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AUSGABE 6 10. NOVEMBER <strong>2017</strong><br />
<strong>WALLIS</strong><br />
INS HERZ GEMEISSELT<br />
Tom Lüthis zweite Heimat Verbier Tour im<br />
Zinalgletscher Hockey-Wunder Nico Hischier<br />
Wein – für die Walliser eine Passion Amélie<br />
Reymond, Telemark-Star <strong>Winter</strong>-Specials
Schneller ins Wallis<br />
Tickets online günstiger kaufen<br />
bls.ch/autoverlad
Leidenschaft, Willenskraft<br />
und Magie<br />
Wann haben Sie das letzte Mal den Sternenhimmel bewundert?<br />
Einfach magisch. Über den Alpen, wo die Nächte tiefschwarz<br />
sind, ist das funkelnde Spektakel so beeindruckend, dass man<br />
sich gerne auf den Rücken legt und zuschaut. Diese Magie in<br />
Bildern einzufangen, hat sich der «Chasing Stars»- Fotograf<br />
Markus Eichenberger mit Erfolg zum Ziel gemacht.<br />
Die Leidenschaft, der Wille und die Ausdauer sind stete Begleiter.<br />
Ohne diese Tugenden wäre der Freerider Jean-Yves<br />
Michellod nach seinem Lawinenunfall nicht wieder aus dem<br />
Rollstuhl aufgestanden. Seine Willenskraft hat ihn nicht nur<br />
am Leben erhalten, sondern das schier Unmögliche möglich<br />
gemacht.<br />
Spitzenleistungen werden hart erarbeitet. Das bezeugen die<br />
Ausnahmesportlerin Amélie Reymond, das Hockey-Nachwuchstalent<br />
Nico Hischier und der Rennfahrer Tom Lüthi.<br />
Ausserhalb des Sports sieht es nicht anders aus. Sei es seitens<br />
technologischer Innovation oder bei aussergewöhnlichen<br />
Naturprodukten wie den Walliser Weinen. Mit der Leidenschaft<br />
als Antrieb schaffen wir Grosses, wenn auch im kleinen<br />
Rahmen. Lassen Sie sich inspirieren! Ich wünsche Ihnen eine<br />
spannende Lektüre und eine magische <strong>Winter</strong>zeit.<br />
Haben Sie eine besonders<br />
schöne Erinnerung an<br />
den <strong>Winter</strong> im Wallis? Teilen<br />
Sie diese auf Facebook,<br />
Twitter oder Instagram mit<br />
dem Hashtag<br />
#Mein<strong>Winter</strong>imWallis<br />
EDITO<br />
Damian Constantin,<br />
Direktor Valais/Wallis Promotion<br />
Titel Christian Pfammatter / Valais/Wallis Promotion<br />
«Wallis» erscheint als Beilage der Schweizer<br />
Illustrierten am 10. November <strong>2017</strong><br />
Redaktion | «Wallis», Schweizer Illustrierte,<br />
Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,<br />
Tel. 058 269 26 26, Fax 058 269 26 40,<br />
info@schweizer-illustrierte.ch<br />
Leitung Wallis / Leiter Zeitschriften | Urs Heller<br />
Chefredaktor | Stefan Regez Redaktionsleitung |<br />
Monique Ryser Bildchefin | Nicole Spiess<br />
Textchef | Jan Morgenthaler<br />
Layout / Produktion | Simona Guarino<br />
impressum<br />
Mitar beiter dieser Ausgabe | Christian Bürge,<br />
Caroline Micaela Hauger, Patrick Morier-Genoud<br />
Fotografen | David Carlier, Sedrik Nemeth, Christoph<br />
Köstlin, Markus Eichenberger Bildredaktion |<br />
Fabienne Hubler, Lisa Schneider, Martin Müller<br />
Korrektorat | Barbara Siegrist Designkonzept |<br />
Beling Thoenen Design Bildbearbeitung | Ringier<br />
Redaktions-Services Leiter Content- &<br />
Marketing-Partnerschaften | Thomas Passen<br />
Marketing | Verena Baumann, Patricia Heller<br />
Vermarktung | Admeira AG Chief Sales Officer |<br />
Arne Bergmann Managing Director Publishing |<br />
Beniamino Esposito Head of Marketing<br />
Publishing | Thomas Kords<br />
Head of Sales Publikums- und Programmpresse |<br />
Claudia Dippel Sales Service Anzeigen |<br />
+41 58 909 99 62, salesservices@admeira.ch<br />
Anzeigen preise und AGB | www.admeira.ch<br />
Verlag | Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,<br />
Tel. 058 269 20 00<br />
Produktionsleiter | Michael Passen<br />
Druck | Swissprinters AG, 4800 Zofingen<br />
3
68<br />
Innovative<br />
Hotelkonzepte wie<br />
beim «Whitepod»<br />
decken alle<br />
Gästewünsche ab.<br />
30<br />
Motorradstar Tom<br />
Lüthi hat Verbier<br />
zu seiner zweiten<br />
Heimat gemacht.<br />
Seine Tipps.<br />
42<br />
Wer den<br />
Sternenhimmel mal<br />
richtig sehen will,<br />
muss in die Berge.<br />
Das Portfolio.<br />
INHALT<br />
58<br />
Im Wallis<br />
gedeiht einfach<br />
jede Rebsorte.<br />
Sommelier Max<br />
Pochart schwärmt.<br />
6<br />
MERCI SCHWEIZ<br />
Der Lötschberg-Basistunnel<br />
Vor 25 Jahren sagten<br />
die Stimmberechtigten Ja zur Neat.<br />
14<br />
TELEMARK<br />
Amélie Reymond<br />
Sie ist der Star des Telemarks<br />
und mehrfache Weltcupsiegerin.<br />
30<br />
4 VALLÉES<br />
Tom Lüthi<br />
In Verbier in den 4 Vallées holt er<br />
Kraft für seine Erfolge.<br />
Fotos HO, Sedrik Nemeth (2), Markus Eichenberger,<br />
Christophe Margot, Christoph Köstlin<br />
8<br />
SO NAH!<br />
Schneller als man denkt …<br />
… reist man aus allen Landesteilen<br />
der Schweiz ins Wallis.<br />
9<br />
FOTOWETTBEWERB<br />
#Mein<strong>Winter</strong>ImWallis<br />
Folgen Sie dem Wallis auf<br />
den Social-Media-Kanälen, und posten<br />
Sie Ihr Bild vom Wallis.<br />
20<br />
EISHOCKEY<br />
Nico Hischier<br />
Er gilt als Jahrhunderttalent und spielt<br />
sich in die Herzen der Hockeywelt.<br />
24<br />
ZINALGLETSCHER<br />
Eiswelt<br />
Der Zinalgletscher kann im <strong>Winter</strong><br />
begangen werden. Reportage<br />
aus einer faszinierenden Welt aus Eis.<br />
38<br />
INTERVIEW<br />
Thomas Egger<br />
Der Direktor der Arbeitsgemeinschaft<br />
für die Berggebiete über die Chancen<br />
seines Heimatkantons.<br />
42<br />
PORTFOLIO<br />
Sternenhimmel<br />
Blick in den Himmel mit<br />
Fotograf Markus Eichenberger.<br />
4
06<br />
Inhalt<br />
64 20<br />
Jean-Yves Michellod<br />
hat sich aus dem Rollstuhl<br />
auf die Skipiste<br />
zurückgekämpft.<br />
Nico Hischier ist<br />
der Überflieger der<br />
besten Hockeyliga<br />
der Welt. Im Wallis<br />
hat er seine Wurzeln.<br />
52<br />
INNOVATION<br />
Fliegen mit Strom<br />
Thomas Pfammatter und seine Partner<br />
entwickeln das Elektroflugzeug.<br />
55<br />
UNTERNEHMEN<br />
Walliser Wirtschaft<br />
Handwerkskunst, Personalisieren<br />
von Gläsern und MGBahn.<br />
56<br />
WISSENSCHAFT<br />
Wendy Lee Queen<br />
Die amerikanische Forscherin<br />
entwickelt in Sion mit ihrem Team<br />
einen CO2-«Schwamm».<br />
58<br />
WEIN<br />
Vielfalt<br />
Sommelier Max Pochart schwärmt<br />
vom Reichtum der Walliser Weine.<br />
64<br />
LEBEN<br />
Jean-Yves Michellod<br />
Ein Lawinenunfall brachte ihn in<br />
den Rollstuhl, er hat sich rausgekämpft<br />
und fährt wieder Ski.<br />
68<br />
HOTELS<br />
Neue Ideen<br />
Halbrundzelt, umgebaute Stadel oder<br />
Tiny Chalet – neue Hotelkonzepte.<br />
5<br />
72<br />
RACLETTE<br />
Pure Natur<br />
Gute Milch und Fachwissen<br />
machen das Walliser<br />
Raclette AOP zum Genuss.<br />
74<br />
WINTER-SPECIALS<br />
Sonderangebote<br />
Profitieren Sie von Vorzugsangeboten<br />
dieser <strong>Winter</strong>saison.<br />
82<br />
AGENDA<br />
Nicht nur Skifahren<br />
Ausstellungen, Musik und<br />
Weltcuprennen.
Merci<br />
Schweiz<br />
JUBILÄUM<br />
Der Lötschberg-<br />
Basistunnel ist ein voller<br />
Erfolg! Vor 25 Jahren<br />
vom Volk genehmigt,<br />
sagen das Wallis und<br />
die BLS Danke.<br />
Jahrhundertprojekt – Nach dem homerischen<br />
Kampf des damaligen Bundesrats<br />
Adolf Ogi haben die Schweizer Stimmberechtigten<br />
am 27. September 1992 den<br />
Startschuss zum Bau des NEAT-Basistunnels<br />
am Lötschberg und am Gotthard<br />
gegeben. Während der Gotthard-Basistunnel<br />
letztes Jahr eingeweiht wurde, ist<br />
der Lötschberg-Basistunnel bereits seit<br />
zehn Jahren in Betrieb. Und er ist eine<br />
Erfolgsgeschichte. Das ganze Wallis hat<br />
wirtschaftlich und touristisch davon profitiert,<br />
da die Fahrzeiten massiv gesenkt<br />
werden konnten. Für grosse Teile der<br />
Schweiz ist das Wallis seither auch für<br />
einen Tagesausflug gut erreichbar (siehe<br />
«So nah!», Seite 8). Pro Tag fahren 50 Personenzüge<br />
und bis zu 60 Güterzüge<br />
durch den Tunnel. Das heisst, dass täglich<br />
13 000 Menschen den Tunnel im Zug<br />
durchqueren, vor der Eröffnung waren<br />
es nur 7600 (Bergstrecke). Bei den Gütern<br />
gab es eine noch eindrücklichere<br />
Steigerung: 2016 wurden 33 Millionen<br />
Bruttotonnen Güter transportiert, das<br />
sind ganze 408 Prozent mehr (gegenüber<br />
1999). Der Lötschberg-Tunnel ist im<br />
Durchschnitt zu 80 Prozent ausgelastet,<br />
immer häufiger gar zu 100 Prozent!<br />
Der Basistunnel ist 35 Kilometer lang, auf<br />
21 Kilometern nur einspurig befahrbar.<br />
Waren ursprünglich zwei Spuren geplant,<br />
verzichtete man vor der Abstimmung<br />
aus Kostengründen auf den Vollausbau.<br />
Das Lötschbergkomitee, dem<br />
unter anderem die Kantone Bern, Basel-<br />
Land, Basel-Stadt, Freiburg, Neuenburg,<br />
Solothurn und Wallis angehören, ist<br />
überzeugt, dass die zweite Röhre in den<br />
nächsten Ausbauschritt gehört. 14 Kilometer<br />
zwischen Ferden und Mitholz sind<br />
im Rohbau bereits erstellt.<br />
www.loetschberg-komitee.ch<br />
6
JAHRE<br />
25<br />
GEWINNEN SIE<br />
10 Bahn-Tageskarten und<br />
erkunden Sie das Wallis. Am<br />
besten mit dem touristischen «Lötschberger»<br />
der BLS über die Bergstrecke ins<br />
Wallis und durch den Hochleistungstunnel<br />
zurückfahren. Teilnahme<br />
bis 28. Februar 20<strong>18</strong><br />
auf wallis.ch/<br />
wettbewerb-bls<br />
Bernard<br />
Guillelmon<br />
«Der Lötschberg-<br />
Basistunnel verbindet<br />
Genua mit Rotterdam und<br />
das Wallis mit Bern – als<br />
CEO der BLS bin ich stolz<br />
darauf, dass der Tunnel<br />
zwischen Frutigen und Visp<br />
zu den meistbefahrenen<br />
Eisenbahnstrecken<br />
der Schweiz gehört.»<br />
Viola Amherd<br />
«Der Lötschbergtunnel<br />
ist eine Erfolgsgeschichte!<br />
Ein leistungsfähiges<br />
Bahnnetz schützt<br />
unsere Städte, Dörfer und<br />
Landschaften vor Horden<br />
von Lastwagen. Als Brigerin<br />
und Nationalrätin werde ich<br />
mich für die zweite Röhre<br />
am Lötschberg einsetzen.»<br />
Jacques Melly<br />
«Als Präsident des Walliser<br />
Staatsrats kann ich mich nur<br />
darüber freuen, dass<br />
das Schweizer Volk 1992<br />
die Weichen für die Bahn<br />
gestellt hat. Es war ein<br />
mutiger Entscheid, der<br />
die Nachhaltigkeit gestellt<br />
und den Platz der Schweiz in<br />
Europa gestärkt hat.»<br />
Fotos Olivier Maire / Keystone, HO, Sebastian Magnani<br />
7
SO NAH!<br />
Näher als man denkt: Die Walliser Berge sind von einem grossen Teil<br />
der Schweiz aus in nur wenig mehr als drei Stunden erreichbar.<br />
Besonders schnell gehts von der Deutschschweiz aus mit der Bahn durch<br />
den Lötschberg-Basistunnel oder mit dem Autoverlad am Lötschberg.<br />
Wer auf Genuss setzt, nimmt den Lötschberger der BLS und fährt<br />
über die alte, landschaftlich spektakuläre Strecke.<br />
SO NAH<br />
Ovronnaz<br />
Zürich 3:45 h 3:10 h<br />
Bern 2:40 h 2:00 h<br />
Luzern 3:50 h 3:00 h<br />
Basel 3:50 h 3:00 h<br />
Genf 2:40 h 2:10 h<br />
Lausanne 2:00 h 1:30 h<br />
Neuchâtel 2:45 h 2:10 h<br />
Crans-<br />
Montana<br />
Zürich 3:10 h 3:15 h<br />
Bern 2:05 h 2:05 h<br />
Luzern 3:10 h 3:10 h<br />
Basel 3:10 h 3:05 h<br />
Genf 2:40 h 2:15 h<br />
Lausanne 1:50 h 1:35 h<br />
Neuchâtel 2:40 h 2:20 h<br />
Leukerbad<br />
Zürich 3:05 h 3:30 h<br />
Bern 2:00 h 2:20 h<br />
Luzern 3:10 h 3:10 h<br />
Basel 3:10 h 3:20 h<br />
Genf 3:05 h 2:20 h<br />
Lausanne 2:20 h 1:40 h<br />
Neuchâtel 3:05 h 2:25 h<br />
Riederalp<br />
Champéry<br />
Zürich 3:50 h 2:40 h<br />
Bern 2:45 h 1:30 h<br />
Luzern 4:20 h 2:30 h<br />
Basel 3:50 h 2:30 h<br />
Genf 2:20 h 1:35 h<br />
Lausanne 1:30 h 1:15 h<br />
Neuchâtel 2:45 h 1:30 h<br />
Zürich 2:50 h 2:40 h<br />
Bern 1:40 h 2:20 h<br />
Luzern 2:50 h 2:25 h<br />
Basel 2:50 h 3:20 h<br />
Genf 3:10 h 2:40 h<br />
Lausanne 2:30 h 2:00 h<br />
Neuchâtel 2:50 h 2:45 h<br />
Verbier Zermatt Saas-Fee<br />
Zürich 3:30 h 3:15 h<br />
Bern 2:30 h 2:05 h<br />
Luzern 4:05 h 3:10 h<br />
Basel 3:35 h 3:05 h<br />
Genf 2:30 h 2:15 h<br />
Lausanne 1:45 h 1:35 h<br />
Neuchâtel 2:25 h 2:20 h<br />
Zürich 3:10 h 3:45 h<br />
Bern 2:05 h 2:30 h<br />
Luzern 3:10 h 3:15 h<br />
Basel 3:15 h 3:30 h<br />
Genf 3:40 h 2:55 h<br />
Lausanne 2:50 h 2:15 h<br />
