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stahlmarkt 11.2013 (November)

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

<strong>11.2013</strong><br />

WWK<br />

WWK<br />

WWK<br />

Blechexpo & Schweisstec: in der Erfolgsspur<br />

Baden-Württemberg: optimistisch trotz Wachstumspause<br />

Edelstahl Rostfrei: langlebig in chloridhaltigen Wässern


4 K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Editorial K 5<br />

Chancen in anspruchsvollen Märkten<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 69936-131<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

WWK Der Weltstahlverband worldsteel erwartet, dass die<br />

globale Stahlnachfrage in diesem und im kommenden<br />

Jahr um etwas mehr als 3 % steigen wird. Allerdings<br />

entwickeln sich die verschiedenen Regionen der Welt<br />

sehr unterschiedlich. »Wir erwarten auf der einen Seite<br />

ein etwas verlangsamtes Wachstum auf dem chinesischen<br />

Stahlmarkt, auf der anderen Seite stehen die<br />

Zeichen in den reifen Märkten auf Erholung«, sagt dazu<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh,<br />

der seit 2011 den Vorsitz des Economic Committee bei<br />

worldsteel innehat. Auch in der EU hält er »eine leichte<br />

Aufwärtsbewegung für möglich, ausgehend allerdings<br />

von einem sehr niedrigen Niveau«. Dabei behauptet sich<br />

die Stahlindustrie in Deutschland relativ gut, so der Präsident.<br />

Schließlich nimmt sie im Hinblick auf Produktivität<br />

und Innovation weltweit eine Spitzenposition ein.<br />

Lesen Sie mehr dazu im Interview auf Seite 10.<br />

WWK Wie die Belastungen durch<br />

die europäische Energie- und<br />

Klimapolitik in den Griff zu be -<br />

kommen sind, lässt der kürzlich<br />

veröffentlichte EU-Aktionsplan<br />

allerdings bisher nicht klar<br />

erkennen. Verbunden mit der<br />

Strukturkrise auf dem europäischen<br />

Stahlmarkt hat die Stahlindustrie<br />

im weltweiten Wettbewerb eine Reihe von<br />

Päckchen zu schultern. Dabei kann man sich durchaus<br />

die Vorteile des Standorts Europa und speziell Deutschlands<br />

zunutze machen. Dies wurde kürzlich auf dem<br />

Dow Jones Stahl Tag in Frankfurt / Main deutlich, siehe<br />

Seite 18. Denn hierzulande existiert traditionell eine<br />

hoch entwickelte Industrieproduktion. Zudem gibt es<br />

gute Perspektiven in einigen Regionen und Branchen<br />

Europas. Von dem Vorsprung durch eine leistungsfähige<br />

Industrie kann die Stahlbranche profitieren. Wer seinen<br />

Kunden in diesen zukunftsträchtigen und anspruchsvollen<br />

Märkten Know-how und Lösungen anbieten<br />

kann, wird sicher gute Chancen haben.<br />

Stahlnachfrage* 2012 bis 2014<br />

140 135 138<br />

35 37 38 57 59 61<br />

2012<br />

2013 e<br />

2014 f<br />

132 132 136 47 49 51<br />

1.475 1.523<br />

1.430<br />

986 1.016<br />

943<br />

27 28 30 49 49 53<br />

EU-27<br />

Anderes<br />

Europa<br />

GUS-Staaten<br />

NAFTA<br />

Mittel- &<br />

Süd-Amerika<br />

Afrika<br />

Mittlerer<br />

Osten<br />

Asien &<br />

Australien<br />

Welt<br />

gesamt<br />

* Walzstahlerzeugnisse, e Schätzung, f Prognose<br />

Quelle: worldsteel, Short Range Outlook, Oktober 2013<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


6 K<br />

INHALT <strong>11.2013</strong><br />

SEITENBLICK<br />

8 Gute und böse Heuschrecken<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

10 Globale Stahlnachfrage auf Wachstumskurs<br />

12 STAHL 2013<br />

14 Teure Schutzkleidungspflicht<br />

16 USA verzeichnen wachsende Nachfrage nach Rohren<br />

17 Posco hat jetzt auch in Europa ein Zuhause<br />

18 Gemeinsam Werte schaffen<br />

24 Neue Firmenschriften<br />

BRANCHENBERICHT<br />

26 Baumaschinen: Geschäft läuft schleppend<br />

SPECIAL: BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

32 Optimistisch trotz Wachstumspause<br />

34 Auf dem Weg zur perfekten Softwarelösung<br />

36 Nah an den Markttrends und am Kunden<br />

38 Vieles haben und alles liefern<br />

40 Über den Handel hinaus<br />

42 Dem Kunden die Bewertung überlassen<br />

44 Quartett an der Unternehmensspitze<br />

46 Ein Sandwich zum Sparen<br />

SPECIAL: BÄNDER & BLECHE /<br />

BLECHEXPO & SCHWEISSTEC<br />

49 11. Blechexpo und 4. Schweisstec in der Erfolgsspur<br />

50 Blechbearbeitung in XXL<br />

54 Effektive Nassschleiftechnik<br />

SPECIAL: EDELSTAHL<br />

62 Edelstahl Rostfrei in chloridhaltigen Wässern<br />

66 Expertenwissen austauschen<br />

68 »Made in Europe«<br />

71 Neue Studie über Rohstoffhandelsbarrieren für die Edelstahlindustrie<br />

STAHLHANDEL<br />

74 Clevere Lösung für vielseitigen Mittelständler<br />

76 Rückblick auf den BDS-Stahlhandelstag 2013<br />

RUBRIKEN<br />

77 StahlTermine<br />

78 Fachmedien<br />

79 VIP<br />

80 Inserentenverzeichnis<br />

82 Vorschau/Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


worldsteel-Report K 7<br />

Weltrohstahlproduktion im September 2013<br />

GUTE AUSSICHTEN<br />

In Baden-Württemberg setzt die<br />

Autoindustrie ihren positiven<br />

Trend fort. Gute Ausblicke<br />

vermelden auch die Produzenten<br />

elektronischer Erzeugnisse sowie<br />

der Maschinenbau.<br />

11. BLECHEXPO &<br />

4. SCHWEISSTEC Zur Blechexpo<br />

& Schweisstec 2013 rechnen<br />

die Veranstalter, P. E. Schall, mit<br />

noch mehr Besuchern als zu den<br />

bereits erfolgreichen vorherigen<br />

Messen. Das Prozesskettenduo<br />

findet vom 5. bis 8. <strong>November</strong> in<br />

der Landesmesse am Stuttgarter<br />

Flughafen statt.<br />

EDELSTAHL ROSTFREI Nichtrostende<br />

Stähle werden in der<br />

Trinkwasserinstallation, in Anlagen<br />

zur Abwasserbehandlung, in Kühlwassersystemen<br />

der Industrie mit<br />

Fluss-, Brack- und Meerwasser und<br />

in Schwimmbadwässern in großem<br />

Umfang eingesetzt.<br />

32<br />

49<br />

62<br />

Fotos: Berndorf Metall- und Bäderbau GmbH/ Hotel Aquarius in Kolobrzeg/PL, P. E. Schall, TRUMPF<br />

J Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2012 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

September<br />

2013<br />

August<br />

2013<br />

September<br />

2012<br />

% Veränd.<br />

Sept 13/12<br />

9 Monate Veränderung<br />

2013 2012<br />

in %<br />

Belgien 550 540 606 – 9,2 5.226 5.556 – 5,9<br />

Bulgarien 40 e 40 e 53 – 24,2 370 509 – 27,4<br />

Deutschland 3.610 3.158 3.561 1,4 31.745 32.443 – 2,2<br />

Finnland 287 301 279 2,9 2.611 2.903 – 10,1<br />

Frankreich 1.373 1.161 1.278 7,4 11.902 12.055 – 1,3<br />

Griechenland 110 e 100 e 108 1,9 758 974 – 22,2<br />

Großbritannien 1.075 800 e 868 23,9 8.807 7.110 23,9<br />

Italien 2.130 1.088 2.378 – 10,4 17.970 20.835 – 13,8<br />

Luxemburg 200 e 180 e 201 – 0,3 1.538 1.664 – 7,6<br />

Niederlande 569 593 567 0,3 4.931 5.154 – 4,3<br />

Österreich 648 642 597 8,5 5.894 5.622 4,8<br />

Polen 730 e 730 698 4,6 6.102 6.693 – 8,8<br />

Schweden 369 318 363 1,7 3.244 3.310 – 2,0<br />

Slowakei 374 312 362 3,3 3.343 3.440 – 2,8<br />

Slowenien 60 54 55 7,9 470 507 – 7,3<br />

Spanien 1.267 1.031 1.196 5,9 10.407 10.672 – 2,5<br />

Tschechien 411 451 454 – 9,4 3.924 3.966 – 1,1<br />

Ungarn 89 85 120 – 25,8 648 1.205 – 46,2<br />

Weitere EU-Länder (27) (e) 410 e 450 e 513 – 20,1 3.891 4.591 – 15,2<br />

European Union (27) 14.301 12.034 14.256 0,3 123.779 129.208 – 4,2<br />

Bosnien-Herzegovina 38 58 60 – 36,0 535 527 1,5<br />

Kroatien 5 e 15 e 0 – 92 0 –<br />

Mazedonien 10 e 10 e 10 – 2,8 72 164 – 56,1<br />

Norwegen 55 e 56 63 – 13,2 432 504 – 14,3<br />

Serbien 70 48 0 – 289 346 – 16,5<br />

Türkei 3.015 2.575 3.052 – 1,2 25.819 27.165 – 5,0<br />

Europa außer EU 3.193 2.762 3.186 0,2 27.239 28.706 – 5,1<br />

Kasachstan 260 e 270 e 365 – 28,8 2.321 3.014 – 23,0<br />

Moldawien 0 e 0 e 30 – 100,0 0 248 – 100,0<br />

Russland 5.600 e 5.795 5.955 – 6,0 51.817 53.498 – 3,1<br />

Ukraine 2.700 e 2.779 2.628 2,7 24.992 25.044 – 0,2<br />

Usbekistan 70 e 70 e 67 5,1 594 575 3,2<br />

Weißrussland 145 e 150 e 235 – 38,3 1.790 2.036 – 12,1<br />

C.I.S. (6) 8.775 9.064 9.280 – 5,4 81.513 84.415 – 3,4<br />

El Salvador 10 e 10 5 104,1 82 58 40,9<br />

Guatemala 35 e 34 28 23,8 268 240 11,7<br />

Kanada 900 e 930 e 1.118 – 19,5 8.861 10.289 – 13,9<br />

Kuba 30 e 28 22 33,9 223 224 – 0,6<br />

Mexiko 1.620 e 1.476 1.551 4,5 13.725 13.434 2,2<br />

Trinidad und Tobago 65 e 61 52 25,0 477 469 1,6<br />

USA 7.239 7.402 6.809 6,3 65.247 67.948 – 4,0<br />

Nordamerika 9.899 9.941 9.585 3,3 88.882 92.663 – 4,1<br />

Argentinien 463 479 396 16,8 3.806 3.852 – 1,2<br />

Brasilien 3.028 3.002 2.864 5,7 25.916 26.079 – 0,6<br />

Chile 130 e 134 125 4,0 1.062 1.277 – 16,9<br />

Ecuador 45 e 48 38 19,1 399 332 20,4<br />

Kolumbien 100 e 104 103 – 2,6 838 1.010 – 17,0<br />

Paraguay 5 e 4 4 17,5 31 30 5,1<br />

Peru 90 e 90 80 12,1 795 720 10,5<br />

Uruguay 10 e 9 7 45,6 62 59 5,0<br />

Venezuela 200 e 203 201 – 0,4 1.863 1.831 1,7<br />

Südamerika 4.071 4.074 3.818 6,6 34.773 35.190 – 1,2<br />

Ägypten 623 490 541 15,2 5.098 4.952 3,0<br />

Algerien 30 e 30 e 38 – 21,6 340 420 – 19,1<br />

Iran 1.364 1.292 1.232 10,7 11.318 10.886 4,0<br />

Katar 186 196 173 7,5 1.725 1.650 4,5<br />

Marokko 49 50 e 30 62,8 437 416 5,1<br />

Saudi-Arabien 450 e 464 410 9,8 4.133 3.848 7,4<br />

Südafrika 550 e 570 e 544 1,1 5.015 5.429 – 7,6<br />

Vereinigte Arabische Emirate 247 – 205 20,8 2.144 1.713 25,2<br />

Afrika/Mittlerer Osten 3.539 3.133 3.219 19,0 30.723 29.506 6,7<br />

China 65.420 66.277 58.937 11,0 587.380 543.870 8,0<br />

Indien 6.540 6.640 e 6.248 4,7 59.627 57.903 3,0<br />

Japan 9.285 9.149 8.802 5,5 82.430 81.324 1,4<br />

Südkorea 5.164 4.892 5.657 – 8,7 48.666 52.079 – 6,6<br />

Taiwan, China 1.910 e 1.905 e 1.440 32,7 16.977 15.547 9,2<br />

Asien 88.319 88.862 81.083 8,9 795.080 750.723 5,9<br />

Australien 375 407 430 – 12,7 3.547 3.693 – 4,0<br />

Neuseeland 75 76 81 – 7,3 677 684 – 1,0<br />

Ozeanien 450 482 511 – 11,9 4.225 4.378 – 3,5<br />

Gesamt (65 Länder) 132.547 130.352 124.938 6,1 1.186.214 1.154.790 2,7<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


8 K<br />

SEITENBLICK<br />

Gute und böse Heuschrecken<br />

Ihr Ruf war miserabel. Sie galten als gefräßig und skrupellos – Finanzinvestoren,<br />

für die der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering die<br />

Bezeichnung Heuschrecken prägte, hatten in Deutschland lange Zeit<br />

einen schweren Stand. Inzwischen wandelt sich das Bild: Private-Equity-<br />

Unternehmen werden gesellschaftsfähig.<br />

WW K Vielleicht hätte es die Debatte über<br />

gierige Finanzinvestoren, die Unternehmen<br />

kaufen, filetieren, ihnen hohe Schulden aufhalsen<br />

und Stellen streichen, nie gegeben,<br />

wenn im April 2005 nicht gerade Wahlkampf<br />

gewesen wäre in Nordrhein-Westfalen.<br />

Damals kämpfte die SPD um die<br />

Macht im bevölkerungsreichsten Bundesland.<br />

Einige Monate zuvor hatten zwei ausländische<br />

Finanzinvestoren den Badarmaturenhersteller<br />

Grohe aus Hemer im Sauerland<br />

übernommen und planten einen drastischen<br />

Stel lenabbau. Die Beschäftigten waren er -<br />

bost, gingen auf die Straße und wehrten<br />

sich gegen die Pläne der neuen Eigentümer.<br />

In diesem Klima sagte der damalige SPD-<br />

Chef Franz Müntefering, der seinen Wahlkreis<br />

in der Nähe der Firmenzentrale hatte,<br />

jenen denkwürdigen Satz: »Manche Finanzinvestoren<br />

verschwenden keinen Gedanken<br />

an die Menschen, deren Arbeitsplätze sie<br />

vernichten – sie bleiben anonym, haben kein<br />

Gesicht, fallen wie Heuschreckenschwärme<br />

über Unternehmen her, grasen sie ab und<br />

ziehen weiter.« Von da an war »Heuschrecken«<br />

ein stehender Begriff für Private-Equity-Unternehmen.<br />

Deren Geschäftsmodell<br />

besteht darin, bei vermögenden Privatpersonen,<br />

Pensionskassen oder Versicherungen<br />

Geld zu sammeln und Beteiligungen an<br />

Unternehmen zu erwerben mit dem Ziel, sie<br />

in drei bis fünf Jahren mit sattem Gewinn<br />

wieder loszuschlagen.<br />

In die Schlagzeilen schaffen es meist nur<br />

die großen Deals. So wie Grohe, ein Unternehmen<br />

mit mehreren tausend Mitarbei-<br />

tern und einem damaligen Kaufpreis von<br />

1,5 Mrd. €. Oder der Modekonzern Hugo<br />

Boss, die Textilkette SinnLeffers und der Türschlosshersteller<br />

Kiekert – allesamt prominente<br />

Adressen, bei denen Private-Equity-<br />

Unternehmen in den vergangenen Jahren<br />

mitmischten. Unter dem Radar der breiten<br />

»<br />

Viele<br />

bekannte Firmennamen<br />

würde es heute womöglich<br />

nicht mehr geben, wenn<br />

Finanzinvestoren nicht<br />

zugegriffen hätten.<br />

Öffentlichkeit passiert jedoch weit mehr.<br />

Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher<br />

Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

(BVK) sind bundesweit mehr als 200 Private-<br />

Equity-Unternehmen unterwegs. Sie halten<br />

Beteiligungen an mehr als 5.000 Unternehmen,<br />

meist aus dem Mittelstand.<br />

Natürlich gibt es Fälle, die Müntefering<br />

Recht geben. Wo Investoren nicht an dem<br />

nachhaltigen Erfolg einer Firma interessiert<br />

sind, sondern lediglich ein schnelles Rad drehen<br />

wollen. Das geht dann so: Möglichst<br />

billig einsteigen, oft gar auf Kredit. Sich über<br />

Sonderausschüttungen rasch die Taschen<br />

füllen und dann das Überbleibsel in Einzelteilen<br />

teuer weiterveräußern. So oder ähnlich<br />

geschehen beim Warenhauskonzern<br />

Hertie und beim Dualen System Deutschland<br />

(»Der grüne Punkt«). Aber es gibt zu -<br />

nehmend auch Beispiele, bei denen Private-<br />

Equity-Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit<br />

ihrer Beteiligungsunternehmen<br />

gesteigert und Arbeitsplätze sicherer ge -<br />

macht haben. Grohe gehört dazu. Vor ein<br />

paar Wochen verkauften die Finanzinves toren<br />

das Unternehmen an einen japanischen<br />

Baustoffkonzern. Zum doppelten Einstiegspreis,<br />

aber auch in einer sehr viel besseren<br />

Verfassung als bei ihrem Einstieg vor neun<br />

Jahren. Selbst der Betriebsrat räumt heute<br />

ein, dass die harten Einschnitte, die die<br />

Eigentümer damals vornahmen, nicht falsch<br />

waren. Ohne sie wäre Grohe nicht so gut<br />

durch die Wirtschaftskrise gekommen, wird<br />

betont.<br />

Viele bekannte Firmennamen würde es<br />

heute womöglich nicht mehr geben, wenn<br />

Finanzinvestoren nicht zugegriffen hätten,<br />

als die Unternehmen zum Verkauf standen<br />

und niemand aus der Branche den Mut hatte,<br />

einzusteigen.<br />

In der Debatte um vermeintliche Heuschrecken<br />

gerät oft in Vergessenheit, dass<br />

Finanzinvestoren oft nur da einsteigen, wo<br />

sie sicher sind, dass ein Unternehmen seine<br />

Stärken nicht ausspielt. Etwa, weil es<br />

schlecht geführt ist. Dagegen sind starke<br />

Unternehmen mit einem guten Management<br />

für Finanzinvestoren wenig interessant<br />

– weil da keine verborgenen Reserven<br />

schlummern, die sie heben können. Ausgenommen<br />

vielleicht die Fälle, in denen sie nur<br />

eine Filetierung und den anschließenden<br />

Verkauf in Einzelteilen im Sinn haben. Wenn<br />

dagegen das Management schlecht agiert,<br />

das Unternehmen aber über eine gute Substanz<br />

und starke Produkte verfügt, kann es<br />

von Vorteil sein, wenn Beteiligungsgesellschaften<br />

einsteigen und Druck auf die Ge -<br />

schäftsführung machen. Denn sie suchen<br />

eine gute Verzinsung für ihren Einsatz und<br />

können nicht dulden, dass es sich die Chefs<br />

in ihren Gewohnheiten bequem machen.<br />

Das kann dem Unternehmen neue Impulse<br />

geben und damit langfristig auch Arbeitsplätze<br />

sicherer machen. ber<br />

(sm 131105803) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


10 K Steel International<br />

Globale Stahlnachfrage auf Wachstumskurs<br />

Innerhalb der EU belegt die Stahlindustrie in Deutschland eine Spitzenposition<br />

Düsseldorf. Die globale Stahlnachfrage wird trotz der verhaltenen<br />

Weltkonjunktur weiter steigen. Auch in der EU ist zumindest eine leichte<br />

Aufwärtsbewegung möglich – mit regionalen Unterschieden. Dies erläutert<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />

Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh und Vorsitzender des Economic<br />

Committee des Weltstahlverbands worldsteel, im Interview.<br />

WW Durch Ihre Position bei worldsteel, aber<br />

auch bei der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

haben Sie besondere Einblicke in die Lage<br />

der Stahlindustrie weltweit. Wie wird die<br />

globale Stahlverwendung und -nachfrage in<br />

diesem und im nächsten Jahr sein?<br />

WW 2013 wird die globale Nachfrage nach<br />

Walzstahlerzeugnissen um 3,1 % auf 1,48<br />

Mrd. t wachsen. 2014 wird sie voraussichtlich<br />

um 3,3 % auf 1,52 Mrd. t steigen.<br />

WW Wie wird sich das Wachstum in China entwickeln<br />

– und in den USA?<br />

WW Wir erwarten ein etwas verlangsamtes<br />

Wachstum auf dem chinesischen Stahlmarkt<br />

als Folge des von der Regierung wieder forcierten<br />

Strukturwandels zulasten der Investitionen<br />

und damit auch der Stahlnachfrage. In<br />

den USA stehen die Zeichen, unter der Voraussetzung,<br />

dass die Haushaltsprobleme nicht<br />

eskalieren, auf Erholung angesichts gesunkener<br />

Energiekosten, eines sich erholenden<br />

Immobilienmarktes und niedriger Lagerbestände<br />

bei Händlern und Verarbeitern.<br />

WW Wie ist Europa im Vergleich zum Rest der<br />

Welt aufgestellt?<br />

WW Auch in der Europäischen Union ist eine<br />

leichte Aufwärtsbewegung möglich, ausgehend<br />

allerdings von einem sehr niedrigen<br />

Niveau. Aktuell liegt die EU-Stahlnachfrage<br />

knapp 30 % unter dem Level von 2006, in<br />

Italien bzw. Spanien sind es sogar 50 bzw.<br />

60 %.<br />

WW Welche sind in Europa die größten He -<br />

rausforderungen in diesem Jahr? Sind es die<br />

Überkapazitäten?<br />

WW Die hohe Unterauslastung der Produktionsanlagen<br />

insbesondere in Südeuropa<br />

und der damit verbundene heftige Preiswettbewerb<br />

auf dem europäischen Markt<br />

sind eine schwere Belastung. Hinzu kommen<br />

nach wie vor hohe Rohstoffkosten als<br />

Folge des anhaltenden Wachstums der<br />

Stahlnachfrage in Asien. In dieser Marktlage<br />

treffen die Hersteller die politisch bedingten<br />

Sonderlasten in der Energie- und Umweltpolitik<br />

besonders schwer.<br />

WW Wie kann die Branche diese bewältigen?<br />

WW Die Stahlunternehmen in Europa haben<br />

bereits weitreichende Schritte zur Restrukturierung<br />

und Konsolidierung eingeleitet. So<br />

ist die EU die bislang einzige größere Stahlregion<br />

der Welt, in der seit Ausbruch der<br />

Krise Anlagen stillgelegt werden. Dennoch<br />

bleibt die Restrukturierung auch in den<br />

nächsten Jahren eine Herausforderung. Ge -<br />

rade aus deutscher Sicht müssen wir jedoch<br />

darauf achten, dass es hierbei nicht zu Wettbewerbsverzerrungen<br />

auf dem gemeinsamen<br />

Markt wie auch im Verhältnis zu Wettbewerbern<br />

auf Drittmärkten kommt, als<br />

Folge von unerlaubten Subventionen, Verstaatlichungstendenzen<br />

oder protektionistischen<br />

Maßnahmen.<br />

WW Die EU-Kommission hat im Juni einen<br />

Aktionsplan zur Unterstützung der Stahlindustrie<br />

verkündet. Was halten Sie davon?<br />

Gibt es dabei schon Fortschritte? Was erwarten<br />

Sie?<br />

WW Grundsätzlich finden wir es gut, dass die<br />

Europäische Kommission mit dem Aktionsplan<br />

die zentrale Bedeutung der Stahlindustrie<br />

für die europäische Wirtschaft anerkennt.<br />

Leider fehlt es jedoch nach wie vor<br />

an konkreten Hinweisen, wie und wann<br />

politische Belastungen als Folge der europäischen<br />

Energie- und Klimapolitik abgebaut<br />

werden können. Auch sind wir be -<br />

sorgt, dass der Aktionsplan kein klares<br />

Bekenntnis zu einem unverfälschten Wettbewerb<br />

auf dem EU-Binnenmarkt enthält.<br />

Notwendig ist eine kohärente EU-Industriepolitik.<br />

WW Nachlassende Stahlnachfrage einerseits<br />

und Überkapazitäten andererseits sind Themen,<br />

die die europäische Stahlindustrie<br />

bewegen. Wie wird sich Deutschland hier<br />

behaupten?<br />

WW Deutschland behauptet sich im internationalen<br />

Wettbewerb relativ gut: Die Auslastung<br />

liegt bei den Stahlunternehmen in<br />

Deutschland mit 83 % zehn Prozentpunkte<br />

über der EU-Auslastung. Außerdem gehört<br />

die Stahlindustrie hierzulande in Bezug auf<br />

Produktivität und Innovation international<br />

zur Spitzengruppe. Unser Netzwerk in der<br />

Stahlforschung und die enge Zusammenarbeit<br />

mit Stahlverwendern sind weltweit<br />

einzigartig.<br />

WW Zu den besonderen Herausforderungen<br />

hierzulande zählen die Energie- und Klimapolitik.<br />

Was muss nach den Wahlen passieren?<br />

WW Ein leistungsfähiger Industriestandort ist<br />

nur mit einer starken Grundstoffindustrie<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Steel International K 11<br />

die Basis für Wohlstand und Arbeitsplätze. Die neue Bundesregierung<br />

sollte das wissen und danach handeln. Das gilt besonders für<br />

die Energiewende, bei der die Bundesregierung die Kosten rasch,<br />

d. h. in den ersten hundert Tagen, in den Griff bekommen muss.<br />

Ansonsten droht Deutschland die Deindustrialisierung.<br />

WW Welche Erwartungen hegen Sie für die Stahlkonjunktur in<br />

Deutschland im kommenden Jahr 2014?<br />

WW Die Stahlnachfrage wird hierzulande in diesem Jahr zwar um<br />

1,6 % zurückgehen. Diese Prognose beruht auf der Annahme einer<br />

leichten Erholung im zweiten Halbjahr 2013 als Folge niedriger<br />

Lagerbestände bei Händlern und Verarbeitern. Für 2014 erwarten<br />

wir dagegen ein Wachstum der Stahlnachfrage von rd. 3 %. Das<br />

Vorkrisenniveau von 2006 würde hierzulande dann nur noch um rd.<br />

3 % unterschritten.<br />

WW Die internationale Jahreskonferenz STAHL 2013 steht vor der Tür.<br />

Sie findet nun nur noch eintägig statt. Was steckt dahinter?<br />

WW Die Konzentration auf einen Tag entspricht dem Wunsch der<br />

Mitgliedsunternehmen. Wir haben deshalb das Konzept leicht geändert<br />

und Elemente des bisherigen zweiten Tages integriert. Die breite<br />

Themenvielfalt bleibt erhalten. Ich bin mir sicher, dass wir für<br />

unsere Gäste einen spannenden und interessanten Tag organisieren<br />

können.<br />

(sm 131105839) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


12 K Steel International<br />

STAHL 2013<br />

Stahl in Bewegung<br />

Düsseldorf. Am 28. <strong>November</strong> 2013 veranstaltet das Düsseldorfer<br />

Stahl-Zentrum (Stahlinstitut VDEh und Wirtschaftsvereinigung Stahl)<br />

die diesjährige internationale Jahrestagung STAHL 2013. Das Motto<br />

»Stahl in Bewegung« spiegelt dabei den Strukturwandel auf dem<br />

europäischen Stahlmarkt wider.<br />

WW K 2013 war ein bewegtes Jahr, geprägt<br />

von verschiedenen Entwicklungen, deren<br />

Bedeutung sich erst in der historischen<br />

Rückschau voll umfänglich erschließen wird.<br />

»Stahl in Bewegung« bezieht sich nicht nur<br />

auf vergangene, sondern auch auf zukünftige<br />

Themen. Fragen, die in diesem Zusammenhang<br />

wichtig sind, lauten u. a.: Wird der<br />

Euro trotz Staatsschuldenkrise seine Stabilität<br />

wiedererlangen können? Wird die Wirtschaft<br />

weiterhin mit wechselvollen politischen<br />

Rahmenbedingungen zu rechnen<br />

haben? Wird der Strukturwandel auf dem<br />

europäischen Stahlmarkt auch die Stahlindustrie<br />

in Deutschland nachhaltig verändern?<br />

STAHL 2013 findet am 28. <strong>November</strong> im<br />

CCD Congress Center Düsseldorf statt. Um<br />

9:00 Uhr startet der Tag mit einer Mitgliederversammlung<br />

für die persönlichen Mitglieder<br />

des Stahlinstituts VDEh und die Vertreter<br />

der Mitgliedsunternehmen der im<br />

Stahl-Zentrum ansässigen Organisationen.<br />

Offiziell beginnt die Veranstaltung um<br />

10:00 Uhr. Nach der Begrüßung durch Hans<br />

Jürgen Kerkhoff, Präsident Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und Vorsitzender Stahlinstitut<br />

VDEh, kommen auch Antonio Tajani, Vizepräsident,<br />

Europäische Kommission, und<br />

Prof. Dr. Henning Kagermann, Präsident,<br />

acatech, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften<br />

e.V., in der Eröffnungsveranstaltung<br />

zu Wort.<br />

Noch kompakterer Überblick<br />

In diesem Jahr wurde die Zahl der Stahldialoge<br />

erweitert, zeitgleich erfolgte die inhaltliche<br />

Straffung. Den Zuschauern wird konzentriert<br />

an einem Tag die Palette der aktuellen<br />

technischen und wirtschaftspolitischen<br />

Themen vorgestellt, die die Stahlindustrie in<br />

diesem Jahr besonders geprägt haben.<br />

Insgesamt gibt es an dem Tag acht Stahldialoge,<br />

wobei jeweils vier parallel stattfinden.<br />

Von 13:00 bis 15:00 Uhr können die<br />

Besucher zwischen Vorträgen zu den folgenden<br />

Themenblöcken wählen: »Energiewende<br />

und industrielle Wettbewerbsfähigkeit<br />

im internationalen Kontext«, »Die Stadt<br />

von morgen – Herausforderungen für Stahl«,<br />

»Protektionismus bei Rohstoffen und Stahl«<br />

und »Neue Anlagen und Prozesse – Erfolgsfaktoren<br />

im globalen Wettbewerb«.<br />

In der anschließenden halbstündigen Pause<br />

kann die Zeit für die begleitende Ausstellung<br />

im Foyer und im Pavillon genutzt werden.<br />

Von 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr folgen<br />

vier weitere, zeitgleich stattfindende Stahldialoge<br />

zu den Themen »Industriestandort<br />

Deutschland in Europa: Herausforderungen<br />

und Perspektiven«, »Der Beitrag von Stahl<br />

für ein kohlenstoffarmes Europa«, »Brüsseler<br />

Ziele zur Luftreinhaltung – Ansprüche<br />

jenseits des Machbaren?« und »Neue um -<br />

formtechnische Entwicklungen«. Traditionell<br />

wird die Veranstaltung wieder mit dem<br />

Stahltreff ausklingen, der um 18:00 Uhr in<br />

der Stadthalle beginnt.<br />

www.stahl2013.de (sm 131105787) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


14 K Steel International<br />

<br />

US-Stahlarbeiter wollen mehr Lohn<br />

New York (bln). Weil sie sich am Arbeitsplatz ausziehen und in vom<br />

Arbeitgeber diktierte Schutzkleidung wechseln müssen, verlangen Arbeiter<br />

in Gary im Bundesstaat Indiana für die zum Kleidungswechsel notwendige<br />

Zeit einen Lohnausgleich. 800 Arbeiter der U.S. Steel Corporation versuchen,<br />

ihre Forderungen auf dem Rechtsweg durchzusetzen.<br />

WW K Nachdem ein regionales Gericht für<br />

U.S. Steel und gegen die Kläger entschied,<br />

hoffen die klagenden Stahlarbeiter nun, dass<br />

der U.S. Supreme Court, das höchste Gericht<br />

im Land, zu ihren Gunsten entscheiden wird.<br />

Obwohl der Bundesgerichtshof in Washington<br />

nur einen Bruchteil der eingereichten<br />

Berufungsanträge annimmt, halten die Richter<br />

diesen Fall und die Argumente beider<br />

Seiten offensichtlich für wichtig genug.<br />

Alte Tarifverträge sollen<br />

angepasst werden<br />

Wie ihre Kollegen in anderen Betrieben,<br />

arbeiten die Arbeiter im Gary-Hüttenwerk<br />

von U.S. Steel in Schutzanzügen, die vor<br />

Schichtbeginn angezogen und am Ende der<br />

Schicht ausgezogen werden. Da das Um -<br />

kleiden laut Klage je eine Stunde vor und<br />

nach der achtstündigen Schicht in Anspruch<br />

nimmt, verlangen die betroffenen Arbeiter<br />

Lohn für täglich zehn Stunden. In der Entscheidung<br />

des Chicagoer Regionalgerichtes<br />

wiesen Richter darauf hin, dass laut den von<br />

der U.S. Steel Corporation und der United-<br />

Steelworkers(USW)-Gewerkschaft ausgehandelten<br />

Tarifverträgen Umkleidezeiten<br />

nicht bezahlt werden. Angesichts des Wettbewerbs<br />

auf dem globalen Stahlmarkt, so<br />

das Gericht, halte die Gewerkschaft ihre<br />

Lohnforderungen im Rahmen, »um nicht die<br />

Gans zu töten, die die goldenen Eier legt«.<br />

Den Richtern zufolge will die Gewerkschaft<br />

dazu beitragen, dass die amerikanische<br />

Stahlindustrie im eigenen Land produziert,<br />

nicht in Übersee.<br />

Das relevante Bundesgesetz schreibt vor,<br />

dass Arbeitgeber für die mit einem Job verbundenen<br />

»primären Aktivitäten« zahlen<br />

müssen. Aber das gleiche Gesetz macht eine<br />

Ausnahme für gewerkschaftlich organisierte<br />

Belegschaften, sofern Nichtbezahlung traditionelle<br />

Praxis oder eine Konzession in einschlägigen<br />

Tarifverträgen ist. Genau das war<br />

seit 1947 der Fall in den Tarifverträgen zwischen<br />

U.S. Steel und der Stahlarbeitergewerkschaft<br />

und genau das gilt auch für den<br />

letzten, im September vergangenen Jahres<br />

ratifizierten Tarifvertrag.<br />

Für die Stahlarbeiter ist das über 60 Jahre<br />

alte Gesetz ein alter Zopf, der abgeschnitten<br />

werden muss. Als das Gesetz verabschiedet<br />

wurde, so die Kläger, war berufsverbundene<br />

Kleidung – die Uniform einer Kellnerin oder<br />

die Schürze eines Metzgers – nicht die komplizierte<br />

Schutzkleidung eines Stahlarbeiters<br />

von heute, die es vor Jahrzehnten in Hüttenwerken<br />

nicht gab. U.S. Steel dagegen führt<br />

an, dass Arbeiter in Hüttenwerken auch in<br />

den 1940er-Jahren, als das Gesetz verabschiedet<br />

wurde, gewisse Schutzkleidung<br />

trugen. Das Unternehmen beharrt darauf,<br />

dass der Kongress den Tarifpartnern das<br />

Recht gab, für oder gegen die Bezahlung<br />

von Umkleidezeiten zu entscheiden, um<br />

andere Arrangements zu erlauben, u. a.<br />

höhere Stundenlöhne oder Flexibilität in der<br />

Bezahlung von gewissen Aktivitäten, zum<br />

Beispiel das Duschen am Schichtende.<br />

Bezahlte Umkleidezeiten erhöhen<br />

die Arbeitskosten<br />

Im Prozess, in dem das Urteil für Mitte<br />

nächsten Jahres erwartet wird, steht für<br />

U.S. Steel viel auf dem Spiel. Würde der<br />

Bundesgerichtshof zugunsten der klagenden<br />

Stahlarbeiter von Gary entscheiden,<br />

würden alle anderen der ca. 10.000 Stahlarbeiter<br />

in U.S.-Steel-Hüttenwerken für Um -<br />

kleidezeiten kassieren – womöglich nicht<br />

nur vom Tag der Entscheidung an, sondern<br />

auch rückwirkend. Höhere Arbeitskosten<br />

wären ein schwerer Schlag für ein Unternehmen,<br />

das finanzielle Schwierigkeiten hat<br />

und am Beginn einer Restrukturierungsphase<br />

steht. Obendrein würde ein Urteil<br />

zugunsten der Kläger auch Auswirkungen<br />

auf andere Stahlunternehmen haben und<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit schwächen – insbesondere<br />

gegenüber ausländischen Unternehmen<br />

mit niedrigen Arbeitskosten.<br />

Die klagenden Stahlarbeiter sprechen<br />

ihrer Gewerkschaft das Recht ab, in ihrem<br />

Namen auf das Kompensationsrecht für das<br />

langwierige An- und Ausziehen der Schutzkleidung<br />

zu verzichten. Die USW-Führung<br />

scheint mit U.S. Steel übereinzustimmen,<br />

wenn es um die Interpretation des entsprechenden<br />

Gesetzes und die lange Praxis der<br />

mit dem Unternehmen ausgehandelten<br />

Tarifverträge geht. Aber in den Rechtsstreit<br />

mischt sich die USW nicht ein. Ob die Ge -<br />

werkschaftsleitung mit der Entscheidung,<br />

die klagenden Stahlarbeiter nicht zu unterstützen,<br />

den Zorn der Kläger und anderer<br />

Stahlarbeiter auf sich zieht, bleibt abzuwarten.<br />

Im Gegensatz zur Stahlarbeitergewerkschaft<br />

unterstützt der Gewerkschaftsdachverband<br />

AFL-CIO mit Eingaben an die Ge -<br />

richte die klagenden Arbeiter. Das gleiche<br />

gilt für die United Food and Commercial<br />

Workers International Union, eine Gewerkschaft,<br />

die u. a. Fleischwarenhersteller in<br />

Schlachthäusern vertritt und damit eine<br />

Gruppe von Beschäftigten, die auch besondere<br />

Kleidung am Arbeitsplatz tragen müssen.<br />

Die U.S.-Handelskammer und die Obama-Administration<br />

unterstützen U.S. Steel<br />

in Gerichtseingaben.<br />

Während der Rechtsstreit zwischen den<br />

Gary-Stahlarbeitern und U.S. Steel beim<br />

Bundesgerichtshof landete, ratifizierte die<br />

Belegschaft des kanadischen U.S.-Steel-<br />

Lake-Erie-Hüttenwerks einen fünfjährigen<br />

Tarifvertrag, der die viermonatige Aussperrung<br />

der tausendköpfigen Belegschaft be -<br />

endete. Aber es dauerte ca. vier Wochen,<br />

bevor der wieder angeheizte Hochofen und<br />

die nahe Kokerei voll produzieren konnten.<br />

In der Zwischenzeit gab es längere Lieferzeiten<br />

für Stahlblech, weil mehrere Unternehmen<br />

geplante und ungeplante Wartungsarbeiten<br />

durchführen mussten.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Steel International K 15<br />

