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kj cloud.book Nr. 14, Ausgabe III/2015

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HEAST AS NED?<br />

Katholische Jugend OÖ, <strong>cloud</strong>.letter: <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong>, <strong>Ausgabe</strong> <strong>III</strong>/ <strong>2015</strong><br />

HEAST AS NED?<br />

DAS DIÖZESANPLENUM <strong>2015</strong> DER KJ OÖ


INHALT<br />

UND VORWORT<br />

Lieber Leserinnen und Leser!<br />

Als Vorbereitungsgruppe zum heurigen<br />

<strong>kj</strong>-Plenum im Oktober auf der<br />

Burg Altpernstein hatten wir die Aufgabe,<br />

dieses <strong>cloud</strong>.<strong>book</strong> zu gestalten<br />

und mit Inhalten zu befüllen. Das Plenum<br />

ist Geschichte. Nicht aber das<br />

Thema dieses Wochenendes: Heast<br />

as ned? Einige Workshops und Impulse<br />

finden sich hier als Anstöße. Heast<br />

as ned? Ja, was eigentlich genau? Die<br />

viele Stimmen, den Krawall, den Lärm<br />

der heutigen Welt? Die vielen ungezählten<br />

Schritte auf unseren Straßen?<br />

Die leisen, sanften und kaum wahrnehmbaren<br />

Töne? Das Schweigen vieler<br />

Menschen oder das laute Hetzen<br />

einiger? Die neuesten Songs aus der<br />

Hitparade? Oder die Stille, die mich<br />

umgibt, wenn ich alleine bin…?<br />

Ein bekannter Spruch besagt – Horchen<br />

können die meisten Menschen,<br />

doch hinhören die wenigsten! Ist das<br />

so … und was hörst du gerade eigentlich<br />

so?<br />

Diese <strong>Ausgabe</strong> soll euch einladen, darüber<br />

nachzudenken und gehört einfach<br />

gehört … äh gelesen!<br />

Viel Vergnügen –<br />

Euer <strong>kj</strong><br />

– Team<br />

Postskriptum (oder auch „Das Kleingedruckte“):<br />

Um deutlicher zu machen,<br />

welcher Teil als Methode verwendet<br />

werden kann und welcher<br />

euch inhaltlich etwas mitteilen möchte,<br />

haben wir die einzelnen Artikel<br />

optisch gekennzeichnet. Bei einem<br />

methodischen Beitrag findet ihr das<br />

Symbol eines zu einem „M“ geformten<br />

Schraubenschlüssels neben der<br />

Seitenzahl, nomen est omen quasi.<br />

Behandelt der Text ein Thema, geht<br />

es also um Inhalt, dann ist ein aufgeschlagenes<br />

Buch abgedruckt mit dem<br />

Buchstaben „I“. Alles klar?<br />

Und noch etwas: Auf Seite 16 findet<br />

ihr keine Fotos. Und das mit voller<br />

Absicht. Es handelt sich hierbei um<br />

Impressionen von hauptamtlichen<br />

MitarbeiterInnen der <strong>kj</strong> oö zu der<br />

unmittelbar vor den abgegebenen<br />

Wortspenden gehörten Schweigeminute<br />

von Raoul Haspel. Einfach so,<br />

zum Grübeln.<br />

Pastoralassistent Burg Altpernstein<br />

INHALT<br />

S. 3 Songwriting<br />

S. 4 Fotos zum Hören<br />

S. 6 Kommunikation ist das A und O<br />

S. 8 „Musik Activity“<br />

S. 10 Was ich gerne höre<br />

S. 12 On A Storyteller‘s Night<br />

S. 13 Die Bibel inszenieren<br />

S. <strong>14</strong> Gottesdienst<br />

S. 16 Schweigeminute<br />

S. 17 In der Stille öffnet der Geist seine Flügel<br />

S. 18 Reggae – und die Bibel?!<br />

Alle Fotos © <strong>kj</strong> oö, ausgenommen gekennzeichnete Bilder, Titelbild © Johann Kopecny.<br />

Fotos auf den Seiten 10 und 11 von den jeweiligen AutorInnen der zugehörigen Texte.<br />

