stahlmarkt 11.2013 (November)
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Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG,<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
<strong>11.2013</strong><br />
WWK<br />
WWK<br />
WWK<br />
Blechexpo & Schweisstec: in der Erfolgsspur<br />
Baden-Württemberg: optimistisch trotz Wachstumspause<br />
Edelstahl Rostfrei: langlebig in chloridhaltigen Wässern
4 K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Editorial K 5<br />
Chancen in anspruchsvollen Märkten<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 69936-131<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
WWK Der Weltstahlverband worldsteel erwartet, dass die<br />
globale Stahlnachfrage in diesem und im kommenden<br />
Jahr um etwas mehr als 3 % steigen wird. Allerdings<br />
entwickeln sich die verschiedenen Regionen der Welt<br />
sehr unterschiedlich. »Wir erwarten auf der einen Seite<br />
ein etwas verlangsamtes Wachstum auf dem chinesischen<br />
Stahlmarkt, auf der anderen Seite stehen die<br />
Zeichen in den reifen Märkten auf Erholung«, sagt dazu<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh,<br />
der seit 2011 den Vorsitz des Economic Committee bei<br />
worldsteel innehat. Auch in der EU hält er »eine leichte<br />
Aufwärtsbewegung für möglich, ausgehend allerdings<br />
von einem sehr niedrigen Niveau«. Dabei behauptet sich<br />
die Stahlindustrie in Deutschland relativ gut, so der Präsident.<br />
Schließlich nimmt sie im Hinblick auf Produktivität<br />
und Innovation weltweit eine Spitzenposition ein.<br />
Lesen Sie mehr dazu im Interview auf Seite 10.<br />
WWK Wie die Belastungen durch<br />
die europäische Energie- und<br />
Klimapolitik in den Griff zu be -<br />
kommen sind, lässt der kürzlich<br />
veröffentlichte EU-Aktionsplan<br />
allerdings bisher nicht klar<br />
erkennen. Verbunden mit der<br />
Strukturkrise auf dem europäischen<br />
Stahlmarkt hat die Stahlindustrie<br />
im weltweiten Wettbewerb eine Reihe von<br />
Päckchen zu schultern. Dabei kann man sich durchaus<br />
die Vorteile des Standorts Europa und speziell Deutschlands<br />
zunutze machen. Dies wurde kürzlich auf dem<br />
Dow Jones Stahl Tag in Frankfurt / Main deutlich, siehe<br />
Seite 18. Denn hierzulande existiert traditionell eine<br />
hoch entwickelte Industrieproduktion. Zudem gibt es<br />
gute Perspektiven in einigen Regionen und Branchen<br />
Europas. Von dem Vorsprung durch eine leistungsfähige<br />
Industrie kann die Stahlbranche profitieren. Wer seinen<br />
Kunden in diesen zukunftsträchtigen und anspruchsvollen<br />
Märkten Know-how und Lösungen anbieten<br />
kann, wird sicher gute Chancen haben.<br />
Stahlnachfrage* 2012 bis 2014<br />
140 135 138<br />
35 37 38 57 59 61<br />
2012<br />
2013 e<br />
2014 f<br />
132 132 136 47 49 51<br />
1.475 1.523<br />
1.430<br />
986 1.016<br />
943<br />
27 28 30 49 49 53<br />
EU-27<br />
Anderes<br />
Europa<br />
GUS-Staaten<br />
NAFTA<br />
Mittel- &<br />
Süd-Amerika<br />
Afrika<br />
Mittlerer<br />
Osten<br />
Asien &<br />
Australien<br />
Welt<br />
gesamt<br />
* Walzstahlerzeugnisse, e Schätzung, f Prognose<br />
Quelle: worldsteel, Short Range Outlook, Oktober 2013<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
6 K<br />
INHALT <strong>11.2013</strong><br />
SEITENBLICK<br />
8 Gute und böse Heuschrecken<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
10 Globale Stahlnachfrage auf Wachstumskurs<br />
12 STAHL 2013<br />
14 Teure Schutzkleidungspflicht<br />
16 USA verzeichnen wachsende Nachfrage nach Rohren<br />
17 Posco hat jetzt auch in Europa ein Zuhause<br />
18 Gemeinsam Werte schaffen<br />
24 Neue Firmenschriften<br />
BRANCHENBERICHT<br />
26 Baumaschinen: Geschäft läuft schleppend<br />
SPECIAL: BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
32 Optimistisch trotz Wachstumspause<br />
34 Auf dem Weg zur perfekten Softwarelösung<br />
36 Nah an den Markttrends und am Kunden<br />
38 Vieles haben und alles liefern<br />
40 Über den Handel hinaus<br />
42 Dem Kunden die Bewertung überlassen<br />
44 Quartett an der Unternehmensspitze<br />
46 Ein Sandwich zum Sparen<br />
SPECIAL: BÄNDER & BLECHE /<br />
BLECHEXPO & SCHWEISSTEC<br />
49 11. Blechexpo und 4. Schweisstec in der Erfolgsspur<br />
50 Blechbearbeitung in XXL<br />
54 Effektive Nassschleiftechnik<br />
SPECIAL: EDELSTAHL<br />
62 Edelstahl Rostfrei in chloridhaltigen Wässern<br />
66 Expertenwissen austauschen<br />
68 »Made in Europe«<br />
71 Neue Studie über Rohstoffhandelsbarrieren für die Edelstahlindustrie<br />
STAHLHANDEL<br />
74 Clevere Lösung für vielseitigen Mittelständler<br />
76 Rückblick auf den BDS-Stahlhandelstag 2013<br />
RUBRIKEN<br />
77 StahlTermine<br />
78 Fachmedien<br />
79 VIP<br />
80 Inserentenverzeichnis<br />
82 Vorschau/Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
worldsteel-Report K 7<br />
Weltrohstahlproduktion im September 2013<br />
GUTE AUSSICHTEN<br />
In Baden-Württemberg setzt die<br />
Autoindustrie ihren positiven<br />
Trend fort. Gute Ausblicke<br />
vermelden auch die Produzenten<br />
elektronischer Erzeugnisse sowie<br />
der Maschinenbau.<br />
11. BLECHEXPO &<br />
4. SCHWEISSTEC Zur Blechexpo<br />
& Schweisstec 2013 rechnen<br />
die Veranstalter, P. E. Schall, mit<br />
noch mehr Besuchern als zu den<br />
bereits erfolgreichen vorherigen<br />
Messen. Das Prozesskettenduo<br />
findet vom 5. bis 8. <strong>November</strong> in<br />
der Landesmesse am Stuttgarter<br />
Flughafen statt.<br />
EDELSTAHL ROSTFREI Nichtrostende<br />
Stähle werden in der<br />
Trinkwasserinstallation, in Anlagen<br />
zur Abwasserbehandlung, in Kühlwassersystemen<br />
der Industrie mit<br />
Fluss-, Brack- und Meerwasser und<br />
in Schwimmbadwässern in großem<br />
Umfang eingesetzt.<br />
32<br />
49<br />
62<br />
Fotos: Berndorf Metall- und Bäderbau GmbH/ Hotel Aquarius in Kolobrzeg/PL, P. E. Schall, TRUMPF<br />
J Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2012 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
September<br />
2013<br />
August<br />
2013<br />
September<br />
2012<br />
% Veränd.<br />
Sept 13/12<br />
9 Monate Veränderung<br />
2013 2012<br />
in %<br />
Belgien 550 540 606 – 9,2 5.226 5.556 – 5,9<br />
Bulgarien 40 e 40 e 53 – 24,2 370 509 – 27,4<br />
Deutschland 3.610 3.158 3.561 1,4 31.745 32.443 – 2,2<br />
Finnland 287 301 279 2,9 2.611 2.903 – 10,1<br />
Frankreich 1.373 1.161 1.278 7,4 11.902 12.055 – 1,3<br />
Griechenland 110 e 100 e 108 1,9 758 974 – 22,2<br />
Großbritannien 1.075 800 e 868 23,9 8.807 7.110 23,9<br />
Italien 2.130 1.088 2.378 – 10,4 17.970 20.835 – 13,8<br />
Luxemburg 200 e 180 e 201 – 0,3 1.538 1.664 – 7,6<br />
Niederlande 569 593 567 0,3 4.931 5.154 – 4,3<br />
Österreich 648 642 597 8,5 5.894 5.622 4,8<br />
Polen 730 e 730 698 4,6 6.102 6.693 – 8,8<br />
Schweden 369 318 363 1,7 3.244 3.310 – 2,0<br />
Slowakei 374 312 362 3,3 3.343 3.440 – 2,8<br />
Slowenien 60 54 55 7,9 470 507 – 7,3<br />
Spanien 1.267 1.031 1.196 5,9 10.407 10.672 – 2,5<br />
Tschechien 411 451 454 – 9,4 3.924 3.966 – 1,1<br />
Ungarn 89 85 120 – 25,8 648 1.205 – 46,2<br />
Weitere EU-Länder (27) (e) 410 e 450 e 513 – 20,1 3.891 4.591 – 15,2<br />
European Union (27) 14.301 12.034 14.256 0,3 123.779 129.208 – 4,2<br />
Bosnien-Herzegovina 38 58 60 – 36,0 535 527 1,5<br />
Kroatien 5 e 15 e 0 – 92 0 –<br />
Mazedonien 10 e 10 e 10 – 2,8 72 164 – 56,1<br />
Norwegen 55 e 56 63 – 13,2 432 504 – 14,3<br />
Serbien 70 48 0 – 289 346 – 16,5<br />
Türkei 3.015 2.575 3.052 – 1,2 25.819 27.165 – 5,0<br />
Europa außer EU 3.193 2.762 3.186 0,2 27.239 28.706 – 5,1<br />
Kasachstan 260 e 270 e 365 – 28,8 2.321 3.014 – 23,0<br />
Moldawien 0 e 0 e 30 – 100,0 0 248 – 100,0<br />
Russland 5.600 e 5.795 5.955 – 6,0 51.817 53.498 – 3,1<br />
Ukraine 2.700 e 2.779 2.628 2,7 24.992 25.044 – 0,2<br />
Usbekistan 70 e 70 e 67 5,1 594 575 3,2<br />
Weißrussland 145 e 150 e 235 – 38,3 1.790 2.036 – 12,1<br />
C.I.S. (6) 8.775 9.064 9.280 – 5,4 81.513 84.415 – 3,4<br />
El Salvador 10 e 10 5 104,1 82 58 40,9<br />
Guatemala 35 e 34 28 23,8 268 240 11,7<br />
Kanada 900 e 930 e 1.118 – 19,5 8.861 10.289 – 13,9<br />
Kuba 30 e 28 22 33,9 223 224 – 0,6<br />
Mexiko 1.620 e 1.476 1.551 4,5 13.725 13.434 2,2<br />
Trinidad und Tobago 65 e 61 52 25,0 477 469 1,6<br />
USA 7.239 7.402 6.809 6,3 65.247 67.948 – 4,0<br />
Nordamerika 9.899 9.941 9.585 3,3 88.882 92.663 – 4,1<br />
Argentinien 463 479 396 16,8 3.806 3.852 – 1,2<br />
Brasilien 3.028 3.002 2.864 5,7 25.916 26.079 – 0,6<br />
Chile 130 e 134 125 4,0 1.062 1.277 – 16,9<br />
Ecuador 45 e 48 38 19,1 399 332 20,4<br />
Kolumbien 100 e 104 103 – 2,6 838 1.010 – 17,0<br />
Paraguay 5 e 4 4 17,5 31 30 5,1<br />
Peru 90 e 90 80 12,1 795 720 10,5<br />
Uruguay 10 e 9 7 45,6 62 59 5,0<br />
Venezuela 200 e 203 201 – 0,4 1.863 1.831 1,7<br />
Südamerika 4.071 4.074 3.818 6,6 34.773 35.190 – 1,2<br />
Ägypten 623 490 541 15,2 5.098 4.952 3,0<br />
Algerien 30 e 30 e 38 – 21,6 340 420 – 19,1<br />
Iran 1.364 1.292 1.232 10,7 11.318 10.886 4,0<br />
Katar 186 196 173 7,5 1.725 1.650 4,5<br />
Marokko 49 50 e 30 62,8 437 416 5,1<br />
Saudi-Arabien 450 e 464 410 9,8 4.133 3.848 7,4<br />
Südafrika 550 e 570 e 544 1,1 5.015 5.429 – 7,6<br />
Vereinigte Arabische Emirate 247 – 205 20,8 2.144 1.713 25,2<br />
Afrika/Mittlerer Osten 3.539 3.133 3.219 19,0 30.723 29.506 6,7<br />
China 65.420 66.277 58.937 11,0 587.380 543.870 8,0<br />
Indien 6.540 6.640 e 6.248 4,7 59.627 57.903 3,0<br />
Japan 9.285 9.149 8.802 5,5 82.430 81.324 1,4<br />
Südkorea 5.164 4.892 5.657 – 8,7 48.666 52.079 – 6,6<br />
Taiwan, China 1.910 e 1.905 e 1.440 32,7 16.977 15.547 9,2<br />
Asien 88.319 88.862 81.083 8,9 795.080 750.723 5,9<br />
Australien 375 407 430 – 12,7 3.547 3.693 – 4,0<br />
Neuseeland 75 76 81 – 7,3 677 684 – 1,0<br />
Ozeanien 450 482 511 – 11,9 4.225 4.378 – 3,5<br />
Gesamt (65 Länder) 132.547 130.352 124.938 6,1 1.186.214 1.154.790 2,7<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
8 K<br />
SEITENBLICK<br />
Gute und böse Heuschrecken<br />
Ihr Ruf war miserabel. Sie galten als gefräßig und skrupellos – Finanzinvestoren,<br />
für die der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering die<br />
Bezeichnung Heuschrecken prägte, hatten in Deutschland lange Zeit<br />
einen schweren Stand. Inzwischen wandelt sich das Bild: Private-Equity-<br />
Unternehmen werden gesellschaftsfähig.<br />
WW K Vielleicht hätte es die Debatte über<br />
gierige Finanzinvestoren, die Unternehmen<br />
kaufen, filetieren, ihnen hohe Schulden aufhalsen<br />
und Stellen streichen, nie gegeben,<br />
wenn im April 2005 nicht gerade Wahlkampf<br />
gewesen wäre in Nordrhein-Westfalen.<br />
Damals kämpfte die SPD um die<br />
Macht im bevölkerungsreichsten Bundesland.<br />
Einige Monate zuvor hatten zwei ausländische<br />
Finanzinvestoren den Badarmaturenhersteller<br />
Grohe aus Hemer im Sauerland<br />
übernommen und planten einen drastischen<br />
Stel lenabbau. Die Beschäftigten waren er -<br />
bost, gingen auf die Straße und wehrten<br />
sich gegen die Pläne der neuen Eigentümer.<br />
In diesem Klima sagte der damalige SPD-<br />
Chef Franz Müntefering, der seinen Wahlkreis<br />
in der Nähe der Firmenzentrale hatte,<br />
jenen denkwürdigen Satz: »Manche Finanzinvestoren<br />
verschwenden keinen Gedanken<br />
an die Menschen, deren Arbeitsplätze sie<br />
vernichten – sie bleiben anonym, haben kein<br />
Gesicht, fallen wie Heuschreckenschwärme<br />
über Unternehmen her, grasen sie ab und<br />
ziehen weiter.« Von da an war »Heuschrecken«<br />
ein stehender Begriff für Private-Equity-Unternehmen.<br />
Deren Geschäftsmodell<br />
besteht darin, bei vermögenden Privatpersonen,<br />
Pensionskassen oder Versicherungen<br />
Geld zu sammeln und Beteiligungen an<br />
Unternehmen zu erwerben mit dem Ziel, sie<br />
in drei bis fünf Jahren mit sattem Gewinn<br />
wieder loszuschlagen.<br />
In die Schlagzeilen schaffen es meist nur<br />
die großen Deals. So wie Grohe, ein Unternehmen<br />
mit mehreren tausend Mitarbei-<br />
tern und einem damaligen Kaufpreis von<br />
1,5 Mrd. €. Oder der Modekonzern Hugo<br />
Boss, die Textilkette SinnLeffers und der Türschlosshersteller<br />
Kiekert – allesamt prominente<br />
Adressen, bei denen Private-Equity-<br />
Unternehmen in den vergangenen Jahren<br />
mitmischten. Unter dem Radar der breiten<br />
»<br />
Viele<br />
bekannte Firmennamen<br />
würde es heute womöglich<br />
nicht mehr geben, wenn<br />
Finanzinvestoren nicht<br />
zugegriffen hätten.<br />
Öffentlichkeit passiert jedoch weit mehr.<br />
Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher<br />
Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />
(BVK) sind bundesweit mehr als 200 Private-<br />
Equity-Unternehmen unterwegs. Sie halten<br />
Beteiligungen an mehr als 5.000 Unternehmen,<br />
meist aus dem Mittelstand.<br />
Natürlich gibt es Fälle, die Müntefering<br />
Recht geben. Wo Investoren nicht an dem<br />
nachhaltigen Erfolg einer Firma interessiert<br />
sind, sondern lediglich ein schnelles Rad drehen<br />
wollen. Das geht dann so: Möglichst<br />
billig einsteigen, oft gar auf Kredit. Sich über<br />
Sonderausschüttungen rasch die Taschen<br />
füllen und dann das Überbleibsel in Einzelteilen<br />
teuer weiterveräußern. So oder ähnlich<br />
geschehen beim Warenhauskonzern<br />
Hertie und beim Dualen System Deutschland<br />
(»Der grüne Punkt«). Aber es gibt zu -<br />
nehmend auch Beispiele, bei denen Private-<br />
Equity-Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit<br />
ihrer Beteiligungsunternehmen<br />
gesteigert und Arbeitsplätze sicherer ge -<br />
macht haben. Grohe gehört dazu. Vor ein<br />
paar Wochen verkauften die Finanzinves toren<br />
das Unternehmen an einen japanischen<br />
Baustoffkonzern. Zum doppelten Einstiegspreis,<br />
aber auch in einer sehr viel besseren<br />
Verfassung als bei ihrem Einstieg vor neun<br />
Jahren. Selbst der Betriebsrat räumt heute<br />
ein, dass die harten Einschnitte, die die<br />
Eigentümer damals vornahmen, nicht falsch<br />
waren. Ohne sie wäre Grohe nicht so gut<br />
durch die Wirtschaftskrise gekommen, wird<br />
betont.<br />
Viele bekannte Firmennamen würde es<br />
heute womöglich nicht mehr geben, wenn<br />
Finanzinvestoren nicht zugegriffen hätten,<br />
als die Unternehmen zum Verkauf standen<br />
und niemand aus der Branche den Mut hatte,<br />
einzusteigen.<br />
In der Debatte um vermeintliche Heuschrecken<br />
gerät oft in Vergessenheit, dass<br />
Finanzinvestoren oft nur da einsteigen, wo<br />
sie sicher sind, dass ein Unternehmen seine<br />
Stärken nicht ausspielt. Etwa, weil es<br />
schlecht geführt ist. Dagegen sind starke<br />
Unternehmen mit einem guten Management<br />
für Finanzinvestoren wenig interessant<br />
– weil da keine verborgenen Reserven<br />
schlummern, die sie heben können. Ausgenommen<br />
vielleicht die Fälle, in denen sie nur<br />
eine Filetierung und den anschließenden<br />
Verkauf in Einzelteilen im Sinn haben. Wenn<br />
dagegen das Management schlecht agiert,<br />
das Unternehmen aber über eine gute Substanz<br />
und starke Produkte verfügt, kann es<br />
von Vorteil sein, wenn Beteiligungsgesellschaften<br />
einsteigen und Druck auf die Ge -<br />
schäftsführung machen. Denn sie suchen<br />
eine gute Verzinsung für ihren Einsatz und<br />
können nicht dulden, dass es sich die Chefs<br />
in ihren Gewohnheiten bequem machen.<br />
Das kann dem Unternehmen neue Impulse<br />
geben und damit langfristig auch Arbeitsplätze<br />
sicherer machen. ber<br />
(sm 131105803) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
10 K Steel International<br />
Globale Stahlnachfrage auf Wachstumskurs<br />
Innerhalb der EU belegt die Stahlindustrie in Deutschland eine Spitzenposition<br />
Düsseldorf. Die globale Stahlnachfrage wird trotz der verhaltenen<br />
Weltkonjunktur weiter steigen. Auch in der EU ist zumindest eine leichte<br />
Aufwärtsbewegung möglich – mit regionalen Unterschieden. Dies erläutert<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />
Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh und Vorsitzender des Economic<br />
Committee des Weltstahlverbands worldsteel, im Interview.<br />
WW Durch Ihre Position bei worldsteel, aber<br />
auch bei der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
haben Sie besondere Einblicke in die Lage<br />
der Stahlindustrie weltweit. Wie wird die<br />
globale Stahlverwendung und -nachfrage in<br />
diesem und im nächsten Jahr sein?<br />
WW 2013 wird die globale Nachfrage nach<br />
Walzstahlerzeugnissen um 3,1 % auf 1,48<br />
Mrd. t wachsen. 2014 wird sie voraussichtlich<br />
um 3,3 % auf 1,52 Mrd. t steigen.<br />
WW Wie wird sich das Wachstum in China entwickeln<br />
– und in den USA?<br />
WW Wir erwarten ein etwas verlangsamtes<br />
Wachstum auf dem chinesischen Stahlmarkt<br />
als Folge des von der Regierung wieder forcierten<br />
Strukturwandels zulasten der Investitionen<br />
und damit auch der Stahlnachfrage. In<br />
den USA stehen die Zeichen, unter der Voraussetzung,<br />
dass die Haushaltsprobleme nicht<br />
eskalieren, auf Erholung angesichts gesunkener<br />
Energiekosten, eines sich erholenden<br />
Immobilienmarktes und niedriger Lagerbestände<br />
bei Händlern und Verarbeitern.<br />
WW Wie ist Europa im Vergleich zum Rest der<br />
Welt aufgestellt?<br />
WW Auch in der Europäischen Union ist eine<br />
leichte Aufwärtsbewegung möglich, ausgehend<br />
allerdings von einem sehr niedrigen<br />
Niveau. Aktuell liegt die EU-Stahlnachfrage<br />
knapp 30 % unter dem Level von 2006, in<br />
Italien bzw. Spanien sind es sogar 50 bzw.<br />
60 %.<br />
WW Welche sind in Europa die größten He -<br />
rausforderungen in diesem Jahr? Sind es die<br />
Überkapazitäten?<br />
WW Die hohe Unterauslastung der Produktionsanlagen<br />
insbesondere in Südeuropa<br />
und der damit verbundene heftige Preiswettbewerb<br />
auf dem europäischen Markt<br />
sind eine schwere Belastung. Hinzu kommen<br />
nach wie vor hohe Rohstoffkosten als<br />
Folge des anhaltenden Wachstums der<br />
Stahlnachfrage in Asien. In dieser Marktlage<br />
treffen die Hersteller die politisch bedingten<br />
Sonderlasten in der Energie- und Umweltpolitik<br />
besonders schwer.<br />
WW Wie kann die Branche diese bewältigen?<br />
WW Die Stahlunternehmen in Europa haben<br />
bereits weitreichende Schritte zur Restrukturierung<br />
und Konsolidierung eingeleitet. So<br />
ist die EU die bislang einzige größere Stahlregion<br />
der Welt, in der seit Ausbruch der<br />
Krise Anlagen stillgelegt werden. Dennoch<br />
bleibt die Restrukturierung auch in den<br />
nächsten Jahren eine Herausforderung. Ge -<br />
rade aus deutscher Sicht müssen wir jedoch<br />
darauf achten, dass es hierbei nicht zu Wettbewerbsverzerrungen<br />
auf dem gemeinsamen<br />
Markt wie auch im Verhältnis zu Wettbewerbern<br />
auf Drittmärkten kommt, als<br />
Folge von unerlaubten Subventionen, Verstaatlichungstendenzen<br />
oder protektionistischen<br />
Maßnahmen.<br />
WW Die EU-Kommission hat im Juni einen<br />
Aktionsplan zur Unterstützung der Stahlindustrie<br />
verkündet. Was halten Sie davon?<br />
Gibt es dabei schon Fortschritte? Was erwarten<br />
Sie?<br />
WW Grundsätzlich finden wir es gut, dass die<br />
Europäische Kommission mit dem Aktionsplan<br />
die zentrale Bedeutung der Stahlindustrie<br />
für die europäische Wirtschaft anerkennt.<br />
Leider fehlt es jedoch nach wie vor<br />
an konkreten Hinweisen, wie und wann<br />
politische Belastungen als Folge der europäischen<br />
Energie- und Klimapolitik abgebaut<br />
werden können. Auch sind wir be -<br />
sorgt, dass der Aktionsplan kein klares<br />
Bekenntnis zu einem unverfälschten Wettbewerb<br />
auf dem EU-Binnenmarkt enthält.<br />
Notwendig ist eine kohärente EU-Industriepolitik.<br />
WW Nachlassende Stahlnachfrage einerseits<br />
und Überkapazitäten andererseits sind Themen,<br />
die die europäische Stahlindustrie<br />
bewegen. Wie wird sich Deutschland hier<br />
behaupten?<br />
WW Deutschland behauptet sich im internationalen<br />
Wettbewerb relativ gut: Die Auslastung<br />
liegt bei den Stahlunternehmen in<br />
Deutschland mit 83 % zehn Prozentpunkte<br />
über der EU-Auslastung. Außerdem gehört<br />
die Stahlindustrie hierzulande in Bezug auf<br />
Produktivität und Innovation international<br />
zur Spitzengruppe. Unser Netzwerk in der<br />
Stahlforschung und die enge Zusammenarbeit<br />
mit Stahlverwendern sind weltweit<br />
einzigartig.<br />
WW Zu den besonderen Herausforderungen<br />
hierzulande zählen die Energie- und Klimapolitik.<br />
Was muss nach den Wahlen passieren?<br />
WW Ein leistungsfähiger Industriestandort ist<br />
nur mit einer starken Grundstoffindustrie<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Steel International K 11<br />
die Basis für Wohlstand und Arbeitsplätze. Die neue Bundesregierung<br />
sollte das wissen und danach handeln. Das gilt besonders für<br />
die Energiewende, bei der die Bundesregierung die Kosten rasch,<br />
d. h. in den ersten hundert Tagen, in den Griff bekommen muss.<br />
Ansonsten droht Deutschland die Deindustrialisierung.<br />
WW Welche Erwartungen hegen Sie für die Stahlkonjunktur in<br />
Deutschland im kommenden Jahr 2014?<br />
WW Die Stahlnachfrage wird hierzulande in diesem Jahr zwar um<br />
1,6 % zurückgehen. Diese Prognose beruht auf der Annahme einer<br />
leichten Erholung im zweiten Halbjahr 2013 als Folge niedriger<br />
Lagerbestände bei Händlern und Verarbeitern. Für 2014 erwarten<br />
wir dagegen ein Wachstum der Stahlnachfrage von rd. 3 %. Das<br />
Vorkrisenniveau von 2006 würde hierzulande dann nur noch um rd.<br />
3 % unterschritten.<br />
WW Die internationale Jahreskonferenz STAHL 2013 steht vor der Tür.<br />
Sie findet nun nur noch eintägig statt. Was steckt dahinter?<br />
WW Die Konzentration auf einen Tag entspricht dem Wunsch der<br />
Mitgliedsunternehmen. Wir haben deshalb das Konzept leicht geändert<br />
und Elemente des bisherigen zweiten Tages integriert. Die breite<br />
Themenvielfalt bleibt erhalten. Ich bin mir sicher, dass wir für<br />
unsere Gäste einen spannenden und interessanten Tag organisieren<br />
können.<br />
(sm 131105839) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
12 K Steel International<br />
STAHL 2013<br />
Stahl in Bewegung<br />
Düsseldorf. Am 28. <strong>November</strong> 2013 veranstaltet das Düsseldorfer<br />
Stahl-Zentrum (Stahlinstitut VDEh und Wirtschaftsvereinigung Stahl)<br />
die diesjährige internationale Jahrestagung STAHL 2013. Das Motto<br />
»Stahl in Bewegung« spiegelt dabei den Strukturwandel auf dem<br />
europäischen Stahlmarkt wider.<br />
WW K 2013 war ein bewegtes Jahr, geprägt<br />
von verschiedenen Entwicklungen, deren<br />
Bedeutung sich erst in der historischen<br />
Rückschau voll umfänglich erschließen wird.<br />
»Stahl in Bewegung« bezieht sich nicht nur<br />
auf vergangene, sondern auch auf zukünftige<br />
Themen. Fragen, die in diesem Zusammenhang<br />
wichtig sind, lauten u. a.: Wird der<br />
Euro trotz Staatsschuldenkrise seine Stabilität<br />
wiedererlangen können? Wird die Wirtschaft<br />
weiterhin mit wechselvollen politischen<br />
Rahmenbedingungen zu rechnen<br />
haben? Wird der Strukturwandel auf dem<br />
europäischen Stahlmarkt auch die Stahlindustrie<br />
in Deutschland nachhaltig verändern?<br />
STAHL 2013 findet am 28. <strong>November</strong> im<br />
CCD Congress Center Düsseldorf statt. Um<br />
9:00 Uhr startet der Tag mit einer Mitgliederversammlung<br />
für die persönlichen Mitglieder<br />
des Stahlinstituts VDEh und die Vertreter<br />
der Mitgliedsunternehmen der im<br />
Stahl-Zentrum ansässigen Organisationen.<br />
Offiziell beginnt die Veranstaltung um<br />
10:00 Uhr. Nach der Begrüßung durch Hans<br />
Jürgen Kerkhoff, Präsident Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl und Vorsitzender Stahlinstitut<br />
VDEh, kommen auch Antonio Tajani, Vizepräsident,<br />
Europäische Kommission, und<br />
Prof. Dr. Henning Kagermann, Präsident,<br />
acatech, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften<br />
e.V., in der Eröffnungsveranstaltung<br />
zu Wort.<br />
Noch kompakterer Überblick<br />
In diesem Jahr wurde die Zahl der Stahldialoge<br />
erweitert, zeitgleich erfolgte die inhaltliche<br />
Straffung. Den Zuschauern wird konzentriert<br />
an einem Tag die Palette der aktuellen<br />
technischen und wirtschaftspolitischen<br />
Themen vorgestellt, die die Stahlindustrie in<br />
diesem Jahr besonders geprägt haben.<br />
Insgesamt gibt es an dem Tag acht Stahldialoge,<br />
wobei jeweils vier parallel stattfinden.<br />
Von 13:00 bis 15:00 Uhr können die<br />
Besucher zwischen Vorträgen zu den folgenden<br />
Themenblöcken wählen: »Energiewende<br />
und industrielle Wettbewerbsfähigkeit<br />
im internationalen Kontext«, »Die Stadt<br />
von morgen – Herausforderungen für Stahl«,<br />
»Protektionismus bei Rohstoffen und Stahl«<br />
und »Neue Anlagen und Prozesse – Erfolgsfaktoren<br />
im globalen Wettbewerb«.<br />
In der anschließenden halbstündigen Pause<br />
kann die Zeit für die begleitende Ausstellung<br />
im Foyer und im Pavillon genutzt werden.<br />
Von 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr folgen<br />
vier weitere, zeitgleich stattfindende Stahldialoge<br />
zu den Themen »Industriestandort<br />
Deutschland in Europa: Herausforderungen<br />
und Perspektiven«, »Der Beitrag von Stahl<br />
für ein kohlenstoffarmes Europa«, »Brüsseler<br />
Ziele zur Luftreinhaltung – Ansprüche<br />
jenseits des Machbaren?« und »Neue um -<br />
formtechnische Entwicklungen«. Traditionell<br />
wird die Veranstaltung wieder mit dem<br />
Stahltreff ausklingen, der um 18:00 Uhr in<br />
der Stadthalle beginnt.<br />
www.stahl2013.de (sm 131105787) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
14 K Steel International<br />
<br />
US-Stahlarbeiter wollen mehr Lohn<br />
New York (bln). Weil sie sich am Arbeitsplatz ausziehen und in vom<br />
Arbeitgeber diktierte Schutzkleidung wechseln müssen, verlangen Arbeiter<br />
in Gary im Bundesstaat Indiana für die zum Kleidungswechsel notwendige<br />
Zeit einen Lohnausgleich. 800 Arbeiter der U.S. Steel Corporation versuchen,<br />
ihre Forderungen auf dem Rechtsweg durchzusetzen.<br />
WW K Nachdem ein regionales Gericht für<br />
U.S. Steel und gegen die Kläger entschied,<br />
hoffen die klagenden Stahlarbeiter nun, dass<br />
der U.S. Supreme Court, das höchste Gericht<br />
im Land, zu ihren Gunsten entscheiden wird.<br />
Obwohl der Bundesgerichtshof in Washington<br />
nur einen Bruchteil der eingereichten<br />
Berufungsanträge annimmt, halten die Richter<br />
diesen Fall und die Argumente beider<br />
Seiten offensichtlich für wichtig genug.<br />
Alte Tarifverträge sollen<br />
angepasst werden<br />
Wie ihre Kollegen in anderen Betrieben,<br />
arbeiten die Arbeiter im Gary-Hüttenwerk<br />
von U.S. Steel in Schutzanzügen, die vor<br />
Schichtbeginn angezogen und am Ende der<br />
Schicht ausgezogen werden. Da das Um -<br />
kleiden laut Klage je eine Stunde vor und<br />
nach der achtstündigen Schicht in Anspruch<br />
nimmt, verlangen die betroffenen Arbeiter<br />
Lohn für täglich zehn Stunden. In der Entscheidung<br />
des Chicagoer Regionalgerichtes<br />
wiesen Richter darauf hin, dass laut den von<br />
der U.S. Steel Corporation und der United-<br />
Steelworkers(USW)-Gewerkschaft ausgehandelten<br />
Tarifverträgen Umkleidezeiten<br />
nicht bezahlt werden. Angesichts des Wettbewerbs<br />
auf dem globalen Stahlmarkt, so<br />
das Gericht, halte die Gewerkschaft ihre<br />
Lohnforderungen im Rahmen, »um nicht die<br />
Gans zu töten, die die goldenen Eier legt«.<br />
Den Richtern zufolge will die Gewerkschaft<br />
dazu beitragen, dass die amerikanische<br />
Stahlindustrie im eigenen Land produziert,<br />
nicht in Übersee.<br />
Das relevante Bundesgesetz schreibt vor,<br />
dass Arbeitgeber für die mit einem Job verbundenen<br />
»primären Aktivitäten« zahlen<br />
müssen. Aber das gleiche Gesetz macht eine<br />
Ausnahme für gewerkschaftlich organisierte<br />
Belegschaften, sofern Nichtbezahlung traditionelle<br />
Praxis oder eine Konzession in einschlägigen<br />
Tarifverträgen ist. Genau das war<br />
seit 1947 der Fall in den Tarifverträgen zwischen<br />
U.S. Steel und der Stahlarbeitergewerkschaft<br />
und genau das gilt auch für den<br />
letzten, im September vergangenen Jahres<br />
ratifizierten Tarifvertrag.<br />
Für die Stahlarbeiter ist das über 60 Jahre<br />
alte Gesetz ein alter Zopf, der abgeschnitten<br />
werden muss. Als das Gesetz verabschiedet<br />
wurde, so die Kläger, war berufsverbundene<br />
Kleidung – die Uniform einer Kellnerin oder<br />
die Schürze eines Metzgers – nicht die komplizierte<br />
Schutzkleidung eines Stahlarbeiters<br />
von heute, die es vor Jahrzehnten in Hüttenwerken<br />
nicht gab. U.S. Steel dagegen führt<br />
an, dass Arbeiter in Hüttenwerken auch in<br />
den 1940er-Jahren, als das Gesetz verabschiedet<br />
wurde, gewisse Schutzkleidung<br />
trugen. Das Unternehmen beharrt darauf,<br />
dass der Kongress den Tarifpartnern das<br />
Recht gab, für oder gegen die Bezahlung<br />
von Umkleidezeiten zu entscheiden, um<br />
andere Arrangements zu erlauben, u. a.<br />
höhere Stundenlöhne oder Flexibilität in der<br />
Bezahlung von gewissen Aktivitäten, zum<br />
Beispiel das Duschen am Schichtende.<br />
Bezahlte Umkleidezeiten erhöhen<br />
die Arbeitskosten<br />
Im Prozess, in dem das Urteil für Mitte<br />
nächsten Jahres erwartet wird, steht für<br />
U.S. Steel viel auf dem Spiel. Würde der<br />
Bundesgerichtshof zugunsten der klagenden<br />
Stahlarbeiter von Gary entscheiden,<br />
würden alle anderen der ca. 10.000 Stahlarbeiter<br />
in U.S.-Steel-Hüttenwerken für Um -<br />
kleidezeiten kassieren – womöglich nicht<br />
nur vom Tag der Entscheidung an, sondern<br />
auch rückwirkend. Höhere Arbeitskosten<br />
wären ein schwerer Schlag für ein Unternehmen,<br />
das finanzielle Schwierigkeiten hat<br />
und am Beginn einer Restrukturierungsphase<br />
steht. Obendrein würde ein Urteil<br />
zugunsten der Kläger auch Auswirkungen<br />
auf andere Stahlunternehmen haben und<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit schwächen – insbesondere<br />
gegenüber ausländischen Unternehmen<br />
mit niedrigen Arbeitskosten.<br />
Die klagenden Stahlarbeiter sprechen<br />
ihrer Gewerkschaft das Recht ab, in ihrem<br />
Namen auf das Kompensationsrecht für das<br />
langwierige An- und Ausziehen der Schutzkleidung<br />
zu verzichten. Die USW-Führung<br />
scheint mit U.S. Steel übereinzustimmen,<br />
wenn es um die Interpretation des entsprechenden<br />
Gesetzes und die lange Praxis der<br />
mit dem Unternehmen ausgehandelten<br />
Tarifverträge geht. Aber in den Rechtsstreit<br />
mischt sich die USW nicht ein. Ob die Ge -<br />
werkschaftsleitung mit der Entscheidung,<br />
die klagenden Stahlarbeiter nicht zu unterstützen,<br />
den Zorn der Kläger und anderer<br />
Stahlarbeiter auf sich zieht, bleibt abzuwarten.<br />
Im Gegensatz zur Stahlarbeitergewerkschaft<br />
unterstützt der Gewerkschaftsdachverband<br />
AFL-CIO mit Eingaben an die Ge -<br />
richte die klagenden Arbeiter. Das gleiche<br />
gilt für die United Food and Commercial<br />
