-Kellerei.<br />
Weingut Frey, Ober-Flörsheim<br />
Die Brüder Philipp <strong>und</strong> Christopher Frey sind inspiriert von Weinen<br />
aus der Neuen Welt – besonders beim Rotwein. Dazu bringen sie<br />
f<strong>und</strong>ierte Ausbildungen <strong>und</strong> Talent mit.<br />
Krämer Straight – Weingut Krämer, Gau-Weinheim<br />
Tobias Krämer hat im elterlichen Weingut seine eigene<br />
Wein linie realisiert. »Krämer Straight« wird seinem Namen<br />
gerecht: Sie bietet geradlinige, moderne Weine mit gutem<br />
Trinkfluss.<br />
Weingut Kronenhof, Gau-Algesheim<br />
Die Öko-Pioniere Andreas Hattemer <strong>und</strong> Sandra Holl<br />
sind alles andere als Neulinge. Sie haben sich bloß<br />
bisher aus der <strong>Weinführer</strong>-Szene weitgehend<br />
herausgehalten. Umso mehr freuen wir uns, dass<br />
wir ihre Weine dieses Jahr erstmals verkosten<br />
dürften.
COLBATZKY<br />
Unsere besten Jahrgänge? Die Geburtsjahre unserer Winzer.<br />
Junge Winzer finden in Rheinhessen beste Bedingungen für eine grosse Karriere: traumhafte Lagen,<br />
w<strong>und</strong>erbare Rebsorten, hervorragende Ausbildung <strong>und</strong> viel Raum, eigene Wege zu gehen. So wachsen bei uns stetig neue<br />
Weintalente heran – <strong>und</strong> über sich hinaus. Lernen Sie sie <strong>und</strong> ihre fantastischen Weine kennen auf rheinhessenwein.de<br />
Rheinhessen liegt am Rhein zwischen Mainz, Worms <strong>und</strong> Bingen <strong>und</strong> ist das größte deutsche Weinbaugebiet. Im warmen<br />
Klima am 50. Breitengrad wachsen zu 70 % weiße Rebsorten – vor allem Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Müller-<br />
Thurgau <strong>und</strong> Silvaner. Bei den Roten dominieren Dornfelder <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er. Die Festlegung der Reifegrade, der<br />
Weinbereitung <strong>und</strong> die sensorische Prüfung der Weine aus der gU Rheinhessen unterliegen dem Reglement der EU <strong>und</strong> sind<br />
zugleich Ausdruck der Weinkultur am Rhein. Rheinhessen ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung
92<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Der Gast aus Thailand war zuerst entzückt – <strong>und</strong> dann<br />
erst einmal enttäuscht. Er hatte die Einladung bekommen,<br />
bei der Finalprobe des MAINZER Weinwettbewerbs dabei<br />
zu sein. Und dann wurde er zur Spätburg<strong>und</strong>er-Gruppe<br />
gesetzt. Rotwein aus Deutschland, meinte er fast entschuldigend,<br />
das sei einfach nicht sein Ding. Aber die<br />
Rieslinge – jaaa, w<strong>und</strong>erbar! Zum Glück wurden bei der<br />
allerletzten R<strong>und</strong>e die Kategorien unter den Gruppen getauscht,<br />
<strong>und</strong> er durfte auch noch Rieslinge mitprobieren –<br />
<strong>und</strong> dann auch noch nur die allerbesten. »Viel besser!«,<br />
freute er sich. Der eigentliche Gr<strong>und</strong> seiner Deutschland-<br />
Reise übrigens: Er will ein Weingut an der Mosel kaufen.<br />
Gut, dass er nicht mit abstimmen durfte, denn nicht nur<br />
die 128 Rieslinge, sondern auch die 62 Spätburg<strong>und</strong>er, die<br />
es ins Finale geschafft hatten, beeindruckten die Jury mit<br />
hohem Standard – <strong>und</strong> das Rennen um die Plätze auf dem<br />
Siegertreppchen ging denkbar knapp aus.<br />
Die Jury bestand aus 32 Verkostern, überwiegend Mitglieder<br />
des Mainzer Weinsenats, eine Vereinigung von<br />
Mainzern, die sich dem Weingenuss in der Region widmet,<br />
unter ihnen auch viele VIPs. Aber auch einige Winzer <strong>und</strong><br />
Fachhändler waren bei der Finalverkostung dabei – <strong>und</strong><br />
nicht zuletzt Rudolf Knoll, der die leitende Verantwortung<br />
für den <strong>Weinführer</strong> in diesem Jahr an die neue Generation<br />
abgegeben hatte, aber natürlich trotzdem immer noch<br />
wissen will, was sich so tut in Rheinhessen. So bestand<br />
das Panel gleichermaßen aus Wein-Profis <strong>und</strong> Laien,<br />
die einfach gerne guten Wein trinken. Denn auch deren<br />
Meinung soll gehört werden, da es schließlich Menschen<br />
wie sie sind, die den Gutteil der K<strong>und</strong>en für die Weingüter<br />
DER MAINZER WEINSENAT VERKOSTETE<br />
RIESLING UND SPÄTBURGUNDER IM PROVIANTAMT<br />
HOHE QUALITÄT<br />
ausmachen. »Also keine falsche Bescheidenheit!«, war die<br />
Botschaft von Werner Horn, Verlagsleiter des MAINZERs,<br />
der durch die Finalr<strong>und</strong>e führte.<br />
Nach dem vergangenen Jahr fand die Senatsprobe nun<br />
zum zweiten Mal im Proviantamt statt. Es könnte eine<br />
Dauerlösung werden, denn hier, stellte man fest, finden<br />
sich ideale Bedingungen: Nicht nur eine separate Räumlichkeit,<br />
die genug Platz für alle Verkoster – <strong>und</strong> Weine –<br />
bietet. Sondern auch einen Ort mit professioneller Kühlung<br />
<strong>und</strong> genug Personal, das sich um die Versorgung mit<br />
Wasser <strong>und</strong> Brot kümmert. Nicht zuletzt spielt auch das<br />
Ambiente eine Rolle: Die Räume bieten die richtige Klimatisierung<br />
– die an früheren Orten oft nicht gegeben war –<br />
<strong>und</strong> man ist eingebettet in die Gastronomie des Hauses,<br />
<strong>und</strong> vor allem ist auch die Rheinhessen-Vinothek im gleichen<br />
Hause. Dort kann ein großer Teil der Weine, die ins<br />
Finale kamen, verkostet <strong>und</strong> gekauft werden. Mit anderen<br />
Worten: Hier fühlen wir uns gut aufgehoben.
RIESLING<br />
Zwei Sieger<br />
2016 Spätlese trocken<br />
Cisterzienser Weingut Michel<br />
Saftige, reife Frucht trifft auf griffige Mineralik.<br />
Straffer, schlanker Körper.<br />
2016 Niersteiner Hipping<br />
Weingut Gres, Appenheim<br />
Zitrus <strong>und</strong> grüne Kräuter im Duft, dichter Körper mit<br />
rauchiger Schiefermineralik, ambitioniert.<br />
2. Platz<br />
2016 Leckerberg<br />
Weingut Uwe Spies, Dittelsheim-Hessloch<br />
Lebhafte Frucht, Traubenzucker-Aromatik, schöner Druck<br />
am Gaumen, klar <strong>und</strong> gerade heraus.<br />
3. Platz<br />
2016 Silber Edition<br />
Weingut Klieber, Hangen-Welsheim<br />
Verspielte Kernobst- <strong>und</strong> Pfirsich-Aromen, fruchtstark,<br />
dropsiger Charakter, knackig <strong>und</strong> lebhaft.<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Edelmann ****<br />
Weingut Mirjam Schneider, Mainz<br />
2016 Weinolsheimer Kehr *** Spätlese trocken<br />
Weingut Manz, Weinolsheim<br />
2016 Westhofener<br />
Weingut Ruppert-Deginther, Dittelsheim-Hessloch<br />
2016 Riesling<br />
Weingut Geil, Monzernheim<br />
2016 Niersteiner Ölberg Großes Gewächs<br />
Weingut St. Antony, Nierstein<br />
2016 Binger Felix<br />
Weingut Hemmes, Bingen<br />
2016 h4 Tafelstein<br />
Weingut Götz, Uelversheim<br />
2016 H<strong>und</strong>ertgulden<br />
Weingut Bischel, Appenheim<br />
2015 Oppenheimer Sackträger<br />
Weingut Bürgermeister Carl Koch, Oppenheim<br />
2016 Rehbacher Steig Sommerseite<br />
Weingut Georg Gustav Huff, Nierstein<br />
Siegerehrung der Winzer anlässlich der Gala<br />
des Mainzer Weinsenats<br />
SPÄTBURGUNDER<br />
Sieger<br />
2013 Ingelheimer Sonnenberg<br />
Weingut K&K Dautermann, Ingelheim<br />
Saftige Aromen von Sauerkirsche, unbeschwerte Art,<br />
filigrane Tannine.<br />
2. Platz<br />
2014 Bürgel<br />
Geils Sekt- <strong>und</strong> Weingut, Bermersheim<br />
Dezente Frucht, Holzwürze mit Anklängen an Kaffee<br />
<strong>und</strong> Nusscreme, kraftvoll.<br />
Dreimal 3. Platz<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Georg Gustav Huff, Nierstein<br />
Dunkle Aromen von Brombeere, Kirsche <strong>und</strong> Schokolade,<br />
feine Tanninstruktur, würzig.<br />
2015 Bechtheimer<br />
Weingut Scultetus-Brüssel, Bechtheim<br />
Kirsche im Bouquet, Kirsche <strong>und</strong> Lakritz am Gaumen,<br />
straffe, mittlere Tannine, klare Aromen.<br />
2014 Oppenheimer Reserve<br />
Weingut Manz, Weinolsheim<br />
Opulenter Fruchtkern, druckvoll, starke Tannine,<br />
noch gutes Potenzial zum Weiterreifen.<br />
Knapp dahinter:<br />
2014 Sprendlinger vom Kalkstein<br />
Weingut Beiser, Vendersheim<br />
2014 Lieberg<br />
Weingut Büsser-Paukner, Gau-Odernheim<br />
2014 Oppenheimer Herrenberg<br />
Weingut Manz, Weinolsheim<br />
2015 Wahlheimer Schelmen<br />
Weingut Oswald, Wahlheim<br />
2015 St. Georgenberg<br />
Weingut Pfannebecker, Worms-Pfeddersheim
94<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Insgesamt r<strong>und</strong> 360 Weine hatten es dieses Mal in die<br />
Finalverkostung im DLR Oppenheim geschafft. Hier wurde<br />
alles außer den Königsdisziplinen Riesling trocken <strong>und</strong><br />
Spätburg<strong>und</strong>er Rotwein probiert, die dem Mainzer Wein -<br />
senat vorbehalten sind. Die Mitarbeiter des DLR bereiteten,<br />
wie in den vergangenen Jahren, die Proben vor,<br />
ver sahen sie mit Startnummern <strong>und</strong> stellten sicher, dass<br />
die Flaschen unkenntlich gemacht sind – denn es handelt<br />
sich beim Finale schließlich um eine komplette Blindver -<br />
kostung. Auffällig viele Weine hatten es in diesem Jahr in<br />
der Kategorie »Aromasorten« ins Finale geschafft – so<br />
viele, dass man sich überlegen muss, zumindest für den<br />
RHEINHESSENS VIELFALT<br />
besonders präsenten Sauvignon Blanc im nächsten<br />
Jahr eine eigene Kategorie zu schaffen. Besonders viele<br />
hohe Bewertungen verteilte die Jury an Internationale<br />
Rot wei ne/Rote Cuvées <strong>und</strong> Chardonnays – bei den internationalen<br />
Gewächsen haben die rheinhessischen Winzer<br />
of fensichtlich so einiges an Boden gut gemacht. Weniger<br />
glücklich wurden die Verkoster wiederum bei der Kate -<br />
gorie »Rosé /Blanc de Noirs«: Hier hatte es schon von<br />
vornherein nur eine kleine Menge überhaupt in die<br />
Endausscheidung geschafft, <strong>und</strong> trotzdem konnte sich<br />
die Jury nur mit wenigen der ihnen gebotenen Qualitäten<br />
anfre<strong>und</strong>en.<br />
RIESLING FEINHERB/HALBTROCKEN<br />
Sieger<br />
2016 Riesling Hipping Thal feinherb<br />
Weingut Strub 1710, Nierstein<br />
Klare Aromatik, Zitrus-Pfirsich, ideale<br />
Süße-Säure-Balance, lebhaft, fein.<br />
2. Platz<br />
2016 Jugenheimer Riesling halbtrocken<br />
Weingut Brinkmann, Jugenheim<br />
Gute Spannung am Gaumen durch straffes Säurespiel,<br />
Aromen von Ananas <strong>und</strong> Eisbonbon.<br />
3. Platz<br />
2016 Riesling feinherb<br />
Weingut Fischborn-Schenk, Biebelsheim<br />
Verspielte Aromen, Aprikosenfrucht, spritzig<br />
<strong>und</strong> unbeschwert.<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Riesling halbtrocken<br />
Weingut Kronenhof, Gau-Algesheim<br />
2016 Riesling »Sonnengruß« feinherb<br />
Weingut Schönhals, Biebelnheim<br />
2016 Riesling Niersteiner Ölberg Roter Schiefer feinherb<br />
Weingut Strub 1710 , Nierstein<br />
RIESLING FRUCHTIG<br />
Sieger<br />
2016 Riesling Kabinett<br />
Weingut Schloss Westerhaus, Ingelheim<br />
Komplexes Spiel von Südfrüchte-Aromatik,<br />
grünen Kräutern <strong>und</strong> Kalkstein. Lang <strong>und</strong> dicht.<br />
2. Platz<br />
2016 Monzernheimer Riesling<br />
Weingut Geil, Monzernheim<br />
Saftige, aprikosige Nase, marmeladig am Gaumen,<br />
dabei aber nicht schwer – unbeschwerte Süße.<br />
3. Platz<br />
2016 Riesling Weinolsheimer Kehr Spätlese »M«<br />
Weingut Manz, Weinolsheim<br />
Üppige gelbe Frucht, glatter Körper,<br />
zurückhaltende Säure, harmonisch.<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Riesling Kabinett<br />
Weingut Fogt, Badenheim<br />
2016 Riesling Niersteiner Pettenthal VDP. Große Lage<br />
Weingut Schätzel, Nierstein<br />
2016 Riesling Geierscheiss<br />
Weingut Stallmann-Hiestand, Uelversheim<br />
2016 Riesling Schweißtröpfchen<br />
Weingut Wechsler, Westhofen
SILVANER<br />
GRAUBURGUNDER<br />
Sieger<br />
2015 Grüner Silvaner Ingelheim Granit<br />
Weingut J. Bettenheimer, Ingelheim<br />
Gelbe Fruchtnoten, leichter, zarter Körper,<br />
dezente Mineralik.<br />
Sieger<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er »Sirius« F<br />
Weingut Pauser, Flonheim<br />
Attraktives, saftiges Aroma von Birne,<br />
dezente Würze, kräftiger Körper.<br />
2. Platz<br />
2016 Silvaner Goldberg<br />
Weingut Bischel, Appenheim<br />
Cremig, Aromen von Apfel, Kräutern <strong>und</strong><br />
Karamell, äußerst eleganter Auftritt.<br />
Zweimal 2. Platz<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er Alte Reben<br />
Weingut Manz, Weinolsheim<br />
Delikate reife Birne, klare Aromen,<br />
wohlstrukturiert, mittelkräftig.<br />
3. Platz<br />
2016 Sylvaner Eselspfad<br />
Weingut J. Bettenheimer, Ingelheim<br />
Konzentrierte Aromen von Birne, Grapefruit <strong>und</strong><br />
Kräutern, salzige Mineralik, nachhaltig.<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Silvaner Alte Reben<br />
Weingut Eppelmann, Stadecken-Elsheim<br />
2016 Grüner Silvaner Alte Reben<br />
Weingut Manz, Weinolsheim<br />
2015 Silvaner Morstein<br />
Weingut Michel, Hochborn<br />
2016 Silvaner VDP. Gutswein<br />
Weingut J. Neus, Ingelheim<br />
2015 Ensheimer Silvaner<br />
Weingut Schmitt, Spiesheim<br />
2016 Niersteiner Grauburg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Fritz Ekkehard Huff, Nierstein<br />
Knackige Aromen von Apfel, dropsig <strong>und</strong> fein,<br />
guter Trinkfluss, ausgewogener Körper.<br />
Zweimal 3. Platz<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er Spätlese trocken<br />
Weingut Diehl-Blees, Jugenheim<br />
Hol<strong>und</strong>erblüte im Duft, leichter, weicher Körper,<br />
dezenter Auftritt.<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er »S«<br />
Weingut Uwe Spies, Dittelsheim-Heßloch<br />
Ganz dezenter Schmelz, saubere, klare Aromen, gelbe<br />
Pflaume, angenehmer Trinkfluss.<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er Stadecker Lenchen<br />
Weingut Beck – Hedesheimer Hof, Stadecken-Elsheim<br />
2015 Grauer Burg<strong>und</strong>er vom Tonmergel<br />
Weingut Beiser, Verndersheim<br />
2016 Grauer Burg<strong>und</strong>er Sonnenhang »Aureus«<br />
Weingut J. Bettenheimer, Ingelheim<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er Mörstadter Nonnengarten<br />
Weingut Ermarth-Bogert, Mörstadt<br />
2016 Saulheimer Grauburg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Landgraf – Andre Landgraf, Saulheim<br />
2016 Grauer Burg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Müller-Schwabsburg, Nierstein-Schwabsburg<br />
2016 Pfeddersheimer Grauburg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Pfannebecker, Worms-Pfeddersheim<br />
DIE JURY Philipp Bossert Winzer, Weingut Bossert, G<strong>und</strong>ersheim<br />
Valentin Brodbecker Wein-Investmentberater u. Unternehmensberater für Weingüter, Mainz<br />
Annika Büchler<br />
Wolfgang Behrens<br />
Cormac Clancy<br />
Wolfgang Heess<br />
Patrick Kampf<br />
Matthias Lothhammer<br />
Heiko Melius<br />
Anna Paglione<br />
Simone Renth-Queins<br />
Steffen Röll<br />
Johannes von Schönburg<br />
Dr. Ludwig Tauscher<br />
Denise Vogel<br />
geprüfte Sommelière, Ladenburg<br />
Weinfachhändler, Wiesbaden<br />
Weindozent <strong>und</strong> mehrfacher Deutscher Meister im Weindegustieren, Frankfurt<br />
Ehrenpräsident des B<strong>und</strong>es Deutscher Oenologen, Sprendlingen<br />
Winzer, Weingut Kampf, Flonheim<br />
Weinfachberater, Mühltal<br />
Veranstaltungsleiter Rheinhessenwein e.V., staatl. gepr. Weinbau-Techniker<br />
Oenologin, Mainz<br />
Oenologin, Framersheim<br />
Oenologe <strong>und</strong> Sensorik-Sachverständiger, Wiesbaden<br />
Winzer, Schloss Westerhaus, Ingelheim<br />
Leiter des Weinbauamtes, Alzey<br />
Weinfachhändlerin, Weiterstadt<br />
Alice G<strong>und</strong>lach<br />
Leitung
96<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEISSBURGUNDER<br />
Sieger<br />
2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er »Tradition«<br />
Weingut Eppelmann, Stadecken-Elsheim<br />
Dropsige, blütenduftige Nase, mineralisch, saftig –<br />
einfach trinkfreudig.<br />
2. Platz<br />
2015 Weißer Burg<strong>und</strong>er »Eminenz«<br />
Cisterzienser Weingut Michel, Dittelsheim-Heßloch<br />
Stoffig, harmonisch <strong>und</strong> ausgewogen, reife Frucht<br />
mit etwas Schmelz im Abgang.<br />
3. Platz<br />
2016 Weißburg<strong>und</strong>er Tafelstein<br />
Weingut Kissinger, Uelversheim<br />
Volle gelbe Frucht mit feiner Würze, eleganter,<br />
harmonischer Körper.<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Jugenheimer Weißer Burg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Brinkmann, Jugenheim<br />
2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Büsser-Paukner, Gau-Odernheim<br />
2016 Weißburg<strong>und</strong>er Mörstadter Nonnengarten<br />
Ermarth-Bogert, Mörstadt<br />
2016 Monzernheimer Weißburg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Geil, Monzernheim<br />
2016 Pinot Blanc Réserve<br />
Weingut Georg Gustav Huff, Nierstein<br />
2016 Weißburg<strong>und</strong>er »Edition 2 Hügel«<br />
Weingut Raddeck, Nierstein<br />
2014 Weißburg<strong>und</strong>er »Halbstück«<br />
Weingut Eva Vollmer, Mainz-Ebersheim<br />
CHARDONNAY<br />
Sieger<br />
2016 Chardonnay »Holzfass«<br />
Weingut Knewitz, Appenheim<br />
Sehr dezente Holzwürze, verspielte Frucht<br />
am hinteren Gaumen, fester Körper, frisch.<br />
2. Platz<br />
2015 Chardonnay Monsheim »Im Blauarsch« Réserve<br />
Weingut Milch, Monsheim<br />
Großartige Struktur, gehaltvoller Körper mit<br />
harmonischer Fassreife <strong>und</strong> ordentlich Biss.<br />
3. Platz<br />
2016 Chardonnay vom Korallenriff<br />
Weingut Gres, Appenheim<br />
Weicher Duft mit Anklängen an Melone, samtiger,<br />
voller Körper, dabei trotzdem zart.<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Chardonnay »Kaliber 25«<br />
Adamswein, Ingelheim<br />
2015 Chardonnay »Amazing«<br />
Weingut Clemens, Sulzheim<br />
2016 Bechtheimer Chardonnay »S«<br />
Weingut Oekonomierat J. Geil, Bechtheim<br />
2016 Chardonnay Saulheimer Kalkstein<br />
Weingut Landgraf, Saulheim<br />
2016 Chardonnay Réserve<br />
Weingut Manz, Weinolsheim<br />
2015 Chardonnay Mörstadt »Wasserland«<br />
Weingut Milch, Monsheim<br />
2016 Chardonnay<br />
Weingut Sander, Mettenheim<br />
2015 Chardonnay Kachelberg<br />
Weingut Schmitt, Spiesheim<br />
2015 Chardonnay Dalsheimer Steig<br />
Weingut Zink – Die Weinschmiede, Flörsheim-Dalsheim
SONSTIGE WEISSE BURGUNDER<br />
UND WEISSE CUVÉES<br />
Sieger<br />
2016 Chardonnay & Weißburg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Schmitt, Mettenheim<br />
Delikate gelbe Fruchtaromen, gut ausbalanciert,<br />
unbeschwerter Charakter.<br />
2. Platz<br />
2016 Chardonnay & Weißburg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Fogt, Badenheim<br />
Opulente Aromen von Karamell <strong>und</strong> Holzwürze,<br />
dicht <strong>und</strong> kraftvoll, Lagerpotenzial.<br />
3. Platz<br />
2016 Weißburg<strong>und</strong>er & Chardonnay<br />
Weingut Becker, Mettenheim<br />
Schöne Frische, zarte Frucht, deutlicher<br />
Burg<strong>und</strong>er-Charakter.<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Appenheimer Weißburg<strong>und</strong>er & Chardonnay<br />
Weingut Bischel, Appenheim<br />
2016 Weiße Cuvée »Wein der 1000 Hügel«<br />
Weingut Büsser-Paukner, Gau-Odernheim<br />
2016 Auxerrois<br />
Weingut Pfeiffer, Gau-Algesheim<br />
LITERWEINE<br />
Sieger<br />
2016 Silvaner<br />
Weingut Russbach, Eppelsheim<br />
Grüne Kräuter, Eisbonbon, Apfel, straff,<br />
balancierte Säure.<br />
AROMASORTEN<br />
Zwei Sieger<br />
2016 Sauvignon Blanc Bechtolsheimer Petersberg<br />
Weingut Bretz, Bechtolsheim<br />
Feiner, leichter, erfrischender Wein, sortentypische<br />
Aromen von Stachelbeere, Kiwi <strong>und</strong> Gras.<br />
2016 Sauvignon Blanc »First 17«<br />
Weingut Eppelmann, Stadecken-Elsheim<br />
Wildexotisches Bouquet, grüne Kräuteraromen, straffe,<br />
knackige Säure. Erstlingswerk der Kinder!<br />
2. Platz<br />
2015 Gewürztraminer Spätlese trocken<br />
Weingut Zimmer-Mengel, Engelstadt<br />
Rose, Litschie <strong>und</strong> Gewürze in der Nase,<br />
gut ausbalancierte Säure <strong>und</strong> Grip am Gaumen.<br />
Zweimal 3. Platz<br />
2016 Gelber Muskateller feinherb<br />
Weingut Geil, Monzernheim<br />
Nase von Rose <strong>und</strong> Litschie, traubige Aromen, sanft<br />
<strong>und</strong> verspielt bei ausgewogener Säure.<br />
2016 Scheurebe<br />
Weingut Gröhl, Weinolsheim<br />
Frische Nase mit Cassis-Duft, animierender Körper mit<br />
Aromen von Cassisblättern, Maracuja <strong>und</strong> Zitrus.<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Muskateller<br />
Weingut Becker, Mettenheim<br />
2016 Sauvignon Blanc<br />
Weingut Bischel, Appenheim<br />
2016 Siefersheimer Scheurebe<br />
Weingut Fogt, Badenheim<br />
2016 Cabernet Blanc<br />
Weingut Kronenhof, Gau-Algesheim<br />
2. Platz<br />
2016 Silvaner feinherb<br />
Weingut Diehl-Blees, Jugenheim<br />
Knackiger, saftiger Duft, sanfter Körper mit klarer,<br />
sortentypischer Aromatik.<br />
3. Platz<br />
2016 Riesling<br />
Weingut Stauffer, Flomborn<br />
Aromatisch, Duft von Blüten <strong>und</strong> Kernobst, leichte,<br />
gut integrierte Säure – läuft.<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Riesling<br />
Weingut Brinkmann, Jugenheim<br />
2016 Riesling<br />
Weingut Finger, Eimsheim<br />
2016 Riesling<br />
Weingut Gröhl, Weinolsheim
98<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
INTERNATIONALE ROTWEINSORTEN<br />
UND ROTE CUVÉES<br />
Sieger<br />
2014 Malbec Grand Vintage<br />
Weingut Peth-Wetz, Bermersheim<br />
Heidelbeere <strong>und</strong> Gewürze im Bouquet, kräftige<br />
Tannine, balancierte Säure, dunkler Riese.<br />
2. Platz<br />
2014 Merlot Grand Vintage<br />
Weingut Peth-Wetz, Bermersheim<br />
Duft von Pflaume <strong>und</strong> Cashew, Amarena-Kirsche,<br />
Schoko <strong>und</strong> kräftiges Tannin am Gaumen.<br />
3. Platz<br />
2014 Assemblage Cabernet & Merlot<br />
Weingut Frey, Ober-Flörsheim<br />
Farbe: Brombeersaft; beeriger Duft, sehr elegant,<br />
dabei jugendlich, sanfte Tannine, stabile Säure.<br />
DEUTSCHE ROTWEINSORTEN<br />
Sieger<br />
2014 Blauer Portugieser Königsberg<br />
Weingut Fischborn-Bergeshof, Dexheim<br />
Dichte dunkle Farbe, dichte Struktur, saftige Frucht mit<br />
griffigen Tanninen, vollm<strong>und</strong>ig.<br />
2. Platz<br />
2014 Pinot Madeleine Ingelheimer Pares<br />
Weingut K. & K. Dautermann, Ingelheim<br />
Waldbeeren, Saft <strong>und</strong> Kraft, mittlerer, harmonischer<br />
Körper, r<strong>und</strong>um angenehme Erscheinung.<br />
Zweimal 3. Platz<br />
2015 Frühburg<strong>und</strong>er Geyersberg<br />
Weingut Oekonomierat J. Geil, Bechtheim<br />
Schöne Würze, perfekt ausbalanciert, stützende Säure,<br />
samtiger Charakter am Gaumen.<br />
2015 Ingelheimer Frühburg<strong>und</strong>er VDP. Ortswein<br />
Weingut J. Neus, Ingelheim<br />
Feine Würze, Fruchtaromen von Kirsche, Brombeere <strong>und</strong><br />
Cassis, ausgewogen am Gaumen.<br />
Knapp dahinter:<br />
2015 Blaufränkisch Rothe Bach<br />
Weingut St. Antony, Nierstein<br />
2013 Blauer Frühburg<strong>und</strong>er Schlossberg<br />
Weingut J. Bettenheimer, Ingelheim<br />
2013 Westhofener Frühburg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Neef-Emmich, Bermersheim<br />
2013 Ingelheimer Frühburg<strong>und</strong>er<br />
Weingut Wasem, Ingelheim<br />
Knapp dahinter:<br />
2014 Kaliber 20 »Browning Baby«<br />
Adamswein, Ingelheim<br />
2015 Shiraz & Cabernet<br />
Weingut Dr. Balzhäuser, Alsheim<br />
2014 Cabernet Sauvignon Grand Vintage<br />
Weingut Peth-Wetz, Bermersheim<br />
2015 Cabernet Sauvignon Barrique unfiltriert<br />
Reinhard Seidel Weine, Alsheim<br />
ROSÉ / BLANC DE NOIRS<br />
Sieger<br />
2016 Spätburg<strong>und</strong>er Blanc de Noirs feinherb<br />
Weingut Jean Buscher, Bechtheim<br />
Erdbeerjoghurt, knackiger, lebhafter Körper, Süße bleibt<br />
zart, aparte hellrosa Farbe.<br />
2. Platz<br />
2016 Spätburg<strong>und</strong>er Blanc de Noirs feinherb<br />
Cisterzienser Weingut Michel, Dittelheim-Heßloch<br />
Dezenter Duft, feingewobener Körper, der sich am<br />
Gaumen elegant entfaltet.<br />
3. Platz<br />
2016 Spätburg<strong>und</strong>er Blanc de Noirs<br />
Weingut Clemens, Sulzheim<br />
Knackig <strong>und</strong> saftig mit Aromen von Erdbeere, Himbeere<br />
<strong>und</strong> Wassermelone.<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Rosé »Dinter«<br />
Weingut Braunewell, Essenheim<br />
2016 Rosé »Sommertraum«<br />
Weingut Immerheiser, Schwabenheim
SEKT<br />
EDELSÜSS<br />
Sieger<br />
2016 Gewürztraminer Auslese<br />
Weingut Wasem, Ingelheim<br />
Obstsalat mit viel Steinobst, Rosenduft, aromatisch,<br />
schöne Balance <strong>und</strong> Spannung.<br />
2. Platz<br />
2015 Huxelrebe Ingelheimer Schlossberg Beerenauslese<br />
Weingut Immerheiser, Schwabenheim<br />
Bouquet von süßen Trauben, am Gaumen Teebonbon<br />
<strong>und</strong> Aprikose, schwere Süße.<br />
3. Platz<br />
2016 Riesling Morstein Beerenauslese<br />
Weingut Michel, Hochborn<br />
Beerige, geradlinige Nase, kühler Charakter –<br />
hat noch viel vor, sprich: liegen lassen!<br />
Knapp dahinter:<br />
2016 Riesling Eiswein<br />
Weingut Gröhl, Weinolsheim<br />
2016 Spätburg<strong>und</strong>er<br />
Blanc de Noirs Weinolsheimer Kehr Eiswein<br />
Weingut Manz, Weinolsheim<br />
2016 Riesling Oppenheimer Herrenberg Auslese<br />
Weingut Martinshof, Mettenheim<br />
2016 Spätburg<strong>und</strong>er Ingelheimer Lottenstück Eiswein<br />
Weingut Mett & Weidenbach, Ingelheim<br />
Drei Sieger<br />
2012 Cuvée Katharina brut<br />
Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim<br />
Frische Ausstrahlung, Brotkruste, Apfelkuchen,<br />
unglaubliche Balance <strong>und</strong> Länge.<br />
2009 Blanc de Blancs brut<br />
Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim<br />
Frisches Bouquet von Apfelschale, schöne Frucht<br />
von Limette <strong>und</strong> Apfel am Gaumen, zugänglich.<br />
2012 Rosé Prestige Cuvée brut<br />
Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim<br />
Himbeer-Zitrus-Bouquet, Hefeteig <strong>und</strong> dezent Erdbeere<br />
am Gaumen, viel Kraft.<br />
2. Platz<br />
2015 Motzenbäcker Blanc de Blancs<br />
Weingut Krug'scher Hof, Gau-Odernheim<br />
Himbeer-Johannisbeere im Duft, reifer aber straffer<br />
Körper, mineralischer Nachhall.<br />
3. Platz<br />
2009 Triumvirat Grande Cuvée Brut<br />
Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim<br />
Zurückhaltende Nase, dichter, komplexer Körper,<br />
Hefe-Zitrus, tolle Perlage.<br />
Knapp dahinter:<br />
2015 Sauvignon Blanc brut<br />
Cisterzienser Weingut Michel, Dittelsheim-Hessloch<br />
2013 Pinot Noir Rosé Suavium extra brut<br />
Flik Sektmanufaktur, Mainz<br />
2015 Weißburg<strong>und</strong>er Blanc de Blancs<br />
Weingut Scherner-Kleinhanß, Flörsheim-Dalsheim<br />
2011 Pinot Brut<br />
Weingut Steitz, Stein-Bockenheim<br />
2012 Silvaner Dosage Zéro<br />
Weingut Werther-Windisch, Mommenheim
100<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
INHALT<br />
Die besten Winzer in alphabetischer Reihenfolge<br />
Weingut Abthof & Hahnheim 102<br />
Weingut Achenbach ( Wonsheim 102<br />
Adamswein – Simone Adams + Ingelheim 103<br />
Weingut St. Antony + Nierstein 103<br />
Weingut Dr. Balzhäuser ( Alsheim 104<br />
Weingut Battenfeld-Spanier § Hohen-Sülzen 104<br />
Weingut Beck - Hedesheimer Hof + Stadecken-Elsheim 105<br />
Weingut Brüder Dr. Becker ) Ludwigshöhe 105<br />
Weingut Becker ( Mettenheim 106<br />
Weingut Georg Jakob Becker ( Mommenheim 106<br />
Weingut Beiser ) Vendersheim 107<br />
Weingut Bernhard & Wolfsheim 107<br />
Weingut Bernhard-Räder & Flomborn 107<br />
Weingut J. Bettenheimer + Ingelheim 108<br />
Weingut Bischel § Appenheim 108<br />
Weingut Bischofsmühle ( Nieder-Olm 109<br />
Wein? Gut! Bossert + G<strong>und</strong>ersheim 109<br />
Weingut Braunewell + Essenheim 110<br />
Weingut Ernst Bretz ) Bechtolsheim 110<br />
Weingut Brinkmann ) Jugenheim 1 1 1<br />
Weingut Büsser-Paukner ( Gau-Odernheim 1 1 1<br />
Weingut Lisa Bunn + Nierstein 112<br />
Weingut Jean Buscher + Bechtheim 112<br />
Cisternziener Weingut Michel ) Dittelsheim-Hessloch 113<br />
Weingut Clemens ( Sulzheim 113<br />
Weingut K. & K. Dautermann + Ingelheim 114<br />
Weingut Diehl-Blees ( Jugenheim (Neu) 114<br />
Weingut Domhof ( Guntersblum 115<br />
Weingut Dreissigacker § Bechtheim 115<br />
Weingut Hans Eckelmann & Alsheim (Neu) 116<br />
Weingut Albrecht Engel ) Flörsheim-Dalsheim 116<br />
Weingut Eppelmann ) Stadecken-Elsheim 116<br />
Weingut Ermarth-Bogert ( Mörstadt 117<br />
Weingut Espenhof ) Flonheim-Uffhofen 117<br />
Weingut Finger ( Eimsheim 1 1 8<br />
Weingut Fischborn Bergeshof ) Dexheim 1 1 8<br />
Weingut Fischborn-Schenk ( Biebelsheim 1 1 9<br />
Weingut Fleischer – Weingut der Stadt Mainz ) 1 1 9<br />
Weingut Alexander Flick ) Bechtolsheim 120<br />
Flik Sektmanufaktur ) Mainz (Neu) 120<br />
Weingut Fogt ) Badenheim 1 2 1<br />
Weingut Franz ) Appenheim 1 2 1<br />
Weingut Frey ) Ober-Flörsheim (Neu) 1 2 2<br />
Weingut Full ( Mölsheim 122<br />
Weingut Gehring ) Nierstein 123<br />
Weingut Geil – Römerhof ) Monzernheim 123<br />
Weingut Ökonomierat Joh. Geil + Bechtheim 124<br />
Geil’s Sekt- & Weingut + Bermersheim 124<br />
Weingut Glöckner ( Stadecken-Elsheim 125<br />
Weingut Göhring + Flörsheim-Dalsheim 125<br />
Weingut Götz ( Uelversheim 126<br />
Weingut Gres + Appenheim 126<br />
Weingut Gröhl + Weinolsheim 127<br />
Weingut K. F. Groebe + Westhofen 127<br />
Weingut Heinrich Groh ) Bechtheim 128<br />
Weingut G<strong>und</strong>erloch + Nackenheim 128<br />
Weingut Louis Guntrum ) Nierstein 129<br />
Weingut Gutzler § G<strong>und</strong>heim 129<br />
Weingut Gysler ) Alzey-Weinheim 130<br />
Weingut Hauck & Bermersheim (Neu) 130<br />
Weingut Hemmes ( Bingen-Kempten 131<br />
Weingut Dr. Heyden & Oppenheim 131<br />
Weingut Hirschhof ) Westhofen 132<br />
Weingut Hoch-Kraft & Engelstadt 132<br />
Weingut Hofmann + Appenheim 132<br />
Hothum – Wein- & Sektgut Am Rothes ( Aspisheim 133<br />
Weingut Fritz Ekkehard Huff ) Nierstein-Schwabsburg 134<br />
Weingut Georg Gustav Huff + Nierstein-Schwabsburg 134<br />
Weingut Immerheiser ( Schwabenheim 135<br />
Weingut Georg Jung & Undenheim 135<br />
Weingut Jung & Knobloch & Albig 136<br />
Weingut Juwel Juliane Eller ( Alsheim 136<br />
Weingut Kampf ) Flonheim 137<br />
Kapellenhof – Oekonomierat Schätzel Erben ) Selzen 137<br />
Weingut Keller / Flörsheim-Dalsheim 138<br />
Weingut Keller + Worms-Pfiffligheim 138<br />
Weingut Keth ) Offstein 139<br />
Weingut Kiefer & Worms-Wiesoppenheim 139<br />
Weingut Kissinger ) Uelversheim 140<br />
Weingut Kitzer – Merowinger Hof ( Badenheim 140<br />
Weingut Klieber ) Hangen-Weisheim 140<br />
Weingut Knewitz + Appenheim 141<br />
Weingut Knobloch ( Ober-Flörsheim 141<br />
Weingut Köster-Wolf & Albig (Neu) 142<br />
Weingut Bürgermeister Carl Koch ( Oppenheim 142<br />
Weingut Krämer Straight ) Gau-Weinheim 142<br />
Weingut Kronenhof ) Gau-Algesheim (Neu) 143<br />
Weingut Krug’scher Hof ) Gau-Odernheim 143<br />
Weingut Kühling-Gillot § Bodenheim 144<br />
Weingut Lamberth ) Ludwigshöhe 144<br />
Weingut Landgraf + Saulheim 145<br />
Weingut Leonhard ( Nierstein 145<br />
Weingut Listmann & Dorn-Dürkheim 146<br />
Weingut Manz § Weinolsheim 146<br />
Weingut Martinshof ) Dienheim 147<br />
Weingut Daniel Mattern ( Mettenheim 147<br />
Weingut Karl May + Osthofen 148<br />
Weingut Meiser ) Gau-Köngernheim 148<br />
Weingut Merl – Christopherushof ( Groß-Winternheim 149<br />
Weingut Mertz ( Eckelsheim (Neu) 149<br />
Weingut Mett & Weidenbach ) Ingelheim 150<br />
Weingut Meyerhof & Flonheim 150<br />
Weingut Dieter Michel ) Hochborn 151<br />
Weingut Milch ) Monsheim 151<br />
Weingut Müller-Dr. Becker ) Flörsheim-Dalsheim 152<br />
Weingut Müller Schwabsburg ( Schwabsburg 152<br />
Weingut Münzenberger ( Zornheim 153<br />
Weingut Neef-Emmich ) Bermersheim 154<br />
Weingut J. Neus ) Ingelheim 154<br />
Weingut Oswald ) Wahlheim 155<br />
Weingut Pauser ) Flonheim 155<br />
Weingut Petershof ( Alzey-Schafhausen (Neu) 156<br />
Weingut Wolfgang & René Peth ( Flörsheim-Dalsheim 156<br />
Weingut Peth-Wetz + Bermersheim 157
Weingut Pfannebecker + Worms-Pfeddersheim 158<br />
Weingut Pfeiffer ( Gau-Algesheim 158<br />
Weingut Posthof Doll & Göth ( Stadecken-Elsheim 159<br />
Weingut Raddeck + Nierstein 159<br />
Sekthaus Raumland / Flörsheim-Dalsheim (Neu) 159<br />
Weingut Rettig ) Westhofen 160<br />
Weingut Riffel + Bingen-Büdesheim 160<br />
Weingut Roll ( Dittelsheim-Heßloch 161<br />
Weingut Ruppert-Deginther + Dittelsheim-Heßloch 161<br />
Weingut Russbach ) Eppelsheim 162<br />
Weingut Sander ) Mettenheim 163<br />
Weingut Schätzel + Nierstein 163<br />
Weingut Scherner-Kleinhanss ) Flörsheim-Dalsheim 163<br />
Weingut Adolf Schick & Jugenheim 164<br />
Weingut Schloss Westerhaus § Ingelheim 164<br />
Weingut Schlossmühlenhof + Kettenheim 165<br />
Weingut Schmitt ( Mettenheim 165<br />
Weingut Schmitt ( Spiesheim 166<br />
Weingut Schmitz ( Nackenheim 166<br />
Weingut Georg Albrecht Schneider ) Nierstein 167<br />
Weingut Schneider – Mirjam Schneider + Mainz-Hechtsheim 167<br />
Weingut Eugen Schönhals ( Biebelnheim 168<br />
Weingut Dr. Schreiber ( Worms-Abenheim 168<br />
Weingut Schreiber-Kiebler ( Klein-Winternheim 169<br />
Weingut Schweickardt ) Appenheim 169<br />
Weingut Scultetus-Brüssel ( Bechtheim 170<br />
Weingut Seebrich + Nierstein 170<br />
Reinhard Seidel Weine ( Alsheim (Neu) 171<br />
Weingut Gerold Spies ( Dittelsheim-Hessloch (Neu) 171<br />
Weingut Uwe Spies ) Dittelsheim-Heßloch 172<br />
Weingut Spiess + Bechtheim 172<br />
Staatliche Weinbaudomäne + Oppenheim 173<br />
Weingut Stallmann-Hiestand ) Uelversheim 173<br />
Weingut Stauffer ) Flomborn 174<br />
Weingut Steinmühle ) Osthofen 174<br />
Weingut Steitz + Stein-Bockenheim 175<br />
Weingut Strub 1710 ) Nierstein 175<br />
Winzerhof Thörle + Saulheim 176<br />
Weingut Eva Vollmer ) Mainz-Ebersheim 176<br />
Weingut Wagner-Stempel § Siefersheim 177<br />
Weingut Walldorf-Pfaffenhof ) Saulheim 177<br />
Weingut Julius Wasem & Söhne ) Ingelheim 178<br />
Weingut Wechsler + Westhofen 178<br />
Weedenborn + Monzernheim 179<br />
Öko-Weingut Arndt F. Werner + Ingelheim 180<br />
Weingut Wernersbach + Dittelsheim-Hessloch 180<br />
Weingut Werther-Windisch ) Mommenheim 181<br />
Weingut Winter § Dittelsheim-Heßloch 181<br />
Weingut Wittmann / Westhofen 182<br />
Weingut Zimmermann ( Siefersheim 183<br />
Weingut Zimmer-Mengel ( Engelstadt 184<br />
Weingut Zink – Die Weinschmiede ( Flörsheim-Dalsheim 184<br />
Weingut Zöller ( Eckelsheim 184<br />
BEWERTUNG NACH PUNKTEN<br />
Genau wie die <strong>Restaurant</strong>s haben wir auch wieder<br />
die Weingüter nach Punkten bewertet.<br />
Mit weniger als 5 Punkten hat kein Betrieb eine<br />
Chance auf die Aufnahme in den <strong>Weinführer</strong>.<br />
Erzeuger mit 5 Punkten strengen sich zwar schon<br />
an, aber die Umsetzung könnte noch besser sein.<br />
Darüber hinaus beginnt schon allmählich das Wein-<br />
Vergnügen. In der vorletzten <strong>und</strong> letzten Station –<br />
eine Rangstufe, die lediglich scheinbar Unverbes -<br />
serliche Rheinhessen vor zehn Jahren zutrauten –<br />
sind dann unver gessliche Wein-Erlebnisse möglich.<br />
@ Reicht für eine Forderung nach Schmerzensgeld<br />
; Die Weinkontrolle ist gefordert<br />
= Bei der Ausbildung oft gefehlt oder nicht aufgepasst<br />
% Man kann es trinken, aber man sucht nach Alternativen<br />
& Solider Betrieb, ohne Ausreißer nach unten, gut im Preis<br />
( Ambitionen sind schmeckbar mit einzelnen herausragenden Qualitäten<br />
) Mit der gesamten Kollektion auf dem Weg nach oben, positiv<br />
experimentierfreudig<br />
+ Gehört schon zu den wirklich Guten im Gebiet, lässt viele Ambitionen<br />
erkennen<br />
§ Internationale Klasse, hier kann man wochenlang verweilen<br />
/ Weltklasse, besser geht es nicht
102<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT ABTHOF &<br />
Bahnhofstr. 27 | 55278 Hahnheim<br />
Tel. 06737 380 | Fax 8453<br />
info@weingut-abthof.de<br />
www.weingut-abthof.de<br />
Von diesem Betrieb kann man gr<strong>und</strong>solide<br />
Weine zu einem guten Preis erwarten. Etwas<br />
Rebfläche befindet sich in der Pfalz, weil Mutter<br />
Charlotte Deutsch-Koch aus einer Weinhandelsfamilie<br />
in Neustadt/W. stammt <strong>und</strong> Weinberge<br />
mit in die Ehe brachte. Sohn Martin <strong>und</strong> seine<br />
Frau Alina sind 2015 in den Betrieb eingestiegen.<br />
Das Weingut ist experimentierfreudig:<br />
Neuerdings widmet man sich hier mit der Serie<br />
»Auftakt« den pilzwiderstandsfähigen Sorten<br />
(»Piwis«). Eine Spezialität des Weinguts ist<br />
außerdem der Gelbe Orléans, eine aromatische<br />
Sorte, die lange als ausgestorben galt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Gelber Orléans: straff, kräuterig, Apfel<br />
2015 Acolon: würzig, Cassis, leicht cremig<br />
Inhaber/Kellermeister: Herbert <strong>und</strong> Martin Koch | Rebfläche: 15 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Scheurebe, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Gelber Orléans, Chardonnay, Dornfelder, Acolon,<br />
St. Laurent | Verkauf: Mo-Fr 8-12 Uhr, Mo-Do 13-17 Uhr <strong>und</strong> nach<br />
Vereinbarung<br />
WEINGUT ACHENBACH (<br />
Kirchgasse 1 | 55599 Wonsheim<br />
Tel. 06703 707 | Fax 3627<br />
info@weingut-achenbach.de<br />
www.weingut-achenbach.de<br />
Der beschauliche 900-Einwohner-Ort Wonsheim liegt in der<br />
Rheinhessischen Schweiz, wie der Südwesten der Region genannt<br />
wird. Frank Achenbach hat hier von seinem Vater Gernot die Betriebsführung<br />
übernommen. Gelernt hat der Jungwinzer bei VDP-<br />
Weingut Christmann in der Pfalz <strong>und</strong> im Südtiroler Topgut Manincor.<br />
Danach absolvierte er die Ausbildung zum Weinbautechniker.<br />
Bei einer Neuseeland-Tour lernte er seine heutige Ehefrau Constanza<br />
kennen, die aus Chile stammt <strong>und</strong> Weinbau studiert hat.<br />
2 ha Rebfläche des Gutes sind als Spielwiese für die Linie »Wild<br />
Wines« von Frank Achenbach reserviert. Sie bietet Charakterweine,<br />
die länger reifen, z. B. der maischevergorene Grauburg<strong>und</strong>er<br />
»Crazy« oder Riesling <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er aus der Steillage am<br />
Sieferheimer Heerkretz. Von mehr als 70 Jahre alten Reben<br />
stammt der St. Laurent »Uralt«. Was diese Reihe hervorbringt,<br />
erklärt der Winzer, »kann <strong>und</strong> darf wild schmecken, muss nicht<br />
jedem gefallen – aber echt sein.«<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling »Porphyr«: klar, spritzig, mineralisch<br />
2016 Scheurebe »Urmeer«: aromatisch, gelbe Frucht, spritzig<br />
Inhaber: Familie Achenbach | Kellermeister: Frank <strong>und</strong> Gernot Achenbach | Rebfläche: 23 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Scheurebe, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Auxerrois,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent, Dornfelder | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
6 Gästezimmer
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
WEINGUT ST. ANTONY +<br />
Wilhelmstraße 4 | 55283 Nierstein<br />
Tel. 06133 509 110 | Fax 509 112 99<br />
info@st-antony.de | www.st-antony.de<br />
ADAMSWEIN – SIMONE ADAMS +<br />
Altegasse 28 | 55128 Ingelheim<br />
Tel. 06132 790 800 | Fax 790 8070<br />
info@adamswein.de | www.adamswein.de<br />
Frau Dr. Adams hat den Wein in allen seinen Facetten erforscht,<br />
bevor sie das elterliche Weingut in Ingelheim übernahm. Ihre<br />
Devise: »Impulse aus verschiedenen Richtungen aufnehmen, ohne<br />
einem Dogma zu folgen.« Das glaubt man gern mit Blick auf ihren<br />
Lebenslauf: Doppeldiplom in Weinbau, abgelegt in Geisenheim <strong>und</strong><br />
Udine (Italien) <strong>und</strong> überdies zwei Master-Titel von der TU München<br />
<strong>und</strong> der Uni Budapest. Dazu praktische Erfahrung bei renommierten<br />
Weingütern in ungefähr halb Europa, z. B. Planeta (Sizilien),<br />
Château de Pibarnon (Provence), Château de Long-Depaquit<br />
(Chablis) oder dem Staatsweingut Weinsberg (Württemberg).<br />
Doch obwohl sie einen großen Teil ihres Werdegangs mit Forschung<br />
verbracht hat, kommen ihre Weine alles andere als akademisch<br />
daher – sondern bieten einfach großen Genuss auf hohem<br />
Niveau. Bei ihren Rotweinen ist schlicht alles in der richtigen Dosis<br />
vorhanden: Frucht, Tannine, Struktur, Würze. Und das alles bei<br />
einem nahezu lässigen Charakter. Dieser wird noch hervorgehoben<br />
durch ihre Namen wie »Kaliber« <strong>und</strong> »Browning Baby«, die die<br />
Hobbyjägerin für ihre Premiumgewächse gewählt hat. Bisher fiel<br />
Simone Adams vor allem durch hochklassige Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Frühburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> St. Laurents auf. Doch in letzter Zeit konnte<br />
sie auch mit einigen Weißen, etwa dem Chardonnay mit Holzfasswürze<br />
<strong>und</strong> der saftig-nussigen Cuvée »White Wedding« überzeugen.<br />
Deshalb ist es – spätestens jetzt – Zeit für eine Aufwertung.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Chardonnay »Kaliber 25«: Nuss, Apfel, druckvoll, Schmelz<br />
2014 St. Laurent »Kaliber 16«: rauchig, dicht, Kaffee-Kirsch<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er »Kaliber 48«: ideale Struktur, würzig, kraftvoll<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
Inhaberin/Kellermeisterin: Dr. Simone Adams | Rebfläche: 10 ha | Rebsorten: Spät- <strong>und</strong> Frühburg<strong>und</strong>er,<br />
St. Laurent, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Dass man im Weingut St. Antony zuweilen<br />
einfach mal mutig etwas Neues ausprobiert,<br />
zeigt die Blaufränkisch-Linie mit dem Ortswein<br />
»Am Turm« <strong>und</strong> der »Rothe Bache«. Denn Blaufränkisch<br />
ist in Rheinhessen etwa so verbreitet,<br />
wie Cabernet Sauvignon in Sachsen – nämlich<br />
gar nicht. Geschäftsführer Felix Peters, der seit<br />
dem Eigentümerwechsel an Detlev Meyer 2006<br />
in St. Antony den Hut auf hat, brachte die Idee<br />
von seiner früheren Position im österreichischen<br />
Burgenland mit. Nun reift <strong>und</strong> gedeiht die<br />
Rebsorte, die etwa in Württemberg auch als<br />
Lemberger bekannt ist, am Roten Hang. Dort<br />
hält das Gut Weinberge in den berühmten Niersteiner<br />
Lagen Pettenthal, Ölberg, Brudersberg<br />
(Monopollage), Hipping <strong>und</strong> Orbel. In den zum<br />
Teil sehr steilen Weinbergen setzt St. Antony<br />
auf biodynamischen Weinbau. Das bedeutet:<br />
individuelle Laubarbeiten, Ertragsbeschränkung<br />
<strong>und</strong> mehrfache Lesedurchgänge – durch enorm<br />
viel Handarbeit wird das Beste aus den Weinbergen<br />
herausgeholt. Im Keller wird schonend<br />
mit dem Rebgut verfahren – die Schwerkraft<br />
darf wirken. Zudem wird spontan mit den eigenen<br />
Hefen vergoren.<br />
Dass das Weingut einen hohen Ethikanspruch<br />
hat, ist auch am Umgang mit den Mitarbeitern<br />
zu sehen. So benennt St.Antony Fairness im<br />
Miteinander als wichtigen Wert, garantiert faire<br />
Löhne, Weiterentwicklungsmöglichkeiten <strong>und</strong><br />
verspricht gegenseitige Wertschätzung. Teamwork<br />
ist eben schon der halbe Weg zu gutem<br />
Wein.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling VDP.Gutswein:<br />
elegant, balanciert, nasser Stein, Apfel<br />
2016 Nierstein Ölberg Riesling VDP.Großes Gewächs:<br />
straff, elegant, Kräuter, Verbene<br />
2016 Blaufränkisch Am Turm VDP.Ortswein:<br />
dicht, gute Tanninstruktur, Brombeer, Kirsch<br />
Inhaber: Familie Meyer | Geschäftsführer: Felix Peters<br />
Kellermeister: Felix Peters <strong>und</strong> Sebastian Strub | Rebfläche: 40 ha<br />
| Rebsorten: Riesling, Blaufränkisch, Pinot Noir, Weißburg<strong>und</strong>er<br />
Mitglied: VDP | Verkauf: Mo-Fr 8-18, Sa 10-15
104<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT (<br />
DR. BALZHÄUSER GBR<br />
Mittelgasse 25 | 67577 Alsheim<br />
Tel. 06249 945 130<br />
johannes@balzhaeuser.de<br />
www.balzhaeuser.de<br />
Johannes Balzhäuser (32) ist die 9. Generation<br />
im Familienweingut. Nach seinem Abschluss<br />
als Diplom-Agraringenieur an der Uni<br />
Stuttgart-Hohenheim verwirklicht er nun seine<br />
eigenen Ideen im elterlichen Betrieb. »Am<br />
wichtigsten ist mir, dass meine Weine als eher<br />
subtil empf<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> das Unterbewusste<br />
ansprechen.« Aber nicht nur der Inhalt<br />
der Flasche ist ihm wichtig: »Ich sehe meine<br />
Weine immer im Kontext. Den Weingenuss<br />
beeinflussen viel mehr Faktoren als nur Duft<br />
<strong>und</strong> Geschmack. Auch die Atmosphäre, Etikett,<br />
anwesende Menschen spielen eine große Rolle.«<br />
Deshalb kümmert er sich auch um die komplette<br />
Ausstattung seiner Weine selbst – denn<br />
alles soll seine Handschrift tragen. Neben seinem<br />
Paradewein, dem Riesling aus der Alsheimer<br />
Lage Kälbchen, will er sich in Zukunft vor<br />
allem auf internationale Rebsorten konzentrieren.<br />
Damit hat er auch schon angefangen: Von<br />
seinem Shiraz-Cabernet hat er mit dem 2015er<br />
gerade den ersten Jahrgang herausgebracht.<br />
WEINGUT<br />
BATTENFELD-SPANIER §<br />
Bahnhofstrasse 33 | 67591 Hohen-Sülzen<br />
Tel. 06243 906515 | Fax: 906529<br />
kontakt@battenfeld-spanier.de<br />
www.battenfeld-spanier.de<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
Alles wie gehabt im Weingut Battenfeld-Spanier, könnte man<br />
sagen. Die Weine von Winzer Hans Oliver (HO) Spanier bleiben<br />
qualitativ auf hohem Niveau <strong>und</strong> sind ungetrübt in ihrer Eigenwilligkeit.<br />
Denn wer bei HO Spanier nach gefälligen, fruchtigen Rieslingen<br />
sucht, ist fehl am Platz. Der 47-jährige hat wenig Interesse<br />
daran, aus der Traube noch das letzte Quäntchen Weinbergspfirsich<br />
herauszukitzeln – ihm geht es um Stein <strong>und</strong> Boden. Seine<br />
Weine entstehen an der äußersten Grenze der Reife, wenn die<br />
Weißweintrauben beginnen sich violett zu färben <strong>und</strong> die Beerenhaut<br />
anfängt, sich zu zersetzen. Dann wird geerntet. Es folgen 24<br />
St<strong>und</strong>en Maischestandzeit, Spontanvergärung <strong>und</strong> ab Ortsweinqualität<br />
der Ausbau im alten Holzfass <strong>und</strong> langes Hefelager. Was<br />
