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7<br />
Die Suche nach dem<br />
bisherigen Job<br />
Ich habe<br />
Natürlich beginnen Sie<br />
meinen Job verloren, der<br />
mit dem Internet. Ihr<br />
mir immer sehr gefallen hat. Wie<br />
bester Freund hier ist<br />
kann ich etwas Ähnliches<br />
eine Suchmaschine wie<br />
wiederfinden?<br />
Google (google.de). In das<br />
Suchfeld geben Sie mehrere Suchbegriffe<br />
gleichzeitig ein: die Berufsbezeichnung<br />
Ihres alten Jobs, Ihre geografische Präferenz, Ihr Spezialgebiet<br />
und das Wort »Jobs«. Schauen Sie sich dann<br />
die Ergebnisse an.<br />
Als nächstes geben Sie die gleichen Termini in die bekannten<br />
Jobrobots wie simplyhired.de oder jobrobot.de<br />
ein, die auf einen Schlag viele, wenn nicht gar einen<br />
Großteil aller Stellenbörsen im Internet durchgehen.<br />
Nun, das wäre keineswegs<br />
Was<br />
überraschend. Sie wissen<br />
tun, wenn bei dieser<br />
Suche nichts herausdoch:<br />
Wir stecken mitten in<br />
kommt?<br />
der Wirtschaftskrise. Greifen<br />
Sie dann auf Plan B zurück. Denken<br />
Sie nach. Entstauben Sie Ihr Gehirn und<br />
überlegen Sie, welche Jobs mit Ihrem bisherigen verwandt<br />
sind. Dazu können Sie sich folgende Fragen<br />
stellen:<br />
101
1. Welche Ausstattung, Ausrüstung oder Support Services<br />
benötigten Sie für Ihren letzten Job? Sind Lieferanten<br />
oder Hersteller dieser Hilfsmittel oder Materialien<br />
unter Umständen bereit, Ihnen andere Firmen<br />
zu nennen, in denen ihre Produkte eingesetzt<br />
werden? Wenn Sie beispielsweise bei einem digitalen<br />
Fotodienst gearbeitet haben, könnten Ihnen die<br />
Lieferanten des Fotopapiers oder des digitalen<br />
Equipments bei der Recherche nach anderen – ähnlichen<br />
– Arbeitgebern helfen, da diese ebenfalls zu<br />
ihren Kunden gehören. Fragen kostet nichts. Vielleicht<br />
sind derlei Informationen vertraulich, vielleicht<br />
aber auch nicht. Warten Sie mit der Kontaktaufnahme<br />
nicht ab, bis bei den Konkurrenzunternehmen<br />
Ihrer alten Firma eine freie Stelle bekannt wird.<br />
Sobald Sie die Namen haben, können Sie sie kontaktieren<br />
– und bitte tun Sie das auch. (Vielleicht<br />
hat gerade an diesem Tag ja jemand gekündigt.)<br />
2. Bei welchen Maschinen oder Technologien haben<br />
Sie im Rahmen Ihrer vorherigen Anstellung neue Fähigkeiten<br />
erlernt oder vorhandene Kenntnisse verbessert?<br />
Können Sie herausfinden, ob es andere Unternehmen<br />
gibt, die die gleiche Technologie einsetzen?<br />
Fragen Sie dort nach, ob man an Ihrem Know-how<br />
interessiert wäre. Zugegeben, die meisten Firmen<br />
haben ihre Belegschaft aufgrund finanzieller Engpässe<br />
in letzter Zeit reduziert, aber vielleicht waren<br />
die Einschnitte ja auch so hart, dass sie nun doch<br />
wieder suchen. Unter Umständen hat man soeben<br />
festgestellt, dass man gerade jemanden mit Ihren Fähigkeiten<br />
und Ihrer Erfahrung gebrauchen kann.<br />
102
3. Wer war für Aus- und Weiterbildung an Ihrem vorherigen<br />
Arbeitsplatz zuständig? Vielleicht ein externes<br />
Weiterbildungsunternehmen? Vorausgesetzt,<br />
dass Sie ein kommunikativer Typ sind, könnten Sie<br />
