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Köln 3 17

Event: Der Zülch-Preis · Art & Culture: Save The World Hotel · Interview: Angelique Kerber · Travel: Südafrika

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© Fotos: Andrea Matzker<br />

Prof. Dr. Steven Laureys und Prof. Dr. Giulio Tononi<br />

Der Zülch-Preis 20<strong>17</strong><br />

Der Klaus-Joachim-Zülch-Preis der Gertrud-Reemtsma-Stiftung wird seit 1990 für herausragende<br />

Leistungen in der neurologischen Grundlagenforschung von der Max-Planck-Gesellschaft vergeben.<br />

Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wurde in<br />

den vergangenen Jahren immer an zwei Wissenschaftler<br />

gemeinsam verliehen. Die Preisträger des Jahres<br />

20<strong>17</strong> beschäftigen sich vorwiegend wissenschaftlich<br />

mit den Fachgebieten Schlaf, Koma und Bewusstsein und<br />

sind international gefragte Spezialisten auf diesem Gebiet.<br />

Prof. Dr. Steven Laureys des GIGA Zentrums für Bewusstseinsforschung<br />

und der Komaforschungsgruppe an der<br />

Universität Lüttich, Belgien, arbeitet auf dem Gebiet der<br />

neuronalen Grundlagen von Bewusstsein und der durch<br />

Schädigungen des Gehirns hervorgerufenen Veränderungen.<br />

Ärzte müssen täglich den Bewusstseinszustand von<br />

Koma-Überlebenden einschätzen, die nicht mit ihrer<br />

Umwelt kommunizieren können. Dabei ist es für die Prognose<br />

entscheidend, den Zustand des Patienten richtig<br />

einzuordnen und die dafür geeignete Therapie zu finden.<br />

Lange waren die Diagnoseverfahren hierfür sehr ungenau.<br />

Laureys und seinem Team ist es mithilfe einer Kombination<br />

aus Bildgebungsverfahren und elektrophysiologischen<br />

Methoden gelungen, die Behandlung von Koma- und<br />

Wachkoma-Patienten sowie Menschen mit »Locked-in-<br />

Syndrom« auf eine neue Grundlage zu stellen. Prof. Dr.<br />

Giulio Tononi von der Universität von Wisconsin, USA,<br />

hat mit seinem Team mithilfe seiner über viele Jahre hinweg<br />

gewonnenen Daten eine Hypothese über die Funktionen<br />

des Schlafs entwickelt, die sogenannte »Synaptic<br />

Homeostasis Hypothesis«. Demnach besteht die zentrale<br />

Funktion des Schlafes darin, die synaptischen Verbindungen<br />

zwischen Nervenzellen wieder in ihren Normalzustand<br />

zu versetzen. Im Wachzustand zur Verarbeitung von Informationen<br />

verstärkte oder neu gebildete Synapsen werden<br />

dabei wieder abgeschwächt. Ohne Schlaf und Normalisierung<br />

der synaptischen Übertragung würden immer mehr<br />

Synapsen gestärkt und neue Synapsen gebildet. Das Gehirn<br />

stieße so bald an seine Grenzen und könnte keine neuen<br />

Informationen aufnehmen und verarbeiten. Die feierliche<br />

Preisverleihung fand in Gegenwart des Preisstifters Prof.<br />

Dr. Jan Philipp Reemtsma im Historischen Rathaus der<br />

Stadt <strong>Köln</strong> statt. www.mpg.de<br />

The Zülch Prize 20<strong>17</strong><br />

Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma<br />

The Klaus-Joachim-Zülch Prize of the Gertrud Reemtsma<br />

Foundation has been awarded by the Max Planck Institute<br />

since 1990 for outstanding achievements in basic neurological<br />

research. The prize is endowed with 50,000 euros and in past<br />

years it has always been awarded jointly to two scientists. The<br />

primary scientific focus of the 20<strong>17</strong> prize winners is on the subjects<br />

of sleep, coma and consciousness, and they are internationally<br />

sought-after specialists in this area. Prof Dr Steven Laureys<br />

of the GIGA Consciousness Research Centre and Coma Science<br />

Group at the University Hospital of Liège in Belgium, who<br />

works in the field of the neuronal basis of consciousness disorders<br />

and how they can be rectified following brain injuries, and Prof<br />

Dr Giulio Tononi of the University of Wisconsin, USA, who<br />

with his team has developed a theory on the function of sleep,<br />

known as the »Synaptic Homeostasis Hypothesis«, were honoured<br />

for their achievements. www.mpg.de

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