Foto Rückseite © Petra Lindinger.<br />

© Anna Walross - jugendfotos.de


SONGWRITING<br />

Sehr pragmatisch gesehen besteht<br />

ein Lied aus einem sprachlichen Part,<br />

dem Text, und einem musikalischen<br />

Teil. Der musikalische Teil wiederrum<br />

kann aufgeteilt werden in die Melodie<br />

(von Strophen, Refrains, Bridges, …)<br />

und den „darunterliegenden“ Akkorden.<br />

Mit einer Gruppe von Leuten (eingeteilt<br />

in 2er-Gruppen) kann man ganz<br />

einfach in das Thema Songwriting<br />

eintauchen, sobald man sich zunächst<br />

einmal vor allem mit dem Text befasst.<br />

In Bezug darauf ist es spannend, vor<br />

dem eigenen Schreiben einmal Texte<br />

(oder zumindest einen Text) zu analysieren<br />

und auf sich wirken zu lassen.<br />

In der unten angeführten Tabelle ist<br />

ein zeitlicher Ablauf eines zweistündigen<br />

Workshops zum Thema Songwriting<br />

angegeben. Zum Ablauf (ein genauer<br />

Ablauf ist unerlässlich und ist<br />

im Praxisweb unter dem Suchbegriff<br />

‚Songwriting‘ zu finden):<br />

1. Nach einer Analyse des wenig bekannten<br />

Songs „Jokerman“ von Bob<br />

Dylan (vorerst einmal gemeinsam anhorchen)<br />

unter Zuhilfenahme vorhandener<br />

Interpretationen wird das erste<br />

Textspiel gespielt („Andrew Edge’s<br />

Faltzettelmethode“).<br />

2. Wenn man ein bisschen in die Musiktheorie<br />

eintauchen will, kann man<br />

sich „Falling Slowly“ (Glen Hansard)<br />

anhorchen. (Dieser Punkt macht vor<br />

allem dann Sinn, wenn jemand den<br />

Workshop leitet, der zumindest ein<br />

klein wenig von Musiktheorie versteht.)<br />

3. Nun wird das zweite Spiel gespielt.<br />

„Das Elfchen“ kann entweder in den<br />

gleichen Gruppen gespielt werden wie<br />

zuvor oder auch in völlig neu eingeteilten<br />

Gruppen. Das kann zudem wieder<br />

ein bisschen mehr Schwung in die<br />

Sache bringen und neue, spannende<br />

Texte liefern.<br />

4. Als letzter Punkt sucht sich jedeR<br />

einen entstandenen „Edge-Text“ oder<br />

ein „Elfchen-Gedicht“ aus und bringt<br />

dies in Reimform. Abschließend werden<br />

die Texte vorgelesen. (Und von<br />

einem/r musikerfahrenen WorkshopleiterIn<br />

vielleicht auch noch adhoc<br />

vertont!)<br />

© Murielle Winckler - jugendfotos.de<br />

Referent <strong>kj</strong> oö<br />

© Claudia Gaschler - jugendfotos.de<br />

3


FOTOS ZUM HÖREN -<br />

EINE LIEDER-RÄTSEL-METHODE<br />

Es gibt sehr viele Lieder, die man mit<br />

ein paar Requisiten pantomimisch<br />

darstellen kann. Besonders gut eignen<br />

sich dazu Kinderlieder, aber auch aktuelle<br />

Charts oder Kirchenlieder können<br />

witzige Bilder ergeben. Wichtig<br />

dabei ist, darauf zu achten, dass die<br />

Lieder allen aus der Gruppe bekannt<br />

sind. Sammle verschiedene Lieder, die<br />

man gut darstellen kann, und schreibe<br />

sie auf Zetteln. Es ist natürlich auch<br />

möglich, die Lieder mit den Jugendlichen<br />

zu sammeln. Teile deine Jugendgruppe<br />

in Kleingruppen von jeweils<br />

zirka 3 bis 4 Personen ein und lasse<br />

sie ein Lied ziehen. Stelle den Gruppen<br />

ein paar Requisiten zur Verfügung<br />

wie Hüte, Perücken, Kleider, Tücher,<br />

Gehstock, Papier und Scheren …<br />

Jede Gruppe soll jetzt das gezogene<br />

Lied darstellen und wird gleichzeitig<br />

fotografiert. Aus den ausgedruckten<br />

Fotos wird jetzt ein Lieder-Rätsel gemacht.<br />

Genau das haben wir auch auf<br />

unserem Diözesanplenum gemacht<br />

und unten stehendes Rätsel erstellt.<br />

Viel Spaß beim Raten!<br />

Variante: Es ist auch möglich, dass<br />

eine Kleingruppe innerhalb einer Präsentationszeit<br />

das eigene Lied pantomimisch<br />

darstellt und die anderen<br />

Kleingruppen das Lied erraten.<br />

Lieder, die man darstellen kann<br />

Kinderlieder<br />

Religiöse Lieder<br />

Andere Lieder<br />

• Alle meine Entchen<br />

• Es tanzt ein Bibabutzemann<br />

• Backe, backe Kuchen<br />

• Ein Männlein steht im Walde<br />

• Alle Vöglein sind schon da<br />

• Auf einem Baum ein Kuckuck saß<br />

• Halt das Känguru fest<br />

• Hoppa-hoppa-Reiter<br />

• Hänschen klein<br />

• Zeigt her eure Füße<br />

• Es klappert die Mühle am rauschenden<br />

Bach, klipp-klapp<br />

• Jo so woans de oidn Rittersleit<br />

• Ins Wasser fällt ein Stein<br />

• Großer Gott, wir loben dich<br />

• Vom Aufgang der Sonne<br />

• Rückenwind<br />

• Alle meine Quellen entspringen<br />

in dir<br />

• Ave Maria<br />

• Gottes Wort ist wie Licht in der<br />

Nacht<br />

• Komm, Heil’ger Geist, mit deiner<br />

Kraft<br />

• Wenn das Brot, dass wir teilen,<br />

als Rose blüht<br />

• Hozier - Take Me To Church<br />

• Ed Sheeran – I See Fire<br />

• Walk The Moon – Shut Up And<br />

Dance<br />

• Reamonn - Supergirl<br />

• The Doors – Light My Fire<br />

• The Beatles – Yellow Submarine<br />

Frag deine Jugendlichen, welche<br />

Lieder sie gerade gerne hören!


1 ) Wer will fleißige Handwerker sehen 4) Die Affen rasen durch den Wald 7) Schlaf, Kindlein, schlaf<br />

2) Der Kuckuck und der Esel 5) Fuchs, du hast die Gans gestohlen 8) Ein Vogel wollte Hochzeit feiern<br />

3) Auf der Mauer auf der Lauer 6) Hänsel und Gretel<br />

Auflösung des Lieder-Rätsels:<br />

A – 5 C – 4 E – 8 G – 2<br />

B – 6 D – 3 F – 1 H – 7<br />

Referentin <strong>kj</strong> oö<br />

5


KOMMUNIKATION<br />

IST DAS A UND O<br />

Jede/r von uns hat seit Beginn seines<br />

Lebens die Erfahrung gemacht, dass<br />

man mit den Lauten, die unseren<br />

Mund verlassen, relativ viel bewirken<br />

kann. Mit Quietschen, Schreien oder<br />

Brüllen ist die Wahrscheinlichkeit sehr<br />

hoch, von jemandem gehört zu werden,<br />

der dann hoffentlich die Lautartikulationen<br />

richtig zu deuten weiß!<br />

Kommunikation, so sagt man zumindest,<br />

ist sehr wichtig und sie soll vor<br />

allem eines sein – sie soll gut sein!<br />

Denn dann wird jede/r gehört und<br />

auch verstanden! Kommunikation<br />

im weitesten Sinne heißt, dafür zu<br />

sorgen, dass einem der/die andere<br />

versteht. Das heißt, Ziel jeder<br />

Kommunikation ist die Verständigung<br />

zwischen einem Sender, der eine Information<br />

in eine Botschaft für den<br />

Empfänger umwandelt und diese an<br />

den Empfänger sendet. Der Empfänger<br />

wiederum entschlüsselt diese Botschaft.<br />

Was auf den ersten Blick sehr banal<br />

klingt, gehört in Wirklichkeit zu den<br />

schwierigsten und problemträchtigsten<br />

Herausforderungen unseres Lebens.<br />

Wer von uns kennt nicht das<br />

Gefühl, nicht richtig gehört bzw. vom<br />

Gegenüber nicht richtig verstanden<br />

worden zu sein.<br />

Mit dem Senden und Empfangen ist<br />

das so eine Sache. Der wichtigste Aspekt<br />

ist die Tatsache, dass nicht WIR<br />

über den Erfolg unseres Sprechens<br />

entscheiden, sondern unsere GesprächspartnerInnen.<br />

Auf den Punkt<br />

gebracht: Entscheidend ist, was<br />

beim/bei der anderen ankommt!<br />

Oftmals kommen nämlich beim Gegenüber<br />

Sachen an, die wir nicht gemeint<br />

bzw. nicht gesendet haben und<br />

dennoch empfangen wurden!<br />

Kommunikation bedeutet immer eine<br />

Interaktion. Dabei geht es um den<br />

wechselseitigen Austausch und auch<br />

das gemeinsame Verfestigen von Gedanken,<br />

Sprache, Gestik und Mimik<br />

sowie das wechselseitige Übermitteln<br />

von Daten oder Signalen, die für den<br />

Empfänger einen festgelegten Bedeutungsinhalt<br />

haben.<br />

In der Kommunikation werden Beziehungen<br />

aufgebaut, stabilisiert und beendet.<br />

Kommunikation gilt als wesentliches<br />

Mittel zum Erlangen von Wissen<br />

und Erkenntnis. Kommunikation ist ein<br />

Austausch von Informationen. Gut zu<br />

kommunizieren heißt vor allem eines:<br />

Dafür sorgen, dass der/die andere<br />

sich wohlfühlt!


