ANSTOSS 2001 November
Das Billard Sport Magazin
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Karambol<br />
Deutschland Artistique-Cup <strong>2001</strong><br />
Jubiläumserfolg für Bernd Singer<br />
Sportlich und organisatorisch schafft der Ingolstädter beim<br />
GPs.<br />
Die großangelegte Werbeaktion<br />
zeigte Spuren und drei Tage fühlten<br />
sich die Sportler vor einer schönen<br />
Kulisse richtig wohl bei der<br />
Präsentation ihres Könnens.<br />
Gleich am Freitag gab es auch die<br />
ersten spannenden Partien doch<br />
am Ende setzten sich alle Favoriten<br />
durch. Zeki Dayi machte mit<br />
einem unerwarteten Satzgewinn<br />
gerade gegen den Lokalmatador<br />
Singer bei seinem ersten Auftreten<br />
positive Schlagzeilen, setzte dann<br />
auf der Verliererseite seine Serie<br />
mit Erfolgen über Stephan Kwasniewski<br />
(Braunschweig) und<br />
Christoph Schäfer (Spiesen-Elversberg)<br />
fort, bevor er sich gegen<br />
Heinz-Walter Kohlmeier (Waibstadt)<br />
geschlagen geben musste.<br />
Mit 38,15 % und dem 8. Platz im<br />
Gesamtklassement sorgte der<br />
Hannoveraner Neueinsteiger jedoch<br />
für den Paukenschlag des<br />
Turniers. Wir werden sicher noch<br />
viel von diesem neuen Talent erwarten<br />
können.<br />
Der Samstag brachte dann einige<br />
Vorentscheidungen, als Singer im<br />
Viertelfinale wiederum nur 2:1 gegen<br />
Henry Schwed (Köln) gewann,<br />
4<br />
Jubiläums-GP eine herausragenden Leistung.<br />
16 Teilnehmer hatten sich Anfang Oktober in der Bezirkssportanlage<br />
beim tsv-nord Ingolstadt eingefunden, um einerseits eine Feierstunde<br />
zum 10-jährigen Jubiläum der Deutschland-Artistique-Cup-<br />
Turniereserie mitzuerleben und andererseits mit dem 21. Cup-Turnier<br />
den Aufbruch in das 2. Jahrzehnt zu vollziehen. Das Fest wurde<br />
insbesondere dank der Bemühungen von Bernd Singer zu einem<br />
vollen Erfolg und auch das Turnier gestaltete die Ingolstädter Ausrichtungs-Crew<br />
wieder einmal zu einem Höhepunkt der Artistique-<br />
Zeki Dayi, Shooting-Star in Ingolstadt<br />
(Titel-)Fotos: Joachim Bischof<br />
Eddy Burkhardt mit einem unerwartet<br />
glatten 2:0 Erfolg gegen<br />
Jürgen Eickholt (Gladbeck) ins<br />
Halbfinale einzog, und Gerd<br />
Schwartz mit eindeutigem 2:0 gegen<br />
Kohlmeier die Oberhand behielt.<br />
Jan Osterloh tat sich ausnahmsweise<br />
leichter: oft hadert er<br />
mit dem Turnierstart und dem Finden<br />
seines Rhythmus, doch hier<br />
zeigte er zunächst gegen Ulli<br />
Schmeer (Hannover) als auch<br />
dann gegen Schäfer eine souveräne<br />
Leistung und komplettierte so<br />
die Runde der letzten Vier.<br />
Schwed und Kohlmeier setzten<br />
sich fortan auf Verliererseite durch<br />
und durften somit am Sonntag die<br />
Runde der verbliebenen Sechs mit<br />
bestreiten.<br />
Zuvor stand jedoch die große Feierstunde<br />
des Deutschland<br />
Artistique Cup auf dem Programm:<br />
nach den anstrengenden Partien<br />
des Tages stärkten sich Sportler<br />
und Gäste zunächst beim Bankett.<br />
Im diesem Rahmen wurden auch<br />
die „Dauerteilnehmer“ aller bisherigen<br />
GP-Turniere geehrt: Bernd<br />
Singer und Joachim Bischof (Hannover)<br />
können stolz darauf verweisen,<br />
an allen Turnieren incl. der<br />
Deutschen Meisterschaften seit<br />
1991 aktiv teilgenommen zu haben.<br />
Pierre Ponsing erreichte dies<br />
ebenso als Turnierleiter und<br />
Schiedsrichter. Darüberhinaus gab<br />
es viele, international hervorragende<br />
Ergebnisse, die im Laufe der 10<br />
jährigen GP-Serie erzielt wurden,<br />
zu würdigen. Unter den Ausgezeichneten<br />
waren natürlich die<br />
Namen der deutschen Elitesportler<br />
der vergangenen zehn Jahre,<br />
Thomas Ahrens, Bernd Singer und<br />
Jan Osterloh, an vorderster Stelle.<br />
Doch auch die Turniersiege von<br />
Gerd Schwartz (Merkstein), Günter<br />
Brockshus (unser leider früh verstorbener<br />