Workers International Union, eine Gewerkschaft,<br />
die u. a. Fleischwarenhersteller in<br />
Schlachthäusern vertritt und damit eine<br />
Gruppe von Beschäftigten, die auch besondere<br />
Kleidung am Arbeitsplatz tragen müssen.<br />
Die U.S.-Handelskammer und die Obama-Administration<br />
unterstützen U.S. Steel<br />
in Gerichtseingaben.<br />
Während der Rechtsstreit zwischen den<br />
Gary-Stahlarbeitern und U.S. Steel beim<br />
Bundesgerichtshof landete, ratifizierte die<br />
Belegschaft des kanadischen U.S.-Steel-<br />
Lake-Erie-Hüttenwerks einen fünfjährigen<br />
Tarifvertrag, der die viermonatige Aussperrung<br />
der tausendköpfigen Belegschaft be -<br />
endete. Aber es dauerte ca. vier Wochen,<br />
bevor der wieder angeheizte Hochofen und<br />
die nahe Kokerei voll produzieren konnten.<br />
In der Zwischenzeit gab es längere Lieferzeiten<br />
für Stahlblech, weil mehrere Unternehmen<br />
geplante und ungeplante Wartungsarbeiten<br />
durchführen mussten.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Steel International K 15<br />
Neben der Öl- und Gasindustrie ist die Autobranche der beste Kunde<br />
der Stahl industrie. Keine andere Herstellungsbranche erfuhr in<br />
diesem Jahr einen eindrucksvolleren Höhenflug als die Automobilindustrie.<br />
Die wieder erstarkten einstmals »Drei Großen« von De -<br />
troit, General Motors, Ford und Chrysler, meldeten alle Verkaufsrekorde<br />
und Rekordgewinne. Das wieder produzierende U.S.-Steel-<br />
Lake-Erie-Werk hat eine Jahres kapazität von 2,9 Mill. t und produziert<br />
insbesondere warmgewalzte Coils für Auto hersteller in Kanada<br />
und den Vereinigten Staaten.<br />
(sm 131105789) K<br />
L STEEL TICKER<br />
REORGANISATIONSPROJEKT SALZGITTER AG 2015<br />
Salzgitter. Der Aufsichtsrat der Salzgitter AG hat in seiner Sitzung am<br />
26. September 2013 einer grundlegenden Veränderung der Konzernorganisation<br />
zugestimmt. Deren Gestaltungsprinzipien sind hohe Kunden- und<br />
Marktorientierung, eindeutige und schlanke Führungsstruktur sowie hohe<br />
Prozesseffizienz. Die neue Konzernstruktur wird am 1. Januar 2014 in Kraft<br />
treten.<br />
Die Konzerngesellschaften werden organisatorisch fünf Geschäftsbereichen<br />
zugeordnet: Flachstahl, Grobblech/Profilstahl, Energie, Handel und<br />
Technologie. Die vorwiegend konzernintern tätigen Dienstleistungsunternehmen<br />
werden entweder den Geschäftsfeldern ihrer größten Konzernkunden<br />
zugeordnet oder in einem der Vorstandsressorts zentral geführt.<br />
Der Vorstand der Salzgitter AG wird künftig aus drei Mitgliedern bestehen:<br />
Vorstandsvorsitzender, Vorstand Finanzen und Arbeitsdirektor. Die<br />
aktive Führung der Geschäftsbereiche wird von einem neuen Gremium, der<br />
»Konzerngeschäftsleitung«, wahrgenommen werden.<br />
Die Vorstandsmitglieder Wolfgang Eging und Heinz Groschke bleiben bis<br />
zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2014 Mitglieder des Vorstands<br />
und fungieren ab 1. Januar 2014 als Leiter der Geschäftsbereiche Energie<br />
bzw. Handel. Mit diesen Entscheidungen des Aufsichtsrats zur neuen Konzernstruktur<br />
und der Unterzeichnung des Zukunftsvertrags seien alle notwendigen<br />
Voraussetzungen geschaffen, um das konzernweite Reorganisationsprojekt<br />
»Salzgitter AG 2015« zügig umzusetzen. Das Programm soll<br />
die Wettbewerbsfähigkeit des Salzgitter-Konzerns in einem schwierigen<br />
Marktumfeld stabilisieren, das von einer Strukturkrise der europäischen<br />
Stahlindustrie bestimmt sei. Es diene somit zugleich der Absicherung der<br />
Eigenständigkeit des Unternehmens sowie dem Erhalt möglichst vieler<br />
Arbeitsplätze.<br />
(sm 131105778) K<br />
WELTWEIT DICKSTE EDELSTAHLBRAMMEN<br />
BEI POSCO<br />
Erlangen. Im Juli ist bei der Pohang Iron and Steel Co. Ltd. (Posco) in<br />
Pohang, Korea, eine einsträngige Stranggießanlage zur Erzeugung der<br />
weltweit dicksten Brammen aus Edelstahl in Betrieb gegangen. Die Anlage<br />
wurde von Siemens Metals Technologies im Edelstahlwerk SSCP 4 errichtet<br />
und ist für die jährliche Erzeugung von 700.000 t Brammen mit Dicken von<br />
bis zu 300 mm aus austenitischen und ferritischen Stählen ausgelegt. Mit<br />
der neuen Stranggießanlage erweitert Posco seine Produktionskapazitäten<br />
für qualitativ hochwertige Edelstähle.<br />
(sm 131105769) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
16 K Steel International<br />
USA verzeichnen wachsende<br />
Nachfrage nach Rohren<br />
Stahlrohre wertmäßig wichtigstes Segment<br />
New York. Der US-Markt für Rohre hat sich erholt, in den kommenden<br />
Jahren erwarten Branchenexperten eine kräftige Nachfrage der Abnehmerbranchen.<br />
Auch wenn der Absatz von Kunststoffrohren steigt, so behaupten<br />
dennoch Stahlrohre ihren Platz als wertmäßig wichtigstes Marktsegment,<br />
heißt es in einer Mitteilung von Germany Trade & Invest.<br />
WW K Die deutschen Rohrhersteller verzeichneten<br />
im Gesamtjahr 2010 zwar noch einen<br />
Rückgang ihrer Lieferungen in die Vereinigten<br />
Staaten um 5,1 % auf 764,7 Mill. USD,<br />
US-Nachfrage für Rohre in Mrd. USD<br />
in Mrd. USD<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
11,3<br />
8,5<br />
Stahl<br />
13,0<br />
7,6<br />
Kunststoff<br />
16,8<br />
11,3<br />
2005 2010 2015 2020<br />
(131105719/1) Quelle: freedonia, gtai<br />
19,2<br />
13,9<br />
doch seit der zweiten Jahreshälfte 2010 hat<br />
sich der Wind auf dem US-Markt für Rohre<br />
gedreht. Aufgrund der dynamischen Entwicklung<br />
der Energiewirtschaft und der Erdgasindustrie<br />
sowie zunehmenden staatlichen<br />
Investitionen in die Abwasser- und<br />
Trinkwassernetze erwartet das Marktforschungsinstitut<br />
Freedonia bis 2017 jährliche<br />
Zuwachsraten von 5,2 %. Der Bruttoabsatz<br />
wird 2015 laut der Branchenexperten 30,4<br />
Mill. t betragen.<br />
Eine günstige Wachstumsprognose räumen<br />
Experten u. a. Rohren aus High Density<br />
Polyethylen (HDPE) ein, die zunehmend in<br />
der Trink- und Abwasserversorgung zum<br />
Einsatz kommen. Die US-Wasserwirtschaft<br />
kämpft mit erheblichen infrastrukturellen<br />
Problemen, eine nötige Modernisierung<br />
dürfte den Absatz von Rohren in diesem<br />
Bereich kontinuierlich ankurbeln.<br />
Wachstum bei Stahlrohren<br />
Bei Stahlrohren werde das Wachstum zwar<br />
unter dem Branchendurchschnitt bleiben,<br />
doch Stahlrohrhersteller dürften von dem<br />
Aufschwung in der US-amerikanischen Ölund<br />
Erdgasindustrie profitieren. Daneben ist<br />
die Chemieindustrie ein weiteres wichtiges<br />
Absatzgebiet. Laut einer Berechnung des<br />
Freedonia-Instituts steigt die Nachfrage<br />
nach Stahlrohren zwischen 2010 und 2015<br />
um 5,3 % von 13,0 Mrd. USD auf 16,8 Mrd.<br />
USD. Wertmäßig liegt das Segment der<br />
Stahlrohre mit 44 % nach wie vor auf dem<br />
Spitzenplatz in dem Wirtschaftsbereich Rohre.<br />
Im Hinblick auf die Verkaufszahlen dürften<br />
Betonrohre und verformbare Metallrohre<br />
das größte Marktsegment bleiben. Betonrohre<br />
kommen hauptsächlich bei der Überbrückung<br />
von großen Distanzen im Bereich<br />
des Wasser- und Abwassertransports zum<br />
Einsatz, Rohre aus verformbaren Metallrohren<br />
in der Bauindustrie. Deutschland ist<br />
siebtwichtigstes Lieferland, 2010 exportierten<br />
deutsche Hersteller Rohre im Wert von<br />
764,7 Mill. USD in die USA. (sm 131105719) K
Steel International K 17<br />
Posco hat jetzt auch in Europa ein Zuhause<br />
Südkoreanischer Stahlerzeuger nimmt Kaltwalzwerk in der Türkei in Betrieb<br />
Antalya. Mit der Fertigstellung einer neuen Kaltwalzstraße in der<br />
türkischen Provinz Kocaeli besitzt der südkoreanische Stahlerzeuger Posco<br />
nun die erste Produktionsanlage auf europäischem Boden. Das im<br />
Industriekomplex Izmit beheimatete Werk »Posco Assan TST« verfügt über<br />
eine Produktionskapazität von 200.000 t/Jahr.<br />
WW K Das neue Werk verschafft dem Stahlerzeuger<br />
aber nicht nur den Zugang zum<br />
europäischen und zum türkischen Markt. Es<br />
bietet außerdem eine gute strategische Ausgangsbasis<br />
für den Eintritt auf die Märkte in<br />
umliegenden Regionen. Schon bald könnte<br />
Posco von dort aus Produkte in Russland, in<br />
der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten<br />
und in Nordafrika anbieten.<br />
Der Standort ist ideal, da sich in der Türkei<br />
mittlerweile nicht nur diverse globale Automobilerzeuger<br />
wie Renault, Fiat, Ford, Nissan<br />
und Honda angesiedelt haben. Das Land<br />
am Bosporus ist neben Deutschland und<br />
Italien auch einer der drei größten Haushaltsgeräteerzeuger<br />
in Europa. So steigt in<br />
dieser Region die Nachfrage nach hochwertigen<br />
und nichtrostenden kaltgewalzten<br />
Stählen stetig.<br />
Trotz dieser Rahmenbedingungen gibt es<br />
bisher in der Türkei kein einziges Werk, das<br />
nichtrostenden Stahl erzeugt. Aus diesem<br />
Grund sind die dort angesiedelten Verarbeiter<br />
auch weiterhin von Importen abhängig. Bis<br />
zum Jahr 2015 rechnen Experten mit einem<br />
Mangel an diesen Produkten von rd. 1 Mill. t.<br />
Posco will aber von seinem neuen Werk aus<br />
nicht nur die türkischen Industrieunternehmen<br />
und die umliegenden Länder mit Stahl<br />
versorgen. Ein Teil der Produkte ist auch für<br />
das unternehmenseigene Service-Center<br />
Posco-ITPC bestimmt, das im September in<br />
der Nähe der italienischen Stadt Verona den<br />
Betrieb aufgenommen hat. Der Stahlerzeuger<br />
erhofft sich von der engen Zusammenarbeit<br />
der beiden Konzernteile hohe Synergien.<br />
Bei der Eröffnung des türkischen Werkes<br />
begrüßte Poscos CEO Chung Joonyang rd.<br />
300 Gäste aus Politik und Wirtschaft. Er<br />
bezeichnete die Kaltwalzstraße als Frucht<br />
der langen Beziehungen zwischen den beiden<br />
Ländern. Zuvor hatte ihm der türkische<br />
Industrieminister Nihat Ergun zugesagt, das<br />
neue Werk kräftig zu unterstützen.<br />
Mit der Fertigstellung der Kaltwalzanlage<br />
vergrößert sich die Produktionskapazität von<br />
Posco weltweit auf 3 Mill. t/a.<br />
(sm 131105709) K
18 K Steel International<br />
Gemeinsam Werte schaffen<br />
Tata Steel richtet sich noch stärker nach<br />
den Endkundenmärkten aus<br />
Frankfurt/Main (WS). Europas zweitgrößter Stahlkonzern, Tata Steel,<br />
stellt sich auf die Veränderungen der Märkte ein. Denn während<br />
der Stahlmarkt global weiter wächst, hinkt seine Entwicklung in Europa<br />
hinterher. Trotzdem gibt es Chancen – schließlich sind zahlreiche<br />
hochinnovative Stahl verarbeitende Industrien in Europa ansässig.<br />
»Tata Steel wird seine Kunden auf diesen anspruchsvollen Märkten in<br />
Zukunft noch stärker unterstützen«, versicherte Chief Commercial Officer,<br />
Dr. Henrik Adam, auf dem 8. Dow Jones Stahl Tag in Frankfurt.<br />
(131105863/1) (Quelle: Tata Steel)<br />
Henrik Adam<br />
WW K Die weltweite Stahlverwendung wird<br />
im kommenden Jahr auf rd. 1,5 Mrd. t steigen.<br />
Seit 2007 hat sich die Stahlnachfrage<br />
jedoch von Region zu Region unterschiedlich<br />
entwickelt. Zwar hat die weltweite<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2007<br />
sämtliche Märkte in Mitleidenschaft gezogen,<br />
doch während Prognosen zeigen, dass<br />
China bis 2014 wieder 163 % der Stahlnachfrage<br />
von 2007 er reicht (Welt insgesamt<br />
rd. 123 %), zählt Europa mit nur<br />
71 % zu den Schlusslichtern. »Die EU-27<br />
ist die einzige Region, die so stark gelitten<br />
hat«, erklärte Dr. Henrik Adam und: »Wir<br />
gehen davon aus, dass die europäische<br />
Stahlnachfrage das Vorkrisenniveau von<br />
2007 nicht vor 2020 wieder erreichen<br />
wird.«<br />
Die gute Nachricht in Dr. Adams Vortrag<br />
war, dass die Situation nicht in allen Regionen<br />
und Branchen Europas gleich aussieht.<br />
Beispielsweise konnten der Automobil- und<br />
Maschinenbausektor in Deutschland, Tschechien<br />
und UK, aber auch die Baubranche in<br />
Stahlnachfrage und Industrieproduktion in Europa<br />
Stahlnachfrage<br />
2014 Prognose Veränderung zu 2007 in %<br />
Produktion in ausgewählten Branchen/Ländern<br />
2014 Prognose (Index: 2010 = 100)<br />
Spanien (ES)<br />
Italien (IT)<br />
UK<br />
EU-27<br />
47<br />
62<br />
66<br />
71<br />
ES - Bau<br />
FR – Auto<br />
CZ – Bau<br />
IT – Bau<br />
IT – Maschbau<br />
UK – Auto<br />
Geringere<br />
Aktivität<br />
gegenüber<br />
2010<br />
Frankreich (FR)<br />
Deutschland (DE)<br />
Tschechische Republik (CZ)<br />
Polen (PL)<br />
74<br />
92<br />
93<br />
98<br />
DE – Auto<br />
PL – Bau<br />
UK – Maschbau<br />
DE – Maschbau<br />
CZ – Maschbau<br />
CZ – Auto<br />
Gestiegene<br />
Aktivität<br />
gegenüber<br />
2010<br />
0 50 100<br />
0 50 100 150<br />
(131105863/2) Quelle: Eurofer, Tata Steel Europe, Dow Jones Stahl Tag 2013<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Tata Steel will die<br />
deutschen und<br />
europäischen Kunden<br />
auf den anspruchsvollen<br />
und wettbewerbsfähigen<br />
Märkten noch<br />
besser unterstützen<br />
(Foto: Tata Steel).<br />
(131105863/3)<br />
Polen fast wieder das Vorkrisenniveau er -<br />
reichen. »Es gibt also durchaus attraktive<br />
Nischen und somit entsprechend Chancen«,<br />
betonte Adam.<br />
»Ich glaube, dass die Globalisierung in<br />
den nächsten 10 bis 15 Jahren die maßgeblich<br />
treibende Kraft für die Stahlindustrie<br />
sein wird«, machte der Tata-Steel-Manager<br />
deutlich. So gebe es einige »Megatrends«,<br />
die sowohl kurz- wie auch langfristig positiven<br />
Einfluss auf die Stahlindustrie haben<br />
dürften. Dazu zählen Urbanisierung und<br />
»<br />
Globalisierung<br />
und<br />
Megatrends sind Potenziale,<br />
über die wir uns in Europa<br />
Gedanken machen müssen,<br />
sie sind unsere Chancen<br />
für Wachstum.<br />
Entwicklung von Megastädten, globale Um -<br />
verteilungen, aber auch der demografische<br />
Wandel. Dass die Bevölkerung in vielen<br />
Regionen der Welt zunehmend altert, wird<br />
weitreichende Folgen haben – bis hin zum<br />
Kampf um die besten Mitarbeiter.<br />
Es gibt noch weitere Trends: So hat z. B.<br />
die Hälfte des weltweiten Wachstums in den<br />
letzten 10 Jahren in Asien stattgefunden.<br />
Eine Rolle spielen auch die Themen Energie<br />
und Ressourcen: »Der Weltenergieverbrauch<br />
wird in den nächsten 15 Jahren um<br />
rd. 50 % steigen«, sagte dazu Dr. Henrik<br />
Adam und die damit verbundenen Technologien<br />
werden eher »grüner« und ressourcenschonender<br />
sein als bisher. »Dies bietet<br />
für uns ein hohes Potenzial an Wachstum<br />
für die Zukunft.«<br />
Bei den Kunden der Stahlindustrie wird<br />
der Wandel zu grünen und kosten- sowie<br />
energieeffizienten Produkten und Lösungen<br />
nicht aufzuhalten sein. Entsprechend stärker<br />
wird man dort auch den Fokus auf Kooperation<br />
bei Innovationen und Design legen.<br />
Und genau in dem Wandel der Kundenanforderungen<br />
liegen wiederum die Chancen<br />
für die europäischen Stahlerzeuger.<br />
Die verarbeitenden Industrien<br />
Europas sind stark<br />
und müssen es bleiben<br />
Branchen wie die Automobilindustrie, das<br />
Baugewerbe, die Energieerzeugung sowie<br />
der Förder- und Hebesektor lassen in den<br />
nächsten Jahren hoffen. Diese Sektoren<br />
werden von den Stahlerzeugern Produkte<br />
und Leistungen einfordern, bei denen die<br />
Stahlindustrie in Europa ihr Know-how einbringen<br />
kann: z. B. mit einem fokussierten<br />
Kostenmanagement, mit dem Wissen um<br />
intelligente Energienutzung und innovative<br />
Werkstoffe für Hightech-Anforderungen.<br />
»Die verarbeitende Industrie kann weiterhin<br />
eine wichtige Rolle in Europa spielen«,<br />
machte Dr. Henrik Adam deutlich. Wie stark<br />
die verarbeitende Industrie in Europa ist,<br />
zeigte er an einigen Zahlen: 5.800 Mrd. €<br />
Umsatz und 1.400 Mrd. € Wertschöpfung<br />
im Jahr 2009 bei 37 Mill. Beschäftigten in<br />
insgesamt 2 Mill. Unternehmen, darüber<br />
»<br />
Wir<br />
sehen, dass es in Europa<br />
mit einer hoch entwickelten<br />
Industrieproduktion genügend<br />
Nachfrage gibt, dass aber auch<br />
in vielen Regionen und<br />
Branchen Europas die Türen für<br />
Exporte offen sind.<br />
hinaus Exporte in Höhe von 3.800 Mrd. € im<br />
Jahr 2010. »Wenn wir dieses ›Asset‹, diesen<br />
Trumpf, nicht erhalten, verspielen wir alle<br />
einen hohen Wert unserer europäischen<br />
Wettbewerbsfähigkeit.«<br />
Tata Steel hat sich gut vorbereitet<br />
Das Produktportfolio von Tata Steel ist breit<br />
gefächert. Zahlreiche prestigeträchtige<br />
Stahllösungen lassen sich bereits aufzählen.<br />
Dazu gehört Stahl für die Fahrwerke in den<br />
Airbus-Flugzeugen, für Batteriehülsen bzw.<br />
die Verpackungsindustrie oder auch für<br />
Schienen des französischen Hochgeschwindigkeitszuges<br />
TGV. Diese Erfolgsgeschichten<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
20 K Steel International<br />
Über Tata Steel<br />
Mutterkonzern ist die indische Tata-Gruppe, mit<br />
Sitz in Mumbai, ein Mischkonzern, dessen Kerngeschäft<br />
nach wie vor Stahl ist. Firmengründer<br />
Jamshedji Nasarwanji Tata – übrigens auch als<br />
Vater der indischen Industrialisierung bezeichnet<br />
– hat vor über 100 Jahren den Engländern die<br />
Erlaubnis zur Stahlerzeugung abgerungen. So<br />
wurde 1907 Tata Steel gegründet (früher TISCO<br />
– Tata Iron and Steel). Die indische Stadt<br />
Jamshedpur – die Stelle, an der er das erste Stahlwerk<br />
Indiens und heutige Hauptwerk der Tata-<br />
Gruppe errichten ließ – ist übrigens nach ihm<br />
benannt. Die Gruppe verfügt über eine Jahreskapazität<br />
von 28 Mill. t Rohstahl mit Produktionsstätten<br />
in 26 Ländern und einer Vertriebspräsenz<br />
in über 50 Märkten. Sie beschäftigt rd. 80.000<br />
Mitarbeiter auf vier Kontinenten. Tata Steel hat im<br />
Jahr 2007 den Stahlkonzern Corus erworben, der<br />
aus der Vereinigung von British Steel und der niederländischen<br />
Koninklijke Hoogovens (1999) hervorgegangen<br />
war.<br />
Inzwischen umbenannt in Tata Steel ist der<br />
europäische Teil der Gruppe mit rd. 33.000 Mitarbeitern<br />
in London ansässig. In Europa be trägt die<br />
Rohstahlkapazität ca. 17,9 Mill. t. Die größten<br />
derlanden<br />
(IJmuiden) und in Großbritannien<br />
(Scunthorpe, Port Talbot, Rotherham). Es gibt zahlreiche<br />
nachgelagerte Produktionsstätten in Großbritannien,<br />
den Niederlanden, Deutschland,<br />
Frankreich, Belgien, Schweden, Spanien, der Türkei<br />
und den USA. Darüber hinaus existiert ein<br />
breites Netzwerk von Service-Centern und Weiterverarbeitungsbetrieben<br />
in ganz Europa. Chairman<br />
von Tata Steel ist Cyrus Mistry. Die europäische<br />
Führungsspitze besteht u. a. aus Dr. Karl<br />
Ulrich Köhler, Managing Director und CEO,<br />
<br />
<br />
Das Produktportfolio von Tata Steel umfasst<br />
hochwertige Bandstahlprodukte, Baustähle, Spe-<br />
<br />
hin zu Schienen, außerdem Spezialstähle für den<br />
Maschinenbau und zahlreiche individuelle Stahlprodukte<br />
wie geschweißte Rohrkonstruktionen<br />
für den Offshoresektor, Dach- und Wandsysteme,<br />
Gebäudehüllen und Systeme für den konstruktiven<br />
Ingenieurbau.<br />
will Tata Steel nun fortsetzen und intensivieren.<br />
Deutsche wie europäische Kunden sollen<br />
noch bessere, individuell zugeschnittene<br />
Lösungen erhalten.<br />
»Unsere Kundengruppen, sei es die Automobil-,<br />
Bau-, Flugzeug-, Energie-, Hebeoder<br />
Förderindustrie, können wir mit einem<br />
breiten Spektrum an innovativen Produkten<br />
versorgen«, sagte dazu Dr. Henrik Adam.<br />
»Jetzt haben wir dies im Hinblick auf Produktportfolio<br />
und Abnehmerbranchen noch<br />
weiter hinterfragt, damit wir unsere Kunden<br />
auf den anspruchsvollen und wettbewerbsintensiven<br />
Märkten noch besser unterstützen<br />
können.«<br />
Das könne so weit gehen, dass Tata Steel<br />
nicht nur den Stahl für Kraftwerksbauten<br />
liefere, sondern sie auch plane, als Dienstleister<br />
für einen Investor, und sogar die Bauaufsicht<br />
übernehme. So kann das Stahlwerk<br />
einerseits Güten entwickeln, die auf die<br />
komplexen Anforderungen der Kunden<br />
zugeschnitten sind, andererseits durch die<br />
Kombination aus Versorgungsleistung und<br />
Serviceleistung für den Kunden Mehrwert<br />
generieren. Die Folge sind Fortschritte – die<br />
man gemeinsam macht – und somit eine<br />
enge Kundenbindung. »Es geht uns darum,<br />
ganz bestimmte Zwecke in der Lieferkette<br />
unserer Kunden zu erfüllen.« Da heiße es<br />
auch mal, für Stahllösungen mit den Kunden<br />
gemeinsam zu kämpfen und in einem<br />
engen Austausch Engineering-Lösungen zu<br />
finden, die z. B. kostengünstig und gewichtseinsparend<br />
sind. Außerdem: »Wir werden<br />
auch mit Commodity-Güten in Europa Geld<br />
verdienen können, wenn die Serviceleistungen<br />
stimmen.« Denn es geht darum, flexibel,<br />
bedarfsgerecht, schnell und anpassungsfähig<br />
dem Kunden den erforderlichen<br />
»<br />
Wir<br />
fragen unsere Kunden<br />
nicht: ›Wieviel Stahl brauchen<br />
Sie?‹, sondern uns interessiert:<br />
›Wie können wir für Sie<br />
Mehrwert schaffen?‹<br />
Service zur Verfügung zu stellen. Unter<br />
anderem dafür hat Tata Steel seine europäische<br />
Distribution neu ausgerichtet. Die Strategie<br />
wird auf der Messe Blechexpo vorgestellt,<br />
siehe auch S. 58.<br />
Flexibilität gewinnt das europäische Stahlunternehmen<br />
– hervorgegangen aus niederländischen<br />
und englischen Stahlwerken –<br />
mit indischer Mutter sicher auch durch seinen<br />
Multikulturalismus. Nachgelagerte Produktion,<br />
Distributions- und Service-Netzwerke<br />
reichen von Norwegen bis Spanien<br />
und von England bis Osteuropa. »Wir sind<br />
durchaus ein Multikulti-Unternehmen und<br />
in Europa breit aufgestellt«, sagte dazu<br />
Dr. Henrik Adam im Gespräch mit dem<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« am Rande der Dow-Jones-<br />
Konferenz. Das bedeute Flexibilität und biete<br />
große Chancen im Hinblick auf die An -<br />
passungsfähigkeit an die Kunden. Die europäische<br />
Multikulti-Gesellschaft bei Tata Steel<br />
stelle zusammen mit dem sehr stimmigen<br />
Wertebild aus der indischen Firmenkultur<br />
eine Bereicherung dar. Man könne dadurch<br />
viel flexibler im Verständnis des Kunden<br />
sein. Und: »Den Kunden zu verstehen ist<br />
doch die erste wichtige Aufgabe«, erklärte<br />
Dr. Henrik Adam. »Nur wer den Kunden<br />
tatsächlich verstanden hat, der wird danach<br />
auch gerne gefragt«.<br />
Das alles sind starke Argumente, weshalb<br />
sich die Stahlindustrie in Europa auch in<br />
Zukunft behaupten wird, davon ist der Tata-<br />
Steel-Manager überzeugt und so lautete<br />
sein Abschlussstatement: »Wir von Tata<br />
Steel glauben, dass wir Ecken und Nischen<br />
finden und auch bei unserer Größe in Europa<br />
be stehen werden. Wir sind hier, um im<br />
Markt zu bleiben und nicht hinaus zugehen.«<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
/<br />
(sm 131105863) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Steel International K 21<br />
L STEEL TICKER<br />
VALINOX NUCLÉAIRE NIMMT NEUE ROHRANLAGE<br />
IN BETRIEB<br />
Mönchengladbach. Valinox Nucléaire hat neue Maschinen für sein<br />
Rohrwerk in Nansha, Guangdong, China, in Betrieb genommen. Vali nox<br />
erweitert damit seine Produktionskapazitäten. Mit der von SMS Meer gelieferten<br />
Technik setzen die beiden Unternehmen ihre langjährige Partnerschaft<br />
fort.<br />
Mit dem neuen Walzwerk von SMS Meer ist Valinox Nucléaire in der<br />
Lage, die Produktionskapazität von Rohren für die nukleare Dampferzeugung<br />
um 2.000 km/a zu steigern. So kann das Unternehmen der rasant<br />
steigenden Nachfrage von chinesischen Unternehmen für nukleartechnische<br />
Einrichtungen nachkommen.<br />
Valinox ist weltweit führend in der Herstellung von Spezialrohren für die<br />
Energiewirtschaft.<br />
(sm 131105770) K<br />
EUROFER KRITISIERT EU FÜR NEUE<br />
EMISSIONSHANDELSPLÄNE<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER hat die jüngsten Pläne<br />
der Europäischen Kommission für die dritte Periode des Emissionshandelssystems<br />
ETS scharf kritisiert. Die Kommission hatte Anfang September<br />
entschieden, dass die Betreiber von Stahlerzeugungsanlagen im laufenden<br />
Jahr 5,73 % weniger kostenfreie Handelszertifikate bekommen. Bis zum<br />
Jahr 2020 sollen die Kürzungen auf 17,56 % steigen. Insgesamt werden die<br />
kostenlosen Zertifikate in dem Zeitraum von 2013 bis 2020 damit um durchschnittlich<br />
11,58 % gekürzt.<br />
Nach Angaben des Verbands erhalten die Stahlerzeuger bereits jetzt<br />
wesentlich weniger Zertifikate als sie benötigen.<br />
Die neuen Vorschriften verschlimmern EUROFER zufolge die Situation<br />
noch, da die Stahl erzeuger künftig noch mehr Zertifikate kaufen müssen<br />
als zunächst geplant. EUROFER-Generalsekretär Gordon Moffat forderte<br />
die Politiker in Brüssel auf, diese Vorgaben sofort wieder zu rückzunehmen,<br />
da sie die Unternehmen benachteiligen, die im internationalen Wettbewerb<br />
stehen. Eine Abwanderung der Industrie ins außereuropäische Ausland<br />
verhindere die EU, anders als versprochen, nicht.<br />
(sm 131105718) K<br />
CHINAS STAHLRIESEN MÜSSEN »ONLINE« LERNEN<br />
London. Wenn chinesische Stahlerzeuger künftig mehr Material über ihre<br />
eigenen Onlineplattformen verkaufen wollen, müssen sie direkten Kontakt<br />
zu Endkunden aufnehmen. Tun sie es nicht und verkaufen ihre Produkte<br />
wie bisher nur an unzählige Zwischenhändler, dürfte sich nach Einschätzung<br />
des Londoner Beratungsunter nehmens MEPS kaum eine Tonne mehr<br />
Stahl absetzen lassen. Zudem bleibt der Verkauf in effizient und sehr teuer.<br />
Umdenken müssen aber auch die Endnutzer, wie die Energie- und Bauunternehmen.<br />
Sie müssen in gut funktionierende Einkaufsabteilungen und<br />
Lagerhäuser investieren. Gelingt die Um stellung, verkürzt sich die Lieferkette<br />
vom Stahlerzeuger bis zum Endnutzer. Zwischenhändler werden ausgeschaltet,<br />
Transporte vermieden – die Kosten sinken. Außerdem dürfte<br />
das Verständnis zwischen Stahlerzeuger und Kunden für zu lösende Probleme<br />
und Anwendungen steigen. Kunden können ihre Wünsche direkt an<br />
die Stahlhersteller übermitteln.<br />
(sm 130905583) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
22 K Steel International<br />
Chiles Metallindustrie hat noch einen langen Weg vor sich<br />
Santiago. Die Metall erzeugende und verarbeitende Industrie Chiles ist zwar in den vergangenen Jahren gewachsen,<br />
im Vergleich zu anderen Industrie- und Schwellenländern hinkt das Land aber noch meilenweit hinterher.<br />
WW K Dies soll sich nun ändern. Berater zeigen<br />
den Weg auf, wie dieser Industriebereich<br />
künftig eine größere Bedeutung<br />
erlangen könnte. Eine bessere Aus- und<br />
Weiterbildung der Beschäftigten, ein anhaltend<br />
hoher Kupferpreis und eine Produktionsausweitung<br />
in der Metallerzeugung<br />
dürften den Abstand auf jeden Fall verkleinern.<br />
Das jedenfalls sind die Vorschläge des<br />
Beratungsunternehmens Econsult, das sich<br />
über die Rolle der chilenischen Industrie jetzt<br />
und in Zukunft Gedanken gemacht hat.<br />
Präsentiert wurde die Studie Ende August<br />
während des traditionellen Industrieforums<br />
in Santiago, das der heimische Metallindustrieverband<br />
Asimet veranstaltet hat. Die<br />
Berater kritisierten, dass Chile gegenwärtig<br />
noch in einem sehr hohen Maß von seinen<br />
Rohstoffvorkommen – vor allem von Kupfer<br />
– abhängig ist. Sie sind außerdem der Meinung,<br />
dass die wirtschaftliche Entwicklung<br />
des Landes ohne eine gut funktionierende<br />
Metallindustrie weiter schwächeln wird.<br />
Der Metall erzeugende und verarbeitende<br />
Sektor des Landes hatte im vergangenen<br />
Jahr nur einen Anteil von 2,4 % am gesamten<br />
Bruttoinlandsprodukts. Bezogen auf die<br />
Wertschöpfung der herstellenden Industrie<br />
betrug der Anteil ebenfalls nur 23 %. Bei<br />
den Exporten sieht es nicht besser aus. Die<br />
Metall verarbeitende Industrie kommt bezogen<br />
auf alle Ausfuhren des Landes nur auf<br />
einen Anteil von 5,3 %. Bei den Nicht-Kupfer-Ausfuhren<br />
sind es vernachlässigbare<br />
11,5 %.<br />
Die Branche hat 175.000 Arbeitsplätze in<br />
Chile geschaffen und damit nur 20 % aller<br />
Arbeitsplätze in der Industrie und 2,3 %<br />
aller Arbeitsplätze im Land. Im internationalen<br />
Vergleich nimmt dieser Industriebereich<br />
nach Angaben der Berater eine wesentlich<br />
wichtigere Rolle ein. Die Metall verarbeitende<br />
Industrie ist mit einem Anteil von mehr<br />
als 50 % in vielen Ländern der bestimmende<br />
Faktor in der Herstellungsindustrie. Hier hat<br />
Chile noch ein großes Aufholungspotenzial.<br />
Um das Wachstum in diesem zukunftsträchtigen<br />
Sektor zu beschleunigen, muss<br />
das Land nach Einschätzung der Berater zur<br />
Erhöhung der Produktivität aber nicht nur<br />
Aus- und Weiterbildung verbessern, sondern<br />
außerdem die hohen Energiekosten<br />
reduzieren. Sie belasten nämlich viele Unternehmen<br />
und machen bei einigen Gesellschaften<br />
50 % aller direkten Produktionskosten<br />
aus. Gegenwärtig kostet 1 MWh<br />
Strom 175 USD. Das ist doppelt so viel wie<br />
in Kanada, in den USA, in Neuseeland oder<br />
China.<br />
Durch diese hohe Belastung sinkt die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der chilenischen In -<br />
dustrie um rd. 30 %, folgert das Beratungsunternehmen.<br />
So wundert es nicht, dass<br />
Econsult zum schnellen Handeln drängt und<br />
eine signifikante Verbesserung der Energieversorgung<br />
fordert. Abgesehen davon muss<br />
Chile aber auch die Produktion im Land ausbauen.<br />
Gegenwärtig werden noch 68 %<br />
aller metallurgischen und mechanischen<br />
Produkte importiert. Exportiert werden nur<br />
7 %.<br />
Um hier künftig erfolgreicher zu sein,<br />
braucht das Land aber einen Wechselkurs,<br />
der diese Entwicklung fördert. Da der Wechselkurs<br />
vom Kupferpreis abhängig ist, sehen<br />
die Berater den Preis des Metalls als Schlüsselindikator<br />
für die Stimulierung des Wachstums<br />
und für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Quelle: Alacero<br />
(sm 131105702) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Steel International K 23<br />
L STEEL TICKER<br />
WELTGRÖSSTE STRANGGIESS-<br />
ANLAGE FÜR VORBLÖCKE GEHT<br />
IN BETRIEB<br />
Mönchengladbach. Dongbei Special Steel<br />
aus Dalian City, Provinz Liaoning, China, hat eine<br />
800-mm-Vorblock-Stranggießanlage von SMS<br />
Concast erfolgreich in Betrieb genommen. Das<br />
Unternehmen betreibt jetzt die dritte Stranggießanlage<br />
für Vorblöcke von SMS Concast.<br />
»Diese Stranggießanlage ist ein Meilenstein für<br />
Maschinenbau, Elektro- und Verfahrenstechnik.<br />
Sie setzt einen neuen Maßstab in der Stahlgussindustrie«,<br />
sagt Luis Hernandez, CEO von SMS<br />
Concast. »Wir haben verschiedene technische<br />
Innovationen integriert. Dass Dongbei uns bereits<br />
dreimal als Partner gewählt hat, zeigt, dass wir mit<br />
unserer Technologie auf dem richtigen Weg sind.«<br />
Mit der neuen Anlage führen Dongbei und<br />
