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ANSTOSS 2001 Mai

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Bundesmeisterschaften Damen Freie Partie<br />

Susanne Stengel-Ponsing eine Klasse für sich<br />

Gloria Abbenath (links) und Heike Dietzel (rechts)<br />

Bei der Bundesmeisterschaft der Damen vom 6.-8.4.<strong>2001</strong> beim<br />

Carambolage Verein Kassel zeigte sich ein weiteres Mal die totale<br />

Überlegenheit von Susanne Stengel-Ponsing. Zum elften Mal in<br />

Folge holte sie sich den Titel. Mit einem GD von 28,84 (nur die<br />

relativ kurze Distanz von 150 Punkten verhinderte einen besseren<br />

Durchschnitt), einem BED von 75,00 und einer Höchstserie von 145<br />

ließ sie allen anderen Spielerinnen nicht den Hauch einer Chance.<br />

Schon in den Gruppenspielen war<br />

in Bezug auf die Favoritin nur interessant,<br />

wieviel Aufnahmen sie benötigt.<br />

Kurz und gut, in 2, 6 und<br />

nochmals 6 Aufnahmen absolvierte<br />

sie die drei Spiele. Spannender ging<br />

es da schon im Kampf um Platz 2 zu,<br />

denn neben den drei Gruppenersten<br />

qualifizierte sich die beste Gruppenzweite<br />

für die Finalspiele. Und hier<br />

hatten Heike Dietzel und Monika<br />

Stark jeweils gute Chancen. Das direkte<br />

Duell entschied Heike Dietzel<br />

nach spannendem Verlauf mit 3<br />

Punkten Vorsprung für sich, und<br />

nach dem klaren Sieg über Petra<br />

Rapp war für sie die Halbfinalteilnahme<br />

perfekt, denn ihr Gruppen-GD<br />

von 3,20 wurde von keiner<br />

weiteren Zweitplazierten erreicht.<br />

Monika Stark musste sich am<br />

Ende mit Rang 7 begnügen und<br />

Petra Rapp wurde letzte.<br />

In der zweiten Gruppe wurde Gloria<br />

Abbenath zwar als Favoritin gehandelt,<br />

aber auch Sandra Urff vom<br />

Gastgeber wurden Chancen eingeräumt.<br />

Allerdings war die Kasselerin<br />

in ihrer ersten Partie viel zu nervös<br />

und verlor unerwartet gegen Christa<br />

Lenk. Das eigene Publikum, der<br />

sog. Heimvorteil, war für sie in dieser<br />

Anfangspartie jedenfalls kein<br />

05/<strong>2001</strong><br />

Vorteil. Gloria Abbenath gewann erwartungsgemäß<br />

gegen Ingeborg<br />

Herzfeld, spielte ihre beste Partie<br />

gegen Christa Lenk und siegte dank<br />

eines starken Endspurtes auch über<br />

die zu ihrem Spiel findende Sandra<br />

Urff. Ungeschlagen erreichte sie das<br />

Halbfinale. Für die Gruppenzweite<br />

Christa Lenk war ein Weiterkommen<br />

aufgrund des niedrigen GDs unmöglich.<br />

Ihr blieb am Ende Platz 6,<br />

Sandra Urff Platz 8 und Ingeborg<br />

Herzfeld Platz 11.<br />

Die dritte Gruppe wurde trotz Anlaufschwierigkeiten<br />

deutlich von<br />

Brigitte Herfert gewonnen. Richtig<br />

spannend wurde es eigentlich nur<br />

in der Partie zwischen ihr und Helga<br />

Probst. Lange Zeit sah es aus, als<br />

könnte die Kempnerin die Favoritin<br />

bezwingen. Die Berlinerin kam nicht<br />

in Tritt und Helga Probst erarbeitete<br />

sich einen kleinen Vorsprung, den<br />

sie auch bis zur 17. Aufnahme halten<br />

konnte. Dann allerdings fand<br />

Brigitte Herfert mit mehreren Serien<br />

zu ihrem Spiel und siegte am Ende<br />

noch deutlich mit 50 Punkten Vorsprung.<br />

Der GD von Helga Probst,<br />