Man kann nicht nicht kommunizieren!<br />

So formulierte es einst der Kommunikationswissenschaftler<br />

Paul Watzlawick<br />

(*1921 in Österreich, +2007).<br />

Das heißt, dass wir permanent auf<br />

vielen Kanälen Signale an unsere Mitmenschen<br />

aussenden – dies oft unbewusst<br />

und zu einem großen Teil auf<br />

der Gefühlsebene.<br />

Ein Beispiel wäre ein Jugendlicher,<br />

der in einem Wartezimmer eines Arztes<br />

die ganze Zeit nur auf den Boden<br />

starrt. Zunächst könnte man annehmen,<br />

er würde nicht kommunizieren.<br />

Dennoch tut er es, indem er den anderen<br />

Wartenden nonverbal mitteilt,<br />

dass er keinerlei Kontakt möchte!<br />

Das sogenannte Eisberg-Modell veranschaulicht<br />

sehr gut, dass zwischenmenschliche<br />

Kommunikation nur zu<br />

einem kleinen Teil aus sicht- und hörbaren,<br />

zu einem großen Teil jedoch<br />

aus verborgenen Anteilen besteht –<br />

ähnlich einem Eisberg, von dem nur<br />

die Spitze über Wasser zu sehen ist.<br />

Wenn wir Gespräche positiver gestalten<br />

wollen, sollten wir unbedingt<br />

die verborgenen Anteile in der Kommunikation<br />

erkennen - das, was in<br />

Gesprächen sonst noch so „mitschwingt“.<br />

Gute Kommunikation kann letztendlich<br />

nur dann funktionieren, wenn wir<br />

wieder mehr zu Hörenden als zu Sprechenden<br />

werden.<br />

Gott gab uns ja schließlich auch nur<br />

einen Mund und zwei Ohren! (Frei<br />

nach J. W. von Goethe.)<br />

10 goldene Regeln zur Kommunikation!<br />

(Aus der Mitschrift des Workshops<br />

„Kommunikation“ am Diözesanplenum.)<br />

1. Bleib dir selbst treu.<br />

2. Betrachte deine GesprächspartnerInnen<br />

als die wichtigsten Menschen<br />

in diesem Moment.<br />

3. Beachte die 50-50 Regel in Bezug<br />

auf Redeanteil.<br />

4. Richte deine Aufmerksamkeit auf<br />

das Positive.<br />

5. Stelle sinnvolle und offene Fragen.<br />

6. Respektiere andere Standpunkte.<br />

7. Hilf deinen GesprächspartnernInnen<br />

zu strahlen.<br />

8. Belehre nicht, sondern lade ein.<br />

9. Strebe einen ausgewogenen rhythmischen<br />

Austausch an.<br />

10. Achte auf eine offene und einladende<br />

Körpersprache.<br />

Die Spitze des Eisbergs<br />

(der Gesprächsanlass)<br />

Was mich an<br />

diesem Verhalten<br />

(immer wieder,<br />

im Grunde)<br />

Pastoralassistent Burg Altpernstein<br />

Hinter- und<br />

„Untergründe“<br />

- stört ...<br />

- aufregt ...<br />

- enttäuscht ...<br />

- kränkt ...<br />

7


„MUSIK ACTIVITY“<br />

Im deutschen Sprachraum verbindet<br />

man mit dem Namen „Scharade“<br />

bestenfalls den Titel eines Hitchcock-<br />

Thrillers. Dabei verbirgt sich hinter<br />

diesem Namen eine der beliebtesten<br />

Beschäftigungen aller Zeiten. Das<br />

„Scharade-Spiel“ oder „Activity“ gibt<br />

es heute in unzähligen Varianten und<br />

wir spielen eine musikalische Version<br />

davon. Die Grundlage dieses Spiels ist<br />

– nach wie vor – eine Mischung aus<br />

kreativen Spielelementen. Begriffe<br />

müssen gezeichnet, erklärt und dargestellt<br />

werden – nur dreht sich alles<br />

um Musik!<br />

Spielinhalt (kann im Verleih der <strong>kj</strong> oö<br />

ausgeliehen werden):<br />

• Spielfeld & Karten<br />

» Was ihr noch braucht:<br />

• Spielfiguren<br />

• Sanduhr<br />

• Papier & Stifte<br />

• Bombe (aus dem Spiel Tick Tack<br />

Bumm Activity – im gut sortierten<br />

Spielefachmarkt oder auch online<br />

erhältlich) – alternativ kann auch<br />

eine Handy Stoppuhr benutzt<br />

werden (Zeit 1 Minute)<br />

» Und jetzt wird gespielt:<br />

Es wird in Mannschaften zu je 3 bis<br />

5 SpielerInnen gespielt. Jede Mannschaft<br />

erhält eine Spielfigur und stellt<br />

diese auf das Startfeld. Die Begriffskarten<br />

werden gut gemischt und in<br />

mehreren Stapeln verdeckt neben das<br />

Spielfeld gelegt. Zusätzlich müssen<br />

für die Zeichenaufgaben Papier und<br />

Bleistift bereit gelegt werden.<br />

Beim ersten Spielzug darf die Mannschaft<br />

selbst wählen, mit welcher Kategorie<br />

sie beginnen möchte. Danach<br />

wird je nach Punkteanzahl auf den<br />

© Magdalena Martin


Karten dementsprechend gezogen.<br />

Beim Musik Activity gibt es fünf Kategorien:<br />

Zeichnen, Erklären, Pantomime,<br />

Summen und Bombe.<br />

Beim Zeichnen muss der Begriff auf<br />

der Karte auf Papier gezeichnet werden.<br />

Normalerweise dürfen nur die<br />

Mitglieder der eigenen Mannschaft<br />

mitraten, nur bei einer Karte mit<br />

sechs Punkten dürfen alle mitraten.<br />

Es dürfen keine Buchstaben oder Zahlen<br />

gezeichnet/geschrieben werden.<br />

Beim Erklären muss der Begriff auf<br />

der Karte erklärt werden. Der/Die<br />

Darsteller/in beschreibt den Begriff,<br />