SMS Concast ihre langjährige Partnerschaft fort.<br />
Genau wie die Vorgängeranlage in Dongbei-<br />
Beiman (2002) und Dongbei-Dalian (2011) produziert<br />
die neue Stranggießanlage hochwertige<br />
Vorblöcke aus Spezialstahl. Sie hat eine Kapazität<br />
von bis zu 450.000 t/a. Die Maschine gießt<br />
Vorblocktransport in der neuen Vorblock-Stranggießanlage von Dongbei Special Steel<br />
(Foto: SMS Concast).<br />
Vorblöcke mit einem Durchmesser von 600 bis<br />
800 mm. Dongbei Special Steel nutzt die Vorblöcke,<br />
um große Wellen, Werkzeugstahl und Edelstahl<br />
auf den hydraulischen Pressen und Radialschmiedemaschinen<br />
von SMS Meer zu schmieden.<br />
Die Produkte werden an die Öl-, Energie-,<br />
Luftfahrt- und Automobilindustrie geliefert.<br />
(111105761/1)<br />
(sm 131105761) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
24 K Neue Firmenschriften<br />
Aratubo S.A.<br />
Geschweißte Präzisionsstahlrohre<br />
16 Seiten, deutsch<br />
Als feste Größe unter den europäischen<br />
Herstellern von ge -<br />
schweißten Präzisionsstahlrohren<br />
hat sich Aratubo S.A. aus<br />
dem baskischen Vitoria u. a. in<br />
Branchen wie der Automobilindustrie<br />
sowie dem Stahlhandel etabliert.<br />
Im neuen Gesamtkatalog stellt Aratubo sein erweitertes Produktionsprogramm<br />
vor, der außerdem einen umfassenden Überblick über sämtliche<br />
Firmenaktivitäten bietet.<br />
E. Büker Rohrtechnik GmbH<br />
E. Büker Rohrtechnik GmbH<br />
8 Seiten, deutsch<br />
Die E. Büker Rohrtechnik GmbH ist ein<br />
Spezialist für mobile Rohranfasmaschinen<br />
und für Systemlösungen zur Erzeugung<br />
von Prozesswärme. Zu den Leistungen<br />
zählen nicht nur Fertigung und<br />
Konzeption, sondern auch Wartung. Das<br />
seit mehr als 25 Jahren bestehende<br />
meerbuscher Unternehmen zählt Rohrleitungs-<br />
und Kesselbauer sowie sämtliche<br />
Kratwerkbauer aus Europa und<br />
auch aus Übersee zu seinen Kunden.<br />
Aratubo S.A. (Vertrieb Deutschland)<br />
Virchowstraße 4, 90409 Nürnberg<br />
Tel. +49 911 569628-0, Fax +49 911 569628-20<br />
E-Mail: aalecu@aratubo.com, www.aratubo.com<br />
(sm 131105795) K<br />
E. Büker Rohrtechnik GmbH<br />
Meerbuscher Straße 64 – 78, 40670 Meerbusch<br />
Tel. +49 2159 92840-0, Fax +49 2159 92840-10<br />
E-Mail: info@bueker-rohrtechnik.de<br />
www.bueker-rohrtechnik.de<br />
(sm 131105796) K<br />
Eckelmann AG<br />
CNC-Steuerung für Schneidmaschinen<br />
2013<br />
8 Seiten, deutsch<br />
Die Eckelmann AG konzentriert sich seit<br />
35 Jahren auf die Entwicklung und Ausführung<br />
von Automatisierungslösungen<br />
für den Maschinen- und Anlagenbau. Im<br />
CNC-Bereich hält das Unternehmen eine<br />
breite Palette von flexibel einsetzbaren<br />
Hard- und Softwarekomponenten und<br />
entsprechenden Service bereit und arbeitet<br />
dabei eng mit Ferrocontrol Steuerungssysteme<br />
GmbH sowie Rex & Schley Automatisierungstechnik<br />
GmbH zusammen.<br />
Paul Ernst Maschinenfabrik GmbH<br />
ATLAS – Die modulare Entgratmaschine<br />
18 Seiten, deutsch<br />
Die modulare Entgratmaschine<br />
ATLAS umfasst leistungsfähige<br />
Aggregate und eine komfortable<br />
Steuerung für flexible<br />
Blechentgratung und Oberflächenfinish.<br />
Die Modulbauweise<br />
sorgt dafür, dass die Maschine<br />
individuell zusammengestellt<br />
werden kann.<br />
Eckelmann AG<br />
Berliner Straße 161, 65205 Wiesbaden<br />
Tel. +49 611 7103-0, Fax +49 611 7103-133<br />
E-Mail: info@eckelmann.de, www.eckelmann.de<br />
(sm 131105798) K<br />
Paul Ernst Maschinenfabrik GmbH<br />
Alte Meckesheimer Straße, 74927 Eschelbronn<br />
Tel. +49 6226 9504-0, Fax +49 6226 9504-40<br />
E-Mail: info@ernst-maschinen.de, www.ernst-maschinen.de<br />
(sm 131105797) K<br />
Castolin GmbH<br />
Castolin GmbH<br />
Gutenbergstraße 10, 65830 Kriftel<br />
Tel. +49 6192 403-0, Fax +49 6192 403-314<br />
E-Mail: castolin@castolin.de, www.castolin.de<br />
innovationen, stärker wachsen…<br />
24 Seiten, deutsch<br />
Castolin Eutectic ist ein führendes Unternehmen<br />
in der Verschleißbekämpfung<br />
und in Spezialverbindungslösungen für<br />
harte und raue Einsatzbedingungen.<br />
Castolin Eutectic ist in zahlreichen Ländern<br />
vertreten und verfügt über umfassende<br />
Industrieerfahrung, die Reparaturund<br />
Verbindungstechnik, aber auch<br />
Oberflächenschutz umfasst. Verschleißmechanismen<br />
wie Ermüdung, Stoßbeanspruchung<br />
oder Abrasion gehören zu<br />
den Kerngebieten des Unternehmens.<br />
(sm 131105799) K<br />
Stahlwerk, Schweißgeräte Deutschland e.K.<br />
STAHLWERK ®<br />
24 Seiten, deutsch<br />
Stahlwerk Schweißgeräte ist<br />
einer der führenden Anbieter<br />
von leistungsstarken Schweißgeräten<br />
für den industriellen<br />
Sektor sowie den Hobbybereich.<br />
Das Unternehmen setzt<br />
auf Invertertechnologie, die<br />
sich stufenlos regulieren lässt, den Eigenbedarf reduziet und bei präziser<br />
Steuerung eine hohe Geschwindigkeit zurlässt. Die Stahlwerk-Plasmaschneider<br />
lassen sich mit Luft anstatt Gas an allen leitfähigen metallen<br />
wie Edelstahl, Titan, Kupfer und Normstahl einsetzen.<br />
Stahlwerk Schweißgeräte Deutschland e.K.<br />
Auf dem Schurwessel 31, 53347 Alfter<br />
Tel. +49 228 243317-13, Fax +49 228 243317-23<br />
E-Mail: info@stahlwerk-schweissgeraete.de<br />
www.stahlwerk-schweissgeraete.de<br />
(sm 131105800) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
26 K Branchenbericht<br />
Baumaschinen:<br />
Geschäft läuft schleppend<br />
Chinesen drängen in die Weltmärkte<br />
Frankfurt (kv). Bei den deutschen Herstellern von Bau- und Baustoffmaschinen<br />
ist die Stimmung gedämpft. Die Gesamtbranche muss 2013<br />
voraussichtlich erneut Umsatzeinbußen hinnehmen. Zugleich wird sich der<br />
globale Wettbewerb noch deutlich verschärfen.<br />
WW K »Die Lage verbessert sich langsam, die<br />
Branchenstimmung noch nicht.« Mit diesen<br />
Worten umreißt der Fachverband Bau- und<br />
Baustoffmaschinen im Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) die<br />
konjunkturelle Situation im Herbst 2013.<br />
Zwar stabilisieren sich inzwischen die Auftragseingänge,<br />
die im vergangenen Jahr<br />
zumeist niedriger waren als der Umsatz, und<br />
liegen jetzt auch wieder über dem Umsatz.<br />
Angesichts der langen Durchlaufzeiten reichen<br />
sie aber noch nicht wieder aus, um<br />
auch die Erlöse mitzuziehen. So stiegen die<br />
Bestellungen in den ersten sieben Monaten<br />
um 2 %, während der Umsatz um 7 %<br />
schrumpfte. Offenbar hat die hoch gelobte<br />
Weltmesse Bauma im April in München<br />
doch nicht in vollem Maße den Hoffnungen<br />
der Hersteller entsprochen. So heißt es nun<br />
im Verband: »Der Bauma-Effekt war schwächer<br />
als erwartet und ohne Nachhaltigkeit.<br />
Der Branchenumsatz bleibt wohl 2013 im<br />
negativen Bereich.« Bereits 2012 war er<br />
leicht auf 12,5 (12,6) Mrd. € gesunken,<br />
nachdem das Jahr 2011 ein Wachstum von<br />
17 % gebracht hatte.<br />
Die Zahlen sind vor dem Hintergrund der<br />
weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise vor<br />
rd. fünf Jahren zu sehen: Im Zuge wirtschaftlicher<br />
Liberalisierung in vielen Emerging<br />
Markets, der guten Entwicklung der<br />
Bauindustrie auch in Industrieländern und<br />
oft zu einfachem Zugang zur Finanzierung<br />
erlebte die internationale – und damit auch<br />
die deutsche – Baumaschinenindustrie von<br />
2003 bis 2007 einen nie gekannten Aufschwung.<br />
Als die Blase 2007 / 08 mit Immobilienkrisen<br />
und Lehman-Crash platzte, brachen<br />
praktisch alle Märkte (mit Ausnahme<br />
von China) mehr oder weniger stark ein. Der<br />
Rückgang in Deutschland kumulierte sich in<br />
den Jahre 2008 und 2009 auf 55 %. Lediglich<br />
ein Gutteil der Verluste konnte inzwischen<br />
wettgemacht werden.<br />
Verhaltene Aussichten<br />
Aus den Worten von Verbandsgeschäftsführer<br />
Jochen Schmid lässt sich die Unsicherheit<br />
heraushören, die auf der Stimmung auch<br />
wegen eines recht schwachen europäischen<br />
Umfeldes lastet. »Bei den verhaltenen Aussichten<br />
für die Branche kann das Szenario<br />
»<br />
Bei<br />
den verhaltenen<br />
Aussichten für die Branche<br />
kann das Szenario für<br />
das Gesamtjahr bestenfalls<br />
als Seitwärtsbewegung<br />
beschrieben werden.<br />
Verbandsgeschäftsführer Jochen Schmid<br />
für das Gesamtjahr bestenfalls als Seitwärtsbewegung<br />
beschrieben werden. Allerdings<br />
besteht angesichts des guten absoluten<br />
Niveaus, auf dem sich die Branche derzeit<br />
befindet, kein Anlass zur Sorge«, so der<br />
Tenor im Vorstand des Fachverbandes auf<br />
seiner Sommersitzung. Im Einzelnen liegt<br />
beim Bereich Baumaschinen (Umsatz 2012<br />
rd. 7,9 Mrd. €) aktuell nur die Teilbranche<br />
der Hochbaumaschinen im Plus. Zuletzt war<br />
aber in allen Bereichen ein Anziehen der<br />
Nachfrage zu verzeichnen. »Allerdings dürfte<br />
die Hypothek des schwachen ersten<br />
Quartals bei Erd- und Straßenbaumaschinen<br />
zu groß sein, als dass auf das Gesamtjahr<br />
gesehen die schwarze Null im Branchenumsatz<br />
noch erreicht werden kann«, so Schmid.<br />
Der Bereich Baustoffmaschinen (4,6 Mrd. €<br />
Umsatz) liegt im Auftragseingang nach Sondereffekten<br />
durch Einzelprojekte im ersten<br />
Quartal deutlich über dem Vorjahresergebnis.<br />
Schmid: »Auch wenn sich dies in den<br />
nächsten Monaten wieder relativieren sollte,<br />
ist bei den Baustoffmaschinen ein Wachstum<br />
auf das gesamte Jahr 2013 durchaus<br />
realistisch.«<br />
Zu den für die Gesamtbranche aktuell<br />
positiv laufenden Märkten gehören den<br />
Angaben zufolge der Mittlere Osten, hier<br />
insbesondere Saudi-Arabien, Russland mit<br />
allerdings leicht nachlassender Dynamik, die<br />
zentralasiatischen Staaten und mit Abstrichen<br />
Nordamerika und Brasilien. Deutschland,<br />
Frankreich und Skandinavien bleiben<br />
relativ stabil. Am negativen Ende befänden<br />
sich nach wie vor die südeuropäischen Länder.<br />
Auch China und Indien enttäuschten:<br />
Nach einem schwachen Jahr 2012 stelle sich<br />
hier bislang keine echte Belebung ein.<br />
Auf Platz drei in der Weltrangliste<br />
Weltweit gesehen ist Deutschland der drittgrößte<br />
Produzent für Bau- und Baustoffmaschinen<br />
nach den USA und Japan. Rd.<br />
73 % der Gesamtproduktion, in Sparten wie<br />
dem Zementanlagenbau sogar rd. 90 %,<br />
gehen in den Export. Der Welthandelsanteil<br />
von 13 % bestätigt die Aussage des VDMA,<br />
dass deutsche »Engineering Technology«<br />
nicht ohne Grund seit Langem für Leistung,<br />
Produktivität und Qualität steht, die – zu -<br />
mindest bisher – die drei wichtigsten Kriterien<br />
für die Kaufentscheidung von Kunden<br />
sind. Weltweite Produktionsstätten und<br />
Vertriebsniederlassungen der Bau- und Baustoffmaschinenhersteller<br />
sorgen für Kundennähe<br />
und die Kommunikation vor Ort.<br />
Die Unternehmen arbeiten mit einheimischen<br />
Partnern zusammen und orientieren<br />
sich konsequent an den Anforderungen und<br />
Wünschen der Kunden, heißt es im Verband.<br />
Dennoch kommen auf die deutschen<br />
Anbieter erhebliche Herausforderungen zu.<br />
Und wenn von Seiten des Verbandes von<br />
verhaltenen Aussichten die Rede ist, so wird<br />
diese Einschätzung von einer Studie der<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Branchenbericht K 27<br />
renommierten Managementberatung Oliver<br />
Wyman zumindest, was die Chancen der<br />
traditionellen Hersteller der Industriestaaten<br />
betrifft, in weiten Teilen bestätigt. Zunächst<br />
zeigt die Analyse die Entwicklung der globalen<br />
Märkte auf, die für die exportabhängigen<br />
deutschen Anbieter von eminenter<br />
Bedeutung sind. Danach wird die globale<br />
Baumaschinenindustrie in den kommenden<br />
Jahren weiter wachsen, wenn auch nicht so<br />
stark wie vor und unmittelbar nach der Wirtschaftskrise.<br />
Mit einem durchschnittlichen<br />
jährlichen Anstieg von 2,6 % soll das Ge -<br />
samtmarktvolumen von 2012 bis 2020 um<br />
knapp 25 % zulegen. Dabei wachsen die<br />
etablierten Märkte in Westeuropa, Nordamerika,<br />
Japan und Südkorea bis 2020 allerdings<br />
nur um durchschnittlich 1,6 % im<br />
Jahr. An Dynamik einbüßen werde auch<br />
der chinesische Baumaschinenmarkt, der<br />
Wachstumsmotor der letzten Jahre schlechthin.<br />
Immerhin kann er voraussichtlich noch<br />
überdurchschnittlich um 2,9 % anziehen.<br />
Wyman: »Die herben Marktrückgänge in<br />
»<br />
Die<br />
Lage verbessert sich<br />
langsam, die Branchenstimmung<br />
noch nicht.<br />
Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen<br />
im Verband Deutscher Maschinen- und<br />
Anlagenbau (VDMA)<br />
einigen Sektoren im Jahr 2012 haben bereits<br />
zu einer ersten Korrektur des früheren chinesischen<br />
Booms geführt. Auch in den kommenden<br />
Jahren ist hier von deutlich geringeren<br />
Zuwachsraten auszugehen als bis<br />
2011. Ein wesentlicher Faktor ist ein auf<br />
Sicht potenziell gedämpftes gesamtwirtschaftliches<br />
Wachstum. Hinzu kommen die<br />
erheblichen Produktivitätsreserven sowohl<br />
im Maschinenpark als auch in der gesamten<br />
chinesischen Bauwirtschaft.« Die Anzahl der<br />
Baumaschinen pro Kopf liege in China in<br />
etwa auf westlichem Niveau. Würden diese<br />
Maschinen auch westliche Produktivität aufweisen,<br />
könnte in China erheblich mehr<br />
Bauleistung erbracht werden, ohne dass die<br />
aktuellen Verkaufszahlen gesteigert werden<br />
müssten.<br />
Klassische Triade verliert<br />
an Bedeutung<br />
Da die klassische Triade (Westeuropa, Nordamerika,<br />
Japan / Südkorea) sowie China als<br />
Treiber künftig eine geringere Rolle spielen<br />
werden, finde das Wachstum der globalen<br />
Baumaschinenindustrie vor allem »entlang<br />
des Äquators« statt. Hier seien bis 2020<br />
durchschnittliche jährliche Wachstumsraten<br />
von 4 bis 5 % möglich, in Einzelfällen wie in<br />
Indonesien auch mehr. Dabei tun sich neben<br />
den ungebrochen wachstumsdynamischen<br />
Märkten Brasilien und Indien insbesondere<br />
Länder wie Vietnam, Kambodscha, Malaysia<br />
sowie Teile des afrikanischen Kontinents<br />
hervor. Letztere haben erst rd. 20 % ihres<br />
langfristigen Marktpotenzials erreicht. Zum<br />
Vergleich: Die Triademärkte sind bereits bei<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
28 K Branchenbericht<br />
Bau- und Baustoffmaschinenbranche stark im Ausland<br />
Der Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen im<br />
VDMA vertritt die Interessen von rd. 300 Unternehmen,<br />
die Maschinen und Anlagen für die<br />
Bau-, Baustoff-, Keramik- und Glasindustrie herstellen.<br />
Unter den Firmen sind Großunternehmen,<br />
aber insbesondere mittelgroße bis sehr kleine<br />
Unternehmen mit fünf bis 20 Mitarbeitern und<br />
auch Töchter internationaler Konzerne. Mit rd.<br />
43.000 Beschäftigten im Inland und einem Um -<br />
satz von 12,5 Mrd. €, von dem fast drei Viertel im<br />
Ausland erzielt werden, gehört die Branche zu<br />
den führenden Zweigen des mittelständisch<br />
geprägten deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.<br />
Kein anderes Land bietet nach Darstellung<br />
des Fachverbands ein so vielfältiges Angebot an<br />
Maschinen, Anlagen und Komponenten. Das<br />
ohnehin differenzierte Standardangebot ergänzen<br />
85 % angekommen, China bei 75 %. In<br />
Summe werden die neuen Schwellenländer<br />
entlang des Äquators ihr Marktvolumen bis<br />
2020 um rd. ein Drittel steigern und dann<br />
einen Anteil von fast 30 % am Weltmarkt<br />
aufweisen. »Hier steht ein völlig neues<br />
Marktvolumen zur Verteilung an«, betont<br />
Dr. Romed Kelp, Partner und Baumaschinenexperte<br />
bei Oliver Wyman. »Eine Verdrängung<br />
ist nicht erforderlich. Neue Kunden<br />
werden bedient und bei entsprechendem<br />
Vorgehen langfristig gebunden.«<br />
Besonders die chinesischen Baumaschinenhersteller<br />
sind laut Wyman-Analyse perfekt<br />
aufgestellt, um die klassischen Schwellenländer<br />
und die Nachfrage in den neuen<br />
Märkten zu bedienen. Sie verfügen über<br />
sehr breite Produktprogramme, die den<br />
gesamten Maschinenbedarf im Tief- und<br />
Hochbau abdecken. Zudem seien die Produkte<br />
weniger als westliche Maschinen auf<br />
spezifische Aufgaben ausgelegt. Weitere<br />
Vorteile seien die einfache Technik, die<br />
Eigenreparaturen ermögliche, und vergleichsweise<br />
niedrige Anschaffungskosten.<br />
Darüber hinaus seien die Chinesen überaus<br />
aktiv und findig beim Erschließen neuer<br />
Absatzregionen. Durch die staatliche Finanzierung<br />
von Infrastrukturprojekten, begleitende<br />
Investitionen in Rohstoffexploration<br />
oder Produktionsstätten sowie klassische<br />
Absatzfinanzierung schüfen sich die Unternehmen<br />
ihren eigenen Markt. Zusätzlich<br />
investierten sie mittlerweile mehr und mehr<br />
in Produktqualität und lokale Serviceinfrastrukturen.<br />
Mahnung von Oliver Wymann:<br />
»Entsprechend schnell müssen westliche<br />
Unternehmen reagieren. Sammeln die Nutzer<br />
in den lokalen Märkten erst einmal<br />
Erfahrung mit den chinesischen Produkten<br />
und sind Strukturen wie Servicenetze und<br />
Ersatzteilversorgung entstanden, werden sie<br />
nur mit erheblichem Aufwand von westlichen<br />
Produkten zu überzeugen sein.«<br />
»Industrie steht am Scheideweg«<br />
Wyman: »Die Industrie steht global am<br />
Scheideweg. Ihre Struktur wird sich in den<br />
kommenden Jahren drastisch wandeln.<br />
Noch stammen mit Caterpillar, Komatsu,<br />
Hitachi, Volvo und Liebherr die fünf umsatzstärksten<br />
Unternehmen der Branche aus der<br />
Triade.« Doch getrieben durch den großen<br />
Heimatmarkt und die systematische und<br />
rasante Erschließung neuer Emerging Markets<br />
seitens der chinesischen Hersteller würden<br />
es im Jahr 2020 höchstens noch drei<br />
sein. »Auf Platz sechs und sieben der Rangliste<br />
lauern mit Sany und Zoomlion schon<br />
jetzt zwei Player aus der Volksrepublik China«,<br />
so die Analyse. Bemerkbar mache sich<br />
zudem die von den chinesischen Anbietern<br />
vorangetriebene Konsolidierung. Künftig<br />
würden die Topunternehmen auf einen<br />
die Hersteller durch Systemkonzepte und Sonderlösungen.<br />
Das gilt sowohl für die gesamte Palette<br />
an Baggern, Ladern, Kranen, Aufzügen, Pumpen,<br />
Mischanlagen, Tunnelvortriebsmaschinen, Bohrgeräten,<br />
Walzen, Straßenfertigern und anderer<br />
Baumaschinentechnik, die im Hoch-, Erd-, Tief-,<br />
Verkehrswege- und dem Tunnelbau eingesetzt<br />
werden, als auch für Technologien, mit denen<br />
Grundstoffe wie mineralische Rohstoffe, Zement,<br />
Kalk, Gips, Sand, Kies und Schotter gewonnen,<br />
aufbereitet, verarbeitet, gefördert und verpackt<br />
werden. Und darüber hinaus umfasst das Angebot<br />
Maschinen und Anlagen, mit denen Steine, Platten,<br />
Elemente, Fertigteile, Fliesen und Rohre aus<br />
Beton oder Keramik hergestellt oder bearbeitet<br />
werden können sowie komplette Bauglas- und<br />
Fassadenglaslinien.<br />
deutlich höheren Anteil am Gesamtmarkt<br />
kommen. Getragen vom globalen Markterfolg<br />
würden sich die chinesischen Baumaschinenhersteller<br />
zunehmend durch Produkt-<br />
und / oder regionale Unternehmenszukäufe<br />
breiter aufstellen und ihre Position<br />
weiter ausbauen.<br />
Mit ihren technologisch führenden, sehr<br />
effizienten und stark auf die spezifischen<br />
Bedürfnisse der Kunden zugeschnittenen<br />
Maschinen seien die westlichen Anbieter<br />
zwar optimal für die etablierten Märkte aufgestellt.<br />
Doch in den Zukunftsmärkten werde<br />
das Absatzpotenzial für Premiumprodukte<br />
stark begrenzt bleiben. Zudem hätten die<br />
westlichen Hersteller für diese Regionen in<br />
der Regel bisher keine adäquaten Produkte.<br />
So sei das Wohl der Baumaschinenhersteller<br />
aus Westeuropa, Nordamerika, Japan und<br />
Südkorea zum überwiegenden Teil mit der<br />
Entwicklung der Triade und des Premiumsegments<br />
in China verknüpft. Gerade für die<br />
mittelgroßen europäischen Hersteller, die<br />
nach wie vor den Löwenanteil ihres Ge -<br />
schäfts in den klassischen Märkten machen,<br />
dürfte ein Einfrieren von öffentlichen Bauinvestitionen<br />
sowie eine länger anhaltende<br />
wirtschaftliche Schwächephase in Südeuropa<br />
zur Nagelprobe werden. Die westlichen<br />
Hersteller müssten dringend handeln, um<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit und damit auch<br />
ihre Eigenständigkeit langfristig zu sichern.<br />
»Im Wesentlichen gilt es, das Produktportfolio<br />
top-down zu erweitern und entsprechend<br />
den Kundenbedürfnissen in wachsenden<br />
Märkten anzupassen, um auch<br />
künftig am globalen Wachstum partizipieren<br />
zu können. Ziel muss sein, sich preislich<br />
den chinesischen Anbietern soweit anzunähern,<br />
dass die Maschinen in Kombination<br />
mit Merkmalen wie Produktqualität, Marke<br />
oder westlichen Serviceleistungen und -qualität<br />
für Kunden in den Zukunftsmärkten<br />
eine wirkliche Alternative darstellen«, so die<br />
Analyse. Ließen sich die neuen Produkte<br />
nicht mit der Premiummarke vereinbaren,<br />
sollte über die Einführung möglicher Zweitmarken<br />
nachgedacht werden.<br />
(sm 131105790) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Branchenbericht K 29<br />
Werkzeugmaschinenindustrie erwartet Konjunkturerholung<br />
Hannover. Angesichts der globalen Wirtschaftsentwicklung und der Investitionsfreude der wichtigsten Abnehmerbranchen<br />
rechnet die internationale Werkzeugmaschinenindustrie 2014 mit einem günstigen konjunkturellen Umfeld.<br />
WW K Nach Prognosen der britischen Wirtschaftsforscher<br />
von Oxford Economics sollen<br />
die Automobil- und Zulieferindustrie, der<br />
Maschinenbau, die Metallerzeugung, die<br />
Metallbe- und -verarbeitung, die Elektroindustrie,<br />
die Feinmechanik und Optik einschließlich<br />
der Medizintechnik sowie der<br />
sonstige Fahrzeugbau in diesem Jahr weltweit<br />
um 6,5 % wachsen. 2014 werden sie<br />
sich laut der Forscher mit 12,7 % sogar fast<br />
wieder verdoppeln. »Das lässt sich zwar<br />
nicht eins zu eins auf die Investitionen in<br />
Werkzeugmaschinen übertragen, der Trend<br />
ist jedoch eindeutig«, erklärte Martin Kapp,<br />
Vorsitzender des VDW (Verein Deutscher<br />
Werkzeugmaschinenfabriken), im September<br />
anlässlich der EMO in Hannover.<br />
Der internationale Werkzeugmaschinenverbrauch<br />
wird 2013 um 2 % ansteigen und<br />
damit einen neuen Rekordwert von 68 Mrd. €<br />
erreichen. Die wichtigsten Märkte für Werkzeugmaschinen<br />
befinden sich im Aufwind.<br />
Sowohl in China und Südkorea als auch in<br />
den USA, Mexiko und Russland wächst der<br />
Werkzeugmaschinenverbrauch. In Deutschland<br />
stagniert die Werkzeugmaschinenproduktion<br />
in diesem Jahr zwar, doch die deutschen<br />
Hersteller werden das hervorragende<br />
Vorjahresergebnis voraussichtlich halten.<br />
2012 produzierten deutsche Werkzeugmaschinenhersteller<br />
Maschinen und Dienstleistungen<br />
im Wert von 14,2 Mrd. €. Das entsprach<br />
einem Zuwachs von 10 % und damit<br />
dem Vorkrisenniveau des Jahres 2008.<br />
Positive Signale kommen auch von den<br />
wichtigen Abnehmern in Deutschland, die<br />
im nächsten Jahr wieder mehr investieren<br />
wollen. »Spätestens damit dürfte sich auch<br />
die Auftragslage der Werkzeugmaschinenindustrie<br />
wieder ins Plus drehen«, so Kapp.<br />
Entsprechend zeigt das Ifo-Geschäftsklima<br />
in der deutschen Investitionsgüterindustrie<br />
nach oben, ebenso wie der Einkaufsmanagerindex,<br />
der für die Eurozone mit Deutschland<br />
an der Spitze erstmals seit zwei Jahren<br />
wieder im Wachstumsbereich liegt.<br />
(sm 131105757) K
30 K Branchenbericht<br />
Festge neuer VDMA-Präsident<br />
Stuttgart (kv). Mit Dr. Reinhold Festge ist erneut ein mittelständischer Unternehmer<br />
zum obersten Repräsentanten des deutschen Maschinenbaus gewählt worden.<br />
WW K Die Mitgliederversammlung des Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA) hat den 68-jährigen Familienunternehmer<br />
am 18. Oktober in Stuttgart<br />
zum neuen Präsidenten gewählt. Er ist Nachfolger<br />
von Dr. Thomas Lindner, dessen Amtszeit<br />
satzungsgemäß nach drei Jahren endet.<br />
Festge wurde am 10. <strong>November</strong> 1945 im<br />
westfälischen Oelde geboren. Nach Ab -<br />
schluss des Medizinstudiums studierte er<br />
Betriebswirtschaft. Seit 1987 ist er persönlich<br />
haftender Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Haver & Boecker OHG. Das Unternehmen<br />
wurde 1887 in Oelde gegründet und hat<br />
aktuell weltweit über 2.700 Mitarbeiter. Der<br />
Umsatz der Gruppe liegt bei rd. 400 Mill. €.<br />
Die Produktpalette reicht von Drahtgewebe<br />
und Drahtgewebeprodukten für die industrielle<br />
und architektonische Anwendung bis<br />
zu Maschinenbauprodukten der Verpackungs-<br />
und Aufbereitungstechnik.<br />
Im VDMA war Festge von 1998 bis 2004<br />
Vorsitzender des Fachverbandes Bau- und<br />
Baustoffmaschinen und von 2005 bis 2011<br />
Vorsitzender des VDMA-Landesverbandes<br />
Nordrhein-Westfalen. Nach Festges Worten<br />
ist die Nachfolge bei Haver & Boecker geregelt.<br />
Seine beiden Söhne Florian und Fabian<br />
arbeiten im Unternehmen. Der älteste Sohn<br />
Florian wird die Nachfolge antreten. Beispielhaft<br />
ist das Engagement Festges, wenn<br />
es um die Ausbildung junger Leute geht.<br />
Das Thema Bildung werde eines seiner<br />
Schwerpunktthemen als VDMA-Präsident<br />
sein: »Ich glaube, dass wir heute als Gesellschaft<br />
den grundlegenden Fehler machen,<br />
keine vernünftigen Lösungen für Ausbildung<br />
anzubieten.«<br />
Der VDMA vertritt über 3.100 vorrangig<br />
mittelständische Mitgliedsunternehmen der<br />
Investitionsgüterindustrie und ist damit<br />
einer der mitgliederstärksten und mächtigs-<br />
(Foto: Tristan Rösler/alphapixels)<br />
Dr. Reinhold Festge<br />
ten Industrieverbände in Europa. Mit einem<br />
Umsatz von 207 Mrd. € (2012) und 971.000<br />
Beschäftigten im Inland ist der Maschinenbau<br />
größter industrieller Arbeitgeber in<br />
Deutschland.<br />
(sm 131105791) K<br />
Italiens Maschinenbauer erleben schwaches Jahr<br />
Cinisello Balsamo. Nach einem zweijährigen Aufschwung stagnierte die Entwicklung der italienischen<br />
Maschinenbauer im vergangenen Jahr aufgrund der rückläufigen Inlandsnachfrage.<br />
WW K Die italienischen Maschinenbauer produzierten<br />
2012 Waren im Wert von rd. 29<br />
Mrd. €, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein<br />
leichter Rückgang von 0,8 %. Laut dem Verband<br />
der Branchenunternehmen, FEDER-<br />
MACCHINE, mussten die Hälfte der Verbandsmitglieder<br />
einen Umsatzrückgang<br />
hinnehmen. Positiv gestalteten sich die Ausfuhren<br />
der Branche, sie stiegen um 2,2 %<br />
auf einen neuen Rekordwert von 21,8<br />
Mrd. €. Wichtigster Absatzmarkt für Italiens<br />
Maschinenbauer ist China, allerdings gingen<br />
die Exporte ins Reich der Mitte im vergangenen<br />
Jahr um 11 % auf 2 Mrd. € zurück.<br />
Deutschland ist zweitwichtigster Käufer von<br />
Maschinen aus Italien. Die italienische Ma -<br />
schinenbaubranche konnte ihre Exporte<br />
nach Deutschland 2012 um 6,5 % auf 1,9<br />
Mrd. € steigern. Dahinter folgen die USA<br />
und Frankreich.<br />
Demgegenüber hielt die Schwäche des<br />
italienischen Markts auch im vergangenen<br />
Jahr an. So gingen die Inlandsbestellungen im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 8,9 % auf unter<br />
7,2 Mrd. € zurück. Auch der Import entwickelte<br />
sich mit einem Minus von 6,8 % rückläufig.<br />
Vor dem Hintergrund eines schrumpfenden<br />
Inlandsmarktes haben die italienischen<br />
Hersteller ihre Aktivitäten stark auf das<br />
Ausland ausgerichtet. Dies bestätigt sich<br />
durch die Entwicklung des Verhältnisses<br />
Export zu Produktion – der Exportanteil stieg<br />
in den vergangenen zehn Jahren um 10 %<br />
und erreichte 2012 einen Anteil von 75 %.<br />
»Die Schwäche des italienischen Marktes<br />
bedarf nach unserer Meinung eines gut strukturierten<br />
Maßnahmenprogramms zur Wiederankurbelung<br />
des Konsums, ausgehend<br />
von einer Liberalisierung der Abschreibungsquoten.<br />
In unserem Vorschlag sind die Investitionen<br />
in Produktionsmittel im Sinne der<br />
Einkommenssteuer absetzbar, mit frei vom<br />
Unternehmen festgelegten Quoten. Diese<br />
Maßnahme würde mittelfristig die Staatskassen<br />
nicht belasten, da sie ja nur zu einer<br />
zeitlichen Verschiebung der Staats einnahmen<br />
führt«, so Giancarlo Losma, Präsident der<br />
FEDERMACCHINE.<br />
(sm 130905576) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
32 K Special: Baden-Württemberg<br />
Optimistisch trotz Wachstumspause<br />
Autoindustrie setzt positiven Trend im Südwesten fort<br />
Stuttgart (LS). Nach vier Anstiegen in Folge zeigte der Geschäftsklimaindex<br />
der L-Bank für die Wirtschaft im Südwesten im September 2013 leicht<br />
nach unten. In der Bauindustrie haben sich die Perspektiven eingetrübt.<br />
Positive Ausblicke vermeldeten die Produzenten elektronischer Erzeugnisse<br />
und die Autoindustrie. Auch der Maschinenbau scheint sich in der zweiten<br />
Jahreshälfte 2013 wieder besser zu entwickeln.<br />
WW K Im ersten Halbjahr 2013 musste die<br />
baden-württembergische Wirtschaft einen<br />
Rückgang ihrer Exporte hinnehmen. Laut<br />
dem Statistischen Landesamt sanken die<br />
baden-württembergischen Ausfuhren im<br />
ersten Halbjahr von rd. 90 Mrd. € um 4 %<br />
auf rd. 86 Mrd. € in der ersten Jahreshälfte<br />
In Baden-Württemberg findet man<br />
viele Global Player, die eine hohe<br />
Wertschöpfung erzeugen<br />
(Foto: TRUMPF).<br />
2013. Auch die Importe waren im ersten<br />
Halbjahr 2013 um 5,6 % niedriger als im<br />
Vorjahreszeitraum.<br />
Exportschlager aus dem Ländle<br />
Exportschlager aus Baden-Württemberg<br />
waren insbesondere Autos und Autoteile,<br />
Maschinen, pharmazeutische Produkte, Da -<br />
tenverarbeitungsgeräte, elektronische und<br />
optische Erzeugnisse sowie elektrische Ausrüstungen.<br />
Wichtigster Handelspartner des<br />
süddeutschen Bundeslandes war nach wie<br />
vor die USA.<br />
»Zwar setzt die Südwirtschaft ihre Internationalisierungsstrategie<br />
mit weltweiten<br />
Investitionen fort und erschließt neue Ab -<br />
satzchancen in den Weltmärkten, aber der<br />
Gegenwind wird stärker«, so Georg Fichtner,<br />
Präsident der Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) Region Stuttgart. Ursachen<br />
für die rückläufigen Ausfuhren seien der<br />
härter werdende internationale Wettbewerb,<br />
zunehmende weltweite Handelsbarrieren,<br />
Bürokratie und verschlechterte Rahmenbedingungen<br />
am Standort Deutschland.<br />
Insbesondere im letzten Punkt, d. h. in<br />
der Verbesserung der wirtschaftspolitischen<br />
Rahmenbedingungen in Deutschland, sieht<br />
Fichtner in der Bundes- und Landespolitik<br />
Handlungsbedarf.<br />
(131105692/2)<br />
Gute Finanzierungsbedingungen<br />
»Die Finanzierungsbedingungen für Firmen<br />
in Baden-Württemberg sind weiterhin<br />
gut«, sagte Christian Brand, Vorsitzender<br />