Neuchâtel 3:10 h 3:00 h<br />
Zürich 2:50 h 3:45 h<br />
Bern 1:50 h 2:30 h<br />
Luzern 3:05 h 3:15 h<br />
Basel 3:05 h 3:30 h<br />
Genf 3:30 h 2:55 h<br />
Lausanne 2:45 h 2:15 h<br />
Neuchâtel 3:05 h 3:00 h<br />
8
AKTUELL<br />
Hier könnte Ihr Wallis-Bild sein<br />
Posten Sie Ihre schönsten Bilder mit dem Hashtag<br />
#Mein<strong>Winter</strong>ImWallis und nehmen Sie am Wettbewerb teil.<br />
Foto Jan Sterren<br />
Social Media | Sonnenuntergang beim<br />
künstlichen See in Rosswald oberhalb von<br />
Brig. Der Visper Jan Sterren, Vize-Schweizer-Meister<br />
im Gleitschirmfliegen, bereitete<br />
sich auf einen Nachtflug vor, als er<br />
dieses stimmungsvolle Bild schoss und es<br />
in den sozialen Medien teilte. Damit gewann<br />
er den Wettbewerb #Mein<strong>Winter</strong>Im-<br />
Wallis 2016/17. Haben auch Sie das Wallis<br />
in Ihr Herz gemeisselt? Dann treten Sie<br />
der Wallis-Community bei! Facebook,<br />
Twitter, Instagram, Youtube, Snapchat,<br />
Google+ oder Linkedin – auf all diesen<br />
Kanälen können Sie dem Wallis folgen,<br />
um keine Neuigkeiten, Veranstaltungen<br />
oder Ausflugstipps zu verpassen. Und<br />
vor allem: Machen Sie mit! Teilen Sie Ihre<br />
Erlebnisse unter den offiziellen Hashtags,<br />
und halten Sie den Walliser <strong>Winter</strong> mit<br />
dem Smartphone fest. Damit nehmen Sie<br />
automatisch am Fotowettbewerb teil.<br />
Zu gewinnen: eine Veröffentlichung Ihres<br />
Fotos im Magazin <strong>WALLIS</strong> <strong>Winter</strong> 20<strong>18</strong>/19<br />
und einen unvergesslichen Aufenthalt<br />
im Wallis.<br />
Gültigkeit: bis 15. April 20<strong>18</strong>.<br />
www.wallis.ch/Mein<strong>Winter</strong>ImWallis<br />
9
Skitouren –<br />
der neue Trend<br />
AKTUELL<br />
Morgins | Skiwanderer und Skibergsteiger<br />
haben einen neuen Hotspot: Der<br />
Rando-Parc in Morgins mitten im Skigebiet<br />
Portes du Soleil geht in die zweite<br />
Saison. Die Erfahrungen im letzten<br />
<strong>Winter</strong> waren sehr gut, und die Besucherzahlen<br />
übertrafen die Erwartungen.<br />
Es ist der einzige dieser Art im Wallis.<br />
Die verschiedenen Routen wurden von<br />
keinem Geringeren als Yannick Ecoeur<br />
gestaltet, dem Gewinner der Patrouille<br />
des Glaciers 2010, Mitglied der Schweizer<br />
Nationalmannschaft Skitourenrennen<br />
und Sieger des Weltcups im Skitourenrennen.<br />
Sechs Routen sind ausgeschildert,<br />
die verschiedene Schwierigkeitsgrade<br />
und Laufzeiten von eineinhalb<br />
bis zu zweidreiviertel Stunden abdecken.<br />
Es gibt zwei blaue, drei rote und<br />
eine schwarze Piste. Alle Routen sind<br />
gesichert, auf einer Tafel am Anfang der<br />
Touren sind alle nötigen Informationen<br />
zusammengefasst. Das Skigebiet Portes<br />
du Soleil erstreckt sich über das französisch-schweizerische<br />
Grenzgebiet. Dank<br />
des internationalen Skipasses können<br />
alle Pisten des Verbunds befahren<br />
werden.<br />
www.morgins.ch<br />
Der Rando-Parc in Morgins wurde<br />
von Yannick Ecoeur gestaltet.<br />
Walliser<br />
Köstlichkeiten<br />
Mit einem speziellen Label garantieren zahlreiche<br />
Restaurants typische regionale Gerichte.<br />
Wallis | Das Label «Walliser Köstlichkeiten»<br />
wird Restaurantbetrieben verliehen,<br />
die Regionalprodukte und typische<br />
Walliser Gerichte servieren. In den<br />
Label-Betrieben bekommt man mindestens<br />
drei typische warme Speisen aus<br />
der Region und mindestens zwei mit Walliser<br />
Produkten zubereitete Desserts sowie<br />
den traditionellen «Walliser Teller» bestehend<br />
aus Walliser Roggenbrot AOP,<br />
Walliser Trockenfleisch IGP, Walliser Rohschinken<br />
IGP und Rohspeck IGP, Walliser<br />
Trockenwurst und Walliser Raclette AOP<br />
Käse. Auf der Website findet man nicht<br />
nur die Betriebe, sondern kann auch nach<br />
Gerichten suchen, etwa nach Brisolée –<br />
Kastanien mit Walliser Spezialitäten.<br />
www.valais-terroir.ch<br />
Fotos Valais/Wallis Promotion, AFP / Getty Images, Philipp Rohner, HO<br />
10
Seifen aus<br />
Handarbeit<br />
Massongex | Laurence Machot und Reynold<br />
Mariaux hatten einen Traum: Sie<br />
wollten Seifen aus 100 Prozent natürlichen<br />
Bio-Rohstoffen ohne Chemie und<br />
Konservierungsstoffe herstellen. 2009<br />
begannen sie mit ersten Produkten, heute<br />
umfasst das Sortiment der L’Artisan<br />
Savonnier Seifen in fester und flüssiger<br />
Form, Duschmittel, Cremes und Pomaden.<br />
Der Herstellungsprozess funktioniert<br />
nach traditionellen Methoden, und<br />
von der Komposition der Produkte über<br />
das Design bis zum Verkauf wird alles<br />
selbst gemacht. Die Seifen werden kalt,<br />
also ohne Kochen der Rohstoffe, hergestellt.<br />
So behalten die Pflanzen- und<br />
Duftöle ihre feuchtigkeitsspendenden,<br />
sanften Eigenschaften. Das Angebot umfasst<br />
auch vegane Produkte. Zudem verzichten<br />
die L’Artisan Savonnier vollständig<br />
auf Palmöl. Diese Prinzipien gelten<br />
für alle Produkte der Linie. Unser Tipp:<br />
Die Aprikosencreme mit Öl aus dem<br />
Kern der typischen Walliser Frucht! Zu<br />
kaufen gibt es die einheimischen Seifen<br />
und Cremes im Onlineshop und in verschiedenen<br />
Walliser Läden.<br />
www.lartisan-savonnier.ch<br />
Chandra Kurt hat bei Provins<br />
eine eigene Weinlinie.<br />
Junge Linie mit<br />
alten Sorten<br />
Sion | Chandra Kurt, bekannte Weinexpertin,<br />
Journalistin und Autorin verschiedener<br />
Weinbücher, hat Provins für<br />
die Kreation ihrer eigenen Kollektion ausgewählt.<br />
Zusammen mit der damaligen<br />
Provins-Önologin Madeleine Gay, die<br />
sich seit Jahrzehnten für die alten einheimischen<br />
Rebsorten einsetzt, wollte<br />
sie den Fokus auf alte und wenig bekannte<br />
Rebsorten legen, die von der Tradition<br />
des Wallis und der Schweiz erzählen.<br />
Gemeinsam selektierten sie sechs traditionsreiche<br />
autochthone Walliser Sorten,<br />
die sie in einer zeitgenössischen Vinifizierung<br />
einem internationalen, modernen<br />
Publikum zugänglich machen.<br />
Der Erfolg gibt ihnen recht: Die Weine<br />
der jungen Linie wurden bereits mit<br />
mehreren Silber- und Goldmedaillen an<br />
nationalen und internationalen Wettbewerben<br />
ausgezeichnet. Die Kollektion<br />
umfasst die Weissweine Amigne, Fendant,<br />
Heida, Humagne Blanche, Petite<br />
Arvine und die Rotweine Cornalin, Diolinoir,<br />
Humagne Rouge. Die Weine können<br />
im Onlineshop von Provins bestellt<br />
werden.<br />
www.provins.ch<br />
11
Innovative<br />
Industrie<br />
AKTUELL<br />
Die Tschäggättä sind tief<br />
in der Tradition des<br />
Lötschentals verankert.<br />
Tschäggättä –<br />
nicht verpassen<br />
Lötschental | Die für das Lötschental<br />
typischen maskierten Fasnachtsgestalten,<br />
die sogenannten Tschäggättä, treten<br />
zwischen dem katholischen Feiertag<br />
Maria Lichtmess am 2. Februar und dem<br />
14. Februar 20<strong>18</strong>, dem Aschermittwoch,<br />
auf. Immer nach Feierabend streifen die<br />
wilden Gestalten durchs Tal. Die Tschäggättä<br />
tragen alte, umgestülpte Kleider.<br />
Darüber hängen zwei Schaf- oder<br />
Ziegenfelle. Reservieren Sie sich jetzt<br />
schon die Daten, die Lötschentaler<br />
Tschäggättä muss man einmal erlebt<br />
haben.<br />
www.loetschental.ch<br />
Die Maskengestalten<br />
streifen am<br />
Abend durch<br />
die Dörfer<br />
Wallis | Wo werden die Karosserien von<br />
Jaguar und Land Rover hergestellt? Woher<br />
stammen die Kunstharze für Airbus<br />
und Boeing? Und wer hat die spektakuläre<br />
Achterbahn Silver Star im Europa-<br />
Park Rust entwickelt? Die Walliser Industrie!<br />
Die einzigartige Walliser Natur ist<br />
weitbekannt. Weniger bekannt ist, dass<br />
das Wallis auch ein vorbildliches Wirtschaftsgebiet<br />
ist. Der Kanton bietet erstklassige<br />
Ausbildungsmöglichkeiten und<br />
beherbergt Top-Forschungsinstitute und<br />
anerkannte Unternehmen. Er wirkt als<br />
Kompetenzzentrum und weiss das Beste<br />
aus der Natur herauszuholen. Mit dem<br />
geplanten Neubau von Lonza und Sanofi<br />
wird in den nächsten Jahren eines der<br />
modernsten Biotechlabors in Visp entstehen,<br />
und der Forschungscampus<br />
Energypolis in Sion wird bis 2020 rund<br />
600 Hochqualifizierten einen Arbeitsplatz<br />
bieten. Unterstützt vom Klub der<br />
Unternehmen wird diese beeindruckende<br />
und innovative Seite des Wallis unter<br />
dem Titel «Recto Verso – das Wallis in<br />
Bewegung» mit kurzen Videobeiträgen<br />
sichtbar gemacht.<br />
www.wallis.ch/rectoverso<br />
Lithografien von Toulouse-Lautrec in<br />
der Fondation Pierre Gianadda.<br />
Pariser<br />
Nachtleben<br />
Martigny | Einmal mehr präsentiert die<br />
Fondation Pierre Gianadda in Martigny<br />
einen kulturellen Höhepunkt: Von einem<br />
der grössten privaten Sammler Euro -<br />
pas zur Verfügung gestellt, sind ab<br />
Dezember rund 80 Werke von Henri de<br />
Toulouse-Lautrec (<strong>18</strong>64–1901) zu sehen.<br />
Der Künstler, der einer südfranzösischen<br />
Adelsfamilie entstammt, war fasziniert<br />
vom extravaganten Pariser Nachtleben<br />
der Jahrhundertwende. Seine Lithografien<br />
von Künstlern und Tänzerinnen der<br />
Nachtlokale, am bekanntesten das Moulin<br />
Rouge, waren für die damalige Zeit<br />
mutig und begründeten ein eigenes<br />
Genre: Er, den man auch «Seele des<br />
Montmartre» nannte, zeichnete und malte<br />
die Menschen so, wie sie waren, ohne<br />
sie zu schönen oder zu beurteilen. Die<br />
Ausstellung umfasst die ganze Periode<br />
der bekannten Lithografien von <strong>18</strong>91 bis<br />
<strong>18</strong>99. Neben den ikonenhaften Bildern<br />
sind auch viele Skizzen und Preziosen zu<br />
sehen, die der Öffentlichkeit sonst nicht<br />
zugänglich sind. Die Ausstellung beginnt<br />
am 1. Dezember <strong>2017</strong> und dauert bis zum<br />
3. Juni 20<strong>18</strong>.<br />
www.gianadda.ch<br />
Fotos Valais/Wallis Promotion, Fondation Pierre Gianadda, HO, Sedrik Nemeth<br />
12
Auf den Schlitten,<br />
fertig, los!<br />
Riederalp | Direkt bei der Bergstation<br />
Moosfluh auf 2333 Metern beginnt der<br />
neue 5,3 Kilometer lange Schlittelweg<br />
Moosfluh. Er führt über den Blausee<br />
und die Gopplerlücke hinunter zur Talstation<br />
Moosfluh auf der Riederalp oder<br />
direkt auf die Bettmeralp. Ein Halt am<br />
View Point Moosfluh ist unbedingt einzuplanen,<br />
denn dort ist die Sicht auf den<br />
Grossen Aletschgletscher spektakulär.<br />
Beachten Sie die Schneebedingungen<br />
und Pistenöffnungszeiten. Den Schlitten<br />
können Sie bequem in den Sportgeschäften<br />
der Familiendestination<br />
Aletsch Arena mieten. Das autofreie<br />
Hochplateau zählt zu den acht Walliser<br />
Destinationen mit dem Label «Family<br />
Destination» von Schweiz Tourismus.<br />
www.aletscharena.ch/schlitteln<br />
Sympathisches<br />
Jungtalent<br />
Slalom- und Riesenslalom-Spezialistin Mélanie<br />
Meillard ist die grösste Nachwuchshoffnung.<br />
Schlittelspass in der Aletsch Arena.<br />
Hérémence | Von der Sporthilfe Schweiz<br />
wurde Mélanie Meillard im Mai als grösste<br />
Sporthoffnung der Westschweiz geehrt.<br />
Im August hat sie ihre Lehrabschlussprüfung<br />
gemacht und ihrem Arbeitgeber<br />
Ochsner Sport gedankt, dass<br />
sie die Lehre trotz ihrer wie eine Rakete<br />
abgehenden Sportkarriere machen<br />
konnte. Ausser ein paar Tagen in London<br />
13<br />
und an der Côte d’Azur hatte die 19-Jährige<br />
also wenig Ruhezeit, das Training<br />
ging vor. Die letzte Weltcupsaison hat sie<br />
in Aspen mit einem fünften Platz im Slalom<br />
und einem achten im Riesenslalom<br />
abgeschlossen – ihre besten Resultate in<br />
der noch jungen Karriere. Nun will sie<br />
sich endgültig an der Spitze etablieren.<br />
www.melaniemeillard.ch
TELEMARK<br />
DIE<br />
WELTBESTE<br />
Elfmal Weltmeisterin, 34 Kristallkugeln<br />
und 133 Weltcupsiege – das ist der Palmarès<br />
von Amélie Reymond, der Walliser<br />
Ausnahmekönnerin im Telemark.<br />
Text: Monique Ryser Fotos: David Carlier<br />
14
15<br />
Mit gekonntem Schwung und<br />
perfekter Haltung gleitet<br />
Amélie Reymond die Piste<br />
Ethérolla in Thyon hinunter.