Spanier praktiziert, ist keine Neuerfindung – sie geht auf die Rieslingherstellung<br />
um 1910 zurück. Heraus kommen sehr individuelle<br />
Weine, komplex, dicht, kräuter-würzig <strong>und</strong> mineralisch, etwas salzig<br />
<strong>und</strong> mit Feuersteinaromen.<br />
In den Weinbergen arbeitet HO Spanier bereits seit 2005 biodynamisch.<br />
Seine Lagen r<strong>und</strong> um Hohen-Sülzen – schon an der<br />
Grenze zur Pfalz – sind vom Kalk geprägt, dem Stein, aus dem die<br />
Battenfeld-Spanier-Weine sind.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling VDP.Gutswein: konzentriert <strong>und</strong> balanciert, Apfel, Thymian<br />
2016 Hohen-Sülzen Riesling VDP.Ortswein: komplex, Grapefruit, Kräuter, nasser Stein<br />
2016 Mölsheim Riesling VDP.Ortswein: nasser Stein, erdig, Pfirsich, trinkig<br />
Inhaber: H.O. Spanier & Carolin Spanier-Gillot | Kellermeister: H.O. Spanier <strong>und</strong> Axel Thieme<br />
Rebfläche: 28 ha | Rebsorten: Riesling, Spätburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner<br />
Mitglied: VDP, Association Renaissance des Appellations (biodynamische Weingüter<br />
Europas) | Verkauf: Mo-Fr 9-12, 14-17 Uhr, Sa 10-14 (nur bei Kühling-Gillot in Bodenheim –<br />
kein Verkauf in Hohen-Sülzen!)<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Riesling Kälbchen: reif, cremig, Limette-Pfirsich<br />
2015 Shiraz-Cabernet: intensiv, pfeffrig, Paprika<br />
Inhaber/Kellermeister: Johannes Balzhäuser | Rebfläche: 10 ha-<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay,<br />
Shiraz, Cabernet Sauvignon | Mitglied: Weinblick5 | Verkauf: nach<br />
Vereinbarung<br />
Familienweingut seit Generationen!<br />
Mehrfach ausgezeichnet <strong>und</strong><br />
empfohlen in Gault Millau,<br />
Eichelmann, Feinschmecker, Vinum<br />
Verkaufsoffen:<br />
Jeder letzte Samstag<br />
im Monat von 10h-16h<br />
Weinfrühling im Weingut<br />
5. Mai <strong>2018</strong><br />
Advent im Weingut<br />
1. Dezember <strong>2018</strong><br />
Kirchstr. 20 55278 Ludwigshöhe Tel. 06249 8611 www.weingut-lamberth.de
WEINGUT<br />
BRÜDER DR. BECKER )<br />
WEINGUT BECK<br />
HEDESHEIMER HOF +<br />
Schildweg 2 | 55271 Stadecken-Elsheim<br />
Tel. 06136 2487 | Fax 924 413<br />
weingut@hedesheimer-hof.de<br />
www.hedesheimer-hof.de<br />
Dieses Weingut ist b<strong>und</strong>esligareif: Weine von<br />
Michael Beck werden im VIP-Bereich des Mainz<br />
05-Stadions ausgeschenkt. Auch die aktuelle<br />
Kollektion zeigt keinerlei Abstiegsgefahr, der<br />
Platz im oberen Drittel ist weiterhin sicher. Wie<br />
immer fällt das Weingut zunächst mit einer<br />
absolut stimmigen Riesling-Range auf – die<br />
Rebsorte spielt mit r<strong>und</strong> 25 % der Rebfläche<br />
hier die Hauptrolle. Sauber herausgearbeiteten<br />
Terroir-Charakter zeigen auch die anderen Sorten,<br />
denn in den Einzellagen setzt der Winzer<br />
Rebsorten-Schwerpunkte: »Die Lagen in Sta -<br />
decken-Elsheim sind prädes tiniert für Riesling,<br />
Silvaner <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>ersorten, die Lagen in<br />
Jugenheim bieten ideale Bedingungen für Portugieser,<br />
Dornfelder <strong>und</strong> St. Laurent«, erklärt<br />
Michael Beck.<br />
Weinbau wird seit mehr als 250 Jahren auf<br />
dem Hedesheimer Hof betrieben. In den achtziger<br />
Jahren setzte Senior Jürgen Beck besondere<br />
Akzente. 2004 übernahm Michael, der in<br />
Weinsberg zum Weinbautechniker avancierte.<br />
Verfahren wird nach bewährten Rezepten:<br />
Reduzierte Erträge, selektive Handlese, gekühlte,<br />
gezügelte Vergärung im Tank bei Weißweinen,<br />
Maischegärung <strong>und</strong> Holzfass (teilweise<br />
auch Barriques) bei den Rotweinen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Elsheimer Marhans:<br />
mineralisch, straff, weiße Blüten<br />
2016 Muskateller Freestyler feinherb:<br />
rosenduftig, leicht, filigran<br />
2013 Portugieser Oporta:<br />
griffig, mineralisch, rassig<br />
Inhaber/Kellermeister: Michael Beck | Rebfläche: 28,5 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Silvaner, Auxerrois, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser, Dornfelder<br />
Mitglied: Simply Wine | Verkauf: Mo-Fr 9-12.30, 13.30-18 Uhr,<br />
Sa 9-16 <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
Mainzer Str. 3-7 | 55278 Ludwigshöhe<br />
Tel. 06249 8430 | Fax 7639<br />
weingut@brueder-dr-becker.de<br />
www.brueder-dr-becker.de<br />
Das Weingut Brüder Dr. Becker gehört zu den Vorreiterwein -<br />
gütern in Sachen ökologischer Weinbau. Schon seit den 70er<br />
Jahren werden die Weingärten von Lotte Pfeffer-Müller <strong>und</strong> Hans<br />
Müller nach Biorichtlinien bestellt, damals noch von Lotte Pfeffer-<br />
Müllers Eltern Hanni <strong>und</strong> Helmut Pfeffer. Seit 2008 folgen die<br />
Pfeffer-Müllers nun auch den biologisch-dynamischen Demeter-<br />
Richtlinien.<br />
In ihren Weinbergen in Dienheim <strong>und</strong> Ludwigshöhe <strong>und</strong> in den<br />
VDP.Grossen Lagen Tafelstein <strong>und</strong> Falkenberg setzen die beiden<br />
Winzer Klee, Gräser <strong>und</strong> Kräuter als Begrünung ein – darüber<br />
hinaus wird natürlicher Kompost, Pferdemist <strong>und</strong> Gesteinsmehl<br />
ausgebracht, um die Reben widerstandsfähiger <strong>und</strong> die Böden<br />
fruchtbarer zu machen. Zur Schädlingsbekämpfung werden Nützlinge<br />
gezielt eingesetzt. Idee dahinter ist, den Dialog zwischen<br />
Reben <strong>und</strong> Boden zu fördern, um ausdrucksstarke Terroirweine<br />
zu schaffen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Ludwigshöhe Silvaner VDP.Ortswein: saftig, balanciert, kräuterig<br />
2016 Sekt Spätburg<strong>und</strong>er Rosé brut: Straff, stringent, weinig, erfrischend<br />
Inhaber: Lotte Pfeffer-Müller, Hans Müller | Kellermeister: Hans Müller | Rebfläche: 11 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: VDP, Ecovin<br />
Verkauf: jeden 1. Sa im Monat 11-18 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
Weingut Seebrich<br />
Schmiedgasse 3-5 | 55283 Nierstein<br />
Tel. 06133 60150 | Fax 60165<br />
kontakt@weingut-seebrich.de<br />
www.weingut-seebrich.de<br />
Mit Tradition in die Zukunft
106<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
BECKER (<br />
3. PLATZ WEISSE CUVÉES<br />
Aufstieg<br />
Hauptstraße 10<br />
67582 Mettenheim<br />
Tel. 06242 2845 | Fax 6460<br />
beckerwein@t-online.de<br />
www.beckerwein.de<br />
Ø<br />
Amadeus Becker (26) macht sich immer besser<br />
im Keller seines Vaters Gernot. Schließlich<br />
hat er auch gute Ausbildungsstätten vorzuweisen<br />
mit St. Antony, Hirschhof <strong>und</strong> Knipser<br />
(Pfalz). Und er will »aus dem Lesegut das Bestmögliche<br />
herauskitzeln.« Dafür, so seine Devise,<br />
ist es wichtig, für die Maßnahmen beim Ausbau<br />
der Weine immer den richtigen Zeitpunkt abzupassen<br />
– <strong>und</strong> trotzdem so wenig wie möglich in<br />
die Vinifikation einzugreifen. Gegründet wurde<br />
das Weingut im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert von seinem<br />
Urgroßvater Philipp Menger. Die Guts-Ära mit<br />
Selbstvermarktung fing mit Gernot Becker an.<br />
Erfreulich zeigen sich die Lagen-Rieslinge mit<br />
einer guten Balance von Trinkfreude <strong>und</strong> Substanz,<br />
<strong>und</strong> auch für die Aromasorten scheinen<br />
die Beckers ein gutes Händchen zu haben. Diese<br />
bekamen in diesem Jahr auch noch Verstärkung<br />
durch Muskateller.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Muskateller: Rose, saftig-zart, aromatisch<br />
2015 Riesling Geyersberg: knackige gelbe Frucht,<br />
fein mineralisch, elegant<br />
Inhaber: Gernot Becker | Kellermeister: Amadeus Becker<br />
Rebfläche: 6 ha | Rebsorten: Riesling, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Muskateller, Scheurebe, Sauvignon blanc, Bacchus,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Portugieser, Cabernet Dorsa<br />
Mitglied: Generation Riesling | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
WEINGUT<br />
GEORG JAKOB BECKER (<br />
Wiesgartenstraße 15 | 55278 Mommenheim<br />
Tel. 06138 1742 | Fax 1732<br />
info@becker-weine.com | www.becker-weine.com<br />
Das Weingut wird in der dritten Generation von Tobias Becker<br />
(26) geführt. Sein Großvater Georg Jakob Becker wandelte einst<br />
1954 den damaligen Gemischtbetrieb zu einem reinen Weingut um.<br />
Dessen Sohn Rainer, Tobias’ Vater, machte weiter <strong>und</strong> begründete<br />
gleichzeitig die Mommenheimer 18-Loch-Golfsport-Anlage Domtal,<br />
deren oberster Greenkeeper er bis heute ist.<br />
Tobias ist Techniker für Weinbau <strong>und</strong> Oenologie <strong>und</strong> hat sich in<br />
Sachen Wein ein ausgezeichnetes Handicap erarbeitet. 2010 übernahm<br />
er als gerade 20-Jähriger die Verantwortung im Keller. »Ich<br />
möchte Weine erzeugen, die charakteristisch <strong>und</strong> sortentypisch<br />
sind, <strong>und</strong> Lust auf mehr machen«, erklärt er. Mutter Petra kümmert<br />
sich um Beratung <strong>und</strong> Veranstaltungen, Schwester Stefanie<br />
Wild ist im Verkauf <strong>und</strong> in der Verwaltung tätig. Und auch der<br />
Vater steht mit Rat <strong>und</strong> Tat parat. Derzeit plant das Weingut eine<br />
Aussiedlung, <strong>und</strong> auch ansonsten geht es hier voran, etwa mit<br />
einer neuen Etiketten-Ausstattung <strong>und</strong> neuen Weinprojekten, z.B.<br />
der Rotwein-Cuvée Supernova <strong>und</strong> einem Pinot Blanc-Sekt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Silvaner: duftig, spritzig, dezent fruchtig<br />
2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er: frisch, reintönig, dropsig<br />
Inhaber/Kellermeister: Tobias Becker | Rebfläche: 17 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Gewürztraminer, Grüner Veltliner, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Dornfelder, Merlot, St. Laurent | Mitglied: Generation Riesling, Vinissima | Verkauf: Mo-Fr 9-11,<br />
14-18 Uhr; Sa, So, Feiertag nach Vereinbarung
WEINGUT<br />
BERNHARD GBR &<br />
Klostergasse 3 | 55578 Wolfsheim<br />
Tel 06701 7130 | Fax 7117<br />
service@weingut-bernhard.de<br />
www.weingut-bernhard.de<br />
Jörg Bernhard kann seit diesem Jahr komplett<br />
auf seine Tochter Martina zählen: Im<br />
Juli 2017 hat sie ihre Ausbildung zur staatlich<br />
geprüften Weinbautechnikerin abgeschlossen<br />
<strong>und</strong> ist seitdem voll in den Betrieb eingestiegen.<br />
Die Orts- <strong>und</strong> Lagenweine betreut sie schon seit<br />
dem Jahrgang 2014. Diese werden in Tonneaus<br />
<strong>und</strong> 20 Jahre alten Stückfässern ausgebaut. Der<br />
Silvaner St. Kathrin etwa wird zum Teil auf der<br />
Maische vergoren. Im Weinberg achten die beiden<br />
vermehrt auf Biodiversität, also begrünte<br />
Rebberge <strong>und</strong> Verzicht auf Herbizide, was die<br />
Artenvielfalt fördert. Den Stil ihrer Weine bezeichnen<br />
sie als »erwachsen <strong>und</strong> filigran«, da<br />
die Primärfrucht eher im Hintergr<strong>und</strong> agiert.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er: Kirsche, mittlere Tannine, würzig<br />
Weingut Beiser<br />
Inhaber/Kellermeister: Jörg <strong>und</strong> Martina Bernhard | Rebfläche: 22<br />
ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Generation Riesling | Verkauf:<br />
nach Vereinbarung | Gutsschänke: Ende Sep–Mitte Apr Fr/Sa,<br />
Mi ganzjährig, je ab 18 Uhr<br />
WEINGUT BEISER )<br />
Außerhalb 1 | 55578 Vendersheim<br />
Tel. 06732 8732 | Fax 5061<br />
info@weingut-beiser.de<br />
www.weingut-beiser.de<br />
Rebsortencharakter plus Terroir: Das sind die beiden Hauptaugenmerke<br />
von Simon Beiser (40) – <strong>und</strong> auch sein Erfolgsrezept.<br />
Das erkennt man auch an den Namen seiner Weine: Vom Muschelkalk,<br />
vom Tonmergel, vom Kalkmergel, vom Kalkstein. Aber nicht<br />
nur daran – bei den Weinen kann man sicher sein: Wenn der Name<br />
Mineralik andeutet, dann schmeckt man die auch. Dazu kommen,<br />
je nach Rebsorte, mal mehr Saftigkeit, mal mehr Duftigkeit, mal<br />
Würze – aber diese griffige Mineralität zieht sich einfach durch die<br />
ganze Kollektion.<br />
Seine Weinberge im Süden Rheinhessens bewirtschaftet Simon<br />
Beiser mit Unterstützung seines Vaters Otto naturnah. Die Weine<br />
werden teilweise spontan vergoren, also mit natürlichen Hefen. Er<br />
bezeichnet sich als Qualitätsfanatiker: »Immer kritisch, stets dabei,<br />
die Abläufe zu optimieren. Alles wagen, aber keine Kompromisse<br />
eingehen.«<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Grauer Burg<strong>und</strong>er vom Tonmergel: saftig, mineralisch, balanciert<br />
2015 Sprendlinger Spätburg<strong>und</strong>er vom Kalkstein: Pflaume-Zimt,<br />
angenehme Tannine, Mineralik<br />
Inhaber: Christiane <strong>und</strong> Simon Beiser | Kellermeister: Simon Beiser | Rebfläche: 22 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Gewürztraminer, Sauvignon blanc,<br />
Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon | Mitglied: Silvaner Forum,<br />
Pro Riesling, Weinkost.Werk Vendersheim | Verkauf: Mo-Sa 9-12 <strong>und</strong> 13-19, So 11-14 Uhr;<br />
Ottos Vinothek Mo ab 18 Uhr, Weinbar »Vetter Riesling«, Sa 14-22 Uhr<br />
WEINGUT<br />
BERNHARD-RÄDER &<br />
Langgasse 41 | 55234 Flomborn<br />
Tel 06735 960 085<br />
weingut@bernhardraeder.de<br />
www.bernhardraeder.de<br />
»'Das haben wir schon immer so gemacht' –<br />
gibt's bei uns nicht«, stellen Rüdiger <strong>und</strong> Ulla<br />
Bernhard-Räder klar. Seit 2013 sind ihre Weine<br />
bio-zertifiziert, <strong>und</strong> überdies vegan. Sohn Philipp<br />
Räder (28), der u. a. bei Gutzler <strong>und</strong> Kuhn (Pfalz)<br />
lernte <strong>und</strong> zum Praktikum in Neuseeland war, ist<br />
für den Keller verantwortlich. Die Lagen-Rieslinge<br />
werden spontan vergoren, der Chardonnay<br />
wird zu einem Drittel im Barrique gereift. Das<br />
Gutshaus ist von 1818, seine Re no vie rung<br />
brachte dem Weingut 2011 einen Architekturpreis<br />
<strong>und</strong> den »2016 Best of Wine Tourism Award« der<br />
»Great Wine Capitals« ein. Wohlfühlfaktoren für<br />
die Besucher des Gästehauses sind ein Bauern<strong>und</strong><br />
ein Bachblütengarten. Ulla Bernhard-Räder<br />
bietet auch Bachblütenkurse an.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er Feuerberg: vanillig, Erdbeere, sanft<br />
Inhaber: Rüdiger <strong>und</strong> Ulla Bernhard-Räder | Kellermeister:<br />
Philipp Räder | Rebfläche: 25 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />
Chardonnay, Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Mainzer<br />
Weinsalon, Vinissima | Verkauf: nach Vereinbarung | Gästehaus<br />
mit 5 Zimmern <strong>und</strong> 1 Appartment
108<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
WEINGUT<br />
J. BETTENHEIMER +<br />
Stiegelgasse 32 | 55218 Ingelheim<br />
Tel. 06132 3041 | Fax 786 795<br />
info@weingut-bettenheimer.de<br />
www.bettenheimer.de<br />
Erneut bestätigt Jens Bettenheimer seinen Status, seine Weine<br />
überzeugten die Verkoster auf ganzer Linie. Seine Rieslinge, vor<br />
allem aus den Lagen Burgberg <strong>und</strong> H<strong>und</strong>ertgulden, sind einfach so<br />
druckvoll <strong>und</strong> rassig, wie man sie sich nur wünschen kann. Und<br />
auch die Silvaner stehen ihnen in nichts nach. Aber wie es sich für<br />
einen Winzer in der Rotweinstadt Ingelheim gehört, überzeugt er<br />
auch mit eleganten, top-strukturierten Früh- <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>ern.<br />
Mit einem Geisenheim-Diplom in der Tasche <strong>und</strong> nach einem<br />
Auslandssemester in Neuseeland kam Jens Bettenheimer 2005<br />
hoch motiviert zurück in den Familienbetrieb mit mehr als 550<br />
Jahren Geschichte – <strong>und</strong> krempelte ihn radikal um. Er kaufte <strong>und</strong><br />
pachte Weinberge dazu <strong>und</strong> ersetzte weniger wichtige Sorten mit<br />
Burg<strong>und</strong>ersorten <strong>und</strong> Silvaner. Heute ist er dafür bekannt, im Weinberg<br />
wie im Keller besonders akribisch vorzugehen. Bei den Laubarbeiten<br />
berücksichtigte er sogar die Mondphasen, um bei den teilweise<br />
über 45 Jahre alten Reben für ein optimales<br />
Blatt-Fruchtverhältnis zu sorgen. Geerntet wird ausschließlich per<br />
Hand. Im Keller wird spontan vergoren <strong>und</strong> der Jungwein immer<br />
etwas länger auf der Hefe gelagert. Seine Rotweine lagert er nach<br />
einer langen Maischegärung im Stückfass oder in Barriques. Sein<br />
Herz hängt, wie er sagt, an den klassischen Rebsorten, aber »in<br />
einem Gewand präsentiert, das man so noch nicht gekannt hat. «<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Weißer Riesling Burgberg »Illumino«: gelbe Frucht, straffe Säure, schönes Spiel<br />
2016 Grauer Burg<strong>und</strong>er Sonnenhang »Aureus«: vollm<strong>und</strong>ig, würzig, schmelzig<br />
2013 Blauer Frühburg<strong>und</strong>er Schlossberg: intensive Beerenaromen, straff, feine Würze<br />
Inhaber/Kellermeister: Jens Bettenheimer | Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Silvaner, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />
Gutsausschank »Zum Kuhstall« Mär-Jul u. Sep-Nov | Gästezimmer <strong>und</strong> Ferienwohnungen<br />
1. + 3. PLATZ SILVANER<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
WEINGUT BISCHEL §<br />
Sonnenhof 15 | 55437 Appenheim<br />
Tel. 06725 2683 | Fax 5127<br />
info@weingut-bischel.de<br />
www.weingut-bischel.de<br />
2. PLATZ SILVANER<br />
Dies ist eines der Weingüter, die zum Ruf von<br />
Appenheim als Premium-Weinbaugemeinde beitragen.<br />
Christian (35) <strong>und</strong> Matthias Runkel (32),<br />
beide Geisenheim-Absolventen, haben den Betrieb,<br />
den ihr Großvater Karl-Heinz in den<br />
1960er Jahren gründete, zu einem der bemerkenswertesten<br />
Weingüter Rheinhessens gemacht.<br />
Ihr Rezept für den Weinberg: Naturnaher<br />
Weinbau, niedrige Erträge, perfekt reifes<br />
Lesegut, selektive Handlese. Im Keller werden<br />
die Moste schonend gepresst <strong>und</strong> mit natürlichen<br />
Hefen vergoren. Die Premiumweine aus<br />
Burg<strong>und</strong>ersorten werden in Holzfässern gereift.<br />
Bei den Basisweinen, von denen sich auch<br />
schon so mancher etwas abgucken könnte,<br />
steht die frische Frucht im Vordergr<strong>und</strong>. Die<br />
Ortsweine zeichnen sich durch eine ausgezeichnete<br />
Fruchtreife <strong>und</strong> Terroirprägung aus. Die<br />
Lagenweine sind richtiggehend eigene Charaktere.<br />
Im Fokus stehen derzeit bei ihnen alte<br />
Terrassen-Lagen im Binger Scharlachberg,<br />
von denen die Runkels vor einiger Zeit zu den<br />
bereits bestehenden noch ein paar Hektar dazu<br />
gewinnen konnten. Zusammen mit Daniel Wagner<br />
vom Weingut Wagner-Stempel planen sie<br />
hier <strong>und</strong> im Siefersheimer Heerkretz ein gemeinsames<br />
Projekt. Mit anderen Worten: Auf<br />
Lorbeeren ausruhen – nicht ihr Ding.<br />
Der Blick aus Eppelmanns Panorama-<br />
Vinothek beflügelt die Sinne. Mittendrin<br />
im Hügelland spürt der Gast rhein -<br />
hessische Lebensart, inspirierend<br />
<strong>und</strong> faszinierend zugleich.<br />
Kirchgasse 10 · 55271 Stadecken-Elsheim<br />
Tel.: (06136) 27 78 · Fax: (06136) 34 03<br />
info@eppelmann.de · www.eppelmann.de<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Appenheimer Riesling Terra Fusca:<br />
Apfel-Grapefruit, wild, mineralisch<br />
2016 Sauvignon Blanc Réserve:<br />
reife Stachelbeere, rauchig, komplex<br />
2016 Silvaner Goldberg: cremig, kräuterig, Karamell<br />
Inhaber: Familie Runkel | Kellermeister: Matthias <strong>und</strong> Christian<br />
Runkel | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />
Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er, Sauvignon blanc | Mitglied:<br />
Appenheimer H<strong>und</strong>ertgulden-Winzer, message in a bottle,<br />
Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr <strong>und</strong> Feiertage<br />
nach Absprache, Sa 9-18 Uhr
WEIN? GUT! BOSSERT +<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
Hauptstraße 15 | 67598 G<strong>und</strong>ersheim<br />
Tel. 06244 905 510 | info@bossert-weine.de<br />
www.bossert-weine.de<br />
WEINGUT<br />
BISCHOFSMÜHLE (<br />
Wassergasse 64 | 5268 Nieder-Olm<br />
Tel. 06136 1257<br />
weingut-bischofsmuehle@t-online.de<br />
www.weingut-bischofsmuehle.com<br />
Obwohl gerade erst 25 Jahre alt, zeichnet<br />
Maximilian Zimmermann bereits seit sechs<br />
Jahren für den Keller <strong>und</strong> den Außenbetrieb<br />
des Weingutes verantwortlich – <strong>und</strong> bereits als<br />
17-Jähriger kelterte er seinen ersten Wein. In die<br />
Lehre ging er bei Beck Hedesheimer Hof <strong>und</strong><br />
beim pfälzischen VDP-Weingut Dr. Wehrheim.<br />
Danach stieg er in den Familienbetrieb ein <strong>und</strong><br />
absolvierte berufsbegleitend eine Weiterbildung<br />
zum Wirtschafter. Sein Großvater Walter Sieben<br />
hatte die Bischofsmühle zunächst noch als Gemischbetrieb<br />
übernommen <strong>und</strong> zwischendurch<br />
an seine Tochter Maria Zimmermann übergeben,<br />
Maximilians Mutter. Sie ist auch heute noch<br />
für Vertrieb <strong>und</strong> Events zuständig. Bei größeren<br />
Veranstaltungen in der rustikalen Weinstube<br />
steht sie selbst am Herd.<br />
Eine einstige Ölmühle im bischöflichen Besitz<br />
hat sich als Weingut gut entwickelt. Im Weinberg<br />
wird der Ertrag reduziert <strong>und</strong> nur mit der<br />
Hand gelesen. Verzicht auf Zusatz von Reinzuchthefen<br />
<strong>und</strong> langes Hefelager gehören zu<br />
den qualitätsfördernden Maßnahmen im Keller.<br />
Bis zur Abfüllung wird fast komplett auf mechanisches<br />
Einwirken auf den Wein verzichtet –<br />
denn, so die Überzeugung von Maximilian<br />
Zimmermann: »Jeder Transport, jedes Pum pen<br />
ist ein qualitativer Angriff auf das Sensibelchen<br />
Wein.«<br />
Achtung, das ist eine Warnung. Wenn Sie nach einem unkom -<br />
plizierten Wein für die alltägliche Trinkfreude suchen, sei Ihnen<br />
zum Wein?Gut! Bossert gesagt: Gehen Sie bitte weiter, hier gibt<br />
es nichts zu sehen. Oder nein, gehen Sie zu Johanna <strong>und</strong> Philipp<br />
Bosserts Vater Hermann, im gleichen Haus, der hat da was für Sie.<br />
Wer aber charakterstarke, ja intelligente Weine sucht <strong>und</strong> Lust auf<br />
Entdeckungen im oberen Bereich hat, der ist wiederum bei den<br />
Geschwistern Bossert richtig. Johanna (27) <strong>und</strong> Philipp (32) haben<br />
bei ihrem Weinbaustudium in Geisenheim <strong>und</strong> Praktika in der Pfalz,<br />
der Schweiz, Österreich <strong>und</strong> im Burg<strong>und</strong> alles Mögliche aufgesogen,<br />
mit dem sie jetzt in den besten Lagen des elterlichen Weingutes<br />
experimentieren. Von der Lyra-Reberziehung über Entblätterung<br />
durch Schafe im Weinberg bis zu einem reduktiven<br />
Ausbaustil, der wirklich bemerkenswerte Weine hervorbringt.<br />
Von der Weinkritik werden die Newcomer in Deutschland gefeiert,<br />
<strong>und</strong> auch die Schweizer sind schon auf den Geschmack gekommen.<br />
Jetzt kommt aber noch ein Achtung: Wer diese Weine richtig genießen<br />
will, sollte ein bisschen Zeit mitbringen. Denn sie brauchen<br />
Luft. Alle. Auch die Weißen. Vor allem die Weißen. Wer eine Flasche<br />
öffnet <strong>und</strong> dann direkt den ersten Schluck nimmt, wird nicht verstehen,<br />
was ihren Reiz ausmacht. Deswegen: Eine halbe St<strong>und</strong>e<br />
stehen lassen, vielleicht sogar einen Tag – oder noch länger. Oder<br />
am besten, Tipp der Redaktion: Über mehrere Tage hinweg sich<br />
aus derselben Flasche ein Gläschen einschenken – <strong>und</strong> darüber<br />
staunen, dass derselbe Wein jedes Mal ein neues Gesicht zeigt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Riesling Königsstuhl: knackig, elegant, W<strong>und</strong>ertüte<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er Höllenbrand: geht nach vorne <strong>und</strong> hält die Länge<br />
Inhaber/Kellermeister: Johanna <strong>und</strong> Philipp Bossert | Rebfläche: 4,3 ha (von 20 ha)<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Nieder-Olmer Weißer Burg<strong>und</strong>er:<br />
weiße Frucht, filigran, zarte Spannung<br />
2016 Riesling Hübrich: gelber Apfel,<br />
feines Frucht-Säure-Spiel, gute Struktur<br />
Inhaberin: Maria Zimmermann | Kellermeister: Maximilian<br />
Zimmermann | Rebfläche: 10 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Rivaner, Kerner,<br />
Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Mi-Fr 15-18, Sa 10-14 <strong>und</strong><br />
nach Vereinbarung | Weinausschank: Di 13-20 Uhr auf dem<br />
Nieder-Olmer Wochenmarkt<br />
Vordergasse 14-18 · 67592 Flörsheim Dalsheim<br />
Telefon: 06243 5524 · info@mueller-dr-becker.de<br />
www.rheinhessen-weingut.de
110<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
BRAUNEWELL +<br />
Am Römerberg 34 | 55270 Essenheim<br />
Tel. 06136 88917 | Fax 81226<br />
info@weingut-braunewell.de<br />
www.weingut-braunewell.de<br />
Die Braunewells waren bei unserem Wettbewerb<br />
schon länger sehr erfolgreich gewesen, im<br />
letzten Jahr gab es einen regelrechten Medaillenregen:<br />
drei Kategorien gewonnen <strong>und</strong> in<br />
einer den zweiten Platz belegt. Axel Braunewell<br />
<strong>und</strong> seine Söhne Stefan (35) <strong>und</strong> Christian (31)<br />
haben den Betrieb einfach im Griff mit der<br />
richtigen Arbeitsaufteilung: Während der Vater<br />
die Weinberge pflegt, kümmert sich der jüngere<br />
Sohn um den Keller <strong>und</strong> der ältere um die<br />
Vermarktung.<br />
Die Söhne haben beide nach ihren Winzerlehren<br />
ein Weinbau-Studium in Geisenheim absolviert.<br />
Das Selztal an der Mainzer Stadtgrenze<br />
ist ihre Spielwiese, in ihren Weinen spiegelt sich<br />
der Cool-Climate-Stil dieser Region wieder.<br />
Neben ihren Paradeweinen von Riesling <strong>und</strong><br />
Spätburg<strong>und</strong>er aus den Lagen Teufelspfad <strong>und</strong><br />
Blume sind die Lieblingskinder der Braunewells<br />
der Grauburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Pinot-Sekte.<br />
Das Weingut, das einst von Hugenotten als<br />
Gemischtbetrieb gegründet worden war, wurde<br />
1993 von Axel Braunewell <strong>und</strong> seiner Frau<br />
Ursula übernommen. Seit Kurzem ist der nach -<br />
haltig wirtschaftende Betrieb mit dem Siegel<br />
»Fair'n Green« zertifiziert. Außerdem fließt<br />
derzeit viel Energie in die Modernisierung<br />
des Weingutes insgesamt. Neu im Betrieb ist<br />
außerdem Sommelier Alex Datz, der die K<strong>und</strong>en<br />
betreut.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Unser täglich Riesling Liter:<br />
knackiger, leckerer Partywein<br />
2016 Sauvignon Blanc: grüne Paprika, knackig, klar<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er Teufelspfad: elegant, Frucht<br />
<strong>und</strong> Tannin in Top-Balance<br />
Inhaber: Familie Braunewell | Kellermeister: Christian Braunewell<br />
Rebfläche 18 ha |Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Scheurebe, Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Portugieser, Merlot | Mitglied: Mainzer Weinsalon, Selection<br />
Rheinhessen, Generation Riesling, Maxime Herkunft Rheinhessen,<br />
Fair'n Green | Verkauf: Mo-Do 13.30-19 Uhr, Fr 10-12 <strong>und</strong><br />
13.30-19 Uhr, Sa 9-17 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT<br />
ERNST BRETZ )<br />
Langgasse 35 | 55234 Bechtolsheim<br />
Tel. 06733 356 | Fax 8444<br />
info@weingutbretz.de | www.weingutbretz.de<br />
SIEGER<br />
AROMASORTEN<br />
Das Weingut erfreut mit einer umfangreichen Kollektion auf<br />
einem ambitionierten Niveau. Der karge, kalkhaltige Bechtolsheimer<br />
Petersberg charakterisiert die Weine, die auf ihm wachsen.<br />
Durch die Weinberge fließt eine kleine Quelle, das Engelborner<br />
Brünnelche. Das Gut wurde bereits 1721 gegründet. Aktuell ist die<br />
9. Generation mit Horst <strong>und</strong> Heike Bretz am Ruder <strong>und</strong> hält ein<br />
Weingut mit stattlicher Rebfläche gut auf Kurs. Tochter Victoria<br />
studiert Weinbau in Geisenheim <strong>und</strong> hilft schon im Weingut mit.<br />
Für die Weinberge ist Horsts Bruder Harald zuständig.<br />
Horst Bretz war einer der ersten deutschen Winzer, die Sauvignon<br />
Blanc anbauten. Die Rebsorte ist bis heute sein Liebling.<br />
Daneben legt er den Fokus auf weiße Burg<strong>und</strong>ersorten, für die er<br />
schon einige Auszeichnungen erhielt. Auch baulich ging es in dem<br />
Weingut zuletzt voran: Gerade wurde die alte Scheune zu einer<br />
Vinothek ausgebaut <strong>und</strong> der Probierraum in den traditionsreichen<br />
Kuhkapellen renoviert.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc Bechtolsheimer Petersberg:<br />
Stachelbeere-Kiwi, leicht, erfrischend<br />
2013 St. Laurent Bechtolsheimer Petersberg Barrique:<br />
kirschig-erdig, samtig, körperreich<br />
Inhaber/Kellermeister: Horst <strong>und</strong> Heike Bretz | Rebfläche: 37 ha | Rebsorten: Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Riesling, Chardonnay, Sauvignon blanc, Gewürztraminer, Silvaner, Cabernet<br />
Sauvignon, Frühburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, St. Laurent, Dornfelder | Verkauf: Nach<br />
Vereinbarung | Vinothek
WEINGUT<br />
BRINKMANN )<br />
Hintergasse 48 | 55270 Jugenheim<br />
Tel. 06130 1817 | Fax 949 395<br />
info@weingut-brinkmann.de<br />
www.weingut-brinkmann.de<br />
2. PLATZ RIESLING<br />
FEINHERB/HALBTROCKEN<br />
Gerd Brinkmann, Jahrgang 1977, erweist sich erneut als außerordentlich<br />
talentierter Kellermeister. Und dabei wäre es fast anders<br />
gekommen, denn zunächst wollte er nach seinem Studium Lehrer<br />
werden. Dann überlegte er es sich zum Glück anders <strong>und</strong> stieg<br />
doch in den Familienbetrieb ein.<br />
Sein Vater Heimo hatte das Gut einst von einem Gemischtbetrieb<br />
zu einem reinen Weingut umgestellt. Als dieser 2015 starb,<br />
ging das Weingut durch eine Krise. Aus ihr ging dann aber eine<br />
vollkommene Veränderung hervor: Nun verkauft man fast keinen<br />
Fasswein mehr, 2,5 ha Rebfläche wurden gerodet, so dass im Augenblick<br />
nur r<strong>und</strong> 8 ha im Ertrag stehen. In den kommenden Jahren<br />
sollen nun vor allem Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>er neu gepflanzt<br />
werden.<br />
»Durch die Konzentration auf wenige Rebsorten versprechen wir<br />
uns eine deutliche Qualitätssteigerung unserer Weine«, erklärt<br />
Gerd Brinkmann. »Wir können bei den Premiumlagen die Erträge<br />
noch weiter reduzieren <strong>und</strong> eine variablere Lese <strong>und</strong> einen noch<br />
weiter differenzierten Ausbau realisieren.« Viele Weine werden<br />
schon jetzt spontan vergoren <strong>und</strong> im Holz ausgebaut. Was die aktuelle<br />
Kollektion betrifft, fanden die Verkoster wieder einmal Weine<br />
vor, die auf allen Stufen richtig viel Spaß machen – <strong>und</strong> das für außerordentlich<br />
faire Preise.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Goldberg: finessenreich, zitrusfruchtig, Kamillenduft<br />
2016 Jugenheimer Riesling halbtrocken: Ananas, Eisbonbon, super Spannung<br />
Inhaberin: Elisabeth Brinkmann | Kellermeister: Gerd Brinkmann | Rebfläche: 10,5 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauer Burg<strong>und</strong>er, Weißer Burg<strong>und</strong>er Spätburg<strong>und</strong>er<br />
Verkauf: Nach Vereinbarung<br />
WEINGUT<br />
Aufstieg<br />
BÜSSER-PAUKNER (<br />
Ø<br />
Mainzer Straße 50 | 55239 Gau-Odernheim<br />
Tel. 06733 6001 | Fax 8319<br />
info@ae-wein.de | www.ae-wein.de<br />
Bei diesem Weingut müssen wir uns in diesem<br />
Jahr deutlich nach oben korrigieren. Wenn es<br />
möglich wäre, hätten wir sogar zwei Noten besser<br />
gegeben. Man weiß gar nicht, wo man anfangen<br />
soll: Da sind diese knackigen, mineralischen<br />
Rieslinge, intensiv-würzige <strong>und</strong> elegante<br />
Rotweine von Spätburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> St. Laurent,<br />
der Chardonnay Sonnenberg mit so wohlüberlegtem<br />
Holzeinsatz. Und ein Pinot blanc, so duftig<br />
<strong>und</strong> mit klarer Aromatik – für 5,30 Euro?!<br />
Eva <strong>und</strong> Andreas Paukner führen das Weingut<br />
von Evas Vater Udo Büsser seit 2014. Beide haben<br />
in Geisenheim studiert <strong>und</strong> Weinbauerfahrung<br />
in anderen Ländern <strong>und</strong> Regionen gesammelt<br />
– Eva in Spanien, Argentinien, Franken <strong>und</strong><br />
dem Rheingau, Andreas in Österreich <strong>und</strong> Neuseeland.<br />
Ihre Weine bezeichnen sie selbst als<br />
»authentisch <strong>und</strong> ehrlich – erfrischend <strong>und</strong> ausdrucksstark.«<br />
Ortsweine gibt’s bei ihnen keine –<br />
bei der kleinen Betriebsgröße konzentriert man<br />
sich lieber nur auf Guts- <strong>und</strong> Lagenweine. Bei<br />
letzteren legen die Paukners Wert auf eine<br />
lange Ausbauzeit: Die Lagen-Weißweine werden<br />
erst im Sommer im Jahr nach der Lese abgefüllt,<br />
die Rotweine reifen mindestens 18 Monate.<br />
Das zahlt sich aus – <strong>und</strong> wenn wir nächstes Jahr<br />
wieder so eine Kollektion sehen, können wir einen<br />
weiteren Aufstieg nicht verwehren.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Pinot blanc: mineralisch, Blüten+Pfirsich, knackig<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er Lieberg: elegant, Finesse,<br />
Vanille+Kirsch<br />
Inhaber/Kellermeister: Eva <strong>und</strong> Andreas Paukner | Rebfläche: 6 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Chardonnay, Scheurebe, Silvaner, Grau- <strong>und</strong><br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Mitglied:<br />
Mainzer Weinsalon, Generation Riesling | Verkauf: n. Vereinbarung<br />
Verkosten Sie unsere international prämierten Weine in unserer ›VinoPeth‹-Vinothek oder genießen Sie ein<br />
Wein-Erlebnis-Arrangement mit Übernachtung in unserem 3-Sterne-Superior-Gästehaus! Für Ihre Weinprobe<br />
zu Hause senden wir Ihnen gerne frachtfrei unser ›Genießer-Paket‹ mit je 1 Flasche 201er Spätburg<strong>und</strong>er<br />
›Alte Reben‹, 2015er Frühburg<strong>und</strong>er trocken, 201er Riesling ›Goldberg‹ trocken, 2015er Weißburg<strong>und</strong>er<br />
›Frauenberg‹, 201er Pinot Meunier Blanc de Noir trocken, 201er Riesling Kabinett zum Preis von 65 Euro.<br />
WEINGUT WOLFGANG & RENÉ PETH GBR<br />
18<br />
Alzeyer Straße 28<br />
67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
Tel.: 0 62 43 90 88 0 0<br />
Fax: 0 62 43 90 88 0 90<br />
wolfgang@peth.de<br />
www.peth.de
112<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
LISA BUNN +<br />
Mainzer Straße 86 | 55283 Nierstein<br />
Tel. 06133 59290 | Fax 60309<br />
info@weingut-bunn.de | www.lisa-bunn.de<br />
Lisa Bunn weiß, was sie will, <strong>und</strong> setzt es konsequent<br />
um. Ihre Kollektion, die sie nach der<br />
Übernahme des elterlichen Weingutes aufgebaut<br />
hat, ist einfach als nur stimmig zu bezeichnen<br />
– <strong>und</strong> dabei ambitioniert. Vom Gutsriesling<br />
»Fleißiges Lieschen« über den würzig-mineralischen<br />
Niersteiner St. Laurent bis zu ihren Aushängeschildern,<br />
den Lagen-Rieslingen vom Roten<br />
Hang – alles w<strong>und</strong>erschöne Weine mit klarer<br />
Linie. Seit einiger Zeit geht sie auch verstärkt<br />
mit den Rotweinen nach vorne, was erfreuliche<br />
Früchte trägt, sowohl im Bereich Spätburg<strong>und</strong>er<br />
als auch beim Merlot Réserve. Auch setzt sie<br />
vermehrt Holzfässer im Weißwein-Bereich ein.<br />
Neu im Sortiment mit dem 2016er Jahrgang ist<br />
ein spritzig-saftiger, exotenfruchtiger Sauvignon<br />
blanc.<br />
Im Keller arbeitet sie zusammen mit ihrem<br />
Mann Bastian Strebel, der auch ein eigenes<br />
Weingut hat. »Wir sind schon seit zwölf Jahren<br />
ein Paar <strong>und</strong> haben die wichtigsten Themen der<br />
Weinbereitung immer zusammen diskutiert«,<br />
sagt die 30-Jährige. Um die Weinberge kümmert<br />
sich hauptsächlich ihr Mann. »Wir möchten<br />
wieder mehr zum Handwerk zurück <strong>und</strong> setzen<br />
auf Handarbeit <strong>und</strong> individuelle Betreuung<br />
der Weinberge.«<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Fleißiges Lieschen: fein, sauber, verspielt<br />
2016 Riesling Niersteiner Hipping: klar, seidig,<br />
mit Understatement<br />
2015 Merlot Réserve: stoffig, Heidelbeere, Wacholder<br />
Inhaber: Georg <strong>und</strong> Lisa Bunn | Kellermeisterin: Lisa Bunn <strong>und</strong><br />
Bastian Strebel | Rebfläche: 10 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Scheurebe,<br />
Spät burg<strong>und</strong>er, Merlot, St. Laurent | Mitglied: Wein vom Roten<br />
Hang, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf/Vinothek:<br />
Di-Fr 13-17 Uhr, Sa 10-17 Uhr<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT<br />
JEAN BUSCHER +<br />
Wormser Str. 4-6<br />
67595 Bechtheim<br />
Tel. 06242 872 | Fax 875<br />
weingut@jean-buscher.de<br />
www.jean-buscher.de<br />
SIEGER<br />
ROSÉ/BLANC DE NOIRS<br />
Jean Raphael Buscher <strong>und</strong> seine Frau Nicole haben das Weingut<br />
2012 von seinem Vater Jean Michael übernommen, 2017 drehen sie<br />
so richtig auf. Zum einen steht Jean Raphael mit Dr. Harald Kleisinger<br />
ein neuer Kellermeister zur Seite. Dann hat seine Leidenschaft<br />
für Burg<strong>und</strong>er neue Züge angenommen, <strong>und</strong> zwar in Gestalt des<br />
Weißburg<strong>und</strong>ers LammStein, der auf der Maische vergoren <strong>und</strong> unfiltriert<br />
in die schwersten, wertigsten Burg<strong>und</strong>erflaschen gefüllt<br />
wurde. Ein starkes Stück.<br />
Die Arbeit im Weinberg wird hier ganz besonders naturnah gemacht:<br />
Die Buschers haben sich eine Herde bretonischer Zwergschafe<br />
angeschafft, die im Weinberg die Begrünung kurz halten<br />
<strong>und</strong> auch die Rebstöcke entblättern – das erspart die mechanische<br />
Bodenbearbeitung <strong>und</strong> den Einsatz von Herbiziden. Daneben summen<br />
Bienenvölker <strong>und</strong> mittlerweile auch Wildbienen im Weinberg,<br />
ebenso wie Vögel, die die Vogelhäuschen in den Weinbergen bevölkern.<br />
Über den Klassiker des Weingutes, den Schwarzriesling Geyersberg,<br />
einst eingeführt vom ebenfalls innovativen Vater, muss man<br />
eigentlich nichts mehr sagen – der ist einfach jedes Jahr wieder<br />
eine Bank: elegant, finessenreich, eine Ausnahmeerscheinung.<br />
Überdies als besonders apart fielen in diesem Jahr Rosé trocken<br />
<strong>und</strong> Blanc de Noirs feinherb vom Spätburg<strong>und</strong>er auf.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Spätburg<strong>und</strong>er Rosé: sahnig, erdbeerig, elegant<br />
2015 Weißer Burg<strong>und</strong>er LammStein: wild, kantig, für Natural Wine-Fans<br />
Inhaber: Jean Raphael <strong>und</strong> Nicole Buscher | Kellermeister: Dr. Harald Kleisinger,<br />
Jean Raphael Buscher| Rebfläche: 16 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er, Schwarzriesling, Portugieser, Dornfelder | Mitglied:<br />
Generation Riesling | Verkauf: Mo-Fr 8-17 <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Veranstaltungsräume,<br />
»Walk of Wine« im Weinberg, Kunst im Gewölbekeller
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT<br />
CLEMENS (<br />
Steiggasse 2a<br />
55286 Sulzheim<br />
Tel. 06732 63958<br />
Fax 06732 937671<br />
info@clemens-weingut.de<br />
www.clemens-weingut.de<br />
3. PLATZ<br />
ROSÉ/BLANC DE NOIRS<br />
SIEGER RIESLING<br />
2. PLATZ WEISSBURGUNDER<br />
2. PLATZ ROSÉ/BLANC DE NOIRS<br />
CISTERZIENSER-<br />
WEINGUT MICHEL )<br />
Dalbergstraße 28<br />
67596 Dittelsheim-Heßloch<br />
Tel. 06244 4921 | Fax 5499<br />
info@cisterzienser-weingut.de<br />
www.cisterzienser-weingut.de<br />
Besonderen Spaß, sagt Ulrich Michel, habe er an Riesling <strong>und</strong><br />
Burg<strong>und</strong>ersorten. Und natürlich an Sauvingon Blanc, den er einst<br />
bei einem Auslandsaufenthalt in Neuseeland so richtig kennenlernte<br />
– <strong>und</strong> ihn danach direkt zu Hause in den Versuchsanbau<br />
nahm, da er damals in Deutschland noch nicht zugelassen war.<br />
Vom Sauvignon Blanc ist auch der Cisterzienser-Sekt, der eines<br />
der Aushängeschilder des Hauses ist.<br />
Das Weingut ist benannt nach den Cisterzienser-Mönchen, die<br />
das Gut im Jahr 1173 gründeten. Die Familie Michel, davor als<br />
Gutsleiter eingesetzt, übernahm es 1780. »Die Cisterzienser-<br />
Mönche haben den Weinbau weiterentwickelt <strong>und</strong> vorangebracht.<br />
Dieser Tradition fühlen wir uns sehr verb<strong>und</strong>en,« erklärt Ulrich<br />
Michel. »Beobachten, abwägen, entwickeln – <strong>und</strong> eben immer<br />
etwas besser werden.« Das können wir angesichts der aktuellen<br />
Kollektion unterschreiben: Wir erlebten frische, saftige Rieslinge,<br />
einen stoffigen Weißburg<strong>und</strong>er, einen feingewobenen Spätbur -<br />
g<strong>und</strong>er – <strong>und</strong> immer eine schöne Sortentypizität.<br />
Elmar Clemens hat jetzt Verstärkung im<br />
Weingut bekommen, denn seine Tochter Ronja<br />
hat die Meisterprüfung erfolgreich abgeschlossen<br />
<strong>und</strong> ist voll in den Betrieb eingestiegen. Ihre<br />
Schwester Selina ist noch in der Weiterbildung,<br />
ist aber auch schon im Betrieb präsent. Mutter<br />
Petra ist für den K<strong>und</strong>enservice zuständig. Die<br />
beiden Töchter bilden nun die 4. Generation des<br />
Familienbetriebs.<br />
Mehr als 70 % der Weinberge sind mit weißen<br />
Sorten bepflanzt, zuletzt kamen die Aromasorten<br />
Sauvignon Blanc <strong>und</strong> Scheurebe dazu. Im<br />
Weinberg wird viel Wert auf gute Laubarbeit<br />
gelegt. Die Weißweine werden gezügelt kalt<br />
vergärt, die Roten auf der Maische. »Wein wird<br />
nie langweilig, er bringt uns immer wieder<br />
zum Staunen«, schwärmt Elmar Clemens. Eine<br />
schöne Serie verspielter Weine mit gutem<br />
Trinkfluss legt das Weingut erneut vor. So<br />
schön, dass es uns einen Aufstieg wert ist.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Chardonnay »Amazing«:<br />
schmelzig <strong>und</strong> r<strong>und</strong>, trotzdem klar <strong>und</strong> mit Biss<br />
2016 Spätburg<strong>und</strong>er Blanc de Noirs:<br />
knackig, frisch, Wassermelone<br />
Inhaber: Elmar Clemens | Kellermeister: Elmar <strong>und</strong> Ronja Clemens<br />
Rebfläche: 18 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Scheurebe,<br />
Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser | Verkauf: Di <strong>und</strong><br />
Do 14-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Riesling »S« Löwenerz: gehaltvoll, reifer Pfirsich+Aprikose<br />
2015 Sekt Sauvignon blanc brut: feine Perlage, cremig, Brioche<br />
Inhaber: Ulrich <strong>und</strong> Karin Michel | Kellermeister: Ulrich Michel | Rebfläche: 20 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Sauvignon blanc,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Verkauf: Mo-Fr 8-19 Uhr,<br />
Sa 9-13 Uhr
114<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT K. & K.<br />
DAUTERMANN +<br />
Unterer Schenkgarten 6<br />
55218 Ingelheim<br />
Tel. 06132 1279 | Fax 431191<br />
info@dautermannwein.de<br />
www.dautermannwein.de<br />
2. PLATZ<br />
DEUTSCHE ROTWEINSORTEN<br />
SIEGER SPÄTBURGUNDER<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
Und nun ist es passiert, wie im vergangenen Jahr an dieser<br />
Stelle angedroht: Kristian Dautermann steigt in das obere Drittel<br />
der Bewertungsskala auf. Dafür sorgten vor allem die Lagen-Rotweine,<br />
die sich wie eigenständige Persönlichkeiten präsentieren.<br />
Neben den Weißweinen waren auf den Bewertungsbögen besonders<br />
oft die Worte »reintönig« <strong>und</strong> »kraftvoll« zu lesen.<br />
Kristian Dautermann hat in den letzten Jahren einiges im Keller<br />
umgekrempelt <strong>und</strong> unter anderem die Zahl der Barriques erhöht.<br />
Den Rotweinen lässt er ein langes Fasslager angedeihen. Im Weinberg<br />
wird selektiv per Hand gelesen <strong>und</strong> auf Herbizide verzichtet.<br />
Er ist schon seit einigen Jahren als fünfte Generation im über 100-<br />
jährigen Haus für Vater Kurt ein guter Partner. Seit Kurzem werden<br />
die beiden im Weinberg <strong>und</strong> Keller von der Geisenheim-Absolventin<br />
Dana Viehl unterstützt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2014 Ingelheimer Spätburg<strong>und</strong>er: rassiger Duft, Kirsche, Lorbeer<br />
2013 Spätburg<strong>und</strong>er Ingelheimer Sonnenberg: athletisch, lässig, Kaffeebohnen<br />
2014 Pinot Madeleine Ingelheimer Pares: r<strong>und</strong>um angenehme Erscheinung,<br />
Waldbeeren<br />
Inhaber: Kristian Dautermann | Kellermeister: Kurt <strong>und</strong> Kristian Dautermann<br />
Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Riesling, Silvaner,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Mo-Sa nach Vereinbarung<br />
Gästehaus mit vier Appartements<br />
2. PLATZ LITERWEINE<br />
3. PLATZ GRAUBURGUNDER<br />
WEINGUT<br />
DIEHL-BLEES ( (NEU)<br />
Am Goldberg 1 | 55270 Jugenheim<br />
Tel. 06130 401 | Fax: 8323<br />
info@weingut-diehl-blees.de<br />
www.weingut-diehl-blees.de<br />
»Einen bevorzugten Weinstil habe ich nicht.<br />
Es gibt nur den richtigen Wein zur richtigen<br />
Situation,« meint Martin Hamm. Seit Juli 2016<br />
ist er Betriebsleiter <strong>und</strong> Kellermeister des Weingutes.<br />
Er stammt aus einer Winzerfamilie, ist<br />
Geisenheim-Absolvent <strong>und</strong> war schon einmal<br />
Betriebsleiter eines kleinen Weingutes an der<br />
Hessischen Bergstraße. Damals wurde er von<br />
der Zeitschrift Selection zum besten Jungwinzer<br />
der Hessischen Bergstraße gekürt <strong>und</strong> von<br />
der Stadt Bensheim mit dem Ehrenpreis prämiert.<br />
Nun zeichnet er verantwortlich für die<br />
Geschicke des Weingutes in Jugenheim, das<br />
einst Karlheinz <strong>und</strong> Hilde Blees gehörte, <strong>und</strong><br />
2014 von dem chinesischen Investor Jindong<br />
Guo gekauft wurde.<br />
Wenn Martin Hamm von seiner Arbeit spricht,<br />
dann klingt das nach Leidenschaft: »Die Arbeit<br />
im Keller schafft viele magische Momente. Jeder<br />