Billardkamerad aus<br />
Duisburg) und Heinz-Walter Kohlmeier<br />
wurden nochmals in Erinnerung<br />
gerufen.<br />
Sodann besuchten Gäste wie<br />
Sportler ein hinreißendes Konzert<br />
einer Ingolstädter Rock/Pop-Band<br />
und erlebten einen unvergesslichen<br />
Samstag Abend, manche gar<br />
bis früh am Sonntag Morgen.<br />
Auch sportlich gab es bei der Auseinandersetzung<br />
der verbliebenen<br />
Sechs noch einige Herausforderungen<br />
für den Sonntag: Bernd<br />
Singer ließ seine zahlreichen Fans<br />
wiederum gehörig schwitzen beim<br />
2:1 Halbfinalsieg gegen Eddy<br />
Burkhardt (Hannover), der eigentlich<br />
lange wie der sichere Sieger<br />
aussah, und nur mit einem vergebenen<br />
Matchball im zweiten Satz<br />
dem Ingolstädter wieder die Tür<br />
zum Weiterkommen öffnete.<br />
Dramatisch auch das zweite Halbfinale,<br />
als der Favorit Osterloh gegen<br />
Schwartz deutliche Schwächen<br />
zeigte und mit 0:2 Sätzen<br />
unterlag. Für den Einzug ins kleine<br />
Finale war er dann wieder voll<br />
da und ließ Henry Schwed beim<br />
glatten 2:0 keine Chance. Auf mäßigem<br />
Niveau spielend erreichte<br />
auch Kohlmeier gegen einen etwas<br />
enttäuschenden Burkhard die Runde<br />
der letzten Vier. Eddy Burkhard<br />
hätte bei besserer Kräfteeinteilung<br />
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wohl noch mehr verdient als den<br />
6. Platz der Endabrechnung.<br />
Das kleine Finale zwischen Kohlmeier<br />
und Osterloh war zunächst<br />
geprägt von vielen Fehlversuchen,<br />
was zwar zu enormer Spannung,<br />
keinesfalls aber zu einem großen<br />
Niveau führte. Mit gerade 33:25<br />
gewann Osterloh den ersten Satz,<br />
musste anschließend mit 28:37<br />
den Satzausgleich hinnehmen und<br />
erst im Entscheidungssatz erreichten<br />
beiden Sportler annähernd ihren<br />
gewohnten Level. Zur Überraschung<br />
aller Insider konnte jedoch<br />
nicht Jan Osterloh diese Entscheidung<br />
für sich verbuchen, sondern<br />
der nervlich in solchen Situationen<br />
schwächer eingeschätzte Kohlmeier<br />
hatte am Ende bei 43:39 den<br />
ersten Matchball. Auch hier zeigte<br />
er Stärke und entschied Satz und<br />
Match mit 53:39 für sich.<br />
Das Finale vor nun restlich vollbesetzter<br />
Kulisse zeigte zwar keinen<br />
souveränen Bernd Singer,<br />
doch immer wieder angepeitscht<br />
durch das Heimpublikum behielt er<br />
im gesamten Match jeweils einen<br />
kleinen Vorsprung auf Gerd<br />
Schwartz. So konnten die Ingolstädter<br />
nach einem glatten 3:0 Sieg<br />
Ihren Heimhelden feiern, der das<br />
Kunststück vollbrachte, eine aufreibende<br />
- aber sehr gut gelungene -<br />
Organisationsarbeit mit einer sportlichen<br />
Herausforderung dieser<br />
Güteklasse unter einen Hut zu bringen.<br />
Ein großes Lob auch an sein<br />
Helferteam der Billardabteilung<br />
und ein großer Dank an den unterstützenden<br />
Hauptverein des tsv-<br />
Ingolstadt.<br />
■ Pierre Ponsing<br />
Endergebnis GP Ingolstadt:<br />
1. Bernd Singer, Ingolstadt 8:0 9:3 66,80 58<br />
2. Gerd Schwartz, Merkstein 6:2 6:3 47,83 24<br />
3. Heinz-Walter Kohlmeier, Mannheim 10:2 10:3 53,10 47<br />
4. Jan Osterloh, Calenberg 6:4 7:4 55,47 36<br />
5. Henry Schwed, Köln 6:4 7:5 42,30 41<br />
6. Edgar Burkhardt, Hannover 4:4 5:4 48,95 57<br />
7. Jürgen Eickholt, Gladbeck 4:4 5:5 43,32 67<br />
8. Zeki Dayi, Hannover 4:4 5:5 38,15 33<br />
9. Joachim Bischof, Hannover 2:4 3:4 17,96 13<br />
10. Christoph Schäfer, Spiesen-Elversberg 2:4 3:5 43,54 50<br />
11. Franz Heigl, Ingolstadt 2:4 2:4 36,33 28<br />
12. Pierre Ponsing, Petite-Rosselle 2:4 2:4 33,49 40<br />
13. Gerd Christmann, Spiesen-Elversberg 0:4 1:4 26,48 16<br />
14. Stephan Kwasniewski, Braunschweig 0:4 0:4 24,72 20<br />
15. Pierre Shrady, Köln 0:4 0:4 15,54 15<br />
16. Ulli Schmeer, Hannover 0:4 0:4 2,78 5<br />
11/<strong>2001</strong>