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WALLIS Magazine - Winter 2017/18

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L A N D W I R T S C H A F T<br />

Die Natur auf<br />

dem Teller<br />

Walliser Raclette AOP ist ein reines Naturprodukt.<br />

Aus Rohmilch in traditioneller Produktion<br />

hergestellt, ist es ein Stück Wallis auf dem Teller.<br />

Urs Guntern, Geschäftsführer der<br />

Sortenorganisation, steht Red und Antwort.<br />

Interview: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth<br />

Herr Guntern, was ist das Spezielle<br />

am Walliser Raclette AOP?<br />

Urs Guntern: Sicher die Geschichte: Wir<br />

haben Aufzeichnungen aus dem 15. Jahrhundert,<br />

die bereits von diesem Käse<br />

zeugen. Im 19. Jahrhundert wurde dann<br />

an einer landwirtschaftlichen Ausstellung<br />

in Martigny der Käse erstmals am<br />

Feuer erwärmt und gestrichen.<br />

Was bedeutet die Bezeichnung AOP,<br />

also Appellation d’Origine Protégée?<br />

UG: Es ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung<br />

und garantiert, dass die Milch<br />

von heimischen Kühen stammt und die<br />

Produktion, die Verarbeitung und die<br />

Affinage im Wallis stattfinden. Es gibt ein<br />

umfangreiches Pflichtenheft, und die Betriebe<br />

müssen zertifiziert sein.<br />

Walliser Raclette AOP ist aus<br />

Rohmilch gefertigt. Wie wirkt sich<br />

das auf den Käse aus ?<br />

UG: Erstmal erfordert das eine tadellose<br />

Hygiene in der Produktion! Da die Milch<br />

nicht erwärmt, sondern direkt verarbeitet<br />

wird, behält sie mehr Geschmacksstoffe.<br />

Käse von einer Kräuterwiese hat deshalb<br />

einen leicht anderen Geschmack als solcher<br />

von der Milch einer Kuh mit Silagefütterung.<br />

Erwähnenswert ist auch, dass<br />

unser Käse laktosefrei ist. Die Laktose<br />

wird in den ersten 24 Stunden durch<br />

Milchsäurebakterien vollständig in Milchsäure<br />

und andere Stoffe umgewandelt.<br />

Je nach Tal hat der Walliser Raclette-<br />

AOP-Käse eine andere Geschmacksrichtung.<br />

UG: Neben den leichten Geschmacksschwankungen<br />

je nach Fütterung kann<br />

man sagen: Aus dem Goms kommen eher<br />

milde Sorten, von der Region Simplon<br />

eher rezente, aus der Region Augstbord<br />

wiederum eher milde und aus der Region<br />

Bagnes-Entremont sehr würzige. Grundsätzlich<br />

gilt, dass alle Sorten einen sehr<br />

delikaten Geschmack haben und pure<br />

Natur auf den Teller bringen.<br />

Wie viel Raclette wird jährlich<br />

produziert?<br />

UG: Rund <strong>18</strong>00 Tonnen, das sind etwa<br />

380 000 Laibe. Das meiste davon wird in<br />

der Deutsch- und Westschweiz verkauft.<br />

Wie geniessen Sie Ihr Raclette?<br />

UG: Mit Kartoffeln, Cornichons und Silberzwiebeln.<br />

Am schönsten ist es in Gesellschaft,<br />

denn das Raclette bringt gute<br />

Stimmung in jede Runde.<br />

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