Der neue Newsroom von Kölner Stadt-Anzeiger und EXPRESS
Im neuen Newsroom von "Kölner Stadt-Anzeiger" und EXPRESS wird moderner Journalismus für alle Kanäle gemacht.
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04 DER NEUE NEWSROOM Donnerstag,9.November 2017<br />
Donnerstag,9.November 2017 DER NEUE NEWSROOM 05<br />
Wir schaffen die Barrieren ab<br />
Im Gespräch mit Mara Bergmann, Moderatorin bei n-tv,erklären die ChefredakteureConstantin<br />
Blaß <strong>und</strong> Carsten Fiedler sowie Digital-Manager Thomas Kemmerer das Konzept des <strong>Newsroom</strong>s<br />
müssen wir ihnen relevante Nachrichten<br />
liefern–<strong>und</strong> zwar so individuell,<br />
so passgenau wie irgend<br />
möglich. Dafür bietet unser <strong>Newsroom</strong>-Modell<br />
die idealen Voraussetzungen.<br />
Ich nenne das „themenorientiertes<br />
Arbeiten“. Früher<br />
hat der Redaktionsschluss der gedruckten<br />
Zeitung den Rhythmus<br />
unserer Arbeit bestimmt. Heute<br />
sind wir <strong>von</strong>solchen willkürlichen<br />
Zäsuren unabhängig. Stattdessen<br />
fragen wir: Wie bereiten wir ein<br />
Thema so auf, dass wir in allen<br />
Medienkanälen optimal informieren?<br />
Brauchen wir Bewegtbilder?<br />
Einen kurzen Kommentar für Online,<br />
der später womöglich zu einem<br />
Leitartikel ausgebaut werden<br />
kann? Dieser themenorientierte<br />
Ansatz führt amEnde dazu, dass<br />
wir unseren Lesern bessere Produkte<br />
liefern…<br />
Kemmerer: …<strong>und</strong> dass wir ihm<br />
eine bestmögliche Hilfe sind. Ein<br />
Beispiel: Wenn morgen früh die<br />
Zoobrücke gesperrt wird, dann ist<br />
das für die <strong>Kölner</strong> <strong>und</strong> alle Besucher<br />
der <strong>Stadt</strong> zunächst einmal eine<br />
wichtige Nachricht. Völlig klar.<br />
Mehrwertaber liefernwir den Lesern,<br />
wenn wir ihnen nicht nur sagen,<br />
was der Gr<strong>und</strong> für die Sperrung<br />
ist, sondernauch, wie sie sich<br />
umfahren lässt <strong>und</strong> wann sie wieder<br />
aufgehoben wird. Diese Informationen<br />
müssen wir möglichst<br />
schnell einholen <strong>und</strong> weitergeben,<br />
sinnvollerweise über Messenger-<br />
Dienste auf Smartphone oder Tablet.<br />
Fiedler: Im nächsten Schritt müssen<br />
wir überlegen, waswir am folgenden<br />
Taginder gedruckten Zeitung<br />
an Zusatzinformationen <strong>und</strong><br />
an Vertiefung liefern: Wiehat sich<br />
das Verkehrsaufkommen entwickelt?<br />
Wastun <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> Land zur<br />
Entlastung der Verkehrsknotenpunkte?<br />
Sie merken schon, da<br />
braucht es Fantasie, Neugierde,<br />
Kreativität. Und auch hier gilt: Die<br />
besten Gedanken kommen zustande,<br />
wenn man die Köpfe zusammensteckt.<br />
Unser <strong>Newsroom</strong> ist<br />
auch ein Ort für überraschende<br />
Ideen <strong>und</strong> Geistesblitze.<br />
Kemmerer: Wirpunkten bei unseren<br />
Lesern, indem wir ihnen weiterhelfen,<br />
wann immer sie eine<br />
Frage an uns oder ein Anliegen haben.<br />
<strong>Der</strong> „<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>“ zum<br />
Beispiel ist im Digitalen sehr erfolgreich<br />
mit seinen Tipps für<br />
Ausflüge: Wo soll ich mit meinen<br />
Kindern amWochenende hingehen?<br />
Frag den „<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>“!<br />
<strong>Der</strong> <strong>EXPRESS</strong> wiederum ist die<br />
Anlaufstelle, sobald sich irgendwas<br />
beim 1. FC Köln tut: Wasist<br />
dran an den jüngsten Transfer-Gerüchten?<br />
Geh auf express.de!<br />
Aber was macht denn nun den<br />
„<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>“ aus, was den<br />