TELEMARK<br />
Snowboarden findet sie casse-pied.<br />
Übersetzt man das nett auf<br />
Deutsch, heisst es so viel wie<br />
stinklangweilig. Aha, aber selbst betreibt<br />
sie doch den Altherrensport Telemark,<br />
wagt man einzuwenden. Amélie Reymond<br />
ist zu höflich und zu charmant, als<br />
dass sie auf diese Bemerkung mit gleicher<br />
Münze zurückgeben würde. Vielmehr<br />
erklärt sie, was Telemark einem abfordert:<br />
Kraft, Ausdauer und ein hohes<br />
Mass an Koordination und Gleichgewicht.<br />
Insgesamt drei Disziplinen muss<br />
man im Weltcup beherrschen, die alle<br />
ähnlich tönen wie alpine oder nordische<br />
Disziplinen, aber immer noch Spezialschwierigkeiten<br />
eingebaut haben. Beim<br />
Riesenslalom beispielsweise gehört ein<br />
rund 25 Meter langer Sprung dazu, der<br />
von Punkterichtern bewertet wird. Zur<br />
Disziplin Classic gehören ein Riesenslalom,<br />
eine Skatingstrecke, ein Sprung und<br />
das Fahren einer 360-Grad-Steilwandkurve.<br />
Rund drei Minuten dauere ein solcher<br />
Lauf, so Reymond. «Das braucht<br />
Kondition und hohe Konzentration, denn<br />
vor allem in der Steilwandkurve fühlt<br />
man sich wie in einer Waschmaschine.»<br />
Im Parallelsprint, der kürzer ist, treten<br />
zwei Athletinnen gleichzeitig gegeneinander<br />
an. «Das ist für die Zuschauerinnen<br />
und Zuschauer sehr spektakulär.<br />
Und für uns Fahrerinnen nicht ganz einfach,<br />
da wir bis zu sechs Runden gegen<br />
verschiedene Konkurrentinnen absolvieren<br />
müssen.»<br />
Telemark – das war der Anfang des Skisports,<br />
<strong>18</strong>60 erfunden von einem Norweger.<br />
Fast hundert Jahre war es die einzige<br />
Art, mit Ski die schneebedeckten<br />
Hänge hinunterzukommen. Die Ski waren<br />
gerade geschnittene Holzlatten, und<br />
um überhaupt eine Kurve fahren zu können,<br />
brauchte es eine spezielle Technik:<br />
Mit dem Beugen des Knies auf der Bergseite<br />
verlagerte man den Druck auf den<br />
Ski und leitete so die Kurve ein. Den Ruf<br />
des Altherrensports hat die Sportart aus<br />
dem einfachen Grund, dass in den Sechziger-<br />
und Siebzigerjahren ältere Skifahrer<br />
immer noch mit dieser Technik die<br />
Hänge hinunterkurvten. Doch längst<br />
schon ist der Telemark eine eigene<br />
Sportart mit neuen Anforderungen,<br />
eigenem FIS-Rennkalender und einer<br />
elfköpfigen Equipe bei Swiss-Ski.<br />
Seit zehn Jahren gehört Amélie Reymond<br />
zur Nationalmannschaft, und sie<br />
ist im elfköpfigen Team mit vier Frauen<br />
und sieben Männern die bei Weitem erfolgreichste<br />
Fahrerin. Vor zehn Jahren<br />
hat sie voll auf Telemark gesetzt und seitdem<br />
Titel um Titel geholt. Seit 2009<br />
dominiert sie den Weltcup, nur 2013<br />
musste sie einer Norwegerin Platz machen.<br />
Telemark erfordere sehr viel Training,<br />
erklärt die 30-Jährige. Die Absolventin<br />
der ETH Zürich mit einem Master<br />
in Biomechanik arbeitet 80 Prozent im<br />
Gesundheitsdienst des Kantons Wallis<br />
und trainiert fast täglich. Morgens auf<br />
die Piste, über Mittag in den Kraftraum,<br />
abends Kondition. «Obwohl ich schon<br />
seit Jahren auf höchstem Niveau Sport<br />
treibe, ist es mir doch noch nie verleidet.<br />
Das ist auch ein grosses Glück, so bin ich<br />
immer motiviert», sagt sie. Man glaubt es<br />
sofort, denn sonst wäre wohl nicht möglich<br />
gewesen, dass sie – währenddem<br />
ihre Telemark-Karriere bereits in vollem<br />
Amélie ist<br />
auch<br />
Geräteturnerin<br />
und Vize-<br />
Schweizer-<br />
Meisterin am<br />
Reck<br />
16
1<br />
2<br />
3<br />
1 Für den Telemark<br />
braucht es eine<br />
Spezialbindung, die das<br />
Heben des Schuhs erlaubt. An<br />
den Weltcup-Rennen gehört auch<br />
Skaten und Springen dazu. 2 Amélie<br />
Reymond geht trotz 80-Prozent-Pensum<br />
täglich trainieren. 3 Auf der Piste<br />
Ethérolla mit Ausblick auf<br />
die Dent Blanche.<br />
17
1<br />
2<br />
TELEMARK<br />
<strong>18</strong>
Sogar an ihrer<br />
Hochzeit setzte<br />
sich Amélie<br />
im Brautkleid<br />
auf das<br />
Mountainbike<br />
1 Amélie am<br />
Freeriden im Telemark-Stil<br />
in der Region<br />
Thyon. «Ich kann mir nichts<br />
Schöneres vorstellen», so die Spitzensportlerin.<br />
2 Kurze Rast auf der Bergbahn<br />
der Piste Ethérolla. Von hier aus<br />
sieht man die Dent Blanche, bis<br />
ins Rhonetal und bis zur<br />
Staumauer Grande<br />
Dixence.<br />
Gange war – noch Reck-Vize-Schweizer-<br />
Meisterin im Geräteturnen wurde. «Geräteturnen<br />
ergänzt sich gut mit den Fähigkeiten,<br />
die ich im Telemark benötige:<br />
Kraft, Beweglichkeit und exakte<br />
Ausführung. Und auch im Telemark wird,<br />
wie im Geräteturnen, die Haltung und<br />
die technische Ausführung von Juroren<br />
bewertet.»<br />
Amélie Reymond ist in Basel geboren<br />
und in Sion aufgewachsen. Die Eltern<br />
gingen mit ihr schon als kleines Kind auf<br />
die Skipiste. Bald wurde ihr Talent erkannt,<br />
und sie trainierte mit dem Skiclub.<br />
Bereits mit 13 fuhr sie Alpin- Skirennen,<br />
mit 17 entdeckte sie dann den Telemark.<br />
Im Skiclub traf sie auf Françoise Besse-<br />
Matter, Weltmeisterin im Telemark, die<br />
in ihr das Ausnahmetalent erkennt und<br />
sie fördert. «Ich musste das Skifahren<br />
neu lernen», erinnert sich Amélie. Der<br />
Einsatz hat sich gelohnt. «Ich konnte<br />
dank des Sports durch die halbe Welt<br />
reisen. Das ist ein grosses Privileg.»<br />
Wichtig sei ihr auch, dass man beim<br />
Skifahren immer in der Natur sei. «Das<br />
Umgehen mit dem Wetter, den<br />
verschiedenen Arten Schnee und den<br />
Temperaturen gehört bei einem Rennen<br />
dazu. Ich finde das spannend.» Schnee<br />
und Berge sind ihr «lebenswichtig». Sie<br />
muss raus, wandern, biken, rollerskaten,<br />
bergsteigen, skifahren. «Ich versuche<br />
auch in der Freizeit möglichst verschiedene<br />
Fertigkeiten auszuleben und zu<br />
trainieren.» Beim regelmässigen Joggen<br />
hat sie seit geraumer Zeit jeweils Gesellschaft:<br />
In Zürich, während des Studiums,<br />
konnte sie sich nicht nur perfekt auf die<br />
Saison vorbereiten, sondern lernte dort<br />
19<br />
auch Christoph Wenger kennen. Im Juli<br />
haben die beiden geheiratet, Amélie im<br />
eleganten weissen Brautkleid, was sie<br />
aber nicht daran hinderte, aufs Mountainbike<br />
zu steigen und eine steile Abfahrt<br />
zu wagen. Kann sie etwas in ihrem<br />
sportlichen Treiben stoppen? «Nun, zumindest<br />
die kommende Wettkampfsaison<br />
werde ich für einmal auslassen.<br />
Denn wir erwarten unser erstes Kind»,<br />
sagt sie und strahlt.<br />
Doch nach der Geburt plant sie wieder<br />
Vollgas zu geben. «Viele Weltspitzensportlerinnen<br />
machen das ja vor.» Und<br />
überhaupt: Mit dem Olympiaprojekt<br />
Sion 2026 hat sie noch ein grosses Ziel<br />
vor sich. «Erstmal müssen wir die Spiele<br />
erhalten, und dann will ich natürlich in<br />
meiner Heimat dabei sein.» Sie ist überzeugt,<br />
dass Olympische Spiele dem <strong>Winter</strong>sport<br />
in der Schweiz einen grossen<br />
Ruck geben würden. «Es wird die ganze<br />
Bevölkerung motivieren, die weltbesten<br />
Sportler hautnah mitzuerleben. Das ist<br />
gut für den Nachwuchs und für all die<br />
Kinder, die dadurch die Freude am Sport<br />
entdecken.»<br />
Ab der Saison 20<strong>18</strong>/19 will sie also wieder<br />
auf den Pisten dieser Welt unterwegs<br />
sein. Diesen <strong>Winter</strong> bleibt sie im<br />
Wallis. «Hier haben wir schliesslich auch<br />
die schönsten Skigebiete und dank der<br />
Höhe auch genügend Schnee.» Besonders<br />
gerne tobt sie sich im Neuschnee<br />
und auf Freeridepisten aus. Von Sion<br />
aus, wo sie mit Christoph wohnt, ist es<br />
nur ein Katzensprung ins Skigebiet. «Wir<br />
haben so Glück, in einer Region zu leben,<br />
wo ich Berge und Schnee gleich vor der<br />
Haustür habe.»
Von Naters nach New Jersey ist es ein weiter Weg.<br />
Nico Hischier aber ist angekommen. Das weltgrösste<br />
Eishockey-Talent seines Jahrgangs hat<br />
alle Fähigkeiten, um ein globaler Superstar zu<br />
werden. Seine Gabe bekam er nicht geschenkt.<br />
Sie ist das Resultat eines peniblen Arbeitseifers<br />
und einer kindlichen Liebe zum Spiel.<br />
<strong>WALLIS</strong>ER<br />
Nur Wunder<br />
sind gut genug<br />
Text: Christian Bürge<br />
Foto: Christoph Köstlin<br />
20
21<br />
Mit <strong>18</strong> Jahren zum weltgrössten<br />
Talent geadelt: Der Druck auf Nico<br />
Hischiers Schultern ist gewaltig.
«Ich versuche<br />
die Dinge so<br />
lange, bis ich<br />
sie kann»<br />
2<br />
<strong>WALLIS</strong>ER<br />
1<br />
4<br />
3<br />
1 Nico Hischier<br />
kann mit den New<br />
Jersey Devils schon in den<br />
ersten Spielen jubeln. 2 Beim<br />
SC Bern in der Garderobe: Dort machte<br />
er auch das Sommertraining. 3 Ungewohntes<br />
Terrain: Auch vor der Kamera<br />
macht er gute Figur. 4 Spotlight:<br />
Bei den New Jersey Devils<br />
sind alle Augen auf ihn<br />
gerichtet.<br />
22
Fotos AP / Keystone (2)<br />
Heutzutage ist fast alles für fast jeden<br />
eine Challenge. Jeder Buchhalter<br />
vermeldet auf Social Media<br />
wie Facebook oder Linkedin die Herausforderung,<br />
der er sich stellt – wenn<br />
er die Firma wechselt. Die Zehnkilometer-Strecke<br />
beim Silvesterlauf vor sich?<br />
Challenge! Ein neues Kuchenrezept ausprobieren?<br />
Challenge! Herausforderungen<br />
für Sterbliche. Und dann gibt es<br />
noch das: Stellen Sie sich vor, Sie sind<br />
<strong>18</strong> Jahre alt und werden vor einem Millionenpublikum<br />
als weltgrösstes Talent<br />
Ihres Jahrgangs in Ihrer Branche geadelt.<br />
Und Sie müssen sich ab sofort dreimal<br />
pro Woche mit den Besten der Welt in<br />
den grössten Stadien messen, obwohl<br />
Sie das noch nie auf diesem Niveau getan<br />
haben. Sie wissen auch: Nur Wunderdinge<br />
sind gut genug, oder die werden<br />
früher oder später über mich herfallen.<br />
Die Zuschauer, die Medien und<br />
am Ende vielleicht auch der Chef. Verspüren<br />
Sie ein bisschen Druck? Willkommen<br />
in der Welt von Nico Hischier, dem<br />
weltgrössten Eishockeytalent seines<br />
Jahrgangs, Stürmer der New Jersey De-<br />
vils. In der besten Liga, der NHL. Das<br />
Spannende an solchen Menschen – in<br />
diesem Fall von Athleten – ist nicht etwa<br />
die Beschaffenheit ihrer Hände und<br />
Füsse, Arme und Beine, nicht die optimalen<br />
Hebel, mit welchen sie die Natur<br />
vielleicht ausgestattet hat, sondern das,<br />
was in diesen Köpfen vor sich geht.<br />
Schwierige Aufgaben lösen bei ihnen<br />
keine Depression, sondern einen Reiz<br />
aus. Und sie sind hartnäckig oder stur<br />
genug, etwas so lange zu probieren, bis<br />
sie es können. Als Bub spielt Nico nicht<br />
nur Eishockey, sondern parallel auch<br />
Fussball, Tennis und Unihockey. Er fährt<br />
Skateboard, Ski, Snowboard, geht ins<br />
Judo, ins Kunstturnen, ins Schwimmen.<br />
Er balanciert auf der Slackline, lernt Einradfahren.<br />
Seine Mutter Katja sagt: «Er<br />
wollte alles ausprobieren. Und er wollte<br />
auch immer den Weg zum Ziel kennen.<br />
Er beobachtete ganz genau.»<br />
Als seine Schwester Nina am Klavier wochenlang<br />
ein Lied einübt, beobachtet<br />
Nico sie. Und sagt: «Ich kann es auch.»<br />
Er übt ein paar Tage wie verrückt – dann<br />
spielt er es vor. Während vielen das<br />
Leben wie eine Aneinanderreihung von<br />
Tests erscheint, ist es für ihn ein Spiel.<br />
Nur: Wie viel er, die Eltern und die<br />
Gross eltern investieren, sehen die meisten<br />
nicht. Das ist als Kind so, als er von<br />
Naters nach Visp ins Training und in die<br />
Sportschule will und ständig hin- und<br />
hergefahren wird, das ist so als Teenager,<br />
als er mit 15 Jahren das Wallis verlässt,<br />
um im Nachwuchs des SC Bern zu spielen,<br />
das ist mit 17 so, als er alleine nach<br />
Nordamerika zu einer Gastfamilie zieht,<br />
um sich in Halifax einem Juniorenteam<br />
anzuschliessen. Er ist einer, der alles von<br />
sich verlangt. Und alles dafür tut, damit<br />
sein Team nicht verliert. Als Kind geht<br />
er bei einem Turnier vor einem Spiel<br />
zu seinem Trainer und sagt ihm, wer wo<br />
zu spielen hat, damit sie gewinnen. Der<br />
Trainer hört auf ihn. Sie gewinnen. Spass<br />
und Perfektionismus gehen bei ihm zusammen.<br />
«Es stimmt, wenn ich im Eishockey<br />
etwas verbessern muss, versuche<br />
ich es so lange, bis ich es kann», sagt<br />
er. «Wenn der Trainer sagt, ihr macht<br />
20 Kniebeugen, mache ich nicht 19.<br />
Wenn wir Kreisel drehen, gibt es keine<br />
Abkürzung.» Die Experten sind hingerissen<br />
von ihm. «Es gibt viele smarte Spieler,<br />
aber bei Nico ist alles fliessend», sagt<br />
etwa Craig Button vom kanadischen<br />
Sportsender TSN. «Er ist automatisch<br />
immer am richtigen Ort. Wenn man ein<br />
Video von ihm anschaut, sagt man nur<br />
noch: ‹Wow!› Seine Hände sind so gut,<br />
er bringt die Gegner automatisch aus<br />
dem Gleichgewicht.»<br />
Hischier, der sein Können seit Anfang<br />
Oktober am Hudson River demonstriert,<br />
sieht seine Heimat seit drei Jahren nur<br />
an Wochenenden oder in den Ferien.<br />
«Ich bin glücklich, ein Walliser zu sein»,<br />
sagt er. Er erzählt von den Wanderungen<br />
mit der Familie. Mit Vater Rino, Mutter<br />