Wein <strong>und</strong> jeder Jahrgang hat eine eigene<br />
Energie, die es zu entfesseln gilt.« Vorgestellt<br />
hat er uns knackige, saftige Weißweine mit viel<br />
Frucht, ein Gutteil davon aus dem feinherben<br />
bis milden Bereich, allesamt mit klarer Aromatik,<br />
trinkfreudig <strong>und</strong> dabei zu sehr fairen Preisen.<br />
Wenn wir uns im kommenden Jahr wiedersehen,<br />
würden wir gerne auch einmal die<br />
Rotweine probieren.<br />
SPÄTBURGUNDERTRADITION<br />
SEIT 1881<br />
J.NEUS WEINGUT SEIT 1881 GMBH & CO. KG<br />
Bahnhofstraße 96, 55218 Ingelheim, TEL + 49 (0)6132.73003, www.weingut-neus.de<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
2016 Silvaner Classic Liter feinherb:<br />
knackig, saftig, guter Fluss<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er Spätlese trocken:<br />
Hol<strong>und</strong>erblüte, zart, klar<br />
Inhaber: Jindong Guo | Betriebsleiter/Kellermeister: Martin Hamm<br />
| Rebfläche: 7,9 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Silvaner, Scheurebe, Würzer, Huxelrebe, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Dornfelder, Portugieser, Acolon | Verkauf: Mo-Fr 8-18 Uhr oder<br />
nach Vereinbarung | Eventräume bis 80 Pers., Gästezimmer <strong>und</strong><br />
Appartment, Goldberg-Lounge 1. Fr im Monat
Weingut Diehl-Blees<br />
WEINGUT DOMHOF (<br />
Bleichstraße 14 | 67583 Guntersblum<br />
Tel. 06249 805767 | Fax 80039<br />
baumann@weingut-domhof.de<br />
www.weingut-domhof.de<br />
Und wieder einmal sehen wir beim Weingut<br />
von Alexander Baumann <strong>und</strong> seiner Frau Chris<br />
eine leichte Steigerung. Im Fokus stehen die<br />
Rieslinge vom Roten Hang <strong>und</strong> Guntersblumer<br />
Löss- <strong>und</strong> Kalk-Lagen. Doch auch der Rest der<br />
Kollektion zeigt ein starkes Preis-Genuss-Verhältnis.<br />
Dazu bei tragen reduzierte Erträge im<br />
Weinberg, Vergärung mit natürlichen Hefen <strong>und</strong><br />
eine defensive Kellerwirtschaft bei.<br />
Überdies ist das Weingut, das einst zum Domstift<br />
Worms gehörte, ein sehr empfehlenswerter<br />
Ort für Tagungen <strong>und</strong> große Feiern. Insbesondere<br />
für Hochzeiten ist es beliebt, denn im alten<br />
Pferdestall kann man sich auch trauen lassen.<br />
Vom Netzwerk »Great Wine Capitals« gab es<br />
2010 den »Best Wine Tourism Award«. Und seit<br />
Neuestem beherbergt das Weingut auch ein<br />
Drei-Sterne-Hotel.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Silvaner Guntersblumer Bornpfad:<br />
gelbfruchtig, stoffig, selbstbewusst<br />
2016 Niersteiner Riesling »Jule« fruchtig:<br />
Melone-Ananas, zarte verspielte Süße<br />
Inhaber: Alexander <strong>und</strong> Chris Baumann | Kellermeister: Alexander<br />
Baumann | Rebfläche: 9,4 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Kerner, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Schwarzriesling, Portugieser, Dornfelder | Mitglied: Winzer<br />
vom Roten Hang, Selection Rheinhessen, Great Wine Capitals<br />
Verkauf/Vinothek: Do/Fr 17-19 Uhr, Sa 10-12 Uhr <strong>und</strong> nach Verein -<br />
barung | Eventräume, Hotel »Schlafgut«<br />
WEINGUT DREISSIGACKER §<br />
Untere Klinggasse 4-6 | 67595 Bechtheim<br />
Tel. 06242 2425 | Fax 6381<br />
info@dreissigacker-wein.de | www.dreissigacker-wein.de<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
Jochen Dreissigacker ist ein Typ, der einfach macht, was er will –<br />
<strong>und</strong> was soll man sagen: Läuft bei ihm. Er gehört zu den deutschen<br />
Spitzenwinzern, die Top-Gastronomie zu seinen Abnehmern. Seine<br />
Linie »W<strong>und</strong>erwerk« von Riesling <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er – <strong>und</strong> neuerdings<br />
auch Grauburg<strong>und</strong>er – wird allerorten hoch gelobt. Vor Kurzem<br />
machte er von sich reden, als er verkündete, dass er seine<br />
Lagenweine vom Morstein, Kirchspiel <strong>und</strong> Geyersberg ab sofort erst<br />
drei Jahre nach der Ernte ausliefert. Die Idee dahinter: Der K<strong>und</strong>e<br />
soll den Wein nach dem Kauf nicht erst noch jahrelang in den Keller<br />
legen müssen, sondern direkt einen zugänglichen Wein bekommen.<br />
Vorbestellen kann man schon auch, sechs Monate vor der Auslieferung<br />
erfolgt die finale Zuteilung. So, das ist mal eine Ansage.<br />
Seit 2007 bewirtschaftet er seine Weinberge zertifiziert öko -<br />
logisch. Die steile Entwicklung inklusive der Zunahme von Reb -<br />
fläche machte zuletzt den Bau einer neuen Weinkellerei mitten<br />
in den Reben erforderlich, die erstmals zur Lese 2017 in Betrieb<br />
genommen wurde.<br />
Auch seine aktuelle Kollektion zeugt von viel Fingerspitzengefühl.<br />
Insbesondere Riesling, der r<strong>und</strong> zwei Drittel der Produktion<br />
ausmacht, ist in allen Qualitätsstufen auf den Punkt gebracht. Die<br />
weißen Burg<strong>und</strong>ersorten erfreuen mit Finesse <strong>und</strong> Understatement.<br />
Und der Weißburg<strong>und</strong>er »Einzigacker« ist sowieso eine<br />
Klasse für sich.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling: gelbfruchtig, mineralisch, r<strong>und</strong>um harmonisch<br />
2013 Riesling Geyersberg: jugendlich-elegant, raffiniert, tolle Mineralik im Abgang<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er »W<strong>und</strong>erwerk«: geradlinig, kirschig, straffe <strong>und</strong> leichte Tannine<br />
Inhaber: Jochen Dreißigacker | Kellermeister: Achim Bicking | Rebfläche: 24 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er, Portugieser, Spätburg<strong>und</strong>er<br />
| Mitglied: message in a bottle | Verkauf: Mo-Fr 9-18, Sa 9-16 <strong>und</strong> nach Vereinbarung
116<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT HANS<br />
ECKELMANN & (NEU)<br />
Mühlstraße 6 | 67577 Alsheim<br />
Tel. 06249 5142 | Fax 06249 6108<br />
info@eckelmann-wein.de<br />
www.eckelmann-wein.de<br />
Hier weiß man, was man bekommt: Bodenständige<br />
Weine zu einem guten Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis. Hier werden vor allem die Weingenießer<br />
fündig, die auch die trockenen <strong>und</strong> roten<br />
Weine mit etwas mehr Fruchtigkeit schätzen.<br />
Großer Beliebtheit erfreut sich nach Auskunft<br />
des Weingutes etwa der Merlot. Matthias Eckelmann<br />
(28) arbeitet mit seinen Vater Hans im<br />
Weinberg, im Keller <strong>und</strong> in der Vermarktung,<br />
nachdem er seine Winzerausbildung mit einer<br />
Meisterprüfung gekrönt hatte. Mit ihm kommen<br />
neue Ideen ins Weingut. Als Teil der Gruppe<br />
»Weinblick5« tauscht er sich regelmäßig mit<br />
seinen Alsheimer Jungwinzer-Kollegen aus.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Kerner trocken Literwein:<br />
Banane-Zitrone, sauber, ausgewogen<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er Auslese trocken: bodenständig,<br />
dezente Kirsch-Blaubeer-Frucht<br />
Inhaber/Kellermeister: Hans <strong>und</strong> Matthias Eckelmann<br />
Rebfläche: 17 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauer Bur -<br />
g<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Merlot, Spätburg<strong>und</strong>er<br />
Mitglied: Weinblick5 | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />
WEINGUT<br />
ALBRECHT ENGEL )<br />
Untergasse 39 | 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
Tel. 06243 6574 | Fax 905 765<br />
gruessgott@engelalbrecht.de<br />
www.engelalbrecht.de<br />
Das Schöne an den Weinen von Albrecht<br />
Engel ist, dass sie einen eigenen Charakter haben.<br />
Überdies versprechen insbesondere die Lagenweine<br />
ein gutes Alterungspotenzial. Er baut<br />
reduktiv aus, deshalb tut vielen seiner Weine ein<br />
wenig Luftzufuhr vor dem Genießen sehr gut.<br />
Nach der Übernahme des elterlichen Betriebs<br />
geht er eigene Wege, beim Weinmachen ist er<br />
kompromisslos: Spontane Vergärung, langes<br />
Hefelager, späte Abfüllung. Kein W<strong>und</strong>er: In die<br />
Lehre ging er bei den renommierten Betrieben<br />
Wittmann, Gutzler <strong>und</strong> Christmann (Pfalz).<br />
Neben Vater Udo Engel <strong>und</strong> Mutter Ulrike<br />
Wechsler-Engel ist seit 2017 auch sein Bruder<br />
Clemens mit im Team.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Scheurebe: dezente Tropenfrucht, saftig, knackige Säure<br />
2016 Riesling Réserve: straff, strukturiert, nobel<br />
Inhaber: Udo <strong>und</strong> Albrecht Engel | Kellermeister: Albrecht Engel<br />
Rebfläche: 8 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Scheurebe,<br />
Muskateller, Gewürztraminer, Spätburg<strong>und</strong>er, Schwarzriesling,<br />
Portugieser | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />
WEINGUT<br />
EPPELMANN )<br />
Kirchgasse 10<br />
55271 Stadecken-Elsheim<br />
Tel. 06136 2778<br />
info@weingut-eppelmann.de<br />
www.weingut-eppelmann.de<br />
SIEGER AROMASORTEN<br />
SIEGER WEISSBURGUNDER<br />
Im Weingut von Timo <strong>und</strong> Simone Eppelmann war dieses Jahr<br />
einiges los. Die Eltern Udo <strong>und</strong> Elisabeth Eppelmann sind im April<br />
in Rente gegangen, dafür drehen die Kinder Corinna (20) <strong>und</strong><br />
Christian (19) jetzt auf. Die beiden haben, zur Vorbereitung aufs<br />
Weinbaustudium, Winzerlehren begonnen, <strong>und</strong> auch schon im<br />
elterlichen Betrieb ihren ersten eigenen Wein herausgebracht, den<br />
Sauvignon Blanc »First 17«. Außerdem wurde dem Angebot in der<br />
Panorama-Vinothek eine Multimediale Weinprobe hinzugefügt.<br />
Ihre Weinberge begrünen die Eppelmanns systematisch mit einer<br />
bunten, blühenden Pflanzenmischung, die für einen ges<strong>und</strong>en<br />
Ausgleich sorgt. Im Keller ist der Anteil der Weine gewachsen, die<br />
im Holzfass ausgebaut werden. Überwiegend setzt man weiter auf<br />
traditionelle Rebsorten, »weil wir überzeugt sind, dass diese mit<br />
den sich ändernden Wetterbedingungen besser zurecht kommen.«<br />
Und wir müssen auch noch mal über Orange Wine reden. Timo<br />
Eppelmanns Grauburg<strong>und</strong>er von dieser wilden neuen Weinart ist –<br />
im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Varianten – nicht nur<br />
trinkbar, sondern eine echte Entdeckung. Auch wenn zwei bei der<br />
Verkostung zufällig anwesende, Orange-interessierte Winzerlehrlinge<br />
urteilten: »Viel zu harmlos – der stinkt ja gar nicht!« Nein,<br />
das tut er nicht. Dafür erinnert er eher an trockenen Sherry.<br />
Gesamturteil: Sehr geeignet, um Neulinge an das Thema sanft<br />
heran zu führen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc »First 17«: wildexotisch, knackig, kräuterig<br />
2015 Orange Wine Grauburg<strong>und</strong>er: Zitronenschale, grüne Kräuter, super Trinkfluss<br />
Inhaber: Timo <strong>und</strong> Simone Eppelmann | Kellermeister: Timo Eppelmann | Rebfläche: 18 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Gewürztraminer,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser, Cabernet Sauvignon | Verkauf/Vinothek: Di-Fr 17-18, Sa 10-17<br />
<strong>und</strong> nach Vereinbarung | SommerWeinErlebnis (1.WE Aug), WeinNacht (1.WE Dez)
WEINGUT<br />
ERMARTH-BOGERT (<br />
Wooggasse 10 | 67591 Mörstadt<br />
Tel. 06247 7584 | Fax 6931<br />
post@ermarth-bogert.de<br />
www.ermarth-bogert.de<br />
Gerd Bogert (32) hat in dem Familienbetrieb schon einiges<br />
verändert. Er führte die Dreiteilung des Sortiments in Basis-,<br />
Guts- <strong>und</strong> Premiumweine ein. Im Keller setzt er zunehmend auf<br />
Spontanvergärung <strong>und</strong> mehr Holzfass-Einsatz auch für die Weißweine<br />
im oberen Bereich. Zu den traditionellen Rebsorten hat er<br />
einige internationale Gewächse dazu genommen, <strong>und</strong> seit 2016<br />
auch einen Muskateller. In den Weinbergen, die das Reich seines<br />
Vaters Manfred Bogert sind, wird ökologisch gewirtschaftet. Alte<br />
Reben werden lange gepflegt, die Erträge reduziert.<br />
Und diese Arbeit trägt Früchte. Von saftigen, trinkigen Liter -<br />
weinen über geschmeidige, ausgewogene Classic-Weine von<br />
Burg<strong>und</strong>ersorten bis zu wohlstrukturierten Gewächsen aus der<br />
Lage – alles dabei, <strong>und</strong> das immer auch zu den passenden Preisen.<br />
Charakterstark<br />
Terroirgeprägt<br />
Kompromisslose Qualität<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Weißburg<strong>und</strong>er Nonnengarten: schmelzig, r<strong>und</strong>, Weißbrot<br />
2015 Cabernet Sauvignon Katzenbuckel: Paprika, strukturiert, griffig<br />
Inhaber: Manfred Bogert, Heide Ermarth-Bogert, Gerd Bogert | Kellermeister: Gerd Bogert |<br />
Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner,<br />
Sauvignon Blanc, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Cabernet Sauvignon, St. Laurent | Verkauf:<br />
nach Vereinbarung<br />
WEINGUT ESPENHOF )<br />
Hauptstraße 81 | 55237 Flonheim-Uffhofen<br />
Tel. 06734 94040 | Fax 940450<br />
weingut@espenhof.de | www.espenhof.de<br />
Von der Basis bis zur Spitze stimmig, dazu mit einer deutlichen<br />
Handschrift des Winzers: So präsentieren sich die Weine vom<br />
Espenhof. Als Nico Espenschied 2012 die Betriebsleitung von seinem<br />
Vater Wilfried übernahm, wurde erst einmal alles gestrafft:<br />
Seitdem liegt der Schwerpunkt noch deutlicher auf Riesling <strong>und</strong><br />
Spätburg<strong>und</strong>er, <strong>und</strong> alle Weine wurden nach dem Klassifikationsmodell<br />
des VDP in Gutswein, Ortswein <strong>und</strong> Lagenwein eingeteilt.<br />
Daher ist es nur logisch, dass er auch der im Februar 2017 gegründeten<br />
Initiative »Maxime Herkunft Rheinhessen« beigetreten ist,<br />
deren Mitgliedsbetriebe diese Einteilung propagieren.<br />
Und es wurde aber auch ein bisschen wilder: In der Linie »Nico<br />
Espenschied« bietet der Winzer Orange Wines <strong>und</strong> andere maischevergorene<br />
Weine sowie die Schaumwein-Variante Pètillant<br />
Naturel an. Über seinen Stil sagt der Winzer: »Ich bin Minimalist.«<br />
Filtriert werde oft gar nicht oder nur grob, darüber hinaus setze er<br />
nur selten Schwefel <strong>und</strong> keine Schönungsmittel ein. Dazu vergärt<br />
er seine Weine überwiegend spontan, also ohne Reinzuchthefen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling La Roche Kabinett fruchtig: elegant, lebendig, Tiefe<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er La Roche: straff, würzig, gut strukturiert<br />
Inhaber/ Kellermeister: Nico Espenschied | Rebfläche: 28 ha | Rebsorten: Riesling, Chardonnay,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon<br />
| Mitglied: Generation Riesling, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Nach<br />
Vereinbarung | Hotel-<strong>Restaurant</strong>, Eventscheune, Eventgarten, Vinothek<br />
WEINGUT ECKEHART GRÖHL<br />
Uelversheimer Straße 4<br />
55278 Weinolsheim<br />
Telefon (0 62 49) – 9 39 88<br />
www.weingut-groehl.de<br />
info@weingut-groehl.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag - Freitag: 8.00 - 12.30 Uhr<br />
14.00 - 17.00 Uhr<br />
Samstag: 10.00 - 16.00 Uhr
118<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT FINGER (<br />
Hauptstr. 19 | 55278 Eimsheim<br />
Tel. 06249 2633 | Fax 8524<br />
mail@weingut-finger.de<br />
www.weingut-finger.de<br />
»Ab sofort nur noch Wein« heißt es seit letztem<br />
Jahr bei den Fingers, die bis dato auch<br />
noch andere Landwirtschaft betrieben hatten.<br />
Andreas <strong>und</strong> Mirjam Finger, beide Geisenheim-<br />
Absolventen <strong>und</strong> die 9. Generation im Familienbetrieb,<br />
hatten schon zuvor das Sortiment gestrafft<br />
<strong>und</strong> neu geordnet nach dem<br />
Drei-Stufen-System Gutswein, Ortswein, Lagenwein.<br />
Obwohl er auch Wein-Erfahrung aus<br />
Neuseeland, Australien, Kalifornien <strong>und</strong> Südafrika<br />
mitbringt, konzentriert sich Andreas<br />
Finger lieber auf die regionalen Sorten: Riesling,<br />
Grau-, Weiß- <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er. Nur für<br />
Merlot macht er eine Ausnahme. Er legt zudem<br />
Wert auf schonende Verarbeitung, z. B. wird der<br />
Most nicht gepumpt, sondern nach dem Gra -<br />
vitationsprinzip transportiert.<br />
Auch ansonsten ist er konsequent: »Ergibt<br />
ein Jahrgang bei unseren Lagenweinen nicht<br />
die Qualität, die wir uns wünschen, dann gibt<br />
es in diesem Jahrgang keinen Lagenwein.« Das<br />
war 2016 zum Glück nicht der Fall: Vom Morstein<br />
etwa gab es einen mineralisch-griffigen<br />
Riesling, oder von der Römerschanze einen<br />
duftig-schmelzigen Weißburg<strong>und</strong>er.<br />
SIEGER DEUTSCHE ROTWEINSORTEN<br />
Aufstieg<br />
WEINGUT<br />
FISCHBORN-BERGESHOF )<br />
Dalheimer Straße 57 | 55278 Dexheim<br />
Tel. 06133 60156 | Fax 06133 927324<br />
info@bergeshof.de | www.bergeshof.de<br />
Ø<br />
Dieser Betrieb ist nicht zu stoppen. Innerhalb kurzer Zeit ist hier<br />
schon zum zweiten Mal ein Aufstieg nötig. Erneut zeigt Martin<br />
Fischborn, der 2011 die Kellerverantwortung übernahm <strong>und</strong> nun<br />
auch von seinem Bruder Eric unterstützt wird, dass er insbesondere<br />
für Rotweine ein Händchen hat. Ob Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser<br />
oder St. Laurent – alles aromatisch, griffig <strong>und</strong> druckvoll. Doch<br />
die meisten Rieslinge der Kollektion können durchaus mithalten,<br />
die weißen Burg<strong>und</strong>ersorten überzeugten mit feinem Schmelz von<br />
Fassreife, <strong>und</strong> auch einen tollen Silvaner Eiswein vom Jahrgang<br />
2016 gab es zu begutachten.<br />
Während die Söhne sich um den Ausbau der Weine kümmern, ist<br />
Vater Andreas für die Pflege der Weinberge <strong>und</strong> Mutter Ruth für<br />
den Verkauf <strong>und</strong> Events zuständig. 2016 wurde der Keller von<br />
Gr<strong>und</strong> auf modernisiert. Die Weinberge liegen aufgr<strong>und</strong> der Familiengeschichte<br />
sehr weit auseinander. Kleinteilige, verstreute Parzellen<br />
– das macht einerseits viel Arbeit. Andererseits kann man so<br />
auch Weine herstellen, die aufgr<strong>und</strong> der verschiedenen Böden<br />
auch mit den unterschiedlichsten Charakteristiken ausgestattet<br />
sind. Auf diesen Vorteil besinnen sich die Fischborns.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er Eimsheim Alte Reben:<br />
elegant, schmelzig, harmonisch<br />
2016 Riesling Guntersblum: Aprikose, knackig, druckvoll<br />
Inhaber: Familie Finger | Kellermeister: Andreas Finger<br />
Rebfläche: 12 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot | Mitglied: Mainzer Weinsalon<br />
Verkauf: nach Vereinbarung<br />
EMPFEHLUNG<br />
2014 St. Laurent Doktor: Kirsche, griffige Tannine, Druck am Gaumen<br />
2015 Badenheimer Spätburg<strong>und</strong>er Muschelkalk: mineralisch, gute Struktur, feste<br />
Tannine<br />
Inhaber: Andreas Fischborn | Kellermeister: Martin Fischborn | Rebfläche: 17 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser, St. Laurent, Dornfelder | Mitglied: Mainzer Weinsalon,<br />
Wein vom Roten Hang | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
W E I N G U T<br />
P E T H - W E T Z<br />
I N T E R N A T I O N A L I N S P I R I E R T | W W W . P E T H - W E T Z . C O M
WEINGUT<br />
FISCHBORN-SCHENK (<br />
Weingasse 2 | 55546 Biebelsheim<br />
Tel. 06701 1214 | Fax 2304<br />
hw.schenk@t-online.de | www.schenkwein.de<br />
3. PLATZ<br />
RIESLING FEINHERB/<br />
HALBTROCKEN<br />
Hans-Werner Schenk ist ein Grenzgänger: einige seiner Weinberge<br />
liegen auch im Anbaugebiet Nahe. Der staatlich geprüfte<br />
Weinbautechniker, der von seiner Frau Martina <strong>und</strong> seinen Eltern<br />
im Betrieb unterstützt wird, legt dabei seinen Schwerpunkt auf die<br />
klassischen regionalen Sorten: Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau,<br />
Dornfelder <strong>und</strong> natürlich die Burg<strong>und</strong>erfamilie. Bei den Flaschenverschlüssen<br />
besteht er durchgängig auf Korken: »Das ist für uns<br />
eine Stilfrage.« Konsequent ist er auch beim Ausbau. Die Rotweine<br />
etwa kommen alle mindestens 15 Monate ins Holzfass. Die Lagen-<br />
Weißweine werden von mindestens 14 Jahre alten Reben <strong>und</strong> in<br />
Spätlese-Qualität geerntet, <strong>und</strong> auch sie reifen im Holz. Aber auch<br />
knackig-frische, verspielte Basis-Weine hat er anzubieten, etwa den<br />
feinherben Riesling oder duftig-frische Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er: klare Aromatik, kirschig, stimmig<br />
2015 Sekt Pinot extra brut: animierend, gute Perlage, beerige Aromen<br />
Inhaber/Kellermeister: Hans-Werner Schenk | Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Silvaner, Müller-Thurgau, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser<br />
Verkauf: nach Vereinbarung<br />
WEINGUT FLEISCHER –<br />
WEINGUT DER STADT MAINZ )<br />
Rheinhessenstraße 103 | 55129 Mainz-Hechtsheim<br />
Tel. 061 31 59797 | Fax 592685<br />
info@weingut-fleischer.de | weingut-fleischer.de<br />
Stefan Fleischer hat 2015 die Betriebsleitung übernommen,<br />
nachdem er zwölf Jahre in China gelebt <strong>und</strong> dort im internationalen<br />
Weinhandel gearbeitet hatte. Seine Frau Yang Qing begleitete<br />
ihn nach Mainz. Vater Hans-Willi Fleischer unterstützt seinen Sohn<br />
weiterhin im Weinberg <strong>und</strong> im Keller, Mutter Maria kümmert sich<br />
mit ihrer Schwiegertochter um den Vertrieb.<br />
Unter Leitung von Stefan Fleischer wurden Rieslinge in Guts-,<br />
Orts- <strong>und</strong> Lagenwein eingeteilt. Und nicht nur das änderte er: »Die<br />
Wiederentdeckung des Ausbaus im Stückfass von Bodenheimer<br />
Burgweg <strong>und</strong> Ebersberg hat uns viel Freude bereitet. Diese Rieslinge<br />
sind für uns doppelt spannend, weil sie eine komplett neue<br />
Spielwiese der Aromen eröffnen.« Die Lagen-Weißweine baut er<br />
auch sehr reduktiv aus – <strong>und</strong> damit auf Lagerpotenzial ausgelegt.<br />
Außerdem, <strong>und</strong> das mag jetzt überraschen, gab er das Ecovin-<br />
Zertifikat für ökologischen Weinbau zurück, »weil es uns nicht ökologisch<br />
genug war«, erklärt Stefan Fleischer, denn: »Als einziges<br />
wirksames Mittel gegen Falschen Mehltau auf Kupfer <strong>und</strong> damit auf<br />
ein Schwermetall zu setzen, halten wir für fahrlässig.« Deshalb orientiert<br />
er sich nun an der alten Bionorm – <strong>und</strong> sucht als Fördermitglied<br />
von Ecovin weiter den Austausch mit Bio-Kollegen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Riesling Bodenheimer Burgweg: reduktiv, Petrol, Apfel, saftig<br />
2014 Rote Cuvée Moguntianum: Blaubeer, straffe Tannine, mineralisch<br />
Inhaber: Stefan Fleischer | Kellermeister: Hans Willi <strong>und</strong> Stefan Fleischer | Rebfläche: 40 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Sauvignon Blanc,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah | Mitglied: Mainzer Winzer,<br />
Fördermitglied Ecovin | Verkauf: Mo-Fr 14-18, Do -20 Uhr, Sa 10-17 Uhr
120<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
ALEXANDER FLICK )<br />
Brückesgasse 15 | 55234 Bechtolsheim<br />
Tel. 06733 6814 | Fax 961863<br />
info@weingut-flick.de<br />
www.weingut-flick.de<br />
Es hat sich einiges getan im Weingut Flick,<br />
seit Alexander Flick die Verantwortung übernommen<br />
hat. Ausgestattet mit einem Abschluss<br />
in Geisenheim <strong>und</strong> praktischer Erfahrung aus<br />
dem Rheingau <strong>und</strong> Neuseeland, gibt der 33-Jährige<br />
nun die Stoßrichtung vor. Unterstützung<br />
bei K<strong>und</strong>enbetreuung <strong>und</strong> Marketing erhält er<br />
von seiner Frau Christina <strong>und</strong> seiner Mutter<br />
Birgit. Seine Schwester Katharina ist 2014 ihrem<br />
Mann Stefan Müller in dessen Weingut nach<br />
G<strong>und</strong>ersheim gefolgt. Mit ihnen kooperieren<br />
die Flicks beim Bewirtschaften der Lagen im<br />
G<strong>und</strong>ersheimer Höllenbrand <strong>und</strong> Westhofener<br />
Morstein.<br />
Und auch ansonsten spielt Netzwerken für<br />
Alexander Flick eine große Rolle: Zusammen<br />
mit seinem Kollegen Andreas Paukner hat er<br />
gerade die Burg<strong>und</strong>er-Cuvée »Chamäleon« herausgebraucht.<br />
Außerdem ist er Gründungsmitglied<br />
der neuen Qualitätsoffensive »Maxime<br />
Herkunft Rheinhessen«, <strong>und</strong> schon seit mehreren<br />
Jahren nimmt er an der »Selection Rheinhessen«<br />
teil. Ein Erlebnis für die Sinne ist die<br />
neue Vinothek des Weingutes mit dem Motto<br />
»Rheinhessen. Hoher Himmel. 1000 Hügel.<br />
Unsere Heimat.«<br />
Besonders bei Riesling <strong>und</strong> Silvaner setzt<br />
Alexander Flick alles daran, das Terroir herauszuarbeiten.<br />
An den weißen Burg<strong>und</strong>ersorten<br />
feilt er vor allem im Ortswein-Bereich. Besonders<br />
gut gefielen uns in diesem Jahr außerdem<br />
seine saftigen, harmonischen roten Cuvées.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Westhofener Morstein: reife Frucht, voller<br />
Körper, balanciert<br />
2015 Maria-Elisabeth Rote Cuvée: kirschig, saftig, wuchtig<br />
Inhaber/Kellermeister: Alexander Flick | Rebfläche: 23 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Chardonnay, Grauer Burg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />
Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser | Mitglied: Generation<br />
Riesling, Selection Rheinhessen, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />
Verkauf: Do/Fr 13-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr<br />
Weingut Flick<br />
FLIK<br />
SEKTMANUFAKTUR ) (NEU)<br />
Entdeckung ✔<br />
Marienhofstraße 1 | 55120 Mainz<br />
Tel. 06131 14 46 755 | info@flik.de | www.flik.de<br />
Der Newcomer Rüdiger Flik bringt in Mainz so einiges in Bewegung.<br />
Seit 2011 macht der gebürtige Karlsruher hier Sekt, <strong>und</strong> dabei<br />
ist sein Motto: klotzen, nicht kleckern. Seine Orientierung:<br />
Champagner. Sein Lehrherr: der deutsche Sekt-Spitzenproduzent<br />
Bernhard Huber vom Kaiserstuhl.<br />
Die Gr<strong>und</strong>weine baut Rüdiger Flik in Holzfässern aus, denn: »Wir<br />
streben opulente Sekte an, die eine Fülle unterschiedlicher Aromen<br />
hervorbringen – <strong>und</strong> dennoch als reinsortige Sekte wiederzuerkennen<br />
sind.« Danach folgt, wie in der Champagne, die Gärung in<br />
der Flasche. Die Trauben kauft er von Vertragswinzern in Rheinhessen<br />
<strong>und</strong> an der Hessischen Bergstraße, <strong>und</strong> gerade hat er<br />
selbst auch Spätburg<strong>und</strong>er-Weinberge im Laubenheimer Edelmann<br />
gepachtet. Die charmanten Flaschenetiketten in Jugendstil-Optik<br />
mit der Libelle als Wappentier entwarf seine Frau Liubov Amusina,<br />
die im Hauptberuf Ärztin ist, sich aber auch mit ihm um die Sekt-<br />
Vermarktung kümmert.<br />
Ende 2016 ist das Sektgut in den Marienhof in Laubenheim<br />
gezogen. Dieser ist übrigens historisch eng mit der Sektherstellung<br />
in Mainz verb<strong>und</strong>en: 1850 gründete Christian Adalbert Kupferberg<br />
dort die nach ihm benannte Sektkellerei, bevor diese auf den<br />
Kästrich zog. Neben seinen eigenen Sekten bietet Flik auch Lohnversektung<br />
an – <strong>und</strong> das nebenbei alles bio-zertifiziert.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2014 Sekt Auxerrois brut: klare Aromatik, dezent, Apfel-Birne<br />
2013 Sekt Suavium Pinot noir Rosé extra brut: herzhaft, saftig, Himbeer<br />
Inhaber/Kellermeister: Rüdiger Flik | Rebfläche: 0,5 ha + Zukauf | Rebsorten: Riesling,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Auxerrois | Verkauf: Do/Fr 15-19 Uhr, Sa 10-15 Uhr <strong>und</strong> nach<br />
Vereinbarung | Hoffeste zum Deutschen Sekttag (Muttertag) <strong>und</strong> 1. WE Aug
WEINGUT FOGT )<br />
2. PLATZ WEISSE CUVÉES<br />
WEINGUT FRANZ )<br />
Schönborner Hof | 55576 Badenheim<br />
Tel. 06701 7434 | Fax 7133<br />
info@weingut-fogt.de | www.weingut-fogt.de<br />
Georg Fogt <strong>und</strong> sein Vater Karl-Heinz haben den Betrieb im Griff.<br />
Der Vater sorgt für die Weinberge <strong>und</strong> begrenzt die Erträge (Topweine<br />
max. 50 hl/ha), um gutes, ges<strong>und</strong>es Traubenmaterial zu<br />
erzeugen. Ein Schwerpunkt neben Riesling <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>ersorten<br />
ist die Scheurebe, trocken ausgebaut. Georg Fogt, der u. a. beim<br />
Pfälzer Topgut Bassermann-Jordan lernte, ist verantwortlich für<br />
den Keller. Er greift, wie er sagt, in das Weinwerden so wenig wie<br />
möglich ein. Die Lagen-Rieslinge werden spontan vergärt, die besten<br />
Burg<strong>und</strong>er reifen in Tonneaus. Sein Ziel: »Weine mit Brillanz<br />
<strong>und</strong> Facettenreichtum zu erzeugen, entweder mit Schmelz oder<br />
Mineralität, oder beidem.«<br />
Die Weine mit den ikonischen, jugendstiligen Etiketten sind auf<br />
einem sehr guten Niveau angekommen, das Trinkfreude mit Anspruch<br />
verspricht. Außerdem kommen sie ganz schön herum: Im<br />
Juni dürften sie z. B. im Hamburger <strong>Restaurant</strong> der Fernseh-<br />
Köchin Cornelia Poletto ein auf sie abgestimmtes Menü begleiten,<br />
<strong>und</strong> im Mai wurden sie im Stadion des 1. FC St. Pauli bei der<br />
Charity-Veranstaltung #weingegenrassismus ausgeschenkt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Scheurebe: Cassis-Kiwi, kraftvoll, intensiv<br />
2015 Chardonnay & Weißburg<strong>und</strong>er: würzig, schmelzig, Karamell<br />
Inhaber/Kellermeister: Georg Fogt | Rebfläche: 30 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Müller-<br />
Thurgau, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Scheureube, Dornfelder | Mitglied: Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: Sa 10-16 <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
Hauptstraße 3 | 55437 Appenheim<br />
Tel. 06725 96060 | Fax 96060<br />
info@weingut-franz.de | www.weingut-franz.de<br />
Es gibt einige Orte in Rheinhessen, in denen<br />
sich gute Winzer ballen. Appenheim ist einer davon.<br />
Hier ist auch das kleine, eher junge Weingut<br />
Franz dabei, sich ein Standing zu erarbeiten.<br />
Christopher Franz (28) ist schon seit acht Jahren<br />
im Betrieb <strong>und</strong> für den Keller zuständig. Sein<br />
Vater Heinz kümmert sich um die Weinberge,<br />
Mutter Irmtraud regelt den Verkauf <strong>und</strong> die Vinothek.<br />
Riesling, Silvaner <strong>und</strong> die Burg<strong>und</strong>ersorten<br />
baut man hier in Spontanvergärung aus. Im<br />
Weinberg sind naturnahes Wirtschaften <strong>und</strong> viel<br />
Handarbeit angesagt. Und was im Weinberg geschaffen<br />
wird, findet Christopher Franz, sollte im<br />
Keller bestmöglich erhalten werden: »Wir mögen<br />
es geradlinig <strong>und</strong> schnörkellos, dynamisch <strong>und</strong><br />
zielstrebig.« Die größte Stärke des Weingutes<br />
sind eindeutig knackig-frische Weißweine, trinkfreudig<br />
aber niveauvoll, besonders von Riesling<br />
<strong>und</strong> Sauvignon Blanc.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc: grüne <strong>und</strong> gelbe Früchte, gute Spannung,<br />
komplex<br />
2015 Appenheimer Frühburg<strong>und</strong>er: Blaubeere, samtig, klar<br />
Inhaber: Heinz Franz | Kellermeister: Christopher Franz | Rebfläche:<br />
3,5 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay,<br />
Sauvignon blanc, Scheurebe, Früh- <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Portugieser | Mitglied: Generation Riesling, Appenheimer H<strong>und</strong>ertgulden-Winzer|<br />
Verkauf: nach Vereinbarung | Vinothek
122<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
FREY ) (NEU)<br />
3. PLATZ INTERNATIONALE<br />
ROTWEINSORTEN/ROTE CUVÉES<br />
Entdeckung ✔<br />
Weedelgasse 10<br />
55234 Ober-Flörsheim<br />
Tel. 067 35 94 12 72 | Fax 94 12 73<br />
info@frey-wines.com<br />
www.frey-wines.com<br />
Zwei vielversprechende Jungtalente hat<br />
Winzermeister Stefan Frey mit seinen Söhnen<br />
Philipp <strong>und</strong> Christopher als Nachfolger. Beide<br />
haben in Geisenheim Weinbau studiert. Philipp<br />
ist für den Ausbau der Weine zuständig <strong>und</strong><br />
sammelte Erfahrungen u. a. bei einem Praktikum<br />
in Kalifornien. Christopher kümmert sich<br />
um Verkauf <strong>und</strong> Marketing, er war zum Praktikum<br />
bei dem rheinhessischen Topwinzer-Paar<br />
Oliver Spanier <strong>und</strong> Caroline Spanier-Gillot. Der<br />
Vater ist für die Weinbergspflege zuständig.<br />
Seit 2013 arbeitet der Betrieb ökologisch,<br />
2016 ist der erste zertifizierte Bio-Jahrgang des<br />
Weingutes. Im Weinberg wird selektiv gelesen,<br />
im Keller wird der Wein naturnah mit weinbergseigenen<br />
Hefen vergärt. Inspiriert sind die Winzer,<br />
außer natürlich von der eigenen Herkunft,<br />
vom Stil der Neuen Welt, konkret von den –<br />
derzeit auch international immer anerkannteren<br />
– US-Regionen Oregon <strong>und</strong> Washington<br />
State. Oder, wie die Freys es sagen: »Frucht<br />
gepaart mit Power.«<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Hangen-Welsheim Sonnenwende:<br />
rassig, Spontan-Noten, grüner Apfel<br />
2015 Assemblage Cabernet&Merlot: Brombeer-<br />
Johannisbeere, sehr elegant, jugendlich<br />
Inhaber: Stefan, Philipp <strong>und</strong> Christopher Frey| Kellermeister:<br />
Philipp Frey | Rebfläche: 12 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot | Verkauf: nach<br />
Vereinbarung<br />
WEINGUT FULL (<br />
Hauptstraße 21 | 67591 Mölsheim<br />
Tel. 06243 7866 | Fax 7500<br />
info@full-wein.de | www.full-wein.de<br />
www.christopher-full.de<br />
Dieses Weingut fährt zweigleisig: Auf der einen Seite gibt es da<br />
den Familienbetrieb mit Fasswein <strong>und</strong> einfacheren, preiswerten<br />
Weinen. Auf der anderen Seite steht Sohn Christopher Full, der<br />
frisch gebackener Geisenheim-Absolvent ist <strong>und</strong> mit seiner eigenen<br />
Weinlinie das Potenzial ausschöpfen will, das im Zellertal ganz<br />
im Süden von Rheinhessen vorhanden ist.<br />
Seit diesem Jahr tritt der 25-Jährige nun solo auf im <strong>Weinführer</strong>,<br />
denn seit Anfang 2017 ist er vollständig in den Betrieb eingestiegen,<br />
<strong>und</strong> seine Kollektion hat ein gewissen Volumen erreicht. Und<br />
nicht nur das: Auch die Qualität seiner Weine zeigt deutlich aufstrebende<br />
Tendenz. Die Gutsweine heißen »Full of Joy« <strong>und</strong> sind<br />
»klassische Rebsortenweine, die einfach Spaß machen sollen.«<br />
Anstatt von Ortsweinen hat er als mittlere Kategorie »Charakterweine«,<br />
denen er Spontanvergärung, Maischegärung oder Holzfassreife<br />
zukommen lässt. Sie erkennt man an Namen wie »Beautifull«<br />
oder »Wonderfull«. On Top stehen die Lagenweine aus dem<br />
Zellertal. Überdies hat er, wie er verrät, ein Herz für »Underdog-<br />
Rebsorten« wie Portugieser, Müller-Thurgau <strong>und</strong> Scheurebe, »weil<br />
man dort das größte, für andere noch unbekannte Potenzial hat.«<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Am Schwarzen Herrgott: klares Bouquet, druckvoll, schlank<br />
2016 Scheurebe Wonderfull: rosenduftig, traubig-würzig, Spannung am Gaumen<br />
Inhaber: Familie Full | Kellermeister: Christopher Full | Rebfläche: 13,5 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Scheurebe, Chardonnay, Bacchus, Müller-Thurgau | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
K L I E B E R<br />
W E I N G U T<br />
Gästehaus · Weinstube<br />
Kreisstraße 33 | D -55234 Hangen -Weisheim<br />
Tel.: (0 67 35) 4 21 | www.weingut-klieber.de
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT GEIL –<br />
RÖMERHOF )<br />
2. PLATZ RIESLING FRUCHTIG<br />
3. PLATZ AROMASORTEN<br />
Am Römer 22-24<br />
55234 Monzernheim<br />
Tel. 06244 256 | Fax 57513<br />
info@geil.wine | geil.wine<br />
WEINGUT GEHRING )<br />
Außerhalb 17 | 55283 Nierstein<br />
Tel. 06133 5470 | Fax 927 489<br />
info@weingut-gehring.com | www.weingut-gehring.com<br />
Da sind sie wieder, die starken Rieslinge, mit denen man das<br />
Weingut verbindet: Schlank, mineralisch, duftig, saubere Aromatik<br />
– alles da, was das Herz begehrt. Auch der Spätburg<strong>und</strong>er Bildstock<br />
erfreut mit kräftigem Charakter <strong>und</strong> schöner Kirschfrucht.<br />
Aber auch echte Spaßmacher haben Theo <strong>und</strong> Diana Gehring im<br />
Angebot, z. B. die erdbeerigen, spritzigen Frühburg<strong>und</strong>er Blanc de<br />
Noirs <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er Rosé.<br />
Es sind die traditionellen Rebsorten, auf die die Gehrings ihren<br />
Schwerpunkt legen (»Keine Modesorten!«). Kleine Farbkleckse im<br />
Sortiment setzen die aromatischen Sorten Gelber Orléans <strong>und</strong> Gelber<br />
Muskateller. Die Lagenweine reifen in großen Holzfässern, die<br />
noch der Großvater angeschafft hat. Zuletzt hat das Weingut sein<br />
Tourismus-Angebot erweitert. Seit zwei Jahren wird das gutseigene<br />
<strong>Restaurant</strong> »Gehrings Weinwirtschaft« vom Neffen Marvin<br />
Walter geführt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Pettenthal: schlank, duftig, filigran<br />
2016 Gelber Muskateller fruchtig: Ananas, Blüten, Nelke, verspielt<br />
Inhaber: Diana <strong>und</strong> Theo Gehring | Kellermeister: Theo Gehring | Rebfläche: 11,5 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Chardonnay, Weißburg<strong>und</strong>er, Muskateller, Gelber Orléans, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er<br />
| Mitglied: Wein vom Roten Hang, Vinissima | Verkauf: Mo/Mi/Do 10-14, Fr 16-20, Sa<br />
10-16 <strong>und</strong> nach Vereinbarung | <strong>Restaurant</strong> »Gehrings Weinwirtschaft«; Gästezimmer, Ferienwohnung,<br />
Stellplätze für Wohnwagen<br />
Einer der höchstgelegenen Orte im rhein -<br />
hessischen Hügelland ist Monzernheim. Hier<br />
betreibt die Familie Geil seit mehreren Jahr -<br />
h<strong>und</strong>erten Weinbau. Ulrich Geil hatte als Jung -<br />
winzer 1976 das Weingut auf Flaschenvermarktung<br />
umgestellt. Nun sind zwei seiner drei<br />
Söhne, Sebastian (36) <strong>und</strong> Paul (33) am Ruder.<br />
Sie absolvierten die Ausbildung zum Weinbautechniker<br />
in Weinsberg <strong>und</strong> Bad Kreuznach. Sowohl<br />
die Weinberge als auch den Keller planen<br />
<strong>und</strong> bearbeiten sie gemeinsam. Im Weinberg<br />
setzen die Geils keine Herbizide ein, sondern<br />
bekämpfen Unkraut rein mechanisch.<br />
Das Sortiment beginnt mit frischen, frucht -<br />
betonten Gutsweinen, gefolgt von kraftvollen<br />
Ortsweinen <strong>und</strong> wird gekrönt von eleganten Gewächsen<br />
aus den Lagen. Die roten Lagenweine<br />
reifen alle im Barrique, die Weißen werden<br />
spontan vergoren. Da wir die Kollektion dieses<br />
Jahres von einem aufstrebenden Niveau aus<br />
noch gesteigert gesehen haben, reihen wir das<br />
Weingut ab sofort eine Klasse höher ein.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Niersteiner Gewännchen: elegant, filigran, saftig<br />
2016 Westhofener Grauburg<strong>und</strong>er: Birne, sanft, klare Aromatik<br />
Inhaber/Kellermeister: Paul <strong>und</strong> Sebastian Geil | Rebfläche: 20 ha-<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Scheurebe,<br />
Gelber Muskateller, Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent,<br />
Dornfelder, Cabernet Dorsa | Mitglied: Generation Riesling,<br />
Mainzer Weinsalon| Verkauf: Nach Vereinbarung | Straußwirtschaft<br />
(Okt), für Events bis 80 Pers.: »Geils’s Scheier« mit Garten<br />
Bei meiner Arbeit vereine ich Intuition <strong>und</strong> Präzision.<br />
Das Ergebnis sind tiefgründige <strong>und</strong> kraftvolle Weine,<br />
die durch ihre Reinheit <strong>und</strong> Eleganz überzeugen.<br />
Andre Landgraf<br />
ÖKOLOGISCH<br />
NACHHALTIG<br />
RHEINHESSISCH<br />
LANDGRAF<br />
Außerhalb 9 — 55291 Saulheim — 06732/5126 — weingut-landgraf.de
124<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
3. PLATZ<br />
DEUTSCHE ROTWEINSORTEN<br />
WEINGUT<br />
ÖKONOMIERAT JOH. GEIL +<br />
Kuhpfortenstr. 11 | 67595 Bechtheim<br />
Tel. 06242 1546 | Fax 06242 6935<br />
info@weingut-geil.de | www.weingut-geil.de<br />
Johannes Geil-Bierschenk ist ein Netzwerker. Nachdem er vor<br />
einigen Jahren die qualitätsorientierte Winzervereinigung message<br />
in a bottle mitgegründet hatte, folgte in diesem Jahr das<br />
zweite große Projekt, das er maßgeblich mitgestaltet hat: Maxime<br />
Herkunft Rheinhessen. Die Vereinigung setzt sich für die Aufteilung<br />
der Weine in Gutswein, Ortswein <strong>und</strong> Lagenwein ein, wie sie<br />
der VDP durchführt. Diese Klassifikation soll nach dem Willen der<br />
Gruppe bekannter werden <strong>und</strong> den Weinliebhabern eine klare<br />
Orientierung bieten – nicht nur bei den VDP-Betrieben.<br />
Der Winzer hat das Weingut 2002 nach seinem Weinbau-Studium<br />
<strong>und</strong> Praktika in Australien <strong>und</strong> Südafrika übernommen. Durch<br />
ihn wurde vieles anders: Er reduzierte die Erträge gewaltig <strong>und</strong><br />
veränderte die Arbeit im Keller – was dem Betrieb einen großen<br />
Schub nach vorne gab. Seine Spezialität sind Rieslinge <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>ersorten<br />
aller Art. In diesem Jahr zum ersten Mal kommt ein<br />
Weißburg<strong>und</strong>er Réserve von ihm heraus. Der Frühburg<strong>und</strong>er<br />
Geyersberg wird nur in den besten Jahren gemacht. In Zukunft will<br />
er noch mehr mit großen Holzfässern arbeiten, Spontanvergärung<br />
bei den höheren Qualitäten ist schon jetzt Standard. »Fokussiert,<br />
fleißig <strong>und</strong> weinverrückt«, so beschreibt er sich selbst. Sein Vater<br />
Karl ist nach wie vor für die Pflege der Weinberge zuständig, seine<br />
Frau Elisabeth regelt Verkauf <strong>und</strong> Präsentationen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Bechtheimer Riesling »S«: feiner Duft, kräftig am Gaumen<br />
2015 Frühburg<strong>und</strong>er Geyersberg: sehr würzig, straff, gute Balance<br />
2015 Riesling Beerenauslese: exotische Frucht, balancierende Säure<br />
Inhaber: Karl <strong>und</strong> Johannes Geil-Bierschenk | Kellermeister: Johannes Geil-Bierschenk,<br />
David Knebel | Fläche: 28 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay,<br />
Muskateller, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er | Mitglied: message in a bottle,<br />
Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Sa 8-12, 13-17 <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
2. PLATZ SPÄTBURGUNDER<br />
GEILS<br />
SEKT- & WEINGUT +<br />
Zeller Straße 8 | 67593 Bermersheim<br />
Tel. 06244 4413 | Fax 57384<br />
mail@geils.de | www.geils.de<br />
Rudolf <strong>und</strong> Birgit Geil haben das Weingut in<br />
den vergangenen zehn Jahren in eine ansehnliche<br />
Form gebracht. Sohn Florian hat nach seinem<br />
Studienabschluss in Geisenheim Erfahrungen<br />
im renommierten burg<strong>und</strong>ischen Haus Méo<br />
Camuzet gemacht. Er ist seit 2014 voll im Betrieb<br />
involviert – seitdem wurde auch der Fokus<br />
auf Burg<strong>und</strong>er-Rebsorten noch verstärkt. Schon<br />
vorher führten einige Maßnahmen im Keller<br />
(Schwerkraftmethode, langsame, ungekühlte<br />
Vergärung, längeres Lager auf der Feinhefe)<br />
zu einem Qualitätssprung auf breiter Front.<br />
»Gr<strong>und</strong>sätzlich versuche ich, die Weine nicht zu<br />
formen, sondern sie sich entwickeln zu lassen«,<br />
erklärt Florian Geil.<br />
Die Kollektion ist – man möchte fast sagen:<br />
trotz ihres gewaltigen Umfangs – in einer Topform.<br />
Schon die Gutsweine, vor allem von Riesling<br />
<strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er, fallen durch dichte<br />
Aromen <strong>und</strong> Druck auf. Ein burg<strong>und</strong>ischer Stil<br />
ist vor allem bei den Spätburg<strong>und</strong>ern zu bemerken.<br />
Orts- <strong>und</strong> Lagenrieslinge haben alle etwas<br />
Reduktives, das zunächst wild wirkt <strong>und</strong> auf<br />
Alterungsfähigkeit schließen lässt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling trocken: Limone, Waldmeister, gutes Säurespiel<br />
2015 Riesling Frauenberg: wild, druckvoll, Limette-Apfel<br />
2013 Nocturne rote Cuvée: Cassis, Minze, dicht, vollm<strong>und</strong>ig<br />
Inhaber: Familie Geil | Kellermeister: Rudolf <strong>und</strong> Florian Geil | Rebfläche:<br />
13,8 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er,<br />
Schwarzriesling | Mitglied: Generation Riesling, Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: Mo-Sa nach Vereinbarung<br />
willkommen<br />
auf dem<br />
Ihre Familie Beck<br />
Schildweg 2<br />
55271 Stadecken-Elsheim<br />
Rheinhessen<br />
T 06136 / 24 87 · F 06136 / 92 44 13<br />
M weingut@hedesheimer-hof.de<br />
W www.hedesheimer-hof.de
Weingut Glöckner<br />
WEINGUT GLÖCKNER (<br />
Am Weiherborn 24<br />
Aufstieg<br />
55271 Stadecken-Elsheim<br />
Tel. 06130 1709 | Fax 06130 946 876<br />
weingutgloeckner@web.de<br />
www.weingutgloeckner.de<br />
Oha, was ist denn hier los? Da kommen ja ein<br />
paar richtig gute Weine, vor allem von der Lage<br />
Elsheimer Tempelchen. Winzermeister Stephan<br />
Glöckner hat offenbar aufgedreht – <strong>und</strong> zwar bei<br />
der Qualität, nicht aber bei den Preisen. In der<br />
Basis ist saftig-leckeres Easy Drinking angesagt,<br />
aber aus der Einzellage kommen elegante, schön<br />
dezente Qualitäten. Der 36-Jährige erklärt: »Ich<br />
möchte in Zukunft die Lagencharakteristik noch<br />
stärker herausarbeiten, denn in Elsheim gibt es<br />
durchaus die Gr<strong>und</strong>lagen dafür.« Im Tempelchen<br />
hat er 2014 mit den Kollegen Jörg Krug <strong>und</strong> Volker<br />
Hamm Flächen gepachtet, die vorher teils<br />
brach lagen, aber auch teils 40 Jahre alte Riesling-Reben<br />
zu bieten hatten. Die Bewirtschaftung<br />
<strong>und</strong> Vermarktung machen sie zusammen. Dazu<br />
gehört auch das »Weinfest am Tempelchen« in<br />
der letzten Juliwoche.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Weißburg<strong>und</strong>er I Elsheimer Tempelchen:<br />
elegant, dezent, Blüte <strong>und</strong> Aprikose<br />
2013 Cabernet Sauvignon:<br />
rote Paprika, griffige Tannine, eigenständig<br />
Ø<br />
Inhaber/Kellermeister: Stephan Glöckner | Rebfläche: 10 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon | Verkauf:<br />
Mo-Fr 17-20, Sa 8-13 <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