Neben der Öl- und Gasindustrie ist die Autobranche der beste Kunde<br />

der Stahl industrie. Keine andere Herstellungsbranche erfuhr in<br />

diesem Jahr einen eindrucksvolleren Höhenflug als die Automobilindustrie.<br />

Die wieder erstarkten einstmals »Drei Großen« von De -<br />

troit, General Motors, Ford und Chrysler, meldeten alle Verkaufsrekorde<br />

und Rekordgewinne. Das wieder produzierende U.S.-Steel-<br />

Lake-Erie-Werk hat eine Jahres kapazität von 2,9 Mill. t und produziert<br />

insbesondere warmgewalzte Coils für Auto hersteller in Kanada<br />

und den Vereinigten Staaten.<br />

(sm 131105789) K<br />

L STEEL TICKER<br />

REORGANISATIONSPROJEKT SALZGITTER AG 2015<br />

Salzgitter. Der Aufsichtsrat der Salzgitter AG hat in seiner Sitzung am<br />

26. September 2013 einer grundlegenden Veränderung der Konzernorganisation<br />

zugestimmt. Deren Gestaltungsprinzipien sind hohe Kunden- und<br />

Marktorientierung, eindeutige und schlanke Führungsstruktur sowie hohe<br />

Prozesseffizienz. Die neue Konzernstruktur wird am 1. Januar 2014 in Kraft<br />

treten.<br />

Die Konzerngesellschaften werden organisatorisch fünf Geschäftsbereichen<br />

zugeordnet: Flachstahl, Grobblech/Profilstahl, Energie, Handel und<br />

Technologie. Die vorwiegend konzernintern tätigen Dienstleistungsunternehmen<br />

werden entweder den Geschäftsfeldern ihrer größten Konzernkunden<br />

zugeordnet oder in einem der Vorstandsressorts zentral geführt.<br />

Der Vorstand der Salzgitter AG wird künftig aus drei Mitgliedern bestehen:<br />

Vorstandsvorsitzender, Vorstand Finanzen und Arbeitsdirektor. Die<br />

aktive Führung der Geschäftsbereiche wird von einem neuen Gremium, der<br />

»Konzerngeschäftsleitung«, wahrgenommen werden.<br />

Die Vorstandsmitglieder Wolfgang Eging und Heinz Groschke bleiben bis<br />

zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2014 Mitglieder des Vorstands<br />

und fungieren ab 1. Januar 2014 als Leiter der Geschäftsbereiche Energie<br />

bzw. Handel. Mit diesen Entscheidungen des Aufsichtsrats zur neuen Konzernstruktur<br />

und der Unterzeichnung des Zukunftsvertrags seien alle notwendigen<br />

Voraussetzungen geschaffen, um das konzernweite Reorganisationsprojekt<br />

»Salzgitter AG 2015« zügig umzusetzen. Das Programm soll<br />

die Wettbewerbsfähigkeit des Salzgitter-Konzerns in einem schwierigen<br />

Marktumfeld stabilisieren, das von einer Strukturkrise der europäischen<br />

Stahlindustrie bestimmt sei. Es diene somit zugleich der Absicherung der<br />

Eigenständigkeit des Unternehmens sowie dem Erhalt möglichst vieler<br />

Arbeitsplätze.<br />

(sm 131105778) K<br />

WELTWEIT DICKSTE EDELSTAHLBRAMMEN<br />

BEI POSCO<br />

Erlangen. Im Juli ist bei der Pohang Iron and Steel Co. Ltd. (Posco) in<br />

Pohang, Korea, eine einsträngige Stranggießanlage zur Erzeugung der<br />

weltweit dicksten Brammen aus Edelstahl in Betrieb gegangen. Die Anlage<br />

wurde von Siemens Metals Technologies im Edelstahlwerk SSCP 4 errichtet<br />

und ist für die jährliche Erzeugung von 700.000 t Brammen mit Dicken von<br />

bis zu 300 mm aus austenitischen und ferritischen Stählen ausgelegt. Mit<br />

der neuen Stranggießanlage erweitert Posco seine Produktionskapazitäten<br />

für qualitativ hochwertige Edelstähle.<br />

(sm 131105769) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


16 K Steel International<br />

USA verzeichnen wachsende<br />

Nachfrage nach Rohren<br />

Stahlrohre wertmäßig wichtigstes Segment<br />

New York. Der US-Markt für Rohre hat sich erholt, in den kommenden<br />

Jahren erwarten Branchenexperten eine kräftige Nachfrage der Abnehmerbranchen.<br />

Auch wenn der Absatz von Kunststoffrohren steigt, so behaupten<br />

dennoch Stahlrohre ihren Platz als wertmäßig wichtigstes Marktsegment,<br />

heißt es in einer Mitteilung von Germany Trade & Invest.<br />

WW K Die deutschen Rohrhersteller verzeichneten<br />

im Gesamtjahr 2010 zwar noch einen<br />

Rückgang ihrer Lieferungen in die Vereinigten<br />

Staaten um 5,1 % auf 764,7 Mill. USD,<br />

US-Nachfrage für Rohre in Mrd. USD<br />

in Mrd. USD<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

11,3<br />

8,5<br />

Stahl<br />

13,0<br />

7,6<br />

Kunststoff<br />

16,8<br />

11,3<br />

2005 2010 2015 2020<br />

(131105719/1) Quelle: freedonia, gtai<br />

19,2<br />

13,9<br />

doch seit der zweiten Jahreshälfte 2010 hat<br />

sich der Wind auf dem US-Markt für Rohre<br />

gedreht. Aufgrund der dynamischen Entwicklung<br />

der Energiewirtschaft und der Erdgasindustrie<br />

sowie zunehmenden staatlichen<br />

Investitionen in die Abwasser- und<br />

Trinkwassernetze erwartet das Marktforschungsinstitut<br />

Freedonia bis 2017 jährliche<br />

Zuwachsraten von 5,2 %. Der Bruttoabsatz<br />

wird 2015 laut der Branchenexperten 30,4<br />

Mill. t betragen.<br />

Eine günstige Wachstumsprognose räumen<br />

Experten u. a. Rohren aus High Density<br />

Polyethylen (HDPE) ein, die zunehmend in<br />

der Trink- und Abwasserversorgung zum<br />

Einsatz kommen. Die US-Wasserwirtschaft<br />

kämpft mit erheblichen infrastrukturellen<br />

Problemen, eine nötige Modernisierung<br />

dürfte den Absatz von Rohren in diesem<br />

Bereich kontinuierlich ankurbeln.<br />

Wachstum bei Stahlrohren<br />

Bei Stahlrohren werde das Wachstum zwar<br />

unter dem Branchendurchschnitt bleiben,<br />

doch Stahlrohrhersteller dürften von dem<br />

Aufschwung in der US-amerikanischen Ölund<br />

Erdgasindustrie profitieren. Daneben ist<br />

die Chemieindustrie ein weiteres wichtiges<br />

Absatzgebiet. Laut einer Berechnung des<br />

Freedonia-Instituts steigt die Nachfrage<br />

nach Stahlrohren zwischen 2010 und 2015<br />

um 5,3 % von 13,0 Mrd. USD auf 16,8 Mrd.<br />

USD. Wertmäßig liegt das Segment der<br />

Stahlrohre mit 44 % nach wie vor auf dem<br />

Spitzenplatz in dem Wirtschaftsbereich Rohre.<br />

Im Hinblick auf die Verkaufszahlen dürften<br />

Betonrohre und verformbare Metallrohre<br />

das größte Marktsegment bleiben. Betonrohre<br />

kommen hauptsächlich bei der Überbrückung<br />

von großen Distanzen im Bereich<br />

des Wasser- und Abwassertransports zum<br />

Einsatz, Rohre aus verformbaren Metallrohren<br />

in der Bauindustrie. Deutschland ist<br />

siebtwichtigstes Lieferland, 2010 exportierten<br />

deutsche Hersteller Rohre im Wert von<br />

764,7 Mill. USD in die USA. (sm 131105719) K


Steel International K 17<br />

Posco hat jetzt auch in Europa ein Zuhause<br />

Südkoreanischer Stahlerzeuger nimmt Kaltwalzwerk in der Türkei in Betrieb<br />

Antalya. Mit der Fertigstellung einer neuen Kaltwalzstraße in der<br />

türkischen Provinz Kocaeli besitzt der südkoreanische Stahlerzeuger Posco<br />

nun die erste Produktionsanlage auf europäischem Boden. Das im<br />

Industriekomplex Izmit beheimatete Werk »Posco Assan TST« verfügt über<br />

eine Produktionskapazität von 200.000 t/Jahr.<br />

WW K Das neue Werk verschafft dem Stahlerzeuger<br />

aber nicht nur den Zugang zum<br />

europäischen und zum türkischen Markt. Es<br />

bietet außerdem eine gute strategische Ausgangsbasis<br />

für den Eintritt auf die Märkte in<br />

umliegenden Regionen. Schon bald könnte<br />

Posco von dort aus Produkte in Russland, in<br />

der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten<br />

und in Nordafrika anbieten.<br />

Der Standort ist ideal, da sich in der Türkei<br />

mittlerweile nicht nur diverse globale Automobilerzeuger<br />

wie Renault, Fiat, Ford, Nissan<br />

und Honda angesiedelt haben. Das Land<br />

am Bosporus ist neben Deutschland und<br />

Italien auch einer der drei größten Haushaltsgeräteerzeuger<br />

in Europa. So steigt in<br />

dieser Region die Nachfrage nach hochwertigen<br />

und nichtrostenden kaltgewalzten<br />

Stählen stetig.<br />

Trotz dieser Rahmenbedingungen gibt es<br />

bisher in der Türkei kein einziges Werk, das<br />

nichtrostenden Stahl erzeugt. Aus diesem<br />

Grund sind die dort angesiedelten Verarbeiter<br />

auch weiterhin von Importen abhängig. Bis<br />

zum Jahr 2015 rechnen Experten mit einem<br />

Mangel an diesen Produkten von rd. 1 Mill. t.<br />

Posco will aber von seinem neuen Werk aus<br />

nicht nur die türkischen Industrieunternehmen<br />

und die umliegenden Länder mit Stahl<br />

versorgen. Ein Teil der Produkte ist auch für<br />

das unternehmenseigene Service-Center<br />

Posco-ITPC bestimmt, das im September in<br />

der Nähe der italienischen Stadt Verona den<br />

Betrieb aufgenommen hat. Der Stahlerzeuger<br />

erhofft sich von der engen Zusammenarbeit<br />

der beiden Konzernteile hohe Synergien.<br />

Bei der Eröffnung des türkischen Werkes<br />

begrüßte Poscos CEO Chung Joonyang rd.<br />

300 Gäste aus Politik und Wirtschaft. Er<br />

bezeichnete die Kaltwalzstraße als Frucht<br />

der langen Beziehungen zwischen den beiden<br />

Ländern. Zuvor hatte ihm der türkische<br />

Industrieminister Nihat Ergun zugesagt, das<br />

neue Werk kräftig zu unterstützen.<br />

Mit der Fertigstellung der Kaltwalzanlage<br />

vergrößert sich die Produktionskapazität von<br />

Posco weltweit auf 3 Mill. t/a.<br />

(sm 131105709) K


18 K Steel International<br />

Gemeinsam Werte schaffen<br />

Tata Steel richtet sich noch stärker nach<br />

den Endkundenmärkten aus<br />

Frankfurt/Main (WS). Europas zweitgrößter Stahlkonzern, Tata Steel,<br />

stellt sich auf die Veränderungen der Märkte ein. Denn während<br />

der Stahlmarkt global weiter wächst, hinkt seine Entwicklung in Europa<br />

hinterher. Trotzdem gibt es Chancen – schließlich sind zahlreiche<br />

hochinnovative Stahl verarbeitende Industrien in Europa ansässig.<br />

»Tata Steel wird seine Kunden auf diesen anspruchsvollen Märkten in<br />

Zukunft noch stärker unterstützen«, versicherte Chief Commercial Officer,<br />

Dr. Henrik Adam, auf dem 8. Dow Jones Stahl Tag in Frankfurt.<br />

(131105863/1) (Quelle: Tata Steel)<br />

Henrik Adam<br />

WW K Die weltweite Stahlverwendung wird<br />

im kommenden Jahr auf rd. 1,5 Mrd. t steigen.<br />

Seit 2007 hat sich die Stahlnachfrage<br />

jedoch von Region zu Region unterschiedlich<br />

entwickelt. Zwar hat die weltweite<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2007<br />

sämtliche Märkte in Mitleidenschaft gezogen,<br />

doch während Prognosen zeigen, dass<br />

China bis 2014 wieder 163 % der Stahlnachfrage<br />

von 2007 er reicht (Welt insgesamt<br />

rd. 123 %), zählt Europa mit nur<br />

71 % zu den Schlusslichtern. »Die EU-27<br />

ist die einzige Region, die so stark gelitten<br />

hat«, erklärte Dr. Henrik Adam und: »Wir<br />

gehen davon aus, dass die europäische<br />

Stahlnachfrage das Vorkrisenniveau von<br />

2007 nicht vor 2020 wieder erreichen<br />

wird.«<br />

Die gute Nachricht in Dr. Adams Vortrag<br />

war, dass die Situation nicht in allen Regionen<br />

und Branchen Europas gleich aussieht.<br />

Beispielsweise konnten der Automobil- und<br />

Maschinenbausektor in Deutschland, Tschechien<br />

und UK, aber auch die Baubranche in<br />

Stahlnachfrage und Industrieproduktion in Europa<br />

Stahlnachfrage<br />

2014 Prognose Veränderung zu 2007 in %<br />

Produktion in ausgewählten Branchen/Ländern<br />

2014 Prognose (Index: 2010 = 100)<br />

Spanien (ES)<br />

Italien (IT)<br />

UK<br />

EU-27<br />

47<br />

62<br />

66<br />

71<br />

ES - Bau<br />

FR – Auto<br />

CZ – Bau<br />

IT – Bau<br />

IT – Maschbau<br />

UK – Auto<br />

Geringere<br />

Aktivität<br />

gegenüber<br />

2010<br />

Frankreich (FR)<br />

Deutschland (DE)<br />

Tschechische Republik (CZ)<br />

Polen (PL)<br />

74<br />

92<br />

93<br />

98<br />

DE – Auto<br />

PL – Bau<br />

UK – Maschbau<br />

DE – Maschbau<br />

CZ – Maschbau<br />

CZ – Auto<br />

Gestiegene<br />

Aktivität<br />

gegenüber<br />

2010<br />

0 50 100<br />

0 50 100 150<br />

(131105863/2) Quelle: Eurofer, Tata Steel Europe, Dow Jones Stahl Tag 2013<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Tata Steel will die<br />

deutschen und<br />

europäischen Kunden<br />

auf den anspruchsvollen<br />

und wettbewerbsfähigen<br />

Märkten noch<br />

besser unterstützen<br />

(Foto: Tata Steel).<br />

(131105863/3)<br />

Polen fast wieder das Vorkrisenniveau er -<br />

reichen. »Es gibt also durchaus attraktive<br />

Nischen und somit entsprechend Chancen«,<br />

betonte Adam.<br />

»Ich glaube, dass die Globalisierung in<br />

den nächsten 10 bis 15 Jahren die maßgeblich<br />

treibende Kraft für die Stahlindustrie<br />

sein wird«, machte der Tata-Steel-Manager<br />

deutlich. So gebe es einige »Megatrends«,<br />

die sowohl kurz- wie auch langfristig positiven<br />

Einfluss auf die Stahlindustrie haben<br />

dürften. Dazu zählen Urbanisierung und<br />

»<br />

Globalisierung<br />

und<br />

Megatrends sind Potenziale,<br />

über die wir uns in Europa<br />

Gedanken machen müssen,<br />

sie sind unsere Chancen<br />

für Wachstum.<br />

Entwicklung von Megastädten, globale Um -<br />

verteilungen, aber auch der demografische<br />

Wandel. Dass die Bevölkerung in vielen<br />

Regionen der Welt zunehmend altert, wird<br />

weitreichende Folgen haben – bis hin zum<br />

Kampf um die besten Mitarbeiter.<br />

Es gibt noch weitere Trends: So hat z. B.<br />

die Hälfte des weltweiten Wachstums in den<br />

letzten 10 Jahren in Asien stattgefunden.<br />

Eine Rolle spielen auch die Themen Energie<br />

und Ressourcen: »Der Weltenergieverbrauch<br />

wird in den nächsten 15 Jahren um<br />

rd. 50 % steigen«, sagte dazu Dr. Henrik<br />

Adam und die damit verbundenen Technologien<br />

werden eher »grüner« und ressourcenschonender<br />

sein als bisher. »Dies bietet<br />

für uns ein hohes Potenzial an Wachstum<br />

für die Zukunft.«<br />

Bei den Kunden der Stahlindustrie wird<br />

der Wandel zu grünen und kosten- sowie<br />

energieeffizienten Produkten und Lösungen<br />

nicht aufzuhalten sein. Entsprechend stärker<br />

wird man dort auch den Fokus auf Kooperation<br />

bei Innovationen und Design legen.<br />

Und genau in dem Wandel der Kundenanforderungen<br />

liegen wiederum die Chancen<br />

für die europäischen Stahlerzeuger.<br />

Die verarbeitenden Industrien<br />

Europas sind stark<br />

und müssen es bleiben<br />

Branchen wie die Automobilindustrie, das<br />

Baugewerbe, die Energieerzeugung sowie<br />

der Förder- und Hebesektor lassen in den<br />

nächsten Jahren hoffen. Diese Sektoren<br />

werden von den Stahlerzeugern Produkte<br />

und Leistungen einfordern, bei denen die<br />

Stahlindustrie in Europa ihr Know-how einbringen<br />

kann: z. B. mit einem fokussierten<br />

Kostenmanagement, mit dem Wissen um<br />

intelligente Energienutzung und innovative<br />

Werkstoffe für Hightech-Anforderungen.<br />

»Die verarbeitende Industrie kann weiterhin<br />

eine wichtige Rolle in Europa spielen«,<br />

machte Dr. Henrik Adam deutlich. Wie stark<br />

die verarbeitende Industrie in Europa ist,<br />

zeigte er an einigen Zahlen: 5.800 Mrd. €<br />

Umsatz und 1.400 Mrd. € Wertschöpfung<br />

im Jahr 2009 bei 37 Mill. Beschäftigten in<br />

insgesamt 2 Mill. Unternehmen, darüber<br />

»<br />

Wir<br />

sehen, dass es in Europa<br />

mit einer hoch entwickelten<br />

Industrieproduktion genügend<br />

Nachfrage gibt, dass aber auch<br />

in vielen Regionen und<br />

Branchen Europas die Türen für<br />

Exporte offen sind.<br />

hinaus Exporte in Höhe von 3.800 Mrd. € im<br />

Jahr 2010. »Wenn wir dieses ›Asset‹, diesen<br />

Trumpf, nicht erhalten, verspielen wir alle<br />

einen hohen Wert unserer europäischen<br />

Wettbewerbsfähigkeit.«<br />

Tata Steel hat sich gut vorbereitet<br />

Das Produktportfolio von Tata Steel ist breit<br />

gefächert. Zahlreiche prestigeträchtige<br />

Stahllösungen lassen sich bereits aufzählen.<br />

Dazu gehört Stahl für die Fahrwerke in den<br />

Airbus-Flugzeugen, für Batteriehülsen bzw.<br />

die Verpackungsindustrie oder auch für<br />

Schienen des französischen Hochgeschwindigkeitszuges<br />

TGV. Diese Erfolgsgeschichten<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


20 K Steel International<br />

Über Tata Steel<br />

Mutterkonzern ist die indische Tata-Gruppe, mit<br />

Sitz in Mumbai, ein Mischkonzern, dessen Kerngeschäft<br />

nach wie vor Stahl ist. Firmengründer<br />

Jamshedji Nasarwanji Tata – übrigens auch als<br />

Vater der indischen Industrialisierung bezeichnet<br />

– hat vor über 100 Jahren den Engländern die<br />

Erlaubnis zur Stahlerzeugung abgerungen. So<br />

wurde 1907 Tata Steel gegründet (früher TISCO<br />

– Tata Iron and Steel). Die indische Stadt<br />

Jamshedpur – die Stelle, an der er das erste Stahlwerk<br />

Indiens und heutige Hauptwerk der Tata-<br />

Gruppe errichten ließ – ist übrigens nach ihm<br />

benannt. Die Gruppe verfügt über eine Jahreskapazität<br />

von 28 Mill. t Rohstahl mit Produktionsstätten<br />

in 26 Ländern und einer Vertriebspräsenz<br />

in über 50 Märkten. Sie beschäftigt rd. 80.000<br />

Mitarbeiter auf vier Kontinenten. Tata Steel hat im<br />

Jahr 2007 den Stahlkonzern Corus erworben, der<br />

aus der Vereinigung von British Steel und der niederländischen<br />

Koninklijke Hoogovens (1999) hervorgegangen<br />

war.<br />

Inzwischen umbenannt in Tata Steel ist der<br />

europäische Teil der Gruppe mit rd. 33.000 Mitarbeitern<br />

in London ansässig. In Europa be trägt die<br />

Rohstahlkapazität ca. 17,9 Mill. t. Die größten<br />

derlanden<br />

(IJmuiden) und in Großbritannien<br />

(Scunthorpe, Port Talbot, Rotherham). Es gibt zahlreiche<br />

nachgelagerte Produktionsstätten in Großbritannien,<br />

den Niederlanden, Deutschland,<br />

Frankreich, Belgien, Schweden, Spanien, der Türkei<br />

und den USA. Darüber hinaus existiert ein<br />

breites Netzwerk von Service-Centern und Weiterverarbeitungsbetrieben<br />

in ganz Europa. Chairman<br />

von Tata Steel ist Cyrus Mistry. Die europäische<br />

Führungsspitze besteht u. a. aus Dr. Karl<br />

Ulrich Köhler, Managing Director und CEO,<br />

<br />

<br />

Das Produktportfolio von Tata Steel umfasst<br />

hochwertige Bandstahlprodukte, Baustähle, Spe-<br />

<br />

hin zu Schienen, außerdem Spezialstähle für den<br />

Maschinenbau und zahlreiche individuelle Stahlprodukte<br />

wie geschweißte Rohrkonstruktionen<br />

für den Offshoresektor, Dach- und Wandsysteme,<br />

Gebäudehüllen und Systeme für den konstruktiven<br />

Ingenieurbau.<br />

will Tata Steel nun fortsetzen und intensivieren.<br />

Deutsche wie europäische Kunden sollen<br />

noch bessere, individuell zugeschnittene<br />

Lösungen erhalten.<br />

»Unsere Kundengruppen, sei es die Automobil-,<br />

Bau-, Flugzeug-, Energie-, Hebeoder<br />

Förderindustrie, können wir mit einem<br />

breiten Spektrum an innovativen Produkten<br />

versorgen«, sagte dazu Dr. Henrik Adam.<br />

»Jetzt haben wir dies im Hinblick auf Produktportfolio<br />

und Abnehmerbranchen noch<br />

weiter hinterfragt, damit wir unsere Kunden<br />

auf den anspruchsvollen und wettbewerbsintensiven<br />

Märkten noch besser unterstützen<br />

können.«<br />

Das könne so weit gehen, dass Tata Steel<br />

nicht nur den Stahl für Kraftwerksbauten<br />

liefere, sondern sie auch plane, als Dienstleister<br />

für einen Investor, und sogar die Bauaufsicht<br />

übernehme. So kann das Stahlwerk<br />

einerseits Güten entwickeln, die auf die<br />

komplexen Anforderungen der Kunden<br />

zugeschnitten sind, andererseits durch die<br />

Kombination aus Versorgungsleistung und<br />

Serviceleistung für den Kunden Mehrwert<br />

generieren. Die Folge sind Fortschritte – die<br />

man gemeinsam macht – und somit eine<br />

enge Kundenbindung. »Es geht uns darum,<br />

ganz bestimmte Zwecke in der Lieferkette<br />

unserer Kunden zu erfüllen.« Da heiße es<br />

auch mal, für Stahllösungen mit den Kunden<br />

gemeinsam zu kämpfen und in einem<br />

engen Austausch Engineering-Lösungen zu<br />

finden, die z. B. kostengünstig und gewichtseinsparend<br />

sind. Außerdem: »Wir werden<br />

auch mit Commodity-Güten in Europa Geld<br />

verdienen können, wenn die Serviceleistungen<br />

stimmen.« Denn es geht darum, flexibel,<br />

bedarfsgerecht, schnell und anpassungsfähig<br />

dem Kunden den erforderlichen<br />

»<br />

Wir<br />

fragen unsere Kunden<br />

nicht: ›Wieviel Stahl brauchen<br />

Sie?‹, sondern uns interessiert:<br />

›Wie können wir für Sie<br />

Mehrwert schaffen?‹<br />

Service zur Verfügung zu stellen. Unter<br />

anderem dafür hat Tata Steel seine europäische<br />

Distribution neu ausgerichtet. Die Strategie<br />

wird auf der Messe Blechexpo vorgestellt,<br />

siehe auch S. 58.<br />

Flexibilität gewinnt das europäische Stahlunternehmen<br />

– hervorgegangen aus niederländischen<br />

und englischen Stahlwerken –<br />

mit indischer Mutter sicher auch durch seinen<br />

Multikulturalismus. Nachgelagerte Produktion,<br />

Distributions- und Service-Netzwerke<br />

reichen von Norwegen bis Spanien<br />

und von England bis Osteuropa. »Wir sind<br />

durchaus ein Multikulti-Unternehmen und<br />

in Europa breit aufgestellt«, sagte dazu<br />

Dr. Henrik Adam im Gespräch mit dem<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« am Rande der Dow-Jones-<br />

Konferenz. Das bedeute Flexibilität und biete<br />

große Chancen im Hinblick auf die An -<br />

passungsfähigkeit an die Kunden. Die europäische<br />

Multikulti-Gesellschaft bei Tata Steel<br />

stelle zusammen mit dem sehr stimmigen<br />

Wertebild aus der indischen Firmenkultur<br />

eine Bereicherung dar. Man könne dadurch<br />

viel flexibler im Verständnis des Kunden<br />

sein. Und: »Den Kunden zu verstehen ist<br />

doch die erste wichtige Aufgabe«, erklärte<br />

Dr. Henrik Adam. »Nur wer den Kunden<br />

tatsächlich verstanden hat, der wird danach<br />

auch gerne gefragt«.<br />

Das alles sind starke Argumente, weshalb<br />

sich die Stahlindustrie in Europa auch in<br />

Zukunft behaupten wird, davon ist der Tata-<br />

Steel-Manager überzeugt und so lautete<br />

sein Abschlussstatement: »Wir von Tata<br />

Steel glauben, dass wir Ecken und Nischen<br />

finden und auch bei unserer Größe in Europa<br />

be stehen werden. Wir sind hier, um im<br />

Markt zu bleiben und nicht hinaus zugehen.«<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

/<br />

(sm 131105863) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Steel International K 21<br />

L STEEL TICKER<br />

VALINOX NUCLÉAIRE NIMMT NEUE ROHRANLAGE<br />

IN BETRIEB<br />

Mönchengladbach. Valinox Nucléaire hat neue Maschinen für sein<br />

Rohrwerk in Nansha, Guangdong, China, in Betrieb genommen. Vali nox<br />

erweitert damit seine Produktionskapazitäten. Mit der von SMS Meer gelieferten<br />

Technik setzen die beiden Unternehmen ihre langjährige Partnerschaft<br />

fort.<br />

Mit dem neuen Walzwerk von SMS Meer ist Valinox Nucléaire in der<br />

Lage, die Produktionskapazität von Rohren für die nukleare Dampferzeugung<br />

um 2.000 km/a zu steigern. So kann das Unternehmen der rasant<br />

steigenden Nachfrage von chinesischen Unternehmen für nukleartechnische<br />

Einrichtungen nachkommen.<br />

Valinox ist weltweit führend in der Herstellung von Spezialrohren für die<br />

Energiewirtschaft.<br />

(sm 131105770) K<br />

EUROFER KRITISIERT EU FÜR NEUE<br />

EMISSIONSHANDELSPLÄNE<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER hat die jüngsten Pläne<br />

der Europäischen Kommission für die dritte Periode des Emissionshandelssystems<br />

ETS scharf kritisiert. Die Kommission hatte Anfang September<br />

entschieden, dass die Betreiber von Stahlerzeugungsanlagen im laufenden<br />

Jahr 5,73 % weniger kostenfreie Handelszertifikate bekommen. Bis zum<br />

Jahr 2020 sollen die Kürzungen auf 17,56 % steigen. Insgesamt werden die<br />

kostenlosen Zertifikate in dem Zeitraum von 2013 bis 2020 damit um durchschnittlich<br />

11,58 % gekürzt.<br />

Nach Angaben des Verbands erhalten die Stahlerzeuger bereits jetzt<br />

wesentlich weniger Zertifikate als sie benötigen.<br />

Die neuen Vorschriften verschlimmern EUROFER zufolge die Situation<br />

noch, da die Stahl erzeuger künftig noch mehr Zertifikate kaufen müssen<br />

als zunächst geplant. EUROFER-Generalsekretär Gordon Moffat forderte<br />

die Politiker in Brüssel auf, diese Vorgaben sofort wieder zu rückzunehmen,<br />

da sie die Unternehmen benachteiligen, die im internationalen Wettbewerb<br />

stehen. Eine Abwanderung der Industrie ins außereuropäische Ausland<br />

verhindere die EU, anders als versprochen, nicht.<br />

(sm 131105718) K<br />

CHINAS STAHLRIESEN MÜSSEN »ONLINE« LERNEN<br />

London. Wenn chinesische Stahlerzeuger künftig mehr Material über ihre<br />

eigenen Onlineplattformen verkaufen wollen, müssen sie direkten Kontakt<br />

zu Endkunden aufnehmen. Tun sie es nicht und verkaufen ihre Produkte<br />

wie bisher nur an unzählige Zwischenhändler, dürfte sich nach Einschätzung<br />

des Londoner Beratungsunter nehmens MEPS kaum eine Tonne mehr<br />

Stahl absetzen lassen. Zudem bleibt der Verkauf in effizient und sehr teuer.<br />

Umdenken müssen aber auch die Endnutzer, wie die Energie- und Bauunternehmen.<br />

Sie müssen in gut funktionierende Einkaufsabteilungen und<br />

Lagerhäuser investieren. Gelingt die Um stellung, verkürzt sich die Lieferkette<br />

vom Stahlerzeuger bis zum Endnutzer. Zwischenhändler werden ausgeschaltet,<br />

Transporte vermieden – die Kosten sinken. Außerdem dürfte<br />

das Verständnis zwischen Stahlerzeuger und Kunden für zu lösende Probleme<br />

und Anwendungen steigen. Kunden können ihre Wünsche direkt an<br />

die Stahlhersteller übermitteln.<br />

(sm 130905583) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


22 K Steel International<br />

Chiles Metallindustrie hat noch einen langen Weg vor sich<br />

Santiago. Die Metall erzeugende und verarbeitende Industrie Chiles ist zwar in den vergangenen Jahren gewachsen,<br />

im Vergleich zu anderen Industrie- und Schwellenländern hinkt das Land aber noch meilenweit hinterher.<br />

WW K Dies soll sich nun ändern. Berater zeigen<br />

den Weg auf, wie dieser Industriebereich<br />

künftig eine größere Bedeutung<br />

erlangen könnte. Eine bessere Aus- und<br />

Weiterbildung der Beschäftigten, ein anhaltend<br />

hoher Kupferpreis und eine Produktionsausweitung<br />

in der Metallerzeugung<br />

dürften den Abstand auf jeden Fall verkleinern.<br />

Das jedenfalls sind die Vorschläge des<br />

Beratungsunternehmens Econsult, das sich<br />

über die Rolle der chilenischen Industrie jetzt<br />

und in Zukunft Gedanken gemacht hat.<br />

Präsentiert wurde die Studie Ende August<br />

während des traditionellen Industrieforums<br />

in Santiago, das der heimische Metallindustrieverband<br />

Asimet veranstaltet hat. Die<br />

Berater kritisierten, dass Chile gegenwärtig<br />

noch in einem sehr hohen Maß von seinen<br />

Rohstoffvorkommen – vor allem von Kupfer<br />

– abhängig ist. Sie sind außerdem der Meinung,<br />

dass die wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Landes ohne eine gut funktionierende<br />

Metallindustrie weiter schwächeln wird.<br />

Der Metall erzeugende und verarbeitende<br />

Sektor des Landes hatte im vergangenen<br />

Jahr nur einen Anteil von 2,4 % am gesamten<br />

Bruttoinlandsprodukts. Bezogen auf die<br />

Wertschöpfung der herstellenden Industrie<br />

betrug der Anteil ebenfalls nur 23 %. Bei<br />

den Exporten sieht es nicht besser aus. Die<br />

Metall verarbeitende Industrie kommt bezogen<br />

auf alle Ausfuhren des Landes nur auf<br />

einen Anteil von 5,3 %. Bei den Nicht-Kupfer-Ausfuhren<br />

sind es vernachlässigbare<br />

11,5 %.<br />

Die Branche hat 175.000 Arbeitsplätze in<br />

Chile geschaffen und damit nur 20 % aller<br />

Arbeitsplätze in der Industrie und 2,3 %<br />

aller Arbeitsplätze im Land. Im internationalen<br />

Vergleich nimmt dieser Industriebereich<br />

nach Angaben der Berater eine wesentlich<br />

wichtigere Rolle ein. Die Metall verarbeitende<br />

Industrie ist mit einem Anteil von mehr<br />

als 50 % in vielen Ländern der bestimmende<br />

Faktor in der Herstellungsindustrie. Hier hat<br />

Chile noch ein großes Aufholungspotenzial.<br />

Um das Wachstum in diesem zukunftsträchtigen<br />

Sektor zu beschleunigen, muss<br />

das Land nach Einschätzung der Berater zur<br />

Erhöhung der Produktivität aber nicht nur<br />

Aus- und Weiterbildung verbessern, sondern<br />

außerdem die hohen Energiekosten<br />

reduzieren. Sie belasten nämlich viele Unternehmen<br />

und machen bei einigen Gesellschaften<br />

50 % aller direkten Produktionskosten<br />

aus. Gegenwärtig kostet 1 MWh<br />

Strom 175 USD. Das ist doppelt so viel wie<br />

in Kanada, in den USA, in Neuseeland oder<br />

China.<br />

Durch diese hohe Belastung sinkt die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der chilenischen In -<br />

dustrie um rd. 30 %, folgert das Beratungsunternehmen.<br />

So wundert es nicht, dass<br />

Econsult zum schnellen Handeln drängt und<br />

eine signifikante Verbesserung der Energieversorgung<br />

fordert. Abgesehen davon muss<br />

Chile aber auch die Produktion im Land ausbauen.<br />

Gegenwärtig werden noch 68 %<br />

aller metallurgischen und mechanischen<br />

Produkte importiert. Exportiert werden nur<br />

7 %.<br />

Um hier künftig erfolgreicher zu sein,<br />

braucht das Land aber einen Wechselkurs,<br />

der diese Entwicklung fördert. Da der Wechselkurs<br />

vom Kupferpreis abhängig ist, sehen<br />

die Berater den Preis des Metalls als Schlüsselindikator<br />

für die Stimulierung des Wachstums<br />

und für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Quelle: Alacero<br />

(sm 131105702) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Steel International K 23<br />