Katja, Schwester Nina und Bruder Luca,<br />
der jetzt Profi beim SC Bern ist. Blatten,<br />
Belalp, Riederalp, Aletschgletscher. Vom<br />
Baden im Baggilla, dem kleinen Weiher<br />
bei Raron. Alles eingebrannte Bilder.<br />
Sosehr er in Gedanken mit der Heimat<br />
verbunden ist, so unschweizerisch kompromisslos<br />
geht er seinen Weg. Keine<br />
Zweitausbildung, keine Rückfallposition,<br />
kein Sicherheitsnetz. Es ist die Konsequenz,<br />
welche die Handvoll Weltstars im<br />
Schweizer Sport gemein hat. Und während<br />
man den meisten Menschen keinen<br />
Gefallen tut, sie mit Tennisstar Roger Federer<br />
zu vergleichen, ist es dieser Ausnahmeerscheinung<br />
nicht nur zuzumuten,<br />
es drängt sich richtiggehend auf. Denn<br />
beide vereinen Demut, Opferbereitschaft,<br />
einen peniblen Arbeitseifer und<br />
eine fast schon kindliche Liebe zum<br />
Spiel. Und während sie den gleichen<br />
Sport wie Millionen andere betreiben,<br />
tun sie es so kunstvoll wie nur wenige.<br />
Die Challenge, der nächste Schweizer<br />
Weltstar zu werden: Eigentlich ist es bei<br />
Hischier keine Frage, ob er es schafft.<br />
Nur wie schnell.<br />
23
GLETSCHER<br />
24
PALAST<br />
AUS EIS<br />
Schneeschuhe anschnallen – das Abenteuer<br />
ruft. Der Zinalgletscher im Val d’Anniviers<br />
ist ein Naturwunder. Wer die eisige<br />
Kathedrale betritt, erlebt ein blaues Wunder!<br />
Text und Fotos: Caroline Micaela Hauger<br />
Zinalgletscher<br />
Visp<br />
Sitten<br />
Grimenz<br />
Zinalgletscher<br />
Täsch<br />
Zermatt<br />
25
GLETSCHER<br />
Der Märchenpalast ist durchflutet<br />
von bläulichem Licht. Im Schein<br />
der Stirnlampen funkeln Millionen<br />
Kristalle. Die Stille ist fast unheimlich.<br />
Nur das Rauschen des Bachs und<br />
unser Puls sind zu hören. Die Besichtigung<br />
des Zinalgletschers ist ein Spektakel.<br />
So starr die Wunderwelt aus Jahrmillionen<br />
geformtem Eis auch erscheinen<br />
mag: Das Naturmonument ist ständig<br />
in Bewegung. Selbst die grössten<br />
Felsbrocken zerreibt es früher oder später<br />
zu feinstem Pulverstaub.<br />
Die abenteuerliche Gletscher-Exkursion<br />
mit Bergführer startet beim Parkplatz<br />
am Ende des Dorfs Zinal. Für den<br />
Wanderweg neben den Langlaufloipen<br />
braucht es keine Schneeschuhe. Erst auf<br />
dem unpräparierten Anstieg Richtung<br />
Cabane du Mountet schnallen wir die<br />
Hightech-Gehhilfen an. Das Gehen mit<br />
den grossen Tretern will geübt sein! Nur<br />
allzu leicht tritt man sich selbst auf die<br />
Füsse und purzelt in den Pulverschnee.<br />
Der hat die wildromantische Gegend<br />
über Nacht in ein Puderzuckerkleid gehüllt.<br />
Nach einer Stunde Gehzeit weitet<br />
sich das Tal. Eine surreal anmutende<br />
Ebene öffnet sich. Grosse und kleine<br />
Felsbrocken liegen verstreut in der<br />
Landschaft. Nein, sie sind nicht vom Himmel<br />
gefallen. Der Gletscher, dessen Präsenz<br />
ab jetzt auf Schritt und Tritt zu spüren<br />
ist, hat sie bis hierhin transportiert.<br />
Berühmt ist das Val d’Anniviers für<br />
seine Bergjuwelen. Zinalrothorn, Obergabelhorn<br />
und die Zwillingsgipfel des<br />
Besso sind fast so nah wie Weisshorn,<br />
Matterhorn und Montblanc. Nach zweieinhalb<br />
Stunden erreichen wir unser<br />
Ziel. Der unspektakuläre Eingang ist von<br />
Weitem kaum zu erkennen. Steht man<br />
direkt davor, erinnert die Öffnung an ein<br />
Haifischmaul. Der Zinalgletscher entstand<br />
aus dem Zusammenfluss der drei<br />
Gletscher Mountet, Durand und Cornier.<br />
Die kalte Pracht erstreckt sich auf<br />
einer Höhe zwischen 2000 und 3600<br />
Meter über Meer. Die Gletscherzunge<br />
entwässert in die Navisence, die in die<br />
Rhone fliesst.<br />
Bei einer senkrechten Eismauer deponieren<br />
wir alles, was wir in der Höhle<br />
nicht benötigen. Dann heisst es: Sesam<br />
öffne dich! Wir schlüpfen hinein in die<br />
Kathedrale aus Eis. Rasch gewöhnen sich<br />
die Augen ans Dämmerlicht. So müssen<br />
sich Polarforscher fühlen! Wir haben<br />
Hühnerhaut. Nicht wegen der Kälte. Aus<br />
Ehrfurcht! Das ganze Jahr beträgt die<br />
Temperatur rund fünf Grad. Unter einem<br />
Vorsprung, der zu schweben scheint,<br />
robben wir in die Mitte der Kaverne.<br />
Unter uns: puderfeiner Sand. Über uns:<br />
Tonnen gefrorener Massen. Instinktiv<br />
spüren wir den unsichtbaren Druck, blicken<br />
verstohlen hinauf zur Decke. Hält<br />
das kristalline Gewölbe? Es schimmert<br />
in den verrücktesten Blau-, Grau-, Weissund<br />
Grüntönen. Auch Rosa und Gelb<br />
schimmern durch. Der Glaziologe weiss:<br />
Die Farben hängen davon ab, wie stark<br />
und dicht das Eis gepresst wurde und ob<br />
darin Luft enthalten ist.<br />
Noch vor drei Jahren, bei unserem letzten<br />
Besuch, türmten sich hier riesige<br />
Eiswürfel. Damals bot sich ein Bild wie<br />
aus einem Science-Fiction-Film. Durch<br />
schmale Ritzen konnte man immer tiefer<br />
in das Innere des Gletschers vordringen.<br />
Eine Schatzkammer nach der anderen<br />
hiess einen willkommen. Nun sind die<br />
Riesige<br />
Schlunde<br />
öffnen sich. Im<br />
Innern funkeln<br />
Kristalle wie<br />
Diamanten<br />
26
2<br />
1<br />
3<br />
1 Jedes Jahr<br />
bilden sich neue<br />
Höhleneingänge. Nicht<br />
alle Grotten sind begehbar.<br />
2 Bächlein aus milchigem Gletscherwasser<br />
fressen Furchen durch Eis und<br />
Geröll. Der Sand ist fein wie Puderzucker.<br />
3 Willkommen in der Unterwelt!<br />
Wer den Zinalgletscher<br />
erkundet, fühlt sich wie<br />
ein Polarforscher.<br />
27
1<br />
2<br />
GLETSCHER<br />
Tunnel und Fenster verschwunden. Zu<br />
tief senkte sich die Decke in den letzten<br />
warmen <strong>Winter</strong>n. Auch wenn das Eis an<br />
der dicksten Stelle rund 200 Meter beträgt,<br />
schrumpft das frostige Herz des<br />
Zinalgletschers unaufhaltsam. Vor allem<br />
den Sommer mag der Walliser Eisriese<br />
gar nicht. Dann «weint» er. <strong>18</strong>50 war das<br />
Naturwunder 9,2 Kilometer lang, im Jahr<br />
2000 erreichte es eine Länge von 7,1 Kilometern.<br />
Heute misst der Gletscher ungefähr<br />
sechs Kilometer.<br />
Der Klimawandel hinterlässt Spuren.<br />
«Rund zwanzig Meter zieht sich der Gletscher<br />
jährlich zurück», sagt der Mann,<br />
der den Eingang zur eisigen Welt 1996<br />
entdeckte. Rein zufällig. Stéphane Albasini<br />
erinnert sich an den Moment, der<br />
sein Leben veränderte: «Ich kam beim<br />
Abstieg von der Cabane du Mountet<br />
hier vorbei und erblickte eine geheimnisvolle<br />
dunkle Öffnung. Ich wurde neugierig.»<br />
Seither hat der Bergführer aus<br />
Vercorin den Eispalast über 500-mal besucht.<br />
Besichtigen kann man ihn nur zwischen<br />
Dezember und März. Von Expeditionen<br />
auf eigene Faust rät der Experte<br />
ab. Siebzig Franken kostet die Gruppentour<br />
pro Person. Sie ist ideal für Naturliebhaber,<br />
die wenig Erfahrung mitbringen.<br />
Jeden November macht sich Albasini<br />
von Neuem auf die Suche nach den<br />
Höhleneingängen. «Es ist wie bei einer<br />
Wundertüte: Ich weiss nie, was mich<br />
erwartet.» Überraschungen lauern auch<br />
im Innern. Haben sich weitere Gänge,<br />
Schlunde und Hallen gebildet? Wie ist<br />
das Eis beschaffen? Wo fliesst das<br />
Schmelzwasser durch? Das Naturphänomen<br />
hat seine eigenen Gesetze.<br />
Info<br />
Tour zum Zinalgletscher<br />
Mitte Dezember bis Mitte März mit Bergführer<br />
Stéphane Albasini, nach Voranmeldung.<br />
Treffpunkt in Zinal, Start: 9.30 h.<br />
Schneeschuhe können gemietet werden.<br />
Lunch und Kamera nicht vergessen!<br />
www.valdanniviers.ch<br />
1 Mystisch:<br />
Wer durch den Eingang<br />
schlüpft, betritt ein<br />
Reich, in dem die Zeit stillsteht.<br />
Rund fünf Grad Celsius beträgt die<br />
Temperatur im Innern des Eisriesen.<br />
2 Die Schneeschuhtour ins malerische<br />
Val d’Anniviers führt vorbei an<br />
Gletscherbächen, die skurrile<br />
Formen in den Schnee<br />
fressen.<br />
28
Rezepte der Starchefs.<br />
Jetzt<br />
online<br />
– Täglich! –<br />
www.gaultmillau.ch
Hoch hinaus! Tom Lüthi hat den Sprung in die Königsklasse<br />
des Motorsports geschafft: Ab nächstem<br />
Jahr fährt er in der MotoGP-Klasse. Auch in<br />
seiner Freizeit liebt er die Höhe – vor allem den<br />
3330 Meter hohen Mont Fort oberhalb Verbier.<br />
Der Berner hat hier seine zweite Heimat und<br />
Freunde gefunden. Denn er verbringt viel seiner<br />
freien Zeit in der Ferienregion 4 Vallées.<br />
DESTINATION<br />
Verbiers<br />
Adoptivsohn<br />
Interview: Monique Ryser<br />
Foto: Sedrik Nemeth<br />
30
31<br />
Tom Lüthi zuoberst<br />
auf dem Gipfel des<br />
Mont Fort. Hier startet<br />
eine der schönsten<br />
und steilsten<br />
Freeridepisten.
1<br />
2<br />
DESTINATION<br />
3<br />
1 Tom Lüthi mit seinen Freunden<br />
Véronique und Patrick Fellay und<br />
dem Wirt des Pistenrestaurants<br />
Le Dahu, Claude-Alain Besse (r.).<br />
2 + 3 Tom im Skigebiet der 4 Vallées,<br />
das auch viele Freeride-Möglichkeiten<br />
bietet. 4 Tom Lüthi gehört<br />
im «Le Dahu» zur Familie und<br />
hilft schon mal dem Pizzaiolo beim<br />
Pizzamachen.<br />
4<br />
Martigny<br />
4 Vallées<br />
Sitten<br />
4 Vallées<br />
32
Fotos HO (2)<br />
Es ist immer ein bisschen<br />
wie Heimkommen.<br />
Wenn<br />
Tom Lüthi nach Verbier<br />
fährt, wohnt er bei seinen<br />
Freunden Véronique und<br />
Patrick Fellay. Die drei<br />
kennen sich seit Jahren.<br />
Fellays, die eine Immobilienagentur<br />
besitzen, wollten vor Jahren<br />
Sponsor von Tom Lüthi werden. «Das<br />
war dann aber doch etwas teuer», erinnert<br />
sich Patrick mit einem lauten Lachen.<br />
So unterstützten sie das damalige<br />
Jungtalent halt im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />
– genau so wie zu Anfang von<br />
Lüthis Karriere die Einwohner und Einwohnerinnen<br />
seines Heimatdorfes Linden<br />
BE mit kleinen Beträgen die Rolle<br />
der Sponsoren übernahmen. Tom Lüthi,<br />
heute 30-jährig, hat die Gabe, die Menschen<br />
in seinem Umfeld mit seiner Bescheidenheit,<br />
Ernsthaftigkeit und Höflichkeit<br />
einzunehmen. Starallüren sind<br />
im fremd. Noch immer wirkt er jungenhaft,<br />
obwohl er sich seit dem Gewinn des<br />
WM-Titels in der 125er-Klasse im Jahr<br />
2005 durchbeissen sowie Verletzungen<br />
und Rückschläge verarbeiten musste.<br />
Doch jetzt hat er den Gipfel erreicht: Er<br />
steigt in die Königsklasse des Motorsports<br />
auf und startet ab nächstem Jahr<br />
in der MotoGP-Klasse. «Es war nicht immer<br />
einfach, aber wenn man etwas wirklich<br />
will, muss man dranbleiben und hart<br />
an sich arbeiten», sagt er.<br />
Dieser Erfolg löst in seinem Wohnort Linden,<br />
wo er gerade ein neues Haus bezogen<br />
hat, grosse Freude aus: Noch immer<br />
werden dort alle Rennen auf Grossleinwand<br />
übertragen. Doch eben, nicht nur<br />
Linden fiebert mit, auch Verbier. «Wenn<br />
Tom ein Rennen hat, ist hier das ganze<br />
Ein Skilift ist<br />
nach Tom<br />
benannt, und<br />
im Restaurant<br />
weiss man<br />
genau, was er<br />
gernhat<br />
Dorf aus dem Häuschen», sagt Fellay.<br />
«Für uns ist Tom einer von uns – wir haben<br />
ihn hier oben ganz einfach adoptiert.»<br />
Der so Gelobte schmunzelt. «Ja,<br />
das stimmt. Ich habe hier viele Freunde,<br />
und es scheint wirklich, als ob das ganze<br />
Dorf mit mir mitleidet und mitfeiert.» So<br />
haben er und sein heutiges Team Car-<br />
Xpert Interwetten Moto2 auch die aktuelle<br />
Saison im Pistenrestaurant Le Dahu<br />
in La Chaux, Verbier eingeläutet. «Er ist<br />
einer von uns», sagt Claude-Alain Besse,<br />
Besitzer und Wirt des «Le Dahu». So<br />
weiss Besse auch, dass Tom am liebsten<br />
zuerst einen Salat und dann die Pizza des<br />
Hauses isst und dazu das in Flaschen abgefüllte<br />
Quellwasser trinkt. «Und auch<br />
ein Glas Wein, wenn er frei hat.»<br />
Man merkt: Tom Lüthi ist in seiner Freizeit<br />
sehr oft in Verbier. Kein Wunder:<br />
«Bereits als ich Kind war, kamen meine<br />
Eltern mit uns hier in die Region 4 Vallées<br />
in die Ferien. Wir waren oft in Siviez,<br />
das war absolut ideal für uns Kinder. Das<br />
Skigebiet der 4 Vallées ist eines der<br />
schönsten, und es hat Pisten für wirklich<br />
alle Stärkeklassen.»<br />
So ruhig und bedächtig er im Gespräch<br />
auch wirkt, zieht er seine Ski an, liebt er<br />
wie auf den Rennpisten das Fahren am<br />
Limit: «Am liebsten starte ich am Mont<br />
Fort in die Freeridepiste Gentianes-Tortin.»<br />
Die Piste ist aus gutem Grund nicht<br />
präpariert. Kein Ratrac schafft dieses<br />
Gefälle. Auch der Mont Gelé, ebenfalls<br />
ein Mekka für sehr gute Freerider, ist ein<br />
Lieblingsspot. Der Mont Gelé ist der<br />
Gipfel in der Region, von dem aus man<br />
eine Aussicht auf die ganze Region der<br />
4 Vallées hat und sieht, wie die Täler<br />
durch Lifte und Bergbahnen verbunden<br />
sind. Das Panorama vom Mont Fort aus<br />
ist ebenso eindrücklich: Wo sonst hat<br />
man schon Matterhorn und Montblanc<br />
im Blickfeld?<br />
Damit sich auch weniger gute Skifahrer<br />
ein bisschen wie Tom Lüthi fühlen können,<br />
wurde der neue Lift La Chaux 2<br />
nach ihm benannt. Somit steht er in gleicher<br />
Reihe wie James Blunt, der ebenfalls<br />
einem Lift seinen Namen gegeben<br />