WEINGUT GÖHRING +<br />
Alzeyer Straße 60<br />
67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
Tel. 06243 408 | Fax 6525<br />
info@goehring-wein.de<br />
www.goehring-wein.de<br />
Im Haus Göhring schöpft man das Potenzial ausgezeichneter<br />
Lagen durch reine Handernte, langes Hefelager <strong>und</strong> Verzicht auf<br />
Reinzuchthefen aus. Der Schwerpunkt liegt auf Burg<strong>und</strong>ersorten<br />
<strong>und</strong> Riesling. Traditionell wird hier außerdem eine edelsüße Auslese<br />
aus der wenig verbreiteten Neuzüchtung Albalonga gemacht,<br />
die rassig <strong>und</strong> exotisch anmutet.<br />
Ein Kriterium für die Qualität ist hier sicher auch, dass man<br />
den Weinen Zeit lässt. Die weißen Lagenweine werden ohne Filtration<br />
abgefüllt <strong>und</strong> kommen erst eineinhalb Jahre nach der<br />
Ernte in den Verkauf. Die Rotweine werden allesamt mindestens<br />
so lange in Fässern gereift. Die Albalonga-Süßweine kommen erst<br />
nach zwei Jahren auf den Markt. Was man sonst noch machen<br />
kann? »Zum richtigen Zeitpunkt das Falsche unterlassen,« meint<br />
Arno Göhring schlicht. Anfang 2017 hat er die Betriebsleitung<br />
gemeinsam mit seiner Frau Katrin komplett übernommen. Vater<br />
Wilfried kümmert sich weiterhin um die Weinberge.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Chardonnay: Kernobst, frisch, knackig<br />
2012 Portugieser Réserve: internationaler Stil, vielschichtig, gute Frucht<br />
2016 Siegerrebe Auslese: pure Traube, ein Maul voll Wein<br />
Inhaber/Kellermeister: Arno Göhring | Rebfläche: 19 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Muskateller, Huxelrebe, Albalonga, Gewürztraminer, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Portugieser | Mitglied: message in a bottle, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf:<br />
Mo-Fr 8-11.30 <strong>und</strong> 13-18 Uhr, Sa 8.30-11.30 <strong>und</strong> 13-17 Uhr, So 10-12 Uhr
126<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT GÖTZ (<br />
Dolgesheimer Straße 24 | 55278 Uelversheim<br />
Tel. 06249 7105 | Fax 06249 80284<br />
weingut@weingut-goetz.de | www.weingut-goetz.de<br />
Duftige, saft- <strong>und</strong> kraftvolle Weißweine sowie elegante, oft würzige<br />
Rote bringen den ökologisch wirtschaftenden Betrieb nach<br />
vorne. Besondere Beachtung verdient dabei die Lagenwein-Serie<br />
»h«. Seit Anfang des Jahres hat Holger Götz allein das Sagen im<br />
Betrieb, sein Vater Reinhard hat sich in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Der sattelte einst in den achtziger Jahren vom Mischbetrieb<br />
auf Weinbau um. Holger, heute 35 <strong>und</strong> Geisenheim-Absolvent, war<br />
2006 in den Betrieb eingestiegen <strong>und</strong> zunächst nur für den Keller<br />
verantwortlich. Seitdem haben sich hier neben den Standard-<br />
Rebsorten auch Sauvignon Blanc <strong>und</strong> Merlot fest etabliert. Janine<br />
Bison, die Frau an Holgers Seite, bringt durch ihren Beruf als<br />
Eventmanagerin Impulse in das Weingut ein.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling h4 Tafelstein: knackig, saftig, Finesse<br />
2015 Merlot: Himbeere, schlankes Tannin, gute Struktur<br />
Inhaber/Kellermeister: Holger Götz | Rebfläche: 9,6 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Scheurebe, Silvaner, Huxelrebe, Dornfelder,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er | Mitgliedschaft: Ecovin | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
PFANNEBECKER<br />
Weingut Pfannebecker GbR<br />
Holker & Max Pfannebecker<br />
Zum Neusatz 14<br />
67551 Worms<br />
Fon 0049 (0) 6247 286<br />
Fax 0049 (0) 6247 905287<br />
info@weingutpfannebecker.de<br />
www.weingutpfannebecker.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag 14.00 - 18.00 Uhr<br />
Samstag 10.00 - 16.00 Uhr<br />
WEINGUT<br />
GRES +<br />
Ingelheimer Str. 6<br />
55437 Appenheim<br />
Tel. 06725 3310 | Fax 5529<br />
info@weingut-gres.de<br />
www.weingut-gres.de<br />
»Die Vielfalt der Böden zu respektieren <strong>und</strong> die<br />
hingebungsvolle Pflege der Reben« seien die Gr<strong>und</strong>lage<br />
für seine Weine, erklärt Klaus Gres. Der Diplom-<br />
Ingenieur für Weinbau wird bei der Arbeit im Weinberg<br />
unterstützt vom Vater Hans Jürgen (Jahrgang<br />
1946). Mutter Mechthild kümmert sich um Weinstube<br />
<strong>und</strong> Gästezimmer, während Klaus’ Ehefrau Isabell die<br />
Ansprechpartnerin für die K<strong>und</strong>en ist. Weinbau hat in<br />
der Familie eine 500-jährige Tradition mit Wurzeln in<br />
Frankreich. Über das Burg<strong>und</strong> <strong>und</strong> das Elsass kamen<br />
die Vorfahren einst nach Rheinhessen.<br />
Der Vorzeigewein des Gutes ist der Riesling Appenheimer<br />
H<strong>und</strong>ertgulden, er siegte auch letztes Jahr im<br />
Wettbewerb dieses <strong>Weinführer</strong>s. Nun hat er einen<br />
kleinen Bruder bekommen, nämlich den Appenheimer<br />
Riesling »vom Tertiär«, der sich ebenso schlank <strong>und</strong><br />
mineralisch präsentiert. Und die Riesling-Vielfalt bei<br />
Gres wächst weiter, denn gerade hat man eine zusätzliche<br />
Riesling-Lage im Laubenheimer Edelmann<br />
erstanden. Seine Rotweine, sagt Klaus Gres, »dürfen<br />
ruhig etwas üppiger sein.« Für sie nutzt er nur Barriques<br />
von Premiumherstellern aus dem Bordeaux <strong>und</strong><br />
Burg<strong>und</strong>.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Appenheimer Riesling »vom Tertiär«:<br />
mineralisch, Steinobst, Waldmeister<br />
2016 Sauvignon Blanc Daubhaus: Kräuter, rauchig, druckvoll<br />
2016 Silvaner Liter: kraftvoll, mineralisch, kräuterig<br />
SIEGER RIESLING<br />
3. PLATZ CHARDONNAY<br />
Inhaber/Kellermeister: Klaus Gres | Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Chardonnay, Silvaner, Rivaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er<br />
| Mitglied: H<strong>und</strong>ertgulden-Winzer, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />
Verkauf: Mo-Fr 9-12 u. 14-18.30 Uhr, Sa 9-17 Uhr, jeweils mit Voranmeldung<br />
Gästezimmer, Weinstube (Fastnacht bis Pfingsten)
WEINGUT GRÖHL +<br />
Uelversheimer Straße 4-6 | 55278 Weinolsheim<br />
Tel. 06249 93988 | Fax 93998<br />
info@weingut-groehl.de | www.weingut-groehl.de<br />
Was seine Top-Lagen im Hügelland <strong>und</strong> an der Rheinfront ihm an<br />
Voraussetzungen liefern, weiß Eckehart Gröhl in die Flasche zu<br />
bringen: Charakterstarke, terroirgeprägte Weine. Die Lagenweine<br />
<strong>und</strong> einige Ortsweine baut er mit Spontanvergärung aus, die Barriques<br />
für seine Burg<strong>und</strong>erweine sind Spezialanfertigungen eines<br />
Tonnellerie-Meisters im Burg<strong>und</strong>. Seine Sekte liegen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
36 Monate auf der Hefe. In der aktuellen Kollektion fielen uns<br />
außerdem sehr elegante <strong>und</strong> dabei trinkfreudige Weine aus den<br />
Aromasorten Scheurebe <strong>und</strong> Sauvignon blanc auf.<br />
Die nächste Generation ist schon mittendrin im Betrieb <strong>und</strong><br />
entscheidet fleißig mit. Tochter Franziska studiert internationales<br />
Weinmarketing <strong>und</strong> kümmert sich mit Mutter Angela um Verkauf<br />
<strong>und</strong> Präsentation. Sohn Johannes ist noch in der Winzerlehre <strong>und</strong><br />
hilft dem Vater im Weinberg <strong>und</strong> im Keller. Die beiden Kinder haben<br />
auch gerade gemeinsam ihre eigene Secco-Linie »Duo« herausgebracht<br />
(weiß <strong>und</strong> rosé). Eckehart Gröhls neuestes Projekt<br />
wiederum sind Réserveweine aus den Lagen Ölberg, Pettenthal,<br />
Hölle <strong>und</strong> Schützenhütte. Ein Gr<strong>und</strong> zum Hinfahren ist überdies<br />
die neue Vinothek des Hauses, die Mauerwerk von 1898 in eine<br />
moderne Atmosphäre einbindet.<br />
3. PLATZ AROMASORTEN<br />
WEINGUT<br />
K. F. GROEBE +<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
Mainzer Straße 18 | 67593 Westhofen<br />
Tel. 06244 4523 | Fax 9191 617<br />
info@weingut-k-f-groebe.de<br />
www.weingut-k-f-groebe.de<br />
Friedrich Groebe ist Überzeugungstäter an<br />
der Rieslingfront. Seine Spezialität sind w<strong>und</strong>erbar<br />
elegante, individuelle Vertreter der Rebsorte:<br />
feinsinnig, zuweilen verspielt, aber immer<br />
mit komplexer Struktur ausgestattet. Es sind<br />
Weine, denen man ihre Langlebigkeit anschmeckt.<br />
In seinen Westhofener Lagen Aulerde, Kirchspiel<br />
<strong>und</strong> Morstein arbeitet er ökologisch. Die<br />
Reben werden im Frühjahr kräftig zurückgeschnitten<br />
<strong>und</strong> durch Rebzeilenbegrünung zum<br />
tiefen Wurzeln gezwungen. Gelesen wird spät<br />
<strong>und</strong> ausschließlich per Hand. Die Weinberge<br />
werden schon seit mehr als 250 Jahren von<br />
Groebes Familie bewirtschaftet. Im Keller lässt<br />
Friedrich Groebe der Weinwerdung Zeit. In alten<br />
Eichenfässern vergärt der Most mit seinen<br />
eigenen Hefen, langsam, kühl <strong>und</strong> spontan.<br />
Dabei kontrolliert der Winzer, der das Weingut<br />
gemeinsam mit seiner Frau Manuela führt,<br />
die Reifezeit aufmerksam ohne große Eingriffe<br />
vorzunehmen. »Manchmal ist es auch nur ein<br />
sehr kontrolliertes Nichtstun, das zum gewünschten<br />
Ziel führt. Jede Flasche Wein ist<br />
konservierte Zeit, die nach Jahren der Reife<br />
wieder lebendig wird <strong>und</strong> die Gedanken beflügelt«,<br />
sagt Friedrich Groebe. High-Tech gilt in<br />
seinem Keller nicht als das Nonplusultra. Und<br />
seine Weine erzählen Geschichten, die zeigen,<br />
dass Technik hier auch gar nicht nötig ist.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling VDP.Gutswein: intensiv, exotisch, Apfelmus<br />
2016 1763 Riesling VDP.Gutswein: filigran, seidig,<br />
balancierte Säure, Aprikose<br />
2016 Westhofen Riesling trocken VDP.Ortswein:<br />
feinsinnig, Waldmeister, Apfel, leicht phenolisch<br />
Inhaber/Kellermeister: Friedrich Groebe | Rebfläche: 9 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Gewürztraminer, Scheurebe | Mitglied: VDP, Vinissima | Verkauf:<br />
nach Vereinbarung<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Scheurebe: Cassis, Maracuja, frisch, animierend<br />
2016 Sauvignon Blanc: Limette, Gras, schlank, rauchig<br />
2016 Riesling Niersteiner Ölberg: cremig, Pfirsich, dicht<br />
Inhaber: Eckehart <strong>und</strong> Angela Gröhl | Kellermeister: Eckehart Gröhl | Rebfläche: 20 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Scheurebe,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Mitglied: Pro Riesling, Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 8-17 Uhr, Sa 8-16 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Vinothek
128<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Aufstieg<br />
WEINGUT<br />
HEINRICH GROH )<br />
Ø<br />
WEINGUT<br />
GUNDERLOCH +<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
Deichelgasse 8 | 67595 Bechtheim<br />
Tel. 06242 1443 | Fax 06242 60046<br />
weine@heinrichgroh.de<br />
www.heinrichgroh.de<br />
Axel Groh weiß, was er gut kann, <strong>und</strong> darauf<br />
legt er seinen Schwerpunkt: Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> vor allem Chardonnay. In<br />
seinem Sortiment ist für jede Vorliebe etwas<br />
dabei: Mal fruchtig-frisch, mal fein <strong>und</strong> leise,<br />
mal dezent schmelzig mit Holzfass-Reife.<br />
Da er den Betrieb alleine wuppen muss, hat<br />
er sich Hilfe von außen geholt: Seit drei Jahren<br />
lässt er seine Weinberge vom Weingut Jochen<br />
Dreissigacker bewirtschaften – seit 2015 übrigens<br />
zertifiziert ökologisch. Auch die Vertriebskanäle<br />
des Top-Weinguts aus demselben Ort<br />
kann er mitnutzen. Axel Groh selbst kann sich<br />
so auf die Arbeit an den Weinen im Keller<br />
konzentrieren. »Mein Faible sind im kleinen<br />
Holzfass ausgebaute Weißweine. Wichtig ist die<br />
perfekte Symbiose aus Finesse <strong>und</strong> Kraft«, erklärt<br />
er.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Chardonnay Schlossberg:<br />
Blüten, Heu, klar, guter Trinkfluss<br />
2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er Noblesse:<br />
fein, strukturiert, Aprikose+Blüten<br />
Inhaber/Kellermeister: Axel Groh | Rebfläche: 12 ha<br />
Rebsorten: Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Mo-Sa nach Voranmeldung<br />
Carl-G<strong>und</strong>erloch-Platz 1 | 55299 Nackenheim<br />
Tel: 06135 2341 | Fax: 06135 2431<br />
info@g<strong>und</strong>erloch.de |www.g<strong>und</strong>erloch.de<br />
Im Weingut G<strong>und</strong>erloch wird gerade in die Zukunft investiert –<br />
mit einem großen Bauprojekt wurde das denkmalgeschützte 250<br />
Jahre alte Weingutsgebäude renoviert <strong>und</strong> erweitert. Aber auch in<br />
schonende Verarbeitungstechnik hat Inhaber Johannes Hasselbach<br />
Geld gesteckt. Denn der behutsame Umgang mit Trauben,<br />
Most <strong>und</strong> Wein ist Kern der Philosophie des 1979 geborenen<br />
Hasselbach, der das Weingut vor zwei Jahren von seinen Eltern<br />
übernommen hat. Besonders bei den Spitzenweinen setzt Hasselbach<br />
auf Spontanvergärung im Holzfass, lange Maischestandzeit<br />
<strong>und</strong> Vollhefelager, um den Weinen Komplexität <strong>und</strong> Tiefe zu ver -<br />
leihen. So wenig Einfluss nehmen, wie möglich, ist sein Credo,<br />
»minimal-invasiven Umgang mit den Trauben«, nennt er das.<br />
In den Weinbergen – das Weingut G<strong>und</strong>erloch besitzt Weinberge<br />
entlang der Rheinfront in den Spitzenlagen Hipping, Pettenthal<br />
<strong>und</strong> Rothenberg – arbeitet Hasselbach mit niedrigen Erträgen von<br />
50 hl/ha – gemäß den Vorgaben des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter<br />
für seine Top-Weine. Sein Ziel: Konzentration, Lebhaftigkeit<br />
<strong>und</strong> mineralische Prägung. Davon lassen seine Weine<br />
nichts vermissen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling »Als wär’s ein Stück von mir«: konzentriert, harmonisch, Apfel, nasser Stein<br />
2016 Nackenheim Riesling VDP.Ortswein: klar, präzise, Kräuter, Zitrus, schöner Abgang<br />
2015 Pettenthal Riesling VDP.Großes Gewächs: saftig, straffe Säure, würzig, Mineralik<br />
Inhaber: Johannes Hasselbach | Kellermeister: Johannes Hasselbach <strong>und</strong> Markus Weickert<br />
Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: VDP, Wein vom Roten Hang , Maxime Herkunft Rheinhessen<br />
Verkauf: Mo-Do 8.30-17 Uhr, Fr 8.30-16 Uhr, Sa nach Vereinbarung
WEINGUT<br />
LOUIS GUNTRUM )<br />
Rheinallee 62 | 55283 Nierstein<br />
Tel. 06133 97170 | Fax 971717<br />
info@guntrum.de | www.guntrum.de<br />
Louis Konstantin Guntrum hat das in der Fläche deutlich geschrumpfte<br />
Gut auf Kurs gebracht. Der Traditionsbetrieb, gegründet<br />
1648, war früher das wohl bedeutendste Weingut von Nierstein<br />
mit 55 ha Reben – nun knüpft es seit einigen Jahren wieder an die<br />
ruhmreiche Vergangenheit an. Auf seinen Kellermeister Dirk Roth,<br />
der zuvor für mehrere VDP-Güter tätig war, kann Guntrum zählen.<br />
Er schöpft das Potenzial aus den Lagen am Roten Hang (Oelberg,<br />
Hipping, Pettenthal) <strong>und</strong> dem Oppenheimer Sackträger aus. Sein<br />
neuester Coup: der Niersteiner Silvaner, der durch bemerkenswert<br />
ausgefeilte Holzreife besticht.<br />
Die Rebfläche des Gutes ist zwischenzeitlich wieder etwas gewachsen<br />
(5 ha mehr in Nierstein). Die Weinberge werden zwar<br />
nicht bio-zertifiziert, aber naturnah bewirtschaftet. Der Lesetermin<br />
wird gezielt gesetzt, »um die Voraussetzung für eine minimalis -<br />
tische Kellerwirtschaft zu erzielen«, erklärt Louis Konstantin<br />
Guntrum.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Oppenheimer Sackträger: reife gelbe Frucht, mineralisch, klar<br />
2016 Niersteiner Silvaner: elegant, Würze, Holzeinsatz auf den Punkt<br />
Inhaber: Louis Konstantin Guntrum <strong>und</strong> Stephanie Streichele-Guntrum | Kellermeister: Dirk<br />
Roth | Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Gewürztraminer,<br />
, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Wein vom Roten Hang, Great Wine Capitals,<br />
Maxime Herkunft Rheinhessen| Verkauf: Mo-Do 7-12, 13-16.30, Fr 7-12 Uhr <strong>und</strong> nach<br />
Vereinbarung | »Guntrums Weingarten« am Rhein So <strong>und</strong> Feiertag Mai-Jun <strong>und</strong> Mitte Aug-<br />
Mitte Okt; Veranstaltungsräume<br />
Riesling-Weingut des Jahres 2017<br />
Jahrgangspräsentation 1. Mai<br />
Woogstraße 1, 55283 Nierstein-Schwabsburg<br />
Telefon: 0 61 33 - 5 05 14, www.weingut-huff.com<br />
Öffnungszeiten: Mo-Fr 8.00 - 12.00 u. 13.30 - 18.00 Uhr,<br />
Sa 9.00 - 17.00 Uhr, So 10.00 - 12.00 Uhr<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
WEINGUT GUTZLER §<br />
Roßgasse 19 | 67599 G<strong>und</strong>heim<br />
Tel. 06244 905221 | Fax 06244 905241<br />
info@gutzler.de | www.gutzler.de<br />
Für Michael <strong>und</strong> Christine Gutzler war 2017<br />
bislang kein leichtes Jahr – im April verstarb Seniorchef<br />
Gerhard Gutzler, der sich in den letzten<br />
Jahren vor allem um die Edelbrände des Weinguts<br />
gekümmert hatte. Umso erfreulicher ist es,<br />
dass bei der diesjährigen Verkostung besonders<br />
die Gutzlerschen Spätburg<strong>und</strong>er auf ganzer<br />
Linie überzeugen konnten <strong>und</strong> dies zur Aufwertung<br />
des Betriebes in die 9-Punkte-Liga geführt<br />
hat. Spätburg<strong>und</strong>er ist das Leib- <strong>und</strong> Magenthema<br />
von Inhaber <strong>und</strong> Kellermeister Michael<br />
Gutzler, der das Weingut in dritter Generation<br />
führt. Im Weinberg arbeitet er mit burg<strong>und</strong>ischer<br />
Dichte – 65 cm beträgt der Stockabstand<br />
– der Hektar ist mit 8500 Stock bepflanzt. Ab<br />
diesem Jahrgang darf das Weingut zudem seine<br />
Weine als bio-zertifiziert ausweisen.<br />
Im Keller lässt Gutzler die Ortsweine <strong>und</strong><br />
Großen Gewächse in großen Holzfässern oder<br />
Barriques spontan vergären. »Leidenschaft<br />
schmecken« ist sein <strong>und</strong> Christines Leitspruch –<br />
damit wollen beide ihre Hingabe ausdrücken,<br />
mit der sie daran arbeiten, elegante, filigrane<br />
<strong>und</strong> kraftvolle Weine zu erzeugen, die Ausdruck<br />
des Bodens <strong>und</strong> der Rebsorte sind. Es funktioniert!<br />
Neu im Programm haben die Gutzlers den<br />
Chardonnay Réserve <strong>und</strong> den Pinot Noir Réserve,<br />
die beide bei der Verkostung überzeugen<br />
konnten. Außerdem wird im Weingut selbst versektet<br />
<strong>und</strong> edle Brände in der eigenen Destillerie<br />
gebrannt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling VDP.Gutswein:<br />
dichte Struktur, Birne, Apfel, Zitrus, easy-drinking<br />
2014 Westhofener Spätburg<strong>und</strong>er VDP.Ortswein:<br />
Himbeere, Schokolade, Bouillon, intensiv, Länge<br />
2014 Pinot Noir Réserve: tiefe Aromatik, Kirsche<br />
<strong>und</strong> dunkle Beeren, geschliffene Tannine<br />
Inhaber/Kellermeister: Michael Gutzler | Rebfläche: 16 ha | Rebsorten:<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />
Chardonnay, St. Laurent, Cabernet Sauvignon, Dornfelder | Mitglied:<br />
VDP, message in a bottle, Deutsches Barrique-Forum, Maxime<br />
Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung
130<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT GYSLER )<br />
Großer Spitzenberg<br />
55232 Alzey-Weinheim<br />
Tel. 06731 41266 | Fax 44027<br />
info@alexander-gysler.de<br />
www.alexander-gysler.de<br />
Alexander Gysler ist zurück – <strong>und</strong> steigt gleich einmal eine Stufe<br />
höher wieder ein. Knackige, saft- <strong>und</strong> kraftvolle Weißweine mit<br />
klarer Aromatik <strong>und</strong> gutem Trinkfluss finden wir hier durchgängig.<br />
Insbesondere die Ortsweine von Riesling, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er<br />
mit klingenden Namen wie »Kammerton«, »Leuchtkraft« <strong>und</strong><br />
»Weitwinkel« fielen uns in diesem Sinne positiv auf.<br />
»Reinen Wein erzeugen, der von Jahrgang, Boden <strong>und</strong> Klima<br />
geprägt ist – weniger von uns«, beschreibt der Winzer sein Ziel.<br />
Das Weingut arbeitet seit 2004 zertifiziert ökologisch. Und gerade<br />
bekam die Neigung zur Natürlichkeit eine neue Form: Alexander<br />
Gysler hat eine Naturwein-Linie gestartet. Diesen Begriff interpretiert<br />
er so: Keinerlei Zusätze, keine Filtrierung, kein Pumpen. Diese<br />
Weine dürfen wir hoffentlich dann auch mal probieren, wenn sie<br />
soweit sind.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er Feldstärke: gute Frucht, schnörkellos, klar<br />
2015 Riesling Klangwerk »vum Helle«: Saft <strong>und</strong> Kraft, druckvoll<br />
Inhaber/Kellermeister: Alexander Gysler | Rebfläche: 12 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Scheurebe, Huxelrebe,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: message in a bottle, Demeter, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />
Verkauf: Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />
SCHMITZ<br />
HOF AM TEUERBORN<br />
LEIDENSCHAFT FÜR WEIN<br />
Besuchen Sie unsere Vinothek - wir freuen uns!<br />
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch <strong>und</strong> Freitag von 14 bis 18 Uhr<br />
Samstag von 10 bis 16 Uhr · Oder nach Vereinbarung!<br />
Weingut Schmitz · Hof am Teuerborn · 55299 Nackenheim · T: 06135 - 16 71<br />
I: www.schmitz-wein.de E: info@schmitz-wein.de<br />
Weingut Hemmes<br />
WEINGUT HAUCK & (NEU)<br />
Sonnenhof | 55234 Bermersheim<br />
Tel. 06731 1272 | Fax 06731 45652<br />
vinum@weingut-hauck.de<br />
www.weingut-hauck.de<br />
Die klassischen Rebsorten, aber auch internationale<br />
Gewächse wie Sauvignon Blanc <strong>und</strong> Cabernet<br />
Sauvignon kommen hier in die Flasche.<br />
Sie alle sind von gr<strong>und</strong>solider Qualität. Einen<br />
Ausschlag nach oben zeigen die Cuvées in Rot<br />
<strong>und</strong> Weiß sowie der Spätburg<strong>und</strong>er. Hans-Günther<br />
Hauck bewirtschaftet seine Weinberge<br />
zwar nicht zertifiziert ökologisch, aber naturnah.<br />
»Respekt vor der Natur <strong>und</strong> dem, was<br />
Generationen vor uns schon erschaffen haben,<br />
prägt unser tägliches Tun,« sagt der Winzer. Er<br />
<strong>und</strong> seine Frau Heike werden seit diesem Jahr<br />
von ihrer Tochter Jana, ihres Zeichens Betriebswirtin<br />
<strong>und</strong> Sommelière, im Betrieb voll unterstützt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Kunststück Weißer Burg<strong>und</strong>er & Auxerrois:<br />
nussig, mineralisch, balanciert<br />
2015 Essential Merlot & Cabernet Sauvignon: verspielt,<br />
sanft, Pflaume <strong>und</strong> Schoko<br />
Inhaber/Kellermeister: Heinz-Günther Hauck | Rebfläche: 29 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Sauvignon Blanc, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet<br />
Sauvignon | Öffnungszeiten/Verkauf: nach Vereinbarung
WEINGUT<br />
DR. HEYDEN &<br />
Wormser Straße 95 | 55276 Oppenheim<br />
Tel. 061 33 926 301 | Fax 926 302<br />
info@heydenwein-oppenheim.de<br />
www.heydenwein-oppenheim.de<br />
WEINGUT HEMMES (<br />
Grabenstraße 34<br />
55411 Bingen-Kempten<br />
Tel. 06721 12420 | Fax 12422<br />
info@weingut-hemmes.de<br />
www.weingut-hemmes.de<br />
Frank Hemmes setzt auf moderate Erträge<br />
<strong>und</strong> naturnahe Bewirtschaftung. Er baut die<br />
Weißweine bevorzugt temperaturkontrolliert im<br />
Edelstahl aus <strong>und</strong> strebt einen fruchtig-filigranen<br />
Weinstil an, die Rotweine kommen überwiegend<br />
ins Holzfass. 2003 hatte er den Betrieb<br />
von seinen Eltern übernommen <strong>und</strong> seitdem einige<br />
Staatsehrenpreise gesammelt. Bedeutung<br />
für das aufstrebende Gut hat nach wie vor die<br />
Vinothek mit Weinschule, für die es die Auszeichnung<br />
»Best of Wine Tourism Award Global<br />
2010« gab.<br />
Der Jahrgang 2016 wurde überschattet vom<br />
zu frühen Tod seiner Ehefrau Tanja, die einem<br />
Krebsleiden erlag. Sohn Philipp unterbrach deshalb<br />
zwischenzeitlich sein Studium, um in der<br />
Zeit des Umbruchs mitzuhelfen. Das Büro<br />
verstärkt seitdem Nichte Mariella Kirschstein.<br />
Sohn Felix hat in diesem Jahr sein Weinbaustudium<br />
in Geisenheim abgeschlossen <strong>und</strong> ist nun<br />
dabei, im elterlichen Weingut eigene Weine zu<br />
kreieren.<br />
Gut zurechtgekommen ist Frank Heyden mit dem Jahrgang 2016.<br />
Durchgehend lieferte er Weine mit klarer Aromatik <strong>und</strong> schönem<br />
Spiel. Besonders Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Sauvignon Blanc erfreuten<br />
mit saftiger, knackiger Frucht. Aber auch der St. Laurent zeigt<br />
Eleganz <strong>und</strong> schöne Sortentypizität. Wenn das so weitergeht, steht<br />
demnächst eine Aufwertung im <strong>Weinführer</strong> an.<br />
Erst 1999 wurde der Betrieb vom Vater Dr. jur. Karl Heyden<br />
gegründet. Frank Heyden, Geisenheim-Absolvent mit Auslandserfahrung<br />
aus Italien, Frankreich, Australien <strong>und</strong> Neuseeland, führt<br />
es heute mit Unterstützung seiner Frau Samira. Seine Weinberge<br />
bewirtschaftet er ökologisch, also ohne mineralische Dünger <strong>und</strong><br />
mit natürlicher Begrünung. Geprägt sind die Weinberge von gelben<br />
Kalkmergelböden, eine gute Gr<strong>und</strong>lage für mineralische <strong>und</strong> saftige<br />
Weine.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Silvaner Alte Reben: duftig, saftig, Aprikose<br />
2016 Sauvignon Blanc: knackig, exotisch, grüne Paprika<br />
Inhaber/Kellermeister: Frank Heyden | Rebfläche: 12 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf:<br />
Nach Vereinbarung<br />
<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Binger Riesling Felix: klare gelbe Frucht, kernig, rassig<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er Felix: Kirschfrucht, schlank, gut gemacht<br />
Inhaber/ Kellermeister: Frank Hemmes | Rebfläche: 18,5 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder | Verkauf: Mo, Mi, Do, Fr 10-12 <strong>und</strong> 14-18<br />
Uhr, Di 10-12 Uhr, Sa 10-16 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Vinothek<br />
<strong>und</strong> Weinschule
132<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT<br />
HIRSCHHOF )<br />
Seegasse 29 | 67593 Westhofen<br />
Tel. 06244 349 | Fax 571 112<br />
info@weingut-hirschhof.de |<br />
www.weingut-hirschhof.de<br />
Tobias Zimmer hat 2015 die Verantwortung<br />
für das elterliche Weingut übernommen. Vater<br />
Walter <strong>und</strong> Mutter Annette arbeiten aber immer<br />
noch tatkräftig mit. Das Weingut ist ein Öko-<br />
Pionier: Bereits seit 1990 ist es Mitglied im<br />
Verband Ecovin. In letzter Zeit werden hier zudem<br />
auch die weißen Burg<strong>und</strong>ersorten wieder<br />
verstärkt im Holzfass ausgebaut. Ihre Weine<br />
beschreiben die Zimmers als »unkompliziert<br />
<strong>und</strong> ehrlich«, was eine arge Untertreibung ist.<br />
Denn die Weine, die wir probieren durften (es<br />
hätten übrigens gerne auch ein paar mehr sein<br />
dürfen) bereiten zwar alle miteinander Trinkfreude,<br />
sind aber trotzdem komplex <strong>und</strong> anspruchsvoll.<br />
Vor allem die rote Cuvée »Platzhirsch«,<br />
die sich, wie wir finden, durchaus mit<br />
guten Bordeaux-Cuvées messen kann.<br />
Der Name des Weingutes ist auf einen Ahnen<br />
der Zimmers namens Michael zurückzuführen,<br />
der – laut der Familienlegende – anno 1466<br />
seinen Landesherren vor einem angreifenden<br />
Hirsch rettete. Zum Dank erhielt er dafür Ländereien,<br />
den Namen »Hirsch« <strong>und</strong> den Hirsch<br />
als Wappentier.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er »S«: stoffig, klar,<br />
reife weiße Frucht<br />
2015 Platzhirsch Rote Cuvée: kraftvoll, komplex,<br />
toller Spannungsbogen<br />
Inhaber/Kellermeister: Tobias Zimmer | Rebfläche: 30 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Silvaner, Sauvignon blanc, Gewürztraminer,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon, St. Laurent, Dornfelder,<br />
Portugieser | Mitglied: Ecovin | Verkauf: Mo-Fr 8-12 <strong>und</strong> 13-18 Uhr,<br />
Sa nach Vereinbarung<br />
WEINGUT<br />
HOCH-KRAFT &<br />
Schillerstraße 10 55270 Engelstadt<br />
Tel. 06130 1717 | Fax: 945059<br />
info@hoch-kraft.de | www.hoch-kraft.de<br />
Robert Hoch-Kraft ist in seinem Weingut für die Bewirtschaftung<br />
der Weinberge zuständig, seine Tochter Christine Gutzler baut<br />
die Weine aus, <strong>und</strong> zwar im Keller des Weingutes ihres Mannes,<br />
dem VDP-Winzer Michael Gutzler. »Der Austausch zwischen den<br />
Generationen ist uns sehr wichtig«, betont sie. Die Weißweine<br />
kommen bei ihr alle ins Edelstahl – so auch der dieses Jahr neu<br />
eingeführte Ortswein Engelstadter Silvaner. Die Rotweine kommen<br />
ins große Holzfass oder ins Barrique. Ein wichtiger Bestandteil<br />
des Betriebes ist die beliebte Gutsschänke des Weingutes, die ihre<br />
Mutter Kornelia Hoch-Kraft engagiert führt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Engelstadter Silvaner: r<strong>und</strong>, klar, Pfirsich-Zitrus<br />
Inhaber: Robert Hoch-Kraft | Kellermeisterin: Christine Gutzler | Rebfläche: 11 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er<br />
Schwarzriesling | Verkauf: nach Vereinbarung | Gutsschänke Fr/Sa Feb-Jun u.<br />
Aug- Mitte Dez, ab 17 Uhr, So <strong>und</strong> Feiertag ab 11.30 Uhr<br />
WEINGUT<br />
HOFMANN +<br />
Vor dem Klopp 4 | 55437 Appenheim<br />
Tel. 06725 300 063 | Fax 300 477<br />
info@schiefer-trifft-muschelkalk.de<br />
www.schiefer-trifft-muschelkalk.de<br />
Wenn man uns fragen würde, wo es in Rheinhessen Sauvignon<br />
blanc in echter Premium-Ausführung gibt, so lautete unsere erste<br />
Antwort: in Appenheim. Sicher, die erste Geige spielen bei Jürgen<br />
Hofmann <strong>und</strong> seiner Frau Carolin – <strong>und</strong> übrigens auch in ihrem<br />
Weingut Willems-Willems an der Saar – die Rieslinge mit salziger<br />
Mineralik, von Terroirs von Schiefer bis Muschelkalk. Aber dennoch<br />
ist besonders auffällig, dass es außer den Hofmanns nur sehr wenige<br />
Winzer in Rheinhessen gibt, die Weine von der internationalen<br />
Aromasorte in dieser Klasse herstellen. Kein W<strong>und</strong>er, schließlich<br />
haben sie auch schon 20 Jahre Erfahrung mit der in Deutschland<br />
relativ neuen Sorte.<br />
Ab 1998 krempelte Jürgen Hofmann – nach dem Weinbau-<br />
Studium in Geisenheim <strong>und</strong> Praxisaufenthalten in Kalifornien,<br />
Südafrika <strong>und</strong> Australien – mit seinen Eltern den Betrieb gründlich<br />
um. Alle Weine werden heute spontan vergoren, im Weinberg<br />
verzichtet man auf Herbizide. Als Top-Lage für weiße Burg<strong>und</strong>ersorten<br />
etablierte man den Steinberg. Der jüngste Neuzugang im<br />
Sortiment ist der Lagen-Riesling Goldberg als dritter im B<strong>und</strong>e<br />
neben H<strong>und</strong>ertgulden <strong>und</strong> Ölberg.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Appenheimer Riesling vom Muschelkalk: mineralisch, saftig, knackig<br />
2016 Riesling Goldberg: herzhaft, kraft- <strong>und</strong> druckvoll<br />
2016 Sauvignon Blanc Laurenzikapelle: Maracuja trifft Paprika,<br />
lebhaft <strong>und</strong> doch dezent<br />
Inhaber: Jürgen <strong>und</strong> Carolin Hofmann | Kellermeister: Jürgen Hofmann | Rebfläche: 20,8 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Sauvignon blanc, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Silvaner | Mitglied: Simply Wine, H<strong>und</strong>ertgulden-Winzer, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />
Verkauf: Mo-Fr nach Vereinbarung, Sa 9-12 <strong>und</strong> 14-18 Uhr
Aufstieg<br />
Ø<br />
HOTHUM – WEIN- UND<br />
SEKTGUT AM ROTHES (<br />
Germaniastraße 46 | 55459 Aspisheim<br />
Tel. 06727 8696 | Fax 06727 8411<br />
info@hothum.com | www.hothum.com<br />
Einst gehörten Ackerbau <strong>und</strong> Viehzucht zum<br />
Betrieb, den Ur-Urgroßvater Christoph Hothum<br />
im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert gründete. Senior Karlfried<br />
Hothum (65) konzentrierte sich dann auf Wein<br />
<strong>und</strong> wagte 1989 <strong>und</strong> damit sehr früh die Umstellung<br />
auf Öko-Weinbau. Die Söhne Andreas (44)<br />
<strong>und</strong> Christoph (41), Vertreter der fünften Generation,<br />
konnten sich ebenfalls für diese Wirtschaftsweise<br />
begeistern. »Wir sind der Meinung,<br />
dass Wein nicht gemacht wird, sondern wächst.<br />
Darum liegt unser Hauptaugenmerk auf dem<br />
Anbau von ges<strong>und</strong>en, vollreifen <strong>und</strong> aromatischen<br />
Trauben», erklärt Christoph Hothum. Der<br />
Schwerpunkt liegt auf traditionellen rheinhessischen<br />
Sorten wie Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Portugieser.<br />
Alle Rotweine werden im Stückfass gereift.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Binger Riesling vom Quarzit:<br />
spritziger Duft, klare Aromatik, druckvoll<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er: ausbalanciert, kraftvoll, Kernobst<br />
Inhaber: Karlfried, Andreas <strong>und</strong> Christoph Hothum | Kellermeister:<br />
Andreas <strong>und</strong> Christoph Hothum | Rebfläche: 18 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Sauvignon blanc, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Dornfelder, Frühburg<strong>und</strong>er, Portugieser, St. Laurent<br />
Mitglied: Ecovin, Naturland | Verkauf: nach Vereinbarung
134<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
2. PLATZ GRAUBURGUNDER<br />
WEINGUT FRITZ<br />
EKKEHARD HUFF )<br />
Hauptstr. 90<br />
55283 Nierstein-Schwabsburg<br />
Tel. 06133 58003 | Fax 58617<br />
info@weingut-huff.de<br />
www.weingut-huff.de<br />
Kellermeisterin Christine Huff (32) geht nach<br />
vorne. Ihre Ortsweine kommen mal filigran <strong>und</strong><br />
mal straff daher, aber immer trinkfreudig. Die<br />
Lagenweine zeigen Struktur <strong>und</strong> Charakter –<br />
aus Steillagen vom Roten Hang holt sie schöne<br />
Terroirweine heraus. In der Basis fällt vor allem<br />
der fruchtige Riesling »Good Vibrations« für<br />
den unkomplizierten Genuss auf.<br />
Seit 1700 betreibt die Familie Weinbau in<br />
Nierstein-Schwabsburg. Vater Fritz Ekkehard<br />
Huff konzentriert sich auf die Arbeit im Weinberg,<br />
seit seine Tochter bei Top-Winzer Hans-<br />
Peter Keller in Flörsheim-Dalsheim gelernt <strong>und</strong><br />
2010 das Önologiestudium in Geisenheim abgeschlossen<br />
hat. Wein-Expertise aus Neuseeland<br />
steuert überdies Christines Ehemann Jeremy<br />
Bird-Huff (29) bei – er zeichnet verantwortlich<br />
für die »Bird«-Linie. Mutter Doris betreut die<br />
K<strong>und</strong>en. Echt goldig: Im Fragebogen dieses<br />
<strong>Weinführer</strong>s führt das Weingut unter »Zuständigkeiten<br />
im Betrieb« neben den eben genannten<br />
auch »Entertainment: Töchter Philippa<br />
(2,5 Jahre) <strong>und</strong> Olivia (6 Monate), Hündin Diva<br />
(11)« <strong>und</strong> »Kuchen: Oma Margret (89)« auf.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Niersteiner Grauburg<strong>und</strong>er:<br />
gute Balance, trinkfreudig, Apfelbonbon<br />
2016 Riesling Rabenturm: blütenduftig, knackig,<br />
wohlstrukturiert<br />
Inhaber: Fritz Ekkehard Huff | Kellermeisterin: Christine Huff<br />
Rebfläche: 6 ha | Rebsorten: Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
WEINGUT<br />
GEORG GUSTAV<br />
HUFF +<br />
Woogstr. 1<br />
55283 Nierstein-Schwabsburg<br />
Tel. 06133 50514 | Fax 61395<br />
info@weingut-huff.com<br />
www.weingut-huff.com<br />
Einen festen Platz im oberen Drittel des <strong>Weinführer</strong>s hat dieser<br />
Betrieb. Die Familie betreibt schon über 300 Jahre Weinbau. Dieter<br />
Huff (63), der den Betrieb 1989 übernahm <strong>und</strong> ihn weiterent -<br />
wickelte, ist für die Weinberge zuständig. Seine Söhne Stefan (34)<br />
<strong>und</strong> Daniel (39) haben sich zu einer klaren Arbeitsteilung entschlossen.<br />
Der Ältere ist für Weißwein zuständig, der Jüngere hat<br />
nach der Ausbildung an der Ahr <strong>und</strong> Praktika in Österreich <strong>und</strong><br />
Australien sowie seiner Technikerausbildung in Weinsberg die<br />
Verantwortung für Rotweine übernommen.<br />
Die Lagenweine werden spontan in Stückfässern oder Tonneaux<br />
vergärt. Die Rotweine gären bis zu drei Wochen auf der Maische in<br />
offenen Bütten <strong>und</strong> reifen bis zu zwei Jahre im Fass. Abgefüllt wird<br />
unfiltriert. Als Anhänger der Einteilung der Weine in Gutswein,<br />
Ortswein <strong>und</strong> Lagenwein hat sich der Betrieb als Gründungsmitglied<br />
der neuen Winzervereinigung Maxime Herkunft Rheinhessen<br />
hervorgetan.<br />
3. PLATZ SPÄTBURGUNDER<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Rehbacher Steig Sommerseite: balanciert, mineralisch, gute Frucht<br />
2016 Riesling Niersteiner Hipping Alte Reben: Blüten, mineralisch, verspielt<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er: beerig, schokoladig, feine Tannine<br />
Inhaber: Dieter Huff | Kellermeister: Daniel <strong>und</strong> Stefan Huff | Rebfläche: 17 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder | Mitglied:<br />
Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Sa 9-17 Uhr, So vormittags<br />
<strong>und</strong> nach Vereinbarung
WEINGUT<br />
IMMERHEISER (<br />
2. PLATZ EDELSÜSS<br />
Schulstraße 6-10 | 55270 Schwabenheim<br />
Tel. 06130 941 800 | Fax 06130 941 8080<br />
info@immerheiser-wein.de | www.immerheiser-wein.de<br />
Wein <strong>und</strong> Kulinarik gehen hier Hand in Hand: Während Barbara<br />
<strong>und</strong> Georg L. Immerheiser zwei Landgasthöfe (siehe <strong>Restaurant</strong>-<br />
Teil) <strong>und</strong> ein Gästehaus führen, ist Sohn Dennis (36) für den Wein<br />
zuständig. Er lernte im Staatsweingut in Oppenheim <strong>und</strong> legte dort<br />
auch seine Prüfung zum Winzermeister ab. Internationale Erfahrung<br />
sammelte er in Neuseeland.<br />
Die Weißweinsorten des Betriebes wachsen auf Schwabenheimer,<br />
die roten Sorten auf nahen Ingelheimer Fluren. Im Weinberg<br />
wird überwiegend selektive Handlese praktiziert. Dazu wird naturnah<br />
<strong>und</strong> mit reduzierten Erträgen gearbeitet. Derzeit neu in der<br />
Mache ist hier ein Rotwein Réserve mit längerer Reifezeit, der<br />
nach Wunsch von Dennis Immerheiser im Stile einer Gran Reserva<br />
gelingen soll. Das ist ambitioniert, ihm aber durchaus zuzutrauen.<br />
WEINGUT<br />
GEORG JUNG &<br />
Alzeyer Str. 4 | 55278 Undenheim<br />
Tel. 06737 246 | Fax 9952<br />
info@wein-macht-jung.de<br />
www.wein-macht-jung.de<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Klostergarten »S«: pfirsichduftig, feinschmelzig, elegant<br />
2016 Rosé »Sommertraum« feinherb: Erdbeer-Himbeer, locker, spritzig<br />
Inhaber: Familie Immerheiser | Kellermeister: Dennis Immerheiser | Rebfläche: 10 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Kerner, Sauvignon<br />
blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder | Verkauf: Mi-So ab 18 Uhr, So auch 12-14 Uhr<br />
»Landgasthof Engel« mit Weinladen tägl. 12-14 <strong>und</strong> 17-23 Uhr; Gästehaus »Casa Rustica«<br />
»Wein macht Jung« ist der Slogan dieses<br />
Weingutes, <strong>und</strong> eine weitere Verjüngung hat im<br />
Juli 2017 eingesetzt, als Georg <strong>und</strong> Helga Jungs<br />
Sohn Johannes in den Betrieb eingestiegen ist –<br />
er hat gerade seine Ausbildung zum Weinbautechniker<br />
abgeschlossen. Auch die Weine des<br />
Weingutes wirken jugendlich: Sie sind schnörkellos<br />
<strong>und</strong> versprechen überwiegend unkomplizierten<br />
Genuss zu einem fairen Preis. Den Weinausbau<br />
entwickeln die Jungs weiter: Es wird<br />
mehr mit Spontangärung <strong>und</strong> Ausbau in Barriques<br />
gearbeitet. Außerdem wollen sie ihr Angebot<br />
vor Ort erweitern. Dafür haben sie eine alte<br />
Hofreite gegenüber dem Weingut gekauft. Die<br />
wird nun umgebaut, um darin eine Vinothek <strong>und</strong><br />
ein Flaschenlager anzusiedeln.<br />
Weingut erleben Wein erleben.<br />
Unsere Philosophie ist Qualität.<br />
Unsere Qualität ist Ihr Genuss!<br />
Weingut Posthof Doll & Göth<br />
Kreuznacher Str. 2<br />
55271 Stadecken-Elsheim<br />
Tel. 06136 – 3000 · Fax 6001<br />
www.doll-goeth.de<br />
weingut.posthof@doll-goeth.de<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc: dezente gelbe Exotenfrucht,<br />
knackig, trinkfreudig<br />
2013 Pinot Noir: kirschig, würzig, erdig<br />
Inhaber: Walter <strong>und</strong> Georg Jung | Kellermeister: Georg Jung |<br />
Rebfläche: 17 ha | Rebsorten: Silvaner, Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Müller-Thurgau, Huxelrebe, Dornfelder, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Cabernet Dorsa | Verkauf: nach Vereinbarung |<br />
Gästezimmer <strong>und</strong> Ferienwohnung
136<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
JUNG & KNOBLOCH &<br />
Langgasse 46 | 55234 Albig<br />
Tel. 06731 6661 | Fax 45923<br />
info@weingut-jung-knobloch.de<br />
www.weingut-jung-knobloch.de<br />
Tobias Jung <strong>und</strong> Melanie Jung, geb. Knobloch,<br />
legten 2006 die elterlichen Weingüter<br />
zusammen. So entstand ein Betrieb mit stattlichen<br />
60 ha Rebfläche <strong>und</strong> überdies 130 ha<br />
Ackerbau. Nachdem der Jahrgang 2015 gut<br />
gelungen war, finden wir in diesem Jahr leider<br />
ein paar Schwächen in der Kollektion. Positiv<br />
hervorzuheben ist allerdings der »Klimawein«,<br />
der ein gemeinsames Projekt mit der Kreisverwaltung<br />
Alzey ist. Dieser ist nicht nur schön zu<br />
trinken, sondern auch noch für einen guten<br />
Zweck: Von jeder verkauften Flasche fließt ein<br />
Euro in die Stiftung »Wald zum Leben«, die mit<br />
dem Geld eine Streuobstweise aufforstet. Auch<br />
ansonsten arbeitet der Betrieb naturnah, <strong>und</strong><br />
das Winzerhaus ist energie-positiv, d. h. es erzeugt<br />
aus regenerativen Energien mehr Strom,<br />
als es verbraucht. Für ein Energiespar-Projekt,<br />
bei dem die Kellerbeleuchtung auf sparsame<br />
LED-Leuchten umgestellt wurde, gab es den<br />
Wirtschaftspreis regio-effekt 2017.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 St. Laurent »Klimawein«:<br />
beerig, angenehm, strukturiert<br />
Inhaber: Tobias <strong>und</strong> Melanie Jung | Kellermeister: Tobias Jung,<br />
Jan Blätz | Rebfläche: 60 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Silvaner, Scheurebe, Grauburg<strong>und</strong>er, Huxelrebe,<br />
Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Portugieser, Regent<br />
Verkauf: Mo-Fr 8.30-11.30 Uhr, Mo/Mi/Fr 14.30-17.30 Uhr, Sa 9-12 Uhr<br />
<strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
JUWEL WEINE –<br />
JULIANE ELLER (<br />
Außerhalb 9 | 67577 Alsheim | Tel. 06249 4666<br />
info@juwel-weine.de | www.juwel-weine.de<br />
Illustre Fre<strong>und</strong>e hat die Jungwinzerin Juliane Eller (27) da am<br />
Start: Mit dem Moderator Joko Winterscheidt <strong>und</strong> dem Schauspieler<br />
Matthias Schweighöfer hat sie gerade einen Projektwein herausgegbracht:<br />
den Grauburg<strong>und</strong>er »III Fre<strong>und</strong>e«. Beworben wird<br />
dieser als »puristischer Easy-Drinking-Wein mit hohem Qualitätsanspruch.«<br />
Aber auch daheim in Alsheim netzwerkt sie kräftig,<br />
<strong>und</strong> zwar mit befre<strong>und</strong>eten Alsheimer Jungwinzern in der Gruppe<br />
»Weinblick5«. Diese hat ebenfalls einen Projektwein herausgebracht,<br />
<strong>und</strong> zwar die Chardonnay-Weißburg<strong>und</strong>er-Cuvée »High<br />
Five« – geeignet sowohl als feiner Essensbegleiter wie auch als<br />
Partyfre<strong>und</strong>.<br />
Juliane Eller gründete die Marke »Juwel Weine« nach Abschluss<br />
ihres Weinbaustudiums in Geisenheim. Mit ihr krempelte sie das<br />
Weingut ihrer Familie, das vorher Fasswein herstellte, komplett auf<br />
Flaschenwein um. Für sie kommt nur Handlese im Weinberg <strong>und</strong><br />
Spontanvergärung im Keller in Frage. Charakteristisch für ihre<br />
Weine sind Duftigkeit <strong>und</strong> ein filigranes Aromenspiel.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Silvaner: filigran, duftig, aprikosig<br />
2015 Riesling Frühmesse: elegant, druckvoll, Reifepotenzial<br />
Inhaber: Juliane <strong>und</strong> Thomas Eller | Kellermeisterin: Juliane Eller | Rebfläche: 20 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf:<br />
Mo-Fr 8-12 u. 13-18 Uhr, Sa 9-12 u. 13-17 Uhr nach Vereinbarung | Mitglied: Generation Riesling,<br />
Weinblick5, Maxime Herkunft Rheinhessen
KAPELLENHOF<br />
OEKONOMIERAT<br />
SCHÄTZEL ERBEN )<br />
Kapellenstr. 18 | 55278 Selzen<br />
Tel. 06737 204 | Fax 8670<br />
kapellenhof@t-online.de<br />
www.kapellenhof-selzen.de<br />
WEINGUT KAMPF )<br />
Langgasse 75 | 55237 Flonheim<br />
Tel. 06734 1626 | Fax 7117<br />
info@weingut-kampf.de |www.weingut-kampf.de<br />
Als »Handwerker <strong>und</strong> Traditionalisten« bezeichnet Patrick<br />
Kampf sich selbst, obwohl er eigentlich eher zur Riege der jungen<br />
Shootingstars Rheinhessens gezählt wird. Der 30-Jährige arbeitet<br />
zwar mit seinem Vater Hanspeter Seite an Seite (»die berühmte<br />
Vater-Sohn-Trennung von Außenbetrieb <strong>und</strong> Keller wäre bei uns<br />
nicht denkbar«), dennoch hat er dem Betrieb so einiges an Neuerungen<br />
zu Gute kommen lassen. Und die Entwicklung geht noch<br />
weiter: Während der Vater überwiegend Fasswein von einem breit<br />
gefächerten Rebsorten-Portfolio erzeugt, will Patrick Kampf nur<br />
Flaschenwein machen, <strong>und</strong> zwar mit einem handverlesenen Rebsorten-Spiegel:<br />
Riesling, Burg<strong>und</strong>ersorten, Silvaner, Scheurebe –<br />
das war’s. Und mit einem derart gestrafften Sortiment liegt er ja<br />
auch voll im Trend.<br />
Ausgebaut wird bei ihm fast nur im Edelstahl – das ist bei ihm<br />
anders als bei vielen seiner Jungwinzer-Kollegen, die immer mehr<br />
auch gerne Weiße ins Holz legen. Dafür sind seine Weine eben frischer,<br />
knackiger <strong>und</strong> schlanker. Und dabei trotzdem – auch dank<br />
Spontanvergärung – echte Charakterköpfe. Ihnen sollte man vor<br />
dem Genuss immer etwas Luft geben, damit sie ihren kantigen<br />
Charme voll entfalten können.<br />
Thomas Schätzel führt den Betrieb schon<br />