des Vorstands der L-Bank, Staatsbank für<br />
Baden-Württemberg. Positive Nachrichten<br />
lieferte auch der GfK-Konjunkturklimaindex,<br />
der im September 2013 erstmals seit<br />
Mai 2012 wieder einen positiven Wert<br />
erreicht hat.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Baden-Württemberg K 33<br />
Konjunkturindex Baden-Württemberg<br />
Von Januar 2012 bis September 2013<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Stand:<br />
September<br />
2013<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
2012 2013<br />
(131105692/1) Quelle: L-Bank, ifo-Konjunkturindex für Baden-Württemberg<br />
Trotz der leicht eingetrübten Stimmung<br />
befürchten die meisten Unternehmen weiterhin<br />
keine großen Finanzierungsschwierigkeiten,<br />
wie der Konjunkturbericht für<br />
Baden-Württemberg der L-Bank für den<br />
Monat September zeigte. Vergleichsweise<br />
wenige Betriebe berichteten von einer restriktiven<br />
Haltung der Banken bei der Vergabe<br />
von Krediten. Im verarbeitenden Gewerbe<br />
sank sogar die Zahl der Unternehmen, die<br />
über Kreditschwierigkeiten berichteten.<br />
Autoindustrie entwickelt sich gut<br />
In der baden-württembergischen Autoindustrie<br />
spiegelte der Saldo zum Geschäftsklimaindex,<br />
der die Urteile zur aktuellen<br />
Geschäftslage und zur Entwicklung in den<br />
nächsten Monaten umfasst, Ende September<br />
2013 Optimismus wider. Diesen begründete<br />
die umsatzstärkste Branche im Südwesten<br />
mit steigenden Erwartungen an den<br />
Export. So will beispielsweise der Zulieferer<br />
ZF Friedrichshafen seinen Umsatz im laufenden<br />
Jahr um rd. 10 % steigern. Das Unternehmen<br />
plant in diesem Zusammenhang,<br />
5.000 Stellen weltweit zu schaffen – 2.000<br />
davon in Deutschland.<br />
Auch die Entwicklung bei den Herstellern<br />
von Datenverarbeitungsgeräten und Produzenten<br />
von elektronischen und optischen<br />
Erzeugnissen war im September 2013 er -<br />
freulich. In der Bauwirtschaft schien sich<br />
jedoch die Stimmung eher zu verschlechtern.<br />
Erstmals seit Dezember 2012 fiel der<br />
Wert des Stimmungsbarometers im September<br />
2013 in den negativen Bereich. Die<br />
Hochbauunternehmen zeigten sich dabei<br />
optimistischer als die Unternehmen im Tiefbau.<br />
Ausblick im Maschinenbau<br />
positiver<br />
Die erwartete rasche Konjunkturbelebung<br />
im baden-württembergischen Maschinenbau<br />
war im ersten Halbjahr 2013 noch nicht<br />
eingetreten. »Wir hoffen aber, dass der<br />
Maschinenbau im zweiten Halbjahr auf<br />
Wachstumskurs zurückkehrt. Wir erleben<br />
wieder erste positive Impulse aus China und<br />
auch aus den Euro-Partner-Ländern«, sagte<br />
der Vorsitzende des VDMA Baden-Württemberg,<br />
Christoph Hahn-Woernle, Mitte Juli<br />
2013.<br />
Der VDMA Baden-Württemberg vermeldete<br />
zu Beginn des Oktobers 2013, dass sich<br />
der baden-württembergische Maschinenbau<br />
auf Erholungskurs befinde. Im August nahmen<br />
die Auftragseingänge real um 7 % zu.<br />
Die Inlandsaufträge wuchsen um 5 % und<br />
die Auslandsorder um 7 %. Die Auftragseingänge<br />
überstiegen im statistisch stabileren<br />
Drei-Monats-Zeitraum Juni bis August 2013<br />
das Vorjahresniveau um real 3 %.<br />
VDMA-Geschäftsführer Ulrich P. Hermani<br />
sagte dazu: »Die positive Entwicklung in<br />
den letzten drei Monaten bestärkt uns in der<br />
Hoffnung, dass die Seitwärtsbewegung bei<br />
den Auftragseingängen beendet ist und der<br />
Maschinenbau wieder auf einen moderaten<br />
Wachstumskurs einschwenkt.«<br />
2013 wurde im baden-württembergischen<br />
Maschinenbau bisher kräftig investiert<br />
– somit setzen sich die hohen Investitionen<br />
wie auch in den Jahren 2011 und<br />
2012 fort. Laut der Konjunkturumfrage des<br />
VDMA Baden-Württembergs, die im Juli<br />
2013 veröffentlicht wurde, wollten 52 %<br />
der befragten Unternehmen das hohe Investitionsniveau<br />
im laufenden Jahr halten.<br />
29 % wollten es sogar noch anheben.<br />
»Die Unternehmen sehen den riesigen<br />
Investitionsbedarf bei ihren Kundenindustrien<br />
und setzen darauf, dass der konjunkturelle<br />
Funke bald überspringt«, so Hahn-<br />
Woernle. Einen negativen Einfluss auf die<br />
Investitionsneigung haben die politischen<br />
Unsicherheiten. Als unklar galt nicht nur die<br />
Entwicklung in den hoch verschuldeten<br />
Euroländern, sondern auch die Umsetzung<br />
der Energiewende und die angedrohten<br />
Steuererhöhung für Spitzenverdiener, wie<br />
der VDMA-Vorsitzende erklärte: »Eine Verwirklichung<br />
der ›grünen Vermögensabgabe‹<br />
oder die Wiedereinführung der Vermögenssteuer<br />
würde die Unternehmen des badenwürttembergischen<br />
Maschinenbaus im<br />
Mark treffen.«<br />
Quellen: VDMA Baden-Württemberg, IHK Region Stuttgart,<br />
L-Bank, Statistisches Landesamt<br />
(sm 131105692) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
34 K Special: Baden-Württemberg<br />
Auf dem Weg zur perfekten<br />
Softwarelösung<br />
eNVenta ERP bei Stahlpartner Sülzle<br />
Stockach. Die Stahlpartner Sülzle GmbH mit Stammsitz im badenwürttembergischen<br />
Rosenfeld ist eines der führenden Unternehmen auf den<br />
Gebieten Stahlhandel und Betonstahlbiegereien im Südwesten Deutschlands.<br />
Nach der Auswahl und Einführung einer neuen Unternehmenssoftware<br />
arbeiten heute alle zwölf Firmenstandorte mit eNVenta ERP.<br />
WWK Nachdem die Geschäftsführung für die<br />
langjährig eingesetzte Biegereisoftware<br />
keine Weiterentwicklungsperspektive mehr<br />
sah, begab man sich auf die Suche nach<br />
einer geeigneten und zukunftsfähigen Softwarelösung,<br />
mit der die Geschäftsprozesse<br />
des Stahlhandels, der Biegereien und des<br />
Nutzeisengeschäfts zusammen mit dem<br />
Rechnungswesen vollintegriert abgebildet<br />
werden können. Mit Unterstützung der ERP-<br />
Berater der MQ result consulting AG und<br />
unter Einbeziehung aller Standorte der<br />
Sülzle-Gruppe wurden »Best Practices«<br />
identifiziert, in einheitlichen Geschäftsprozessen<br />
festgehalten und als Anforderungen<br />
an die neue Software formuliert. Die an -<br />
schließende Marktrecherche ergab schnell,<br />
dass in keiner Standardsoftware am Markt<br />
alle gewünschten Funktionalitäten vollständig<br />
realisiert waren. »Wir hatten jedoch den<br />
Eindruck«, so berichtet Heinrich Sülzle, Ge -<br />
schäftsführer der Stahlpartner Sülzle GmbH,<br />
»dass die technologische Plattform, auf der<br />
Nissen & Velten arbeitet, und die Funktionalitäten,<br />
die bereits realisiert sind, ein gutes<br />
Fundament für unsere Standortstrategie<br />
bilden.« Die Bereitschaft, eine Entwicklungspartnerschaft<br />
mit dem Unternehmen Stahlpartner<br />
Sülzle einzugehen, um insbeson dere<br />
den Funktionsumfang des Moduls eNVenta<br />
Biegerei auszubauen, das Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis und die räumliche Nähe von<br />
Stockach und Rosenfeld seien weitere Faktoren<br />
gewesen, die den Ausschlag für Nissen<br />
& Velten sowie eNVenta ERP gegeben<br />
hätten.<br />
Ein zentrales ERP-System<br />
für alle Standorte<br />
Am 1. Juli 2011 gingen aus der Unternehmensgruppe<br />
die Firma Stahlpartner Aichach<br />
und das Werk Nordhausen als Pilotanwender<br />
mit eNVenta ERP in den Echtbetrieb. Sukzessive<br />
folgten Standort für Standort die weiteren<br />
Unternehmen der Gruppe. Heute arbeiten<br />
80 Anwender mit dem neuen ERP-System.<br />
Die zentrale Installation läuft am Hauptsitz<br />
in Rosenfeld. Alle übrigen Standorte<br />
greifen via Internet auf die Software zu.<br />
Stahlpartner Sülzle ist ein dynamisch wachsendes<br />
Unternehmen. Die Übernahme von<br />
Firmen, die das Portfolio ergänzen, ist Be -<br />
standteil der Wachstumsstrategie. In der<br />
Praxis sorgt das zentrale ERP-System unter<br />
anderem dafür, dass neue Unternehmen<br />
sehr schnell in die Gruppe integriert werden.<br />
Die Mitarbeiter können die Grundverschlüs-<br />
(131005629/1)<br />
Die Geschäftsführer<br />
der Stahlpartner<br />
Sülzle GmbH,<br />
Heinrich Sülzle (links)<br />
und Andreas Sülzle,<br />
im Werk Rosenfeld<br />
(Foto: Sülzle)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Baden-Württemberg K 35<br />
selung der Firmenstandards wie etwa den<br />
zentralen Biegeformenstamm, Material arten<br />
oder Mattentypen sofort produktiv nutzen.<br />
Ein Highlight der neuen ERP-Software ist<br />
beispielsweise auch der integrierte Workflow<br />
vom ersten Angebot bis zum Auftrag<br />
und schließlich zur Auslieferung. Das An -<br />
gebotswesen erlaubt es, Kundenangebote<br />
sehr komfortabel zu erstellen. Die Kalkulation<br />
und die Konditionierung für ein spezifisches<br />
Bauprojekt werden dabei im ERP-<br />
System durchgeführt. Auf Basis der verschiedenen<br />
Schlüssel und Preisarten lässt sich mit<br />
den hinterlegten dynamischen Textbausteinen<br />
zu den einzelnen Leistungen ein flexibles<br />
Angebot direkt in eNVenta ERP erstellen.<br />
Die Texte werden dabei nur einmal im ERP-<br />
System verschlüsselt und sind dann immer<br />
wieder nutzbar. Die Angebotserstellung<br />
wird so deutlich vereinfacht und die Änderungshistorie<br />
beziehungsweise der Verhandlungsverlauf<br />
eines Angebots bis zum Vertragsabschluss<br />
mit dem Kunden ist Schritt<br />
für Schritt nachvollziehbar. Bei Bedarf lassen<br />
sich Textpassagen auch noch jederzeit individuell<br />
anpassen. Erhält das Angebot den<br />
Zuschlag wird es direkt in einen Auftrag<br />
umgewandelt.<br />
Die nächsten Schritte<br />
Gerhard Reich, EDV-Leiter bei Stahlpartner<br />
Sülzle, sagt über Start und Verlauf des Einführungsprojekts:<br />
»Die gewaltige Dimension<br />
unseres ERP-Projektes und der damit<br />
verbundene Aufwand an Zeit und Ressourcen<br />
wurde anfänglich von beiden Seiten<br />
unterschätzt. Die Einführungsphase mit<br />
dem Consulting von Nissen & Velten ist<br />
dann allerdings gut gelaufen. Die Kompetenz<br />
der Mitarbeiter von Nissen & Velten ist<br />
sehr gut.« Charakteristische Herausforderungen<br />
des Projekts waren der große Um -<br />
fang an Datenübernahmen und Schulungen<br />
an den Standorten der Gruppe. Auch kamen<br />
in der Einführungsphase durch Firmenübernahmen<br />
neue Produktionsstandorte mit<br />
spezifischen Funktionsanforderungen hinzu.<br />
Aktuell werden bei Sülzle täglich bis zu 500<br />
Biegepläne mit eNVenta ERP erfasst.<br />
Der Anspruch der Projektpartner, gemeinsam<br />
die State-of-the-Art-Lösung einer integrierten<br />
Biegereisoftware zu entwickeln, ist<br />
noch nicht vollständig verwirklicht. Doch<br />
Heinrich Sülzle, Geschäftsführer der Stahlpartner<br />
Sülzle GmbH, erklärt: »Wir haben<br />
bis heute gemeinsam 80 bis 85 % des Projektvolumens<br />
realisiert. Funktional ist unsere<br />
ERP-Lösung der alten Software bereits deutlich<br />
überlegen. Wir können beispielsweise<br />
zu jedem Zeitpunkt alle Informationen über<br />
Kunden, Projekte, Produktionsmenge pro<br />
Standort oder auch Roherlöse auf Knopfdruck<br />
abrufen.«<br />
Noch sind auch kleinere Insellösungen im<br />
Einsatz, die in der Vergangenheit separat<br />
entwickelt wurden, beispielsweise ein eigenes<br />
Tool zur Verwaltung der Einkaufsabschlüsse.<br />
Sie sollen in den kommenden<br />
Monaten ebenfalls durch die neue ERP-<br />
Software abgelöst werden. Aktuell steht bei<br />
Sülzle zunächst das Update auf die Version<br />
3.0 des ERP-Systems an, die umfangreiche<br />
neue Funktionalitäten mitbringt.<br />
Auch für die Zeit nach der Integration der<br />
letzten Tools bestehen schon weitere Plä -<br />
ne wie etwa die Einführung des Moduls<br />
Über Sülzle<br />
<br />
ständig auf Wachstumskurs – deutschlandweit.<br />
Mit inzwischen zwölf Standorten in Baden-Württemberg,<br />
Bayern, Hessen, Thüringen und Sachsen-<br />
Anhalt beschäftigt das Familienunternehmen<br />
insgesamt rd. 400 Mitarbeiter. Neben dem Handel<br />
mit Stahlprodukten und Bewehrungsstahl für den<br />
Bau sind die Eisenbiegerei sowie die Anarbeitung<br />
weitere Geschäftsfelder. Darüber hinaus sind die<br />
Firmen Sülzle Nutzeisen in Sulz-Bergfelden und<br />
Stahlpartner Aichach im Münchner Raum Partnerunternehmen<br />
von Sülzle.<br />
MIS Management-Informationssystem von<br />
eNVenta ERP. Darüber hinaus gibt es bereits<br />
Ideen zur Onlineübertragung von BVBS-<br />
Daten aus dem ERP-System an den Maschinenpark<br />
sowie zum Einsatz von Barcode-<br />
Scannern für die Rückmeldung des Produktionsfortschritts<br />
und zur Dokumentation der<br />
Beladung von LKW.<br />
(sm 131005629) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Nissen & Velten Software GmbH<br />
Goethestraße 33<br />
78333 Stockach<br />
Tel. +49 7771 879-0<br />
www.nissen-velten.de<br />
Stahlpartner Sülzle GmbH<br />
Hauffstraße 14<br />
72348 Rosenfeld<br />
Tel. +49 7428 9414-0<br />
www.ssk-gruppe.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
36 K Special: Baden-Württemberg<br />
Nah an den Markttrends und am Kunden<br />
BESSEY Präzisionsstahl GmbH setzt auf Kooperation und Innovation<br />
Bietigheim-Bissingen (LS). Die BESSEY Präzisionsstahl GmbH ist eine<br />
der wenigen verbliebenen hersteller- und handelsunabhängigen Blankstahlziehereien<br />
in Deutschland. Das Qualitätsspektrum erstreckt sich von den<br />
unlegierten Güten bis hin zu den hochlegierten Edel stählen. »Wir kaufen<br />
dort ein, wo wir den für den Verwendungszweck geeignetsten Rohstoff<br />
bekommen. Damit bieten wir dem Kunden beste Verarbeitungsqualität«,<br />
erklärt Günther Schwarz, Leiter Vertriebsteam der BESSEY Präzisionsstahl.<br />
»Viele Innovationen entwickelt die BESSEY Präzisionsstahl gemeinsam<br />
mit den Kunden und bekommt daher die Markttrends direkt mit«, fügt<br />
Rudolf Müller, Leiter Qualitätssicherung, hinzu.<br />
WW K Die BESSEY Präzisionsstahl mit Sitz im<br />
baden-württembergischen Bietigheim-Bissingen<br />
stellt hochpräzise Automatenstähle,<br />
Edelbaustähle und rostbeständige Edelstähle<br />
her. Das Unternehmen nimmt aufgrund<br />
seiner Unabhängigkeit von Herstellern und<br />
Händlern eine Sonderstellung im süddeutschen<br />
Markt ein, wie Schwarz erklärt: »Die<br />
meisten Stahlproduzenten in Deutschland<br />
haben eine eigene Blankstahlfertigung und<br />
beschränken damit ihr Qualitäts- und Ab -<br />
messungsportfolio. Als unabhängiges Un -<br />
ternehmen haben wir jedoch eine große<br />
Bandbreite von Stahlerzeugern im Rücken,<br />
sodass wir auswählen können, von wem wir<br />
den Rohstoff beziehen. Dem Kunden bieten<br />
wir damit eine große Sicherheit, ihn schnell<br />
und flexibel mit dem für seine Anwendung<br />
qualitativ besten Material zu versorgen.«<br />
Alle Lieferanten der BESSEY Präzisionsstahl<br />
müssen ein zertifiziertes Qualitätsmanagement<br />
vorweisen.<br />
»Wir beziehen unseren Stahl fast ausschließlich<br />
aus Westeuropa, sodass unsere Kunden<br />
sich auf die gute Qualität verlassen können.<br />
Für unsere Kunden ist die Zerspanbarkeit der<br />
Güten sehr wichtig«, erklärt Müller. Die<br />
Unternehmen stammen überwiegend aus<br />
der Automobilindustrie, aus der Präzisionsdrehteilebranche,<br />
dem Ma schinenbau und<br />
der Befestigungstechnik. Die BESSEY Präzisionsstahl<br />
ist nach ISO TS 16949, der höchsten<br />
Anforderung der Automobilindus trie,<br />
zertifiziert. Das große Know-how im Unternehmen<br />
garantiert den Kunden eine hohe<br />
Qualität in allen Fertigungsprozessen. Zum<br />
umfangreichen Ma schinenpark des Unternehmens<br />
gehören vier Ziehbänke, eine<br />
Schälanlage sowie acht Schleifmaschinen,<br />
die nach dem Zieh- bzw. Schälvorgang für<br />
geringe Toleranzen und eine den jeweiligen<br />
Anforderungen entsprechende Oberfläche<br />
sorgen.<br />
125-jähriges Jubiläum<br />
im nächsten Jahr<br />
Auf dem rd. 50.000 m 2 großen Unternehmensgelände<br />
befinden sich neben der Verwaltung<br />
die Blankstahlfertigung, das Labor,<br />
der Vertrieb und die Stahllogistik. Das zweite<br />
Standbein von BESSEY, die Fertigung von<br />
qualitativ hochwertigen Spann- und Schneidwerkzeugen,<br />
befindet sich 3 km nördlich<br />
vom Hauptwerk. Die Geschichte des Unternehmens<br />
beginnt im Jahre 1889, als Max<br />
Bessey eine Blankstahlzieherei in Stuttgart<br />
gründete. Bedingt durch das stetige Wachstum<br />
und dem damit einhergehenden zusätzlichen<br />
Platzbedarf wurde der Standort nach<br />
Bietigheim verlagert. BESSEY feiert somit im<br />
nächsten Jahr an den Standorten in Bietigheim-Bissingen<br />
sein 125-jähriges Jubiläum.<br />
Das große Know-how bei BESSEY garantiert dem Kunden eine hohe Qualität in allen<br />
Fertigungsprozessen. Zum umfangreichen Maschinenpark des Unternehmens gehören u. a. acht<br />
Schleifmaschinen (Foto: BESSEY).<br />
(131105690/3)<br />
«<br />
KONTAKT<br />
BESSEY Präzisionsstahl GmbH<br />
Mühlwiesenstraße 40<br />
74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Tel. +49 7142 401-555<br />
www.bessey.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Baden-Württemberg K 37<br />
Die BESSEY Präzisionsstahl verfügt über eine<br />
jährliche Fertigungskapazität von über<br />
40.000 t. Zum Produktportfolio gehören<br />
Automatenstähle, Stähle für die allgemeine<br />
technische Verwendung, Einsatz-, Vergütungs-<br />
und Wälzlagerstähle sowie rost-, säure-<br />
und hitze beständige Stähle. Auf Anfrage<br />
können auch Kaltstauchstähle und Nitrierstähle<br />
angeboten werden. Es gibt sie in den<br />
Ausführungen rund, sechskant, vierkant<br />
und flach. Spezielle Profile sind auf Anfrage<br />
erhältlich. Geliefert wird weltweit, wobei<br />
der Schwerpunkt in Deutschland liegt.<br />
»Süddeutschland sind wir jedoch aufgrund<br />
des Standorts traditionell sehr verbunden.<br />
Eines unserer ersten Zertifikate war<br />
das Umweltzertifikat nach DIN EN ISO<br />
14001:2004. Damit waren wir in der Stahlbranche<br />
einer der Vorreiter. Wir sind hier in<br />
der Wasserschutzzone an der Enz, sodass<br />
schon deshalb besondere Vorsichtsmaßnahmen<br />
notwendig sind«, erklärt Müller.<br />
Kundennähe wird großgeschrieben<br />
Die BESSEY Präzisionsstahl beliefert mit dem<br />
sogenannten Halbzeug alle Branchen, in<br />
denen höchste Präzision und Haltbarkeit<br />
gefragt sind. Auch die Optik der Oberfläche<br />
kann ein entscheidender Faktor sein, so zum<br />
Beispiel bei Möbelgriffen, für die gemeinsam<br />
mit dem Kunden die beste Oberfläche<br />
definiert und entwickelt wurde.<br />
Permanent und mit steigender Tendenz<br />
werden beim Unternehmen neue, noch<br />
höher belastbare Stahlqualitäten nachgefragt.<br />
Oft gestellte Fragen sind laut Müller<br />
etwa: »Welche Anforderungen müssen speziell<br />
bei unseren Kunden gehärtete Wellen<br />
»<br />
Im<br />
Bereich der Prüftechnik<br />
werden wir oft als Feuerwehr<br />
eingesetzt.<br />
Rudolf Müller, Leiter<br />
Qualitätssicherung<br />
»<br />
Flache<br />
Hierarchien ermöglichen<br />
uns kurze Entscheidungswege.<br />
Günther Schwarz,<br />
Leiter Vertriebsteam<br />
erfüllen? Welche speziellen Anforderungen<br />
ergeben sich hieraus schon bei der Erschmelzung,<br />
beim Glühen und bei der Verarbeitung?«<br />
Der partnerschaftliche Dialog mit Lieferanten<br />
und Kunden ist bei der BESSEY Präzisionsstahl<br />
ein wichtiger Punkt. BESSEY ist<br />
flexibel und stark in der Kommunikation mit<br />
seinen Partnern und bekommt deshalb<br />
Markttrends sehr schnell mit. Damit ist man<br />
den Wettbewerbern oft einen Schritt vo -<br />
raus. »2012 hat das Unternehmen gemeinsam<br />
mit einem Kunden eine Liefervorschrift<br />
entwickelt. Hieraus ergab sich die Anschaffung<br />
eines Remagraphen, mit dem sich<br />
magnetische Eigenschaften messen lassen«,<br />
so Müller. Nah am Kunden ist das badenwürttembergische<br />
Unternehmen auch dank<br />
seiner flachen Hierarchien. »Straffe Organisationen<br />
ermöglichen kurze Entscheidungswege<br />
und daher ein flexibles Reagieren auf<br />
Kundenanforderungen«, erklärt Schwarz.<br />
Feuerwehrfunktion<br />
bei Prüfverfahren<br />
Die BESSEY Präzisionsstahl beschäftigt rd.<br />
90 Mitarbeiter und ist in puncto Prüftechnik<br />
hervorragend aufgestellt. Die hauseigene<br />
Qualitätsstelle für chemische und physikalische<br />
Untersuchungen ermöglicht es, auch<br />
bei neuen Werkstoffen die Untersuchungsergebnisse<br />
schnell in die Produktion einfließen<br />
zu lassen. Spezielle Werkstoffe in Verbindung<br />
mit modernster Prüftechnik werden<br />
beispielsweise für die Bosch-Common-<br />
Rail-Dieseleinspritz systeme eingesetzt. Auch<br />
anspruchsvolle optische Lösungen werden<br />
gemeinsam mit den Kunden aus der Möbelindustrie<br />
gefunden.<br />
In dem baden-württembergischen Unternehmen<br />
spielt die Prüftechnik eine große<br />
Rolle, da die Anforderungen der Kunden an<br />
die Blankstähle hinsichtlich ihrer Fehlerfreiheit<br />
steigen. So nutzt man bei der BESSEY<br />
Präzisionsstahl neben dem Remagraphen<br />
auch die Ultraschallprüfung, das sogenannte<br />
»Phased-Array«-Verfahren, zur Prüfung<br />
von Innenfehlern sowie verschiedene Wirbelstromprüfverfahren<br />
zur Erkennung von<br />
Oberflächenfehlern. Auch die mechanische<br />
Materialprüfung sowie technologische und<br />
metallurgische Beratung gehören zum Leistungsspektrum.<br />
»Das gehört zu unserer<br />
Unternehmensphilosophie und das schätzen<br />
unsere Kunden. Wir haben uns einen<br />
Namen als Problemlöser gemacht«, weiß<br />
Müller.<br />
(sm 131105690) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
38 K Special: Baden-Württemberg<br />
Vieles haben und alles liefern<br />
VRW setzt als Vollsortimenter auf Nischenmärkte<br />
Schwäbisch Gmünd (LS/mh). Die VRW Eisen- und Metallhandels GmbH<br />
hat kräftig investiert und ihr Produktspektrum erweitert. Der badenwürttembergische<br />
Händler bietet nun auch spezielle Flachabmessungen an.<br />
»Getreu unserem Motto ›Vieles haben und alles liefern‹ erfüllen wir gerne<br />
auch besondere Kundenanfragen«, sagt VRW-Geschäftsführer Wolfgang<br />
Sachsenmaier. Die Gründe für die vermehrten Anfragen nach diesen<br />
speziellen Güten sind vielseitig. »Viele Kunden brauchen individuelle<br />
Abmessungen, um Produkte zu fertigen, die schwer kopiert werden<br />
können«, weiß auch Jürgen Wolf, ebenfalls Geschäftsführer bei VRW.<br />
»<br />
Je<br />
nach Anfrage beschäftigen<br />
wir uns selbstverständlich<br />
auch mit einem Werkstoff,<br />
der so bisher noch nicht fest<br />
im Sortiment geführt wird.<br />
Jürgen Wolf, Geschäftsführer VRW<br />
Eisen- und Stahlhandels GmbH<br />
WW K »Rundmaterialien sind in Deutschland<br />
überall erhältlich, aber speziell die Flachstahlspezialitäten,<br />
die wir vorhalten, nicht«,<br />
so Wolf. Die Flachprodukte werden aus ex -<br />
tra geschmiedeten Blechen gesägt. »Angefertigt<br />
werden die Bleche von deutschen<br />
Herstellern«, sagt Sachsenmaier und unterstreicht<br />
damit die hohe Qualität der Bleche.<br />
Auf drei Blockbandsägen mit geringen<br />
Toleranzabweichungen werden aus Blechen<br />
und Blöcken Flach- und Breitflachprodukte<br />
bis zu 6.000 m Länge gefertigt. Je nachdem<br />
wie es der Kunde wünscht, sind auch Fixmaße<br />
ohne Randaufhärtungen möglich.<br />
Diese Bearbeitungsvariante macht weitere<br />
Wärmebehandlungen, wie Weich- und Normalglühen,<br />
unnötig und spart so Kosten ein.<br />
Anwendung finden die gesägten Bleche<br />
z. B. im Maschinenbau, da dort spezielle<br />
Stähle gebraucht werden. »Die Kunden aus<br />
dem Maschinenbausektor, die früher ge -<br />
brannte Teile haben wollten, ziehen nun<br />
gesägte vor. Das Material ist so gut, dass es<br />
sich sofort beispielsweise mit einem Fräser<br />
bearbeiten lässt, ohne dass sich das Material<br />
verändert«, führt Wolf aus. Anders als<br />
beim Brennschneiden weist das Werkstück,<br />
das mit der Blockbandsäge bearbeitet wurde,<br />
bereits an der Kante ein homogenes<br />
Gefüge auf. Das liegt daran, dass die Bearbeitung<br />
mit der Blockbandsäge von mechanischer<br />
Art ist, wodurch das Gefüge viel<br />
weniger ungünstig beeinflusst wird.<br />
»In den normalen Güten bieten wir Blockbandzuschnitte<br />
schon seit zehn Jahren an.<br />
Spezielle Güten gehören nun auch zu unserem<br />
Sortiment, weil wir immer öfter dazu<br />
Anfragen erhalten«, erklärt Sachsenmaier.<br />
So wurde das Produktportfolio beispielsweise<br />
um die Flach- und Vierkantspezialitäten<br />
S355J0/J2 erweitert, die in gewalzter und<br />
geschmiedeter Form erhältlich sind. Neu<br />
sind zudem Stranggussprodukte in den Ausführungen<br />
rund, flach, vierkant und als<br />
Blockzuschnitt aus der Kokille.<br />
(131105366/1)<br />
(131105366/2)<br />
Das umfangreiche Serviceangebot von VRW<br />
umfasst Laserschneiden, Tafelscheren,<br />
Brennschneiden, Abkanten, Rohrlasern und<br />
mechanische Fertigungen (Fotos: VRW).<br />
Seit Mitte Juli 2013 hat VRW eine neue Behringer-Blocksäge mit automatischem Vorschub in<br />
Betrieb, mit der im Automatikbetrieb auch nachts die Flachprodukte zugesägt werden können.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Baden-Württemberg K 39<br />
Anfragen aus den Nachbarländern<br />
»Maschinenbauern bzw. Werkzeugbauern<br />
bieten wir mit diesen speziellen Werkstoffen<br />
eine echte Alternative zu deren Rundma terial<br />
an. Aus Italien, Österreich und der Schweiz<br />
bekommen wir viele Anfragen zu besonderen<br />
Werkstoffen«, freut sich Wolf. Dabei seien die<br />
Gründe für die zunehmenden Anfragen vielseitig.<br />
Flachabmessungen finden in den gleichen<br />
Bereichen Verwendung wie Rundabmessungen,<br />
machen je doch weniger Bearbeitung<br />
notwendig und sind daher günstig.<br />
Zudem benötigen viele VRW-Kunden individuelle<br />
Abmessungen, um Produkte zu fertigen,<br />
die schwer kopiert werden können.<br />
Fortlaufend arbeitet VRW daran, das Sortiment<br />
den Bedürfnissen der Kunden entsprechend<br />
anzupassen und zu erweitern, wie<br />
Wolf ausführt: »Je nach Anfrage be schäftigen<br />
wir uns selbstverständlich auch mit einem<br />
Werkstoff, der so bisher noch nicht fest im<br />
Sortiment geführt wird. Wenn unsere Kunden<br />
jedoch wissen, dass wir ihn auf Lager haben,<br />
können sie auch anders planen.«<br />
»Die Zusammenarbeit mit namhaften<br />
Partnern ist dafür notwendig«, hebt Sachsenmaier<br />
hervor. VRW liefert exklusiv hochwertige<br />
Gussprodukte des Siegener Unternehmens<br />
Gontermann und Peipers.<br />
Zum Produktportfolio gehören Qualitätsstahl,<br />
Edelbaustahl, vorvergüteter Hochleis-<br />
tungsstahl, Werkzeugstahl, Nitrierstahl und<br />
Guss. Manchmal ist auch die Menge für den<br />
Kunden ein Problem. Wir leisten mengenmäßig<br />
wirklich alles – von der Briefmarke bis<br />
zur kompletten Schiffsladung«, erklärt Sachsenmaier.<br />
»<br />
Bei<br />
uns ist mengenmäßig<br />
alles möglich:<br />
Von der Briefmarke bis zur<br />
kompletten Schiffsladung.<br />
Wolfgang Sachsenmaier, Geschäftsführer<br />
VRW Eisen- und Metallhandels GmbH<br />
Umfangreiche Investitionen<br />
VRW hat in großem Umfang investiert. Aufgrund<br />
des größer werdenden Wunsches<br />
nach speziellen Werkstoffen hat VRW seit<br />
Mitte Juli 2013 eine neue Behringer-Blocksäge<br />
mit automatischem Vorschub in Be trieb,<br />
mit der im Automatikbetrieb auch nachts die<br />
Flachprodukte zugesägt werden können.<br />
Neu im Unternehmen sind auch eine<br />
Strahl- und Konservierlinie von Rösler, die<br />
2013 in Betrieb genommen wurde, außerdem<br />
eine neue Behringer-Gehrungssäge<br />
sowie drei Scheffer-Schnelllaufmagnetkräne.<br />
Zudem vergrößerte VRW ihr Stahlhandelslager<br />
letztes Jahr um 5.500 m 2 .<br />
Das umfangreiche Serviceangebot von<br />
VRW umfasst Laserschneiden, Tafelscheren,<br />
Brennschneiden, Abkanten, Rohrlasern und<br />
mechanische Fertigungen wie Bohren, Sä -<br />
gen, Fräsen, Stanzen, Entgraten, Sandstrahlen,<br />
Konservieren, Bürsten oder Gewindeschneiden.<br />
»Wir sind schon jetzt ein kompetenter<br />
Partner in der Anarbeitung, möchten<br />
diesen Bereich jedoch noch weiterentwickeln.<br />
Das ist jedoch nur zusammen mit qualifizierten<br />
Mitarbeitern möglich«, so Wolf.<br />
Flexibilität im Vordergrund<br />
»Unsere Strategie ist: Vieles haben und alles<br />
liefern. Dann ist man flexibler. Massenstahl<br />
muss man zwar anbieten, er darf jedoch<br />
nicht das Hauptgeschäft sein. Es kommt<br />
darauf an, sich zusätzlich auf Sparten zu<br />
spezialisieren, in denen es etwas zu verdienen<br />
gibt – und man muss schneller als die<br />
anderen sein«, fasst Wolf die VRW-Strategie<br />
zusammen.<br />
(sm 131105366) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
VRW Eisen- und<br />
Metallhandels GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 14<br />
73529 Schwäbisch Gmünd<br />
Tel. +49 7171 10456-0<br />
www.vrw-gmbh.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
40 K Special: Baden-Württemberg<br />
Über den Handel hinaus<br />
INTERSTAHL Süd hat neues Edelstahl-Service-Center<br />
eröffnet<br />
Donzdorf (mh). Es ist längst kein Geheimtipp mehr: Der nächste<br />
Entwicklungsschritt im Stahlhandel ist die Erweiterung der Anarbeitung.<br />
Was oft jedoch graue Theorie ist, hat sich bei INTERSTAHL Süd aus der<br />
Praxis entwickelt. Im März 2013 hat der schwäbische Grobblechdistributeur<br />
sein Geschäft erweitert und ein neues Edelstahlbearbeitungszentrum<br />
eröffnet.<br />
WW K Schon länger hat das Unternehmen<br />
neben dem Grobblechhandel auf Wunsch<br />
auch Bearbeitungen für Edelstahltafeln<br />
übernommen – und diese an einen Lohnbetrieb<br />
weitergegeben. Das hat lange reibungslos<br />
funktioniert, dann aber geriet ein<br />
Zulieferer in Schwierigkeiten.<br />
Eigenes Bearbeitungszentrum<br />
gut gestartet<br />
Vor die Wahl gestellt, die Bearbeitung aufwendig<br />
neu zu organisieren oder das Ganze<br />
gleich selbst in die Hand zu nehmen, hat<br />
man sich bei INTERSTAHL Süd für den Schritt<br />
nach vorn entschieden. Denn die Gelegenheit<br />
war günstig, die Mittel vorhanden, das<br />
Motiv sowieso. Der ohnehin schon geplante<br />
Ausbau der Lagerkapazität am Standort<br />
Donzdorf – eine Investition von 2,5 Mill. €<br />
– wurde umgesetzt, eine neue Halle errichtet,<br />
in einen Maschinenpark investiert, erfahrene<br />
Maschinenbediener geholt. Seit März<br />
2013 ist das Edelstahl-Service-Center nun in<br />
Betrieb. »Die ersten Monate sind sehr gut<br />
angelaufen«, bilanziert Geschäftsführer<br />
Markus Werner.<br />
So ganz ins Ungewisse war natürlich<br />
ohnehin nicht geplant worden: »Wir wussten<br />
so einigermaßen, worauf wir uns einlassen,<br />
und haben beim Kundenstamm ja nicht<br />
von Null angefangen. Auf dieser Basis haben<br />
wir gerechnet, ob es Sinn macht oder nicht.«<br />
Große Bearbeitungstiefe<br />
über den Standard hinaus<br />
Das Ergebnis dieser Rechnung: ein neuer<br />
Maschinenpark mit Dreh- und Fräsmaschine<br />
sowie einer Plasmaanlage. »Nichts Spektakuläres<br />
im einzelnen«, sagt Markus Werner<br />
– und muss lächeln bei diesem Satz. Tatsächlich<br />
bietet INTERSTAHL Süd eine Anarbeitungstiefe,<br />
die gebündelt von einem An -<br />
bieter nicht so leicht zu finden ist. »Es gibt<br />