ohne das betreffende Wort zu nennen<br />

bzw. Teile des Wortes oder davon abgeleitete<br />

Formen zu verwenden. Bei<br />

einer Karte mit sechs Punkten dürfen<br />

alle mitraten.<br />

Bei Pantomime muss der Begriff pantomimisch<br />

dargestellt werden. Der/<br />

Die Darsteller/in darf dabei weder<br />

sprechen, noch irgendwelche Gegenstände<br />

im Zimmer zur Hilfe nehmen<br />

oder auf sie zeigen. Er/Sie darf jedoch<br />

auf eigene Körperteile deuten. Auch<br />

hier gilt die Sechs-Punkte-Regel.<br />

Beim Summen muss das Lied auf der<br />

Karte vorgesummt werden. Der/die<br />

Darsteller/in darf keinen Text singen/<br />

summen/pfeifen, sondern nur die Melodie.<br />

Wer das Lied nicht kennt, darf<br />

sich einen Joker aus einer anderen<br />

Mannschaft zur Hilfe holen.<br />

Bei der Bombe gibt es zwei Kategorien:<br />

Themengebiete und Wörter. Der<br />

Ablauf ist bei beiden Kategorien gleich.<br />

Die Person, die am Zug ist, deckt eine<br />

Bombenkarte (z.B. Kinderlieder) auf,<br />

schaltet die Bombe ein und sagt einen<br />

Begriff, der in diese Kategorie passt<br />

(z.B. Hänsel und Gretel). Danach wird<br />

die Bombe im Uhrzeigersinn an alle<br />

Mitspieler weitergereicht. Jede Person<br />

muss einen zur Kategorie passenden<br />

Begriff sagen, bevor die Bombe weitergegeben<br />

wird. Die Mannschaft, bei<br />

der die Bombe explodiert, muss zwei<br />

Felder zurück fahren. Die Mannschaft,<br />

die die Bombenkarte aufgedeckt hat,<br />

darf ein Feld nach vor fahren (außer<br />

die Bombe ist bei ihnen explodiert).<br />

Achtung: Für alle Aufgaben (außer bei<br />

der Bombe) gilt eine Zeitbegrenzung,<br />

die durch die Sanduhr bestimmt wird.<br />

Dies wird von den Mitspieler/innen<br />

kontrolliert. Nur bei Sechs-Punkte-<br />

Karten wird keine Sanduhr benötigt –<br />

es wird solange geraten, bis das Rätsel<br />

gelöst ist.<br />

Das Spiel endet, sobald eine Mannschaft<br />

mit ihrer Spielfigur über das<br />

letzte Feld hinausgelangt.<br />

Viel Spaß beim Musik Activity!<br />

Referentin <strong>kj</strong> oö<br />

9


WAS ICH GERNE HÖRE<br />

„Was ich wirklich gerne höre, das ist das<br />

Murmeln eines kleinen Wasserlaufs. Es<br />

strahlt Lebendigkeit aus und wirkt für mich<br />

erfrischend und beruhigend zugleich. Als<br />

Symbol dafür habe ich einen Kieselstein<br />

auf meinem Schreibtisch liegen.“<br />

Christoph<br />

„Im Moment ist der schönste Klang in meinen Ohren<br />

das unbekümmerte und äußerst fröhliche Lachen<br />

meiner sechs Monate alten Nichte. Jedes Mal, wenn<br />

ich sie lachen höre, wird mir wieder bewusst, wie gut<br />

es uns geht und wie froh wir darüber sein sollten,<br />

denn dies ist in dieser Zeit nicht selbstverständlich!“<br />

Eva<br />

„Das Buch, das ich gerade lese, steht für<br />

die Geräusche der beschriebenen Welt<br />

und die Stimmen, die ich mir beim Lesen<br />

vorstelle und in meinem Kopf höre.“<br />

Jakob


„Mein Symbol für etwas, das ich gerne höre, ist eine<br />

Holzkugel. Holz ist ein lebendiger Werkstoff und Holz<br />

klingt in meinen Ohren total schön. Ich denke dabei an<br />

eine Gitarre, eine Marimba, Orff-Instrumente, hohle<br />

Baumstämme oder auch an die Geräusche beim Hobeln<br />

oder Schnitzen von Holz.“<br />

Manfred<br />

„Die Töne meines Kontrabasses mag ich sehr. Damit<br />

es möglich ist, mit anderen gemeinsam zu musizieren,<br />

ist es hilfreich, wenn die Intonation stimmt. Um<br />

den richtigen Ton zum richtigen Zeitpunkt zu finden,<br />

muss ich immer wieder mit dem Stimmgerät üben,<br />

um darin nach und nach sicherer zu werden. Das<br />

Stimmgerät ist mir eine Hilfe, um mit meinem Bass<br />

mehr und mehr ‚zusammenzuwachsen‘.“<br />

Margarethe<br />

„Es ist für mich schön zu hören, wenn man mit Jugendlichen<br />

und sehr einfachen Instrumenten Musik<br />

macht, dabei zu spüren, wie man als Gruppe zusammen<br />

wächst und wie Musik uns alle verbindet.<br />

Musik ist eine Sprache, die jede Altersgruppe und<br />

jede Kultur versteht und spricht, deshalb öffnet die<br />

Musik das Tor zu einem Miteinander.“<br />

Philip<br />

„Da fällt mir auf Anhieb so Einiges ein: das Rascheln des trockenen Laubes,<br />

wenn ich jetzt im Herbst durch den Wald spaziere und mir dabei die letzten<br />

Sonnenstrahlen den Rücken wärmen, oder das Knacken von Holz, wenn im<br />

Kachelofen ein Feuer brennt. Das sind Geräusche, die ich mit innerer Zufriedenheit,<br />

wohltuender Wärme – Geborgenheit verbinde.<br />

Das Geräusch aber, das ich mit Abstand am liebsten hör‘ und das bei mir ein<br />

ebenso wohlig warmes Gefühl auslöst, ist das Lachen meines Sohnes. Wenn<br />

er so richtig rund heraus lacht, weil er gerade etwas Lustiges liest, Spaß am<br />