hat. Auch der englische Musikstar ist oft<br />
in Verbier, besitzt hier gar ein Chalet und<br />
schätzt die Diskretion, die es ihm erlaubt,<br />
ungestört einen grossen Teil des<br />
Jahres zu verbringen.<br />
Noch kann Tom Lüthi die Ski nicht anschnallen:<br />
Die Saison geht bis Mitte November,<br />
und er hat zwischen den Rennen<br />
jeweils nur ein paar Tage frei. Klar ist, dass<br />
er auch keine allzu grossen Risiken eingehen<br />
sollte, die zu einer Verletzung führen<br />
könnten. «Ja, ich habe Auflagen, aber das<br />
Skifahren kann man mir nicht verbieten,<br />
ich liebe es zu sehr, es ist eine Riesenleidenschaft<br />
von mir», stellt er klar. Er<br />
schätzt, dass ihm sein Manager Daniel M.<br />
Epp, der ihn vor mehr als zehn Jahren<br />
entdeckt und gefördert hat, viele Arbeiten<br />
abnimmt, die Termine koordiniert und<br />
mit ihm einen Zeitplan ausarbeitet, der<br />
genügend Ruhephasen zulässt. Trotzdem<br />
will Patrick Fellay wissen, wann er denn<br />
das nächste Mal nach Verbier komme.<br />
«Bald schon, nach der Saison sicher auch<br />
etwas länger», stellt Tom in Aussicht. Die<br />
Saison ist am 12. November mit dem Rennen<br />
in Valencia fertig. «Dann werden die<br />
Ski montiert!»<br />
33
4 Vallées: <strong>Winter</strong>sport-Eldorado<br />
DESTINATION<br />
ÜBERNACHTEN<br />
W Hotel (1)<br />
Erst vor Kurzem wurde das Fünfsternehaus<br />
als Switzerland’s Leading Resort<br />
mit dem Travel Award ausgezeichnet.<br />
123 Zimmer und Suiten.<br />
www.wverbier.com<br />
Nendaz 4 Vallées & Spa<br />
Direkt neben dem Skilift lockt das Viersternehotel<br />
mit alpiner Moderne und<br />
grosszügigem Spa.<br />
www.hotelnendaz4vallees.ch<br />
La Tzoum’Hostel und Chalet<br />
Das La Tzoum’Hostel in La Tzoumaz ist<br />
bei Backpackern, aber auch bei Familien<br />
beliebt. Gemütlich und Lagerfeeling.<br />
www.tzoumhostel.ch<br />
Iglusaq<br />
Die Chalets in Veysonnaz haben Minergie-Standard<br />
und wurden mit zertifiziertem<br />
Schweizer Holz gebaut.<br />
www.iglusaq.ch<br />
Ferienwohnungen<br />
Familien bevorzugen oft eine Ferienwohnung.<br />
Die Region 4 Vallées hat ein grosses<br />
Angebot, auch mit Hotelservice.<br />
www.wallis.ch/buchen<br />
Mont-Rouge<br />
Der Chefkoch Loris Lathion veredelt<br />
regionale Produkte zu saisonalen Gourmetmenüs.<br />
15 Gault-Millau-Punkte.<br />
www.mont-rouge.ch<br />
Le Pas’sage<br />
Direkt von der Skipiste auf die Terrasse<br />
des «Pas’sage» in Thyon, und man hat<br />
freie Sicht aufs Matterhorn und die Dent<br />
Blanche. Serviert werden traditionelle<br />
Walliser Gerichte.<br />
www.passage-thyon.ch<br />
Raclette und Trockenfleisch (4 und 5)<br />
Das Bagnes-Tal ist ein Mekka für Raclette-Fans.<br />
Hier wird der schmelzige<br />
Käse produziert, und zu kaufen gibt es<br />
ihn in jeder Käserei. Täglich geniessen<br />
und mit nach Hause nehmen – auch das<br />
Walliser Trockenfleisch!<br />
www.chaumiere-philippe-blanc.ch<br />
Le Rouge (6)<br />
Der Club La Luge im Le Rouge in Verbier<br />
hat eine tolle Terrasse und eine Bar. Hier<br />
geht bis spätabends die Post ab.<br />
www.lerouge-verbier.com<br />
SPORT<br />
3<br />
1<br />
ESSEN UND<br />
TRINKEN<br />
La Table d’Adrien<br />
In intimem Ambiente werden die kulinarischen<br />
Kunstwerke des Chefkochs Mirto<br />
Marchesi zum Gastronomieerlebnis.<br />
17 Gault-Millau-Punkte, 1 Michelin-Stern.<br />
www.chalet-adrien.ch<br />
Chalet de Flore (2)<br />
Das Tea-Room im Hotel Chalet de Flore<br />
in Verbier ist der richtige Ort, um sich<br />
mit einer heissen Schoggi aufzuwärmen.<br />
www.chalet-flore.ch<br />
Ski- oder Schneeschuhwandern (3)<br />
In Begleitung eines Wanderleiters oder<br />
Bergführers können Skitourengänger<br />
und Schneeschuhwanderer die Bergwelt<br />
der 4 Vallées abseits der signalisierten<br />
Wanderwege erleben.<br />
www.guidedeverbier.ch<br />
Schlitteln<br />
Schlitteln à gogo: Von Savoleyres auf<br />
2354 Metern gleitet man rasant mit dem<br />
Schlitten nach La Tzoumaz über einen<br />
der längsten Schlittelwege der Schweiz.<br />
Die Piste überwindet auf einer Länge<br />
von zehn Kilometern eine Höhendifferenz<br />
von 848 Metern!<br />
www.latzoumaz.ch<br />
5<br />
34
2<br />
4<br />
6<br />
35<br />
Fotos Verbier Promotion (5), HO
DESTINATION<br />
Snowparks<br />
Mit seinen Abschnitten «novice» (Anfänger),<br />
«medium» (Fortgeschrittene) und<br />
«pro» bietet der Centralpark von Thyon<br />
Freestyling für jeden Geschmack und<br />
jedes Niveau. Der Woodpark in Nendaz<br />
ist in den letzten Jahren stetig gewachsen.<br />
Heute stehen verschiedene Kicker,<br />
Rails und Boxes zu Verfügung. Im<br />
Snowpark von La Chaux in Verbier kann<br />
man die Gesetze der Gravität an sich<br />
selbst testen.<br />
www.4vallees.ch/home/skigebiet/<br />
snowparks<br />
Freeride-Paradies (1 und 5)<br />
Die Region ist ein Freeride-Paradies! Auf<br />
den abgesicherten, aber nicht präparierten<br />
Skipisten wie zum Beispiel den Gentianes<br />
oder Plan du Fou. Wer sehr gut<br />
fährt, macht die Abfahrt auf der Backside<br />
Mont Fort, dem Mont Gelé, Vallon<br />
d’Arby oder Gentianes-Tortin.<br />
www.4vallees.ch/home/4-gebiete/<br />
freeride<br />
Kinder bis 6 fahren gratis und Skiline<br />
Im Gebiet 4 Vallées fahren Kinder bis<br />
zu 6 Jahren gratis. Zudem wurde das<br />
System Skiline adoptiert. Das Skiline-<br />
Höhenmeterdiagramm erlaubt, die gefahrenen<br />
Höhenmeter und die Skitage<br />
als Skiline-Höhenmeterdiagramm anzuzeigen.<br />
www.4vallees.ch/home/skigebiet/<br />
skiline<br />
Schlittenhunde (4)<br />
Warum nicht einmal in die Atmosphäre<br />
des hohen Nordens eintauchen? Siebenbis<br />
achtminütige Touren mit Hund und<br />
Schlitten (Huskies aus Sibirien) auf der<br />
Plaine de la Muraz. Jeden Dienstag zwischen<br />
11 und 19 Uhr.<br />
www.thyon.ch<br />
Paragliding<br />
Unter kundiger Anleitung und in Begleitung<br />
eines erfahrenen Paragliders die<br />
Berge von oben sehen – einem Adler<br />
gleich.<br />
www.flyverbier.ch<br />
EVENTS<br />
Polaris Festival (2)<br />
Elektromusik mitten auf den Pisten:<br />
Das ist das Polaris Festival vom 7. bis am<br />
10. Dezember <strong>2017</strong>. Die Hauptbühne ist<br />
auf 2200 Metern beim Mouton Noir.<br />
www.polarisfestival.ch<br />
Xtreme Verbier<br />
Die Freeride-Worldtour kommt zum<br />
Saisonhöhepunkt nach Verbier. Nur die<br />
Besten dürfen am Bec des Rosses starten.<br />
Vom 31. März bis 8. April 20<strong>18</strong>.<br />
www.freerideworldtour.com<br />
Nachtskifahren (3)<br />
Vier Nachtskifahrabende: am 6. Januar,<br />
3. Februar, 3. März und 31. März 20<strong>18</strong> in<br />
Nendaz. Skifahren unter dem Sternenhimmel.<br />
www.nendaz.ch<br />
WM Ski Handicap<br />
Die weltbesten Handicap-Skifahrer treffen<br />
sich vom 14. bis am <strong>18</strong>. Januar 20<strong>18</strong><br />
in Veysonnaz.<br />
www.veysonnaz.ch<br />
FIS Weltcup Snowboard Cross<br />
Die Topathleten des Snowboard Cross<br />
messen sich am 17. und <strong>18</strong>. März 20<strong>18</strong> in<br />
Veysonnaz.<br />
www.veysonnaz.ch<br />
DIE REGION<br />
Mont4Card – Spezialabo für Junge (6)<br />
Das Gebiet der 4 Vallées umfasst die Ferienorte<br />
Verbier, Nendaz, Thyon, Veysonnaz,<br />
La Tzoumaz und Bruson. Das Skigebiet<br />
verbindet mit seinen Bahnen und<br />
Liften die verschiedenen Dörfer. Für junge<br />
Skisportfans gibts die Mont4Card, ein<br />
Jahresabonnement zum Sondertarif von<br />
CHF 400.–. Neben dem Skifahren können<br />
die Jugendlichen so auch im Sommer von<br />
Angeboten wie dem Bikepark profitieren.<br />
Erhältlich bis am 30. November <strong>2017</strong>.<br />
www.mont4card.ch<br />
3<br />
5<br />
36
1<br />
2<br />
4<br />
Fotos Verbier Promotion (4), HO (2)<br />
6<br />
37
INTERVIEW<br />
Thomas Egger vor dem Wasserfall<br />
in Turtmann. «Das ist nur eine<br />
der versteckten Perlen, die das<br />
Wallis zu bieten hat.»<br />
38
Das<br />
Kämpferherz<br />
Die Gefahr ist gross, dass man als Lobbyist der<br />
Berggebiete belächelt wird. Nicht so Thomas<br />
Egger. Smart, charmant und voller Ideen hat er<br />
sich als Kämpfer für die Randregionen positioniert.<br />
Interview: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth<br />
Erst seit der Sommersession sitzt<br />
der Visper Thomas Egger für die<br />
CSP Oberwallis im Nationalrat<br />
und gehört dort der Finanzkommission<br />
an. In der Wandelhalle kennt man den<br />
studierten Geografen und Politikwissenschaftler<br />
bereits bestens: Seit 1996 arbeitet<br />
er für die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft<br />
der Berggebiete (SAB),<br />
seit 2001 als deren Direktor. Dank der<br />
schnellen Zugverbindung durch den<br />
Lötschberg-Basistunnel pendelt er täglich<br />
von seinem Wohnort Visp nach<br />
Bern, wo die SAB ihren Sitz hat. «Kaum<br />
zu glauben, aber ich bin schneller von<br />
Visp unter den Alpen hindurch in Bern<br />
als von Bern in Zürich», sagt der 50-Jährige.<br />
Das Beispiel bringt er nicht von ungefähr.<br />
Es heisst, ohne dass er es aussprechen<br />
muss: «Hey, wir Bergler leben<br />
dann im Fall nicht hinter dem Mond. Weder<br />
geografisch noch anderweitig.»<br />
Herr Egger, man sagt über Sie, Ihr<br />
Parteiprogramm heisse «Berggebiet».<br />
Sehen Sie Ihre Hauptaufgabe<br />
darin, als Lobbyist in Bern möglichst<br />
viel Geld für die Berggebiete abzuzügeln?<br />
Geld, das notabene die Städte<br />
erwirtschaften müssen?<br />
Klar, das musste ja kommen. Ich sage klar<br />
und deutlich: Nein! Die Berggebiete sind<br />
nicht die Anhängsel der Städte oder deren<br />
Naturpärke. Wir sind ein eigenständiger<br />
Lebens- und Wirtschaftsraum. Was<br />
wäre der Tourismus ohne die Berge? Wie<br />
würde unsere Ernährung aussehen ohne<br />
die Bergprodukte? Im Gegensatz zum<br />
Mittelland haben wir einfach schwierigere<br />
und eben auch teurere Bedingungen,<br />
beispielsweise bei der Erschliessung<br />
oder der Infrastruktur. Zudem sind wir<br />
früher als andere Regionen mit den Folgen<br />
des Klimawandels konfrontiert.<br />
Ist der Klimawandel der Killer des<br />
<strong>Winter</strong>tourismus in den Bergen?<br />
Er ist eine Herausforderung, aber er<br />
bietet auch Chancen. Nehmen wir im<br />
Wallis den Rhonegletscher oder den<br />
Aletschgletscher. Diese sind mächtige<br />
Zeugen des Klimawandels. Beide sind<br />
gut erschlossen und könnten beispiels -<br />
weise dazu dienen, unseren Gästen die<br />
Herausforderungen des Klimawandels<br />
und Lösungsansätze näherzubringen.<br />
Wir müssen uns an diese veränderte Realität<br />
anpassen und dies auch unseren<br />
Gästen erklären. Die Gäste interessieren<br />
sich sehr für diese Zusammenhänge.<br />
39
Wie können solch neue Modelle aussehen?<br />
Wir müssen vermehrt regional denken<br />
und regional zusammenarbeiten. Die<br />
hoch gelegenen Gebiete mit Schneesicherheit<br />
müssen diesen Vorteil ausspielen.<br />
Aber sie müssen sich mit den<br />
tiefer gelegenen Regionen, die ein komplementäres<br />
Angebot zur Verfügung<br />
stellen, zusammentun. Hoch oben fährt<br />
man Ski und Snowboard, kann das ganze<br />
Schneevergnügen geniessen. Das<br />
Wallis ist hier ja privilegiert: Zermatt und<br />
Saas-Fee sind dank ihren Gletschern<br />
sehr schneesicher, man kann gar das<br />
ganze Jahr skifahren. Die meisten Walliser<br />
Skigebiete liegen über 1500 Meter,<br />
neun davon gar über 3000 Meter. Das<br />
sind gute Voraussetzungen.<br />
Was meinen Sie mit Gesundheitstourismus?<br />
Die Schweiz hat die Wellness-Welle leider<br />
verpasst. Süddeutschland und das<br />
Südtirol waren schneller und haben diesen<br />
Markt für sich in Beschlag genommen.<br />
Nun gilt es, den nächsten Trend<br />
vorwegzunehmen. Aufgrund des demografischen<br />
Wandels werden die Gäste<br />
immer älter, aber auch immer gesundheitsbewusster.<br />
Sie wollen Angebote,<br />
die gesundheitsfördernd und medizinisch<br />
unterlegt sind. Das ist ein grosses<br />
Potenzial. In Leukerbad wurde denn<br />
auch eine neue Klinik eröffnet, und die<br />
Bäder von Saillon haben sich ebenfalls<br />
neu ausgerichtet und in eine neue Anlage<br />
investiert. Dieser Bereich wird zunehmen,<br />
und ich wünsche mir, dass wir dabei<br />
zu den «First movern», also zu den<br />
Ersten gehören, welche die Zeichen der<br />
Zeit erkennen. Eigentlich müssten wir<br />
gar nicht weit suchen: Die Bergregionen<br />
haben eine grosse Tradition mit Kurhäusern<br />
und Sanatorien. Noch bis vor fünfzig<br />
Jahren war es ein wichtiges Marktsegment.<br />
«Wissen Sie,<br />
wie gut es tut,<br />
aus der<br />
Nebelsuppe<br />
im Mitteland<br />
herauszukommen?»<br />
INTERVIEW<br />
Und was machen die tiefer gelegenen<br />
Regionen?<br />
Ski und Snowboard verlieren leider aufgrund<br />
der veränderten Kundenbedürfnisse<br />
laufend an Marktanteilen. Gefragt<br />
sind heute <strong>Winter</strong>wanderwege, Schneeschuhtrails<br />
und Langlaufloipen in unberührter<br />
Natur. Für diese Freizeitaktivitäten<br />
braucht es nicht meterhohen<br />
Schnee. Gefördert werden sollten auch<br />
Angebote, welche die Kulinarik und die<br />
traditionelle Herstellung von Lebensmitteln<br />
in den Vordergrund stellen. Auch<br />
der Gesundheitstourismus ist ein Riesenmarkt.<br />
Hier ist das Wallis ebenfalls<br />