natürlich viele Edelstahlbearbeiter, aber die<br />
meisten haben sich auf eine bestimmte<br />
Schiene spezialisiert. Bei uns bekommen die<br />
Kunden vom Brennen bis zum Schleifen alles<br />
aus einer Hand. Das ist schon etwas Besonderes.«<br />
Da die Kunden ihre Teile nicht über<br />
mehrere Bearbeiter schleusen müssen, sparen<br />
sie Organisationsaufwand, Zeit und<br />
nicht zuletzt die oft nicht einfache Auseinandersetzung<br />
mit vielen Lieferquellen.<br />
Neben der großen Bearbeitungstiefe wurde<br />
zugleich Wert darauf gelegt, einen Ab -<br />
messungsbereich bearbeiten zu können, der<br />
über die standardmäßigen Dimensionen<br />
hinausgeht. »Abmessungen bis 600 mm<br />
können überall gedreht werden. Schwierig<br />
wird‘s im Bereich darüber. Wir haben uns<br />
daher entschieden, einen möglichst großen<br />
Bereich abzudecken«, erläutert Markus<br />
Werner. Mit der Drehmaschine können Teile<br />
bis 1.200 mm Umlaufdurchmesser bearbeitet<br />
werden, gefräst werden können Teile bis<br />
3.000 mm x 1.700 mm bei einem maximalen<br />
Werkstückgewicht von 9 t. Mit der Breitbandnassschleifmaschine<br />
lassen sich Teile<br />
bis 1.100 mm schleifen.<br />
Handel mit Grobblechen: schnellerer<br />
Umschlag, größeres Sortiment<br />
Das konventionelle Grobblechgeschäft wird<br />
neben der Edelstahlbearbeitung jedoch nicht<br />
vernachlässigt. Im Gegenteil: »Der Handel<br />
Diese zwei neuen Iberimex-<br />
Bearbeitungszentren sind teil des Edelstahl-<br />
Service-Centers (Fotos: INTERSTAHL Süd).<br />
(131105650/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Baden-Württemberg K 41<br />
mit Grobblechen konventioneller Güten ist<br />
und bleibt unser angestammtes Geschäft –<br />
und es wächst«, so der Ge schäftsführer. Ein<br />
Ziel der Investition war daher auch die Er -<br />
weiterung des eigenen Handelssortiments.<br />
»Dank der neuen Halle haben wir eine höhere<br />
Kapazität und sind im Umschlag noch<br />
schneller geworden. Wir nutzen zudem die<br />
neuen Flächen, um unser Sortiment weiter<br />
auszubauen«, so Markus Werner.<br />
Der Erfolg bestätigt die Arbeit: Man hat<br />
sich eine gute Marktposition in der Region<br />
geschaffen, sich einen Ruf als kompetenter<br />
und zuverlässiger Lieferant erworben. Während<br />
in der Edelstahlbearbeitung die Wertschöpfung<br />
ins Haus geholt wurde, hält sich<br />
das Unternehmen im konventionellen Grobblechbereich<br />
konsequent an die eigene<br />
Maßgabe, selbst nicht tiefer in die Wertschöpfung<br />
einzusteigen. Nach wie vor deckt<br />
das Unternehmen diesen Bereich mit Zulieferern<br />
ab – den eigenen Kunden will man<br />
nicht ins Gehege steigen.<br />
INTERSTAHL Süd gehört neben der INTER-<br />
STAHL Service GmbH in Wetter und einer<br />
Niederlassung in Rumänien zur INTERSTAHL<br />
Firmengruppe. Die Gruppe liefert ein breites<br />
Spektrum hochwertiger Stahlwerkstoffe -<br />
vom Feinstblech bis zum Grobblech und<br />
vom Coil bis zum Spaltband oder zum<br />
Zuschnitt in Baustahl und Edelstahl sowie<br />
Zum neuen Edelstahlbearbeitungszentrum bei INTERSTAHL Süd gehört auch eine Plasmaanlage<br />
des Herstellers Messer.<br />
Sonderstählen. INTERSTAHL Süd-Geschäftsführer<br />
Markus Werner legt aber nicht nur<br />
Wert auf Bestandssicherung, sondern ist mit<br />
einem Bein immer schon beim nächsten<br />
Schritt. Er überlegt, was die Kunden bald<br />
wollen könnten, wie der Markt sich entwickelt.<br />
Denn die Kunden, da ist er sich sicher,<br />
werden weitere Wünschen an den Markt<br />
tragen. »Ich kann mir gut vorstellen, dass<br />
Verarbeiter auf uns zukommen und – im<br />
Edelstahlbereich – Schweißkonstruktionen<br />
bis hin zu kompletten Bauteilen anfragen.«<br />
Doch ein Schritt kommt nach dem anderen.<br />
»Jetzt sehen wir erst mal, wie sich die Bearbeitung<br />
entwickelt.«<br />
(sm 131105650) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
INTERSTAHL Süd<br />
Dieselstraße 2<br />
73072 Donzdorf/Göppingen<br />
Tel. +49 7162 9466-0<br />
www.interstahl.com<br />
(131105650/2)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
42 K Special: Baden-Württemberg<br />
Dem Kunden die Bewertung überlassen<br />
SHC Heilbronn punktet mit hoher Qualität und Zuverlässigkeit<br />
Heilbronn (LS). Die SHC Stahlhandelscenter Heilbronn GmbH ist<br />
spezialisiert auf die Lagerhaltung und Lieferung von Grobblechen – vor<br />
allem in Sondergüten. Eine hohe Kompetenz besitzt der Stahlhändler<br />
zudem in den Bereichen Beratung und Logistik.<br />
WW K SHC Heilbronn bietet eine große Auswahl<br />
an Blechen in verschleißfesten Stählen,<br />
hochfesten Feinkornbaustählen, Vergütungsstählen,<br />
legierten Einsatzstählen, Druckbehälterstählen<br />
und auch Baustählen an. Dabei<br />
setzt SHC vorrangig auf das Sondergütengeschäft<br />
und liefert eine Vielfalt an Qualitäten<br />
in verschiedenste Branchen wie Maschinenund<br />
Anlagenbau, Baumaschinenindustrie,<br />
Werkzeug- und Formenbau sowie Behälterund<br />
Apparatebau u. a.<br />
Das mittelständische Unternehmen mit<br />
Sitz in Heilbronn wurde 1995 gegründet<br />
und beschäftigt heute ca. 20 Mitarbeiter,<br />
wobei auch bei den gewerblichen Lagerarbeitern<br />
großer Wert auf qualifiziertes Personal<br />
gelegt wird. Nur so ist es möglich, die<br />
verschiedensten Anforderungen der Kunden<br />
dauerhaft und zuverlässig zu erfüllen. Als<br />
privates und mittelständisches Unternehmen<br />
ist SHC in der Lage, schnell und flexibel<br />
auf Kunden, Märkte und Entwicklungen zu<br />
reagieren – das Unternehmen ist nach DIN<br />
ISO 9001:2000 zertifiziert.<br />
Jeden Wunsch erfüllen –<br />
Jede Anforderung als<br />
Herausforderung betrachten<br />
Das baden-württembergische Unternehmen<br />
verfügt ständig über einen Lagerbestand<br />
von ca. 20.000 t Grobblech. Während in<br />
den ersten Jahren vorrangig die traditionellen<br />
Heimatmärkte Baden-Württemberg und<br />
Bayern bedient wurden, hat SHC in den letzten<br />
Jahren an überregionaler Bedeutung<br />
dazu gewonnen. Heute ist man bundesweit<br />
aktiv und bedient zudem die angrenzenden<br />
Länder Österreich, Schweiz, Benelux sowie<br />
die osteuropäischen Märkte. Aufgrund einer<br />
professionellen Logistik im eigenen Haus ist<br />
man jederzeit in der Lage, alle Regionen in<br />
kürzester Zeit »frei Haus geliefert« zu be -<br />
dienen.<br />
SHC bezieht fast ausschließlich Material<br />
von westeuropäischen integrierten Grobblechherstellern,<br />
wobei den umfangreichen<br />
Bezügen bei deutschen Produzenten besondere<br />
Bedeutung zukommt. Durch die langjährige<br />
Zusammenarbeit mit qualifizierten<br />
Partnern ist SHC zudem auch jederzeit in der<br />
Lage, nahezu jede Art von zusätzlich erforderlichen<br />
Werkstoffprüfungen (wie z. B. Bahnabnahme,<br />
Aufschweißbiegeversuch, Zugversuch<br />
in Dickenrichtung u. a.) sowie vielfältigste<br />
Dienstleistungen (wie z. B. Sandstrahlen<br />
und Konservieren, Fräs- und Schleifbearbeitung,<br />
Brennzuschnitte u. a.) anzubieten.<br />
Die hervorstechenden Merkmale bei SHC<br />
Heilbronn sind: Vielseitigkeit, Schnelligkeit<br />
und Zuverlässigkeit.<br />
Ziel bei SHC Heilbronn ist es, jeden noch<br />
so ausgefallenen Kundenwunsch zu erfüllen<br />
– das Motto lautet: »Erst der Kunde entscheidet,<br />
ob ein Unternehmen wirklich kundenorientiert<br />
ist.«<br />
(sm 131105691) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
SHC Stahlhandelscenter Heilbronn<br />
GmbH<br />
Hafenstraße 95<br />
74076 Heilbronn<br />
Tel. +49 7131 7626-0<br />
www.shc-heilbronn.com<br />
(131105691/1)<br />
SHC Heilbronn verfügt über eine hohe<br />
Kompetenz in Grobblechen, speziell bei<br />
Sondergüten (Foto: SHC Heilbronn).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
44 K Special: Baden-Württemberg<br />
Quartett an der Unternehmensspitze<br />
Kaltenbach stellt sich neu auf<br />
Lörrach. Das Jahr 2013 steht in der Kaltenbach-Gruppe für Konsolidierung,<br />
Strukturwandel und Synergieeffekte. Der mit neun Tochterfirmen und<br />
17 Vertretungen weltweit tätige Anbieter für Systemlösungen für die<br />
Stahlbranche mit dem Headquarter in Lörrach befindet sich in einem<br />
modernen Veränderungsprozess und schreibt sich gezielte Maßnahmen in<br />
der Gruppenstruktur und Marktbearbeitung ganz groß auf die Fahnen.<br />
WW K Im Zuge des Umbaus des Unternehmens<br />
vom Einzelunternehmen hin zur Firmengruppe<br />
hatte CEO Valentin Kaltenbach<br />
auch seine Unternehmensspitze neu be -<br />
setzt. »Die Firma Kaltenbach ist wie wahrscheinlich<br />
viele andere Mittelständler in den<br />
letzten 20 Jahren organisch gewachsen.<br />
Jetzt geht es darum, dieses Wachstum zu<br />
konsolidieren und zu bündeln, um die Sy -<br />
nergien, die es in der Firmengruppe gibt,<br />
noch stärker herauszuarbeiten. Der Kunde<br />
wird weltweit ein einheitliches Unternehmen<br />
Kaltenbach wahrnehmen und entsprechend<br />
in Anspruch nehmen können«, er klärt der<br />
Firmenchef und präsentiert seine nun zu -<br />
sammengestellte Führungsmannschaft.<br />
Umbau zur Unternehmensgruppe<br />
Eingeläutet wurde dieser Veränderungsprozess<br />
mit der Einführung der Position einer<br />
gruppenweiten Geschäftsleitung für Finanzen.<br />
Dafür wurde im September 2012 lrene<br />
Lange nach Lörrach geholt und bekleidet<br />
seitdem die Position des Group CFO und<br />
Member of the Management Board und<br />
trägt zusätzlich die Verantwortung als CHRO<br />
der Unternehmensgruppe. ln ihrer CFO-Verantwortung<br />
stehen seitdem das Finanzwesen<br />
der gesamten Kaltenbach-Gruppe<br />
mit den Kernbereichen Controlling und<br />
Finanzbuchhaltung, Reporting und Forecasting,<br />
darüber hinaus die Bereiche Human<br />
Resources und IT.<br />
»Meine Mission in der Kaltenbach-Gruppe<br />
ist es, die Prozesse zu optimieren, Kosteneinsparungspotenziale<br />
zu heben sowie<br />
Inter nationalisierungs- und Konsolidierungsmaßnahmen<br />
stetig voranzutreiben«, zeigt<br />
sich CFO lrene Lange überzeugt.<br />
Dazu bedarf es auch neuer Technologien<br />
und Produktinnovationen. »Es geht darum,<br />
dass wir für unsere Kunden immer nach dem<br />
Besten streben. Dazu gehören natürlich auch<br />
saubere Prozesse und transparente Projektmanagementtools«,<br />
so Christian Dorfhuber,<br />
Member of the Management Board und seit<br />
Juli 2013 Leiter der Produktion.<br />
Der aktuellste Neuzugang der Geschäftsleitung<br />
Kaltenbachs und somit auch Member<br />
of the Management Board ist Matthias<br />
Rummel. Er hat die Gesamtleitung des Bereiches<br />
Vertrieb und After Sales übernommen<br />
und komplettiert die neue vierköpfige<br />
Unternehmensspitze.<br />
»Es geht uns darum, dass Standardprodukte<br />
noch stärker als bisher den jeweiligen Be -<br />
dürfnissen von regionalen Märkten oder auch<br />
von Kundensegmenten und Branchen entsprechend<br />
angepasst werden«, so Rummel.<br />
»Zukunftsorientiertes Handeln, die Vorstellung<br />
von Stabilität, Leistungskraft, Wert- und<br />
Qualitätsbewusstsein; all diese Kaltenbach-<br />
Kernwerte mit dem Markenbild Kaltenbachs<br />
zu verknüpfen, hat mich dazu bewogen,<br />
unsere Persönlichkeit auch in visueller Hinsicht<br />
zu stärken. Anlässlich der IPS im Mai<br />
2013 in Lörrach haben wir die neue Kaltenbach<br />
Corporate ldentity (Cl) und das neue<br />
Kaltenbach Corporate Design (CD) aus der<br />
Taufe gehoben. Das komplett überarbeitete<br />
Erscheinungsbild wird nun einer breiten<br />
Öffentlichkeit präsentiert«, erklärt der Inhaber<br />
Valentin Kaltenbach. (sm 131105828) K<br />
Das Führungsquartett: Christian Dorfhuber, lrene Lange, Valentin Kaltenbach, Matthias Rummel<br />
(von li. nach re.) (Foto: Kaltenbach)<br />
(131105828/1)<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Kaltenbach GmbH + Co. KG<br />
Blasiring 4<br />
79539 Lörrach<br />
Tel. +49 7621 175-0<br />
www.kaltenbach.com<br />
Blechexpo: Halle 5, Stand 5113<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Baden-Württemberg K 45<br />
Schleif- und Polierwerkzeuge von Kreeb (Foto: Kreeb)<br />
SCHLEIF- UND POLIER-<br />
WERKZEUGE VON KREEB<br />
Göppingen. Die Firma Heinrich Kreeb GmbH<br />
& Co. KG ist Hersteller von Schleif- und Polierwerkzeugen<br />
für die mechanische Oberflächenbearbei-<br />
tung. Diese werden eingesetzt für das Entgraten,<br />
Schleifen, Mattieren, Bürsten und Polieren der<br />
unterschiedlichsten Werkstoffe.<br />
Für die Oberflächenbehandlung von Blechen<br />
ist Kreeb ein kompetenter Ansprechpartner. Zum<br />
Produktionsprogramm gehören Abrasivbürsten<br />
aus Nylonfasern, die mit Schleifkorn durchsetzt<br />
sind und als Rund-, Teller- oder Pinselbürste eingesetzt<br />
werden. Diese Bürsten werden zum Entfernen<br />
leichter bis mittlerer Grate (z. B. Sekundärgrate<br />
nach Stanzoperationen) verwendet.<br />
Neben Schleiflamellenscheiben für das flächige<br />
Bearbeiten von Metallen fertigt Kreeb flexible<br />
Schleifsterne für das Schleifen konturreicher<br />
Werkstücke. Zum Entgraten, Feinschleifen und<br />
Mattieren verarbeitet man Nylonfaservlies mit<br />
eingelagertem Schleifkorn. Aus diesem Rohmaterial<br />
stellt Kreeb beispielsweise Lamellenscheiben,<br />
Ronden sowie Tellerscheiben<br />
für Bürstmaschinen mit<br />
allen gängigen Bearbeitungsaggregaten<br />
(Planetenkopf,<br />
lineare Bearbeitungseinheiten)<br />
her.<br />
Bürsten aus Fibre, Sisal<br />
und Draht sowie Polierscheiben<br />
aus Baumwollgewebe<br />
und Filz zum Erzielen glänzender<br />
Oberflächen runden das<br />
umfangreiche Produktspektrum<br />
von Kreeb ab. Generell<br />
sieht sich das Göppinger Unternehmen<br />
als Problemlöser, der neben standardisierten<br />
Produkten auch speziell auf die<br />
individuellen Kundenbedürfnisse abgestimmte<br />
Werkzeuge entwickelt und fertigt.<br />
Neben dem Stammsitz in Göppingen produziert<br />
Kreeb noch in Haan bei ihrem Zweigbetrieb<br />
bi-flex Birkenstock GmbH & Co. KG.<br />
/<br />
Heinrich Kreeb GmbH & Co. KG<br />
Ziegelstraße 37<br />
73033 Göppingen<br />
Tel. +49 7161 9274-0<br />
www.kreeb.com<br />
Blechexpo: Halle 1, Stand 1201<br />
(sm 131105641) K<br />
LANTEK WIRD PARTNER<br />
VON MITSUBISHI<br />
Darmstadt. Lantek hat einen weiteren Maschinenhersteller<br />
als Partner gewonnen: Ab sofort<br />
arbeiten das IT-Unternehmen und die Mitsubishi<br />
Electric Mechatronics Software, Nagoya/Japan,<br />
eng zusammen.<br />
Das Tochterunternehmen der Mitsubishi Corporation<br />
stellt Maschinen unter anderem zur<br />
Bearbeitung von Stahlröhren her und ist jetzt<br />
OEM-Partner von Lantek, einem der Weltmarktführer<br />
im Segment von CAD-/CAM- und ERP-<br />
Software. Die Programme steuern Maschinen<br />
verschiedener Hersteller zur Blech- und Stahlbearbeitung<br />
anlagenübergreifend aus einer durchgängigen<br />
Oberfläche. Lantek verfügt weltweit<br />
über 100 OEM-Partner. Dazu zählen in Japan<br />
auch Toshiba und Toyota.<br />
www.lanteksms.com<br />
Blechexpo: Halle 1, Stand 1137<br />
/<br />
(sm 131105772) K<br />
INNOVATION AWARD<br />
LASER TECHNOLOGY 2014<br />
Aachen. Der mit 10.000 € dotierte Innovation<br />
Award Laser Technology wird vom Arbeitskreis<br />
Lasertechnik e.V. und dem European Laser Institute<br />
ELI alle zwei Jahre als europäischer Wissenschaftspreis<br />
in Anerkennung von herausragenden<br />
Innovationen im Bereich der Lasertechnik<br />
verliehen. Der Preis richtet sich an Einzelpersonen<br />
und Projektgruppen, die eine innovative<br />
lasertechnische Entwicklung vom Stadium der<br />
anwendungsnahen Forschung bis hin zur erfolgreichen<br />
industriellen Umsetzung gestaltet haben.<br />
Zugelassen sind nur Bewerber, die für Universitäten,<br />
FuE-Zentren sowie Unternehmen mit Sitz<br />
in Europa arbeiten.<br />
Einreichungsfrist für Anträge zur laufenden<br />
Ausschreibung ist der 17. Januar 2014.<br />
www.innovation-award-laser.org<br />
/<br />
(sm 131105743) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
46 K Special: Baden-Württemberg<br />
Ein Sandwich zum Sparen<br />
Wie Textil im Stahl nicht nur den Kraftstoffverbrauch<br />
reduziert<br />
Meßstetten-Tieringen. Der schwäbische Textilhersteller Mattes &<br />
Ammann ist seit 2008 Teil eines vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
geförderten Forschungsprojektes zum Thema Leichtbau. Gemeinsam mit<br />
dem Institut für Textil- und Verfahrenstechnik entwickelten die Textiler mit<br />
einer speziellen Kunstfaser, die zwischen hauchdünne Stahlplatten<br />
gebracht wird, einen neuartigen Stahltextilverbund.<br />
WW K Das Institut für Textil- und Verfahrenstechnik<br />
(ITV) Denkendorf initiierte das Projekt<br />
2008 und bekam dabei neben der<br />
finanziellen Unterstützung des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
auch fachkundige Hilfe vom Institut für<br />
Umformtechnik der Universität Stuttgart<br />
sowie von den schwäbischen Textilprofis.<br />
Außerdem im Boot: Partner aus der Automobil-,<br />
Blech-, Akustik- und Klebstoffindustrie.<br />
Dr. Ing. Thomas Stegmaier des ITV er -<br />
klärt: »Daraus ergab sich eine Kooperationsgemeinschaft,<br />
die gemeinsam nach den<br />
strengen Kriterien der Automobilbranche<br />
einen Stahltextilverbund entwickelte, dessen<br />
Stärke zunächst in der sehr guten Verformbarkeit<br />
und Tiefziehfähigkeit liegt.«<br />
Möglich macht das ein von Mattes &<br />
Ammann entwickeltes Aramidgestrick (ein<br />
Gemisch aus Hochleistungspolymerkunststoff),<br />
eingelegt zwischen zwei je 0,23 mm<br />
dicke Stahlbleche. Anschließend miteinander<br />
verklebt, entsteht eine Sandwichbauweise,<br />
die mit gerade einmal 0,8 mm Dicke<br />
äußerst flexibel, hitzebeständig und – im<br />
Vergleich zu den üblichen rd. 1,5 mm dicken<br />
Vollblechwänden – auch vergleichsweise<br />
leicht ist. Weiterer Vorteil: Das Gestrick entkoppelt<br />
die beiden Stahllagen akustisch und<br />
bewirkt damit die so wichtige Körperschalldämpfung.<br />
Diese wiederum sorgt dafür,<br />
dass das Verbundmaterial Schwingungen in<br />
der Karosserie dämpfen kann, die sonst als<br />
Lärm wieder in den Innenraum abgestrahlt<br />
werden. Das Fahrzeuginnere wird entsprechend<br />
leiser.<br />
Abspecken – der Umwelt zuliebe<br />
Die erste Forschungsphase war im Frühjahr<br />
dieses Jahres abgeschlossen – mit einem<br />
echten Erfolg: Im Stuttgarter Werk des<br />
Automobilherstellers Daimler fertigte Mattes<br />
& Ammann beispielsweise aus dem<br />
neuartigen Verbundmaterial eine Stirnwand<br />
für die Daimler-A Klasse. Stegmaier:<br />
»Technisch ist das Produkt schon jetzt ausgereift.<br />
In der zweiten Forschungsphase<br />
geht es danach dann primär um die Wirtschaftlichkeit,<br />
denn das Ziel ist natürlich die<br />
Serienproduktion.« So versucht das Forschungsteam,<br />
die Kosten pro reduziertem<br />
Kilogramm Gewicht unter einen Euro zu<br />
bringen – »dann hat es seine endgültige<br />
Berechtigung.« Ein Ansatz, der auch Volkswagen<br />
auf den Plan rief bzw. generell für<br />
wachsendes Interesse an diesem Stahl-<br />
Textil-Sandwich sorgt. Schließlich will der<br />
Gesetzgeber bis 2020 den CO 2<br />
-Ausstoß<br />
pro gefahrenen Kilometer auf maximal<br />
95 g begrenzen. »Das ist eigentlich nur<br />
über reduziertes Gewicht zu erreichen«,<br />
wie Stegmaier erklärt: 100 eingesparte<br />
Kilogramm sparen rd. 0,5 l Treibstoff.<br />
Das wiederum ermöglicht ein besonders<br />
formbarer und galvanisch verzinkter DC04-<br />
Stahl. Demonstrationen zeigten bereits die<br />
sehr guten Tiefzieheigenschaften und damit<br />
die Möglichkeit, jede Geometrie problemlos<br />
umsetzen zu können. Zudem ist der Stahl<br />
äußerst kompatibel mit dem Aramidgestrick<br />
sowie dem Einkomponenten-Epoxidharzkleber,<br />
einem bereits etablierten Produkt im<br />
Karosseriebau.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Mattes & Ammann<br />
Brühlstraße 8<br />
72469 Meßstetten-Tieringen<br />
Tel. +49 7436 877-0<br />
www.mattesammann.de<br />
(111105729/1)<br />
Dieses Musterteil<br />
verdeutlicht die<br />
optimale<br />
dreidimensionale<br />
Verformbarkeit des<br />
neuartigen Materials<br />
(Foto: Mattes &<br />
Ammann/ITV).<br />
Institut für Textil- und<br />
Verfahrenstechnik (ITV) der<br />
Deutschen Institute für Textil- und<br />
Faserforschung Denkendorf<br />
Körschtalstraße 26<br />
73770 Denkendorf<br />
Tel. +49 711 9340-0<br />
www.itv-denkendorf.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Baden-Württemberg K 47<br />
Tests zur Biegesteifigkeit und Delaminationsfestigkeit, zu Zugversuchen<br />
und Tiefzieheigenschaften bis hin zur Körperschalldämpfung<br />
machen es deutlich: Die Kombination aus Stahl, Hightechkleber und<br />
Aramidgestrick erfüllt sämtliche Anforderungen an ein wirtschaftliches<br />
und umweltgerechtes Leichtbaumaterial. Die Komponenten<br />
sind ausgereift, optimal aufeinander abgestimmt und wurden vom<br />
ITV bereits im Jahr 2000 mit einem Basispatent geschützt. Stegmaier:<br />
»Was nun noch fehlt, sind Aussagen zur Langzeitbeständigkeit<br />
des Material-Sandwichs.« Das bedeutet: Dauerschwingversuche<br />
belegen eine zeitliche und mechanische Belastbarkeit, während<br />
Alterungsversuche im Klimaschrank die Lebensdauer vorhersagen<br />
sollen. Je nach Anspruch des jeweiligen Automobilherstellers stehen<br />
außerdem Verträglichkeitstests in Bezug auf Umwelteinflüsse wie<br />
UV-Licht oder Salz auf dem Programm. Und Werner Moser vom<br />
Textilunternehmen M&A ergänzt: »Die Idee der Leichtbauweise entstand<br />
schon in den 1980ern – neu ist sie also nicht. Aber der Druck<br />
seitens des Gesetzgebers lässt endlich Fahrtwind aufkommen,<br />
sodass wir der Industrie schon bald eine Entwicklung präsentieren<br />
können, die den Karosseriebau garantiert verändern wird.«<br />
(sm 131105729) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 49<br />
Dieses Jahr rechnen die<br />
Veranstalter mit noch mehr<br />
Besuchern als zu den bereits<br />
erfolgreichen vorherigen Messen<br />
Blechexpo und Schweisstec<br />
(Foto: P. E. Schall).<br />
(131105693/1)<br />
11. Blechexpo und 4. Schweisstec<br />
in der Erfolgsspur<br />
Neue Sonderschau »Top of Automobil«<br />
Stuttgart. Das Prozesskettenduo Blechexpo – Internationale Fachmesse<br />
für Blechbearbeitung und Schweisstec – Internationale Fachmesse für<br />
Fügetechnologie findet vom 5. bis 8. <strong>November</strong> 2013 in der Landesmesse<br />
am Stuttgarter Flughafen statt.<br />
WW K Im Vergleich zu den erfolgreichen vergangenen<br />
Veranstaltungen, der 10. Blechexpo<br />
und der 3. Schweisstec, zeigt sich in<br />
diesem Jahr noch ein weiterer Zuwachs.<br />
Bereits Ende August hatten sich 1.029<br />
Unternehmen angemeldet, teilte der Veranstalter,<br />
das private Messeunternehmen Paul<br />
E. Schall GmbH & Co. KG aus Frickenhausen,<br />
mit. In Zeiten der relativen Verunsicherung<br />
vor allem in den südeuropäischen<br />
Märkten sei insbesondere die nochmalige<br />
Zunahme an Ausstellungsflächen überraschend.<br />
Viele ausländische und<br />
neue Aussteller<br />
Festzustellen sei eine spürbare Zunahme an<br />
ausländischen Unternehmen. Aus Deutschland<br />
kommen die meisten Unternehmen,<br />
dahinter folgt Italien mit rd. 100 Unternehmen.<br />
Gewohnt stark präsentiert sich auch<br />
die Schweiz mit mehr als 40 Ausstellern. Aus<br />
der Türkei kommen 20 Aussteller. Auf dem<br />
diesjährigen Messeduo in Stuttgart sind 200<br />
neue Aussteller und Unternehmen dabei.<br />
Monika Potthoff, Blechexpo-Projektleiterin,<br />
kennt die Gründe: »Dies ist vor allem auf die<br />
steigende Attraktivität des Fachmesseduos<br />
für Prozessketten als strikt praxisorientierter<br />
Businessplattform mit hohem Anteil an entscheidungsbefugten<br />
Fachleuten zurückzuführen.«<br />
Neu ist dieses Jahr die Sonderschau »Top<br />
of Automobil«. So soll auf der einen Seite<br />
die Verbundenheit mit der Automobilindustrie<br />
und deren Zulieferern, auf der anderen<br />
Seite die hohe Innovationsfähigkeit in puncto<br />
Lösungen in und um das Automobil<br />
gezeigt werden. Beteiligt sind mehr als 20<br />
namhafte Unternehmen aus allen technologischen<br />
Disziplinen zur Fertigung von Komponenten<br />
für Fahrzeuge wie u.a. Stanzteile,<br />
Karosserieteile, Rohkarosserien, Abgassysteme<br />
und Felgen. Mit dabei sind zudem die<br />
Hersteller selbst, die ihre Produkte den Besuchern<br />
vorstellen.<br />
Die 4. Schweisstec kann sich mit über 70<br />
namhaften Teilnehmern neben der EMO<br />
2013, einer der wichtigsten Messen für die<br />
Werkzeugmaschinenindustrie, gut behaupten.<br />
Laut Veranstalter sehen viele große<br />
Unternehmen in der Schweisstec das logische<br />
Bindeglied zur Blechexpo und damit<br />
zur Bleche, Rohre und Profile verarbeitenden<br />
Branche. Diese informiert sich demnach auf<br />
der Stuttgarter Messe über alle Aspekte der<br />
modernen Trenn-, Füge, Umform- und<br />
Stanzbearbeitung und bekommt so die notwendige<br />
Sicherheit zur Investitionsgüterbeschaffung.<br />
/<br />
www.blechexpo-messe.de<br />
www.schweisstec-messe.de<br />
(sm 131105693) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Göcke bietet<br />
Blechbearbeitung<br />
im XXL-Format an.<br />
Die großformatigen<br />
Bleche werden im<br />
Brücken-, Fahrzeugund<br />
Tagebau<br />
eingesetzt<br />
(Foto: Göcke).<br />
(131105782/1)<br />
Blechbearbeitung in XXL<br />
Göcke Umformtechnik ist stringent auf Expansionskurs<br />
Ahaus. In diesem Jahr feiert das Unternehmen Göcke Umformtechnik sein<br />
25. Unternehmensjubiläum. 1988 mit sechs Mitarbeitern gegründet, zählt<br />
Göcke heute zu den führenden Anbietern bei der Blechbearbeitung im<br />
XXL-Format. Eine zusätzliche Laserschweißanlage für überdimensionale<br />
Bleche gehört zu den neuesten Errungenschaften.<br />
gleichzeitig geringen thermischen Verzügen,<br />
eröffnen in der Weiterverarbeitung zu Kantprofilen<br />
neue Möglichkeiten. In der Regel<br />
wird ohne Zuführung eines Zusatzwerkstoffes<br />
gearbeitet. Auf Kundenwunsch kann ein<br />
Zusatzwerkstoff, speziell für hochfeste<br />
Materialgüten, jedoch zugeführt werden.<br />
WW K Göcke Umformtechnik wurde 1988<br />
von Wilhelm Göcke mit dem Gedanken<br />
gegründet, der damaligen Situation entgegenzuwirken.<br />
Stahlblechverarbeitung wurde<br />
zumeist in Massenproduktion durchgeführt,<br />
sodass Wilhelm Göcke wenig Raum für In -<br />
dividuelles oder Abmessungen abseits der<br />
Norm sah. So besetzte er anfänglich mit<br />
sechs Mitarbeitern diese Nische und spezialisierte<br />
sich auf die Bearbeitung ungewöhnlicher<br />
Kantprofile.<br />
Heute zählt das Unternehmen Göcke zu<br />
den führenden Anbietern auf diesem Ge -<br />
biet. Mit der Philosophie »Entwicklung, Produktion<br />
und Service – alles aus einer Hand«<br />
ist Göcke nicht nur in Deutschland erfolgreich,<br />
sondern weit über die Grenzen Europas<br />
hinaus. Auf einer Fläche von 40.000 m 2<br />
arbeiten heute 145 Mitarbeiter. Sie produzieren<br />
Abkantprofile und bearbeiten Bleche<br />
in Großformaten bis zu einer Länge von<br />
25 m. Letztere werden im Brücken-, Fahrzeug-<br />
oder Tagebau eingesetzt.<br />
Im Unternehmen gibt es den Slogan<br />
»Blechbearbeitung in XXL« – der Großteil<br />
der bei Göcke verwendeten Maschinen sind<br />
Sonderkonstruktionen. Werkzeuge für die<br />
Abkantpressen sowie Schablonen für Blechzuschnitte<br />
werden eigens im Hause Göcke<br />
gefertigt.<br />
Eine Innovation im Unternehmen Göcke<br />
ist die zusätzliche Laserschweißanlage für<br />
überdimensionale Bleche. Mit den beiden<br />
Laserschweißanlagen können Bleche mit<br />
einer Dicke von 1 bis 8 mm für Abkantpro file<br />
zu einer maximalen Größe von 4 m x 20 m<br />
bzw. 5 m x 12 m verschweißt werden. Ex -<br />
trem schmale Schweißnahtformen, bei<br />
Wirtschaftlich durch hohe<br />
Schweißgeschwindigkeit<br />
Beim Laserschweißen und -schneiden von<br />
Blechen zählt Göcke zu den führenden<br />
Unternehmen. Möglich ist dies dank der<br />
hohen Bearbeitungsgeschwindigkeit, mit<br />
der sich die Produktivität und somit die<br />
Wertschöpfung steigern lässt. Materialien<br />
wie Stahl, Edelstahl und Aluminium oder<br />
auch Kupfer-Nickel-Legierungen eignen sich<br />
besonders gut für die Herstellung von<br />
Tailored Blanks.<br />
(sm 131105782) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Göcke GmbH & Co. KG<br />
Siemensstraße 1<br />
48683 Ahaus<br />
Tel. +49 2561 9330-0<br />
www.goecke-umformtechnik.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 51<br />
KLÖCO ERSTMALIG AUF<br />
DER BLECHEXPO<br />
Duisburg. Zum ersten Mal ist Klöckner & Co in<br />
diesem Jahr auf der Stuttgarter Blechexpo vertreten,<br />
dort präsentiert der international tätige<br />
Stahl- und Metalldistributor sein Produkt- und<br />
Serviceportfolio.<br />
Aussteller sind die deutschen Tochtergesellschaften<br />
Becker Stahl-Service (BSS) und Klöckner<br />
Stahl- und Metallhandel (KSM) sowie Koenig<br />
Feinstahl aus der Schweiz.<br />
BSS beispielsweise punktet mit einem permanenten<br />
Lagerbestand an Coils von rd. 200.000 t.<br />
Produziert werden die Vorprodukte bei BSS mit<br />
hochleistungsfähigen Spalt- und Querteilanlagen,<br />
Tafelscheren sowie vollautomatischen<br />
Schneidezentren. Neben Coils reicht das Leistungsspektrum<br />
über Spaltband, rechtwinklige<br />
Tafeln, Zuschnitte und Trapezplatinen sowie<br />
Grob- und Feinblechtafeln in allen gängigen Fixund<br />
Sonderformaten.<br />
Koenig Feinstahl als führendes Stahl-Service-<br />
Center in der Schweiz bietet darüber hinaus<br />
auch Serviceleistungen in der Anwendungsberatung<br />
und für Anarbeitungen an. Nebst Spezialprodukten<br />
werden zudem kundenspezifische<br />
Lösungen für Kanban- und Konsignationslager<br />
offeriert.<br />
Auch KSM bietet ein breites Spektrum der<br />
Blechbearbeitung an, beispielsweise Einzelanfertigungen<br />
sowie Großserien von Brennteilen im<br />
Bereich Autogen- und Plasmabrennschneiden.<br />
Alle handelsüblichen Fein- und Grobblechformate<br />
– auch im Bereich Aluminium und Edelstahl<br />
Rostfrei – sind direkt ab Lager verfüg- und lieferbar.<br />
»Der Messeauftritt auf der Stuttgarter Blechexpo<br />
zeigt, dass Klöckner & Co auf Basis seiner<br />
hohen Materialverfügbarkeit, der Produktvielfalt<br />
und spezialisierten Anarbeitungslösungen zu<br />
den Top-Performern der internationalen Stahlund<br />
Metalldistribution zählt«, so Karsten Lork,<br />
Mitglied des Vorstands der Klöckner & Co SE für<br />
die Geschäftsbereiche Europa und Asien.<br />
/<br />
Klöckner & Co SE<br />
Am Silberpalais 1<br />
47057 Duisburg<br />
Tel. +49 203 307-0<br />
www.klöckner.com<br />
Blechexpo: Halle 5, Stand 5518<br />
(sm 131105792) K<br />
UNTERPULVER-SCHWEISSEN<br />
LIVE AUF DER SCHWEISSTEC<br />
Eisenberg. Blickfang und Besuchermagnet<br />
auf der Schweisstec in Stuttgart wird das UP-<br />
(Unterpulver)-Schweißen eines Pipelinerohres<br />
mit 1 m Durchmesser sein. OERLIKON zeigt damit<br />
exemplarisch die breitgefächerte Kompetenz in<br />
allen Belangen rund um das Schweißen. Von der<br />
Stromquelle und deren digitaler Steuerung über<br />
Schweißzusatzwerkstoffe, Schweißpulver, Automatisierungsanlagen,<br />
Rauchabsaugung, unterschiedliches<br />
Zubehör bis hin zu den Schweißgasen<br />