Herumtoben hat oder weil er sich gerade diebisch darüber freut, seinen Gegner<br />

beim „Mensch ärgere Dich nicht“ knapp vor dem Ziel doch noch geschlagen zu<br />

haben. Dieses Lachen ist dermaßen echt und unbeschwert, aus dem Innersten<br />

heraus, dass es mich jedes Mal anrührt.“<br />

Maria<br />

11


ON A STORYTELLER‘S<br />

NIGHT<br />

Der Zauber von Geschichten<br />

Kennst du dieses Gefühl, wenn es<br />

draußen stürmt oder schneit und<br />

es drinnen warm und gemütlich ist?<br />

Wenn man einmal etwas zur Ruhe<br />

kommt und die Gedanken um etwas<br />

Schönes kreisen? Wenn alles, was<br />

dich bedrückt oder belastet, ganz weit<br />

weg ist und du bereit bist, in eine andere,<br />

ferne und doch so nahe Welt der<br />

Phantasie zu entfliehen? Dann schlägt<br />

meist die große Stunde der Geschichten,<br />

wenn man es sich auf der Couch<br />

mit einem guten Buch gemütlich<br />

macht oder wenn man in vertrauter<br />

Runde Geschichten – erfundene und<br />

wahre – auspackt und im wahrsten<br />

Sinne des Wortes „G‘schichtln<br />

druckt“. Zu oft glaubt man leider:<br />

Geschichten sind nur etwas für kleine<br />

Kinder. Doch ich glaube, das stimmt<br />

nicht – Geschichten entfalten auch bei<br />

Jugendlichen und Erwachsenen einen<br />

besonderen Zauber. Die Zeit verfliegt<br />

und man findet sich mit seinen Gedanken<br />

und mit vollster Aufmerksamkeit<br />

in einer anderen Welt. Sei es jetzt ein<br />

Krimi oder eine skurrile Fantasy-Story,<br />

ein Märchen-Klassiker oder eine<br />

furchterregende Grusel-Episode um<br />

eine womöglich wahre Begebenheit –<br />

Geschichten fesseln und lassen dich,<br />

zumindest so lange du es willst, nur<br />

schwer wieder los. Aber in unserem<br />

geschäftigen Alltag haben wir dafür<br />

ja nicht Zeit, sagen wir zumindest<br />

oft. Doch wir haben es selbst in der<br />

Reinhard Fischer<br />

Regionskoordinator <strong>kj</strong> oö<br />

Hand, wir brauchen uns nur die Zeit<br />

dafür nehmen, um Geschichten in uns<br />

wirken zu lassen. Am Diözesanplenum<br />

haben wir das gemacht. Im Rahmen<br />

des Workshops „On A Storyteller´s<br />

Night“ haben sich die TeilnehmerInnen<br />

einfach mit einem guten Buch zurückgezogen<br />

und sind flugs in eine andere<br />

Dimension entfleucht. Alles, was dazu<br />

benötigt wurde, waren Bücher mit vielen<br />

Geschichten. Wir haben uns einfach<br />

die Zeit dafür genommen. Nimm<br />

auch Du dir Zeit für Geschichten! Tauche<br />

ein in fremde Welten, bestehe in<br />

deiner Phantasie die tollkühnsten Herausforderungen<br />

und werde Teil von<br />

etwas Großartigem. Du wirst es nicht<br />

bereuen – Lesen macht Spaß!<br />

© Samuel Hanner - HannerPhotography © Sina Steeb - jugendfotos.de


DIE BIBEL MIT INSTRUMENTEN<br />

UND KLÄNGEN INSZENIEREN<br />

Um Bibelstellen bei Gottesdiensten oder gemeinsamen Feiern eine größere Wirkung<br />

zu geben, kann man mit Instrumenten und Klängen arbeiten. Manche Erzählungen<br />

sind dazu besonders gut geeignet, andere wiederrum stellen größere<br />

Herausforderungen dar, können aber mit viel Kreativität und Einsatz ebenso<br />

inszeniert werden. Verwenden kann man dabei nicht nur Orff-Instrumente, Gitarre,<br />

Klavier usw., sondern auch Alltagsgegenstände sowie den eigenen Körper<br />

bzw. die Stimme. Anhand des Lesungstextes unseres Gottesdienstes kann man<br />

sehen, wie leicht es geht, die Bibel mit Klängen zu inszenieren.<br />

Bernadette Lettner<br />

ehem. ea. Vors. der <strong>kj</strong> oö<br />

Instrumentenvorschläge:<br />

• Rasseln, Handtrommel – mit den<br />

Fingernägeln drüberstreichen<br />

(Sturm)<br />

• Trommeln verschiedener Größen<br />

(Erdbeben)<br />

• Holzblocktrommeln, Klangstäbe,<br />

Rasseln (Feuer)<br />

• Glockenspiel – mit dem Schläger<br />

sanft darüberstreichen (Säuseln)<br />

1 Kön 19, 9-13<br />

9 Dort ging er in eine Höhle, um darin<br />

zu übernachten. Doch das Wort des<br />

Herrn erging an ihn: Was willst du<br />

hier, Elija?<br />

10 Er sagte: Mit leidenschaftlichem Eifer<br />

bin ich für den Herrn, den Gott der<br />

Heere, eingetreten, weil die Israeliten<br />

deinen Bund verlassen, deine Altäre<br />

zerstört und deine Propheten mit dem<br />

Schwert getötet haben. Ich allein bin<br />

übrig geblieben und nun trachten sie<br />

auch mir nach dem Leben.<br />

11 Der Herr antwortete: Komm heraus<br />

und stell dich auf den Berg vor den<br />

Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein<br />

starker, heftiger Sturm, der die Berge<br />

zerriss und die Felsen zerbrach, ging<br />

dem Herrn voraus (Rasseln, Handtrommel).<br />

Doch der Herr war nicht im<br />

Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben<br />

(Trommeln). Doch der Herr war<br />

nicht im Erdbeben.<br />

12 Nach dem Beben kam ein Feuer<br />

(Holzblocktrommeln, Klangstäbe,<br />

Rasseln). Doch der Herr war nicht im<br />

Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes,<br />

leises Säuseln (Glockenspiel).<br />

13 Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht<br />

in den Mantel, trat hinaus und<br />

stellte sich an den Eingang der Höhle.<br />

© Tobias Mittmann - jugendfotos.de<br />

13


GOTTESDIENST<br />

Heilige Messe<br />

am Diözesanplenum der <strong>kj</strong> oö<br />

Samstag, 10. Oktober <strong>2015</strong><br />

Burg Altpernstein<br />

Thema: „Heast as ned?“<br />

Vorzubereiten:<br />

• Liederzettel<br />

• Feierraum herrichten (Sessel, Altar, LED-Scheinwerfer,…)<br />

• Alltagsgeräusche und „Ich bin da“ zum Einspielen<br />

• Klangschale<br />

• Augenbinden<br />

• Bibelstellen für TeilnehmerInnen (Zitate aus der Fächerbibel)<br />

(Die nach den Liedern angegebenen Regionen haben das jeweilige Lied für das Diözesanplenum vorgeschlagen.)<br />