<strong>EXPRESS</strong>?<br />
Kemmerer: Das muss an jedem<br />
Tag, bei jedem Thema neu betrachtet<br />
<strong>und</strong> bewertet werden. Und<br />
das kann nirgends besser passieren<br />
als am gemeinsamem Tisch in<br />
ständigem kollegialem Austausch.<br />
Blaß: <strong>Der</strong> <strong>EXPRESS</strong> ist <strong>von</strong> den<br />
beiden Brüdern inder DuMont-<br />
Familie der schnelle, emotionale –<br />
gut gelaunt, mitten im <strong>Stadt</strong>leben,<br />
zu h<strong>und</strong>ertProzent kölsch, begeistertfür<br />
den FC.<br />
Fiedler: <strong>Der</strong> „<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>“ ist<br />
der seriöse, ruhige, nachdenkliche<br />
Thomas Kemmerer<br />
„<br />
Wirpunkten bei<br />
unseren Lesern, indem<br />
wir ihnen weiterhelfen,<br />
wann immer sie eine<br />
Frage an uns oder ein<br />
Anliegen haben<br />
der beiden Brüder –Nachrichtenquelle<br />
für Köln <strong>und</strong> die Region,<br />
kritische Instanz, Agendasetter für<br />
Politik <strong>und</strong> Gesellschaft, Forum<br />
für Debatten, verlässlicher Begleiter<br />
im Alltag seiner Leser.<br />
Und wie sieht nun die Zukunft der<br />
Zeitung aus?<br />
Fiedler: Es wird die gedruckte<br />
Zeitung weiterhin geben. Aber wir<br />
stellen uns darauf ein, dass eine<br />
immer größere Zahl unserer Leser<br />
über Smartphone <strong>und</strong> Tablet auf<br />
die Inhalte zugreifen, die wir ihnen<br />
anbieten.<br />
Kemmerer: <strong>Der</strong> vielleicht spannendste<br />
Kanal zurzeit ist für uns<br />
WhatsApp, weil wir hier in einem<br />
sehr persönlichen Austausch mit<br />
den Nutzernsind. Wirschicken ihnen<br />
auf direktem WegInformationen,<br />
die wir für wichtig halten.<br />
Umgekehrtwenden sich die Leser<br />
mit ihren Fragen <strong>und</strong> Anliegen direkt<br />
an uns. Wir haben es geschafft,<br />
ein Gefühl wechselseitiger<br />
Partnerschaft <strong>und</strong> Loyalität zu erzeugen.<br />
Unsere User sind nicht<br />
heute hier <strong>und</strong> morgen da, sondern<br />
kommen in großer Zahl regelmäßig<br />
zu uns. Und das ist sogarmessbar:<br />
Im Oktober hat der Digital-<br />
Auftritt des <strong>EXPRESS</strong> zum ersten<br />
Mal die Marke <strong>von</strong> 30 Millionen<br />
Besuchen geknackt. Damit sind<br />
wir b<strong>und</strong>esweit das erfolgreichste<br />
Internet-Angebot einer regionalen<br />
Tageszeitung.<br />
Fiedler: Wenn man ehrlich ist,<br />
wird man sagen müssen: Die Verlagshäuser<br />
haben über viele Jahre<br />
hinweg mühsam versucht, mit der<br />
technischen Entwicklung Schritt<br />
zu halten. Ich glaube, die <strong>neue</strong><br />
Form des Arbeitens in einem<br />
<strong>Newsroom</strong> wie unserem bringt<br />
uns wieder in die Offensive. Wir<br />
können auf der Höhe der Technik<br />
innovative journalistische Angebote<br />
machen. So wird der „<strong>Stadt</strong>-<br />
<strong>Anzeiger</strong>“ bereits am kommenden<br />
Wochenende eine Sonntags-Ausgabe<br />
als E-Paper herausbringen.<br />
Es wird einen täglichen Newsletter<br />
der Chefredaktion geben. Und<br />
wir werden den klassischen Abo-<br />
Gedanken ausweiten auf eine Art<br />
Club-Prinzip für unsere Leser –<br />
mit exklusiven Führungen, Diskussionsveranstaltungen,<br />
Kaminabenden<br />
mit lokalen Prominenten.<br />
Darin liegt auch ein Stück Zukunft<br />
für die Marke „<strong>Kölner</strong> <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>“.<br />
Können sich die Leser den <strong>Newsroom</strong><br />
auchpersönlichanschauen?<br />
Fiedler: Auch das, mit Sicherheit!<br />
Jeder zeigt doch das gerne her,<br />