L STEEL TICKER<br />

WELTGRÖSSTE STRANGGIESS-<br />

ANLAGE FÜR VORBLÖCKE GEHT<br />

IN BETRIEB<br />

Mönchengladbach. Dongbei Special Steel<br />

aus Dalian City, Provinz Liaoning, China, hat eine<br />

800-mm-Vorblock-Stranggießanlage von SMS<br />

Concast erfolgreich in Betrieb genommen. Das<br />

Unternehmen betreibt jetzt die dritte Stranggießanlage<br />

für Vorblöcke von SMS Concast.<br />

»Diese Stranggießanlage ist ein Meilenstein für<br />

Maschinenbau, Elektro- und Verfahrenstechnik.<br />

Sie setzt einen neuen Maßstab in der Stahlgussindustrie«,<br />

sagt Luis Hernandez, CEO von SMS<br />

Concast. »Wir haben verschiedene technische<br />

Innovationen integriert. Dass Dongbei uns bereits<br />

dreimal als Partner gewählt hat, zeigt, dass wir mit<br />

unserer Technologie auf dem richtigen Weg sind.«<br />

Mit der neuen Anlage führen Dongbei und<br />

SMS Concast ihre langjährige Partnerschaft fort.<br />

Genau wie die Vorgängeranlage in Dongbei-<br />

Beiman (2002) und Dongbei-Dalian (2011) produziert<br />

die neue Stranggießanlage hochwertige<br />

Vorblöcke aus Spezialstahl. Sie hat eine Kapazität<br />

von bis zu 450.000 t/a. Die Maschine gießt<br />

Vorblocktransport in der neuen Vorblock-Stranggießanlage von Dongbei Special Steel<br />

(Foto: SMS Concast).<br />

Vorblöcke mit einem Durchmesser von 600 bis<br />

800 mm. Dongbei Special Steel nutzt die Vorblöcke,<br />

um große Wellen, Werkzeugstahl und Edelstahl<br />

auf den hydraulischen Pressen und Radialschmiedemaschinen<br />

von SMS Meer zu schmieden.<br />

Die Produkte werden an die Öl-, Energie-,<br />

Luftfahrt- und Automobilindustrie geliefert.<br />

(111105761/1)<br />

(sm 131105761) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


24 K Neue Firmenschriften<br />

Aratubo S.A.<br />

Geschweißte Präzisionsstahlrohre<br />

16 Seiten, deutsch<br />

Als feste Größe unter den europäischen<br />

Herstellern von ge -<br />

schweißten Präzisionsstahlrohren<br />

hat sich Aratubo S.A. aus<br />

dem baskischen Vitoria u. a. in<br />

Branchen wie der Automobilindustrie<br />

sowie dem Stahlhandel etabliert.<br />

Im neuen Gesamtkatalog stellt Aratubo sein erweitertes Produktionsprogramm<br />

vor, der außerdem einen umfassenden Überblick über sämtliche<br />

Firmenaktivitäten bietet.<br />

E. Büker Rohrtechnik GmbH<br />

E. Büker Rohrtechnik GmbH<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Die E. Büker Rohrtechnik GmbH ist ein<br />

Spezialist für mobile Rohranfasmaschinen<br />

und für Systemlösungen zur Erzeugung<br />

von Prozesswärme. Zu den Leistungen<br />

zählen nicht nur Fertigung und<br />

Konzeption, sondern auch Wartung. Das<br />

seit mehr als 25 Jahren bestehende<br />

meerbuscher Unternehmen zählt Rohrleitungs-<br />

und Kesselbauer sowie sämtliche<br />

Kratwerkbauer aus Europa und<br />

auch aus Übersee zu seinen Kunden.<br />

Aratubo S.A. (Vertrieb Deutschland)<br />

Virchowstraße 4, 90409 Nürnberg<br />

Tel. +49 911 569628-0, Fax +49 911 569628-20<br />

E-Mail: aalecu@aratubo.com, www.aratubo.com<br />

(sm 131105795) K<br />

E. Büker Rohrtechnik GmbH<br />

Meerbuscher Straße 64 – 78, 40670 Meerbusch<br />

Tel. +49 2159 92840-0, Fax +49 2159 92840-10<br />

E-Mail: info@bueker-rohrtechnik.de<br />

www.bueker-rohrtechnik.de<br />

(sm 131105796) K<br />

Eckelmann AG<br />

CNC-Steuerung für Schneidmaschinen<br />

2013<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Die Eckelmann AG konzentriert sich seit<br />

35 Jahren auf die Entwicklung und Ausführung<br />

von Automatisierungslösungen<br />

für den Maschinen- und Anlagenbau. Im<br />

CNC-Bereich hält das Unternehmen eine<br />

breite Palette von flexibel einsetzbaren<br />

Hard- und Softwarekomponenten und<br />

entsprechenden Service bereit und arbeitet<br />

dabei eng mit Ferrocontrol Steuerungssysteme<br />

GmbH sowie Rex & Schley Automatisierungstechnik<br />

GmbH zusammen.<br />

Paul Ernst Maschinenfabrik GmbH<br />

ATLAS – Die modulare Entgratmaschine<br />

18 Seiten, deutsch<br />

Die modulare Entgratmaschine<br />

ATLAS umfasst leistungsfähige<br />

Aggregate und eine komfortable<br />

Steuerung für flexible<br />

Blechentgratung und Oberflächenfinish.<br />

Die Modulbauweise<br />

sorgt dafür, dass die Maschine<br />

individuell zusammengestellt<br />

werden kann.<br />

Eckelmann AG<br />

Berliner Straße 161, 65205 Wiesbaden<br />

Tel. +49 611 7103-0, Fax +49 611 7103-133<br />

E-Mail: info@eckelmann.de, www.eckelmann.de<br />

(sm 131105798) K<br />

Paul Ernst Maschinenfabrik GmbH<br />

Alte Meckesheimer Straße, 74927 Eschelbronn<br />

Tel. +49 6226 9504-0, Fax +49 6226 9504-40<br />

E-Mail: info@ernst-maschinen.de, www.ernst-maschinen.de<br />

(sm 131105797) K<br />

Castolin GmbH<br />

Castolin GmbH<br />

Gutenbergstraße 10, 65830 Kriftel<br />

Tel. +49 6192 403-0, Fax +49 6192 403-314<br />

E-Mail: castolin@castolin.de, www.castolin.de<br />

innovationen, stärker wachsen…<br />

24 Seiten, deutsch<br />

Castolin Eutectic ist ein führendes Unternehmen<br />

in der Verschleißbekämpfung<br />

und in Spezialverbindungslösungen für<br />

harte und raue Einsatzbedingungen.<br />

Castolin Eutectic ist in zahlreichen Ländern<br />

vertreten und verfügt über umfassende<br />

Industrieerfahrung, die Reparaturund<br />

Verbindungstechnik, aber auch<br />

Oberflächenschutz umfasst. Verschleißmechanismen<br />

wie Ermüdung, Stoßbeanspruchung<br />

oder Abrasion gehören zu<br />

den Kerngebieten des Unternehmens.<br />

(sm 131105799) K<br />

Stahlwerk, Schweißgeräte Deutschland e.K.<br />

STAHLWERK ®<br />

24 Seiten, deutsch<br />

Stahlwerk Schweißgeräte ist<br />

einer der führenden Anbieter<br />

von leistungsstarken Schweißgeräten<br />

für den industriellen<br />

Sektor sowie den Hobbybereich.<br />

Das Unternehmen setzt<br />

auf Invertertechnologie, die<br />

sich stufenlos regulieren lässt, den Eigenbedarf reduziet und bei präziser<br />

Steuerung eine hohe Geschwindigkeit zurlässt. Die Stahlwerk-Plasmaschneider<br />

lassen sich mit Luft anstatt Gas an allen leitfähigen metallen<br />

wie Edelstahl, Titan, Kupfer und Normstahl einsetzen.<br />

Stahlwerk Schweißgeräte Deutschland e.K.<br />

Auf dem Schurwessel 31, 53347 Alfter<br />

Tel. +49 228 243317-13, Fax +49 228 243317-23<br />

E-Mail: info@stahlwerk-schweissgeraete.de<br />

www.stahlwerk-schweissgeraete.de<br />

(sm 131105800) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


26 K Branchenbericht<br />

Baumaschinen:<br />

Geschäft läuft schleppend<br />

Chinesen drängen in die Weltmärkte<br />

Frankfurt (kv). Bei den deutschen Herstellern von Bau- und Baustoffmaschinen<br />

ist die Stimmung gedämpft. Die Gesamtbranche muss 2013<br />

voraussichtlich erneut Umsatzeinbußen hinnehmen. Zugleich wird sich der<br />

globale Wettbewerb noch deutlich verschärfen.<br />

WW K »Die Lage verbessert sich langsam, die<br />

Branchenstimmung noch nicht.« Mit diesen<br />

Worten umreißt der Fachverband Bau- und<br />

Baustoffmaschinen im Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) die<br />

konjunkturelle Situation im Herbst 2013.<br />

Zwar stabilisieren sich inzwischen die Auftragseingänge,<br />

die im vergangenen Jahr<br />

zumeist niedriger waren als der Umsatz, und<br />

liegen jetzt auch wieder über dem Umsatz.<br />

Angesichts der langen Durchlaufzeiten reichen<br />

sie aber noch nicht wieder aus, um<br />

auch die Erlöse mitzuziehen. So stiegen die<br />

Bestellungen in den ersten sieben Monaten<br />

um 2 %, während der Umsatz um 7 %<br />

schrumpfte. Offenbar hat die hoch gelobte<br />

Weltmesse Bauma im April in München<br />

doch nicht in vollem Maße den Hoffnungen<br />

der Hersteller entsprochen. So heißt es nun<br />

im Verband: »Der Bauma-Effekt war schwächer<br />

als erwartet und ohne Nachhaltigkeit.<br />

Der Branchenumsatz bleibt wohl 2013 im<br />

negativen Bereich.« Bereits 2012 war er<br />

leicht auf 12,5 (12,6) Mrd. € gesunken,<br />

nachdem das Jahr 2011 ein Wachstum von<br />

17 % gebracht hatte.<br />

Die Zahlen sind vor dem Hintergrund der<br />

weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise vor<br />

rd. fünf Jahren zu sehen: Im Zuge wirtschaftlicher<br />

Liberalisierung in vielen Emerging<br />

Markets, der guten Entwicklung der<br />

Bauindustrie auch in Industrieländern und<br />

oft zu einfachem Zugang zur Finanzierung<br />

erlebte die internationale – und damit auch<br />

die deutsche – Baumaschinenindustrie von<br />

2003 bis 2007 einen nie gekannten Aufschwung.<br />

Als die Blase 2007 / 08 mit Immobilienkrisen<br />

und Lehman-Crash platzte, brachen<br />

praktisch alle Märkte (mit Ausnahme<br />

von China) mehr oder weniger stark ein. Der<br />

Rückgang in Deutschland kumulierte sich in<br />

den Jahre 2008 und 2009 auf 55 %. Lediglich<br />

ein Gutteil der Verluste konnte inzwischen<br />

wettgemacht werden.<br />

Verhaltene Aussichten<br />

Aus den Worten von Verbandsgeschäftsführer<br />

Jochen Schmid lässt sich die Unsicherheit<br />

heraushören, die auf der Stimmung auch<br />

wegen eines recht schwachen europäischen<br />

Umfeldes lastet. »Bei den verhaltenen Aussichten<br />

für die Branche kann das Szenario<br />

»<br />

Bei<br />

den verhaltenen<br />

Aussichten für die Branche<br />

kann das Szenario für<br />

das Gesamtjahr bestenfalls<br />

als Seitwärtsbewegung<br />

beschrieben werden.<br />

Verbandsgeschäftsführer Jochen Schmid<br />

für das Gesamtjahr bestenfalls als Seitwärtsbewegung<br />

beschrieben werden. Allerdings<br />

besteht angesichts des guten absoluten<br />

Niveaus, auf dem sich die Branche derzeit<br />

befindet, kein Anlass zur Sorge«, so der<br />

Tenor im Vorstand des Fachverbandes auf<br />

seiner Sommersitzung. Im Einzelnen liegt<br />

beim Bereich Baumaschinen (Umsatz 2012<br />

rd. 7,9 Mrd. €) aktuell nur die Teilbranche<br />

der Hochbaumaschinen im Plus. Zuletzt war<br />

aber in allen Bereichen ein Anziehen der<br />

Nachfrage zu verzeichnen. »Allerdings dürfte<br />

die Hypothek des schwachen ersten<br />

Quartals bei Erd- und Straßenbaumaschinen<br />

zu groß sein, als dass auf das Gesamtjahr<br />

gesehen die schwarze Null im Branchenumsatz<br />

noch erreicht werden kann«, so Schmid.<br />

Der Bereich Baustoffmaschinen (4,6 Mrd. €<br />

Umsatz) liegt im Auftragseingang nach Sondereffekten<br />

durch Einzelprojekte im ersten<br />

Quartal deutlich über dem Vorjahresergebnis.<br />

Schmid: »Auch wenn sich dies in den<br />

nächsten Monaten wieder relativieren sollte,<br />

ist bei den Baustoffmaschinen ein Wachstum<br />

auf das gesamte Jahr 2013 durchaus<br />

realistisch.«<br />

Zu den für die Gesamtbranche aktuell<br />

positiv laufenden Märkten gehören den<br />

Angaben zufolge der Mittlere Osten, hier<br />

insbesondere Saudi-Arabien, Russland mit<br />

allerdings leicht nachlassender Dynamik, die<br />

zentralasiatischen Staaten und mit Abstrichen<br />

Nordamerika und Brasilien. Deutschland,<br />

Frankreich und Skandinavien bleiben<br />

relativ stabil. Am negativen Ende befänden<br />

sich nach wie vor die südeuropäischen Länder.<br />

Auch China und Indien enttäuschten:<br />

Nach einem schwachen Jahr 2012 stelle sich<br />

hier bislang keine echte Belebung ein.<br />

Auf Platz drei in der Weltrangliste<br />

Weltweit gesehen ist Deutschland der drittgrößte<br />

Produzent für Bau- und Baustoffmaschinen<br />

nach den USA und Japan. Rd.<br />

73 % der Gesamtproduktion, in Sparten wie<br />

dem Zementanlagenbau sogar rd. 90 %,<br />

gehen in den Export. Der Welthandelsanteil<br />

von 13 % bestätigt die Aussage des VDMA,<br />

dass deutsche »Engineering Technology«<br />

nicht ohne Grund seit Langem für Leistung,<br />

Produktivität und Qualität steht, die – zu -<br />

mindest bisher – die drei wichtigsten Kriterien<br />

für die Kaufentscheidung von Kunden<br />

sind. Weltweite Produktionsstätten und<br />

Vertriebsniederlassungen der Bau- und Baustoffmaschinenhersteller<br />

sorgen für Kundennähe<br />

und die Kommunikation vor Ort.<br />

Die Unternehmen arbeiten mit einheimischen<br />

Partnern zusammen und orientieren<br />

sich konsequent an den Anforderungen und<br />

Wünschen der Kunden, heißt es im Verband.<br />

Dennoch kommen auf die deutschen<br />

Anbieter erhebliche Herausforderungen zu.<br />

Und wenn von Seiten des Verbandes von<br />

verhaltenen Aussichten die Rede ist, so wird<br />

diese Einschätzung von einer Studie der<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Branchenbericht K 27<br />

renommierten Managementberatung Oliver<br />

Wyman zumindest, was die Chancen der<br />

traditionellen Hersteller der Industriestaaten<br />

betrifft, in weiten Teilen bestätigt. Zunächst<br />

zeigt die Analyse die Entwicklung der globalen<br />

Märkte auf, die für die exportabhängigen<br />

deutschen Anbieter von eminenter<br />

Bedeutung sind. Danach wird die globale<br />

Baumaschinenindustrie in den kommenden<br />

Jahren weiter wachsen, wenn auch nicht so<br />

stark wie vor und unmittelbar nach der Wirtschaftskrise.<br />

Mit einem durchschnittlichen<br />

jährlichen Anstieg von 2,6 % soll das Ge -<br />

samtmarktvolumen von 2012 bis 2020 um<br />

knapp 25 % zulegen. Dabei wachsen die<br />

etablierten Märkte in Westeuropa, Nordamerika,<br />

Japan und Südkorea bis 2020 allerdings<br />

nur um durchschnittlich 1,6 % im<br />

Jahr. An Dynamik einbüßen werde auch<br />

der chinesische Baumaschinenmarkt, der<br />

Wachstumsmotor der letzten Jahre schlechthin.<br />

Immerhin kann er voraussichtlich noch<br />

überdurchschnittlich um 2,9 % anziehen.<br />

Wyman: »Die herben Marktrückgänge in<br />

»<br />

Die<br />

Lage verbessert sich<br />

langsam, die Branchenstimmung<br />

noch nicht.<br />

Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen<br />

im Verband Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA)<br />

einigen Sektoren im Jahr 2012 haben bereits<br />

zu einer ersten Korrektur des früheren chinesischen<br />

Booms geführt. Auch in den kommenden<br />

Jahren ist hier von deutlich geringeren<br />

Zuwachsraten auszugehen als bis<br />

2011. Ein wesentlicher Faktor ist ein auf<br />

Sicht potenziell gedämpftes gesamtwirtschaftliches<br />

Wachstum. Hinzu kommen die<br />

erheblichen Produktivitätsreserven sowohl<br />

im Maschinenpark als auch in der gesamten<br />

chinesischen Bauwirtschaft.« Die Anzahl der<br />

Baumaschinen pro Kopf liege in China in<br />

etwa auf westlichem Niveau. Würden diese<br />

Maschinen auch westliche Produktivität aufweisen,<br />

könnte in China erheblich mehr<br />

Bauleistung erbracht werden, ohne dass die<br />

aktuellen Verkaufszahlen gesteigert werden<br />

müssten.<br />

Klassische Triade verliert<br />

an Bedeutung<br />

Da die klassische Triade (Westeuropa, Nordamerika,<br />

Japan / Südkorea) sowie China als<br />

Treiber künftig eine geringere Rolle spielen<br />

werden, finde das Wachstum der globalen<br />

Baumaschinenindustrie vor allem »entlang<br />

des Äquators« statt. Hier seien bis 2020<br />

durchschnittliche jährliche Wachstumsraten<br />

von 4 bis 5 % möglich, in Einzelfällen wie in<br />

Indonesien auch mehr. Dabei tun sich neben<br />

den ungebrochen wachstumsdynamischen<br />

Märkten Brasilien und Indien insbesondere<br />

Länder wie Vietnam, Kambodscha, Malaysia<br />

sowie Teile des afrikanischen Kontinents<br />

hervor. Letztere haben erst rd. 20 % ihres<br />

langfristigen Marktpotenzials erreicht. Zum<br />

Vergleich: Die Triademärkte sind bereits bei<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


28 K Branchenbericht<br />

Bau- und Baustoffmaschinenbranche stark im Ausland<br />

Der Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen im<br />

VDMA vertritt die Interessen von rd. 300 Unternehmen,<br />

die Maschinen und Anlagen für die<br />

Bau-, Baustoff-, Keramik- und Glasindustrie herstellen.<br />

Unter den Firmen sind Großunternehmen,<br />

aber insbesondere mittelgroße bis sehr kleine<br />

Unternehmen mit fünf bis 20 Mitarbeitern und<br />

auch Töchter internationaler Konzerne. Mit rd.<br />

43.000 Beschäftigten im Inland und einem Um -<br />

satz von 12,5 Mrd. €, von dem fast drei Viertel im<br />

Ausland erzielt werden, gehört die Branche zu<br />

den führenden Zweigen des mittelständisch<br />

geprägten deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.<br />

Kein anderes Land bietet nach Darstellung<br />

des Fachverbands ein so vielfältiges Angebot an<br />

Maschinen, Anlagen und Komponenten. Das<br />

ohnehin differenzierte Standardangebot ergänzen<br />

85 % angekommen, China bei 75 %. In<br />

Summe werden die neuen Schwellenländer<br />

entlang des Äquators ihr Marktvolumen bis<br />

2020 um rd. ein Drittel steigern und dann<br />

einen Anteil von fast 30 % am Weltmarkt<br />

aufweisen. »Hier steht ein völlig neues<br />

Marktvolumen zur Verteilung an«, betont<br />

Dr. Romed Kelp, Partner und Baumaschinenexperte<br />

bei Oliver Wyman. »Eine Verdrängung<br />

ist nicht erforderlich. Neue Kunden<br />

werden bedient und bei entsprechendem<br />

Vorgehen langfristig gebunden.«<br />

Besonders die chinesischen Baumaschinenhersteller<br />

sind laut Wyman-Analyse perfekt<br />

aufgestellt, um die klassischen Schwellenländer<br />

und die Nachfrage in den neuen<br />

Märkten zu bedienen. Sie verfügen über<br />

sehr breite Produktprogramme, die den<br />

gesamten Maschinenbedarf im Tief- und<br />

Hochbau abdecken. Zudem seien die Produkte<br />

weniger als westliche Maschinen auf<br />

spezifische Aufgaben ausgelegt. Weitere<br />

Vorteile seien die einfache Technik, die<br />

Eigenreparaturen ermögliche, und vergleichsweise<br />

niedrige Anschaffungskosten.<br />

Darüber hinaus seien die Chinesen überaus<br />

aktiv und findig beim Erschließen neuer<br />

Absatzregionen. Durch die staatliche Finanzierung<br />

von Infrastrukturprojekten, begleitende<br />

Investitionen in Rohstoffexploration<br />

oder Produktionsstätten sowie klassische<br />

Absatzfinanzierung schüfen sich die Unternehmen<br />

ihren eigenen Markt. Zusätzlich<br />

investierten sie mittlerweile mehr und mehr<br />

in Produktqualität und lokale Serviceinfrastrukturen.<br />

Mahnung von Oliver Wymann:<br />

»Entsprechend schnell müssen westliche<br />

Unternehmen reagieren. Sammeln die Nutzer<br />

in den lokalen Märkten erst einmal<br />

Erfahrung mit den chinesischen Produkten<br />

und sind Strukturen wie Servicenetze und<br />

Ersatzteilversorgung entstanden, werden sie<br />

nur mit erheblichem Aufwand von westlichen<br />

Produkten zu überzeugen sein.«<br />

»Industrie steht am Scheideweg«<br />

Wyman: »Die Industrie steht global am<br />

Scheideweg. Ihre Struktur wird sich in den<br />

kommenden Jahren drastisch wandeln.<br />

Noch stammen mit Caterpillar, Komatsu,<br />

Hitachi, Volvo und Liebherr die fünf umsatzstärksten<br />

Unternehmen der Branche aus der<br />

Triade.« Doch getrieben durch den großen<br />

Heimatmarkt und die systematische und<br />

rasante Erschließung neuer Emerging Markets<br />

seitens der chinesischen Hersteller würden<br />

es im Jahr 2020 höchstens noch drei<br />

sein. »Auf Platz sechs und sieben der Rangliste<br />

lauern mit Sany und Zoomlion schon<br />

jetzt zwei Player aus der Volksrepublik China«,<br />

so die Analyse. Bemerkbar mache sich<br />

zudem die von den chinesischen Anbietern<br />

vorangetriebene Konsolidierung. Künftig<br />

würden die Topunternehmen auf einen<br />

die Hersteller durch Systemkonzepte und Sonderlösungen.<br />

Das gilt sowohl für die gesamte Palette<br />

an Baggern, Ladern, Kranen, Aufzügen, Pumpen,<br />

Mischanlagen, Tunnelvortriebsmaschinen, Bohrgeräten,<br />

Walzen, Straßenfertigern und anderer<br />

Baumaschinentechnik, die im Hoch-, Erd-, Tief-,<br />

Verkehrswege- und dem Tunnelbau eingesetzt<br />

werden, als auch für Technologien, mit denen<br />

Grundstoffe wie mineralische Rohstoffe, Zement,<br />

Kalk, Gips, Sand, Kies und Schotter gewonnen,<br />

aufbereitet, verarbeitet, gefördert und verpackt<br />

werden. Und darüber hinaus umfasst das Angebot<br />

Maschinen und Anlagen, mit denen Steine, Platten,<br />

Elemente, Fertigteile, Fliesen und Rohre aus<br />

Beton oder Keramik hergestellt oder bearbeitet<br />

werden können sowie komplette Bauglas- und<br />

Fassadenglaslinien.<br />

deutlich höheren Anteil am Gesamtmarkt<br />

kommen. Getragen vom globalen Markterfolg<br />

würden sich die chinesischen Baumaschinenhersteller<br />

zunehmend durch Produkt-<br />

und / oder regionale Unternehmenszukäufe<br />

breiter aufstellen und ihre Position<br />

weiter ausbauen.<br />

Mit ihren technologisch führenden, sehr<br />

effizienten und stark auf die spezifischen<br />

Bedürfnisse der Kunden zugeschnittenen<br />

Maschinen seien die westlichen Anbieter<br />

zwar optimal für die etablierten Märkte aufgestellt.<br />

Doch in den Zukunftsmärkten werde<br />

das Absatzpotenzial für Premiumprodukte<br />

stark begrenzt bleiben. Zudem hätten die<br />

westlichen Hersteller für diese Regionen in<br />

der Regel bisher keine adäquaten Produkte.<br />

So sei das Wohl der Baumaschinenhersteller<br />

aus Westeuropa, Nordamerika, Japan und<br />

Südkorea zum überwiegenden Teil mit der<br />

Entwicklung der Triade und des Premiumsegments<br />

in China verknüpft. Gerade für die<br />

mittelgroßen europäischen Hersteller, die<br />

nach wie vor den Löwenanteil ihres Ge -<br />

schäfts in den klassischen Märkten machen,<br />

dürfte ein Einfrieren von öffentlichen Bauinvestitionen<br />

sowie eine länger anhaltende<br />

wirtschaftliche Schwächephase in Südeuropa<br />

zur Nagelprobe werden. Die westlichen<br />

Hersteller müssten dringend handeln, um<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit und damit auch<br />

ihre Eigenständigkeit langfristig zu sichern.<br />

»Im Wesentlichen gilt es, das Produktportfolio<br />

top-down zu erweitern und entsprechend<br />

den Kundenbedürfnissen in wachsenden<br />

Märkten anzupassen, um auch<br />

künftig am globalen Wachstum partizipieren<br />

zu können. Ziel muss sein, sich preislich<br />

den chinesischen Anbietern soweit anzunähern,<br />

dass die Maschinen in Kombination<br />

mit Merkmalen wie Produktqualität, Marke<br />

oder westlichen Serviceleistungen und -qualität<br />

für Kunden in den Zukunftsmärkten<br />

eine wirkliche Alternative darstellen«, so die<br />

Analyse. Ließen sich die neuen Produkte<br />

nicht mit der Premiummarke vereinbaren,<br />

sollte über die Einführung möglicher Zweitmarken<br />

nachgedacht werden.<br />

(sm 131105790) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Branchenbericht K 29<br />

Werkzeugmaschinenindustrie erwartet Konjunkturerholung<br />

Hannover. Angesichts der globalen Wirtschaftsentwicklung und der Investitionsfreude der wichtigsten Abnehmerbranchen<br />

rechnet die internationale Werkzeugmaschinenindustrie 2014 mit einem günstigen konjunkturellen Umfeld.<br />

WW K Nach Prognosen der britischen Wirtschaftsforscher<br />

von Oxford Economics sollen<br />

die Automobil- und Zulieferindustrie, der<br />

Maschinenbau, die Metallerzeugung, die<br />

Metallbe- und -verarbeitung, die Elektroindustrie,<br />

die Feinmechanik und Optik einschließlich<br />

der Medizintechnik sowie der<br />

sonstige Fahrzeugbau in diesem Jahr weltweit<br />

um 6,5 % wachsen. 2014 werden sie<br />

sich laut der Forscher mit 12,7 % sogar fast<br />

wieder verdoppeln. »Das lässt sich zwar<br />

nicht eins zu eins auf die Investitionen in<br />

Werkzeugmaschinen übertragen, der Trend<br />

ist jedoch eindeutig«, erklärte Martin Kapp,<br />

Vorsitzender des VDW (Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken), im September<br />

anlässlich der EMO in Hannover.<br />

Der internationale Werkzeugmaschinenverbrauch<br />

wird 2013 um 2 % ansteigen und<br />

damit einen neuen Rekordwert von 68 Mrd. €<br />

erreichen. Die wichtigsten Märkte für Werkzeugmaschinen<br />

befinden sich im Aufwind.<br />

Sowohl in China und Südkorea als auch in<br />

den USA, Mexiko und Russland wächst der<br />

Werkzeugmaschinenverbrauch. In Deutschland<br />

stagniert die Werkzeugmaschinenproduktion<br />

in diesem Jahr zwar, doch die deutschen<br />

Hersteller werden das hervorragende<br />

Vorjahresergebnis voraussichtlich halten.<br />

2012 produzierten deutsche Werkzeugmaschinenhersteller<br />

Maschinen und Dienstleistungen<br />

im Wert von 14,2 Mrd. €. Das entsprach<br />

einem Zuwachs von 10 % und damit<br />

dem Vorkrisenniveau des Jahres 2008.<br />

Positive Signale kommen auch von den<br />

wichtigen Abnehmern in Deutschland, die<br />

im nächsten Jahr wieder mehr investieren<br />

wollen. »Spätestens damit dürfte sich auch<br />

die Auftragslage der Werkzeugmaschinenindustrie<br />

wieder ins Plus drehen«, so Kapp.<br />

Entsprechend zeigt das Ifo-Geschäftsklima<br />

in der deutschen Investitionsgüterindustrie<br />

nach oben, ebenso wie der Einkaufsmanagerindex,<br />

der für die Eurozone mit Deutschland<br />

an der Spitze erstmals seit zwei Jahren<br />

wieder im Wachstumsbereich liegt.<br />

(sm 131105757) K


30 K Branchenbericht<br />

Festge neuer VDMA-Präsident<br />

Stuttgart (kv). Mit Dr. Reinhold Festge ist erneut ein mittelständischer Unternehmer<br />

zum obersten Repräsentanten des deutschen Maschinenbaus gewählt worden.<br />

WW K Die Mitgliederversammlung des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) hat den 68-jährigen Familienunternehmer<br />

am 18. Oktober in Stuttgart<br />

zum neuen Präsidenten gewählt. Er ist Nachfolger<br />

von Dr. Thomas Lindner, dessen Amtszeit<br />

satzungsgemäß nach drei Jahren endet.<br />

Festge wurde am 10. <strong>November</strong> 1945 im<br />

westfälischen Oelde geboren. Nach Ab -<br />

schluss des Medizinstudiums studierte er<br />

Betriebswirtschaft. Seit 1987 ist er persönlich<br />

haftender Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Haver & Boecker OHG. Das Unternehmen<br />

wurde 1887 in Oelde gegründet und hat<br />

aktuell weltweit über 2.700 Mitarbeiter. Der<br />

Umsatz der Gruppe liegt bei rd. 400 Mill. €.<br />

Die Produktpalette reicht von Drahtgewebe<br />

und Drahtgewebeprodukten für die industrielle<br />

und architektonische Anwendung bis<br />

zu Maschinenbauprodukten der Verpackungs-<br />

und Aufbereitungstechnik.<br />

Im VDMA war Festge von 1998 bis 2004<br />

Vorsitzender des Fachverbandes Bau- und<br />

Baustoffmaschinen und von 2005 bis 2011<br />

Vorsitzender des VDMA-Landesverbandes<br />

Nordrhein-Westfalen. Nach Festges Worten<br />

ist die Nachfolge bei Haver & Boecker geregelt.<br />

Seine beiden Söhne Florian und Fabian<br />

arbeiten im Unternehmen. Der älteste Sohn<br />

Florian wird die Nachfolge antreten. Beispielhaft<br />

ist das Engagement Festges, wenn<br />

es um die Ausbildung junger Leute geht.<br />

Das Thema Bildung werde eines seiner<br />

Schwerpunktthemen als VDMA-Präsident<br />

sein: »Ich glaube, dass wir heute als Gesellschaft<br />

den grundlegenden Fehler machen,<br />

keine vernünftigen Lösungen für Ausbildung<br />

anzubieten.«<br />

Der VDMA vertritt über 3.100 vorrangig<br />

mittelständische Mitgliedsunternehmen der<br />

Investitionsgüterindustrie und ist damit<br />

einer der mitgliederstärksten und mächtigs-<br />

(Foto: Tristan Rösler/alphapixels)<br />

Dr. Reinhold Festge<br />

ten Industrieverbände in Europa. Mit einem<br />

Umsatz von 207 Mrd. € (2012) und 971.000<br />

Beschäftigten im Inland ist der Maschinenbau<br />

größter industrieller Arbeitgeber in<br />

Deutschland.<br />

(sm 131105791) K<br />

Italiens Maschinenbauer erleben schwaches Jahr<br />

Cinisello Balsamo. Nach einem zweijährigen Aufschwung stagnierte die Entwicklung der italienischen<br />

Maschinenbauer im vergangenen Jahr aufgrund der rückläufigen Inlandsnachfrage.<br />

WW K Die italienischen Maschinenbauer produzierten<br />

2012 Waren im Wert von rd. 29<br />

Mrd. €, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein<br />

leichter Rückgang von 0,8 %. Laut dem Verband<br />

der Branchenunternehmen, FEDER-<br />

MACCHINE, mussten die Hälfte der Verbandsmitglieder<br />

einen Umsatzrückgang<br />

hinnehmen. Positiv gestalteten sich die Ausfuhren<br />

der Branche, sie stiegen um 2,2 %<br />

auf einen neuen Rekordwert von 21,8<br />

Mrd. €. Wichtigster Absatzmarkt für Italiens<br />

Maschinenbauer ist China, allerdings gingen<br />

die Exporte ins Reich der Mitte im vergangenen<br />

Jahr um 11 % auf 2 Mrd. € zurück.<br />

Deutschland ist zweitwichtigster Käufer von<br />

Maschinen aus Italien. Die italienische Ma -<br />

schinenbaubranche konnte ihre Exporte<br />

nach Deutschland 2012 um 6,5 % auf 1,9<br />

Mrd. € steigern. Dahinter folgen die USA<br />

und Frankreich.<br />

Demgegenüber hielt die Schwäche des<br />

italienischen Markts auch im vergangenen<br />

Jahr an. So gingen die Inlandsbestellungen im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 8,9 % auf unter<br />

7,2 Mrd. € zurück. Auch der Import entwickelte<br />

sich mit einem Minus von 6,8 % rückläufig.<br />

Vor dem Hintergrund eines schrumpfenden<br />

Inlandsmarktes haben die italienischen<br />

Hersteller ihre Aktivitäten stark auf das<br />

Ausland ausgerichtet. Dies bestätigt sich<br />

durch die Entwicklung des Verhältnisses<br />

Export zu Produktion – der Exportanteil stieg<br />

in den vergangenen zehn Jahren um 10 %<br />

und erreichte 2012 einen Anteil von 75 %.<br />

»Die Schwäche des italienischen Marktes<br />

bedarf nach unserer Meinung eines gut strukturierten<br />

Maßnahmenprogramms zur Wiederankurbelung<br />

des Konsums, ausgehend<br />

von einer Liberalisierung der Abschreibungsquoten.<br />

In unserem Vorschlag sind die Investitionen<br />

in Produktionsmittel im Sinne der<br />

Einkommenssteuer absetzbar, mit frei vom<br />

Unternehmen festgelegten Quoten. Diese<br />

Maßnahme würde mittelfristig die Staatskassen<br />

nicht belasten, da sie ja nur zu einer<br />

zeitlichen Verschiebung der Staats einnahmen<br />

führt«, so Giancarlo Losma, Präsident der<br />

FEDERMACCHINE.<br />

(sm 130905576) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


32 K Special: Baden-Württemberg<br />

Optimistisch trotz Wachstumspause<br />

Autoindustrie setzt positiven Trend im Südwesten fort<br />

Stuttgart (LS). Nach vier Anstiegen in Folge zeigte der Geschäftsklimaindex<br />

der L-Bank für die Wirtschaft im Südwesten im September 2013 leicht<br />

nach unten. In der Bauindustrie haben sich die Perspektiven eingetrübt.<br />

Positive Ausblicke vermeldeten die Produzenten elektronischer Erzeugnisse<br />

und die Autoindustrie. Auch der Maschinenbau scheint sich in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2013 wieder besser zu entwickeln.<br />

WW K Im ersten Halbjahr 2013 musste die<br />

baden-württembergische Wirtschaft einen<br />

Rückgang ihrer Exporte hinnehmen. Laut<br />

dem Statistischen Landesamt sanken die<br />

baden-württembergischen Ausfuhren im<br />

ersten Halbjahr von rd. 90 Mrd. € um 4 %<br />

auf rd. 86 Mrd. € in der ersten Jahreshälfte<br />

In Baden-Württemberg findet man<br />

viele Global Player, die eine hohe<br />

Wertschöpfung erzeugen<br />

(Foto: TRUMPF).<br />

2013. Auch die Importe waren im ersten<br />

Halbjahr 2013 um 5,6 % niedriger als im<br />

Vorjahreszeitraum.<br />

Exportschlager aus dem Ländle<br />

Exportschlager aus Baden-Württemberg<br />

waren insbesondere Autos und Autoteile,<br />

Maschinen, pharmazeutische Produkte, Da -<br />

tenverarbeitungsgeräte, elektronische und<br />

optische Erzeugnisse sowie elektrische Ausrüstungen.<br />

Wichtigster Handelspartner des<br />

süddeutschen Bundeslandes war nach wie<br />

vor die USA.<br />

»Zwar setzt die Südwirtschaft ihre Internationalisierungsstrategie<br />

mit weltweiten<br />

Investitionen fort und erschließt neue Ab -<br />

satzchancen in den Weltmärkten, aber der<br />

Gegenwind wird stärker«, so Georg Fichtner,<br />

Präsident der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) Region Stuttgart. Ursachen<br />

für die rückläufigen Ausfuhren seien der<br />

härter werdende internationale Wettbewerb,<br />

zunehmende weltweite Handelsbarrieren,<br />

Bürokratie und verschlechterte Rahmenbedingungen<br />

am Standort Deutschland.<br />

Insbesondere im letzten Punkt, d. h. in<br />

der Verbesserung der wirtschaftspolitischen<br />

Rahmenbedingungen in Deutschland, sieht<br />

Fichtner in der Bundes- und Landespolitik<br />

Handlungsbedarf.<br />

(131105692/2)<br />

Gute Finanzierungsbedingungen<br />

»Die Finanzierungsbedingungen für Firmen<br />

in Baden-Württemberg sind weiterhin<br />

gut«, sagte Christian Brand, Vorsitzender<br />

des Vorstands der L-Bank, Staatsbank für<br />

Baden-Württemberg. Positive Nachrichten<br />

lieferte auch der GfK-Konjunkturklimaindex,<br />

der im September 2013 erstmals seit<br />

Mai 2012 wieder einen positiven Wert<br />

erreicht hat.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Baden-Württemberg K 33<br />

Konjunkturindex Baden-Württemberg<br />

Von Januar 2012 bis September 2013<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Stand:<br />

September<br />

2013<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

2012 2013<br />

(131105692/1) Quelle: L-Bank, ifo-Konjunkturindex für Baden-Württemberg<br />

Trotz der leicht eingetrübten Stimmung<br />

befürchten die meisten Unternehmen weiterhin<br />

keine großen Finanzierungsschwierigkeiten,<br />

wie der Konjunkturbericht für<br />

Baden-Württemberg der L-Bank für den<br />

Monat September zeigte. Vergleichsweise<br />

wenige Betriebe berichteten von einer restriktiven<br />

Haltung der Banken bei der Vergabe<br />

von Krediten. Im verarbeitenden Gewerbe<br />

sank sogar die Zahl der Unternehmen, die<br />

über Kreditschwierigkeiten berichteten.<br />

Autoindustrie entwickelt sich gut<br />

In der baden-württembergischen Autoindustrie<br />

spiegelte der Saldo zum Geschäftsklimaindex,<br />

der die Urteile zur aktuellen<br />

Geschäftslage und zur Entwicklung in den<br />

nächsten Monaten umfasst, Ende September<br />

2013 Optimismus wider. Diesen begründete<br />

die umsatzstärkste Branche im Südwesten<br />

mit steigenden Erwartungen an den<br />

Export. So will beispielsweise der Zulieferer<br />

ZF Friedrichshafen seinen Umsatz im laufenden<br />

Jahr um rd. 10 % steigern. Das Unternehmen<br />

plant in diesem Zusammenhang,<br />

5.000 Stellen weltweit zu schaffen – 2.000<br />

davon in Deutschland.<br />

Auch die Entwicklung bei den Herstellern<br />

von Datenverarbeitungsgeräten und Produzenten<br />

von elektronischen und optischen<br />

Erzeugnissen war im September 2013 er -<br />

freulich. In der Bauwirtschaft schien sich<br />

jedoch die Stimmung eher zu verschlechtern.<br />

Erstmals seit Dezember 2012 fiel der<br />

Wert des Stimmungsbarometers im September<br />

2013 in den negativen Bereich. Die<br />

Hochbauunternehmen zeigten sich dabei<br />

optimistischer als die Unternehmen im Tiefbau.<br />

Ausblick im Maschinenbau<br />

positiver<br />

Die erwartete rasche Konjunkturbelebung<br />

im baden-württembergischen Maschinenbau<br />

war im ersten Halbjahr 2013 noch nicht<br />

eingetreten. »Wir hoffen aber, dass der<br />

Maschinenbau im zweiten Halbjahr auf<br />

Wachstumskurs zurückkehrt. Wir erleben<br />

wieder erste positive Impulse aus China und<br />

auch aus den Euro-Partner-Ländern«, sagte<br />

der Vorsitzende des VDMA Baden-Württemberg,<br />

Christoph Hahn-Woernle, Mitte Juli<br />

2013.<br />

Der VDMA Baden-Württemberg vermeldete<br />

zu Beginn des Oktobers 2013, dass sich<br />

der baden-württembergische Maschinenbau<br />

auf Erholungskurs befinde. Im August nahmen<br />

die Auftragseingänge real um 7 % zu.<br />

Die Inlandsaufträge wuchsen um 5 % und<br />

die Auslandsorder um 7 %. Die Auftragseingänge<br />

überstiegen im statistisch stabileren<br />

Drei-Monats-Zeitraum Juni bis August 2013<br />

das Vorjahresniveau um real 3 %.<br />

VDMA-Geschäftsführer Ulrich P. Hermani<br />

sagte dazu: »Die positive Entwicklung in<br />

den letzten drei Monaten bestärkt uns in der<br />

Hoffnung, dass die Seitwärtsbewegung bei<br />

den Auftragseingängen beendet ist und der<br />

Maschinenbau wieder auf einen moderaten<br />

Wachstumskurs einschwenkt.«<br />

2013 wurde im baden-württembergischen<br />

Maschinenbau bisher kräftig investiert<br />

– somit setzen sich die hohen Investitionen<br />

wie auch in den Jahren 2011 und<br />

2012 fort. Laut der Konjunkturumfrage des<br />

VDMA Baden-Württembergs, die im Juli<br />

2013 veröffentlicht wurde, wollten 52 %<br />

der befragten Unternehmen das hohe Investitionsniveau<br />

im laufenden Jahr halten.<br />

29 % wollten es sogar noch anheben.<br />

»Die Unternehmen sehen den riesigen<br />

Investitionsbedarf bei ihren Kundenindustrien<br />

und setzen darauf, dass der konjunkturelle<br />

Funke bald überspringt«, so Hahn-<br />

Woernle. Einen negativen Einfluss auf die<br />

Investitionsneigung haben die politischen<br />

Unsicherheiten. Als unklar galt nicht nur die<br />

Entwicklung in den hoch verschuldeten<br />

Euroländern, sondern auch die Umsetzung<br />

der Energiewende und die angedrohten<br />

Steuererhöhung für Spitzenverdiener, wie<br />

der VDMA-Vorsitzende erklärte: »Eine Verwirklichung<br />

der ›grünen Vermögensabgabe‹<br />

oder die Wiedereinführung der Vermögenssteuer<br />

würde die Unternehmen des badenwürttembergischen<br />

Maschinenbaus im<br />

Mark treffen.«<br />

Quellen: VDMA Baden-Württemberg, IHK Region Stuttgart,<br />

L-Bank, Statistisches Landesamt<br />

(sm 131105692) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


34 K Special: Baden-Württemberg<br />

Auf dem Weg zur perfekten<br />

Softwarelösung<br />

eNVenta ERP bei Stahlpartner Sülzle<br />

Stockach. Die Stahlpartner Sülzle GmbH mit Stammsitz im badenwürttembergischen<br />

Rosenfeld ist eines der führenden Unternehmen auf den<br />

Gebieten Stahlhandel und Betonstahlbiegereien im Südwesten Deutschlands.<br />

Nach der Auswahl und Einführung einer neuen Unternehmenssoftware<br />

arbeiten heute alle zwölf Firmenstandorte mit eNVenta ERP.<br />

WWK Nachdem die Geschäftsführung für die<br />

langjährig eingesetzte Biegereisoftware<br />

keine Weiterentwicklungsperspektive mehr<br />

sah, begab man sich auf die Suche nach<br />

einer geeigneten und zukunftsfähigen Softwarelösung,<br />

mit der die Geschäftsprozesse<br />

des Stahlhandels, der Biegereien und des<br />

Nutzeisengeschäfts zusammen mit dem<br />

Rechnungswesen vollintegriert abgebildet<br />

werden können. Mit Unterstützung der ERP-<br />

Berater der MQ result consulting AG und<br />

unter Einbeziehung aller Standorte der<br />

Sülzle-Gruppe wurden »Best Practices«<br />

identifiziert, in einheitlichen Geschäftsprozessen<br />

festgehalten und als Anforderungen<br />

an die neue Software formuliert. Die an -<br />

schließende Marktrecherche ergab schnell,<br />

dass in keiner Standardsoftware am Markt<br />

alle gewünschten Funktionalitäten vollständig<br />

realisiert waren. »Wir hatten jedoch den<br />

Eindruck«, so berichtet Heinrich Sülzle, Ge -<br />

schäftsführer der Stahlpartner Sülzle GmbH,<br />

»dass die technologische Plattform, auf der<br />

Nissen & Velten arbeitet, und die Funktionalitäten,<br />

die bereits realisiert sind, ein gutes<br />

Fundament für unsere Standortstrategie<br />

bilden.« Die Bereitschaft, eine Entwicklungspartnerschaft<br />

mit dem Unternehmen Stahlpartner<br />

Sülzle einzugehen, um insbeson dere<br />

den Funktionsumfang des Moduls eNVenta<br />

Biegerei auszubauen, das Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis und die räumliche Nähe von<br />

Stockach und Rosenfeld seien weitere Faktoren<br />

gewesen, die den Ausschlag für Nissen<br />

& Velten sowie eNVenta ERP gegeben<br />

hätten.<br />

Ein zentrales ERP-System<br />

für alle Standorte<br />

Am 1. Juli 2011 gingen aus der Unternehmensgruppe<br />

die Firma Stahlpartner Aichach<br />

und das Werk Nordhausen als Pilotanwender<br />

mit eNVenta ERP in den Echtbetrieb. Sukzessive<br />

folgten Standort für Standort die weiteren<br />

Unternehmen der Gruppe. Heute arbeiten<br />

80 Anwender mit dem neuen ERP-System.<br />

Die zentrale Installation läuft am Hauptsitz<br />

in Rosenfeld. Alle übrigen Standorte<br />

greifen via Internet auf die Software zu.<br />

Stahlpartner Sülzle ist ein dynamisch wachsendes<br />

Unternehmen. Die Übernahme von<br />

Firmen, die das Portfolio ergänzen, ist Be -<br />

standteil der Wachstumsstrategie. In der<br />

Praxis sorgt das zentrale ERP-System unter<br />

anderem dafür, dass neue Unternehmen<br />

sehr schnell in die Gruppe integriert werden.<br />

Die Mitarbeiter können die Grundverschlüs-<br />

(131005629/1)<br />

Die Geschäftsführer<br />

der Stahlpartner<br />

Sülzle GmbH,<br />

Heinrich Sülzle (links)<br />

und Andreas Sülzle,<br />

im Werk Rosenfeld<br />

(Foto: Sülzle)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Baden-Württemberg K 35<br />

selung der Firmenstandards wie etwa den<br />

zentralen Biegeformenstamm, Material arten<br />

oder Mattentypen sofort produktiv nutzen.<br />

Ein Highlight der neuen ERP-Software ist<br />

beispielsweise auch der integrierte Workflow<br />

vom ersten Angebot bis zum Auftrag<br />

und schließlich zur Auslieferung. Das An -<br />

gebotswesen erlaubt es, Kundenangebote<br />

sehr komfortabel zu erstellen. Die Kalkulation<br />

und die Konditionierung für ein spezifisches<br />

Bauprojekt werden dabei im ERP-<br />

System durchgeführt. Auf Basis der verschiedenen<br />

Schlüssel und Preisarten lässt sich mit<br />

den hinterlegten dynamischen Textbausteinen<br />

zu den einzelnen Leistungen ein flexibles<br />

Angebot direkt in eNVenta ERP erstellen.<br />

Die Texte werden dabei nur einmal im ERP-<br />

System verschlüsselt und sind dann immer<br />

wieder nutzbar. Die Angebotserstellung<br />

wird so deutlich vereinfacht und die Änderungshistorie<br />

beziehungsweise der Verhandlungsverlauf<br />

eines Angebots bis zum Vertragsabschluss<br />

mit dem Kunden ist Schritt<br />

für Schritt nachvollziehbar. Bei Bedarf lassen<br />

sich Textpassagen auch noch jederzeit individuell<br />

anpassen. Erhält das Angebot den<br />

Zuschlag wird es direkt in einen Auftrag<br />

umgewandelt.<br />

Die nächsten Schritte<br />

Gerhard Reich, EDV-Leiter bei Stahlpartner<br />

Sülzle, sagt über Start und Verlauf des Einführungsprojekts:<br />

»Die gewaltige Dimension<br />

unseres ERP-Projektes und der damit<br />

verbundene Aufwand an Zeit und Ressourcen<br />

wurde anfänglich von beiden Seiten<br />

unterschätzt. Die Einführungsphase mit<br />

dem Consulting von Nissen & Velten ist<br />

dann allerdings gut gelaufen. Die Kompetenz<br />

der Mitarbeiter von Nissen & Velten ist<br />

sehr gut.« Charakteristische Herausforderungen<br />

des Projekts waren der große Um -<br />

fang an Datenübernahmen und Schulungen<br />

an den Standorten der Gruppe. Auch kamen<br />

in der Einführungsphase durch Firmenübernahmen<br />

neue Produktionsstandorte mit<br />

spezifischen Funktionsanforderungen hinzu.<br />

Aktuell werden bei Sülzle täglich bis zu 500<br />

Biegepläne mit eNVenta ERP erfasst.<br />

Der Anspruch der Projektpartner, gemeinsam<br />

die State-of-the-Art-Lösung einer integrierten<br />

Biegereisoftware zu entwickeln, ist<br />

noch nicht vollständig verwirklicht. Doch<br />

Heinrich Sülzle, Geschäftsführer der Stahlpartner<br />

Sülzle GmbH, erklärt: »Wir haben<br />

bis heute gemeinsam 80 bis 85 % des Projektvolumens<br />

realisiert. Funktional ist unsere<br />

ERP-Lösung der alten Software bereits deutlich<br />

überlegen. Wir können beispielsweise<br />

zu jedem Zeitpunkt alle Informationen über<br />

Kunden, Projekte, Produktionsmenge pro<br />

Standort oder auch Roherlöse auf Knopfdruck<br />

abrufen.«<br />

Noch sind auch kleinere Insellösungen im<br />

Einsatz, die in der Vergangenheit separat<br />

entwickelt wurden, beispielsweise ein eigenes<br />

Tool zur Verwaltung der Einkaufsabschlüsse.<br />

Sie sollen in den kommenden<br />

Monaten ebenfalls durch die neue ERP-<br />

Software abgelöst werden. Aktuell steht bei<br />

Sülzle zunächst das Update auf die Version<br />

3.0 des ERP-Systems an, die umfangreiche<br />

neue Funktionalitäten mitbringt.<br />

Auch für die Zeit nach der Integration der<br />

letzten Tools bestehen schon weitere Plä -<br />

ne wie etwa die Einführung des Moduls<br />

Über Sülzle<br />

<br />

ständig auf Wachstumskurs – deutschlandweit.<br />

Mit inzwischen zwölf Standorten in Baden-Württemberg,<br />

Bayern, Hessen, Thüringen und Sachsen-<br />

Anhalt beschäftigt das Familienunternehmen<br />

insgesamt rd. 400 Mitarbeiter. Neben dem Handel<br />

mit Stahlprodukten und Bewehrungsstahl für den<br />

Bau sind die Eisenbiegerei sowie die Anarbeitung<br />

weitere Geschäftsfelder. Darüber hinaus sind die<br />

Firmen Sülzle Nutzeisen in Sulz-Bergfelden und<br />

Stahlpartner Aichach im Münchner Raum Partnerunternehmen<br />

von Sülzle.<br />

MIS Management-Informationssystem von<br />

eNVenta ERP. Darüber hinaus gibt es bereits<br />

Ideen zur Onlineübertragung von BVBS-<br />

Daten aus dem ERP-System an den Maschinenpark<br />

sowie zum Einsatz von Barcode-<br />

Scannern für die Rückmeldung des Produktionsfortschritts<br />

und zur Dokumentation der<br />

Beladung von LKW.<br />

(sm 131005629) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Nissen & Velten Software GmbH<br />

Goethestraße 33<br />

78333 Stockach<br />

Tel. +49 7771 879-0<br />

www.nissen-velten.de<br />

Stahlpartner Sülzle GmbH<br />

Hauffstraße 14<br />

72348 Rosenfeld<br />

Tel. +49 7428 9414-0<br />

www.ssk-gruppe.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


36 K Special: Baden-Württemberg<br />

Nah an den Markttrends und am Kunden<br />

BESSEY Präzisionsstahl GmbH setzt auf Kooperation und Innovation<br />

Bietigheim-Bissingen (LS). Die BESSEY Präzisionsstahl GmbH ist eine<br />

der wenigen verbliebenen hersteller- und handelsunabhängigen Blankstahlziehereien<br />

in Deutschland. Das Qualitätsspektrum erstreckt sich von den<br />

unlegierten Güten bis hin zu den hochlegierten Edel stählen. »Wir kaufen<br />

dort ein, wo wir den für den Verwendungszweck geeignetsten Rohstoff<br />

bekommen. Damit bieten wir dem Kunden beste Verarbeitungsqualität«,<br />

erklärt Günther Schwarz, Leiter Vertriebsteam der BESSEY Präzisionsstahl.<br />

»Viele Innovationen entwickelt die BESSEY Präzisionsstahl gemeinsam<br />

mit den Kunden und bekommt daher die Markttrends direkt mit«, fügt<br />

Rudolf Müller, Leiter Qualitätssicherung, hinzu.<br />

WW K Die BESSEY Präzisionsstahl mit Sitz im<br />

baden-württembergischen Bietigheim-Bissingen<br />

stellt hochpräzise Automatenstähle,<br />

Edelbaustähle und rostbeständige Edelstähle<br />

her. Das Unternehmen nimmt aufgrund<br />

seiner Unabhängigkeit von Herstellern und<br />

Händlern eine Sonderstellung im süddeutschen<br />

Markt ein, wie Schwarz erklärt: »Die<br />

meisten Stahlproduzenten in Deutschland<br />

haben eine eigene Blankstahlfertigung und<br />

beschränken damit ihr Qualitäts- und Ab -<br />

messungsportfolio. Als unabhängiges Un -<br />

ternehmen haben wir jedoch eine große<br />

Bandbreite von Stahlerzeugern im Rücken,<br />

sodass wir auswählen können, von wem wir<br />

den Rohstoff beziehen. Dem Kunden bieten<br />

wir damit eine große Sicherheit, ihn schnell<br />

und flexibel mit dem für seine Anwendung<br />

qualitativ besten Material zu versorgen.«<br />

Alle Lieferanten der BESSEY Präzisionsstahl<br />

müssen ein zertifiziertes Qualitätsmanagement<br />

vorweisen.<br />

»Wir beziehen unseren Stahl fast ausschließlich<br />

aus Westeuropa, sodass unsere Kunden<br />

sich auf die gute Qualität verlassen können.<br />

Für unsere Kunden ist die Zerspanbarkeit der<br />

Güten sehr wichtig«, erklärt Müller. Die<br />

Unternehmen stammen überwiegend aus<br />

der Automobilindustrie, aus der Präzisionsdrehteilebranche,<br />

dem Ma schinenbau und<br />

der Befestigungstechnik. Die BESSEY Präzisionsstahl<br />

ist nach ISO TS 16949, der höchsten<br />

Anforderung der Automobilindus trie,<br />

zertifiziert. Das große Know-how im Unternehmen<br />

garantiert den Kunden eine hohe<br />

Qualität in allen Fertigungsprozessen. Zum<br />

umfangreichen Ma schinenpark des Unternehmens<br />

gehören vier Ziehbänke, eine<br />

Schälanlage sowie acht Schleifmaschinen,<br />

die nach dem Zieh- bzw. Schälvorgang für<br />

geringe Toleranzen und eine den jeweiligen<br />

Anforderungen entsprechende Oberfläche<br />

sorgen.<br />

125-jähriges Jubiläum<br />

im nächsten Jahr<br />

Auf dem rd. 50.000 m 2 großen Unternehmensgelände<br />

befinden sich neben der Verwaltung<br />

die Blankstahlfertigung, das Labor,<br />

der Vertrieb und die Stahllogistik. Das zweite<br />

Standbein von BESSEY, die Fertigung von<br />

qualitativ hochwertigen Spann- und Schneidwerkzeugen,<br />

befindet sich 3 km nördlich<br />

vom Hauptwerk. Die Geschichte des Unternehmens<br />

beginnt im Jahre 1889, als Max<br />

Bessey eine Blankstahlzieherei in Stuttgart<br />

gründete. Bedingt durch das stetige Wachstum<br />

und dem damit einhergehenden zusätzlichen<br />

Platzbedarf wurde der Standort nach<br />

Bietigheim verlagert. BESSEY feiert somit im<br />

nächsten Jahr an den Standorten in Bietigheim-Bissingen<br />

sein 125-jähriges Jubiläum.<br />

Das große Know-how bei BESSEY garantiert dem Kunden eine hohe Qualität in allen<br />

Fertigungsprozessen. Zum umfangreichen Maschinenpark des Unternehmens gehören u. a. acht<br />

Schleifmaschinen (Foto: BESSEY).<br />

(131105690/3)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

BESSEY Präzisionsstahl GmbH<br />

Mühlwiesenstraße 40<br />

74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Tel. +49 7142 401-555<br />

www.bessey.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Baden-Württemberg K 37<br />

Die BESSEY Präzisionsstahl verfügt über eine<br />

jährliche Fertigungskapazität von über<br />

40.000 t. Zum Produktportfolio gehören<br />

Automatenstähle, Stähle für die allgemeine<br />

technische Verwendung, Einsatz-, Vergütungs-<br />

und Wälzlagerstähle sowie rost-, säure-<br />

und hitze beständige Stähle. Auf Anfrage<br />

können auch Kaltstauchstähle und Nitrierstähle<br />

angeboten werden. Es gibt sie in den<br />

Ausführungen rund, sechskant, vierkant<br />

und flach. Spezielle Profile sind auf Anfrage<br />

erhältlich. Geliefert wird weltweit, wobei<br />

der Schwerpunkt in Deutschland liegt.<br />

»Süddeutschland sind wir jedoch aufgrund<br />

des Standorts traditionell sehr verbunden.<br />

Eines unserer ersten Zertifikate war<br />

das Umweltzertifikat nach DIN EN ISO<br />

14001:2004. Damit waren wir in der Stahlbranche<br />

einer der Vorreiter. Wir sind hier in<br />

der Wasserschutzzone an der Enz, sodass<br />

schon deshalb besondere Vorsichtsmaßnahmen<br />

notwendig sind«, erklärt Müller.<br />

Kundennähe wird großgeschrieben<br />

Die BESSEY Präzisionsstahl beliefert mit dem<br />

sogenannten Halbzeug alle Branchen, in<br />

denen höchste Präzision und Haltbarkeit<br />

gefragt sind. Auch die Optik der Oberfläche<br />

kann ein entscheidender Faktor sein, so zum<br />

Beispiel bei Möbelgriffen, für die gemeinsam<br />

mit dem Kunden die beste Oberfläche<br />

definiert und entwickelt wurde.<br />

Permanent und mit steigender Tendenz<br />

werden beim Unternehmen neue, noch<br />

höher belastbare Stahlqualitäten nachgefragt.<br />

Oft gestellte Fragen sind laut Müller<br />

etwa: »Welche Anforderungen müssen speziell<br />

bei unseren Kunden gehärtete Wellen<br />

»<br />

Im<br />

Bereich der Prüftechnik<br />

werden wir oft als Feuerwehr<br />

eingesetzt.<br />

Rudolf Müller, Leiter<br />

Qualitätssicherung<br />

»<br />

Flache<br />

Hierarchien ermöglichen<br />

uns kurze Entscheidungswege.<br />

Günther Schwarz,<br />

Leiter Vertriebsteam<br />

erfüllen? Welche speziellen Anforderungen<br />

ergeben sich hieraus schon bei der Erschmelzung,<br />

beim Glühen und bei der Verarbeitung?«<br />

Der partnerschaftliche Dialog mit Lieferanten<br />

und Kunden ist bei der BESSEY Präzisionsstahl<br />

ein wichtiger Punkt. BESSEY ist<br />

flexibel und stark in der Kommunikation mit<br />

seinen Partnern und bekommt deshalb<br />

Markttrends sehr schnell mit. Damit ist man<br />

den Wettbewerbern oft einen Schritt vo -<br />

raus. »2012 hat das Unternehmen gemeinsam<br />

mit einem Kunden eine Liefervorschrift<br />

entwickelt. Hieraus ergab sich die Anschaffung<br />

eines Remagraphen, mit dem sich<br />

magnetische Eigenschaften messen lassen«,<br />

so Müller. Nah am Kunden ist das badenwürttembergische<br />

Unternehmen auch dank<br />

seiner flachen Hierarchien. »Straffe Organisationen<br />

ermöglichen kurze Entscheidungswege<br />

und daher ein flexibles Reagieren auf<br />

Kundenanforderungen«, erklärt Schwarz.<br />

Feuerwehrfunktion<br />

bei Prüfverfahren<br />

Die BESSEY Präzisionsstahl beschäftigt rd.<br />

90 Mitarbeiter und ist in puncto Prüftechnik<br />

hervorragend aufgestellt. Die hauseigene<br />

Qualitätsstelle für chemische und physikalische<br />

Untersuchungen ermöglicht es, auch<br />

bei neuen Werkstoffen die Untersuchungsergebnisse<br />

schnell in die Produktion einfließen<br />

zu lassen. Spezielle Werkstoffe in Verbindung<br />

mit modernster Prüftechnik werden<br />

beispielsweise für die Bosch-Common-<br />

Rail-Dieseleinspritz systeme eingesetzt. Auch<br />

anspruchsvolle optische Lösungen werden<br />

gemeinsam mit den Kunden aus der Möbelindustrie<br />

gefunden.<br />

In dem baden-württembergischen Unternehmen<br />

spielt die Prüftechnik eine große<br />

Rolle, da die Anforderungen der Kunden an<br />

die Blankstähle hinsichtlich ihrer Fehlerfreiheit<br />

steigen. So nutzt man bei der BESSEY<br />

Präzisionsstahl neben dem Remagraphen<br />

auch die Ultraschallprüfung, das sogenannte<br />

»Phased-Array«-Verfahren, zur Prüfung<br />

von Innenfehlern sowie verschiedene Wirbelstromprüfverfahren<br />

zur Erkennung von<br />

Oberflächenfehlern. Auch die mechanische<br />

Materialprüfung sowie technologische und<br />

metallurgische Beratung gehören zum Leistungsspektrum.<br />

»Das gehört zu unserer<br />

Unternehmensphilosophie und das schätzen<br />

unsere Kunden. Wir haben uns einen<br />

Namen als Problemlöser gemacht«, weiß<br />

Müller.<br />

(sm 131105690) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


38 K Special: Baden-Württemberg<br />

Vieles haben und alles liefern<br />

VRW setzt als Vollsortimenter auf Nischenmärkte<br />

Schwäbisch Gmünd (LS/mh). Die VRW Eisen- und Metallhandels GmbH<br />

hat kräftig investiert und ihr Produktspektrum erweitert. Der badenwürttembergische<br />

Händler bietet nun auch spezielle Flachabmessungen an.<br />

»Getreu unserem Motto ›Vieles haben und alles liefern‹ erfüllen wir gerne<br />

auch besondere Kundenanfragen«, sagt VRW-Geschäftsführer Wolfgang<br />

Sachsenmaier. Die Gründe für die vermehrten Anfragen nach diesen<br />

speziellen Güten sind vielseitig. »Viele Kunden brauchen individuelle<br />

Abmessungen, um Produkte zu fertigen, die schwer kopiert werden<br />

können«, weiß auch Jürgen Wolf, ebenfalls Geschäftsführer bei VRW.<br />

»<br />

Je<br />

nach Anfrage beschäftigen<br />

wir uns selbstverständlich<br />

auch mit einem Werkstoff,<br />

der so bisher noch nicht fest<br />

im Sortiment geführt wird.<br />

Jürgen Wolf, Geschäftsführer VRW<br />

Eisen- und Stahlhandels GmbH<br />

WW K »Rundmaterialien sind in Deutschland<br />

überall erhältlich, aber speziell die Flachstahlspezialitäten,<br />

die wir vorhalten, nicht«,<br />

so Wolf. Die Flachprodukte werden aus ex -<br />

tra geschmiedeten Blechen gesägt. »Angefertigt<br />

werden die Bleche von deutschen<br />

Herstellern«, sagt Sachsenmaier und unterstreicht<br />

damit die hohe Qualität der Bleche.<br />

Auf drei Blockbandsägen mit geringen<br />

Toleranzabweichungen werden aus Blechen<br />

und Blöcken Flach- und Breitflachprodukte<br />

bis zu 6.000 m Länge gefertigt. Je nachdem<br />

wie es der Kunde wünscht, sind auch Fixmaße<br />

ohne Randaufhärtungen möglich.<br />

Diese Bearbeitungsvariante macht weitere<br />

Wärmebehandlungen, wie Weich- und Normalglühen,<br />

unnötig und spart so Kosten ein.<br />

Anwendung finden die gesägten Bleche<br />

z. B. im Maschinenbau, da dort spezielle<br />

Stähle gebraucht werden. »Die Kunden aus<br />

dem Maschinenbausektor, die früher ge -<br />

brannte Teile haben wollten, ziehen nun<br />

gesägte vor. Das Material ist so gut, dass es<br />

sich sofort beispielsweise mit einem Fräser<br />

bearbeiten lässt, ohne dass sich das Material<br />

verändert«, führt Wolf aus. Anders als<br />

beim Brennschneiden weist das Werkstück,<br />

das mit der Blockbandsäge bearbeitet wurde,<br />

bereits an der Kante ein homogenes<br />

Gefüge auf. Das liegt daran, dass die Bearbeitung<br />

mit der Blockbandsäge von mechanischer<br />

Art ist, wodurch das Gefüge viel<br />

weniger ungünstig beeinflusst wird.<br />

»In den normalen Güten bieten wir Blockbandzuschnitte<br />

schon seit zehn Jahren an.<br />

Spezielle Güten gehören nun auch zu unserem<br />

Sortiment, weil wir immer öfter dazu<br />

Anfragen erhalten«, erklärt Sachsenmaier.<br />

So wurde das Produktportfolio beispielsweise<br />

um die Flach- und Vierkantspezialitäten<br />

S355J0/J2 erweitert, die in gewalzter und<br />

geschmiedeter Form erhältlich sind. Neu<br />

sind zudem Stranggussprodukte in den Ausführungen<br />

rund, flach, vierkant und als<br />

Blockzuschnitt aus der Kokille.<br />

(131105366/1)<br />

(131105366/2)<br />

Das umfangreiche Serviceangebot von VRW<br />

umfasst Laserschneiden, Tafelscheren,<br />

Brennschneiden, Abkanten, Rohrlasern und<br />

mechanische Fertigungen (Fotos: VRW).<br />

Seit Mitte Juli 2013 hat VRW eine neue Behringer-Blocksäge mit automatischem Vorschub in<br />

Betrieb, mit der im Automatikbetrieb auch nachts die Flachprodukte zugesägt werden können.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Baden-Württemberg K 39<br />

Anfragen aus den Nachbarländern<br />

»Maschinenbauern bzw. Werkzeugbauern<br />

bieten wir mit diesen speziellen Werkstoffen<br />

eine echte Alternative zu deren Rundma terial<br />

an. Aus Italien, Österreich und der Schweiz<br />

bekommen wir viele Anfragen zu besonderen<br />

Werkstoffen«, freut sich Wolf. Dabei seien die<br />

Gründe für die zunehmenden Anfragen vielseitig.<br />

Flachabmessungen finden in den gleichen<br />

Bereichen Verwendung wie Rundabmessungen,<br />

machen je doch weniger Bearbeitung<br />

notwendig und sind daher günstig.<br />

Zudem benötigen viele VRW-Kunden individuelle<br />

Abmessungen, um Produkte zu fertigen,<br />

die schwer kopiert werden können.<br />

Fortlaufend arbeitet VRW daran, das Sortiment<br />

den Bedürfnissen der Kunden entsprechend<br />

anzupassen und zu erweitern, wie<br />

Wolf ausführt: »Je nach Anfrage be schäftigen<br />

wir uns selbstverständlich auch mit einem<br />

Werkstoff, der so bisher noch nicht fest im<br />

Sortiment geführt wird. Wenn unsere Kunden<br />

jedoch wissen, dass wir ihn auf Lager haben,<br />

können sie auch anders planen.«<br />

»Die Zusammenarbeit mit namhaften<br />

Partnern ist dafür notwendig«, hebt Sachsenmaier<br />

hervor. VRW liefert exklusiv hochwertige<br />

Gussprodukte des Siegener Unternehmens<br />

Gontermann und Peipers.<br />

Zum Produktportfolio gehören Qualitätsstahl,<br />

Edelbaustahl, vorvergüteter Hochleis-<br />

tungsstahl, Werkzeugstahl, Nitrierstahl und<br />

Guss. Manchmal ist auch die Menge für den<br />

Kunden ein Problem. Wir leisten mengenmäßig<br />

wirklich alles – von der Briefmarke bis<br />

zur kompletten Schiffsladung«, erklärt Sachsenmaier.<br />

»<br />

Bei<br />

uns ist mengenmäßig<br />

alles möglich:<br />

Von der Briefmarke bis zur<br />

kompletten Schiffsladung.<br />

Wolfgang Sachsenmaier, Geschäftsführer<br />

VRW Eisen- und Metallhandels GmbH<br />

Umfangreiche Investitionen<br />

VRW hat in großem Umfang investiert. Aufgrund<br />

des größer werdenden Wunsches<br />

nach speziellen Werkstoffen hat VRW seit<br />

Mitte Juli 2013 eine neue Behringer-Blocksäge<br />

mit automatischem Vorschub in Be trieb,<br />

mit der im Automatikbetrieb auch nachts die<br />

Flachprodukte zugesägt werden können.<br />

Neu im Unternehmen sind auch eine<br />

Strahl- und Konservierlinie von Rösler, die<br />

2013 in Betrieb genommen wurde, außerdem<br />

eine neue Behringer-Gehrungssäge<br />

sowie drei Scheffer-Schnelllaufmagnetkräne.<br />

Zudem vergrößerte VRW ihr Stahlhandelslager<br />

letztes Jahr um 5.500 m 2 .<br />

Das umfangreiche Serviceangebot von<br />

VRW umfasst Laserschneiden, Tafelscheren,<br />

Brennschneiden, Abkanten, Rohrlasern und<br />

mechanische Fertigungen wie Bohren, Sä -<br />

gen, Fräsen, Stanzen, Entgraten, Sandstrahlen,<br />

Konservieren, Bürsten oder Gewindeschneiden.<br />

»Wir sind schon jetzt ein kompetenter<br />

Partner in der Anarbeitung, möchten<br />

diesen Bereich jedoch noch weiterentwickeln.<br />

Das ist jedoch nur zusammen mit qualifizierten<br />

Mitarbeitern möglich«, so Wolf.<br />

Flexibilität im Vordergrund<br />

»Unsere Strategie ist: Vieles haben und alles<br />

liefern. Dann ist man flexibler. Massenstahl<br />

muss man zwar anbieten, er darf jedoch<br />

nicht das Hauptgeschäft sein. Es kommt<br />

darauf an, sich zusätzlich auf Sparten zu<br />

spezialisieren, in denen es etwas zu verdienen<br />

gibt – und man muss schneller als die<br />

anderen sein«, fasst Wolf die VRW-Strategie<br />

zusammen.<br />

(sm 131105366) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

VRW Eisen- und<br />

Metallhandels GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 14<br />

73529 Schwäbisch Gmünd<br />

Tel. +49 7171 10456-0<br />

www.vrw-gmbh.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


40 K Special: Baden-Württemberg<br />

Über den Handel hinaus<br />

INTERSTAHL Süd hat neues Edelstahl-Service-Center<br />

eröffnet<br />

Donzdorf (mh). Es ist längst kein Geheimtipp mehr: Der nächste<br />

Entwicklungsschritt im Stahlhandel ist die Erweiterung der Anarbeitung.<br />

Was oft jedoch graue Theorie ist, hat sich bei INTERSTAHL Süd aus der<br />

Praxis entwickelt. Im März 2013 hat der schwäbische Grobblechdistributeur<br />

sein Geschäft erweitert und ein neues Edelstahlbearbeitungszentrum<br />

eröffnet.<br />

WW K Schon länger hat das Unternehmen<br />

neben dem Grobblechhandel auf Wunsch<br />

auch Bearbeitungen für Edelstahltafeln<br />

übernommen – und diese an einen Lohnbetrieb<br />

weitergegeben. Das hat lange reibungslos<br />

funktioniert, dann aber geriet ein<br />

Zulieferer in Schwierigkeiten.<br />

Eigenes Bearbeitungszentrum<br />

gut gestartet<br />

Vor die Wahl gestellt, die Bearbeitung aufwendig<br />

neu zu organisieren oder das Ganze<br />

gleich selbst in die Hand zu nehmen, hat<br />

man sich bei INTERSTAHL Süd für den Schritt<br />

nach vorn entschieden. Denn die Gelegenheit<br />

war günstig, die Mittel vorhanden, das<br />

Motiv sowieso. Der ohnehin schon geplante<br />

Ausbau der Lagerkapazität am Standort<br />

Donzdorf – eine Investition von 2,5 Mill. €<br />

– wurde umgesetzt, eine neue Halle errichtet,<br />

in einen Maschinenpark investiert, erfahrene<br />

Maschinenbediener geholt. Seit März<br />

2013 ist das Edelstahl-Service-Center nun in<br />

Betrieb. »Die ersten Monate sind sehr gut<br />

angelaufen«, bilanziert Geschäftsführer<br />

Markus Werner.<br />

So ganz ins Ungewisse war natürlich<br />

ohnehin nicht geplant worden: »Wir wussten<br />

so einigermaßen, worauf wir uns einlassen,<br />

und haben beim Kundenstamm ja nicht<br />

von Null angefangen. Auf dieser Basis haben<br />

wir gerechnet, ob es Sinn macht oder nicht.«<br />

Große Bearbeitungstiefe<br />

über den Standard hinaus<br />

Das Ergebnis dieser Rechnung: ein neuer<br />

Maschinenpark mit Dreh- und Fräsmaschine<br />

sowie einer Plasmaanlage. »Nichts Spektakuläres<br />

im einzelnen«, sagt Markus Werner<br />

– und muss lächeln bei diesem Satz. Tatsächlich<br />

bietet INTERSTAHL Süd eine Anarbeitungstiefe,<br />

die gebündelt von einem An -<br />

bieter nicht so leicht zu finden ist. »Es gibt<br />

natürlich viele Edelstahlbearbeiter, aber die<br />

meisten haben sich auf eine bestimmte<br />

Schiene spezialisiert. Bei uns bekommen die<br />

Kunden vom Brennen bis zum Schleifen alles<br />

aus einer Hand. Das ist schon etwas Besonderes.«<br />

Da die Kunden ihre Teile nicht über<br />

mehrere Bearbeiter schleusen müssen, sparen<br />

sie Organisationsaufwand, Zeit und<br />

nicht zuletzt die oft nicht einfache Auseinandersetzung<br />

mit vielen Lieferquellen.<br />

Neben der großen Bearbeitungstiefe wurde<br />

zugleich Wert darauf gelegt, einen Ab -<br />

messungsbereich bearbeiten zu können, der<br />

über die standardmäßigen Dimensionen<br />

hinausgeht. »Abmessungen bis 600 mm<br />

können überall gedreht werden. Schwierig<br />

wird‘s im Bereich darüber. Wir haben uns<br />

daher entschieden, einen möglichst großen<br />

Bereich abzudecken«, erläutert Markus<br />

Werner. Mit der Drehmaschine können Teile<br />

bis 1.200 mm Umlaufdurchmesser bearbeitet<br />

werden, gefräst werden können Teile bis<br />

3.000 mm x 1.700 mm bei einem maximalen<br />

Werkstückgewicht von 9 t. Mit der Breitbandnassschleifmaschine<br />

lassen sich Teile<br />

bis 1.100 mm schleifen.<br />

Handel mit Grobblechen: schnellerer<br />

Umschlag, größeres Sortiment<br />

Das konventionelle Grobblechgeschäft wird<br />

neben der Edelstahlbearbeitung jedoch nicht<br />

vernachlässigt. Im Gegenteil: »Der Handel<br />

Diese zwei neuen Iberimex-<br />

Bearbeitungszentren sind teil des Edelstahl-<br />

Service-Centers (Fotos: INTERSTAHL Süd).<br />

(131105650/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Baden-Württemberg K 41<br />

mit Grobblechen konventioneller Güten ist<br />

und bleibt unser angestammtes Geschäft –<br />

und es wächst«, so der Ge schäftsführer. Ein<br />

Ziel der Investition war daher auch die Er -<br />

weiterung des eigenen Handelssortiments.<br />

»Dank der neuen Halle haben wir eine höhere<br />

Kapazität und sind im Umschlag noch<br />

schneller geworden. Wir nutzen zudem die<br />

neuen Flächen, um unser Sortiment weiter<br />

auszubauen«, so Markus Werner.<br />

Der Erfolg bestätigt die Arbeit: Man hat<br />

sich eine gute Marktposition in der Region<br />

geschaffen, sich einen Ruf als kompetenter<br />

und zuverlässiger Lieferant erworben. Während<br />

in der Edelstahlbearbeitung die Wertschöpfung<br />

ins Haus geholt wurde, hält sich<br />

das Unternehmen im konventionellen Grobblechbereich<br />

konsequent an die eigene<br />

Maßgabe, selbst nicht tiefer in die Wertschöpfung<br />

einzusteigen. Nach wie vor deckt<br />

das Unternehmen diesen Bereich mit Zulieferern<br />

ab – den eigenen Kunden will man<br />

nicht ins Gehege steigen.<br />

INTERSTAHL Süd gehört neben der INTER-<br />

STAHL Service GmbH in Wetter und einer<br />

Niederlassung in Rumänien zur INTERSTAHL<br />

Firmengruppe. Die Gruppe liefert ein breites<br />

Spektrum hochwertiger Stahlwerkstoffe -<br />

vom Feinstblech bis zum Grobblech und<br />

vom Coil bis zum Spaltband oder zum<br />

Zuschnitt in Baustahl und Edelstahl sowie<br />

Zum neuen Edelstahlbearbeitungszentrum bei INTERSTAHL Süd gehört auch eine Plasmaanlage<br />

des Herstellers Messer.<br />

Sonderstählen. INTERSTAHL Süd-Geschäftsführer<br />

Markus Werner legt aber nicht nur<br />

Wert auf Bestandssicherung, sondern ist mit<br />

einem Bein immer schon beim nächsten<br />

Schritt. Er überlegt, was die Kunden bald<br />

wollen könnten, wie der Markt sich entwickelt.<br />

Denn die Kunden, da ist er sich sicher,<br />

werden weitere Wünschen an den Markt<br />

tragen. »Ich kann mir gut vorstellen, dass<br />

Verarbeiter auf uns zukommen und – im<br />

Edelstahlbereich – Schweißkonstruktionen<br />

bis hin zu kompletten Bauteilen anfragen.«<br />

Doch ein Schritt kommt nach dem anderen.<br />

»Jetzt sehen wir erst mal, wie sich die Bearbeitung<br />

entwickelt.«<br />

(sm 131105650) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

INTERSTAHL Süd<br />

Dieselstraße 2<br />

73072 Donzdorf/Göppingen<br />

Tel. +49 7162 9466-0<br />

www.interstahl.com<br />

(131105650/2)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


42 K Special: Baden-Württemberg<br />

Dem Kunden die Bewertung überlassen<br />

SHC Heilbronn punktet mit hoher Qualität und Zuverlässigkeit<br />

Heilbronn (LS). Die SHC Stahlhandelscenter Heilbronn GmbH ist<br />

spezialisiert auf die Lagerhaltung und Lieferung von Grobblechen – vor<br />

allem in Sondergüten. Eine hohe Kompetenz besitzt der Stahlhändler<br />

zudem in den Bereichen Beratung und Logistik.<br />

WW K SHC Heilbronn bietet eine große Auswahl<br />

an Blechen in verschleißfesten Stählen,<br />

hochfesten Feinkornbaustählen, Vergütungsstählen,<br />

legierten Einsatzstählen, Druckbehälterstählen<br />

und auch Baustählen an. Dabei<br />

setzt SHC vorrangig auf das Sondergütengeschäft<br />

und liefert eine Vielfalt an Qualitäten<br />

in verschiedenste Branchen wie Maschinenund<br />

Anlagenbau, Baumaschinenindustrie,<br />

Werkzeug- und Formenbau sowie Behälterund<br />

Apparatebau u. a.<br />

Das mittelständische Unternehmen mit<br />

Sitz in Heilbronn wurde 1995 gegründet<br />

und beschäftigt heute ca. 20 Mitarbeiter,<br />

wobei auch bei den gewerblichen Lagerarbeitern<br />

großer Wert auf qualifiziertes Personal<br />

gelegt wird. Nur so ist es möglich, die<br />

verschiedensten Anforderungen der Kunden<br />

dauerhaft und zuverlässig zu erfüllen. Als<br />

privates und mittelständisches Unternehmen<br />

ist SHC in der Lage, schnell und flexibel<br />

auf Kunden, Märkte und Entwicklungen zu<br />

reagieren – das Unternehmen ist nach DIN<br />

ISO 9001:2000 zertifiziert.<br />

Jeden Wunsch erfüllen –<br />

Jede Anforderung als<br />

Herausforderung betrachten<br />

Das baden-württembergische Unternehmen<br />

verfügt ständig über einen Lagerbestand<br />

von ca. 20.000 t Grobblech. Während in<br />

den ersten Jahren vorrangig die traditionellen<br />

Heimatmärkte Baden-Württemberg und<br />

Bayern bedient wurden, hat SHC in den letzten<br />

Jahren an überregionaler Bedeutung<br />

dazu gewonnen. Heute ist man bundesweit<br />

aktiv und bedient zudem die angrenzenden<br />

Länder Österreich, Schweiz, Benelux sowie<br />

die osteuropäischen Märkte. Aufgrund einer<br />

professionellen Logistik im eigenen Haus ist<br />

man jederzeit in der Lage, alle Regionen in<br />

kürzester Zeit »frei Haus geliefert« zu be -<br />

dienen.<br />

SHC bezieht fast ausschließlich Material<br />

von westeuropäischen integrierten Grobblechherstellern,<br />

wobei den umfangreichen<br />

Bezügen bei deutschen Produzenten besondere<br />

Bedeutung zukommt. Durch die langjährige<br />

Zusammenarbeit mit qualifizierten<br />

Partnern ist SHC zudem auch jederzeit in der<br />

Lage, nahezu jede Art von zusätzlich erforderlichen<br />

Werkstoffprüfungen (wie z. B. Bahnabnahme,<br />

Aufschweißbiegeversuch, Zugversuch<br />

in Dickenrichtung u. a.) sowie vielfältigste<br />

Dienstleistungen (wie z. B. Sandstrahlen<br />

und Konservieren, Fräs- und Schleifbearbeitung,<br />

Brennzuschnitte u. a.) anzubieten.<br />

Die hervorstechenden Merkmale bei SHC<br />

Heilbronn sind: Vielseitigkeit, Schnelligkeit<br />

und Zuverlässigkeit.<br />

Ziel bei SHC Heilbronn ist es, jeden noch<br />

so ausgefallenen Kundenwunsch zu erfüllen<br />

– das Motto lautet: »Erst der Kunde entscheidet,<br />

ob ein Unternehmen wirklich kundenorientiert<br />

ist.«<br />

(sm 131105691) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

SHC Stahlhandelscenter Heilbronn<br />

GmbH<br />

Hafenstraße 95<br />

74076 Heilbronn<br />

Tel. +49 7131 7626-0<br />

www.shc-heilbronn.com<br />

(131105691/1)<br />

SHC Heilbronn verfügt über eine hohe<br />

Kompetenz in Grobblechen, speziell bei<br />

Sondergüten (Foto: SHC Heilbronn).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


44 K Special: Baden-Württemberg<br />

Quartett an der Unternehmensspitze<br />

Kaltenbach stellt sich neu auf<br />

Lörrach. Das Jahr 2013 steht in der Kaltenbach-Gruppe für Konsolidierung,<br />

Strukturwandel und Synergieeffekte. Der mit neun Tochterfirmen und<br />

17 Vertretungen weltweit tätige Anbieter für Systemlösungen für die<br />

Stahlbranche mit dem Headquarter in Lörrach befindet sich in einem<br />

modernen Veränderungsprozess und schreibt sich gezielte Maßnahmen in<br />

der Gruppenstruktur und Marktbearbeitung ganz groß auf die Fahnen.<br />

WW K Im Zuge des Umbaus des Unternehmens<br />

vom Einzelunternehmen hin zur Firmengruppe<br />

hatte CEO Valentin Kaltenbach<br />

auch seine Unternehmensspitze neu be -<br />

setzt. »Die Firma Kaltenbach ist wie wahrscheinlich<br />

viele andere Mittelständler in den<br />

letzten 20 Jahren organisch gewachsen.<br />

Jetzt geht es darum, dieses Wachstum zu<br />

konsolidieren und zu bündeln, um die Sy -<br />

nergien, die es in der Firmengruppe gibt,<br />

noch stärker herauszuarbeiten. Der Kunde<br />

wird weltweit ein einheitliches Unternehmen<br />

Kaltenbach wahrnehmen und entsprechend<br />

in Anspruch nehmen können«, er klärt der<br />

Firmenchef und präsentiert seine nun zu -<br />

sammengestellte Führungsmannschaft.<br />

Umbau zur Unternehmensgruppe<br />

Eingeläutet wurde dieser Veränderungsprozess<br />

mit der Einführung der Position einer<br />

gruppenweiten Geschäftsleitung für Finanzen.<br />

Dafür wurde im September 2012 lrene<br />

Lange nach Lörrach geholt und bekleidet<br />

seitdem die Position des Group CFO und<br />

Member of the Management Board und<br />

trägt zusätzlich die Verantwortung als CHRO<br />

der Unternehmensgruppe. ln ihrer CFO-Verantwortung<br />

stehen seitdem das Finanzwesen<br />

der gesamten Kaltenbach-Gruppe<br />

mit den Kernbereichen Controlling und<br />

Finanzbuchhaltung, Reporting und Forecasting,<br />

darüber hinaus die Bereiche Human<br />

Resources und IT.<br />

»Meine Mission in der Kaltenbach-Gruppe<br />

ist es, die Prozesse zu optimieren, Kosteneinsparungspotenziale<br />

zu heben sowie<br />

Inter nationalisierungs- und Konsolidierungsmaßnahmen<br />

stetig voranzutreiben«, zeigt<br />

sich CFO lrene Lange überzeugt.<br />

Dazu bedarf es auch neuer Technologien<br />

und Produktinnovationen. »Es geht darum,<br />

dass wir für unsere Kunden immer nach dem<br />

Besten streben. Dazu gehören natürlich auch<br />

saubere Prozesse und transparente Projektmanagementtools«,<br />

so Christian Dorfhuber,<br />

Member of the Management Board und seit<br />

Juli 2013 Leiter der Produktion.<br />

Der aktuellste Neuzugang der Geschäftsleitung<br />

Kaltenbachs und somit auch Member<br />

of the Management Board ist Matthias<br />

Rummel. Er hat die Gesamtleitung des Bereiches<br />

Vertrieb und After Sales übernommen<br />

und komplettiert die neue vierköpfige<br />

Unternehmensspitze.<br />

»Es geht uns darum, dass Standardprodukte<br />

noch stärker als bisher den jeweiligen Be -<br />

dürfnissen von regionalen Märkten oder auch<br />

von Kundensegmenten und Branchen entsprechend<br />

angepasst werden«, so Rummel.<br />

»Zukunftsorientiertes Handeln, die Vorstellung<br />

von Stabilität, Leistungskraft, Wert- und<br />

Qualitätsbewusstsein; all diese Kaltenbach-<br />

Kernwerte mit dem Markenbild Kaltenbachs<br />

zu verknüpfen, hat mich dazu bewogen,<br />

unsere Persönlichkeit auch in visueller Hinsicht<br />

zu stärken. Anlässlich der IPS im Mai<br />

2013 in Lörrach haben wir die neue Kaltenbach<br />

Corporate ldentity (Cl) und das neue<br />

Kaltenbach Corporate Design (CD) aus der<br />

Taufe gehoben. Das komplett überarbeitete<br />

Erscheinungsbild wird nun einer breiten<br />

Öffentlichkeit präsentiert«, erklärt der Inhaber<br />

Valentin Kaltenbach. (sm 131105828) K<br />

Das Führungsquartett: Christian Dorfhuber, lrene Lange, Valentin Kaltenbach, Matthias Rummel<br />

(von li. nach re.) (Foto: Kaltenbach)<br />

(131105828/1)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Kaltenbach GmbH + Co. KG<br />

Blasiring 4<br />

79539 Lörrach<br />

Tel. +49 7621 175-0<br />

www.kaltenbach.com<br />

Blechexpo: Halle 5, Stand 5113<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Baden-Württemberg K 45<br />

Schleif- und Polierwerkzeuge von Kreeb (Foto: Kreeb)<br />

SCHLEIF- UND POLIER-<br />

WERKZEUGE VON KREEB<br />

Göppingen. Die Firma Heinrich Kreeb GmbH<br />

& Co. KG ist Hersteller von Schleif- und Polierwerkzeugen<br />

für die mechanische Oberflächenbearbei-<br />

tung. Diese werden eingesetzt für das Entgraten,<br />

Schleifen, Mattieren, Bürsten und Polieren der<br />

unterschiedlichsten Werkstoffe.<br />

Für die Oberflächenbehandlung von Blechen<br />

ist Kreeb ein kompetenter Ansprechpartner. Zum<br />

Produktionsprogramm gehören Abrasivbürsten<br />

aus Nylonfasern, die mit Schleifkorn durchsetzt<br />

sind und als Rund-, Teller- oder Pinselbürste eingesetzt<br />

werden. Diese Bürsten werden zum Entfernen<br />

leichter bis mittlerer Grate (z. B. Sekundärgrate<br />

nach Stanzoperationen) verwendet.<br />

Neben Schleiflamellenscheiben für das flächige<br />

Bearbeiten von Metallen fertigt Kreeb flexible<br />

Schleifsterne für das Schleifen konturreicher<br />

Werkstücke. Zum Entgraten, Feinschleifen und<br />

Mattieren verarbeitet man Nylonfaservlies mit<br />

eingelagertem Schleifkorn. Aus diesem Rohmaterial<br />

stellt Kreeb beispielsweise Lamellenscheiben,<br />

Ronden sowie Tellerscheiben<br />

für Bürstmaschinen mit<br />

allen gängigen Bearbeitungsaggregaten<br />

(Planetenkopf,<br />

lineare Bearbeitungseinheiten)<br />

her.<br />

Bürsten aus Fibre, Sisal<br />

und Draht sowie Polierscheiben<br />

aus Baumwollgewebe<br />

und Filz zum Erzielen glänzender<br />

Oberflächen runden das<br />

umfangreiche Produktspektrum<br />

von Kreeb ab. Generell<br />

sieht sich das Göppinger Unternehmen<br />

als Problemlöser, der neben standardisierten<br />

Produkten auch speziell auf die<br />

individuellen Kundenbedürfnisse abgestimmte<br />

Werkzeuge entwickelt und fertigt.<br />

Neben dem Stammsitz in Göppingen produziert<br />

Kreeb noch in Haan bei ihrem Zweigbetrieb<br />

bi-flex Birkenstock GmbH & Co. KG.<br />

/<br />

Heinrich Kreeb GmbH & Co. KG<br />

Ziegelstraße 37<br />

73033 Göppingen<br />

Tel. +49 7161 9274-0<br />

www.kreeb.com<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1201<br />

(sm 131105641) K<br />

LANTEK WIRD PARTNER<br />

VON MITSUBISHI<br />

Darmstadt. Lantek hat einen weiteren Maschinenhersteller<br />

als Partner gewonnen: Ab sofort<br />

arbeiten das IT-Unternehmen und die Mitsubishi<br />

Electric Mechatronics Software, Nagoya/Japan,<br />

eng zusammen.<br />

Das Tochterunternehmen der Mitsubishi Corporation<br />

stellt Maschinen unter anderem zur<br />

Bearbeitung von Stahlröhren her und ist jetzt<br />

OEM-Partner von Lantek, einem der Weltmarktführer<br />

im Segment von CAD-/CAM- und ERP-<br />

Software. Die Programme steuern Maschinen<br />

verschiedener Hersteller zur Blech- und Stahlbearbeitung<br />

anlagenübergreifend aus einer durchgängigen<br />

Oberfläche. Lantek verfügt weltweit<br />

über 100 OEM-Partner. Dazu zählen in Japan<br />

auch Toshiba und Toyota.<br />

www.lanteksms.com<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1137<br />

/<br />

(sm 131105772) K<br />

INNOVATION AWARD<br />

LASER TECHNOLOGY 2014<br />

Aachen. Der mit 10.000 € dotierte Innovation<br />

Award Laser Technology wird vom Arbeitskreis<br />

Lasertechnik e.V. und dem European Laser Institute<br />

ELI alle zwei Jahre als europäischer Wissenschaftspreis<br />

in Anerkennung von herausragenden<br />

Innovationen im Bereich der Lasertechnik<br />

verliehen. Der Preis richtet sich an Einzelpersonen<br />

und Projektgruppen, die eine innovative<br />

lasertechnische Entwicklung vom Stadium der<br />

anwendungsnahen Forschung bis hin zur erfolgreichen<br />

industriellen Umsetzung gestaltet haben.<br />

Zugelassen sind nur Bewerber, die für Universitäten,<br />

FuE-Zentren sowie Unternehmen mit Sitz<br />

in Europa arbeiten.<br />

Einreichungsfrist für Anträge zur laufenden<br />

Ausschreibung ist der 17. Januar 2014.<br />

www.innovation-award-laser.org<br />

/<br />

(sm 131105743) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


46 K Special: Baden-Württemberg<br />

Ein Sandwich zum Sparen<br />

Wie Textil im Stahl nicht nur den Kraftstoffverbrauch<br />

reduziert<br />

Meßstetten-Tieringen. Der schwäbische Textilhersteller Mattes &<br />

Ammann ist seit 2008 Teil eines vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

geförderten Forschungsprojektes zum Thema Leichtbau. Gemeinsam mit<br />

dem Institut für Textil- und Verfahrenstechnik entwickelten die Textiler mit<br />

einer speziellen Kunstfaser, die zwischen hauchdünne Stahlplatten<br />

gebracht wird, einen neuartigen Stahltextilverbund.<br />

WW K Das Institut für Textil- und Verfahrenstechnik<br />

(ITV) Denkendorf initiierte das Projekt<br />

2008 und bekam dabei neben der<br />

finanziellen Unterstützung des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

auch fachkundige Hilfe vom Institut für<br />

Umformtechnik der Universität Stuttgart<br />

sowie von den schwäbischen Textilprofis.<br />

Außerdem im Boot: Partner aus der Automobil-,<br />

Blech-, Akustik- und Klebstoffindustrie.<br />

Dr. Ing. Thomas Stegmaier des ITV er -<br />

klärt: »Daraus ergab sich eine Kooperationsgemeinschaft,<br />

die gemeinsam nach den<br />

strengen Kriterien der Automobilbranche<br />

einen Stahltextilverbund entwickelte, dessen<br />

Stärke zunächst in der sehr guten Verformbarkeit<br />

und Tiefziehfähigkeit liegt.«<br />

Möglich macht das ein von Mattes &<br />

Ammann entwickeltes Aramidgestrick (ein<br />

Gemisch aus Hochleistungspolymerkunststoff),<br />

eingelegt zwischen zwei je 0,23 mm<br />

dicke Stahlbleche. Anschließend miteinander<br />

verklebt, entsteht eine Sandwichbauweise,<br />

die mit gerade einmal 0,8 mm Dicke<br />

äußerst flexibel, hitzebeständig und – im<br />

Vergleich zu den üblichen rd. 1,5 mm dicken<br />

Vollblechwänden – auch vergleichsweise<br />

leicht ist. Weiterer Vorteil: Das Gestrick entkoppelt<br />

die beiden Stahllagen akustisch und<br />

bewirkt damit die so wichtige Körperschalldämpfung.<br />

Diese wiederum sorgt dafür,<br />

dass das Verbundmaterial Schwingungen in<br />

der Karosserie dämpfen kann, die sonst als<br />

Lärm wieder in den Innenraum abgestrahlt<br />

werden. Das Fahrzeuginnere wird entsprechend<br />

leiser.<br />

Abspecken – der Umwelt zuliebe<br />

Die erste Forschungsphase war im Frühjahr<br />

dieses Jahres abgeschlossen – mit einem<br />

echten Erfolg: Im Stuttgarter Werk des<br />

Automobilherstellers Daimler fertigte Mattes<br />

& Ammann beispielsweise aus dem<br />

neuartigen Verbundmaterial eine Stirnwand<br />

für die Daimler-A Klasse. Stegmaier:<br />

»Technisch ist das Produkt schon jetzt ausgereift.<br />

In der zweiten Forschungsphase<br />

geht es danach dann primär um die Wirtschaftlichkeit,<br />

denn das Ziel ist natürlich die<br />

Serienproduktion.« So versucht das Forschungsteam,<br />

die Kosten pro reduziertem<br />

Kilogramm Gewicht unter einen Euro zu<br />

bringen – »dann hat es seine endgültige<br />

Berechtigung.« Ein Ansatz, der auch Volkswagen<br />

auf den Plan rief bzw. generell für<br />

wachsendes Interesse an diesem Stahl-<br />

Textil-Sandwich sorgt. Schließlich will der<br />

Gesetzgeber bis 2020 den CO 2<br />

-Ausstoß<br />

pro gefahrenen Kilometer auf maximal<br />

95 g begrenzen. »Das ist eigentlich nur<br />

über reduziertes Gewicht zu erreichen«,<br />

wie Stegmaier erklärt: 100 eingesparte<br />

Kilogramm sparen rd. 0,5 l Treibstoff.<br />

Das wiederum ermöglicht ein besonders<br />

formbarer und galvanisch verzinkter DC04-<br />

Stahl. Demonstrationen zeigten bereits die<br />

sehr guten Tiefzieheigenschaften und damit<br />

die Möglichkeit, jede Geometrie problemlos<br />

umsetzen zu können. Zudem ist der Stahl<br />

äußerst kompatibel mit dem Aramidgestrick<br />

sowie dem Einkomponenten-Epoxidharzkleber,<br />

einem bereits etablierten Produkt im<br />

Karosseriebau.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Mattes & Ammann<br />

Brühlstraße 8<br />

72469 Meßstetten-Tieringen<br />

Tel. +49 7436 877-0<br />

www.mattesammann.de<br />

(111105729/1)<br />

Dieses Musterteil<br />

verdeutlicht die<br />

optimale<br />

dreidimensionale<br />

Verformbarkeit des<br />

neuartigen Materials<br />

(Foto: Mattes &<br />

Ammann/ITV).<br />

Institut für Textil- und<br />

Verfahrenstechnik (ITV) der<br />

Deutschen Institute für Textil- und<br />

Faserforschung Denkendorf<br />

Körschtalstraße 26<br />

73770 Denkendorf<br />

Tel. +49 711 9340-0<br />

www.itv-denkendorf.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Baden-Württemberg K 47<br />

Tests zur Biegesteifigkeit und Delaminationsfestigkeit, zu Zugversuchen<br />

und Tiefzieheigenschaften bis hin zur Körperschalldämpfung<br />

machen es deutlich: Die Kombination aus Stahl, Hightechkleber und<br />

Aramidgestrick erfüllt sämtliche Anforderungen an ein wirtschaftliches<br />

und umweltgerechtes Leichtbaumaterial. Die Komponenten<br />

sind ausgereift, optimal aufeinander abgestimmt und wurden vom<br />

ITV bereits im Jahr 2000 mit einem Basispatent geschützt. Stegmaier:<br />

»Was nun noch fehlt, sind Aussagen zur Langzeitbeständigkeit<br />

des Material-Sandwichs.« Das bedeutet: Dauerschwingversuche<br />

belegen eine zeitliche und mechanische Belastbarkeit, während<br />

Alterungsversuche im Klimaschrank die Lebensdauer vorhersagen<br />

sollen. Je nach Anspruch des jeweiligen Automobilherstellers stehen<br />

außerdem Verträglichkeitstests in Bezug auf Umwelteinflüsse wie<br />

UV-Licht oder Salz auf dem Programm. Und Werner Moser vom<br />

Textilunternehmen M&A ergänzt: »Die Idee der Leichtbauweise entstand<br />

schon in den 1980ern – neu ist sie also nicht. Aber der Druck<br />

seitens des Gesetzgebers lässt endlich Fahrtwind aufkommen,<br />

sodass wir der Industrie schon bald eine Entwicklung präsentieren<br />

können, die den Karosseriebau garantiert verändern wird.«<br />

(sm 131105729) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 49<br />

Dieses Jahr rechnen die<br />

Veranstalter mit noch mehr<br />

Besuchern als zu den bereits<br />

erfolgreichen vorherigen Messen<br />

Blechexpo und Schweisstec<br />

(Foto: P. E. Schall).<br />

(131105693/1)<br />

11. Blechexpo und 4. Schweisstec<br />

in der Erfolgsspur<br />

Neue Sonderschau »Top of Automobil«<br />

Stuttgart. Das Prozesskettenduo Blechexpo – Internationale Fachmesse<br />

für Blechbearbeitung und Schweisstec – Internationale Fachmesse für<br />

Fügetechnologie findet vom 5. bis 8. <strong>November</strong> 2013 in der Landesmesse<br />

am Stuttgarter Flughafen statt.<br />

WW K Im Vergleich zu den erfolgreichen vergangenen<br />

Veranstaltungen, der 10. Blechexpo<br />

und der 3. Schweisstec, zeigt sich in<br />

diesem Jahr noch ein weiterer Zuwachs.<br />

Bereits Ende August hatten sich 1.029<br />

Unternehmen angemeldet, teilte der Veranstalter,<br />

das private Messeunternehmen Paul<br />

E. Schall GmbH & Co. KG aus Frickenhausen,<br />

mit. In Zeiten der relativen Verunsicherung<br />

vor allem in den südeuropäischen<br />

Märkten sei insbesondere die nochmalige<br />

Zunahme an Ausstellungsflächen überraschend.<br />

Viele ausländische und<br />

neue Aussteller<br />

Festzustellen sei eine spürbare Zunahme an<br />

ausländischen Unternehmen. Aus Deutschland<br />

kommen die meisten Unternehmen,<br />

dahinter folgt Italien mit rd. 100 Unternehmen.<br />

Gewohnt stark präsentiert sich auch<br />

die Schweiz mit mehr als 40 Ausstellern. Aus<br />

der Türkei kommen 20 Aussteller. Auf dem<br />

diesjährigen Messeduo in Stuttgart sind 200<br />

neue Aussteller und Unternehmen dabei.<br />

Monika Potthoff, Blechexpo-Projektleiterin,<br />

kennt die Gründe: »Dies ist vor allem auf die<br />

steigende Attraktivität des Fachmesseduos<br />

für Prozessketten als strikt praxisorientierter<br />

Businessplattform mit hohem Anteil an entscheidungsbefugten<br />

Fachleuten zurückzuführen.«<br />

Neu ist dieses Jahr die Sonderschau »Top<br />

of Automobil«. So soll auf der einen Seite<br />

die Verbundenheit mit der Automobilindustrie<br />

und deren Zulieferern, auf der anderen<br />

Seite die hohe Innovationsfähigkeit in puncto<br />

Lösungen in und um das Automobil<br />

gezeigt werden. Beteiligt sind mehr als 20<br />

namhafte Unternehmen aus allen technologischen<br />

Disziplinen zur Fertigung von Komponenten<br />

für Fahrzeuge wie u.a. Stanzteile,<br />

Karosserieteile, Rohkarosserien, Abgassysteme<br />

und Felgen. Mit dabei sind zudem die<br />

Hersteller selbst, die ihre Produkte den Besuchern<br />

vorstellen.<br />

Die 4. Schweisstec kann sich mit über 70<br />

namhaften Teilnehmern neben der EMO<br />

2013, einer der wichtigsten Messen für die<br />

Werkzeugmaschinenindustrie, gut behaupten.<br />

Laut Veranstalter sehen viele große<br />

Unternehmen in der Schweisstec das logische<br />

Bindeglied zur Blechexpo und damit<br />

zur Bleche, Rohre und Profile verarbeitenden<br />

Branche. Diese informiert sich demnach auf<br />

der Stuttgarter Messe über alle Aspekte der<br />

modernen Trenn-, Füge, Umform- und<br />

Stanzbearbeitung und bekommt so die notwendige<br />

Sicherheit zur Investitionsgüterbeschaffung.<br />

/<br />

www.blechexpo-messe.de<br />

www.schweisstec-messe.de<br />

(sm 131105693) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Göcke bietet<br />

Blechbearbeitung<br />

im XXL-Format an.<br />

Die großformatigen<br />

Bleche werden im<br />

Brücken-, Fahrzeugund<br />

Tagebau<br />

eingesetzt<br />

(Foto: Göcke).<br />

(131105782/1)<br />

Blechbearbeitung in XXL<br />

Göcke Umformtechnik ist stringent auf Expansionskurs<br />

Ahaus. In diesem Jahr feiert das Unternehmen Göcke Umformtechnik sein<br />

25. Unternehmensjubiläum. 1988 mit sechs Mitarbeitern gegründet, zählt<br />

Göcke heute zu den führenden Anbietern bei der Blechbearbeitung im<br />

XXL-Format. Eine zusätzliche Laserschweißanlage für überdimensionale<br />

Bleche gehört zu den neuesten Errungenschaften.<br />

gleichzeitig geringen thermischen Verzügen,<br />

eröffnen in der Weiterverarbeitung zu Kantprofilen<br />

neue Möglichkeiten. In der Regel<br />

wird ohne Zuführung eines Zusatzwerkstoffes<br />

gearbeitet. Auf Kundenwunsch kann ein<br />

Zusatzwerkstoff, speziell für hochfeste<br />

Materialgüten, jedoch zugeführt werden.<br />

WW K Göcke Umformtechnik wurde 1988<br />

von Wilhelm Göcke mit dem Gedanken<br />

gegründet, der damaligen Situation entgegenzuwirken.<br />

Stahlblechverarbeitung wurde<br />

zumeist in Massenproduktion durchgeführt,<br />

sodass Wilhelm Göcke wenig Raum für In -<br />

dividuelles oder Abmessungen abseits der<br />

Norm sah. So besetzte er anfänglich mit<br />

sechs Mitarbeitern diese Nische und spezialisierte<br />

sich auf die Bearbeitung ungewöhnlicher<br />

Kantprofile.<br />

Heute zählt das Unternehmen Göcke zu<br />

den führenden Anbietern auf diesem Ge -<br />

biet. Mit der Philosophie »Entwicklung, Produktion<br />

und Service – alles aus einer Hand«<br />

ist Göcke nicht nur in Deutschland erfolgreich,<br />

sondern weit über die Grenzen Europas<br />

hinaus. Auf einer Fläche von 40.000 m 2<br />

arbeiten heute 145 Mitarbeiter. Sie produzieren<br />

Abkantprofile und bearbeiten Bleche<br />

in Großformaten bis zu einer Länge von<br />

25 m. Letztere werden im Brücken-, Fahrzeug-<br />

oder Tagebau eingesetzt.<br />

Im Unternehmen gibt es den Slogan<br />

»Blechbearbeitung in XXL« – der Großteil<br />

der bei Göcke verwendeten Maschinen sind<br />

Sonderkonstruktionen. Werkzeuge für die<br />

Abkantpressen sowie Schablonen für Blechzuschnitte<br />

werden eigens im Hause Göcke<br />

gefertigt.<br />

Eine Innovation im Unternehmen Göcke<br />

ist die zusätzliche Laserschweißanlage für<br />

überdimensionale Bleche. Mit den beiden<br />

Laserschweißanlagen können Bleche mit<br />

einer Dicke von 1 bis 8 mm für Abkantpro file<br />

zu einer maximalen Größe von 4 m x 20 m<br />

bzw. 5 m x 12 m verschweißt werden. Ex -<br />

trem schmale Schweißnahtformen, bei<br />

Wirtschaftlich durch hohe<br />

Schweißgeschwindigkeit<br />

Beim Laserschweißen und -schneiden von<br />

Blechen zählt Göcke zu den führenden<br />

Unternehmen. Möglich ist dies dank der<br />

hohen Bearbeitungsgeschwindigkeit, mit<br />

der sich die Produktivität und somit die<br />

Wertschöpfung steigern lässt. Materialien<br />

wie Stahl, Edelstahl und Aluminium oder<br />

auch Kupfer-Nickel-Legierungen eignen sich<br />

besonders gut für die Herstellung von<br />

Tailored Blanks.<br />

(sm 131105782) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Göcke GmbH & Co. KG<br />

Siemensstraße 1<br />

48683 Ahaus<br />

Tel. +49 2561 9330-0<br />

www.goecke-umformtechnik.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 51<br />

KLÖCO ERSTMALIG AUF<br />

DER BLECHEXPO<br />

Duisburg. Zum ersten Mal ist Klöckner & Co in<br />

diesem Jahr auf der Stuttgarter Blechexpo vertreten,<br />

dort präsentiert der international tätige<br />

Stahl- und Metalldistributor sein Produkt- und<br />

Serviceportfolio.<br />

Aussteller sind die deutschen Tochtergesellschaften<br />

Becker Stahl-Service (BSS) und Klöckner<br />

Stahl- und Metallhandel (KSM) sowie Koenig<br />

Feinstahl aus der Schweiz.<br />

BSS beispielsweise punktet mit einem permanenten<br />

Lagerbestand an Coils von rd. 200.000 t.<br />

Produziert werden die Vorprodukte bei BSS mit<br />

hochleistungsfähigen Spalt- und Querteilanlagen,<br />

Tafelscheren sowie vollautomatischen<br />

Schneidezentren. Neben Coils reicht das Leistungsspektrum<br />

über Spaltband, rechtwinklige<br />

Tafeln, Zuschnitte und Trapezplatinen sowie<br />

Grob- und Feinblechtafeln in allen gängigen Fixund<br />

Sonderformaten.<br />

Koenig Feinstahl als führendes Stahl-Service-<br />

Center in der Schweiz bietet darüber hinaus<br />

auch Serviceleistungen in der Anwendungsberatung<br />

und für Anarbeitungen an. Nebst Spezialprodukten<br />

werden zudem kundenspezifische<br />

Lösungen für Kanban- und Konsignationslager<br />

offeriert.<br />

Auch KSM bietet ein breites Spektrum der<br />

Blechbearbeitung an, beispielsweise Einzelanfertigungen<br />

sowie Großserien von Brennteilen im<br />

Bereich Autogen- und Plasmabrennschneiden.<br />

Alle handelsüblichen Fein- und Grobblechformate<br />

– auch im Bereich Aluminium und Edelstahl<br />

Rostfrei – sind direkt ab Lager verfüg- und lieferbar.<br />

»Der Messeauftritt auf der Stuttgarter Blechexpo<br />

zeigt, dass Klöckner & Co auf Basis seiner<br />

hohen Materialverfügbarkeit, der Produktvielfalt<br />

und spezialisierten Anarbeitungslösungen zu<br />

den Top-Performern der internationalen Stahlund<br />

Metalldistribution zählt«, so Karsten Lork,<br />

Mitglied des Vorstands der Klöckner & Co SE für<br />

die Geschäftsbereiche Europa und Asien.<br />

/<br />

Klöckner & Co SE<br />

Am Silberpalais 1<br />

47057 Duisburg<br />

Tel. +49 203 307-0<br />

www.klöckner.com<br />

Blechexpo: Halle 5, Stand 5518<br />

(sm 131105792) K<br />

UNTERPULVER-SCHWEISSEN<br />

LIVE AUF DER SCHWEISSTEC<br />

Eisenberg. Blickfang und Besuchermagnet<br />

auf der Schweisstec in Stuttgart wird das UP-<br />

(Unterpulver)-Schweißen eines Pipelinerohres<br />

mit 1 m Durchmesser sein. OERLIKON zeigt damit<br />

exemplarisch die breitgefächerte Kompetenz in<br />

allen Belangen rund um das Schweißen. Von der<br />

Stromquelle und deren digitaler Steuerung über<br />

Schweißzusatzwerkstoffe, Schweißpulver, Automatisierungsanlagen,<br />

Rauchabsaugung, unterschiedliches<br />

Zubehör bis hin zu den Schweißgasen<br />

der Muttergesellschaft Air Liquide erhält<br />

der Anwender qualifiziert alles aus einer Hand.<br />

So ergeben die aufeinander abgestimmten Komponenten,<br />

Prozesse und die ganzheitliche Beratung<br />

eine Lösung ohne Schnittstellenkonflikte.<br />

Davon profitiert der Kunde in vielfacher Hinsicht.<br />

/<br />

OERLIKON Schweißtechnik GmbH<br />

Industriestraße 12<br />

67304 Eisenberg<br />

Tel. +49 6351 476-0<br />

www.oerlikon.de<br />

Schweisstec: Halle 7, Stand 7110<br />

(sm 131105820) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


52 K Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

Neue Richtmaschine für Platten<br />

Baden-Baden. Pünktlich zur Blechexpo in Stuttgart stellt die ARKU Maschinenbau GmbH eine neu entwickelte<br />

Richtmaschine für Platten vor: Der PlateMaster ® ist speziell für das wirtschaftliche Richten von großflächigen<br />

Blechteilen (Breite bis 2.000 mm) und dicken Platten ausgelegt (Dicke bis 50 mm).<br />

WW K »Der Bedarf im Markt ist da und wir<br />

haben reagiert«, antwortet Geschäftsbereichsleiter<br />

»Teile richten« Andreas Hellriegel<br />

auf die Frage, warum ARKU eine Richtmaschine<br />

für große Blechteile und Platten<br />

entwickelt hat. »Der PlateMaster ergänzt<br />

optimal unsere im Markt etablierte Flat-<br />

Master ® -Baureihe und ist speziell für Kunden<br />

gedacht, die großflächige Teile hinreichend<br />

eben brauchen.«<br />

Der PlateMaster ist von seiner Bauweise<br />

einfacher gehalten und im Vergleich zur Präzisionsrichtmaschine<br />

FlatMaster für den<br />

Kunden günstiger in der Anschaffung. Die<br />

hydraulische Richtmaschine ist besonders<br />

für den robusten Einsatz konzipiert. Sie ist<br />

unempfindlich gegen Schmutz und kann<br />

schnell und einfach gereinigt werden. Gerade<br />

bei der Bearbeitung von großen Blechplatten,<br />

die oftmals mit Rost und Zunder<br />

überzogen sind, ist eine einfache Säuberung<br />

des Richtaggregats wichtig.<br />

Auch beim PlateMaster sind die beiden<br />

ARKU-Qualitätsmerkmale servo-hydraulische<br />

Richtspaltregelung und Überlastschutz<br />

integriert. Konstante Richtergebnisse und<br />

die Absicherung gegen Beschädigungen der<br />

Maschine sind wie beim FlatMaster gewährleistet.<br />

Der PlateMaster steht im Richtzentrum bei<br />

ARKU in Baden-Baden für Besichtigungen<br />

und Vorführungen bereit. Umfassende In -<br />

formationen zur neuen Richtmaschine sind<br />

bei ARKU auf der Blechexpo erhältlich. Live<br />

zu sehen auf dem Messestand in Stuttgart<br />

sind die Präzisionsrichtmaschine FlatMaster<br />

55 und der schnelle Hochleistungsvorschub<br />

ServoMaster ® HiSpeed.<br />

(131105810/1)<br />

ARKU-PlateMaster ® – die neue Richtmaschine für großflächige Blechteile und dicke Platten<br />

(Breite bis 2.000 mm, Dicke bis 50 mm; Foto: ARKU).<br />

/<br />

ARKU Maschinenbau GmbH<br />

Siemensstraße 11<br />

76532 Baden-Baden<br />

Tel. +49 7221 5009-0<br />

www.arku.de<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1101<br />

(sm 131105810) K<br />

TÜV RHEINLAND<br />

UNTERSTÜTZT BEI<br />

SCHWEISSER-PERSONALSUCHE<br />

Köln. Schweißer sind gefragt. Laut Engpassanalyse<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie zählt dieses Handwerk zu den<br />

Top-10-Engpassberufen in Deutschland. Die Zahl<br />

der unbesetzten Stellen übersteigt die der Be -<br />

werber in diesem Bereich deutlich. Entsprechend<br />

ist ein Konkurrenzkampf um qualifizierte Mitarbeiter<br />

entbrannt. Für Unternehmen bedeutet<br />

das, dass sie nicht mehr auf Bewerbungen warten<br />

können, sondern selbst aktiv werden müssen.<br />

Wer dazu keine Zeit hat, kann sich dabei<br />

helfen lassen. Um Unternehmen bei der Suche<br />

nach Fachkräften zu unterstützen, hat die TÜV<br />

Rheinland Akademie jetzt das Personalmanagementprogramm<br />

Managed Recruiting Schweißen<br />

geschaffen. Von der Erstellung eines Anforderungsprofils<br />

über die Schaltung von Stellenanzeigen<br />

und die Abwicklung des gesamten Auswahlverfahrens<br />

bis hin zur Bewertung der bereits<br />

vorhandenen Fachkompetenz des jeweiligen<br />

Bewerbers nimmt sie ihren Kunden die Personalsuche<br />

und -auswahl komplett ab. Überdies profitieren<br />

diese beim Aufspüren von geeigneten<br />

Mitarbeitern von den guten Kontakten des Bildungsanbieters<br />

bis in die Regionen hinein. Und<br />

dank der eigenen Schweißkursstätten kann die<br />

TÜV Rheinland Akademie fehlendes Know-how<br />

gezielt nachschulen, sodass die Unternehmen<br />

passgenau qualifizierte Mitarbeiter bekommen<br />

www.tuv.com/schweissen<br />

/<br />

(sm 131105740) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 53<br />

REMMERT AUF DER<br />

BLECHEXPO 2013:<br />

MEHR PLATZ. MEHR EFFIZIENZ.<br />

MEHR PRODUKTIVITÄT.<br />

Löhne. Egal, ob kleine oder große Mengen<br />

Blech – Unternehmen, die ihr Flachgut optimiert<br />

bevorraten wollen, sind auf leistungsstarke<br />

Lagersysteme angewiesen. Auf der Blechexpo<br />

2013 stellt die Friedrich Remmert GmbH daher<br />

wirtschaftliche Lagerlösungen für Bleche in den<br />

Fokus. Das Unternehmen informiert die Fachbesucher<br />

über moderne Bevorratungsmöglichkeiten<br />

und stellt seine Systeme, die Remmert-Blechlager<br />

und den Remmert BASIC Tower, vor.<br />

Die Anforderungen an die Blechbevorratung<br />

sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen.<br />

Alles muss kompakter, schneller und effizienter<br />

sein. Unternehmen wollen nicht nur mehr<br />

Material auf weniger Fläche lagern. Die Systeme<br />

müssen auch eine reibungslose Fertigung ermöglichen.<br />

Dafür bietet die Friedrich Remmert GmbH<br />

ein perfekt auf diese Herausforderungen zugeschnittenes<br />

Angebot an automatischen Lagersystemen<br />

für Bleche und Flachgüter. Anwender<br />

profitieren von Platzeinsparungen von bis zu<br />

70 % im Vergleich zu konventionellen Lagermethoden.<br />

Darüber hinaus steigert das optimierte<br />

Materialhandling die Produktivzeit der integrierten<br />

Bearbeitungsmaschinen.<br />

Es gibt Lagersysteme für unterschiedliche Größenordnungen:<br />

Der Remmert BASIC Tower ist die<br />

optimale Lösung zur Bevorratung geringer Mengen<br />

Blech. Das Stand-alone-System ist bei einer<br />

Systemhöhe von 3.830 bis 7.250 mm mit 14 bis<br />

33 Ebenen à 3.000 kg erhältlich. Durch das vereinfachte<br />

Handling (optional halb- oder vollautomatisch)<br />

können Unternehmen die Produktivität<br />

ihrer Maschinen um bis zu 80 % steigern.<br />

Langgut- und Blechlagersysteme können perfekt an die Prozesse der Kunden angepasst werden<br />

(Foto: Remmert).<br />

»Der BASIC Tower basiert zudem auf einem Plugand-Run-Konzept«,<br />

ergänzt Matthias Remmert,<br />

Geschäftsführer von Remmert. »Dadurch ist der<br />

Lagerturm innerhalb kürzester Zeit aufgebaut<br />

und kann sofort genutzt werden.« Eine effiziente<br />

Möglichkeit zur Lagerung größerer Blechmengen<br />

sind die Remmert-Blechlager Mini und Midi.<br />

Die Systeme sind je nach Anforderung in drei<br />

Größen mit einer Nutzlast von bis zu 6.000 kg<br />

pro Ladeebene verfügbar. Dank ihrer modularen<br />

Bauweise sind sie jederzeit erweiterungsfähig<br />

und lassen sich flexibel den individuellen Kundenanforderungen<br />

anpassen. Ein- und Auslagerungen<br />

realisiert ein fahrwegoptimiertes Regalbediengerät.<br />

Die Zugriffszeiten auf das Material<br />

verkürzen sich dadurch um 70 %. Außerdem<br />

kann das Lager an alle gängigen Bearbeitungsmaschinen<br />

angeschlossen werden. Durch das<br />

verbesserte Materialhandling steigt die Maschinenauslastung<br />

um ein Vielfaches.<br />

/<br />

Friedrich Remmert GmbH<br />

Brunnenstraße 113<br />

32584 Löhne<br />

Tel. +49 5732 896-0<br />

www.remmert.de<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1609<br />

(111105726/1)<br />

(sm 131105726) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


54 K Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

Effektive Nassschleiftechnik<br />

Weber bietet ausgereifte Technik für<br />

die Blechbearbeitung<br />

Kronach. Das Entgraten und Oberflächenschleifen von Blechteilen ist<br />

heute zunehmend Standard. Das betrifft mehr oder weniger alle Teile, die<br />

mit den unterschiedlichsten Verfahren geschnitten werden. Die üblichen<br />

Bearbeitungsverfahren mit Schleifbändern und Bürsten werden trocken<br />

oder nass eingesetzt. Die Entscheidung, welches Verfahren zum Einsatz<br />

kommt, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Ausschlaggebend sind<br />

Materialart, Schneidverfahren, Materialdicke und Verölung.<br />

WW K Die Hans Weber Maschinenfabrik<br />

GmbH in Kronach baut seit Jahrzehnten<br />

neben Trocken- auch Nassschleifmaschinen,<br />

die sich durch ausgereifte Technik und<br />

durchdachte Detaillösungen auszeichnen.<br />

So steht für die Baureihen NLC – Nassschleifmaschinen<br />

das gesamte Spektrum der<br />

WEBER-Schleiftechnik zur Auswahl. Das ist<br />

neben den Schleifband- und Bürststationen<br />

auch der Planetenkopf mit doppelt rotierenden<br />

Werkzeugen. Die Bestückung der<br />

Maschinen ist entsprechend der Aufgabestellung<br />

frei anzuordnen und erlaubt so die<br />

optimale Maschinenkonfiguration. Die Steuerung<br />

erfolgt über das WEBER-Touchterminal<br />

in Verbindung mit dem WEBER-»i-<br />

Touch«-Navigationssystem. Damit ist ein<br />

schnelles und fehlerfreies Navigieren durch<br />

die Ma schinenbedienung gesichert. Die<br />

Blechdicke kann zusätzlich durch die am<br />

Maschineneinlass angebrachte Werkstückdickenmessung<br />

erfolgen.<br />

Der Maschinenkörper ist standardmäßig<br />

aus verzinkten Teilen oder VA-Stahlkomponenten<br />

gebaut und damit korrossionsgeschützt.<br />

Trotz der kompakten Bauweise ist<br />

das Vakuumsystem mit dem notwendigen<br />

Separator platzsparend im Inneren untergebracht.<br />

Der Wasserumlauf ist großzügig<br />

ausgelegt, da damit der gesamte Materialabtrag<br />

sicher aus dem Maschineninnnenraum<br />

gespült und der Filterung zugeführt<br />

wird. Die Teiletrocknung am Auslass arbeitet<br />

sowohl mit Quetschrollen als auch mit Luftdüsen.<br />

Für Kleinteile, deren Transport durch<br />

die Quetschrollen mechanisch beschränkt<br />

ist, haben WEBER-Maschinen eine spezielle<br />

Vorrichtung eingebaut.<br />

Das umlaufende Schmutzwasser wird entweder<br />

durch einen Flachbettfilter oder<br />

durch eine Zentrifuge gereinigt und danach<br />

wieder zugeführt. Beide Einheiten werden<br />

direkt an der Maschine aufgestellt und sparen<br />

dadurch ebenfalls Platz. Großer Wert<br />

wird auf einfache Zugänglichkeit zur Reinigung<br />

und Kontrolle der Wasserverteilung<br />

gelegt. Die verschiedenen Komponenten<br />

können ohne Werkzeug zur Kontrolle und<br />

Reinigung aus- und eingebaut werden. So<br />

stellt die WEBER-Baureihe ein ausgereiftes<br />

Maschinenkonzept dar, das sich immer im<br />

notwendigen Umfang auf neue technische<br />

Herausforderungen einstellt.<br />

(sm 130905528) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Hans Weber Maschinenfabrik GmbH<br />

Bamberger Straße 19 – 21<br />

96317 Kronach<br />

Tel. +49 9261 409-0<br />

www.hansweber.de<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1604<br />

(130905528/1)<br />

Die Bestückung der Maschinen ist flexibel<br />

und erlaubt so eine optimale Konfiguration<br />

(Foto: WEBER).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 55<br />

NEUER PLASMAHAND-<br />

SCHNEIDINVERTER<br />

Finsterwalde. Der Plasma-Handschneidinverter<br />

CUTi 35 von Kjellberg erzielt dank sinusförmiger<br />

Stromaufnahme mit PFC (Power Factor<br />

Correction) maximale Leistung aus dem einphasigen<br />

230-V-Netz. Elektrisch leitfähige Werkstoffe,<br />

wie Bau- und Edelstahl, Aluminum und<br />

Kupfer, mit einer Materialdicke bis 12 mm können<br />

damit effizient geschnitten werden. Mit dem<br />

festangeschlossenen Plasmabrenner KjellCut<br />

35C wird der Pilotbogen mittels Hubzündung<br />

ohne Werkstückkontakt entwickelt.<br />

Aufgrund seiner kompakten Bauweise und<br />

seiner geringen Masse von nur 10 kg (inklusive<br />

Brenner) ist der Inverter CUTi 35 ideal für Reparatur-<br />

und Servicearbeiten auf Baustellen, in<br />

Werkstätten und bei Montageeinsätzen. Das<br />

technische Leistungsspektrum des Plasmahandschneidinverters<br />

ist durch zahlreiches Zubehör,<br />

wie Räderwagen, längere Verschleißteile oder<br />

Kreisschneideinrichtungen, erweiterbar. Damit<br />

ist er vielfältig einsetzbar, unter anderem zum<br />

Manuelle<br />

Plasmaschneidanlage<br />

CUTi 35 für den<br />

mobilen und<br />

sicheren Einsatz<br />

(Foto: Kjellberg)<br />

Schneiden von Geraden, Konturen,<br />

Löchern und mit Schablonen.<br />

Der neue Inverter CUTi 35<br />

ersetzt ab sofort das Modell<br />

CUTi 40. Alle Anlagen der<br />

CUTi-Reihe werden mit<br />

einem Erstausrüstungskit<br />

mit Verschleißteilen und<br />

Werkzeugen sowie einem<br />

Filterdruckregler geliefert.<br />

/<br />

Kjellberg Finsterwalde<br />

Plasma und Maschinen GmbH<br />

Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />

03238 Finsterwalde<br />

Tel. +49 3531 500-0<br />

www.kjellberg.de (sm 130905361) K<br />

(130905361/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


56 K Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

Neue Funktionen für Effizienz und Prozesssicherheit<br />

Ditzingen. Zur Blechexpo 2013 stellt Trumpf eine Vielzahl an intelligenten Funktionen und Softwarelösungen<br />

für seine Werkzeugmaschinen vor.<br />

WW K Diese neuen sogenannten Smart Functions<br />

gehören zu den Trumpf-Assistenzsystemen,<br />

mit deren Hilfe die Maschine dem<br />

Bediener assistiert und ihn entlastet.<br />

Smart Nozzle Automation für TruLaser-<br />

Maschinen. Für eine sichere Produktion ist<br />

die Düsen- und Linsenqualität ein entscheidender<br />

Faktor. Denn wenn das Schneidergebnis<br />

nicht optimal ist, kann es an folgenden<br />

Ursachen liegen: Die Linse oder die<br />

Düse ist verschmutzt oder beschädigt, der<br />

Laserstrahl ist nicht zentrisch zur Düse oder<br />

die Fokuslage ist verstellt. Mit DetectLine<br />

und dem neuen Funktionspaket Smart<br />

Nozzle Automation für die TruLaser 5030<br />

und 5040 bietet Trumpf für all diese Ursachen<br />

automatisierte Lösungen. Die Sensorik<br />

LensLine mit Zustandsprüfung erkennt den<br />

Zustand der Linse. DetectLine sorgt für eine<br />

automatische Fokuslageneinstellung. Eine<br />

Einheit am Düsenwechsler zentriert automatisch<br />

den Strahl.<br />

Smart Bending Package für TruBend-<br />

Maschinen. Neu zur Blechexpo ist auf den<br />

Biegemaschinen der TruBend-Serie 5000 die<br />

Funktion TCB (Thickness Controlled Bending).<br />

Gemeinsam mit dem BendGuard und<br />

der optischen Rüst- und Positionierhilfe bildet<br />

sie das Smart Bending Package. Die optische<br />

Rüst- und Positionierhilfe zeigt dem<br />

Bediener über LEDs, an welchen Stellen er<br />

ein Biegewerkzeug rüsten oder wo die<br />

nächste Kantung erfolgen muss. Der Bend-<br />

Guard ist eine optische Sicherheitseinrichtung.<br />

Ist eine Störkontur, beispielsweise eine<br />

Hand, im Sicherheitsbereich des Lichtfeldes<br />

des BendGuard, stoppt die Biegemaschine.<br />

Smart Functions an der TruMatic 6000.<br />

Die neue Stanz-Laser-Maschine TruMatic<br />

6000, die Trumpf nach ihrer Weltpremiere<br />

auf seiner Hausmesse Intech im April 2013<br />

nun auf der Blechexpo der breiten Öffentlichkeit<br />

vorstellt, hat ebenfalls zahlreiche<br />

Smart Functions im Programm.<br />

Dazu zählt beispielsweise die Funktion<br />

Smart Load, die das Blech präzise auf der<br />

Maschine positioniert, auch wenn dieses<br />

zuvor unsauber auf dem Rohblechstapel lag.<br />

Das geschieht durch ein intelligentes Zusammenwirken<br />

von Blechklemmung, Tischvorschub<br />

und Beladegerät. Ein Eingreifen des<br />

Bedieners ist dabei nicht mehr notwendig.<br />

Einige dieser Smart Functions an der neuen<br />

TruMatic 6000 sind zukünftig auch auf weiteren<br />

TruPunch- und TruMatic-Maschinen<br />

verfügbar.<br />

/<br />

TRUMPF GmbH + Co. KG<br />

Johann-Maus-Straße 2<br />

71254 Ditzingen<br />

Tel. +49 7156 303-0<br />

www.trumpf.com<br />

Blechexpo: Halle 1, Stand 1403<br />

(sm 131105751) K


Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 57<br />

Neuerungen in Geschwindigkeit und Präzision<br />

Rijssen. Neue Maßstäbe im Plasma- und Autogenschneiden soll die neue V304-Plattenbearbeitungsanlage<br />

von Voortman setzen.<br />

WW K Die neusten Voortman-Entwicklungen<br />

und -Innovationen wurden in das Design der<br />

V304 integriert. Durch diese Neuerungen<br />

können eine höhere Produktionsgeschwindigkeit<br />

und Qualität erreicht werden.<br />

Die V304 ist das Folgemodell der VCS-<br />

Modelle Compact, Thermo und Multi und<br />

ermöglicht Mehrbrennerschneiden, gerades<br />

Plasmaschneiden sowie 3-D-Fasenschneiden.<br />

Die Maschine erreicht eine hohe Produktionsleistung<br />

und ist perfekt geeignet<br />

für simultane, sich wiederholende Aufgaben.<br />

Maximal sechs Autogenbrenner, zwei<br />

Plasmabrenner oder eine Kombination beider<br />

Technologien bietet die starke Stahlbrücke.<br />

Sowohl der Autogen-Dreifach-Brenner<br />

als auch der Plasmabrenner können<br />

Schweißnahtvorbereitungen durchführen<br />

und X-, Y-, K- oder V-Schnitte anfertigen,<br />

um nachfolgende Produktionsschritte zu<br />

vereinfachen. Eine Streifenschneideinheit<br />

mit drei Autogenbrennern kann Streifen aus<br />

einer Rohplatte schneiden. Um die Platten<br />

schnell zu markieren, ist die Installation einer<br />

stufenlos rotierbaren Inkjet-Markierungseinheit<br />

möglich.<br />

Die V304 ist ausgestattet mit True Hole<br />

Technology von Hypertherm oder Contour<br />

Cut von Kjellberg, um eine höhere Lochqualität<br />

im Vergleich zu konventionellen<br />

Schneidmethoden zu erzielen. Weiterhin<br />

bietet die Maschine verschiedene Schachtelprogramme,<br />

um einen optimalen Materialverbrauch<br />

zu erreichen.<br />

Entwicklungen und Eigenschaften<br />

Die V304 ist eine Voortman-Neuentwicklung<br />

im Bereich Plattenbearbeitung. Neben<br />

dem neuen Design punktet die Anlage mit<br />

einem doppelsynchronisierten Servogetriebe<br />

in Kombination mit doppellinearer Führung,<br />

Schrägverzahnung und Ritzelsystem. Zudem<br />

ist die stabil gebaute Stahlbrücke mit einer<br />

schrägverzahnten Zahnstange ausgestattet.<br />

Das neue 3-D-Plasma-Fasenaggregat wird<br />

synchron in fünf Achsen gesteuert. Die Entwicklung<br />

des Antriebskonzeptes in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Hersteller der<br />

Antriebe sichert die gleichbleibend hohe<br />

Schnittqualität.<br />

Die Filtereinheit ist mit Hochleistungsmembranfiltern<br />

ausgestattet und bietet<br />

damit die effizienteste Lösung, um Staub<br />

und Rauch zu filtern. Mit einem Abscheidegrad<br />

von 99,98 % ist die Rückhaltung feinster<br />

Partikel garantiert.<br />

/<br />

Voortman<br />

Ozonstraat 1<br />

7463 PK Rijssen<br />

Niederlande<br />

Tel. +31 548 536-373<br />

www.voortman.net<br />

Blechexpo 2013: Halle 5, Stand 5516<br />

(sm 131105741) K


58 K Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

TATA STEEL AUF DER BLECHEXPO<br />

London. Auf der diesjährigen Blechexpo in<br />

Stuttgart präsentiert Tata Steel, wie das Unternehmen<br />

sein Distributions- und Service-Center-<br />

Netzwerk auf dem europäischen Festland neu<br />

ausrichtet. Ab sofort stehen bei Europas zweitgrößtem<br />

Stahlhersteller unternehmensweit die<br />

Endkundenmärkte stärker im Fokus. Deutsche<br />

Tata Steel richtet sein Distributions- und Service-Center-Netzwerk auf dem europäischen<br />

Festland neu aus (Foto: Tata Steel).<br />

(131105830/1)<br />

und europäische Kunden profitieren dadurch von<br />

einem noch besser auf sie zugeschnittenen Produkt-<br />

und Serviceangebot.<br />

Tata Steel verfügt über die zweitgrößte Infrastruktur<br />

aus Distributions- und Service Centern<br />

in Europa. Im Zuge der Neuausrichtung werden<br />

alle Betriebe auf dem europäischen Festland<br />

nach Endkundenmärkten – wie der Automobil-,<br />

Bau- oder Hebe- und Förderindustrie – organisiert.<br />

Jeder Standort ist darüber hinaus einer der<br />

beiden Produktgruppen Feinblech oder Grob-/<br />

Bandblech zugeordnet. Damit hat Tata Steel seine<br />

Vertriebsorganisation unternehmensweit<br />

vereinheitlicht. Kunden erhalten jetzt direkten<br />

Zugang zu dem umfassenden Produkt- und Serviceportfolio<br />

der gesamten Gruppe<br />

Um Kunden in ihren Märkten noch erfolgreicher<br />

zu machen, erweitert und optimiert Tata<br />

Steel sein Produkt- und Servicespektrum kontinuierlich.<br />

Ein Beispiel dafür sind die auf der<br />

Blech expo vorgestellten hochfesten niedriglegierten<br />

Stähle der Ympress ® -Familie, von denen<br />

einige an spezifische Kundenanforderungen<br />

angepasst wurden<br />

Tata Steel stellt auf der Blechexpo darüber hinaus<br />

seine neu entwickelten Engineering-Dienstleistungen<br />

vor. Auf dem Messestand demonstriert<br />

der Stahlhersteller, wie Kunden aus der<br />

Automobilindustrie von diesem Angebot profitieren<br />

können. Beispielsweise hilft der Gesamtbetriebskosten-Scan<br />

(TCO-Scan) dabei, die Kosten<br />

für spezifische Anwendungen sowohl in der Herstellung<br />

als auch während der Nutzung deutlich<br />

zu reduzieren. Diesen Service bietet das Unternehmen<br />

nicht nur für die Automobilindustrie,<br />

sondern auch für seine Kunden aus dem Hebeund<br />

Fördersektor oder der Bauindustrie an.<br />

www.tatasteel.com<br />

Blechexpo: Halle 5, Stand 5317<br />

/<br />

(sm 131105830) K<br />

SCHWEISSERPRÜFUNGSNORM<br />

DIN EN ISO 9606-1 KOMMT<br />

Düsseldorf. Viele Jahre liefen sie parallel<br />

nebeneinander: Die Schweißerprüfungsnormen<br />

»Prüfung von Schweißern – Schmelzschweißen<br />

– Teil 1: Stähle« EN 287-1 auf europäischer Ebene<br />

und die ISO 9606-1 außerhalb von Europa.<br />

Nach fast 20 Jahren findet die Zweigleisigkeit<br />

nun ein Ende. Eine Umfrage durch das European<br />

Committee for Standardization (CEN) hat zum<br />

Resultat geführt, die ISO 9606-1 als »EN ISO«-<br />

Norm zu übernehmen – allerdings mit einer<br />

24-monatigen Übergangsfrist.<br />

Der DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />

und verwandte Verfahren e.V. geht davon aus,<br />

dass Ende des Jahres die neue, einheitliche<br />

Schweißerprüfungsnorm durch das CEN und das<br />

DIN Deutsches Institut für Normung e.V. als DIN<br />

EN ISO 9606-1 veröffentlicht ist. Ab dann gilt die<br />

Übergangsfrist von 24 Monaten. Der DVS weist<br />

darauf hin, dass in diesem Zeitraum möglicherweise<br />

Schweißerprüfungen nach DIN EN ISO<br />

9606-1 nicht anerkannt werden, sondern noch<br />

Schweißerprüfungen nach DIN EN 287-1 gefordert<br />

werden. Daher rät der DVS, zwei Schweißerprüfbescheinigungen<br />

– nach alter und nach<br />

neuer Norm – auszugeben. Unternehmen, die<br />

sich die Frage stellen, welche Bedeutung die Veröffentlichung<br />

der DIN EN ISO 9606-1 für sie konkret<br />

hat, erhalten kompetente Antwort von den<br />

Ansprechpartnern in den DVS zugelassenen Bildungseinrichtungen.<br />

(sm 131105699) K<br />

EWM WIRD AG<br />

Mündersbach. Die Gesellschafter der EWM<br />

Hightec Welding GmbH haben mit der Eintragung<br />

in das Handelsregister die Rechtsform in<br />

eine Aktiengesellschaft geändert. Damit tritt das<br />

weltweit zu den bedeutendsten Anbietern von<br />

Lichtbogenschweißtechnik zählende Unternehmen<br />

unter dem Namen EWM AG auf. Das familiengeführte<br />

Unternehmen mit Stammsitz im<br />

Westerwald trage damit der Entwicklung der<br />

letzten Jahre Rechnung. Zugleich würden damit<br />

die Weichen für die Zukunft und ein weiterhin<br />

dynamisches Wachstum gestellt.<br />

www.ewm-group.com<br />

Schweisstec: Halle 7, Stand 7207<br />

/<br />

(sm 131105717) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 59<br />

STAHL-SERVICE-KOMPETENZ<br />

VON EMW<br />

Neunkirchen. Das Stahl-Service-Center EMW<br />

präsentiert sich auf der BLECHEXPO auf einem<br />

gemeinsamen Stand mit SCHÄFER Lochbleche.<br />

Beide Unternehmen sind Teil der international<br />

erfolgreichen SCHÄFER WERKE GMBH mit Sitz in<br />

Neunkirchen im Siegerland. Das in der deutschen<br />

Stahlbranche seltene Zusammenwirken eines<br />

umfangreichen Feinblechlagers und der nachgeschalteten<br />

Verarbeitung unter dem Dach derselben<br />

Unternehmensgruppe ermöglicht kurze<br />

Wege und hohe Flexibilität, von der die gemeinsamen<br />

Kunden profitieren. Der gemeinsame<br />

Messeauftritt unterstreicht diese doppelte Kompetenz.<br />

Sowohl EMW wie auch SCHÄFER Lochbleche<br />

beliefern unter anderem Kunden aus der Automobilbranche.<br />

EMW versorgt die Automobilbranche<br />

mit Spaltbändern und Zuschnitten, die<br />

in der Regel zu Karosserieteilen weiterverarbeitet<br />

werden. Neben weichen Tiefziehstählen liefert<br />

die EMW auch höherfeste Stähle für crashrelevante<br />

Sicherheitsteile. Mit einem ständig<br />

abrufbereiten Lagervolumen von rd. 100.000 t<br />

Feinblech in nahezu allen marktgängigen Qualitäten<br />

und fünf Spaltanlagen unterstützt EMW<br />

Im Stahl-Service-<br />

Center EMW wird<br />

hochwertiges<br />

Feinblech in nahezu<br />

allen marktgängigen<br />

Güten verarbeitet<br />

(Foto: SCHÄFER<br />

Werke).<br />

eine Just-in-time-Lieferung nach Kundenvorgaben.<br />

Weitere wichtige Anwendungsbereiche für<br />

Lochbleche sind Schallschutz, Ladenbau und<br />

Architektur. Mit weit mehr als 400 standardmäßig<br />

verfügbaren Lochbildern liefert SCHÄFER<br />

Lochbleche beispielsweise individuelle Gestaltungen<br />

für Fassadenverkleidungen und Lärmschutzwände,<br />

aber auch Regale und Sitzmöbel.<br />

SCHÄFER Lochbleche gewährleistet mit seiner<br />

großen Werkzeugvielfalt umfassende Möglichkeiten<br />

der Fertigung von Lochblech aus Stahl,<br />

Edelstahl und Aluminium.<br />

/<br />

SCHÄFER Werke<br />

Pfannenbergstraße 1<br />

57290 Neunkirchen<br />

Tel. +49 2735 787-01<br />

www.schaefer-werke.de<br />

Blechexpo: Halle 5, Stand 5101<br />

(131105727/1)<br />

(sm 131105727) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


60 K Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />

Neuer Welding Guide zu AHSS/UHSS-Stählen<br />

Stockholm. Um noch stärker auf die wachsende Nachfrage der Automobilindustrie nach AHSS/UHSS-Stählen<br />

einzugehen, hat SSAB jetzt einen einzigartigen und ausführlichen Leitfaden zum Schweißen von AHSS/UHSS-<br />

Stählen in englischer Sprache vorgestellt.<br />

WW K Vor dem Hintergrund einer zunehmenden<br />

Anzahl an Automobilapplikationen,<br />

die mit AHSS/UHSS-Stählen entwickelt<br />

werden, bietet der neue Welding Guide die<br />

nötigen Erkenntnisse und Empfehlungen,<br />

um Schweiß prozesse zu optimieren und<br />

unmittelbar von den Vorteilen dieser Werkstoffe<br />

zu profitieren.<br />

Der Welding Guide »Schweißen von<br />

AHSS/UHSS-Stahl – Leitfaden für die Automobilindustrie«<br />

stellt detailliert und übersichtlich<br />

die in der Automobilindustrie ge -<br />

läufigsten Schweißmethoden vor: Widerstandspunktschweißen,<br />

Laserschweißen<br />

und Lichtbogenschweißen. Er legt den<br />

Schwerpunkt dabei insbesondere auf UHSS-<br />

Stähle und bietet ausführliche Testergebnisse<br />

sowie Empfehlungen zu bewährten Verfahren<br />

für beschichtete und unbeschichtete<br />

AHSS/UHSS-Stähle.<br />

»In den vergangenen Jahren haben wir<br />

zahlreiche Fragen zum Schweißen von<br />

AHSS/UHSS-Stählen erhalten, da es sich<br />

vom Schweißen unlegierter Stähle unterscheidet«,<br />

erklärt Tony Nilsson, Principal<br />

Joining Specialist bei SSAB. »Wir wollten der<br />

Automobilindustrie daher einen Leitfaden<br />

zur Verfügung stellen, der das gesamte<br />

Know-how sowie die Forschungsergebnisse<br />

und Kennwerte zusammenfasst, die wir<br />

über die Jahre hinweg gesammelt haben.«<br />

Der Welding Guide für AHSS/UHSS-Stähle<br />

ist nach SSAB-Angaben in seiner Art einzigartig<br />

in der Stahl- und Automobilindustrie.<br />

»Der neue Welding Guide ist ein weiterer<br />

Beleg für das Bestreben von SSAB, seinen<br />

Kunden mehr als nur Stahl zu bieten. Da es<br />

auf dem Markt bisher keinen entsprechenden<br />

Leitfaden gab, wollten wir bei SSAB<br />

einen Welding Guide erstellen und damit<br />

nicht nur unsere Kunden, sondern auch den<br />

gesamten Markt unterstützen«, sagt Anke<br />

Meyer, Marketing Manager bei SSAB EMEA.<br />

(130905464/1)<br />

Das Widerstandspunktschweißen<br />

ist das geläufigste Fügeverfahren<br />

für AHSS/UHSS-Stahl in der<br />

Automobilindustrie (Foto: SSAB).<br />

Der Welding Guide wurde vom SSAB Knowledge<br />

Service Center entwickelt, das als<br />

technische Supportabteilung fachspezifisches<br />

Know-how und Empfehlungen zu<br />

AHSS/UHSS-Stählen für die Automobil -<br />

industrie bietet. Der rd. 80 Seiten umfassende<br />

Leitfaden kann online unter www.ssab.<br />

com/weldingguide bestellt werden. Er steht<br />

sämtlichen Automobilherstellern und Zulieferunternehmen<br />

sowie allen weiteren interessierten<br />

Industriezweigen zur Verfügung.<br />

www.ssab.com/weldingguide<br />

/<br />

(sm 130905464) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


62 K Special: Edelstahl<br />

Edelstahl Rostfrei in chloridhaltigen Wässern<br />

Von Ulrich Heubner 1 und Hans-Peter Wilbert 2 (131105736/3)<br />

(131105736/1)<br />

Nichtrostende Stähle werden in der Trinkwasserinstallation, in Anlagen zur<br />

Abwasserbehandlung, in Kühlwassersystemen der Industrie mit Fluss-,<br />

Brack- und Meerwasser und in Schwimmbadwässern in großem Umfang<br />

eingesetzt. Bei sachgerechter Werkstoffauswahl und sorgfältiger Werkstoffverarbeitung<br />

sind nichtrostende Stähle in den betrachteten Anwendungen<br />

in Wässern wartungsarm und langlebig und bieten damit ausgesprochen<br />

nachhaltige Lösungen.<br />

WW K Edelstahl Rostfrei ist ein Sammelbegriff<br />

für nichtrostende Stähle. Sie enthalten mindestens<br />

10,5 % Chrom und weisen gegenüber<br />

unlegierten Stählen eine deutlich bessere<br />

Korrosionsbeständigkeit auf. Die traditionelle<br />

Namensgebung »nichtrostende<br />

Stähle« hat ihren Ursprung darin, dass diese<br />

Werkstoffe bei Auslagerung an normaler<br />

Atmosphäre nicht rosten. Dies bedeutet<br />

jedoch nicht, dass sie beliebigen Medien<br />

ohne Korrosionserscheinungen ausgesetzt<br />

werden können. Mit einer Erhöhung des<br />

Chromgehalts über den oben genannten<br />

Mindestgehalt hinaus und durch Hinzufügen<br />

weiterer Legierungsbestandteile wie<br />

von Nickel (Ni) und Molybdän (Mo) kann die<br />

1)<br />

Nickel Institute, Werdohl<br />

2)<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, Düsseldorf<br />

Die Ausführungen basieren auf dem ISER-Merkblatt 830, das<br />

kostenfrei bei der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei,<br />

E-Mail: info@edelstahl-rostfrei.de, angefordert werden kann.<br />

Korrosionsbeständigkeit in Anpassung an<br />

die jeweils umgebenden Medien, beispielsweise<br />

in chloridhaltigen Wässern, weiter<br />

erhöht werden. Damit kann die Wasserwirtschaft<br />

über Edelstahl Rostfrei in einer Vielzahl<br />

unterschiedlicher Sorten für mannigfache<br />

Anwendungen verfügen.<br />

Allgemeines<br />

Nichtrostende korrosionsbeständige Stähle<br />

sind in Trinkwasser und Wässern ähnlicher<br />

chemischer Zusammensetzung, in Oberflächenwässern<br />

einschließlich Meerwasser,<br />

Heizungs- und Kühlwässern gegen Flächenkorrosion,<br />

wie man sie von unlegierten Stählen,<br />

Kupfer, Zink etc. kennt, beständig. Die<br />

Beständigkeit wird auch durch saure Wasserinhaltsstoffe<br />

in weiten Bereichen nicht<br />

beeinträchtigt. So ist Edelstahl Rostfrei beispielsweise<br />

in kohlensäurereichen Mineralwässern<br />

mit einem pH-Wert von etwa 4<br />

beständig. Aufgrund der sicheren Beständigkeit<br />

gegen Flächenkorrosion spielt diese<br />

in der Praxis beim Einsatz von nichtrostenden<br />

Stählen in chloridhaltigen Wässern keine<br />

Rolle.<br />

Gegenüber Erosionskorrosion weisen<br />

nichtrostende Stähle in Wässern eine vergleichsweise<br />

hohe Beständigkeit auf, sodass<br />

ihre Anwendung auch im Fall hoher Fließgeschwindigkeiten<br />

bis herauf zu beispielsweise<br />

30 m/s in Betracht gezogen werden kann.<br />

Zur Vermeidung von örtlicher Korrosion in<br />

der Form von Loch- und Spaltkorrosion in<br />

chloridhaltigen Wässern ist jedoch eine Vielzahl<br />

von Einflussgrößen zu betrachten.<br />

Werkstoffbedingte Einflussgrößen<br />

Ein Maß für die Beständigkeit nichtrostender<br />

Stähle gegenüber Loch- und Spaltkorrosion<br />

ist die sogenannte Wirksumme, die sich aus<br />

den Massenanteilen der Legierungselemente<br />

Chrom, Molybdän und Stickstoff ergibt.<br />

Eine Zunahme der Beständigkeit mit der<br />

Wirksumme gilt auch für chloridhaltige<br />

Wässer.<br />

Mit Wirksummen von 16 bis 20 sind die<br />

ferritischen nichtrostenden Stähle 1.4016,<br />

1.4509, 1.4510 und 1.4511, die austenitischen<br />

nichtrostenden Stähle 1.4301,<br />

1.4306, 1.4307 und 1.4541 und ebenso die<br />

martensitischen korrosionsbeständigen<br />

Stähle 1.4057 und 1.4122, die als Langprodukte<br />

beispielsweise für Pumpenwellen,<br />

Spindeln, Ventile und Armaturen Verwendung<br />

finden, für Trinkwässer und Industrie-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Edelstahl K 63<br />

Links: Edelstahl Rostfrei in Einrichtungen zur<br />

Abwasser behandlung (Foto: Huber SE)<br />

Mitte: Vielfältige Gestaltungs möglichkeiten<br />

mit Edelstahl Rostfrei in Schwimmbädern<br />

(Foto: Berndorf Metall- und Bäderbau<br />

GmbH / Hotel Aquarius in Kolobrzeg / PL)<br />

(131105736/2)<br />

Rechts: Trinkwasserinstallation und<br />

Warmwasserbereitung mit Rohren und<br />

Pressfittings aus Edelstahl Rostfrei<br />

(Foto: Esta Rohr GmbH / Installationsunternehmen<br />

Siegfried Bruni)<br />

wässer mit mäßigem Chloridionengehalt<br />

geeignet. Für die molybdänfreien ferritischen<br />

und austenitischen nichtrostenden Stähle in<br />

Wasserverteilungs- und Speichersystemen<br />

lässt sich für die Lochkorrosionsanfälligkeit<br />

im Kaltwasserbereich ein bei ungefähr<br />

200 mg/l liegender Chloridionengehalt als<br />

Grenzwert ableiten. Oberhalb dieses Grenzwerts<br />

ist in Kaltwasser die Wahrscheinlichkeit<br />

für Lochkorrosion hoch. In Warmwasser<br />

ist der Grenzwert niedriger und liegt dort<br />

eher im Bereich von etwa 50 mg/l. Diese<br />

Aussagen gelten für die Lochkorrosion, während<br />

die kritischen Gehalte für das Auftreten<br />

von Spaltkorrosion deutlich niedriger liegen.<br />

Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass bei<br />

den nickel- und molybdänfreien ferritischen<br />

nichtrostenden Stählen ein einmal begonnener<br />

Loch- oder Spaltkorrosionsangriff rascher<br />

fortschreitet als bei den mit Nickel legierten<br />

austenitischen nichtrostenden Stählen.<br />

Der ferritische nichtrostende Stahl 1.4521,<br />

die austenitischen nichtrostenden Stähle<br />

1.4401, 1.4404, 1.4571 und 1.4435 und<br />

ebenso die austenitisch-ferritischen Duplexstähle<br />

1.4062, 1.4162 und 1.4362 umfassen<br />

Wirksummen von 25 bis 27 und eignen sich<br />

für Trink- und Industriewässer mit erhöhtem<br />

Chloridionengehalt, im Kaltwasserbereich<br />

mit einem Chloridionengehalt bis zu einer<br />

Obergrenze von 1.000 mg/l oder mit mäßigem<br />

Chloridionengehalt bei erhöhten Temperaturen,<br />

also beispielsweise für Trinkwasser<br />

im Warmwasserbereich.<br />

Die austenitischen nichtrostenden Stähle<br />

1.4439 und 1.4539 und der austenitischferritische<br />

Duplexstahl 1.4462 mit Wirksummen<br />

von 34 bis 38 eignen sich für Brauchund<br />

Kühlwässer mit verhältnismäßig hohen<br />

Chloridionengehalten, beispielsweise bei der<br />

Kühlung mit Flusswasser, wo mit Chloridionenkonzentrationen<br />

zwischen 1.500 mg/l<br />

und 5.000 mg/l zu rechnen ist.<br />

Mit Wirksummen von 41 bis 54 eignen<br />

sich die austenitschen nichtrostenden Stähle<br />

1.4547, 1.4529, 1.4565 und 1.4562 und die<br />

austenitisch-ferritischen Superduplexstähle<br />

1.4501 und 1.4410 für die Handhabung von<br />

Solen, Brackwasser und Meerwasser mit<br />

Chloridionengehalten bis hin zu 20.000 mg/l.<br />

Wasserseitige Einflussgrößen<br />

Bei der Auswahl nichtrostender Stähle für<br />

die Anwendung in Wässern ist der Gehalt an<br />

Chloridionen das wichtigste Kriterium. Die<br />

jeweils zulässigen Höchstwerte hängen<br />

jedoch nicht nur werkstoffseitig vom Typ des<br />

Stahls ab, sondern zugleich auch wasserseitig<br />

von den Einflussgrößen pH-Wert, Temperatur<br />

und vom Gehalt an anderen gelösten<br />

Substanzen wie Nitraten, Sulfaten usw.<br />

Besondere Aufmerksamkeit ist erforderlich,<br />

wenn neben Chloriden andere Halogenide<br />

vorhanden sind, beispielsweise Bromide und<br />

Iodide. Ein anderer wichtiger Faktor ist der<br />

Gehalt an oxidierend wirkenden Substanzen,<br />

da das Risiko der Lochkorrosion mit der oxidierenden<br />

Wirkung des Wassers zunimmt.<br />

Chlor ist ein starkes Oxidationsmittel. Nichtrostende<br />

Stähle sind in der Regel gegenüber<br />

Chlorgehalten, wie sie beispielsweise in<br />

Abwasserbehandlungsanlagen anzutreffen<br />

sind, beständig. Chlorgehalte von 2 mg/l in<br />

gechlortem Süßwasser führten bei nichtrostenden<br />

Stählen der Sorten 1.4301 und<br />

1.4404 nicht zu Korrosion. Dauerhafter Kontakt<br />

mit gechlortem Süßwasser mit 3 bis<br />

5 mg/l Chlorgehalt löste bei nichtrostenden<br />

Stählen der Sorten 1.4301 und 1.4307<br />

Spaltkorrosion aus; bei der Sorte 1.4404 hingegen<br />

in weit geringerem Maße.<br />

Bauseitige Einflussgrößen<br />

Für die Korrosionsbeständigkeit nichtrostender<br />

Stähle gegenüber chloridhaltigen Wässern<br />

ist die Vermeidung von Spalten wichtig.<br />

Sind sie unvermeidbar, sollten sie möglichst<br />

weit sein. Spalte mit einer Weite von mehr<br />

als 0,5 mm gelten gemäß DIN EN 12502-4<br />

im Allgemeinen als unkritisch. Auch sind<br />

Metall/Metall-Spalte in der Regel weniger<br />

kritisch als Metall/Kunststoff-Spalte. Sind<br />

Spalte unvermeidbar, lässt sich die erhöhte<br />

Korrosionsgefahr in der Regel durch die<br />

Wahl eines beständigeren Werkstoffs auffangen.<br />

Um das Risiko von Spaltkorrosion zu minimieren,<br />

ist die Vermeidung von Ablagerungen<br />

wichtig. Deshalb sollten die konstruktiven<br />

Vorgaben erforderlichenfalls eine hierfür<br />

ausreichende Mindestströmungsgeschwindigkeit<br />

vorschreiben. Im Fall der Handha-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


64 K Special: Edelstahl<br />

bung von Schlämmen sollte die Konstruktion<br />

keine strömungstechnischen Toträume<br />

vorsehen, in denen sich Ablagerungen<br />

ansammeln könnten.<br />

Ferner hat die Oberflächenbeschaffenheit<br />

einen wesentlichen Einfluss auf die Korrosionsbeständigkeit.<br />

Die höchste Beständigkeit<br />

wird mit einer sauberen und metallisch blanken<br />

Oberfläche erzielt, die darüber hinaus<br />

frei ist von Spalten und spaltähnlichen<br />

Erscheinungen wie Einbrandkerben und<br />

Poren als Schwachstellen für das Entstehen<br />

von Spaltkorrosion. Besonders ist auf werkstoffgerechtes<br />

Schweißen zu achten. An<br />

Schweißverbindungen sind jegliche Anlauffarben,<br />

Verzunderungen, Spritzer und<br />

Schlackenreste sorgfältig zu entfernen und<br />

es ist eine einwandfreie Wurzeldurchschweißung<br />

zu beachten.<br />

Oxidfilme mit dunkleren Farben als strohgelb<br />

erhöhen laut DIN EN 12502-4 die<br />

Wahrscheinlichkeit für Lochkorrosion. Sie<br />

können durch Beizen, Feinschleifen oder<br />

Kugelstrahlen, z.B. mit Glasperlen, entfernt<br />

werden. Unter kritischen Bedingungen können<br />

jedoch auch strohgelbe Oxidfilme schon<br />

die Wahrscheinlichkeit für Lochkorrosion<br />

erhöhen.<br />

Auch die mikrobiologisch beeinflusste<br />

Korrosion nichtrostender Stähle in chloridhaltigen<br />

Wässern setzt in der Regel dort ein,<br />

wo eine verarbeitungsbedingte Schwächung<br />

der Korrosionsbeständigkeit durch<br />

Anlauffarben auf und neben den Schweißverbindungen<br />

vorliegt. Charakteristisch<br />

hierbei ist eine Begünstigung insbesondere<br />

der Loch- und in geringerem Umfang auch<br />

der Spaltkorrosion. Wie die Praxis zeigt, gilt<br />

es vor allem, die Bildung von Anlauffarben<br />

beim Schweißen nichtrostender Stähle<br />

unnachsichtig und kompromisslos zu vermeiden<br />

oder diese vollständig und gründlich<br />

zu entfernen, am besten durch eine Beizung<br />

im Vollbad.<br />

Betriebliche Einflussgrößen<br />

Eine wichtige betriebliche Einflussgröße ist<br />

der Strömungszustand. In strömenden Wässern<br />

ist die Korrosionsbeständigkeit immer<br />

relativ hoch, während in Stagnationsphasen<br />

Lochkorrosion eingeleitet werden kann. Im<br />

Fall sehr hoher Mediengeschwindigkeiten<br />

kann die Strömungsgeschwindigkeit sogar<br />

zu einem dominierenden Faktor für die<br />

Beständigkeit der nichtrostenden Stähle in<br />

chloridhaltigen Wässern werden. In Versuchen<br />

zum Einfluss sehr hoher Mediengeschwindigkeiten<br />

zeigte sich, dass sehr hohe<br />

Fließgeschwindigkeiten das Lochkorrosionspotenzial<br />

des nichtrostenden Stahls in chloridhaltigen<br />

Wässern erheblich erhöhen können.<br />

Eine solche Abhängigkeit des Lochkorrosionspotenzials<br />

von der Fließgeschwindigkeit<br />

kann im Fall von Pumpenkomponenten<br />

ein entscheidender Faktor für die Beständigkeit<br />

der dort eingesetzten nichtrostenden<br />

Stähle in chloridhaltigen Wässern sein.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-835<br />

www. edelstahl-rostfrei. de<br />

(sm 131105736) K<br />

DÖRRENBERG EDELSTAHL<br />

MIT NEUEM IMAGEFILM<br />

Engelskirchen. Die Dörrenberg Edelstahl<br />

GmbH aus Engelskirchen hat im Zuge der Neugestaltung<br />

ihrer Website auch ihren Imagefilm<br />

neu erstellen lassen und hierzu einen zeitgemäßen<br />

PR-Film produziert. Informativ und anschaulich<br />

werden die vier Geschäftsbereiche Edelstahl,<br />

Formguss, Feinguss und Oberflächentechnik<br />

vorgestellt. Die Zuschauer erhalten dabei Einblicke<br />

ins Stahlwerk ebenso wie in eines der<br />

größten Lager für Werkzeugstahl in Europa.<br />

Einen Blick hinter die Kulissen erlaubt auch die<br />

zentrale Werkstofftechnik, zuständig für Forschung<br />

und Entwicklung sowie Qualitätssicherung.<br />

Sowohl auf der Internetseite als auch über das<br />

Videoportal Youtube ist der Film verfügbar.<br />

www.doerrenberg.de<br />

/<br />

(sm 131105728) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Edelstahl Rostfrei 2013 und 2014<br />

Mehr über die Lage auf dem globalen Edel<strong>stahlmarkt</strong> und über die aktuellen<br />

Entwicklungen und Trends enthält auch die parallel erscheinende<br />

<br />

Sie u. a. ein Interview mit Markus Moll, Managing Director von Steel &<br />

Metals Market Reseach (SMR), Reutte/Österreich.<br />

Eine leicht gekürzte Zusammenfassung in deutscher<br />

Sprache gibt es als PDF auf unserer Web site<br />

zum Download oder direkt per QR-Code.<br />

/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia<br />

THYSSENKRUPP ELEVATOR STÄRKT<br />

SEINE POSITION IN NORDAMERIKA<br />

Essen. ThyssenKrupp Elevator hat sämtliche Geschäftsanteile der amerikanischen<br />

Edmonds Elevator, Inc. übernommen. Das Unternehmen mit Sitz<br />

in Cleveland, Ohio (USA), wurde 1875 gegründet. Zum Leistungsspektrum<br />

gehört – neben der Wartung und Reparatur – auch die Modernisierung von<br />

Aufzügen.<br />

(sm 130905463) K<br />

WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG DES INTERNETS<br />

Köln. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult (IW Consult)<br />

ermittelt für den »eTown Award« gemeinsam mit Google deutsche Städte,<br />

in denen Unternehmen sehr effizient das Internet nutzen. Dafür wird ein<br />

»eTown Index« erstellt, der sich aus zwei Komponenten zusammensetzt<br />

– AdWords und dem Business Model Monitor Digital (BM2D).<br />

BM2D misst die Bedeutung des Internets für die Unternehmen und teilt<br />

sie dafür in vier Gruppen ein. Die erste Gruppe umfasst die Unternehmen,<br />

für die das Internet keine Relevanz hat – im vorigen Jahr waren das 18 %.<br />

Zur vierten Gruppe zählt hingegen das andere Extrem – Unternehmen, für<br />

die das Internet im Mittelpunkt steht, beispielsweise Onlineshops. Zu dieser<br />

Gruppe gehört etwa jedes sechste deutsche Unternehmen.<br />

Die Befragungen ergaben, dass lediglich jedes fünfte Unternehmen keine<br />

eigene Internetseite hat, jedes zweite ist mittlerweile auf das Netz angewiesen.<br />

Die Betriebe, die verstärkt auf das weltweite Netz setzen, sind<br />

zumeist erfolg reicher als ihre nicht digital ausgerichteten Mitbewerber. So<br />

erwarten rd. 60 % der netzaffinen Unternehmen in diesem Jahr eine<br />

Umsatzsteigerung, bei den nicht-netzaffinen sind es nur 40 %. Rd. 44 %<br />

würden eine Unterstützung ihrer Stadt bei Internetaktivitäten begrüßen.<br />

Doch nur jedes zehnte Unternehmen konnte bisher darauf zu rückgreifen.<br />

Die zweite Komponente des »eTown Index« ist Google AdWords, die<br />

Anzeigen in Google neben den generellen Suchergebnissen. Hier zeigt sich,<br />

wie intensiv Unternehmen das Internet als Vertriebsweg nutzen. 28 % der<br />

befragten Unternehmen haben mit Google AdWords neue Märkte erschlossen,<br />

für über 70 % bedeutete diese Funktion Kundengewinnung. Dresden<br />

und Brandenburg an der Havel weisen einen »eTown Index« von 110 be -<br />

ziehungsweise 112 auf. Den höchsten Index erhielt die Stadt Osnabrück<br />

mit 118.<br />

(sm 131105700) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


66 K Special: Edelstahl<br />

Expertenwissen austauschen<br />

Stainless Steel World Conference & Expo 2013<br />

Maastricht. Vom 12. bis 14. <strong>November</strong> findet die Stainless Steel World<br />

Conference 2013 in Maastricht statt. Die internationale Plattform bietet<br />

Experten von korrosionsbeständigen Legierungen eine professionelle<br />

Umgebung, in der Fachwissen über Entwicklungen, Spezifikationen und<br />

Anwendungen geteilt und diskutiert werden kann.<br />

Stainless Steel World Conference<br />

Exhibition & Congress Centre<br />

(MECC) Maastricht:<br />

12. – 14. <strong>November</strong> 2013<br />

Dienstag + Mittwoch:<br />

9:00 – 17:00 Uhr<br />

Donnerstag:<br />

9:00 – 16:00 Uhr<br />

Teilnahmegebühr:<br />

1.295 €<br />

WW K Parallel zur Stainless Steel World Expo<br />

findet wieder die Konferenz mit verschiedenen<br />

Vorträgen zum Thema nichtrostender<br />

Stahl für verschiedene Branchen statt. Besucher<br />

können Lieferanten und Einkäufer aus<br />

aller Welt treffen und ihre Produkte, ihren<br />

Service und Firmenaktivitäten präsentieren.<br />

Auch in diesem Jahr werden neben den<br />

Vorträgen verschiedene Seminare als Basis<br />

zur Diskussion angeboten. Schwerpunkte<br />

werden dabei neben aktuellen Marktentwicklungen,<br />

Trends im Produktionsbereich<br />

und Schweißen auch Themen wie Metallurgie,<br />

Schmieden und heißisostatisches Pressen<br />

sein. Besucher können sich online unter<br />

anderem für Workshops wie »Die Welt des<br />

nichtrostenden Edelstahls: Eine kurze Übersicht<br />

der Anwendungen«, »Euro-Inox-Herstellungsseminar«<br />

oder »Verbesserung Ihrer<br />

Ausstellerfähigkeiten« registrieren.<br />

Ein besonderes Highlight der Stainless<br />

Steel World Expo wird in diesem Jahr die<br />

Ermäßigt:<br />

Drei Teilnehmer zum Preis von zweien<br />

Ausstellung »100 Jahre Edelstahl« darstellen.<br />

Sie fasst wichtige Fakten aus 100 Jahren<br />

Edelstahl und korrosionsbeständigen Legierungen<br />

zusammen.<br />

www.stainless-steel-world.net/<br />

ssw2013<br />

/<br />

(sm 131105754) K<br />

Stainless Steel World<br />

Expo 2011 (Foto: KCI)<br />

(111105754/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong><br />

Special: Edelstahl K 67


(131105686/5)<br />

(131105686/3)<br />

»Made in Europe«<br />

Unternehmensphilosophie schafft Sonderstellung<br />

Mülheim an der Ruhr (LS). Der Edelstahlhändler für rost- und säurebeständige<br />

Blankstähle, die Ibero Stahl GmbH, setzt stark auf die Qualität<br />

aus Europa. »Unser Wachstum bestätigt uns in dieser Unternehmensphilosophie«,<br />

so Roland Giesen, Geschäftsführer von Ibero. »Eine wichtige<br />

Rolle spielt dabei auch unsere spanische Muttergesellschaft Olarra«, fügt<br />

Rolf Birkmann, Firmengründer und ebenfalls Geschäftsführer, hinzu.<br />

WW K Im Jahr 2008 verlagerte Ibero seinen<br />

Hauptsitz innerhalb Mülheims und feierte<br />

dies mit Mitarbeitern und vielen Kunden.<br />

Nächstes Jahr gibt es wieder einen Grund zu<br />

feiern: 2014 begeht Ibero sein 40-jähriges<br />

Unternehmensjubiläum. »Der Umzug in die<br />

neuen Räumlichkeiten war für uns sehr<br />

wichtig. Uns stehen nun mehr Lagerkapazitäten<br />

zur Verfügung, zudem konnten die<br />

Durchlaufzeiten der Aufträge deutlich verkürzt<br />

werden. Diese Entwicklung wollen wir<br />

weiterführen und auch in den Ausbau der<br />

Lagerkapazitäten sowie in unseren Fuhrpark<br />

in vestieren.«<br />

Die Ibero-Kunden sind in ganz Europa zu<br />

finden. »Unser Exportanteil ist auf 25 % ge -<br />

wachsen. Insbesondere in den letzten acht<br />

bis zehn Jahren gab es starke Zuwächse«,<br />

so Giesen. Der Schwerpunkt liegt nach wie<br />

vor auf Deutschland, doch auch Benelux sei<br />

für das Mülheimer Unternehmen schon<br />

immer wichtig gewesen. Geliefert wird zu -<br />

dem nach Schweden, Dänemark, Norwegen,<br />

Österreich, in die Schweiz und nach<br />

Osteuropa. Alle Kunden innerhalb Deutschlands<br />

werden dank des eigenen Fuhrparks<br />

mit 11 Lkw von Mülheim aus bedient. Mit<br />

zwei Vertriebsbüros in Frankfurt am Main<br />

sowie in Vaihingen an der Enz (in der Nähe<br />

von Stuttgart) sichert Ibero Stahl die umfassende<br />

Betreuung der regionalen Kunden.<br />

An den drei Standorten werden 60 Mitarbeiter<br />

beschäftigt – vier davon waren bis vor<br />

Kurzem Auszubildende, die alle unbefristet<br />

übernommen wurden.<br />

Auch Spezialitäten sind schnell<br />

beim Kunden<br />

Ibero beliefert sowohl den Handel als auch<br />

die Verarbeiter, wobei der Großteil der Lieferungen<br />

an Handelshäuser innerhalb Europas<br />

geht. Beliefert werden Regionalhändler<br />

und große Distributoren auftragsbezogen<br />

– von einer Stange bis hin zu kompletten<br />

Lagerergänzungen. Ebenso wichtig ist die<br />

Belieferung der verarbeitenden Industrie.<br />

Ibero ist Zulieferer der Automobilbranche,<br />

des Maschinenbaus, der Chemieindustrie<br />

sowie der Befestigungs-, Armaturen- und<br />

Hydraulikindustrie. »Gerade in der Weiterverarbeitung<br />

unserer Produkte, wie beim<br />

Zerspanen, liegen unsere Vorteile. Hier<br />

schätzen unsere Kunden die gleichbleibend<br />

gute Qualität«, führt Giesen aus.<br />

Ein zusätzlicher Pluspunkt des Mülheimer<br />

Unternehmens ist die kurze Lieferzeit, die<br />

Ibero seinen Kunden garantiert. Möglich wird<br />

dies durch die speziellen Einlagerungen für<br />

die Kunden und auch durch die 5.000 t<br />

Material, die das Unternehmen ständig in<br />

Mülheim bevorratet. »Nach Auftragseingang<br />

können die Kunden, wenn sie es wünschen,<br />

ihr Material bereits nach einer halben Stunde<br />

abholen. Andernfalls stellen wir die Ware auf<br />

Wunsch innerhalb von 24 Stunden zu.«<br />

Ibero bietet Edelstahl-Langprodukte und<br />

hat sich spezialisiert auf blanken Rund-,<br />

Sechskant- und Vierkantstahl bis zu einem<br />

maximalen Durchmesser von 100 mm. Das<br />

Angebotsspektrum ist breit und reicht bis<br />

hin zu Sondertoleranzen wie h6, f7 und e8.<br />

Auch Sonderlängen fernab des Standards<br />

werden geliefert. Außerdem bietet die mo -<br />

derne Sägeanlage die Möglichkeit, Kurz-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Edelstahl K 69<br />

Links: Blick in das Lager (Fotos: WS)<br />

Mitte: Vorbereitung auf den Versand<br />

Rechts: Das Angebotssspektrum bei Ibero ist<br />

breit und reicht bis hin zu Sondertoleranzen<br />

wie h6, f7 und e8.<br />

(131105686/4)<br />

längen und Sonderstücke zu beziehen.<br />

Diverse Rundabmessungen sind bis zur Toleranz<br />

h6 erhältlich. Im Bereich der Kolbenstangen<br />

weist Ibero eine umfangreiche<br />

Lagerhaltung in den Toleranzen e8 und f8<br />

auf. Seine Produktpalette baut das Unternehmen<br />

ständig aus und passt sie den<br />

Anforderungen des Marktes an.<br />

»Ihre Stärke ist unsere Lieferfähigkeit« ist<br />

das Motto des Mülheimer Stahlhändlers.<br />

»Bei uns kann der Kunde auch kleinere, speziellere<br />

Mengen und Abmessungen ordern,<br />

die er im Werk nicht bekommt«, führt Giesen<br />

aus. Das Zeugnis für die bestellte Ware<br />

gibt es je nach Kundenwunsch: vorab per<br />

E-Mail oder mit der Ware zusammen per<br />

Rechnung.<br />

Bei Ibero spielt der Servicegedanke eine<br />

große Rolle, wie Giesen an einigen Beispielen<br />

aus seinem Unternehmen belegt: »Wir<br />

haben viele Fahrer, die schon 20 bis 25 Jahre<br />

bei uns arbeiten und genau wissen, wie<br />

sie mit dem Material umgehen. Es ist uns<br />

wichtig, ein verlässlicher Partner für den<br />

Kunden zu sein und einen direkten Draht zu<br />

ihm zu haben. So ist unser Vertrieb auch<br />

nicht nach Regionen aufgeteilt. Der Kunde<br />

kann den Ansprechpartner wählen, den er<br />

möchte.«<br />

Umfangreich und speziell<br />

Bei den Stahlsorten hat Ibero ein<br />

umfang reiches Angebot, wie Giesen<br />

ausführt: »An gefangen bei den<br />

niedriglegierten Stählen, wie<br />

1.4021 und 1.4034, bis hin zu<br />

höher legierten wie 1.4571. Auch<br />

Duplex, z. B. 1.4462, ist bei uns<br />

standardmäßig vor rätig.« Im Mittelpunkt<br />

steht der 1.4305, der als<br />

MECAMAX-Qualität mit verbesserten<br />

Zerspanungseigenschaften<br />

geliefert wird.<br />

»Auf diesem Gebiet<br />

sind wir Spezialist. Eigentlich bekommt der<br />

Kunde bei uns alle nichtrostenden Qualitäten<br />

– wenn nicht aus Vorrat, dann aus Neuproduktion.«<br />

Die MECAMAX-Qualitäten bieten viele<br />

Vorteile für die Zerspanungsindustrie. MECA-<br />

MAX-AV ® garantiert eine längere Lebensdauer<br />

der Werkzeuge, eine höhere Schnittgeschwindigkeit<br />

um bis zu 30 % und<br />

geringere Bearbeitungskosten.<br />

Ware ist zu 100 %<br />

aus Europa<br />

»Unsere Kunden können<br />

sich darauf verlassen,<br />

Roland Giesen<br />

(Foto: WS)


70 K Special: Edelstahl<br />

(131105686/2)<br />

Die Ibero-Geschäftsführer Roland Giesen und Rolf Birkmann<br />

(v.l.n.r., Foto: A & O Kommunikationsagentur GmbH)<br />

dass unsere Ware zu 100 % aus Europa<br />

stammt. Das gilt auch für das Vormaterial.<br />

Bei unserem Mutterkonzern wissen wir das<br />

ohnehin, weil dort der Edelstahl direkt vor<br />

Ort erschmolzen wird«, betont Giesen. Alle<br />

bei Ibero erhältlichen Artikel sind mit einem<br />

entsprechenden Werkszeugnis attestiert. 75<br />

bis 80 % des Materials liefert die spanische<br />

Muttergesellschaft Olarra SA mit Sitz in Bilbao.<br />

Der Rest stammt aus anderen europäischen<br />

Werken, z. B. aus Deutschland, Italien<br />

und Frankreich.<br />

»Mit Blick auf die Zukunft ist es wichtig,<br />

die Industrie in Europa zu halten und zu<br />

stützen. Hier sollte auch die Politik stärker<br />

helfend zur Seite stehen. Wichtig ist aber<br />

auch für jeden Einzelnen von uns, und das<br />

gilt im privaten wie im geschäftlichen Be -<br />

reich, dass nicht immer der Preis alleine beim<br />

Einkauf entscheidend sein sollte.«<br />

Verzicht auf Spotgeschäfte<br />

schafft Wachstum<br />

Ibero kann eine positive Mengenentwicklung<br />

verzeichnen, weiß Giesen zu berichten: »Seit<br />

unserer Unternehmensgründung können wir<br />

jedes Jahr ein gesundes Wachstum verzeichnen<br />

und das ohne Unternehmenszukäufe.<br />

Unsere Strategie ist es, mit Kunden langfristige<br />

Partnerschaften aufzubauen – und das<br />

funktioniert sehr gut.« 2010/2011 waren die<br />

mengenmäßig erfolgreichsten Jahre seit der<br />

Unternehmensgründung, auch 2012 verzeichnete<br />

Ibero ein gutes Mengenwachstum.<br />

Für das vierte Quartal 2013 zeichne sich<br />

bereits eine Stabilisierung ab, die auf ein<br />

Wachstum im Jahr 2014 hindeute.<br />

»Wir haben dieses Wachstum unserer<br />

Unternehmenspolitik, die auf gleichbleibend<br />

gute Qualität setzt, zu verdanken. Und<br />

unseren Mitarbeitern, die sich voll mit dem<br />

Unternehmen identifizieren und für Service,<br />

Kompetenz und Verlässlichkeit stehen«, so<br />

Giesen.<br />

Die Verbindungen nach Spanien gehen<br />

länger zurück, wie Geschäftsführer Rolf Birkmann<br />

ausführt, der Ibero 1974 gegründet<br />

hat. Schon der Unternehmensname, der an<br />

die Iberische Halbinsel erinnert, zu der auch<br />

Spanien gehört, drückt diese Beziehung aus.<br />

Gewählt hat Birkmann den Namen, da schon<br />

im Gründungsjahr 1974 Beziehungen zum<br />

heutigen spanischen Mutterkonzern bestanden.<br />

»Die Verbindung schafft Synergien für<br />

beide Seiten. Olarra ist ein guter Partner, da<br />

wir uns auf das Material verlassen können.<br />

Und Olarra wiederum kann von unseren<br />

Kontakten auf dem deutschen Markt profitieren«,<br />

so Birkmann. (sm 131105686) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Ibero Stahl GmbH<br />

Pilgerstraße 27<br />

45473 Mülheim an der Ruhr<br />

Tel. +49 208 993838<br />

www.ibero-edelstahl.de<br />

Stainless Steel World: Stand S106<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Special: Edelstahl K 71<br />

Neue Studie über Rohstoffhandelsbarrieren<br />

für die Edelstahlindustrie<br />

Exportrestriktionen für Europa sind keine Alternative<br />

Mülheim a.d.R./Dordrecht. Als Nettoimporteur der Hauptbestandteile<br />

von Edelstahl sind offene Märkte im Interesse Europas. Die Abschottung<br />

des eigenen Marktes durch Handelsbarrieren mit dem Ziel einer erhöhten<br />

Versorgungssicherheit ist keine Alternative. Zu diesem Schluss kommen das<br />

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und die Universität<br />

Heidelberg in einer Studie über strategische Handelspolitik und deren<br />

Auswirkungen auf die Edelstahlindustrie.<br />

WW K Die Studie wurde unter Leitung von<br />

Prof. Timo Goeschl, Prof. Andreas Löschel<br />

und Frank Pothen im Auftrag der deutschniederländischen<br />

Rohstoffhandelsgruppe<br />

Oryx Stainless durchgeführt. Die drei Wissenschaftler<br />

haben die Begründungen, die<br />

Auswirkungen und den Umfang von Handelsrestriktionen<br />

für die Hauptbestandteile<br />

von Edelstahl (Nickel, Chrom, Molybdän und<br />

Edelstahlschrott) wissenschaftlich untersucht<br />

und politische Handlungsempfehlungen<br />

für die EU entwickelt.<br />

Zur Sicherung der Rohstoffversorgung der<br />

Edelstahlindustrie sollte die EU eigene Einfuhrzölle<br />

aufgeben und die internationalen<br />

Handelsrestriktionen und deren Auswirkungen<br />

auf die Märkte transparent machen. Vor<br />

allem aber gelte es, über die WTO, aber<br />

auch im Rahmen von bilateralen Handelsabkommen,<br />

die Märkte für den Handel mit<br />

Nickel, Chrom, Molybdän und Edelstahlschrott<br />

weiter zu öffnen.<br />

Für Edelstahlschrott, mit dem in Europa<br />

etwa 60 % des Rohstoffbedarfs für die Edelstahlproduktion<br />

gedeckt wird, existieren mit<br />

Exportrestriktionen in mehr als 30 Ländern<br />

die weitaus meisten Handelsbeschränkungen.<br />

Allerdings haben diese Ausfuhrbeschränkungen<br />

meist keinen Einfluss auf die<br />

Versorgung Europas mit diesem Rohstoff.<br />

Mit Ausnahme von China, Indien und Russland<br />

sind sie nahezu ausschließlich in Na -<br />

tionen ohne international bedeutendes<br />

Schrott aufkommen in Kraft.<br />

Die kürzlich eingeführten Exportbeschränkungen<br />

für Edelstahlschrott in Südafrika<br />

deuten an, dass sich der Trend zu mehr Protektionismus<br />

in Schrottmärkten fortsetzen<br />

könnte. Bereits seit 2002 war, parallel zu<br />

deutlich gestiegenen Rohstoffpreisen, ein<br />

Anwachsen von Exportbeschränkungen für<br />

viele Rohstoffe zu beobachten. Auf europäischer<br />

Ebene wurde in der Vergangenheit<br />

ebenfalls über Exportbeschränkungen für<br />

Schrott diskutiert.<br />

An der Spitze der Länder, die den Export<br />

der Hauptbestandteile von Edelstahl einschränken,<br />

steht China. Die Volksrepublik<br />

beschränkt die Ausfuhr aller vier untersuchten<br />

Rohstoffe. Indonesien und Russland sind<br />

neben China die Schlüsselländer für den<br />

Primärrohstoff Nickel. Indien und Zimbabwe<br />

schränken den Export von Chrom ein.<br />

Chrom weist laut einer Studie der TU Berlin<br />

aus dem Jahr 2012 kurzfristig die kritischste<br />

Versorgungssicherheit von allen Hauptbestandteilen<br />

von Edelstahl auf.<br />

»Durch Ausfuhrbeschränkungen können<br />

sich einzelne Nationen oder Interessengruppen<br />

innerhalb dieser Länder wirtschaftliche<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


72 K Special: Edelstahl<br />

Vorteile verschaffen. Die Kosten werden von<br />

Dritten getragen. Dadurch sind Exportbeschränkungen<br />

in den meisten Fällen insgesamt<br />

schädlich«, so Prof. Timo Goeschl,<br />

Ph.D. von der Universität Heidelberg. »Statt<br />

über mögliche Exportrestriktionen zu diskutieren,<br />

sollten sich Deutschland und Europa<br />

auf Handelsabkommen, aber auch auf die<br />

effizientere Nutzung von Rohstoffen fokussieren.<br />

Insbesondere Letzteres trägt zum<br />

nachhaltigen Umgang mit knappen Ressourcen<br />

bei«, sagt Frank Pothen vom Zentrum<br />

für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW).<br />

Europa, das mit seinem Schrottaufkommen<br />

den eigenen Bedarf nicht decken kann, ist<br />

auf Importe aus aller Welt angewiesen. »Die<br />

ZEW-Studie zeigt erneut, wie wichtig insbesondere<br />

für den Edelstahlschrottmarkt freier<br />

Handel ist. Die Diskussion über mögliche<br />

Exportbeschränkungen in der EU ist für die<br />

Forderung nach offenen Märkten und die<br />

Versorgungssicherheit der europäischen<br />

Edelstahlindustrie eher kontraproduktiv.<br />

Darüber hinaus unterstreicht die Studie des<br />

ZEW die Bedeutung hoher Recyclingraten<br />

und effizienter Rohstoffnutzung. Hierzu tragen<br />

offenere Schrottmärkte, aber auch ein<br />

noch höherer Einsatz von Schrotten bei der<br />

Produktion neuen Edelstahls bei. Dies würde<br />

nicht nur den Verbrauch der Primärrohstoffe<br />

verringern, sondern sich auch positiv auf<br />

die Umweltbilanz auswirken, wie das Fraunhofer<br />

UMSICHT in einer Studie aufgezeigt<br />

hat«, so Roland Mauss, Vorstandsmitglied,<br />

Oryx Stainless.<br />

www.oryxstainless.com<br />

/<br />

(sm 131105756) K<br />

Edelstahl senkt SO 2<br />

-Emissionen im Kraftwerk<br />

Espoo. Outokumpu liefert Quartobleche aus austenitischem Edelstahl der Sorte 4565 für ein Kraftwerk<br />

im sächsischen Boxberg.<br />

WW K Gebaut wird die Modifizierung der<br />

Rauchgasentschwefelungsanlage (REA) von<br />

der Babcock Noell GmbH und ihrem Subunternehmer,<br />

der Heinz Gothe GmbH & Co.<br />

KG. Energie sauber und effizient zu erzeugen,<br />

ist weltweit eine besondere Herausforderung.<br />

In vielen Ländern werden die Vorschriften<br />

für Emissionen wie Schwefeldioxid<br />

immer weiter verschärft. Edelstahl von<br />

Outokumpu wird im Braunkohlekraftwerk<br />

Boxberg in der Tray-Ebene der Rauchgasentschwefelungsanlage<br />

verbaut, in der das<br />

Kalkwäscheverfahren zur SO 2<br />

-Abscheidung<br />

aus den Kraftwerksabgasen eingesetzt wird.<br />

Diese Tray-Ebene verbessert durch die In -<br />

tensivierung der Gas-Flüssig-Reaktion den<br />

Stoffaustausch erheblich: Der Energieverbrauch<br />

des Absorbers wird spürbar gesenkt<br />

und die Staub- und SO 2<br />

-Abscheidung<br />

gleichzeitig beträchtlich verbessert.<br />

Die korrosive Belastung in solchen Nasswäschesystemen<br />

wird in erster Linie durch<br />

die Chloridmenge, den pH-Wert und die<br />

lokale Temperatur bestimmt. Outokumpu<br />

beriet die Babcock Noell GmbH bei der<br />

Materialauswahl. Der Kraftwerksbauer entschied<br />

sich daraufhin für hochlegierten austenitischen<br />

Edelstahl der Sorte 4565, der<br />

allen Materialanforderungen in diesem Nasswäscheprozess<br />

standhalten kann.<br />

»Die Babcock Noell GmbH und ihre Vorgängerunternehmen<br />

haben bereits seit den<br />

frühen 1990er-Jahren Erfahrungen mit Outokumpu<br />

4565 gemacht. Seither hat dieser<br />

Werkstoff in mehr als zehn Rauchgasentschwefelungsprojekten<br />

weltweit härtesten<br />

Bedingungen getrotzt. Die Eigenschaften<br />

von Outokumpu 4565 ermöglichen es uns,<br />

unseren Kunden effiziente wettbewerbsfähige<br />

Lösungen anzubieten«, erklärt die Babcock<br />

Noell GmbH.<br />

Outokumpu lieferte 3, 6 und 8 mm dicke<br />

Quartobleche mit einem Gesamtgewicht<br />

von 36 t aus hochlegiertem austenitischem<br />

Edelstahl Outokumpu 4565 während des<br />

Jahres 2012. Die modifizierte Rauchgasentschwefelungsanlage<br />

im Kraftwerk Boxberg<br />

ist seit Anfang dieses Jahres in Betrieb.<br />

www.outokumpu.com<br />

Stainless Steel World: Stand S248<br />

/<br />

(sm 131105683) K


Rohstahlproduktion<br />

September 2013<br />

Düsseldorf. Im September ist die Rohstahlerzeugung in Deutschland<br />

erstmals seit sieben Monaten im Vergleich zum Vorjahr wieder<br />

angestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat legte die Produktion<br />

um 1,4 % auf 3,6 Mill. t zu. Allerdings wurde im dritten Quartal mit<br />

10,2 Mill. t 3,3 % weniger pro duziert als im Vorjahreszeitraum. Verantwortlich<br />

für diesen Rückgang war die ungewöhnliche Häufung<br />

von Produktionsunterbrechungen in den Sommermonaten als Folge<br />

von Reparaturen, die bis in den September an dauerten. Die Produktionszahl<br />

für Septem ber bestätigt aber, dass die konjunkturelle<br />

Grundtendenz leicht aufwärtsgerichtet ist. (Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

(sm 131105843) K<br />

TÜV NORD ERWEITERT PRÜFANGEBOT<br />

Hannover. TÜV NORD hat in Duisburg eine neue automatische Ultraschallprüfanlage<br />

in Betrieb genommen. Die Anlage kann ferritische, austenitische,<br />

nahtlose und geschweißte Rohre mit einem Außendurchmesser<br />

von 60 bis 508 mm, mit Wanddicken von 3,9 bis 40 mm bei Längen<br />

von 4 bis 13 m auf mehrere Qualitätsmängel prüfen.<br />

Das eingesetzte Prüfkopfsystem (Cluster) kann auf Basis der DIN EN<br />

ISO 10893-8, 10893-10 und 10893-12 Dopplungen, Längs- und Querfehler<br />

sowie die Wanddicke der Rohre überprüfen. »Der große Vorteil<br />

der Anlage ist, dass die verschiedenen Prüfungen einzeln oder zusammen<br />

ohne Änderung der Prüfkopfeinstellungen durchgeführt werden<br />

können. Außerdem ist die Prüfung jederzeit reproduzierbar und wird<br />

elektronisch dokumentiert«, erläutert Frank Kuske, Geschäftsführer<br />

TÜV NORD Material Testing. Das Unternehmen bietet damit seinen<br />

Kunden die Möglichkeit, Einzelrohre bis hin zur Klein- und Großserie<br />

zu qualifizieren.<br />

Als international operierendes Handelshaus für Stahlrohre und Rohrverbindungsteile<br />

profitiert beispielsweise die Buhlmann Gruppe von<br />

der neuen Ultraschallprüfanlage, die sich in un mittelbarer Nachbarschaft<br />

befindet. TÜV NORD Material Testing verfügt über ein umfangreiches<br />

Equipment für zerstörende und zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen.<br />

Zu den Leistungsschwerpunkten zählen Prüfungen an Rohren<br />

und Rohrzubehör sowie Schweißer- und Schweißverfahrensprüfungen.<br />

Das Angebot richtet sich an Unternehmen, die metallische Werkstoffe<br />

und Erzeugnisse herstellen, sie verarbeiten oder mit ihnen handeln.<br />

/www.tuev-nord.de/mt (sm 131105708) K<br />

STIFTUNG STAHLWERK GEORGSMARIENHÜTTE<br />

SCHREIBT STUDIENPREIS AUS<br />

Clausthal. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte wird an der<br />

TU Clausthal im kommenden Frühjahr erstmals einen Studienpreis verleihen.<br />

Bis zum Jahresende 2013 können sich Studierende dafür bewerben.<br />

Der Preis wird jährlich ausgeschrieben. Vergeben wird er für eine<br />

Bachelorarbeit mit der Abschlussnote 2,0 oder besser, die an der<br />

TU Clausthal auf den Fachgebieten der Metallurgie, Werkstoffkunde<br />

und Werkstofftechnik sowie Schweißtechnik und Trennende Fertigungsverfahren<br />

geschrieben wurde.<br />

www.tu-clausthal.de/info/ foerdervereine (sm 130905514) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


74 K Stahlhandel<br />

Clevere Lösung für vielseitigen<br />

Mittelständler<br />

Thomann GmbH wählt Branchenlösung von markmann + müller<br />

Lindau/ Herdecke. Die Thomann GmbH, ein erfolgreiches Unternehmen<br />

aus dem Produktionsverbindungshandel, hat begonnen, zur Steuerung aller<br />

Unternehmensprozesse die leistungsfähige ERP-Softwarelösung »m+m<br />

StahlPLUS« von markmann + müller einzuführen und sich so für die<br />

Zukunft aufzustellen.<br />

WW K Mit dem schönen Lindau am Bodensee<br />

verbindet man vor allem Kultur, Freizeit und<br />

Erholung. Aber die Region hat auch eine<br />

starke mittelständische Tradition. Ein gutes<br />

Beispiel hierfür ist die Thomann GmbH, ein<br />

vielseitiges und serviceorientiertes Handelsunternehmen<br />

mit 120 Mitarbeitern an insgesamt<br />

vier Standorten.<br />

Das angesehene Familienunternehmen<br />

wurde bereits im Jahr 1845 gegründet und<br />

wird mittlerweile in der sechsten Generation<br />

geführt. Vom Stammsitz am Bodensee konzentriert<br />

das Unternehmen seine Handelsaktivitäten<br />

auf den süddeutschen Raum, ist<br />

aber auch im Vorarlberg in Österreich oder<br />

aber in der Ostschweiz aktiv. Thomann<br />

besteht aus fünf umfangreichen und<br />

zugleich anspruchsvoll sortierten Geschäftsbereichen.<br />

Das Portfolio reicht vom Stahl<br />

über den Arbeitsschutz, die Bauelemente<br />

und Brennstoffe bis hin zu Handwerker- und<br />

Industriebedarf. Dabei macht der Stahlhandel<br />

rd. 60 % der Tätigkeiten aus. Im Bereich<br />

des Stahlservices werden hochpräzise Sägezuschnitte<br />

auf mehreren CNC-gesteuerten<br />

Anlagen ausgeführt. Außerdem verfügt<br />

Thomann über ein eigenes Hochregallager<br />

(131105753/1)<br />

Vielseitigkeit und zahlreiche, unterschiedliche Prozesse und Abläufe erfordern eine entsprechend leistungsfähige ERP-Softwarelösung.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Stahlhandel K 75<br />

und kann so seine Kunden sehr zeitnah<br />

bedienen.<br />

Rolf Thomann, der zusammen mit seinem<br />

Vater Sighard erfolgreich die Geschicke des<br />

Unternehmens leitet, beschreibt die Ausgangssituation<br />

des Unternehmens so: »Wir<br />

bieten unseren Kunden eine sehr breite<br />

Angebotspalette. Diese Vielseitigkeit bedeutet<br />

auf der anderen Seite natürlich auch,<br />

dass wir firmenintern ebenfalls zahlreiche,<br />

unterschiedliche Prozesse und Abläufe<br />

haben. Aus dieser komplexen Struktur rühren<br />

unsere hohen Anforderungen an eine<br />

neue ERP-Software.«<br />

Konrad Epple, der erfahrene EDV-Leiter<br />

von Thomann, ergänzt die Aussagen des<br />

Geschäftsführers aus der Sicht eines IT-Spezialisten:<br />

»Unsere Ansprüche sind hoch: Wir<br />

wollen eine IT-Lösung, die auch wirklich alle<br />

unsere Geschäftsbereiche problemlos abbilden<br />

kann und gleichzeitig so benutzerfreundlich<br />

ist, dass unsere Mitarbeiter sie<br />

gerne und ohne lange Einarbeitungszeiten<br />

benutzen.«<br />

Um die beste Lösung zu finden, ging das<br />

Unternehmen vom Bodensee auf die Suche<br />

nach einem geeigneten Partner. Fündig wurde<br />

Thomann schließlich im Westen der<br />

Republik. Die Branchenlösung »m+m Stahl-<br />

PLUS« der ERP-Spezialisten markmann +<br />

müller aus Herdecke erlaubt dem erfolgreichen<br />

Mittelständler die Einbindung aller<br />

seiner Arbeitsabläufe in ein einziges, be -<br />

währtes System.<br />

Geschäftsführer Rolf Thomann erklärt die<br />

Hauptvorteile aus Sicht des Managements:<br />

»Unser besonderes Augenmerk gilt der Produktions-<br />

und Kapazitätsplanung. Beide<br />

Aspekte lassen sich in m+m StahlPLUS optimal<br />

umsetzen. Die Branchenlösung m+m<br />

StahlPLUS passt sehr gut zu uns und unseren<br />

Anforderungen, da sie neben dem Stahlhandel<br />

auch die Stahlanarbeitung abdeckt.<br />

(131105753/2)<br />

Der Stahlhandel macht rd. 60 % der Aktivitäten bei Thomann aus (Fotos: Thomann/m+m).<br />

Auch die softwareseitige Anbindung unseres<br />

Hochregallagers ist kein Problem.« Thomann<br />

nennt außerdem noch ein überzeugendes<br />

kaufmännisches Argument: »Da -<br />

durch, dass StahlPLUS komplett auf dem<br />

etablierten Dynamics-NAV-Standard von<br />

Weltmarktführer Microsoft aufsetzt, sind<br />

zukünftige Updates problemlos möglich und<br />

unsere Investitionen absolut zukunftssicher.«<br />

Das Unternehmen Thomann ist ein hervorragendes<br />

Beispiel für den Erfolg des<br />

deutschen Mittelstandes und zeigt, wie man<br />

es richtig macht: Selbst ein lange etablierter<br />

Mittelständler ruht sich nicht im Hier und<br />

Jetzt aus, sondern er sorgt – neben vielen<br />

weiteren Weichenstellungen – mit einer<br />

modernen ERP-Lösung schon heute dafür,<br />

dass sein eigener Erfolg auch in Zukunft<br />

gesichert ist.<br />

(sm 131105753) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

markmann + müller<br />

datensysteme GmbH<br />

Gahlenfeldstraße 45<br />

58313 Herdecke<br />

Tel. +49 2330 801-0<br />

www.mumdat.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


(131105842/1) (Foto: WS / BDS Stahlhandelstag)<br />

Rückblick auf den BDS-Stahlhandelstag 2013<br />

Ein Hoffnungsschimmer für 2014<br />

Nürnberg/Düsseldorf (hgd). »Kompetent, kooperativ, kommunikativ« –<br />

das war das Motto des diesjährigen Stahlhandelstages, den die BDS AG –<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel Mitte September in Nürnberg<br />

veranstaltete. Dort trafen sich mehr als 300 Delegierte, das »Who is Who«<br />

der Stahlbranche, um sich in einem zweitägigen Kongress untereinander<br />

auszutauschen.<br />

WW K Prof. Dr. Roland Döhrn vom Rheinisch-<br />

Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung<br />

(RWI), Essen, sprach in seinem Vortrag<br />

»Perspektiven der gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung – Folgen für den Stahlmarkt«<br />

über die internationalen wie nationalen<br />

wirtschaft lichen Rahmenbedingungen<br />

und ihre Auswirkungen auf den Stahlmarkt.<br />

Das RWI hat Hoffnung für den Euroraum:<br />

Für das kommende Jahr prognostiziert man<br />

hier ein zartes Wirtschaftswachstum von<br />

0,9 %. In Deutschland bessere sich – immerhin<br />

– die allgemeine Stimmung.<br />

Laut Prof. Dr. Döhrn wird die Binnennachfrage<br />

im kommenden Jahr für den Aufschwung<br />

sorgen. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

soll 2015 um 1,9 % ansteigen, wobei die<br />

Anlageninvestitionen einen gewichtigen<br />

Anteil daran haben werden, denn sie sollen<br />

um 5,5 % zulegen. Bekanntlich leidet die<br />

Stahlbranche seit geraumer Zeit unter Überkapazitäten<br />

– weltweit stärker als in Deutschland.<br />

Döhrn sagte dazu, dass das Thema<br />

weniger eine Frage der Mengen als vielmehr<br />

der Erlöse sei. Hoffnung gebe es wegen der<br />

besagten Anlageninvestitionen im kommenden<br />

Jahr, wegen der zu erwartenden Exportsteigerung<br />

und nicht zuletzt wegen des<br />

zunehmenden Bedarfs der Stahlverwender.<br />

Jochen Schneider (Züblin Stahlbau) referierte<br />

über das Thema »Marktsituation gestern<br />

und heute; Aus wirkungen auf die<br />

Materialbeschaffung«. Anschließend kam<br />

Ralf Niemeier (Montanstahl) zu Wort. Er<br />

zeigte am Beispiel von Tragprofilen für Glasfassaden<br />

die technischen Potenziale dieser<br />

Wertschöpfungs kette auf. Partner der Glasindustrie<br />

könne wegen der immer schwerer<br />

werdenden Scheiben nur der Werkstoff<br />

Stahl sein. Über einige exemplarische<br />

Rechtsfälle sprach anschließend Rechtsanwalt<br />

Tim Lieber. Zum Schluss des ersten<br />

Abends wurden einige Auszubildende und<br />

Fernstudenten geehrt.<br />

Als Vertreter der Stahlproduktion referierte<br />

Dr. Günter Luxenburger (Dillinger Hütte)<br />

über die Perspektiven des Grobblechmarktes,<br />

außerdem beschrieb Dr. Jens Knöll die<br />

Lage der Stahlindustrie aus Sicht der Flachstahlerzeuger.<br />

Zu den Themen Stahldistribution<br />

und Service-Center sowie den damit<br />

verbundenen nötigen Strategien in an -<br />

spruchsvollen Märkten referierte danach<br />

Dr. Jens Lauber (Tata Steel Distribution). Die<br />

Perspektive des Stahlhandels nahmen Peter<br />

Heinlein (Georg Heinlein GmbH) und Hartmut<br />

Böttche (rff Rohr Flansch Fitting Handels<br />

GmbH) ein.<br />

Oliver Ellermann, Vorstand Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel, wagte mit<br />

seinem Thema »Der Stahlhandel im Jahr<br />

2025« einen Blick in die Zukunft. Deutlich<br />

wurde dabei, dass die Ausbildung eine starke<br />

Stellung im Stahlhandel behalten wird.<br />

Zugleich nehmen technische und logistische<br />

Inhalte zu. Der BDS-Vorstand beendete seinen<br />

Vortrag mit den Worten: »Wer nur auf<br />

ferne Daten starrt, droht die nahe Zukunft<br />

aus den Augen zu verlieren.«<br />

www.stahlhandel.com<br />

/<br />

(sm 131105842) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


StahlTermine K 77<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

5.-8.<strong>11.2013</strong><br />

Stuttgart<br />

6.<strong>11.2013</strong><br />

Würzburg<br />

BLECHexpo & SCHWEISStec 2013 –<br />

Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung &<br />

Internationale Fachmesse für Fügetechnologie<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-612<br />

www.blechexpo-messe.de<br />

www.schweisstec-messe.de<br />

Seminar: Normung im Stahlhandel BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

12.-13.<strong>11.2013</strong><br />

Duisburg<br />

Stahleinkauf kompakt – Essenzielles Wissen<br />

für Neu- und Quereinsteiger im Stahleinkauf<br />

BME Akademie GmbH +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

12.-13.<strong>11.2013</strong><br />

Kassel<br />

12.-14.<strong>11.2013</strong><br />

Maastricht<br />

12.-14.<strong>11.2013</strong><br />

Bremen<br />

12.-15.<strong>11.2013</strong><br />

Moskau<br />

13.-15.<strong>11.2013</strong><br />

Berlin<br />

13.-15.<strong>11.2013</strong><br />

Berlin<br />

14.<strong>11.2013</strong><br />

Frankfurt/Main<br />

14.-15.<strong>11.2013</strong><br />

München<br />

14.-15.<strong>11.2013</strong><br />

Saarlouis<br />

3. VDI-Fachtagung »Stahl- und Gusszerspanung« VDI +49 211 6214-201<br />

www.vdi.de/spanen<br />

Stainless Steel World 2013 Stainless Steel World +31 575 585 298<br />

www.stainless-steel-world.net<br />

Seminar Kontaktstudium Werkstofftechnik Stahl Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

Metal-Expo 2013 Metal-Expo JSC +7 495 73499-66<br />

www.metal-expo.ru<br />

BDSV-Jahrestagung<br />

Bundesvereinigung Deutscher<br />

Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />

e.V. (BDSV)<br />

+49 211 828953-0<br />

www.bdsv.de<br />

48. Symposium Einkauf und Logistik BME e.V. +49 69 30838-200<br />

www.bme-symposium.de<br />

Workshop<br />

»Berührungslose Temperaturmesstechnik«<br />

Münchner Stahlbautage<br />

Optris GmbH +49 30 500197-0<br />

http://www.optris.de/optrisinfrarot-tour<br />

Universität der Bundeswehr München,<br />

Technische Universität München,<br />

bauforumstahl e.V.<br />

+49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

Seminar »Grobbleche« BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

20.<strong>11.2013</strong><br />

Böblingen<br />

25.<strong>11.2013</strong><br />

Lübeck<br />

25.-26.<strong>11.2013</strong><br />

Schleiden/Eifel<br />

Praxis-Seminar »Leichtbausysteme aus Stahl für<br />

Dach und Fassade – Energie- und kosteneffiziente<br />

Lösungen für Neu- und Bestandsbau«<br />

iforum Industriebau:<br />

Stahlhallen im Industrie- und Gewerbebau<br />

Seminar: Rohre und Rohrzubehör aus Edelstählen<br />

(Rohre III)<br />

Stahl-Informations-Zentrum<br />

Industrieverband für Bausysteme<br />

im Metallleichtbau e.V. (IFBS)<br />

+49 211 6707-989<br />

www.stahl-info.de<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

28.<strong>11.2013</strong><br />

Düsseldorf<br />

STAHL 2013<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-0<br />

www.stahl-online.de<br />

28.-29.<strong>11.2013</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

2.-3.12.2013<br />

Frankfurt/Main<br />

9.-10.12.2013<br />

Dortmund<br />

Werkstoffprüfung 2013<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde e.V.<br />

+49 69 75306-741<br />

www.tagungwerkstoffpruefung.de<br />

Production Executive Circle Management Circle AG +49 6196 4722-789<br />

www.productionexecutivecircle.de<br />

Seminar Einführung in die Werkstofftechnik<br />

von Stahl<br />

Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

12.12.2013<br />

Hannover<br />

Fachseminar »Stahlspundwände –<br />

Neues für Planung und Anwendung«<br />

Stahl-Informations-Zentrum +49 211 6707-849<br />

www.stahl-info.de<br />

15.1.2014<br />

Essen<br />

15.-18.1.2014<br />

Essen<br />

20.-23.1.2014<br />

Schardscha<br />

7. Internationaler Architekturkongress<br />

»Neues Bauen mit Stahl – Freies Gestalten<br />

in der modernen Architektur«<br />

DEUBAUKOM – Fachmesse für Architektur<br />

und Ingenieurkunst, Wohnungswirtschaft,<br />

Baugewerbe und Industriebau<br />

Stahl-Informations-Zentrum,<br />

Architektenkammer Nordrhein-Westfalen,<br />

Industrieverband Feuerverzinken e.V.<br />

+49 211 6707-989<br />

www.stahl-info.de<br />

Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />

www.deubaukom.de<br />

SteelFab 2014 Expo Centre Sharjah +971 6 5770000<br />

www.steelfabme.com<br />

21.-24.1.2014<br />

Hamburg<br />

NORTEC – Die Fachmesse für Produktion<br />

im Norden<br />

Hamburg Messe und Congress GmbH +49 40 3569-2453<br />

www.nortec-hamburg.de<br />

21.-25.1.2014<br />

Basel<br />

11.-12.2.2014<br />

Düsseldorf<br />

SWISSBAU 2014 MCH Messe Schweiz (Basel) AG +41 58 200 20 20<br />

www.swissbau.ch<br />

18. Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2014« EUROFORUM Deutschland SE +49 211 9686-3645<br />

www.handelsblatt<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


78 K Fachmedien<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

Fax +49 211 6707-547<br />

Direkt bestellen<br />

über diesen QR-Code<br />

oder online über<br />

www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />

WW Industrieverband Massivumformung<br />

e.V. (Hrsg.): EXTRA-Info »Simulation in<br />

der Massivumformung«<br />

Industrieverband Massivumformung e.V., Hagen, 2013, 63 S.,<br />

kostenlos<br />

In Verbindung mit den in naher Zukunft zu<br />

erwartenden Forschungsergebnissen wird<br />

aufgezeigt, dass die Entwicklung von virtuellen<br />

Werkzeugen im Bereich der Massivumformung<br />

voranschreitet. Entwicklungen im<br />

Bereich der Grundlagenforschung, die auf<br />

ein besseres Verständnis der Vorgänge in<br />

Werkstück und Werkzeug abzielen und<br />

dadurch neue Möglichkeiten für gezielten<br />

technischen Fortschritt eröffnen, werden<br />

erläutert. Eine Vielzahl von Unternehmen<br />

der Branche und Instituten haben sich an<br />

diesem Heft beteiligt. Dadurch bietet es<br />

einen umfangreichen Querschnitt der in den<br />

Massivumformunternehmen vorhandenen<br />

Anwendungen. Das Heft richtet sich in erster<br />

Linie an die Kunden der Massivumformung.<br />

Es ist jedoch auch für den Bereich<br />

Ausbildung im weitesten Sinn gut geeignet.<br />

Die deutsche Version »Simulation in der<br />

Massivumformung« als auch die englische<br />

Version »Simulation of forging processes«<br />

umfassen jeweils 63 Seiten und sind kostenlos.<br />

Abrufbar bei<br />

Dorothea Bachmann Osenberg<br />

E-Mail: osenberg@metalform.de<br />

/<br />

(sm 130605121) K<br />

WW VDI Zentrum Ressourceneffizienz<br />

GmbH (Hrsg.): Branchenwissen<br />

Ressourceneffizienz (DVD)<br />

VDI ZRE, Berlin 2013, DVD, kostenlos erhältlich<br />

über info@vdi-zre.de<br />

Das VDI-Zentrum Ressourceneffizienz hat<br />

für die Branchen Metallverarbeitung, Oberflächenbeschichtung<br />

und Kunststoffverarbeitung<br />

das verfügbare Fachwissen auf einer<br />

DVD gebündelt. Mit Ressourcenchecks können<br />

Unternehmen Einsparpotenziale bei<br />

den Materialkosten aufdecken und sich<br />

Impulse für Effizienzprojekte holen. Neben<br />

einem Basischeck werden Vertiefungsmodule<br />

angeboten. Anschauliche Kurzfilme über<br />

Best-Practice-Beispiele runden das Informationsangebot<br />

ab.<br />

Die DVD kann kostenlos über das VDI<br />

Zentrum Ressourceneffizienz bestellt werden:<br />

info@vdi-zre.de<br />

(sm 130705269) K<br />

WW J. Bliedtner, H. Müller, A. Barz:<br />

Lasermaterialbearbeitung: Grundlagen –<br />

Verfahren – Anwendungen – Beispiele.<br />

Fachbuchverlag Leipzig 2013, 530 S., geb. inkl. DVD, ISBN<br />

978-3-446-42168-4, Preis: 39,99 €<br />

Moderne Lasertechnologien gelten als zu -<br />

kunftsweisende Schlüsseltechnologien mit<br />

einem breiten Anwendungspotenzial in der<br />

Technik. Dieses moderne Lehrbuch gibt<br />

einen Überblick über die Grundlagen der<br />

Lasertechnik, die für das Verständnis der<br />

Lasermaterialbearbeitung notwendig sind,<br />

über Laserstrahlungsquellen und die für die<br />

Lasermaterialbearbeitung wichtigen Laserarten,<br />

Laserstrahleigenschaften und Wechselwirkungsprozesse<br />

zwischen Laserstrahlung<br />

und Materie. Außerdem geht es um<br />

typische Materialbearbeitungsanlagen so -<br />

wie Strahlformungs- und Strahlführungselemente,<br />

aber auch alle Verfahren der<br />

Lasermaterialbearbeitung (Abtragen, Bohren,<br />

Beschriften, spannungsinduziertes Trennen,<br />

Schneiden, Schweißen, Löten, Härten,<br />

Generieren, lasergestützte RP-Verfahren).<br />

Die beigefügte DVD enthält Videos zu<br />

Verfahren und Grundlagen des Fachgebietes.<br />

(sm 130905501) K<br />

WW Stahl-Informations-Zentrum (Hrsg.):<br />

Zink-Magnesium-veredelte Feinbleche –<br />

Weniger ist mehr<br />

Stahl-Informations-Zentrum, Düsseldorf 2012, 20 S.,<br />

in Einzelexemplaren kostenfrei und zum Download unter<br />

www.stahl-info.de<br />

Mit Zink-Magnesium ist ein neuer Schmelztauchüberzug<br />

für Stahlfeinbleche verfügbar,<br />

der einen verbesserten Korrosionsschutz<br />

bietet. In der Broschüre »Zink-Magnesiumveredelte<br />

Feinbleche – Weniger ist mehr«<br />

werden technische Eigenschaften sowie<br />

Verarbeitungs- und Anwendungsmöglichkeiten<br />

von Stahlfeinblechen mit diesem<br />

Überzug vorgestellt. Zudem beschreibt die<br />

Publikation deren Vorteile im Hinblick auf<br />

Nachhaltigkeit und Klimaschutz.<br />

(sm 130304731) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


Personalien K 79<br />

VIP-Seite<br />

WW Steno Marcegaglia,<br />

Gründer und Chairman<br />

der gleichnamigen italienischen<br />

Unternehmensgruppe,<br />

starb am 10. September<br />

im Alter von 83 Jahren.<br />

Das vor mehr als 50 Jahren<br />

in der Nähe von Mantua gegründete Unternehmen<br />

entwickelte sich unter der Führung<br />

des Patriarchen zu einem der weltweit größten<br />

Stahlverarbeiter mit einer Kapazität von<br />

mehr als 5 Mill. t/a.<br />

(sm 131105748) K<br />

WW Ralph Oppenheimer, 72, ist in den<br />

Ruhestand getreten. Nach 31 Jahren legte er<br />

beim Stahlhändler Stemcor sein Amt als<br />

Chairman nieder und verließ den Board of<br />

Directors. Ende des Jahres 2012 war er<br />

bereits als Chief Executive Officer zurückgetreten.<br />

Das Unternehmen will in Kürze einen<br />

Nachfolger benennen. (sm 131105759) K<br />

WW Die World Steel Association hat einen<br />

neuen Chairman. Joon-Yang Chung, CEO<br />

des südkoreanischen Stahlerzeugers Posco,<br />

hat Anfang Oktober das Amt von Alexey<br />

Mordashov übernommen und wird es ein<br />

Jahr lang ausüben. Vice Chairmen des internationalen<br />

Stahlverbands sind Mordashov<br />

und voestalpine-Vorstandsvorsitzender<br />

Wolfgang Eder. Eiji Hayashida, CEO der JFE<br />

Steel Corporation, wurde zum Schatzmeister<br />

gewählt. Zum Executive Committee des<br />

Board of Directors gehören unter anderem<br />

Wolfgang Eder und Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender<br />

der ThyssenKrupp AG.<br />

(sm 131105840) K<br />

WW Am 11. <strong>November</strong> feiert Beate Brüninghaus,<br />

Abteilungsleiterin Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />

ihren 60. Geburtstag.<br />

(sm 13110564) K<br />

WW Seinen 65. Geburtstag begeht am<br />

28. <strong>November</strong> Hans-Willy Bein, der früher<br />

als Wirtschaftsjournalist bei der Süddeutschen<br />

Zeitung u. a. auch über die Stahlbranche<br />

berichtete.<br />

(sm 131105665) K<br />

WW 75 Jahre alt wird am 29. <strong>November</strong> Prof.<br />

Dr.-Ing. Klaus Wünnenberg, ehemals im<br />

Ausschuss für metallurgische Grundlagen<br />

des Mannesmann Forschungsinstituts<br />

GmbH, Duisburg.<br />

(sm 131105666) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


80 K Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AERO-LIFT Vakuumtechnik GmbH 16<br />

AGTOS GmbH 60<br />

Ametras Oboe GmbH 72<br />

Autogena Stahl GmbH 21<br />

AVESKA-Edelstahl GmbH 67<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH 4<br />

BANDTEC Stahlband GmbH 3<br />

BEPRO Blech und Profilstahl<br />

Handelsges. mbH & Co. KG 1 (Titel)<br />

Bodycote Wärmebehandlung GmbH 65<br />

Bucher Stahlhandel GmbH 41<br />

E. Büker Rohrtechnik GmbH 79<br />

Bürger + Althoff GmbH & Co. KG 53<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 60<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 80<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH 58<br />

Cronimet Holding GmbH 61<br />

D<br />

Karl Diederich<br />

84 (U4)<br />

DM-Stahl GmbH 4<br />

Dylan Deutschland GmbH 39<br />

Dr. Fister GmbH 79<br />

G<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 15<br />

H<br />

Ha-Beck Inh. Mathias Hasecke e.K. 80<br />

Hanigk & Bartosch Stahlservice<br />

GmbH & Co. KG 81<br />

I.M.M. J. Haupt 81<br />

HFS Hagener Feinblech Service GmbH 67<br />

I<br />

IMS Messsysteme GmbH 27<br />

Internorm Kunststofftechnik GmbH 23<br />

INTERSTAHL SÜD GmbH 29<br />

L<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 79<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 60<br />

M<br />

MCH Messe Schweiz (Basel) AG 25<br />

N<br />

Artur Naumann Stahl AG 47<br />

O<br />

Ohra-Regalanlagen GmbH 59<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 64<br />

Dipl.-Ing. Franco Pinelli 59<br />

R<br />

Willy Rapp GmbH 22<br />

RP Technik GmbH 45<br />

RSK Stahl- und Fertigteile<br />

Produktions- u. Vertriebs GmbH 22<br />

Konrad Rump Oberflächentechnik<br />

GmbH & Co. KG 23<br />

S<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 17<br />

Von Schaewen AG 31<br />

Schierle Stahlrohre KG 67<br />

Alois Schmitt GmbH & Co. KG 35<br />

F.W. Schnutz GmbH & Co. KG 9<br />

SHC Stahlhandelscenter<br />

Heilbronn GmbH 81<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 80<br />

Stahleisen Communications<br />

11, 47, 48, 70, 75, 83 (U3)<br />

Stahlo Stahlservice<br />

GmbH & Co. KG 56, 57<br />

Stam Spa 13<br />

T<br />

ThyssenKrupp Steel Europe AG 43<br />

ThyssenKrupp Stahl Service<br />

Center GmbH<br />

2 (U2)<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 55<br />

V<br />

VACOHUB Transportanlagen<br />

GmbH & Co. KG 51<br />

VRW Eisen- und Metall<br />

Handelsgesellschaft mbH 73<br />

W<br />

Warenzeichenverband<br />

Edelstahl Rostfrei e.V. 71<br />

WITEC AG 21<br />

www.Laserteile4you.de 41<br />

Beilagen:<br />

Ancofer Stahlhandel GmbH<br />

RP Technik GmbH<br />

Carl Spaeter GmbH<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


K 81<br />

Bitte unbedingt beachten<br />

Anzeigenschluss für Heft 12.2013<br />

ist Freitag, der 15. 11. 2013<br />

Erscheinungstermin ist der 5. 12. 2013<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>


82 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 12.2013<br />

Steel International<br />

Grundsteinlegung für US-Rohrwerk in Louisiana<br />

Produktpalette erweitert<br />

Deutscher Stahl für Offshore-Windpark in der Ostsee<br />

Stahl-Know-how für die Bergung der Costa Concordia<br />

Länderberichte<br />

Polens Stahlindustrie will konkurrenzfähig bleiben<br />

Großinvestitionen in polnische Häfen<br />

Initiative zur Wiederbelebung der spanischen Wirtschaft<br />

Branchenbericht<br />

Qualität und Service soll die Zukunft der Werkzeugindustrie sichern<br />

Special: Markieren & Kennzeichnen<br />

Von Reinhold Mannel: »Sicher markieren, eindeutig identifizieren«<br />

mit zahlreichen Produkt- und Anwenderberichten<br />

Special: Verzinken<br />

Vorsicht, Salzsprühnebeltest<br />

Neues Vorzeigewerk eröffnet<br />

Zink und seine Legierungen als Korrosionsschutz für Offshore-<br />

Windkraftanlagen<br />

Special: Steel Art & Culture<br />

Neue Sitzmöbelserie aus Streckmetall und Leder<br />

Stahlskulpturen zur Fußball-WM 2018 in Russland<br />

Diverse Firmenporträts und Anwenderberichte<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 (0)211 69936-000, Fax +49 (0)211 69936-205<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 (0)211 69936-131, Fax +49 (0)211 69936-137<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />

Anzeigenleitung: Dagmar Dieterle<br />

Tel. +49 (0)211 69936-135, Fax +49 (0)211 69936-138<br />

E-Mail: dagmar.dieterle@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 (0)211 69936-260, Fax +49 (0)211 69936-262<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 (0)211 69936-230, Fax +49 (0)211 69936-235<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. <strong>November</strong> zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 57.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in<br />

Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2013 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

Fotos: Stahlwerk Annahütte<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>

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