seit über 30 Jahren. In den vergangenen Jahren<br />
bekam das Weingut einen neuen Drive. Seitdem<br />
rücken neben der Hauptsorte Riesling unter<br />
anderem die Burg<strong>und</strong>ersorten mehr im<br />
Vordergr<strong>und</strong>, insbesondere die im Holzfass<br />
gereiften wie der Grauburg<strong>und</strong>er Beyond. Bemerkenswert<br />
ist auch sein Orange Wine, ebenfalls<br />
ein holzgereifter Grauburg<strong>und</strong>er. Außerdem<br />
arbeitet Thomas Schätzel jetzt mehr mit<br />
Spontanvergärung mit individuellen Maischestandzeiten.<br />
Zu seiner Vorgehensweise im Keller<br />
sagt der Winzer: »Wir beobachten die Weinentwicklung<br />
intensiv, greifen aber nur ein, wenn<br />
sich unerwünschte Entwicklungen andeuten.«<br />
Die Lohnkelterung hat der Betrieb inzwischen<br />
aufgegeben <strong>und</strong> konzentriert sich nur noch auf<br />
eigene Weine. Gute Entscheidung.<br />
Der Gutshof, eine Jugendstilvilla von 1901 mit<br />
englischem Garten <strong>und</strong> Hofanlage aus dem 14.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert, ist eine Reise wert: Er wurde mit<br />
dem Wine Tourism Award 2015 der Great Wine<br />
Capitals ausgezeichnet. Dazu beherbergt das<br />
Weingut das Sternerestaurant Kaupers. Eine<br />
weitere Besonderheit ist außerdem die Schatzkammer<br />
mit Weinen zurück bis Jahrgang 1934<br />
(Verkauf auf Anfrage).<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Grüner Silvaner: blütenduftig,<br />
knackig, Aprikose-Banane<br />
2016 Riesling Ökonomierat E Hahnheimer<br />
Knopf: komplex, elegant, finessenreich<br />
Inhaber/Kellermeister: Thomas Schätzel | Rebfläche: 18 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Mitglied:<br />
Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
»Kaupers <strong>Restaurant</strong>«<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling La Roche: mineralischer Duft, Grapefruit+Aprikose, gut gebaut<br />
2016 Weißburg<strong>und</strong>er & Chardonnay: blütenduftig, guter Fluss, strukturiert<br />
Inhaber/Kellermeister: Hanspeter <strong>und</strong> Patrick Kampf | Rebfläche: 13 ha | Sorten: Riesling,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Scheurebe | Mitglied: EU-Öko, Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung
138<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
KELLER /<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
Bahnhofstraße 1<br />
67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
Tel. 06243 456 | Fax 06243 6686<br />
info@keller-wein.de<br />
www.keller-wein.de<br />
Weine von Klaus-Peter Keller (43) hat man –<br />
oder man hat sie nicht. Die Weine von seinen<br />
überschaubaren 15 ha sind auch in diesem Jahr<br />
wieder schnell vergriffen. Glücklich kann sich<br />
schätzen, wer eine »Kellerkiste« zugeteilt bekommt:<br />
In dieser edlen Holzkiste liegen die besten<br />
Weine des Weingutes, 12 Flaschen der Großen<br />
Gewächse, darunter der berühmte wie<br />
begehrte G-Max. Alle gewachsen auf Kalksteinfels-<br />
<strong>und</strong> Tonschieferböden. Doch bei Keller<br />
muss man nicht zwingend in der Ersten Liga der<br />
GGs trinken. Seine Weine im Einstiegssegment<br />
fallen bereits durch Druck, Tiefe <strong>und</strong> Eleganz<br />
auf, die man bei anderen Weingütern im gesamten<br />
Sortiment nicht findet.<br />
Denn Keller ist ein Qualitätsfanatiker. Viele<br />
seiner Leitlinien – <strong>und</strong> stilistischen Einflüsse –<br />
hat er aus seiner Lehrzeit im Burg<strong>und</strong> mitgebracht.<br />
Etwa diese: Sich aufs Wesentliche zu<br />
beschränken <strong>und</strong> alte Reben wertzuschätzen.<br />
Denn besonders seine alten Reben, dicht gepflanzt<br />
mit niedriger Laubwand haben Keller in<br />
der schwierigen ersten Hälfte des Jahrgangs<br />
2016 zur Seite gestanden. So bereitete das<br />
kühle Klima, Spätfröste <strong>und</strong> viel Regen dem<br />
Winzer zwar einen »Höllenritt der Gefühle.«<br />
Aber: »Ein guter Gr<strong>und</strong>stock an alten, tief<br />
verwurzelten Reben, die schon viel erlebt <strong>und</strong><br />
mitgemacht haben, war in 2016 von großem<br />
Vorteil, denn alte Reben lassen sich auch in<br />
einem verrückten Jahr so leicht nicht aus der<br />
Ruhe bringen«, sagt Keller. Und so ist auch der<br />
2016er Jahrgang, der ja in der zweiten Jahreshälfte<br />
noch von der Sonne verwöhnt wurde,<br />
wieder ein Volltreffer im Hause Keller.<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT KELLER +<br />
Landgrafenstraße 74-76<br />
67549 Worms-Pfiffligheim<br />
Tel. 06241 75562 | Fax 74836<br />
info@weingutkeller.de<br />
www.weingutkeller.de<br />
Auch wenn bei Markus Keller mengenmäßig der Riesling die<br />
Hauptrolle spielt – <strong>und</strong> nur dass wir uns richtig verstehen: auch der<br />
ist ausgezeichnet – so fällt er doch vor allem durch sein Faible für<br />
internationale Rebsorten auf. Und zwar für solche, die man bei anderen<br />
eher nicht findet. Der Star ist eindeutig der Lagrein, eine<br />
Hommage an seine Frau Judith, die aus Südtirol stammt. Kaum zu<br />
glauben, dass der hier so gut wird. Auch der griffige <strong>und</strong> dabei<br />
reintönige Syrah ist ein Alleinstellungsmerkmal, ebenso wie der<br />
Zinfandel, dessen ausgefeiltes Aromenspiel an Thymian <strong>und</strong> Kornelkirsche<br />
erinnert.<br />
Die Spätburg<strong>und</strong>er stehen ihnen in puncto Aromenerlebnis <strong>und</strong><br />
Kraft aber in nichts nach. Aber: Um die roten Keller-Weine richtig<br />
erleben zu können, sollte man ihnen vorher immer etwas Luft geben.<br />
Wer bei weißen Burg<strong>und</strong>er-Sorten einen opulenten Schmelz<br />
mag, der wird hier auch glücklich, denn diese legt Markus Keller<br />
zum Reifen ins Stockinger-Fass <strong>und</strong> vergärt sie dort spontan. Und<br />
der Sauvignon blanc überzeugt mit richtig wilden Exotikaromen<br />
<strong>und</strong> Biss.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er Nonnenwingert: buttriger Schmelz trifft Knack – raffiniert<br />
2016 Pfeddersheimer Sauvignon Blanc: Mango, Ananas, saftig, straffende Säure<br />
2015 Lagrein St. Georgenberg: straff, mineralisch, kräuterig<br />
Inhaber/Kellermeister: Markus Keller | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Grau- <strong>und</strong><br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Silvaner, Grüner Veltliner, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Lagrein, Syrah, Zinfandel | Mitglied: Vinovation Worms | Verkauf: Mo/Di/Do/Fr 9-18 Uhr,<br />
Mi 9-13 Uhr, Sa 9-14 Uhr<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Scheurebe: Intensität <strong>und</strong> Druck, Stachelbeere,<br />
Johannisbeere, Feuerstein<br />
2016 Silvaner Feuervogel: komplex, Apfel, Johannisbeere,<br />
leicht rauchig+cremig<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er Morstein Grosses Gewächs:<br />
burg<strong>und</strong>ische Finesse, Pflaume, feine Tannine<br />
Inhaber: Klaus Peter Keller | Kellermeister: Klaus <strong>und</strong> Klaus Peter<br />
Keller | Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling, Burg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />
Rieslaner, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: VDP, message in a<br />
bottle | Verkauf: Mo-Fr 9-12 <strong>und</strong> 13-17 Uhr, Sa 10-15 Uhr<br />
Sekthaus Raumland GmbH<br />
Alzeyer Str. 134<br />
67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
Tel. 06243 / 90 80 70<br />
www.raumland.de
WEINGUT KETH )<br />
Wormser Str. 33 | 67591 Offstein<br />
Tel. 06243 7522 | Fax 7751<br />
kontakt@weingut-keth.de | www.weingut-keth.de<br />
Matthias Keth hat vor einigen Jahren den Betrieb von Vater<br />
Georg Jakob Keth übergenommen. Als Mitglied der Vereinigung<br />
»message in a bottle« gehört er zur ambitionierten jungen<br />
Garde der rheinhessischen Winzer. Inzwischen hat sich die<br />
Rebfläche auch deutlich vergrößert. Für die Rotweine ließ der<br />
Vater noch einen Kreuzgewölbekeller bauen, in dem<br />
nun zahlreiche Barriques <strong>und</strong> Holzfässer lagern.<br />
Die Weine der Keths, die roten wie die weißen, kann<br />
man als stattlich bezeichnen, das Sortiment ist vom<br />
Basis- bis zum Lagenwein stimmig. Seit 2011 werden die<br />
Weine im Übrigen zertifiziert ökologisch hergestellt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Morstein: saftig, Aprikose, straffe Säure<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er Morstein: kraftvoll, balanciert, elegant<br />
Inhaber/Kellermeister: Matthias Keth | Rebfläche: 60 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot,<br />
St. Laurent, Frühburg<strong>und</strong>er, Portugieser | Mitglied: message in a bottle<br />
Verkauf: Mo-Fr 8-12 <strong>und</strong> 13-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr | Gästezimmer, Vinothek<br />
WEINGUT KIEFER &<br />
Rebgartenstraße 41<br />
67551 Worms-Wiesoppenheim<br />
Tel. 06241 35861 | Fax 384742<br />
kontakt@kiefer-wein.de<br />
www.kiefer-wein.de<br />
Dem ehemaligen Exportschlager Liebfrauenmlich soll nach<br />
dem Willen des Landwirtschaftsministeriums zu einem neuen<br />
Ansehen verholfen werden – auch auf dem Inlandsmarkt. Auch<br />
Jonas Kiefer hat nun eine davon im Sortiment, ausgestattet mit<br />
schickem Retro-Etikett <strong>und</strong> unkompliziertem, feinfruchtigem Inhalt.<br />
Auch wenn sich über diese Weinart sicher trefflich streiten<br />
lässt – wir glauben: Die neuen Liebfrauenweine haben jedenfalls<br />
das Zeug dazu, Kult zu werden. In der jüngeren Vergangenheit<br />
fiel das Weingut außerdem mit seiner Streetart-Edition auf, die<br />
auf jüngere K<strong>und</strong>en zugeschnitten ist, z. B. die knackige Scheurebe<br />
»Scheu«. Experimentierfreudig: Vor Kurzem pflanzten die<br />
Kiefers einige Rebstöcke der historischen Sorten Roter Veltliner<br />
<strong>und</strong> Grünfränkisch an.<br />
Die naturnahe Arbeit in den Weinbergen machen Vater Jakob<br />
<strong>und</strong> Sohn Jonas Kiefer gemeinsam, der Keller ist das Reich des<br />
Juniors. Er praktiziert bei Weiß die temperaturkontrollierte,<br />
kühle Vergärung <strong>und</strong> setzt bei Rot auf die klassische Maischegärung.<br />
Gefüllt wird alles im Kellergebäude mit Vinothek mitten in<br />
der Lage Am Heiligen Häuschen, das 2014 bezogen wurde.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Merlot Am Heiligen Häuschen: Marzipan, Kirsche, dicht<br />
Inhaber: Jakob <strong>und</strong> Jonas Kiefer | Kellermeister: Jonas Kiefer | Rebfläche: 17 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Silvaner, Chardonnay, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Cabernet Sauvignon, Portugieser, Dornfelder, Merlot | Mitglied: Vinovation<br />
Worms | Verkauf: Vinothek Do 16-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr <strong>und</strong> im Weingut nach Vereinbarung
140<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT KISSINGER )<br />
Außerhalb 13 | 55278 Uelversheim<br />
Tel. 06249 7969 | Fax 7989<br />
info@weingutkissinger.de | www.weingutkissinger.de<br />
Jürgen Kissinger wird von seinem Sohn Moritz (23) unterstützt,<br />
der noch in der Lehre ist – derzeit bei Gutzler, davor bei Wagner-<br />
Stempel – <strong>und</strong> nach Angaben des Vaters schon so einige gute<br />
Ideen einbrachte. Die Premium-Weißweine werden hier spontan<br />
vergärt <strong>und</strong> kommen immer öfter ins Holzfass – eine Ausbauart,<br />
die Jürgen Kissinger offenbar gut liegt. Der Schwerpunkt liegt<br />
zwar auf Riesling, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er, doch auch die steigende<br />
Nachfrage nach trocken ausgebauten Aromasorten bedient<br />
das Weingut in der Linie »Duo« mit Sauvignon Blanc <strong>und</strong> seit diesem<br />
Jahr auch Scheurebe. Ab dem Jahrgang 2017 ist das Weingut<br />
bio-zertifiziert, auf Herbizide hat Jürgen Kissinger schon die letzten<br />
zwei Jahre verzichtet. Im vergangenen Jahr war das Weingut<br />
an dieser Stelle in eine höhere Bewertungsklasse aufgestiegen,<br />
worin wir uns durch den aktuellen Jahrgang einwandfrei bestätigt<br />
sehen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er Dienheimer Kreuz: elegant, ausgewogen, guter Fluss<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er Oppenheimer Herrenberg: würzig, stringent, straff<br />
Inhaber/Kellermeister: Jürgen Kissinger | Rebfläche: 12,5 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot<br />
Verkauf: nach Vereinbarung<br />
WEINGUT KITZER –<br />
MEROWINGER HOF (<br />
3. PLATZ WEISSBURGUNDER<br />
Ernst-Ludwig-Straße 26-28 | 55576 Badenheim<br />
Tel. 06701 2449 | Fax 2490<br />
wg@weingut-kitzer.de | www.weingut-kitzer.de<br />
Eine »bodenständige, sympathische Truppe, die ihr Handwerk<br />
mit Spaß <strong>und</strong> Passion betreibt«, so beschreiben sich die Kitzers<br />
selbst. Winzermeister Hans-Friedrich Kitzer führt im Betrieb die<br />
Regie, der älteste Sohn Tobias (35) ist für den Keller zuständig,<br />
während sich Björn (34) um die Reben kümmert. Der Jüngste,<br />
Julian (27), studierte in Geisenheim, ist jetzt beim Nahe-Top-Gut<br />
Dönnhoff angestellt <strong>und</strong> kann Zuhause einige Ideen einbringen. In<br />
der Goldkapsel-Linie werden Weine mit Holzausbau <strong>und</strong> Spontanvergärung<br />
angeboten, bei den Ortsweinen wird teils Holz <strong>und</strong> überwiegend<br />
Edelstahl, bei den Guts- <strong>und</strong> Literweinen nur Edelstahl<br />
eingesetzt. Den Ehrgeiz, in der Spitze mitzuspielen, habe man<br />
nicht. »Aber im mittleren Drittel wollen wir mitmischen«, so Björn<br />
Kitzer. Eine gute Selbsteinschätzung.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Weißburg<strong>und</strong>er Volxheimer Alte Römerstraße feinherb:<br />
duftig, zart, Pfirsich-Banane<br />
2015 Volxheimer Spätburg<strong>und</strong>er: kirschig, mineralisch, griffige Tannine<br />
Inhaber: Hans-Friedrich Kitzer | Kellermeister: Tobias Kitzer | Rebfläche: 50 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Portugieser, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder<br />
Mitglied: Generation Riesling | Verkauf: Mo–Sa 8-12.30 u. 15.30-18 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
WEINGUT<br />
KLIEBER )<br />
Kreisstraße 33<br />
55234 Hangen-Weisheim<br />
Tel. 06735 421 | Fax 1707<br />
info@weingut-klieber.de<br />
www.weingut-klieber.de<br />
3. PLATZ RIESLING<br />
Unter der Leitung von Martin Klieber hat das<br />
Weingut seine Rebfläche fast verdoppelt. Dazu<br />
kam es zum einen durch Flurbereinigung <strong>und</strong><br />
zum anderen durch den Erwerb neuer Weinberge<br />
in der Toplage G<strong>und</strong>ersheimer Höllenbrand,<br />
wo hauptsächlich Riesling <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er<br />
wachsen. Neben Grau- <strong>und</strong><br />
Weißburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Chardonnay nimmt überdies<br />
auch Sauvignon Blanc eine immer wichtigere<br />
Stellung ein. Für seine Qualitäten hat das<br />
Weingut eine eigene Aufteilung gef<strong>und</strong>en mit<br />
klaren, sortenreinen Gutsweinen, gefolgt von<br />
Silber- <strong>und</strong> Gold-Edition, die mehr Komplexität<br />
<strong>und</strong> Struktur versprechen.<br />
Nach der Technikerschule in Weinsberg hatte<br />
Martin Klieber Auslandserfahrung bei einem<br />
Praktikum in Südafrika gesammelt. Seit 2009<br />
ist er für den Familienbetrieb verantwortlich<br />
<strong>und</strong> wird dabei unterstützt von seiner Frau, seinen<br />
Eltern <strong>und</strong> seinem Schwiegervater. Seit<br />
2016 ist das Weingut Teilhaber an der Rhein -<br />
hessen-Vinothek <strong>und</strong> -Weinlounge in Alzey.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Höllenbrand Gold:<br />
saftig, knackig, Apfel-Birne-Zitrus<br />
2016 Weißburg<strong>und</strong>er Silber: elegant, zart, duftig<br />
Inhaber/Kellermeister: Martin Klieber | Rebfläche: 20 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay,<br />
Sauvignon blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot | Verkauf: Nach<br />
Vereinbarung | Gästezimmer mit Frühstück, Straußwirtschaft<br />
a. d. WE im Nov, Weinstube für Feiern bis 50 Pers.
WEINGUT<br />
KNEWITZ +<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
Rheinblick | 55437 Appenheim<br />
Tel. 06725 2949 | Fax 96003<br />
info@weingut-knewitz.de |<br />
www.weingut-knewitz.de<br />
SIEGER CHARDONNAY<br />
MANZ<br />
Tobias Knewitz (26) versuchte sich schon 2005 an seinem ersten<br />
Riesling – <strong>und</strong> machte schon da Vater Gerold <strong>und</strong> Mutter Barbara<br />
deutlich, dass er mal übernehmen will. Ab 2007 ging er durch die<br />
Winzer-Ausbildung mit guten Stationen (Dautermann/Ingelheim,<br />
Kuhn <strong>und</strong> Meßmer in der Pfalz) <strong>und</strong> schloss ein Weinbau-Studium<br />
in Geisenheim ab. Im Keller arbeitet er gern mit Maischestandzeit,<br />
verzichtet auf Reinzuchthefen <strong>und</strong> setzt auf langes Vollhefelager.<br />
Um seine Philosophie zu beschreiben, zitiert er die französische<br />
Schriftstellerin Colette: »Nur der Wein erlaubt dem Menschen, den<br />
Geschmack der Erde zu verstehen.«<br />
Sein Schwerpunkt liegt auf den Rieslingen <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>ern,<br />
die allesamt mit Kraft <strong>und</strong> Eleganz beeindrucken, schon die Gutsweine<br />
machen viel Freude auf hohem Niveau. Bei Weißburg<strong>und</strong>er<br />
<strong>und</strong> Chardonnay ist oft Holzausbau im Spiel, die Fassnote bleibt<br />
aber stets angenehm dezent. Bei vielen Weinen wird überdies die<br />
Spontangärung erkennbar, was ihnen gut tut. Kurz: Diesen jungen<br />
Mann muss man im Auge behalten.<br />
BESTE KOLLEKTION<br />
RIESLING CHAMPION 2017!<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc: gelbe Tropenfrucht, schlank, knackig<br />
2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er Eselspfad: extravagant, herzhaft, Weißbrotkruste<br />
2016 Riesling H<strong>und</strong>ertgulden: zart, elegant, Pfirsich-Nektarine<br />
Inhaber: Gerold Knewitz | Kellermeister: Tobias Knewitz | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent<br />
Mitglied: Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
WEINGUT KNOBLOCH (<br />
Saurechgässchen 7 | 55234 Ober-Flörsheim<br />
Tel. 06735 344 | Fax 8244<br />
info@bioweingut-knobloch.de<br />
www.bioweingut-knobloch.de<br />
Sie machen Bio-Wein, »weil es nichts Besseres für den Mensch,<br />
die Natur <strong>und</strong> die Trauben gibt«. So die Devise von Ralf <strong>und</strong> Arno<br />
Knobloch. Sie führen seit 2010 den Betrieb, den die Eltern <strong>und</strong> Bio-<br />
Pioniere Ute <strong>und</strong> Klaus Knobloch bereits 1988 auf den ökologischen<br />
Weg brachten. Die Brüder haben die Arbeit aufgeteilt: Ralf,<br />
Diplom-Ingenieur für Weinbau, ist für den Ausbau verantwortlich,<br />
Arno für die Reben. Gerade hat man den Etiketten ein neues Design<br />
angedeihen lassen. Im Weinberg wurde zuletzt mehr in die<br />
Laubarbeit investiert.<br />
Ihre Kollektion liefert solide, sorten- <strong>und</strong> regionaltypische Qualitäten,<br />
überwiegend von Riesling <strong>und</strong> den weißen Burg<strong>und</strong>ersorten.<br />
Ins Auge fällt ein sehr ordentlicher Wein der Rebsorte Auxerrois,<br />
die aufwändig im Anbau <strong>und</strong> deshalb selten geworden ist.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Auxerrois »Edeltopas«: reife Frucht, ausbalanciert, mittelkräftig<br />
2016 Spätburg<strong>und</strong>er »SK«: kirschig, strukturiert, würzig<br />
Inhaber: Arno <strong>und</strong> Ralf Knobloch | Kellermeister: Ralf Knobloch | Rebfläche: 32,6 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Dornfelder | Mitglied: Ecovin | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
WEINGUT MANZ ·WEINOLSHEIM<br />
TEL: 06249-80 30 08<br />
WEINGUT@MANZ-WEINOLSHEIM.DE<br />
WWW:MANZ-WEINOLSHEIM.DE
142<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
KÖSTER-WOLF & (NEU)<br />
Langgasse 62 | 55234 Albig<br />
Tel. 06731 2538 | Fax 46474<br />
mail@koester-wolf-weingut.de<br />
www.koester-wolf-weingut.de<br />
Schon lange bevor die Scheurebe zur<br />
Trendrebsorte avancierte, war dieses Weingut<br />
diesem aromatischen Gewächs traditionell<br />
zugetan. Denn der Urgroßvater von Claus<br />
Wolf war ein enger Fre<strong>und</strong> des Rebenzüchters<br />
Georg Scheu, der die nach ihm benannte<br />
Sorte vor r<strong>und</strong> 100 Jahren in Alzey kreuzte.<br />
So kam es dann auch, dass Claus Wolfs Frau<br />
Bärbel <strong>und</strong> sein Vater Manfred im Jahr 2003<br />
»Scheus Traum« ersannen, weil sie in der<br />
Rebsorte früh das Potenzial als Publikumsliebling<br />
erkannten. Um das volle Spektrum<br />
der Sorte zu präsentieren, machen die Wolfs<br />
auch eine trockene Spätlese <strong>und</strong> einen lieblichen<br />
Kabinett aus ihr.<br />
Claus <strong>und</strong> Bärbel Wolf, beide aus Winzer -<br />
familien stammend, lernten sich beim Weinbaustudium<br />
in Geisenheim kennen. Ihre<br />
Söhne Maximilian <strong>und</strong> Ferdinand haben schon<br />
angefangen, in die Fußstapfen der Eltern zu<br />
treten. Ihre Weine bauen die Wolfs auf kalk<strong>und</strong><br />
tonhaltigen Hügeln r<strong>und</strong> um Albig an.<br />
Hier schöpfen sie die ganze Palette der<br />
Rebsorten aus.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Scheurebe Scheus Traum feinherb:<br />
Kernobst, süffig, unkompliziert<br />
Inhaber: Claus <strong>und</strong> Bärbel Wolf | Kellermeister: Claus Wolf<br />
Rebfläche: 33 ha | Rebsorten: Riesling, Scheurebe, Sauvignon<br />
Blanc, Silvaner, Müller-Thurgau, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Auxerrois, Morio Muskat, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Dornfelder, St. Laurent, Portugieser, Cabernet Sauvignon,<br />
Cabernet Mitos | Verkauf: Mo-Do 8-12 <strong>und</strong> 14 bis 17 Uhr,<br />
Fr 8-13 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | 25. Nov: Advantszauber<br />
im Gewölbe<br />
WEINGUT BÜRGERMEISTER<br />
CARL KOCH (<br />
Wormser Straße 62 | 55272 Oppenheim<br />
Tel. 06133 2326 | Fax 4132<br />
info@ck-wein.de | www.ck-wein.de<br />
Im Alter von gerade einmal zwölf Jahren erbte Paul Berkes im<br />
Jahr 2010 den Betrieb von seinem Onkel Carl Hermann Stieh-Koch.<br />
Nun ist der heute 20-Jährige in der Winzerlehre beim Öko-Pionier<br />
Kronenhof in Gau-Algesheim. Gleichzeitig ist er mit Hilfe seiner<br />
Mutter Jutta Berkes <strong>und</strong> dem Oenologen Heiner Maleton dabei,<br />
das Traditions-Weingut wieder bekannt zu machen. Die Premium-<br />
Weine werden hier in Fässern des österreichischen Top-Fassbauers<br />
Stockinger ausgebaut, <strong>und</strong> zwar mit Spontanvergärung <strong>und</strong> bis kurz<br />
vor die neue Lese. Seit 2013 ist der Betrieb bio-zertifiziert.<br />
Riesling ist eindeutig die Stärke des Hauses: vom Liter- bis zum<br />
Lagenwein aus dem Sackträger <strong>und</strong> Herrenberg ist bei ihm einfach<br />
alles stimmig. Aber auch für den unkomplizierten Genuss bietet das<br />
Weingut etwas, z. B. den halbtrockenen Rosé, die Chardonnay-Weißburg<strong>und</strong>er-Cuvée<br />
vom Herrenberg <strong>und</strong> als jüngstes Produkt den<br />
»Winefest«, der zum Oppenheimer Weinfest vorgestellt wurde.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Oppenheimer Sackträger: Limette, Estragon, druckvoll<br />
2015 Riesling Crux: cremig aber frisch, konzentriert, jugendlich<br />
Inhaber: Paul Berkes | Geschäftsführung: Jutta Berkes | Betriebsleiter/Kellermeister:<br />
Heiner Maleton | Rebfläche: 11,5 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Gewürztraminer, Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent<br />
Verkauf: An Werktagen nach Anmeldung<br />
WEINGUT KRÄMER STRAIGHT ) (NEU)<br />
Untere Pforte 19 | 55578 Gau-Weinheim<br />
Tel.: 06732 8460 | Fax: 63288<br />
info@kraemer-straight.de | www.kraemer-straight.de<br />
Entdeckung ✔<br />
Hier kommt ein neues, vielversprechendes Jungtalent: Tobias<br />
Krämer (25) ist in den Betrieb seiner Eltern eingestiegen, der hauptsächlich<br />
Fasswein herstellt. Dem Geisenheim-Absolventen, der vor<br />
dem Studium im Rheingauer Schloss Johannisberg in die Lehre ging,<br />
reichte das aber nicht: Er wollte etwas eigenes abliefern. Dafür überließen<br />
die Eltern ihm einen Teil ihrer insgesamt 19 ha Rebfläche. 2015<br />
brachte er dann die ersten Weine seiner Linie »Krämer Straight«<br />
heraus. Und der Name ist Programm: Seine Weine kommen ganz klar,<br />
frisch <strong>und</strong> strukturiert herüber.<br />
Er baut sie überwiegend in Spontanvergärung aus, »als eine<br />
weitere Stellschraube, um Boden <strong>und</strong> die Gegebenheiten am Weinberg<br />
auszudrücken«, wie er sagt. Zuletzt hat das Familienweingut<br />
Hanglagen am Wißberg erworben, die jetzt wieder bestockt werden<br />
<strong>und</strong> die Tobias Krämer zu seinen Bestlagen machen will. Das<br />
Fasswein-Geschäft will er sukzessive zurückfahren <strong>und</strong> immer mehr<br />
eigenen Wein produzieren. Dafür schraubt er auch am Reb sortenspiegel,<br />
mehr hin zu den gefragten Sorten Riesling, Graubur -<br />
g<strong>und</strong>er, Chardonnay <strong>und</strong> Sauvignon Blanc. So viel Drive finden wir<br />
höchst erfreulich.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Silvaner Straight: dropsig, lebhaft, fruchtgeladen<br />
2016 Riesling La Roche: mineralisch, lässig, gutes Lagerpotenzial<br />
Inhaber/Kellermeister: Tobias Krämer | Rebfläche: ca. 4,5 ha| Rebsorten: Riesling,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Sauvignon Blanc | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Mitglied: Generation Riesling
Entdeckung ✔<br />
WEINGUT<br />
KRONENHOF) (NEU)<br />
Langgasse 8 | 55435 Gau-Algesheim<br />
Tel. 06725 95703 | Fax: 95704<br />
weingut@kronenhof.de | www.kronenhof.de<br />
Lebhafte, saftig-knackige Weißweine <strong>und</strong> würzige, wohlstrukturierte<br />
Rote – so macht Öko Spaß im Glas. Winzer Andreas Hattemer<br />
hat schon immer naturnah gearbeitet. »Für uns war der<br />
Boden schon wichtig, als man in ganz Rheinhessen noch keine<br />
einzige Blume in einem Wingert gef<strong>und</strong>en hat«, meint er. 2007<br />
trat er dann in den Öko-Verband Ecovin ein. Obwohl sich die<br />
Weinberge alle in der Gemarkung Gau-Algesheim befinden, sind<br />
ihre Böden sehr unterschiedlich. Diese herauszuarbeiten, ist ein<br />
Anliegen des Weingutes – sei es mit regionaltypischen Sorten<br />
wie Riesling <strong>und</strong> Silvaner, mit internationalen Gewächsen wie<br />
Merlot oder seit Neuestem auch mit Cabernet blanc, einer pilzwiderstandsfähigen<br />
Sorte (»Piwi«) mit schöner Aromatik.<br />
Im Gästehaus spielt Andreas Hattemers Ehefrau Sandra Holl<br />
die Musik, zudem ist sie seine schärfste Kritikerin, wenn es um<br />
die Weine geht, wie er berichtet. »Das war schon so, als wir<br />
beide noch in Geisenheim Weinbau studierten.« Mittlerweile helfen<br />
auch die Kinder Hannah <strong>und</strong> Julius bei Arbeiten im Weinberg<br />
<strong>und</strong> auf dem Hof mit. Neu auf dem Hof ist das <strong>Restaurant</strong><br />
»Raphiniert« unter der Leitung von Raphael von Trentini, das<br />
schon kein Geheimtipp mehr <strong>und</strong> deshalb ein Tisch nur mit<br />
Reservierung zu haben ist. (www.raphiniert-kronenhof.com)<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Frühburg<strong>und</strong>er Johannisberg: Lorbeer, griffiges Tannin,<br />
getrocknete Kirschen<br />
2016 Cabernet blanc: blütenduftig, Birne-Pfirsich, unbeschwert<br />
Inhaber: Andreas Hattemer <strong>und</strong> Sandra Holl | Kellermeister: Andreas Hattemer | Rebfläche:<br />
8 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Cabernet<br />
blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Merlot, Dornfelder, Portugieser | Mitglied: Ecovin |<br />
Verkauf: Fr 13-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Gästezimmer | <strong>Restaurant</strong><br />
»Raphiniert« | Anfang Juli »Zettelstheater« mit Shakespeare im Hof<br />
2. PLATZ SEKT<br />
WEINGUT<br />
KRUG’SCHER HOF )<br />
Am grünen Weg 15<br />
55239 Gau-Odernheim<br />
Tel. 06733 1337 | Fax 1700<br />
info@villaimparadies.de<br />
www.villa-im-paradies.de<br />
Aufstieg<br />
Hier spielen die Sekte die erste Geige. Vor allem<br />
brilliert die Sektlinie Motzenbäcker von Marie Menger-Krug,<br />
der Tochter des Hauses, ihres Zeichens<br />
studierte Weinbauingenieurin. Außergewöhnlich<br />
sind die Sekte Méthode Rurale, die mit nur einer<br />
Gärung hergestellt werden. Die Stillweine sind<br />
trinkfreudig <strong>und</strong> sauber gemacht, könnten aber<br />
noch etwas mehr Schwung vertragen. Positiv hervor<br />
tritt aber die neueste Kreation des Hauses, der<br />
sanfte, saftige Graue Burg<strong>und</strong>er Vogelsang, der<br />
teilweise im Tonneau ausgebaut wurde.<br />
Seit 1738 wird Weinbau in der Familie Menger-<br />
Krug betrieben. Aber so richtig bekannt wurde der<br />
zweigeteilte Betrieb (Gau-Odernheim in Rheinhessen,<br />
Weingut Motzenbäcker in Deidesheim) erst<br />
vor r<strong>und</strong> 30 Jahren, als Vater Klaus Menger-Krug<br />
mit erstklassiger Sektproduktion startete. Die<br />
Verantwortung für die rheinhessischen Weine<br />
haben er <strong>und</strong> seine für das Marketing zuständige<br />
Frau Regina vor Jahren der Tochter übertragen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2013 Sekt Chardonnay Motzenbäcker<br />
Méthode Rurale Brut: Reineclaude, reif, kraftvoll<br />
2015 Sekt Motzenbäcker Rosé Brut:<br />
Himbeer-Erdbeer, zarte Perlage, delikat<br />
Inhaber: Klaus, Regina <strong>und</strong> Marie Menger-Krug | Kellermeister:<br />
Michael Kern, Marie <strong>und</strong> Klaus Menger-Krug | Rebfläche: 60 ha<br />
(plus 18 ha in der Pfalz) | Rebsorten: Riesling, Weiß-, Grau-,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />
Ø
144<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
WEINGUT<br />
KÜHLING-GILLOT §<br />
Ölmühlstrasse 25 | 55294 Bodenheim<br />
Tel. 06135 2333 | Fax 6463<br />
info@kuehling-gillot.de | www.kuehling-gillot.de<br />
Wie schmeckt eigentlich roter Schiefer? In den Weinen<br />
von Carolin Guillot-Spanier bekommt man davon<br />
eine gute Ahnung – die Feuerstein-Mineralik ist in fast<br />
allen ihren Weinen nicht wegdenkbares Geschmackselement.<br />
Dabei zeichnen sich ihre Weine aber meist<br />
dadurch aus, dass hier eine aromatische Brücke zur<br />
klaren Rieslingfrucht geschlagen wird. »In dieser<br />
Kombination von Sein, also Stein <strong>und</strong> Schein, beziehungsweise<br />
Frucht, liegt das Faszinierende«, sagt sie<br />
über die im Weingut dominierende Rebsorte Riesling.<br />
In den Weinbergen, die sich entlang der Rheinfront<br />
durch die besten Lagen (Rothenberg, Pettenthal, Ölberg,<br />
Hipping, Orbel, Kreuz, Sackträger) ziehen, arbeitet<br />
sie biodynamisch. Wie ihr Mann Hans Oliver Spanier<br />
(Weingut Battenfeld-Spanier) liest sie spät <strong>und</strong><br />
achtet auf penible Selektion, um die klare Frucht zu<br />
erhalten. Die Gärung erfolgt spontan, also ohne Reinzuchthefen<br />
– die Weine werden zu einem guten Teil in<br />
großen Holzfässern ausgebaut <strong>und</strong> lange auf der<br />
Feinhefe liegen gelassen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Qvinterra Scheurebe VDP.Gutswein:<br />
straff, lang, Feuerstein-Mineralik, Cassis<br />
2016 Nierstein Riesling VDP.Ortswein:<br />
konzentriert, geradlinig, steinige Mineralität<br />
2016 Nierstein Riesling Kabinett Steillage VDP.Ortswein:<br />
verspielt, Aprikose, Feuerstein-Mineralik<br />
Inhaber: H. O. Spanier <strong>und</strong> Carolin Spanier-Gillot | Kellermeister:<br />
H. O. Spanier <strong>und</strong> Axel Thieme | Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Scheurebe | Mitglied: VDP, message in a bottle, Vinissima<br />
Verkauf: Mo-Fr 9-12 <strong>und</strong> 14-17 Uhr, Sa 10-14 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
WEINGUT<br />
LAMBERTH )<br />
Kirchstraße 20 | 55278 Ludwigshöhe<br />
Tel. 06249 8611 | Fax 906 434<br />
info@weingut-lamberth.de<br />
www.weingut-lamberth.de<br />
»Wir machen noch alles selbst – wir wissen schon, warum«,<br />
erklärt Carsten Lamberth. Das bedeutet für ihn auch: viel<br />
Handarbeit. Bevor er 2011 ins Familienweingut von Vater Armin<br />
<strong>und</strong> Mutter Conny einstieg, war er acht Jahre Kellermeister<br />
im renommierten Pfälzer Weingut Knipser – dessen Rotweine<br />
sorgten schon vor über 20 Jahren für Furore. Und so<br />
w<strong>und</strong>ert es nicht, dass uns in diesem Jahr einmal mehr auch<br />
die eleganten, charaktervollen Rotweine der Lamberths besonders<br />
gefallen,<br />
sowohl der<br />
Spätburg<strong>und</strong>er<br />
als auch der<br />
Merlot. Ebenfalls<br />
erneut<br />
stark: der Riesling<br />
Spätlese<br />
Alte Reben<br />
fruchtig.<br />
Die Winzer teilen ihre Kollektion neben Guts- <strong>und</strong> Lagenweinen<br />
noch in Premiumweine im Mittelsegment auf (»Kalkstein«)<br />
– <strong>und</strong> nicht etwa Ortswein. Denn, so Carten Lamberth:<br />
An der Rheinfront sei eine Aufteilung in früh<br />
zugängliche, fruchtbetonte Weine aus den Ebenen <strong>und</strong> Weine<br />
mit Reifepotenzial von Berglagen stimmiger.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2013 Spätburg<strong>und</strong>er »Kalkstein«: mineralisch, griffige Tannine, kirschig<br />
2016 Blanc de Noirs Cabernet & Merlot: spritzig, verspielte Frucht,<br />
Sommerfeeling<br />
Inhaber: Armin Lamberth | Kellermeister: Armin <strong>und</strong> Carsten Lamberth | Rebfläche:<br />
19 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Chardonnay, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Sauvignon Blanc, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Cabernet Sauvignon| Mitglied:<br />
Rheinfront | Verkauf: nach Vereinbarung
WEINGUT LANDGRAF +<br />
Außerhalb 9 | 55291 Saulheim<br />
Tel. 06732 5126 | Fax 62646<br />
info@weingut-landgraf.de<br />
www.weingut-landgraf.de<br />
Zwar sind es die exzellenten Lagenweine von Hölle <strong>und</strong><br />
Schlossberg, die die Kollektion von Andre Landgraf krönen.<br />
Aber dieses Top-Segment wird gestützt von einem unglaublich<br />
guten Unter- <strong>und</strong> Mittelbau. Insbesondere die Ortsweine<br />
von den Burg<strong>und</strong>ersorten,<br />
ob frisch-saf -<br />
tig oder mit<br />
schmelziger<br />
Holzreife, sind<br />
veritable Tipps.<br />
Während<br />
Andre Landgraf<br />
für die Weinbereitung<br />
zuständig ist, kümmert sich sein Vater Bernd, immerhin<br />
Jahrgang 1947, weiter um die Weinberge. Andres Frau<br />
Katrin, ehemalige Wörrstädter Weinkönigin, leitet den Verkauf.<br />
Im Keller hat er Unterstützung von dem jungen Geisenheim-Absolventen<br />
Felix Marzolph. Alle Weine werden hier in<br />
Spontangärung ausgebaut, ab Kategorie Ortswein reifen sie<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich im Holz. Die Trauben werden komplett mit der<br />
Hand gelesen. Seit 2010 ist das Weingut überdies biozertifiziert.<br />
»Wenn es um Qualität geht, bin ich kompromisslos.<br />
Deshalb kommt für mich nur ökologischer Weinbau in<br />
Frage«, erklärt Andre Landgraf.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Saulheimer Grauburg<strong>und</strong>er: elegant, zarte Frucht, dezente Fassreife<br />
2015 Saulheimer Spätburg<strong>und</strong>er: Pflaume-Zimt, zarte Tannine, saftig<br />
2016 Riesling Hölle: finessenreich, klare Aromen, komplexe Frucht<br />
Inhaber/Kellermeister: Andre Landgraf | Fläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Cabernet<br />
Sauvignon | Mitglied: message in a bottle, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf:<br />
Mo-Fr 10-12 <strong>und</strong> 16-18 Uhr, Sa 10-15 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
WEINGUT LEONHARD (<br />
Wörrstädter Straße 35 | 55283 Nierstein<br />
Tel. 06133 50323 | Fax 491 921<br />
weingut-leonhard@gmx.de<br />
www.weingutleonhard.de<br />
Sorgfältig, schonend, konservativ – so beschreibt<br />
Klaus Peter Leonhard seine Arbeitsweise im Weinberg<br />
<strong>und</strong> im Keller. Mit seiner Schwester Susanne <strong>und</strong> seinen<br />
Eltern führt er den Familienbetrieb in Nierstein,<br />
der u. a. mit Weinbergen in der Top-Riesling-Lage<br />
Roter Hang auftrumpfen kann. Doch auch der Scheurebe,<br />
die gerade eine Renaissance erlebt, ist er sehr<br />
zugetan: Mittlerweile wächst sie auf einem Drittel<br />
seiner Rebfläche, <strong>und</strong> seit dem Jahrgang 2016 bietet<br />
er sie auch in trockener Ausführung an. Seine Scheurebe-Beerenauslese<br />
war schon vorher an dieser<br />
Stelle als sehr delikat aufgefallen.<br />
Gelernt hat Klaus Peter Leonhard beim Pfälzer<br />
Weingut Darting <strong>und</strong> anschließend bei Kellermeister-<br />
Legende Hans-Günter Schwarz (Müller-Catoir). Anschließend<br />
studierte er – wie seine Schwester – in<br />
Geisenheim. Von 1998 bis 2006 arbeitete er im Weingut<br />
St. Antony <strong>und</strong> übernahm dann den Familienbetrieb<br />
von Vater Peter Leonhard. Dieser hatte das<br />
Weingut 1970 gegründet, mit gerade einmal einer<br />
kleinen Silvaner-Parzelle.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Niersteiner Ölberg Spätlese trocken:<br />
klare Frucht, gutes Spiel, Zitrus<br />
2016 Muskateller Niersteiner Spiegelberg: lebhaft, frisch, saftig<br />
Inhaber/Kellermeister: Klaus Peter Leonhard | Rebfläche: 7,5 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Scheurebe,<br />
Muskateller, Rieslaner, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Nach<br />
Vereinbarung
146<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Weingut Manz<br />
WEINGUT LISTMANN &<br />
Bechtheimer Straße 12<br />
67585 Dorn-Dürkheim<br />
Tel. 06733 1650 | Fax 947 64 19<br />
wein@listmann-wein.de<br />
www.listmann-wein.de<br />
Ein spektakulärer Garten, der allein schon<br />
eine Reise wert wäre, ist das Markenzeichen<br />
dieses Weinguts. Er wird von Vater Eckhard <strong>und</strong><br />
Mutter Marion Listmann gepflegt <strong>und</strong> ständig<br />
verschönert. Auf ihn hat man einen Blick von<br />
der Weinstube, Weinbar <strong>und</strong> Sonnenterrasse<br />
aus. Die Brüder Welf (Jahrgang 1984) <strong>und</strong> Leif<br />
Listmann (Jahrgang 1989) machen im elterlichen<br />
Weingut nämlich nicht nur den Wein: Während<br />
Leif die Küche schmeißt, ist Welf Barchef.<br />
Die neuen Flaschen-Etiketten sind ebenfalls<br />
eine Hommage an die Gärtnerkunst der Eltern:<br />
Sie sind verziert von einer stufigen Eibe – ein<br />
solcher Baum steht im Zentrum des Gartens.<br />
Geschmacklich sind insgesamt die Rieslinge<br />
ganz erfreulich, bei den anderen Rebsorten<br />
besteht noch Entwicklungspotenzial.<br />
EMPFEHLUNG<br />
Sekt Riesling Brut: frisch, Zitrus-Apfel, balanciert<br />
Inhaber: Welf <strong>und</strong> Leif Listmann | Kellermeister: Leif Listmann<br />
Rebfläche: 30 ha | Rebsorten: Riesling, Sauvignon blanc,<br />
Scheurebe, Grauburg<strong>und</strong>er, Muskateller, Müller-Thurgau,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Dornfelder, Regent | Mitglied: Weinsalon,<br />
Deutsche Weinelf | Verkauf: nach Vereinbarung | Weinstube,<br />
Weinbar, Winzercafé<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
WEINGUT MANZ §<br />
Lettengasse 6 | 55278 Weinolsheim<br />
Tel. 06249 7981 | Fax 80022<br />
weingut@manz-weinolsheim.de<br />
www.manz-weinolsheim.de<br />
Eric Manz, Jahrgang 1977, gehört zweifellos zur Top-Riege mindestens<br />
in Rheinhessen. Seine Lagen-Rieslinge <strong>und</strong> -Spätburg<strong>und</strong>er<br />
von Oppenheimer Herrenberg <strong>und</strong> Weinolsheimer Kehr bereichern<br />
die hiesige Weinlandschaft um absolute Spitzengewächse.<br />
Sein Vater Erich Manz war schon früher ein guter Winzer, der sich<br />
aber auch noch als Lohnabfüller betätigte. 2010 entschied man<br />
sich zur Zäsur, die schnell positive Folgen hatte. Davor hatten sie<br />
schon die Möglichkeit genutzt, hochwertige Lagen zu erwerben,<br />
die einst im Besitz der Kirche waren.<br />
Obwohl Vater <strong>und</strong> Sohn sich vor allem als große Riesling-<br />
Fre<strong>und</strong>e bezeichnen, hält sie das nicht davon ab, auch von anderen<br />
derzeit besonders gefragten Sorten, etwa Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay<br />
<strong>und</strong> Sauvignon Blanc, geniale Weine zu machen. Vernarrt<br />
ist Eric Manz in hochwertige Barriques, im vergangenen Jahr<br />
ergatterte er sogar zwei Fässer vom legendären Weingut Romanée-Conti<br />
im Burg<strong>und</strong>. Seine Rotweine lässt er immer etwas<br />
länger reifen, angestellt für den <strong>Weinführer</strong> hat er von ihnen die<br />
2014er. Bei der Vinifikation spielt er mit allen Ausbauarten,<br />
»weil ich alle Facetten haben will.«<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Chardonnay Réserve: volle Frucht, Finesse, exakter Holzeinsatz<br />
2016 Riesling Spätlese trocken Oppenheimer Herrenberg 100:<br />
geniale Struktur, saftige Frucht, rassig<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er Oppenheimer Herrenberg: Würze, Eleganz, Biss<br />
2. PLATZ GRAUBURGUNDER<br />
3. PLATZ RIESLING FRUCHTIG<br />
3. PLATZ SPÄTBURGUNDER<br />
Inhaber/Kellermeister: Erich <strong>und</strong> Eric Manz | Rebfläche: 30 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Sauvignon blanc, Scheurebe,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Pro Riesling | Verkauf: nach Vereinbarung
WEINGUT<br />
DANIEL MATTERN (<br />
WEINGUT<br />
MARTINSHOF )<br />
Außerhalb 1<br />
55276 Dienheim<br />
Tel. 06133 2280<br />
Fax 70763<br />
info@wein-martinshof.de<br />
www.wein-martinshof.de<br />
Als Achim Martin den elterlichen Betrieb übernahm, stellte er<br />
beim Ausbau der Weine <strong>und</strong> damit der Stilistik einiges um. Wie ein<br />
Kind sei der Wein für ihn, erklärt er, »man begleitet ihn, bis er<br />
erwachsen ist. Man macht sich Sorgen um ihn <strong>und</strong> versucht, die<br />
besten Eigenschaften aus ihm herauszuholen.« Sein neuestes Baby<br />
ist das Projekt Magister. Angeregt von zwei Fre<strong>und</strong>en aus den<br />
Niederlanden hat er sich dabei vorgenommen, einen Wein herzustellen,<br />
für den er, wie er sagt, 150 % gibt. Er wählte dafür einen<br />
Weinberg in der Lage Dienheimer Herrenberg aus, in dem er Riesling-Trauben<br />
von alten Reben rigoros im Ertrag reduzierte <strong>und</strong><br />
selektiv mit der Hand las. Im Keller wurde der Wein langsam vergärt<br />
<strong>und</strong> neun Monate auf der Hefe gereift. Das Ergebnis ist eine<br />
strukturierte, trockene Riesling-Spätlese. Sie reiht sich ein in die<br />
Linie »Passion«, die der Winzer als »in Holz gelagertes Herzblut«<br />
beschreibt.<br />
Weitere Neuerungen, die Achim Martin seinem Weingut hat<br />
angedeihen lassen: Guts-, Orts- <strong>und</strong> Lagenweine heißen nun<br />
»Natura«, »Domus« <strong>und</strong> »Terra«. Nach der Umstellung auf neue<br />
Etiketten steht bei ihnen der Reiter aus dem Martinswappen in<br />
Orange im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Auslese Oppenheimer Herrenberg:<br />
Aprikosenmarmelade, würzig, balancierte Süße<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er: schöne rote Frucht, reintönig, saftig<br />
Inhaber/Kellermeister: Achim Martin | Fläche: 25 ha | Rebsorten: Riesling, Chardonnay,<br />
Weißer Burg<strong>und</strong>er, Grauer Burg<strong>und</strong>er, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Portugieser<br />
Verkauf: nach Vereinbarung<br />
In den Weingärten 5<br />
67582 Mettenheim<br />
Tel. 0176 303 241 22<br />
info@daniel-mattern.de<br />
www.daniel-mattern.de<br />
»Den besten Rock’n Roll aus meinen Trauben<br />
pressen« wolle er, sagt der Winzermeister<br />
Daniel Mattern. Er hat kein Weingut von seinen<br />
Eltern übernehmen können, deshalb gründete<br />
er 2011 einfach selbst eins, mit damals 25 Jahren.<br />
Er hat Lust auf Experimente – eines seiner<br />
gefragtesten Produkte ist der »Rhabarber<br />
Spritz«, hergestellt aus Gutswein <strong>und</strong> frischem<br />
Rhabarber vom Bio-Bauern. Für eine große<br />
Überraschung hatte hier auch schon sein Brut-<br />
Sekt vom Grünen Veltliner gesorgt. Von den<br />
erstklassigen Dittelsheimer Fluren Leckerberg<br />
<strong>und</strong> Geiersberg kommen seine mineralischen<br />
Lagen-Rieslinge. Bei seinen weißen Burg<strong>und</strong>erweinen<br />
setzt er meist auf Holzfassreife. Bei den<br />
Weinen, die er in diesem Jahr in die Verkostung<br />
gegeben hat, erfreute außerdem auch der ausdrucksstarke<br />
Sauvignon blanc Gutswein – deutlich<br />
mehr als der Ortswein der gleichen Sorte,<br />
der im Fass gereift war.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Dittelsheimer Riesling: knackig, druckvoll,<br />
auf den Punkt<br />
2016 Sauvignon Blanc: Spannung,<br />
volle Stachelbeere + grüne Paprika<br />
Inhaber: Daniel Mattern | Kellermeister: Daniel Mattern<br />
Rebfläche: 9,5 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Grüner<br />
Veltliner, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: nach Vereinbarung
148<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT KARL MAY +<br />
Ludwig-Schwamb-Straße 22<br />
67574 Osthofen<br />
Tel. 06242 2356 | Fax 3690<br />
info@weingut-karl-may.de<br />
www.weingut-karl-may.de<br />
Die Familie May ist seit über 200 Jahren in Osthofen zu<br />
Hause, mit Karl Mays Söhnen Peter (37) <strong>und</strong> Fritz (34) ist<br />
die siebte Generation am Ruder. Der Senior des Hauses<br />
ist zwar mit dem Schöpfer von Winnetou <strong>und</strong> Old Shatterhand<br />
nicht verwandt, aber der Name ist trotzdem zugkräftig:<br />
Nicht nur im Karl-May-Museum in Radebeul<br />
(Sachsen) kann sich das Weingut über einen guten Absatz<br />
freuen – auch dank der Linie »Blutsbruder«.<br />
»Wie wir unsere Weine machen, lässt sich nicht über<br />
einen Kamm scheren, aber eines ist sicher: Richtig gute<br />
Weine brauchen ihre Zeit zum Reifen <strong>und</strong> Ruhen«, stellt<br />
Peter May fest. Die Weinberge werden ökologisch bewirtschaftet.<br />
Riesling <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>ersorten spielen die<br />
Hauptrolle. Die ersteren kommen schlank <strong>und</strong> wohlstrukturiert<br />
daher, die letzteren glänzen mit feinem Schmelz<br />
durch feine Holzfassreife. In den letzten Jahren haben<br />
die Mays überdies vermehrt internationale Rotweinsorten<br />