der Zweitplazierten, reichte am Ende<br />

nicht für ein Weiterkommen. Platz 5<br />

im Endklassement war aber gesichert.<br />

Ute Wachs erreichte noch mit<br />

einem Sieg über Martina Schwartz<br />

Gruppenplatz 3. Zum Abschluss<br />

waren es für die beiden Spielerinnen<br />

die Pätze 9 und 10.<br />

Die beiden Halbfinalbegegnungen<br />

waren klare Angelegenheiten für die<br />

Favoritinnen. Susanne Stengel-<br />

Ponsing spielte zwar mit 10 Aufnahmen<br />

ihre „schlechteste“ Partie, aber<br />

in keiner Phase hatte Heike Dietzel<br />

auch nur den Hauch einer Chance.<br />

Auch Brigitte Herfert gewann deutlich<br />

ihre Partie gegen eine in dieser<br />

Begegnung völlig indisponierte Gloria<br />

Abbenath.<br />

Die beiden Verliererinnen des Halbfinales<br />

hatten sich im „kleinen Finale“<br />

aber wieder gefangen und lieferten<br />

sich einen spannenden Kampf<br />

auf hohem Niveau. Gloria Abbenath<br />

spielte hier ihre beste Partie mit 6,00<br />

Durchschnitt und holte sich damit die<br />

Bronzemedaille. Heike Dietzel enttäuschte<br />

aber keineswegs, sie hielt<br />

lange Zeit gut mit und verlor letztlich<br />

relativ knapp. Auch sie spielte mit<br />

5,16 eine sehr gute Partie.<br />

Das Finale war - wie schon so oft -<br />

eine klare Angelegenheit für die beste<br />

Spielerin in Deutschland. In nur zwei<br />

Aufnahmen erledigte Susanne<br />

Stengel-Ponsing die Distanz von<br />

150 Punkten und gab Brigitte Herfert<br />

keine Gelegenheit zur Gegenwehr.<br />

Der Berlinerin gelang in diesen zwei<br />

Aufnahmen zudem nur ein Punkt.<br />

Aber immerhin erspielte sie sich<br />

schon zum dritten Mal in Folge die<br />

Silbermedaille. Am Sieg von<br />

Susanne Stengel-Ponsing hatte<br />

ernsthaft niemand gezweifelt. Eine<br />

Chance wäre für die<br />

Konkurrentinnen nur<br />

vorhanden gewesen,<br />

wenn das Turnier 3<br />

Monate später stattgefunden<br />

hätte, denn die<br />

Saarbrückerin ist im 6.<br />

Monat schwanger und<br />

wäre dann sicher<br />

nicht am Start gewesen.<br />

Von einer Beeinträchtigung<br />

durch die<br />

Schwangerschaft war<br />

im Spiel nichts zu sehen,<br />

gewohnt souve-<br />

Karambol<br />

Susanne Stengel-Ponsing<br />

rän und konzentriert war Susanne<br />

Stengel-Ponsing bei der Sache, und<br />

mit Erreichen der „Amerika“ war entsprechend<br />

die Partie auch entschieden.<br />

Trotz aller Anspannung und allem<br />

Ehrgeiz verlief die Meisterschaft ausgesprochen<br />

harmonisch. Der Umgang<br />

der Spielerinnen miteinander<br />

nicht nur beim gemeinsamen Essen<br />

und feiern, sondern auch während<br />

der Partien sollte eigentlich Vorbild<br />

für alle Turniere sein. Auch die<br />

Schiedsrichter und die Turnierleitung<br />

möchten sich zum Abschluss<br />

auf diesem Weg noch einmal bei den<br />

Spielerinnen hierfür bedanken, die<br />

es den Mitgliedern des CVKassel -<br />

der zum ersten Mal eine Bundesmeisterschaft<br />

ausrichtete - sehr leicht<br />

gemacht haben, nicht nur das Turnier<br />

ordnungsgemäß abzuwickeln,<br />

sondern auch genussvoll und mit<br />

viel Spaß diese Aufgabe zu erledigen.<br />

■ Text&Fotos Dieter Haase<br />

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