ANSTOSS 2001 Mai

Karambol
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75:37 für sich entscheidet, war auch
nicht unbedingt zu erwarten. Der
Konter von Horn ließ nicht lange auf
sich warten. 71/2, 1 Aufn. Fehl,
Kahofer 78 Punkt. Dann musste der
Austria-Akteur zur Kenntnis nehmen,
daß ein Horn unter äußerstem
Druck die besten Leistungen abrufen
kann, jedenfalls auf dieser WM
125 Punkt. Fast ausschließlich am
Anker gespielt, ließen das äußerst
fachkundige Publikum vergessen,
daß ihr eigener Mann der Leidtragende
war, 4:4. Die Dreiband ein
sicher Punktegarant, in 15 Aufn
25:17, damit weiter im Titelrennen.
Grethen 12, Christiani 10. Gaben
sich weiter keine Blöße, aber Martin
mit ebenfalls 10 Punkt. In Lauerstellung.
Samstagmorgen gegen
Christiani eine kleine Vorentscheidung.
Der Niederländer, Schüler
von Toni Schrauwen, hatte ein Turnier
auf sehr hohem Niveau bestritten,
konnte Martin aber (waren es
die Nerven?) nicht viel entgegen
setzen. Freie 1 Aufn. 200:128, 47/2
2 Aufn. 150:150 Remis, Einband 71/
2 3 Aufn. und Dreiband gingen an
unseren Spitzenspieler. Und
juchheißa, was war das ? Fonsy
Grethen brach ein kleiner Zacken
aus seiner bis dahin lupenreinen
Punktebilanz. Kahofer konnte dem
souverän Führenden einen Punkt
abnehmen, 5:5 eine kleine Überraschung.
Konnte doch M. Horn bei
einem Sieg über P. Niessen in der
Abendveranstaltung aus eigener
Kraft Weltmeister im direkten Duell
mit F. Grethen am Sonntag im Finale
werden. 13 Matchpunkte 52:18
Partiepunkte Grethen, 12 MP 52:18
PP Horn, Christiani 10 MP, 45:25
PP., vielleicht noch Edelin bei 9 MP
44:26 mit einer Minimalchance auf
den 2. Platz. Freie Partie Niessen
200:1, 2 Aufn., das geht ja gut los.
47/2 Martin beginnt, nach 3 Punkten
ein langer Holer, schlechter Abstoß,
Niessen am Tisch, auch nur 4,
schöne Drittelpositionen, wie schon
in den letzten Partien, super vorgetragene
146 Punkt., alles wieder offen,
da Niessen im Nachstoß auf die
letzten 10 Punkt. Das Nervenflattern
bekam, die große Chance verpaßt
, zu egalisieren und 3:1 in Führung
zu gehen, 2:2 weiter Spannung.
Aber nicht lange, da die Einbandpartie
sage und schreibe in 12 Aufn.
mit 75:55 an den Belgier ging. Das
ist doch schon etwas dürftig. Aber
das langsame Spiel von Niessen
schläferte Martin doch ein. Die Luft
war einfach raus, das spiegelte sich
in der 71/2 wieder, die der Belgier
in 3 Aufn. sicher nach Hause schaukelte.
Die Dreibandpartie ging dann
mit 25:12 in 24 Aufn. sicher an
Martin. Durch diese unerwartete
Niederlage war der Weg für Grethen
frei. Fonsy Grethen fiedelte den holländischen
Hoffnungsträger mit 9:1
ab und war damit vor der letzten
Runde am Sonntag nicht mehr vom
Thron zu stoßen. Hier hatte wieder
einmal der beste Allrounder des letzten
Jahrzehnts seinen vielen Titeln
verdientermaßen einen weiteren
hinzugefügt. Herzlichen Glückwunsch
Fonsy. Nach eigener Aussage
mir gegenüber können wir
exklusiv berichten, daß diese Pentathlon
WM in Wien der krönende
Abschluß einer langen erfolgreichen
Laufbahn, die mit 14 EM und 5 WM
Titeln gekrönt wurde, zu Ende ist.
Wir werden Fonsy Grethen nur noch
in der Dreiband-Diszilpin am Billardtisch
sehen. Diese Aussage hatte
allerdings 1 Stunde später keinen
Bestand mehr, denn H. Kaspers
konnte in einem Gespräch unter vier
Augen Fonsy dazu bewegen, bis
Duisburg bei der Einband-EM im
Juni seinen Abschied hinauszuschieben.
Schön, daß es dem UMB-Delegierten
und Organisatoren der
EM-Einband H. Kaspers gelungen
ist, diesen Billard-Ästheten für dieses
eine mal zu gewinnen. Dieses
am Rande für den Billardinteressierten.
Nun wieder zum
Sport. Oben war alles geklärt. Der
Kampf um den dritten Platz war noch
interessanter, denn Kahofer sowie
Christiani und auch Niessen machten
sich noch Hoffnungen. Der Toni
Schrauwen-Schützling nahm die
Spannung vorzeitig heraus, indem
er Hikl mit 9:1 eliminierte. Daß F.
Grehten u. M. Horn dem zahlreich
erschienen Publikum trotz ihrer feststehenden
Platzierungen noch
einmal Billard „pur“ vorführten , sei
noch erwähnt und bei dem 5:5 führte
König „Zufall“ Regie. Mit diesem
2. Platz hat M. Horn die in ihn gesetzten
Erwartungen voll erfüllt und
manchen Unkenrufen zum Trotz den
Besserwissern eine Lehre erteilt. Es
gab im Vorfeld, und selbst in Wien
unter den Mitgereisten große Diskussionen
um die Nominierung von
M. Horn für diese WM. Die weiteren
Platierungen entnehmen Sie dem
folgenden Gesamtklassement: Mir
bleibt noch Dank zu sagen an den
Veranstalter, den vielen Helfern, die
mit ihrem Charme kleine Ungereimtheiten,
die immer bei solchen Großveranstaltungen
vorkommen, mehr
als wettmachen. Ich glaube, im
Nachhinein sehen dies auch die
Protagonisten der Pentathlon-WM
genauso und wünschen wir uns,
daß sich im nächsten Jahr wieder
ein Veranstalter an solch eine Aufgabe
traut, zum Wohle des Sportes.
Dank auch den zahlreichen deutschen
Fans, die Kosten und Mühen
nicht gescheut haben, um dabei zu
sein. Nach einem kurzen
Schlußbankett sage auch ich noch
einmal Danke und „habe die Ehre“
bis zum nächsten Mal.
■ Werner Naruhn
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05/2001