ANSTOSS 2001 Oktober
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Training<br />
Poolbillard Training<br />
mit der<br />
POOL SCHOOL GERMANY<br />
www.anstoss.com<br />
Der Stopball<br />
David Alfieri<br />
Einer der wichtigsten Bälle im Poolbillard<br />
Der Stopball<br />
Der Stopball stoppt, weil die Weiße nach dem Aufprall keine Vorwärtsund<br />
Rückwärtsenergie hat.<br />
Uwe Sander<br />
Wir betonen hier ausdrücklich die Vorwärts- und Rückwärtsenergie, denn<br />
eine Weiße, die nach dem Aufprall sofort zum Stehen kommt, kann immer<br />
noch eine horizontale Eigenrotation (sprich: Rechts- oder Linkseffet) beinhalten.<br />
Wie wir bereits im vorhergehenden Abschnitt gesehen haben, geht jede<br />
hart angespielte Kugel vom gleitenden in den rollenden und von da in<br />
den ruhenden Zustand über. Zwei Kräfte sind hierfür verantwortlich:<br />
• die Schwerkraft der Kugel und<br />
• die Reibung des Tuches.<br />
Der Luftwiderstand ist für unsere Betrachtung unerheblich und wird hier<br />
vernachlässigt.<br />
Für die Beobachtung der Funktionsweise eines Stopballes ist für uns der<br />
unmittelbare Übergang vom gleitenden in den rollenden Zustand interessant.<br />
Zwei Dinge sind hier zunächst zu beachten, wenn wir erfolgreich<br />
einen Stopball spielen möchten:<br />
• Jedes Tuch möchte eine hartangespielte Kugel von ihrem gleitenden<br />
oder rutschenden Zustand in den rollenden Zustand bringen.<br />
• Auf der Tuchstrecke (Entfernung) zwischen der Weißen und der Farbigen<br />
darf die Weiße nicht in den rollenden Zustand kommen, da<br />
ansonsten der sofortige Stopeffekt nicht zustande kommt.<br />
Ein weiterer wichtiger physikalischer Aspekt ist, daß wir für den Stopball<br />
die Weiße an irgendeinem Punkt unterhalb ihres Zentrums treffen müssen.<br />
In der folgenden Abbildung ist dieser Bereich mit den zwei extremsten<br />
Stopballtreffpunkten, die an der Weißen unterhalb ihres Zentrums<br />
spielbar sind, markiert: knapp unterhalb des Zentrums und am tiefsten<br />
Punkt der Weißen, wo man sie ohne Abrutschen noch treffen kann.<br />
Es wird sozusagen eine rückwirkende Eigenrotation auf die Weiße übertragen.<br />
Aber wie hoch muß die Energie sein, und wo muß man die Weiße<br />
treffen, damit sie auch stoppt? Eine Frage, die bereits jene beiden Parameter<br />
beinhaltet, die das ganze Geheimnis des wichtigsten Balles, des<br />
Stopballes birgt:<br />
• die Stoßenergie und<br />
• der Treffpunkt an der Weißen.<br />
Diese beiden Parameter stehen in einem bestimmten Zusammenhang,<br />
und diese Abhängigkeit bezogen auf ein und dieselbe Spielsituation möchten<br />
wir im folgenden Beispiel detaillierter aufzeigen.<br />
Abb. 168<br />
Sehr wichtig: In den folgenden vier Beispielen gehen wir von oben dargestellter<br />
Situation aus.<br />
Abb. 169: Stopball mit Treffpunkt an der Weißen knapp unterhalb ihres<br />
Zentrums - Stoßgeschwindigkeit: 40 Km/h (40 Km/h entspricht ca 80 bis<br />
90% eines 9-Ball-Breaks). Hier vollführt die Weiße ein volle Umdrehung.<br />
In Abbildung 169 wird die Weiße knapp unterhalb ihres Mittelpunktes mit<br />
einer sehr hohen Geschwindigkeit von ca. 40 km/h getroffen. Die Weiße<br />
vollzieht bei diesem harten Stoß eine Drehung bis sie dann auf die Farbige<br />
trifft und stoppt.<br />
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10/<strong>2001</strong>