Nachforschungen darüber anstellen, ob dort vielleicht<br />
Interesse an Ihrer Mitarbeit besteht. Zwar<br />
klagen zahlreiche Weiterbildungsunternehmen darüber,<br />
dass gerade auf diesem Sektor gespart wird,<br />
einige kämpfen mittlerweile sogar ums schiere<br />
Überleben. Aber nicht alle. Fragen kostet nichts.<br />
4. Für welche Firmen, Organisationen oder Kunden<br />
arbeiteten Sie in Ihrem letzten Job? Nutzen Sie Ihre<br />
Kontakte zu den dortigen Ansprechpartnern und<br />
erkundigen Sie sich, ob einer von ihnen jemanden<br />
mit Ihren Talenten und Ihrer Erfahrung einstellen<br />
möchte.<br />
5. Welche Dienstleistungsunternehmen waren an Projekten,<br />
an denen Sie maßgeblich mitgewirkt haben,<br />
beteiligt? Gab es Institutionen, die vielleicht sogar<br />
zur Finanzierung beitrugen? Fragen Sie sich, ob dort<br />
Interesse an Ihren Qualifikationen und Erfahrungen<br />
bestehen könnte. Nehmen Sie Kontakt zu den dortigen<br />
Mitarbeitern auf und erkundigen Sie sich.<br />
6. Welche Fähigkeiten und welche Strategien zur Problemlösung<br />
waren bei Ihrer vorherigen Tätigkeit<br />
vonnöten? Fragen Sie sich, ob es nicht Firmen gibt,<br />
die mit ganz ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen<br />
haben und die Ihre Fähigkeiten gut gebrauchen<br />
könnten. Nehmen Sie Kontakt zu den Ansprechpartnern<br />
auf und fragen Sie nach, ob Sie nützlich<br />
für das Unternehmen sein könnten. Und denken Sie<br />
103
daran: Sie präsentieren sich den jeweiligen Firmen<br />
als jemand, der etwas anzubieten hat, und nicht als<br />
jemand, der um einen Job bettelt.<br />
7. Mit welchen Zeitarbeitsfirmen, Outsourcing-Agenturen<br />
oder Subunternehmern arbeitete Ihr ehemaliger<br />
Arbeitgeber zusammen? Fragen Sie sich, ob eines<br />
dieser Unternehmen vielleicht Interesse an Ihrer<br />
Mitarbeit haben könnte – entweder vorübergehend,<br />
befristet oder langfristig. Nehmen Sie auf jeden Fall<br />
zu den Personalverantwortlichen Kontakt auf und<br />
fragen Sie nach.<br />
8. Wahrscheinlich kennen Sie Ihren Ort oder Ihren<br />
Stadtteil wie Ihre Westentasche. Sie wohnen dort,<br />
kaufen dort ein und gehen dort Ihren Freizeitaktivitäten<br />
nach, auch wenn Sie vielleicht nicht dort arbeiten.<br />
Wo gibt es Defizite, Bedürfnisse, um die sich<br />
keiner kümmert? Für welche Art von Dienstleistungen<br />
sind die Menschen bereit zu zahlen – und zwar<br />
auch in Krisenzeiten, entweder weil Sie sie nicht<br />
selbst tun können oder weil sie keine Zeit dazu haben?<br />
Könnten Sie auf der Basis dieser Informationen<br />
und Ihrer eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen<br />
Ihr eigenes kleines Unternehmen gründen, um diese<br />
Bedürfnisse zu stillen?<br />
Was, wenn<br />
ich tatsächlich freie<br />
Stellen finde, deren Arbeitsplatzbeschreibung<br />
meinem ehemaligen<br />
Job ähneln, und trotzdem<br />
leer ausgehe. Wie sieht dann<br />
mein nächster Schritt<br />
aus?<br />
Werfen Sie einen genauen Blick<br />
auf Ihre Hobbys und Ihre<br />
Freizeitgestaltung der vergangenen<br />
paar Jahre. Der<br />
Karriere- und Bewerbungsberater<br />
John Crystal definier-<br />
104
te Freizeit als das, »was du tust, wenn keiner dir sagt,<br />
was du tun sollst«.<br />