worauf er stolz ist. Und als Redaktion<br />
legen wir Wert auf Transparenz<br />
<strong>und</strong> auf den direkten Kontakt<br />
zu unseren Lesern.<br />
Worauf dürfen sichdie <strong>EXPRESS</strong>-<br />
Leser freuen?<br />
Blaß: Wir experimentieren unter<br />
anderem mit Zusatz-Angeboten<br />
für die Samstag-Ausgabe. Auch<br />
die Boulevard-Zeitung mit ihrer<br />
starken Orientierung am Einzelverkauf<br />
wird am Wochenende<br />
noch intensiver genutzt als werktags.<br />
Dem wollen wir Rechnung<br />
tragen –unter anderem mit einem<br />
ausgebauten Service.<br />
Wie kommt das <strong>neue</strong> Modell eigentlichintern<br />
an?<br />
Blaß: Neuerungen stoßen immer<br />
auf eine gewisse Skepsis –<strong>und</strong> das<br />
zu Recht, weil sie nun einmal mit<br />
der Abkehr <strong>von</strong> Vertrautem verb<strong>und</strong>en<br />
sind. Werviele Jahre lang<br />
in einem Einzelbüro gearbeitet<br />
hat, muss sich an einen Großraum<br />
sicher erst einmal gewöhnen. Aber<br />
die Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen lassen<br />
sich sehr bereitwillig darauf<br />
ein, weil sie die Notwendigkeit<br />
<strong>und</strong> auch die Vorteile erkennen.<br />
Fiedler: Ich habe das Gefühl, der<br />
<strong>Newsroom</strong> lässt einen <strong>neue</strong>n<br />
Teamgeist entstehen. Das finde<br />
ich faszinierend <strong>und</strong> begeistert<br />
mich umso mehr für unser Modell.<br />
Denn wir wissen alle: <strong>Der</strong> Prozess<br />
der Veränderungen ist keineswegs<br />
zu Ende. Es wäre vermessen, zu<br />
sagen, wir wüssten schon heute,<br />
wasinfünf Jahren die Trends sind.<br />
Aber mit der flexiblen Struktur des<br />
<strong>Newsroom</strong>s haben wir beste<br />
Chancen, sie frühzeitig erkennen<br />
<strong>und</strong> darauf reagieren zu können.<br />
Haben Sie schon eine Idee,was die<br />
nächste große Innovation sein<br />
könnte?<br />
Kemmerer: Ich tippe darauf, dass<br />
die Sprachsteuerung einen gewaltigen<br />
Aufschwung erfahren wird.<br />
Vielleicht werden die Leser unsere<br />
wichtigsten Nachrichten schon<br />
bald mit Hilfe <strong>von</strong>Alexa <strong>und</strong> Co.<br />
abrufen <strong>und</strong> uns ihre Fragen übermitteln:<br />
„Was ist da los auf dem<br />
Ebertplatz?“ –„Wieso kreist über<br />
meiner Wohnung schon eine halbe<br />
St<strong>und</strong>e der Polizeihubschrauber?“<br />
Sie sehen: Es bleibt spannend.<br />
Aufgezeichnet <strong>von</strong><br />
Joachim Frank<br />
Carsten Fiedler („<strong>Kölner</strong> <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>“), Mara Bergmann (n-tv), Constantin Blaß (<strong>EXPRESS</strong>) <strong>und</strong> Thomas Kemmerer (General Manager Digital) vor der Medienwand des <strong>neue</strong>n <strong>Newsroom</strong>s<br />
Meine Herren, der „<strong>Kölner</strong> <strong>Stadt</strong>-<br />
<strong>Anzeiger</strong>“ <strong>und</strong> der <strong>EXPRESS</strong> in<br />
einem gemeinsamen <strong>Newsroom</strong> –<br />
passt das eigentlichzusammen?<br />
Constantin Blaß: Das passt sehr<br />
gut zusammen, denn beide Redaktionen<br />
kümmern sich um oft dieselbenThemen,<br />
wenn auch mit unterschiedlicher<br />
Herangehensweise.<br />
Das Neue <strong>und</strong> auch b<strong>und</strong>esweit<br />
in dieser Form Einmalige<br />
ist die Art, wie bei uns eine Abonnement-Zeitung<br />
<strong>und</strong> ein Boulevard-Blatt<br />
in einer <strong>Stadt</strong> zusammenarbeiten.<br />
Es bleibt dabei, dass<br />
beide Titel für sich recherchieren<br />
<strong>und</strong> eigene Reporter losschicken,<br />
wenn es um die markenprägenden<br />
Themen geht, um den 1. FC Köln<br />
