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WALLIS Magazine - Winter 2017/18

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Sogar an ihrer<br />

Hochzeit setzte<br />

sich Amélie<br />

im Brautkleid<br />

auf das<br />

Mountainbike<br />

1 Amélie am<br />

Freeriden im Telemark-Stil<br />

in der Region<br />

Thyon. «Ich kann mir nichts<br />

Schöneres vorstellen», so die Spitzensportlerin.<br />

2 Kurze Rast auf der Bergbahn<br />

der Piste Ethérolla. Von hier aus<br />

sieht man die Dent Blanche, bis<br />

ins Rhonetal und bis zur<br />

Staumauer Grande<br />

Dixence.<br />

Gange war – noch Reck-Vize-Schweizer-<br />

Meisterin im Geräteturnen wurde. «Geräteturnen<br />

ergänzt sich gut mit den Fähigkeiten,<br />

die ich im Telemark benötige:<br />

Kraft, Beweglichkeit und exakte<br />

Ausführung. Und auch im Telemark wird,<br />

wie im Geräteturnen, die Haltung und<br />

die technische Ausführung von Juroren<br />

bewertet.»<br />

Amélie Reymond ist in Basel geboren<br />

und in Sion aufgewachsen. Die Eltern<br />

gingen mit ihr schon als kleines Kind auf<br />

die Skipiste. Bald wurde ihr Talent erkannt,<br />

und sie trainierte mit dem Skiclub.<br />

Bereits mit 13 fuhr sie Alpin- Skirennen,<br />

mit 17 entdeckte sie dann den Telemark.<br />

Im Skiclub traf sie auf Françoise Besse-<br />

Matter, Weltmeisterin im Telemark, die<br />

in ihr das Ausnahmetalent erkennt und<br />

sie fördert. «Ich musste das Skifahren<br />

neu lernen», erinnert sich Amélie. Der<br />

Einsatz hat sich gelohnt. «Ich konnte<br />

dank des Sports durch die halbe Welt<br />

reisen. Das ist ein grosses Privileg.»<br />

Wichtig sei ihr auch, dass man beim<br />

Skifahren immer in der Natur sei. «Das<br />

Umgehen mit dem Wetter, den<br />

verschiedenen Arten Schnee und den<br />

Temperaturen gehört bei einem Rennen<br />

dazu. Ich finde das spannend.» Schnee<br />

und Berge sind ihr «lebenswichtig». Sie<br />

muss raus, wandern, biken, rollerskaten,<br />

bergsteigen, skifahren. «Ich versuche<br />

auch in der Freizeit möglichst verschiedene<br />

Fertigkeiten auszuleben und zu<br />

trainieren.» Beim regelmässigen Joggen<br />

hat sie seit geraumer Zeit jeweils Gesellschaft:<br />

In Zürich, während des Studiums,<br />

konnte sie sich nicht nur perfekt auf die<br />

Saison vorbereiten, sondern lernte dort<br />

19<br />

auch Christoph Wenger kennen. Im Juli<br />

haben die beiden geheiratet, Amélie im<br />

eleganten weissen Brautkleid, was sie<br />

aber nicht daran hinderte, aufs Mountainbike<br />

zu steigen und eine steile Abfahrt<br />

zu wagen. Kann sie etwas in ihrem<br />

sportlichen Treiben stoppen? «Nun, zumindest<br />

die kommende Wettkampfsaison<br />

werde ich für einmal auslassen.<br />

Denn wir erwarten unser erstes Kind»,<br />

sagt sie und strahlt.<br />

Doch nach der Geburt plant sie wieder<br />

Vollgas zu geben. «Viele Weltspitzensportlerinnen<br />

machen das ja vor.» Und<br />

überhaupt: Mit dem Olympiaprojekt<br />

Sion 2026 hat sie noch ein grosses Ziel<br />

vor sich. «Erstmal müssen wir die Spiele<br />

erhalten, und dann will ich natürlich in<br />

meiner Heimat dabei sein.» Sie ist überzeugt,<br />

dass Olympische Spiele dem <strong>Winter</strong>sport<br />

in der Schweiz einen grossen<br />

Ruck geben würden. «Es wird die ganze<br />

Bevölkerung motivieren, die weltbesten<br />

Sportler hautnah mitzuerleben. Das ist<br />

gut für den Nachwuchs und für all die<br />

Kinder, die dadurch die Freude am Sport<br />

entdecken.»<br />

Ab der Saison 20<strong>18</strong>/19 will sie also wieder<br />

auf den Pisten dieser Welt unterwegs<br />

sein. Diesen <strong>Winter</strong> bleibt sie im<br />

Wallis. «Hier haben wir schliesslich auch<br />

die schönsten Skigebiete und dank der<br />

Höhe auch genügend Schnee.» Besonders<br />

gerne tobt sie sich im Neuschnee<br />

und auf Freeridepisten aus. Von Sion<br />

aus, wo sie mit Christoph wohnt, ist es<br />

nur ein Katzensprung ins Skigebiet. «Wir<br />

haben so Glück, in einer Region zu leben,<br />

wo ich Berge und Schnee gleich vor der<br />

Haustür habe.»

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