Versammlung im<br />

Feierraum<br />

Einzug<br />

Hinführung zum<br />

Thema<br />

Besinnungstext<br />

Kyrie<br />

Gloria<br />

Tagesgebet<br />

Lesung<br />

Halleluja<br />

Evangelium<br />

JedeR TeilnehmerIn sucht sich einen Platz im Feierraum. EinE TeilnehmerIn gibt eine Anleitung für<br />

die Töne. (JedeR singt seinen Ton, bis ein Zusammenklang entsteht.)<br />

“It Is The Cry Of My Heart” (Region Oberes Mühlviertel)<br />

Verschiedene Alltagsgeräusche werden eingespielt. Die TeilnehmerInnen werden eingeladen, bewusst<br />

hinzuhören (ganz leise im Hintergrund einmal „Ich bin da“ hineinsprechen) - eventuell mit<br />

verbundenen Augen. Einladung zum Austausch mit NachbarInnen: Was hab ich jetzt alles gehört?<br />

1. Richtiges Zuhören ist wichtig, damit wir die feinen Zwischentöne verstehen. Oft verhören und<br />

überhören wir die Nöte, Sorgen und Ängste unserer Mitmenschen.<br />

2. Mit unseren Worten wollen wir uns verständigen und Gedanken austauschen, Gutes und Wichtiges<br />

teilen. Worte können aber auch scharf, verletzend und beleidigend sein.<br />

3. Im Lärm des Alltags gehen die leisen Töne verloren. Das Toben und Lärmen unserer Zeit überdeckt<br />

so manche zarte Annäherung von anderen Menschen und auch von Gott.<br />

„Meine engen Grenzen“ (Region Unteres Mühlviertel)<br />

„Lord I Lift Your Name Up High” (Region Ennstal)<br />

Guter Gott, was du uns sagst, ist für uns oft Herausforderung und kostet uns Überwindung. Es<br />

schenkt uns aber auch Hoffnung, Orientierung und Wachstum. Mach uns bereit, auf dein Wort zu<br />

hören und danach zu handeln. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.<br />

1 Kön 19,9a.11-13a (siehe dort)<br />

“Jesus Christ You Are My Life” (Region Kremstal)<br />

Mt 13,1-9 (siehe dort)<br />

© Leonie Wirtz - jugendfotos.de


Predigt<br />

Gedanken: Viele Stimmen, wie hört man Gottes Stimme? Wie weiß man, dass es seine Stimme<br />

ist? Höre ich Gottes Stimme? Nehme ich sein Wort an und setze es um? Fällt das Wort bei mir auf<br />

fruchtbaren Boden?<br />

Aktion: JedeR zieht sich von der Mitte eine Bibelstelle und bittet jemandem, dass ihm er/sie ihm/<br />

ihr die Bibelstelle vorliest.<br />

Glaubenstext<br />

Das Glaubensbekenntnis findest du auf der letzten Seite dieses <strong>kj</strong> <strong>cloud</strong> <strong>book</strong>s. Diesen besonderen<br />

Platz hat es verdient. Weil es so schön ist.<br />

Fürbitten<br />

Herr Jesus Christus, deine Worte werden durch uns lebendig. Miteinander und füreinander sind wir<br />

unterwegs und bauen mit am Kommen deines Reiches. Um deine Nähe und Kraft bitten wir dich:<br />

TN werden zu freien Fürbitten eingeladen. Zwischen den Fürbitten wird eine Klangschale angeschlagen.<br />

Gott, höre und erhöre unsere Bitten durch Jesus, unseren Herrn und Bruder. Amen.<br />

Gabenbereitung „Wir bringen gläubig Brot und Wein“ (Region Salzkammergut)<br />

Gabengebet Herr, mit den Gaben von Brot und Wein bringen wir uns selber und unsere Bereitschaft, auf dein<br />

Wort zu hören und Jesus Christus zu folgen. Schenke uns in Brot und Wein die Gegenwart deines<br />

Sohnes und stärke und ermutige uns am Kommen deines Reiches mitzubauen. Darum bitten wir<br />

durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

Schweizer HG „Jesus, unser Bruder“<br />

Sanctus<br />

„Heilig, wie lob ich dich“ (Region Linz/Traun)<br />

Hochgebet Schweizer HG „Jesus, unser Bruder“ Zwischen den Interzessionen Töne!<br />

Vater unser gebetet<br />

Friedensgruß „Da berühren sich Himmel und Erde“ (Region Innviertel West)<br />

Agnus Dei gebetet<br />

Mahlspruch Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; Mt 13,23<br />

Kommunion „Herr, du bist mein Leben“ (Region Innviertel Ost)<br />

Danklied<br />

„Lobn und preisn“ (Region Hausruckviertel)<br />

Schlussgebet Herr, unser Gott,<br />

du hast uns gestärkt durch dein Wort und dein Sakrament.<br />

Lass uns im Vertrauen auf Deine Nähe unsere Wege gehen.<br />

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Segensgebet Die TN werden eingeladen, ihre Hände auf die Ohren zu legen.<br />

Gott, öffne uns Ohren und Sinne,<br />

damit wir wahrnehmen,<br />

was sich in uns und um uns herum tut.<br />

Gott öffne uns Ohren und Sinne,<br />

damit wir hören,<br />

wo Mitmenschen um unsere Hilfe rufen.<br />

Schlusslied<br />

Gott, öffne uns Ohren und Verstand,<br />

damit wir unsere Aufgaben in dieser Welt erkennen und handeln, wo es nötig ist.<br />

