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Argumente zur Milch - Bauernverband Schleswig-Holstein eV

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• Es ist – wie der BDM ebenfalls feststellt – politische Realität, dass die<br />

überwiegende Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten keine beschränkende<br />

Mengensteuerung mehr will, sondern Quotenaufstockungen. Diese Mitgliedstaaten<br />

befürworten auch das Auslaufen der <strong>Milch</strong>quotenregelung.<br />

Diese Haltung hat Gründe:<br />

• Die bisherige <strong>Milch</strong>quotenregelung war eingebunden in das Preisstützungssystem<br />

der EU aus Intervention, Außenschutz (Zölle, Abschöpfung)<br />

und Exporterstattungen. Diese Regelungen stehen in den WTO-<br />

Verhandlungen unter ganz erheblichem Druck. Sie sind entweder schon<br />

soweit verändert, dass sie bedeutungslos sind (Intervention) oder ihr<br />

Abbau wurde bereits angekündigt und angeboten. Ohne oder mit einem<br />

zu geringen Außenschutz macht eine Mengenbeschränkung aber keinen<br />

Sinn, weil Mengen von Drittländern ohne Beschränkung auf den Inlandsmarkt<br />

gelangen würden und die <strong>Milch</strong>quote zulasten der heimischen<br />

Landwirte immer weiter gekürzt werden müsste.<br />

• Das immer wieder herangezogene kanadische Modell beruht auf Marktabschottung<br />

d.h. einem strengen Außenschutz und dem Verzicht auf<br />

Exporte. Demgemäß fordert der BDM den Erhalt des Außenschutzes<br />

und die Abschaffung der Exporterstattungen. Für die europäische<br />

<strong>Milch</strong>wirtschaft sind die Exporte aber entscheidend für ihre Wertschöpfung.<br />

Können diese nicht zu dem angestrebten hohen Inlandspreis auf<br />

Drittmärkten abgesetzt werden, bleiben nur zwei Möglichkeiten: Die<br />

<strong>Milch</strong>menge auf dem Binnenmarkt steigt, der <strong>Milch</strong>auszahlungspreis<br />

sinkt (= eigentliches Ziel nicht erreicht) oder die <strong>Milch</strong>mengen müssen<br />

um die Exportmenge vermindert werden, d.h. eine enorme weitere<br />

Quotenkürzung wäre notwendig.<br />

• Es ist nicht erkennbar, wie das exportorientierte Europa und gerade<br />

Deutschland mit seinen hohen Warenexporten den Außenschutz (den<br />

der <strong>Bauernverband</strong> in der aktuellen Preissituation auch fordert) dauerhaft<br />

verteidigen kann gegenüber den entsprechenden Forderungen der<br />

Drittländer auf Marktzugang gerade für Agrarprodukte. Globalisierung<br />

ist kein Schlagwort sondern Realität.<br />

• Eine staatliche Mengensteuerung ohne das System der Preisstützung<br />

(Intervention, Abschöpfung, Exporterstattungen) ist verfassungsrechtlich<br />

nicht zu halten.<br />

• Zu unterstützen ist allerdings die Forderung, dass die Meiereien alles<br />

daran setzen müssen, jahreszeitlich bedingte Überschüsse aufzufangen,<br />

um sie nicht – wie im Frühjahr geschehen – auf die Preisverhandlungen<br />

für die Frischeprodukte durchschlagen zu lassen.

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