zum Beispiel oder um die Lokalpolitik.<br />
Aber es ist gut für uns, zu<br />
wissen, wasder jeweils andere Titel<br />
aktuell plant oder welche spannenden<br />
Nachrichten <strong>und</strong> Geschichten<br />
er aktuell herausbringt.<br />
Das warfrüher das am besten gehütete<br />
Geheimnis. Empfinden sich<br />
die beiden Zeitungen nicht mehr<br />
als Konkurrenten?<br />
Blaß: Unsere Konkurrenz sitzt<br />
nicht im eigenen Haus, sondern<br />
draußen. „Wir sind DuMont“, diese<br />
Verb<strong>und</strong>enheit innerhalb der<br />
Mediengruppe gilt auch hier. Natürlich<br />
wetteifern wir weiter um<br />
die exklusive Nachricht <strong>und</strong> die<br />
beste Story. Aber wir enthalten sie<br />
einander nicht vor, sondern verweisen<br />
aufeinander <strong>und</strong> profitieren<br />
<strong>von</strong>einander. Diese Transparenz<br />
in der Zusammenarbeit macht<br />
am Ende beide Zeitungen besser.<br />
Da<strong>von</strong>sind wir fest überzeugt.<br />
Carsten Fiedler: <strong>Der</strong> gemeinsame<br />
<strong>Newsroom</strong> ist ein wesentlicher<br />
Teil unserer Antwort auf die Herausforderungen<br />
der Digitalisierung,<br />
die längst alle Lebensberei-<br />
che erfasst hat, insbesondere natürlich<br />
den Umgang mit Medien.<br />
Blaß: Unser <strong>Newsroom</strong> –das sind<br />
1000 Quadratmeter Zukunft.<br />
„ „<br />
Die ganze Welt istheute<br />
vernetzt, <strong>und</strong> da sollte<br />
ausgerechnet in einer<br />
Redaktion jeder<br />
getrennt vorsich<br />
hinarbeiten?<br />
Daswäredoch absurd<br />
Carsten Fiedler<br />
Führt barrierefrei zu Einheitsbrei?<br />
Fiedler: Auf keinen Fall! Beide<br />
Zeitungen behalten ihren Charakter.<br />
Das Motto unserer künftigen<br />
Kooperation lautet deshalb: „So<br />
viel gemeinsam wie möglich; so<br />
viel getrennt wie nötig.“<br />
Thomas Kemmerer: Bestimmte<br />
Funktionen eignen sich ideal für<br />
Pool-Lösungen. Etwa der Bereich<br />
Foto <strong>und</strong> Video, aber auch der Datenjournalismus<br />
oder die Webanalyse.<br />
Es ist nicht sinnvoll, für die<br />
neugeborenen Erdmännchen zwei<br />
Fotografen in den <strong>Kölner</strong> Zoo zu<br />
schicken. Einen <strong>von</strong> beiden können<br />
wir viel besser für andereAufgaben<br />
einsetzen.<br />
Fiedler: Etwas Ähnliches gilt für<br />
unsere Reporter, die wir noch gezielter<br />
auf die großen Themen des<br />
Tages ansetzen können, wenn parallel<br />
dazu bestimmte Termine <strong>von</strong><br />
Wiesieht das konkret aus?<br />
Fiedler: Wir haben dort mehr als<br />
100 Arbeitsplätze zur Verfügung.<br />
Die Kollegen aus den zentralen<br />
Ressorts –News, Sport, Lokales –<br />
sitzen direkt nebeneinander. Jeder<br />
weiß jetzt vom anderen, was der<br />
gerade macht. Jeder kann unmittelbar<br />
mit jedem kommunizieren.<br />
Das erleichtert die Zusammenarbeit,<br />
das ermöglicht die schnelle<br />
Hilfe, wo immer sie gebraucht<br />
wird. Herzstück des <strong>Newsroom</strong>s<br />
ist der Entscheider-Desk, der die<br />
Gesamtsteuerung der Titel übernimmt<br />
<strong>und</strong> überlegt, wie sie die<br />
einem Kollegen für beide Titel<br />
wahrgenommen werden. Anders<br />
gesagt: Höhere Konzentration an<br />
der einen Stelle, größere Durchschlagskraft<br />
an der anderen.<br />
Blaß: Wiehervorragend das funktionieren<br />
kann, haben die Reporter-Teams<br />
beider Zeitungen mit ihren<br />
Recherchen zur <strong>Kölner</strong> Silvesternacht<br />
2015 gezeigt. Sie haben<br />
in der Sache an einem Strang gezogen,<br />
besten Geschichten des Tages<br />
ohne einen Einheitsbrei zu<br />
bestmöglich aufbereiten <strong>und</strong> an<br />