Vielleicht haben Sie mit dem einen oder anderen<br />
Hobby schon einige Zeit verbracht und sind so etwas<br />
wie ein inoffizieller Experte dafür geworden.<br />
Aus dem Stegreif kann ich Ihnen da<br />
Hobbys nennen wie: Angeln, Antiquitäten,<br />
Autos, Blumen, Boot fah-<br />
Hobbys? Welche<br />
Art von Hobbys?<br />
ren, Camping, Computer, Elektronik,<br />
Fahrrad fahren, Fotografie, Gartenarbeit,<br />
Haustiere, Holzschnitzen, Jagd, Kampfsportarten,<br />
Klaviermusik, Kochen, Lesen, Mathematik,<br />
Meereskunde, Modellbau, Motorräder, Nähen, Pferde,<br />
Sammeln, Ski fahren, Tanzen, Vögel beobachten,<br />
Yoga. Ausführlichere Listen finden Sie im Internet<br />
auf Seiten wie: paradisi.de/Freizeit_und_Erholung/Hobbys<br />
oder rss-scout.de/Hobbys-Sammeln-Basteln-Heimwerken.html.<br />
Natürlich stellt sich jetzt folgende Frage: Gibt es irgendwelche<br />
Jobs, die etwas mit Ihrem Lieblingshobby<br />
zu tun haben? Um dies herauszufinden, sollten Sie Ihr<br />
Hobby zusammen mit dem Wort »Job« in Ihre Suchmaschine<br />
eingeben.<br />
Weitere Quellen für Informationen: Gehen Sie in<br />
die Bibliothek oder in Buchhandlungen mit einer großen<br />
Zeitschriftenabteilung. Stöbern Sie. Suchen Sie<br />
eine Zeitschrift, die sich mit Ihrem Lieblingshobby befasst.<br />
Kaufen Sie sie und lesen Sie sie vom Anfang bis<br />
zum Ende durch, um herauszufinden, welche Art von<br />
Stellenanzeigen es dort gibt.<br />
105
Ich<br />
sehe ja durchaus ein,<br />
dass intensives Nachdenken etwas<br />
bringt, aber warum habe ich bei<br />
meiner Internetsuche keine freien Stellen<br />
gefunden, die unter meiner ursprünglichen<br />
Berufsbezeichnung gelistet<br />
wurden?<br />
So etwas klappt<br />
nur dann, wenn<br />
Sie nach einem<br />
eindeutigen Job<br />
wie »Buchhalter«,<br />
»Klempner« oder<br />
»Sekretärin« suchen.<br />
Aber sobald die Berufsbezeichnungen<br />
komplexer werden, finden Sie unter Umständen<br />
gar nichts mehr. Das liegt daran, dass der Stellenmarkt<br />
im Allgemeinen und bestimmte Jobs im<br />
Besonderen einer ständigen Verwandlung unterliegen.<br />
Verwandlung ist, wie Sie sich vielleicht erinnern, in<br />
vielen Kulturen der Welt ein Leitmotiv, das sich in Mythologie,<br />
Folklore und Fiktion sowie in historischen<br />
Darstellungen wiederfindet. Sogenannte Formwandler<br />
(auch: Metamorphen) sind mythische Wesen, die die<br />
Fähigkeit besitzen, ihre Form, ihre Größe und ihr physisches<br />
Erscheinungsbild willentlich zu verändern,<br />
häufig wenn sie umherwandern oder verfolgt werden.<br />
(Eine durchaus geeignete Metapher also für die Jobs,<br />
denen wir bei unserer Suche hinterherjagen.)<br />
Die Idee der Verwandlung hat ihren Ursprung natürlich<br />
in der Biologie und der menschlichen Entwicklung.<br />
Nehmen wir an, ich würde einem Außerirdischen<br />
verschiedene Bilder zeigen: von einem Baby, von einem<br />
Kind, einem Jugendlichen, einem Vierzigjährigen und<br />
einem Achtzigjährigen. Der Außerirdische würde vielleicht<br />
nicht darauf kommen, dass es sich um ein und<br />
denselben Menschen (nämlich mich) in verschiedenen<br />
Phasen seines Lebens handelt.<br />
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