gepflanzt. Und noch ein Tipp für weinbegeisterte Heiratswillige:<br />
Im Barrique-Keller des Weingutes kann man sich<br />
standesamtlich trauen lassen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Osthofener Riesling: knackig, frisch, dabei feiner Schmelz<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er Geyersberg: tolle Struktur, sanfte Tannine,<br />
Pflaume-Zimt<br />
Inhaber: Karl <strong>und</strong> Irmtraud May | Kellermeister: Karl, Peter <strong>und</strong> Fritz May<br />
Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Kerner, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Portugieser, Dornfelder | Mitglied: message in a bottle, Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 8-20 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
WEINGUT MEISER )<br />
Alzeyer Straße 131<br />
55239 Gau-Köngernheim<br />
Tel. 06733 508 | Fax 8326<br />
frank.meiser@weingut-meiser.de<br />
www.weingut-meiser.de<br />
Frank Meiser studierte Weinbau in Geisenheim <strong>und</strong> Colmar,<br />
bevor er 1990 die Verantwortung für den elterlichen<br />
Betrieb übernahm. Er führte eine deutliche Ertragsreduzierung<br />
in den Weinbergen <strong>und</strong> eine Umstellung auf überwiegend<br />
trockene Weine ein. Seine Frau Doris, ebenfalls<br />
Winzerin, brachte Rebfläche in die Ehe ein, so dass der<br />
Betrieb nun auf diese stattliche Fläche kommt. Tochter<br />
Charlotte sammelte nach ihrem Weinbaustudium in Geisenheim<br />
Auslandserfahrung im Bordeaux, Österreich <strong>und</strong><br />
Neuseeland <strong>und</strong> ist seit einem Jahr mit im Betrieb.<br />
Die Meisers arbeiten naturnah, also ohne Pflanzenschutzmittel<br />
<strong>und</strong> mit organischem Dünger in begrünten<br />
Weinbergen. Die Weißweine werden in Stück- <strong>und</strong> Doppelstückfässern<br />
mit langem Hefelager ausgebaut, was ihnen<br />
Lagerpotenzial verleiht. Mit dem 2016er Jahrgang hat das<br />
Weingut das dreistufige Modell mit Gut-, Orts- <strong>und</strong> Lagenweinen<br />
eingeführt. In diesem Zusammenhang trat es der<br />
neuen Vereinigung Maxime Herkunft Rheinhessen bei.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Gau-Köngernheimer Chardonnay: stoffig, dezente Holzwürze, Melone<br />
2012 Riesling Alzeyer Rotenfels Spätlese trocken: getrocknete<br />
Aprikose, Petrol, tolle Reife<br />
Inhaber/Kellermeister: Frank Meiser | Rebfläche: 30 ha | Rebsorten: Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Riesling, Silvaner, Scheurebe, Frühburg<strong>und</strong>er,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: message in a bottle, Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung | Gutsausschank Poppenschenke in<br />
Weinheim, Fr, Sa, Mo ab 18, So/Feiertag ab 11 Uhr | Ferienhaus in Alzey-Schafhausen<br />
(www.landhaus-meiser.de)
WEINGUT MERTZ ( (NEU)<br />
Hauptstraße 16 | 55599 Eckelsheim<br />
Tel. 06703 1271 | Fax 3809<br />
info@weingut-mertz.de | www.weingut-mertz.de<br />
WEINGUT MERL –<br />
CHRISTOPHERUSHOF (<br />
Schwabenheimer Straße 32<br />
55218 Groß-Winternheim<br />
Tel. 06130 1300 | Fax 941 450<br />
info@weingut-merl.de<br />
www.weingut-merl.de<br />
Einen noblen Wein dürfte das Weingut im vergangenen<br />
Jahr kredenzen: Es war bis September<br />
2017 Patenweingut der Ingelheimer Rotwein-Majestäten<br />
<strong>und</strong> kreierte dafür den<br />
Spätburg<strong>und</strong>er »Krönungswein«. Im Premium-<br />
Segment experimentierte man mit Spontanvergärung,<br />
<strong>und</strong> zwar beim Riesling »Unikum« <strong>und</strong><br />
beim Chardonnay, der überdies auch im Barrique<br />
ausgebaut wurde. Hans-Peter Merl ist zuständig<br />
für den Weinberg, sein Sohn Dominik<br />
managt den Keller <strong>und</strong> die Verkostungen. Dessen<br />
Frau Bettina Merl <strong>und</strong> Erna Voos, die Lebensgefährtin<br />
des Vaters, kümmern sich um<br />
den Verkauf <strong>und</strong> Events. Persönliche Nähe nicht<br />
nur zum Weinberg, sondern auch zum K<strong>und</strong>en<br />
ist den Merls sehr wichtig: Neben verbraucherfre<strong>und</strong>lichen<br />
Preisen bieten sie das ganze Jahr<br />
über Events, z. B. ein Hoffest, Picknick im Weinberg,<br />
Traubenlese live, Fackelwanderung mit<br />
Probe am Lagerfeuer <strong>und</strong> eine eigene Vinothek.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Silvaner: gutes Spiel, strukturiert, würzig<br />
Inhaber: Hans-Peter <strong>und</strong> Dominik Merl | Kellermeister: Dominik<br />
Merl | Rebfläche: 16 ha | Rebsorten: Riesling, Grau- u. Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Rivaner, Chardonnay, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Domina,<br />
Portugieser | Mitglied: Weinguerillas | Verkauf: tägl. 9-19 Uhr<br />
»Einklang schaffen zwischen Mensch, Arbeit <strong>und</strong> Natur«, so<br />
beschreibt die Newcomerin Sina Mertz ihr Ziel. Nach dem dualen<br />
Studium in Neustadt/Weinstraße mit Ausbildung bei Keller (Flörsheim-Dalsheim)<br />
<strong>und</strong> Pfeffingen (Bad Dürkheim) sowie Auslandsaufenthalten<br />
in Kalifornien <strong>und</strong> Chile hat sie 2016 das Weingut ihrer<br />
Eltern übernommen – die aber natürlich noch voll im Betrieb mitarbeiten.<br />
Die Tochter hat die Kategorisierung in Guts-, Orts- <strong>und</strong><br />
Lagenwein eingeführt <strong>und</strong> komplett auf Handlese umgestellt.<br />
Vorsichtig <strong>und</strong> schonend werden die Weine ausgebaut, <strong>und</strong> das<br />
merkt man ihnen auch an: Wir finden durchweg zarte, filigrane<br />
Gewächse. Die Lieblingssorten von Sina Mertz sind Scheurebe <strong>und</strong><br />
Riesling. Eine besondere Rolle spielen Weinberge mit vulkanisch<br />
geprägten Porphyr-Böden. Wir sehen die Jungwinzerin auf einem<br />
sehr guten Weg dabei, ihren Stil zu finden <strong>und</strong> zu optimieren.<br />
Auch, weil sie ein sehr offenes, ambitioniertes Vorgehen an den<br />
Tag legt: »Kein Jahr ist wie das andere, kein Jahr wird so gearbeitet<br />
wie im Vorjahr. Man muss immer wieder aufs Neue schauen,<br />
welcher Schritt wann angebracht ist.«<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Schreurebe vom Kliff: dezente Exotenfrucht, zart, lecker<br />
2016 Riesling Eckelsheimer Kirchberg: dezent, Kernobst, guter Trinkfluss<br />
Inhaberin/Kellermeisterin: Sina Mertz | Rebfläche: 11 ha | Rebsorten: Riesling, Scheurebe,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Portugieser<br />
Mitglied: Vino Generation | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
2015er Riesling H<strong>und</strong>ertgulden:<br />
Siegerwein »bester Riesling<br />
Rheinhessen« bei der Verkostung<br />
des<br />
Weingut Gres<br />
Ingelheimer Straße 6 · 55437 Appenheim<br />
Tel: 06725 3310 · www.weingut-gres.de
150<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT METT<br />
& WEIDENBACH )<br />
Mainzer Str. 31 | 55218 Ingelheim<br />
Tel. 06132 2682 | Fax 3271<br />
info@weingut-mett.de<br />
www.weingut-mett.de<br />
Die Rotweine sind das Pf<strong>und</strong> des Ingelheimer<br />
Weingutes. Dichte <strong>und</strong> wohlstrukturierte rote<br />
Gewächse kann man von hier erwarten. Ihnen<br />
lässt man eine lange Maischestandzeit <strong>und</strong><br />
einen Ausbau in Barriques angedeihen. Derweil<br />
wurde zuletzt die Weißwein-Palette erweitert,<br />
<strong>und</strong> zwar mit der Neueinführung eines Sylvaner-Ortsweines<br />
aus dem Holzfass.<br />
Jürgen Mett verkörpert seit 1990 die fünfte<br />
Generation im Betrieb. Seine Frau Silke Weidenbach<br />
brachte vom elterlichen Weingut Rebfläche<br />
aus Ober-Ingelheimer Toplagen mit ein.<br />
Seine Herangehensweise an den Wein sieht er<br />
als intuitiv: »Viel Bauchgefühl, sowohl bei Entscheidungen<br />
im Weinberg wie auch im Keller,<br />
ist immer dabei. Nichts ist gesetzt, alles kann<br />
hinterfragt werden.«<br />
WEINGUT MEYERHOF &<br />
Meyerhof | 55237 Flonheim<br />
Tel. 06734 8714 | Fax 6857<br />
info@weingut-meyerhof.de<br />
www.weingut-meyerhof.de<br />
Der Meyerhof ist ein klassischer Familienbetrieb. Bernd <strong>und</strong> Daniela<br />
Hammer werden von ihrer Tochter, der Geisenheim-Absolventin<br />
Alina, <strong>und</strong> deren Partner Sebastian Engel unterstützt. Der hatte<br />
eigentlich Maschinenbau studiert, doch Alina überzeugte ihn, noch<br />
eine Winzerlehre zu machen. Nachdem er bei den renommierten<br />
Betrieben Weinreich <strong>und</strong> Wagner-Stempel gelernt hatte, gewann er<br />
den Berufswettkampf der Landjugend Rheinhessen <strong>und</strong> belegte<br />
beim B<strong>und</strong>esentscheid den 2. Platz. Das Weingut besinnt sich immer<br />
mehr auf qualitätsfördernde Maßnahmen wie Ertragsreduzierung,<br />
Handlese <strong>und</strong> schonenden Transport der Trauben. Das merkt<br />
man auch. Wir finden eine Kollektion vor, die schon etwas mehr als<br />
nur solide ist. Ein Aufstieg ist mittelfristig vorstellbar.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Chardonnay vom Löss: knackig, lebhaft, Kernobst<br />
2014 Cuvée Rotes W<strong>und</strong>er: saftig, kräftig, beerig<br />
Inhaber: Bernd <strong>und</strong> Daniela Hammer | Kellermeister: Bernd <strong>und</strong> Alina Hammer<br />
Rebfläche: 12 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon blanc,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon | Verkauf: Mo-Fr 9-12 <strong>und</strong> 14-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr<br />
<strong>und</strong> nach Vereinbarung | Vinothek, Gästehaus<br />
EMPFEHLUNG<br />
2014 Cuvée No 6 Spätburg<strong>und</strong>er & Cabernet:<br />
intensiv, Brombeere, Vanille<br />
2012 Spätburg<strong>und</strong>er Ingelheimer Lottenstück Eiswein:<br />
Maracuja, dicht, schön<br />
Inhaber/Kellermeister: Jürgen Mett | Fläche: 14 ha | Rebsorten:<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Riesling, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Di-Fr 9-12.30 <strong>und</strong> 14-18 Uhr,<br />
Sa 9-14 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Vinothek mit Kreuzgewölbe<br />
Erleben Sie unsere Weine in unserer Vinothek:<br />
Montag – Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />
Samstag: 9 bis 16 Uhr<br />
WEINGUT RADDECK<br />
Natürlich, nachhaltig, bodenständig.<br />
Am Hummertal 100<br />
55283 Nierstein<br />
www.raddeckwein.de<br />
www.facebook.com/Weingut.Raddeck
2. PLATZ CHARDONNAY<br />
WEINGUT MILCH )<br />
3. PLATZ EDELSÜSS<br />
WEINGUT<br />
DIETER MICHEL )<br />
Dittelsheimer Weg 31 | 55234 Hochborn<br />
Tel. 06735 283 | Fax 1598<br />
info@weingut-michel.de<br />
www.weingut-michel.de<br />
Dieses Weingut hat sich seit den 1980er Jahren stetig hochge -<br />
arbeitet, <strong>und</strong> seit Dieter <strong>und</strong> Anneli Michels Sohn Sebastian (26)<br />
mitmischt, geht es noch weiter vorwärts. Er schloss 2015 sein<br />
Weinbaustudium in Geisenheim ab, ist aber schon seit Abschluss<br />
seiner Lehre 2013 für den Ausbau der Weine zuständig. Die Linie<br />
»M« ist seine Kreation, er setzt auf Handarbeit, Vergärung ohne<br />
Reinzuchthefen <strong>und</strong> den Ausbau im Holzfass. Seine Eltern, beide<br />
studierte Agrarwissenschaftler, haben ihm eine gute Gr<strong>und</strong>lage<br />
vor gelegt.<br />
Mit dem Dautenheimer Riesling <strong>und</strong> dem Riesling Himmelacker<br />
wurde gerade die Bandbreite der Terroirs erweitert. In der für<br />
Rotwein prädestinierten Lage G<strong>und</strong>ersheimer Höllenbrand haben<br />
die Michels Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon <strong>und</strong> Merlot neu<br />
gepflanzt, die 2017 erstmals gelesen werden. Auf die sind wir<br />
gespannt, denn bisher glänzt das Weingut vor allem mit eleganten<br />
Orts- <strong>und</strong> Lagenweinen von Riesling <strong>und</strong> Silvaner, <strong>und</strong> für unkomplizierten<br />
Trinkspaß sorgen die Cuvées in Weiß <strong>und</strong> Rot mit dem<br />
programmatischen Namen »Zwitschern«.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Dautenheimer Riesling: schlank, kraftvoll, elegant<br />
2015 Riesling Himmelacker: komplex, saftig, balanciert<br />
Inhaber: Dieter Michel | Kellermeister: Sebastian Michel | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Scheurebe, Grauburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Generation<br />
Riesling | Verkauf: Mo-Fr 9-12 <strong>und</strong> 13-17 Uhr, Sa 9-15 Uhr | Gutsausschank 1. Sa Mai-Sep<br />
<strong>und</strong> jeden Sa im Juli<br />
Rüstermühle/Mühlstraße 14<br />
67590 Monsheim<br />
Tel. 06243 337 | Fax 6707<br />
info@weingut-milch.de<br />
www.weingut-milch.de<br />
Aufstieg<br />
Karl-Hermann Milch, Jahrgang 1976, ist ein<br />
ausgesprochener Chardonnay-Spezialist. Im<br />
Süden Rheinhessens kann er mit unterschiedlichen<br />
Bodenarten spielen: Löss, sandiger Lehm<br />
sowie Böden mit Kies- <strong>und</strong> Kalksteinanteil. Er<br />
will, wie er sagt, das Terroir erschmecken lassen.<br />
Gelernt hat er bei den Top-Betrieben Keller<br />
in Flörsheim-Dalsheim <strong>und</strong> Knipser in der Pfalz.<br />
Das elterliche Weingut führt er zusammen mit<br />
seiner Frau Kirsten, die für den Verkauf zuständig<br />
ist.<br />
Von Anfang an arbeitete er nur mit Spontanvergärung.<br />
Seine Burg<strong>und</strong>er-Gutsweine reifen<br />
in Stückfässern, seine Lagenweine in neuen<br />
Barriques. Die Réserve-Weine <strong>und</strong> der neue<br />
Flaggschiff-Wein Chardonnay »Wasserland«<br />
werden unfiltriert abgefüllt. Riesling <strong>und</strong> Rosé<br />
reifen im Edelstahltank. Kurz: Während seine<br />
anderen Weine trinkfreudig <strong>und</strong> sortentypisch<br />
sind, spielen die Chardonnays in einer deutlich<br />
höheren Liga. Aber auch eine gelungene Spezialisierung,<br />
finden wir, kann man mit einer<br />
höheren Bewertung honorieren.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Chardonnay Monsheim Im Blauarsch Réserve:<br />
Struktur, Körper, Biss<br />
2015 Chardonnay Mörstadt »Wasserland«:<br />
klassisch, elegant, tolles Lagerpotenzial<br />
Ø<br />
Inhaber/Kellermeister: Karl-Hermann Milch | Rebfläche: 13,5 ha<br />
Rebsorten: Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Riesling,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr nach Vereinbarung, Sa 9-17 Uhr
152<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
MÜLLER-DR. BECKER )<br />
Vordergasse 14-18 | 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
Tel. 06243 5524 | Fax 6227<br />
info@mueller-dr-becker.de | www.mueller-dr-becker.de<br />
»100 Prozent Bodenständigkeit« attestiert Jochen Becker seinem<br />
Familienweingut, das von jeher in Dalsheim verwurzelt ist. Mit<br />
ihm wird es in der 12. Generation weitergeführt. Der Agraringenieur<br />
mit einem Diplom von der Uni Stuttgart-Hohenheim bewirtschaftet<br />
seine Weinberge naturnah, dazu gehören z. B. bienenfre<strong>und</strong>liche<br />
Blumen im Weinberg <strong>und</strong> der Verzicht auf Herbizide<br />
<strong>und</strong> Insektizide. Seine Rotweine baut er alle im Holzfass aus, Riesling<br />
<strong>und</strong> Weißer Burg<strong>und</strong>er werden spontan vergoren. Seine ältesten<br />
Reben – für Weißbrug<strong>und</strong>er – sind über 50 Jahre alt. Bevor<br />
er das Weingut 2006 übernahm, sammelte er auch Weinbauerfahrung<br />
in Kalifornien <strong>und</strong> im Roussillon. In diesem Jahr haben uns<br />
vor allem seine Rotweine überzeugt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Arras Rote Cuvée: Beerenjoghurt, balancierte Tannine, kräftig<br />
2015 St. Laurent Dalsheimer Bürgel: intensiver Duft, Holzwürze, samtig<br />
Inhaber: Jochen Becker | Kellermeister: Jochen Becker, Radek Niskiewicz | Rebfläche 14 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Müller-Thurgau,<br />
Gewürztraminer, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent, Schwarzriesling | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
WEINGUT<br />
MÜLLER SCHWABSBURG (<br />
Hauptstraße 96<br />
55283 Nierstein-Schwabsburg<br />
Tel. 06133 5308 | Fax 572 711<br />
info@mueller-schwabsburg.de<br />
www.mueller-schwabsburg.de<br />
Hier ist offenbar einiges passiert. Nicht nur, dass die Weine von<br />
Steffen Müller nun mit stylischen Retro-Etiketten daherkommen.<br />
Nein, auch das, was in der Flasche zu finden ist, hat erkennbar<br />
neuen Pep bekommen. Knackigkeit, klare Aromatik <strong>und</strong> bisweilen<br />
auch echte Eleganz zeigen die Weine, die der Winzer vom Jahrgang<br />
2016 gemacht hat.<br />
Er <strong>und</strong> seine Frau Ursula Müller, geborene Schneider, führen diesen<br />
Betrieb <strong>und</strong> außerdem ihr Familienweingut Georg Albrecht<br />
Schneider gemeinsam. Nach seinem Weinbau-Abschluss in Geisenheim<br />
hatte Steffen Müller einst den elterlichen Betrieb von Fassauf<br />
Flaschenwein umgestellt. Bei den hochwertigen Rieslingen von<br />
Schloss Schwabsburg <strong>und</strong> Kalkstein-Lagen arbeitet er nun mit<br />
Spontanvergärung <strong>und</strong> Maischestandzeit. Für den neuen Riesling<br />
Schloss Berg aus der Steillage wurden alle Register gezogen. Auch<br />
seine Leidenschaft für Rotweine aus dem Eichenholzfass trägt<br />
mehr <strong>und</strong> mehr Früchte, wie etwa an dem kräuterig-würzigen<br />
Frühburg<strong>und</strong>er zu erkennen ist.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Grauer Burg<strong>und</strong>er: knackig, mineralisch, saubere Kernobst-Noten<br />
2016 Riesling Schloss Berg Vom Rotliegenden: duftig, elegant, knackige Frucht<br />
Inhaber/Kellermeister: Steffen Müller | Rebfläche: 9 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />
Sauvignon blanc, Scheurebe, St. Laurent, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Wein vom Roten Hang<br />
Verkauf: Sa von 11-17 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
Weingut<br />
Müller-Dr. Becker
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT<br />
MÜNZENBERGER (<br />
Lindenplatz 9 | 55270 Zornheim<br />
Tel. 06136 44573 | Fax 46904<br />
info@weingut-muenzenberger.de<br />
www.weingut-muenzenberger.de<br />
Andreas Münzenberger hatte 2002 den ehemaligen Gemischtbetrieb<br />
seines Vaters übernommen <strong>und</strong> auf reinen Weinbau umgestellt.<br />
Neben seiner Lebensgefährtin Marina Becker arbeitet auch<br />
sein Sohn Dominik (21) im<br />
Betrieb mit, der im Sommer<br />
2017 seine Winzerlehre abgeschlossen<br />
hat. Der Betrieb<br />
mit seinem breiten<br />
Sortiment wird häufig prämiert<br />
<strong>und</strong> bietet für seine<br />
Weine ein sehr faires Preis-<br />
Wert-Verhältnis. Der Hauptrebsorte<br />
Riesling soll in Zukunft<br />
noch mehr Fläche<br />
gewidmet werden. Zuletzt wurde die Kollektion mit zwei Rieslingen<br />
aus kalksteingeprägten Lagen erweitert, dem »Vinum Montanum«<br />
<strong>und</strong> dem »Feuerstein«. Hier sehen wir klare Ambitionen <strong>und</strong> belohnen<br />
diese mit einer Note besser.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er Kalk-Mergel: konzentriert, kraftvoll, delikat<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er Kalkstein: Beerenfrucht, würzig, balanciert<br />
Inhaber/Kellermeister: Andreas Münzenberger | Rebfläche: 18 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Sauvignon blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser,<br />
St. Laurent, Cabernet Sauvignon, Dornfelder | Mitglied: WeinErlebnis Zornheimer Berg,<br />
Selection Rheinhessen, Vinissima | Verkauf: nach Vereinbarung
154<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT NEEF-EMMICH )<br />
Alzeyer Straße 15 | 67593 Bermersheim<br />
Tel. 06244 905 254 | Fax 905 255<br />
info@neef-emmich.de | www.neef-emmich.de<br />
»Nach einem verrückten Vegetationsjahr 2016, das uns unglaublich<br />
viel Kraft, Entschlossenheit <strong>und</strong> Nerven abgevelangte, wendete<br />
der Altweibersommer noch mal alles zum Guten.« So fassen<br />
Dirk Emmich <strong>und</strong> seine Frau Antje Stamm den aktuellen Jahrgang<br />
zusammen. Aber Qualität kommt ja bekanntlich von Qual: Die<br />
aktuelle Kollektion empfinden wir sogar als noch einen Tick besser<br />
als die im Vorjahr. Insbesondere eine mineralisch-rassige Riesling-<br />
Kollektion, duftig-lebhafte Weißburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> ein Frühburg<strong>und</strong>er<br />
der Extra-Klasse fielen auf. Und die Erfolgsgeschichte kann bald<br />
weitergehen: Sohn Philipp hat zum August seine Winzerlehre begonnen.<br />
Seine Weinberge bewirtschaftet Dirk Emmich nachhaltig –<br />
obwohl er den Begriff als »Modewort« für etwas für ihn Selbst -<br />
verständliches empfindet, nämlich »dass man die Dinge so nutzt<br />
<strong>und</strong> gestaltet, dass nachfolgende Generationen auch noch etwas<br />
damit anfangen können.« Dazu gehört auch eine behutsame<br />
Modernisierung: Zuletzt hatten die Emmichs ihren Verkostungsraum<br />
in der Kuhkapelle renovieren lassen <strong>und</strong> dabei so gut es ging<br />
die alte Bausubstanz erhalten. Und dafür den Architekturpreis<br />
2013 erhalten.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Westhofener Weißer Burg<strong>und</strong>er: intensiver Blütenduft, klare Aromen, zart<br />
2013 Westhofener Frühburg<strong>und</strong>er: balsamisch-erdig, dabei lebhaft-frisch<br />
Inhaber/Kellermeister: Dirk Emmich | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent<br />
Mitglied: message in a bottle, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Weinproben in der Kuhkappelle mit Kreuzgewölbe<br />
WEINGUT<br />
J. NEUS )<br />
Bahnhofstraße 96<br />
55218 Ingelheim<br />
Tel. 06132 73003<br />
Fax 2690<br />
info@weingut-neus.de<br />
www.weingut-neus.de<br />
Das junge Team aus Betriebsleiter Lewis<br />
Schmitt, Kellermeister Julien Meissner <strong>und</strong><br />
Christian Schmitz, dem das Weingut seit r<strong>und</strong><br />
vier Jahren gehört, hat im vergangenen Jahr<br />
seine Burg<strong>und</strong>eroffensive ausgebaut. Aus den<br />
Kellern eines der einst besten deutschen Rotweinerzeuger<br />
kommen wieder Früh- <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er<br />
mit seidiger Eleganz, Filigranität <strong>und</strong><br />
Druck.<br />
Das 1881 von Josef Neus gegründete Weingut<br />
verfügt über beste Ingelheimer Lagen, deren<br />
kalkhaltige Böden für gute Spätburg<strong>und</strong>er prädestiniert<br />
sind. Im Keller setzt der auslandserfahrene<br />
Winzer <strong>und</strong> Neustadt-Absolvent Julien<br />
Meissner auf lange Lagerdauer im Holzfass –<br />
das können bereits bei Gutsweinen 18 bis 20<br />
Monate sein. Sonst versucht er möglichst wenig<br />
einzugreifen. Die Qualität soll im Weinberg entstehen,<br />
wo naturnah gewirtschaftet wird. Das<br />
Ziel ist dort: Zurück zu den Wurzeln - Bio! Außerdem<br />
gibt es auch im Weißweinbereich Neuerungen<br />
– so hat Neus in diesem Jahr zum ersten<br />
Mal seit langem wieder einen Riesling auf<br />
Ortsweinniveau im Angebot – der aber leider<br />
nicht eingereicht wurde.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Silvaner VDP.Gutswein:<br />
blütenduftig, zart, schlanker Körper<br />
2015 Ingelheim Frühburg<strong>und</strong>er VDP.Ortswein:<br />
saftig, mittlerer Körper, Kirsche<br />
3. PLATZ<br />
DEUTSCHE ROTWEINSORTEN<br />
Inhaber: Familie Schmitz | Betriebsleiter: Lewis Schmitt<br />
Kellermeister: Julien Meissner | Rebfläche: 8 ha | Rebsorten:<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Riesling, Silvaner | Mitglied: VDP, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />
Verkauf: Di-Fr 9-17 Uhr; Mi 9-18 Uhr; Sa 10-13 Uhr
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT<br />
OSWALD )<br />
Alzeyer Straße 18 | 55234 Wahlheim<br />
Tel. 06731 43315 | Fax 06731 996 696<br />
info@oswald-wein.de | www.oswald-wein.de<br />
Simon Müller-Oswald hat ein Händchen für im<br />
Barrique gereiften Rotwein. Der in diesem <strong>Weinführer</strong><br />
schon mehrmals prämierte Spätburg<strong>und</strong>er<br />
Wahlheimer Schelmen ist erneut die Krönung<br />
des Sortiments, aber auch der Cabernet<br />
Mitos ist echt stark. Doch auch die Weißweine<br />
gewinnen an Format, allen voran die fassgereiften<br />
Chardonnay-Ortsweine <strong>und</strong> der Lagenriesling<br />
Siefersheimer Heerkretz. Die Weinberge in<br />
Siefersheim lässt der Jungwinzer übrigens teilweise<br />
von Schafen entblättern. Neu ist die<br />
junge Einstiegslinie »Pura Vida« mit feinherben<br />
Sommerweinen.<br />
Der 25-Jährige absolvierte ein duales Studium<br />
am Weincampus Neustadt, in dessen Zuge<br />
er bei den rheinhessischen Größen Wittmann<br />
<strong>und</strong> Peth-Wetz in die Lehre ging. Gleichzeitig<br />
arbeitete er auch schon seit 2011 im Weingut<br />
seines Onkels Volker Oswald am Ausbau der<br />
Weine mit. In diesem Jahr hat er den Betrieb<br />
mit seiner Lebensgefährtin, der Geisenheim-<br />
Absolventin Klara Mittrücker (26), übernommen.<br />
Wir vermerken: Hier wird gerade aufgedreht<br />
– dafür gibt es eine Note besser.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Siefersheimer Chardonnay Barrique:<br />
schöner Schmelz, dennoch schlank, gelbe Frucht<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er Wahlheimer Schelmen:<br />
Kirsche-Pflaume, griffig, elegant<br />
Inhaber/Kellermeister: Simon Müller-Oswald | Rebfläche:<br />
10 ha Rebsorten: Riesling, Weiße Burg<strong>und</strong>erfamilie, Silvaner,<br />
Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Mitos | Mitglied:<br />
Generation Riesling | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />
WEINGUT PAUSER )<br />
Im Baumfeld 40 | 55237 Flonheim<br />
Tel. 06734 8764 | Fax 6756<br />
info@weingut-pauser.de<br />
www.weingut-pauser.de<br />
SIEGER<br />
GRAUBURGUNDER<br />
Nein. Nein, den Liter-Riesling der Pausers nehmen<br />
wir mal nicht in die Empfehlungen unter dem Text.<br />
Der sorgt zwar jedes Jahr erneut für Begeisterung bei<br />
der Verkostung (»Unglaublich! Das! Ein Liter!«) <strong>und</strong><br />
stand auch schon im Wettbewerb auf dem Siegertreppchen.<br />
Aber so viele Guts-, Orts- <strong>und</strong> Lagenweine<br />
(bzw. »Capella«, »Wega« <strong>und</strong> »Sirius«) sind mindestens<br />
ebenso empfehlenswert – <strong>und</strong> dabei im Preis<br />
erstaunlich moderat.<br />
Friedrich Pauser <strong>und</strong> seine Tochter Eva Pauser-<br />
Brand sind ein eingespieltes Team im Weinberg <strong>und</strong> im<br />
Keller. Ihre Weine überzeugen durch Mineralität <strong>und</strong><br />
Eleganz. Beide haben die Schule für Weinbautechniker<br />
in Bad Kreuznach besucht, Eva war zudem zum Auslandpraktikum<br />
in Kalifornien. Evas Mutter Cornelia<br />
Pauser wuppt den Verkauf <strong>und</strong> die Veranstaltungen.<br />
Die Lagenwein-Reihe »Sirius« wurde gerade mit<br />
Chardonnay <strong>und</strong> Scheurebe ergänzt. Die rote Cuvée<br />
»Vincent« ist nach Eva Pauser-Brands Söhnchen<br />
benannt – ihr Erlös kommt teilweise der Kinderkar -<br />
diologie der Mainzer Uniklinik zugute.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc »Sirius«: Biss, Struktur, Kiwi<br />
2016 Grauer Burg<strong>und</strong>er »Sirius«: kräftig, würzig, aromatisch<br />
Inhaber/Kellermeister: Friedrich Pauser <strong>und</strong> Eva Pauser-Brand | Rebfläche:<br />
33 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay,<br />
Sauvignon Blanc, Scheurebe, Silvaner, Rivaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser,<br />
Dornfelder, Regent, St. Laurent, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah<br />
Mitglied: Generation Riesling, Vinissima, Slow Food | Vinothek,<br />
Veranstaltungsraum bis 100 Pers., Jahrgangsprä sentation im Mai <strong>2018</strong>,<br />
Bratapfelmarkt im Oktober <strong>2018</strong>
156<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
PETERSHOF ( (NEU)<br />
Gau-Odernheimer Str. 19<br />
55232 Alzey-Schafhausen<br />
Tel. 06731 547 1021<br />
kontakt@petershof-wein.de<br />
www.petershof-wein.de<br />
Achtung, aufgepasst: Es gibt in Rheinhessen<br />
mehr als ein Weingut Petershof, so dass man sie<br />
leicht verwechseln kann, wenn man sie nicht<br />
kennt. Dieses hier befindet sich in Alzey <strong>und</strong><br />
wird geleitet von Diplom-Kaufmann Stefan<br />
Kuhn. Er übernahm den Hof 2010 von seinem<br />
Onkel <strong>und</strong> führt ihn nun in der 13. Generation.<br />
Er <strong>und</strong> seine Frau Johanna »haben viel investiert:<br />
Zeit, Herzblut <strong>und</strong> auch Geld, um das altehrwürdige<br />
Weingut den Gegebenheiten der<br />
neuen Zeit anzupassen.« Für den Ausbau der<br />
Weine <strong>und</strong> die Pflege der Weinberge haben sie<br />
sich das Winzer-Ehepaar Julia <strong>und</strong> Johannes<br />
Altmeier geholt.<br />
Die uns vorgestellten<br />
Weine<br />
empfanden wir<br />
als filigran <strong>und</strong><br />
elegant. Sie<br />
stammten alle<br />
aus der »Buchstaben-Serie«,<br />
welche die gehobenen<br />
Weine des<br />
Gutes beinhaltet – die aber trotzdem zu echt<br />
fairen Preisen zu haben sind. Ach ja, <strong>und</strong> übrigens:<br />
Schöne Etiketten!<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Riesling »R«: zarte Spannung,<br />
Pfirsich-Maracuja, trinkig<br />
2015 Merlot »M«: frische grüne Kräuter,<br />
Johannisbeere, leicht<br />
Inhaber: Stefan Kuhn | Kellermeister: Julia <strong>und</strong> Johannes Altmeier<br />
| Rebfläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Chardonnay, Weißer<br />
Burg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Würzer, Bacchus, Müller-Thurgau,<br />
Silvaner, Merlot, Pinot Meunier, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder,<br />
Acolon, Portugieser | Verkauf: nach Vereinbarung | Vinothek bis<br />
50 Pers., Hoffest im Frühling<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT<br />
WOLFGANG & RENÉ PETH (<br />
Alzeyer Str. 28 | 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
Tel. 06243 908 800 | Fax 908 80 90<br />
wolfgang@peth.de | www.peth.de<br />
Seit 2015 steht Sohn René (24) an der Seite seines Vaters<br />
Wolfgang im Weinberg <strong>und</strong> Keller. Er führte das Premium-Trio mit<br />
Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er von alten Reben ein.<br />
Ab dem Jahrgang 2016 (Rotwein) <strong>und</strong> 2017 (Weißwein) führt das<br />
Weingut zusätzlich die Kategorie Ortswein. Außerdem wollen sich<br />
die beiden zunehmend auf Riesling <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>ersorten konzentrieren.<br />
Insgesamt sehen wir in der Kollektion eine aufstrebende<br />
Tendenz.<br />
Im zum Weingut gehörenden Gästehaus, das von Mutter Jutta<br />
Peth betreut wird, werden Verkostungen mit Winzerschmaus an -<br />
geboten. Es wurde von der Dehoga in die Kategorie »3 Sterne<br />
Superior« eingereiht <strong>und</strong> vom Deutschen Tourismusverband mit<br />
4 Sternen ausgezeichnet. Die Vinothek »VinoPeth« wurde Ende<br />
2016 vom Deutschen Weininstitut (DWI) zu einer der 50 schönsten<br />
Deutschlands gekürt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Scheurebe Frauenberg Alte Reben: Cassis-Kiwi, seidige Struktur, pudrig<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er Alte Reben Barrique: würzig, Amarena-Kirsche, schönes Tannin<br />
Inhaber/Kellermeister: Wolfgang <strong>und</strong> René Peth | Rebfläche: 15 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Portugieser<br />
Verkauf: Mo-Do 16-18, Fr 13-18, Sa 10-17 Uhr| Gästehaus mit Zimmern, Appartements <strong>und</strong><br />
Ferienwohnungen, Vinothek
NEW GENERATION<br />
WINES<br />
Weingut Peth-Wetz<br />
WEINGUT<br />
PETH-WETZ +<br />
Alzeyer Str. 16 | 67593 Bermersheim<br />
Tel. 06244 4424 | Fax 4494<br />
info@peth-wetz.com | www.peth-wetz.com<br />
SIEGER + 2. PLATZ<br />
INTERNATIONALE<br />
ROTWEINSORTEN/<br />
ROTE CUVÉES<br />
»In Bermersheim liegen meine Wurzeln. Doch erst in der Ferne<br />
wurde mir klar, wo die Reise für mich als Weinmacher hingeht«,<br />
sagt Christian Peth. Seine Weinreise um die Welt führte ihn nach<br />
Chile, Australien <strong>und</strong> in die USA. Und so verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass<br />
er sich vor allem mit außergewöhnlichen Rotweinen aus internationalen<br />
roten Sorten einen Namen gemacht hat. Alle Rotweine <strong>und</strong><br />
einige weiße Burg<strong>und</strong>erweine reift er in insgesamt 350 Barriques,<br />
außerdem werden viele unfiltriert abgefüllt. Sein Qualitätsanspruch<br />
geht so weit, dass er, wenn er mit einem Weinberg in<br />
einem Jahr nicht zufrieden ist, den Jahrgang auch mal einfach<br />
aussortiert.<br />
Christian Peth gelingt es, Cabernet Sauvignon, Malbec, Petit<br />
Verdot <strong>und</strong> Co. in einem Stil auszubauen, dass man manchmal<br />
kaum glauben kann, dass sie aus Deutschland stammen. So vollm<strong>und</strong>ig,<br />
mit dichter, komplexer Aromatik <strong>und</strong> straffen Tanninen –<br />
kurz, sie sind sein Alleinstellungsmerkmal.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc: Kiwi, druckvoll, erfrischend<br />
2014 Assemblage Unfiltered: intensiv, Karamell, Brombeer<br />
2014 Merlot Grand Vintage: kraftvoll, Cashew, Pflaume<br />
Inhaber/Kellermeister: Christian Peth | Rebfläche: 30 ha | Rebsorten: Cabernet<br />
Sauvignon, Merlot, Malbec, Petit Verdot, Cabernet Franc, Syrah, Spätburg<strong>und</strong>er, Riesling,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Rivaner, Muskateller<br />
Verkauf: Mo-Sa 9.30-17.30 Uhr<br />
MADE WITH LOVE<br />
TASTE WITH CARE<br />
Weingut Dr. Balzhäuser<br />
Alsheim /Rheinhessen<br />
www.balzhaeuser.de
158<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT PFANNEBECKER +<br />
Zum Neusatz 14 | 67551 Worms-Pfeddersheim<br />
Tel. 06247 286 | Fax 905 287<br />
info@weingutpfannebecker<br />
www.weingutpfannebecker<br />
Erneut präsentieren Max <strong>und</strong> Holker Pfannebecker eine<br />
Serie ohne Schwächen, aber dafür mit so einigen echten<br />
Highlights. Es fängt an mit knackigen, duftigen, sorten -<br />
typischen Gutsweinen, gefolgt von Ortsweinen der weißen<br />
Burg<strong>und</strong>ersorten, die durch den Ausbau im Holz einen cremigen<br />
Schmelz bekommen. An der Spitze stehen Rieslinge,<br />
Weiß- <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er von den Pfeddersheimer Bestlagen<br />
St. Georgenberg <strong>und</strong> Hochberg, die einfach alles haben:<br />
Struktur, Eleganz, ausgefeilte Aromatik. Ach ja, <strong>und</strong><br />
nicht zu vergessen, die rote Cuvée Maximus, fast schwarz<br />
in der Farbe, ein sympathischer Rebell.<br />
Die Basis für diese Resultate sind seit 2007 biologisch<br />
bewirtschaftete Weinberge <strong>und</strong> eine selektive Ernte. Im<br />
Keller wird schonend, aber ambitioniert ausgebaut, z. B.<br />
mit Maischestandzeit <strong>und</strong> Spontanvergärung. Den Gr<strong>und</strong>stein<br />
für den heutigen Betrieb legte 1960 Max’ Großvater<br />
Wolfgang. 1979 übernahmen seine Eltern, die Geisenheim-<br />
Absolventen Holker <strong>und</strong> Margit Pfannebecker, <strong>und</strong> machten<br />
den Betrieb zunächst als »Burg<strong>und</strong>erhof« bekannt.<br />
Weinbautechniker Max durfte schon als Jungsp<strong>und</strong> ab<br />
2003 ran <strong>und</strong> sorgt seitdem für viel neuen Schwung.<br />
WEINGUT<br />
PFEIFFER (<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
Appenheimer Straße 26 | 55435 Gau-Algesheim<br />
Tel. 06725 3369 | Fax 993 332<br />
info@weingut-pfeiffer.de | www.weingut-pfeiffer.de<br />
Hier hat sich ja allerhand getan. Mit der aktuellen Kollektion<br />
sind wir so zufrieden, dass wir direkt mal in der Gesamtbewertung<br />
eins hochgehen. Im Angebot finden sich<br />
nicht nur sehr stimmige Klassiker von Riesling <strong>und</strong> Bur -<br />
g<strong>und</strong>ern – die Qualitätsstufen werden hier gekennzeichnet<br />
mit einem bis drei »Pfeiffern«. Überrascht wurden wir<br />
von einigen Rebsorten-Exoten, die als schwierig gelten<br />
<strong>und</strong> deshalb selten zu finden sind. Da war zum einen ein<br />
Auxerrois, der beweist, dass diese Sorte auch schön kna -<br />
ckige Weine hervorbringen kann. Und dieser Regent »3<br />
Pfeiffer«: sexy!<br />
Seine größte Leidenschaft, sagt Winzer Michael Pfeiffer,<br />
sind Spätburg<strong>und</strong>er – je nach Kategorie kommen diese mal<br />
knackig-beerig, mal griffig-mineralisch daher. Witzig: Das<br />
Weingut beteiligt sich an der Renaissance der Liebfrauenmilch,<br />
die mit neckischem Retro-Etikett <strong>und</strong> dezent halbtrockener<br />
Tropenfrucht-Aromatik einfache Trinkfreude <strong>und</strong><br />
Kult-Charakter verbindet. Ebenfalls für den unkomplizierten<br />
Genuss stehen der Riesling <strong>und</strong> die rote Cuvée der<br />
Linie »Monkey Mountain«.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc: knackig-fest, grüne Wildkräuter, Stachelbeere<br />
2016 Pfeddersheimer Weißburg<strong>und</strong>er: delikater Schmelz, ausgewogene Säure<br />
2016 Riesling St. Georgenberg Kirchenstück: straff, strukturiert,<br />
elegantes Spiel<br />
Inhaber: Holker <strong>und</strong> Max Pfannebecker | Kellermeister: Max Pfannebecker<br />
Rebfläche: 21 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Sauvignon Blanc, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: message in<br />
a bottle | Verkauf: Mo-Fr 14-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Regent »3 Pfeiffer«: wild, rassig, beerig, vegetabil<br />
2016 Riesling Goldberg: kräftig, gelbfruchtig, mineralisch<br />
Inhaber/Kellermeister: Michael Pfeiffer | Rebfläche: 11 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
weiße Burg<strong>und</strong>ersorten, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Auxerrois, Huxelrebe,<br />
Bacchus, Spätburg<strong>und</strong>er, Regent, Cabernet Sauvignon, Portugieser | Verkauf:<br />
Mo-Fr 11-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr<br />
Weingut Raddeck
WEINGUT<br />
POSTHOF DOLL & GÖTH (<br />
Kreuznacher Str. 2 | 55271 Stadecken-Elsheim<br />
Tel. 06136 3000 | Fax 6001<br />
weingut-posthof@doll-goeth.de | www.doll-goeth.de<br />
Knackig, saftig, leicht zugänglich – das vermerkten unsere Verkoster<br />
zu den meisten Weinen des Posthofs. Oder anders formuliert:<br />
Hier findet man unkomplizierte Brot-<strong>und</strong> Butter-Weine, <strong>und</strong><br />
das zu einem fairen Preis. Und zwar für so ziemlich jede Vorliebe,<br />
denn das Weingut hat eine umfangreiche Palette von Rebsorten<br />
vozuweisen. Fast alles wird mit der Hand gelesen, vermerken Roland<br />
<strong>und</strong> Erika Doll. Auch sonst ist bei ihnen schonende Verarbeitung<br />
angesagt: Hanglagen werden begrünt <strong>und</strong> mit Stroh abgedeckt,<br />
im Keller wird die Maische ohne Pumpen transportiert. Alle<br />
Rotweine <strong>und</strong> manche Weißweine werden im Holzfass ausgebaut.<br />
Sohn Linus studiert seit Abschluss seiner Winzerlehre in Geisenheim<br />
<strong>und</strong> war schon zum Auslandspraktikum in Oregon/USA. In<br />
jeder freien Minute hilft er jetzt schon im Familienbetrieb mit.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2014 Rote Cuvée »R«: Pinot-Duft, Paprika am Gaumen, feines Tannin<br />
2016 Huxelrebe Stadecker Lenchen Auslese edelsüß: Tropenfrucht, kandierte<br />
Orange, gutes Spiel<br />
Inhaber: Roland <strong>und</strong> Erika Doll | Kellermeister: Roland <strong>und</strong> Linus Doll | Rebfläche: 18 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Rivaner, Morio<br />
Muskat, Scheurebe, Gewürztraminer, Dornfelder, Portugieser, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent,<br />
Merlot, Syrah | Mitglied: Rheinhessen Silvaner | Verkauf: Mo-Fr 8-12 <strong>und</strong> 13.30-18.30 Uhr,<br />
Sa 9-17 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Hoffest im Aug<br />
WEINGUT RADDECK +<br />
Am Hummertal 100 | 55283 Nierstein<br />
Tel. 06133 58115 | Fax 58331<br />
info@raddeckwein.de |www.raddeckwein.de<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
»Mit großem Respekt vor der Natur, sehen wir im Weinberg das<br />
große Ganze«, erklärt Stefan Raddeck. Das können auch Besucher<br />
des Weingutes, denn von wohl nirgends in Nierstein hat man einen<br />
tolleren Blick auf den Roten Hang als von seiner Panorama-Vinothek.<br />
In dem öko-zertifizierten Betrieb werden die Erträge im<br />
Weinberg gezielt reduziert. Im Keller arbeitet der Winzer mit langen<br />
Maischestandzeiten, <strong>und</strong> immer mehr mit Holzfässern auch<br />
für die Weißweine. Dicht gewobene, würzige Burg<strong>und</strong>er ergänzen<br />
seine Kollektion von sehr eleganten Rieslingen mit intensiver<br />
Frucht <strong>und</strong> Lagerpotenzial.<br />
Im Jahr 2000 wurde Stefan Raddeck als 19-Jähriger von der<br />
deutschen Landjugend als »Bester Nachwuchs-Winzer Deutschlands«<br />
ausgezeichnet. Nach seiner Ausbildung beim fränkischen<br />
Öko-Pionier Gerhard Roth absolvierte er das Weinbau-Studium in<br />
Geisenheim, wo er auch seine Frau Anna-Karina kennenlernte. Sie<br />
arbeitete nach ihrem Studium auch längere Zeit in einem Weingut<br />
in Neuseeland.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Weißburg<strong>und</strong>er Edition 2Hügel: würzig, voller Körper, Zitrus-Abgang<br />
2016 Riesling Pettenthal Edition »S«: intensiv Pfirsich, mineralisch, Potenzial<br />
2015 Rote Cuvée »S« Edition »S«: satte Beerenfrucht, seidiges Tannin, elegant<br />
Inhaber/Kellermeister: Stefan Raddeck | Fläche: 20 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Sauvignon blanc, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent, Dornfelder<br />
Mitglied: Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 9-18 Uhr,<br />
Sa 9-16 Uhr<br />
3 SIEGER + 3. PLATZ SEKT<br />
SEKTHAUS<br />
RAUMLAND / (NEU)<br />
Alzeyer Str. 134<br />
67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
Tel. 06243 90 80 70 | Fax 90 80 77<br />
info@raumland.de | www.raumland.de<br />
Es gibt wohl kaum einen anderen Sektproduzenten<br />
in Deutschland als Volker Raumland,<br />
dessen Schaumweine sich so unzweifelhaft mit<br />
den Premiumsgewächsen aus der Champagne<br />
messen können. Zwar auch r<strong>und</strong> 10 % Riesling,<br />
aber überwiegend von den Burg<strong>und</strong>er-Sorten<br />
keltert er seine Schaumweine, die mittlerweile<br />
Weltruf haben – sogar im Elysée-Palast wurden<br />
sie schon ausgeschenkt. Beeindruckend sind sie<br />
auch deshalb, weil sie trotz 40- bis 120-monatigem<br />
Hefelager so viel Frische <strong>und</strong> Lebendigkeit<br />
ausstrahlen.<br />
Selbst für die Basissekte nutzt er nur die erste<br />
Pressung, was auch schon ihnen eine tolle<br />
Perlage verleiht. Viele Gr<strong>und</strong>weine baut er in<br />
Barriques aus. Auch die Riesling-Sekte, denn, so<br />
Volker Raumland: »Ich will zeigen, dass auch<br />
Riesling-Sekt gut reifen kann.« Rosé-Sekt, der<br />
sich derzeit wieder im Aufwind befindet – auch<br />
in der Champagne – ist eine Paradedisziplin des<br />
Hauses: In einem zarten Lachston kommt er ins<br />
Glas, <strong>und</strong> liefert nicht nur Druck <strong>und</strong> Eleganz<br />
am Gaumen, sondern auch richtig viel Spaß. Die<br />
Krönung der Kollektion sind die Champagner-<br />
Cuvées Triumvirat <strong>und</strong> MonRose, die erst nach<br />
acht bis zehn Jahren Reifung auf den Markt<br />
kommen. Sie sind dafür gemacht, Klasse-Menüs<br />
zu begleiten.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2012 Cuvée Katharina Brut:<br />
jung, balanciert, Apfelkuchen<br />
2012 Rosé Prestige Brut:<br />
frisch, kraftvoll, Hefeteig, Erdbeere<br />
2009 9. Triumvirat Grande Cuvée Brut:<br />
komplex, lang, Brioche<br />
Inhaber/Kellermeister: Volker Raumland | Rebfläche: 10 ha | Rebsorten:<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Pinot Meunier| Mitglied: Verband der traditionellen Flaschenvergärer<br />
| Verkauf: Mo-Fr 8-16.30 Uhr, Sa 10-13 Uhr
160<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT RETTIG )<br />
G<strong>und</strong>heimer Straße 1 | 67593 Westhofen<br />
Tel. 06244 4928 | Fax 905 066<br />
info@weingut-rettig.de<br />
www.weingut-rettig.de Aufstieg<br />
Katja Rettigs Spezialität sind dezente, elegante<br />
<strong>und</strong> mineralische Rieslinge, Silvaner <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>er,<br />
die jedes Jahr noch ein bisschen präziser wirken.<br />
»Mit viel Hand- <strong>und</strong> Knochenarbeit sind wir<br />
ganz nah an den Reben <strong>und</strong> wollen so Heimat<br />
schmeckbar machen«, erklärt sie. Dazu gehört für<br />
sie auch der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im<br />
Weinberg. Schicke Hingucker bietet die Winzerin<br />
außerdem mit ihrer Cuvée-Linie »Gazelle«, »Oryx«<br />
<strong>und</strong> »Kudu«. Diese ist ihrem Großvater Karl gewidmet,<br />
der 1928 nach Namibia auszog.<br />
Die heute 32-Jährige wollte schon als Kind Winzerin<br />
werden – in diesem Jahr übernahm sie von<br />
den Eltern Klaus <strong>und</strong> Jutta endgültig die Betriebsführung,<br />
»wobei sich an dem Familienweingut-Gedanken<br />
nichts ändern wird«, wie sie betont. In die<br />
Lehre gegangen ist sie beim renommierten Pfälzer<br />
Weingut Bürklin-Wolf <strong>und</strong> legte danach einen Abschluss<br />
zur staatlich geprüften Wirtschafterin für<br />
Weinbau <strong>und</strong> Oenologie (Oppenheim) <strong>und</strong> zur<br />
Weinbautech nikerin (Bad Kreuznach) ab.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Westhofener Steingrube:<br />
elegant, feine Struktur, kreidige Mineralik<br />
2015 Westhofener Pinot Madeleine:<br />
Walderdbeere, weiche Tannine, mineralisch<br />
Ø<br />
Inhaberin/Kellermeisterin: Katja Rettig | Rebfläche: 12 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Chardonnay, Auxerrois, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er | Mitglied:<br />
Vinissima | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />
WEINGUT RIFFEL +<br />
Mühlweg 14 a | 55411 Bingen-Büdesheim<br />
Tel. 06721 994 690 | Fax 994 691<br />
service@weingut-riffel.de<br />
www.weingut-riffel.de<br />
Letztes Jahr wurden Erik <strong>und</strong> Carolin Riffel an dieser Stelle<br />
kritisiert für ihren Orange Wine. Dieses Jahr stellten sie einen<br />
Pet-Nat-Sekt an – eine Weinart, die ebenfalls unter das Stichwort<br />
Natural Wines fällt. Ja, das ist alles nicht jedermanns Sache.<br />
Dennoch gibt es immer mehr Weinfans, vor allem junge, die<br />
sich für diesen ungezügelten Stil begeistern können. Und es<br />