reich beschenkt: Wir haben Thermalwasser<br />
gleich über den ganzen Kanton<br />
verteilt mit Thermalbädern von nationaler<br />
Bekanntheit.<br />
Wir haben jetzt immer vom <strong>Winter</strong><br />
gesprochen. Wie steht es mit dem<br />
Sommertourismus?<br />
Der wird zunehmend wichtiger. Wir sprachen<br />
von der Klimaerwärmung. Die spüren<br />
nicht nur wir in den Bergen stark,<br />
sondern auch die südlichen Länder: Vielen<br />
Ferienhungrigen wird es im Sommer<br />
am Mittelmeer zu heiss sein. Dann<br />
haben wir wieder einen Wettbewerbsvorteil,<br />
da es in den Bergen viel angenehmer,<br />
da etwas kühler ist. Aber wir müssen<br />
auch den Frühling und den Herbst<br />
nutzen. Jetzt im November liegt ja fast<br />
täglich eine Nebeldecke über dem Mittelland.<br />
Wissen Sie, dass es im Wallis<br />
300 Sonnentage im Jahr gibt? Wissen<br />
Sie, wie gut es tut, aus dieser Nebelsuppe<br />
rauszukommen? Und das erst noch<br />
schnell und bequem mit dem Zug.<br />
Tourismus ist nur einer der Wirtschaftsfaktoren<br />
in den Berggebieten.<br />
Was ist mit den Arbeitsplätzen für<br />
die Einheimischen? Die Berggebiete<br />
kämpfen auch mit Abwanderung.<br />
Ich habe vorhin den Gesundheitstourismus<br />
erwähnt – das ist ein boomender<br />
40
mal, am besten etwas, das auch noch die<br />
Neugier der Menschen anregt. Ich bin<br />
sehr froh, dass die Walliser beschlossen<br />
haben, die Förderung und Promotion<br />
des Kantons in einer Organisation zusammenzuschliessen.<br />
Die Herausforderungen,<br />
die wir haben, lassen sich meistern,<br />
wenn Tourismus, Landwirtschaft,<br />
Industrie und Gewerbe gemeinsam auftreten.<br />
«Gärtlidenken» geht einfach<br />
nicht mehr.<br />
Markt, und mit der Demografie und dem<br />
steigenden Gesundheitsbewusstsein wird<br />
das zu einem starken Ausbau des Sektors<br />
führen. Dazu kommt aber noch etwas<br />
ganz anderes: Die Menschen wollen<br />
künftig eine bessere Work-Life-Balance<br />
haben. Dank der Digitalisierung eröffnen<br />
sich uns da grosse Möglichkeiten.<br />
Das müssen Sie genauer erklären.<br />
Ob Sie nun von Troistorrents aus arbeiten<br />
oder in Zürich im Büro sitzen, spielt<br />
für viele Berufe und Jobs keine Rolle<br />
mehr. Die Arbeit verändert sich: Teilzeitarbeit,<br />
Arbeiten von zu Hause aus, mehr<br />
Jobs, die ortsunabhängig sind – all das<br />
nimmt zu, die Digitalisierung machts<br />
möglich. Ich bin auch überzeugt, dass<br />
sich die Schule verändern wird, Schülerinnen<br />
und Schüler werden vermehrt<br />
von zu Hause aus lernen und nicht jeden<br />
Gastfreundschaft: Einen Schluck<br />
Walliser Wein bekommt man immer<br />
offeriert – auch von Thomas Egger.<br />
Tag alle zur selben Zeit zur Schule müssen.<br />
Wir brauchen deshalb überall Glasfaserkabel<br />
und ein 5G-Netz. Das Oberwallis<br />
baut zusammen mit der Swisscom<br />
ein flächendeckendes Glasfasernetz.<br />
Ziel ist, dass in jedem Tal und jedem<br />
noch so kleinen Ort die digitale Infrastruktur<br />
top ist. Das sind gute Voraussetzungen<br />
für neue Modelle der Zukunft.<br />
Auch die Mobilität verändert sich …<br />
… ja, und auch das sind grosse Chancen<br />
für uns. Stellen Sie sich vor, die Aletsch<br />
Arena wäre die erste Region mit selbstfahrenden<br />
Elektrobussen. Die Post testet<br />
ja ein solches Fahrzeug in Sion. Wenn<br />
nun eine Region sagt, diese neue Möglichkeit<br />
setzen wir konsequent um, dann<br />
würden Sie doch dorthin gehen und sich<br />
das anschauen, oder? Jede Region<br />
braucht künftig ein Alleinstellungsmerk-<br />
41<br />
Die Berggebiete und vor allem auch<br />
das Wallis sind ja bereits heute mit<br />
den Pumpspeicherwerken die Batterien<br />
und Stromlieferanten der<br />
Schweiz. Nun wird diskutiert, die<br />
Wasserzinsen zu senken, also den<br />
Zins, den die Stromproduzenten den<br />
Gemeinden und dem Kanton für<br />
die Nutzung des Wasser abgeben<br />
müssen.<br />
Da werde ich mich im Parlament mit aller<br />
Kraft wehren. Nur weil unsere Nachbarländer<br />
eine verfehlte Energiepolitik<br />
betreiben und einige wenige Energieunternehmen<br />
Probleme haben, ist das kein<br />
Grund, den Berggebieten die Abgeltung<br />
für die Nutzung der Ressource Wasser<br />
wegzunehmen. Ich bin auch überzeugt,<br />
dass sich die Situation in einigen Jahren<br />
wieder ändern wird. Strom aus Pumpspeicherwerken<br />
ist sauber, sicher und<br />
dann abrufbar, wenn man ihn braucht.<br />
Das ist einmalig im Bereich der sauberen<br />
Energie. Unsere Stauseen und die<br />
Stromproduktion haben übrigens auch<br />
ein riesiges touristisches Potenzial. Warum<br />
vermarkten wir unsere Seenlandschaft<br />
nicht grossflächig und konsequent?<br />
Es interessiert die Gäste, wie das<br />
Wasser durch kilometerlange Stollen geführt<br />
und Strom produziert wird. Die<br />
Bau werke der Wasserkraftproduktion<br />
sind wahre Meisterleistungen der Ingenieurskunst,<br />
auf die wir stolz sein dürfen<br />
und die wir unseren Gästen ebenso stolz<br />
präsentieren dürfen.
PORTFOLIO<br />
Morgendämmerung über<br />
dem Matterhorn. Fotografiert<br />
vom Gornergrat aus.<br />
42
S T E R N E N H I M M E L<br />
Magisch<br />
Geduld, Ruhe und Kälteresistenz.<br />
All das ist nötig, um die Millionen von<br />
Sternen in einem Bild festzuhalten.<br />
Der Tod seines Vaters brachte<br />
den Fotografen Markus Eichenberger<br />
dazu, in den Himmel zu schauen.<br />
Fotos: Markus Eichenberger<br />
43
PORTFOLIO<br />
44
45<br />
Die Bergstation Bettmerhorn leuchtet<br />
wie eine soeben aus den Tiefen des Weltalls<br />
gelandete fliegende Untertasse.
Der Sichelmond mitten in der Nacht<br />
über dem Eggishorn. Wie ein Scherenschnitt<br />
zeichnen sich die Steinmännli ab.<br />
PORTFOLIO<br />
46
47
PORTFOLIO<br />
48
49<br />
Die Milchstrasse über Bellwald.<br />
Im alten Griechenland nannte man<br />
sie Galaxis. Man dachte, dass<br />
die Götter Milch ausgeschüttet hätten.
PORTFOLIO<br />
Der Sternenjäger auf<br />
nächtlicher Pirsch<br />
Text: Monique Ryser<br />
An der linken Hand trägt Markus<br />
Eichenberger einen auffälligen<br />
Ring: Der in Silber gefasste indische<br />
Rubin begleitet ihn seit über<br />
zwanzig Jahren, seit seiner ersten grossen<br />
Reise. «Es ist mein Glücksring», sagt<br />
der 46-jährige Fotograf. Und er erinnert<br />
ihn immer an das, was er sich schon als<br />
junger Mann vorgenommen hat: die Welt<br />
entdecken, in andere Kulturen und<br />
Sphären eintauchen, neue Erfahrungen<br />
machen. «Viele erzählen mir, dass sie<br />
dann nach der Pensionierung grosse Reisen<br />
in fremde Länder machen wollen.<br />
Ich habe entschieden, dass ich damit<br />
nicht warten will, denn jede Erfahrung,<br />
die ich mache, jedes Abenteuer, das ich<br />
erlebe, macht doch mein ganzes restliches<br />
Leben reicher und erfüllter. Wieso<br />
also aufschieben?» Bereits mit 26 reiste<br />
er 15 Monate über Land – von Südafrika<br />
und dem Mittleren Osten nach Indien.<br />
Danach wechselten sich Arbeit und Reisen<br />
ab, bis er als Projektleiter im Finanzbereich<br />
nach Asien übersiedelte. «Ich<br />
wollte Länder nicht nur bereisen, sondern<br />
voll und ganz eintauchen», erklärt<br />
er. Er lebte in Peking, als er sich seine<br />
erste Kamera kaufte. Zuerst fotografierte<br />
er Land und Leute, vertiefte sich ins<br />
Erlernen der Fotografie. Und bekam den<br />
Auftrag, vor den Olympischen Spielen in<br />
der chinesischen Hauptstadt sämtliche<br />
31 Stadien zu fotografieren. Die Bilder<br />
wurden über Getty Images weltweit verbreitet,<br />
und für Markus Eichenberger<br />
war klar: Er wollte ganz auf die Karte<br />
Fotografie setzen.<br />
Zu den Erfahrungen des Lebens gehört<br />
auch der Tod. «Als mein Vater starb, hat<br />
mich das sehr aufgewühlt.» Markus<br />
Eichenberger schaute viel in den Himmel,<br />
auch nachts. «Als Kind wird einem<br />
ja gesagt, dass der Verstorbene nun<br />
einer der Sterne sei. Das tönt kitschig,<br />
aber das war der Grund, dass ich mich<br />
mit dem Sternenhimmel zu befassen begann»,<br />
erzählt er. In den Bergen, mitten<br />
in der Nacht, umhüllt von Dunkelheit<br />
und beschützt vom Sternendach, fühlt<br />
er sich seither in seinem Element.<br />
Besonders geniesst er das nächtliche<br />
Naturschauspiel auf dem Bettmer- und<br />
dem Eggishorn. «Das Erlebnis mit dem<br />
Aletschgletscher zu Füssen und den<br />
Sternen über dem Kopf ist einmalig.»<br />
Wenn er Gäste aus Asien habe, komme<br />
er mit ihnen immer in die Aletsch Arena.<br />
«Der Gletscher, die urtümliche Natur<br />
und die reine Luft sind einfach atemberaubend.<br />
Da werden alle immer ganz still,<br />
andächtig und demütig.»<br />
Dieses Gefühl von Ruhe, die Ehrfurcht<br />
und das Staunen will er auch anderen<br />
weitergeben und lädt deshalb zu nächtlichen<br />
Kursen ein. «Mein Ziel ist, dass alle<br />
ein schönes, professionelles Bild nach<br />
Hause nehmen», so Eichenberger. Aber<br />
die vier bis zehn Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer sollen es auch gemütlich<br />
haben. «Wir essen zusammen, ich offeriere<br />
immer eine gute Flasche Walliser<br />
Wein und rate allen, sich zwischendurch<br />
einfach auf den Rücken zu legen und in<br />
den Himmel zu schauen.» Im <strong>Winter</strong><br />
habe die Milchstrasse mehr Tiefe, im<br />
Sommer sehe man dagegen oft Sternschnuppen.<br />
Für Eichenberger, der sonst<br />
allein unterwegs ist, sind die Kurse ebenfalls<br />
ein Erlebnis. «Ich lerne immer etwas,<br />
oft sind auch Hobby-Astronomen dabei,<br />
die alle Sternbilder kennen.» Die nächsten<br />
Workshops finden um den Neumond<br />
im Januar bis zum März 20<strong>18</strong> statt.<br />
Infos: www.aletscharena.ch<br />
oder www.chasingstars.club<br />
50<br />
«Den Aletschgletscher<br />
zu Füssen und<br />
das Sternendach<br />
über<br />
dem Kopf ist<br />
einmalig»<br />
Markus<br />
Eichenberger<br />
Fotograf Markus Eichenberger in der<br />
Aletsch Arena. Seine Zeitraffervideos vom<br />
Sternenhimmel haben an internationalen<br />
Festivals Preise gewonnen.<br />
www.markuseichenberger.com
51<br />
Ein Teilnehmer des Chasing-Stars-Workshops<br />
auf dem Bettmerhorn. Markus<br />
Eichenberger ist darum besorgt, dass alle<br />
ein tolles Bild nach Hause nehmen.
HIGHTECH<br />
1<br />
52
F L I E G E N M I T S T R O M<br />
Walliser Know-how<br />
für die Flugindustrie<br />
Per Elektroflugzeug von Visp nach Zürich in 30 Minuten:<br />
«Keine Utopie, sondern in ein paar Jahren Realität»,<br />
sagt Thomas Pfammatter, einer der Gründer von H55.<br />
Text: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth<br />
2<br />
1 Thomas Pfammatter mit dem<br />
Silence Twister auf dem Flugfeld<br />
Raron. Der Flieger wiegt mit 310 Kilo<br />
nur halb so viel wie ein traditionelles<br />
Akrobatikflugzeug. Zurzeit wird an<br />
einem Zweisitzer gebaut. 2 Das<br />
Batteriemanagementsystem – hier das<br />
Display – ist das Herzstück des<br />
Fliegens mit Strom. H55 ist führend in<br />
der Entwicklung komplexer Systeme.<br />
Thomas Pfammatter sagt von sich:<br />
«Je meh Pfüüs, je besser.» Der<br />
47-Jährige ist studierter Ökonom,<br />
arbeitet Teilzeit als Helipilot bei der Air<br />
Zermatt und ist Teil eines Teams, das die<br />
dritte Revolution der Fliegerei umsetzen<br />
will: Sie soll durch elek trischen Antrieb<br />
sauber, sicher, leise, effizient und erschwinglich<br />
werden. Das Team von H55<br />
besteht neben Thomas Pfammatter und<br />
seinem Freund Dominique Steffen,<br />
Spezialist in Aerodynamik und Statik, aus<br />
drei ehemaligen Solar-Impulse-Leuten:<br />
André Borschberg, Pilot und Mitinitiant,<br />
Sébastien Demont, Chef des Elektronikteams<br />
von Solar Impulse, sowie Gre gory<br />
Blatt, Marketing.<br />
Die grösste Schwierigkeit des Fliegens allein<br />
mit Strom sei das Batteriemanagementsystem,<br />
erklärt Pfammatter. «Die zusammengeschlossenen<br />
Batterien müssen<br />
gleichmässig auf- und entladen werden.»<br />
Einen Ausfall kann man sich in der Luftfahrt<br />
nicht leisten, also müssen die Systeme<br />
jederzeit funktionieren, müssen redundant<br />
und permanent überwachbar<br />
53<br />
sein. Mit Akrobatikflugzeugen werde getestet,<br />
da diese nur rund eine halbe Stunde<br />
in der Luft seien – ideal, um die neue<br />
Technologie auszuprobieren. «Wir arbeiten<br />
nicht nur an der Energie, sondern<br />
auch am Material und der Aerodynamik»,<br />
so Pfammatter. Er ist überzeugt, dass es<br />
in einigen Jahren möglich sein wird, ein<br />
mehrsitziges Flugzeug auf Kurzstrecken<br />
einzusetzen. «Das ist nicht nur ökologischer,<br />
sondern auch günstiger. Mit einem<br />
Kilometerpreis von siebzig Rappen ist es<br />
nicht teurer als ein Auto.» Die Flugindustrie<br />
rechnet damit, ein Prozent des<br />
Strassenverkehrs zu ersetzen. «Das sind<br />
85 Millionen Fahrzeuge!»<br />
Ziel von H55 ist es, die Technologie dazu<br />
zu liefern. «Die Schweiz ist punkto Ingenieurwissen<br />
weltweit Spitze. Dem Kanton<br />
Wallis sind wir sehr dankbar: Energypolis,<br />
die Stiftung für Innovation The<br />
Ark und Business Valais sind Mitstreiter!»<br />
Und woher kommt der Strom? «Wir<br />
haben kein Energieproblem. Wenn erst<br />
alle Dächer Fotovoltaik-Anlagen haben,<br />
gibt es mehr als genug Energie.»