„Wir mischen mit“ (die inoffizielle Hymne der <strong>kj</strong> oö)<br />

15


SCHWEIGEMINUTE<br />

Flüchtlingskrise, Kaudawelsch<br />

Stille, Herzschlag, Traiskirchen<br />

Verschiedene Sprachen, Herz, Mensch, Stille<br />

Stille, Durcheinander, Nachrichten, Herzschlag, Warten<br />

Solidaritätswelle, Versagen, Unmenschlichkeit, Schande, emotional<br />

Spannung, Unterbrechung, Ungewissheit, Stille, Irritation<br />

99 Menschen, Durcheinander, Stille, Herzschlag, Gegensatz<br />

Verwirrend, deutsche Stimmen, Nachrichten, abruptes Ende, Ungewissheit<br />

Durcheinander, Krise, Verwunderung von der Stille<br />

Stimmen, Herzschlag, Überraschung, nachdenklich, Flüchtlinge<br />

Lange Stille macht nervös, Herzschlag, kommt noch was?<br />

Flut, abschalten, Überforderung<br />

Katastrophe, nachdenken


„IN DER STILLE ÖFFNET<br />

DER GEIST SEINE FLÜGEL“<br />

(ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY)<br />

Stille ist mehr als die völlige Abwesenheit<br />

von jedem Laut, Ton oder<br />

Geräusch. Sie entsteht durch die bewusste<br />

Reduktion der Reize von außen<br />

und öffnet uns für die Fülle, die uns<br />

umgibt und die in jedem/jeder von<br />

uns ist. Stille bringt uns in Berührung<br />

mit uns selber, mit unserer Seele, mit<br />

unseren Sehnsüchten, mit Gott.<br />

Ziel des Workshops ist es, Stille zu<br />

erfahren, zu erleben, zu hören, zu genießen,<br />

auszuhalten, zu entdecken, …<br />

Methode: Schöpfungsspaziergang<br />

Im Rahmen eines Schöpfungsspaziergangs<br />

von mindestens 30 Minuten<br />

werden die TeilnehmerInnen eingeladen,<br />

nichts zu sprechen. Das Schweigen<br />

soll eine Hilfe sein, damit sie sich<br />

besser auf das konzentrieren können,<br />

was sie unterwegs um sich wahrnehmen,<br />

hören, riechen und fühlen<br />

können. Ohne Druck sollen sie versuchen,<br />

immer genauer hinzuhören auf<br />

die verschiedenen Geräusche, die da<br />

sind und die sie umgeben. Von dieser<br />

Wahrnehmung der äußeren Reize<br />

sollen die TeilnehmerInnen in einem<br />

zweiten Schritt dann auch darauf achten,<br />

welche Gedanken kommen und<br />

wieder gehen.<br />

Vor Beginn des Schöpfungsspaziergangs<br />

kann als Impuls ein Text von<br />

Altbischof Reinhold Stecher (1921 bis<br />

2013) gelesen werden:<br />

„In unserer selbstgebauten, zivilisierten<br />

Welt hat es die Stille nicht leicht.<br />

Und seit 2007 wohnt mehr als die<br />

Hälfte aller Menschen im städtischen<br />

Raum. Da gehört die Stille zu den bedrohten<br />

Lebenswelten wie Flussauen<br />

und Regenwald. […] Wenn Sie noch<br />

Sehnsucht nach der Stille haben, ist<br />

das ein gutes Zeichen. Damit regt sich<br />

ja das Bedürfnis, zu sich zu kommen,<br />

aus dem Trend der Masse auszuscheren,<br />

die jagende Zeit ein wenig anzuhalten<br />

und auf Tieferes zu lauschen.<br />

Ich bin in den Bergen für diese Stille<br />

immer dankbar gewesen und suche<br />

sie heute noch oft in ihnen. Ganz ohne<br />

Laut sind sie natürlich auch nicht. Aber<br />

das Vogelgezwitscher im Wald, das<br />

Rauschen eines Baches im Talgrund,<br />

das Rascheln der Bergahornblätter<br />

im leisen Wind, der Dohlenschrei und<br />

ein fallender Stein im Kar stören die<br />

Stille nicht. Ist es nicht so, dass unser<br />

Herz in der Stille manchmal Flügel<br />

bekommt?“<br />

Aus: STECHER, Reinhold, Sinnbilder<br />

(Innsbruck: Tyrolia, 2008) 9-10.<br />

Nach dem gemeinsamen Unterwegssein<br />

kann es einen Austausch darüber<br />

geben, welche Geräusche die TN<br />

auf dem Weg wahrgenommen haben,<br />

wie sie die Stille erlebt haben und<br />

wie es ihnen beim Schweigen gegangen<br />

ist. Seinen Abschluss kann dieser<br />

Austausch mit dem Kanon finden:<br />

„Schweige und höre, neige deines<br />

Herzens Ohr, suche den Frieden.“<br />

geistlicher Ass. der <strong>kj</strong> oö,<br />

Diözesanjugendseelsorger<br />

© Irina Blesch - jugendfotos.de<br />

17


REGGAE – UND DIE BIBEL?!<br />

Reggae: Bob Marley, Dreadlocks, Marihuana, Karibik, … – und die Bibel?!<br />

Passt das denn zusammen?<br />

Wenn man sich mit dieser Musik etwas<br />

genauer beschäftigt, wird schnell klar:<br />

Das passt sogar sehr gut. Denn Reggae<br />

ist eng verbunden mit Rastafari,<br />

einer Religion, die ab den 1930er Jahren<br />

in Jamaika entstanden ist.<br />

Etwa 90% der Bevölkerung Jamaikas<br />

stammen von afrikanischen Sklaven<br />

und Sklavinnen ab. Die Erfahrung von<br />

Verschleppung, Gewalt und Unterdrückung<br />

prägte diese Menschen entscheidend.<br />

Im Versuch, eine eigene Identität<br />

zu entwickeln und die eigenen Wurzeln<br />

wiederzuentdecken, entstand die<br />

„back to africa“-Bewegung. Afrika als<br />

die ursprüngliche und geistige Heimat<br />

gewann an Bedeutung; vor allem<br />

Äthiopien, das einzige afrikanische<br />

Land, das bis 1957 unabhängig blieb.<br />

Im äthiopischen Kaiser Haile Selassie<br />

meinten manche Jamaikaner/innen,<br />

den in der Bibel angekündigten wiedergekehrten<br />

Messias zu erkennen.<br />

„Ras Tafari“, so sein Geburtsname,<br />

wird als göttliche Inkarnation gesehen<br />

– wie auch Melchisedek und Jesus.<br />

Und die letzteren beiden Namen legen<br />

schon nahe, dass die Bibel in dieser<br />

Religion eine wichtige Rolle spielt.<br />

Als Sklaven und Sklavinnen wurden<br />

die Vorfahren der Rastafari christianisiert<br />

und lernten damit auch die<br />

Bibel kennen. Man stelle sich diesen<br />

Zynismus vor: Die Unterdrücker/innen<br />

dieser Menschen erzählen ihnen unter<br />

anderem von der Versklavung des<br />

Volkes Israel und vom Gott Jahwe, der<br />

es befreit und die Unterdrücker/innen<br />

bestraft. Eine Erzählung, mit der sich<br />

die Sklaven und Sklavinnen nur zu gut<br />

identifizieren konnten …<br />

Im Rastafari ist es demnach auch die<br />

Exodus-Erzählung, die eine besondere<br />

Rolle spielt. Weitere biblische Texte,<br />