der Muttergesellschaft Air Liquide erhält<br />
der Anwender qualifiziert alles aus einer Hand.<br />
So ergeben die aufeinander abgestimmten Komponenten,<br />
Prozesse und die ganzheitliche Beratung<br />
eine Lösung ohne Schnittstellenkonflikte.<br />
Davon profitiert der Kunde in vielfacher Hinsicht.<br />
/<br />
OERLIKON Schweißtechnik GmbH<br />
Industriestraße 12<br />
67304 Eisenberg<br />
Tel. +49 6351 476-0<br />
www.oerlikon.de<br />
Schweisstec: Halle 7, Stand 7110<br />
(sm 131105820) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
52 K Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />
Neue Richtmaschine für Platten<br />
Baden-Baden. Pünktlich zur Blechexpo in Stuttgart stellt die ARKU Maschinenbau GmbH eine neu entwickelte<br />
Richtmaschine für Platten vor: Der PlateMaster ® ist speziell für das wirtschaftliche Richten von großflächigen<br />
Blechteilen (Breite bis 2.000 mm) und dicken Platten ausgelegt (Dicke bis 50 mm).<br />
WW K »Der Bedarf im Markt ist da und wir<br />
haben reagiert«, antwortet Geschäftsbereichsleiter<br />
»Teile richten« Andreas Hellriegel<br />
auf die Frage, warum ARKU eine Richtmaschine<br />
für große Blechteile und Platten<br />
entwickelt hat. »Der PlateMaster ergänzt<br />
optimal unsere im Markt etablierte Flat-<br />
Master ® -Baureihe und ist speziell für Kunden<br />
gedacht, die großflächige Teile hinreichend<br />
eben brauchen.«<br />
Der PlateMaster ist von seiner Bauweise<br />
einfacher gehalten und im Vergleich zur Präzisionsrichtmaschine<br />
FlatMaster für den<br />
Kunden günstiger in der Anschaffung. Die<br />
hydraulische Richtmaschine ist besonders<br />
für den robusten Einsatz konzipiert. Sie ist<br />
unempfindlich gegen Schmutz und kann<br />
schnell und einfach gereinigt werden. Gerade<br />
bei der Bearbeitung von großen Blechplatten,<br />
die oftmals mit Rost und Zunder<br />
überzogen sind, ist eine einfache Säuberung<br />
des Richtaggregats wichtig.<br />
Auch beim PlateMaster sind die beiden<br />
ARKU-Qualitätsmerkmale servo-hydraulische<br />
Richtspaltregelung und Überlastschutz<br />
integriert. Konstante Richtergebnisse und<br />
die Absicherung gegen Beschädigungen der<br />
Maschine sind wie beim FlatMaster gewährleistet.<br />
Der PlateMaster steht im Richtzentrum bei<br />
ARKU in Baden-Baden für Besichtigungen<br />
und Vorführungen bereit. Umfassende In -<br />
formationen zur neuen Richtmaschine sind<br />
bei ARKU auf der Blechexpo erhältlich. Live<br />
zu sehen auf dem Messestand in Stuttgart<br />
sind die Präzisionsrichtmaschine FlatMaster<br />
55 und der schnelle Hochleistungsvorschub<br />
ServoMaster ® HiSpeed.<br />
(131105810/1)<br />
ARKU-PlateMaster ® – die neue Richtmaschine für großflächige Blechteile und dicke Platten<br />
(Breite bis 2.000 mm, Dicke bis 50 mm; Foto: ARKU).<br />
/<br />
ARKU Maschinenbau GmbH<br />
Siemensstraße 11<br />
76532 Baden-Baden<br />
Tel. +49 7221 5009-0<br />
www.arku.de<br />
Blechexpo: Halle 1, Stand 1101<br />
(sm 131105810) K<br />
TÜV RHEINLAND<br />
UNTERSTÜTZT BEI<br />
SCHWEISSER-PERSONALSUCHE<br />
Köln. Schweißer sind gefragt. Laut Engpassanalyse<br />
des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />
und Technologie zählt dieses Handwerk zu den<br />
Top-10-Engpassberufen in Deutschland. Die Zahl<br />
der unbesetzten Stellen übersteigt die der Be -<br />
werber in diesem Bereich deutlich. Entsprechend<br />
ist ein Konkurrenzkampf um qualifizierte Mitarbeiter<br />
entbrannt. Für Unternehmen bedeutet<br />
das, dass sie nicht mehr auf Bewerbungen warten<br />
können, sondern selbst aktiv werden müssen.<br />
Wer dazu keine Zeit hat, kann sich dabei<br />
helfen lassen. Um Unternehmen bei der Suche<br />
nach Fachkräften zu unterstützen, hat die TÜV<br />
Rheinland Akademie jetzt das Personalmanagementprogramm<br />
Managed Recruiting Schweißen<br />
geschaffen. Von der Erstellung eines Anforderungsprofils<br />
über die Schaltung von Stellenanzeigen<br />
und die Abwicklung des gesamten Auswahlverfahrens<br />
bis hin zur Bewertung der bereits<br />
vorhandenen Fachkompetenz des jeweiligen<br />
Bewerbers nimmt sie ihren Kunden die Personalsuche<br />
und -auswahl komplett ab. Überdies profitieren<br />
diese beim Aufspüren von geeigneten<br />
Mitarbeitern von den guten Kontakten des Bildungsanbieters<br />
bis in die Regionen hinein. Und<br />
dank der eigenen Schweißkursstätten kann die<br />
TÜV Rheinland Akademie fehlendes Know-how<br />
gezielt nachschulen, sodass die Unternehmen<br />
passgenau qualifizierte Mitarbeiter bekommen<br />
www.tuv.com/schweissen<br />
/<br />
(sm 131105740) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 53<br />
REMMERT AUF DER<br />
BLECHEXPO 2013:<br />
MEHR PLATZ. MEHR EFFIZIENZ.<br />
MEHR PRODUKTIVITÄT.<br />
Löhne. Egal, ob kleine oder große Mengen<br />
Blech – Unternehmen, die ihr Flachgut optimiert<br />
bevorraten wollen, sind auf leistungsstarke<br />
Lagersysteme angewiesen. Auf der Blechexpo<br />
2013 stellt die Friedrich Remmert GmbH daher<br />
wirtschaftliche Lagerlösungen für Bleche in den<br />
Fokus. Das Unternehmen informiert die Fachbesucher<br />
über moderne Bevorratungsmöglichkeiten<br />
und stellt seine Systeme, die Remmert-Blechlager<br />
und den Remmert BASIC Tower, vor.<br />
Die Anforderungen an die Blechbevorratung<br />
sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen.<br />
Alles muss kompakter, schneller und effizienter<br />
sein. Unternehmen wollen nicht nur mehr<br />
Material auf weniger Fläche lagern. Die Systeme<br />
müssen auch eine reibungslose Fertigung ermöglichen.<br />
Dafür bietet die Friedrich Remmert GmbH<br />
ein perfekt auf diese Herausforderungen zugeschnittenes<br />
Angebot an automatischen Lagersystemen<br />
für Bleche und Flachgüter. Anwender<br />
profitieren von Platzeinsparungen von bis zu<br />
70 % im Vergleich zu konventionellen Lagermethoden.<br />
Darüber hinaus steigert das optimierte<br />
Materialhandling die Produktivzeit der integrierten<br />
Bearbeitungsmaschinen.<br />
Es gibt Lagersysteme für unterschiedliche Größenordnungen:<br />
Der Remmert BASIC Tower ist die<br />
optimale Lösung zur Bevorratung geringer Mengen<br />
Blech. Das Stand-alone-System ist bei einer<br />
Systemhöhe von 3.830 bis 7.250 mm mit 14 bis<br />
33 Ebenen à 3.000 kg erhältlich. Durch das vereinfachte<br />
Handling (optional halb- oder vollautomatisch)<br />
können Unternehmen die Produktivität<br />
ihrer Maschinen um bis zu 80 % steigern.<br />
Langgut- und Blechlagersysteme können perfekt an die Prozesse der Kunden angepasst werden<br />
(Foto: Remmert).<br />
»Der BASIC Tower basiert zudem auf einem Plugand-Run-Konzept«,<br />
ergänzt Matthias Remmert,<br />
Geschäftsführer von Remmert. »Dadurch ist der<br />
Lagerturm innerhalb kürzester Zeit aufgebaut<br />
und kann sofort genutzt werden.« Eine effiziente<br />
Möglichkeit zur Lagerung größerer Blechmengen<br />
sind die Remmert-Blechlager Mini und Midi.<br />
Die Systeme sind je nach Anforderung in drei<br />
Größen mit einer Nutzlast von bis zu 6.000 kg<br />
pro Ladeebene verfügbar. Dank ihrer modularen<br />
Bauweise sind sie jederzeit erweiterungsfähig<br />
und lassen sich flexibel den individuellen Kundenanforderungen<br />
anpassen. Ein- und Auslagerungen<br />
realisiert ein fahrwegoptimiertes Regalbediengerät.<br />
Die Zugriffszeiten auf das Material<br />
verkürzen sich dadurch um 70 %. Außerdem<br />
kann das Lager an alle gängigen Bearbeitungsmaschinen<br />
angeschlossen werden. Durch das<br />
verbesserte Materialhandling steigt die Maschinenauslastung<br />
um ein Vielfaches.<br />
/<br />
Friedrich Remmert GmbH<br />
Brunnenstraße 113<br />
32584 Löhne<br />
Tel. +49 5732 896-0<br />
www.remmert.de<br />
Blechexpo: Halle 1, Stand 1609<br />
(111105726/1)<br />
(sm 131105726) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
54 K Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />
Effektive Nassschleiftechnik<br />
Weber bietet ausgereifte Technik für<br />
die Blechbearbeitung<br />
Kronach. Das Entgraten und Oberflächenschleifen von Blechteilen ist<br />
heute zunehmend Standard. Das betrifft mehr oder weniger alle Teile, die<br />
mit den unterschiedlichsten Verfahren geschnitten werden. Die üblichen<br />
Bearbeitungsverfahren mit Schleifbändern und Bürsten werden trocken<br />
oder nass eingesetzt. Die Entscheidung, welches Verfahren zum Einsatz<br />
kommt, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Ausschlaggebend sind<br />
Materialart, Schneidverfahren, Materialdicke und Verölung.<br />
WW K Die Hans Weber Maschinenfabrik<br />
GmbH in Kronach baut seit Jahrzehnten<br />
neben Trocken- auch Nassschleifmaschinen,<br />
die sich durch ausgereifte Technik und<br />
durchdachte Detaillösungen auszeichnen.<br />
So steht für die Baureihen NLC – Nassschleifmaschinen<br />
das gesamte Spektrum der<br />
WEBER-Schleiftechnik zur Auswahl. Das ist<br />
neben den Schleifband- und Bürststationen<br />
auch der Planetenkopf mit doppelt rotierenden<br />
Werkzeugen. Die Bestückung der<br />
Maschinen ist entsprechend der Aufgabestellung<br />
frei anzuordnen und erlaubt so die<br />
optimale Maschinenkonfiguration. Die Steuerung<br />
erfolgt über das WEBER-Touchterminal<br />
in Verbindung mit dem WEBER-»i-<br />
Touch«-Navigationssystem. Damit ist ein<br />
schnelles und fehlerfreies Navigieren durch<br />
die Ma schinenbedienung gesichert. Die<br />
Blechdicke kann zusätzlich durch die am<br />
Maschineneinlass angebrachte Werkstückdickenmessung<br />
erfolgen.<br />
Der Maschinenkörper ist standardmäßig<br />
aus verzinkten Teilen oder VA-Stahlkomponenten<br />
gebaut und damit korrossionsgeschützt.<br />
Trotz der kompakten Bauweise ist<br />
das Vakuumsystem mit dem notwendigen<br />
Separator platzsparend im Inneren untergebracht.<br />
Der Wasserumlauf ist großzügig<br />
ausgelegt, da damit der gesamte Materialabtrag<br />
sicher aus dem Maschineninnnenraum<br />
gespült und der Filterung zugeführt<br />
wird. Die Teiletrocknung am Auslass arbeitet<br />
sowohl mit Quetschrollen als auch mit Luftdüsen.<br />
Für Kleinteile, deren Transport durch<br />
die Quetschrollen mechanisch beschränkt<br />
ist, haben WEBER-Maschinen eine spezielle<br />
Vorrichtung eingebaut.<br />
Das umlaufende Schmutzwasser wird entweder<br />
durch einen Flachbettfilter oder<br />
durch eine Zentrifuge gereinigt und danach<br />
wieder zugeführt. Beide Einheiten werden<br />
direkt an der Maschine aufgestellt und sparen<br />
dadurch ebenfalls Platz. Großer Wert<br />
wird auf einfache Zugänglichkeit zur Reinigung<br />
und Kontrolle der Wasserverteilung<br />
gelegt. Die verschiedenen Komponenten<br />
können ohne Werkzeug zur Kontrolle und<br />
Reinigung aus- und eingebaut werden. So<br />
stellt die WEBER-Baureihe ein ausgereiftes<br />
Maschinenkonzept dar, das sich immer im<br />
notwendigen Umfang auf neue technische<br />
Herausforderungen einstellt.<br />
(sm 130905528) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Hans Weber Maschinenfabrik GmbH<br />
Bamberger Straße 19 – 21<br />
96317 Kronach<br />
Tel. +49 9261 409-0<br />
www.hansweber.de<br />
Blechexpo: Halle 1, Stand 1604<br />
(130905528/1)<br />
Die Bestückung der Maschinen ist flexibel<br />
und erlaubt so eine optimale Konfiguration<br />
(Foto: WEBER).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 55<br />
NEUER PLASMAHAND-<br />
SCHNEIDINVERTER<br />
Finsterwalde. Der Plasma-Handschneidinverter<br />
CUTi 35 von Kjellberg erzielt dank sinusförmiger<br />
Stromaufnahme mit PFC (Power Factor<br />
Correction) maximale Leistung aus dem einphasigen<br />
230-V-Netz. Elektrisch leitfähige Werkstoffe,<br />
wie Bau- und Edelstahl, Aluminum und<br />
Kupfer, mit einer Materialdicke bis 12 mm können<br />
damit effizient geschnitten werden. Mit dem<br />
festangeschlossenen Plasmabrenner KjellCut<br />
35C wird der Pilotbogen mittels Hubzündung<br />
ohne Werkstückkontakt entwickelt.<br />
Aufgrund seiner kompakten Bauweise und<br />
seiner geringen Masse von nur 10 kg (inklusive<br />
Brenner) ist der Inverter CUTi 35 ideal für Reparatur-<br />
und Servicearbeiten auf Baustellen, in<br />
Werkstätten und bei Montageeinsätzen. Das<br />
technische Leistungsspektrum des Plasmahandschneidinverters<br />
ist durch zahlreiches Zubehör,<br />
wie Räderwagen, längere Verschleißteile oder<br />
Kreisschneideinrichtungen, erweiterbar. Damit<br />
ist er vielfältig einsetzbar, unter anderem zum<br />
Manuelle<br />
Plasmaschneidanlage<br />
CUTi 35 für den<br />
mobilen und<br />
sicheren Einsatz<br />
(Foto: Kjellberg)<br />
Schneiden von Geraden, Konturen,<br />
Löchern und mit Schablonen.<br />
Der neue Inverter CUTi 35<br />
ersetzt ab sofort das Modell<br />
CUTi 40. Alle Anlagen der<br />
CUTi-Reihe werden mit<br />
einem Erstausrüstungskit<br />
mit Verschleißteilen und<br />
Werkzeugen sowie einem<br />
Filterdruckregler geliefert.<br />
/<br />
Kjellberg Finsterwalde<br />
Plasma und Maschinen GmbH<br />
Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />
03238 Finsterwalde<br />
Tel. +49 3531 500-0<br />
www.kjellberg.de (sm 130905361) K<br />
(130905361/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
56 K Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />
Neue Funktionen für Effizienz und Prozesssicherheit<br />
Ditzingen. Zur Blechexpo 2013 stellt Trumpf eine Vielzahl an intelligenten Funktionen und Softwarelösungen<br />
für seine Werkzeugmaschinen vor.<br />
WW K Diese neuen sogenannten Smart Functions<br />
gehören zu den Trumpf-Assistenzsystemen,<br />
mit deren Hilfe die Maschine dem<br />
Bediener assistiert und ihn entlastet.<br />
Smart Nozzle Automation für TruLaser-<br />
Maschinen. Für eine sichere Produktion ist<br />
die Düsen- und Linsenqualität ein entscheidender<br />
Faktor. Denn wenn das Schneidergebnis<br />
nicht optimal ist, kann es an folgenden<br />
Ursachen liegen: Die Linse oder die<br />
Düse ist verschmutzt oder beschädigt, der<br />
Laserstrahl ist nicht zentrisch zur Düse oder<br />
die Fokuslage ist verstellt. Mit DetectLine<br />
und dem neuen Funktionspaket Smart<br />
Nozzle Automation für die TruLaser 5030<br />
und 5040 bietet Trumpf für all diese Ursachen<br />
automatisierte Lösungen. Die Sensorik<br />
LensLine mit Zustandsprüfung erkennt den<br />
Zustand der Linse. DetectLine sorgt für eine<br />
automatische Fokuslageneinstellung. Eine<br />
Einheit am Düsenwechsler zentriert automatisch<br />
den Strahl.<br />
Smart Bending Package für TruBend-<br />
Maschinen. Neu zur Blechexpo ist auf den<br />
Biegemaschinen der TruBend-Serie 5000 die<br />
Funktion TCB (Thickness Controlled Bending).<br />
Gemeinsam mit dem BendGuard und<br />
der optischen Rüst- und Positionierhilfe bildet<br />
sie das Smart Bending Package. Die optische<br />
Rüst- und Positionierhilfe zeigt dem<br />
Bediener über LEDs, an welchen Stellen er<br />
ein Biegewerkzeug rüsten oder wo die<br />
nächste Kantung erfolgen muss. Der Bend-<br />
Guard ist eine optische Sicherheitseinrichtung.<br />
Ist eine Störkontur, beispielsweise eine<br />
Hand, im Sicherheitsbereich des Lichtfeldes<br />
des BendGuard, stoppt die Biegemaschine.<br />
Smart Functions an der TruMatic 6000.<br />
Die neue Stanz-Laser-Maschine TruMatic<br />
6000, die Trumpf nach ihrer Weltpremiere<br />
auf seiner Hausmesse Intech im April 2013<br />
nun auf der Blechexpo der breiten Öffentlichkeit<br />
vorstellt, hat ebenfalls zahlreiche<br />
Smart Functions im Programm.<br />
Dazu zählt beispielsweise die Funktion<br />
Smart Load, die das Blech präzise auf der<br />
Maschine positioniert, auch wenn dieses<br />
zuvor unsauber auf dem Rohblechstapel lag.<br />
Das geschieht durch ein intelligentes Zusammenwirken<br />
von Blechklemmung, Tischvorschub<br />
und Beladegerät. Ein Eingreifen des<br />
Bedieners ist dabei nicht mehr notwendig.<br />
Einige dieser Smart Functions an der neuen<br />
TruMatic 6000 sind zukünftig auch auf weiteren<br />
TruPunch- und TruMatic-Maschinen<br />
verfügbar.<br />
/<br />
TRUMPF GmbH + Co. KG<br />
Johann-Maus-Straße 2<br />
71254 Ditzingen<br />
Tel. +49 7156 303-0<br />
www.trumpf.com<br />
Blechexpo: Halle 1, Stand 1403<br />
(sm 131105751) K
Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 57<br />
Neuerungen in Geschwindigkeit und Präzision<br />
Rijssen. Neue Maßstäbe im Plasma- und Autogenschneiden soll die neue V304-Plattenbearbeitungsanlage<br />
von Voortman setzen.<br />
WW K Die neusten Voortman-Entwicklungen<br />
und -Innovationen wurden in das Design der<br />
V304 integriert. Durch diese Neuerungen<br />
können eine höhere Produktionsgeschwindigkeit<br />
und Qualität erreicht werden.<br />
Die V304 ist das Folgemodell der VCS-<br />
Modelle Compact, Thermo und Multi und<br />
ermöglicht Mehrbrennerschneiden, gerades<br />
Plasmaschneiden sowie 3-D-Fasenschneiden.<br />
Die Maschine erreicht eine hohe Produktionsleistung<br />
und ist perfekt geeignet<br />
für simultane, sich wiederholende Aufgaben.<br />
Maximal sechs Autogenbrenner, zwei<br />
Plasmabrenner oder eine Kombination beider<br />
Technologien bietet die starke Stahlbrücke.<br />
Sowohl der Autogen-Dreifach-Brenner<br />
als auch der Plasmabrenner können<br />
Schweißnahtvorbereitungen durchführen<br />
und X-, Y-, K- oder V-Schnitte anfertigen,<br />
um nachfolgende Produktionsschritte zu<br />
vereinfachen. Eine Streifenschneideinheit<br />
mit drei Autogenbrennern kann Streifen aus<br />
einer Rohplatte schneiden. Um die Platten<br />
schnell zu markieren, ist die Installation einer<br />
stufenlos rotierbaren Inkjet-Markierungseinheit<br />
möglich.<br />
Die V304 ist ausgestattet mit True Hole<br />
Technology von Hypertherm oder Contour<br />
Cut von Kjellberg, um eine höhere Lochqualität<br />
im Vergleich zu konventionellen<br />
Schneidmethoden zu erzielen. Weiterhin<br />
bietet die Maschine verschiedene Schachtelprogramme,<br />
um einen optimalen Materialverbrauch<br />
zu erreichen.<br />
Entwicklungen und Eigenschaften<br />
Die V304 ist eine Voortman-Neuentwicklung<br />
im Bereich Plattenbearbeitung. Neben<br />
dem neuen Design punktet die Anlage mit<br />
einem doppelsynchronisierten Servogetriebe<br />
in Kombination mit doppellinearer Führung,<br />
Schrägverzahnung und Ritzelsystem. Zudem<br />
ist die stabil gebaute Stahlbrücke mit einer<br />
schrägverzahnten Zahnstange ausgestattet.<br />
Das neue 3-D-Plasma-Fasenaggregat wird<br />
synchron in fünf Achsen gesteuert. Die Entwicklung<br />
des Antriebskonzeptes in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Hersteller der<br />
Antriebe sichert die gleichbleibend hohe<br />
Schnittqualität.<br />
Die Filtereinheit ist mit Hochleistungsmembranfiltern<br />
ausgestattet und bietet<br />
damit die effizienteste Lösung, um Staub<br />
und Rauch zu filtern. Mit einem Abscheidegrad<br />
von 99,98 % ist die Rückhaltung feinster<br />
Partikel garantiert.<br />
/<br />
Voortman<br />
Ozonstraat 1<br />
7463 PK Rijssen<br />
Niederlande<br />
Tel. +31 548 536-373<br />
www.voortman.net<br />
Blechexpo 2013: Halle 5, Stand 5516<br />
(sm 131105741) K
58 K Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />
TATA STEEL AUF DER BLECHEXPO<br />
London. Auf der diesjährigen Blechexpo in<br />
Stuttgart präsentiert Tata Steel, wie das Unternehmen<br />
sein Distributions- und Service-Center-<br />
Netzwerk auf dem europäischen Festland neu<br />
ausrichtet. Ab sofort stehen bei Europas zweitgrößtem<br />
Stahlhersteller unternehmensweit die<br />
Endkundenmärkte stärker im Fokus. Deutsche<br />
Tata Steel richtet sein Distributions- und Service-Center-Netzwerk auf dem europäischen<br />
Festland neu aus (Foto: Tata Steel).<br />
(131105830/1)<br />
und europäische Kunden profitieren dadurch von<br />
einem noch besser auf sie zugeschnittenen Produkt-<br />
und Serviceangebot.<br />
Tata Steel verfügt über die zweitgrößte Infrastruktur<br />
aus Distributions- und Service Centern<br />
in Europa. Im Zuge der Neuausrichtung werden<br />
alle Betriebe auf dem europäischen Festland<br />
nach Endkundenmärkten – wie der Automobil-,<br />
Bau- oder Hebe- und Förderindustrie – organisiert.<br />
Jeder Standort ist darüber hinaus einer der<br />
beiden Produktgruppen Feinblech oder Grob-/<br />
Bandblech zugeordnet. Damit hat Tata Steel seine<br />
Vertriebsorganisation unternehmensweit<br />
vereinheitlicht. Kunden erhalten jetzt direkten<br />
Zugang zu dem umfassenden Produkt- und Serviceportfolio<br />
der gesamten Gruppe<br />
Um Kunden in ihren Märkten noch erfolgreicher<br />
zu machen, erweitert und optimiert Tata<br />
Steel sein Produkt- und Servicespektrum kontinuierlich.<br />
Ein Beispiel dafür sind die auf der<br />
Blech expo vorgestellten hochfesten niedriglegierten<br />
Stähle der Ympress ® -Familie, von denen<br />
einige an spezifische Kundenanforderungen<br />
angepasst wurden<br />
Tata Steel stellt auf der Blechexpo darüber hinaus<br />
seine neu entwickelten Engineering-Dienstleistungen<br />
vor. Auf dem Messestand demonstriert<br />
der Stahlhersteller, wie Kunden aus der<br />
Automobilindustrie von diesem Angebot profitieren<br />
können. Beispielsweise hilft der Gesamtbetriebskosten-Scan<br />
(TCO-Scan) dabei, die Kosten<br />
für spezifische Anwendungen sowohl in der Herstellung<br />
als auch während der Nutzung deutlich<br />
zu reduzieren. Diesen Service bietet das Unternehmen<br />
nicht nur für die Automobilindustrie,<br />
sondern auch für seine Kunden aus dem Hebeund<br />
Fördersektor oder der Bauindustrie an.<br />
www.tatasteel.com<br />
Blechexpo: Halle 5, Stand 5317<br />
/<br />
(sm 131105830) K<br />
SCHWEISSERPRÜFUNGSNORM<br />
DIN EN ISO 9606-1 KOMMT<br />
Düsseldorf. Viele Jahre liefen sie parallel<br />
nebeneinander: Die Schweißerprüfungsnormen<br />
»Prüfung von Schweißern – Schmelzschweißen<br />
– Teil 1: Stähle« EN 287-1 auf europäischer Ebene<br />
und die ISO 9606-1 außerhalb von Europa.<br />
Nach fast 20 Jahren findet die Zweigleisigkeit<br />
nun ein Ende. Eine Umfrage durch das European<br />
Committee for Standardization (CEN) hat zum<br />
Resultat geführt, die ISO 9606-1 als »EN ISO«-<br />
Norm zu übernehmen – allerdings mit einer<br />
24-monatigen Übergangsfrist.<br />
Der DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />
und verwandte Verfahren e.V. geht davon aus,<br />
dass Ende des Jahres die neue, einheitliche<br />
Schweißerprüfungsnorm durch das CEN und das<br />
DIN Deutsches Institut für Normung e.V. als DIN<br />
EN ISO 9606-1 veröffentlicht ist. Ab dann gilt die<br />
Übergangsfrist von 24 Monaten. Der DVS weist<br />
darauf hin, dass in diesem Zeitraum möglicherweise<br />
Schweißerprüfungen nach DIN EN ISO<br />
9606-1 nicht anerkannt werden, sondern noch<br />
Schweißerprüfungen nach DIN EN 287-1 gefordert<br />
werden. Daher rät der DVS, zwei Schweißerprüfbescheinigungen<br />
– nach alter und nach<br />
neuer Norm – auszugeben. Unternehmen, die<br />
sich die Frage stellen, welche Bedeutung die Veröffentlichung<br />
der DIN EN ISO 9606-1 für sie konkret<br />
hat, erhalten kompetente Antwort von den<br />
Ansprechpartnern in den DVS zugelassenen Bildungseinrichtungen.<br />
(sm 131105699) K<br />
EWM WIRD AG<br />
Mündersbach. Die Gesellschafter der EWM<br />
Hightec Welding GmbH haben mit der Eintragung<br />
in das Handelsregister die Rechtsform in<br />
eine Aktiengesellschaft geändert. Damit tritt das<br />
weltweit zu den bedeutendsten Anbietern von<br />
Lichtbogenschweißtechnik zählende Unternehmen<br />
unter dem Namen EWM AG auf. Das familiengeführte<br />
Unternehmen mit Stammsitz im<br />
Westerwald trage damit der Entwicklung der<br />
letzten Jahre Rechnung. Zugleich würden damit<br />
die Weichen für die Zukunft und ein weiterhin<br />
dynamisches Wachstum gestellt.<br />
www.ewm-group.com<br />
Schweisstec: Halle 7, Stand 7207<br />
/<br />
(sm 131105717) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec K 59<br />
STAHL-SERVICE-KOMPETENZ<br />
VON EMW<br />
Neunkirchen. Das Stahl-Service-Center EMW<br />
präsentiert sich auf der BLECHEXPO auf einem<br />
gemeinsamen Stand mit SCHÄFER Lochbleche.<br />
Beide Unternehmen sind Teil der international<br />
erfolgreichen SCHÄFER WERKE GMBH mit Sitz in<br />
Neunkirchen im Siegerland. Das in der deutschen<br />
Stahlbranche seltene Zusammenwirken eines<br />
umfangreichen Feinblechlagers und der nachgeschalteten<br />
Verarbeitung unter dem Dach derselben<br />
Unternehmensgruppe ermöglicht kurze<br />
Wege und hohe Flexibilität, von der die gemeinsamen<br />
Kunden profitieren. Der gemeinsame<br />
Messeauftritt unterstreicht diese doppelte Kompetenz.<br />
Sowohl EMW wie auch SCHÄFER Lochbleche<br />
beliefern unter anderem Kunden aus der Automobilbranche.<br />
EMW versorgt die Automobilbranche<br />
mit Spaltbändern und Zuschnitten, die<br />
in der Regel zu Karosserieteilen weiterverarbeitet<br />
werden. Neben weichen Tiefziehstählen liefert<br />
die EMW auch höherfeste Stähle für crashrelevante<br />
Sicherheitsteile. Mit einem ständig<br />
abrufbereiten Lagervolumen von rd. 100.000 t<br />
Feinblech in nahezu allen marktgängigen Qualitäten<br />
und fünf Spaltanlagen unterstützt EMW<br />
Im Stahl-Service-<br />
Center EMW wird<br />
hochwertiges<br />
Feinblech in nahezu<br />
allen marktgängigen<br />
Güten verarbeitet<br />
(Foto: SCHÄFER<br />
Werke).<br />
eine Just-in-time-Lieferung nach Kundenvorgaben.<br />
Weitere wichtige Anwendungsbereiche für<br />
Lochbleche sind Schallschutz, Ladenbau und<br />
Architektur. Mit weit mehr als 400 standardmäßig<br />
verfügbaren Lochbildern liefert SCHÄFER<br />
Lochbleche beispielsweise individuelle Gestaltungen<br />
für Fassadenverkleidungen und Lärmschutzwände,<br />
aber auch Regale und Sitzmöbel.<br />
SCHÄFER Lochbleche gewährleistet mit seiner<br />
großen Werkzeugvielfalt umfassende Möglichkeiten<br />
der Fertigung von Lochblech aus Stahl,<br />
Edelstahl und Aluminium.<br />
/<br />
SCHÄFER Werke<br />
Pfannenbergstraße 1<br />
57290 Neunkirchen<br />
Tel. +49 2735 787-01<br />
www.schaefer-werke.de<br />
Blechexpo: Halle 5, Stand 5101<br />
(131105727/1)<br />
(sm 131105727) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
60 K Special: Bänder & Bleche / Blechexpo & Schweisstec<br />
Neuer Welding Guide zu AHSS/UHSS-Stählen<br />
Stockholm. Um noch stärker auf die wachsende Nachfrage der Automobilindustrie nach AHSS/UHSS-Stählen<br />
einzugehen, hat SSAB jetzt einen einzigartigen und ausführlichen Leitfaden zum Schweißen von AHSS/UHSS-<br />
Stählen in englischer Sprache vorgestellt.<br />
WW K Vor dem Hintergrund einer zunehmenden<br />
Anzahl an Automobilapplikationen,<br />
die mit AHSS/UHSS-Stählen entwickelt<br />
werden, bietet der neue Welding Guide die<br />
nötigen Erkenntnisse und Empfehlungen,<br />
um Schweiß prozesse zu optimieren und<br />
unmittelbar von den Vorteilen dieser Werkstoffe<br />
zu profitieren.<br />
Der Welding Guide »Schweißen von<br />
AHSS/UHSS-Stahl – Leitfaden für die Automobilindustrie«<br />
stellt detailliert und übersichtlich<br />
die in der Automobilindustrie ge -<br />
läufigsten Schweißmethoden vor: Widerstandspunktschweißen,<br />
Laserschweißen<br />
und Lichtbogenschweißen. Er legt den<br />
Schwerpunkt dabei insbesondere auf UHSS-<br />
Stähle und bietet ausführliche Testergebnisse<br />
sowie Empfehlungen zu bewährten Verfahren<br />
für beschichtete und unbeschichtete<br />
AHSS/UHSS-Stähle.<br />
»In den vergangenen Jahren haben wir<br />
zahlreiche Fragen zum Schweißen von<br />
AHSS/UHSS-Stählen erhalten, da es sich<br />
vom Schweißen unlegierter Stähle unterscheidet«,<br />
erklärt Tony Nilsson, Principal<br />
Joining Specialist bei SSAB. »Wir wollten der<br />
Automobilindustrie daher einen Leitfaden<br />
zur Verfügung stellen, der das gesamte<br />
Know-how sowie die Forschungsergebnisse<br />
und Kennwerte zusammenfasst, die wir<br />
über die Jahre hinweg gesammelt haben.«<br />
Der Welding Guide für AHSS/UHSS-Stähle<br />
ist nach SSAB-Angaben in seiner Art einzigartig<br />
in der Stahl- und Automobilindustrie.<br />
»Der neue Welding Guide ist ein weiterer<br />
Beleg für das Bestreben von SSAB, seinen<br />
Kunden mehr als nur Stahl zu bieten. Da es<br />
auf dem Markt bisher keinen entsprechenden<br />
Leitfaden gab, wollten wir bei SSAB<br />
einen Welding Guide erstellen und damit<br />
nicht nur unsere Kunden, sondern auch den<br />
gesamten Markt unterstützen«, sagt Anke<br />
Meyer, Marketing Manager bei SSAB EMEA.<br />
(130905464/1)<br />
Das Widerstandspunktschweißen<br />
ist das geläufigste Fügeverfahren<br />
für AHSS/UHSS-Stahl in der<br />
Automobilindustrie (Foto: SSAB).<br />
Der Welding Guide wurde vom SSAB Knowledge<br />
Service Center entwickelt, das als<br />
technische Supportabteilung fachspezifisches<br />
Know-how und Empfehlungen zu<br />
AHSS/UHSS-Stählen für die Automobil -<br />
industrie bietet. Der rd. 80 Seiten umfassende<br />
Leitfaden kann online unter www.ssab.<br />
com/weldingguide bestellt werden. Er steht<br />
sämtlichen Automobilherstellern und Zulieferunternehmen<br />
sowie allen weiteren interessierten<br />
Industriezweigen zur Verfügung.<br />
www.ssab.com/weldingguide<br />
/<br />
(sm 130905464) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
62 K Special: Edelstahl<br />
Edelstahl Rostfrei in chloridhaltigen Wässern<br />
Von Ulrich Heubner 1 und Hans-Peter Wilbert 2 (131105736/3)<br />
(131105736/1)<br />
Nichtrostende Stähle werden in der Trinkwasserinstallation, in Anlagen zur<br />
Abwasserbehandlung, in Kühlwassersystemen der Industrie mit Fluss-,<br />
Brack- und Meerwasser und in Schwimmbadwässern in großem Umfang<br />
eingesetzt. Bei sachgerechter Werkstoffauswahl und sorgfältiger Werkstoffverarbeitung<br />
sind nichtrostende Stähle in den betrachteten Anwendungen<br />
in Wässern wartungsarm und langlebig und bieten damit ausgesprochen<br />
nachhaltige Lösungen.<br />
WW K Edelstahl Rostfrei ist ein Sammelbegriff<br />
für nichtrostende Stähle. Sie enthalten mindestens<br />
10,5 % Chrom und weisen gegenüber<br />
unlegierten Stählen eine deutlich bessere<br />
Korrosionsbeständigkeit auf. Die traditionelle<br />
Namensgebung »nichtrostende<br />
Stähle« hat ihren Ursprung darin, dass diese<br />
Werkstoffe bei Auslagerung an normaler<br />
Atmosphäre nicht rosten. Dies bedeutet<br />
jedoch nicht, dass sie beliebigen Medien<br />
ohne Korrosionserscheinungen ausgesetzt<br />
werden können. Mit einer Erhöhung des<br />
Chromgehalts über den oben genannten<br />
Mindestgehalt hinaus und durch Hinzufügen<br />
weiterer Legierungsbestandteile wie<br />
von Nickel (Ni) und Molybdän (Mo) kann die<br />
1)<br />
Nickel Institute, Werdohl<br />
2)<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, Düsseldorf<br />
Die Ausführungen basieren auf dem ISER-Merkblatt 830, das<br />
kostenfrei bei der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei,<br />
E-Mail: info@edelstahl-rostfrei.de, angefordert werden kann.<br />
Korrosionsbeständigkeit in Anpassung an<br />
die jeweils umgebenden Medien, beispielsweise<br />
in chloridhaltigen Wässern, weiter<br />
erhöht werden. Damit kann die Wasserwirtschaft<br />
über Edelstahl Rostfrei in einer Vielzahl<br />
unterschiedlicher Sorten für mannigfache<br />
Anwendungen verfügen.<br />
Allgemeines<br />
Nichtrostende korrosionsbeständige Stähle<br />
sind in Trinkwasser und Wässern ähnlicher<br />
chemischer Zusammensetzung, in Oberflächenwässern<br />
einschließlich Meerwasser,<br />
Heizungs- und Kühlwässern gegen Flächenkorrosion,<br />
wie man sie von unlegierten Stählen,<br />
Kupfer, Zink etc. kennt, beständig. Die<br />
Beständigkeit wird auch durch saure Wasserinhaltsstoffe<br />
in weiten Bereichen nicht<br />
beeinträchtigt. So ist Edelstahl Rostfrei beispielsweise<br />
in kohlensäurereichen Mineralwässern<br />
mit einem pH-Wert von etwa 4<br />
beständig. Aufgrund der sicheren Beständigkeit<br />
gegen Flächenkorrosion spielt diese<br />
in der Praxis beim Einsatz von nichtrostenden<br />
Stählen in chloridhaltigen Wässern keine<br />
Rolle.<br />
Gegenüber Erosionskorrosion weisen<br />
nichtrostende Stähle in Wässern eine vergleichsweise<br />
hohe Beständigkeit auf, sodass<br />
ihre Anwendung auch im Fall hoher Fließgeschwindigkeiten<br />
bis herauf zu beispielsweise<br />
30 m/s in Betracht gezogen werden kann.<br />
Zur Vermeidung von örtlicher Korrosion in<br />
der Form von Loch- und Spaltkorrosion in<br />
chloridhaltigen Wässern ist jedoch eine Vielzahl<br />
von Einflussgrößen zu betrachten.<br />
Werkstoffbedingte Einflussgrößen<br />
Ein Maß für die Beständigkeit nichtrostender<br />
Stähle gegenüber Loch- und Spaltkorrosion<br />
ist die sogenannte Wirksumme, die sich aus<br />
den Massenanteilen der Legierungselemente<br />
Chrom, Molybdän und Stickstoff ergibt.<br />
Eine Zunahme der Beständigkeit mit der<br />
Wirksumme gilt auch für chloridhaltige<br />
Wässer.<br />
Mit Wirksummen von 16 bis 20 sind die<br />
ferritischen nichtrostenden Stähle 1.4016,<br />
1.4509, 1.4510 und 1.4511, die austenitischen<br />
nichtrostenden Stähle 1.4301,<br />
1.4306, 1.4307 und 1.4541 und ebenso die<br />
martensitischen korrosionsbeständigen<br />
Stähle 1.4057 und 1.4122, die als Langprodukte<br />
beispielsweise für Pumpenwellen,<br />
Spindeln, Ventile und Armaturen Verwendung<br />
finden, für Trinkwässer und Industrie-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Edelstahl K 63<br />
Links: Edelstahl Rostfrei in Einrichtungen zur<br />
Abwasser behandlung (Foto: Huber SE)<br />
Mitte: Vielfältige Gestaltungs möglichkeiten<br />
mit Edelstahl Rostfrei in Schwimmbädern<br />
(Foto: Berndorf Metall- und Bäderbau<br />
GmbH / Hotel Aquarius in Kolobrzeg / PL)<br />
(131105736/2)<br />
Rechts: Trinkwasserinstallation und<br />
Warmwasserbereitung mit Rohren und<br />
Pressfittings aus Edelstahl Rostfrei<br />
(Foto: Esta Rohr GmbH / Installationsunternehmen<br />
Siegfried Bruni)<br />
wässer mit mäßigem Chloridionengehalt<br />
geeignet. Für die molybdänfreien ferritischen<br />
und austenitischen nichtrostenden Stähle in<br />
Wasserverteilungs- und Speichersystemen<br />
lässt sich für die Lochkorrosionsanfälligkeit<br />
im Kaltwasserbereich ein bei ungefähr<br />
200 mg/l liegender Chloridionengehalt als<br />
Grenzwert ableiten. Oberhalb dieses Grenzwerts<br />
ist in Kaltwasser die Wahrscheinlichkeit<br />
für Lochkorrosion hoch. In Warmwasser<br />
ist der Grenzwert niedriger und liegt dort<br />
eher im Bereich von etwa 50 mg/l. Diese<br />
Aussagen gelten für die Lochkorrosion, während<br />
die kritischen Gehalte für das Auftreten<br />
von Spaltkorrosion deutlich niedriger liegen.<br />
Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass bei<br />
den nickel- und molybdänfreien ferritischen<br />
nichtrostenden Stählen ein einmal begonnener<br />
Loch- oder Spaltkorrosionsangriff rascher<br />
fortschreitet als bei den mit Nickel legierten<br />
austenitischen nichtrostenden Stählen.<br />
Der ferritische nichtrostende Stahl 1.4521,<br />
die austenitischen nichtrostenden Stähle<br />
1.4401, 1.4404, 1.4571 und 1.4435 und<br />
ebenso die austenitisch-ferritischen Duplexstähle<br />
1.4062, 1.4162 und 1.4362 umfassen<br />
Wirksummen von 25 bis 27 und eignen sich<br />
für Trink- und Industriewässer mit erhöhtem<br />
Chloridionengehalt, im Kaltwasserbereich<br />
mit einem Chloridionengehalt bis zu einer<br />
Obergrenze von 1.000 mg/l oder mit mäßigem<br />
Chloridionengehalt bei erhöhten Temperaturen,<br />
also beispielsweise für Trinkwasser<br />
im Warmwasserbereich.<br />
Die austenitischen nichtrostenden Stähle<br />
1.4439 und 1.4539 und der austenitischferritische<br />
Duplexstahl 1.4462 mit Wirksummen<br />
von 34 bis 38 eignen sich für Brauchund<br />
Kühlwässer mit verhältnismäßig hohen<br />
Chloridionengehalten, beispielsweise bei der<br />
Kühlung mit Flusswasser, wo mit Chloridionenkonzentrationen<br />
zwischen 1.500 mg/l<br />
und 5.000 mg/l zu rechnen ist.<br />
Mit Wirksummen von 41 bis 54 eignen<br />
sich die austenitschen nichtrostenden Stähle<br />
1.4547, 1.4529, 1.4565 und 1.4562 und die<br />
austenitisch-ferritischen Superduplexstähle<br />
1.4501 und 1.4410 für die Handhabung von<br />
Solen, Brackwasser und Meerwasser mit<br />
Chloridionengehalten bis hin zu 20.000 mg/l.<br />
Wasserseitige Einflussgrößen<br />
Bei der Auswahl nichtrostender Stähle für<br />
die Anwendung in Wässern ist der Gehalt an<br />
Chloridionen das wichtigste Kriterium. Die<br />
jeweils zulässigen Höchstwerte hängen<br />
jedoch nicht nur werkstoffseitig vom Typ des<br />
Stahls ab, sondern zugleich auch wasserseitig<br />
von den Einflussgrößen pH-Wert, Temperatur<br />
und vom Gehalt an anderen gelösten<br />
Substanzen wie Nitraten, Sulfaten usw.<br />
Besondere Aufmerksamkeit ist erforderlich,<br />
wenn neben Chloriden andere Halogenide<br />
vorhanden sind, beispielsweise Bromide und<br />
Iodide. Ein anderer wichtiger Faktor ist der<br />
Gehalt an oxidierend wirkenden Substanzen,<br />
da das Risiko der Lochkorrosion mit der oxidierenden<br />
Wirkung des Wassers zunimmt.<br />
Chlor ist ein starkes Oxidationsmittel. Nichtrostende<br />
Stähle sind in der Regel gegenüber<br />
Chlorgehalten, wie sie beispielsweise in<br />
Abwasserbehandlungsanlagen anzutreffen<br />
sind, beständig. Chlorgehalte von 2 mg/l in<br />
gechlortem Süßwasser führten bei nichtrostenden<br />
Stählen der Sorten 1.4301 und<br />
1.4404 nicht zu Korrosion. Dauerhafter Kontakt<br />
mit gechlortem Süßwasser mit 3 bis<br />
5 mg/l Chlorgehalt löste bei nichtrostenden<br />
Stählen der Sorten 1.4301 und 1.4307<br />
Spaltkorrosion aus; bei der Sorte 1.4404 hingegen<br />
in weit geringerem Maße.<br />
Bauseitige Einflussgrößen<br />
Für die Korrosionsbeständigkeit nichtrostender<br />
Stähle gegenüber chloridhaltigen Wässern<br />
ist die Vermeidung von Spalten wichtig.<br />
Sind sie unvermeidbar, sollten sie möglichst<br />
weit sein. Spalte mit einer Weite von mehr<br />
als 0,5 mm gelten gemäß DIN EN 12502-4<br />
im Allgemeinen als unkritisch. Auch sind<br />
Metall/Metall-Spalte in der Regel weniger<br />
kritisch als Metall/Kunststoff-Spalte. Sind<br />
Spalte unvermeidbar, lässt sich die erhöhte<br />
Korrosionsgefahr in der Regel durch die<br />
Wahl eines beständigeren Werkstoffs auffangen.<br />
Um das Risiko von Spaltkorrosion zu minimieren,<br />
ist die Vermeidung von Ablagerungen<br />
wichtig. Deshalb sollten die konstruktiven<br />
Vorgaben erforderlichenfalls eine hierfür<br />
ausreichende Mindestströmungsgeschwindigkeit<br />
vorschreiben. Im Fall der Handha-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
64 K Special: Edelstahl<br />
bung von Schlämmen sollte die Konstruktion<br />
keine strömungstechnischen Toträume<br />
vorsehen, in denen sich Ablagerungen<br />
ansammeln könnten.<br />
Ferner hat die Oberflächenbeschaffenheit<br />
einen wesentlichen Einfluss auf die Korrosionsbeständigkeit.<br />
Die höchste Beständigkeit<br />
wird mit einer sauberen und metallisch blanken<br />
Oberfläche erzielt, die darüber hinaus<br />
frei ist von Spalten und spaltähnlichen<br />
Erscheinungen wie Einbrandkerben und<br />
Poren als Schwachstellen für das Entstehen<br />
von Spaltkorrosion. Besonders ist auf werkstoffgerechtes<br />
Schweißen zu achten. An<br />
Schweißverbindungen sind jegliche Anlauffarben,<br />
Verzunderungen, Spritzer und<br />
Schlackenreste sorgfältig zu entfernen und<br />
es ist eine einwandfreie Wurzeldurchschweißung<br />
zu beachten.<br />
Oxidfilme mit dunkleren Farben als strohgelb<br />
erhöhen laut DIN EN 12502-4 die<br />
Wahrscheinlichkeit für Lochkorrosion. Sie<br />
können durch Beizen, Feinschleifen oder<br />
Kugelstrahlen, z.B. mit Glasperlen, entfernt<br />
werden. Unter kritischen Bedingungen können<br />
jedoch auch strohgelbe Oxidfilme schon<br />
die Wahrscheinlichkeit für Lochkorrosion<br />
erhöhen.<br />
Auch die mikrobiologisch beeinflusste<br />
Korrosion nichtrostender Stähle in chloridhaltigen<br />
Wässern setzt in der Regel dort ein,<br />
wo eine verarbeitungsbedingte Schwächung<br />
der Korrosionsbeständigkeit durch<br />
Anlauffarben auf und neben den Schweißverbindungen<br />
vorliegt. Charakteristisch<br />
hierbei ist eine Begünstigung insbesondere<br />
der Loch- und in geringerem Umfang auch<br />
der Spaltkorrosion. Wie die Praxis zeigt, gilt<br />
es vor allem, die Bildung von Anlauffarben<br />
beim Schweißen nichtrostender Stähle<br />
unnachsichtig und kompromisslos zu vermeiden<br />
oder diese vollständig und gründlich<br />
zu entfernen, am besten durch eine Beizung<br />
im Vollbad.<br />
Betriebliche Einflussgrößen<br />
Eine wichtige betriebliche Einflussgröße ist<br />
der Strömungszustand. In strömenden Wässern<br />
ist die Korrosionsbeständigkeit immer<br />
relativ hoch, während in Stagnationsphasen<br />
Lochkorrosion eingeleitet werden kann. Im<br />
Fall sehr hoher Mediengeschwindigkeiten<br />
kann die Strömungsgeschwindigkeit sogar<br />
zu einem dominierenden Faktor für die<br />
Beständigkeit der nichtrostenden Stähle in<br />
chloridhaltigen Wässern werden. In Versuchen<br />
zum Einfluss sehr hoher Mediengeschwindigkeiten<br />
zeigte sich, dass sehr hohe<br />
Fließgeschwindigkeiten das Lochkorrosionspotenzial<br />
des nichtrostenden Stahls in chloridhaltigen<br />
Wässern erheblich erhöhen können.<br />
Eine solche Abhängigkeit des Lochkorrosionspotenzials<br />
von der Fließgeschwindigkeit<br />
kann im Fall von Pumpenkomponenten<br />
ein entscheidender Faktor für die Beständigkeit<br />
der dort eingesetzten nichtrostenden<br />
Stähle in chloridhaltigen Wässern sein.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 6707-835<br />
www. edelstahl-rostfrei. de<br />
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Engelskirchen. Die Dörrenberg Edelstahl<br />
GmbH aus Engelskirchen hat im Zuge der Neugestaltung<br />
ihrer Website auch ihren Imagefilm<br />
neu erstellen lassen und hierzu einen zeitgemäßen<br />
PR-Film produziert. Informativ und anschaulich<br />
werden die vier Geschäftsbereiche Edelstahl,<br />
Formguss, Feinguss und Oberflächentechnik<br />
vorgestellt. Die Zuschauer erhalten dabei Einblicke<br />
ins Stahlwerk ebenso wie in eines der<br />
größten Lager für Werkzeugstahl in Europa.<br />
Einen Blick hinter die Kulissen erlaubt auch die<br />
zentrale Werkstofftechnik, zuständig für Forschung<br />
und Entwicklung sowie Qualitätssicherung.<br />
Sowohl auf der Internetseite als auch über das<br />
Videoportal Youtube ist der Film verfügbar.<br />
www.doerrenberg.de<br />
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Metals Market Reseach (SMR), Reutte/Österreich.<br />
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Köln. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult (IW Consult)<br />
ermittelt für den »eTown Award« gemeinsam mit Google deutsche Städte,<br />
in denen Unternehmen sehr effizient das Internet nutzen. Dafür wird ein<br />
»eTown Index« erstellt, der sich aus zwei Komponenten zusammensetzt<br />
– AdWords und dem Business Model Monitor Digital (BM2D).<br />
BM2D misst die Bedeutung des Internets für die Unternehmen und teilt<br />
sie dafür in vier Gruppen ein. Die erste Gruppe umfasst die Unternehmen,<br />
für die das Internet keine Relevanz hat – im vorigen Jahr waren das 18 %.<br />
Zur vierten Gruppe zählt hingegen das andere Extrem – Unternehmen, für<br />
die das Internet im Mittelpunkt steht, beispielsweise Onlineshops. Zu dieser<br />
Gruppe gehört etwa jedes sechste deutsche Unternehmen.<br />
Die Befragungen ergaben, dass lediglich jedes fünfte Unternehmen keine<br />
eigene Internetseite hat, jedes zweite ist mittlerweile auf das Netz angewiesen.<br />
Die Betriebe, die verstärkt auf das weltweite Netz setzen, sind<br />
zumeist erfolg reicher als ihre nicht digital ausgerichteten Mitbewerber. So<br />
erwarten rd. 60 % der netzaffinen Unternehmen in diesem Jahr eine<br />
Umsatzsteigerung, bei den nicht-netzaffinen sind es nur 40 %. Rd. 44 %<br />
würden eine Unterstützung ihrer Stadt bei Internetaktivitäten begrüßen.<br />
Doch nur jedes zehnte Unternehmen konnte bisher darauf zu rückgreifen.<br />
Die zweite Komponente des »eTown Index« ist Google AdWords, die<br />
Anzeigen in Google neben den generellen Suchergebnissen. Hier zeigt sich,<br />
wie intensiv Unternehmen das Internet als Vertriebsweg nutzen. 28 % der<br />
befragten Unternehmen haben mit Google AdWords neue Märkte erschlossen,<br />
für über 70 % bedeutete diese Funktion Kundengewinnung. Dresden<br />
und Brandenburg an der Havel weisen einen »eTown Index« von 110 be -<br />
ziehungsweise 112 auf. Den höchsten Index erhielt die Stadt Osnabrück<br />
mit 118.<br />
(sm 131105700) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
66 K Special: Edelstahl<br />
Expertenwissen austauschen<br />
Stainless Steel World Conference & Expo 2013<br />
Maastricht. Vom 12. bis 14. <strong>November</strong> findet die Stainless Steel World<br />
Conference 2013 in Maastricht statt. Die internationale Plattform bietet<br />
Experten von korrosionsbeständigen Legierungen eine professionelle<br />
Umgebung, in der Fachwissen über Entwicklungen, Spezifikationen und<br />
Anwendungen geteilt und diskutiert werden kann.<br />
Stainless Steel World Conference<br />
Exhibition & Congress Centre<br />
(MECC) Maastricht:<br />
12. – 14. <strong>November</strong> 2013<br />
Dienstag + Mittwoch:<br />
9:00 – 17:00 Uhr<br />
Donnerstag:<br />
9:00 – 16:00 Uhr<br />
Teilnahmegebühr:<br />
1.295 €<br />
WW K Parallel zur Stainless Steel World Expo<br />
findet wieder die Konferenz mit verschiedenen<br />
Vorträgen zum Thema nichtrostender<br />
Stahl für verschiedene Branchen statt. Besucher<br />
können Lieferanten und Einkäufer aus<br />
aller Welt treffen und ihre Produkte, ihren<br />
Service und Firmenaktivitäten präsentieren.<br />
Auch in diesem Jahr werden neben den<br />
Vorträgen verschiedene Seminare als Basis<br />
zur Diskussion angeboten. Schwerpunkte<br />
werden dabei neben aktuellen Marktentwicklungen,<br />
Trends im Produktionsbereich<br />
und Schweißen auch Themen wie Metallurgie,<br />
Schmieden und heißisostatisches Pressen<br />
sein. Besucher können sich online unter<br />
anderem für Workshops wie »Die Welt des<br />
nichtrostenden Edelstahls: Eine kurze Übersicht<br />
der Anwendungen«, »Euro-Inox-Herstellungsseminar«<br />
oder »Verbesserung Ihrer<br />
Ausstellerfähigkeiten« registrieren.<br />
Ein besonderes Highlight der Stainless<br />
Steel World Expo wird in diesem Jahr die<br />
Ermäßigt:<br />
Drei Teilnehmer zum Preis von zweien<br />
Ausstellung »100 Jahre Edelstahl« darstellen.<br />
Sie fasst wichtige Fakten aus 100 Jahren<br />
Edelstahl und korrosionsbeständigen Legierungen<br />
zusammen.<br />
www.stainless-steel-world.net/<br />
ssw2013<br />
/<br />
(sm 131105754) K<br />
Stainless Steel World<br />
Expo 2011 (Foto: KCI)<br />
(111105754/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong><br />
Special: Edelstahl K 67
(131105686/5)<br />
(131105686/3)<br />
»Made in Europe«<br />
Unternehmensphilosophie schafft Sonderstellung<br />
Mülheim an der Ruhr (LS). Der Edelstahlhändler für rost- und säurebeständige<br />
Blankstähle, die Ibero Stahl GmbH, setzt stark auf die Qualität<br />
aus Europa. »Unser Wachstum bestätigt uns in dieser Unternehmensphilosophie«,<br />
so Roland Giesen, Geschäftsführer von Ibero. »Eine wichtige<br />
Rolle spielt dabei auch unsere spanische Muttergesellschaft Olarra«, fügt<br />
Rolf Birkmann, Firmengründer und ebenfalls Geschäftsführer, hinzu.<br />
WW K Im Jahr 2008 verlagerte Ibero seinen<br />
Hauptsitz innerhalb Mülheims und feierte<br />
dies mit Mitarbeitern und vielen Kunden.<br />
Nächstes Jahr gibt es wieder einen Grund zu<br />
feiern: 2014 begeht Ibero sein 40-jähriges<br />
Unternehmensjubiläum. »Der Umzug in die<br />
neuen Räumlichkeiten war für uns sehr<br />
wichtig. Uns stehen nun mehr Lagerkapazitäten<br />
zur Verfügung, zudem konnten die<br />
Durchlaufzeiten der Aufträge deutlich verkürzt<br />
werden. Diese Entwicklung wollen wir<br />
weiterführen und auch in den Ausbau der<br />
Lagerkapazitäten sowie in unseren Fuhrpark<br />
in vestieren.«<br />
Die Ibero-Kunden sind in ganz Europa zu<br />
finden. »Unser Exportanteil ist auf 25 % ge -<br />
wachsen. Insbesondere in den letzten acht<br />
bis zehn Jahren gab es starke Zuwächse«,<br />
so Giesen. Der Schwerpunkt liegt nach wie<br />
vor auf Deutschland, doch auch Benelux sei<br />
für das Mülheimer Unternehmen schon<br />
immer wichtig gewesen. Geliefert wird zu -<br />
dem nach Schweden, Dänemark, Norwegen,<br />
Österreich, in die Schweiz und nach<br />
Osteuropa. Alle Kunden innerhalb Deutschlands<br />
werden dank des eigenen Fuhrparks<br />
mit 11 Lkw von Mülheim aus bedient. Mit<br />
zwei Vertriebsbüros in Frankfurt am Main<br />
sowie in Vaihingen an der Enz (in der Nähe<br />
von Stuttgart) sichert Ibero Stahl die umfassende<br />
Betreuung der regionalen Kunden.<br />
An den drei Standorten werden 60 Mitarbeiter<br />
beschäftigt – vier davon waren bis vor<br />
Kurzem Auszubildende, die alle unbefristet<br />
übernommen wurden.<br />
Auch Spezialitäten sind schnell<br />
beim Kunden<br />
Ibero beliefert sowohl den Handel als auch<br />
die Verarbeiter, wobei der Großteil der Lieferungen<br />
an Handelshäuser innerhalb Europas<br />
geht. Beliefert werden Regionalhändler<br />
und große Distributoren auftragsbezogen<br />
– von einer Stange bis hin zu kompletten<br />
Lagerergänzungen. Ebenso wichtig ist die<br />
Belieferung der verarbeitenden Industrie.<br />
Ibero ist Zulieferer der Automobilbranche,<br />
des Maschinenbaus, der Chemieindustrie<br />
sowie der Befestigungs-, Armaturen- und<br />
Hydraulikindustrie. »Gerade in der Weiterverarbeitung<br />
unserer Produkte, wie beim<br />
Zerspanen, liegen unsere Vorteile. Hier<br />
schätzen unsere Kunden die gleichbleibend<br />
gute Qualität«, führt Giesen aus.<br />
Ein zusätzlicher Pluspunkt des Mülheimer<br />
Unternehmens ist die kurze Lieferzeit, die<br />
Ibero seinen Kunden garantiert. Möglich wird<br />
dies durch die speziellen Einlagerungen für<br />
die Kunden und auch durch die 5.000 t<br />
Material, die das Unternehmen ständig in<br />
Mülheim bevorratet. »Nach Auftragseingang<br />
können die Kunden, wenn sie es wünschen,<br />
ihr Material bereits nach einer halben Stunde<br />
abholen. Andernfalls stellen wir die Ware auf<br />
Wunsch innerhalb von 24 Stunden zu.«<br />
Ibero bietet Edelstahl-Langprodukte und<br />
hat sich spezialisiert auf blanken Rund-,<br />
Sechskant- und Vierkantstahl bis zu einem<br />
maximalen Durchmesser von 100 mm. Das<br />
Angebotsspektrum ist breit und reicht bis<br />
hin zu Sondertoleranzen wie h6, f7 und e8.<br />
Auch Sonderlängen fernab des Standards<br />
werden geliefert. Außerdem bietet die mo -<br />
derne Sägeanlage die Möglichkeit, Kurz-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Edelstahl K 69<br />
Links: Blick in das Lager (Fotos: WS)<br />
Mitte: Vorbereitung auf den Versand<br />
Rechts: Das Angebotssspektrum bei Ibero ist<br />
breit und reicht bis hin zu Sondertoleranzen<br />
wie h6, f7 und e8.<br />
(131105686/4)<br />
längen und Sonderstücke zu beziehen.<br />
Diverse Rundabmessungen sind bis zur Toleranz<br />
h6 erhältlich. Im Bereich der Kolbenstangen<br />
weist Ibero eine umfangreiche<br />
Lagerhaltung in den Toleranzen e8 und f8<br />
auf. Seine Produktpalette baut das Unternehmen<br />
ständig aus und passt sie den<br />
Anforderungen des Marktes an.<br />
»Ihre Stärke ist unsere Lieferfähigkeit« ist<br />
das Motto des Mülheimer Stahlhändlers.<br />
»Bei uns kann der Kunde auch kleinere, speziellere<br />
Mengen und Abmessungen ordern,<br />
die er im Werk nicht bekommt«, führt Giesen<br />
aus. Das Zeugnis für die bestellte Ware<br />
gibt es je nach Kundenwunsch: vorab per<br />
E-Mail oder mit der Ware zusammen per<br />
Rechnung.<br />
Bei Ibero spielt der Servicegedanke eine<br />
große Rolle, wie Giesen an einigen Beispielen<br />
aus seinem Unternehmen belegt: »Wir<br />
haben viele Fahrer, die schon 20 bis 25 Jahre<br />
bei uns arbeiten und genau wissen, wie<br />
sie mit dem Material umgehen. Es ist uns<br />
wichtig, ein verlässlicher Partner für den<br />
Kunden zu sein und einen direkten Draht zu<br />
ihm zu haben. So ist unser Vertrieb auch<br />
nicht nach Regionen aufgeteilt. Der Kunde<br />
kann den Ansprechpartner wählen, den er<br />
möchte.«<br />
Umfangreich und speziell<br />
Bei den Stahlsorten hat Ibero ein<br />
umfang reiches Angebot, wie Giesen<br />
ausführt: »An gefangen bei den<br />
niedriglegierten Stählen, wie<br />
1.4021 und 1.4034, bis hin zu<br />
höher legierten wie 1.4571. Auch<br />
Duplex, z. B. 1.4462, ist bei uns<br />
standardmäßig vor rätig.« Im Mittelpunkt<br />
steht der 1.4305, der als<br />
MECAMAX-Qualität mit verbesserten<br />
Zerspanungseigenschaften<br />
geliefert wird.<br />
»Auf diesem Gebiet<br />
sind wir Spezialist. Eigentlich bekommt der<br />
Kunde bei uns alle nichtrostenden Qualitäten<br />
– wenn nicht aus Vorrat, dann aus Neuproduktion.«<br />
Die MECAMAX-Qualitäten bieten viele<br />
Vorteile für die Zerspanungsindustrie. MECA-<br />
MAX-AV ® garantiert eine längere Lebensdauer<br />
der Werkzeuge, eine höhere Schnittgeschwindigkeit<br />
um bis zu 30 % und<br />
geringere Bearbeitungskosten.<br />
Ware ist zu 100 %<br />
aus Europa<br />
»Unsere Kunden können<br />
sich darauf verlassen,<br />
Roland Giesen<br />
(Foto: WS)
70 K Special: Edelstahl<br />
(131105686/2)<br />
Die Ibero-Geschäftsführer Roland Giesen und Rolf Birkmann<br />
(v.l.n.r., Foto: A & O Kommunikationsagentur GmbH)<br />
dass unsere Ware zu 100 % aus Europa<br />
stammt. Das gilt auch für das Vormaterial.<br />
Bei unserem Mutterkonzern wissen wir das<br />
ohnehin, weil dort der Edelstahl direkt vor<br />
Ort erschmolzen wird«, betont Giesen. Alle<br />
bei Ibero erhältlichen Artikel sind mit einem<br />
entsprechenden Werkszeugnis attestiert. 75<br />
bis 80 % des Materials liefert die spanische<br />
Muttergesellschaft Olarra SA mit Sitz in Bilbao.<br />
Der Rest stammt aus anderen europäischen<br />
Werken, z. B. aus Deutschland, Italien<br />
und Frankreich.<br />
»Mit Blick auf die Zukunft ist es wichtig,<br />
die Industrie in Europa zu halten und zu<br />
stützen. Hier sollte auch die Politik stärker<br />
helfend zur Seite stehen. Wichtig ist aber<br />
auch für jeden Einzelnen von uns, und das<br />
gilt im privaten wie im geschäftlichen Be -<br />
reich, dass nicht immer der Preis alleine beim<br />
Einkauf entscheidend sein sollte.«<br />
Verzicht auf Spotgeschäfte<br />
schafft Wachstum<br />
Ibero kann eine positive Mengenentwicklung<br />
verzeichnen, weiß Giesen zu berichten: »Seit<br />
unserer Unternehmensgründung können wir<br />
jedes Jahr ein gesundes Wachstum verzeichnen<br />
und das ohne Unternehmenszukäufe.<br />
Unsere Strategie ist es, mit Kunden langfristige<br />
Partnerschaften aufzubauen – und das<br />
funktioniert sehr gut.« 2010/2011 waren die<br />
mengenmäßig erfolgreichsten Jahre seit der<br />
Unternehmensgründung, auch 2012 verzeichnete<br />
Ibero ein gutes Mengenwachstum.<br />
Für das vierte Quartal 2013 zeichne sich<br />
bereits eine Stabilisierung ab, die auf ein<br />
Wachstum im Jahr 2014 hindeute.<br />
»Wir haben dieses Wachstum unserer<br />
Unternehmenspolitik, die auf gleichbleibend<br />
gute Qualität setzt, zu verdanken. Und<br />
unseren Mitarbeitern, die sich voll mit dem<br />
Unternehmen identifizieren und für Service,<br />
Kompetenz und Verlässlichkeit stehen«, so<br />
Giesen.<br />
Die Verbindungen nach Spanien gehen<br />
länger zurück, wie Geschäftsführer Rolf Birkmann<br />
ausführt, der Ibero 1974 gegründet<br />
hat. Schon der Unternehmensname, der an<br />
die Iberische Halbinsel erinnert, zu der auch<br />
Spanien gehört, drückt diese Beziehung aus.<br />
Gewählt hat Birkmann den Namen, da schon<br />
im Gründungsjahr 1974 Beziehungen zum<br />
heutigen spanischen Mutterkonzern bestanden.<br />
»Die Verbindung schafft Synergien für<br />
beide Seiten. Olarra ist ein guter Partner, da<br />
wir uns auf das Material verlassen können.<br />
Und Olarra wiederum kann von unseren<br />
Kontakten auf dem deutschen Markt profitieren«,<br />
so Birkmann. (sm 131105686) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Ibero Stahl GmbH<br />
Pilgerstraße 27<br />
45473 Mülheim an der Ruhr<br />
Tel. +49 208 993838<br />
www.ibero-edelstahl.de<br />
Stainless Steel World: Stand S106<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Special: Edelstahl K 71<br />
Neue Studie über Rohstoffhandelsbarrieren<br />
für die Edelstahlindustrie<br />
Exportrestriktionen für Europa sind keine Alternative<br />
Mülheim a.d.R./Dordrecht. Als Nettoimporteur der Hauptbestandteile<br />
von Edelstahl sind offene Märkte im Interesse Europas. Die Abschottung<br />
des eigenen Marktes durch Handelsbarrieren mit dem Ziel einer erhöhten<br />
Versorgungssicherheit ist keine Alternative. Zu diesem Schluss kommen das<br />
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und die Universität<br />
Heidelberg in einer Studie über strategische Handelspolitik und deren<br />
Auswirkungen auf die Edelstahlindustrie.<br />
WW K Die Studie wurde unter Leitung von<br />
Prof. Timo Goeschl, Prof. Andreas Löschel<br />
und Frank Pothen im Auftrag der deutschniederländischen<br />
Rohstoffhandelsgruppe<br />
Oryx Stainless durchgeführt. Die drei Wissenschaftler<br />
haben die Begründungen, die<br />
Auswirkungen und den Umfang von Handelsrestriktionen<br />
für die Hauptbestandteile<br />
von Edelstahl (Nickel, Chrom, Molybdän und<br />
Edelstahlschrott) wissenschaftlich untersucht<br />
und politische Handlungsempfehlungen<br />
für die EU entwickelt.<br />
Zur Sicherung der Rohstoffversorgung der<br />
Edelstahlindustrie sollte die EU eigene Einfuhrzölle<br />
aufgeben und die internationalen<br />
Handelsrestriktionen und deren Auswirkungen<br />
auf die Märkte transparent machen. Vor<br />
allem aber gelte es, über die WTO, aber<br />
auch im Rahmen von bilateralen Handelsabkommen,<br />
die Märkte für den Handel mit<br />
Nickel, Chrom, Molybdän und Edelstahlschrott<br />
weiter zu öffnen.<br />
Für Edelstahlschrott, mit dem in Europa<br />
etwa 60 % des Rohstoffbedarfs für die Edelstahlproduktion<br />
gedeckt wird, existieren mit<br />
Exportrestriktionen in mehr als 30 Ländern<br />
die weitaus meisten Handelsbeschränkungen.<br />
Allerdings haben diese Ausfuhrbeschränkungen<br />
meist keinen Einfluss auf die<br />
Versorgung Europas mit diesem Rohstoff.<br />
Mit Ausnahme von China, Indien und Russland<br />
sind sie nahezu ausschließlich in Na -<br />
tionen ohne international bedeutendes<br />
Schrott aufkommen in Kraft.<br />
Die kürzlich eingeführten Exportbeschränkungen<br />
für Edelstahlschrott in Südafrika<br />
deuten an, dass sich der Trend zu mehr Protektionismus<br />
in Schrottmärkten fortsetzen<br />
könnte. Bereits seit 2002 war, parallel zu<br />
deutlich gestiegenen Rohstoffpreisen, ein<br />
Anwachsen von Exportbeschränkungen für<br />
viele Rohstoffe zu beobachten. Auf europäischer<br />
Ebene wurde in der Vergangenheit<br />
ebenfalls über Exportbeschränkungen für<br />
Schrott diskutiert.<br />
An der Spitze der Länder, die den Export<br />
der Hauptbestandteile von Edelstahl einschränken,<br />
steht China. Die Volksrepublik<br />
beschränkt die Ausfuhr aller vier untersuchten<br />
Rohstoffe. Indonesien und Russland sind<br />
neben China die Schlüsselländer für den<br />
Primärrohstoff Nickel. Indien und Zimbabwe<br />
schränken den Export von Chrom ein.<br />
Chrom weist laut einer Studie der TU Berlin<br />
aus dem Jahr 2012 kurzfristig die kritischste<br />
Versorgungssicherheit von allen Hauptbestandteilen<br />
von Edelstahl auf.<br />
»Durch Ausfuhrbeschränkungen können<br />
sich einzelne Nationen oder Interessengruppen<br />
innerhalb dieser Länder wirtschaftliche<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
72 K Special: Edelstahl<br />
Vorteile verschaffen. Die Kosten werden von<br />
Dritten getragen. Dadurch sind Exportbeschränkungen<br />
in den meisten Fällen insgesamt<br />
schädlich«, so Prof. Timo Goeschl,<br />
Ph.D. von der Universität Heidelberg. »Statt<br />
über mögliche Exportrestriktionen zu diskutieren,<br />
sollten sich Deutschland und Europa<br />
auf Handelsabkommen, aber auch auf die<br />
effizientere Nutzung von Rohstoffen fokussieren.<br />
Insbesondere Letzteres trägt zum<br />
nachhaltigen Umgang mit knappen Ressourcen<br />
bei«, sagt Frank Pothen vom Zentrum<br />
für Europäische Wirtschaftsforschung<br />
(ZEW).<br />
Europa, das mit seinem Schrottaufkommen<br />
den eigenen Bedarf nicht decken kann, ist<br />
auf Importe aus aller Welt angewiesen. »Die<br />
ZEW-Studie zeigt erneut, wie wichtig insbesondere<br />
für den Edelstahlschrottmarkt freier<br />
Handel ist. Die Diskussion über mögliche<br />
Exportbeschränkungen in der EU ist für die<br />
Forderung nach offenen Märkten und die<br />
Versorgungssicherheit der europäischen<br />
Edelstahlindustrie eher kontraproduktiv.<br />
Darüber hinaus unterstreicht die Studie des<br />
ZEW die Bedeutung hoher Recyclingraten<br />
und effizienter Rohstoffnutzung. Hierzu tragen<br />
offenere Schrottmärkte, aber auch ein<br />
noch höherer Einsatz von Schrotten bei der<br />
Produktion neuen Edelstahls bei. Dies würde<br />
nicht nur den Verbrauch der Primärrohstoffe<br />
verringern, sondern sich auch positiv auf<br />
die Umweltbilanz auswirken, wie das Fraunhofer<br />
UMSICHT in einer Studie aufgezeigt<br />
hat«, so Roland Mauss, Vorstandsmitglied,<br />
Oryx Stainless.<br />
www.oryxstainless.com<br />
/<br />
(sm 131105756) K<br />
Edelstahl senkt SO 2<br />
-Emissionen im Kraftwerk<br />
Espoo. Outokumpu liefert Quartobleche aus austenitischem Edelstahl der Sorte 4565 für ein Kraftwerk<br />
im sächsischen Boxberg.<br />
WW K Gebaut wird die Modifizierung der<br />
Rauchgasentschwefelungsanlage (REA) von<br />
der Babcock Noell GmbH und ihrem Subunternehmer,<br />
der Heinz Gothe GmbH & Co.<br />
KG. Energie sauber und effizient zu erzeugen,<br />
ist weltweit eine besondere Herausforderung.<br />
In vielen Ländern werden die Vorschriften<br />
für Emissionen wie Schwefeldioxid<br />
immer weiter verschärft. Edelstahl von<br />
Outokumpu wird im Braunkohlekraftwerk<br />
Boxberg in der Tray-Ebene der Rauchgasentschwefelungsanlage<br />
verbaut, in der das<br />
Kalkwäscheverfahren zur SO 2<br />
-Abscheidung<br />
aus den Kraftwerksabgasen eingesetzt wird.<br />
Diese Tray-Ebene verbessert durch die In -<br />
tensivierung der Gas-Flüssig-Reaktion den<br />
Stoffaustausch erheblich: Der Energieverbrauch<br />
des Absorbers wird spürbar gesenkt<br />
und die Staub- und SO 2<br />
-Abscheidung<br />
gleichzeitig beträchtlich verbessert.<br />