gibt immer mehr Winzer in Deutschland, die sich in das Thema<br />
reinarbeiten <strong>und</strong> abliefern. Den Pet Nat hier jedenfalls finden<br />
wir ziemlich klasse – sagen aber auch ganz klar: Man muss wissen,<br />
worauf man sich einlässt.<br />
Aber das eigentlich nur am Rande. Im Zentrum stehen hier<br />
sehr individuelle, oft zart cremige Rieslinge <strong>und</strong> Silvaner vom<br />
Binger Scharlachberg, einer großen Lage mit Quarzitböden, an<br />
deren Renommee Erik Riffel maßgeblich beteiligt ist. Ebenfalls<br />
ein Gewinn sind die würzig-eleganten Spätburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Pinot<br />
Noir Réserve. Und einen Unterbau von einfach leckeren Gutweinen<br />
gibt es auch. Man merkt, dass Erik Riffel einen eigenen Stil<br />
im Kopf hat, den er in seinen Weinen sehen will. Außerdem hat<br />
er Lust auf nerdige Experimente. Und arbeitet auch noch ökologisch.<br />
Da sagen wir: klare Sache, ein Topbetrieb.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Scharlachberg: saftig-aromatisch, druckvoll, Zitronenzeste<br />
2016 Binger Grauer Burg<strong>und</strong>er: würzig, dicht, Birne<br />
2016 Pet Nat Sekt: Apfel-Zitrus, wild, Leckerbissen für Natural Wine-Fans<br />
Inhaber: Erik <strong>und</strong> Carolin Riffel | Kellermeister: Erik Riffel | Rebfläche: 16 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Sauvignon blanc, Spätburg<strong>und</strong>er<br />
| Mitgliedschaft: Ecovin | Verkauf: Mo-Do 17-19 Uhr, Fr 13-19 Uhr , Sa 10-17 Uhr /<br />
Jan-Mär Mo-Fr 17-19, Sa 10-16
WEINGUT<br />
RUPPERT-DEGINTHER +<br />
Kämmererstr. 8 | 67596 Dittelsheim-Hessloch<br />
Tel. 06244 292 | kontakt@ruppert-deginther.de<br />
www.ruppert-deginther.de<br />
WEINGUT ROLL (<br />
Kloppbergstr. 36<br />
67596 Dittelsheim-Heßloch<br />
Tel. 06244 7438 | Fax 7751<br />
info@weingut-roll.de<br />
www.weingut-roll.de<br />
Das Weingut im Wonnegau hat eine mehr als<br />
200 Jahre lange Tradition. Christian Roll (Jahrgang<br />
1977) war Azubi in guten Betrieben in der<br />
Pfalz <strong>und</strong> Rheinhessen, studierte an der Uni<br />
Geisenheim <strong>und</strong> sah sich auch in der weiten<br />
Weinwelt um. Was er will: »Spitzenweine demokratisieren<br />
<strong>und</strong> jedem Weinliebhaber zugänglich<br />
machen.« Seine Eltern Friedrich Robert <strong>und</strong><br />
Elke Roll stehen beide noch voll im Betrieb an<br />
der Seite des Sohnes. Bemerkenswert hier ist<br />
der hohe Rotweinanteil von 45 %. Die Saat dafür<br />
hatte Friedrich Robert Roll gelegt, als er<br />
1972 den Betrieb übernahm. Aktuell wurde aber<br />
das Weißwein-Sortiment erweitert, <strong>und</strong> zwar<br />
mit dem im Barrique gereiften Weißburg<strong>und</strong>er<br />
»Hügelkind«, dem Sauvignon Blanc Reserve<br />
<strong>und</strong> dem Riesling »Keep Cool« mit sieben Tagen<br />
Maischestandzeit.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc Dittelsheim Pfaffenmütze:<br />
Kiwi, Gras, rauchig<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er Geiersberg Reserve:<br />
würzig, balanciert, Brombeer<br />
Inhaber: Friedrich Robert <strong>und</strong> Christian Roll | Kellermeister:<br />
Christian Roll | Rebfläche: 18 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, St. Laurent,<br />
Frühburg<strong>und</strong>er, Merlot, Cabernet Sauvignon, Schwarzriesling<br />
Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Mit Justus Ruppert <strong>und</strong> seiner Frau Milena, beide Jahrgang<br />
1988, hat die neue Generation im Familienweingut die Verantwortung<br />
übernommen. Vater Karl-Joachim Ruppert hatte es einst als<br />
Mischbetrieb übernommen <strong>und</strong> auf Wein umgestellt. Sein Sohn begann<br />
damit, die Erträge zu reduzieren <strong>und</strong> führte eine selektive<br />
Lese in mehreren Durchgängen ein. Dazu kamen eine nachhaltige<br />
Bewirtschaftung mit Nützlingen <strong>und</strong> Kompostdünger <strong>und</strong> im Keller<br />
Spontanvergärung, langes Hefelager <strong>und</strong> späte Füllung. Als Flaschenverschluss<br />
kommen für die Rupperts nur Naturkorken in<br />
Frage, »weil wir davon überzeugt sind, dem Wein damit etwas Gutes<br />
zu tun – nur so kann eine echte Flaschenreife stattfinden«,<br />
meint Milena Ruppert.<br />
Trinkfreudige Weine mit Schliff <strong>und</strong> Ambition, so kann man das<br />
Urteil über die diesjährige Kollektion zusammenfassen. Erfreulich<br />
ist auch die Freude der Winzer daran, Neues zu wagen. Drei Neuzugänge<br />
verzeichnete das Sortiment: Die schmelzige Hesslocher Burg<strong>und</strong>er-Trilogie,<br />
der Bechtheimer Spätburg<strong>und</strong>er (der den Lagenwein<br />
ersetzt) <strong>und</strong> der beerige Kumpel »Schwarzwild« zur 2015<br />
gelaunchten Cuvée »Rotwild«. Beides schöne Rotweine, wenn auch<br />
eher harmonisch als wild.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Westhofener Riesling: mineralisch, Druck, Blütenduft<br />
2016 Riesling Calx: zart, harmonisch, mineralisch<br />
2014 Rotwild (Rote Cuvée): Paprika, Lorbeer, strukturiert<br />
Inhaber: Justus Ruppert | Kellermeisterin: Milena Ruppert | Rebfläche: 28 ha | Riesling,<br />
Chardonnay, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Muskateller, Gewürztraminer,<br />
Silvaner, Cabernet Sauvignon, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot, Dornfelder | Verkauf: Nach<br />
Vereinbarung<br />
Die Klassiker Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>er sind<br />
unsere Leidenschaft <strong>und</strong> Ihr Vergnügen!<br />
Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
WEINGUT KAPELLENHOF · FAMILIE SCHÄTZEL<br />
Kapellenstraße 18 · 55278 Selzen · Tel: 0 67 37 - 204 · Fax 0 67 37 - 86 70<br />
kapellenhof@t-online.de · www.weingut-kapellenhof.de
162<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
SIEGER LITERWEINE<br />
WEINGUT RUSSBACH )<br />
Alzeyer Str. 22 | 55234 Eppelsheim<br />
Tel 06735 960 302 | Fax 8412<br />
info@weingut-russbach.de<br />
www.weingut-russbach.de<br />
»Herkunft <strong>und</strong> Terroir müssen sich im Wein<br />
wiederfinden« findet Bernd Russbach. Auch<br />
deshalb versucht er, seine Weinberge immer<br />
naturnaher zu bewirtschaften. Im Keller setzt<br />
er auf ein möglichst langes Feinhefe-Lager <strong>und</strong><br />
schonende Verarbeitung. Saubere, klare Aromen<br />
sind es, die an seinen Weinen erfreuen, mal<br />
begleitet von einer feinen Mineralik der Eppelsheimer<br />
Kalkböden, mal mit kräuterigem Duft.<br />
Der Winzermeister setzt auf breiter Front um,<br />
was er bei Aufenthalten in Südafrika, Australien,<br />
Neuseeland <strong>und</strong> Kalifornien mitbekam.<br />
Nebenbei ist er, wie seine für die Vermarktung<br />
verantwortliche Frau Marion, begeisterter <strong>und</strong><br />
erfolgreicher Triathlet. Der Wettstreit mit Laufen,<br />
Radfahren <strong>und</strong> Schwimmen sorgt für die<br />
Kondition, die man in den Reben <strong>und</strong> Keller<br />
braucht – oder umgekehrt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling: Kräuter, frisch, sauber, üppige Frucht<br />
2015 Frühburg<strong>und</strong>er Eppelsheimer Felsen: rauchig,<br />
Amarena-Kirsch, strukturiert<br />
Inhaber/Kellermeister: Bernd Russbach | Rebfläche: 25 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Frühburg<strong>und</strong>er Portugieser, Regent, Dornfelder | Mitglied:<br />
Selection Rheinhessen, Rheinhessen-Vinothek Alzey | Verkauf:<br />
Nach Vereinbarung
WEINGUT SANDER )<br />
In den Weingärten 11 67582 Mettenheim<br />
Tel. 06242 1583 | Fax 6589<br />
info@weingut-sander.de | www.weingut-sander.de<br />
Der Marienkäfer ist sozusagen das Wappentier der Sanders – er<br />
ziert die Etiketten als Symbol für biodynamische Arbeit im Weinberg.<br />
Denn die Sanders sind das älteste öko-zertifizierte Weingut<br />
in Deutschland. Bereits in den sechziger Jahren wagte Ottoheinrich<br />
Sander den Umstieg – <strong>und</strong> wurde zunächst mitleidig belächelt.<br />
Sein Sohn Gerhard machte später weiter, ebenso dessen Sohn, der<br />
heutige Chef Stefan Sander. Wo es sich bei Weiß anbietet, nutzt<br />
Stefan Sander größere Holzfässer, um den Weinen mehr Profil zu<br />
geben. Neben diesen fruchtig-cremigen Burg<strong>und</strong>er-Weinen sind es<br />
vor allem die druckvoll-dichten, aber immer frischen Rieslinge, die<br />
seine Kollektion ausmachen. Unter der Bezeichnung »Crafted« hat<br />
er nun auch einen Orange Wine herausgebracht. Öko-Craft-Beer<br />
gibt es bei den Sanders übrigens auch – gebraut von Stefans Bruder,<br />
dem Diplom-Braumeister Ulrich Sander.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc: rauchig, komplex, Stachelbeere-Gras<br />
2016 Chardonnay: Melone-Apfel, klar, dicht, lang<br />
Inhaber/Kellermeister: Stefan Sander | Rebfläche: 25 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Sauvignon blanc, Silvaner, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, Merlot | Mitglied: Naturland,<br />
Demeter, message in a bottle | Verkauf: Mo-Sa 10-17.30 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
WEINGUT SCHÄTZEL +<br />
Oberdorfstraße 34 | 55283 Nierstein<br />
Tel. 06133 5512 | Fax 06133 60159<br />
weingut@schaetzel.de | www.schaetzel.de<br />
Bei manchen Verkostungen spricht man bereits andächtig von<br />
der »Schätzel«-Note: Eine etwas wilde, an Feuerstein erinnernde<br />
Mineralik, die viele von Kai Schätzels Weinen prägen. »Stein vor<br />
Frucht« ist dann auch eines seiner Prinzipien bei der Weinbereitung.<br />
Noch mehr Gewicht legt der 38-jährige aber auf den Faktor<br />
Zeit. Entschleunigung im Weinberg, aber auch im Keller ist das<br />
Credo. So setzt Schätzel, der einen großen Anteil seiner Weinberge<br />
in den Steillagen des Roten Hanges hat <strong>und</strong> ökologisch bewirtschaftet,<br />
auf eine langsamere Traubenreife mit niedrigerem<br />
Zuckeraufbau. So soll der Alkohol in den Weinen später niedrig<br />
gehalten werden.<br />
Die Trauben werden selektiv von Hand gelesen. Einmaischen ist<br />
dann Fußarbeit – es wird wieder gestampft. Bis zu sechs Tage kann<br />
die Maischestandzeit betragen, gekühlt wird mit Trockeneis. Die<br />
Weine werden fast alle spontan vergoren, 80 % werden im Holzfass<br />
ausgebaut <strong>und</strong> Lagern lange auf der Hefe. Beim Weinstil<br />
setzt Schätzel wieder auf Kabinett – niedriger Alkohol mit Süßeschlänker.<br />
Das gelingt – seine Weine sind facettenreich, ohne dabei<br />
kompliziert zu wirken. Es macht einfach Spaß, sie zu trinken.<br />
WEINGUT SCHERNER-<br />
KLEINHANSS )<br />
Alzeyer Str. 10 | 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
Tel. 06243 435 | Fax 5665<br />
info@scherner-kleinhanss.de<br />
www.scherner-kleinhanss.de<br />
Klaus Scherner hat mehrere Jahre als Kellermeister<br />
<strong>und</strong> Berater in Kanada <strong>und</strong> Kalifornien<br />
gearbeitet, bevor er mit seiner Frau Monika<br />
Bank-Scherner vor r<strong>und</strong> 20 Jahren den Familienbetrieb<br />
übernahm. Erneut gefallen uns in<br />
diesem Jahrgang vor allem seine vielschichtigen<br />
Rotweine, sowohl der Spätburg<strong>und</strong>er als<br />
auch die Cuvée »J«‚ <strong>und</strong> der frische, trinkfreudige<br />
Sekt. Außerdem stellt er einen sehr angenehmen<br />
Sauvignon Blanc vor. Doch auch mit<br />
Riesling, Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er wird er<br />
seinem Anspruch gerecht, »klare, fruchtbetonte<br />
Weine zu erzeugen, die die Rebsorte widerspiegeln.«<br />
Klaus Scherner <strong>und</strong> Monika Bank-Scherner<br />
führen das Weingut, das seit 1726 in Familienbesitz<br />
ist, in der neunten Generation. 1954 kam<br />
durch Heirat die Verbindung mit dem Weingut<br />
Kleinhanß zustande. Diese Familie stammt aus<br />
dem Burg<strong>und</strong> <strong>und</strong> führte dort den Namen<br />
»Petitjean«. Von dort flohen sie im 16. Jahr -<br />
h<strong>und</strong>ert vor der Hugenottenverfolgung. Die<br />
Betriebsgebäude des Weinguts stehen alle<br />
unter Denkmalschutz, die Weinkeller wurden<br />
noch vor der Zeit Karls V. angelegt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Blauer Spätburg<strong>und</strong>er: Cranberry, Kaffee, Schoko,<br />
ausgewogen<br />
2015 Sekt Blanc de Blancs brut: schöne Perlage, frisch,<br />
Pfirsich-Zitrus<br />
Inhaber/Kellermeister: Klaus Scherner | Rebfläche: 12,5 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon<br />
Blanc, Müller-Thurgau, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: nach<br />
Verein barung<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 ReinWeiß VDP.Gutswein: elegant-verspielt,<br />
Aprikose, Zitrus, macht Lust auf mehr<br />
2016 Nierstein Riesling Kabinett VDP.Ortswein:<br />
Feuerstein, Apfel-Kirsch, raffiniert<br />
2016 Hipping Riesling Kabinett VDP.Grosse Lage:<br />
elegant, mineralisch, Verbene, Pfirsich<br />
Inhaber: Carolin <strong>und</strong> Kai Schätzel | Kellermeister: Madelin Stößel | Rebfläche: 10 ha<br />
ebsorten: Riesling, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Müller-Thurgau | Mitglied: VDP,<br />
Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung
164<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
ADOLF SCHICK &<br />
Kreinergasse 1 | 55270 Jugenheim<br />
Tel. 06130 256 | Fax 8211<br />
info@weingutschickjugenheim.de<br />
www.weingutschickjugenheim.de<br />
Seit 2007 arbeitet das Weingut von Susanne<br />
<strong>und</strong> Steffen Schick ökologisch <strong>und</strong> überwiegend<br />
mit Handlese. Benannt wurde es nach Susannes<br />
Großvater, der den Traditionsbetrieb in den<br />
1930er Jahren auf Flaschenwein umstellte. Im<br />
Raritätenkeller des Weingutes liegen Weine, die<br />
bis zum Jahrgang 1911 zurückgehen. Die Rotweine<br />
werden in Barriques oder Stückfässern<br />
mit geschnitzten Fassböden ausgebaut. Die<br />
Spätburg<strong>und</strong>er sind auch recht gut gelungen,<br />
zeigen reife Frucht <strong>und</strong> Dichte. Die Weißweine<br />
wiederum bilden eher die Basis des Angebots,<br />
sehr fruchtbetont, einfach – dafür aber preiswert.<br />
EMPFEHLUNG:<br />
2015 Jugenheimer Spätburg<strong>und</strong>er: intensiv, Kirsche, Zimt<br />
Inhaber: Susanne <strong>und</strong> Steffen Schick | Kellermeister: Answer Abel<br />
Rebfläche: 11,5 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Müller-Thurgau, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Portugieser, Dornfelder | Mitglied: Ecovin | Verkauf: Mo-Fr 9-12<br />
<strong>und</strong> 13-18 Uhr, Sa 9-16 Uhr | Hotel-<strong>Restaurant</strong> Weedenhof<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
SIEGER RIESLING FRUCHTIG<br />
WEINGUT<br />
SCHLOSS WESTERHAUS §<br />
Westerhaus | 55218 Ingelheim<br />
Tel. 06130 6674 | Fax 06608<br />
info@schloss-westerhaus.de | www.schloss-westerhaus.de<br />
Als familiäre Quereinsteiger könnte man die von Schönburg-<br />
Glauchaus schon bezeichnen. Sie sind aber Quereinsteiger, die<br />
einen verdammt guten Wein machen. Eigentlich ist nämlich Ivonne<br />
Gräfin von Schönburg-Glauchau Musikwissenschaftlerin <strong>und</strong> ehemalige<br />
Bunte-Journalistin. Noch dazu ist sie eine gebürtige von<br />
Opel. Dieser Umstand wiederum brachte sie <strong>und</strong> ihren Mann<br />
Johannes, ein gelernter Kaufmann, auf das Weingut, das seit 1900<br />
der Familie Opel gehört <strong>und</strong> von Ivonnes Vater bis zu seinem Tod<br />
2006 geleitet wurde. Als er starb, stiegen Graf <strong>und</strong> Gräfin von<br />
Schönburg-Glauchau ein <strong>und</strong> lernten das Winzersein von der Pieke<br />
auf. Glück hatten sie mit ihrem Kellermeister Toni Frank, der ein<br />
Händchen für Riesling <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>er hat.<br />
Ihre Weine kommen aus den nachhaltig <strong>und</strong> mit großer Sorgfalt<br />
gepflegten Weinbergen der Monopollage Schloss Westerhaus,<br />
teilweise aber auch aus Gärten unterhalb der Schlossmauern. Die<br />
Böden sind von Kalkmergel geprägt <strong>und</strong> karg <strong>und</strong> skelettreich.<br />
Das Weingut legt großen Wert auf die schonende Behandlung der<br />
Trauben <strong>und</strong> Handlese. Die Philosophie: Ein guter Wein kommt<br />
aus dem Weinberg.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling trocken VDP.Gutswein: balancierte Säure, Aprikose, Zitrone, Spontannote<br />
2016 Chardonnay & Weißburg<strong>und</strong>er VDP.Gutswein: schmelzig, lebhaft, komplex, Apfel<br />
2014 Ingelheim Spätburg<strong>und</strong>er VDP.Ortswein: seidig, harmonisch, dezente Tannine<br />
Inhaber: Ivonne <strong>und</strong> Johannes Graf von Schönburg-Glauchau | Kellermeister: Toni Frank<br />
Rebfläche: 17 ha | Rebsorten: Riesling, weiße Burg<strong>und</strong>ersorten, rote Burg<strong>und</strong>ersorten<br />
Mitglied: VDP, Slow Food | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Alzeyer Str. 15 67593 Bermersheim Tel 0 62 44 - 90 52 54 Fax<br />
90 52 55 www.neef-emmich.de info@neef-emmich.de
WEINGUT<br />
SCHLOSSMÜHLENHOF (<br />
Kirchstraße 18 | 55234 Kettenheim<br />
Tel. 06731 43459 | Fax 42105<br />
info@schlossmuehlenhof.de<br />
www.schlossmuehlenhof.de<br />
Der Schlossmühlenhof war einst eine Mühle für Weizen <strong>und</strong> Roggen,<br />
seit über 170 Jahren wird hier Weinbau betrieben. Nicolas<br />
Michel (34) hat das Weingut im vergangenen Jahr von seinen<br />
Eltern Walter <strong>und</strong> Gabriele übernommen <strong>und</strong> stellt nun die sechste<br />
Generation im Familienweingut dar. Er lernte u. a. bei Österreichs<br />
Top-Winzer Willi Bründlmayer. Sein Anspruch: »Ein fruchtiger, saftiger<br />
Weinstil.« Das gelingt ihm gut: Vor allem seine Weißweine<br />
liefern eine volle Ladung an sauberen, intensiven Fruchtaromen,<br />
<strong>und</strong> das immer bei Rebsorten-Typizität. Dazu setzt er auf naturnahe<br />
Bewirtschaftung: die Weinberge begrünt er, im Winter sät<br />
er Zwischenfruchtarten ein. Die Erträge werden gezielt reduziert<br />
per »grüner Ernte«.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Alzeyer Riesling: Limette-Aprikose, vollm<strong>und</strong>ig, straff<br />
2016 Chardonnay: Melone, dicht, mineralisch<br />
Inhaber/Kellermeister: Nicolas Michel | Rebfläche: 23 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Müller-Thurgau, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Dornfelder | Verkauf: nach Vereinbarung | Ferienwohnung bis 5 Pers.<br />
SIEGER WEISSE CUVÉES<br />
WEINGUT SCHMITT (<br />
In den Weingärten 7 | 67582 Mettenheim<br />
Tel. 06247 1717 | Fax 60004<br />
info@wgt-schmitt.de | www.wgt-schmitt.de<br />
Im Weingut am Ortsrand wird in der vierten<br />
Generation Weinbau betrieben. 2009 übernahm<br />
Daniel Schmitt, heute 33, nach dem Studium auf<br />
der Wein-Uni Geisenheim <strong>und</strong> Praktika in Neuseeland<br />
<strong>und</strong> Südafrika die Verantwortung. Er<br />
hat gute Rebanlagen in Bechtheim <strong>und</strong> Mettenheim<br />
zur Verfügung <strong>und</strong> praktiziert schonenden<br />
Ausbau im Keller mit Spontangärung <strong>und</strong> langem<br />
Feinhefe-Lager. Sein Anspruch an sich<br />
selbst klingt sehr bodenständig: »Es geht nicht<br />
nur ums Philosophieren beim Wein – es zählen<br />
Handarbeit, Fleiß <strong>und</strong> Intuition, um die richtigen<br />
Entscheidungen zu treffen.«<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Mettenheimer Weißburg<strong>und</strong>er: stoffig, würzig, cremig<br />
2014 Cabernet Franc Bechtheimer Stein: dicht, würzig,<br />
Substanz<br />
Inhaber/Kellermeister: Daniel Schmitt | Rebfläche: 18 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Silvaner, Sauvignon blanc, Scheurebe, Grau-, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er | Verkauf: n. Vereinbarung
166<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Weingut Schmitz<br />
WEINGUT SCHMITT (<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT SCHMITZ (<br />
Kirchstraße 24 | 55288 Spiesheim<br />
Tel. 06732 8578 | Fax 930 615<br />
info@weingutschmitt.com |<br />
www.weingutschmitt.com<br />
»Das Rad muss nicht immer neu erf<strong>und</strong>en werden. Wir<br />
setzen darauf, traditionelle Prozesse mit modernster<br />
Technik zu begleiten«, erklärt Florian Schmitt. Der 28-<br />
Jährige ist im elterlichen Weingut für den Ausbau der<br />
Weine zuständig. Gelernt hat er das bei seiner Winzerlehre<br />
in der Pfalz, an der Weinbau-Hochschule in Geisenheim<br />
<strong>und</strong> bei Praktika in Österreich <strong>und</strong> Australien.<br />
Mit den Jahrgängen 2016 <strong>und</strong> 2015 ist er offenbar gut<br />
zu Recht gekommen. Ganz klar liegen dem jungen Kellermeister<br />
weiße Burg<strong>und</strong>ersorten, die sich mit dezenter<br />
Fassreife <strong>und</strong> trotzdem lebhaft präsentieren. Und auch<br />
der Sauvignon Blanc ist nicht nur einfach sortentypisch,<br />
sondern richtig raffiniert – <strong>und</strong> obendrein sehr moderat<br />
im Preis. Unter den Silvanern sticht der 2015er Ensheimer<br />
hervor, filigran bei reifer Aprikosenfrucht. Allein Rosé <strong>und</strong><br />
Rotwein könnten sich noch steigern, was den Schliff betrifft.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc: rauchig, grüne <strong>und</strong> gelbe Paprika, saftig<br />
2015 Chardonnay Kachelberg: feiner Schmelz, knackig, klare Aromatik<br />
Inhaber: Willi Schmitt | Kellermeister: Florian Schmitt | Rebfläche: 18 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Regent |<br />
Mitglied: Mainzer Weinsalon | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />
Hof am Teuerborn | 55299 Nackenheim<br />
Tel. 06135 1671 | Fax 8747<br />
info@schmitz-wein.de | www.schmitz-wein.de<br />
Berthold Schmitz, seines Zeichens Landwirtschaftsmeister,<br />
startete einst mit gerade 1 ha Weinberge in Nackenheim.<br />
1997 kamen Flächen in Nierstein hinzu – <strong>und</strong> damit<br />
die Flaschenweinvermarktung. Gemeinsam mit Gattin<br />
Christine baute er einen soliden Betrieb auf. Sohn Dominic,<br />
heute 21, setzt gerade auf seine Lehre eine Meisterausbildung<br />
drauf <strong>und</strong> ist seit Mai 2017 voll mit im elterlichen<br />
Betrieb dabei,<br />
<strong>und</strong> zwar zuständig<br />
für den Ausbau<br />
der Weine.<br />
Seit diesem Jahr<br />
arbeitet das<br />
Weingut auch<br />
gezielt in Richtung<br />
Umstellung<br />
auf ökologischen Weinbau. Schon jetzt werden die Weinberge<br />
mit der Hand entblättert, Orts- <strong>und</strong> Lagenweine mit<br />
der Hand gelesen. Rotwein, Lagen-Silvaner <strong>und</strong> die Ortsweine<br />
von Weißburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Chardonnay werden im<br />
Holzfass gereift.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er Niersteiner Brückchen: Kirsche, Nelke, sanft<br />
Inhaber: Berthold Schmitz | Kellermeister: Berthold <strong>und</strong> Dominic Schmitz<br />
Rebfläche: 13,5 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon | Verkauf: nach Vereinbarung
WEINGUT<br />
GEORG ALBRECHT SCHNEIDER )<br />
Wilhelmstraße 6 | 55283 Nierstein<br />
Tel. 06133 5655 | Fax 5415<br />
schneider-nierstein@t-online.de<br />
www.schneider-nierstein.de<br />
»Manchmal muss man den Blick schärfen, sich umschauen <strong>und</strong><br />
andere Wege gehen, bevor man feststellt, was man zu Hause hat«,<br />
sagt Ursula Müller. Denn zuerst hatte sie in einer völlig anderen<br />
Branche gearbeitet, bevor sie 2012 gemeinsam mit ihrem Mann<br />
Steffen ihr Familienweingut übernahm. Die beiden führen auch<br />
gemeinsam Steffens Familienbetrieb in Nierstein-Schwabsburg –<br />
die beiden Weingüter sind im vergangenen Jahr wieder ein Stück<br />
näher zusammen gerückt, die Vinifikation erfolgt bereits komplett<br />
im Schneider-Keller. Bei Schneider jedenfalls bilden sie die 9. Generation,<br />
<strong>und</strong> die 8. Generation, also Ursulas Eltern, stehen noch immer<br />
tatkräftig zur Seite. Vater Albrecht Schneider hat schließlich,<br />
nach 43 Jahrgängen unter seiner Regie, einiges an Erfahrungswerten<br />
zu bieten.<br />
Wenn Ursula Müller von Wein spricht, klingt das, als spräche sie<br />
von ihren Kindern: »Jeder Wein ist ein Individuum, geprägt durch<br />
seine Herkunft. Die Herausforderung liegt in der Förderung der<br />
Charaktere.« War Schneider früher ein klassisches Riesling-Weingut<br />
– logisch, wenn man in der Top-Riesling-Lage Niersteiner Roter<br />
Hang Weinberge hat – wurde in den vergangenen Jahren immer<br />
mehr auch auf geschmeidige Burg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> spritzigen Sauvignon<br />
Blanc gesetzt. Aber am Riesling hängt halt das Herz – <strong>und</strong> das<br />
merkt man auch: Ihn beherrscht das Weingut souverän in allen<br />
Varianten, von saftig-frisch über dezent schmelzig bis zum rassigen,<br />
terroirgeprägten Top-Lagenwein.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Last Night a Riesling saved my Life: knackig, pfirsichfruchtig, Party im M<strong>und</strong><br />
2016 Riesling Hummerthal: raffiniert, strukturiert, mineralisch<br />
Inhaber: Ursula <strong>und</strong> Steffen Müller | Kellermeister: Steffen Müller | Rebfläche: 14 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Müller-Thurgau | Mitglied: Wein vom Roten<br />
Hang | Verkauf: Mo-Sa 8-12 <strong>und</strong> 14-18 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT SCHNEIDER –<br />
MIRJAM SCHNEIDER +<br />
Klein-Winternheimer Weg 6<br />
55129 Mainz-Hechtsheim<br />
Tel. 06131 59678 | Fax 972 8804<br />
info@schneider-weingut.com<br />
www.schneider-weingut.com<br />
Die junge, aber schon erfahrene Winzerin hat<br />
einen ausgezeichneten Standard erreicht. Sie<br />
wusste eben schon als Jugendliche, dass es für<br />
sie keinen anderen Beruf als Winzerin gibt. Mit<br />
gerade einmal 20 Jahren startete sie 2002 im<br />
elterlichen Betrieb als Kellermeisterin. Dann<br />
sattelte sie noch einen Abschluss als Weinbautechnikerin<br />
drauf – <strong>und</strong> liefert jetzt einfach<br />
fabelhafte Weine mit Schliff <strong>und</strong> Handschrift.<br />
Vater Lothar kümmert sich um die Weinberge<br />
<strong>und</strong> den landwirtschaftlichen Bereich des<br />
Mischbetriebes. Mutter Maria betreut die Hofladen-<br />
<strong>und</strong> Vinothek-Kombi »Kraut <strong>und</strong> Reben«.<br />
Mirjam Schneiders Lebensgefährte Marc<br />
Schühle pendelt zwischen ihrem <strong>und</strong> seinem<br />
eigenen Weingut in Baden.<br />
Ihre Paradedisziplinen sind eindeutig Riesling<br />
<strong>und</strong> Silvaner, von der Basis bis zum Fünf-Sterne-<br />
Gewächs ist hier einfach alles stimmig. Sehr<br />
trinkfreudig, aber trotzdem mit Klasse kommen<br />
die Aromasorten Sauvignon Blanc <strong>und</strong> Scheurebe<br />
daher. Und den Rotweinen lässt sie einfach<br />
auch die notwendige Zeit zum Reifen. Wir finden,<br />
wir haben uns das jetzt wirklich lange genug<br />
angeschaut, um den Aufstieg ins obere<br />
Drittel der Bewertungsskala zu rechtfertigen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Edelmann*****: duftig, gelbfruchtig, elegant<br />
2016 Scheurebe Distelfink ****: exotisch, knackig, zart<br />
2011 Merlot Kellersberg Nr. 6 *****: grüne Kräuter,<br />
saftig, strukturiert<br />
Inhaber: Lothar <strong>und</strong> Mirjam Schneider | Kellermeisterin: Mirjam<br />
Schneider | Rebfläche: 6 ha | Rebsorten: Silvaner, Riesling, Sauvignon<br />
Blanc, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser, Merlot<br />
Verkauf: Mo-Fr 9-12, 14-18.30, Sa 8.30-14 Uhr <strong>und</strong> nach Verein -<br />
barung Mai-Jul: jeden 2. Fr Weinausschank im Hof, Nov-Feb: jeden<br />
2. Fr Themenweinprobe am Kamin, Sep: 1.+2. WE Hoffest
168<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
SCHÖNHALS (<br />
Hauptstraße 23 | 55234 Biebelnheim<br />
Tel. 06733 960 050 | Fax: 960 052<br />
schoenhals@weingut-schoenhals.de<br />
www.weingut-schoenhals.de<br />
Eugen Schönhals <strong>und</strong> sein Kellermeister Martin Knab können<br />
seit dem Herbst 2016 voll auf Eugens Tochter Hanneke Schönhals<br />
als Unterstützung im Weingut zählen. Die 33-Jährige hatte zunächst<br />
BWL <strong>und</strong> Soziologie studiert – <strong>und</strong> sich dann doch noch entschieden,<br />
eine Winzerausbildung zu machen. Das Weingut ist seit<br />
mehr als 30 Jahren öko-zertifiziert <strong>und</strong> damit eines der Pioniere<br />
der Branche.<br />
Der Fokus liegt zwar auf den klassischen Sorten Riesling, Spät<strong>und</strong><br />
Weißburg<strong>und</strong>er. Ein beachtlicher Teil der Rebfläche ist mittlerweile<br />
aber mit pilzwiderstandsfähigen Sorten (»Piwis«) bestockt,<br />
mit denen das Weingut dank einiger Erfahrung gute, teils sehr gute<br />
Ergebnisse erzielt, z. B. beim exotenfruchtigen Cabernet Franc<br />
oder der Piwi-Cuvée »Crescendo«, in der »viel Herzblut steckt«,<br />
wie Hanneke Schönhals betont. Sie ist übrigens auch die treibende<br />
Kraft, wenn es um die Verbindung von Wein mit den schönen Künsten<br />
im Weingut geht, z. B. mit Konzerten, Theater <strong>und</strong> Lesungen<br />
oder der »Philosophischen Weinprobe.«<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling »Sonnengruß« halbtrocken: heiteres Gemüt, knackig, Pfirsich<br />
2015 Crescendo (Rote Cuvée): griffig, mineralisch, Veilchen<br />
Inhaber: Eugen <strong>und</strong> Hanneke Schönhals | Kellermeister: Martin Knab | Rebfläche: 13 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Rivaner, Cabernet Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Regent,<br />
Cabertin | Mitglied: Ecovin, Vinissima | Verkauf: Mo-Sa nach Vereinbarung<br />
WEINGUT<br />
DR. SCHREIBER (<br />
Fronstraße 34 | 67550 Worms-Abenheim<br />
Tel. 06242 2275 | Fax 60032<br />
info@weingutschreiber.de<br />
www.weingutschreiber.de<br />
Dr. Andreas Schreiber <strong>und</strong> seine Frau Carmen,<br />
beide Diplom-Agraringenieure, führen den alteingesessenen<br />
Familienbetrieb seit mehr als<br />
zehn Jahren. Ausbildet wurde er bei Schales<br />
<strong>und</strong> Valckenberg (heute Liebfrauenstift). Seine<br />
Promotion im Fach Weinbau behandelte die Begrünung<br />
von Rebgärten. Seine Orts- <strong>und</strong> Lagenweine<br />
baut er mit Spontanvergärung aus, alle<br />
Rotweine <strong>und</strong> einen Teil der Weißen legt er ins<br />
Holzfass. Neben Riesling legt er einen weiteren<br />
Schwerpunkt auf internationale Sorten von<br />
Sauvignon Blanc bis Syrah.<br />
Die Weißweine sind überwiegend trinkfreudige,<br />
fruchtbetonte Gewächse, die durch einen<br />
Restzuckeranteil im mindestens mittleren Bereich<br />
schön zugänglich sind. Die Rotweine wiederum<br />
zeigen auch mal Ecken <strong>und</strong> Kanten. Und<br />
der leichte, fruchtige Portugieser ist ein schöner<br />
Sommer-Rotwein.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Abenheimer Riesling »S«: blütenduftig, mineralisch,<br />
strukturiert<br />
2012 Prestige (Rote Cuvée): Kaffee, kantig, griffiges Tannin<br />
Inhaber/Kellermeister: Dr. Andreas Schreiber | Rebfläche: 13 ha<br />
Rebsorten: Grauburg<strong>und</strong>er, Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Müller-<br />
Thurgau, Sauvignon blanc, Dornfelder, Merlot, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Regent | Mitglied: Vinovation Worms, Wonnegauer Weinkeller<br />
Verkauf: nach Vereinbarung
WEINGUT<br />
SCHREIBER-KIEBLER (<br />
Hauptstraße 42<br />
55270 Klein-Winternheim<br />
Tel. 06136 89219 | Fax 88427<br />
weingut@schreiber-kiebler.de |<br />
www.schreiber-kiebler.de<br />
Der Kellermeisterin Romy Kiebler hat es vor<br />
allem der Rotwein angetan. Ganz trocken<br />
durchgegoren, die Holzfass-Reife wohlüberlegt<br />
eingesetzt – so ist ihr Stil. »Ich genieße die<br />
Ruhe im Keller, ganz allein in Gummistiefeln<br />
dazustehen, meine Fantasie spielen zu lassen,<br />
<strong>und</strong> dann mein Ding durchzuziehen,« erklärt<br />
sie. Das Weingut haben sie <strong>und</strong> ihr Mann Stephan<br />
2010 von seinen Eltern übernommen.<br />
WEINGUT<br />
SCHWEICKARDT )<br />
Breitgasse 48 | 55437 Appenheim<br />
Tel. 06725 2723 | Fax 963 046<br />
info@weingut-schweickardt.de<br />
www.weingut-schweickardt.de<br />
Eine echt schöne, stimmige Kollektion legt Gunnar Schweickardt<br />
in diesem Jahr wieder vor. Aus dem Appenheimer Terroir, Gr<strong>und</strong>lage<br />
für viele Topbetriebe, holt auch er viel Gutes heraus. Er ist die<br />
fünfte Generation in dem 1870 gegründeten Weingut. Der bestens<br />
ausgestattete Betrieb lässt eine gute Balance zwischen Tradition<br />
<strong>und</strong> modernen Methoden zu: Langes Hefelager, lange Maischestandzeit,<br />
teilweise Spontanverärung für Riesling <strong>und</strong> weiße Burg<strong>und</strong>er.<br />
Die Weine kann man auch in einer modernen Vinothek verkosten.<br />
Seine Rieslinge strahlen durch absolute Eleganz, Mineralik<br />
<strong>und</strong> Lebhaftigkeit. Und auch die Aromasorten Sauvignon Blanc<br />
<strong>und</strong> Scheurebe gedeihen bei ihm prächtig. Seit dem vergangenen<br />
Jahr bietet er auch weiße Burg<strong>und</strong>er-Weine aus dem Holzfass an.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Appenheimer Sauvignon Blanc: Kiwi, Sternfrucht, knackig<br />
2016 Riesling Appenheimer H<strong>und</strong>ertgulden: elegant, mineralisch, alles dran<br />
Inhaber/Kellermeister: Gunnar Schweickardt | Rebfläche: 13 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
St. Laurent | Verkauf: Mo-Fr 8-12, 13-18, Sa 9-17, So 10-12 Uhr | Vinothek, 3 Gästezimmer,<br />
Weinstube bis 60 Pers.<br />
Eine Sonderbehandlung bekommen bei den<br />
Kieblers die Premium-Weine der »Koordinaten«-<br />
Serie. Der Riesling etwa wird spontan <strong>und</strong><br />
extrem langsam vergoren, Chardonnay <strong>und</strong><br />
Spätburg<strong>und</strong>er bleiben erst mal ein Jahr im<br />
Barrique. Aber die Kieblers sind offenbar auch<br />
der Meinung, dass Wein auch mal einfach nur<br />
Spaß machen darf. Dafür gibt’s z. B. den blumigen,<br />
dezent moussierenden, feinherben Morio-<br />
Muskat »Wildrose« in weiß-pinkem Outfit, der<br />
Lust auf Mädelsabend macht.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 St. Laurent Ober-Olmer Kapellenberg:<br />
saftig, erdig-kräuterig, gute Tannine<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er Koordinaten-Serie:<br />
kräftig, Lakritz, Cassis<br />
Inhaber: Familie Schreiber-Kiebler | Kellermeisterin: Romy<br />
Kiebler| Rebfläche: 10 ha | Rebsorten: Riesling, Chardonnay,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Morio-Muskat,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, St. Laurent, Portugieser<br />
Verkauf: Mo-Fr 9-19 Uhr, Sa 9-18 Uhr
170<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
3. PLATZ SPÄTBURGUNDER<br />
WEINGUT<br />
SCULTETUS-BRÜSSEL (<br />
Winzerstr. 15 | 67595 Bechtheim<br />
Tel. 06242 7048 | Fax 7077<br />
mail@weingut-scultetus-bruessel.de |<br />
www.weingut-scultetus-bruessel.de<br />
Dieter Brüssel führt den Betrieb zusammen<br />
mit seiner Tochter Janine. Sie hat, wie er, einen<br />
Abschluss von der Weinbautechnik-Schule, die<br />
Tochter kann zusätzlich mit Auslandserfahrung<br />
in Weingütern in Österreich <strong>und</strong> Neuseeland<br />
<strong>und</strong> überdies in einer Käserei in der Schweiz<br />
aufwarten. Seine zweite Tochter Jasmin ist übrigens<br />
mit Winzer Fritz May verheiratet <strong>und</strong> damit<br />
im Weingut Karl May in Osthofen involviert.<br />
Janine Brüssel setzt im Keller alle aktuell geschätzten<br />
Methoden ein, von Spontanvergärung<br />
über lange Maischestandzeit <strong>und</strong> langes Hefelager<br />
bis Barrique-Ausbau für die Rotweine. Die<br />
Spätburg<strong>und</strong>er sind es auch, die ihr vom aktuellen<br />
Jahrgang besonders gut gelungen sind: sehr<br />
würzig, sehr lebendig. Von den Rieslingen gelingen<br />
die fruchtigen Qualitäten meist noch einen<br />
Tick besser als die trockenen. Die im Holz gereiften<br />
weißen Burg<strong>und</strong>erweine erfreuen mit<br />
Schmelz <strong>und</strong> leichter Aromatik.<br />
WEINGUT SEEBRICH +<br />
Schmiedgasse 3-5 | 55283 Nierstein<br />
Tel. 06133 60150 | Fax 60165<br />
kontakt@weingut-seebrich.de<br />
www.weingut-seebrich.de<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Spätlese fruchtig: Apfel-Aprikose, feine Säure<br />
2015 Bechtheimer Spätburg<strong>und</strong>er: Kirsche-Lakritz, klar,<br />
griffig<br />
Inhaber/Kellermeister: Janine <strong>und</strong> Dieter Brüssel | Rebfläche 10<br />
ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Chardonnay, Gewürztraminer, Muskateller, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser,<br />
Merlot, Cabernet Sauvignon | Mitglied: Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung | Degustationen mit<br />
Schweizer Rohmilchkäse (www.so-ein-kaese.de)<br />
Jochen Seebrich ist einer der großen Riesling-Spezialisten Niersteins.<br />
Er schafft es, dass diese Weine auf allen Qualitätsstufen<br />
auch immer Spaß im Glas machen. Gut dafür ist vor allem, dass er<br />
einige Hektar in der Riesling-Prestige-Lage Roter Hang hat. Durch<br />
schonenden Ausbau, mit Spontanvergärung <strong>und</strong> meist in klassischen<br />
Holzfässern, bekommen die Lagenweine eine ausgezeichnete<br />
Lagersubstanz.<br />
»Mein Ziel ist es, Weine mit einem lebhaften, langen Charakter<br />
zu erzeugen, gepaart mit einer filigranen Eleganz,« erklärt Jochen<br />
Seebrich. Seine umfangreiche Riesling-Kollektion ergänzt er z. B.<br />
mit einem knackigen, intensiv fruchtigen Sauvignon Blanc oder<br />
dem schmelzigen Grauburg<strong>und</strong>er »Trutzturm«. Zuletzt erweiterte<br />
er sein Sortiment mehr im feinherben Bereich, nämlich mit dem<br />
Niersteiner Grauburg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> einem Rosé vom St. Laurent.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Niersteiner Oelberg: Zitrus+Stein, spritzig, druckvoll<br />
2016 Riesling Niersteiner Hipping feinherb: tropenfruchtig, gutes Spiel<br />
2016 Sauvignon Blanc: intensive Exotenfrucht, dabei frisch+knackig<br />
Inhaber: Jochen <strong>und</strong> Heinrich Seebrich | Kellermeister: Jochen Seebrich | Rebfläche: 17 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Weißburg<strong>und</strong>er, Müller-Thurgau,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />
Verkauf: Mo-Fr 8-17 <strong>und</strong> nach Vereinbarung
REINHARD<br />
SEIDEL WEINE ( (NEU)<br />
Mühlstraße 23-25 | 67577 Alsheim<br />
Tel. 06249 4075<br />
kontakt@reinhardseidelweine.com<br />
reinhardseidelweine.com<br />
»Traditionsbewusst, <strong>und</strong> trotzdem offen für neue Wege«, so beschreibt<br />
sich Reinhard Seidel selbst. Der Winzer hat im Familienweingut<br />
Seidel-Dudenhöfer eine eigene Weinlinie kreiert, mit der<br />
er gerade an den Start gegangen ist. Die Etiketten dieser Linie<br />
ziert ein Fingerabdruck. »Dieser soll die Leidenschaft, Intensität<br />
<strong>und</strong> natürlich die handwerkliche Arbeit symbolisieren, die in jeder<br />
einzelnen Flasche steckt.« Mit anderen Alsheimer Jungwinzer-Kollegen<br />
tauscht er sich regelmäßig in der Gruppe »Weinblick5« aus.<br />
Die kleine, aber feine Kollektion, die er in diesem Jahr vorgelegt<br />
hat, bietet, kurz gesagt, angenehm trinkfreudige Weine, aber mit<br />
Anspruch. Dass er sich auf nur wenige Rebsorten konzentriert, tut<br />
den Weinen erkennbar gut. Neben mineralischen, zartfruchtigen<br />
Rieslingen <strong>und</strong> duftigen <strong>und</strong> saftigen weißen Burg<strong>und</strong>erweinen<br />
sticht vor allem der Cabernet Sauvignon heraus, den er im Barrique<br />
ausgebaut <strong>und</strong> unfiltriert abgefüllt hat. Dieser zeigt für die<br />
Rebsorte eher zurückhaltende Tannine <strong>und</strong> eine schöne Balance<br />
von Frucht, Säure <strong>und</strong> Gerbstoffen.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Weißer Burg<strong>und</strong>er: fein, duftig, filigran<br />
2015 Cabernet Sauvignon Barrique: kräuterig, kirschsaftig, balanciert<br />
Inhaber/Kellermeister: Reinhard Seidel | Rebfläche: 2,5 ha (von 8,5 ha Familienweingut) |<br />
Rebsorten: Riesling, Weißer Burg<strong>und</strong>er, Grauer Burg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon| Mitglied:<br />
Weinblick5 | Verkauf: Mo-Sa 8-16 Uhr nach Anmeldung| Vinothek (auch für Veranstaltungen)<br />
WEINGUT GEROLD SPIES ( (NEU)<br />
Flachsgasse 2 | 67596 Dittelsheim-Hessloch<br />
Tel. 06244 7497 | Fax 57058<br />
weingut-spies@t-online.de | www.weingut-spies.com<br />
Der Weinbauingenieur Tobias Leib hat 2014 mit seiner Frau<br />
Svenja das Weingut von Gerold <strong>und</strong> Gunhild Spies übernommen,<br />
nachdem er dort bereits mehrere Jahre als Betriebsleiter gearbeitet<br />
hatte. Nach seinem Weinbaustudium in Geisenheim hat er<br />
Wein-Erfahrung in Südafrika <strong>und</strong> Österreich gesammelt. Danach<br />
war er zunächst im Weinbauamt in Eltville (Rheingau) zuständig<br />
für die Landesweinprämierungen <strong>und</strong> am DLR in Oppenheim Weinbauberater.<br />
Inzwischen hat er auch reichlich Erfahrung im Prämierungen<br />
sammeln für die eigenen Weine.<br />
Sein Anspruch: »Bewährte Traditionen mit neuen Ideen zu kombinieren.«<br />
Das bedeutet für ihn: sortentypische Weine mit Ausdruck<br />
herstellen. Seine besten Rotweine etwa reifen bis zu 18 Monate<br />
in Barriques – das merkt man auch. Vor allem gefallen uns<br />
aber seine Rieslinge, die mal fruchtbetont <strong>und</strong> verspielt in der Basis<br />
wirken, mal reif <strong>und</strong> elegant aus der Lage kommen. Und die intensive<br />
Trockenbeerenauslese zu einem echt fairen Preis.<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
2016 Riesling Leckerberg: schlank, würzig, Finesse<br />
2015 Ortega Trockenbeerenauslese: exotische Frucht, konzentriert<br />
Inhaber: Tobias <strong>und</strong> Svenja Leib | Kellermeister: Tobias Leib | Rebfläche: 22 ha| Rebsorten:<br />
Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Spätburg<strong>und</strong>er, Frühburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvingon | Verkauf:<br />
nach Vereinbarung
172<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
UWE SPIES )<br />
Hauptstr. 26<br />
67596 Dittelsheim-Hessloch<br />
Tel. 06244 7416 | Fax 57500<br />
info@weingut-spies.de<br />
www.weingut-spies.de<br />
3. PLATZ GRAUBURGUNDER<br />
2. PLATZ RIESLING<br />
Uwe Spies führt mit seiner Frau Ingrid den<br />
Betrieb seit nun beinahe 30 Jahren. Sie erweitern<br />
seitdem die Rebfläche sukzessive, zuletzt<br />
kamen Weinberge in den Lagen Kloppberg<br />
(für Riesling <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er) <strong>und</strong> Morstein<br />
(für Chardonnay) dazu. Junior David (27) setzt<br />
im Keller die Akzente. Er ging bei den Pfälzer<br />
Top-Weingütern Rings <strong>und</strong> Bassermann-Jordan<br />
in die Lehre, die er als »Bester Winzer-Azubi<br />
Europas 2011« abschloss. Danach büffelte er an<br />
der Wein-Hochschule in Geisenheim. Ihn faszinieren<br />
vor allem kräftige Rotwein-Cuvées, was<br />
er mit dem »Davids Goliat« zum Ausdruck<br />
bringt.<br />
»Für uns ist die Ausgewogenheit der Weine<br />
sehr wichtig. Und damit ist nicht Banalität <strong>und</strong><br />
Gefälligkeit gemeint, sondern eine innere Ruhe<br />
der Weine«, erklärt Uwe Spies. Diese Einschätzung<br />
teilen wir besonders in Bezug auf die<br />
Rotweine, während wir bei den Weißweinen vor<br />
allem die klare Aromatik <strong>und</strong> die Lebhaftigkeit<br />
schätzen.<br />
WEINGUT SPIESS +<br />
Riederbacherhof/Gaustr. 2 | 67595 Bechtheim<br />
Tel. 06242 7633 | Fax 6412<br />
info@spiess-wein.de | www.spiess-wein.de<br />
Johannes (31) <strong>und</strong> Christian Spiess (27) haben die Verantwortung<br />
für den Betrieb von ihrem Vater Jürgen übernommen, der<br />
nun mit seiner Frau Ute eher im Hintergr<strong>und</strong> agiert <strong>und</strong> den Söhnen<br />
den Rücken frei hält. Das junge Duo hat tolle Ausbildungs -<br />
referenzen mit Lehrherren wie Knipser, Philipp Kuhn (beide Pfalz),<br />
Schäfer-Fröhlich (Nahe), Keller <strong>und</strong> Wagner-Stempel (beide Rheinhessen).<br />
Und die beiden halten, was das verspricht.<br />
Im Weinberg wird durch niedrige Erträge hochreifes, ges<strong>und</strong>es<br />
Traubenmaterial angestrebt. Im Holzfasskeller mit Fässern verschiedener<br />
Art findet Johannes Spiess seine »Spielwiese«. Gerade<br />
beim An- <strong>und</strong> Ausbau von Spätburg<strong>und</strong>er haben die Brüder jahrelang<br />
experimentiert, um zu bekommen, was sie wollen. Einen Gutteil<br />
der Weine werden überdies mit Spontangärung ausgebaut.<br />
Das Ergebnis sind komplexe Weine mit feinem Sortentyp.<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
2016 Riesling Rosengarten: vollm<strong>und</strong>ig, mineralisch, Spannung<br />
2016 Riesling fruchtig: tolles Süße-Säure-Spiel, elegant<br />
2016 Merlot »R«: beerenfruchtig, straff, akzentuiert<br />
Betriebsleiter: Johannes <strong>und</strong> Christian Spiess | Kellermeister: Johannes Spiess | Rebfläche:<br />
32 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Cabernet Sauvignon, Merlot | Mitglied: Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 8-12<br />
<strong>und</strong> 13-18 Uhr, Sa 8-12 <strong>und</strong> 13-16.30 Uhr, So <strong>und</strong> Feiertage vormittags nach Vereinbarung<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er »S«: dezenter Schmelz, gelbe Pflaume<br />
2016 Riesling Leckerberg: saftig, druckvoll, sauber<br />
Inhaber: Uwe, Ingrid <strong>und</strong> David Spies | Kellermeister: Uwe <strong>und</strong><br />
David Spies | Rebfläche: 14 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Müller-Thurgau, Sauvignon<br />
blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser, Merlot, St. Laurent | Mitglied:<br />
Mainzer Weinsalon | Verkauf: Mo-Fr 14-18 Uhr, Sa 9-17 Uhr <strong>und</strong><br />
nach Vereinbarung<br />
EINFACH<br />
VORBEIKOMMEN<br />
UND PROBIEREN.<br />
Wir freuen uns:<br />
Ulrich <strong>und</strong><br />
Karen Michel<br />
www.cisterzienser-weingut.de · info@cisterzienser-weingut.de
STAATLICHE<br />
WEINBAUDOMÄNE OPPENHEIM +<br />
Wormser Straße 162 | 55276 Oppenheim<br />
Tel. 06133 930 305 | Fax 930 323<br />
info@domaene-oppenheim.de<br />
www.domaene-oppenheim.de<br />
Der Aufsteiger des letzten Jahres kann auch in diesem Jahr sein<br />
Niveau gut halten. Die Staatliche Weinbaudomäne Oppenheim arbeitet<br />
mit Betriebsleiter Otto Schätzel <strong>und</strong> Kellermeister Thorsten<br />