die eine große Bedeutung haben, sind<br />

das Buch Daniel, die Psalmen oder die<br />

Apokalypse.<br />

Reggae entstand Ende der 1960er/<br />

Anfang der 1970er Jahre und wurde<br />

schnell zu einem Sprachrohr der<br />

Rastafari – nicht zuletzt auch durch<br />

bedeutende Künstler wie Bob Marley.<br />

Natürlich gab und gibt es im Reggae<br />

andere Themen (und zum Teil auch<br />

durchaus problematische Texte) – vor<br />

allem im Roots-Reggae aber sind religiöse<br />

Themen häufig. Lobpreisungen<br />

Gottes, der im Rastafari „Jah“ (vgl.<br />

„Jahwe“) genannt wird und Sozialkritik<br />

gehen dabei Hand in Hand. Religion<br />

und Widerstand gegen Unrecht sind<br />

hier untrennbar verbunden.<br />

Biblische Bilder wie das von „Babylon“<br />

als Stadt bzw. das System des Bösen,<br />

der Korruption, der Unterdrückung<br />

und des Materialismus auf der einen<br />

Seite und der Gottesstadt Zion auf der<br />

anderen Seite sind häufig zu finden,<br />

um Missstände anzuprangern.<br />

Ein Beispiel dafür ist das Lied „Babylon<br />

System“ von Bob Marley.<br />

Während in etwas älteren Texten „Babylon“<br />

oft sehr konkret mit Sklaverei<br />

und Rassismus gegen Schwarze in<br />

Verbindung gebracht wird, werden<br />

in aktuelleren Texten (auch von Mu-<br />

© Christoph Stieglbauer - jugendfotos.de


sikern/Musikerinnen, die in Europa<br />

leben) oft eher Materialismus, Machtgier,<br />

Krieg, … kritisiert. Ein Beispiel<br />

dafür wäre „Superior“ von Gentleman.<br />

Wie in sehr vielen Reggae-Texten werden<br />

hier zwei Pole dargestellt – auf<br />

der einen Seite das Unrecht, das wir<br />

unmittelbar oder über Medien erfahren<br />

und demgegenüber wir uns oft<br />

ohnmächtig fühlen (hier als „devil<br />

complex“ bezeichnet), auf der anderen<br />

Seite Jah mit seiner Liebe, die allem<br />

Streben nach Materialismus und<br />

Macht überlegen ist.<br />

Die Vision einer „Endzeit“, in der Gott<br />

für Gerechtigkeit sorgen, die Mächtigen<br />

entmachten, das Schlechte bestrafen<br />

und einen Neubeginn schaffen<br />

wird, ist angesichts der Erfahrung von<br />

Unterdrückung und Unrecht, die sich<br />

in den Reggae-Texten spiegelt, keine<br />

Schreckensbotschaft, sondern eine<br />

Verheißung – ähnlich dem Magnifikat<br />

im Lukas-Evangelium. Doch auch die<br />

wesentlich drastischeren Bilder der<br />

Apokalypse sind so zu verstehen und<br />

finden sich in zahlreichen Texten. So<br />

greift der Dancehall-Musiker Ganjaman<br />

in seinen Texten „Gesegnet“ oder<br />

„Das Lamm“ auf viele Bilder aus der<br />

Offenbarung zurück – die Texte wären<br />

ohne diesen Hintergrund nicht zu<br />

verstehen.<br />

Der Glaube, dass Gott zugunsten der<br />

Unterdrückten eingreifen werde, zieht<br />

sich durch die Texte wie ein roter Faden<br />

– immer wieder verknüpft mit<br />

dem Aufruf, selbst aufzustehen und<br />

gegen Unrecht Widerstand zu leisten.<br />

Für viele ist es erstaunlich, dass sich<br />

solche Botschaften hinter einer Musik<br />

verbergen, die oftmals eher entspannt<br />

und „chillig“ bzw. nach „positive vibrations“<br />

klingt und nicht nach einem<br />

kämpferischen Aufruf nach Widerstand.<br />

Warum dies so ist, darüber<br />

kann man nur mutmaßen. Meine These<br />

ist, dass diese Texte zwar Anklage,<br />

manchmal auch einen verzweifelten<br />

Aufschrei sowie Kritik und Aufruf zum<br />

Kampf gegen Unrecht enthalten –<br />

aber eben nicht nur. Basis ist der feste<br />

Glaube an einen Gott, der uns nahe<br />

ist, der sich uns zeigt, der uns liebt<br />

und uns nicht alleine lässt. Er ist auf<br />

der Seite der Schwachen, der Armen,<br />

der Gerechten. Der Erfahrung von Unrecht<br />

steht die Erfahrung gegenüber,<br />

dass Gott mit uns ist – und das gibt<br />

Mut, Kraft und Optimismus. Im Reggae<br />

hört man das – warum eigentlich<br />

so selten in unserer Kirchenmusik?<br />

Beispiele für Reggae-Texte und<br />

passende Bibelstellen (Auswahl):<br />

„Exodus“ (Bob Marley):<br />

Ex 1,8-22<br />

Ex 3,1-15<br />

Dtn 5,6<br />

Jes 11,1-10<br />

Luk 1,46-55<br />

„Babylon System“ (Bob Marley):<br />

Jes 5,1-4.7<br />

Offb <strong>14</strong>,17-20<br />

PS 137<br />

Offb 18,1-8<br />

„Superior“ (Gentleman):<br />

1. Joh 4,7-16b<br />

Röm, 13,8-10<br />

Deut 5,6-22<br />

„Gesegnet“, „Das Lamm“ (Ganjaman):<br />

Offb 5,11-<strong>14</strong><br />

Offb 8,6-13<br />

Offb 18,1-8<br />

Offb 21,1-5<br />

„Everyday Good“ (Patrice):<br />

Ps 18,2-8 und 17-20<br />

Ps 23,1-4<br />

Ps 27,1-3<br />

WS Leiterin beim Diözesanplenum <strong>2015</strong><br />

© Pia Wenzel - jugendfotos.de © Barbara Baumgartner<br />

19


Glaubensbekenntnis<br />

Ich glaube an Gott,<br />

der Musik und Ton, Akkord und Harmonie ist,<br />

der sein Lied zum Klingen bringt in allem, was lebt.<br />

Ich glaube an Jesus Christus,<br />

in dem Gott sein Lied der Liebe auf einzigartige Weise<br />

in dieser Welt anstimmen und singen konnte.<br />

Ich glaube, dass Jesus Gottes Liebeslied in Dur und in Moll,<br />

hell und dunkel in dieser Welt gesungen hat.<br />

Ich glaube an Jesus, der in uns allen unsere eigene Musik lebendig macht;<br />

durch den alle Noten zu Melodien werden;<br />

der uns einlädt, mit einzustimmen in seine Melodie,<br />

für Gott und die Menschen;<br />

in das Lied des Lebens und der Liebe;<br />

in das Lied von Tod und Auferstehung.<br />

Ich glaube, dass er uns einlädt zur Feier,<br />

zum Fest der Auferstehung.<br />

Ich glaube an den Heiligen Geist,<br />

der die abgespielten Saiten in uns zum Klingen bringen kann;<br />

der unser Gehör schärft;<br />

der hilft, die richtige Melodie zu singen;<br />

dessen zarte Töne uns einladen,<br />

in seinem Rhythmus mitzuschwingen.<br />

Ich glaube, dass Gott durch ihn sein Lied in uns<br />

allen weitersingen will.<br />

Amen.

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