© Grande Dixence SA – Photo : essencedesign.com – dpicard.ch<br />
Der Klub der Unternehmen Wallis fördert die intersektorielle Promotion eines innovativen und leistungsstarken<br />
Wallis. Die Mitgliederunternehmen leisten mit ihrem Engagement einen Beitrag zur Entwicklung<br />
des positiven Images des Wallis und dessen Positionierung als bedeutender Wirtschaftsstandort.<br />
Mitglieder des Klubs der Unternehmen Wallis
In Zusammenarbeit mit dem Klub der Unternehmen<br />
Handwerkskunst<br />
Foto David Bumann, Sedrik Nemeth, HO<br />
Die neue Kreuzungsstelle auf der Matterhorn–<br />
Gotthardbahn-Strecke im Vispertal.<br />
Wallis realisiert<br />
erste Etappe<br />
Brig | 2014 haben die Stimmberechtigten<br />
der Finanzierungsvorlage für den Ausbau<br />
der Bahninfrastruktur (FABI) zugestimmt.<br />
Mit der Kreuzungsstelle Sefinot im Vispertal<br />
auf der Strecke der Matterhorn Gotthard<br />
Bahn (MGBahn) wurde das erste von<br />
rund 65 schweizweiten Projekten des ersten<br />
Ausbauschritts 2025 in Betrieb genommen.<br />
Die Strecke zwischen Visp und<br />
Zermatt ist der meistbefahrene Abschnitt<br />
auf dem grösstenteils einspurigen Streckennetz<br />
der MG Bahn. Seit der Eröffnung<br />
des NEAT-Abschnitts durch den Lötschberg<br />
vor zehn Jahren hat die Nachfrage<br />
auf dem gesamten MGBahn-Netz stark<br />
zugenommen. Deshalb herrscht seit Ende<br />
2014 Halbstundentakt zwischen Fiesch<br />
und Zermatt mit optimalen Anschlüssen<br />
in Visp nach Bern und Genf. Neben Sefinot<br />
werden bei St. Niklaus im Mattertal<br />
und in Lax im Goms zwei weitere Kreuzungsstellen<br />
gebaut. Die neuen Kreuzungsstellen<br />
sorgen für ein deutliches Plus<br />
bei der operativen Stabilität und bieten<br />
Chancen, das bestehende Angebot kundengerecht<br />
weiter auszubauen.<br />
www.mgbahn.ch<br />
Sion | Die Herausforderungen waren<br />
gross, doch die handwerklichen Fähigkeiten<br />
der Metallbaukonstrukteure von<br />
Bitz & Savoye SA grösser. Sie verbanden<br />
für die Mediathek des Kantons Wallis<br />
zwei alte Zeughäuser mit einem modernen<br />
Metallbau aus spiegelglanzpoliertem<br />
Stahlblech, das äusserst empfindlich<br />
ist. Zudem hat das Zwischengebäude<br />
die Form einer Falte bestehend aus<br />
Dreiecken, also eine hoch komplizierte<br />
Geometrie. Die Stockwerke der beiden<br />
alten Gebäude befanden sich nicht auf<br />
gleichem Niveau, und dass noch Lichtschächte<br />
eingebaut werden mussten,<br />
machte die Aufgabe auch nicht einfacher.<br />
Entwickelt wurde das Projekt<br />
«Le Pli» von den Architekturbüros<br />
Meier + associés architectes aus Genf<br />
und Cagna + Wenger aus Sion.<br />
www.bitz-savoye.ch<br />
Spiegelglanzpoliertes Stahlblech:<br />
«Le Pli» bei der Mediathek in Sion.<br />
Glänzende<br />
Leistung für<br />
die Mediathek<br />
Mit myglass.ch gibts auch für Private<br />
bedruckte Gläser. Bereits ab 60 Stück.<br />
Mein Glas,<br />
dein Glas<br />
Sierre | Für das Hochzeitsfest, den runden<br />
Geburtstag oder den Firmenapéro:<br />
myglass.ch ermöglicht das Bedrucken<br />
von Trinkgläsern mit bis zu sechs Farben<br />
und bereits ab 60 Stück. «Damit ermöglichen<br />
wir das Personalisieren von<br />
Gläsern auch Privaten», erklärt David<br />
Naselli, Marketingchef der Walliser<br />
Firma Univerre. Das gewünschte Logo<br />
oder der Schriftzug wird im Siebdruckverfahren<br />
aufgedruckt, die Lieferzeit<br />
beträgt lediglich zehn Tage. Kundinnen<br />
und Kunden können aus einer grossen<br />
Anzahl Glasarten, -formen und -qualitäten<br />
auswählen. «Ausser uns bietet das<br />
weltweit niemand an», sagt Naselli. Die<br />
Firma Univerre betreibt in der Schweiz<br />
ein Glasveredelungszentrum und erweitert<br />
mit myglass.ch das An gebot in diesem<br />
Bereich. 1984 in Sierre gegründet,<br />
ist Univerre einer der grössten Glasdistributoren<br />
der Schweiz. 145 Millionen<br />
Einheiten werden jährlich zu Kunden<br />
gebracht. Zudem betreibt Univerre in<br />
Sierre die grösste industrielle Flaschenwaschanlage<br />
der Schweiz.<br />
www.myglass.ch<br />
WIRTSCHAFT<br />
55
E N E R G Y P O L I S<br />
Eine Frau<br />
mit einer Mission<br />
Den CO2-Ausstoss reduzieren. Schnell und<br />
gründlich. Das will Professorin Wendy Lee Queen.<br />
Deshalb ist sie ins Wallis gezogen – um im<br />
Kompetenzzentrum Energypolis zu forschen.<br />
Text: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth<br />
FORSCHUNG<br />
Wendy Lee Queen arbeitet in<br />
einem Fachgebiet, das eigentlich<br />
nur Spezialisten verstehen.<br />
Doch die Professorin hat grosses<br />
didaktisches Talent. «Don’t panic», sagt<br />
sie als Erstes, «es ist ganz einfach: Stellen<br />
Sie sich einen Schwamm vor. Wie ein<br />
Schwamm in der Küche, der viel Wasser<br />
aufsaugen kann. Was wir in unserer Forschung<br />
machen, sind Schwämme, die<br />
statt Wasser CO 2 aufsaugen, damit es<br />
nicht in die Atmosphäre gelangt.» Wissenschaftlich<br />
korrekt heisst das dann<br />
Forschung im Bereich Design und Produktion<br />
von hybriden organischen/metallischen<br />
Materialien, einsetzbar bei der<br />
Trennung von Gasgemischen, der Lagerung<br />
von kleinen molekularen Einheiten<br />
und der Katalyse. Ziel der zehnköpfigen<br />
Forschergruppe von Wendy Lee Queen<br />
ist es, das poröseste, also aufnahmefähigste<br />
Material herzustellen. Bereits<br />
gibt es eine Substanz, die mit nur einem<br />
Gramm Gewicht eine Aufnahmefläche<br />
von 7000 Quadratmetern ersetzen kann.<br />
«Der CO 2 -Ausstoss durch fossile Energien<br />
und der damit verbundene Klimawandel<br />
sind von epidemischem Ausmass»,<br />
so die Forscherin. Um dagegen<br />
anzukämpfen, müssten saubere Energien<br />
gefördert und die Energienutzung<br />
viel effizienter werden. «Wir wüssten,<br />
was wir dagegen tun können, tun es aber<br />
nicht. Aus Ignoranz, und weil wir denken,<br />
dass es uns zu viel kostet.»<br />
Heute werden 10 bis 15 Prozent des gesamten<br />
Energieverbrauchs für die unterschiedlichsten<br />
industriellen Separationsprozesse<br />
verwendet. Viel energieeffizienter<br />
ist die «Schwamm-Methode». Und<br />
deshalb wünscht sich die engagierte<br />
Frau, dass sie bei einem weiteren globalen<br />
Problem zum Einsatz kommt: dem raschen<br />
und kostengünstigen Reinigen des<br />
Trinkwassers von Metallen. «Verschmutztes<br />
Trinkwasser ist eines der grössten<br />
Probleme. Die Zunahme der fossilen<br />
Energieproduktion und der Gebrauch<br />
von Schwermetall in industriellen Prozessen<br />
vergrössert es dramatisch.» Bis<br />
jetzt fehlten aber schnell wirkende und<br />
billige Säuberungsmechanismen.<br />
Es ist nicht nur rein wissenschaftliches<br />
Interesse, das die sportliche Professorin,<br />
die in Champlan wohnt und oft mit<br />
dem Velo zur Arbeit fährt, antreibt. «Die<br />
Natur hat mir immer über schwierige Situationen<br />
hinweggeholfen.» Deshalb ist<br />
der Schutz der Natur für sie ein wichtiges<br />
Anliegen, gar eine Pflicht. Und deshalb<br />
engagiert sie sich so stark. Und weiter:<br />
«Ich hatte immer Mentorinnen und<br />
Mentoren. Jetzt ist es an der Zeit, dass<br />
ich etwas zurückgebe und für andere<br />
einstehe.»<br />
Dass die mit vielen wissenschaftlichen<br />
Preisen belobigte Forscherin von der renommierten<br />
US-Universität Berkeley ins<br />
Wallis kam, ist der Eidgenössischen<br />
Technischen Hochschule Lausanne<br />
(EPFL) zu verdanken, die in Sion eine<br />
permanente Aussenstelle betreibt. «Ich<br />
wollte diese Stelle unbedingt», so<br />
Queen. Zusammen mit der Fachhochschule<br />
für Ingenieurwesen HES-SO<br />
Valais-Wallis und der Stiftung für Innovation<br />
The Ark bildet sie den Campus<br />
Energypolis. «Über 200 Menschen aus<br />
40 Ländern forschen und arbeiten hier<br />
in Sion», sagt Marc-André Berclaz, Direktor<br />
der EPFL Valais Wallis. Sie hätten die<br />
modernsten Laboratorien, und die Zusammenarbeit<br />
der Partner ergebe wichtige<br />
Synergien.<br />
56
Energypolis<br />
wurde vom Kanton<br />
Wallis initiiert und wird von<br />
der Stadt Sion unterstützt. Geforscht<br />
wird in folgenden Bereichen:<br />
CO 2 ausfiltern und als synthetischen<br />
Treibstoff wieder nutzbar machen,<br />
Speicherung von Energie,<br />
Wasserstoffbatterie und<br />
Gasspeicherung.<br />
Professorin Wendy<br />
Lee Queen im<br />
Labor des Campus<br />
Energypolis in Sion.<br />
57
Sommelier Max Pochart im Weinkeller<br />
des Château de Villa in Sierre.<br />
Die Vinothek des Schlosses ist die<br />
Schatzkammer des Walliser Weins.<br />
WEIN<br />
58
PASSION<br />
Das Wallis und der Wein – das ist pure<br />
Leidenschaft. Die lebt auch Sommelier Max<br />
Pochart – obwohl er Franzose ist.<br />
Text: Patrick Morier-Genoud Fotos: Sedrik Nemeth<br />
59
WEIN<br />
Das Wallis, das ist Sonne satt, und<br />
das sind Berge – mal steil und<br />
schroff, mal sanft und lieblich.<br />
Das Wallis, das sind auch Männer und<br />
Frauen, die auf den ersten Blick barsch<br />
wirken mögen, aber zutiefst grosszügig<br />
sind. Das Wallis, das sind Hügel, Flüsse<br />
und schwarze Kühe, die auf Weiden mit<br />
aromatischen Kräutern grasen und aus<br />
deren Milch man schmackhaften Käse<br />
macht. Traditionen und Bräuche gehören<br />
ebenso dazu wie der Wein. Doch ist<br />
der Weinbau nicht einfach eine landwirtschaftliche<br />
Aufgabe, sondern es ist eine<br />
leidenschaftliche Verbindung.<br />
Um diese Alchemie zwischen Walliser<br />
und Weinbau zu verstehen, kann man<br />
natürlich in jedem Café ein Glas Weissen<br />
oder Roten bestellen, oder man<br />
kann zu «seinem» Weinbauern reisen<br />
und bei ihm die Produkte degustieren.<br />
Wer sich aber intensiv mit den Walliser<br />
Weinen beschäftigen will, für den ist ein<br />
Besuch des Château de Villa in Sierre<br />
unumgänglich. Die Vinothek des Schlosses<br />
ist die Schatzkammer des Walliser<br />
Weins. Nicht weniger als 650 verschiedene<br />
Sorten, die Zeugnis vom Wissen<br />
von 110 Kellermeistern ablegen. Jede<br />
Woche sind acht Weine in Flaschenqualität<br />
von vier Produzenten im Fokus.<br />
Ebenfalls testen können die Gäste<br />
Branntweine aus Walliser Produktion,<br />
teilweise gar mit Jahrgangsbezeichnung.<br />
Max Pochart ist der Sommelier der<br />
Vinothek. Er ist zwar Franzose, hat sich<br />
aber in die Walliser Weine verliebt.<br />
Diese Liebe geht so weit, dass er zu<br />
seinen Besuchen in Frankreich mit<br />
Flaschen aus dem Wallis anreist. Mit<br />
Petite Arvine, Fendant, Humagne, Cornalin,<br />
Syrah, Johannisberg, Heida, Pinot<br />
oder Durize. «Das Wallis ist weltweit<br />
einzig artig», erklärt Pochart. «Hier findet<br />
man über 100 verschiedene Rebsorten.»<br />
54 davon tragen das Ursprungslabel<br />
AOC (Appellation d’Origine Contrôlée).<br />
Pochart weiter: «Zwar sind einige der<br />
Rebsorten sehr selten und werden nur<br />
auf kleinen Parzellen angebaut. Aber<br />
eine solche Diversität an Sorten ist wirklich<br />
aussergewöhnlich.»<br />
Grund dafür sind die speziellen klimatischen<br />
Bedingungen. «Es ist eine der seltenen<br />
Regionen, wo es keine Beschränkungen<br />
für den Weinbau gibt.» So seien<br />
etwa im Bordelais die Pinot-Trauben von<br />
Fäulnis durch das Meeresklima bedroht.<br />
Oder im Burgund könne eine Merlot-Traube<br />
gar nicht reifen. «Im Wallis hin gegen<br />
können wir alles anbauen, für jede Sorte<br />
gibt es einen perfekten Platz.» Im Chablais<br />
im Unterwallis wirkt das Klima des<br />
Genfersees ausgleichend. Das Mittelwallis<br />
ist sehr trocken und hat mehr Sonnenstunden<br />
als die Mittelmeerstadt Algier!<br />
Das Oberwallis wiederum pro fitiert vom<br />
hochalpinen Klima. «Nicht zu vergessen<br />
auch die Standorte mit Mikroklima wie<br />
der Ort Visperterminen, wo der europaweit<br />
am höchsten gelegene Weinberg<br />
liegt», so Pochart. «Eine fantastische Diversität<br />
auf knapp 50 Kilometer Länge.»<br />
Der Sommelier erwähnt auch den Föhn,<br />
der trocken und heiss ein wahrer Katalysator<br />
für die Reifung der Trauben sei.<br />
«Er hat auch eine gesundheitsfördernde<br />
Wirkung, da er die Blätter abtrocknet<br />
und so die Verbreitung von Krankheiten<br />
hemmt.» Und auch wenn das vergangene<br />
Frühjahr einen aussergewöhnlichen<br />
Frosteinbruch gebracht hat, sei das<br />
Wallis doch normalerweise auch von<br />
exzessiven Kälteeinbrüchen oder von<br />
Hagel verschont.<br />
Für Pochart ist klar, dass die Walliser Weine<br />
dank ihrer Unterschiedlichkeit jeden<br />
Wunsch befriedigen können. «Fruchtig,<br />
leicht, mineralisch, stark tanninhaltig, es<br />
ist immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich<br />
die Weine sind.» Das sei heute,<br />
wo sehr viel Wert auf eine ausgewogene<br />
Komposition von Gericht und Wein<br />
gelegt werde, ein grosser Vorteil. «Egal<br />
welche Küche, aus welcher Weltregion<br />