die Leser bringen. Die räumliche<br />
Nähe erleichtert Planung <strong>und</strong> Abstimmung.<br />
Wir schaffen die Barrieren<br />
ab –zwischen den Zeitungstiteln,<br />
zwischen Ressorts <strong>und</strong> zwischen<br />
den Mitarbeitern. Ich meine:<br />
servieren. Im Gegenteil: Kein Leser<br />
dürfte das Gefühl gehabt haben,<br />
der <strong>EXPRESS</strong> habe über die<br />
Silvesternacht nicht <strong>EXPRESS</strong>like<br />
geschrieben oder der „<strong>Stadt</strong>-<br />
<strong>Anzeiger</strong>“ sei in seiner Berichterstattung<br />
nicht der „<strong>Stadt</strong>-Anzeinetzt,<br />
Die ganze Welt ist heute verger“<br />
gewesen. Diese doppelte<br />
<strong>und</strong> da sollte ausgerechnet in<br />
einer Redaktion jeder getrennt vor<br />
sich hinarbeiten? Das wäre doch<br />
absurd.<br />
Leistung –Bündelung der journalistischen<br />
Kapazitäten <strong>und</strong> Unverwechselbarkeit<br />
–wurde nicht umsonst<br />
mit renommierten Preisen<br />
ausgezeichnet.<br />
Aber „Konzentration“ ist aucheine<br />
fre<strong>und</strong>liche Umschreibung <strong>von</strong><br />
Einsparungen.<br />
Fiedler: Dass die Kosten eine Rolle<br />
spielen, wird im Ernst niemand<br />
leugnen. Aber wir machen aus der<br />
ökonomischen Notwendigkeit etwasjournalistisch<br />
Sinnvolles. Und<br />
es ist doch klar: Beide Zeitungen<br />
würden sich allein viel schwerer<br />
tun. Gemeinsam sind wir stärker.<br />
Deshalb handelt es sich bei unserem<br />
<strong>Newsroom</strong>-Konzept eben<br />
Unser Angebot bleibt<br />
vielfältig,bunt,<br />
überraschend. Wir<br />
wollen auch weiterhin<br />
erklären, erhellen, in<br />
die Tiefe gehen<br />
Constantin Blaß<br />
FOTOS: CSABA PETER RAKOCZY<br />
nicht um ein reines Sparprogramm,<br />
sondern umein Innovationsmodell.<br />
Kemmerer: Aus dem Zusammenspiel<br />
der Kollegen, die sich um die<br />
Print-Ausgabe <strong>und</strong> um die verschiedenen<br />
digitalen Kanäle kümmern,<br />
ergeben sich zudem ganz<br />
<strong>neue</strong> Chancen, Themen weiterzudenken,<br />
fortzuschreiben <strong>und</strong> überraschend<br />
zu präsentieren. In der<br />
Datenanalyse sind wir ja heute<br />
längst über das bloße Zählen <strong>von</strong><br />
Klicks hinaus. Wir können heute<br />
anhand der Verweildauer auf einem<br />
bestimmten Artikel, an der<br />
Häufigkeit der Empfehlungen<br />
oder derAusdruckesehr genau auf<br />
den Wert für die Leser schließen.<br />
Durch ihr Verhalten geben uns die<br />
Leser ein direktes Feedback, sie<br />
zeigen uns, wasfür sie wichtig ist.<br />
Sie sitzen im <strong>Newsroom</strong> gewissermaßen<br />
selber mit am Entscheider-<br />
Tisch.<br />
Und bekommen künftig primär das<br />
vorgesetzt, wasihnen schmeckt?<br />
Blaß: Nein, unser Angebot bleibt<br />
vielfältig, bunt, überraschend. Wir<br />
wollen auch weiterhin erklären,<br />
Hintergründe aufhellen, in dieTiefe<br />
gehen. Wir reden unseren Lesern<br />
auch nicht nach dem M<strong>und</strong>,<br />
nur weil wir durch die Webanalyse<br />
eine Vorstellung da<strong>von</strong>haben, was<br />
ihnen schmeckt, um im Bild zu<br />
bleiben. Aber was heute jeder<br />
K<strong>und</strong>e an personalisiertem Service<br />
etwa im Einzelhandel gewohnt<br />
ist, das erwartet er als Leser<br />
mit Recht auch <strong>von</strong>seiner Zeitung.<br />
Fiedler: Wir tun nichts anderes,<br />
als auf die veränderte Mediennutzung<br />
<strong>und</strong> die veränderten Bedürfnisse<br />
unserer Leser zu reagieren.<br />
Wenn sie heute zehn-, zwanzigmal<br />
am Tagnach „Breaking News“ auf<br />
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