Eller weiter intensiv daran, die Qualität der dem Land Rheinland-<br />
Pfalz gehörenden Staatsdomäne auszubauen. Dabei hat sich die<br />
Domäne, die Besitz in fast allen Toplagen der Rheinfront von Dienheim,<br />
Oppenheim über Nierstein, Nackenheim bis nach Bodenheim<br />
hat, zum Ziel gesetzt, die unterschiedlichen rheinhessischen Terroirs<br />
schmeckbar zu machen. So wurzeln die Reben in allen typischen<br />
Bodenformationen der Region: dem Rotliegenden (nach<br />
dessen leuchtend roter Farbe der Rote Hang benannt wurde), dem<br />
Kalkmergel <strong>und</strong> dem Löß.<br />
Im Keller setzt das Weingut, das heute mit dem Dienstleistungszentrum<br />
Ländlicher Raum auch ein Schulungszentrum beheimatet,<br />
auf eine Mischung auf Tradition <strong>und</strong> moderner Technik. So werden<br />
die Weine teilweise in Eichenholz ausgebaut, teilweise auch im<br />
Stahltank. Ein schonender Umgang mit den Trauben ist selbstverständlich.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling VDP.Gutswein: Schönes Aromenspektrum, gelbfruchtig, blitzklar<br />
2013 Nierstein Riesling Kabinett VDP.Ortswein: vollm<strong>und</strong>ig, gute Säure-Süße-Balance<br />
2016 Riesling Pettenthal VDP.Grosses Gewächs: Weinbergspfirsich, Zitrus,<br />
saftig, lang<br />
Inhaber: Land Rheinland-Pfalz | Betriebsleiter: Otto Schätzel | Kellermeister: Thorsten Eller<br />
Rebfläche: 23 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er<br />
Chardonnay | Mitglied: VDP | Verkauf: Mo-Fr 9-12 <strong>und</strong> 13-16 Uhr, Do bis 18 Uhr,<br />
Sa nach Vereinbarung<br />
Weingut Glöckner<br />
Am Weiherborn 24<br />
55271 Stadecken-Elsheim<br />
Tel. 06130 /1709<br />
weingutgloeckner@web.de<br />
www.weingutgloeckner.de<br />
Erleben <strong>und</strong> entdecken<br />
Sie herausragende Weine<br />
aus dem Selztal <strong>und</strong> vom<br />
Elsheimer Tempelchen<br />
www.elsheimertempelchen.de<br />
WEINGUT<br />
STALLMANN-HIESTAND )<br />
Eisgasse 15 | 55278 Uelversheim<br />
Tel. 06249 8463 | Fax 8614<br />
info@stallmann-hiestand.de<br />
www.stallmann-hiestand.de<br />
»Rot- <strong>und</strong> Weißweine mit Muskeln, gerne<br />
auch aus dem Holz«, das ist Christoph Hiestands<br />
Handschrift. Riesling <strong>und</strong> Sauvignon<br />
Blanc werden hier im Edelstahl knackig <strong>und</strong><br />
spritzig. Mehrere Weine weißer Burg<strong>und</strong>ersorten<br />
lässt er aber Barrique angedeihen, so dass<br />
sie einen schönen Schmelz bekommen. Auf langes<br />
Hefelager <strong>und</strong> selektive Handlese setzt er<br />
generell.<br />
Christoph Hiestand hat in Geisenheim Oenologie<br />
studiert <strong>und</strong> Praxiserfahrung bei den Topbetrieben<br />
Meyer-Näkel (Ahr) <strong>und</strong> Knipser (Pfalz)<br />
erworben, außerdem war er zum Praxissemester<br />
in Südafrika. Vor vier Jahren übernahm er<br />
das Weingut seiner Eltern Siglinde <strong>und</strong> Werner<br />
Hiestand – der Vater war einst auch Präsident<br />
des rheinhessischen Weinbauverbandes. Damit<br />
Christoph Hiestand sich ganz dem Weinmachen<br />
widmen kann, sorgt seine Frau Nora, die internationales<br />
Weinmarketing in Österreich studierte,<br />
für die Vermarktung. Eine Art Fanclub<br />
hat das Weingut in Berlin mit dem »Weinverein<br />
Rote Insel«, in dessen Weinstube in Schöneberg<br />
viel Rheinhessen <strong>und</strong> vor allem Stallmann-Hiestand<br />
auf den Tisch kommt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Kreuz: Finesse, spritzig, Zitronenzeste<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er Schloss: schmelzig, strukturiert,<br />
würzig<br />
Inhaber/Kellermeister: Christoph Hiestand | Rebfläche: 20 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Silvaner,<br />
Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er, Cabernet Sauvignon, Merlot<br />
Verkauf: Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa 8-14 Uhr
174<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
3. PLATZ LITERWEINE<br />
WEINGUT STAUFFER )<br />
Borngasse 26 | 55234 Flomborn<br />
Tel. 06735 1521 | Fax 1579<br />
info@weingut-stauffer.de<br />
www.weingut-stauffer.de<br />
Alexander Stauffer (Jahrgang 1986), der im<br />
elterlichen Weingut für den Ausbau der Weine<br />
zuständig ist, liegt das Flomborner Terroir am<br />
Herzen: »Wir versuchen, die teilweise extremen<br />
Kalkböden – bis zu 25 % Kalkanteil – in unseren<br />
Weinen schmeckbar zu machen«, erklärt er.<br />
Dafür gehe er im Keller »minimalistisch« vor,<br />
wie er sagt: »Wir lassen die Weine so lange wie<br />
möglich auf der Hefe liegen <strong>und</strong> greifen nur<br />
wenig ein.«<br />
Der Schwerpunkt liegt auf den Weißweinen,<br />
aber ein Pf<strong>und</strong> sind auch zwei Weinberge mit<br />
wurzelechten Portugieser-Reben, die zwischen<br />
1931 <strong>und</strong> 1933 vom Urgroßvater gepflanzt wurden.<br />
Der Lagen-Portugieser stammt zum Teil<br />
von diesen Reben. Im Weinberg, der unter der<br />
Verantwortung von Vater Karl-Michael Stauffer<br />
liegt, werden keine Herbizide benutzt, zudem<br />
werde auch schon für die Basisweine viel mit<br />
der Hand selektiert. Wir erleben reintönige,<br />
knackige, oft kräuterduftige Weißweine <strong>und</strong><br />
wohlstrukturierte, saftige Rote.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Flomborner Feuerberg:<br />
Kamille, grüner Tee, mineralisch<br />
2016 Portugieser Flomborner Goldberg:<br />
vollm<strong>und</strong>ig, gute Struktur, Waldbeeren<br />
Inhaber: Karl-Michael Stauffer | Kellermeister: Alexander Stauffer<br />
| Rebfläche 13,5 ha | Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Auxerrois, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Portugieser, Cabernet Sauvignon, Merlot | Mitglied:<br />
Selection Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
WEINGUT STEINMÜHLE )<br />
Eulenberg 18 | 67574 Osthofen<br />
Tel. 06242 1478 | Fax 1580<br />
info@weingut-steinmuehle.de<br />
www.weingut-steinmuehle.de<br />
Mit Axel May (33) ist hier bereits die 11. Generation am Ruder.<br />
Der Geisenheim-Absolvent mit Auslandserfahrung aus Kalifornien<br />
<strong>und</strong> Neuseeland übernahm das Weingut von Vater Hans-Friedrich<br />
<strong>und</strong> Onkel Wolfgang May, die den damaligen Gemischtbetrieb in<br />
Richtung Wein trimmten. Axel May bewirtschaftet seine Weinberge<br />
ohne Herbizide <strong>und</strong> Kunstdünger – seit Anfang 2017 arbeitet er an<br />
der Umstellung auf biologischen Weinbau. Im Keller wird der Most<br />
nach dem Pressen ohne Pumpen, also nur mit Falldruck <strong>und</strong> damit<br />
schonend umgefüllt. Der Wein wird spontan vergoren <strong>und</strong> reift im<br />
alten Gewölbekeller.<br />
Als erstes fällt in diesem Jahr der gut geglückte Relaunch der Flaschenetiketten<br />
auf – echt edel, echt schick. Aber kommen wir zum<br />
Flascheninhalt: Ein insgesamt ges<strong>und</strong>es Gesamtpaket, das auch ein<br />
paar Highlights aufweist, die da wären: knackiger Sauvignon Blanc,<br />
feinsaftiger Weißburg<strong>und</strong>er sowie die strukturierten Lagenweine<br />
Riesling Auf dem Schnapp <strong>und</strong> Spätburg<strong>und</strong>er Klosterberg.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc: gegrillte grüne Paprika, aromatisch, leicht<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er Klosterberg: Amarena-Kirsche, saftig, leichte Tannine<br />
Inhaber/Kellermeister: Axel May | Rebfläche: 16 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: Generation Riesling, Maxime<br />
Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Sa nach Vereinbarung
Weingut Stauffer<br />
SIEGER RIESLING<br />
FEINHERB/HALBTROCKEN<br />
WEINGUT STRUB 171 0 )<br />
Rheinstraße 42 | 55283 Nierstein<br />
Tel. 06133 5649 | Fax 5501<br />
info@strub1710.de | www.strub1710.de<br />
WEINGUT STEITZ +<br />
Aufstieg<br />
Mörsfelderstr. 3 | 55599 Stein-Bockenheim<br />
Tel 06703 93080 | Fax 930890<br />
mail@weingut-steitz.de | www.weingut-steitz.de<br />
Ø<br />
Nur ganz kurz vorweg: So wie diese Flaschen ausgestattet sind,<br />
davon könnten sich einige eine Scheibe abschneiden. Kühle Eleganz<br />
von Grau <strong>und</strong> Türkis, dezent <strong>und</strong> gleichzeitig peppig. Dazu das<br />
Familienwappen mit Löwenkopf, vereint mit stilisiertem Vulkangestein<br />
<strong>und</strong> Achat, die das Terroir der Weinberge symbolisieren. So<br />
etwas möchte man auf dem edel gedeckten Tisch stehen haben.<br />
Aber es soll hier ja in der Hauptsache um den Inhalt der Flaschen<br />
gehen. Nur können wir da leider auch nichts anderes sagen,<br />
als: Wir wissen beim besten Willen nicht, worüber wir meckern<br />
sollen. Bei allen Weinen ist einfach alles da, was man sich wünscht:<br />
Weißweine voller Frische, klarer Aromatik, Mineralität – <strong>und</strong> immer<br />
mit dem gewissen Etwas. Dasselbe mit dem Spätburg<strong>und</strong>er: alles<br />
drin, was reingehört – <strong>und</strong> nur genau das. Und on Top ein Pinot-<br />
Jahrgangssekt von 2011, der mit einer unglaublich komplexen Aromatik<br />
<strong>und</strong> einer w<strong>und</strong>erschönen Perlage aufwartet. Es zahlt sich<br />
deutlich aus, dass sich Christian <strong>und</strong> Diana Steitz auf das Weinmachen<br />
konzentrieren <strong>und</strong> sich von Übernachtungsangeboten <strong>und</strong><br />
Unterhaltungsprogramm auf dem dem Hof verabschiedet haben.<br />
Wer Klasse-Rieslinge in feinherb oder fruchtig<br />
sucht, der ist hier genau richtig. Walter<br />
Strub hat für die Perfektionierung des fruchtbetonten<br />
Stils schon jahrelange Vorarbeit geleistet,<br />
jetzt tritt Sohn Sebastian (30), der für den<br />
Keller verantwortlich ist, in seine Fußstapfen.<br />
Zwar baut er mittlerweile auch ein paar mehr<br />
trockene Weine aus, wogegen absolut nichts<br />
einzuwenden ist – aber es ist trotzdem weiterhin<br />
klar, was hier das Alleinstellungsmerkmal<br />
ist.<br />
Die Rieslinge wachsen überwiegend in Toplagen<br />
am Roten Hang: Paterberg, Orbel, Hipping<br />
<strong>und</strong> Oelberg. Da kommt schon einmal die hervorragende<br />
Gr<strong>und</strong>lage her. Im Keller arbeitet<br />
Sebastian Strub mit schonender Ganztraubenpressung,<br />
natürlicher Sedimentation, Spontanvergärung<br />
<strong>und</strong> langem Hefelager. Ausgebaut<br />
werden die lange lagerfähigen Weine im Edelstahl.<br />
Neben Riesling ergänzen Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Grüner Veltliner <strong>und</strong> seit diesem Jahr auch<br />
Silvaner (von aus Franken importierten Reben)<br />
das Sortiment.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Oelberg Roter Schiefer feinherb:<br />
klare gelbe Frucht, lebhaft, fein<br />
2016 Riesling Brückchen »Herzstück« fruchtig:<br />
Aprikose, Spannung, rassig<br />
Inhaber: Walter Strub | Kellermeister: Sebastian Strub<br />
Rebfläche: 16,7 ha | Rebsorten: Riesling, Weißburg<strong>und</strong>er, Grüner<br />
Veltliner, Silvaner | Wein vom Roten Hang, Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 8-17 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Grauburg<strong>und</strong>er: super-elegant, zart <strong>und</strong> doch präsent<br />
2016 Riesling Neu-Bamberg: Kreide-Mineralik, Blüten, animierend<br />
2015 Spätburg<strong>und</strong>er Eichelberg: vanillig, beerig, Balance pur<br />
Inhaber: Christian <strong>und</strong> Diana Steitz | Kellermeister: Christian Steitz | Rebfläche: 15 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Sauvignon Blanc,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er | Öffnungszeiten: nach Vereinbarung
176<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WINZERHOF THÖRLE +<br />
Ostergasse 40 | 55291 Saulheim<br />
Tel. 06732 5443 | Fax 960 860<br />
info@winzerhof-thoerle.de<br />
www.winzerhof-thoerle.de<br />
Die Brüder Johannes (36) <strong>und</strong> Christoph<br />
Thörle (33) gehören zweifelsohne zu den Spitzenwinzern<br />
Rheinhessens. Sie haben von Vater<br />
Rudolf Thörle, der den Familienbetrieb 1985 auf<br />
Flaschenweinvermarktung umstellte, eine sehr<br />
gute Vorlage bekommen <strong>und</strong> darauf massiv aufgebaut.<br />
Aktuell bauen sie ein neues Weingutsgebäude<br />
mit Vinothek in exponierter Lage in<br />
Saulheim.<br />
Wert legen die Brüder auf perfektes Lesegut.<br />
Deshalb wird in den mittlerweile stattlichen 25<br />
ha Weinbergen auch streng selektiert <strong>und</strong> der<br />
Ertrag reduziert. »Guter Wein entsteht im Weinberg<br />
<strong>und</strong> nicht im Keller«, das sagen heute sehr<br />
viele Winzer, aber den Thörles kann man es<br />
auch abnehmen. Trotzdem ist es aber auch der<br />
wohlüberlegte Fass-Einsatz, der die Top-Weine<br />
dieses Weingutes ausmacht: Etwa der Chardonnay<br />
Réserve, einer unserer absoluten Lieblingsweine<br />
dieser Rebsorte, ist so herrlich schmelzig,<br />
aber ohne Holz-Keule, <strong>und</strong> dafür mit sehr präsenter<br />
Frucht. Und natürlich wird nur mit weinbergseigenen<br />
Hefen vergoren, der Wein lange<br />
auf der Hefe gelassen <strong>und</strong> spät abgefüllt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Chardonnay Réserve: cremig, würzig, lebhaft<br />
2016 Silvaner Probstey: kräuterig, strukturiert, Kernobst<br />
2016 Riesling Saulheim Kalkstein: Limette, druckvoll,<br />
mineralisch<br />
Inhaber: Johannes <strong>und</strong> Christoph Thörle | Kellermeister:<br />
Johannes Thörle | Rebfläche: 25 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Sauvignon<br />
Blanc, Scheurebe, Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: message in a bottle,<br />
Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: nach Vereinbarung,<br />
auch Weinladen Mück-Thörle (Saulheim)<br />
Weingut Steitz<br />
WEINGUT EVA VOLLMER )<br />
Nieder-Olmer Straße 65 | 55129 Mainz-Ebersheim<br />
Tel. 06136 46472 | info@evavollmer-wein.de<br />
www.evavollmer-wein.de<br />
Die promovierte Önologin Eva Vollmer (35) ist ein Phänomen.<br />
Sie führt ein ausgesprochen ambitioniertes Weingut, veranstaltet<br />
monatlich ein Weinpicknick mit Gastwinzern <strong>und</strong> andere Events im<br />
Weingut, kümmert sich um Töchterchen Klara (3) – <strong>und</strong> weil sie damit<br />
offenbar nicht ausgelastet ist, hat sie jetzt auch noch den landwirtschaftlichen<br />
Teil des elterlichen Betriebes übernommen. Den<br />
sie nun auf ökologischen Landbau umstellt. Ach ja, ein Backhaus<br />
für eigenes Landbrot hat sie auch noch. Aber zum Glück steht ihr<br />
ja ihr Mann Robert Wagner zur Seite, der auch ein echtes Multitalent<br />
ist (Winzer, Heizungs- <strong>und</strong> Sanitärbaumeister, Catering-Unternehmer).<br />
Den Weinbau hat sie schon früher auf Bio umgestellt, seit 2016<br />
auch zertifiziert. Dazu glänzt sie mit Kreativität bei der Flaschengestaltung<br />
– auf jedem Etikett gibt’s ein kesses Sprüchlein zum<br />
Wein. Ihre Weine versteht sie als Persönlichkeiten: Den Riesling<br />
Herrenberg nennt sie »Onkel Harry«, der Pettenthal ist »Tante<br />
Petti«. Dazu ist sie Pionierin im Anbau von Rotem Riesling. Man<br />
könnte ja annehmen, dass bei so vielen Projekten der Wein leidet,<br />
aber weit gefehlt: Auch die diesjährige Kollektion bietet durch die<br />
Bank strukturierte, individuelle <strong>und</strong> dabei w<strong>und</strong>erbar trinkige<br />
Weine.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Scheurebe Kalkader: duftig, dicht, Cassisblüte<br />
2016 Riesling Hüttberg: grüner Apfel, kreidig, straff<br />
Inhaber: Dr. Eva Vollmer <strong>und</strong> Robert Wagner | Kellermeisterin: Dr. Eva Vollmer | Rebfläche:<br />
9 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Scheurebe, Weißburg<strong>und</strong>er, Roter Riesling, Rivaner,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder | Mitglied: Ecovin, Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo,<br />
Di, Do 16-19, Fr 13-19, Sa 9-18, So 9.30-11.30 Uhr oder nach Vereinbarung | Vinothek »KostBar«
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT WALLDORF-<br />
PFAFFENHOF )<br />
Mainzer Straße 50 | 55291 Saulheim<br />
Tel. 06732 5055 | Fax 63249<br />
walldorf@pfaffenhof.de | www.pfaffenhof.de<br />
WEINGUT WAGNER-STEMPEL §<br />
Wöllsteiner Straße 10 | 55599 Siefersheim<br />
Tel. 06703 960 330 | Fax 960 331<br />
info@wagner-stempel.de | www.wagner-stempel.de<br />
Im Weingut Wagner-Stempel dreht sich zur Zeit alles um den als<br />
VDP.Grosse Lage klassifizierten Heerkretz in Siefersheim. Dieser<br />
geschützte Südhang mit vulkanischen Quarzporphyr- <strong>und</strong> Porphyrböden<br />
wird augenblicklich deutlich erweitert. 1 ha ist im vergangenen<br />
Jahr bereits neu dazugekommen. Insgesamt bewirtschaftet<br />
Inhaber <strong>und</strong> Kellermeister Daniel Wagner, der das Weingut in 9.<br />
Generation führt, nun 8 ha auf dem außergewöhnlichen Stück<br />
Land. Derzeit wird ein weiteres Stück gerodet. Die Rieslinge aus<br />
dieser Lage gelten als sehr besonders, weil sie Schlankheit <strong>und</strong><br />
Filigranität auf besondere Weise mit Kraft <strong>und</strong> Konzentration<br />
verbinden (leider waren die Weine bei der Verkostung noch nicht<br />
probierfähig).<br />
Dieser Charakter zieht sich aber durch die Kollektion des Weingutes<br />
hindurch – ist es Wagners Handschrift oder die allgegen -<br />
wärtige Heerkretz? Daniel Wagners Philosophie ist dabei, die<br />
Weine im Weinberg entstehen zu lassen. Sein Verfahren bezeichnet<br />
er als »sprichwörtlich handwerklich geprägten Weinbau«. Mit einer<br />
solchen Leitlinie ist es nur konsequent, dass er seit 2008 auch<br />
ökologisch wirtschaftet.<br />
Um es kurz zu machen: Riesling, Spätburg<strong>und</strong>er<br />
<strong>und</strong> Silvaner von Walldorf-Pfaffenhof – die<br />
kann man quasi blind nehmen. Natürlich am<br />
liebsten aus den Saulheimer Lagen Probstey<br />
<strong>und</strong> Hölle, aber auch schon die Gutsweine sind<br />
veritable Tipps. Doch auch die weißen Burg<strong>und</strong>ersorten<br />
sind nicht übel, sowohl die fassgereiften<br />
als auch die aus dem Edelstahl. Unter ihnen<br />
besonders hervor sticht der schmelzige Grauburg<strong>und</strong>er<br />
Haubenberg, dessen noch etwas verschlossene<br />
Art Reifepotenzial verspricht.<br />
Kerstin Walldorf-Dexheimer <strong>und</strong> Hans-Hürgen<br />
Dexheimer haben den Familienbetrieb gut etabliert.<br />
Mit den Kindern Max (25) <strong>und</strong> Katrin (28)<br />
ist die 5. Generation voll mit dabei. Während die<br />
Tochter sich um den Verkauf <strong>und</strong> mit der Mutter<br />
um den Gutsausschank kümmert, hat der Sohn<br />
gerade eine eigene, nach ihm benannte Weinlinie<br />
herausgebracht, zu der u. a der Brut-Nature-<br />
Sekt »Hannes« gehört, eine Champagner-Cuvée<br />
mit 18 Monaten Hefelager. Derzeit wird der gesamte<br />
Betrieb auf biologische Bewirtschaftung<br />
umgestellt, spontan vergoren <strong>und</strong> vegan sind<br />
die Weine schon.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Silvaner: mineralisch, feine Struktur, duftig<br />
2016 Riesling Saulheimer Hölle feinherb: verspieltes<br />
Bouquet, straffer Körper, Saft<br />
Inhaber: Kerstin Walldorf-Dexheimer <strong>und</strong> Hans-Jürgen<br />
Dexheimer | Kellermeister: Hans-Jürgen <strong>und</strong> Max Dexheimer<br />
Rebfläche: 16 ha | Rebsorten: Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner, Gewürztraminer, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Merlot, Cabernet Sauvignon | Verkauf: Di-Fr 10-12 <strong>und</strong> 15-18 Uhr,<br />
Sa 10-12 Uhr, Gutsausschank im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst,<br />
Do-Sa ab 17 Uhr, So ab 12 Uhr<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc Réserve: grüne Paprika, Rosmarin, klassisch<br />
2016 Siefersheim Silvaner VDP.Ortswein: blütenduftig, elegant rassig, knackig<br />
2016 Siefersheim Riesling vom Porphyr VDP.Ortswein: süffig, fein,<br />
Grapefruit+Pfirsich, salzig<br />
Inhaber: Cathrin <strong>und</strong> Daniel Wagner | Kellermeister: Daniel Wagner | Rebfläche: 20 ha<br />
Rebsorten: Riesling, Burg<strong>und</strong>ersorten, Silvaner, St. Laurent | Mitglied: VDP, Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: Mo-Sa 9-12 <strong>und</strong> 13-17 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung | Gästehaus
178<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
SIEGER EDELSÜSS<br />
WEINGUT JULIUS<br />
WASEM & SÖHNE )<br />
Rodensteiner Hof | Edelgasse 5 <strong>und</strong><br />
Edelgasse 15 (Kloster) | 55218 Ingelheim<br />
Tel. 06132 2220 <strong>und</strong> 76526 | Fax 2448<br />
info@weingut-wasem<br />
www.weingut-wasem.de<br />
Die Stilistik der Weine dieses Ingelheimer Traditionsweingutes<br />
hat sich in den letzten Jahren<br />
merklich gewandelt. Seit die neue Generation<br />
mit den Geisenheim-Absolventen Philipp (27)<br />
<strong>und</strong> Julius Wasem (29) mitredet, sind die Rotweine<br />
eleganter geworden. Während Julius sich<br />
um die Weinberge kümmert <strong>und</strong> seinen Vater<br />
Burkhard im Keller unterstützt, kümmert sich<br />
Philipp um Marketing <strong>und</strong> Verkauf. Der Schwerpunkt<br />
liegt natürlich, da man in Ingelheim sitzt,<br />
weiterhin auf Rot. Da der Betrieb Erhaltungszüchter<br />
der Rebsorte Frühburg<strong>und</strong>er ist, spielt<br />
diese eine besonders große Rolle.<br />
Die Frühburg<strong>und</strong>er erfreuten auch uns besonders<br />
mit Dichte, Intensität <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>lichkeit,<br />
insbesondere von den fortgeschrittenen Jahrgängen<br />
– oder mit anderen Worten: sie ein bisschen<br />
liegen zu lassen, schadet nicht. Der Spätburg<strong>und</strong>er<br />
Sonnenhang zeigt eine deutliche<br />
Holzwürze, aber auch schön cremige Aromen<br />
von Vanille <strong>und</strong> Schokolade. Die Weißweine<br />
werden überwiegend ohne Holz ausgebaut <strong>und</strong><br />
geraten dadurch schön frisch, zeigen sich aber<br />
auch dicht in der Aromatik.<br />
Bei diesem Weingut sei übrigens auch ein<br />
Besuch wärmstens empfohlen: Entweder in der<br />
mehrfach preisgekrönten Vinothek, oder im stilvollen<br />
<strong>Restaurant</strong> im Kloster Engelthal, zu dem<br />
auch ein schönes, teilweise gerade neu fertig<br />
gestelltes Weinhotel gehört.<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT WECHSLER +<br />
Wormser Straße 1 | 67593 Westhofen<br />
Tel. 0151 4232 2582 | Fax 06244 5636<br />
katharina@weingut-wechsler.de<br />
www.weingut-wechsler.de<br />
Über Umwege hat Katharina Wechsler zurück ins elterliche<br />
Weingut gef<strong>und</strong>en. Die heute 38-Jährige studierte zunächst in Paris<br />
Literatur, machte dann mit Politikwissenschaft, Soziologie, Sozialwissenschaften<br />
<strong>und</strong> Volkswirtschaft in Stuttgart weiter <strong>und</strong> war<br />
in Berlin u. a. journalistisch tätig. Aber nachdem weder Bruder<br />
noch Schwester den Betrieb von Vater Ernst übernehmen wollten,<br />
packte sie im Sommer 2009 ihre Koffer, machte zum Aufwärmen<br />
ein Praktikum in der Westhofener Winzergenossenschaft, <strong>und</strong><br />
hörte dann auf die Ratschläge der rheinhessischen VDP-Winzer<br />
Gerhard Gutzler <strong>und</strong> Klaus-Peter Keller.<br />
Das Weingut der Eltern hatte zu diesem Zeitpunkt nur Fasswein<br />
produziert, Katharina bekam die besten Flächen für ihre eigenen<br />
Weine. Zum Start gab es nur Riesling <strong>und</strong> Silvaner, inzwischen ist<br />
die Sortenpalette größer geworden, zuletzt führte sie Sauvignon<br />
Blanc ein. Ihren Stil hat sie schon gef<strong>und</strong>en: dezent, klar <strong>und</strong> knakkig<br />
– <strong>und</strong> immer höchst elegant. Neben den trockenen Rieslingen<br />
<strong>und</strong> Silvanern ist ein Highlight sicherlich der fruchtige Riesling<br />
»Schweißtröpfchen« – selten findet man einen Wein, der mit 90<br />
Gramm Restzucker so zart wirkt.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Scheurebe: Kiwi, Sternfrucht, weich <strong>und</strong> doch frisch<br />
2016 Westhofener Sylvaner: mineralisch, duftig, gelbfruchtig<br />
2016 Riesling »Schweißtröpfchen« fruchtig: filigran, elegant,<br />
tolle Süße-Säure-Balance<br />
Inhaberin/Kellermeisterin: Katharina Wechsler | Rebfläche: 17 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Scheurebe, Sauvignon Blanc | Mitglied: Maxime Herkunft<br />
Rheinhessen | Verkauf: Nach Vereinbarung<br />
EMPFEHLUNG<br />
2014 Ingelheimer Merlot:<br />
dicht, Kirsch-Himbeer, elegantes Tannin<br />
2013 Frühburg<strong>und</strong>er Ingelheimer Horn:<br />
Himbeer, intensiv, lang<br />
Inhaber: Burkhard <strong>und</strong> Holger Wasem | Kellermeister: Burkhard<br />
<strong>und</strong> Julius Wasem | Rebfläche: 34 ha | Rebsorten: Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Portugieser, Frühburg<strong>und</strong>er, St. Laurent, Merlot, Riesling, Silvaner,<br />
Grau- <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er | Verkauf: Mo-Fr 7.30-11.30, 13-18.30,<br />
Sa 9.30-12.30, 14-18 | Weinhotel, <strong>Restaurant</strong> im Kloster Engelthal,<br />
Vinothek im Kloster
WEEDENBORN GBR +<br />
Am Römer 4-6 | 55234 Monzernheim<br />
Tel. 06244 387 | Fax 57331<br />
weingut@weedenborn.de | www.weedenborn.de<br />
Gesine Rolls Lieblingsrebsorte ist Sauvignon Blanc, <strong>und</strong> das<br />
merkt man auch: Schon ihr Gutswein der Sorte ist eine intensive,<br />
saftig-knackige Freude, aber der Sauvignon Blanc Fumé hat uns<br />
schlichtweg umgehauen – so konzentriert, so balanciert. Er reift,<br />
ebenso wie ihr kraftvoller Premium-Chardonnay, 18 Monate im<br />
Barrique. Darüber hinaus sollte man aber nicht ihre Rieslinge vergessen,<br />
die mal verspielt (Terra Rossa), mal geradlinig (Kirchspiel)<br />
herüberkommen, aber immer konzentriert aromatisch. Auch sie<br />
reifen ab Kategorie Ortswein im Holz.<br />
Im Weinberg arbeitet die 34-Jährige zwar nicht zertifiziert ökologisch,<br />
benutzt aber schon seit zehn Jahren keine Herbizide mehr.<br />
Das Weingut liegt in der Berggemeinde Monzernheim auf einer der<br />
höchsten Erhebungen Rheinhessens. »Diese Weitsicht ist eines des<br />
Dinge, die ich an meiner Heimat sehr liebe«, schwärmt die Winzerin.<br />
Ihre Herangehensweise beschreibt sie als »Tradition in Verbindung<br />
mit einem zeitgeistigen Drive«. Oder anders ausgedrückt:<br />
»Es gibt mich sowohl in Gummistiefeln als auch in Sneakers.«<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Riesling Terra Rossa: verspielt, konzentriert, Pfirsich<br />
2016 Sauvignon Blanc Terra Rossa: straff, grasig, Limette+Maracuja<br />
2015 Sauvignon Blanc Fumé: intensiv, rauchig, edel<br />
Inhaberin/Kellermeisterin: Gesine Roll | Rebfläche: 16 ha | Rebsorten: Riesling, Sauvignon<br />
blanc, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Mitglied: message in a<br />
bottle, Maxime Herkunft Rheinhessen Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flörsheim Dalsheim<br />
TOP-WEINE VON<br />
Scherner -Kleinhanß<br />
Auf 12,5 ha baut das Weingut überwiegend<br />
traditionelle Rebsorten an.<br />
Burg<strong>und</strong>ersorten <strong>und</strong> Riesling bilden<br />
dabei den Hauptanteil. Die Weine<br />
werden bevorzugt trocken ausgebaut.<br />
Scherner-Kleinhanß<br />
Alzeyer Straße 10<br />
67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
Tel: +49 6243 435<br />
www.scherner-kleinhanss.de
180<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
ÖKO-WEINGUT<br />
ARNDT F. WERNER +<br />
Mainzer Str. 97 | 5219 Ingelheim<br />
Tel 06132 1090 | Fax 431 335<br />
info@weingutwerner.de<br />
www.weingutwerner.de<br />
Seit 36 Jahren betreibt Arndt Werner ökologischen<br />
Weinbau <strong>und</strong> ist damit einer der Pioniere.<br />
Er gründete den ersten Regionalverband<br />
<strong>und</strong> den B<strong>und</strong>esverband von Ecovin. Thomas,<br />
der jüngere seiner beiden Söhne, hat gerade<br />
sein Weinbaustudium in Geisenheim abgeschlossen,<br />
war zu Praktika u. a. in Neuseeland<br />
<strong>und</strong> Südafrika <strong>und</strong> unterstützt den Vater schon<br />
seit mehreren Jahren im Keller. »Er ist auch die<br />
treibende Kraft bei den bisher durchgeführten<br />
Modernisierungen«, erklärt Arndt Werner. Dazu<br />
gehörten z. B. der Neubau des Kellereigebäudes<br />
<strong>und</strong> die Renovierung des historischen Kelterhauses.<br />
Der Generationenwechsel ist also schon<br />
eingeleitet. Der Chardonnay »Aula Regia« ist<br />
ein alleiniges Projektes des Sohnes <strong>und</strong> bildet<br />
nun die Spitze der Lagenweine.<br />
Die Rotweine, auf denen der Schwerpunkt<br />
liegt, werden komplett im Holz ausgebaut, <strong>und</strong><br />
auch für die Weißweine wird immer mehr mit<br />
traditionellen Stückfässern gearbeitet. Die Rotweine<br />
finden auf kalkhaltigen Mergelböden <strong>und</strong><br />
in Kalkflugsanddünen die Voraussetzungen für<br />
einen intensiven, internationalen Rotweinstil.<br />
Gelesen wird nur mit der Hand.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2014 Portugieser Ingelheimer Sonnenhang:<br />
gut eingeb<strong>und</strong>ene Holzwürze, lang<br />
2014 Spätburg<strong>und</strong>er Ingelheimer Burgberg:<br />
satte Kirschfrucht, würzig, stilsicher<br />
2015 Regent »S« Ingelheim: kräftig, strukturiert,<br />
Brombeere<br />
Inhaber: Arndt F. <strong>und</strong> Birgit Werner | Kellermeister: Arndt F. <strong>und</strong><br />
Thomas Werner| Rebfläche: 19 ha | Rebsorten: Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Portugieser, Frühburg<strong>und</strong>er, Dornfelder, Riesling, Silvaner,<br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay | Mitglied: Ecovin,<br />
Maxime Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Di-Fr 9-12.30 <strong>und</strong><br />
14 -18 Uhr, Sa 9.30-14 Uhr<br />
Weingut Steiz<br />
WEINGUT WERNERSBACH +<br />
Spitalstr. 41 | 67596 Dittelsheim-Hessloch<br />
Tel. 06244 4477 | Fax 249<br />
weingut@wernersbach-weine.de<br />
www.wernersbach-weine.de<br />
»Nordic Style« – so bezeichnen Stephan <strong>und</strong> Florian Wernersbach<br />
die Ausrichtung ihrer Weine. Damit meinen sie: »Ein geradliniger,<br />
straffer <strong>und</strong> vielleicht auch etwas kühl-mineralischer Charakter.«<br />
Das ist natürlich am besten bei weißen Sorten umzusetzen,<br />
<strong>und</strong> mit diesen glänzten die Brüder auch in diesem Jahr wieder.<br />
Sie haben den ehemaligen Nebenerwerb der Eltern Hans <strong>und</strong> Regina<br />
Wernerbach zu einem rheinhessischen Klasse-Betrieb hochpoliert.<br />
Dazu gehören auch stetige Investitionen in moderne Ausbau-<br />
Gerätschaften – zuletzt wurde die Presstechnik schonender<br />
gestaltet.<br />
Vergoren wird nur mit wilder Hefeflora. Im Weinberg wird daran<br />
gearbeitet, die unterschiedlichen Charakteristika der Hesslocher<br />
Lagen – mit Kalkstein <strong>und</strong> erzhaltigem Ton – schmeckbar zu machen.<br />
Zuletzt erwarben die Wernersbachs zusätzliche Weinberge in<br />
den Lagen Hesslocher Edle Weingärten <strong>und</strong> Westhofener Aulerde –<br />
letztere mit über 30 Jahre alten Riesling-Reben.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Hesslocher Scheurebe »Vom Kalkstein«: Cassis, mineralisch, klar<br />
2016 Hesslocher Riesling »Vom Kalkstein«: vielschichtig, balanciert, Aprikose<br />
2016 Grüner Silvaner: kräuterig, frisch, Eisbonbon<br />
Inhaber: Familie Wernersbach | Kellermeister: Stefan <strong>und</strong> Florian Wernersbach<br />
Rebfläche: 11 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Scheurebe, Muskateller,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser| Verkauf: Nach Vereinbarung
WEINGUT<br />
WERTHER-WINDISCH )<br />
Schulstraße 3 | 55278 Mommenheim<br />
Tel./Fax 06138 8587 | info@werther-windisch.de<br />
www.werther-windisch.de<br />
Das Weingut, das Karl-Albert Windisch in den 1980er Jahren<br />
von seinem Schwiegervater noch als Mischbetrieb übernahm,<br />
wurde 2006 quasi neu gegründet. Damals war Junior<br />
Jens noch in der Ausbildung, füllte aber schon einen Teil der<br />
Produktion selbst ab. Nach der Lehre studierte er in Geisenheim,<br />
ergänzt von einem halbjährigen Auslandsaufenthalt in<br />
Neuseeland, 2013 stieg er dann voll ins elterliche Weingut<br />
ein. »Unsere Weinberge müssen lernen, dass jetzt Anderes<br />
von ihnen verlangt wird. Viele Arbeitsschritte wurden in den<br />
letzten Jahren verändert – bei der Weinbergspflege <strong>und</strong> auch<br />
im Weinausbau«, erklärt Jens Windisch. Er kombiniert biologische,<br />
biodynamische <strong>und</strong> traditionelle Ansätze, um zu seinem<br />
eigenen Ansatz kommen. Angebaut werden 90 % weiße<br />
Sorten, vor allem Riesling, Silvaner <strong>und</strong> Weißburg<strong>und</strong>er.<br />
Einmal mehr die Spitze der Kollektion ist auch in diesem<br />
Jahr der Lagen-Silvaner Lieth, aber auch alle anderen Weißweine<br />
zeigen diesen duftigen, filigranen, aber straff strukturierten<br />
Stil. Und übrigens: Die Neugestaltung der Etiketten in<br />
Rot, Orange <strong>und</strong> Schwarz irritierte uns zuerst ein wenig, weil<br />
sie im krassen Gegensatz zu der hellen Ausstattung der Vorjahre<br />
steht. Man muss aber zugeben: Sie macht was her.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Silvaner Lieth: zarte Gelbfrucht, finessenreich, straff<br />
2012 Sekt Silvaner Dosage Zero: sehr zarte, elegante Reife, geniale Perlage<br />
Inhaber: Karl-Albert <strong>und</strong> Jens Windisch | Kellermeister: Jens Windisch<br />
Rebfläche: 11 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er, Gewürztraminer,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er, Portugieser | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
WEINGUT WINTER §<br />
Heilgebaumstr. 34 | 67596 Dittelsheim<br />
Tel. 06244 7446 | Fax 06244 57046<br />
info@weingut-winter.de<br />
www.weingut-winter.de<br />
Stefan Winter ist ein Kellerkind – das heißt, er hat<br />
bei einem der besten Winzer Deutschlands gelernt:<br />
Klaus-Peter Keller – <strong>und</strong> auch bei Bassermann-Jordan<br />
in der Pfalz. Das verspricht gute Weine. Dieses Versprechen<br />
hält der 36-jahrige, der die Verantwortung<br />
für das Weingut vor 15 Jahren von seinen Eltern Edm<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Hiltrud Winter übernommen hat. Winter<br />
setzt vor allem auf Weißweinsorten, nur einen Spätburg<strong>und</strong>er<br />
hat er im Programm. Diesen Ortswein lässt<br />
er aber gleich 26 Monate Holzfassreife angedeihen –<br />
da lässt sich doch etwas burg<strong>und</strong>ische Keller-Philosophie<br />
entdecken. Auch seine Weiß- <strong>und</strong> Grauburg<strong>und</strong>er<br />
werden in Tonneaux <strong>und</strong> Stückfässern ausgebaut.<br />
Den Riesling hingegen belässt Stefan Winter im Edelstahl,<br />
um die klare Frucht der Rebsorte zu erhalten.<br />
In den Weinbergen – immerhin 20 ha – werden die<br />
Trauben komplett von Hand gelesen. Einige St<strong>und</strong>en<br />
belässt Winter den Saft auf der Maische. Er arbeitet<br />
in der Regel ohne Reinzuchthefen <strong>und</strong> lässt den Wein<br />
spontan vergären.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Silvaner VDP.Gutswein: würzig, gute Struktur, Apfel, etwas erdig<br />
2016 Riesling VDP.Gutswein: frisch, stimmig, Apfel <strong>und</strong> gelbe Früchte<br />
2016 Dittelsheim Riesling VDP.Ortswein: strukturiert, elegant,<br />
Zitrus+Apfel, Spontan-Nase<br />
Inhaber/Kellermeister: Stefan Winter | Rebfläche: 20 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner,<br />
Spätburg<strong>und</strong>er | Mitglied: VDP, message in a bottle, Weinelf, Maxime<br />
Herkunft Rheinhessen | Verkauf: Mo-Fr 8-12 <strong>und</strong> 13-18 Uhr, Sa 9-17 Uhr
182<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
WEINGUT<br />
WITTMANN /<br />
TOP<br />
KOLLEKTION<br />
Mainzer Straße 19 | 67593 Westhofen<br />
Tel. 06244 905 036 | Fax 5578<br />
info@wittmannweingut.com<br />
www.wittmannweingut.com<br />
Seine Weine sind unverwechselbar: präzise,<br />
ausdrucksstark mit klarer Frucht <strong>und</strong> – besonders<br />
bei den höheren Qualitäten – von Kalkstein-Mineralik<br />
geprägt. Seine Rieslinge ver -<br />
körpern exemplarisch den neuen trockenen Stil<br />
der Rebsorte. Was Philipp Wittmann (43) auf die<br />
Flasche bringt, zählt zum Besten Deutschlands.<br />
Daran ändert auch der eher schwierige Jahrgang<br />
2016 nichts. Reife Frucht <strong>und</strong> balancierte<br />
Säure ziehen sich wie ein Überthema durch die<br />
16er Kollektion. »Im besten Sinne klassisch«,<br />
nennt er selbst den Jahrgang.<br />
Seit 1990 arbeitet das Weingut ökologisch,<br />
seit 2004 biodynamisch. In den Weinbergen, die<br />
u. a. in den Westhofener Spitzenlagen Aulerde,<br />
Kirchspiel, Brunnenhäuschen <strong>und</strong> Morstein liegen,<br />
wird vornehmlich handwerklich gearbeitet.<br />
Die Tonmergelböden mit Kalksteineinlage sorgen<br />
in trockenen Sommern – wie in der zweiten<br />
Hälfte 2016 – durch ihre gute Wasserhaltefähigkeit<br />
für eine ausreichende Versorgung der Reben.<br />
Im Keller setzt Wittmann auf schonende<br />
Verarbeitung des Mostes, der mit seinen eigenen<br />
Hefen im Holzfass vergärt.<br />
Das 1663 gegründete Weingut ist sicherlich<br />
ein Glück für Rheinhessen. Die Qualitätsoffensive<br />
von Philipps Vater Günter Wittmann<br />
brachte die damals aus dem Fokus geratene<br />
Region wieder ins Gespräch. Philipp Wittmann<br />
macht sich auch als VDP-Vorsitzender Rheinhessens<br />
für die Region stark. In diesem Jahr<br />
gründete er auch den neuen Winzer-Zusammenschluss<br />
»Maxime Herkunft Rheinhessen«<br />
mit, in dem sich 69 Betriebe zu dem dreistufigen<br />
Klassifikationsmodell von Guts-, Orts<strong>und</strong><br />
Lagenwein bekennen.<br />
© Vaide Seskauskiene - Fotolia.com<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Weißer Burg<strong>und</strong>er trocken VDP.Gutswein:<br />
Komplex, rauchig, Birne+Apfel, Kräuter<br />
2015 Weißer Burg<strong>und</strong>er Réserve: reife Frucht,<br />
leicht exotisch, dezenter Holzeinsatz<br />
2016 Nierstein Riesling trocken VDP.Ortswein:<br />
Feuerstein, wild, exotisch, etwas floral<br />
Inhaber: Philipp Wittmann | Kellermeister: Philip Wittmann<br />
<strong>und</strong> Georg Rieser | Rebfläche: 28 ha | Rebsorten: Riesling,<br />
Burg<strong>und</strong>ersorten, Silvaner | Mitglied: VDP (Regionalvorsitz),<br />
Naturland, message in a bottle, Maxime Herkunft Rheinhessen<br />
Verkauf: Mo-Fr 8-17 Uhr, Sa 11-15 Uhr <strong>und</strong> nach Vereinbarung
WEINGUT<br />
ZIMMERMANN (<br />
Backhausgasse 3 | 55599 Siefersheim<br />
Tel. 06703 960 320 | Fax 960 324<br />
mail@weingut-zimmermann.de<br />
www.weingut-zimmermann.de<br />
Arthur Zimmermann hatte das Weingut bisher<br />
mit seinem Bruder Jörg geführt. Der hat<br />
nun aber Platz gemacht für die neue Generation:<br />
Arthurs Sohn Fabian Zimmermann (24),<br />
der sich auch schon zuvor mit neuen Ideen eingebracht<br />
hatte. Er war im Pfälzer Topweingut<br />
Knipser zur Lehre <strong>und</strong> will nun den Fassweinanteil<br />
des Familienweingutes verringern. Jörg<br />
Zimmermann übrigens führt nun die Winzeralm,<br />
einen Rastplatz für Wanderer <strong>und</strong> Radfahrer bei<br />
Siefersheim <strong>und</strong> »Rheinhessens schönste Weinsicht<br />
2016«.<br />
Erneut erlebten wir die Kollektion als sehr<br />
stimmig. Der Paradewein ist wieder einmal der<br />
St. Laurent »Fazit«, den Fabian Zimmermann<br />
kreierte. Die Weißweine <strong>und</strong> der Rosé sind unkompliziert,<br />
fruchtbetont <strong>und</strong> sehr fair im Preis.<br />
Freude herrscht derzeit im Weingut aber besonders<br />
über den Spätburg<strong>und</strong>er »Fre<strong>und</strong>schaftsspiel«,<br />
der vom DFB dazu ausgewählt wurde,<br />
bei den Länderspielen der Fußball-Nationalmannschaft<br />
<strong>und</strong> den Pokalfinal-Spielen im<br />
VIP-Bereich ausgeschenkt zu werden.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Weißburg<strong>und</strong>er: kräuterig, cremig, Apfel<br />
2015 St. Laurent »Fazit«: dunkle Beeren, Wacholder, dicht<br />
Inhaber/Kellermeister: Arthur <strong>und</strong> Fabian Zimmermann<br />
Rebfläche: 8 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Weißburg<strong>und</strong>er,<br />
Rivaner, Spätburg<strong>und</strong>er, St. Laurent | Verkauf: Mo-Fr 18-19,<br />
Sa 13-18 <strong>und</strong> So 10-12 Uhr| Straußwirtschaft Apr-Jul <strong>und</strong><br />
Mitte Aug-Okt
184<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
2. PLATZ AROMASORTEN<br />
WEINGUT<br />
ZIMMER-MENGEL (<br />
Im Adelpfad 1 | 55270 Engelstadt<br />
Tel. 06130 1788 | Fax 7770<br />
info@weingut-zimmer-mengel.de<br />
www.weingut-zimmer-mengel.de<br />
Seit r<strong>und</strong> 50 Jahren gibt es das Weingut, das<br />
von Andreas <strong>und</strong> Stephanie Mengel in dritter<br />
Generation geführt wird. Und die vierte Generation<br />
ist mit Sohn Fabian, der den Ausbau der<br />
Weine übernommen hat, auch schon mit an<br />
Bord. Um die Jahrtausendwende war das Weingut<br />
vom Engelstadter Ortskern mitten in die<br />
Weinberge gezogen – es war so einfach praktischer.<br />
Die Weinberge hier sind vom Urmeer geprägt<br />
<strong>und</strong> damit durch Ton <strong>und</strong> Kalkmergel sehr<br />
mineralisch.<br />
Überwiegend liefert dieses Weingut solide<br />
Basisweine zu fairen Preisen – aber hier sind<br />
auch einige Entdeckungen zu machen, insbesondere<br />
im Rotweinbereich. Während in vergangenen<br />
Jahren uns der im Barrique gereifte<br />
Portugieser Goldberg besonders aufgefallen<br />
war, sind wir in diesem Jahr vor allem von der<br />
rote Cuvée »&« angetan.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2015 Gewürztraminer Spätlese trocken: blütenaromatisch,<br />
griffig, gute Balance<br />
2015 Rote Cuvée »&« Barrique: mineralisch, Wacholder,<br />
Charakterkopf<br />
Inhaber: Andreas Mengel | Kellermeister: Fabian Mengel<br />
Rebfläche: 19 ha | Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburg<strong>und</strong>er,<br />
Portugieser, Frühburg<strong>und</strong>er, Scheurebe | Besuch: nach<br />
Vereinbarung | Straußwirtschaft an WE Apr-Jun <strong>und</strong> Aug-Sep<br />
Aufstieg<br />
Ø<br />
WEINGUT ZINK –<br />
DIE WEINSCHMIEDE (<br />
Vordergasse 13 | 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
Tel. 06243 7622 | Fax 905 757<br />
info@weingut-zink.de | www.weingut-zink.de<br />
Weil in der Familie früher das Schmiedeeisen die Hauptrolle<br />
spielte, ehe auf Weinbau umgesattelt wurde, hat das Weingut den<br />
Zusatznamen »Weinschmiede«. Deshalb gibt es hier drei Werkzeuge<br />
für die Qualitätsunterscheidung: Hufeisen für die Basis, Amboss<br />
für die komplexeren Weine, Hammer für kraftvolle <strong>und</strong> filigrane<br />
Lagenweine. Den Wein-Hammer schwingt der international<br />
erfahrene Geisenheim-Absolvent Matthias Zink. Er führt den Betrieb<br />
gemeinsam mit Gattin Sybille <strong>und</strong> kann noch auf die Mitarbeit<br />
von Mutter Jutta <strong>und</strong> der Senioren Georg <strong>und</strong> Karoline Schreiber<br />
zählen. Insgesamt finden wir hier solide, sauber gemachte Weine,<br />
die uns besser gefallen haben als im Vorjahr. Potenzial für mehr<br />
als das sehen wir hier allerdings durchaus auch.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Weiße Cuvée Blanc de Blancs: spritzig, lebhaft, Banane-Aprikose<br />
2015 Chardonnay Dalsheimer Steig: schmelzig, gelbfruchtig, knackig<br />
Inhaber: Familie Zink | Kellermeister: Matthias Zink | Rebfläche: 7,5 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Weißburg<strong>und</strong>er, Gewürztraminer, Spätburg<strong>und</strong>er,<br />
Portugieser | Verkauf: nach Vereinbarung<br />
WEINGUT ZÖLLER (<br />
Brunnenstraße 12 | 55599 Eckelsheim<br />
Tel. 06703 1273 | Fax 4697<br />
info@weingutzoeller.de |www.weingutzoeller.de<br />
Drei Generationen packen in diesem Familienbetrieb, der schon<br />
seit 1648 Weinbau betreibt, gemeinsam an: Die Senioren Margot<br />
<strong>und</strong> Adolf, die vor Jahrzehnten die Umwandlung vom Gemischtbetrieb<br />
zum Weingut starteten, dann die 12. Generation mit Winzermeister<br />
Jörg Zöller <strong>und</strong> Gattin Annette. Und schließlich ihr Sohn<br />
Torsten, der den Keller übernommen hat. Er hat in Geisenheim<br />
studiert, ist bei Wagner-Stempel, Wittmann <strong>und</strong> Rebholz in die<br />
Lehre gegangen <strong>und</strong> sammelte Wein-Auslandserfahrung in Neuseeland.<br />
Seine Großeltern Margot <strong>und</strong> Adolf Zöller packen auch<br />
noch mit an <strong>und</strong> versorgen die Familie mit ges<strong>und</strong>en Leckereien<br />
aus dem eigenen Garten. Der Schwerpunkt des Weingutes liegt<br />
auf Riesling <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>er, die Selectionsweine werden spontan<br />
vergoren.<br />
EMPFEHLUNG<br />
2016 Würzer Spätlese mild: intensiv-aromatisch, würzig, balanciert<br />
Inhaber: Familie Zöller | Kellermeister: Torsten Zöller | Rebfläche: 19 ha | Rebsorten:<br />
Riesling, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Chardonnay, Silvaner, Spätburg<strong>und</strong>er, Dornfelder-<br />
Mitglied: Generation Riesling, Vino Generation | Verkauf: Nach Vereinbarung
M WIE<br />
WECK<br />
WO<br />
RSCH…<br />
Echte Genießer kennen zahlreiche Energiequellen – die<br />
Mainzer Stadtwerke auch! Die Menschen in <strong>und</strong> um<br />
Mainz genießen 24 St<strong>und</strong>en am Tag, 7 Tage die Woche<br />
<strong>und</strong> an 365 Tagen im Jahr unsere Energie.<br />
mainzer-stadtwerke.de
Der Kolibri. Mit 40 bis 50<br />
Flügelschlägen pro Sek<strong>und</strong>e<br />
kann er auf der Stelle fliegen<br />
<strong>und</strong> präzise manövrieren.<br />
Präzise Balance.<br />
Professionelle Leistung auf<br />
höchstem Niveau.<br />
Mit einer Qualität, die genau den Erwartungen unserer K<strong>und</strong>en<br />
entspricht, will die Landesbank Baden-Württemberg zum Maßstab<br />
für gutes Banking werden. Deshalb betreiben wir Bankgeschäfte<br />
vertrauenswürdig <strong>und</strong> professionell. F<strong>und</strong>iert <strong>und</strong><br />
fokussiert. Sorgfältig <strong>und</strong> respektvoll. Als ein Unternehmen der<br />
LBBW-Gruppe pflegen wir langfristige K<strong>und</strong>enbeziehungen in der<br />
Region <strong>und</strong> beraten K<strong>und</strong>en transparent <strong>und</strong> ehrlich.<br />
www.RLP-Bank.de<br />
Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe