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stahlmarkt 09.2013 (September)

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

<strong>09.2013</strong><br />

WWK<br />

WWK<br />

Schmiedeindustrie: zwischen Optimismus und Pessimismus<br />

Automobilbranche: setzt auf Leichtbau<br />

WWK <strong>September</strong>-Messen: SCHWEISSEN & SCHNEIDEN / EMO 2013<br />

Qualitäts-Schmiedestücke


Editorial K 3<br />

Richtungsweisender <strong>September</strong><br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 69936-131<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

WW K Die Auftragseingänge für Walzstahlerzeugnisse<br />

lagen im bisherigen Jahresverlauf – trotz des schwieriger<br />

gewordenen wirtschaftlichen Umfelds – nur leicht (1 %)<br />

unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dies meldete<br />

die Wirtschaftsvereinigung Stahl Anfang August.<br />

Wegen des kürzlich festgestellten Plus bei den Bestellungen<br />

spricht der Verband von einem ersten Hoffnungsschimmer,<br />

aber noch von keiner Trendwende. Die<br />

Stahlkonjunktur habe sich in diesem Sommer leicht<br />

aufgehellt, hieß es.<br />

WW K Die europäische Automobilindustrie hat zu kämpfen.<br />

Besonders Südeuropa ist betroffen. Einen Rettungsanker<br />

stellt die stabile Nachfrage aus China und den<br />

USA dar. Europas Stahlproduzenten konzentrieren sich<br />

nach wie vor intensiv auf die Automobilindustrie. So gibt<br />

diese Abnehmerbranche den Unternehmen auf breitem<br />

Feld Gelegenheit, sich als innovative Branche immer<br />

wieder in die Poleposition zu bringen. In diesem Sommer<br />

wurden zahlreiche Lösungen für automobilen Leichtbau,<br />

für Effizienz oder Leistungsfähigkeit und mehr vorgestellt.<br />

Zudem werden nicht nur Werkstoffe, sondern<br />

auch Produktionsanlagen ständig weiterent wickelt und<br />

sind weltweit gefragt. Im internationalen Wettbewerb<br />

zählen – genauso wie Europas Automobilbauer – auch<br />

deren Stahllieferanten zu den führenden Unternehmen<br />

der Welt. Mehr dazu finden Sie in unserem Special<br />

»Stahl & Auto« ab Seite 28.<br />

WW K Dass Produkte und Lösungen rund um Stahl den<br />

Unternehmen noch viele Chancen bieten werden, wird<br />

sich sicherlich auch auf den großen Messen in diesem<br />

<strong>September</strong> zeigen: Die Messe SCHWEISSEN & SCHNEI-<br />

DEN 2013 in Essen (siehe auch unser Special ab Seite 45)<br />

und die EMO 2013 in Hannover (mehr dazu ab Seite 55)<br />

werden Anziehungspunkte für Besucher aus aller Welt<br />

sein. Darüber hinaus dürften Konferenzen wie der Stahlhandelstag<br />

des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS AG) in Nürnberg oder der Dow Jones Stahl Tag in<br />

Frankfurt richtungsweisend sein.<br />

Stahlkonjuktur: Zweites Quartal 2013*<br />

Auftragseingänge Lieferungen Auftragsbestand<br />

Gebiet<br />

2. Qu.<br />

2013<br />

1. Qu.<br />

2013<br />

2. Qu.<br />

2012<br />

2. Qu.<br />

2013<br />

1. Qu.<br />

2013<br />

2. Qu.<br />

2012<br />

2. Qu.<br />

2013<br />

1. Qu.<br />

2013<br />

2. Qu.<br />

2012<br />

Inland 5.771 6.277 5.525 6.047 5.950 6.076 4.796 5.072 4.445<br />

Ausland gesamt 3.437 3.508 3.417 3.510 3.583 3.718 3.021 3.094 3.406<br />

dav. übrige EU-27 2.555 2.687 2.375 2.653 2.594 2.626 2.231 2.329 2.333<br />

dav. dritte Länder 882 821 1.042 857 989 1.092 790 765 1.073<br />

Insgesamt 9.208 9.785 8.942 9.557 9.533 9.794 7.817 8.166 7.851<br />

* Walzstahlerzeugnisse in 1.000 t Quelle: WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>09.2013</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Kaufobjekte dringend gesucht<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

8 Die US-Stahlbranche verlangt Antidumpingmaßnahmen gegen<br />

unfaire Stahlrohrimporte<br />

10 Europas Stahlindustrie kann EU-Umweltziele nicht erreichen<br />

12 Möglichkeiten und Grenzen zur Reduktion des CO 2<br />

-Ausstoßes<br />

22 Neue Firmenschriften<br />

BRANCHENBERICHT<br />

23 Schmiedeindustrie noch in der Flaute<br />

RECHT<br />

26 Ein- und Ausbaukosten<br />

SPECIAL: STAHL & AUTOMOBIL / FAHRZEUGE<br />

28 Wirtschaftslokomotive Automobilindustrie<br />

34 Automobiler Leichtbau mit Stahl<br />

36 Lösungen für automobile Effizienz<br />

38 Neue Lösungen für ultraleichte Fahrzeugtüren<br />

40 Beschichtungsanlage für Automobilstähle ausgebaut<br />

SPECIAL: SCHWEISSEN & SCHNEIDEN<br />

45 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2013<br />

50 Walzen schwer zu verbindender lasergeschweißter Stahlbänder<br />

SPECIAL: EMO 2013<br />

58 Noch längere Sägeband-Standzeiten trotz hoher Schnittleistung<br />

STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

60 24. Stahlhandelstag 2013<br />

61 Neu positioniert und breit aufgestellt<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

64 Richttechnikspezialist eröffnet neue Montagehalle<br />

66 RASend schnell zu präzisen Sägeabschnitten<br />

RUBRIKEN<br />

67 StahlTermine<br />

68 Veranstaltungen<br />

70 VIP<br />

72 Inserentenverzeichnis<br />

74 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


worldsteel-Report K 5<br />

Weltrohstahlproduktion im Juli 2013<br />

STAHL & AUTO Im Mittelpunkt<br />

stehen unter anderem<br />

umweltschonende Lösungen rund<br />

um die Technologietrends<br />

Energieeffizienz, Elektromobilität<br />

und Leichtbau.<br />

INNOVATIONSSCHAU Auf der<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2013<br />

präsentieren rd. 1.000 Aussteller<br />

aus mehr als 40 Nationen ihre<br />

Innovationen – teilweise auf<br />

Gemeinschaftsständen.<br />

BRANCHENEREIGNIS Vom<br />

19. bis 20. <strong>September</strong> 2013 lädt<br />

der Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS AG) zum<br />

24. Stahlhandelstag in die Meistersingerhalle<br />

nach Nürnberg ein.<br />

28<br />

45<br />

60<br />

Fotos: Achates, Messe Essen, Porsche<br />

J Die 64 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2012 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

Juli<br />

2013<br />

Juni<br />

2013<br />

Juli<br />

2012<br />

% Veränd.<br />

Juli 13/12<br />

7 Monate<br />

2013 2012<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 540 540 e 601 – 10,1 4.148 4.384 – 5,4<br />

Bulgarien 40 e 40 e 53 – 25,0 290 403 – 28,1<br />

Deutschland 3.397 3.684 3.593 – 5,4 24.969 25.512 – 2,1<br />

Finnland 286 255 276 3,4 2.023 2.338 – 13,5<br />

Frankreich 1.310 1.378 1.439 – 9,0 9.335 9.823 – 5,0<br />

Griechenland 75 e 75 e 108 – 30,6 552 836 – 34,0<br />

Großbritannien 909 1055 893 1,8 6.627 5.473 21,1<br />

Italien 2.200 e 2.188 2.405 – 8,5 14.883 17.280 – 13,9<br />

Luxemburg 140 e 136 195 – 28,0 1.135 1.319 – 14,0<br />

Niederlande 599 536 619 – 3,2 3.778 3.986 – 5,2<br />

Österreich 658 625 605 8,8 4.604 4.426 4,0<br />

Polen 660 e 630 e 760 – 13,1 4.535 5.289 – 14,3<br />

Schweden 282 370 162 73,9 2.557 2.649 – 3,5<br />

Slowakei 320 341 406 – 21,1 2.657 2.713 – 2,1<br />

Slowenien 60 e 60 52 16,2 367 398 – 7,9<br />

Spanien 961 1.300 e 994 – 3,4 8.428 8.541 – 1,3<br />

Tschechien 428 433 415 3,0 3.043 3.159 – 3,6<br />

Ungarn 84 84 131 – 35,8 472 956 – 50,6<br />

Weitere EU- Länder (27) (e) 460 e 441 e 561 – 18,0 3.153 3.584 – 12,0<br />

European Union (27) 13.407 14.170 14.266 – 6,0 97.555 103.069 – 5,3<br />

Bosnien-Herzegovina 63 59 65 – 3,1 438 406 8,0<br />

Kroatien 10 e 10 e 0 – 75 0 –<br />

Mazedonien 10 e 10 e 20 – 49,0 52 149 – 65,0<br />

Norwegen 20 50 e 20 – 0,6 322 377 – 14,7<br />

Serbien 47 49 21 126,8 171 346 – 50,6<br />

Türkei 2.822 2.957 3.139 – 10,1 20.229 21.069 – 4,0<br />

Europa außer EU 2.972 3.135 3.264 – 9,0 21.287 22.346 – 4,7<br />

Kasachstan 275 e 265 e 350 – 21,5 1.805 2.303 – 21,6<br />

Moldawien 0 e 0 e 33 – 100,0 0 188 – 100,0<br />

Russland 5.748 5.698 5.889 – 2,4 40.432 41.634 – 2,9<br />

Ukraine 2.828 3.060 2.600 8,8 19.532 19.745 – 1,1<br />

Usbekistan 70 e 70 68 3,3 453 445 1,7<br />

Weißrussland 230 e 225 e 232 – 0,9 1.575 1.569 0,4<br />

C.I.S. (6) 9.151 9.318 9.172 – 0,2 63.797 65.885 – 3,2<br />

El Salvador 10 e 9 e 7 40,8 62 52 18,1<br />

Guatemala 30 e 30 e 27 12,0 198 185 7,0<br />

Kanada 930 e 1.000 e 1.133 – 18,0 7.031 8.063 – 12,8<br />

Kuba 25 e 25 e 24 5,9 163 180 – 9,3<br />

Mexiko 1.400 e 1.450 e 1.449 – 3,4 10.219 10.372 – 1,5<br />

Trinidad und Tobago 57 55 e 47 20,4 350 370 – 5,4<br />

USA 7.567 7.221 7.325 3,3 50.670 53.517 – 5,3<br />

Nordamerika 10.019 9.790 10.012 0,1 68.693 72.740 – 5,6<br />

Argentinien 462 417 344 34,2 2.864 3.076 – 6,9<br />

Brasilien 2.950 e 2.831 2.993 – 1,4 19.924 20.343 – 2,1<br />

Chile 100 e 90 e 133 – 24,8 743 1.000 – 25,6<br />

Ecuador 45 e 40 e 39 16,7 306 257 18,9<br />

Kolumbien 100 e 90 e 107 – 6,9 633 810 – 21,8<br />

Paraguay 1 e 1 e 4 – 74,1 8 22 – 64,2<br />

Peru 100 e 95 e 91 10,2 628 545 15,3<br />

Uruguay 10 e 7 e 8 32,0 45 45 0,0<br />

Venezuela 265 e 190 e 209 26,7 1.568 1.454 7,9<br />

Südamerika 4.033 3.761 3.927 2,7 26.720 27.551 – 3,0<br />

Ägypten 500 e 540 e 544 – 8,1 3.839 3.876 – 0,9<br />

Algerien 50 e 50 32 58,0 312 358 – 13,0<br />

Iran 1.302 1.250 e 1.122 16,1 8.662 8.512 1,8<br />

Katar 195 191 185 5,4 1.343 1.296 3,6<br />

Marokko 50 e 48 36 39,9 364 339 7,4<br />

Saudi-Arabien 464 453 282 64,5 3.220 2.991 7,7<br />

Südafrika 570 e 550 e 555 2,7 3.895 4.277 – 8,9<br />

Afrika/Mittlerer Osten 3.174 3.146 2.792 13,7 22.067 21.764 1,4<br />

China (1) 65.470 64.660 61.648 6,2 455.800 425.584 7,1<br />

Indien 6.660 e 6.450 e 6.386 4,3 46.286 45.073 2,7<br />

Japan 9.297 9.281 9.251 0,5 64.007 63.315 1,1<br />

Südkorea 5.553 5.458 5.894 – 5,8 38.611 40.790 – 5,3<br />

Taiwan, China 2.110 e 2.040 e 1.761 19,8 13.526 12.378 9,3<br />

Asien 89.090 87.889 84.940 4,9 618.230 587.140 5,3<br />

Australien 402 371 412 – 2,3 2.765 2.818 – 1,9<br />

Neuseeland 78 74 82 – 5,1 527 530 – 0,5<br />

Ozeanien 480 445 494 – 2,8 3.292 3.348 – 1,7<br />

Gesamt (64 Länder) 132.325 131.652 128.867 2,7 921.641 903.843 2,0<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Kaufobjekte dringend<br />

gesucht<br />

Ein Unternehmen kaufen, profitabler machen und dann mit hohem<br />

Aufschlag weiterveräußern – das wollen derzeit viele Finanzinvestoren.<br />

Und auch Unternehmen sind auf der Suche nach Akquisitionen. An der<br />

Finanzierung würden solche Deals nicht scheitern, da die Kassen der<br />

Interessenten meist gut gefüllt sind. Aber es fehlt an Kaufgelegenheiten.<br />

Das schürt die Gefahr, dass zu hohe Preise gezahlt werden.<br />

WW K Ein Beispiel ist das Familienunternehmen<br />

Oetker: Die Kassen des Mischkonzerns,<br />

der nicht nur Pudding und Pizza verkauft,<br />

sondern unter anderem auch im Reedereigeschäft<br />

tätig ist, sind prall gefüllt. Auf gut<br />

1 Mrd. € beziffert die Geschäftsführung die<br />

Kriegskasse. Zu gerne würde Oetker sein<br />

Geschäft mit Zukäufen stärken. Aber es<br />

mangelt an Gelegenheiten. »Der Markt für<br />

Firmenkäufe ist nahezu zum Erliegen ge -<br />

kommen«, klagte vor Kurzem Finanzchef<br />

Ernst Schröder. Wie Oetker geht es vielen<br />

gut verdienenden Unternehmen und auch<br />

Finanzinvestoren. Sehnsüchtig halten sie<br />

Ausschau nach gesunden Mittelständlern,<br />

die zum Verkauf stehen. Oder nach Konzernsparten,<br />

die abgespalten werden und<br />

neue Eigentümer suchen. Die Finanzierung<br />

ist dabei meist kein Problem. Die Interessenten<br />

sind liquide und die Finanzierungskosten<br />

sind niedrig. Aber die guten Optionen sind<br />

rar, der Markt ist leergefegt.<br />

Warum das so ist? Familienunternehmer<br />

halten an ihrem Unternehmen oft vor allem<br />

deshalb fest, weil sie für den Verkaufserlös<br />

keine attraktive Anlagealternative sehen.<br />

Die Zinsen sind niedrig und die Aktienbörse<br />

hat bereits eine stramme Klettertour hinter<br />

sich – wohin also mit dem Geld? Da bleiben<br />

viele Private lieber in ihrem Unternehmen<br />

verankert und warten ab. Auch die großen<br />

Konzerne stellen wenig ins Schaufenster. In<br />

den vergangenen Jahren haben sie sich<br />

bereits von vielen Aktivitäten getrennt. Was<br />

sie los werden wollten, ist in vielen Fällen<br />

längst weg. Entsprechend groß ist das Interesse,<br />

wenn doch einmal eine Sparte wie<br />

derzeit die Flughafen-Gepäckbeförderung<br />

von Siemens oder das Pneumatikgeschäft<br />

von Bosch-Rexroth zum Verkauf gestellt<br />

werden. Aus Mangel an Gelegenheiten<br />

»<br />

Experten<br />

finden die wieder<br />

lockere Geldvergabe vieler<br />

Banken bedenklich.<br />

kommt es derzeit immer häufiger vor, dass<br />

Finanzinvestoren bei Deals unter sich bleiben.<br />

Ein Unternehmen wird von einer Private-Equity-Firma<br />

zur nächsten weitergereicht.<br />

So wie der Essener Heizungsableser<br />

Ista, der früher einmal zum Eon-Konzern<br />

gehörte. Für 3,1 Mrd. € erwarb der Finanzinvestor<br />

CVC kürzlich das Unternehmen<br />

zurück, das ihm früher bereits einmal mehrheitlich<br />

gehört hatte. Es gibt gar Fälle, in<br />

denen Unternehmen zum dritten oder gar<br />

vierten Mal von einem Finanzinvestor an<br />

den nächsten weitergereicht wurden. Eine<br />

äußerst ungesunde Entwicklung, wie Experten<br />

zu Recht kritisieren. Denn die möglichen<br />

Reserven zur Wertsteigerung, die in einem<br />

Unternehmen schlummern, hat spätestens<br />

der zweite Private-Equity-Eigentümer gehoben.<br />

Der nächste Hausherr müsste gänzlich<br />

neue Perspektiven eröffnen – etwa durch<br />

eine Akquisition. Anders wäre ein weiterer<br />

Preisaufschlag kaum zu rechtfertigen.<br />

Das ist das Dilemma an dem Ungleichgewicht<br />

zwischen Angebot und Nachfrage:<br />

Damit wächst die Gefahr, das unangemessen<br />

hohe Preise aufgerufen und auch be -<br />

zahlt werden. So wie im Überschwang der<br />

Jahre 2005 bis 2007, als vor allem Private-<br />

Equity-Unternehmen nahezu alles kauften,<br />

was ihnen angeboten wurde, und das zu<br />

enorm hohen Preisen und mit gewaltigen<br />

Schuldenpaketen. 30 bis 50 Mrd. € investierten<br />

Finanzinvestoren damals per anno.<br />

Zum Vergleich: In den ersten sechs Monaten<br />

2013 gaben sie bei 51 Transaktionen schon<br />

wieder 9,4 Mrd. € aus – so viel, wie seit dem<br />

ersten Halbjahr 2008 nicht mehr. Bedenklich<br />

stimmt Experten zum einen die wieder<br />

lockere Geldvergabe vieler Banken. Sie ha -<br />

ben großes Interesse an solchen Übernahmen<br />

und schnüren vereinzelt große Kreditpakete,<br />

damit Deals zustande kommen. In<br />

den Vereinigten Staaten sind die Finanzierungen<br />

zum Teil bereits aggressiver als vor<br />

Ausbruch der Finanzkrise 2007.<br />

Billiges Geld ist das eine. Zum anderen<br />

geraten Finanzinvestoren unter immer stärkeren<br />

Anlagedruck. Ihre Geldgeber – Privatpersonen,<br />

Pensionskassen, Versicherungen<br />

– stellen ihnen Milliardensummen zur Verfügung<br />

und erwarten, dass sie mit diesem Geld<br />

sinnvoll arbeiten. Die Folge: Wenn etwas auf<br />

den Markt kommt, gibt es meist viele Interessenten.<br />

Vor allem, wenn es sich nicht um ein<br />

Unternehmen handelt, das sehr stark dem<br />

Auf und Ab der Konjunktur folgt, wie das<br />

beispielsweise bei Auto zulieferern oder Ma -<br />

schinenbauern der Fall ist. Auch Unternehmen<br />

spüren zunehmend Druck, sich durch<br />

Zukäufe zu verstärken. Denn aus eigener<br />

Kraft können sie sich in vielen Fällen nicht<br />

deutlich weiterentwickeln. So wie Oetker.<br />

Ohne Akquisitionen gerät das Langfristziel<br />

des Familienunternehmens in Gefahr. Die<br />

Ostwestfalen wollen ihren Umsatz in den<br />

nächsten Jahren verdoppeln. Ohne Zukäufe<br />

ist das nicht zu schaffen. ber (sm 130905598) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


8 K Steel International<br />

Die US-Stahlbranche verlangt Antidumpingmaßnahmen<br />

gegen unfaire Stahlrohrimporte<br />

Einer der größten Handelsstreitfälle droht<br />

New York (bln). Vor drei Jahren verdonnerte das US-Handelsministerium<br />

chinesische Rohrimporte für die US-Erdöl- und Erdgasindustrie zu<br />

Antidumpingzöllen zwischen 30 % und 99 %. Nun verlangen die führenden<br />

amerikanischen Hersteller von Spezialstahlrohren ähnliche Strafzölle auf<br />

einschlägige Einfuhren aus neun Ländern, darunter Indien, Südkorea,<br />

Saudi-Arabien, Thailand, Vietnam und der Türkei.<br />

WW K Angeführt von der U.S. Steel Corporation<br />

brachten neun US-Unternehmen eine<br />

Beschwerde im Washingtoner Handelsministerium<br />

vor, die Experten zufolge zu einem<br />

der größten Handelsstreitfälle führen könnte.<br />

Die amerikanischen Unternehmen werfen<br />

der ausländischen Konkurrenz unfaires<br />

Handelsgebahren vor.<br />

Positive Reaktionen<br />

an der Wall Street<br />

Drei Wochen nach dem Eingang der Be -<br />

schwerde buchten die US-Unternehmen<br />

einen ersten Sieg: Das Ministerium initiierte<br />

eine Voruntersuchung durch die International<br />

Trade Commission (ITC), eine Behörde<br />

der US-Regierung. Sofern die ITC Anzeichen<br />

dafür findet, dass die Importe den einheimischen<br />

Konkurrenten finanziell schaden, wird<br />

eine umfassende Untersuchung und eine<br />

Anhörung beider Seiten folgen. Der Be -<br />

schwerde zufolge stiegen die Rohrprodukte<br />

aus den neun benannten Ländern in den<br />

letzten Jahren um über 100 % und erreichten<br />

im vergangenen Jahr einen Marktanteil<br />

von über 60 %.<br />

Obwohl das letzte Wort in Handelskonflikten<br />

dieser Art typischerweise erst nach<br />

vielen Monaten gesprochen wird, reagierte<br />

die Wall Street positiv auf die Beschwerde<br />

und das Einschalten der ITC: Die Aktienpreise<br />

von U.S. Steel und anderen Herstellern<br />

von Stahlrohren machten einen spontanen<br />

Sprung nach oben.<br />

AIIS warnt vor massiver<br />

Handelsaktion<br />

In den USA ist es in Handelsstreitigkeiten<br />

dieser Art schwierig, aber nicht unmöglich<br />

zu beweisen, dass Einfuhren »unfair« sind<br />

und der einheimischen Industrie bedeutende<br />

finanzielle Schäden zufügen. Aber unabhängig<br />

vom Ablauf dieses jüngsten Handelskonflikts<br />

dürften die Beschwerdeführer in<br />

naher Zukunft von ihrer seit geraumer Zeit<br />

erwarteten Aktion profitieren. Experten er -<br />

warten nämlich, dass die in der Beschwerde<br />

benannten ausländischen Rohrhersteller in<br />

Reaktion auf die Beschwerde einen Takt<br />

weniger aggressiv sein werden.<br />

Der anhaltend starke Bedarf an Stahlrohrprodukten<br />

für die Förderung und Exploration<br />

von Erdöl und Naturgas ist einer der<br />

Lichtblicke in der ansonsten mäßigen Stahlnachfrage.<br />

Insbesondere die enorme Expansion<br />

der Schieferöl- und Naturgasförderung<br />

in einer Reihe von Schieferregionen sorgt<br />

nach wie vor für eine starke Nachfrage nach<br />

Rohrprodukten. In Reaktion auf die Be -<br />

schwerde warnte das American Institute for<br />

International Steel (AIIS), dass diese »massive<br />

Handelsaktion« die Versorgung der Ölund<br />

Erdgasindustrie mit für Bohrungen notwendigen<br />

Rohrprodukte infrage stellen<br />

könnte. AIIS charakterisierte die Beschwerde<br />

als »overkill« und wies den Vorwurf von<br />

Dumping und subventionierten Rohrimporten<br />

zurück. Die meisten der betroffenen<br />

ausländischen Lieferanten seien zuverlässig<br />

und vertrauenswürdig, erklärte AIIS-Präsident<br />

David Phelps.<br />

»Buy American« bleibt<br />

das Gebot der Stunde<br />

Obwohl die jüngste Handelsbeschwerde keine<br />

chinesischen Importeure betrifft, bleiben<br />

Stahlimporte aus China die bevorzugte Zielscheibe<br />

von »Buy-American-Initiativen«. Die<br />

jüngste Aktion richtete sich gegen die Metropolitan<br />

Transportation Authority (MTA),<br />

eine öffentliche Behörde, die in New York<br />

City und Umgebung für den Nahverkehr verantwortlich<br />

ist. Betrieb, Wartung und Ausbau<br />

von U-Bahnen, Eisenbahnen und Brücken<br />

bringt den Ankauf von großen Mengen<br />

aller möglichen Produkte mit sich. Als be -<br />

kannt wurde, dass die MTA für ausgedehnte<br />

Reparaturarbeiten an der Verrazano-Narrows-Brücke<br />

15.000 t Stahlprodukte vom<br />

chine sischen Staatsunternehmen Angang<br />

Steel importierte, protestierten sowohl der<br />

Dachverband der Stahlunternehmen als<br />

auch die Stahlarbeitergewerkschaft. Aber<br />

erst als sich zwei führende US-Senatoren,<br />

Charles Schumer und Sherrod Brown, mit<br />

einem offenen Brief an die MTA für »Buy<br />

American« einsetzten, erfuhr die Öffentlichkeit<br />

vom »unpatriotischen« Verhalten des<br />

MTA-Managements.<br />

Die MTA ist ohnehin nicht gerade populär<br />

im Raum New York. Proteste gegen die<br />

stetig steigenden Preise für Fahrkarten und<br />

Gebühren für die Benutzung von Brücken<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


und Tunnels sind in New York<br />

an der Tagesordnung.<br />

Das Buy-American-Gesetz<br />

schreibt vor, dass die US-Regierung<br />

Produkte einkauft, die im<br />

Land hergestellt sind. Das gilt<br />

auch für Projekte in Bundesstaaten<br />

und Kommunen und solche,<br />

die finanziell von Washington<br />

unterstützt werden. Ge -<br />

wöhnlich betrifft das auch die<br />

MTA. Aber im Fall der Verrazano-Narrows-Brücke<br />

wurde die<br />

Finanzierung nicht durch direkte<br />

öffentliche Mittel aufgebracht,<br />

sondern durch Obligationen,<br />

die durch Brückengebühren<br />

getilgt werden. MTA-<br />

Manager verteidigten sich mit<br />

dem Ar gument, dass sie das<br />

Buy-American-Gesetz nicht verletzten.<br />

Aber für die Stahllobby<br />

und ihre Freunde im Kongress<br />

und in der Öffentlichkeit war es<br />

moralisch falsch, als sich die<br />

MTA für Stahl aus China entschied,<br />

der den beiden Senatoren<br />

Schumer und Brown zu -<br />

folge aufgrund von allen möglichen<br />

Regierungssubventionen<br />

amerikanische Konkurrenten<br />

um bis zu 25 % unterbietet. Die<br />

Senatoren verlangten, dass die<br />

MTA ihren Angebotsprozess<br />

reformiert, sodass einheimische<br />

Unternehmen die gleiche Chance<br />

haben, entsprechende Aufträge<br />

zu bekommen.<br />

Für Senator Schumer, der<br />

New York im US-Senat repräsentiert,<br />

ist es eine moralische<br />

Pflicht, dass Regierungsbehörden<br />

wie die MTA die einheimische<br />

Industrie unterstützen.<br />

»Wenn amerikanische Regierungskörper<br />

wie die MTA einen fairen Wettbewerb für<br />

amerikanischen Stahl – hergestellt von amerikanischen<br />

Stahlarbeitern – nicht unterstützt,<br />

wird das niemand tun«, erklärte er.<br />

Senator Brown, der Ohio im Senat vertritt<br />

und sich besonders für die Stahlindustrie in<br />

seinem Bundesstaat stark macht, setzt nicht<br />

auf die Ethik von Entscheidungsträgern,<br />

sondern auf eine Stärkung der »Buy-American-Gesetzgebung«,<br />

die es Behörden wie<br />

der MTA nicht erlaubt, die protektionistischen<br />

Provisionen zu umgehen.<br />

Trotz allem herrscht Zuversicht<br />

in der Branche<br />

Was all die Beschwerden über die ausländische<br />

Konkurrenz und all die Klagen über die<br />

Schwierigkeiten der einheimischen Stahlindustrie<br />

zu ignorieren schien, war der Aufwind<br />

zur Jahresmitte. Nicht nur die Nachfrage<br />

aus der Erdgas- und -ölbranche, sondern<br />

auch aus der Automobilindustrie blieben<br />

stark. Überdurchschnittlich gute Ernten in<br />

der Landwirtschaft versprachen eine ansteigende<br />

Nachfrage für Stahlprodukte. All das<br />

spiegelte sich im »SteelMarketUpdate Sentiment<br />

Barometer« der Stahlkunden wider,<br />

wo sich 38 % der Befragten optimistisch<br />

gaben im Vergleich zu nur 19 % zum gleichen<br />

Zeitpunkt des vergangenen Jahres.<br />

(sm 130905596) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


10 K Steel International<br />

Europas Stahlindustrie kann EU-Umweltziele<br />

nicht erreichen<br />

Stahlverband EUROFER legt eigenen Fahrplan vor<br />

Brüssel. Die Europäische Kommission überfordert die heimischen<br />

Stahlerzeuger. Sie können nach Berechnungen des Stahlverbands EUROFER<br />

nicht so viele Schadstoffe sparen wie gewünscht. Während die Politiker im<br />

Zeitraum von 1990 bis 2050 eine Reduzierung der CO 2<br />

-Emissionen um<br />

80 % bis 95 % pro erzeugter Tonne fordern, hält die Industrie zwischen<br />

2010 und 2050 lediglich ein Minus von 15 % für möglich.<br />

WW K Der Stahlverband EUROFER verweist<br />

auf Berechnungen der Boston Consulting<br />

Group, die verschiedene Szenarien in der<br />

Stahlerzeugung durchgespielt hat. Die Be -<br />

rater kommen zu der Einschätzung, dass die<br />

von der EU herausgegebenen Vorgaben<br />

unerreichbar sind.<br />

Europas Stahlunternehmen sind der Studie<br />

zufolge lediglich in der Lage, zwischen<br />

2010 und 2030 10 % weniger Schadstoffe<br />

zu erzeugen. Von 2010 bis 2050 ist insgesamt<br />

nur ein Minus von 15 % machbar.<br />

Dazu müssten aber alle Stahlerzeuger die<br />

besten verfügbaren Technologien einsetzen,<br />

ihre Arbeitsabläufe optimieren und mehr<br />

Stahlschrott als Ausgangsmaterial einsetzen.<br />

Höhere Einsparungen halten die Berater<br />

nur mit verbesserten Produktionstechnologien<br />

für möglich. Würden alle bestehenden<br />

Hochöfen mit Gasrecyclinganlagen ausgestattet<br />

und europaweit CO 2<br />

-Speicher errichtet,<br />

könnte der Ausstoß von Kohlendioxid<br />

von 2010 bis 2050 theoretisch um rd. 60 %<br />

sinken.<br />

EUROFER zufolge sind diese Produktionstechnologien<br />

technisch aber noch nicht<br />

ausgereift und befinden sich immer noch in<br />

der industriellen Prüfphase. Abgesehen<br />

davon glaubt der Verband nicht, dass sich<br />

ausreichend CO 2<br />

-Lagerstätten in Europa<br />

einrichten lassen. Der öffentliche Widerstand<br />

wächst in vielen Ländern der Gemeinschaft.<br />

Außerdem kennt EUROFER keine<br />

überzeugenden Ge schäftsmodelle für diese<br />

unter irdischen Treibstoffgaslager, sodass<br />

der Verband eine Durchdringung des Marktes<br />

in den nächsten Jahren als unwahrscheinlich<br />

bezeichnet.<br />

EUROFER befürchtet Aussterben<br />

der Stahlindustrie<br />

Diese schlechten Rahmenbedingungen<br />

könnten schlimme Folgen haben. »Wenn die<br />

Europäische Kommission ihre Klimaziele<br />

nicht anpasst, wird die Stahlindustrie in<br />

Europa nicht überleben«, sagte EUROFER-<br />

Generaldirektor Gordon Moffat. Die heimischen<br />

Stahlerzeuger könnten ja nicht einmal<br />

das erste Zwischenziel erreichen – die bis<br />

2030 geforderte CO 2<br />

-Reduzierung um 43 %<br />

bis 48 %. Die dafür benötigten Technologien<br />

seien noch nicht vorhanden und kämen auch<br />

nicht so schnell wie von der Kommission<br />

gewünscht. Insofern könnte die Stahlbranche<br />

die Vorgaben der EU nicht so einfach wie<br />

andere Industriebranchen umsetzen.<br />

Extreme CO 2<br />

-Einsparungen, wie die Kommission<br />

sie jüngst in ihrer »Roadmap for<br />

moving to a low-carbon economy in 2050«<br />

publiziert hat, hält Moffat nur mit radikalen<br />

und noch nicht geprüften Produktionstechnologien<br />

für möglich. Zwar hat das Forschungsprogramm<br />

ULCOS (Ultra-Low CO 2<br />

Steelmaking) vier bahnbrechende Technologien<br />

entwickelt. Bislang sind aber nur zwei<br />

davon in einer Pilotanlage getestet worden.<br />

Nicht eine ist unter kommerziellen Rahmenbedingungen<br />

eingesetzt worden.<br />

Das Fehlen bahnbrechender Technologien<br />

wird nach Einschätzung des Verbands auch<br />

nicht durch das europäische Emissionshandelssystem<br />

ETS wettgemacht, das nach Einschätzung<br />

einiger Experten Investitionen in<br />

neue Technologien beschleunigen wird. Um<br />

die ULCOS-Technologien in die Wirklichkeit<br />

umzusetzen, bedarf es EUROFER zufolge<br />

mehr als nur eines hohen Preises für Verschmutzungszertifikate.<br />

»Die benötigten<br />

Investitionen übersteigen eindeutig die<br />

finanziellen Möglichkeiten unserer Industrie«,<br />

kritisierte Moffat. Die Stahlerzeuger<br />

benötigten Unterstützung und dieser Punkt<br />

müsste integraler Bestandpunkt der Um -<br />

welt- und Klimapolitik der Union sein.<br />

Bei der Erstellung ihres eigenen CO 2<br />

-Fahrplans<br />

hat sich die europäische Stahlindustrie<br />

nicht nur auf die Reduzierung von Kohlendioxid<br />

bei der Stahlerzeugung konzentriert.<br />

Sie hat laut EUROFER einen ganzheitlichen<br />

Ansatz gewählt und das CO 2<br />

-Sparpotenzial<br />

bei innovativen Technologien untersucht, in<br />

denen Stahl nicht durch andere Materialien<br />

ersetzt werden kann.<br />

Die Boston Consulting Group hat acht<br />

Einzelfallstudien durchgeführt, unter anderem<br />

für leichtere Fahrzeugteile, Elektromotoren<br />

und effizientere Kraftwerke. Die Ex -<br />

perten haben bis zum Jahr 2030 ein Sparpotenzial<br />

von wenigstens 443 Mill. t CO 2<br />

pro Jahr errechnet. Als Vergleich: Die<br />

gesamte Stahlindustrie hat im Jahr 2010 rd.<br />

220 Mill. t Schadstoffe produziert.<br />

Diesen ganzheitlichen Ansatz vermisst der<br />

europäische Stahlverband bei allen Vorgaben<br />

der EU-Kommission. Die gegenwärtige<br />

Klimapolitik beschränke sich nur auf die<br />

Reduzierung von Schadstoffen bei der Produktion<br />

von bestimmten Materialien, sagte<br />

Moffat. Diese Sichtweise unterschätze aber<br />

den Beitrag, den der Werkstoff Stahl durch<br />

seinen Einsatz in vielen Bereichen für die<br />

Umwelt leisten könnte. Abgesehen davon<br />

trage Stahl durch seine Recycelbarkeit einen<br />

großen Beitrag zur Schonung der Umwelt.<br />

(sm 130905491) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Steel International K 11<br />

L STEEL TICKER<br />

CHINA WILL GRÜNE TECHNOLOGIE<br />

AUS DEUTSCHLAND<br />

Mönchengladbach. Energieeinsparung und Umweltschutz sind für die<br />

Volksrepublik China sehr wichtige Themen. Dank moderner Technik lassen<br />

sich Ökologie und Ökonomie auch in der metallurgischen Industrie erfolgreich<br />

in Einklang bringen. Das war das wichtigste Ergebnis einer gemeinsamen<br />

Konferenz des deutschen Anlagen- und Maschinenbauers SMS<br />

group mit einer Organisation verschiedener chinesischer Ministerien.<br />

Vor 180 Vertretern aus Industrie und Politik präsentierte die SMS group<br />

in Beijing die öko logischen und ökonomischen Vorteile der Ecoplants-<br />

Lösungen für den Betrieb hüttentechnischer Anlagen. Der Einklang von<br />

sinkenden Be triebskosten bei gleichzeitig geringeren Emissionen macht die<br />

Ecoplants-Lösungen besonders attraktiv.<br />

Die SMS-Referenten stellten Lösungen aus der gesamten metallurgischen<br />

Verfahrenskette von der Roheisenerzeugung bis zur Fertigbearbeitung von<br />

Blechen, Bändern und Rohren dar. So ist beispielsweise die »Continuous<br />

Mill Technology« (CMT) sehr energieeffizient. Die Spezialisten der SMS<br />

group haben mit der gemeinsamen Anbindung von der Walzstraße an das<br />

Stahlwerk ein Verfahren entwickelt, das Stranggießen und Walzen neu<br />

aufeinander abstimmt. Die Kostenreduktion des CMT-Verfahrens liegt<br />

dadurch bei 11 €/t, die Emissionseinsparung bei 72.000 t CO 2<br />

pro Jahr.<br />

(sm 130805430) K<br />

WORLDSTEEL BEFÜRWORTET NEUE ISO-NORM<br />

Brüssel. Der internationale Stahlverband worldsteel begrüßt die Einführung<br />

von ISO-Standards für das Messen von Kohlendioxidemissionen bei der Eisenund<br />

Stahlherstellung. Die Stahlindus trie verwendet diese Messmethode<br />

bereits seit fünf Jahren. Die ISO-Norm 14404-1 gilt für die Stahlerzeugung<br />

in Hochöfen, die Norm ISO 14404-2 für die Herstellung in Lichtbogenöfen.<br />

Nach Einschätzung des worldsteel-General direktors Edwin Basson bestätigt<br />

die Einführung der Standards die Messmethode der Stahlindustrie. Nun<br />

rechnet der Verband damit, dass sich diese Methode weiter durchsetzt und<br />

von noch mehr Stahlerzeugern angewendet wird. Damit wachse Basson<br />

zufolge die Chance, dass die Reduzierung von Schadstoffemissionen noch<br />

größere Bedeutung bekommt.<br />

Gegenwärtig messen 51 Unternehmen in mehr als 200 Stahlerzeugungsanlagen<br />

ihre CO 2<br />

-Emissionen mit der von worldsteel bevorzugten Methode.<br />

(sm 130505063) K<br />

LONDONER METALLBÖRSE WILL<br />

WARTESCHLANGEN KÜRZEN<br />

London. Die Londoner Metallbörse LME will künftig große Engpässe bei<br />

der Metallauslieferung vermeiden. Lagerhausgesellschaften mit einer Wartezeit<br />

von mehr als 100 Kalendertagen sollen verpflichtet werden, vom<br />

1. April 2014 an mehr Metalle auszuliefern als einzulagern.<br />

Die Börse reagiert damit auf Kritik von Kunden am bestehenden Warenhaltungssystem<br />

der Läger. Um lange Wartezeiten zu verhindern, will die<br />

Börse ihre Lagerhäuser genau unter die Lupe nehmen. Bilden sich innerhalb<br />

eines Vierteljahres Wartezeiten von mehr als 100 Tagen, wird der Betreiber<br />

verpflichtet, zusätzliche Metallmengen auszuliefern. Beteiligte können der<br />

LME noch bis 30. <strong>September</strong> ihre Meinung kundtun. Der Verwaltungsrat<br />

der Börse will im Oktober entscheiden, ob dieses Verfahren eingeführt wird.<br />

(sm 130905452) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


12 K Steel International<br />

Möglichkeiten und Grenzen zur Reduktion<br />

des CO 2<br />

-Ausstoßes<br />

10%-Reduktion des 1990-Wertes wäre machbar<br />

München. In den Bemühungen der europäischen Länder, die Treibhausgasemissionen<br />

zu verringern und eine nachhaltige Industrielandschaft zu<br />

erhalten, spielt die europäische Stahlindustrie eine bedeutende Rolle.<br />

Die Studie Steel’s Contribution to a Low-Carbon Europe: Technical and<br />

Economic Analysis of the Sector’s CO 2<br />

Abatement Potential, die von der<br />

Boston Consulting Group (BCG) gemeinsam mit dem Stahlinstitut VDEh<br />

erstellt wurde, zeigt eine realistische Perspektive auf, wie die Stahlindustrie<br />

den Herausforderungen des Klimawandels begegnen kann.<br />

WW K Langfristiges Ziel der Europäischen<br />

Kommission ist es, bis zum Jahr 2050 die<br />

Treibhausgasemissionen, ausgehend vom<br />

Niveau des Jahres 1990, um 80 bis 95 % zu<br />

reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, hat<br />

die Kommission vorgegeben, dass bis 2050<br />

alle europäischen Industrien ihre Emissionen<br />

um 83 bis 87 % reduzieren müssen. Ausgehend<br />

von diesem Fahrplan liefert die Studie<br />

eine realistische, technische Betrachtung des<br />

Potenzials der Stahlindustrie zur CO 2<br />

-Verringerung<br />

und eine wirtschaftliche Bewertung<br />

der Technologien, die dabei zur Anwendung<br />

gelangen könnten.<br />

Vom ökonomischen Standpunkt aus – so<br />

das Ergebnis – ist technologisch sowie wirtschaftlich<br />

eine CO 2<br />

-Reduktion von 10 %<br />

gegenüber dem Niveau von 1990 möglich.<br />

Das entspricht einer Verminderung der Emissionen<br />

je Tonne produzierten Stahls von 25<br />

bis 30 % im Verhältnis zu 1990. »Die Studie<br />

gibt Aufschluss über das wahre technologisch-wirtschaftliche<br />

Potenzial der Stahlindustrie«,<br />

sagt Felix Schuler, BCG-Partner<br />

und Koautor der Studie. »Die Ergebnisse<br />

sollten in die Diskussion einfließen, welche<br />

Emissionsziele für die Stahlindustrie realistisch<br />

sind und welche emissionsreduzierenden<br />

Technologien priorisiert werden sollten.«<br />

Balance zwischen ökologischen<br />

und wirtschaftlichen Interessen<br />

Die Studie untersucht nach einem Überblick<br />

über die Stahlindustrie und ihre historische<br />

Entwicklung das Potenzial der Branche zur<br />

Reduzierung von Emissionen. »Bevor größere<br />

Investitionen getätigt werden können,<br />

muss in diesem kapitalintensiven Industriezweig<br />

ein gewisses Stabilitätsniveau vorherrschen«,<br />

sagt Martin Wörtler, BCG-Senior-<br />

Partner und Koautor der Studie. »Die Politik<br />

muss realistische Ziele definieren, ökologische<br />

und wirtschaftliche Interessen austarieren<br />

und dabei stabile Investitionsbedingungen<br />

schaffen.«<br />

Weil der Einfluss der Stahlindustrie auf<br />

Emissionen nicht allein auf den Produktionsprozess<br />

begrenzt ist, befasst sich die Studie<br />

auch mit Stahl als Mitigation Enabler, das<br />

heißt mit möglichen Emissionsreduktionen<br />

aufgrund von Stahlanwendungen in anderen<br />

Sektoren. Acht der analysierten Technologien<br />

– dazu gehören unter anderem<br />

Leichtbaufahrzeuge oder der Bau von Kraftwerken<br />

für Renewables – könnten nach<br />

konservativer Berechnung zukünftig in<br />

einem Ausmaß zur CO 2<br />

-Einsparung beitragen,<br />

das der gesamten CO 2<br />

-Bilanz der Stahlindustrie<br />

in der EU27 entspricht.<br />

www.bcg.de<br />

www.bcgperspectives.com<br />

/<br />

(sm 130905531) K<br />

L STEEL TICKER<br />

FALSCHE VERRECHNUNGS-<br />

PREISE SENKEN CHINAS EXPORT<br />

Essen. Der chinesische Export von Januar bis<br />

April dieses Jahres war laut dem Rheinisch-Westfälischen<br />

Institut für Wirtschaftsforschung (RWI)<br />

nicht so hoch, wie von den staatlichen Behörden<br />

des Landes bekannt gegeben. In dem genannten<br />

Zeitraum sind die Ausfuhren des Landes öffentlicher<br />

Verlautbarungen zufolge im Vergleich zum<br />

Vorjahreswert um 17 % gestiegen. Da China<br />

mittlerweile über 10 % des weltweiten Exports<br />

bestreitet, scheint sich die globale Konjunktur<br />

demnach zu beleben. Das RWI warnt allerdings,<br />

dass überhöhte Verrechnungspreise die Bilanz<br />

verfälscht haben. Falsche Verrechnungspreise<br />

anzugeben ist eine gängige Praxis von chinesischen<br />

Unternehmen, um Beschränkungen des<br />

Kapitalverkehrs zu umgehen. Anzeichen für die<br />

Überzeichnung ist der Exportwert je Container<br />

in den chinesischen Häfen. Dieser hat in den ersten<br />

vier Monaten stark zugenommen, obwohl<br />

der Produzentenpreis Chinas in diesem Zeitraum<br />

auf einen Rückgang des Containerumschlags<br />

hinweist. Nach Berechnungen des RWI dürfte die<br />

Überzeichnung von Januar bis April rd. 13,5 %<br />

betragen haben.<br />

(sm 130905423) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Steel International K 13<br />

Unsichere Zeiten für Paraguays Stahlmarkt<br />

London. Die Stahlerzeugung in Paraguay liegt seit Februar dieses Jahres brach. Die Minimill Acepar<br />

musste wegen hoher Schulden und mangelnder Instandhaltung die Anlagen stilllegen.<br />

WW K Nun hoffen die Beschäftigten, dass die<br />

Regierung das Unternehmen wieder verstaatlicht<br />

und anschließend in Betrieb<br />

nimmt.<br />

Experten zufolge würde sich dieser Schritt<br />

durchaus lohnen. Von 1987 bis 2011 ist die<br />

Nachfrage nach Walzstahl im Land von 44<br />

Tsd. t auf 249 Tsd. t geklettert. Der Stahlerzeuger<br />

Acero del Paraguay (Acepar) entstand<br />

im Mai 1975 als Gemeinschaftsunternehmen.<br />

Während sich der Staat mit 60 %<br />

die Mehrheit sicherte, teilten sich das brasilianische<br />

Stahlunternehmen Coferraz mit<br />

39 % und die brasilianische Baufirma Tenenge<br />

mit 1 % den Rest.<br />

Den beiden brasilianischen Unternehmen<br />

ging es seinerzeit sehr gut. Sie weiteten ihre<br />

Tätigkeiten über die eigene Landesgrenze<br />

hinaus aus. Im Jahr 1982 wendete sich aber<br />

das Blatt und der Stahlerzeuger Coferraz<br />

musste aufgrund der Rezession in Südamerika<br />

Insolvenz anmelden. Der Baukonzern,<br />

der viele Anlagen für den Stahlerzeuger<br />

errichtet hatte, wurde 1986 an die brasilianische<br />

Firma Odebrecht verkauft. Diese<br />

finanziellen Probleme der brasilianischen<br />

Eigentümer verzögerten die Inbetriebnahme<br />

von Acepar rd. zehn Jahre. Schließlich gehörten<br />

der paraguayischen Regierung bereits<br />

99 %. Sie beschloss allerdings die Privatisierung<br />

und verkaufte 1997 alle Anteile.<br />

66,7 % gingen an den argentinischen Unternehmer<br />

Sergio Taselli und 33,3 % an die<br />

heimische Ge werkschaft Cootrapar.<br />

Es folgten schwere Jahre, in denen Mitarbeiter<br />

immer wieder die Arbeit niederlegten,<br />

sich wegen ungerechtfertigter Entlassungen<br />

beklagten und höhere Investitionen forderten.<br />

Dies ließ die Regierung spätestens seit<br />

L STEEL TICKER<br />

THYSSENKRUPP TAILORED<br />

BLANKS AN WISCO VERKAUFT<br />

Essen. Der Verkauf von ThyssenKrupp Tailored<br />

Blanks an die chinesische Wuhan Iron and Steel<br />

Corporation (WISCO) ist abgeschlossen. Nach<br />

der Zustimmung durch die zuständigen Regulierungsbehörden<br />

ist Ende Juli das Closing erfolgt.<br />

Der Vertrag über die Veräußerung des Herstellers<br />

von maßgeschneiderten Platinen aus Stahlblech<br />

2009 über eine Wiederverstaatlichung und<br />

einen anschließenden Verkauf an andere<br />

Investoren nachdenken. Einen Interessenten<br />

fand sie allerdings nicht.<br />

Nachdem die Nachfrage immer weiter in<br />

den Keller sank, wurde Anfang 2012 bereits<br />

einer der beiden Hochöfen vom Netz ge -<br />

nommen. Der zweite folgte ein Jahr später.<br />

Der Staat Paraguay hat dem Weltstahlverband<br />

worldsteel für das Jahr 2012 eine Rohstahlproduktion<br />

von 44 Tsd. t (2011: 30<br />

Tsd. t) gemeldet.<br />

(sm 130805285) K<br />

für die Automobilindustrie war im <strong>September</strong><br />

2012 unterschrieben worden. Im Rahmen einer<br />

Best-Owner-Vereinbarung war der Erhalt der<br />

Standorte und Arbeitsplätze geregelt worden.<br />

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.<br />

Die Trennung von Tailored Blanks war im<br />

Zuge der Portfoliooptimierung erfolgt, die der<br />

ThyssenKrupp-Konzern als Bestandteil seiner<br />

strategischen Weiterentwicklung angekündigt<br />

hatte.<br />

(sm 130905599) K


Die hochmoderne Kokerei Schwelgern<br />

ersetzt die alte, mittlerweile abgerissene<br />

Kokerei August Thyssen<br />

(Foto: ThyssenKrupp Steel Europe AG).<br />

(130905481/1)<br />

10 Jahre neue Kokerei Schwelgern<br />

Umwelt im Duisburger Norden gewinnt<br />

Duisburg. Mehr als hundert Jahre lang produzierte sie Koks für die<br />

Hochöfen im Duisburger Norden – mittlerweile ist sie abgerissen: Die alte<br />

Kokerei August Thyssen. Als Ersatz fungiert die hochmoderne Kokerei<br />

Schwelgern, deren erste Batterie vor zehn Jahren in Betrieb genommen<br />

wurde.<br />

WW K Die Kokerei August Thyssen war ein<br />

Bauwerk von 1896, in dem bis zum Anfang<br />

dieses Jahrtausends Koks für die nahe ge -<br />

legenen Hochöfen von ThyssenKrupp Steel<br />

Europe gebacken wurde und das nun Grünflächen<br />

gewichen ist. Die Kokerei lag unmittelbar<br />

an der Kaiser-Wilhelm-Straße und<br />

hatte wiederholt für Verstimmung bei der<br />

im benachbarten Stadtviertel wohnenden<br />

Bevölkerung gesorgt.<br />

Drei Jahre Bauzeit<br />

Ersetzt wurde sie durch die hochmoderne<br />

Kokerei Schwelgern am anderen Ende des<br />

Werksgeländes, deren erste Batterie vor<br />

genau zehn Jahren in Betrieb gegangen ist.<br />

Drei Jahre dauerte die Bauzeit, bis die nicht<br />

nur viel umweltfreundlichere, sondern auch<br />

optisch ansprechende neue Kokerei be -<br />

triebsbereit war. Im Frühsommer 2003 ging<br />

dann auch die zweite Batterie in Betrieb.<br />

733 Mill. € Investition<br />

Die von der Betriebsführerin KBS Kokereibetriebsgesellschaft<br />

Schwelgern (KBS) be -<br />

triebene moderne Anlage, die damals rd. 733<br />

Mill. € gekostet hat, beschäftigt heute 320<br />

spezialisierte Mitarbeiter und verfügt über<br />

eine Jahreskapazität von rd. 2,6 Mill. t qualitativ<br />

besonders hochwertigem Hochofenkoks.<br />

Sie stellt nach wie vor den Koksbedarf<br />

der beiden Großhochöfen von Thyssen Krupp<br />

Steel Europe in Duisburg-Schwelgern sicher<br />

– das sind derzeit rd. 65 % des gesamten<br />

Koksbedarfs des Unternehmens.<br />

Viele wirtschaftliche Vorteile<br />

Der gewählte Standort im Hafen Schwelgern<br />

bietet über den Rhein eine hervorragende<br />

Anbindung an den Hafen Rotterdam. Die<br />

günstigen Transportverbindungen stellen für<br />

die Importkohle – ähnlich wie beim Erz –<br />

einen Wettbewerbsvorteil dar. Ein weiterer<br />

wirtschaftlicher Vorteil des Neubaus war und<br />

ist die Einbindung der Kokerei in den Energieverbund<br />

des Hüttenwerks: Das im Erzeugungsprozess<br />

entstehende Koksofengas – es<br />

handelt sich um rd. 155.000 m³ pro Stunde<br />

– nutzt das Unternehmen unter anderem in<br />

Wärmebehandlungsöfen des Hüttenwerks<br />

beziehungsweise im Kraftwerk zur Verstromung.<br />

Pluspunkte für die Umwelt<br />

Auch im Hinblick auf die Umwelt brachte<br />

die neue Kokerei große Vorteile: Durch ihren<br />

Abstand zu den Wohngebieten bleibt die<br />

Belastung der Nachbarschaft so gering wie<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Steel International K 15<br />

möglich. Weiterer Pluspunkt: Die Kokerei<br />

Schwelgern wurde – im Vergleich zu der<br />

Kokerei August Thyssen – statt mit sechs mit<br />

nur zwei Batterien und statt mit 354 Koksöfen<br />

nur mit 140 betrieben. Auch die Zahl<br />

der täglichen Drückvorgänge ging von früher<br />

560 auf nur noch 135 zurück. Zusammen<br />

mit der in einem Forschungsprogramm<br />

neu entwickelten Einzelkammerdruckregelung<br />

an den Koksöfen sowie durch besonders<br />

gute Dichtsysteme an den Koksofentüren<br />

wurden die Emissionen weit über den<br />

damals üblichen Stand der Technik heruntergefahren.<br />

Innovative Koksnasskühlung<br />

»Die Kokerei Schwelgern mit den größten<br />

Koksöfen der Welt wurde mit einer sogenannten<br />

Koksnasskühlung ausgestattet, die<br />

als Coke-Stabilizing-Quenching(CSQ)-Technik<br />

ihre Umweltverträglichkeit über zehn Jahre<br />

hinweg bewiesen hat«, erklärt Peter Liszio,<br />

technischer Geschäftsführer der KBS. Natürlich<br />

wurde in den vergangenen zehn Jahren<br />

weiter in die Kokerei investiert: »Sie hat eine<br />

hochmoderne, zusätzliche Feinaufmahlungsanlage<br />

erhalten, mit der wir die Importkohle<br />

auf die für die Verkokung optimale Korngröße<br />

von 1,5 cm bringen«, so Liszio.<br />

Brauchwasser wird<br />

wiederverwertet<br />

Im vergangenen Jahr wurde auch eine Anlage<br />

zur Nutzung von Dränagewasser gebaut:<br />

Aufgewärmtes Wasser aus dem Werksbereich<br />

von ThyssenKrupp Steel Europe – es<br />

handelt sich um rd. eine Mill. m³ pro Jahr –<br />

wird dadurch nicht mehr ungenutzt in den<br />

Rhein abgeleitet, sondern hier sinnvoll zur<br />

Kokslöschung wiederverwertet. Alle zehn<br />

Minuten übrigens benötigt die Kokerei<br />

28 m³ dieses Wassers.<br />

Perfekt eingespieltes Team<br />

Die Mitarbeiter identifizieren sich sehr mit<br />

»ihrer« Anlage: »Alle unsere Mitarbeiter<br />

haben ihren Beruf von der Pike auf gelernt<br />

und formen heute, das kann ich mit Fug und<br />

Recht sagen, eine perfekt funktionierende<br />

Mannschaft«, zeigt sich Michael Fonck,<br />

kaufmännischer Geschäftsführer der KBS,<br />

stolz auf sein Team. »Jeder hier stellt sich<br />

tagtäglich hohen Anforderungen, ist lernbereit<br />

und macht seine Arbeit in einem ex -<br />

trem komplexen Arbeitsumfeld gerne – das<br />

schweißt zusammen.«<br />

Weitergabe über Generationen<br />

Mittlerweile sind junge Leute bei der KBS<br />

tätig, deren Väter und Großväter auch schon<br />

auf der Kokerei Schwelgern und ihrer Vorgängeranlage<br />

tätig waren. »Ein Beweis da -<br />

für, dass wir ein grundsolider Betrieb sind,<br />

den auch die Belegschaft als absolut zu -<br />

kunftsfähig sieht«, freut sich das Geschäftsführerteam.<br />

(sm 130905481) K<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Katharinenstr. 71<br />

<br />

<br />

<br />

@


16 K Steel International<br />

Bioethanol aus Stahlwerksabgasen<br />

Siemens und LanzaTech kooperieren<br />

München, Roselle/Illinois. Siemens Metals Technologies und LanzaTech<br />

haben ein zehnjähriges Kooperationsabkommen zur Entwicklung und Vermarktung<br />

von integrierten Umweltlösungen für die weltweite Stahlindustrie<br />

geschlossen. Im Zentrum der Zusammenarbeit steht das von LanzaTech<br />

entwickelte Fermentierungsverfahren, mit dem kohlenstoffreiche Abgase in<br />

der Stahlindustrie zu Bioethanol und anderen Basis-Chemikalien konvertiert<br />

werden können.<br />

WW K Siemens und LanzaTech werden auch<br />

bei der Prozessintegration und -optimierung,<br />

bei der Vermarktung sowie der Durchführung<br />

von Kundenprojekten kooperieren.<br />

Abgase aus der Eisen- und Stahlerzeugung<br />

enthalten signifikante Mengen an<br />

Kohlenmonoxid (CO) und Kohlendioxid<br />

(CO 2<br />

). Die Eisen- und Stahlindustrie trägt<br />

6,7 % zum weltweiten CO 2<br />

-Aufkommen<br />

bei. Durchschnittlich 1,8 t Kohlendioxid entstehen<br />

bei der Produktion einer Tonne Stahl.<br />

Bisher werden diese Abgase abgefackelt<br />

(130905422/1)<br />

oder zur werksinternen Erzeugung von Prozesswärme<br />

und elektrischer Energie genutzt.<br />

LanzaTechs innovative Technik nutzt die<br />

Abgase aus Konverter-, Kokerei- oder Hochofenprozessen<br />

als Nährstoff und Energiequelle.<br />

Mit dem patentierten biologischen<br />

Fermentierungsverfahren steht Stahlwerksbetreibern<br />

jetzt ein Weg offen, die in den<br />

Abgasen in Form von CO, CO 2<br />

und H 2<br />

(Wasserstoff)<br />

enthaltene chemische Energie zur<br />

umweltfreundlichen Erzeugung von Bioethanol<br />

oder anderen Basis-Chemikalien wie<br />

Essigsäure, Aceton, iso-Propanol, n-Butanol<br />

oder 2,3-Butanediol zu nutzen.<br />

Allein der Weltmarkt für Ethanol wird auf<br />

ein jährliches Volumen von mehr als 80<br />

Mill. t geschätzt, davon 75 Mill. t für den<br />

Einsatz als Biokraftstoff. Im Gegensatz zum<br />

aus Agrarprodukten gewonnenen Bioethanol<br />

tritt das Fermentierungsverfahren von<br />

LanzaTech nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung.<br />

Wesentlicher Vorteil<br />

dieser Technologie ist, dass die CO 2<br />

-Emissionen<br />

(»Carbon Footprint«) um 50 bis 70 %<br />

geringer als bei erdölbasierten Kraftstoffen<br />

und um etwa ein Drittel geringer als bei der<br />

Verstromung der Stahlwerksabgase sind.<br />

Das mikrobiologische Fermentierungsverfahren<br />

von LanzaTech wurde 2012<br />

gemeinsam mit Baosteel in deren Werk in<br />

Schanghai erfolgreich eingeführt. Die<br />

vorkommerzielle Anlage produziert rd. 300 t<br />

Ethanol pro Jahr (Foto: LanzaTech).<br />

Seit 2008 betreibt LanzaTech in Auckland,<br />

Neuseeland, eine Pilotanlage, die Stahlwerksabgase<br />

verarbeitet. 2012 hatte LanzaTech<br />

als weltweit erstes Unternehmen die Gasfermentierung<br />

zur vorkommerziellen Einsatzreife<br />

gebracht. Zwei von LanzaTech entwickelte<br />

und betriebene Anlagen in Werken<br />

der chinesischen Stahlerzeuger Baosteel und<br />

Shougang produzieren seither jeweils rd.<br />

300 t Ethanol pro Jahr aus Abgasen. Zurzeit<br />

plant LanzaTech, zwei kommerzielle Produktionsanlagen<br />

in China zu errichten. Der Bau<br />

soll noch 2013 beginnen und die Produktion<br />

2014 aufgenommen werden. Siemens und<br />

LanzaTech, verfolgen mehrere kommerzielle<br />

Fermentierungsprojekte weltweit.<br />

»Die globale Nachfrage nach bezahlbarer<br />

und umweltfreundlich erzeugter Energie<br />

war noch nie so stark wie heute«, sagte Dr.<br />

Jennifer Holmgren, CEO von LanzaTech.<br />

»Die Kohlendioxidemissionen von Stahlwerken<br />

können eine neue wichtige Energiequelle<br />

werden und gleichzeitig zur Emissionsreduktion<br />

beitragen. Wir sind froh da -<br />

rüber, gemeinsam mit Siemens integrierte<br />

Lösungen zu entwickeln, mit denen die<br />

Eisen- und Stahlindustrie ihre Wertschöpfung<br />

und Umweltfreundlichkeit erhöhen<br />

kann«.<br />

»Die Eisen- und Stahlindustrie agiert zurzeit<br />

in einem schwierigen Marktumfeld.<br />

Nicht neue Produktionsrekorde sind heute<br />

das Hauptziel unserer Kunden, sondern eine<br />

möglichst weitgehende Senkung der Be -<br />

triebskosten«, sagte Norbert Petermaier,<br />

Senior Vice President bei Siemens Metals<br />

Technologies. »Gleichzeitig setzen Regierungen<br />

ambitionierte Vorgaben für Emissionssenkungen,<br />

insbesondere hinsichtlich<br />

des CO 2<br />

-Austoßes«. Aus diesem Grund konzentriere<br />

sich Siemens auf Lösungen, mit<br />

denen Stahlerzeuger beide Ziele erreichen<br />

können. »LanzaTechs einzigartige CO/CO 2<br />

-<br />

Fermentierung bietet eine solche Gelegenheit<br />

und passt hervorragend zur führenden<br />

Position von Siemens als Anbieter von grünen<br />

Lösungen für die Industrie«.<br />

www.siemens.com<br />

/<br />

(sm 130905422) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Steel International K 17<br />

L STEEL TICKER<br />

ARCELORMITTAL PRÄSENTIERT<br />

IN CHINA MARKE VAMA<br />

Loudi. Der Stahlgigant ArcelorMittal hat in<br />

China die Marke seines Automobilgemeinschaftsunternehmens<br />

VAMA offiziell präsentiert.<br />

Mit dem chinesischen Partner Valin Steel wollen<br />

die Luxemburger die Automobilhersteller in China<br />

mit hochwertigen Blechen versorgen. Neben<br />

den großen internationalen Fahrzeugproduzenten<br />

sollen auch lokale Hersteller als Kunden<br />

gewonnen werden.<br />

Valin ArcelorMittal Automotive Steel Co Ltd<br />

(VAMA) will Mitte kommenden Jahres den<br />

Betrieb aufnehmen. Gegenwärtig laufen die<br />

Arbeiten an dem neuen Werk in der chinesischen<br />

Provinz Hunan auf Hochtouren. ArcelorMittal<br />

stellt VAMA das Know-how zur Erzeugung von<br />

ultrafesten und ultraleichten UHSS- und AHSS-<br />

Stählen zur Verfügung.<br />

Das Joint Venture verfügt über eine kontinuierliche<br />

Beiz- und Kaltwalzstraße mit einer<br />

Jahreskapazität von 1,5 Mill. t, eine Glühlinie mit<br />

einer Kapazität von 1 Mill. t und eine Feuerverzinkungsanlage<br />

mit einer Kapazität von 0,5<br />

Mill. t. Die Stähle sind vor allem für die globalen<br />

ArcelorMittal-Kunden Volkswagen, General Mo -<br />

tors, Ford, PSA, Daimler, BMW, Toyota, Honda,<br />

Renault, Fiat und Nissan gedacht. Aber auch die<br />

großen lokalen Erzeuger Geely, Chery, Dongfeng,<br />

Guangzhou Auto, Shanghai Auto und<br />

Changan sollen künftig mit innovativen Stählen<br />

beliefert werden.<br />

Das Gemeinschaftsunternehmen unterstreicht<br />

durch ein neues Logo, das sich aus dem Phoenixsymbol<br />

von Valin und der Unternehmensfarbe<br />

Orange von ArcelorMittal zusammensetzt, seine<br />

Verbundenheit trotz unterschiedlicher kultureller<br />

Wurzeln und den Anspruch auf Verlässlichkeit<br />

und Innovation. Kundenorientierung, hohe Produktqualität,<br />

gute Corporate Gouvernance und<br />

soziale Verantwortung zählen zu den Kernzielen<br />

des 2008 gegründeten Joint Ventures. Die chinesische<br />

Regierung bewilligte das Vorhaben zwei<br />

Jahre später als wichtigstes Projekt zur weiteren<br />

Industrialisierung der Region. (sm 130905580) K<br />

KREDITKLEMME MUSS<br />

CHINAS STAHLERZEUGERN<br />

DIE AUGEN ÖFFNEN<br />

London. Die von der chinesischen Regierung<br />

Ende Juni verordnete Kreditverknappung dürfte<br />

sich für viele heimische Stahlerzeuger als Glück<br />

im Unglück erweisen. Die Unternehmen können<br />

künftig nicht mehr so viel Stahl wie möglich produzieren<br />

und ihre Lager bis zum Rand füllen.<br />

Manager müssen nun nach Einschätzung des<br />

britischen Marktforschungsunternehmens MEPS<br />

mit ihrem Etat haushalten und darauf achten,<br />

dass sie auch Kunden haben.<br />

Drosseln Stahlerzeuger aufgrund einer schwächelnden<br />

Nachfrage ihre Produktion und überschwemmen<br />

den Markt nicht mehr mit ihren<br />

Erzeugnissen, dürften sich auch die Preise im<br />

Land langsam wieder erholen. Diese Entwicklung<br />

käme der gesamten Branche zugute.<br />

In China verbrennen Stahlerzeuger seit ge raumer<br />

Zeit viel Geld. Fließen Kredite künftig spärlicher,<br />

muss sich jedes einzelne Unternehmen die Wirklichkeit<br />

etwas genauer anschauen. Vor allem<br />

aber sollten sich MEPS zufolge alle Stahlerzeuger<br />

eingestehen, dass es weniger Geld kostet, die<br />

Produktion zu drosseln, als weiterhin auf Teufel<br />

komm raus zu produzieren. Auch die bislang gängige<br />

Vorstellung, dass Marktanteile nur über<br />

eine anhaltend hohe Produktion gehalten würden,<br />

gehört dann ins Reich der Fantasie.<br />

In der jüngsten Vergangenheit hat MEPS<br />

bereits zwei Unternehmenspleiten in der chinesischen<br />

Stahlbranche ausgemacht. Ändern sich<br />

die Rahmenbedingungen nicht, könnten weitere<br />

Insolvenzen folgen. Dieses zufällige Ausscheiden<br />

von Stahlerzeugern schadet aber der Branche.<br />

Besser wäre es, zunächst einmal die Unternehmen<br />

zu schließen, die sehr ineffizient arbeiten<br />

und die Umwelt mehr als andere belasten.<br />

(sm 130905490) K<br />

SOUTH STEEL NIMMT MINIMILL<br />

IN BETRIEB<br />

Mönchengladbach. South Steel aus Jizan,<br />

Saudi-Arabien, hat eine Minimill von SMS Meer<br />

und SMS Concast in Betrieb genommen. Das<br />

Stahlwerk liefert pro Jahr bis zu 1 Mill. t Knüppel,<br />

das Walzwerk bis zu 500.000 t Betonstahl. Die<br />

Anlage erfüllt hohe Anforderungen an Effizienz,<br />

Flexibilität und Produktivität. (sm 130905540) K


18 K Steel International<br />

Unterschiedliche Wettbewerbsbedingungen<br />

bestehen fort<br />

Studie zu Emissionshandelssystemen in anderen Ländern<br />

Düsseldorf. Die Stahlindustrie in Deutschland und Europa wird auch in<br />

den kommenden Jahren bei der Klimapolitik keine gleichen internationalen<br />

Rahmenbedingungen haben. Das gilt auch dann, wenn wie derzeit geplant<br />

in einzelnen Ländern und Regionen außerhalb der Europäischen Union<br />

CO 2<br />

-Emissionshandelssysteme eingeführt werden sollten. Dies ist das<br />

Ergebnis einer Studie des »Instituts der deutschen Wirtschaft Consult«<br />

(IW Consult) im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Stahl und des<br />

Düsseldorfer Zweigbüros der IG Metall.<br />

Emissionsentwicklung in den untersuchten Ländern<br />

10.000<br />

9.000<br />

8.000<br />

WW K Die Studie untersucht die Entwicklungen<br />

von Emissionshandelssystemen und ihre<br />

Bedeutung für die Stahlindustrie in bedeutenden<br />

Konkurrenzländern. Die für das Jahr<br />

2011 betrachteten Länder China, Indien,<br />

Japan, Russland, Australien, Südkorea, Brasilien<br />

und USA stehen zusammen mit der<br />

Europäischen Union für 87 % der Weltstahlproduktion.<br />

Verbindliche landesweite Emissionshandelssysteme<br />

sind nur in Australien<br />

und Südkorea geplant. Auch in diesen Ländern<br />

ist die Zuteilung der CO 2<br />

-Zertifikate für<br />

die Stahlindustrie kostenfrei, bei deutlich<br />

geringeren Reduktionsanforderungen als in<br />

der EU. Regionale Initiativen in den USA<br />

sehen keine Beteiligung der Stahlindustrie<br />

vor. In Japan ist die Teilnahme freiwillig. In<br />

anderen Ländern, wie Russland, zeichnen<br />

Entwicklung der CO 2<br />

-Emissionen in den Jahren 2000 und 2012 in Mill. t<br />

9.208,1<br />

2000<br />

2012<br />

7.000<br />

6.000<br />

6.377,0<br />

5.786,1<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

USA<br />

1.555,7 1.704,3<br />

345,4 392,2<br />

sich keine Entwicklungen zu Emissionshandelssystemen<br />

ab. Pilotprojekte in China und<br />

Brasilien stehen noch am Anfang.<br />

»Die Studie belegt, dass eine kostenfreie<br />

Zuteilung auf Basis technisch erreichbarer<br />

Richtwerte in Europa notwendig bleibt«,<br />

kommentiert Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der Düsseldorfer Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, das Ergebnis. »Andernfalls<br />

droht die Stahlindustrie, ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber den Konkurrenten<br />

ohne Emissionshandel und CO 2<br />

-Kosten zu<br />

ver lieren. Von international gleichen Wettbewerbsbedingungen<br />

beim Klimaschutz<br />

sind wir noch weit entfernt«.<br />

»Wenn der Emissionshandel zu einer Verlagerung<br />

der Stahlproduktion ins Ausland<br />

führt, wäre dem globalen Klima nicht ge -<br />

dient, es wären jedoch Arbeitsplätze in<br />

Deutschland bedroht«, befürchtet Hannelore<br />

Elze, Leiterin des Düsseldorfer Zweigbüros<br />

der IG Metall. »Die Beschäftigten der<br />

Stahlbranche arbeiten mit daran, die CO 2<br />

-<br />

Emissionen zu reduzieren und setzen sich<br />

für weltweit einheitliche Regelungen zum<br />

Klimaschutz ein«.<br />

Im europäischen CO 2<br />

-Emissionshandelssystem<br />

werden die Zertifikate an energieintensive<br />

Branchen, die im internationalen<br />

Wettbewerb stehen, auf Basis ambitionierter<br />

Richtwerte (Benchmarks) kostenfrei zu -<br />

geteilt. Auf diese Weise soll vermieden wer-<br />

Russland<br />

Australien<br />

3.429,9<br />

1.823,2<br />

1.339,7 1.409<br />

952,8<br />

352,0 500,5 528,9 763,7<br />

Japan<br />

4.335,9 3.977,5<br />

(130905532/1) Quelle: IEA, BP, IW Consult<br />

EU<br />

Download<br />

China Indien Brasilien<br />

Südkorea<br />

den<br />

Sie zum Download auf<br />

unserer Website.<br />

/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

crossmedia<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Steel International K 19<br />

den, dass als Folge einseitiger Kostenerhöhungen<br />

gegenüber Ländern außerhalb der<br />

Europäischen Union eine Verlagerung von<br />

Produktion und Arbeitsplätzen ausgelöst<br />

wird. Das Verzeichnis der betroffenen Branchen,<br />

die sogenannte »Carbon Leakage«-<br />

Liste, soll zum 31. Dezember 2014 über-<br />

prüft und für eine Periode von fünf Jahren<br />

erneut festgelegt werden. Dazu hat die EU-<br />

Kommission seit Kurzem eine Konsultation<br />

gestartet.<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl und das<br />

Düsseldorfer Zweigbüro der IG Metall fordern<br />

in diesem Rahmen die EU-Kommission<br />

auf, anzuerkennen, dass sich die internationalen<br />

Rahmenbedingungen beim Klimaschutz<br />

in den letzten Jahren nicht verändert<br />

haben und die Stahlbranche weiterhin eine<br />

kostenfreie Zuteilung benötigt.<br />

(sm 130905532) K<br />

Saarländischer Stahl im Weltall<br />

Dillingen/Völklingen. Schon seit vielen Jahren fertigen die Saarstahl-Tochter Saarschmiede GmbH<br />

Freiformschmiede (SSF) und die Dillinger Hütte (DH) in perfekter Kooperation den Stahl, der die Ariane-V-Rakete<br />

ins All bringt.<br />

WW K Nun stellte der Technische Geschäftsführer<br />

der SSF, Dr. Dieter Bokelmann, den<br />

saarländischen Beitrag denjenigen vor, die<br />

tatsächlich damit in die Erdumlaufbahn fliegen.<br />

Denn anlässlich des Weltkongresses<br />

der Astronautenvereinigung in Köln waren<br />

Anfang Juli die Astronauten Pamela Ann<br />

Melroy, Vladimir Titov und Franz Viehböck<br />

auf Kurzbesuch in Dillingen.<br />

Vor den Astronauten und rd. 300 Schülern<br />

des technisch-wissenschaftlichen Gymnasiums<br />

zeigte Bokelmann, wie die sogenannten<br />

»Booster-Dome« – das sind die<br />

bodenförmigen Abschlüsse der Seitentriebwerke<br />

– im Saarland entstehen. Die 30 m<br />

hohen und 17 t schweren »Booster« be -<br />

stehen aus einem hochfesten Spezialstahl,<br />

der in Völklingen erschmolzen und vorgeschmiedet,<br />

in Dillingen gewalzt und in einer<br />

Gemeinsam mit zwei Auszubildenden überreichte Dr. Dieter Bokelmann (auf dem Foto ganz<br />

links) drei eigens für die Astronauten angefertigte »Mini-Booster« (Foto: Dillinger Hütte).<br />

2.500-t-Presse schließlich weiterver arbeitet<br />

wird. Viel Know-how und hoch moderne<br />

Anlagen sind notwendig zur Herstellung<br />

dieses hochkomplexen Produkts, das im Einsatz<br />

dann nur 130 s »überlebt«.<br />

(130905509/1)<br />

(sm 130905509) K


20 K Steel International<br />

Stahl für höchstes Gebäude Südkoreas<br />

Annahütte lieferte 600 t Stahl und 9.000 Muffen nach Seoul<br />

Hammerau. 555 m Gesamthöhe, 123 oberirdische Stockwerke, 58 Aufzüge.<br />

Mit dem »Lotte World Tower« in Seoul befindet sich derzeit das höchste<br />

Gebäude Südkoreas – und zugleich das zweithöchste Asiens – im Bau. 600 t<br />

speziell entwickelter Gewindestahl und knapp 9.000 Gewindestahlmuffen<br />

stammen dabei aus der Annahütte im bayerischen Hammerau.<br />

WW K Für die Vertikal- und Längsbewehrung<br />

in den insgesamt acht Megastützen des<br />

555 m hohen Wolkenkratzers liefert das<br />

Stahlwerk Annahütte mehr als 600 t SAS-<br />

Gewindestahl und rd. 8.980 Gewindestahlmuffen.<br />

Der 50-mm-Stabdurchmesser des<br />

Gewindestahls wurde von der Annahütte<br />

eigens für dieses Projekt entwickelt und speziell<br />

für Korea zugelassen.<br />

Zusätzlich liefert die Annahütte Sondermuffen<br />

für den Übergang vom herkömmlichen<br />

Bewehrungsstahl zum SAS-Gewindestahl<br />

S600-50. Mit SAS-Schalungsankern,<br />

die das Unternehmen Doka GmbH in seinen<br />

Schalungssystemen für die Megastützen<br />

und den Kernbau des Lotte World Towers<br />

einsetzt, ist das Stahlwerk Annahütte zu -<br />

sätzlich indirekt an der Errichtung des neuen<br />

Wahrzeichens von Seoul beteiligt.<br />

Annahütte-Tochter »SAS Asia«<br />

sorgt für Umsetzung<br />

Umgesetzt wird der prestigeträchtige Auftrag<br />

vor Ort von der »SAS Asia«. Das Tochterunternehmen<br />

der Annahütte mit Sitz in<br />

Singapur wurde 2012 gegründet, um das<br />

enorme Potenzial des asiatischen Marktes<br />

für die umfangreichen Anwendungen der<br />

SAS-Gewindestahlsysteme zu erschließen.<br />

»Von den Fundamenten der Berliner Re -<br />

gierungsbauten bis zum neuen World Trade<br />

Center in New York finden sich Gewindestahlsysteme<br />

der Annahütte weltweit<br />

erfolgreich im Einsatz. Wir freuen uns, dass<br />

wir auch beim Megaprojekt Lotte World<br />

Tower eine im wahrsten Sinn des Wortes<br />

tragende Rolle spielen«, sagt Annahütte-<br />

Geschäftsführer Peter Meyer.<br />

Voraussichtlich Ende 2015 fertig<br />

Die Planungen des Lotte World Towers im<br />

Stadtteil Jamsil in Seoul reichen bis ins Jahr<br />

2005 zurück. Eigentümer und Auftraggeber<br />

sowie Planer und Bauausführende sind die<br />

Lotte Group bzw. deren Tochterunternehmen.<br />

Damals noch geplant als höchstes<br />

Gebäude Asiens – der 2012 eröffnete »Skytree«<br />

in Tokyo ist 634 m hoch –, wird es nun<br />

immerhin das höchste Gebäude Südkoreas<br />

und das zweithöchste Asiens. Mit den Bauarbeiten<br />

wurde 2011 begonnen. Wenn der<br />

Tower wie geplant 2015 fertiggestellt sein<br />

wird, verfügt er über 123 überirdische und<br />

6 unterirdische Stockwerke. Geschäfte und<br />

Büros sollen dann ebenso in den Lotte<br />

World Tower einziehen wie Apartments und<br />

ein Luxushotel. Die Stockwerke 120 bis 123<br />

sind für die sich in 497,6 m Höhe befindende,<br />

welthöchste Aussichtsplattform reserviert.<br />

www.annahuette.com<br />

/<br />

(sm 130905483) K<br />

(130905483/6)<br />

Im Kern der Megastützen des<br />

Lotte World Towers sorgt Gewindestahl<br />

aus Bayern für Stabilität (Foto: SAH).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Kaltwalzindustrie protestiert<br />

gegen Kostentransparenz<br />

Düsseldorf. Die Fachvereinigung Kaltwalzwerke wendet sich gegen<br />

die Praxis von Unternehmen der Automobilindustrie, von ihren<br />

mittelständischen Zulieferern volle Kostentransparenz durch Offenlegung<br />

des sogenannten »cost break down« zu fordern.<br />

WW K Im »cost break down«, auch »open<br />

book accounting« genannt, werden insbesondere<br />

die eingesetzten Materialien und<br />

die Produktionsschritte mit ihren jeweiligen<br />

Kosten aufgeführt. Eine Offenlegung dieser<br />

Informationen stärkt laut der Fachvereinigung<br />

Kaltwalzwerke die Verhandlungsposition<br />

der Auftraggeber unangemessen.<br />

Gegen die Informationspreisgabe sprechen<br />

nicht nur technische und vertragliche Argumente,<br />

sondern auch das Kartellrecht. So<br />

können aus der Verwendung der Zuliefererinfor<br />

mationen kartellrechtswidrige und<br />

bußgeld bewehrte Konstellationen entstehen,<br />

wie ein juristisches Gutachten, das die<br />

Fachvereinigung Kaltwalzwerke in Auftrag<br />

gegeben hat, bestätigt. »Wir lehnen daher<br />

den Missbrauch der Nachfragemacht von<br />

Auftraggebern ab, der zu kartellrechtswidrigen<br />

Situationen führen kann. Wir brauchen<br />

statt dessen eine faire und wettbewerbskonforme<br />

Partnerschaft in der Lieferkette«,<br />

so Dr. Bettina Schwegmann, Ge -<br />

schäftsführerin der Fachvereinigung Kaltwalzwerke.<br />

Die Forderung nach Offenlegung der Vormaterialpreise<br />

ist der Fachvereinigung zu -<br />

folge ein Beispiel für eine kartellrechtlich<br />

bedenkliche Vorgehensweise. Wenn ein<br />

Auftraggeber die Vormaterialpreise von<br />

mehreren Kaltwalzwerken erhalten würde,<br />

könnte er einen Preisdruck auf die Kaltwalzwerke<br />

und deren Vormateriallieferanten<br />

ausüben. Durch seine Preisvorgaben würden<br />

auch die ihn beliefernden Kaltwalzwerke<br />

marktrelevante Informationen über den<br />

Rohmaterialeinkauf von Wettbewerbern<br />

erhalten. Zudem sind sowohl Auftraggeber<br />

als auch Kaltwalzwerke Kunden beim Stahlhersteller<br />

und stehen im Wettbewerb um<br />

die besten Preise für die gleichen Stahlprodukte.<br />

Hier würden sich Auftraggeber auch<br />

einen wettbewerbswidrigen Vorteil verschaffen,<br />

wenn sie zuvor von Kaltwalzwerken<br />

aufgrund ihrer Marktmacht die Preisgabe<br />

des Vormaterialpreises erzwungen<br />

hätten. Das Kartellrecht will jedoch gerade<br />

verhindern, dass Wettbewerber untereinander<br />

einen detaillierten Einblick in ihre Kostenstrukturen<br />

bekommen. Es ist dabei laut<br />

der Fachvereinigung Kaltwalzwerke unerheblich,<br />

ob diese Informationen vom Wettbewerber<br />

selbst oder über den Auftraggeber<br />

geliefert werden. (sm 1300905489) K<br />

L STEEL TICKER<br />

DEUTSCHE STAHLKONJUNKTUR<br />

IM SOMMER 2013<br />

Düsseldorf. Die Auftragseingänge bei den<br />

Walzstahlerzeugnissen haben sich nach einem<br />

schwächeren ersten Quartal im Frühjahr um 3 %<br />

gegenüber dem Vorjahresquartal verbessert. So<br />

lautete eine Medieninformation der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl im Stahl-Zentrum von Anfang<br />

August. Der Rückgang gegenüber dem Vorquartal<br />

(5,9 %) ist vor allem auf saisonale Einflüsse<br />

zurückzuführen. Zuwächse kamen im zweiten<br />

Jahresviertel sowohl aus dem In- wie aus dem<br />

Ausland. Im bisherigen Jahresverlauf liegen die<br />

Auftragseingänge – trotz eines schwieriger<br />

gewordenen wirtschaftlichen Umfelds – nur<br />

leicht (1 %) unter dem Vergleichszeitraum 2012.<br />

Auch die Auftragsbestände haben sich stabilisiert.<br />

Im März lag der Rückstand zum Vorjahreszeitraum<br />

noch bei 6 %, im Juni hat er sich auf<br />

unter 1 % einmoderiert. Das jüngste Plus bei den<br />

Bestellungen sei ein erster Hoffnungsschimmer<br />

hieß es weiter, aber noch kein Anzeichen für eine<br />

Trendwende. Das Dispositionsverhalten bei<br />

Stahldistributeuren und Verarbeitern bleibe weiterhin<br />

von einer hohen Kurzfristorientierung<br />

geprägt.<br />

(sm 130905614) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


22 K Neue Firmenschriften<br />

Behringer GmbH<br />

Gesamtprogramm. Hochleistungssägen<br />

für die Stahl- und Metallindustrie<br />

24 Seiten, deutsch<br />

Innovative Sägetechnologie ist das Me -<br />

tier der Behringer GmbH. Werkstattmodelle<br />

oder High-End-Sägen für die Industrie<br />

mit einem hohen Standard in allen<br />

Fertigungsstufen stellt das Unternehmen<br />

mit langjähriger Fachkompetenz her –<br />

mit Eisen aus der eigenen Gießerei. Das<br />

Behringer-Programm um fasst u. a. Ge -<br />

radschnittbandsägen, Gehrungsbandsägen,<br />

Vertikalbandsägen und Großbandsägen.<br />

Bessey Präzisionsstahl GmbH<br />

Kompetenz in Stahl<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Aus dem 1889 gegründeten Unternehmen<br />

BESSEY & Sohn, einer Blankstahlzieherei,<br />

gingen 2005 zwei Unternehmen –<br />

die BESSEY Tool GmbH & Co. KG und die<br />

BESSEY Präzisionsstahl GmbH – hervor.<br />

Letztere beliefert u. a. die Automobilindustrie<br />

und den Maschinenbau. Die Stahlqualitäten<br />

umfassen Automatenstähle, Stähle<br />

für allgemeine technische Verwendung,<br />

Einsatz- und Wälzlagerstähle, Rost- und<br />

säurebeständige Stähle (Edelstahl rostfrei)<br />

sowie Kaltstauch- und Nitrierstähle.<br />

Behringer GmbH, Maschinenfabrik und Eisengießerei<br />

Industriestraße 23, 74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0, Fax +49 7266 207-500<br />

E-Mail: info@behringer.net, www.behringer.net<br />

(sm 130905565) K<br />

BESSEY Präzisionsstahl GmbH<br />

Mühlwiesenstraße 40, 74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Tel. +49 7142 401-0, Fax +49 7142 401-453/454<br />

E-Mail: info@bessey.de, www.bessey.de<br />

(sm 130905566) K<br />

Enpar Sonderwerkstoffe GmbH<br />

Enpar Sonderwerkstoffe<br />

6 Seiten, deutsch<br />

Zum Produktspektrum der Enpar Sonderwerkstoffe<br />

GmbH gehören u. a. halbfertige<br />

Metallprodukte für weiterverarbeitende<br />

Betriebe, Stangen in verschiedenen<br />

Dimensionen, Schmiedevormaterial,<br />

Schmiedestücke, Bleche, Platten<br />

sowie Rohre und Rohrzubehör. Seit 2003<br />

zählen auch wasserstrahlgeschnittene<br />

Teile nach Zeichnung dazu. Durch Ko -<br />

operationspartner und eigene Materialbevorratung<br />

kann flexibel auf Kundenwünsche<br />

reagiert werden.<br />

ISGUS GmbH<br />

ZEUS ® Software- und Hardwarelösungen:<br />

Potentiale entdecken und<br />

ausschöpfen<br />

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ISGUS-Softwarelösungen unterstützen<br />

Unternehmen bei der Strategie- und<br />

Kostenplanung. Zu den ISGUS-Angeboten<br />

zählen die ZEUS ® -Systeme wie die<br />

Zeiterfassung, Zugriffskontrolle und<br />

Betriebsdatenerfassung. Die Softwarelösungen<br />

werden von Kunden aus dem<br />

Mittelstand und der Industrie sowie bei<br />

Transport- und Logistikunternehmen<br />

eingesetzt.<br />

Enpar Sonderwerkstoffe GmbH<br />

Betriebsweg 10, 51645 Gummersbach<br />

Tel. +49 2261 798-0, Fax +49 2261 798-88<br />

E-Mail: info@enpar.de, www.enpar.de<br />

(sm 130905564) K<br />

ISGUS GmbH<br />

Oberdorfstraße 18 – 22, 78054 Villingen-Schwenningen<br />

Tel. +49 7720 393-0, Fax +49 7720 393-184<br />

E-Mail: info@isgus.de, www.isgus.de<br />

(sm 130905568) K<br />

KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

KASTO. Von Anfang an<br />

38 Seiten, deutsch<br />

In der Broschüre zeigt KASTO sein Produkt-<br />

und Leistungsprogramm im Be -<br />

reich »Metallsägen und Lagertechnik für<br />

den Werkstattbereich«. Vorgestellt werden<br />

Kompakt- und Universalsägemaschinen<br />

(Bügelsägen, Bandsägen, Kreissägen<br />

für Stahl, Alu und Kunststoff) u. a. an<br />

modularen Materialfluss- und Automatisierungskomponenten.<br />

Hervorzuheben<br />

sind die sogenannten KASTO-Quickfinder,<br />

die schnell Auskunft über die optimale<br />

Sägelösung geben.<br />

Pinelli<br />

Laserschneiden mit dem Ytterbium-<br />

Faserlaser<br />

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Pinelli ist u. a. spezialisiert auf das Schneiden<br />

und Schweißen von Blechen, Rohren und Profilen.<br />

Eigene patentierte Technologie und ein<br />

selbst entwickelter Schneidkopf sorgen dafür,<br />

dass dickere Materialien (bis 25 mm) mit<br />

hochwertigerer Flugzeugbauweise sehr ge -<br />

nau geschnitten werden können. Besonders<br />

am Markt ist die mechanische Garantiedauer<br />

und die damit verbundene Bauteilgenauigkeit<br />

von fünf Jahren.<br />

KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14, 77855 Achern-Gamshurst<br />

Tel. +49 7841 61-0, Fax +49 7841 61-111<br />

E-Mail: kasto@kasto.de, www.kasto.de<br />

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Pinelli<br />

Kerkpad 5a, 47608 Geldern<br />

Tel. +49 2831 2509, Mobil +49 163 7732509<br />

E-Mail: info@pinelli.info, www.pinelli-faserlaser.de<br />

(sm 130905569) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Branchenbericht K 23<br />

Schmiedeindustrie noch<br />

in der Flaute<br />

»Optimismus und Pessimismus halten sich die Waage«<br />

Düsseldorf (kv). Die Unternehmen der Massivumformung müssen sich<br />

für 2013 erneut auf einen Produktionsrückgang einstellen. Im kommenden<br />

Jahr, so hoffen die mittelständischen Zulieferer von Schmiedeteilen, werden<br />

sich die Aufschwungstendenzen wieder in höherem Umsatz niederschlagen.<br />

WW K Wie fast überall in der Metallindustrie,<br />

so ist auch bei den Herstellern von Schmiedeteilen,<br />

die im Industrieverband Massivumformung<br />

(IMU) organisiert sind, Verunsicherung<br />

unübersehbar. IMU-Vorstandsvorsitzender<br />

Frank Springorum: »Optimismus und<br />

Pessimismus hinsichtlich der weiteren konjunkturellen<br />

Entwicklung halten sich derzeit<br />

die Waage. Die Gruppe der Unentschlossenen<br />

ist am größten. Das spiegelt sehr gut<br />

meine Wahrnehmung der aktuellen Situation<br />

wider, einige sind recht zufrieden,<br />

andere klagen – aber keiner weiß so recht,<br />

wohin die Reise geht.« Dabei hatte 2013<br />

recht verheißungsvoll begonnen. Nach dem<br />

im Verlauf immer schwächer werdenden<br />

Jahr 2012 zog die Produktion wieder deutlich<br />

an. Zwar lag das Produktionsvolumen<br />

im ersten Quartal 6,4 % unter dem des Vorjahresquartals,<br />

das vom auslaufenden Boom<br />

des Jahres 2011 noch profitierte. Im Vergleich<br />

zum Schlussquartal 2012 konnte aber<br />

ein Zuwachs um 15,4 erzielt werden. Damit<br />

schien im Gesamtjahr zumindest die Produktion<br />

von 2012 wieder erreichbar.<br />

Holger Ade, im Verband für Volks- und<br />

Betriebswirtschaft zuständig, bestätigt die<br />

Reflexionen Springorums anhand der jüngsten<br />

Zahlen und der Konjunkturbefragung<br />

zum dritten Quartal 2013 des Verbands:<br />

»Die Konjunktur- und Stimmungsindikatoren<br />

deuten auf eine zunehmende Verunsicherung<br />

hinsichtlich des weiteren konjunkturellen<br />

Verlaufs hin. Nachdem bereits für<br />

das zweite Quartal 2013 eine Belebung<br />

möglich schien, die dann nicht eingesetzt<br />

hat, ist inzwischen fraglich, ob überhaupt<br />

noch eine merklich zunehmende Dynamik<br />

»<br />

Die<br />

Unternehmen der<br />

Massivumformung sind ein<br />

wichtiges Glied dieser<br />

Wertschöpfungsketten.<br />

Dabei sind diese industriellen<br />

Strukturen allerdings nicht<br />

unbegrenzt belastbar.<br />

Holger Ade, Leiter Betriebswirtschaft/Markt,<br />

Industrieverband Massivumformung (IMU)<br />

im laufenden Jahr spürbar wird.« Die Staatsschulden<br />

im Euroraum würden die wirtschaftliche<br />

Entwicklung in Europa nachhaltig<br />

bremsen und viele Marktteilnehmer<br />

veranlassen, ihre Investitionen zurückzuhalten<br />

oder zu verschieben. Darunter leide die<br />

Investitionsgüterindustrie, der die Unternehmen<br />

der Massivumformung Teile und Komponenten<br />

liefert. Es bestehe jedoch vorsichtiger<br />

Optimismus, dass nach der Bundestagswahl<br />

das Vertrauen in die politischen<br />

Rahmenbedingungen und damit in die<br />

europäischen Märkte zurückkehren könnte.<br />

In diesem Fall wäre spätestens 2014 wieder<br />

ein höheres Wachstum möglich, insbesondere<br />

wenn man berücksichtige, dass die<br />

Lagerbestände in der Lieferkette aufgrund<br />

der Erfahrungen aus der letzten schweren<br />

Wirtschaftskrise bereits auf ein sehr niedriges<br />

Niveau reduziert worden seien. Ade:<br />

»Die Kunden fahren im Nebel der Konjunkturaussichten<br />

auf Sicht, sobald sich der<br />

Nebel lichtet, darf eine beschleunigte Entwicklung<br />

erwartet werden.«<br />

Noch überall negative Vorzeichen<br />

Bisher zeigen die Zahlen noch deutlich negative<br />

Vorzeichen. So sanken die Umsätze in<br />

den ersten fünf Monaten im Vergleich zum<br />

Vorjahreszeitraum um 9,6 %. Dabei fällt<br />

zudem ins Gewicht, dass die Tonnage nur<br />

um 3,9 % schrumpfte. Der Preisverfall war<br />

also recht deutlich. Auch die Auftragseingänge<br />

gingen mengen- und wertmäßig<br />

nochmals um 7,5 % zurück. Die Erwartungen<br />

für das weitere Jahr sehen etwas freundlicher<br />

aus. Allerdings sind die Rückstände<br />

kaum noch aufzuholen, sodass erneut ein<br />

Produktionsrückgang in Sicht ist. Im Einzelnen<br />

rechnen 79 % der befragten Unternehmen<br />

in den nächsten drei Monaten mit einer<br />

unveränderten wirtschaftlichen Entwicklung.<br />

Besser schätzen sie 19 % und schlechter<br />

2 % ein. In den nächsten sechs Monaten<br />

erwarten 69 % eine in etwa gleiche, 27 %<br />

eine bessere und 4 % eine schlechtere Entwicklung.<br />

Der Auftragseingang ist gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal bei 27 % der<br />

Befragten gestiegen, bei 35 % gleich geblieben<br />

und bei 37 % gefallen. 10 % der Unternehmen<br />

fahren Kurzarbeit. Bei den übrigen<br />

90 % sind solche Maß nahmen weder akut<br />

noch geplant. Die Vormaterialpreise, wobei<br />

es sich ganz überwiegend um Stahl handelt,<br />

bereiten derzeit keine Sorgen. Kein Unternehmen<br />

berichtet über gegenüber dem Vorquartal<br />

gestiegene Preise. Bei 89 % sind sie<br />

gleich und bei 11 % gesunken. Für die<br />

nächsten drei Mo nate befürchten nur 1 %<br />

der Werke anziehende Materialpreise, 95 %<br />

gehen von un veränderten und 4 % von fallenden<br />

Preisen aus.<br />

Auf der anderen Seite sind die Verkaufspreise<br />

für Schmiedeteile gegenüber dem<br />

Vorquartal bei keinem Unternehmen gestiegen,<br />

wohl aber bei 21 % gesunken. Auch<br />

für die nächsten drei Monate geht kein<br />

Werk von steigenden, aber 11 % von sinkenden<br />

Erkaufspreisen aus. Bei einer Ge -<br />

winnmarge, die der Verband mit rd. 2 % vor<br />

Steuern und Zinsen beziffert, könnte es<br />

angesichts anderer Belastungen bei einigen<br />

Unternehmen eng werden. Springorum:<br />

»Unser Geschäft ist in den letzten Jahren<br />

immer schwieriger geworden; die Volatilität<br />

der Märkte hat enorm zugenommen, das<br />

führt neben den vielen organisatorischen<br />

Anpassungen, die wir ständig in unseren<br />

Betrieben vornehmen müssen, auch dazu,<br />

dass unsere Kunden kaum in der Lage sind,<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


24 K Branchenbericht<br />

uns für die nächsten Monate Orientierung<br />

zu geben.« Als typische Zulieferer sind die<br />

Unternehmen der Metallumformung vom<br />

Wohl und Wehe ihrer wichtigsten Kunden,<br />

der Autoindustrie und dem Maschinenbau,<br />

besonders abhängig. Deshalb sind die Daten<br />

und Signale aus diesen Branchen überaus<br />

bedeutsam.<br />

Kunden revidieren ihre Prognosen<br />

So haben die Automobilhersteller ihre<br />

Erwartungen für 2013 jüngst nach unten<br />

angepasst. Die deutsche Pkw-Industrie dürfte<br />

im Spannungsfeld zwischen dynamischer<br />

Entwicklung in den automobilen Wachstumsmärkten<br />

und den großen Herausforderungen<br />

in Westeuropa im Jahr 2013 ein<br />

leicht negatives Produktionsergebnis erzielen.<br />

Die Pkw-Inlandsproduktion wird im<br />

Gesamtjahr 2013 bei knapp über 5,2 Mill.<br />

Fahrzeugen liegen. Das entspricht einem<br />

Rückgang um 3 % gegenüber 2012. Gerade<br />

in den letzten Monaten haben die Hersteller<br />

die Produktion laut Automobilverband<br />

VDA stärker zurückgenommen, als es<br />

die aktuelle Marktnachfrage eigentlich<br />

erfordere. Damit werde auch das Ziel verfolgt,<br />

die Pkw-Lagerbestände zu verringern.<br />

Der Pkw-Export wird 2013 über 4 Mill. Pkw<br />

umfassen. Das entspricht einem Minus von<br />

2 %. Die Pkw-Auslandsproduktion, die be -<br />

reits seit 2010 über dem Inlandsproduktionsvolumen<br />

liegt, ist im Gesamtjahr 2012<br />

weiter gestiegen und hat um 8 % auf 7,7<br />

Massivumformung in Deutschland<br />

»<br />

Wir<br />

dürften die Talsohle des<br />

aktuellen Konjunkturzyklus<br />

durchschritten haben<br />

und hoffen auf eine Belebung<br />

im weiteren Jahresverlauf.<br />

Frank Springorum, Vorstandsvorsitzender des<br />

Industrieverbands Massivumformung (IMU)<br />

Mill. Einheiten zugelegt. Für 2013 wird mit<br />

weiterem Wachstum in vergleichbarer Größenordnung<br />

gerechnet. Das Nutzfahrzeuggeschäft<br />

verläuft traditionell deutlich zyklischer<br />

als der Pkw-Markt, da es der Investitionsgüterkonjunktur<br />

folgt. Nach einem<br />

kräftigen Wachstum 2011 um 18 % ging<br />

der Inlandsmarkt für leichte Nutzfahrzeuge<br />

(bis 6 t) 2012 um 5 % auf 229.000 Einheiten<br />

zurück. Für das Jahr 2013 erwartet der<br />

VDA einen Rückgang um wiederum 5 % auf<br />

215.000 Einheiten. Eine ähnliche Entwicklung<br />

zeigen die schweren Nutzfahrzeuge<br />

(über 6 t): Im Jahr 2011 stiegen die Neuzulassungen<br />

im Inland um 21 % auf gut<br />

89.000 Fahrzeuge, 2012 gingen die Zulassungen<br />

dagegen um 10 % auf 81.000 Einheiten<br />

zurück. Für 2013 wird ein Absatz von<br />

rd. 77.000 schweren Lkw (– 4 %) erwartet.<br />

In der Gesamtschau ergeben diese Prognosen<br />

ein Zulassungsminus von 5 % in<br />

Zum Bereich Massivumformung in Deutschland<br />

zählen die Hersteller von Gesenkschmiedeteilen<br />

(Anteil an der Produktion 66 %), Freiformschmiedestücken<br />

(18 %), Kaltfließpressteilen (9 %)<br />

sowie Rohrleitungsformstücken (8 %). Aufgrund<br />

ihrer Kundenstrukturen entwickeln sich diese<br />

Marktsegmente konjunkturell unterschiedlich.<br />

ser<br />

die Automobilindustrie als wichtigste Kundengruppe<br />

beliefern, sind Freiformschmieden und<br />

Hersteller von Rohrleitungsformstücken stark auf<br />

den Maschinen- und Anlagenbau ausgerichtet.<br />

Die Abnehmerstruktur sieht so aus: In den Fahrzeugbau<br />

gehen 52 % der Produktion, Systemhersteller<br />

nehmen 30 %, der Maschinenbau 12 %<br />

und Sonstige 6 % ab. Die Branche ist im Industrieverband<br />

Massivumformung (IMU) organisiert, der<br />

wiederum Mitglied des Wirtschaftsverbands<br />

Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) ist. Von den<br />

etwa 250 Unternehmen der Massivumformung in<br />

Deutschland haben 40 % weniger als 50 Mitarbeiter.<br />

44 % verfügen über 50 bis 199 und 9 %<br />

über 200 bis 399 Mitarbeiter. Nur 7 % ragen mit<br />

mehr als 400 Beschäftigten aus dem klassischen<br />

Mittelstand heraus. Die deutsche Branche ist<br />

deutlicher Marktführer in Europa und auf dem<br />

Weltmarkt die Nummer zwei.<br />

Deutschland. Für Europa wird ein Rückgang<br />

um 3 % erwartet.<br />

Auch der Spitzenverband des Maschinenbaus,<br />

der VDMA, hat seine Produktionsprognose<br />

für das laufende Jahr 2013 im Juli von<br />

+ 2 % auf – 1 % revidiert. »Seit Veröffentlichung<br />

unserer Prognose im <strong>September</strong><br />

2012 haben sich wichtige Rahmendaten<br />

weniger dynamisch entwickelt, als wir dies<br />

angenommen hatten«, erklärte VDMA-<br />

Präsident Dr. Thomas Lindner. »Unser Ziel<br />

eines nochmaligen Wachstums in diesem<br />

Jahr halten wir für nicht mehr realisierbar«.<br />

Nachdem die Produktion schon von einem<br />

relativ niedrigen Ausgangsniveau ins Jahr<br />

2013 gestartet war, verfehlte sie in den ersten<br />

vier Monaten ihr Vorjahresniveau um<br />

3,4 %, so der VDMA. Um das ursprünglich<br />

geplante Produktionsplus von 2 % zu erreichen,<br />

bedürfe es einer sehr kräftigen Produktionsausweitung<br />

im zweiten Halbjahr.<br />

Das sei nach aktuellem Stand der vorliegenden<br />

Bestellungen nicht zu erwarten. Der<br />

Auftragseingang verfehlte in den ersten<br />

fünf Monaten des Jahres sein Vorjahresniveau<br />

preisbereinigt um 1 %. Dabei enttäuschten<br />

insbesondere die Inlandsorders<br />

(– 6 %; Ausland + 2 %). »Auch wenn wir<br />

unsere Erwartungen für 2013 insgesamt<br />

zurücknehmen müssen, rechnen wir nach<br />

wie vor im weiteren Jahresverlauf mit<br />

Wachstum für unsere Branche«, so Lindner.<br />

»Wir sind international hervorragend aufgestellt.<br />

Die Rücknahme der Prognose spiegelt<br />

lediglich die zu geringe wirtschaftliche<br />

Dynamik auf wichtigen Märkten in den hinter<br />

uns liegenden Monaten wider. Doch<br />

aufgeschoben ist nicht aufgehoben.« In der<br />

VR China kamen die Exporte erstmals im<br />

April wieder ins Plus. Das gilt ebenso für die<br />

USA. Selbst das Geschäft mit den Euro-Partnerländern<br />

könnte schon bald Impulse setzen.<br />

Hier lagen die Orders in den ersten fünf<br />

Monaten des Jahres preisbereinigt um 7 %<br />

über dem Vorjahr – positive Zukunftssignale<br />

also auch für die Massivumformung. »Sorgen<br />

bereitet uns der deutsche Markt«, be -<br />

tonte Lindner allerdings. »Wenn die deutschen<br />

Unternehmen ihre hohe Wettbewerbsfähigkeit<br />

zumindest halten wollen,<br />

muss mehr investiert werden. Es ist deshalb<br />

unumgänglich, dass die Politik den Investoren<br />

keine neuen Belastungen, beispielsweise<br />

in Form höherer oder neuer Steuern und<br />

Abgaben, auferlegt und der Wirtschaft ins-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Branchenbericht K 25<br />

gesamt Steine, wie eine schlecht gemanagte Energiewende, aus<br />

dem Weg räumt.«<br />

Talsohle dürfte durchschritten sein<br />

Zwar haben die wichtigsten Kundenbranchen ihre Erwartungen<br />

zurückgeschraubt, dennoch zeigt sich Springorum für die überschaubare<br />

Zukunft nicht pessimistisch. Er glaubt an bessere Zeiten<br />

gegen Ende des Jahres und geht davon aus, dass es nicht weiter<br />

bergab geht: »Wir dürften die Talsohle des aktuellen Konjunkturzyklus<br />

durchschritten haben und hoffen auf eine Belebung im weiteren<br />

Jahresverlauf. Bei allem Optimismus bleibt jedoch die Erkenntnis,<br />

dass mindestens derzeit das Wachstum außerhalb Europas und<br />

damit möglicherweise ohne uns stattfindet. Die ausgesprochene<br />

Marktschwäche Südeuropas könnte sogar dazu führen, dass wir in<br />

einen ruinösen Verdrängungswettbewerb hineingezogen werden.<br />

Freie Kapazitäten unserer südlichen Wettbewerber drängen auf<br />

unseren Markt und verstärken den ohnehin heftigen Preisdruck.«<br />

Die bisherigen »industriellen Wertschöpfungsstrukturen Deutschlands«<br />

haben sich nach Darstellung des Industrieverbands im internationalen<br />

Wettbewerb als Garant für Wachstum und Wohlstand<br />

erwiesen. Ade: »Es ist von entscheidender Bedeutung, diese Strukturen<br />

zu erhalten und zu stärken. Die Unternehmen der Massivumformung<br />

sind ein wichtiges Glied dieser Wertschöpfungsketten.<br />

Dabei sind diese industriellen Strukturen allerdings nicht unbegrenzt<br />

be lastbar. Die Idee, der deutsche Mittelstand könne über eine Vermögensabgabe<br />

oder die Wiedereinführung der Vermögensteuer die<br />

Staatsfinanzen sanieren, ist extrem gefährlich.« Auch eine Umlage<br />

für erneuerbare Energien von mehr als 5 Cent/kWh mit weiter steigender<br />

Tendenz sei viel zu hoch und könne von den Unternehmen<br />

der Massiv umformung nicht geschultert werden, denn diese Produktionskosten<br />

fielen bei den unmittelbaren Wettbewerbern im<br />

angrenzenden Ausland nicht an. Zur EEG-Umlage kämen schließlich<br />

weitere Kostensteigerungen im Bereich der Netzentgelte hinzu, die<br />

ebenfalls »dem Jahrhundertprojekt Energiewende zuzuschreiben<br />

sind«. Der Handlungsbedarf sei akut. »Die Energiekosten werden<br />

zur größten Herausforderung für die Industrie«, so Ade.<br />

Erwartungen haben sich 2012 nicht erfüllt<br />

Noch ein Blick zurück auf das vergangene Jahr, in dem sich die<br />

Erwartungen nicht erfüllten. Nachdem 2011 mit einem Anstieg der<br />

wertmäßigen Produktion von 18 % sehr erfolgreich war, rechnete<br />

die Branche mit einem weiteren leichten Zuwachs. Tatsächlich brachte<br />

2012 einen Einbruch um 8,6 % auf 6,8 Mrd. €. Die Tonnage<br />

verminderte sich um 4,6 % auf 2,3 Mill. t. Das zurück liegende Jahr<br />

war nach den Worten Ades bereits geprägt von Unsicherheiten an<br />

den Finanzmärkten und von den ausufernden Staatsschulden in der<br />

Eurozone. Im ersten Quartal hätten die Unternehmen das hohe Produktionsniveau<br />

des Vorjahres mengenmäßig nochmals um 3,5 %<br />

steigern können. Ade: »Der erwartungsvolle Auftakt konnte allerdings<br />

im Verlauf des Jahres nicht fortgesetzt werden.« Ähnliche<br />

Hoffnungen hegte die Branche dann auch 2013. (sm 130905595) K<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


26 K Recht<br />

Ein- und Ausbaukosten<br />

Aktuelles aus der Rechtsprechung<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

Düsseldorf. Die Ersatzfähigkeit der Ein- und Ausbaukosten beschäftigt<br />

den Stahlvertrieb seit vielen Jahren. Dabei handelt es sich um die Kosten,<br />

die dem Käufer entstehen, wenn die bereits eingebaute Ware mangelhaft<br />

ist und diese daher ausgebaut und durch Einbau einer nachgelieferten,<br />

mangelfreien Ware ersetzt werden muss. Diese Kosten können erheblich<br />

sein und den Warenwert weit übersteigen.<br />

Tim Lieber<br />

WWK Die Einzelheiten erläutert Rechtsanwalt<br />

Tim Lieber von Henseler & Partner Rechtsanwälte.<br />

Der Sachverhalt:<br />

Die Stahlbau AG bestellt bei der Marktstahl<br />

GmbH die Lieferung von längsnahtgeschweißten<br />

Rohren gemäß EN 10271-1,<br />

Werkstoff P235TR1 in Handelslängen. Die<br />

Marktstahl GmbH deckt sich mit entsprechenden<br />

Rohren bei ihrem italienischen Lieferanten<br />

ein und lässt die Rohre im Wege<br />

des Streckengeschäfts direkt an die Stahlbau<br />

AG ausliefern.<br />

Die Stahlbau AG setzt die Rohre für den<br />

Bau einer Betriebswasserleitung in dem<br />

Werk eines Herstellers von warmgewalztem<br />

Bandstahl ein. Nach ca. einem Jahr beanstandet<br />

dieser Undichtigkeiten der Leitung,<br />

die – wie sich nun herausstellt – auf mangelhafte<br />

Schweißnähte zurückzuführen sind.<br />

Die Stahlbau AG muss daher die undichten<br />

Rohre der Betriebswasserleitung vollständig<br />

durch neue, mangelfreie Rohre ersetzen. Die<br />

hierfür entstandenen Kosten stellt die Stahlbau<br />

AG der Marktstahl GmbH wie folgt in<br />

Rechnung:<br />

Kosten für den Neuerwerb von mangelfreien<br />

Rohren: 6.000 €,<br />

Kosten für die Ermittlung der Mängelursache:<br />

3.000 €,<br />

Kosten für den Austausch der mangelhaften<br />

Rohre durch neue Rohre: 80.000 €.<br />

Die Marktstahl GmbH stellt sich dagegen<br />

auf den Standpunkt, dass sie mit den Einund<br />

Ausbaukosten nichts zu tun habe. So<br />

habe sie als Verkäufer nur die Lieferung von<br />

Rohren, dagegen nicht deren Einbau ge -<br />

schuldet. Weiterhin weist die Marktstahl<br />

GmbH darauf hin, dass sie die fehlerhaften<br />

Schweißnähte nicht erkennen konnte, so<br />

dass sie hierfür keine Haftung träfe.<br />

Wer hat Recht?<br />

Schadenersatzanspruch<br />

Man sollte meinen, der Fall läge klar: Wenn<br />

die Marktstahl GmbH mangelhaftes Material<br />

geliefert hat, muss sie auch den daraus<br />

entstandenen Schaden ersetzen – einschließlich<br />

der Ein- und Ausbaukosten. So<br />

einfach ist es jedoch nicht: Denn Schadenersatzansprüche<br />

kommen bei Lieferung<br />

einer mangelhaften Sache nur dann in Be -<br />

tracht, wenn der Verkäufer vorsätzlich oder<br />

fahrlässig gehandelt hat. Dies stellt § 280<br />

Abs. 1 S. 2 BGB klar.<br />

Im vorliegenden Fall ist die Marktstahl<br />

GmbH jedoch nur als Zwischenhändler tätig<br />

geworden. Als Zwischenhändler hatte die<br />

Marktstahl GmbH aber keine Möglichkeit,<br />

die Mangelhaftigkeit der Rohre zu erkennen,<br />

zumal diese unmittelbar »Strecke« an<br />

die Stahlbau AG ausgeliefert worden sind.<br />

Es liegt daher kein schuldhaftes Verhalten<br />

der Marktstahl gemäß § 280 Abs. 1 S. 2<br />

BGB vor, sodass der Stahlbau AG kein Schadenersatzanspruch<br />

gegen die Marktstahl<br />

GmbH zusteht.<br />

Anspruch auf Nachlieferung<br />

Die Stahlbau AG gibt sich jedoch nicht<br />

geschlagen. Sie argumentiert, dass die<br />

Marktstahl GmbH gemäß § 439 Abs. 1 BGB<br />

verschuldensunabhängig zur Nachlieferung<br />

von Rohren verpflichtet sei und daher auch<br />

die hiermit verbundenen Ein- und Ausbaukosten<br />

tragen müsse.<br />

Das Recht – so scheint es zunächst – ist<br />

hierzu auf ihrer Seite.<br />

So hatte der Europäische Gerichtshof<br />

(EuGH) mit Urteil vom 16. Juni 2011 (Rechtssachen<br />

C-65/09 und C-87/09) entschieden,<br />

dass der Verkäufer eines mangelhaften Verbrauchsgutes<br />

im Rahmen der Nachlieferung<br />

auch »verpflichtet ist, (…) die Kosten zu<br />

tragen, die für diesen Ausbau und den Einbau<br />

des als Ersatz gelieferten Verbrauchsguts<br />

notwendig sind.«<br />

Der Haken: B2C oder B2B?<br />

Die Sache hat nur einen Haken: Die Rechtsprechung<br />

des EuGH betrifft nur den »Verbrauchsgüterkauf«,<br />

d. h. den Verkauf von<br />

Verbrauchsgütern an Personen, die nicht im<br />

Rahmen ihrer beruflichen oder gewerblichen<br />

Tätigkeit handeln (sogenannter B2C-<br />

Bereich). So kann z. B. der Käufer einer de -<br />

fekten Spülmaschine verlangen, dass der<br />

Verkäufer die Kosten für deren Ausbau und<br />

die Kosten für den Einbau einer nachgelieferten<br />

Maschine übernimmt.<br />

Was aber gilt in Fällen, in denen der Kaufvertrag<br />

– wie vorliegend – der unternehmerischen<br />

Tätigkeit des Käufers zuzurechnen ist<br />

(sog. B2B-Bereich)? Diese Frage war lange<br />

umstritten und wurde erst kürzlich höchstrichterlich<br />

(BGH, Urteile vom 17. Oktober<br />

2012 – VIII ZR 226/11) geklärt:<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

Im B2B-Bereich sind die Ein- und Ausbaukosten<br />

nicht vom Nacherfüllungsanspruch<br />

des Käufers umfasst. So kann der Käufer<br />

zwar die Nachlieferung einer mangelfreien<br />

Sache und die Kosten für die Ermittlung des<br />

Mangels verlangen. Darüber hinausgehende<br />

Kosten – wie Ein- und Ausbaukosten – können<br />

jedoch nicht als »Nachlieferung« verlangt<br />

werden. Grund hierfür ist, dass die<br />

Nachlieferpflicht nicht weiter gehen darf als<br />

die ursprüngliche Lieferpflicht. Wenn der<br />

Verkäufer aber ursprünglich nur zur Lieferung<br />

der Kaufsache, aber nicht zu deren<br />

Einbau verpflichtet war, kann auch im Rahmen<br />

der Nachlieferung kein Aus- und Einbau<br />

bzw. keine entsprechende Kostenübernahme<br />

von ihm verlangt werden.<br />

Ergebnis<br />

Im Ergebnis steht der Stahlbau AG kein<br />

Anspruch gegen Marktstahl GmbH auf<br />

Ersatz der Ein- und Ausbaukosten in Höhe<br />

von 80.000 € zu. Für die Marktstahl GmbH<br />

ist die Sache daher noch einmal glimpflich<br />

ausgegangen, da sie im Rahmen ihrer Nachlieferpflicht<br />

gem. § 439 Abs. 1 BGB nur für<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Henseler & Partner<br />

Graf-Adolf-Platz 12<br />

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Tel. +49 211 828946-0<br />

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Recht K 27<br />

die Materialkosten der neuen Rohre und die<br />

Kosten zur Ermittlung der Mängelursache<br />

aufkommen muss.<br />

(sm 130905570) K<br />

EUROPÄISCHE WERKZEUG-<br />

MASCHINENHERSTELLER<br />

STEIGERN EXPORTE<br />

Brüssel. Die europäischen Werkzeugmaschinenhersteller<br />

haben im vergangenen Jahr so viel<br />

exportiert wie noch nie. Laut dem europäischen<br />

Dachverband der Werkzeugmaschinenhersteller<br />

CECIMO erreichten die Ausfuhren 2012 einen<br />

Rekordwert von 18,8 Mrd. €. Die europäische<br />

Werkzeugmaschinenproduktion wuchs um 6 %<br />

und hatte somit einen Umfang von 22,2 Mrd. €.<br />

Ein ähnliches Niveau in der Produktion erwartet<br />

der Dachverband auch in diesem Jahr.<br />

Sorge bereitet der Branche die schrumpfende<br />

Binnennachfrage, der europäische Werkzeugmaschinenverbrauch<br />

ist 2012 im Vergleich zum<br />

Vorjahr um rd. 2 % zurückgegangen. Mit dafür<br />

verantwortlich ist der begrenzte Zugang zu Krediten<br />

seit der Finanzkrise 2008/2009. Die wirtschaftliche<br />

Unsicherheit verhindert Investitionen<br />

von Unternehmen, zudem wirken sich die Kreditvergabekriterien<br />

der Banken negativ auf kleine<br />

und mittlere Werkzeugmaschinenhersteller aus.<br />

Die zunehmende Abhängigkeit von Exporten<br />

ist für die europäischen Werkzeughersteller auch<br />

mit höheren Kosten und einer geringeren Ge -<br />

winnspanne verbunden. »Ein träger Inlandsmarkt<br />

führt außerdem zu einer Unterbrechung<br />

der lebenswichtigen Verbindungen zwischen<br />

Lieferanten und ihren traditionellen Kunden, und<br />

damit zu einem Bruch im Innovationszyklus«, so<br />

Martin Kapp, Präsident des CECIMO. Damit die<br />

europäischen Hersteller ihre Innovationsfähigkeit<br />

behalten, ist es laut dem Verband entscheidend,<br />

dass der Inlandskonsum wieder auf einen<br />

Wachstumskurs einschwenkt. Ein richtiger<br />

Schritt sei die Fokussierung der Europäischen<br />

Kommission auf die Fertigungseinrichtungsindustrie.<br />

So hat es sich die Kommission zur Aufgabe<br />

gemacht, Unternehmen der Fertigungstechnologie<br />

bei der Modernisierung ihrer Produktionslinien<br />

finanziell zu unterstützen, um<br />

somit das Wachstum in Europa zu fördern. Ein<br />

Modernisierungsschub in der Fertigungsindustrie<br />

wird laut dem Dachverband auch den europäischen<br />

Werkzeugmaschinenherstellern einen<br />

Anreiz bieten, Innovationen voranzutreiben.<br />

(sm 130805353) K


28 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Wirtschaftslokomotive Automobilindustrie<br />

Von Heike Stüvel*)<br />

Deutsche Autobauer verlieren an Tempo. Doch im Vergleich zur Konkurrenz<br />

aus Südeuropa stehen VW, Daimler und BMW großartig da. Die europäische<br />

Autoindustrie befindet sich in schwierigen Zeiten, China und USA retten die<br />

Autobauer jedoch.<br />

*) Die Autorin, die ein Redaktionsbüro in Timmendorfer Strand<br />

unterhält, schreibt für zahlreiche renommierte Automobilzeitschriften.<br />

WW K Arbeitslose sind keine guten Autokäufer<br />

und deshalb geht die europäische Autoindustrie<br />

durch ihr schwerstes Jahr seit der<br />

ersten Ölkrise. Doch der Präsident des Verbandes<br />

der deutschen Automobilindustrie,<br />

Matthias Wissmann, beurteilt anlässlich der<br />

Halbjahresbilanz das Geschäft der deutschen<br />

Autoindustrie wegen der stabilen<br />

Nachfrage in Übersee noch immer als gut.<br />

Während deutsche Hersteller wie Volkswagen,<br />

Daimler und BMW in Fabriken rund um<br />

den Globus mehr Autos denn je auf den<br />

Markt bringen und besonders in den Vereinigten<br />

Staaten und China mehr Autos<br />

verkaufen als je zuvor, bröckeln in Deutschland<br />

sowohl Neuzulassungen als auch der<br />

Export und die Inlandsproduktion. Grund<br />

dafür ist die seit Jahren anhaltende Absatzflaute<br />

in Europa.<br />

Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes<br />

sank die Zahl der Neuzulassungen in<br />

Deutschland im Vergleich zum ersten Halbjahr<br />

2012 um 8,1 % auf 1,503 Mill. Wissmann<br />

hielt dennoch an seiner Prognose fest,<br />

wonach im Gesamtjahr bis zu 3 Mill. Fahrzeuge<br />

verkauft werden.<br />

Besonders deutlich sind die Bremsspuren<br />

in Südeuropa – auch bei BMW. Im ersten<br />

Quartal haben die Bayern in Italien 5 %<br />

weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahreszeitraum,<br />

in Frankreich liegt das Minus<br />

sogar bei mehr als 7 %. Ähnlich sieht es bei<br />

den anderen deutschen Automobilherstellern<br />

aus. »Die Verunsicherung der Verbraucher<br />

ist mit den Händen zu greifen«, be -<br />

richtet VW-Chef Martin Winterkorn auf der<br />

Hauptversammlung des Konzerns. Die<br />

Märkte in Europa werden nach Winterkorns<br />

Einschätzung »auf absehbare Zeit sehr<br />

schwach« bleiben.<br />

Das Dilemma der Autokonzerne: Um Käufer<br />

anzulocken, müssen sie immer höhere<br />

Rabatte bieten. Das gilt inzwischen auch für<br />

den deutschen Markt. Der vom Center<br />

Automotive Research (CAR) der Universität<br />

Duisburg-Essen errechnete Rabattindex<br />

erreichte im April sein Siebenjahreshoch.<br />

»Selbst neue Modelle wie der VW Golf werden<br />

von Händlern mit 0 % Zinsen angeboten«,<br />

berichtet CAR-Direktor Ferdinand<br />

Dudenhöffer. »In vielen Absatzmärkten,<br />

allen voran in Deutschland, werden die Verkäufe<br />

durch Eigenzulassungen aufgebläht.«<br />

Hoffnungsträger China und USA<br />

»Wir alle können über die Entwicklung in<br />

Europa nicht glücklich sein«, sagt Wissmann.<br />

»Gerade die deutsche Automobilindustrie<br />

braucht einen starken westeuropäischen<br />

Pkw-Markt. Jedes zweite Auto, das<br />

in Westeuropa neu zugelassen wird, zählt<br />

zu einer deutschen Konzernmarke. Die rd.<br />

3 Mill. Neuwagenkäufer, die heute fehlen,<br />

sind nicht etwa alle auf die S-Bahn umgestiegen<br />

oder nutzen nur noch Carsharingangebote.<br />

Nein, die meisten dieser Menschen<br />

werden, wenn die Staatsschuldenkrise<br />

überwunden ist, wieder den Neuwagenkauf<br />

tätigen. Dieser Wunsch ist da, er<br />

muss allerdings aufgrund der aktuellen<br />

wirtschaftlichen Situation aufgeschoben<br />

werden.« Die Menschen in den europäischen<br />

Ländern müssten wieder Vertrauen<br />

fassen. Sie brauchten Perspektive in die wirtschaftliche<br />

Entwicklung ihrer Staaten.<br />

Der westeuropäische Markt ist das Sorgenkind.<br />

Der Verband rechne abermals mit<br />

einem Rückgang um 5 % auf 11,1 Mill.<br />

Neuwagenkäufe im Gesamtjahr 2013. Das<br />

wäre der vierte Rückgang in Folge, und es<br />

wäre ein Viertel weniger als im langjährigen<br />

Durchschnitt. Die Käufer halten sich nicht<br />

nur in Frankreich, Italien und Spanien mit<br />

dem Autokauf zurück, sondern auch im<br />

eigentlich florierenden Deutschland. »Die<br />

hohe Konsumbereitschaft der Deutschen<br />

schlägt sich nicht in der steigenden Kaufbereitschaft<br />

nieder, obwohl die Zinsen niedrig<br />

sind«, so Peter Fuß von der Unternehmensberatung<br />

Ernst & Young.<br />

Nach Einschätzung von Ernst & Young<br />

wird der Marktanteil deutscher Hersteller<br />

wie Audi, BMW und Mercedes in Europa<br />

steigen. »Auch Premiumhersteller leiden<br />

unter der schwachen Marktlage – die Volumenhersteller<br />

aber kämpfen um ihre Existenz«,<br />

sagt Analyst Fuß.<br />

Die Marke Volkswagen Pkw hat im ersten<br />

Halbjahr global gut 2,9 Mill. Fahrzeuge an<br />

Kunden übergeben – gut 4 % mehr als im<br />

selben Vorjahreszeitraum. Den insgesamt<br />

stabilen Absatz erklärt VW mit den neuen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 29<br />

(130905534/2)<br />

Einen Panamera-Plug-in-Hybrid bietet die VW-Tochter Porsche<br />

bereits serienmäßig. Insgesamt investiert der VW-Konzern<br />

mehr als 1 Mrd. € in alternative Antriebe (Foto: Porsche).<br />

Modellen. Vor allem der neue Golf komme<br />

hervorragend bei den Kunden an.<br />

Damit schlagen sich die deutschen Hersteller<br />

aber weitaus besser als Rivalen wie<br />

Fiat und Peugeot. Unterdessen hat der französische<br />

Autohersteller PSA Peugeot Citroën,<br />

der schon im vergangenen Jahr Milliardenverluste<br />

hinnehmen musste, einen<br />

weiteren Absatzeinbruch verzeichnet. Die<br />

Zahl der verkauften Fahrzeuge auf dem<br />

Weltmarkt sei im ersten Halbjahr um knapp<br />

10 % auf 1,46 Mill. gesunken, teilte das<br />

Unternehmen mit. Besonders kräftig sei der<br />

Rückgang in Europa mit einem Minus von<br />

13 % gewesen. Nun wird über einen Einstieg<br />

des chinesischen Herstellers Dongfeng<br />

bei Peugeot oder eine Aufstockung des<br />

Anteils von General Motors bei den Franzosen<br />

spekuliert.<br />

Belastend wirken auch steigende Kraftstoffpreise<br />

und der zunehmende Protektionismus<br />

in Schwellenländern wie Brasilien,<br />

China und Russland, die ihre Absatzmärkte<br />

hinter immer höheren Einfuhrzöllen verbarrikadieren.<br />

Darüber hinaus macht der europäischen<br />

Autoindustrie auch die zunehmende<br />

Billigkonkurrenz aus Fernost durch<br />

Importe aus Indien und Korea zu schaffen.<br />

»Weltweit sind wir gut aufgestellt und<br />

profitieren von der Dynamik in den Vereinigten<br />

Staaten und in Asien«, sagt Wissmann.<br />

Sowohl bei den privaten als auch bei den<br />

gewerblichen Kunden gebe es erheblichen<br />

Nachholbedarf, der erst in den kommenden<br />

Jahren erfüllt werde. Das Durchschnittsalter<br />

im Pkw-Bestand in Deutschland beträgt derzeit<br />

8,7 Jahre und stellt einen neuen Höchststand<br />

dar. Zum Vergleich: Im Jahr 2007<br />

waren es 7,7 Jahre.<br />

»Wir gehen davon aus, dass sich die Lage<br />

am deutschen Markt im zweiten Halbjahr<br />

2013 bessert«, sagt Wissmann. Angesichts<br />

der schwierigen Lage in Europa verwundert<br />

es, dass die Perspektiven für das Automobiljahr,<br />

weltweit betrachtet, keineswegs nur<br />

durch dunkle Wolken gekennzeichnet sind.<br />

Der Weltmarkt wird laut Prognose des deutschen<br />

Branchenverbands VDA um 2 % auf<br />

70,2 Mill. Einheiten wachsen. Die Dynamik<br />

kommt aus den beiden großen Regionen<br />

China und Amerika. Erwartet wird für den<br />

chinesischen Markt ein Plus von 8 % auf<br />

14,3 Mill. Einheiten.<br />

Die Vereinigten Staaten legen voraussichtlich<br />

um 5 % auf 15,2 Mill. Personenwagen<br />

zu. Nimmt man China und die Vereinigten<br />

Staaten zusammen, dann stehen diese beiden<br />

Länder insgesamt im Jahr 2013 für<br />

einen Weltmarktanteil von 42 %.<br />

Vor allem die deutschen Oberklassehersteller<br />

profitieren davon, dass ihre Fahrzeuge<br />

in China oder den Vereinigten Staaten<br />

weiter beliebt sind. Westeuropa ist also ein<br />

Bremsklotz. Dank ihrer Stärke auf wichtigen<br />

außereuropäischen Märkten können die<br />

deutschen Autokonzerne Volkswagen,<br />

Daimler und BMW aber insgesamt immer<br />

noch zulegen. Ohne den riesigen Markt in<br />

Fernost würden die erfolgsverwöhnten<br />

deutschen Hersteller in der Krise stecken. 14<br />

Mill. Autos werden dieses Jahr voraussichtlich<br />

in der Volksrepublik verkauft, sagt der<br />

VDA voraus. In den USA werden es wohl 15<br />

Mill. sein. Jedes fünfte Auto, das in China<br />

verkauft wird, zählt zu einer deutschen Konzernmarke.<br />

Fast zwei Drittel der Neuwagen<br />

deutscher Autokonzerne laufen im Ausland<br />

vom Band.<br />

Japaner hängen deutsche<br />

Autokonzerne ab<br />

Die japanischen Hersteller sind nach einer<br />

Phase der Schwäche wieder zurück an der<br />

Spitze der globalen Autoindustrie. Toyota,<br />

Nissan, Honda und Mitsubishi haben im ersten<br />

Quartal dieses Jahres ihren Umsatz um<br />

6 % gesteigert – und das, obwohl die Zahl<br />

ihrer verkauften Fahrzeuge um 4 % zurückging.<br />

Das ist die Bilanzanalyse der größten<br />

Autohersteller, die Ernst & Young erstellt<br />

hat.<br />

Besonders ärgerlich ist das für Volkswagen.<br />

Der Wolfsburger Konzern wurde im<br />

ersten Quartal durch Toyota von Platz eins<br />

der Umsatzrangliste verdrängt. Die Japaner<br />

haben sich nach dem Rückruf von mehr als<br />

10 Mill. Autos wegen rutschender Fußmatten<br />

und klemmender Gaspedale sowie nach<br />

dem Erdbeben von Fukushima, der Flutwelle<br />

in Thailand und dem antijapanischen Na -<br />

tionalismus in China wieder erholt und sind<br />

an die Spitze zurückgekehrt.<br />

Verschiebungen an der Branchenspitze<br />

zeichnen sich auch beim Blick auf die Ab -<br />

satzzahlen ab: Die meisten Autos verkaufte<br />

im ersten Quartal dieses Jahres General<br />

Motors: Der amerikanische Mutterkonzern<br />

von Opel steigerte den Absatz um 4 % auf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


30 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Die neue Generation der Mercedes S-Klasse, die seit dem Sommer 2013 auf dem Markt ist, soll<br />

rd. 30 km elektrisch fahren können. Als Plug-in-Hybrid soll die Limousine ab 2014 erhältlich<br />

sein und dann auf einen Normverbrauch unter 4 l kommen (Foto: Mercedes).<br />

2,4 Mill. Fahrzeuge. Toyotas Verkäufe gingen<br />

um 5 % auf 2,2 Mill. zurück, während<br />

Volkswagen als Drittplatzierter seinen Ab -<br />

satz um 6 % auf 2,1 Mill. erhöhte.<br />

Der Pkw-Markt der Importeure in Deutschland<br />

schließt im 1. Halbjahr 2013 mit einem<br />

Minus von 8,1 % zum Vergleichszeitraum<br />

2012 und erreicht über 1,5 Mill. Neuzulassungen.<br />

Der Marktanteil der VDIK-Mitgliedsmarken<br />

bewegt sich mit 35,5 % annähernd<br />

auf Vorjahresniveau.<br />

»Eine positive Entwicklung des Konsumklimas<br />

ist auch im 2. Quartal zu spüren«, so<br />

der VDIK-Präsident Volker Lange. »Der Pkw-<br />

Markt startete zu Jahresbeginn mit erheblichen<br />

Einbußen, zeigte allerdings schon im<br />

April einen Stabilisierungstrend. Verantwortlich<br />

dafür ist die Nachfrage der privaten<br />

Kunden, und ich gehe davon aus, dass sich<br />

diese positive Entwicklung auch im 2. Halbjahr<br />

fortsetzen wird.«<br />

Methusalem-Effekt:<br />

Neuwagenkäufer so alt wie nie<br />

Im Jahr 2012 betrug das Durchschnittsalter<br />

des Neuwagenkäufers in Deutschland 51,9<br />

(130905534/1)<br />

Jahre: ein neuer Altersrekord. Das ist das<br />

Ergebnis der Auswertung der Pkw-Zulassungen<br />

auf Privatpersonen in Deutschland des<br />

CAR-Instituts der Universität Duisburg-<br />

Essen. 31,9 % der Neuwagenkäufer waren<br />

im Jahr 2012 über 60 Jahre alt und gar<br />

13,3 % waren 70 Jahre und älter. Der Hundertjährige<br />

klopft an die Tür. Eine Trendumkehr<br />

kann nur erreicht werden, wenn in den<br />

nächsten Jahren mehr Zuwanderer, etwa<br />

aus den EU-Ländern, nach Deutschland<br />

kommen. Zuwanderer »verjüngen« die alte<br />

deutsche Altersstruktur.<br />

Die ältesten Neuwagenkäufer sind bei<br />

den Stufenhecklimousinen zu finden. 46 %<br />

waren über 60 und 23 % gar über 70 Jahre<br />

alt. Die deutsche Marke mit den ältesten<br />

Käufern war im Jahr 2012 Mercedes mit<br />

56,2 Jahren. Der »Verjüngungseffekt« der<br />

neuen Mercedes A-Klasse war also bisher<br />

noch nicht zu spüren. Nicht viel jünger<br />

waren die Jaguar-Käufer. Und auch Porsche-<br />

Käufer sind mit 51,8 Jahren nicht gerade<br />

»Youngsters«, sondern liegen voll im Trend.<br />

Die jüngste Neuwagengruppe im Jahr 2012<br />

waren die Coupé-Käufer mit einem Durchschnittsalter<br />

von 48,2 Jahren. Aber auch hier<br />

waren 9 % der Neuwagenkäufer über 70<br />

und 24 % über 60 Jahre alt. Die Marke mit<br />

den jüngsten Autokäufern ist Seat: Durchschnittsalter<br />

44,1 Jahre im Vorjahr. Nur<br />

20 % der Seat-Käufer waren im vergangenen<br />

Jahr unter 30 Jahre. Selbst der Spitzen-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 31<br />

reiter in Jugendlichkeit unter den Neuwagenkäufern<br />

ist »angegraut«.<br />

Die Entwicklung der Altersstruktur der<br />

Neuwagenkäufer zeigt, dass Sicherheitsfunktionen<br />

für Autos immer wichtiger werden.<br />

Je älter die Menschen werden, umso<br />

schlechter werden Reaktionsfähigkeit, Sehund<br />

Hörvermögen. Damit wird autonomes<br />

Fahren wichtiger. Teilautonomes Fahren lässt<br />

sich bereits in Komfortfunktionen wie automatischem<br />

Einparken, aber auch in Sicherheitsfunktionen<br />

wie der Notbremsung unter<br />

30 km/h finden. Am Autopilot für Autos<br />

wird nicht nur bei Zulieferern und Autobauern<br />

experimentiert, sondern auch bei Softwareunternehmen<br />

wie Google.<br />

Zu wenig preisgünstige Neuwagen<br />

Das Auto für die Jungen gibt es nicht. Nur<br />

7 % der Neuwagenkäufer sind unter 30 Jahren.<br />

Der Neuwagenbesitz verliert in Deutschland<br />

bei jungen Menschen an Attraktivität.<br />

Das hängt nicht nur mit den höheren Preisen<br />

der Neuwagen zusammen, wie behauptet<br />

wird. Sonst müsste der Dacia-Neuwagenkäufer<br />

jünger sein. Der Neuwagenkäufer<br />

eines Dacia war im Jahre 2012 im Durchschnitt<br />

50,4 Jahre alt.<br />

Es bleiben noch zwei wichtige Gründe für<br />

das Fehlen der jungen Käufer übrig. Erstens,<br />

der demografische Wandel spiegelt sich im<br />

Neuwagenmarkt. Der zweite Grund: In<br />

Großstädten wird das Auto als Statussymbol<br />

für junge Menschen unbedeutender. Es bleiben<br />

die Alten übrig, die immer stärker die<br />

Zielgruppe der Autobauer werden. Aber<br />

nicht nur Car-Sharing, weniger Interesse an<br />

Autos oder andere Effekte scheinen die Jüngeren<br />

vom Neuwagenkauf abzuhalten, sondern<br />

die mittlerweile hohen Preise eines<br />

neuen Fahrzeugs. Der Durchschnittspreis<br />

eines Neuwagens von 26.446 € wirkt ab -<br />

schreckend auf junge Leute.<br />

Alle Autobauer – auch etwa Hyundai –<br />

streben in Richtung Premium und fast keiner<br />

will mehr »Brot und Butter-Autos« verkaufen.<br />

So beträgt der Durchschnittspreis<br />

des im Jahre 2012 verkauften Hyundai<br />

17.173 €, Renault 17.914 €, Seat 18.412 €,<br />

Toyota 18.731 € und Skoda gar 19.419 €.<br />

Und so gilt auch, dass Volkswagen mit<br />

einem Durchschnittspreis von 23.740 € für<br />

die Jüngeren schon lange kein »Volkswagen«<br />

mehr ist.<br />

Eine der erfolgreichsten Marken in<br />

Deutschland ist Dacia, denn Dacia scheint<br />

der einzige Autobauer, der ehrliche »Brot<br />

und Butter-Autos« anbietet. »Bei allen an -<br />

deren wird mit hoher Verkaufsförderung<br />

und hohen Rabatten zwar zum Teil auch<br />

preiswert angeboten, aber eben eher nach<br />

Basar-Mentalität und Teppich-Verkäufer-<br />

Strategie«, so Dudenhöffer. Im Jahr 2005 ist<br />

Dacia mit 2.047 Neuwagenverkäufen in<br />

Deutschland gestartet. Im Jahr 2012 hat<br />

Dacia 44.965 Neuwagen zugelassen. Das<br />

entspricht einem durchschnittlichen jährlichen<br />

Wachstum von 2005 bis 2012 in Höhe<br />

von 12 %. Solche Wachstumszahlen gibt es<br />

eigentlich nur in China. In Deutschland zeigen<br />

die Zahlen, dass der Trend in Richtung<br />

Höherwertigkeit eine deutliche Lücke im<br />

deutschen Automarkt hinterlässt. »Der<br />

Markt braucht eher eine zweite und dritte<br />

›Brot und Butter-Marke‹ statt weiterer Premiummarken«,<br />

betont Dudenhöffer. »Eine<br />

Premiumstrategie kann den einzelnen Autobauern<br />

große Vorteile bringen – wenn alle<br />

in Premium gehen, gibt es allerdings ein<br />

Problem.«<br />

Geländewagen kommen an<br />

Die Nachfrage nach sportlichen Geländewagen<br />

wächst seit dem Ende der neunziger<br />

Jahre ungebremst. Im vergangenen Jahr<br />

wurden in Deutschland fast eine halbe<br />

Million dieser als SUV (Sport Utility Vehicle)<br />

bezeichneten Fahrzeuge verkauft. Dieses<br />

Segment trotzt dem insgesamt rückläufigen<br />

Markt. Der Marktanteil hat damit im Jahr<br />

2012 einen neuen Rekordwert von knapp<br />

16 % erreicht – doppelt so viel wie noch im<br />

Jahr 2008. Jeder sechste Neuwagen in<br />

Deutschland ist inzwischen ein SUV, wie aus<br />

einer Untersuchung des CAR-Instituts der<br />

Universität Duisburg-Essen hervorgeht. Bis<br />

zum Jahr 2012 rechnen die Fachleute mit<br />

einem Anstieg des Marktanteils auf etwa<br />

29 %. Die internationalen Kraftfahrzeug-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


32 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

hersteller sind hier besonders erfolgreich, ihr<br />

Marktanteil beläuft sich jeweils auf über<br />

60 %.<br />

Die SUV haben sich also neben Vans zum<br />

Verkaufsschlager schlechthin entwickelt.<br />

Nur einige wenige und überwiegend kleinere<br />

Automarken haben gar keine sportlichen<br />

Geländewagen in ihrem Angebot. Beispiele<br />

sind der zum Volkswagenkonzern gehörende<br />

spanische Hersteller Seat, die Mercedes-<br />

Schwestermarke Smart und die Fiat-Marke<br />

Alfa Romeo ebenso wie Jaguar, Lancia und<br />

Ferrari. Einen besonders hohen Anteil verkaufen<br />

die traditionellen Geländewagenhersteller<br />

wie Jeep und Land Rover sowie<br />

japanische Marken wie Subaru, Nissan und<br />

Mitsubishi, aber auch die deutschen Hersteller<br />

Porsche, BMW und Audi.<br />

»Aber der SUV-Trend ist Segen und Fluch<br />

für die Branche«, sagt Studienautor Professor<br />

Ferdinand Dudenhöffer. Für die Autoindustrie<br />

ist die Nachfrage nach Geländewagen<br />

in erster Linie erfreulich, weil diese<br />

großen und schweren Fahrzeuge auch<br />

höhere Preise haben und höhere Gewinne<br />

abwerfen. Aber die große Beliebtheit dieser<br />

Allround-Mobile hat auch ihre Schattenseiten<br />

für die Hersteller. Denn es wird da -<br />

durch schwieriger, die Kohlendioxidemissionen<br />

für den Durchschnittsneuwagen auf<br />

95 g/km ab 2020 für Neuwagen von heute<br />

130 g/km zu reduzieren. 95 g/km entsprechen<br />

einem Verbrauch von 3,6 Liter Diesel<br />

oder 4,1 Liter Benzin pro 100 km – ein<br />

schwer zu erreichendes Ziel.<br />

Antrieb der Zukunft<br />

Lange haben deutsche Autokonzerne bei<br />

der Elektromobilität gezögert. Die CO 2<br />

-<br />

Grenzwerte sind ohne Elektroauto nicht zu<br />

schaffen. Die Kunden spielen aber nicht mit.<br />

Noch haben Elektroautos Seltenheitswert<br />

auf deutschen Straßen. 1 Mill. elektrisch<br />

betriebener Fahrzeuge soll bis 2020 auf<br />

deutschen Straßen unterwegs sein – so zu -<br />

mindest der Plan der Bundesregierung. Zurzeit<br />

sind es gerade mal ein paar tausend.<br />

Von einer »Nische in der Nische« spricht der<br />

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer.<br />

Und trotzdem entwickeln nahezu alle<br />

Hersteller Fahrzeuge mit elektrischem An -<br />

trieb. Viele glauben, dass das Elektrozeitalter<br />

in Deutschland nun bald beginnt. BMW<br />

arbeitet beispielsweise am ehrgeizigen Projekt<br />

i3, einem Stromer aus dem Leichtbaumaterial<br />

Carbon. Ein kleines Auto, das an<br />

die 40.000 € kosten soll mit einer Reichweite<br />

von 160 km bei 170 PS. BMW geht<br />

gerade am Anfang nicht davon aus, dass<br />

viele Privatleute zugreifen – vor allem Fuhrparks<br />

und Firmenflotten biete sich der i3 an,<br />

heißt es im Konzern. Und doch ist der i3 ein<br />

Test: Setzt er sich durch, hat BMW mit seiner<br />

Strategie richtig gelegen.<br />

Die Stromer sind alle Wagen für die Stadt,<br />

aber keiner kann sich offenbar leisten, ab -<br />

seits zu stehen. Doch das könnte sich schon<br />

bald ändern. Denn batteriebetriebene Fahrzeuge<br />

werden immer preiswerter, können<br />

mit einer Ladung immer weiter fahren und<br />

werden auch komfortabler. Ein erster Schritt<br />

zu mehr Bequemlichkeit war die europaweite<br />

Einigung auf einen einheitlichen Stecker.<br />

Für kürzere Distanzen sollten kleinere, rein<br />

elektrische Autos produziert werden. Für<br />

längere Distanzen Plug-in-Hybride, also<br />

Kombinationen aus einem an der Steckdose<br />

aufladbaren Elektroantrieb und einem Benzinmotor.<br />

Plug-in-Hybride sind die Technologie<br />

der Stunde – sie markieren den Einstieg<br />

ins Elektrozeitalter.<br />

Insbesondere asiatische Hersteller handelten<br />

hier bisher entschlossener. »Das Angebot<br />

an Pkw mit alternativen Antriebstechniken<br />

in Deutschland ist nach wie vor eine<br />

Domäne der internationalen Kraftfahrzeughersteller«,<br />

sagt der VDIK-Präsident Volker<br />

Lange. »Von den neu zugelassenen Hybridfahrzeugen<br />

stammen 90 % von den VDIK-<br />

Mitgliedsunternehmen. Insgesamt sind be -<br />

reits über 75.000 Hybrid-Pkw auf deutschen<br />

Straßen unterwegs.«<br />

Toyota setzt weiterhin auf Vollhybride und<br />

ist entschlossen, seine Führungsrolle auszubauen.<br />

Nicht weniger als 21 neue oder<br />

überarbeitete Pkw-Modelle mit Vollhybrid<br />

will der japanische Autokonzern bis 2015 auf<br />

den Markt bringen. Das Unternehmen hat<br />

für diese Technik Pionierarbeit geleistet. Es<br />

brachte vor 15 Jahren mit dem Mittelklassewagen<br />

Prius den ersten serienmäßigen Vollhybrid<br />

auf die Straße. Bald will Toyota in jeder<br />

Pkw-Klasse mindestens ein Modell mit diesem<br />

Antrieb anbieten. Es sei die »Kerntechnologie<br />

des 21. Jahrhunderts«, heißt es in<br />

einer Unternehmenspräsentation von Toyota.<br />

Die Deutschen holen auf<br />

Doch jetzt holen VW, Daimler und BMW<br />

auf. 15 neue Modelle sollen 2014 auf den<br />

Markt kommen. Der Plug-in-Hybrid gilt als<br />

ideale Zwischenlösung bis zum Elektroauto.<br />

Je nach Kapazität des Stromspeichers sind<br />

damit elektrische Reichweiten von bis zu<br />

50 km möglich. »Man kommt damit in der<br />

Regel emissionsfrei durch die Stadt bis zur<br />

Autobahn«, so Martin Winterkorn, der Chef<br />

des Volkswagen-Konzerns. »Dann übernimmt<br />

der Verbrennungsmotor. In der Branche<br />

gilt das PHEV (Plug-in-Hybrid-Electric-<br />

Vehicle) als Brückenmodell zur Elektromobilität<br />

und zu einem niedrigen CO 2<br />

-Ausstoß.<br />

Ohne Plug-in-Technik sind die angestrebten<br />

CO 2<br />

-Grenzwerte nicht zu schaffen. Mit dem<br />

VW CrossBlue haben die Wolfsburger auf<br />

der Motor Show in Detroit gezeigt, wie eine<br />

sportliche Sparvariante aussehen könnte.<br />

Der sechssitzige SUV hat einen Dieselmotor<br />

und zwei E-Maschinen an Bord, leistet<br />

306 PS und soll dennoch 2,1 l auf 100 km<br />

verbrauchen.<br />

So viel Power bei einem so geringen Verbrauch<br />

ist nur zu haben, weil die ersten<br />

33 km elektrisch zurückgelegt werden. Und<br />

das klappt natürlich nur im Normzyklus mit<br />

vielen Ampelstopps und einem Höchsttempo<br />

von 120 km/h.<br />

Welche Leistungsfähigkeit in der neuen<br />

Technologie steckt, zeigt der Supersportwagen<br />

918 Spyder der neuen VW-Tochter<br />

Porsche. Der 800-PS-Renner unterbot auf<br />

der Nordschleife des Nürburgrings intern die<br />

Bestzeit. Auch er kommt 2013 auf den<br />

Markt. Einen Panamera-Plug-in-Hybrid bietet<br />

Porsche bereits serienmäßig. Insgesamt<br />

investiert der VW-Konzern mehr als 1<br />

Mrd. € in alternative Antriebe.<br />

Auch Mercedes dürfte mittelfristig Ab -<br />

schied vom konventionellen Hybrid nehmen.<br />

Seit 2009 verkaufen die Stuttgarter<br />

den S400 Hybrid, seit vorigem Jahr sogar<br />

den E300 Bluetec Hybrid in Verbindung mit<br />

einem Dieselmotor. Elektrisch fahren kann<br />

nur die E-Klasse, wenn auch gerade mal<br />

1 km. Rd. 30 km soll dann die neue Generation<br />

der S-Klasse (W 222) schaffen, die<br />

diesen Sommer auf den Markt gekommen<br />

ist. Als Plug-in-Hybrid (Markteinführung<br />

2014) könnte die Limousine so auf einen<br />

Normverbrauch unter 4 l kommen.<br />

(sm 130905534) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 33<br />

STAHLERZEUGER ERINNERN AN<br />

LEBENSZYKLUSBETRACHTUNG<br />

Brüssel. Der internationale Stahlverband worldsteel<br />

hat die Staaten der Europäischen Union<br />

erneut aufgefordert, bei der Diskussion um die<br />

Reduzierung von Autoabgasen den gesamten<br />

Lebenszyklus eines Fahrzeuges zu betrachten. Er<br />

kritisierte damit erneut die gegenwärtige Regelung,<br />

die lediglich den Schadstoffausstoß beim<br />

Fahren als Maßstab nimmt.<br />

Die automobile Sparte des Verbands plädiert<br />

seit jeher für eine ganzheitliche Betrachtung und<br />

verweist auf wissenschaftliche Untersuchungen<br />

zur Lebenszyklusanalyse (LCA – Life Cycle As -<br />

sess ment) von Fahrzeugen. Allein anhand dieser<br />

Ökobilanz dürften einzelne Fahrzeuge miteinander<br />

verglichen werden. In diese Betrachtung<br />

fließen die Umweltauswirkungen von Produkten<br />

und Prozessen über den gesamten Lebenszyklus<br />

eines Fahrzeuges ein, von der Produktion über<br />

die Fertigung bis zum Recycling.<br />

(sm 130705295) K<br />

ERWEITERTES ONLINEANGEBOT<br />

VON BAUFORUMSTAHL<br />

Düsseldorf. Um den wachsenden Informations-<br />

und Kommunikationsbedarf schneller und<br />

zielgruppenorientierter bedienen zu können, hat<br />

bauforumstahl das Onlineangebot rund um<br />

Architektur, das ressourceneffiziente und wirtschaftliche<br />

Planen und Bauen sowie das Normenwesen<br />

erweitert. So wird zum Beispiel unter<br />

der Rubrik »Aktuelle Projekte« wöchentlich ein<br />

neues, mit Stahl realisiertes Projekt aus den verschiedensten<br />

Einsatzbereichen eingestellt. Nach<br />

und nach entsteht eine umfassende Onlinedokumentation<br />

zu Projekten der Stahlarchitektur und<br />

Ingenieurbaukunst. Sie umfasst bereits rd. 80<br />

Projekte. Die Dokumentation bietet einen schnellen<br />

Überblick über das aktuelle Geschehen in der<br />

Stahlarchitektur – national sowie international.<br />

Die Projekte werden demnächst in eine Objektdatenbank<br />

überführt.<br />

www.bauforumstahl.de<br />

/<br />

(sm 130905541) K<br />

GEGEN PAUSCHALEINSTUFUNG<br />

VON METALLSPÄNEN<br />

Düsseldorf/Berlin. Deutlich widersprochen<br />

haben BDSV (Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling-<br />

und Entsorgungsunternehmen e.V.) und<br />

VDM (Verein Deutscher Metallhändler e.V.) der<br />

Aufforderung des Bayerischen Landesamts für<br />

Umwelt (LfU) an die bayerischen Recyclingunternehmen,<br />

mit Kühlschmierstoffen be haftete<br />

Metallspäne aus der Oberflächenbehandlung<br />

pauschal als gefährliche Abfälle einzustufen. Die<br />

Maßnahme sei rechtlich unzulässig, da sie die<br />

Systematik der Abfallverzeichnis-Verordnung<br />

(AVV) missachte. Zum anderen habe es den An -<br />

schein, als habe das LfU die praktischen Konsequenzen<br />

der Pauschaleinstufung nicht bedacht.<br />

In gemeinsamen Schreiben an die bayerischen<br />

Staatsministerien für Umwelt und für Wirtschaft<br />

setzen sich die beiden Recyclingverbände dafür<br />

ein, dass die LfU-Maßnahme zurückgenommen<br />

oder zumindest ausgesetzt wird.<br />

(sm 130805436) K


34 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Automobiler Leichtbau<br />

mit Stahl<br />

Nur die ganzheitliche Betrachtung zählt<br />

Düsseldorf. Leichtbau ist einer der wichtigsten Ansätze, um<br />

die CO 2<br />

- Emissionen von Autos auch künftig weiter zu<br />

verringern. Werkstoffe mit geringem spezifischem<br />

Gewicht tragen dazu vor allem in der Nutzungs phase<br />

bei. Doch erst die ganzheitliche ökologische Betrachtung von der<br />

Materialherstellung bis zum Recycling zeigt, welche Materialien Klima<br />

und Umwelt wirklich nachhaltig entlasten. Für den Großserieneinsatz<br />

spielen zudem die Leichtbaukosten eine entscheidende Rolle.<br />

WW K Neben Verbesserungen des Antriebs<br />

und der Optimierung der Fahrwiderstände<br />

leisten insbesondere Gewichtseinsparungen<br />

einen bedeutenden Beitrag, den Kraftstoffverbrauch<br />

und damit die CO 2<br />

-Emissionen<br />

von Fahrzeugen zu senken. Für sich allein<br />

betrachtet ist der Leichtbau nicht immer die<br />

kostengünstige Alternative – er erschließt<br />

jedoch zusätzlich sekundäre CO 2<br />

-Reduzierungspotenziale.<br />

Durch eine leichtere Karosserie<br />

beispielsweise können weitere Baugruppen<br />

wie Motor, Getriebe oder Tanksystem<br />

angepasst werden, was sich ebenfalls<br />

verbrauchsmindernd auswirkt.<br />

Erfahrungen zeigen, dass eine Verminderung<br />

des Fahrzeuggewichts um 100 kg<br />

den Kraftstoffverbrauch eines diesel- oder<br />

benzinbetriebenen Pkw im Mittel um etwa<br />

0,3 l /100 km reduziert. Umgerechnet auf<br />

einen Kilometer Fahrstrecke emittiert ein<br />

Auto dementsprechend zwischen 7 und 8 g<br />

CO 2<br />

weniger.<br />

Leicht allein reicht nicht<br />

Der Gedanke liegt also nahe, möglichst viele<br />

Komponenten eines Fahrzeugs aus spezifisch<br />

leichteren Materialien, wie Aluminium<br />

oder kohlefaserverstärkten Kunststoffen<br />

(CFK) anstelle des bewährten Werkstoffs<br />

Stahl, zu fertigen. In der Praxis hat sich aber<br />

herausgestellt, dass sich der Gewichtsvorteil<br />

dieser sogenannten Leichtbauwerkstoffe<br />

(130905449/1)<br />

Status Quo:<br />

Derzeit wird die<br />

Umweltverträglichkeit<br />

von<br />

Fahrzeugen in der<br />

Regel auf Basis des<br />

CO 2<br />

-Ausstoßes<br />

während der<br />

Nutzung bewertet<br />

(Quelle: Stahl-<br />

Informations-<br />

Zentrum / Imaginis-<br />

Fotolia.com).<br />

Genaues Hinschauen lohnt: Erst die<br />

ganzheitliche Betrachtung – von der<br />

Materialgewinnung bis zum Recycling –<br />

zeigt, ob sich ein Werkstoff für den<br />

Automobilleichtbau ökologisch wirklich<br />

rechnet (Quelle: Stahl-Informations-<br />

Zentrum / Jane-Fotolia.com).<br />

nicht vollständig auf das konkrete Bauteil<br />

übertragen lässt. Die mechanischen Eigenschaften<br />

vieler Leichtbaumaterialien erfordern<br />

neben einer geänderten konstruktiven<br />

Ausführung oder einer anderen Bauweise<br />

meist auch eine Vergrößerung der Querschnitte.<br />

Das hebt den angestrebten Ge -<br />

wichtsvorteil bei einzelnen Bauteilen sogar<br />

auf.<br />

In der Nutzungsphase eines Fahrzeugs<br />

wirken sich leichte Materialien durch Ge -<br />

wichtseinsparungen positiv auf die Emissionen<br />

aus. Ob sich der Einsatz eines leichten<br />

Werkstoffs aber ökologisch wirklich rechnet,<br />

zeigt erst eine ganzheitliche Betrachtung,<br />

bei der auch die Werkstofferzeugung, die<br />

Fahrzeug- bzw. Bauteilherstellung sowie das<br />

spätere Recycling berücksichtigt werden.<br />

Auch in der Gesetzgebung findet diese<br />

ganzheitliche Betrachtungsweise zunehmend<br />

Berücksichtigung. So hat der Umweltausschuss<br />

des Europäischen Parlaments vor<br />

Kurzem vorgeschlagen, die Umweltverträglichkeit<br />

neu zugelassener Pkw künftig an -<br />

hand von erweiterten Ökobilanzen, die sich<br />

über die gesamte Lebensdauer der eingesetzten<br />

Werkstoffe erstrecken, zu bewerten.<br />

(130905449/2)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 35<br />

Im Vergleich zeigt sich, dass beispielsweise<br />

bei der Primärerzeugung von einer Tonne<br />

Stahl rd. 2 t CO 2<br />

anfallen, bei Aluminium<br />

rd. 10 t und bei CFK sogar mehr als 20 t.<br />

Bezieht man die sogenannte Multirecyclingfähigkeit<br />

von Stahl in die ökobilanzielle<br />

Bewertung mit ein, werden bei der Erzeugung<br />

von einer Tonne Stahl – wie eine aktuelle<br />

Studie der TU Berlin nachweist – auf<br />

mehrere Recyclingzyklen bezogen sogar<br />

weniger als 1 t CO 2<br />

freigesetzt.<br />

Und auch beim Recycling selbst punktet<br />

Stahl: Da Stahlschrott aus allen ausgedienten<br />

stahlhaltigen Produkten – also nicht nur<br />

aus Fahrzeugen – erfasst und aufbereitet<br />

wird, ist der Stoffkreislauf nahezu vollständig<br />

geschlossen. Zudem ist das Recycling<br />

beliebig oft und ohne Qualitätsverlust möglich.<br />

Bei Aluminium ist eine großtechnische<br />

sortenreine Trennung schwierig und in der<br />

Regel mit einem Downgrading zu Gussteilen<br />

verbunden. Bei CFK-Bauteilen bleibt derzeit<br />

meist nur die thermische Verwertung.<br />

Erweiterte Ökobilanz für<br />

ein genaueres Bild<br />

Die ganzheitliche ökologische Betrachtung<br />

unter Berücksichtigung aller Lebenszyklusphasen<br />

ist bei zukünftigen Elektrofahrzeugen<br />

von noch größerer Bedeutung als bei<br />

Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb,<br />

da während des Betriebs im engeren Sinn<br />

keine CO 2<br />

-Emissionen auftreten. Diese werden<br />

vollständig in die Phasen Materialerzeugung,<br />

Bauteil- bzw. Fahrzeugherstellung,<br />

Bereitstellung der Antriebsenergie sowie in<br />

das Recycling verlagert.<br />

Automobilhersteller bewerten daher schon<br />

im Stadium der Fahrzeugentwicklung für<br />

jedes einzelne Bauteil unterschiedliche Werkstoff-<br />

und Fertigungslösungen unter<br />

technischen, wirtschaftlichen und<br />

ökologischen Gesichtspunkten.<br />

Erst dann entscheidet sich,<br />

welche Alternative unter<br />

Abwägung aller Anforderungen<br />

den Weg<br />

in die Serie schafft.<br />

Erweiterte Ökobilanz: Die Berücksichtigung<br />

des kompletten Lebenszyklus der einge setzten<br />

Werkstoffe liefert ein genaueres Bild von den<br />

Umwelteigenschaften eines Fahrzeugs<br />

(Quelle: Stahl-Informations-Zentrum).<br />

Leichtbaukosten<br />

nach<br />

wie vor<br />

entscheidend<br />

Neben den ökobilanziellen<br />

Aspekten spielt<br />

bei der Entscheidung für<br />

die Verwendung eines Werkstoffs<br />

in Großserie aber nach<br />

wie vor dessen wirtschaftlicher Einsatz<br />

eine zentrale Rolle. Immer wenn es da -<br />

rum geht, leistungsfähige Bauteile und Systeme<br />

zu vergleichsweise niedrigen Kosten zu<br />

verwirklichen, führt am Werkstoff Stahl kein<br />

Weg vorbei. Ein Kilogramm Gewicht einzusparen<br />

kostet bei Stahl meist zwischen 1 und<br />

3 €. Gewichtsersparnis von 1 kg mittels CFK<br />

kostet um die 50 €, mittels Alu sind es 10 bis<br />

12 €. Das liegt nicht nur an den höheren<br />

Kosten für diese Materialien, sondern auch<br />

an deren teilweise überaus aufwendigen<br />

Verarbeitung, wie z. B. bei CFK. Deutlich längere<br />

Taktzeiten bei der Herstellung führen<br />

zu niedrigeren Produktionszahlen und verlangen<br />

Investitionen in parallele Fertigungsketten.<br />

Unabhängig davon ist das technologische<br />

Entwicklungspotenzial bei Stahl noch längst<br />

nicht ausgeschöpft. Höhere Festigkeiten<br />

durch neue Legierungs- oder Wärmebehandlungskonzepte<br />

erlauben immer dünnere<br />

Bleche. In Kombination mit neuen Fertigungstechnologien<br />

ermöglicht dies einen<br />

effizienteren Materialeinsatz und vielfach<br />

zudem die Reduktion von Prozessschritten.<br />

Deshalb ist davon auszugehen, dass auch in<br />

Zukunft leichte und sichere Autos kostengünstig<br />

mit dem Werkstoff Stahl gebaut<br />

werden.<br />

www.stahl-info.de<br />

/<br />

(130905449/3)<br />

(sm 130905449) K


36 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

<br />

Aus InCar ® wird InCar ® plus<br />

Essen. Unter dem Motto »Lösungen für automobile Effizienz« wird das<br />

umfassendste Forschungs- und Entwicklungsprojekt von ThyssenKrupp für<br />

Innovationen im Automobilbau ausgebaut. In mehr als 30 Projekten mit<br />

über 40 Einzellösungen startet die anwendungsnahe Entwicklung von<br />

Produkten aus den Bereichen Antrieb, Fahrwerk & Lenkung sowie Karosserie.<br />

WW K Im Mittelpunkt stehen unter anderem<br />

umweltschonende Lösungen rund um die<br />

Technologietrends Energieeffizienz, Elektromobilität<br />

und Leichtbau. Ob Gewicht,<br />

Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit oder<br />

Funktionalität: In mindestens einem dieser<br />

Punkte wird jede InCar ® plus Innovation dem<br />

heutigen Stand der Technik deutlich und<br />

nachweislich überlegen sein. Die kompletten<br />

Ergebnisse von InCarplus werden im<br />

<strong>September</strong> 2014 vorliegen.<br />

Dr. Reinhold Achatz, Forschungs- und<br />

Entwicklungschef der ThyssenKrupp AG,<br />

verbindet mit InCarplus große Erwartungen:<br />

»InCarplus Innovationen und tech nischer<br />

Fortschritt sind für ThyssenKrupp Schlüsselfaktoren,<br />

um das globale Wachstum und<br />

den Einsatz begrenzter Ressourcen nachhaltig<br />

gestalten zu können. Mit unserer Ingenieurkunst<br />

ermöglichen wir unseren Kunden,<br />

sich Vorteile im weltweiten Wettbewerb zu<br />

erarbeiten sowie innovative Produkte wirtschaftlich<br />

und ressourcenschonend herzustellen.<br />

Dies wiederum wirkt sich positiv auf<br />

unsere eigene Performance aus. Mit den<br />

Ergebnissen von InCarplus werden wir unsere<br />

heute schon starke Position als Partner<br />

der internationalen Automobilindus trie weiter<br />

ausbauen.«<br />

Technologisch und wirtschaftlich<br />

erfolgreich<br />

Der Markenname InCar steht für die automobile<br />

Technologiekompetenz von Thyssen-<br />

Krupp. Mit seinen mehr als 30 Innovationen<br />

aus den Bereichen Karosserie, Fahrwerk und<br />

Antrieb hat es nach seiner Markteinführung<br />

im Jahr 2009 die Schlagkraft und Wahrnehmung<br />

von ThyssenKrupp bei Kunden, Me -<br />

dien und Öffentlichkeit als Entwicklungspartner<br />

der Automobilindustrie nachhaltig<br />

gesteigert. Mit den Automobilherstellern<br />

wurden über 100 gemeinsame Entwicklungsprojekte<br />

vereinbart, zahlreiche Prototypen-<br />

und Serienaufträge führten InCar<br />

auch wirtschaftlich zum Erfolg. Bislang hat<br />

noch kein Automobilzulieferer ein derart<br />

umfangreiches Paket herstellerunabhängig<br />

entwickelter Innovationen auf die Beine<br />

gestellt.<br />

InCarplus setzt das Vorgängerprojekt aber<br />

nicht einfach fort. Das »plus« steht vielmehr<br />

für die strategische Weiterentwicklung von<br />

ThyssenKrupp. Der Bedarf nach »mehr«<br />

wird auf »bessere« Weise bedient – besser<br />

für den Kunden und besser für die Umwelt.<br />

Highlights aus den Teilprojekten<br />

Der konventionelle Verbrennungsmotor<br />

bleibt auf absehbare Zeit die dominante<br />

Antriebsform im Automobil. ThyssenKrupp<br />

setzt hier mit der Weiterentwicklung des<br />

Ventil- und Kurbeltriebs neue Akzente. Ziel<br />

ist es, durch die Effizienzsteigerung des Verbrennungsmotors<br />

den Kraftstoffverbrauch<br />

und damit die Emissionen nachhaltig zu<br />

senken. So kann z. B. die konsequente Weiterentwicklung<br />

der Schiebenockenwellen-<br />

Technologie dazu beitragen, die zukünftigen<br />

Emissionsgrenzwerte zu erreichen. Das<br />

Teilprojekt Antrieb beschäftigt sich zusätzlich<br />

mit innovativen Lösungen rund um den<br />

Elektroantrieb. Durch die Erhöhung des<br />

Wirkungsgrads werden zukünftige Antriebe<br />

den Mobilitätsanforderungen der Autofahrer<br />

besser gerecht.<br />

Elektrische Lenksysteme leisten aufgrund<br />

ihres geringen Energiebedarfes bereits heute<br />

in vielen Fahrzeugen einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Effizienzsteigerung. Gleichzeitig<br />

leisten diese Lenkungen, die die seit Jahren<br />

bewährten hydraulischen Systeme sukzessive<br />

ablösen, einen wichtigen Beitrag zur<br />

Sicherheit und Komfortsteigerung. Moderne<br />

Fahrerassistenzsysteme wie automatisches<br />

Parken oder Spurassistenz erfordern<br />

diesen Technologiewechsel. Innovationen<br />

aus dem Teilprojekt Fahrwerk & Lenkung<br />

helfen, diese Technik für neue Fahrzeugklassen<br />

zu erschließen und noch effizienter einzusetzen.<br />

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt<br />

liegt auf der Multimaterialbauweise<br />

von Stoßdämpferrohren und Lenksäulen.<br />

Hierbei werden kohlefaserverstärkte Kunststoffe<br />

oder Aluminium mit bewährten<br />

Werkstoffen kombiniert. Last but not least<br />

stehen kostengünstige, großserientaugliche<br />

Fertigungsverfahren zur wirtschaftlichen<br />

Produktion der neuen InCarplus-Technologien<br />

auf der Aufgabenliste.<br />

Wirtschaftlicher Leichtbau steht ebenfalls<br />

im Mittelpunkt des Teilprojekts Karosserie.<br />

Der Einsatz neuer Stahlgüten, innovativer<br />

Sandwichprodukte sowie optimierter Verarbeitungsverfahren<br />

erfüllt steigende Anforderungen<br />

der Kunden an Wirtschaftlichkeit<br />

und Sicherheit der eingesetzten Lösungen.<br />

Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen<br />

und die umweltschonende Verringerung<br />

des Materialeinsatzes sind dabei<br />

heute wichtiger denn je. So werden von der<br />

Materialherstellung über die Nutzungsphase<br />

bis hin zum Recycling ganzheitlich CO 2<br />

-<br />

Reduktion, Energie- und Wasserverbrauch<br />

analysiert. Die Ingenieure beschäftigen sich<br />

darüber hinaus mit den karosserienahen<br />

Themen »Sitze« und »Räder«. Komponenten,<br />

die nicht zu vernachlässigende Ge -<br />

wichtstreiber im Fahrzeug sind und an die<br />

Fahrzeugbauer wie Endkunden hohe An -<br />

sprüche im Hinblick auf Komfort, Funktionalität<br />

und Design stellen. (sm 130905440) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong><br />

Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 37


38 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Neue Lösungen für<br />

ultraleichte Fahrzeugtüren<br />

Gewichtsreduzierungen von bis zu 34 %<br />

Maizières-lès-Metz. ArcelorMittal hat seine neuen, innovativen Lösungen<br />

für ultraleichte Fahrzeugtüren vorgestellt. Das Team von ArcelorMittal Global<br />

Research and Development (R & D) Automotive hat unter Verwendung<br />

herkömmlicher Stähle und bestehender Techniken bereits bewiesen, dass<br />

schon heute bis zu 27 % Gewichts- und Kosteneinsparungen erzielt werden<br />

können, ohne die Sicherheit zu gefährden oder konstruktive Anforderungen<br />

zu beeinträchtigen.<br />

WW K Mit Blick auf neue hochfeste Mehrphasenstähle<br />

und Technologien, die in den<br />

nächsten Jahren auf den Markt kommen<br />

werden, hat das Team jedoch weitere Lösungen<br />

entwickelt, die noch größere Gewichtseinsparungen<br />

von bis zu 34 % gegenüber<br />

herkömmlichen Lösungen für Fahrzeugtüren<br />

aus Stahl ermöglichen werden.<br />

Gewichtseinsparungen,<br />

die Türen öffnen<br />

Im Vorgriff auf künftige Vorschriften reduzieren<br />

Autohersteller das Gewicht ihrer<br />

Fahrzeuge; die derzeit in Europa erlassenen<br />

Vorschriften (Auspuffemissionen) treten<br />

(130905623/1)<br />

2015, die neuen Vorschriften für die USA<br />

(Auspuffemissionen und Reduzierung des<br />

Kraftstoffverbrauchs) treten 2021 in vollem<br />

Umfang in Kraft. Da bis 2025 noch strengere<br />

Standards für beide Regionen vorgesehen<br />

sind, wird jedes Fahrzeugteil im Hinblick auf<br />

mögliche Gewichtseinsparungen geprüft.<br />

Durch die Reduzierung des Fahrzeuggewichts<br />

um rd. 12 kg wird ein Gramm CO 2<br />

-<br />

Äquivalent pro Kilometer eingespart.<br />

Brian Aranha, Vizepräsident Automotive<br />

Worldwide: »Wir arbeiten weltweit seit<br />

vielen Jahren mit allen Automobilherstellern<br />

gemeinsam an der Reduzierung des Ge -<br />

wichts ihrer Fahrzeuge. Die ArcelorMittal-<br />

Noch größere<br />

Gewichtseinsparungen<br />

für Fahrzeugtüren sind<br />

das Ergebnis der<br />

Forscher und<br />

Entwickler bei<br />

ArcelorMittal<br />

(Foto: ArcelorMittal).<br />

S-in-motion-Studie von November 2010 hat<br />

bereits eine ganze Reihe innovativer Stahllösungen<br />

ergeben, mit denen sich das Ge -<br />

wicht der Rohkarosserie sowie von Anbauteilen,<br />

wie den Türen, bei bestehenden und<br />

künftigen Serienfahrzeugen erheblich reduzieren<br />

lässt. Dies ist der nächste Schritt auf<br />

unserem Weg, wenn wir unseren Kunden<br />

weiterhin gewichteinsparende und damit<br />

letztendlich kostensparende Lösungen an -<br />

bieten wollen. Automotive ist eines unserer<br />

Franchiseunternehmen und wir sind mit<br />

allen führenden Erstausrüstern über eine<br />

mögliche Zusammenarbeit im Gespräch, um<br />

diese neuen Lösungen in das Design künftiger<br />

Fahrzeuge zu integrieren.«<br />

Kurzfristige Gewichtseinsparungen<br />

mit herkömmlichen Stahlsorten<br />

Die Verwendung bestehender hochfester<br />

Mehrphasenstähle (AHSS) in Verbindung<br />

mit höchstfesten Stählen (UHSS) erlaubt bei<br />

einer typischen Tür aus dem C-Segment<br />

bereits jetzt eine Gewichtsreduzierung von<br />

18,3 kg auf nur noch 13,3 kg, wobei die<br />

Standardanforderungen an Struktur und<br />

Sicherheit erfüllt bleiben. Das ist eine erhebliche<br />

Gewichtsreduzierung für eine Automobilanwendung,<br />

wenn man bedenkt, dass<br />

Gewichtseinsparungen in der Automobilbranche<br />

üblicherweise in Gramm gemessen<br />

werden. Bei dieser kurzfristigen Lösung werden<br />

UHSS-Stähle wie MS 1500 und Usibor ®<br />

für die Strukturbauteile und Dualphasenstähle<br />

wie FF280DP für die Außenhaut verwendet.<br />

Diese Stähle sind bereits verfügbar<br />

und kommen heute schon in Serienfahrzeugen<br />

zum Einsatz.<br />

Bei dem neu gestalteten Außenblech der<br />

kurzfristigen Türlösung wird FF280DP in<br />

einer Dicke von nur 0,6 mm verwendet, mit<br />

lokalen Verstärkungen (Patches) zur Verbesserung<br />

der Steifigkeit. Zu dieser Lösung<br />

gehört auch ein neues Innenblechkonzept<br />

mit lasergeschweißten Platinen von sehr<br />

geringer Dicke.<br />

Sowohl bei der kurz- als auch bei der mittelfristigen<br />

Lösung werden die Gewichtseinsparungen<br />

zum Teil durch Verwendung<br />

von dünnerem Stahl für die Türaußenhaut<br />

erzielt. Diese als Dickenreduzierung bekannte<br />

Technik ist jedoch nur mit Stählen möglich,<br />

die eine höhere Streckgrenze aufweisen,<br />

um eine Beulfestigkeit der Türen nach<br />

Industriestandards zu gewährleisten.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 39<br />

Mittelfristige Lösungen mit neuen Stahlsorten<br />

in der Entwicklung<br />

Die mittelfristigen Lösungen gehen, bei gleichen Leistungen, bei der<br />

Gewichtsreduzierung weiter. Durch Verwendung von lasergeschweißten<br />

Platinen werden die Eigenschaften lokal optimiert. Es<br />

stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, um die unterschiedlichen<br />

Türtypen an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen. In den<br />

nächsten Jahren werden neue hochfeste Stähle und Technologien<br />

auf den Markt kommen, sodass diese Lösungen bis 2017 verfügbar<br />

sein werden.<br />

Zu den Anforderungen an eine Tür aus dem C-Segment gehört,<br />

dass sie bei Frontal- und Seitencrashlastfällen ihre Funktion er füllen<br />

muss. ArcelorMittal möchte die kurzfristige Türlösung weiterentwickeln<br />

mit dem Ziel einer Gewichtsreduzierung um bis zu 34 %,<br />

d. h. einem Türgesamtgewicht von 12 kg. Dazu sind innovative<br />

Stahlsorten erforderlich, die derzeit entwickelt werden, wie Usibor ®<br />

2000 für verdeckte Teile und andere AHSS für die Außenhaut, um<br />

deren Dicke auf 0,5 mm zu reduzieren. Da die Anforderungen an<br />

breitere Türen aus dem D-Segment die Frontalcrashlastfälle nicht<br />

umfassen, sind diese Türen leichter und das Potenzial zur Gewichtsreduzierung<br />

ist be grenzt.<br />

Greg Ludkovsky, Vizepräsident Global R & D: »Viele der entscheidenden<br />

Innovationen bei den Automobilstahlprodukten und -lösungen<br />

der vergangenen 10 Jahre sind von den R & D-Teams von<br />

ArcelorMittal ge kommen. Bei Anwendung der bestehenden Lösungen<br />

kann eine Fahrzeugtür um 30 % günstiger sein als eine Aluminiumtür.<br />

Innovative Stahllösungen wie die ultraleichten Fahrzeugtüren<br />

sind ein weiterer Beweis dafür, dass Stahl bei Weitem das<br />

nachhaltigste, vielseitigste und erschwinglichste Material ist, mit<br />

dem Automobilhersteller leichtere Fahrzeuge bauen und ihre Ge -<br />

wichtseinsparungsziele rechtzeitig erreichen können.«<br />

(sm 130905623) K<br />

»Initiative Massiver Leichtbau« gegründet<br />

Hagen. Ein Konsortium aus 11 Unternehmen der Massivumformung und neun Stahlherstellern<br />

hat Anfang 2013 die »Initiative Massiver Leichtbau« ins Leben gerufen.<br />

WW K Sie erarbeitet Ideen zur Gewichtseinsparung bei massivumgeformten<br />

Bauteilen aus Stahl durch werkstoff-, umform- und bearbeitungstechnische<br />

Maßnahmen im Fahrzeugbau. Federführend bei<br />

der Kooperation sind der Industrieverband Massivumformung (IMU)<br />

und das Stahlinstitut VDEh.<br />

»Massivumgeformte Bauteile haben ein hohes Leichtbaupoten zial<br />

und bieten ge genüber anderen Fertigungsverfahren klare Wettbewerbsvorteile.<br />

Mit innovativen Ideen lassen sich Energie- und Materialbedarf<br />

beispielsweise im Pkw deutlich reduzieren. Als Zulieferer<br />

können wir also im Fahrzeugbau ganz erheblich zu Leichtbau und<br />

zu mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Produkte und Systeme<br />

beitragen«, sagt Dr. Hans-Willi Raedt, Vice President Advanced En -<br />

gineering der Hirschvogel Automotive Group und Sprecher des Konsortiums.<br />

Im Rahmen der »Initiative Massiver Leichtbau« erarbeitet die Forschungsgesellschaft<br />

Kraftfahrwesen mbH (fka), Aachen, die Studie<br />

»Leichtbaupotenziale massivumgeformter Komponenten im Pkw«.<br />

Sie untersucht, welche massivumgeformten Bauteile aus Stahl heute<br />

im Pkw verbaut werden und wie diese sich hinsichtlich des Leichtbaus<br />

optimieren lassen. In Workshops erarbeitet die Forschungsgesellschaft<br />

mit Ingenieuren der beteiligten Unternehmen derzeit<br />

Vorschläge für den werkstofflichen, gestalterischen und fertigungstechnischen<br />

Leichtbau und klassifiziert ihn nach Effekt und Aufwand:<br />

vom flüssigen Stahl bis zum fertigen Produkt.<br />

»So lassen sich die Leichtbaupotenziale durch Massivumformung<br />

und stahlwerkstoffliche Möglichkeiten sicher bilanzieren«, sagt<br />

Dipl.-Ing. Michael Dahme, externer Projektleiter. Das zunächst bis<br />

Herbst 2013 laufende Projekt umfasst warm-, halbwarm- und kaltumgeformte<br />

Bauteile. »Massivumgeformte Komponenten sind sehr<br />

arbeitsteilig, die Prozesskette verläuft über viele Beteiligte. Es lohnt<br />

sich, die Massivumformer von Beginn an mit in den Entstehungsprozess<br />

eines Bauteils als kompetenten Partner der Automobilindustrie<br />

einzubeziehen«, so der Projektleiter.<br />

/<br />

www.metalform.de bzw.<br />

Tel. +49 2331 9588-30<br />

E-Mail: osenberg@metalform.de<br />

(sm 130905387) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


40 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Beschichtungsanlage für<br />

Automobilstähle ausgebaut<br />

Tata Steel wappnet sich für neue Herausforderungen<br />

London. Tata Steel hat den Ausbau seiner Beschichtungsanlage für<br />

Korrosionsschutz in Llanwern, Südwales, Großbritannien, erfolgreich<br />

abgeschlossen. Der Stahlproduzent erweitert und verbessert dadurch sein<br />

Portfolio hochwertiger, besonders umformfähiger Automobilstähle.<br />

WW K Die Anlage namens Zodiac ist jetzt eine<br />

der fortschrittlichsten Feuerverzinkungsanlagen<br />

von Tata Steel weltweit und erfüllt<br />

die Anforderungen seiner Kunden aus der<br />

Automobilindustrie. Diese benötigen Stähle,<br />

die eine hohe Festigkeit mit hoher Umformbarkeit<br />

vereinen, um leichtere und kraftstoffsparende<br />

Fahrzeuge fertigen zu können.<br />

Im Rahmen des gut 4,2 Mill. € teuren<br />

Ausbaus hat Tata Steel den Strahlrohrbereich<br />

im Anlassofen vergrößert und dadurch<br />

die Produktionskapazitäten um rd. 25 % auf<br />

500.000 t pro Jahr gesteigert. In diesem Teil<br />

der Anlage erhält der Stahl seine mechanischen<br />

Eigenschaften, bevor er mit Zink be -<br />

schichtet wird. Außerdem wurde eine zweite<br />

Rollenbreite in das Nachwalzwerk eingebaut,<br />

mit der jetzt besonders umformfähige<br />

Stähle nach dem Beschichtungsprozess ge -<br />

richtet werden können. Parallel dazu lassen<br />

sich in der Anlage auch weiterhin hochfeste<br />

Stähle und Dualphasenstähle produzieren.<br />

Dr. Henrik Adam, Chief Commercial Offi cer<br />

bei Tata Steel in Europa, sagte: »Beim Ausbau<br />

unserer Zodiac-Anlage haben wir darauf<br />

geachtet, den Bedürfnissen unserer wichtigsten<br />

europäischen Automobilkunden ge -<br />

recht zu werden. Damit wollen wir die jüngsten<br />

Erfolge unseres Automotive-Marktsektors<br />

fortsetzen. Zusammen mit den An lagen<br />

in Belgien und den Niederlanden sind wir<br />

nun operativ flexibler und können unsere<br />

Kunden noch zuverlässiger beliefern.«<br />

Neben der Investition von rd. 4,2 Mill. €<br />

(3,6 Mill. Britische Pfund) in die Zodiac-Anlage<br />

hat Tata Steel kürzlich seinen Hochofen<br />

Nummer 4 im englischen Port Talbot sowie<br />

die Warmbandstraße und die Beizanlage im<br />

südwalisischen Llanwern wieder in Betrieb<br />

genommen.<br />

Jon Ferriman, Leiter der Stahlwerke in Port<br />

Talbot und Llanwern, sagte: »Die kürzlich<br />

getätigten Investitionen – einschließlich des<br />

Zodiac-Ausbaus – zielen darauf ab, die<br />

Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Stahlindustrie in Südwales in den gegenwärtig<br />

besonders herausfordernden Zeiten<br />

zu verbessern.«<br />

(sm 130805445) K<br />

(130805445/1)<br />

Die Anlage namens<br />

Zodiac ist jetzt eine<br />

der fortschrittlichsten<br />

Feuerverzinkungsanlagen<br />

von<br />

Tata Steel weltweit<br />

und erfüllt die<br />

Anforderungen seiner<br />

Kunden aus der<br />

Automobilindustrie<br />

(Foto: Tata Steel).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


42 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Werkstoffe für E-Antriebe<br />

weiterentwickelt<br />

C. D. Wälzholz stellt verbesserte Spitzengüten vor<br />

Berlin. Auf der Coil Winding 2013 in Berlin hat C. D. Wälzholz die speziell<br />

für elektrische Antriebe im Automobil entwickelten High-Strength-Varianten<br />

(HS-Varianten) der Güten NO 20 bis 30 vorgestellt. Diese weiterentwickelten<br />

Werkstoffe sorgen mit ihrer erhöhten Festigkeit für eine hohe<br />

Stabilität der Rotorpakete im E-Antrieb. Gleichzeitig konnten die Werkstofftechniker<br />

des Hagener Unternehmens die Leistungsverluste bei gleicher<br />

Dicke nochmals reduzieren und damit die Leistungsfähigkeit erhöhen.<br />

Über C.D. Wälzholz<br />

Das 1829 gegründete Familienunternehmen C. D.<br />

Wälzholz KG mit Sitz in Hagen beschäftigt weltweit<br />

1.900 Mitarbeiter. An neun Standorten in<br />

Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien produziert<br />

der Marktführer mehr als 600.000 t hoch-<br />

<br />

Jahr. Mit einem breiten Spektrum an Stahlwerkstoffen<br />

bietet C. D. Wälzholz maßgeschneiderte<br />

Lösungen für Kunden aus der Automobilindustrie,<br />

der Energiegewinnung und dem Industriegüterbereich<br />

wie Herstellern von Baumaschinen, Elektrogeräten<br />

und Schneidwerkzeugen.<br />

WW K »Bedingt durch die hohen Drehzahlen<br />

der E-Antriebe im Automobil sind die Rotorpakete<br />

einer starken mechanischen Beanspruchung<br />

ausgesetzt«, erläutert Norbert<br />

Brachthäuser, verantwortlich für den Bereich<br />

Qualitäts- und Umweltmanagement bei<br />

C. D. Wälzholz (CDW). »Mit den von uns<br />

entwickelten HS-Varianten stellen wir den<br />

Automobilherstellern und ihren Zulieferern<br />

jetzt nochmals verbesserte Spitzengüten zur<br />

Verfügung. Das positive Echo auf und im<br />

Nachgang der Coil Winding 2013 zeigt uns,<br />

dass diese Gütenoptimierung ein voller<br />

Erfolg wird.«<br />

CDW bietet bereits seit Längerem mit den<br />

Güten NO 20 bis 30 spezielle Werkstoffe für<br />

E-Antriebe an. Elektrische Antriebe im Automobilbereich<br />

unterscheiden sich von klassischen<br />

Industrieantrieben u. a. da durch, dass<br />

sie in einem Frequenz bereich von bis zu<br />

1.000 Hz beansprucht werden, während bei<br />

Industrieantrieben die Nennfrequenzen bei<br />

50 bis 60 Hz liegen. Diese besonderen Voraussetzungen<br />

verlangen nach Stahlwerkstoffen<br />

mit abgesenkter Dicke und spezieller<br />

chemischer Zusammensetzung. Die Güten<br />

NO 20 bis 30 – wobei die Bezeichnung für<br />

»Non Oriented« in den Dicken 0,20 bis<br />

0,30 mm steht – erfüllen diese Anforderungen.<br />

Ein weiteres Highlight des Hagener Familienunternehmens<br />

im Bereich E-Mobilität ist<br />

der sogenannte Backlack: Mit Hilfe dieses<br />

Lacksystems, das gemeinsam mit einem Lieferanten<br />

weiterentwickelt wurde, können<br />

die einzelnen Lamellen im E-Antrieb zu<br />

Paketen verbacken werden. Diese Verbindungstechnologie<br />

spart aufwendiges Nacharbeiten<br />

und bietet eine besondere Dichtigkeit<br />

der Lamellenpakete durch hohe<br />

Haftung.<br />

Elektrobänder von CDW sind neben dem<br />

E-Automotivebereich überall dort im Einsatz,<br />

wo elektrische Energie erzeugt oder in<br />

Leistung umgewandelt wird, z. B. in Windradgeneratoren,<br />

bei Kompressoren oder in<br />

zahlreichen Haushaltsgeräten. Seinen südeuropäischen<br />

Kunden stellt CDW am<br />

25. / 26. <strong>September</strong> auf der Coiltech 2013 in<br />

Pordenone die neuen Produktvarianten vor.<br />

(sm 130905469) K<br />

Für elektrische Antriebe im Automobilbereich werden Stahlwerkstoffe mit abgesenkter Dicke<br />

und spezieller chemischer Zusammensetzung benötigt (Foto: C. D. Wälzholz).<br />

(130905469/1)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

C. D. Wälzholz KG<br />

Feldmühlenstraße 55<br />

58138 Hagen<br />

Tel. +49 2331 964-0<br />

www.cdw.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 43<br />

Noch hochwertigere Bleche<br />

für die Automobilindustrie<br />

FAGOR verbessert Galvanisierungsanlage in Brasilien<br />

Göppingen. Die FAGOR Arrasate S.Coop bekam vor knapp 1,5 Jahren den<br />

Auftrag von ArcelorMittal, den Chromatisierbereich der Galvanisierungsanlage<br />

Nr. 1 in Brasilien umzugestalten. Die Anlage, die qualitativ hochwertige<br />

Bleche für die Automobilindustrie herstellt, ist erfolgreich gestartet.<br />

WWK Die Galvanisierungsanlage steht im brasilianischen<br />

Vega do Sul und ist für Arcelor-<br />

Mittal eine strategisch wichtige Einrichtung.<br />

Deren Produktion orientiert sich an der<br />

Nachfrage des wachsenden lokalen Markts<br />

für Bleche mit Automobilqualität.<br />

Der bestehende Chromatisierbereich mit<br />

horizontal angeordneter Besprühanlage<br />

wurde durch einen modernen Chromatisierbereich<br />

ersetzt. Nun sorgt eine vertikale<br />

Beschichtungsanlage für doppelseitige und<br />

chemisch unterschiedliche Beschichtungen.<br />

Zudem kommen Induktionsheißöfen sowie<br />

Ausrüstungen für eine kontrollierte Abkühlung<br />

zur Anwendung.<br />

FAGOR verantwortete nicht nur die Lieferung<br />

der genannten Ausrüstungen, sondern<br />

auch die Konstruktion und Lieferung der<br />

mechanischen und elektrischen Ausrüstungen.<br />

Dabei handelte es sich um eine neue<br />

Struktur auf drei Ebenen, neue Ausrüstungen<br />

zur Bandführung, ein S-Rollengerüst<br />

mit motorischem Antrieb und Bandumlenkrollen.<br />

Benötigt wurden die Ausrüstungen<br />

zur Anpassung an die Anlage. Auch die<br />

Integration der elektrischen Ausrüstungen<br />

sowie der Automatisierung der bestehenden<br />

Anlage managte FAGOR. Mit den neuen<br />

Ausrüstungen in der Anlage soll die Qualität<br />

des Endprodukts verbessert werden. So<br />

lassen sich die hohen Ansprüche der Kunden,<br />

insbesondere aus dem Industriezweig<br />

Automobil, erfüllen.<br />

Schnell und unkompliziert<br />

Die Umgestaltung sollte schnell und mit<br />

möglichst wenigen Anlagenstillständen<br />

durchgeführt werden. Nachdem FAGOR den<br />

Auftrag von ArcelorMittal im Februar 2012<br />

erhalten hatte, lieferte das Unternehmen in<br />

Rekordlieferzeit im Mai 2012 die ersten Ausrüstungen,<br />

die dann einen Monat später<br />

eingebaut wurden. Innerhalb nur eines Ta -<br />

ges wurden die Arbeiten reibungslos durchgeführt,<br />

sodass die Anlage kürzer als ge -<br />

dacht stillstand. Bis zum letzten Stillstand im<br />

Dezember 2012 hat FAGOR sämtliche Ausrüstungen<br />

der laufenden Anlage unter<br />

höchsten Sicherheitsvorkehrungen ohne<br />

Zwischen- oder Unfälle durchgeführt.<br />

Anfang Dezember 2012 wurde der neue<br />

Bereich angeschlossen – fünf Monate früher,<br />

als es die ursprüngliche Zeitplanung von<br />

ArcelorMittal vorgesehen hatte. Nach nur<br />

vier Tagen außer Betrieb konnte die Anlage<br />

wieder gestartet und innerhalb nur eines<br />

Tages mit Höchstgeschwindigkeit betrieben<br />

werden. Anschließend wurde das erste Coil<br />

für die Produktion von Kundenmaterial verarbeitet.<br />

Die Faktoren für den Erfolg sind<br />

vielseitig. Grundlegend waren insbesondere<br />

die umfassende Erfahrung mit Modernisierungsprojekten<br />

von FAGOR, die enge Zu -<br />

sammenarbeit zwischen ArcelorMittal und<br />

FAGOR sowie die sorgfältige Planung im<br />

Vorfeld des Projekts auf beiden Seiten.<br />

(sm 130905572) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

FAGOR Industriecommerz GmbH<br />

Nördliche Ringstraße 100<br />

73033 Göppingen<br />

Tel. +49 7161 2004-0<br />

www.fagorarrasate.com<br />

FAGOR Arrasate S.<br />

Coop schloss die<br />

Arbeiten an der<br />

Galvanisierungsanlage<br />

von<br />

ArcelorMittal<br />

schneller als<br />

geplant ab<br />

(Foto: FAGOR).<br />

(130905572/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


microZINQ ® -Verzinkung von<br />

Pkw-Unterbodenteilen (Foto: ZINQ)<br />

Zwischen Tradition<br />

und Zukunft<br />

Verzinken ist nicht gleich Verzinken<br />

(130905488/1)<br />

Über Voigt & Schweitzer<br />

Das inhabergeführte Unternehmen schützt jedes<br />

Jahr mehr als 500.000 t Stahl durch ZINQ und<br />

zählt sich zu den Marktführern in Sachen Feuerverzinken.<br />

Mit 35 Werken ist es in Deutschland<br />

<br />

deckend vertreten. Neben klassischem Feuerverzinken<br />

ohne/mit Farbe (duroZINQ ® , colorZINQ ® )<br />

-<br />

® , ecoZINQ ® ) angeboten. Vielfältige<br />

Dienstleistungen wie Warehousing, Montagen,<br />

Kontraktlogistik (JIT/JIS) bis hin zu Export<br />

bzw. Verschiffung runden den One-Stop-Shop-<br />

Service ab.<br />

Gelsenkirchen. Das Nichteisenmetall Zink ist eines der wesentlichen<br />

und wirksamsten Elemente, wenn es um den Schutz von Stahl vor Korrosion<br />

geht. Aus diesem Grund findet Zink in den unterschiedlichen Korrosionsschutzmethoden<br />

und -systemen Anwendung.<br />

WW K Die verschiedenen Verfahren, deren<br />

Charakteristik und die darauf basierenden<br />

Vor- und Nachteile sind für den Laien nur<br />

schwer zu unterscheiden. Vor diesem Hintergrund<br />

weist das Institut Feuerverzinken in<br />

einer aktuellen Informationskampagne zu<br />

Recht darauf hin, dass Verzinken nicht gleich<br />

Verzinken ist. Hierbei wird das klas sische<br />

Stückverzinken gemäß DIN EN ISO 1461 verglichen<br />

mit dem kontinuierlichen Feuerverzinkungsprozess<br />

(Bandverzinkung), dem<br />

Spritzverzinken und der elektrolytischen Verzinkung.<br />

Keine Beachtung finden jedoch<br />

innovative Verfahren im Stückverzinkungsbereich,<br />

die sich in Anlehnung an die kundenseitigen<br />

Bedürfnisse und die Anforderungen<br />

des Marktes im Hinblick auf nach haltige,<br />

ressourceneffiziente Prozesse und Produkte<br />

in den letzten Jahren entwickelt haben.<br />

Auf Basis der Kenntnisse und Erfahrungen<br />

der Bandverzinkungsindustrie mit binären<br />

Zink-Aluminium-Legierungen und unter<br />

Nut zung der Stärken des Stückverzinkungsprozesses<br />

ergibt sich eine zukunftsweisende,<br />

hochleistungsfähige Stückverzinkungstechnologie,<br />

die die Stärken der Verfahren<br />

kombiniert und deren Schwächen tilgt:<br />

durch Verwendung binärer Legierungssysteme<br />

entstehen dünne, dafür aber<br />

sehr viel widerstandsfähigere Zinkschichten,<br />

durch Verwendung des Stückverzinkungsprozesses<br />

wird der Werkstoff vollständig<br />

mit Zink geschützt, es gibt keine freien<br />

Schnitt- und Stanzkanten oder die Notwendigkeit,<br />

Schweißnähte nachträglich<br />

kalt zu verzinken.<br />

Ein Beispiel für die konkrete Umsetzung dieses<br />

Technologieansatzes stellt die Hochleistungs-Stückverzinkung<br />

microZINQ ® dar, die<br />

Voigt & Schweitzer bereits erfolgreich einsetzt.<br />

Durch die Verwendung von speziellen<br />

Zinklegierungen mit Anteilen von Aluminium<br />

lassen sich Zinkschichten mit einer<br />

durchschnittlichen Dicke von 10 bis 15 μm<br />

herstellen. Dies bedeutet gegenüber einer<br />

im klassischen Stückverzinkungsprozess hergestellten<br />

Zinkschicht eine Einsparung des<br />

Rohstoffs Zink von circa 80 %. Gemäß dem<br />

Prinzip »Weniger ist Mehr« führt die entstehende<br />

sehr stabile und widerstandsfähige<br />

Passivschicht dazu, dass sich die Korrosionsschutzwirkung<br />

gegenüber einer herkömmlichen<br />

Zinkschicht trotz geringerer Schichtdicke<br />

noch steigert.<br />

Weitere Vorteile der Mikroverzinkung liegen<br />

in der Ausbildung einer Zinkschicht, die<br />

unabhängig vom Siliziumgehalt des Stahls<br />

erfolgt, einer höheren Passgenauigkeit so -<br />

wie einer geringeren Temperaturbelastung<br />

durch einen niedrigeren Schmelzpunkt der<br />

Zinklegierung sowie einer gleichmäßigen,<br />

glänzenden Optik. Durch die höhere Passivität<br />

dieser Schutzschicht ist auch die Weißrostbildung<br />

stark gehemmt, wodurch der<br />

Glanz des Zinks lange erhalten bleibt. Die<br />

Ausweitung des Marktanteils wird vor dem<br />

Hintergrund der steigenden marktseitigen<br />

Anforderungen an die Oberflächentechnik<br />

und dem breiten Spektrum an positiven Produkteigenschaften<br />

von ressourceneffizienten<br />

Hochleistungs-Stückverzinkungssystemen<br />

auf Basis binärer Zink-Aluminium-Le -<br />

gierungen sehr positiv gesehen. Dies bezieht<br />

sich sowohl auf die Verwendung hochwertigerer<br />

Legierungsschichten als Ersatz der<br />

bisher eingesetzten klassischen Stückverzinkung<br />

in deren bestehenden Märkten als<br />

auch im Hinblick auf die Gewinnung neuer<br />

Märkte, in denen eine Stückverzinkung bisher<br />

nicht einsetzbar war. (sm 130905488) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG<br />

Nordring 4<br />

45894 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49 209 319270-0<br />

www.zinq.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Auch dieses Jahr<br />

werden zur<br />

SCHWEISSEN &<br />

SCHNEIDEN wieder<br />

viele (rd. 55.000)<br />

Besucher erwartet<br />

(Foto: Messe Essen).<br />

Special: Schweißen & Schneiden K 45<br />

(130905621/1)<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2013<br />

Chancen für junge Unternehmen<br />

Essen. 2013 kommen internationale Experten der Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik bereits zum 18. Mal zur<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN zusammen. Vom 16. bis 21. <strong>September</strong> präsentieren rd. 1.000 Aussteller aus mehr als<br />

40 Nationen ihre Innovationen in Essen. Rd. 55.000 Besucher werden erwartet.<br />

WW K Deutschland stellt mit 379 Unternehmen<br />

die größte Ausstellergruppe dar. Es<br />

folgen China (170 Aussteller), Italien (96)<br />

und die USA (41). Die ausländische Beteiligung<br />

liegt bei rd. 61 %.<br />

Die SCHWEISSEN & SCHNEIDEN wird von<br />

vielen Ländern genutzt, um auf nationalen<br />

Gemeinschaftsständen die Leistungskraft<br />

ihrer Unternehmen kompakt darzustellen.<br />

So sind beispielsweise die USA mit zwei Ge -<br />

meinschaftsständen und die Volksrepublik<br />

China mit drei nationalen Auftritten vertreten.<br />

Frankreich, Japan, Taiwan, Italien sowie<br />

Südkorea unterhalten ebenfalls Gemeinschaftsstände.<br />

Unter den innovativen Exponaten auf der<br />

Messe finden sich Geräte, Anlagen und<br />

Werkstoffe, die nicht nur im Schweißen und<br />

Schneiden, sondern auch in verwandten<br />

Verfahren zum Einsatz kommen. Zu den verwandten<br />

Verfahren zählen Löten, Wärmebehandlung<br />

und Thermisches Spritzen,<br />

wobei das Thermische Spritzen einer der<br />

Themenschwerpunkte auf der SCHWEISSEN<br />

& SCHNEIDEN sein wird. So zeigen 13 Mitgliedsunternehmen<br />

der Gemeinschaft Thermisches<br />

Spritzen e.V. (GTS) an einem Ge -<br />

meinschaftsstand unterschiedliche Beschichtungsverfahren,<br />

die Oberflächen vor Korrosion<br />

und Verschleiß schützen.<br />

Nachwuchs im Mittelpunkt<br />

Jungunternehmen und ihr innovatives Produktportfolio<br />

bilden einen weiteren Fokus<br />

auf der Messe. Die jungen Unternehmen<br />

stellen Exponate wie Schweißspaltklammern<br />

für das Wurzelschweißen, Sonderdüsen und<br />

mobile Laser aus, wobei ihre Auftritte vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

gefördert werden.<br />

Zudem findet der DVS Congress 2013 während<br />

der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN statt.<br />

Dort stellen Fachleute Forschungs ergebnisse,<br />

Marktentwicklungen und Lö sungen für Hersteller<br />

und Anwender der Füge-, Trenn- und<br />

Beschichtungstechnik vor. Der DVS Congress<br />

2013 wird auf dem DVS/GSI-Gemeinschaftsstand<br />

veranstaltet und besteht aus der Großen<br />

Schweißtechnischen Tagung, dem DVS-<br />

Studentenkongress und dem 4. DVS-Forum<br />

»Schulung und Prüfung im DVS«.<br />

Internationale<br />

Wissensveranstaltungen<br />

Vom 11. bis 15. <strong>September</strong> 2013, also kurz<br />

vor der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, lädt das<br />

International Institute of Welding (IIW) zu<br />

seiner Jahresversammlung im Congress Center<br />

Essen ein. Zu dieser Veranstaltung sowie<br />

zur zweitägigen IIW-Konferenz »Automation<br />

in Welding«, die am 16. und 17. <strong>September</strong><br />

2013 stattfindet, werden rd. 1.000<br />

Besucher aus aller Welt erwartet.<br />

Am 18. <strong>September</strong> werden auf dem<br />

»INDIAN DAY« im Messehaus West, Saal<br />

Berlin, Einstiegsmöglichkeiten in den wachsenden<br />

indischen Markt präsentiert. Veranstalter<br />

sind die Messe Essen und die Messe<br />

Düsseldorf India mit fachlicher Unterstützung<br />

durch den DVS – Deutscher Verband<br />

für Schweißen und verwandte Verfahren<br />

e.V. und die Indian Welding Society. Mit<br />

Fachvorträgen, Seminaren, Workshops und<br />

seiner Unterstützung der hochrangigen<br />

Messe SCHWEISSEN & SCHNEIDEN will der<br />

DVS möglichst viele Interessenten über die<br />

aktuellsten Entwicklungen der Fügetechnik<br />

informieren.<br />

www.schweissen-schneiden.com<br />

/<br />

(sm 130905621) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


46 K Special: Schweißen & Schneiden<br />

Schneidtechnik und Systemlösungen zum Schweißen<br />

Finsterwalde. Die Unternehmensgruppe Kjellberg Finsterwalde präsentiert im <strong>September</strong> 2013<br />

auf der Messe SCHWEISSEN & SCHNEIDEN in Essen ein breites Spektrum an Produkten und Technologien<br />

für die thermische Metallverarbeitung.<br />

WW K Ein neues HiFocus-System wird den<br />

Anwendungsbereich der weltweit führenden<br />

Plasmaschneidtechnologie erweitern.<br />

Von der Leistungsfähigkeit der Kjellberg-<br />

Plasmaschneidtechnik können sich Messebesucher<br />

beim Liveschneiden ein Bild<br />

machen. Höhepunkt ist die Vorführung der<br />

neuesten Contour-Cut-Technologie, die<br />

Synonym für präzises und wirtschaftliches<br />

Plasmaschneiden von Konturen ist.<br />

Um eine erhebliche Minimierung der<br />

Schneidkosten geht es auch bei einer neuen<br />

Generation von Plasmaverschleißteilen, die<br />

in Essen erstmals vorgestellt wird. Ergänzt<br />

wird das Produktsortiment für das Schneiden<br />

durch eine Erweiterung der angebotenen<br />

Lasertechnik sowie neue Einstiegsmodelle<br />

für das manuelle und mechanisierte<br />

Plasmaschneiden.<br />

Für das Schweißen bietet Kjellberg Finsterwalde<br />

ein beeindruckendes Sortiment an<br />

Systemlösungen. Von Vorrichtungen und<br />

Trägersystemen über Stromquellen bis hin<br />

zu Zusatzwerkstoffen reicht das Angebot. Je<br />

nach Anforderung werden Anlagen und<br />

Komponenten konstruiert, produziert und<br />

zusammengestellt. Gezeigt werden auf der<br />

Messe unter anderem ein System zum Auftragschweißen<br />

für den Verschleißschutz,<br />

eine Lösung für spezielle Anforderungen bei<br />

der Verarbeitung dünner Bleche und ein<br />

(130905521/1)<br />

Schweißmast für die schwere Stahlverarbeitung.<br />

Die Unternehmen der Gruppe Kjellberg<br />

Finsterwalde entwickeln und produzieren<br />

seit 1922 Technik und Zusatzwerkstoffe für<br />

das Schweißen und seit 1959 auch Plasmaschneidtechnik.<br />

Sie bieten heute zahlreiche<br />

Produkte und Technologien für das thermische<br />

Trennen, Verbinden und Verändern.<br />

Das Unternehmen ist einer der ältesten<br />

Hersteller von Plasmaschneidtechnik am<br />

Markt und heute einer der Weltmarktführer<br />

in diesem Bereich. Besonders die HiFocus-<br />

Kjellberg Finsterwalde bietet<br />

zahlreiche Produkte und<br />

Technologien für das thermische<br />

Trennen, Verbinden und<br />

Verändern (Foto: Kjellberg<br />

Finsterwalde).<br />

Reihe mit herausragender Schnittqualität<br />

zeugt von der Kompetenz des Unternehmens.<br />

Anlagen zum Laserschneiden erweitern<br />

das Angebot.<br />

/<br />

Kjellberg Finsterwalde<br />

Plasma und Maschinen GmbH<br />

Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />

03238 Finsterwalde<br />

Tel. +49 3531 500-0<br />

www.kjellberg.de<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN:<br />

Halle 2, Stand B122<br />

(sm 130905521) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Special: Schweißen & Schneiden K 47<br />

Schweiß- und Schneidtechnik aus Frankreich<br />

15 französische Unternehmen stellen auf der Fachmesse »Schweißen und Schneiden« in Essen<br />

ihr Know-how und ihre Technologien auf einem Gemeinschaftsstand vor.<br />

WWK Es geht dort um die neuesten Schweißund<br />

Löttechniken sowie industrielle Absaugund<br />

Belüftungssysteme, Ausstattungen für<br />

den Augenschutz und um ein neuartiges<br />

Produkt, das ein »Gas mit Null-Kohlenstoff-<br />

Verbrennung« produziert und aus Wasserstoff<br />

und Sauerstoff besteht.<br />

Laut französischem Verband der Produktionstechnologien<br />

SYMOP erzielte die französische<br />

Produktion von Werkstoffen und<br />

Verbrauchsgütern der Schweißindustrie im<br />

letzten Jahr ein Umsatzvolumen in Höhe von<br />

378 Mill. €. Die Ausstattungen und Werkstoffe<br />

für das Schweißen (Lichtbogenschweißen,<br />

Widerstandsschweißen oder Flammschweißen)<br />

haben einen Anteil von 54 % an<br />

der gesamten französischen Produktion.<br />

Trotz eines leichten Rückgangs der Exporte<br />

weist die Handelsbilanz einen Überschuss<br />

von über 67 Mill. € auf. Die Hauptkunden<br />

der französischen Lieferanten sind Deutschland<br />

(10,6 %), Italien gleichauf mit der<br />

Schweiz (8,1 %), den Niederlanden (7,8 %)<br />

und Russland (7,0 %).<br />

Mechanische Industrie<br />

In Frankreich erzielt die mechanische Industrie<br />

insgesamt einen Umsatz von 113,4<br />

Mill. €. Die Branche umfasst über 30.000<br />

Unternehmen, davon 95 % Kleinstunternehmen<br />

und KMU. Sie beschäftigt 628.000<br />

Mitarbeiter, das sind 20 % aller Beschäftigten<br />

in der französischen Industrie. Der Be -<br />

reich der industriellen Anlagegüter verzeichnet<br />

einen deutlichen Zuwachs (+ 4,5 %),<br />

was zum einen den anhaltenden Investitionen<br />

der Industrie in Produktionsanlagen zu<br />

verdanken ist, zum anderen aber auch der<br />

guten wirtschaftlichen Position der Branchen<br />

zahlreicher Kunden, insbesondere im<br />

internationalen Umfeld.<br />

www.ubifrance.fr<br />

/<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN:<br />

Halle 9, Stand A150 und A410<br />

(sm 130905466) K


48 K Special: Schweißen & Schneiden<br />

WIG-Schweißen mit jeder beliebigen DC-Schweißstromquelle<br />

Langgöns. Der finnische Schweißausrüstungshersteller Kemppi Oy hat eine neue Schweißlösung<br />

auf den Markt gebracht, mit der jede Schweißstromquelle für hochwertiges DC-WIG-Schweißen<br />

(Gleichstrom-Wolfram-Inertgasschweißen) geeignet ist.<br />

WW K Die luftgekühlte Stromquelle eignet<br />

sich für herausfordernde Umgebungen, seien<br />

es hohe Außentemperaturen und Luftfeuchtigkeit<br />

oder Temperaturen unter dem<br />

Gefrierpunkt. Die MasterTig LT250 ist eine<br />

der flexibelsten DC-WIG-Lösungen für<br />

Werkstätten, Montagebetriebe und Baustellen.<br />

Sie kann mit jeder DC-Schweißstromquelle<br />

mit mindestens 40 V Polspannung<br />

einschließlich Schweißstromgeneratoren,<br />

Lichtbogenhand- und MIG/MAG(Metall-<br />

Inert-/ bzw. -Aktivgas)-Stromquellen eingesetzt<br />

werden.<br />

Die MasterTig LT250 nimmt die zur Verfügung<br />

stehende Netzspannung von der vorgeschalteten<br />

Stromquelle. Konventionelle<br />

Steuer- und Stromkabel werden überflüssig<br />

– damit entfallen auch gesundheits- und<br />

arbeitsplatzrelevante Risiken sowie Probleme<br />

mit dem Kabelmanagement und der<br />

Baustelleninstandhaltung. Mehrere Master-<br />

Tig LT 250 können mit einer einzelnen<br />

Schweißstromquelle betrieben werden.<br />

MasterTig LT250 – Neue Lösung für das<br />

DC-WIG-Schweißen (Foto: Kemppi GmbH)<br />

Die KempGouge ARC 800 von Kemppi ist<br />

eine ideale Stromquelle, die genug Strom<br />

für bis zu 4-LT-250-Geräte bei voller Leistung<br />

bietet – und mit allen Geräten kann gleichzeitig<br />

am gleichen Werkstück geschweißt<br />

werden.<br />

(130905523/1)<br />

Die präzise Zündung bei DC-WIG- und<br />

Lichtbogenhand-Prozessen erleichtert die<br />

Schweißarbeiten und funktioniert zuverlässig<br />

bei Anwendungen mit erweiterten Brennerlängen<br />

bis zu 50 m. Die digitale Anzeige<br />

zeigt die voreingestellten Schweißparameter<br />

deutlich an. Die Einstellung der Parameter<br />

erfolgt logisch, einfach und präzise. Der auf<br />

dem hinteren Panel montierte Durchflussmesser<br />

ermöglicht die Regelung des durchfließenden<br />

Schutzgases.<br />

Mit ihrem geringen Gewicht von 12,6 kg<br />

kann die MasterTig LT 250 mithilfe des standardmäßigen<br />

Textilschultergurts einfach auf<br />

die Baustelle transportiert werden.<br />

/<br />

Kemppi GmbH<br />

Perchstetten 10<br />

35428 Langgöns<br />

Tel. +49 6403 7792-0<br />

www.kemppi.de<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN:<br />

Halle 2, Stand C 141<br />

(sm 130905523) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Special: Schweißen & Schneiden K 49<br />

Die ESAB-XR-Schneiddüsenserie verbessert Gesamtschneidleistung<br />

Karben. ESAB Cutting Systems, ein weltweit führendes Unternehmen thermischer Schneidsysteme, stellt die<br />

neue Serie der XR-Hochgeschwindigkeits-Schneiddüsen zur Verwendung mit dem m3-Plasma-System vor.<br />

Die Düsen der XR-Serie<br />

schneiden schneller durch<br />

noch unterschiedlichere<br />

Werkstoffe, wodurch<br />

sich Produktivität<br />

steigern und<br />

Betriebskosten<br />

senken lassen<br />

(Foto: ESAB<br />

Cutting<br />

Systems).<br />

WW K Das Design der Düsen der XR-Serie<br />

erhöht die Schneidgeschwindigkeit und<br />

erweitert den schlackefreien Schneidbereich,<br />

wodurch eine verbesserte Schnittqualität<br />

für eine noch größere Werkstoffpalette<br />

und die Reduzierung der Gesamtbetriebskosten<br />

erzielt werden.<br />

Die Düsen der XR-Serie verfügen über<br />

eine vergrößerte Fläche für die Kühlung mit<br />

Wasser, sodass nun größere Düsenbereiche,<br />

auch näher an der Düsenspitze, Kontakt<br />

zum Kühlwasser haben. Im Vergleich zu den<br />

älteren Brennerdüsen des PT-36 weisen die<br />

XR-Düsen mehr als die doppelte Fläche für<br />

die Wasserkühlung auf.<br />

Die verbesserte Düsenkühlleistung hilft<br />

auch dabei, die Düsenstandzeit beim Lochstechen<br />

dickerer Werkstoffe zu verlängern.<br />

XR-Düsen können mit dem gleichen Strom<br />

bis zu 80 % dickere Werkstoffe schneiden.<br />

Mit einem reduzierten Energieverbrauch<br />

lassen sich viele Kosten einsparen.<br />

Darüber hinaus führt die ausgezeichnete<br />

Leistung beim Lochstechen auch zum zuverlässigeren<br />

Schneidverhalten beim Schneiden<br />

dickerer Platten. Ein vernickelter Schutzhalter<br />

und zwei vernickelte Schutzschilde helfen<br />

dabei, beim Schneiden dickerer Platten<br />

Spritzer zu kontrollieren und Schäden an der<br />

Düsenspitze zu vermeiden. Die eingesetzten<br />

Schilde sind dicker und schwerer und weisen<br />

auch unter anspruchsvollsten Arbeitsbedingungen<br />

eine lange Standzeit auf. Die Düsen<br />

der XR-Serie werden mit dem ESAB-m3-Plasma-System<br />

zum Schneiden und Markieren<br />

von Baustahlplatten bis zu einer Dicke von<br />

75 mm eingesetzt.<br />

/<br />

ESAB CUTTING SYSTEMS GmbH<br />

Robert-Bosch-Straße 20<br />

61184 Karben<br />

Tel. +49 6039 40-0<br />

www.esab-cutting.de<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN:<br />

Halle 1.0, Stand D103<br />

(130905522/1)<br />

(sm 130905522) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


50 K Special: Schweißen & Schneiden<br />

Walzen schwer zu verbindender<br />

lasergeschweißter Stahlbänder<br />

Hyundai Hysco nimmt Anlage dafür in Betrieb<br />

Düsseldorf. Nach einer erfolgreichen Inbetriebnahme hat SMS Siemag<br />

im Juni das Abnahmezertifikat für einen X-Pro ® -Laser-Welder von Hyundai<br />

Hysco erhalten. Die Maschine verbindet seit Ende März 2013 höherfeste<br />

Stahlbänder im Einlauf einer Beiz- / Tandemstraße im Werk in Dangjin,<br />

Südkorea, zu einem Endlosband, um das Band kontinuierlich und sicher<br />

durch die Anlage zu führen.<br />

WWK Weder beim Beizen noch beim Kaltwalzen<br />

sind bei über 3.000 Verbindungen in<br />

den ersten zwei Monaten nach der Inbetriebnahme<br />

Risse in den Schweißnähten<br />

entstanden. Dabei umfasste das Materialspektrum<br />

auch schweißtechnisch sehr an -<br />

spruchsvolle Materialien. Es wurde eine<br />

Serie MS-W1200-Bänder miteinander verbunden<br />

und mit 45 % Reduktion ausgewalzt.<br />

Auch Bänder mit einem Siliziumgehalt<br />

von 1,2 % sind verschweißt und ausgewalzt<br />

worden.<br />

Die Laserschweißmaschine ist in der Fertigung<br />

von SMS Siemag in Hilchenbach komplett<br />

montiert und getestet worden. Dieses<br />

ist mit ein Grund für die erfolgreiche und<br />

schnelle Inbetriebnahme in Südkorea. Ne -<br />

ben Konstruktion und Fertigung der mechanischen<br />

Komponenten gehört die Elektrik<br />

und Automation ebenfalls zum Lieferumfang<br />

von SMS Siemag.<br />

Die von SMS Siemag entwickelte Laserschweißmaschine<br />

X-Pro-Laser-Welder verfügt<br />

über eine Vielzahl von innovativen Einrichtungen,<br />

die ein sicheres und einfaches<br />

Verbinden von schweißtechnisch anspruchsvollen<br />

Materialien ermöglichen. Zum Beispiel<br />

erfolgt die Anpassung der Schweißparameter<br />

an neue Werkstoffpaarungen automatisch<br />

über eine schmelzanalytische Ermittlung.<br />

Bei schwierigen Materialverbindungen<br />

wird der Schweißvorgang von einer patentierten<br />

induktiven Wärmebehandlung der<br />

Naht unterstützt. Geprüft wird die Schweißnaht<br />

vollautomatisch vor, während und nach<br />

dem Schweißen von einem integrierten<br />

Schweißnahtbeurteilungssystem.<br />

Der X-Pro-Laser-Welder bei Hysco ist ausgelegt,<br />

um Bänder mit einer Breite zwischen<br />

800 und 1.650 mm und im Dickenbereich<br />

zwischen 1,5 und 5,0 mm zu schweißen.<br />

Zwischen zwei Bändern, die aneinandergeschweißt<br />

werden, kann der Dickenunterschied<br />

bei maximal 1 mm liegen. Das Produktspektrum<br />

umfasst die Stahlgüten CQ,<br />

DQ, DDQ, EDDQ, SEDDQ, MA, DP, TRIP und<br />

CP.<br />

(sm 130905508) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

SMS Siemag AG<br />

Eduard-Schloemann-Straße 4<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 881-0<br />

www.sms-group.com<br />

(130905508/1)<br />

Der X-Pro-Laser-Welder verbindet auch<br />

schwer zu verbindende Materialien, die im<br />

anschließenden Walzprozess hohen<br />

Belastungen standhalten (Foto: SMS group).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


POLIER- UND SCHLEIFMITTEL ZUR MESSE<br />

Geretsried. Die Gerd Eisenblätter GmbH, Polier- und Schleifmittelhersteller<br />

aus dem oberbayerischen Geretsried, wird auf der internationalen<br />

Leitmesse »SCHWEISSEN & SCHNEIDEN« vom 16. bis zum<br />

21. <strong>September</strong> 2013 in Essen ihren bislang größten und umfangreichsten<br />

Messeauftritt präsentieren. Neben den Highlights aus dem Port folio<br />

des international agierenden Unternehmens, das mehr als 80 Patente<br />

und Schutzrechte weltweit innehat, wird im Rahmen der Messe zudem<br />

eine absolute Weltneuheit präsentiert werden.<br />

Christian Bathen, bei der Gerd Eisenblätter GmbH zuständig für Marketing<br />

& PR, verrät dazu: »Im vergangenen Herbst haben wir auf der<br />

Messe AMB in Stuttgart zum ersten Mal unsere Weltneuheit TRIMFIX ®<br />

HellFire ® präsentiert. Trägerteller aus Naturfaser statt aus Glasfaser:<br />

Bei TRIMFIX HellFire handelt es sich um eine der modernsten und vielseitigsten<br />

Fächerschleifscheiben der Welt. Unsere neueste Innovation,<br />

die wir auf der ›Schweißen & Schneiden‹ präsentieren werden, wird mit<br />

Sicherheit einen ähnlich erfolgreichen Weg wie TRIMFIX HellFire einschlagen,<br />

davon sind wir fest überzeugt.«<br />

/<br />

Gerd Eisenblätter GmbH<br />

Jeschkenstraße 10<br />

82538 Geretsried<br />

Tel. +49 8171 9384-0<br />

www.eisenblaetter.de<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN:<br />

Halle 5.0, Stand A101<br />

(sm 130905465) K<br />

FORSCHUNGSKOOPERATION ENTWICKELT<br />

INNOVATIVE CO 2<br />

-TECHNOLOGIE<br />

Düsseldorf. In einem Gemeinschaftsprojekt wollen BASF, die Linde<br />

Group und ThyssenKrupp eine umweltfreundliche und wettbewerbsfähige<br />

Basis für die Nutzung des Klimagases Kohlen dioxid (CO 2<br />

) in<br />

großem Maßstab schaffen. Dabei soll eine innovative Verfahrenstechnik<br />

den Einsatz und die Verwertung von Kohlendioxid als Rohstoff<br />

ermöglichen. Um dies zu erreichen, entwickeln die Unternehmen<br />

gemeinsam mit der BASF-Tochtergesellschaft hte AG und den Wissenschaftspartnern<br />

VDEh-Betriebsforschungs institut in Düsseldorf und<br />

Technische Universität Dortmund einen zweistufigen Prozess. Im ersten<br />

Schritt werden aus Erdgas mit einer neuartigen Hochtemperaturtechnologie<br />

Wasserstoff und Kohlenstoff hergestellt. Anschließend werden<br />

große Mengen CO 2<br />

mit diesem Wasserstoff zu Synthesegas, einem<br />

wichtigen Produkt für die chemische Industrie, umgesetzt.<br />

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die im<br />

Juli dieses Jahres gestartete branchenübergreifende Kooperation von<br />

Industrie und Wissenschaft über drei Jahre mit insgesamt 9,2 Mill. €.<br />

Aufbauend auf die experimentellen Forschungstätigkeiten der BASF<br />

wollen die Partner das Konzept für eine Pilotanlage sowie ein Gesamtkonzept<br />

für die Einbindung der neuen Technologie in existierende Chemie-<br />

und Stahlstandorte entwickeln. Das Untersuchen des Kohlenstoffs<br />

aus der Erdgasspaltung für einen möglichen Einsatz in der Stahlindustrie<br />

liegt im Verantwortungsbereich der ThyssenKrupp Steel Europe AG<br />

und ihrer Tochtergesellschaft Kokereibetriebsgesellschaft Schwelgern<br />

(KBS). »Jede Ausweitung der Rohstoffbasis für die Roheisen- und Stahlproduktion<br />

und die damit verbundene Reduzierung der Importabhängigkeit<br />

sind wichtige strategische Maßnahmen, um deutsche Stahlstandorte<br />

zukunftsfähiger zu machen«, so Prof. Dr. Peter Schmöle,<br />

Leiter des Competence Centers Metallurgie bei ThyssenKrupp Steel<br />

Europe.<br />

(sm 130905474) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


52 K Special: Schweißen & Schneiden<br />

Legierungen für das Auftragsschweißen<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH auf der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN<br />

Düsseldorf. Auf der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2013 präsentiert die<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH-Gruppe ihr umfangreiches Produktportfolio für<br />

Schweißanwendungen. Die Konzerntöchter Ugitech S.A. und Deutsche<br />

Edelstahlwerke GmbH informieren über ihre individuellen Lösungen unter<br />

anderem für das Auftragsschweißen im Tage- und Kraftwerksbau.<br />

WWK Ugitech führt zur Messe ihre neue Markenbezeichnung<br />

UGIALLOY ein. Im Fokus<br />

steht der nickelbasierte Schweißdraht UGI-<br />

ALLOY 625, der besonders ermüdungsfest<br />

und korrosionsbeständig ist. Die Deutschen<br />

Edelstahlwerke legen mit ihren kobalt-,<br />

nickel- und eisenbasierten Metallpulvern<br />

und Stranggussstäben den Schwerpunkt auf<br />

verschleiß- und korrosionsbeständige Hartlegierungen.<br />

Ugitech S.A. entwickelt und vertreibt weltweit<br />

edelstahl- und nickelbasierte Drähte für<br />

die gesamte Palette an Schweißanwendungen.<br />

Die neue Trade Mark löst den ehemaligen<br />

Markennamen PHYWELD ab. »UGI-<br />

ALLOY steht für hochwertige Legierungen<br />

von Ugitech«, so Philippe Guillet, kaufmännischer<br />

Leiter Draht. »Mit der Registrierung<br />

ergänzen wir das Portfolio um zwei neue<br />

Legierungen, den UGIALLOY 59 und UGIAL-<br />

LOY 686.« Im Fokus der Messe steht eine der<br />

bekanntesten nickelbasierten Legierungen,<br />

der UGIALLOY 625. Der Schweißdraht zeichnet<br />

sich durch hervorragende Beständigkeit<br />

gegen Korrosion und Oxidation sowie Verzunderung<br />

bei hohen Temperaturen aus. Er<br />

eignet sich besonders für Auftragsschweißungen<br />

von Stahlteilen, die in Abfallverbrennungsanlagen<br />

oder in der Ölförderung eingesetzt<br />

werden. Der gezogene Draht ist in<br />

den Abmessungen von 0,8 mm bis 5 mm<br />

lieferbar. Das Angebot rundet Ugitech mit<br />

der Vorstellung ihrer neuen, temperaturbeständigen<br />

Drähte für Schweißarbeiten in<br />

Abgasanlagen ab.<br />

Die Deutsche Edelstahlwerke GmbH be -<br />

treibt seit 2010 eine eigene Anlage zur Herstellung<br />

von Metallpulvern und bietet als<br />

einer der wenigen Anbieter weltweit Ko -<br />

balt-, Nickel- und Eisenbasiswerkstoffe<br />

sowohl in Pulverform als auch als Stabmaterial.<br />

Auf der Messe informiert das Unternehmen<br />

über diese Produktpalette, die sich<br />

unter anderem für das Auftragsschweißen<br />

und thermisches Spritzen eignet. »Unsere<br />

hochfesten Legierungen beweisen sich in<br />

Extremsituationen, z. B. bei modernen<br />

Schaufelradbaggern im Tagebau«, erklärt<br />

Dr. André van Bennekom, Bereichsleiter<br />

Sonderwerkstoffe bei den Deutschen Edelstahlwerken.<br />

»Die Schaufeln werden per<br />

Metallpulver veredelt und halten so länger<br />

den Beanspruchungen stand.« Dank eigener<br />

Produktion können die Deutschen Edelstahlwerke<br />

auch größere Bedarfe abdecken,<br />

Kunden profitieren von individuellen Lösungen<br />

und einer schnellen Lieferung.<br />

(sm 130905482) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

DEUTSCHE EDELSTAHLWERKE GmbH<br />

Auestraße 4<br />

58452 Witten<br />

Tel +49 2302 29-0<br />

www.dew-stahl.com<br />

Ugitech S.A.<br />

Avenue Paul Girod<br />

73403 UGINE Cedex<br />

Frankreich<br />

Tel. +33 479893009<br />

www.ugitech.com<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN:<br />

Halle 3.0, Stand C 110<br />

(130905482/1)<br />

Schaufelradbagger im Einsatz<br />

(Foto: SCHMOLZ + BICKENBACH)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Special: Schweißen & Schneiden K 53<br />

SCHUSTER BIETET<br />

SCHWEISS BAUGRUPPEN AUS<br />

ROHRVERBINDUNGEN AN<br />

Zeithain. Die Schuster Rohrbogen GmbH in<br />

Zeithain ist seit vielen Jahren auf das Kaltbiegen<br />

von Rohren und Profilen spezialisiert. Vor fünf<br />

Das Schweißen gebogener Rohre zu<br />

Komponenten gehört mittlerweile zum<br />

Angebotsspektrum<br />

(Foto: Schuster Rohrbogen).<br />

Jahren wurde mit dem 3-D-Laserschneiden<br />

begonnen. Nun hat das Unternehmen sein Angebotsspektrum<br />

um das Schweißen von Schweißbaugruppen<br />

aus Rohren und Profilen ergänzt –<br />

eine konsequente Weiterentwicklung des serviceorientierten<br />

Dienstleisters für den Maschinen-<br />

und Fahrzeugbau, die Kälte- und Wärmetechnik,<br />

den Kraftanlagenbau sowie den Waggonbau.<br />

Schuster konzentriert sich auf das<br />

Wolfram-Inertgasschweißen, das Metall-Inertgasschweißen<br />

und das Metall-Aktivgasschweißen.<br />

Mit diesen Verfahren verarbeitet das Unternehmen<br />

im Schweißfachbetrieb unlegierte,<br />

(130905597/1)<br />

niedriglegierte und hochlegierte Stähle sowie<br />

Stahlguss. Das Unternehmen richtet seinen<br />

Fokus zudem auf Schweißarbeiten in Verbindung<br />

mit Rohr- und Profilbiegeteilen. Dazu gehören<br />

etwa Rohrverbindungen als Stumpf- und T-Stoß<br />

oder Abzweig sowie Komponenten aus Rohrbogen<br />

und Rohren. Auch das Anschweißen von<br />

Schweißfittings und Schweißflanschen und das<br />

Anschweißen von Rohrverbindungsteilen wird<br />

bei Schuster fachmännisch erledigt.<br />

/<br />

Schuster & Co GmbH<br />

Edwin-Reis-Straße 11<br />

68229 Mannheim<br />

Tel. +49 621 15806-0<br />

www.schuster.de<br />

(sm 130905597) K<br />

LASER SCHWEISST<br />

GROSSFORMATIGE METALL-<br />

SCHAUMSANDWICHES<br />

Hannover. Das Laser Zentrum Hannover (LZH<br />

e.V.) hat mit Projektpartnern einen Demonstrator<br />

für Schiffsgetriebefundamente aus Stahl-Aluminiumschaum-Sandwiches<br />

mittels Laserstrahlschweißen<br />

gefügt. Metallschäume sind hochporöse,<br />

leichte Materialien, die aufgrund ihrer<br />

zellularen Struktur hervorragend Energie in Form<br />

von Schwingungen, Stößen oder Schall dämpfen,<br />

temperaturbeständig sind und gleichzeitig elektromagnetische<br />

Wellen abschirmen. In sogenannten<br />

Sandwichkonstruktionen, also im Verbund<br />

mit z. B. Stahlblechen, zeigen Metallschäume<br />

eine vielfach höhere Biegesteifigkeit als<br />

massive Bleche und eignen sich aufgrund ihres<br />

geringen Gewichts besonders für Leichtbaukonstruktionen<br />

sowie dynamisch stark beanspruchte<br />

Teile.<br />

Die Stahl-Alu-Leichtbaustrukturen stellen je -<br />

doch aufgrund der Inhomogenität des Schaumkerns,<br />

der hohen Steifigkeit und der besonderen<br />

Materialdicken außergewöhnliche Anforderungen<br />

an das Fügen. Forscher der Gruppe »Fügen<br />

und Trennen von Metallen« am LZH haben im<br />

Rahmen des Verbundprojekts MESCHLAS ein<br />

Verfahren zum Laserschweißen großformatiger<br />

Metallschaumsandwiches entwickelt. Mithilfe<br />

transportabler Achssysteme sowie eines mobilen<br />

Diodenlasers, bereitgestellt durch die Unternehmen<br />

Scientific and Efficient Technologies Ltd.<br />

(SET) und LASER on demand GmbH (LoD), wurde<br />

dieses Verfahren bei Blohm + Voss Naval GmbH<br />

in Emden erfolgreich getestet.<br />

www.lzh.de<br />

/<br />

(sm 130905526) K<br />

DVS CONGRESS UND<br />

DVS EXPO 2015 IN NÜRNBERG<br />

Düsseldorf/ Essen/ Nürnberg. Nach der<br />

geglückten Premiere von DVS Congress und<br />

DVS Expo 2011 in Hamburg steht nun fest: Das<br />

erfolgreiche Veranstaltungskonzept findet seine<br />

Fortsetzung vom 14. bis 17. <strong>September</strong> 2015 in<br />

Nürnberg. Darauf verständigten sich der DVS –<br />

Deutscher Verband für Schweißen und verwandte<br />

Verfahren e.V. als Veranstalter des DVS Congress,<br />

die Messe Essen GmbH als Durchführungsgesellschaft<br />

der DVS Expo sowie die Nürnberg-<br />

Messe, auf deren Gelände das fügetechnische<br />

Großereignis stattfinden wird.<br />

»Die Kombination aus NürnbergConvention-<br />

Center (NCC Ost) und der sich direkt anschließenden<br />

Messehalle 4A verkörpert das Konzept<br />

›Messe und Congress Tür an Tür‹ und erfüllt<br />

somit alle Anforderungen, die wir für den DVS<br />

Congress und die DVS Expo 2015 stellen«, erklärt<br />

DVS-Verbandschef Berthold Kösters. Der DVS<br />

Congress wird 2015 erneut die sogenannte Große<br />

Schweißtechnische Tagung (GST) und weitere<br />

Spezialkongresse mit internationaler Ausrichtung<br />

unter einem Dach vereinen.<br />

www.die-verbindungs-spezialisten.de<br />

/<br />

(sm 130905389) K


Der historische Bahnhof in Solingen war eine<br />

eindrucksvolle Kulisse für den Deutschen<br />

Brennschneidtag 2013 (Foto: WS).<br />

(130905405/1)<br />

Familie »Stahl« im vertrauten Kreis<br />

Deutscher Brennschneidtag 2013 bekommt gute Noten<br />

Solingen (LS). Mehr als 100 Besucher zog es Anfang Juni zum Deutschen<br />

Brennschneidtag 2013 nach Solingen. »Das Kongressfeeling ist auf die<br />

Gäste übertragen worden, so blieben fast alle bis zur letzten Minute – das<br />

gab es noch nie, davon träumen andere Veranstaltungen«, so Veranstalter<br />

Gerhard Hoffmann.<br />

WW K Unter dem Motto »Womit wir rechnen<br />

können« war der diesjährige Brennschneidtag<br />

insbesondere auf die Erörterung von<br />

Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit<br />

ausgerichtet. Schließlich sind diese<br />

Faktoren für den Erfolg von Unternehmen,<br />

die sich in der Schneidbranche be -<br />

haupten wollen, entscheidend.<br />

Die Noten der Besucher in den Feedbackbögen<br />

für die Veranstaltung waren durchgängig<br />

sehr gut, sogar besser als im Vorjahr.<br />

Die Podiumsdiskussionen, die schon Tradition<br />

in Solingen haben, aber auch der Veranstaltungsort,<br />

die Moderation und die Bewirtung<br />

kamen sehr gut an. Der historische<br />

Bahnhof mit dem angeschlossenen Restaurant<br />

Steinhaus hat sich als idealer Veranstaltungsort<br />

für den Brennschneidtag erwiesen.<br />

Der Zukunftsgedanke im Motto »Womit<br />

wir rechnen können« spiegelte sich bereits<br />

im einleitenden Grußwort von Dr. Klaus Middeldorf,<br />

Geschäftsführer der GSI SLV, Gesellschaft<br />

für Schweißtechnik International mbH,<br />

wider und zog sich wie ein roter Faden durch<br />

das Programm. Middeldorf, der zuvor Hauptgeschäftsführer<br />

des DVS – Deutscher Verband<br />

für Schweißen und verwandte Verfahren<br />

e.V. war, hielt einen Vortrag zum Thema<br />

»Ohne Fügetechnik ist nix mit Nachhaltigkeit«.<br />

Die Leitfrage der Fügetechnik werde<br />

seiner Meinung nach sein: Wie kann die<br />

moderne Schweiß- und Fügetechnik das<br />

Leben der Menschen lebenswert halten?<br />

Neben der Schweißindustrie spiele auch die<br />

Schneidindustrie eine wichtige Rolle.<br />

Steel-TV-Video<br />

/<br />

http://bit.ly/15ihIxu<br />

Kombinierte Verfahren gefragt<br />

An den anschließenden Podiumsdiskussionen<br />

nahmen Anwender, Experten aus Wissenschaft,<br />

Industrie und Handwerk teil.<br />

Themen der ersten Diskussion zum Thema<br />

»Mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit für<br />

Schneidanlagen« unter Leitung von Hoffmann<br />

waren die Entwicklung der Schneidtechnologie<br />

sowie die Vor- und Nachteile<br />

unterschiedlicher Schneidverfahren. Ein Teilnehmer<br />

gab seine Erfahrung weiter, dass<br />

sich viele Kunden für eine Kombination verschiedener<br />

Verfahren interessieren.<br />

Ein wichtiger Punkt, über den sich alle Teilnehmer<br />

der Podiumsdiskussion einig waren,<br />

ist, dass individuelle Lösungen und nicht die<br />

eierlegende Wollmilchsau nötig sind.<br />

Das Problem der Betriebsdatenerfassung<br />

wurde am zweiten Tag ausführlich behandelt.<br />

Unter den Teilnehmern der Podiumsdiskussion<br />

kam die Frage auf: Wie soll ich<br />

meine Daten optimieren? Bei den Parametern,<br />

die großen Einfluss auf den Prozess<br />

nehmen, sei noch viel zu tun.<br />

»Mehr Wirtschaftlichkeit durch Automatisierung<br />

und Qualität« war ein weiteres<br />

Thema. Dabei fanden die Teilnehmer der<br />

Diskussion u. a. den Konsens, dass Anlagenbediener<br />

sehr gut ausgebildet sein und sich<br />

mit ihrer Maschine identifizieren sollten.<br />

Dann gelinge es, die Stillstandszeiten der<br />

Anlage zu minimieren.<br />

i Nächster Brennschneidtag:<br />

20. / 21. Mai 2014<br />

Ein Video der Veranstaltung mit<br />

Kommentaren des Geschäftsführers<br />

<br />

Website www.steeltv.de oder über<br />

den beigefügten QR-Code.<br />

(sm 130905405) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


EMO 2013 K 55<br />

Metallbearbeitung präsentiert sich auf der EMO 2013<br />

Frankfurt / Main. Zur EMO Hannover präsentieren internationale Hersteller von Produktionstechnik unter dem<br />

Thema »Intelligence in Production« ihre Produkte und Dienstleistungen rund um den Werkstoff Metall.<br />

WW K Bis Ende Juni 2013 hatten sich rd.<br />

2.030 Unternehmen angemeldet. Sie werden<br />

auf über 177.600 m 2 Nettoausstellungsfläche<br />

den internationalen Fachbesuchern<br />

zeigen, wie sie ihre Herausforderungen<br />

in der Fertigung am besten lösen können.<br />

60 % der Aussteller kommen aus dem<br />

Ausland, genauer aus 39 verschiedenen<br />

Ländern. Europa bildet mit mehr als 1.500<br />

Ausstellern das Schwergewicht unter den<br />

Ausstellerregionen.<br />

Wachstum auf<br />

internationaler Ebene<br />

In den vergangenen Jahren bis 2012 hat sich<br />

der internationale Werkzeugmaschinenverbrauch<br />

auf rd. 66 Mrd. € fast verdreifacht.<br />

Im Schnitt ist er seit der Jahrtausendwende<br />

auf Eurobasis um rd. 5 % jährlich gewachsen.<br />

Insbesondere Asien war dabei eine treibende<br />

Kraft, da dort 2012 rd. 60 % der<br />

gesamten internationalen Werkzeugmaschinenproduktion<br />

verbraucht wurden.<br />

Im laufenden Jahr erwarten Wirtschaftsforscher<br />

nochmals einen Anstieg des Werkzeugmaschinenverbrauchs<br />

um 2 % auf ein<br />

Deutschland ist<br />

Gastgeber der EMO<br />

Hannover 2013 und<br />

gehört zu den<br />

großen Akteuren in<br />

der internationalen<br />

Werkzeugmaschinenszene<br />

(Foto: Deutsche<br />

Messe AG).<br />

Rekordvolumen von dann rd. 68 Mrd. €.<br />

Demnach soll der Verbrauch 2014 nochmal<br />

um ein Zehntel wachsen. Für das zweite<br />

Halbjahr 2013 wird erwartet, dass Bruttoinlandsprodukt<br />

und Industrieproduktion<br />

deutlich an Fahrt gewinnen.<br />

Deutschland hat viel Gewicht<br />

Deutschland, Gastgeber der EMO Hannover<br />

2013, gehört zu den großen Akteuren in der<br />

internationalen Werkzeugmaschinenszene.<br />

Als zweitgrößter Exporteur und viertgrößter<br />

Markt ist es auch ein Schwergewicht für die<br />

Entwicklung in der internationalen Werkzeugmaschinenindustrie.<br />

Im vergangenen<br />

Jahr produzierten die deutschen Hersteller<br />

Maschinen im Wert von 14,2 Mrd. €.<br />

(130905479/1)<br />

(sm 130905479) K<br />

Großer italienischer Auftritt auf der EMO<br />

Hannover. Einen Schwerpunkt auf der diesjährigen EMO, der Fachmesse für die Branche der Metallbearbeitung,<br />

wird der Auftritt der italienischen Hersteller bilden.<br />

WW K Vom 16. bis 21. <strong>September</strong> präsentieren<br />

sich in Hannover auf der EMO 2013<br />

wieder die Unternehmen der Metallbearbeitung.<br />

Zu den maßgeblichen Protagonisten<br />

der Fachmesse werden die italienischen Hersteller<br />

zählen, die auf einer Nettoausstellungsfläche<br />

von rd. 18.000 m² ihre Neuheiten<br />

einem internationalen Fachpublikum<br />

vorstellen. Der Verband der italienischen<br />

Hersteller von Werkzeugmaschinen, Robotern<br />

und Automationssystemen, UCIMU-<br />

SISTEMI PER PRODURRE, organisiert den<br />

Auftritt der insgesamt 235 italienischen<br />

Unternehmen unter dem Motto »Made by<br />

Italians, Technology and Creativity«. Gleich<br />

am italienischen Empfangsbereich auf dem<br />

Hannoveraner Flughafengelände kündet<br />

das Motorrad Ducati Diavel Carbon von der<br />

Leistungsfähigkeit italienischer Technologie.<br />

Es wurde als repräsentatives Objekt für das<br />

italienische Know-how im Fahrzeugsektor<br />

ausgewählt.<br />

Die italienischen Hersteller sind sehr stark<br />

auf die Ausfuhr ihrer Produkte ausgerichtet,<br />

im vergangenen Jahr gingen 75 % der heimischen<br />

Produktion in den Export. Die Lieferungen<br />

in die USA konnten 2012 um<br />

45,3 % auf einen Wert von 410 Mill. €<br />

gesteigert werden, das sind 11,9 % des<br />

Gesamtexports. Wichtiger für die italieni-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


56 K EMO 2013<br />

schen Branchenunternehmen war nur noch<br />

China, in das Waren im Wert von 457 Mill. €<br />

geliefert wurden, 13,3 % des Gesamtexports.<br />

Deutschland ist mit einem Anteil von<br />

10,8 % an Italiens Gesamtexport in diesem<br />

Bereich drittwichtigstes Abnehmerland. Da -<br />

hinter folgen Russland, Frankreich und Brasilien.<br />

»Kultur, Kunst, Stil und Geschichte –<br />

das sind die Grundpfeiler des italienischen<br />

Know-hows und in diesem Sinne vereint die<br />

Herstellerbranche in ihren höchstentwickelten<br />

Produkten, darunter den Werkzeugmaschinen,<br />

alle Elemente in sich, die das Land<br />

groß gemacht haben«, so Luigi Galdabini,<br />

Präsident des italienischen Werkzeugmaschinenverbandes.<br />

Die Fachmesse EMO findet<br />

alle zwei Jahre abwechselnd in Hannover<br />

und in Mailand statt. (sm 130905467) K<br />

EMVA UND AIA KOOPERIEREN<br />

BEI MARKTDATENERHEBUNG<br />

Barcelona. Die European Machine Vision Association<br />

(EMVA) und die nordamerikanische AIA<br />

haben eine Kooperationsvereinbarung im Be -<br />

reich der Marktforschung unterzeichnet. Die<br />

beiden Verbände vereinbarten, von nun an vierteljährlich<br />

zueinander kompatible Marktberichte<br />

zu erstellen.<br />

(sm 130805458) K<br />

ZWEI-SÄULEN-GEHRUNGSSÄGE<br />

MIT EXTREMNEIGUNG<br />

Spangenberg. Zum wirtschaftlichen Trennen<br />

von Profilen mit hoher Schnittleistung hat die<br />

JAESPA-Maschinenfabrik Karl Jäger GmbH die<br />

Concept 500/800 SG-line als Weiterentwicklung<br />

auf den Markt gebracht.<br />

Die leistungsfähige Zwei-Säulen-Horizontalbandsäge<br />

ist mit variabler Bügelneigetechnik<br />

von 3 bis 20° an Linearführungsschienen ausgerüstet.<br />

Dabei startet der Sägebügel in der obersten<br />

Stellung mit 20° Neigung, fährt stufenlos<br />

nach unten und taucht in das Maschinenbett mit<br />

raumsparenden 3° ein. Das Sägeband hat im<br />

mittleren Steg, je nach Größe des Trägers, noch<br />

einen Eingriffswinkel von 10 bis 12°.<br />

Besonders beim Trennen von Doppel-T-Trägern<br />

zeigt sich eine gewaltige Zeitersparnis.<br />

Der abgebildete 500er-HEB-Träger lässt sich<br />

beispielsweise mit einem Bi-Metallband in wirtschaftlichen<br />

3 bis 4 min zerspanen. Auf der Säge<br />

kann selbstverständlich auch ein Hartmetallband<br />

zum Einsatz kommen, um die Schnittleistung<br />

noch weiter zu erhöhen.<br />

Die Bandabmessung beträgt wie beim Vorgängermodell<br />

Concept 500/800 PG 7.050 mm x<br />

54 mm x 1,3 mm und die Kapazität 800 mm x<br />

500 mm. Gehrungseinstellungen von ± 45° bis<br />

einseitig 30° sind möglich.<br />

Die variable Vorschubgeschwindigkeit wird<br />

über Drossel gewählt und in der Steuerung in<br />

mm/min angezeigt.<br />

Damit hat JAESPA eine Säge mit sehr guten<br />

Leistungsdaten entwickelt, die sich preislich trotz<br />

aller Neuerungen in einem attraktiven Bereich<br />

bewegt.<br />

Die Maschine wird das erste Mal auf der EMO<br />

vorgeführt.<br />

/<br />

JAESPA-Maschinenfabrik<br />

Karl Jäger GmbH<br />

34286 Spangenberg<br />

Tel. +49 5663 505-0<br />

www.jaespa.de<br />

EMO: Halle 15, Stand D03<br />

(sm 130905615) K<br />

PROFILBIEGEN PAR EXCELLENCE<br />

Siegen. Anlässlich der diesjährigen EMO in<br />

Hannover präsentiert sich die Schweizer PBT Profilbiegetechnik<br />

AG erneut mit ihrem hochwertigen<br />

Portfolio. Interessierte Fachbesucher können<br />

sich über richtungsweisende Anlagenlösungen<br />

für das Biegen von Profilen aus Aluminium oder<br />

Stahl informieren. Neben der leistungsstarken<br />

und vielseitig einsetzbaren ARKUS 12 geben sich<br />

auch die Profilbiegemaschinen Bendo und PBT 25<br />

ein Stelldichein. Vom Hersteller PBT aus deckt das<br />

Maschinenportfolio einen Großteil der kundenseitigen<br />

Anforderungen ab. Für die Platzierung<br />

der Anlagen im deutschen Markt steht zudem der<br />

Vertriebspartner INDUMASCH für Inbetriebnahmen<br />

und Serviceleistungen mit Rat und Tat zur<br />

Seite. Je nach Kundenwunsch kann die individuelle<br />

Anpassung der PBT-Maschinen von der einfachsten<br />

Biegeaufgabe bis hin zum dreidimensionalen<br />

Biegen von Profilen reichen. »Die diesjährige<br />

Messe verspricht erneut eine rege Besucherbeteiligung.<br />

Wir sind sicher, dass die Qualität<br />

unserer Maschinen und die damit verbundene<br />

Bereitschaft zur Individualisierung den Fachbesucher<br />

überzeugen werden«, konstatieren Beat<br />

Strupler von der PBT Profilbiegetechnik AG und<br />

INDUMASCH-Geschäftsführer Peter Sting.<br />

/<br />

INDUMASCH GmbH<br />

Industriestraße 17<br />

57076 Siegen<br />

Tel. +49 271 25049-0<br />

www.indumasch.de<br />

EMO: Halle 14, Stand G58<br />

(sm 130905589) K<br />

JAESPA Concept 500/800 SG-line (Foto: JAESPA)<br />

(130905615/1)<br />

LITAUENS SCHIENENVERKEHR<br />

SOLL AUSGEBAUT WERDEN<br />

München. Über den Ausbau der Schienengüterverkehre<br />

auf dem europäischen Landweg<br />

haben sich DB Schenker Rail und die litauische<br />

digt.<br />

Ein entsprechendes Memorandum of<br />

Understanding (MoU) wurde Anfang Juni auf der<br />

transport logistic in München unterzeichnet.<br />

(sm 130805348) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


FERALPI STAHL ERHÄLT<br />

SÄCHSISCHEN UMWELTPREIS<br />

Riesa. Feralpi Stahl und die Stadtwerke Riesa (SWR) haben für ihr<br />

gemeinsames Dampfprojekt den Sächsischen Umweltpreis gewonnen.<br />

Beide Unternehmen wurden im Juli 2013 im Rahmen einer Festveranstaltung<br />

in Dresden in der Preiskategorie I »Umweltfreundliche Technologien<br />

und Produktionsverfahren« ausgezeichnet. Das Projekt vereint<br />

zwei hocheffiziente und umweltschonende Energiegewinnungsprozesse:<br />

Ab wärmenutzung bei der Stahlproduktion auf Feralpi- und<br />

Kraft-Wärme-Kopplung auf SWR-Seite.<br />

Bei der Kooperation wird Feralpi Stahl die bei der Stahlproduktion<br />

entstehende Abwärme nutzen, um Dampf zu erzeugen. Dieser wird<br />

dann zum Heizkraftwerk Merzdorf der Stadtwerke Riesa geliefert, die<br />

ihn als Ergänzung in ihre seit Jahren bestehende Dampfversorgung des<br />

Reifenwerks von Goodyear Dunlop einbinden. Allein auf Seiten der<br />

Stadtwerke Riesa bewirkt die Zusammenarbeit eine jährliche<br />

Kohlendioxid einsparung von 15.000 t.<br />

»Wir werden mit der Kooperation unserer Verantwortung als Stahlproduzent<br />

gerecht, Primärenergie so effizient wie möglich zu nutzen.<br />

Dazu installieren wir die weltweit Beste Verfügbare Technik (BVT)«, so<br />

Frank Jürgen Schaefer, Werksdirektor der Elbe-Stahlwerke Feralpi<br />

GmbH. Die Nutzung der gesamten Abwärme bei der Stahlproduktion<br />

und der Bau einer Dampftrasse sind Bestandteile eines Umweltschutzund<br />

Modernisierungsprogramms Feralpis. Mit den geplanten Investitionen<br />

in Höhe von 20 Mill. € will der Stahlhersteller u. a. den Verbrauch<br />

an Energie, Strom und Erdgas in der Produktion deutlich senken.<br />

(sm 130905507) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


58 K EMO 2013<br />

Noch längere Sägeband-Standzeiten<br />

trotz hoher Schnittleistung<br />

Speed-Cutting-Technik für Bandsägemaschinen fortentwickelt<br />

Kirchardt. Die Speed-Cutting-Technik (SC) von Behringer hat beim<br />

Bandsägen zu höheren Schnittleistungen, längeren Bandstandzeiten und<br />

kürzeren Nebenzeiten geführt. Ausgestattet mit einem hartmetallbestückten<br />

Sägeband 7.500 mm x 100 mm x 1,1 mm beispielsweise kann die<br />

Bandsägemaschine HBM500SC den Werkstoff 16MnCr5 mit<br />

Schnittleistungen von über 500 cm²/min zerspanen.<br />

WW K Mittels einer weiterentwickelten SC-<br />

Technik können bei diesem Werkstoff mittlerweile<br />

Bandstandzeiten von über 25 m²<br />

erreicht werden. Beim Hochleistungszerspanen<br />

ist die Stabilität der Sägemaschine von<br />

entscheidender Bedeutung. Daher bestehen<br />

bei Behringer alle wesentlichen Bauteile aus<br />

schwingungsdämpfendem Grauguss. Auch<br />

die Schnittdrucksteuerung mit Servovorschub<br />

und ein Hartmetallpaket zählen bei<br />

der HBM-SC zur Basisausstattung. Mit der<br />

Sägevorschubsteuerung mittels Servotechnik<br />

wird einerseits ein gleichmäßiger Spanabtrag<br />

beim Zerspanungsprozess erreicht,<br />

andererseits beugt die feinfühlige Schnittdrucksteuerung<br />

einer Überlastung des Sägebandes<br />

vor. Dies kann beispielsweise eintreten,<br />

wenn Einschlüsse im Material vorhanden<br />

sind oder wenn unterschiedliche Zahnbelastungen<br />

durch Höhendifferenzen der<br />

Sägebänder auftreten. Versuche sowie<br />

Erfahrungen aus der Praxis belegen laut<br />

Behringer, dass das geregelte Servovorschubsystem<br />

über eine Kugelrollspindel<br />

gegenüber dem hydraulischen Sägevorschubsystem<br />

Vorteile hat, insbesondere in<br />

Bezug auf Schnittleistungen und Sägebandstandzeiten.<br />

Fünffache Sägeleistung möglich<br />

Als weitere Ausbaustufe innerhalb der HBM-<br />

Baureihe fungiert das SC-Kit. Damit konnte<br />

in Versuchen beispielsweise Rundmaterial<br />

aus 18CrNiMo7-6 mit 650 N/mm² und<br />

einem Durchmesser von 420 mm mit einer<br />

Schnittleistung von 730 cm²/min getrennt<br />

werden, und das bei einer Bandstandzeit<br />

größer 9 m². Auf der Maschine wird hierfür<br />

ein hartmetallbestücktes Sägeband<br />

7.500 mm x 54 mm x 1,6 mm eingesetzt. In<br />

einer anderen Anwendung wurden mit<br />

demselben Sägeband im Werkstoff<br />

42CrMoS4V ähnliche Leistungen und Bandstandzeiten<br />

erzielt. Dies bedeutet eine Verfünffachung<br />

der Sägeleistung gegenüber<br />

den bisher üblichen Werten.<br />

Aber nicht nur beim Einsatz von hartmetallbestückten<br />

Sägebändern hat das SC-Kit<br />

Vorteile. Auch bei Bi-Metall-Sägebändern<br />

werden Leistungssteigerungen von über<br />

30 % und höhere Bandstandzeiten erreicht.<br />

Mittels der Speed-Cutting-Technik (SC) kann die Bandsägemaschine HBM500SC mit einem<br />

hartmetallbestückten Sägeband 7.500 mm x 100 mm x 1,1 mm den Werkstoff 16MnCr5 mit<br />

Schnittleistungen von über 500 cm²/min zerspanen und dabei Bandstandzeiten von über 25 m²<br />

erreichen (Foto: Behringer).<br />

(130805406/1)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Behringer GmbH<br />

Industriestraße 23<br />

74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

EMO: Halle 15, Stand F 31<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


EMO 2013 K 59<br />

Ermöglicht wird dies durch die Kombination<br />

verschiedener technischer Merkmale des<br />

SC-Kit. So bewirken ein schweres, spielfreies<br />

Getriebe und der leistungsstarke Sägeantrieb<br />

einen präzisen Schnitt mit Schnittgeschwindigkeiten<br />

bis 300 m/min. Darüber<br />

hinaus sind die Bandführungen gegenüber<br />

der Standard-HBM-Maschinenreihe modifiziert<br />

und an den Hochleistungsbetrieb angepasst.<br />

In Verbindung mit einer verbesserten<br />

Kühlmittelzufuhr über Spezialdüsen direkt<br />

in den Schnittkanal sowie einer Kühlmittelreinigungsanlage<br />

erhöht sich die Bandstandzeit<br />

um ein Vielfaches.<br />

Ein besonderes Spänereinigungskonzept<br />

über sich selbst nachstellende Doppelbürsten<br />

und ein groß dimensionierter Späneförderer<br />

unterstützen eine zuverlässige Sägebandreinigung<br />

und einen prozesssicheren<br />

Späneabtransport aus der Maschine.<br />

(sm 130805406) K<br />

BAUFORUMSTAHL UNTERSTÜTZT<br />

DEUTSCHLANDSTIPENDIEN 2013<br />

Düsseldorf. Im Rahmen der Kampagne »Werte<br />

stärker als Stahl« beteiligt sich bauforumstahl<br />

am Deutschlandstipendium und unterstützt für<br />

ein Jahr zwei Studierende der Architektur an der<br />

Hochschule Anhalt am Bauhaus in Dessau. In<br />

einer Feierstunde am 22. Mai 2013 überreichte<br />

der Präsident der Hochschule Prof. Dr. Dr. h.c.<br />

Dieter Orzessek im Beisein von Prof. Johannes<br />

Kister, Lehrstuhl für Entwerfen und Baukonstruktion,<br />

die Urkunden an den Geschäftsführer von<br />

bauforumstahl, Dr. Bernhard Hauke, sowie die<br />

Stipendiatinnen Katharina Lennig (Bachelor<br />

Architektur) und Monique Meißner (Master<br />

Architektur). »Wir freuen uns, einen Beitrag zur<br />

Nachwuchsförderung leisten zu können und<br />

gleichzeitig die Verbindung von Theorie und Praxis<br />

an der Hochschule zu unterstützen«, so Dr.<br />

Bernhard Hauke. »Wir brauchen kreative Köpfe,<br />

die das Bauen mit wegweisender Architektur auf<br />

die zukünftigen Anforderungen ausrichten. Die<br />

Hochschule Anhalt am Bauhaus in Dessau kann<br />

hier gerade beim Umgang mit Stahl an eine stilbildende<br />

Tradition anknüpfen.«<br />

Das Deutschlandstipendium ist ein Stipendienprogramm<br />

des Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung. Während der Bund und<br />

private Förderer je zur Hälfte die Kosten für die<br />

Stipendien übernehmen, werben die Hochschulen<br />

private Fördermittel ein. (sm 130805346) K<br />

INTELLIGENTE REGALSYSTEME<br />

AUF DER EMO HANNOVER<br />

Horst. Unter dem diesjährigen Motto »Intelligence<br />

in Production« der EMO Hannover präsentiert<br />

das Unternehmen Karl H. Bartels seine<br />

(130905455/1)<br />

Das Unternehmen Karl H. Bartels präsentiert<br />

auf der EMO 2013 unter anderem das<br />

Schubfachregal für Bleche und Tafeln mit<br />

elektrisch angetriebenem Auszug<br />

(Foto: Karl H. Bartels GmbH).<br />

neuesten intelligenten Regalsysteme. Vorgestellt<br />

werden unter anderem ein Schubfachregal für<br />

Bleche und ein neues Roll-Aus-Regal, jeweils mit<br />

Elektroantrieb.<br />

Das Roll-Aus-Regal zeichnet sich durch seine<br />

leichte Bedienbarkeit und die individuelle Konstruktion<br />

aus. Durch den leistungsstarken E-Antrieb<br />

kann in der Regel bereits eine Person sehr<br />

schwere Lasten oder überdimensionales Langgut<br />

handhaben. Die Arme<br />

des Roll-Aus-Regals verfügen<br />

über eine Traglast von<br />

1.600 kg und sorgen so für<br />

Kräfteersparnis bei oftmaligem<br />

Zu griff.<br />

Eine weitere Besonderheit<br />

ist das Schubfachregal<br />

für Bleche und Tafeln. Es<br />

ist mit einem schwenkbaren<br />

Vorbau ausgestattet<br />

und verfügt über einen<br />

elektrisch angetriebenen<br />

Auszug. Ganz nach Bedarf<br />

können alle oder alternativ<br />

nur einzelne Fächer<br />

damit versehen werde.<br />

/<br />

Karl H. Bartels GmbH<br />

Max-Planck-Straße 6<br />

25358 Horst<br />

Tel. +49 4126 3968-0<br />

www.bartels-intralogistics.de<br />

EMO: Halle 6, Stand J 29<br />

(sm 130905455) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


60 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

24. Stahlhandelstag 2013<br />

Ausblick auf ein besonderes Branchenereignis<br />

Nürnberg (LS). Vom 19. bis 20. <strong>September</strong> 2013 lädt der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS AG) zum 24. Stahlhandelstag in die<br />

Meistersingerhalle nach Nürnberg ein. Im Mittelpunkt stehen dieses Jahr<br />

aktuelle Herausforderungen auf den Stahlmärkten, doch auch die<br />

Perspektiven des Stahlhandels sowie der -produktion.<br />

WW K Der Stahlhandelstag 2013 startet am<br />

19. <strong>September</strong> um 13 Uhr. Nach der Begrüßung<br />

und Eröffnung der Ausstellung be -<br />

ginnt um 14:15 Uhr das Kongressprogramm<br />

mit dem Thema »Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

und ihre Auswirkungen auf<br />

die Stahlmärkte«.<br />

Die begleitende Ausstellung mit rd. 20<br />

Messeständen bietet den Besuchern während<br />

des Kongresses sowie der Abendveranstaltung<br />

Gelegenheit, sich über Neuigkeiten bei<br />

Marktpartnern der Branche zu informieren.<br />

Um 15 Uhr ist mit »Die Situation in den<br />

wichtigsten Abnehmergruppen des Stahlhandels«<br />

das nächste Thema angesetzt.<br />

Nach einer Kaffeepause spricht der Veranstalter,<br />

die BDS AG, über aktuelle Herausforderungen<br />

der Branche. Die drei Fachbereichsleiter<br />

des BDS präsentieren, wie groß<br />

die Anteile der verschiedenen Marktteilnehmer<br />

an der Weiterentwicklung der Branche<br />

sind. In einem Bier- und Grillzelt bei einem<br />

Fränkischen Fest können die Teilnehmer den<br />

Tag dann ausklingen lassen.<br />

Den Vormittag des zweiten Veranstaltungstages<br />

gestalten Kongressthemen, wie »Die<br />

Perspektiven der Stahlproduktion« und »Der<br />

Ausblick des Stahlhandels«. Insbesondere<br />

die Situation in der Stahlverwendung, in der<br />

Lagerhaltung und die weltwirtschaftliche<br />

Lage sollen betrachtet werden. Mit Prognosen<br />

und Analysen kommen auf dem<br />

24. Stahlhandelstag diverse Branchenvertreter<br />

zu Wort. Es gilt, auf die Unternehmenspolitik<br />

der Erzeuger zu schauen und so<br />

Techniktrends sowie Geschäftsmodelle mit<br />

Zukunft aufzuzeigen. Gegen 12:45 Uhr soll<br />

der 24. Stahlhandelstag zu Ende gehen.<br />

«<br />

/<br />

(sm 130905527) K<br />

KONTAKT<br />

BDS AG Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com/events<br />

(130905527/1)<br />

Am 19. und<br />

20. <strong>September</strong><br />

kommt man in die<br />

Meistersingerhalle<br />

nicht zum<br />

Musikhören,<br />

sondern zum<br />

24. Stahlhandelstag<br />

(Foto: Achates).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 61<br />

Neu positioniert und<br />

breit aufgestellt<br />

Edelstahl Service Center Burg hat investiert<br />

Burg. Die Edelstahl Service Center Burg GmbH wurde Anfang des Jahres<br />

aus dem Konzern der Georgsmarienhütte herausgelöst und an die<br />

mittelständischen Unternehmer und Investoren Dr. Christian Borsche und<br />

Frank Jürging verkauft. Seitdem wurde das Unternehmen in erheblichem<br />

Umfang restrukturiert und neu positioniert.<br />

WWK Das über 100 Jahre alte Traditionsunternehmen<br />

ESC Burg ist auf den Handel mit<br />

Edelstahlprodukten und deren Anarbeitung<br />

spezialisiert und wurde nun wieder offensiv,<br />

flexibel und zukunftsorientiert als echtes<br />

Stahl-Service-Center mit hoher Anarbeitungstiefe<br />

am Markt positioniert.<br />

Neben den Veränderungen der internen<br />

Prozesse sind im Jahr 2013 Investitionen in<br />

Millionenhöhe vorgenommen worden, un -<br />

ter anderem in eine Laserschneidanlage der<br />

leistungsfähigsten und neuesten Generation,<br />

dem TruLaser 8000 des Herstellers<br />

Trumpf, mit dem es möglich ist, auch 12 m<br />

lange und 2,5 m breite Bleche bis 25 mm<br />

schnell und mit hoher Qualität zu bearbeiten.<br />

Diese Anlage ging im August in Betrieb.<br />

Kaum ein anderes Edelstahl-Service-Center<br />

ist so breit aufgestellt wie das ESC in<br />

Burg bei Magdeburg zwischen Berlin, Hannover<br />

und Leipzig. Auf rd. 360.000 m²<br />

Grund und Boden stehen eine Vielzahl<br />

moderner und leistungsfähiger Fertigungsund<br />

Anarbeitungskapazitäten zur Verfügung,<br />

die in dieser Kombination einzigartig<br />

sind und somit optimal für die verschiedensten<br />

Anforderungen – aus einer Hand – zum<br />

Wohle der über 1.000 europaweit aktiven<br />

Kunden eingesetzt werden können. Dazu<br />

zählen: große Coilanlage, Exaktscherenzuschnitte,<br />

Konturenzuschnitte mit jeweils drei<br />

leistungsfähigen Laser-, Plasma-, Wasserstrahlanlagen,<br />

Umform- und Abkantpressen,<br />

Richtmaschinen, Oberflächenbehandlung<br />

durch diverse Nass- und Trockenschleifanlagen,<br />

Polier- und Folieranlagen, Strahlanlagen,<br />

Tauch- und Sprühbeize sowie<br />

mechanische Anarbeitung wie Bohren,<br />

Drehen, Fräsen und deren Verfahrenskombinationen.<br />

Das Unternehmen verfügt neben diesen<br />

umfangreichen Fertigungs- und Anarbeitungskapazitäten<br />

auch über einen großen<br />

und gut sortierten Lagerbestand aller gängigen<br />

Güten an rost-, säure- und hitzebeständigen<br />

(RSH-)Stählen in Form von warm- und<br />

kaltgewalzten Edelstahlblechen vom Coil als<br />

Standard- und Fixmaß sowie von Grobblechen<br />

aus Tafelfertigung. Eine besondere<br />

Kompetenz liegt bei hitzebeständigen Stählen<br />

und speziellen Rostfrei-Stählen. Durch<br />

diesen Lagerbestand ist das Unternehmen in<br />

der Lage, seine Fertigungs- und Anarbeitungskapazitäten<br />

nicht nur mit vom Kunden<br />

beigestellter Ware als Lohnfertiger, sondern<br />

auch mit eigener Lagerware oder mit individuellen<br />

Fixmaßzuschnitten als Komplettpaket<br />

anbieten zu können. Angearbeitet werden<br />

auf Anfrage nicht nur Edelstahlprodukte,<br />

sondern auch Werkzeugstahl und weitere<br />

Produkte (z. B. Aluminium oder Stein).<br />

Und das Wichtigste: Das Unternehmen<br />

verfügt über langjährig gut ausgebildete,<br />

erfahrene und wieder motivierte Mitarbeiter,<br />

die ihren Kunden jeden Tag aufs Neue<br />

ein verlässlicher, flexibler und fairer Partner<br />

und Servicedienstleister sein wollen.<br />

«<br />

(sm 130905571) K<br />

KONTAKT<br />

Edelstahl Service Center Burg GmbH<br />

Troxel 1 b<br />

39288 Burg<br />

Tel. +49 3921 72-261<br />

www.esc-burg.de<br />

(130905571/4)<br />

Luftaufnahme des ESC Burg<br />

(130905571/1)<br />

Blick auf die Querteilanlage<br />

(Fotos: ESC Burg)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


62 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Servicenetz auf vier Kontinenten wird ausgebaut<br />

Duisburg. Um seinen Kunden in der Bauindustrie sowie in der Minerals-&-Mining-Industrie weltweit<br />

noch mehr und besseren Service anbieten zu können, erweitert ThyssenKrupp Steel Europe sein Distributionsnetz<br />

für Grobblech um weitere Service-Center auf vier Kontinenten.<br />

WWK Neben verschleißfesten und hochfesten<br />

Sonderbaustählen wie den Marken XAR ® ,<br />

XABO ® , N-A-XTRA ® und PERFORM ® bietet<br />

ThyssenKrupp Steel Europe jetzt auch vollständige<br />

Komponenten und Reparaturlösungen.<br />

Mit dem Wachstum vieler Länder in<br />

Lateinamerika, Asien und Afrika wächst<br />

weltweit der Bedarf an Rohstoffen. Beim<br />

Abbau und Transport von Rohstoffen sowie<br />

beim Ausbau der Infrastruktur in diesen<br />

Regionen eröffnet sich durch Sonderbaustähle<br />

von ThyssenKrupp Steel Europe eine<br />

Reihe von interessanten Möglichkeiten. Um<br />

auf die Anforderungen seiner Kunden in<br />

den boomenden Regionen noch individueller<br />

eingehen zu können, erweitert Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe jetzt seine Vertriebsstrategie:<br />

»Wir gehen künftig über den Verkauf<br />

des einzelnen Blechs hinaus, verlängern<br />

unsere Wertschöpfungskette und bauen<br />

unser Distributionsnetz für eine bessere Verfügbarkeit<br />

sowie erweiterte Anarbeitungsaktivitäten<br />

auf vier Kontinenten aus«, erklärt<br />

Vertriebsleiter Peter Selbach. Den Unternehmen<br />

der Minerals-&-Mining-Industrie und<br />

der Bauindustrie wird ThyssenKrupp Steel<br />

Europe so künftig einen noch umfassenderen<br />

Service bieten. Maßgeschneiderte Anarbeitungsangebote<br />

ergänzen das Dienstleistungsportfolio.<br />

Das weltweite Netzwerk der Geschäftseinheit<br />

Grobblech von ThyssenKrupp Steel<br />

Europe besteht aus eigenen Service-Centern,<br />

Beteiligungen und exklusiven Partnerschaften<br />

an den wichtigsten wachsenden<br />

Wirtschaftsstandorten. Seit 50 Jahren unterstützt<br />

zum Beispiel das chilenische Tochterunternehmen<br />

ThyssenKrupp Aceros y Servicios<br />

die boomende Minerals-&-Mining-<br />

Industrie in Lateinamerika. Spezialisierte<br />

Niederlassungen für An- und Verarbeitung<br />

stehen in Chile und Kolumbien unter anderem<br />

Bergbauunternehmen und ihren Zulieferern<br />

zur Verfügung. Ihr in Südamerika<br />

er worbenes Know-how lassen die Grobblechexperten<br />

künftig auch in Asien einfließen:<br />

Vor Kurzem eröffnete ThyssenKrupp<br />

ein Lager in Taiwan, von dem aus kurzfristige<br />

Lieferungen in den südostasiatischen<br />

Markt möglich sind.<br />

/<br />

www.thyssenkrupp-steeleurope.com<br />

(sm 130905308) K<br />

KLÖCKNER & CO NIMMT<br />

NEUE ANLAGE IN BRASILIEN<br />

IN BETRIEB<br />

Duisburg. Kloeckner Metals Brasil S.A., eine<br />

Tochter des weltweit tätigen Stahl- und Metalldistributors<br />

Klöckner & Co, hat in ihrem Service-<br />

Center in Piracicaba/Metropolregion São Paulo,<br />

Brasilien, eine moderne Querteilanlage und<br />

nachgelagerte Anarbeitungskapazitäten in<br />

Betrieb genommen. Die insgesamt rd. 65 m lange<br />

Produktionslinie verfügt über eine jährliche<br />

Kapazität von 60.000 t.<br />

Mit der Investition erweitert die Klöckner & Co<br />

SE ihr Produktportfolio in Brasilien um kundenspezifisch<br />

angearbeitete, hochwertige Bleche<br />

mit einer Breite von bis zu 2.100 mm. Die Bleche<br />

werden in dünneren Ausführungen insbesondere<br />

von Kunden aus der Elektro- und Haushaltsgeräteindustrie<br />

nachgefragt, während die stärkeren<br />

Qualitäten beispielsweise beim Bau von<br />

Kranen und Lastkraftwagen zum Einsatz kommen.<br />

(sm 130805471) K<br />

EDELSTAHLDRAHT-ONLINESHOP<br />

GESTARTET<br />

Nach dem Erfolg des französischen Webshops<br />

filinox.com kündigt die SADEVGROUP nun die<br />

Einführung eines neuen Webshops an.<br />

»Mit unserer langjährigen Erfahrung in nichtrostenden<br />

Stählen bieten wir attraktive Preise<br />

auf einer breiten Palette von Edelstahldrähten.<br />

Unsere Produkte stammen aus Frankreich und<br />

werden weltweit ausgeliefert.« Ausschließlich<br />

in englischer Sprache ermöglicht die Website<br />

Handwerkern und Bastlern, Edelstahldrähte<br />

schnell und einfach online zu bestellen.<br />

SADEV Group ist Partner für Edelstahldrähte<br />

und Bleche in Sonderabmessungen, Präzisionsdrehteile<br />

und Präzisionsmetallteile. Sadev gehört<br />

zur MOFRA-Gruppe, die 1938 in Annecy (Frankreich)<br />

gegründet wurde.<br />

www.stainless-steel-wire.eu<br />

/<br />

(sm 130905428) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 63<br />

Stahlspezialist an der Unterweser<br />

Brake. Der Hafen-Terminal-Betreiber J. MÜLLER Breakbulk ist als moderner Logistikdienstleister<br />

ein verlässlicher Partner der Stahlindustrie an der Nordseeküste.<br />

WWK Das 1821 gegründete mittelständische<br />

Familienunternehmen ist heute einer der<br />

leistungsfähigsten Hafen-Terminal-Betreiber<br />

in der Region und bietet ein umfassendes<br />

Dienstleistungsportfolio. Im Hafen Brake<br />

werden Produkte wie Getreide, Futtermittel,<br />

Kakao und Kaffee bis hin zu Windkraftanlagen<br />

umgeschlagen. Der Hafen an der Nordseeküste<br />

steht aber auch traditionell für den<br />

Umschlag von Stahl. Auf derzeit 170.000 m²<br />

Hallenlagerfläche sowie 100.000 m² Freiflächen<br />

und kurzfristig herzustellenden Er -<br />

weiterungsflächen ist Brake der ideale Seehafenplatz<br />

für die Sortierung, die Lagerung<br />

und die Kommissionierung verschiedener<br />

Stahlprodukte.<br />

J. MÜLLER Breakbulk Terminal ist ein kompetenter<br />

Service- und Logistikpartner, wenn<br />

es um das Handling von Stahlprodukten<br />

geht. Die deutsche Stahlindustrie setzt seit<br />

Jahren auf das Know-how des Unternehmens<br />

an der Unterweser. Namhafte Unternehmen<br />

lassen Brammen, Schienen, Träger,<br />

Bleche und Rohre nach Brake verfrachten<br />

und für den Export bereitstellen. Der Hafen<br />

ist ebenso für den Import von Stahl aus der<br />

EU-27 wie aus Drittländern gerüstet, da er<br />

die entsprechenden Hafen- und Lagerkapazitäten<br />

besitzt. Zudem bietet die direkte<br />

Stahlterminal Niedersachsenkai im Hafen Brake (Foto: J. MÜLLER Breakbulk)<br />

Bahnanbindung für den Hinterlandverkehr<br />

durchaus Kostenvorteile, etwa gegenüber<br />

den Häfen am Fluss Schelde.<br />

Mit einer Entfernung von nur 26 Seemeilen<br />

zur offenen See gestattet Brake eine<br />

kurze Revierfahrt bei einem maximalen Tiefgang<br />

von derzeit 11,90 m. Das Schwergutterminal<br />

am Niedersachsenkai und die<br />

angrenzenden logistischen Einrichtungen<br />

ermöglichen den fachgerechten Umschlag<br />

kompletter Industrieeinrichtungen mit Stückgewichten<br />

bis 1.000 t. Für das Handling von<br />

Gütern aller Art stehen insgesamt drei Drehwippkräne,<br />

vier Umschlagbrücken sowie<br />

modernste Hafenmobilkräne zur Verfügung.<br />

/<br />

(130905620/1)<br />

J. MÜLLER Breakbulk Terminal<br />

GmbH & Co. KG<br />

Nordstraße 2<br />

26919 Brake<br />

Tel. +49 4401 914-3<br />

www.jmueller.de<br />

(sm 130905620) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


64 K Aus den Unternehmen<br />

Richttechnikspezialist eröffnet<br />

neue Montagehalle<br />

ARKU optimiert Rüstzeiten und Abläufe<br />

Baden-Baden. Über 220 Kunden, Geschäftspartner und Vertreter aus<br />

Politik und Presse sind am 6. Juni der Einladung der ARKU Maschinenbau<br />

GmbH nach Baden-Baden gefolgt. Unter dem Motto »Wie können<br />

Maschinenbauer und Zulieferer die Chancen der Globalisierung nutzen?«<br />

eröffnete der Hersteller von Richtmaschinen und Bandanlagen seine neue<br />

Montagehalle.<br />

WW K Ȇber Baden lacht die Sonne, auch<br />

dafür haben wir uns viel Mühe gegeben«,<br />

schmunzelte Geschäftsführer Albert Reiss.<br />

»Es ist toll, hier in Haueneberstein so viele<br />

Gäste und Freunde empfangen zu dürfen,<br />

wo mein Großvater 1928 seine Blechnerei<br />

gegründet hat«, fuhr Reiss fort. »Unsere<br />

Mühen der langen Vorbereitung haben sich<br />

gelohnt.«<br />

Artur Reiss, der Vater des heutigen Ge -<br />

schäftsführers Albert Reiss, hat in den 1960er-<br />

Jahren aus einem Handwerksbetrieb eine<br />

industrielle Blechfertigung aufgezogen. Der<br />

Einstieg in den Maschinenbau erfolgte 1967,<br />

als Techniker die erste Richtmaschine bauten,<br />

die nach Argentinien verkauft wurde. Der Bau<br />

von Coilanlagen folgte ab den 1970er-Jahren.<br />

Das Ergebnis der Eventvorbereitungen<br />

war ein äußerst interessantes Programm mit<br />

spannendem Meinungsaustausch. Gastredner<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Herman Simon<br />

referierte am Nachmittag über Chancen und<br />

Herausforderungen von Hidden Champions<br />

in Asien. Der international anerkannte Management<br />

vordenker und Erfolgsautor berichtete<br />

u. a. über den gesamtwirtschaftlichen Beitrag<br />

von Hidden Champions und warum der<br />

Mittelstand in Deutschland zum Export-Turbo<br />

gehört. Dass sich ARKU in seinen Augen als<br />

Hidden Champion dazuzählen darf, bestätigt<br />

die richtige Strategie des Richtmaschinenbau-<br />

Die neue Montagehalle von ARKU ist<br />

mit 4 Mill. € die größte Einzelinvestition<br />

des Unternehmens (Foto: ARKU).<br />

(130805379/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Aus den Unternehmen K 65<br />

Über ARKU<br />

Die ARKU Maschinenbau GmbH zählt zu den<br />

Marktführern in der Richttechnik und bietet nach<br />

eigenen Angaben weltweit das breiteste Spektrum<br />

an Präzisions- und Hochleistungsrichtmaschinen<br />

an. Neben den beiden Hauptwerken in<br />

Baden-Baden (Haueneberstein) und Ottersweier<br />

unterhält ARKU Niederlassungen und Richtzentren<br />

in Cincinnati (USA) und Kunshan / Shanghai<br />

(China) sowie ein umfassendes weltweites Vertreternetzwerk.<br />

Das Unternehmen baut Richtmaschinen zum<br />

Richten von Blechen und Coilband und vertreibt<br />

diese weltweit.<br />

Derzeit beschäftigt ARKU ca. 138 Mitarbeiter.<br />

Das traditionsreiche Familienunternehmen wird<br />

in der dritten Generation von Albert Reiss geführt.<br />

ers. In der anschließenden Po diumsdiskussion<br />

unter der Modera tion von Stefanie Tücking<br />

(SWR 3) wurden für die Gäste die Inhalte des<br />

Vortrags nochmals reflektiert und durch interessante<br />

Praxisbeispiele ergänzt. Auf dem<br />

Podium waren neben ARKU-Geschäftsführer<br />

Albert Reiss Vertreter aus Industrie und Wirtschaftspresse.<br />

Bei den anschließenden Rundgängen<br />

durch das Unternehmen verschafften sich<br />

die Besucher Einblicke in die neue Montagehalle<br />

und in die aktuellste Richttechnologie.<br />

Im ARKU-Richtzentrum wurden auf verschiedenen<br />

Modellen der Präzisionsrichtmaschine<br />

FlatMaster ® Richtvorführungen<br />

mit einem großen Teilespektrum eindrucksvoll<br />

gezeigt. Auf einer FlatMaster ® 140 für<br />

einen Nutzfahrzeughersteller aus Weißrussland<br />

wurde das Richten von bis zu 40 mm<br />

dicken Brennteilen gezeigt.<br />

In der neuen Produktionshalle wird der<br />

Montageablauf der Richtmaschinen deutlich<br />

verbessert. Die rüstzeitoptimierte Anordnung<br />

von Einzelteilen, Werkzeugen und<br />

Maschinen konnten die Gäste bei ihrem<br />

Rundgang ebenfalls besichtigen. Beeindruckend<br />

war auch der 50-t-Kran – mit diesem<br />

können künftig Maschinen bis zu einem<br />

Gesamtgewicht von 150 t in Baden-Baden<br />

montiert werden.<br />

Auch bei den Bandanlagen bekamen die<br />

Besucher einiges zu sehen: Pressenvorschubanlagen<br />

in Kurzbauform für Feinschneidpressen,<br />

eine Pressenvorschubanlage in<br />

Langbauform für eine Servo-Transferpresse<br />

und Richttechnologie für dünnes, hochfestes<br />

Material. Auf einer Querteilanlage mit rotierender<br />

Schere und Luftkissenstapler erlebten<br />

die Gäste die Produktion von Blechplatinen<br />

für einen Haushaltsgerätehersteller.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

ARKU Maschinenbau GmbH<br />

Siemensstraße 11<br />

76532 Baden-Baden<br />

Tel. +49 7221 5009-0<br />

www.arku.de<br />

(sm 130805379) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


66 K Aus den Unternehmen<br />

RASend schnell zu präzisen<br />

Sägeabschnitten<br />

Zwei Sägezentren für kleine Rohre und große Mengen<br />

Schwerte. Als rationellere Alternative zu Bündelschnittsägen zielt die<br />

Hochleistungseinzelschnittsäge RASACUT XS der RSA cutting systems<br />

GmbH auf Großserien im Durchmesserbereich von 6 bis 50 mm. Dabei wird<br />

eine Ausbringung bis 5.000 Teile/h erreicht.<br />

WW K Wer die Stückkosten in der Rohrbearbeitung<br />

noch weiter reduzieren will und<br />

zudem einen besonders hohen Teilebedarf<br />

hat, wählt das Dreifachschnittsägezentrum<br />

RASACUT MXS für Produktionsmengen bis<br />

11.000 Teile/h und einem Durchmesserspektrum<br />

von 8 bis 22 mm im Dreifach- sowie<br />

von 6 bis 50 mm im Einzelschnitt. Durch die<br />

besondere konstruktive Gestaltung wird<br />

auch hier eine besonders große Oberflächenqualität<br />

der Sägeteile erzielt. Die hohe<br />

Ausbringung unterstützt auch der in weniger<br />

als einer Minute realisierbare Sägeblattwechsel.<br />

Es sind variable Schnittgeschwindigkeiten<br />

bis 450 m/min möglich. Zur enorm<br />

hohen Ausbringungsleistung tragen die<br />

sichere Übergabe<br />

von Fixlängen durch<br />

ein Pick & Place-<br />

System sowie der<br />

präzise Hochgeschwindigkeitsmaterialvorschub<br />

bei,<br />

der mit Geschwindigkeiten<br />

bis 5 m/s<br />

arbeitet. Einsetzbar<br />

sind beide Sägezentren<br />

für alle Einsatzfälle,<br />

bei denen<br />

Rohre mit kleinen<br />

Durchmessern ge -<br />

trennt werden sollen;<br />

ein breites Einsatzgebiet<br />

eröffnet sich bei Automotiveteilen.<br />

Automatische Zuführung<br />

und Nachbearbeitung<br />

Im Rahmen des vollautomatischen Prozessablaufs<br />

werden die Rohmaterialrohre automatisch<br />

vereinzelt und zugeführt. Bei einer<br />

Weiterverarbeitung der Rohre nach dem<br />

Schnitt kann die RASACUT XS / MXS wie<br />

jede Säge von RSA mithilfe verschiedener<br />

optionaler Module zu einem Bearbeitungszentrum<br />

ausgebaut werden. Damit lassen<br />

sich die Prozesse Sägen, Entgraten oder Planen<br />

und Anfasen, Messen von Längen, Prüfen<br />

der Rundheit sowie Reinigen und Stapeln<br />

in einer Linie zusammenfassen. Die<br />

Zuführung zu den jeweiligen Prozessschritten<br />

erfolgt selbsttätig, sodass weder Vereinzelungsautomaten<br />

noch eine manuelle Be -<br />

füllung notwendig sind.<br />

Sanfter Rohrtransport<br />

Zur Schonung der Rohroberflächen tragen<br />

bei der RASACUT XS / MXS auch Werkzeugbeschichtungen<br />

bei. Dass die RASACUT XS<br />

im Einzelschnitt ebenso hohe Ausbringungswerte<br />

erreicht wie Bündelschnittsägen, ist<br />

auch auf die konsequente Reduzierung der<br />

Nebenzeiten zurückzuführen, so RSA-Salesmanager<br />

Dieter Bartsch: »Die Vereinzelung<br />

der Rohre aus dem Kranbund erfolgt automatisch.<br />

Das Ausgangsmaterial wird dann<br />

über zwei spezielle Zangen zugeführt, die<br />

eine Beschleunigung bis zu 40 m/s 2 erreichen.<br />

Noch im laufenden Sägeprozess wird<br />

das nächste Rohr zugeführt, sodass es beim<br />

Stangenwechsel nahezu keinen Zeitverlust<br />

gibt.«<br />

Die Sägeblattdurchmesser liegen zwischen<br />

175 und 200 mm. In Abhängigkeit<br />

vom Werkstoff können Sägeblätter aus HSS,<br />

hartmetallbestückte Sägeblätter oder Vollhartmetallsägeblätter<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Verzahnung stimmt RSA spezifisch auf<br />

die Werkstückeigenschaften der zu sägenden<br />

Teile ab.<br />

(sm 130805417) K<br />

(130805417/1)<br />

Dreifachschnittsäge<br />

RASACUT MXS<br />

(Foto: RSA)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

RSA cutting systems GmbH<br />

Adolph-Kolping-Straße 14<br />

58239 Schwerte<br />

Tel. +49 2304 9111-0<br />

www.rsa.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


StahlTermine K 67<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

10.-11.9.2013<br />

Essen<br />

Tagung: Hochleistungswerkstoffe Haus der Technik +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de<br />

12.9.2013<br />

Berlin<br />

12.9.2013<br />

Eisenach<br />

Verfahrensprüfung und Schweißprüfung<br />

im Stahlbau mit Anforderungen aus EN 1090-2<br />

und weitere EN- und ISO-Regelwerke<br />

Kalkulation in einem Stahlbauunternehmen<br />

bauforumstahl e.V.<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

bauforumstahl e.V.<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

+49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

+49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

16.-21.9.2013<br />

Hannover<br />

EMO Hannover 2013<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V. (VDW), Deutsche Messe<br />

+49 69 756081-0<br />

www.emo-hannover.de<br />

16.-21.<strong>09.2013</strong><br />

Essen<br />

18.-20.9.2013<br />

Friedrichshafen<br />

SCHWEISSEN UND SCHNEIDEN<br />

Messe Essen<br />

DVS – Verband für Schweißen und<br />

verwandte Verfahren e.V.<br />

47. Metallografie-Tagung Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde e.V.<br />

+49 211 1591-0<br />

www.schweissen-schneiden.<br />

com<br />

+49 69 75306-741<br />

www.dgm.de/metallographie<br />

19.-20.9.2013<br />

Nürnberg<br />

23.-24.9.2013<br />

Gelsenkirchen<br />

24.-25.9.2013<br />

Frankfurt am Main<br />

24.-27.9.2013<br />

Augsburg<br />

24.-27.9.3013<br />

Moskau<br />

30.9.-1.10.2013<br />

Krefeld<br />

Stahlhandelstag BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

Seminar: Rohrzubehör – Fittings und Flansche BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

8. Dow Jones Stahl Tag Dow Jones +49 69 29725-151<br />

www.dowjones-akademie.de<br />

Seminar: Stahlkunde BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

CeMAT Russia Deutsche Messe RUS, ITE GROUP PLC +7 495 935 73-50<br />

www.itfm-expo.ru<br />

Seminar Radioaktivität im Stahlschrott Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

1.-3.10.2013<br />

São Paulo<br />

1.-3.10.2013<br />

São Paulo<br />

7.-10.10.2013<br />

Stuttgart<br />

wire South America –<br />

International Wire and Cable Fair<br />

TUBOTECH – 7. International Trade Fair for Pipes,<br />

Valves, Fittings and Components<br />

32. Motek – Internationale Fachmesse für<br />

Montage-, Handhabungstechnik und Automation<br />

Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-7768<br />

www.messe-duesseldorf.de<br />

Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-7700<br />

www.messe-duesseldorf.de<br />

www.tubotech-online.com<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.motek-messe.de<br />

7.-11.10.2013<br />

Brünn<br />

MSV – Internationale Maschinenbaumesse Messe Brünn +420 541 151 111<br />

www.bvv.cz/de/msv/msv-2013<br />

9.10.2013<br />

Velbert<br />

Fachtag Brückenbau<br />

bauforumstahl e.V.,<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

+49 211 6707-812<br />

www.bauforumstahl.de<br />

9.-10.10.2013<br />

Dresden<br />

10.-11.10.2013<br />

Krefeld<br />

Hochlegierte Stähle und Nickellegierungen<br />

für Industrieanlagen und Energietechnik<br />

Institut für Korrosionsschutz Dresden<br />

GmbH, Outokumpu, VDM GmbH,<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei,<br />

Nickel Institute<br />

+49 211 6707-835<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

Energieeffizienz in der Industrieofentechnik Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

15.10.2013<br />

Saarbrücken<br />

Regionalkonferenz »Gefährden steigende Energiekosten<br />

die Innovationskraft der Industrie?«<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl +49 211 6707-115<br />

www.stahl-online.de<br />

16.-18.10.2013<br />

Beijing<br />

22.-24.10.2013<br />

Stuttgart<br />

10. China International Metallurgy Industry Expo Beijing Hiven Exhibition Co., Ltd. +86 10 6863 5241<br />

www.bcime.com<br />

parts2clean 2013 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.messe.de<br />

23.-26.10.2013<br />

Mailand<br />

MECHA-TRONIKA<br />

EFIM-ENTE FIERE ITALIANE MACCHINE SPA<br />

FIERA MILANO SPA<br />

+39 0226 255 285<br />

www.mechatronika.it<br />

29.10.2013<br />

Berlin<br />

Werkstoffe im Stahlbau –<br />

Anforderungen EC3 und EN 1090-2<br />

bauforumstahl e.V.,<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

+49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

4.-5.11.2013<br />

Würzburg<br />

Seminar: Nichtrostende Stähle BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

5.-8.11.2013<br />

Stuttgart<br />

BLECHexpo & SCHWEISStec 2013 –<br />

Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung &<br />

Internationale Fachmesse für Fügetechnologie<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206 612<br />

www.blechexpo-messe.de<br />

www.schweisstec-messe.de<br />

6.11.2013<br />

Würzburg<br />

Seminar: Normung im Stahlhandel BDS AG +49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


68 K Veranstaltungen<br />

8. Dow Jones Stahl Tag 2013<br />

Frankfurt am Main. »Hat der Standort Europa noch Zukunft?« ist nur eine von vielen wichtigen Fragen,<br />

die am 24. und 25. <strong>September</strong> 2013 in Frankfurt am Main diskutiert werden sollen.<br />

WW K Der erste Konferenztag beginnt um<br />

9:30 Uhr mit einer Begrüßung durch den<br />

Veranstalter Dow Jones News GmbH und<br />

den Moderator Oliver Ellermann, Vorstand<br />

BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel.<br />

Zu den Themen des ersten Tages<br />

gehören die Stahlmärkte 2013 / 2014, Kundenstrategien<br />

für anspruchsvolle europäische<br />

Märkte, Herausforderungen der Roheisenproduktion,<br />

Auswirkungen des EU-<br />

Aktionsplans sowie Stahlpreisprognosen.<br />

Nachmittags gibt es ein Business-Speed-<br />

Dating, bei dem jeder Teilnehmer rd. 4 min<br />

Zeit hat, sich mit seinem Gesprächspartner<br />

auszutauschen und so evtl. neue Geschäftskontakte<br />

knüpfen kann.<br />

Redner des ersten Tages sind u. a. Georges<br />

Kirps, Managing Director, EUROMETAL,<br />

Dr. Henrik Adam, Chief Commercial Officer,<br />

Tata Steel Europe, und Hans-Joachim<br />

Welsch, Geschäftsführer, ROGESA – Roheisengesellschaft<br />

Saar mbH. Bevor es gegen<br />

17:30 Uhr zum entspannten Teil des Tages<br />

bei einem Get-Together übergeht, erläutert<br />

Rolf Schmiel, Diplom-Psychologe und Mo -<br />

tiva tionstrainer, was wirklich hinter Spitzenleistungen<br />

steckt.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter BDS Research,<br />

BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel,<br />

moderiert den zweiten Konferenztag.<br />

Den Teilnehmer erwarten Vorträge zu<br />

Rohstoffentwicklungen, Beschaffungshemmnissen,<br />

Stahlbau und -einkauf sowie zu ak -<br />

tuellen Entwicklungen im deutschen Stahlhandel.<br />

Weitere Themen, die speziell auf das<br />

Ausland ausgerichtet sind, sind der Stahleinkauf<br />

in der Türkei sowie die erfolgreiche<br />

Beschaffung von Stahlbauteilen in Mittelund<br />

Osteuropa.<br />

www.dowjones-akademie.de/<br />

stahl-tag/<br />

/<br />

(sm 130905622) K<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

SEMINARE ZUR DIN EN 1090<br />

IM STAHLBAU<br />

Bei der Ausführung von tragenden Bauteilen im<br />

Stahl- und konstruktiven Ingenieurbau ist das<br />

Schweißen einer der maßgebenden Prozesse.<br />

Damit ist die Qualifizierung von Schweißverfahren<br />

und Schweißpersonal einer der wichtigsten<br />

Anforderung aus der DIN EN 1090-2. Aufgrund<br />

der Aufnahme der DIN EN 1090 Teil 1 in die Bauregelliste<br />

sind die technischen Anforderungen<br />

aus der DIN EN 1090 Teil 2 umzusetzen.<br />

Durch die DIN EN 1090-2 hat auch die Zerstörungsfreie<br />

Prüfung einen neuen Stellenwert im<br />

Stahlbau erhalten. Ergänzend hat im letzten Jahr<br />

eine Weiterentwicklung der Normung der Zerstörungsfreien<br />

Prüfung von der DIN-EN-Ebene auf<br />

die internationale DIN-EN-ISO-Ebene stattgefunden.<br />

Einen Überblick über die neuen Regelwerke<br />

und die Anforderungen in der Praxis geben zwei<br />

Schulungsseminare von bauforumstahl im <strong>September</strong><br />

2013. Beide Veranstaltungen bieten<br />

praktische Hilfestellungen für Ingenieurbüros<br />

und Stahlbaufirmen und informieren über technische<br />

und personelle Voraussetzungen in den<br />

ausführenden Büros und Betrieben.<br />

Es handelt sich dabei um das Seminar »Verfahrensprüfung<br />

und Schweißerprüfung im Stahlbau<br />

– DIN EN 1090 und weitere EN- und ISO-Regelwerke«<br />

am 12. <strong>September</strong> 2013 in Berlin und<br />

das Seminar »Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) im<br />

Stahlbau – EN 1090 und weitere EN- und ISO-<br />

Regelwerke« am 19. <strong>September</strong> 2013 in München.<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltung/275<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltung/304<br />

/<br />

KALKULATION IN EINEM<br />

STAHLBAUUNTERNEHMEN<br />

(sm 130905382) K<br />

Eisenach. Die Kalkulation ist in einem Stahlbauunternehmen<br />

vor, während und nach der<br />

Auftragsabwicklung das wichtigste betriebswirtschaftliche<br />

Steuerungselement. Mit diesem Thema<br />

beschäftigt sich das Seminar »Kalkulation in<br />

den Stahlbauunternehmen«, das am 12. <strong>September</strong><br />

2013 in Eisenach stattfindet. Zu den<br />

Schwerpunkten gehören u. a. betriebswirtschaftliche<br />

und juristische Grundlagen sowie der Kalkulationsaufbau.<br />

www.bauforumstahl.de<br />

/<br />

FITTINGS UND FLANSCHE<br />

(sm 130805384) K<br />

Gelsenkirchen. Das Seminar »Rohrzubehör<br />

– Fittings und Flansche« ist für Mitarbeiter des<br />

Stahlhandels gedacht, die für ihre Tätigkeit in der<br />

Branche Grundkenntnisse über Fittings und Flansche<br />

benötigen. Technisches Wissen wird nicht<br />

vorausgesetzt, allerdings ist die Veranstaltung<br />

für Auszubildende weniger geeignet. Die Teilnehmer<br />

behandeln vom 23. bis 24. <strong>September</strong><br />

2013 in der Veranstaltung der BDS AG die Kernprodukte<br />

Rohrbogen, T-Stücke, Reduzierungen,<br />

Vorschweißflansche und Blindflansche.<br />

www.stahlhandel.com (sm 130204820) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


K 69<br />

Stellenmarkt<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Juli 2013<br />

Düsseldorf. Im Juli ist die Rohstahlerzeugung<br />

in Deutschland um 5,4 % im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat auf 3,4 Mill. t zurückgegangen.<br />

Die Produktion war damit den<br />

sechsten Monat in Folge auf Jahressicht rückläufig.<br />

Im bisherigen Jahresverlauf wird der<br />

Vorjahreszeitraum um 2,1 % unterschritten.<br />

Auf der Basis der neuen Produktionszahlen<br />

erwartet die Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

jetzt, dass die Produktion 2013 bei rd. 42,2<br />

Mill. t auskommen wird. Damit bleibt die<br />

Erzeugung aller Voraussicht nach in diesem<br />

Jahr hinter den Erwartungen vom Jahresbeginn<br />

(43,0 Mill. t) zurück. Der neuen Prognose<br />

liegt nach wie vor die Annahme zugrunde,<br />

dass sich die Stahlkonjunktur im zweiten Halbjahr<br />

stabilisiert. Das Level von 2012 (42,7<br />

Mill. t) wird voraussichtlich um 1 % unterschritten.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum) (sm 130905619) K<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

STAHLKUNDE<br />

Augsburg. Im Seminar »Stahlkunde« vermittelt<br />

die BDS AG grundlegende Kenntnisse über<br />

den Werkstoff Stahl. Die Teilnehmer sollen an -<br />

schließend Kunden qualifiziert beraten und in<br />

Reklamationsfällen sachgerecht entscheiden<br />

können. Vom 24. bis 27. <strong>September</strong> 2013 findet<br />

die Veranstaltung in Augsburg statt. Gedacht<br />

ist das Seminar für Stahlhändler, die für ihre<br />

Tätigkeit fundierte werkstoffkundliche Kenntnisse<br />

brauchen.<br />

www.stahlhandel.com (sm 130204774) K<br />

/<br />

RADIOAKTIVITÄT<br />

IM STAHLSCHROTT<br />

Vom 30. <strong>September</strong> bis 1. Oktober 2013 veranstaltet<br />

die Stahl-Akademie in Krefeld das<br />

Seminar »Radioaktivität im Stahlschrott«. Auf<br />

dem Programm stehen Themen wie die Notwendigkeit<br />

der Überwachung von Schrott auf Radioaktivität,<br />

die deutschen und europäischen Vorschriften<br />

sowie die Durchführung, Beurteilung<br />

und Bewertung von Messungen. Zudem informiert<br />

die Veranstaltung über die Vorgehensweise<br />

nach Radioaktivitätsdetektion, Entsorgungskonzepte<br />

und die Versicherung gegen<br />

Schäden durch Radioaktivität.<br />

/<br />

www.stahl-akademie.de (sm 130805339) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


70 K Personalien<br />

Berthold Beitz gestorben<br />

Essen. Am 30. Juli 2013 ist Dr. h.c. mult. Berthold Beitz in Kampen auf Sylt im Alter von 99 Jahren gestorben.<br />

WW K Beigesetzt wurde er im engsten Kreis<br />

der Familie auf dem Bredeneyer Friedhof in<br />

Essen. Die Trauerfeier für den Ehrenvorsitzenden<br />

des Aufsichtsrats der ThyssenKrupp<br />

AG und Vorsitzenden des Kuratoriums der<br />

gemeinnützigen Alfried Krupp von Bohlen<br />

und Halbach-Stiftung wird am 26. <strong>September</strong><br />

2013 in der Villa Hügel stattfinden. Dr.<br />

Heinrich Hiesinger, Vorsitzender des Vorstands<br />

der ThyssenKrupp AG, betonte, wie<br />

tief Beitz mit dem Unternehmen Thyssen-<br />

Krupp verbunden war: »Ich habe Herrn Beitz<br />

als einen Menschen erlebt, dem die Zukunft<br />

des Unternehmens immer sehr am Herzen<br />

lag. Er hat uns im Vorstand in den letzten<br />

Jahren bei dem umfassenden Veränderungsprozess<br />

begleitet, bestärkt und dort, wo es<br />

nötig war, vorbehaltlos unterstützt.«<br />

Geboren wurde Beitz am 26. <strong>September</strong><br />

1913 in Zemmin / Vorpommern. Nach dem<br />

Abitur, einer käufmännischen Ausbildung<br />

im Bankfach und verschiedenen Stationen<br />

in Hamburg und Polen wurde er 1953 von<br />

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach als<br />

persönlicher Generalbevollmächtigter zu<br />

Krupp geholt.<br />

1967 starb Alfried Krupp. Sein Sohn<br />

Arndt von Bohlen und Halbach verzichtete<br />

auf das Erbe und machte so den Weg zur<br />

Gründung der gemeinnützigen Alfried<br />

Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung<br />

und zur Umwandlung des Unternehmens in<br />

eine Kapitalgesellschaft frei. Beitz wurde<br />

Testamentsvollstrecker und 1968 Vorsitzender<br />

des Kuratoriums der Stiftung, die rd.<br />

25 % an ThyssenKrupp hält. 1970 wurde er<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Fried.<br />

Krupp GmbH, 19 Jahre später zu deren<br />

Ehrenvorsitzenden. Als 1999 die Thyssen-<br />

Krupp AG gegründet wurde, wurde Beitz<br />

zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats<br />

gewählt.<br />

Über das Leben von Beitz zu lesen lohnt<br />

sich. Im Klappentext der Biografie von Jo -<br />

achim Käppner heißt es, dass Beitz »nie viel<br />

von sich selbst erzählte« (siehe auch »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

05.2011, S. 9). Als Industriemanager<br />

erlebte er die Katastrophe des 2. Weltkriegs<br />

und beeinflusste später die Politik der<br />

VIP<br />

WW Der Aufsichtsrat der Scholz AG hat Markus<br />

Schürholz per 15. Juli 2013 zum weiteren<br />

Mitglied des Vorstandes der Scholz AG<br />

bestellt. Schürholz wird zukünftig als Chief<br />

Restructuring Officer (CRO) die Vorstandskapazitäten<br />

auf der Holdingebene verstärken.<br />

(sm 130905543) K<br />

WW Alain Le Grix De La Salle ist neuer Präsident<br />

der EUROMETAL-Sparte Dismet. Der<br />

Berthold Beitz<br />

(130905410/1)<br />

(Foto: ThyssenKrupp AG [http://www.thyssenkrupp.com/de/presse/bilder.html&photo_id=1352])<br />

jungen Bundesregierung gegenüber den<br />

Oststaaten nachhaltig.<br />

Prof. Dr. Ulrich Lehner, Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats der ThyssenKrupp AG, meinte:<br />

»Berthold Beitz hat die Höhen und Tiefen<br />

der neueren deutschen Geschichte erlebt.<br />

Im Zweiten Weltkrieg hat er gemeinsam mit<br />

seiner Frau ein beeindruckendes Zeichen für<br />

Mut und Menschlichkeit gesetzt und unter<br />

Einsatz des eigenen Lebens Hunderte verfolgte<br />

Juden vor der SS gerettet.« Jahrzehnte<br />

später soll Beitz gesagt haben, dass er<br />

kein Held war, sondern einfach als Mensch<br />

gehandelt habe. Sein Mut resultierte aus<br />

einer inneren Freiheit, die sein Leben durchweg<br />

prägte.<br />

Die Liste der Auszeichnungen, mit denen<br />

Beitz geehrt wurde, ist lang. Eine davon ist<br />

das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern,<br />

das ihm 1973 verliehen wurde. Im selben<br />

Jahr bekam er auch die Medaille »Gerechter<br />

unter den Völkern«. Dieser Ehrentitel zeichnet<br />

nichtjüdische Einzelpersonen aus, die<br />

unter der nationalsozialistischen Herrschaft<br />

während des Zweiten Weltkriegs unter Einsatz<br />

ihres eigenen Lebens Juden vor der<br />

Ermordung retteten.<br />

Seinen 100. Geburtstag wollte Beitz ge -<br />

meinsam mit Essener Bürgern, Mitarbeitern<br />

des Konzerns und Krupp-naher Einrichtungen<br />

bei einer Jazzmatinee am 29. <strong>September</strong><br />

2013 in der Essener Philharmonie feiern.<br />

Neben Jazz gehörten Segeln und moderne<br />

Malerei zu seinen Interessen. Zu der Veranstaltung<br />

Ende <strong>September</strong> wird jetzt die<br />

Familie einladen. Beitz war mit Dr. Else Beitz<br />

verheiratet und hatte drei Töchter, wobei<br />

eine Tochter, Dr. Susanne Henle, Kuratoriumsmitglied<br />

der Stiftung ist. (sm 130905410) K<br />

Vorstandsvorsitzende von ArcelorMittal Distribution<br />

Solutions übernimmt die Aufgaben<br />

von seinem Kollegen Philippe Baudon, der<br />

eine neue Position innerhalb des luxemburgischen<br />

Stahlerzeugers innehat. Mit seinem<br />

neuen Amt bei Dismet zieht Le Grix De La<br />

Salle automatisch in den Verwaltungsrat<br />

des europäischen Stahl- und Eisenverbands<br />

Eurometal ein und vertritt dort die Interessen<br />

der Händler.<br />

(sm 130905506) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


Personalien K 71<br />

VIP<br />

WW Pier Luigi Streparava, vormals Präsident von UCIMU-SISTEMI<br />

PER PRODURRE, dem Verband der italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen,<br />

Robotern und Automationsanlagen, ist der neue<br />

Präsident der italienisch-chinesischen Handelskammer.<br />

(sm 130805480) K<br />

WW David Phelps, President des American Institute for International<br />

Steel (AIIS), will am 1. Oktober in den Ruhestand treten. Der energische<br />

Verfechter freien Stahlhandels stand dem Verband in den<br />

vergangenen 17 Jahren vor. Einen Nachfolger gibt es noch nicht.<br />

(sm 130805450) K<br />

WW Der Geschäftsführer der Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG, Dr.-<br />

Ing. Jürgen Jestrabek, feiert am 28. <strong>September</strong> seinen 50. Geburtstag.<br />

(sm 130905554) K<br />

WW Sein 85. Lebensjahr vollendet am 30. <strong>September</strong> Dr. Günter<br />

Fleckenstein, ehemals stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Krupp Stahl AG, Bochum.<br />

(sm 130905555) K<br />

WW Am 2. Oktober feiert Dr. rer. nat. Winfried Woldt, ehemals<br />

Geschäftsführer der ESW-Röhrenwerke GmbH, Eschweiler, seinen<br />

95. Geburtstag. (sm 130905624) K<br />

WW Am 9. <strong>September</strong> feiert Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Koenigsmann,<br />

Fachbereich Maschinen- und Verfahrenstechnik der Technischen<br />

Fachhochschule Georg Agricola, Bochum, seinen 65. Geburtstag.<br />

(sm 130905546) K<br />

Stellenmarkt<br />

WW 80 Jahre alt wird am 9. <strong>September</strong> Horst Sandvoß, ehemals<br />

Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Eisen und Metall verarbeitenden<br />

Industrie (AVI), Düsseldorf.<br />

(sm 130905547) K<br />

WW Prof. Dr.-Ing. habil. Eckehard Förster, ehemals Geschäftsführer<br />

im Bereich Technik der Hamburger Stahlwerke GmbH, vollendet am<br />

15. <strong>September</strong> sein 80. Lebensjahr.<br />

(sm 130905548) K<br />

WW Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Wolfgang Trommer, ehemals Vorsitzender<br />

des Vorstandes der ThyssenKrupp Electrical Steel GmbH,<br />

Gelsenkirchen, wird am 18. <strong>September</strong> 70 Jahre alt.<br />

(sm 130905549) K<br />

WW Am 20. <strong>September</strong> feiert der Geschäftsführer des Stahl- und Walzwerks<br />

Marien hütte GesmbH, Graz, Dipl.-Ing. Herbert Fohringer,<br />

seinen 50. Geburtstag.<br />

(sm 130905550) K<br />

WW Dr.-Ing. Christian Boppert, Geschäftsführer der Salzgitter Mannesmann<br />

Großrohr GmbH, vollendet am 21. <strong>September</strong> sein<br />

50. Lebensjahr. (sm 130905551) K<br />

WW Seinen 60. Geburtstag begeht am 21. <strong>September</strong> der Geschäftsführer<br />

der FOSTA-Forschungsvereinigung Stahlanwendung e.V., Dr.-<br />

Ing. Hans-Joachim Wieland.<br />

(sm 130905552) K<br />

WW Am 25. <strong>September</strong> wird Dr.-Ing. Klaus-D. Sardemann, ehemals<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der Krupp Edelstahlpro file<br />

GmbH, Siegen, 70 Jahre alt.<br />

(sm 130905553) K<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


72 K Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AGTOS GmbH 72<br />

A.M.C.O. GmbH<br />

Titel<br />

Ametras Oboe GmbH 35<br />

Andernach & Bleck<br />

Titel<br />

Autogena Stahl GmbH 39<br />

B<br />

BANDTEC Stahlband GmbH Titel<br />

BANG Kransysteme<br />

GmbH & Co. KG<br />

Titel<br />

Becker Stahl-Service GmbH Titel<br />

Behringer GmbH Maschinenfabrik 53<br />

BESSEY TOOL GMBH & CO KG 17<br />

Bison Schweiz AG 27<br />

Böllinghaus Steel GmbH<br />

Titel<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 62<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 73<br />

Corodur Fülldraht GmbH Titel<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH 59<br />

D<br />

Karl Diederichs Stahl-,<br />

Walz- und Hammerwerk<br />

E<br />

EC Consulting GmbH<br />

Elm Stahl Spezialprofilhandel<br />

GmbH<br />

EMW Eisen- und<br />

Metallhandel GmbH<br />

Energietechnik Essen GmbH<br />

Egon Evertz KG GmbH & Co.<br />

Titel<br />

Titel<br />

Titel<br />

Titel<br />

Titel<br />

Titel<br />

F<br />

Dr. Fister GmbH 25<br />

G<br />

Heinrich Georg GmbH<br />

Titel<br />

Georgsmarienhütte GmbH 2<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 11<br />

GoGas Goch GmbH & Co. Titel<br />

GTM-Qualitätsstähle GmbH 37<br />

H<br />

I.M.M. J. Haupt 73<br />

Hoselmann Stahl GmbH<br />

Handel und Anarbeitung Titel<br />

I<br />

IB Andresen Industri A/S<br />

Titel<br />

IKS Klingelnberg GmbH 19<br />

INTERSTAHL SÜD GmbH 47<br />

K<br />

kb-wat Klaus Bökels<br />

Workshops and Trainings Titel<br />

Kiro-Nathaus GmbH 15<br />

L<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 46<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 73<br />

M<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 75<br />

O<br />

Orbitalum Tools GmbH<br />

tools for piping systems Titel, 49<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 48<br />

R<br />

RMIG GmbH<br />

Titel<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH 57<br />

RP Technik GmbH Profilsysteme 21<br />

RSK Stahl- und Fertigteile<br />

Produktions- u. Vertriebs GmbH 46<br />

Ruukki Deutschland GmbH Titel<br />

S<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 13<br />

Von Schaewen AG Titel, 41<br />

Schierle Stahlrohre KG 9<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

Edelstahl GmbH 33<br />

F.W. Schnutz GmbH & Co.<br />

Maschinenfabrik<br />

Titel<br />

Schuster & Co. GmbH<br />

Titel<br />

SHComputersysteme GmbH 63<br />

SSAB EMEA<br />

Titel<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 72<br />

Stahlo Stahlservice<br />

GmbH & Co. KG Titel, 30, 31<br />

STAPPERT Deutschland GmbH Titel<br />

T<br />

Tata Steel Nederland Services BV 7<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 37<br />

V<br />

Verlag Stahleisen GmbH 57, 65<br />

VRW Eisen- und Metall<br />

Handelsgesellschaft mbH 51<br />

W<br />

Welser Profile Deutschland GmbH 76<br />

Wespa Metallsägenfabrik Simonds<br />

Industries GmbH<br />

Titel<br />

Z<br />

Zwick GmbH & Co. 25<br />

Beilagen:<br />

Edelstahl Service Center Burg GmbH<br />

SIC Wostor Markiersysteme GmbH<br />

Carl Spaeter GmbH<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft<br />

mbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


K 73<br />

Bitte unbedingt beachten<br />

Anzeigenschluss für<br />

Heft 10.2013<br />

ist Montag, der 16. 9. 2013<br />

Erscheinungstermin ist der<br />

8. 10. 2013<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>


74 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 10.2013<br />

Steel International<br />

Südkoreanischer Stahlproduzent nimmt Weltmärkte ins Visier<br />

Energiemanagement-System zertifiziert<br />

Neues Schiff liefert Erz und Kohlen von Rotterdam nach Duisburg<br />

100 Jahre »das Beste aus Metall«<br />

Branchenbericht<br />

Nachhaltigkeit bringt neue Impulse für die Hüttentechnik<br />

Werkstoffe<br />

Keine Kompromisse mehr dank HSX ® 90<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

hierbei u. a. Logistik & Handhabung im Fokus<br />

VDI-Studie »Produktion und Logistik in Deutschland 2025«<br />

Spatenstich für Forschungszentrum für Ladungssicherung<br />

Flexible Lagerlösung<br />

Neuer Leitfaden Regalinspektion und Instandsetzung<br />

Seit 30 Jahren Stahl am laufenden Band<br />

Special: Bauen mit Stahl<br />

hierbei u. a.<br />

Münchner Stahlbautage 2013<br />

Neuer bainitischer Stahl für effiziente Bauteilfertigung<br />

Neuer Oberflächenveredler für Europa<br />

Verfügbarkeit kann Entscheidungsfaktor werden<br />

Diverse Firmenporträts und Anwenderberichte<br />

Veranstaltungen<br />

Motek, MSV<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 (0)211 69936-000, Fax +49 (0)211 69936-205<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 (0)211 69936-131, Fax +49 (0)211 69936-137<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />

Anzeigenleitung: Dagmar Dieterle<br />

Tel. +49 (0)211 69936-135, Fax +49 (0)211 69936-138<br />

E-Mail: dagmar.dieterle@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 (0)211 69936-260, Fax +49 (0)211 69936-262<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 (0)211 69936-230, Fax +49 (0)211 69936-235<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 57.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in<br />

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Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

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bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2013 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

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gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

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Fotos: KASTO/Spaeter, Coatinc/SVH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>09.2013</strong>

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