Die korrosive Belastung in solchen Nasswäschesystemen<br />
wird in erster Linie durch<br />
die Chloridmenge, den pH-Wert und die<br />
lokale Temperatur bestimmt. Outokumpu<br />
beriet die Babcock Noell GmbH bei der<br />
Materialauswahl. Der Kraftwerksbauer entschied<br />
sich daraufhin für hochlegierten austenitischen<br />
Edelstahl der Sorte 4565, der<br />
allen Materialanforderungen in diesem Nasswäscheprozess<br />
standhalten kann.<br />
»Die Babcock Noell GmbH und ihre Vorgängerunternehmen<br />
haben bereits seit den<br />
frühen 1990er-Jahren Erfahrungen mit Outokumpu<br />
4565 gemacht. Seither hat dieser<br />
Werkstoff in mehr als zehn Rauchgasentschwefelungsprojekten<br />
weltweit härtesten<br />
Bedingungen getrotzt. Die Eigenschaften<br />
von Outokumpu 4565 ermöglichen es uns,<br />
unseren Kunden effiziente wettbewerbsfähige<br />
Lösungen anzubieten«, erklärt die Babcock<br />
Noell GmbH.<br />
Outokumpu lieferte 3, 6 und 8 mm dicke<br />
Quartobleche mit einem Gesamtgewicht<br />
von 36 t aus hochlegiertem austenitischem<br />
Edelstahl Outokumpu 4565 während des<br />
Jahres 2012. Die modifizierte Rauchgasentschwefelungsanlage<br />
im Kraftwerk Boxberg<br />
ist seit Anfang dieses Jahres in Betrieb.<br />
www.outokumpu.com<br />
Stainless Steel World: Stand S248<br />
/<br />
(sm 131105683) K
Rohstahlproduktion<br />
September 2013<br />
Düsseldorf. Im September ist die Rohstahlerzeugung in Deutschland<br />
erstmals seit sieben Monaten im Vergleich zum Vorjahr wieder<br />
angestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat legte die Produktion<br />
um 1,4 % auf 3,6 Mill. t zu. Allerdings wurde im dritten Quartal mit<br />
10,2 Mill. t 3,3 % weniger pro duziert als im Vorjahreszeitraum. Verantwortlich<br />
für diesen Rückgang war die ungewöhnliche Häufung<br />
von Produktionsunterbrechungen in den Sommermonaten als Folge<br />
von Reparaturen, die bis in den September an dauerten. Die Produktionszahl<br />
für Septem ber bestätigt aber, dass die konjunkturelle<br />
Grundtendenz leicht aufwärtsgerichtet ist. (Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
(sm 131105843) K<br />
TÜV NORD ERWEITERT PRÜFANGEBOT<br />
Hannover. TÜV NORD hat in Duisburg eine neue automatische Ultraschallprüfanlage<br />
in Betrieb genommen. Die Anlage kann ferritische, austenitische,<br />
nahtlose und geschweißte Rohre mit einem Außendurchmesser<br />
von 60 bis 508 mm, mit Wanddicken von 3,9 bis 40 mm bei Längen<br />
von 4 bis 13 m auf mehrere Qualitätsmängel prüfen.<br />
Das eingesetzte Prüfkopfsystem (Cluster) kann auf Basis der DIN EN<br />
ISO 10893-8, 10893-10 und 10893-12 Dopplungen, Längs- und Querfehler<br />
sowie die Wanddicke der Rohre überprüfen. »Der große Vorteil<br />
der Anlage ist, dass die verschiedenen Prüfungen einzeln oder zusammen<br />
ohne Änderung der Prüfkopfeinstellungen durchgeführt werden<br />
können. Außerdem ist die Prüfung jederzeit reproduzierbar und wird<br />
elektronisch dokumentiert«, erläutert Frank Kuske, Geschäftsführer<br />
TÜV NORD Material Testing. Das Unternehmen bietet damit seinen<br />
Kunden die Möglichkeit, Einzelrohre bis hin zur Klein- und Großserie<br />
zu qualifizieren.<br />
Als international operierendes Handelshaus für Stahlrohre und Rohrverbindungsteile<br />
profitiert beispielsweise die Buhlmann Gruppe von<br />
der neuen Ultraschallprüfanlage, die sich in un mittelbarer Nachbarschaft<br />
befindet. TÜV NORD Material Testing verfügt über ein umfangreiches<br />
Equipment für zerstörende und zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen.<br />
Zu den Leistungsschwerpunkten zählen Prüfungen an Rohren<br />
und Rohrzubehör sowie Schweißer- und Schweißverfahrensprüfungen.<br />
Das Angebot richtet sich an Unternehmen, die metallische Werkstoffe<br />
und Erzeugnisse herstellen, sie verarbeiten oder mit ihnen handeln.<br />
/www.tuev-nord.de/mt (sm 131105708) K<br />
STIFTUNG STAHLWERK GEORGSMARIENHÜTTE<br />
SCHREIBT STUDIENPREIS AUS<br />
Clausthal. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte wird an der<br />
TU Clausthal im kommenden Frühjahr erstmals einen Studienpreis verleihen.<br />
Bis zum Jahresende 2013 können sich Studierende dafür bewerben.<br />
Der Preis wird jährlich ausgeschrieben. Vergeben wird er für eine<br />
Bachelorarbeit mit der Abschlussnote 2,0 oder besser, die an der<br />
TU Clausthal auf den Fachgebieten der Metallurgie, Werkstoffkunde<br />
und Werkstofftechnik sowie Schweißtechnik und Trennende Fertigungsverfahren<br />
geschrieben wurde.<br />
www.tu-clausthal.de/info/ foerdervereine (sm 130905514) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
74 K Stahlhandel<br />
Clevere Lösung für vielseitigen<br />
Mittelständler<br />
Thomann GmbH wählt Branchenlösung von markmann + müller<br />
Lindau/ Herdecke. Die Thomann GmbH, ein erfolgreiches Unternehmen<br />
aus dem Produktionsverbindungshandel, hat begonnen, zur Steuerung aller<br />
Unternehmensprozesse die leistungsfähige ERP-Softwarelösung »m+m<br />
StahlPLUS« von markmann + müller einzuführen und sich so für die<br />
Zukunft aufzustellen.<br />
WW K Mit dem schönen Lindau am Bodensee<br />
verbindet man vor allem Kultur, Freizeit und<br />
Erholung. Aber die Region hat auch eine<br />
starke mittelständische Tradition. Ein gutes<br />
Beispiel hierfür ist die Thomann GmbH, ein<br />
vielseitiges und serviceorientiertes Handelsunternehmen<br />
mit 120 Mitarbeitern an insgesamt<br />
vier Standorten.<br />
Das angesehene Familienunternehmen<br />
wurde bereits im Jahr 1845 gegründet und<br />
wird mittlerweile in der sechsten Generation<br />
geführt. Vom Stammsitz am Bodensee konzentriert<br />
das Unternehmen seine Handelsaktivitäten<br />
auf den süddeutschen Raum, ist<br />
aber auch im Vorarlberg in Österreich oder<br />
aber in der Ostschweiz aktiv. Thomann<br />
besteht aus fünf umfangreichen und<br />
zugleich anspruchsvoll sortierten Geschäftsbereichen.<br />
Das Portfolio reicht vom Stahl<br />
über den Arbeitsschutz, die Bauelemente<br />
und Brennstoffe bis hin zu Handwerker- und<br />
Industriebedarf. Dabei macht der Stahlhandel<br />
rd. 60 % der Tätigkeiten aus. Im Bereich<br />
des Stahlservices werden hochpräzise Sägezuschnitte<br />
auf mehreren CNC-gesteuerten<br />
Anlagen ausgeführt. Außerdem verfügt<br />
Thomann über ein eigenes Hochregallager<br />
(131105753/1)<br />
Vielseitigkeit und zahlreiche, unterschiedliche Prozesse und Abläufe erfordern eine entsprechend leistungsfähige ERP-Softwarelösung.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Stahlhandel K 75<br />
und kann so seine Kunden sehr zeitnah<br />
bedienen.<br />
Rolf Thomann, der zusammen mit seinem<br />
Vater Sighard erfolgreich die Geschicke des<br />
Unternehmens leitet, beschreibt die Ausgangssituation<br />
des Unternehmens so: »Wir<br />
bieten unseren Kunden eine sehr breite<br />
Angebotspalette. Diese Vielseitigkeit bedeutet<br />
auf der anderen Seite natürlich auch,<br />
dass wir firmenintern ebenfalls zahlreiche,<br />
unterschiedliche Prozesse und Abläufe<br />
haben. Aus dieser komplexen Struktur rühren<br />
unsere hohen Anforderungen an eine<br />
neue ERP-Software.«<br />
Konrad Epple, der erfahrene EDV-Leiter<br />
von Thomann, ergänzt die Aussagen des<br />
Geschäftsführers aus der Sicht eines IT-Spezialisten:<br />
»Unsere Ansprüche sind hoch: Wir<br />
wollen eine IT-Lösung, die auch wirklich alle<br />
unsere Geschäftsbereiche problemlos abbilden<br />
kann und gleichzeitig so benutzerfreundlich<br />
ist, dass unsere Mitarbeiter sie<br />
gerne und ohne lange Einarbeitungszeiten<br />
benutzen.«<br />
Um die beste Lösung zu finden, ging das<br />
Unternehmen vom Bodensee auf die Suche<br />
nach einem geeigneten Partner. Fündig wurde<br />
Thomann schließlich im Westen der<br />
Republik. Die Branchenlösung »m+m Stahl-<br />
PLUS« der ERP-Spezialisten markmann +<br />
müller aus Herdecke erlaubt dem erfolgreichen<br />
Mittelständler die Einbindung aller<br />
seiner Arbeitsabläufe in ein einziges, be -<br />
währtes System.<br />
Geschäftsführer Rolf Thomann erklärt die<br />
Hauptvorteile aus Sicht des Managements:<br />
»Unser besonderes Augenmerk gilt der Produktions-<br />
und Kapazitätsplanung. Beide<br />
Aspekte lassen sich in m+m StahlPLUS optimal<br />
umsetzen. Die Branchenlösung m+m<br />
StahlPLUS passt sehr gut zu uns und unseren<br />
Anforderungen, da sie neben dem Stahlhandel<br />
auch die Stahlanarbeitung abdeckt.<br />
(131105753/2)<br />
Der Stahlhandel macht rd. 60 % der Aktivitäten bei Thomann aus (Fotos: Thomann/m+m).<br />
Auch die softwareseitige Anbindung unseres<br />
Hochregallagers ist kein Problem.« Thomann<br />
nennt außerdem noch ein überzeugendes<br />
kaufmännisches Argument: »Da -<br />
durch, dass StahlPLUS komplett auf dem<br />
etablierten Dynamics-NAV-Standard von<br />
Weltmarktführer Microsoft aufsetzt, sind<br />
zukünftige Updates problemlos möglich und<br />
unsere Investitionen absolut zukunftssicher.«<br />
Das Unternehmen Thomann ist ein hervorragendes<br />
Beispiel für den Erfolg des<br />
deutschen Mittelstandes und zeigt, wie man<br />
es richtig macht: Selbst ein lange etablierter<br />
Mittelständler ruht sich nicht im Hier und<br />
Jetzt aus, sondern er sorgt – neben vielen<br />
weiteren Weichenstellungen – mit einer<br />
modernen ERP-Lösung schon heute dafür,<br />
dass sein eigener Erfolg auch in Zukunft<br />
gesichert ist.<br />
(sm 131105753) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
markmann + müller<br />
datensysteme GmbH<br />
Gahlenfeldstraße 45<br />
58313 Herdecke<br />
Tel. +49 2330 801-0<br />
www.mumdat.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
(131105842/1) (Foto: WS / BDS Stahlhandelstag)<br />
Rückblick auf den BDS-Stahlhandelstag 2013<br />
Ein Hoffnungsschimmer für 2014<br />
Nürnberg/Düsseldorf (hgd). »Kompetent, kooperativ, kommunikativ« –<br />
das war das Motto des diesjährigen Stahlhandelstages, den die BDS AG –<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel Mitte September in Nürnberg<br />
veranstaltete. Dort trafen sich mehr als 300 Delegierte, das »Who is Who«<br />
der Stahlbranche, um sich in einem zweitägigen Kongress untereinander<br />
auszutauschen.<br />
WW K Prof. Dr. Roland Döhrn vom Rheinisch-<br />
Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung<br />
(RWI), Essen, sprach in seinem Vortrag<br />
»Perspektiven der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung – Folgen für den Stahlmarkt«<br />
über die internationalen wie nationalen<br />
wirtschaft lichen Rahmenbedingungen<br />
und ihre Auswirkungen auf den Stahlmarkt.<br />
Das RWI hat Hoffnung für den Euroraum:<br />
Für das kommende Jahr prognostiziert man<br />
hier ein zartes Wirtschaftswachstum von<br />
0,9 %. In Deutschland bessere sich – immerhin<br />
– die allgemeine Stimmung.<br />
Laut Prof. Dr. Döhrn wird die Binnennachfrage<br />
im kommenden Jahr für den Aufschwung<br />
sorgen. Das Bruttoinlandsprodukt<br />
soll 2015 um 1,9 % ansteigen, wobei die<br />
Anlageninvestitionen einen gewichtigen<br />
Anteil daran haben werden, denn sie sollen<br />
um 5,5 % zulegen. Bekanntlich leidet die<br />
Stahlbranche seit geraumer Zeit unter Überkapazitäten<br />
– weltweit stärker als in Deutschland.<br />
Döhrn sagte dazu, dass das Thema<br />
weniger eine Frage der Mengen als vielmehr<br />
der Erlöse sei. Hoffnung gebe es wegen der<br />
besagten Anlageninvestitionen im kommenden<br />
Jahr, wegen der zu erwartenden Exportsteigerung<br />
und nicht zuletzt wegen des<br />
zunehmenden Bedarfs der Stahlverwender.<br />
Jochen Schneider (Züblin Stahlbau) referierte<br />
über das Thema »Marktsituation gestern<br />
und heute; Aus wirkungen auf die<br />
Materialbeschaffung«. Anschließend kam<br />
Ralf Niemeier (Montanstahl) zu Wort. Er<br />
zeigte am Beispiel von Tragprofilen für Glasfassaden<br />
die technischen Potenziale dieser<br />
Wertschöpfungs kette auf. Partner der Glasindustrie<br />
könne wegen der immer schwerer<br />
werdenden Scheiben nur der Werkstoff<br />
Stahl sein. Über einige exemplarische<br />
Rechtsfälle sprach anschließend Rechtsanwalt<br />
Tim Lieber. Zum Schluss des ersten<br />
Abends wurden einige Auszubildende und<br />
Fernstudenten geehrt.<br />
Als Vertreter der Stahlproduktion referierte<br />
Dr. Günter Luxenburger (Dillinger Hütte)<br />
über die Perspektiven des Grobblechmarktes,<br />
außerdem beschrieb Dr. Jens Knöll die<br />
Lage der Stahlindustrie aus Sicht der Flachstahlerzeuger.<br />
Zu den Themen Stahldistribution<br />
und Service-Center sowie den damit<br />
verbundenen nötigen Strategien in an -<br />
spruchsvollen Märkten referierte danach<br />
Dr. Jens Lauber (Tata Steel Distribution). Die<br />
Perspektive des Stahlhandels nahmen Peter<br />
Heinlein (Georg Heinlein GmbH) und Hartmut<br />
Böttche (rff Rohr Flansch Fitting Handels<br />
GmbH) ein.<br />
Oliver Ellermann, Vorstand Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel, wagte mit<br />
seinem Thema »Der Stahlhandel im Jahr<br />
2025« einen Blick in die Zukunft. Deutlich<br />
wurde dabei, dass die Ausbildung eine starke<br />
Stellung im Stahlhandel behalten wird.<br />
Zugleich nehmen technische und logistische<br />
Inhalte zu. Der BDS-Vorstand beendete seinen<br />
Vortrag mit den Worten: »Wer nur auf<br />
ferne Daten starrt, droht die nahe Zukunft<br />
aus den Augen zu verlieren.«<br />
www.stahlhandel.com<br />
/<br />
(sm 131105842) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
StahlTermine K 77<br />
Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />
5.-8.<strong>11.2013</strong><br />
Stuttgart<br />
6.<strong>11.2013</strong><br />
Würzburg<br />
BLECHexpo & SCHWEISStec 2013 –<br />
Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung &<br />
Internationale Fachmesse für Fügetechnologie<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-612<br />
www.blechexpo-messe.de<br />
www.schweisstec-messe.de<br />
Seminar: Normung im Stahlhandel BDS AG +49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
12.-13.<strong>11.2013</strong><br />
Duisburg<br />
Stahleinkauf kompakt – Essenzielles Wissen<br />
für Neu- und Quereinsteiger im Stahleinkauf<br />
BME Akademie GmbH +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
12.-13.<strong>11.2013</strong><br />
Kassel<br />
12.-14.<strong>11.2013</strong><br />
Maastricht<br />
12.-14.<strong>11.2013</strong><br />
Bremen<br />
12.-15.<strong>11.2013</strong><br />
Moskau<br />
13.-15.<strong>11.2013</strong><br />
Berlin<br />
13.-15.<strong>11.2013</strong><br />
Berlin<br />
14.<strong>11.2013</strong><br />
Frankfurt/Main<br />
14.-15.<strong>11.2013</strong><br />
München<br />
14.-15.<strong>11.2013</strong><br />
Saarlouis<br />
3. VDI-Fachtagung »Stahl- und Gusszerspanung« VDI +49 211 6214-201<br />
www.vdi.de/spanen<br />
Stainless Steel World 2013 Stainless Steel World +31 575 585 298<br />
www.stainless-steel-world.net<br />
Seminar Kontaktstudium Werkstofftechnik Stahl Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
Metal-Expo 2013 Metal-Expo JSC +7 495 73499-66<br />
www.metal-expo.ru<br />
BDSV-Jahrestagung<br />
Bundesvereinigung Deutscher<br />
Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />
e.V. (BDSV)<br />
+49 211 828953-0<br />
www.bdsv.de<br />
48. Symposium Einkauf und Logistik BME e.V. +49 69 30838-200<br />
www.bme-symposium.de<br />
Workshop<br />
»Berührungslose Temperaturmesstechnik«<br />
Münchner Stahlbautage<br />
Optris GmbH +49 30 500197-0<br />
http://www.optris.de/optrisinfrarot-tour<br />
Universität der Bundeswehr München,<br />
Technische Universität München,<br />
bauforumstahl e.V.<br />
+49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de<br />
Seminar »Grobbleche« BDS AG +49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
20.<strong>11.2013</strong><br />
Böblingen<br />
25.<strong>11.2013</strong><br />
Lübeck<br />
25.-26.<strong>11.2013</strong><br />
Schleiden/Eifel<br />
Praxis-Seminar »Leichtbausysteme aus Stahl für<br />
Dach und Fassade – Energie- und kosteneffiziente<br />
Lösungen für Neu- und Bestandsbau«<br />
iforum Industriebau:<br />
Stahlhallen im Industrie- und Gewerbebau<br />
Seminar: Rohre und Rohrzubehör aus Edelstählen<br />
(Rohre III)<br />
Stahl-Informations-Zentrum<br />
Industrieverband für Bausysteme<br />
im Metallleichtbau e.V. (IFBS)<br />
+49 211 6707-989<br />
www.stahl-info.de<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de<br />
BDS AG +49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
28.<strong>11.2013</strong><br />
Düsseldorf<br />
STAHL 2013<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
+49 211 6707-0<br />
www.stahl-online.de<br />
28.-29.<strong>11.2013</strong><br />
Frankfurt am Main<br />
2.-3.12.2013<br />
Frankfurt/Main<br />
9.-10.12.2013<br />
Dortmund<br />
Werkstoffprüfung 2013<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Materialkunde e.V.<br />
+49 69 75306-741<br />
www.tagungwerkstoffpruefung.de<br />
Production Executive Circle Management Circle AG +49 6196 4722-789<br />
www.productionexecutivecircle.de<br />
Seminar Einführung in die Werkstofftechnik<br />
von Stahl<br />
Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
12.12.2013<br />
Hannover<br />
Fachseminar »Stahlspundwände –<br />
Neues für Planung und Anwendung«<br />
Stahl-Informations-Zentrum +49 211 6707-849<br />
www.stahl-info.de<br />
15.1.2014<br />
Essen<br />
15.-18.1.2014<br />
Essen<br />
20.-23.1.2014<br />
Schardscha<br />
7. Internationaler Architekturkongress<br />
»Neues Bauen mit Stahl – Freies Gestalten<br />
in der modernen Architektur«<br />
DEUBAUKOM – Fachmesse für Architektur<br />
und Ingenieurkunst, Wohnungswirtschaft,<br />
Baugewerbe und Industriebau<br />
Stahl-Informations-Zentrum,<br />
Architektenkammer Nordrhein-Westfalen,<br />
Industrieverband Feuerverzinken e.V.<br />
+49 211 6707-989<br />
www.stahl-info.de<br />
Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />
www.deubaukom.de<br />
SteelFab 2014 Expo Centre Sharjah +971 6 5770000<br />
www.steelfabme.com<br />
21.-24.1.2014<br />
Hamburg<br />
NORTEC – Die Fachmesse für Produktion<br />
im Norden<br />
Hamburg Messe und Congress GmbH +49 40 3569-2453<br />
www.nortec-hamburg.de<br />
21.-25.1.2014<br />
Basel<br />
11.-12.2.2014<br />
Düsseldorf<br />
SWISSBAU 2014 MCH Messe Schweiz (Basel) AG +41 58 200 20 20<br />
www.swissbau.ch<br />
18. Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2014« EUROFORUM Deutschland SE +49 211 9686-3645<br />
www.handelsblatt<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
78 K Fachmedien<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-561<br />
Fax +49 211 6707-547<br />
Direkt bestellen<br />
über diesen QR-Code<br />
oder online über<br />
www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />
WW Industrieverband Massivumformung<br />
e.V. (Hrsg.): EXTRA-Info »Simulation in<br />
der Massivumformung«<br />
Industrieverband Massivumformung e.V., Hagen, 2013, 63 S.,<br />
kostenlos<br />
In Verbindung mit den in naher Zukunft zu<br />
erwartenden Forschungsergebnissen wird<br />
aufgezeigt, dass die Entwicklung von virtuellen<br />
Werkzeugen im Bereich der Massivumformung<br />
voranschreitet. Entwicklungen im<br />
Bereich der Grundlagenforschung, die auf<br />
ein besseres Verständnis der Vorgänge in<br />
Werkstück und Werkzeug abzielen und<br />
dadurch neue Möglichkeiten für gezielten<br />
technischen Fortschritt eröffnen, werden<br />
erläutert. Eine Vielzahl von Unternehmen<br />
der Branche und Instituten haben sich an<br />
diesem Heft beteiligt. Dadurch bietet es<br />
einen umfangreichen Querschnitt der in den<br />
Massivumformunternehmen vorhandenen<br />
Anwendungen. Das Heft richtet sich in erster<br />
Linie an die Kunden der Massivumformung.<br />
Es ist jedoch auch für den Bereich<br />
Ausbildung im weitesten Sinn gut geeignet.<br />
Die deutsche Version »Simulation in der<br />
Massivumformung« als auch die englische<br />
Version »Simulation of forging processes«<br />
umfassen jeweils 63 Seiten und sind kostenlos.<br />
Abrufbar bei<br />
Dorothea Bachmann Osenberg<br />
E-Mail: osenberg@metalform.de<br />
/<br />
(sm 130605121) K<br />
WW VDI Zentrum Ressourceneffizienz<br />
GmbH (Hrsg.): Branchenwissen<br />
Ressourceneffizienz (DVD)<br />
VDI ZRE, Berlin 2013, DVD, kostenlos erhältlich<br />
über info@vdi-zre.de<br />
Das VDI-Zentrum Ressourceneffizienz hat<br />
für die Branchen Metallverarbeitung, Oberflächenbeschichtung<br />
und Kunststoffverarbeitung<br />
das verfügbare Fachwissen auf einer<br />
DVD gebündelt. Mit Ressourcenchecks können<br />
Unternehmen Einsparpotenziale bei<br />
den Materialkosten aufdecken und sich<br />
Impulse für Effizienzprojekte holen. Neben<br />
einem Basischeck werden Vertiefungsmodule<br />
angeboten. Anschauliche Kurzfilme über<br />
Best-Practice-Beispiele runden das Informationsangebot<br />
ab.<br />
Die DVD kann kostenlos über das VDI<br />
Zentrum Ressourceneffizienz bestellt werden:<br />
info@vdi-zre.de<br />
(sm 130705269) K<br />
WW J. Bliedtner, H. Müller, A. Barz:<br />
Lasermaterialbearbeitung: Grundlagen –<br />
Verfahren – Anwendungen – Beispiele.<br />
Fachbuchverlag Leipzig 2013, 530 S., geb. inkl. DVD, ISBN<br />
978-3-446-42168-4, Preis: 39,99 €<br />
Moderne Lasertechnologien gelten als zu -<br />
kunftsweisende Schlüsseltechnologien mit<br />
einem breiten Anwendungspotenzial in der<br />
Technik. Dieses moderne Lehrbuch gibt<br />
einen Überblick über die Grundlagen der<br />
Lasertechnik, die für das Verständnis der<br />
Lasermaterialbearbeitung notwendig sind,<br />
über Laserstrahlungsquellen und die für die<br />
Lasermaterialbearbeitung wichtigen Laserarten,<br />
Laserstrahleigenschaften und Wechselwirkungsprozesse<br />
zwischen Laserstrahlung<br />
und Materie. Außerdem geht es um<br />
typische Materialbearbeitungsanlagen so -<br />
wie Strahlformungs- und Strahlführungselemente,<br />
aber auch alle Verfahren der<br />
Lasermaterialbearbeitung (Abtragen, Bohren,<br />
Beschriften, spannungsinduziertes Trennen,<br />
Schneiden, Schweißen, Löten, Härten,<br />
Generieren, lasergestützte RP-Verfahren).<br />
Die beigefügte DVD enthält Videos zu<br />
Verfahren und Grundlagen des Fachgebietes.<br />
(sm 130905501) K<br />
WW Stahl-Informations-Zentrum (Hrsg.):<br />
Zink-Magnesium-veredelte Feinbleche –<br />
Weniger ist mehr<br />
Stahl-Informations-Zentrum, Düsseldorf 2012, 20 S.,<br />
in Einzelexemplaren kostenfrei und zum Download unter<br />
www.stahl-info.de<br />
Mit Zink-Magnesium ist ein neuer Schmelztauchüberzug<br />
für Stahlfeinbleche verfügbar,<br />
der einen verbesserten Korrosionsschutz<br />
bietet. In der Broschüre »Zink-Magnesiumveredelte<br />
Feinbleche – Weniger ist mehr«<br />
werden technische Eigenschaften sowie<br />
Verarbeitungs- und Anwendungsmöglichkeiten<br />
von Stahlfeinblechen mit diesem<br />
Überzug vorgestellt. Zudem beschreibt die<br />
Publikation deren Vorteile im Hinblick auf<br />
Nachhaltigkeit und Klimaschutz.<br />
(sm 130304731) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
Personalien K 79<br />
VIP-Seite<br />
WW Steno Marcegaglia,<br />
Gründer und Chairman<br />
der gleichnamigen italienischen<br />
Unternehmensgruppe,<br />
starb am 10. September<br />
im Alter von 83 Jahren.<br />
Das vor mehr als 50 Jahren<br />
in der Nähe von Mantua gegründete Unternehmen<br />
entwickelte sich unter der Führung<br />
des Patriarchen zu einem der weltweit größten<br />
Stahlverarbeiter mit einer Kapazität von<br />
mehr als 5 Mill. t/a.<br />
(sm 131105748) K<br />
WW Ralph Oppenheimer, 72, ist in den<br />
Ruhestand getreten. Nach 31 Jahren legte er<br />
beim Stahlhändler Stemcor sein Amt als<br />
Chairman nieder und verließ den Board of<br />
Directors. Ende des Jahres 2012 war er<br />
bereits als Chief Executive Officer zurückgetreten.<br />
Das Unternehmen will in Kürze einen<br />
Nachfolger benennen. (sm 131105759) K<br />
WW Die World Steel Association hat einen<br />
neuen Chairman. Joon-Yang Chung, CEO<br />
des südkoreanischen Stahlerzeugers Posco,<br />
hat Anfang Oktober das Amt von Alexey<br />
Mordashov übernommen und wird es ein<br />
Jahr lang ausüben. Vice Chairmen des internationalen<br />
Stahlverbands sind Mordashov<br />
und voestalpine-Vorstandsvorsitzender<br />
Wolfgang Eder. Eiji Hayashida, CEO der JFE<br />
Steel Corporation, wurde zum Schatzmeister<br />
gewählt. Zum Executive Committee des<br />
Board of Directors gehören unter anderem<br />
Wolfgang Eder und Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender<br />
der ThyssenKrupp AG.<br />
(sm 131105840) K<br />
WW Am 11. <strong>November</strong> feiert Beate Brüninghaus,<br />
Abteilungsleiterin Öffentlichkeitsarbeit<br />
der Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />
ihren 60. Geburtstag.<br />
(sm 13110564) K<br />
WW Seinen 65. Geburtstag begeht am<br />
28. <strong>November</strong> Hans-Willy Bein, der früher<br />
als Wirtschaftsjournalist bei der Süddeutschen<br />
Zeitung u. a. auch über die Stahlbranche<br />
berichtete.<br />
(sm 131105665) K<br />
WW 75 Jahre alt wird am 29. <strong>November</strong> Prof.<br />
Dr.-Ing. Klaus Wünnenberg, ehemals im<br />
Ausschuss für metallurgische Grundlagen<br />
des Mannesmann Forschungsinstituts<br />
GmbH, Duisburg.<br />
(sm 131105666) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
80 K Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
AERO-LIFT Vakuumtechnik GmbH 16<br />
AGTOS GmbH 60<br />
Ametras Oboe GmbH 72<br />
Autogena Stahl GmbH 21<br />
AVESKA-Edelstahl GmbH 67<br />
B<br />
Bandstahl-Service-Hagen GmbH 4<br />
BANDTEC Stahlband GmbH 3<br />
BEPRO Blech und Profilstahl<br />
Handelsges. mbH & Co. KG 1 (Titel)<br />
Bodycote Wärmebehandlung GmbH 65<br />
Bucher Stahlhandel GmbH 41<br />
E. Büker Rohrtechnik GmbH 79<br />
Bürger + Althoff GmbH & Co. KG 53<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 60<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 80<br />
Couth Butzbach<br />
Produktkennzeichnung GmbH 58<br />
Cronimet Holding GmbH 61<br />
D<br />
Karl Diederich<br />
84 (U4)<br />
DM-Stahl GmbH 4<br />
Dylan Deutschland GmbH 39<br />
Dr. Fister GmbH 79<br />
G<br />
Göcke Umformtechnik GmbH 15<br />
H<br />
Ha-Beck Inh. Mathias Hasecke e.K. 80<br />
Hanigk & Bartosch Stahlservice<br />
GmbH & Co. KG 81<br />
I.M.M. J. Haupt 81<br />
HFS Hagener Feinblech Service GmbH 67<br />
I<br />
IMS Messsysteme GmbH 27<br />
Internorm Kunststofftechnik GmbH 23<br />
INTERSTAHL SÜD GmbH 29<br />
L<br />
Lochanstalt Aherhammer<br />
Stahlschmidt & Flender GmbH 79<br />
LUBAS Maschinen und Geräte 60<br />
M<br />
MCH Messe Schweiz (Basel) AG 25<br />
N<br />
Artur Naumann Stahl AG 47<br />
O<br />
Ohra-Regalanlagen GmbH 59<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 64<br />
Dipl.-Ing. Franco Pinelli 59<br />
R<br />
Willy Rapp GmbH 22<br />
RP Technik GmbH 45<br />
RSK Stahl- und Fertigteile<br />
Produktions- u. Vertriebs GmbH 22<br />
Konrad Rump Oberflächentechnik<br />
GmbH & Co. KG 23<br />
S<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 17<br />
Von Schaewen AG 31<br />
Schierle Stahlrohre KG 67<br />
Alois Schmitt GmbH & Co. KG 35<br />
F.W. Schnutz GmbH & Co. KG 9<br />
SHC Stahlhandelscenter<br />
Heilbronn GmbH 81<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 80<br />
Stahleisen Communications<br />
11, 47, 48, 70, 75, 83 (U3)<br />
Stahlo Stahlservice<br />
GmbH & Co. KG 56, 57<br />
Stam Spa 13<br />
T<br />
ThyssenKrupp Steel Europe AG 43<br />
ThyssenKrupp Stahl Service<br />
Center GmbH<br />
2 (U2)<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 55<br />
V<br />
VACOHUB Transportanlagen<br />
GmbH & Co. KG 51<br />
VRW Eisen- und Metall<br />
Handelsgesellschaft mbH 73<br />
W<br />
Warenzeichenverband<br />
Edelstahl Rostfrei e.V. 71<br />
WITEC AG 21<br />
www.Laserteile4you.de 41<br />
Beilagen:<br />
Ancofer Stahlhandel GmbH<br />
RP Technik GmbH<br />
Carl Spaeter GmbH<br />
StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
K 81<br />
Bitte unbedingt beachten<br />
Anzeigenschluss für Heft 12.2013<br />
ist Freitag, der 15. 11. 2013<br />
Erscheinungstermin ist der 5. 12. 2013<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>
82 K Vorschau / Impressum<br />
VORSCHAU 12.2013<br />
Steel International<br />
Grundsteinlegung für US-Rohrwerk in Louisiana<br />
Produktpalette erweitert<br />
Deutscher Stahl für Offshore-Windpark in der Ostsee<br />
Stahl-Know-how für die Bergung der Costa Concordia<br />
Länderberichte<br />
Polens Stahlindustrie will konkurrenzfähig bleiben<br />
Großinvestitionen in polnische Häfen<br />
Initiative zur Wiederbelebung der spanischen Wirtschaft<br />
Branchenbericht<br />
Qualität und Service soll die Zukunft der Werkzeugindustrie sichern<br />
Special: Markieren & Kennzeichnen<br />
Von Reinhold Mannel: »Sicher markieren, eindeutig identifizieren«<br />
mit zahlreichen Produkt- und Anwenderberichten<br />
Special: Verzinken<br />
Vorsicht, Salzsprühnebeltest<br />
Neues Vorzeigewerk eröffnet<br />
Zink und seine Legierungen als Korrosionsschutz für Offshore-<br />
Windkraftanlagen<br />
Special: Steel Art & Culture<br />
Neue Sitzmöbelserie aus Streckmetall und Leder<br />
Stahlskulpturen zur Fußball-WM 2018 in Russland<br />
Diverse Firmenporträts und Anwenderberichte<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
Tel. +49 (0)211 69936-000, Fax +49 (0)211 69936-205<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 (0)211 69936-131, Fax +49 (0)211 69936-137<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />
Anzeigenleitung: Dagmar Dieterle<br />
Tel. +49 (0)211 69936-135, Fax +49 (0)211 69936-138<br />
E-Mail: dagmar.dieterle@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 (0)211 69936-260, Fax +49 (0)211 69936-262<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 (0)211 69936-230, Fax +49 (0)211 69936-235<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. <strong>November</strong> zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 57.<br />
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Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
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Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />
Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
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Manuskripte keine Gewähr.<br />
Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />
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Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />
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eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />
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sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in<br />
Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />
Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />
der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />
Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />
widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
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Erfüllungsort Düsseldorf<br />
© 2013 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />
Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />
gebleichtem Papier (TCP) mit<br />
schwermetallfreien Farben.<br />
Printed in Germany<br />
ISSN 0178-6571<br />
Fotos: Stahlwerk Annahütte<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>11.2013</strong>