sie auch stammt, kann von Walliser Wein<br />
begleitet werden», ist er überzeugt.<br />
Die 4800 Hektar Reben machen einen<br />
Drittel der Schweizer Weinbaufläche<br />
aus. Viele sind sehr kleinflächige Rebberge.<br />
Fast jede und jeder besitzt durch<br />
Erbgang eine kleinere oder grössere<br />
Parzelle. In den Achtzigerjahren gehörten<br />
die Walliser Weinbäuerinnen und<br />
«Im Wallis gibt<br />
es keine<br />
Beschränkung.<br />
Hier gedeihen<br />
einfach<br />
alle Sorten»<br />
1 Max Pochart beim Degustieren<br />
im Weinkeller.<br />
2 Der Sommelier möchte dem<br />
Fendant seinen Wert zurückgeben.<br />
«Er ist der perfekte Wein für<br />
einen Abend unter Freunden.»<br />
3 Der Franzose Pochart hat<br />
sich in die Walliser Weine verliebt.<br />
Hinten seine Kollegin Lucie Liand.<br />
1<br />
60
2 3<br />
Weinmuseum<br />
Wallis<br />
Hier erfährt man alles,<br />
was man über den Walliser<br />
Wein(bau) wissen muss. Mit Dauerausstellungen<br />
an den zwei Standorten<br />
Sierre und Salgesch, die über den<br />
Rebwanderweg verbunden sind.<br />
www.museedu vinvalais.ch<br />
61
650 Sorten Walliser Wein lagern<br />
im Château de Villa. In der Vinothek<br />
können sie degustiert werden.<br />
Infos: www.chateaudevilla.ch<br />
WEIN<br />
Weinbauern zu den Ersten, die ihre<br />
Menge beschränkten, um besseren Wein<br />
zu produzieren.<br />
Doch Stillstand gab es nie, und auch<br />
heute warten neue Herausforderungen.<br />
«Die jungen Weinbauern achten mehr auf<br />
das jeweilige Terroir und suchen sich die<br />
genau dazu passende Rebsorte aus. Wie<br />
bereits erwähnt, ist sehr vieles möglich,<br />
das ist in etwa vergleichbar mit dem Burgund.<br />
Wir sollten von dieser Diversität<br />
profitieren.» Pochart ist aber auch überzeugt,<br />
dass eine neue Rebsorte Einzug<br />
halten wird: der Completer. Diese Sorte<br />
ist eigentlich alt, wurde aber lange nicht<br />
mehr angebaut, da sie zu viel Säure<br />
aufwies. Durch Selektion ist aus der<br />
ursprünglich aus dem Wallis stammenden<br />
Rebsorte nun eine Rebe entstanden, die<br />
heute vor allem im Bündnerland angebaut<br />
wird. «Die Traube ist kraftvoll, hat<br />
eine angenehme Säure und ist gehaltvoll.<br />
Durch den Klimawandel werden wir Rebsorten<br />
dieser Art brauchen», ist Pochart<br />
überzeugt. Einige Winzer wie Marie-Thérèse<br />
Chappaz oder die Kellerei Clos de<br />
Tsampéhro haben sie schon angebaut.<br />
«Der Walliser Weinbau ist dynamisch und<br />
veränderungsbereit», lobt Pochart.<br />
MAX POCHARTS LIEBLINGE<br />
Der Cornalin<br />
«Der Cornalin ist eine autochthone Rebsorte,<br />
also eine direkt von hier. Er ist<br />
etwas kapriziös und verlangt vom Weinbauern<br />
viel Arbeit. Wir nennen ihn auch<br />
roten Landwein. In den Fünfziger jahren<br />
war er fast verschwunden. Der Cornalin<br />
ist ein richtiger Walliser: etwas rustikal<br />
und wild, aber wenn man ein bisschen<br />
tiefer schürft, merkt man, dass er vollmundig<br />
und grosszügig ist. Dann entdeckt<br />
man auch das deutliche Kirscharoma.<br />
Der Wein begleitet weisses und<br />
rotes Fleisch sowie alle Walliser Trockenfleischspezialitäten.»<br />
Der Fendant<br />
«Der Ruf des Fendants hatte etwas<br />
gelitten, weshalb bei der grossen Um-<br />
stellung der Rebsorten in den Achtzigerjahren<br />
viele Stöcke vernichtet wurden.<br />
Aber der Fendant – aus Chasselas-<br />
Trauben – ergibt einen wunderbaren<br />
Wein für das gesellige Beisammensein.<br />
Er ist ein Wein, den man unter Freunden<br />
trinkt, ohne Chichi. Wir müssen ihm den<br />
Wert zurückgeben, den er verdient. Vor<br />
allem in einer Zeit, in der viele meinen,<br />
nur ganz hochklassige Weine konsumieren<br />
zu müssen.»<br />
Der Heida<br />
«Die Rebsorte Heida hat anbaumässig<br />
bei den Weissweinen den grössten<br />
Sprung nach vorne gemacht. Man nennt<br />
ihn auch Païen – heidnisch. Es ist ein<br />
Sauvignon Blanc, der auch unter dem<br />
Namen Traminer bekannt ist. Der Wein<br />
ist lebhaft und ziemlich trocken. Die<br />
Rebsorte ist sehr komplex und reicht im<br />
aromatischen Spektrum der Gewürznoten<br />
über fruchtig, exotisch bis hin zu<br />
mineralisch. Der Heida kann viele<br />
Gerichte begleiten, so auch Käse oder<br />
weisses Fleisch.»<br />
62
WEIN-VIELFALT<br />
www.walliserweine.ch<br />
Petite Arvine<br />
Egal, ob trocken oder natürlich<br />
süss (flétri) – die Rebsorte Arvine bringt<br />
Weine von internationalem Kaliber hervor<br />
Fruchtnoten (Mango, Grapefruit, Rhabarber)<br />
und erfrischende Säure Salziger Abgang<br />
Zeichnungen Nigel Simmonds<br />
Malvoisie<br />
Der Malvoisie bringt<br />
einerseits trockene Weine<br />
mit Haselnussaromen,<br />
reicher Struktur und einer<br />
leicht bitteren Note hervor<br />
Andererseits aber auch<br />
natürliche Süssweine (flétri)<br />
mit Noten von Quitte,<br />
Aprikose und kandierten<br />
Früchten<br />
Cornalin<br />
Die Sorte ist sowohl<br />
im Weinberg als auch im<br />
Bottich heikel, ergibt jedoch<br />
bei kleinen Erträgen grosse<br />
Weine Von dunkler Farbe<br />
und unverwechselbarem<br />
Charakter Mit Noten<br />
von Sauerkirschen<br />
und Gewürznelken<br />
Diolinoir<br />
Gezielte Kreuzung von Pinot Noir und<br />
Robin Noir (im Wallis Rouge de Diolly<br />
genannt) Bouquet von schwarzen Beeren,<br />
satte Farbe, kräftig strukturiert Kommt vor<br />
allem in Assemblagen zum Einsatz, erzielt<br />
aber auch für sich allein gute Resultate<br />
63<br />
Fendant<br />
Ein Fendant ist immer stark geprägt<br />
von seinem Terroir Leichte Struktur,<br />
nasser Stein, blumig, oft mit etwas<br />
Kohlensäure Altert entgegen<br />
der landläufigen Meinung sehr gut und<br />
passt zu einer gepflegten Küche<br />
Humagne Rouge<br />
Weine aus Humagne Rouge überraschen<br />
mit ungewohnten Aromen Getrocknete<br />
Weinblätter, Holunder und Veilchen<br />
Sie haben eine samtige Struktur und<br />
eine gewisse charakteristische Wildheit<br />
Heida<br />
Der Heida (Oberwallis)<br />
oder Païen (Unterwallis)<br />
ist ein Wein mit grosser<br />
Struktur Mit Zitrusnoten<br />
und exotischen<br />
Fruchtaromen Gutes<br />
Lagerungspotenzial
Jean-Yves Michellod springt in<br />
seiner Heimat Verbier mit seinem<br />
Skibob über einen Felsen. «Ohne<br />
Skifahren kann ich nicht sein.»<br />
PORTRÄT<br />
64
J E A N - Y V E S M I C H E L L O D<br />
Aufgeben<br />
ist keine Option<br />
Annehmen, was das Leben für einen bereithält:<br />
Das sind für Jean-Yves Michellod nicht nur Worte,<br />
sondern es ist tägliches Bekenntnis. Er hat sich<br />
aus dem Rollstuhl zurück in die Berge gekämpft.<br />
Text: Monique Ryser Fotos: Christophe Margot<br />
Foto David Carlier<br />
Ein Stock ist alles, was<br />
Jean-Yves Michellod heute<br />
zum Gehen noch benötigt.<br />
Bergführer, Extremskifahrer, ers ter<br />
Gewinner des Xtreme Verbier<br />
2004: Jean-Yves Michellod war<br />
immer überzeugt, dass sein Leben in den<br />
Bergen stattfindet. «Meine Passion ist<br />
das Skifahren, ganz klar», sagt er bestimmt.<br />
So hat er auch seine Karriere darauf<br />
ausgerichtet. Nach einer Lehre als<br />
Mechaniker absolvierte er eine dreijährige<br />
Ausbildung zum Bergführer. Sein<br />
Parcours war vorgezeichnet. Bis im<br />
<strong>Winter</strong> 2006. Er war mit einem Freund<br />
den ganzen Tag am Freeriden, als auf der<br />
letzten Abfahrt das Schicksal zuschlug.<br />
«Ich machte die ersten Bögen, als sich<br />
die ganze Schneemasse löste und mich<br />
mitriss.» Michellod versuchte, der Lawine<br />
davonzufahren, stürzte aber über<br />
einen Felsen und blieb schwer verletzt<br />
liegen. Sofort habe er gewusst, dass er<br />
gelähmt ist, sagt er. Es folgten die Diagnose<br />
Querschnittlähmung, ein Jahr im<br />
Spital und die Prognose der Ärzte, dass<br />
er wohl nie mehr gehen könne.<br />
«Nun», sagt Michellod, «einfach dort<br />
liegen und aufgeben, war nie eine<br />
Option.» Mit einem Spezialgerät, das er<br />
mit den Armen betätigte und das seine<br />
in Schlaufen gelegten Beine bewegte,<br />
übte er täglich. Er kämpfte, gab nicht auf,<br />
als die Beine trotz des klaren Befehls des<br />
Gehirns immer noch nicht gehorchen<br />
wollten. Bis er sich mit Krücken fortbewegen<br />
konnte.<br />
Heute braucht Jean-Yves Michellod<br />
noch einen Stock. Er hinkt ein bisschen,<br />
und seine Beine werden mit Prothesen<br />
gestützt. Aber wie er da so aus seinem<br />
eigenen Taxi steigt, käme niemand auf<br />
die Idee, dass er einmal im Rollstuhl sass.<br />
«Kunden, die mich nicht kennen, sind<br />
vielleicht zuerst etwas irritiert, wenn ich<br />
65
1<br />
3<br />
PORTRÄT<br />
2<br />
1 Jean-Yves<br />
Michellod auf der<br />
Montblanc-Tour, die er<br />
nach seinem Unfall unbedingt<br />
nochmals machen wollte. 2 Kleine<br />
Rast beim Aufstieg, der sehr viel Kraft<br />
kostete. 3 Das war es wert: Michellod<br />
auf dem Skibob bei der Abfahrt.<br />
Im Skifahren ist er noch<br />
immer einer der<br />
Besten.<br />
66
Wie viel Kraft<br />
kostet es,<br />
im tiefen<br />
Schnee<br />
Bein vor Bein<br />
zu setzen?<br />
sie bitte, die Koffer selbst zu tragen.»<br />
Aber erklärt er, warum das so sei, sei es<br />
auch gleich keine Diskussion mehr. Seit<br />
zehn Jahren betreibt er die Firma Taxi<br />
des Combins in Verbier mit vier Fahrzeugen,<br />
das kleinste mit acht Plätzen.<br />
Spezialität des Fahrdiensts: «Bergsteiger<br />
und Tourenskifahrer mit ihrem Gepäck<br />
zu transportieren. Ich weiss, welche<br />
Bedürfnisse sie haben, kenne die Hütten<br />
und die Routen», erklärt Michellod.<br />
Sein Taxiunternehmen habe er gegründet,<br />
weil die Alternative ein Bürojob gewesen<br />
wäre. «Aber ich kann das nicht –<br />
den ganzen Tag drinnen sein und an<br />
einem Pult sitzen. Das geht einfach<br />
nicht.»<br />
Darum geht er auch in seiner Freizeit<br />
raus. Am liebsten mit seiner Familie,<br />
Ehefrau Stéphanie, 38, und den Kindern<br />
Elsa, 11, Chloé, 9, und Robin, 7. Mit einem<br />
Handvelo kann er im Sommer locker mit<br />
ihnen mithalten, im <strong>Winter</strong> mit dem Skibob<br />
sowieso. «Ich musste mich schon zuerst<br />
an den Skibob gewöhnen», erinnert<br />
er sich. Er habe aber ein Modell mit zwei<br />
Ski unter der Sitzfläche ausgewählt und<br />
nicht einen Monoski. «Mit zwei Ski ist<br />
man viel mobiler und beweglicher», so<br />
der 40-Jährige. Auf dem Schnee können<br />
ihm nach wie vor nicht viele etwas vormachen.<br />
Schon ein Jahr nach seinem<br />
Unfall war er erstmals wieder auf der<br />
Piste. Er drehte mit seinen Freunden Nicolas<br />
und Loris Falquet zwei Filme, einen<br />
über seine Rückkehr in den Schnee,<br />
den anderen übers Freeriden. 2009 folgte<br />
eine Parforceleistung: Michellod erstieg<br />
zum 15. Mal den Montblanc – einen<br />
Gipfel, den er als Bergführer bereits<br />
14-mal mit Kunden erreicht hatte. Das<br />
67<br />
tönt alles so leicht, mutig und fantastisch.<br />
Und Jean-Yves Michellod ist auch<br />
stolz auf diese Leistungen. Aber was haben<br />
sie an Kraft gekostet? Zwar gehorchen<br />
die Beine auf Asphalt und ebenem<br />
Grund. Aber wie anstrengend ist es, in<br />
tiefem Schnee Bein vor Bein zu stellen?<br />
Die dünne Luft, die steilen Hänge. Schritt<br />
für Schritt. Wie müde werden die Arme,<br />
die den Körper stossen und ziehen?<br />
Schritt für Schritt. Stundenlang. Ja, doch,<br />
es sei eine riesige Anstrengung gewesen.<br />
Aber für den Moment auf dem Gipfel,<br />
für den habe es sich gelohnt. Und für die<br />
Abfahrt natürlich, durch den Schnee<br />
stieben, in die Kurven liegen. Die Filme,<br />
die auf You tube zu finden sind, auch der<br />
Aufstieg auf den 2466 Meter hohen Col<br />
de la Golette, sind Zeugen des Willens,<br />
der nötig war, um aus dem Rollstuhl wieder<br />
auf die Beine zu kommen.<br />
Heute plane er nicht mehr solche Touren,<br />
sagt Michellod. Er sei auch älter geworden.<br />
Aber er bereue nichts: «Jeder<br />
Mensch hat eine Passion, und die muss<br />
er leben. Ich bereue gar nichts, es war,<br />
wie es war.» Michellod wird oft gefragt,<br />
ob er die Berge nicht hasse, die ihm das<br />
angetan haben. «Nein, wieso sollte ich?<br />
Jeder Extremsportler weiss, dass er<br />
mehr Risiko eingeht als andere – das gehört<br />
nun mal dazu, ob man will oder<br />
nicht.»<br />
Extremsportler ist er eigentlich geblieben.<br />
Rundum gesunde Menschen brauchen<br />
nicht einen Bruchteil seines Willens,<br />
seiner Kraft, seiner Disziplin und<br />
seiner mentalen Stärke, um den Alltag<br />
zu meistern.<br />
www.taxi-des-combins.ch
Whitepod<br />
HOTELS<br />
Les Giettes | Ökoluxus oberhalb<br />
von Monthey. Das gibt es da | <strong>18</strong> Pods in<br />
Halb kugelzelten, die auf hölzernen<br />
Plattformen verankert sind. Alle Pods<br />
verfügen über Quellwasser-Anschluss und<br />
werden durch einen Pelletofen beheizt.<br />
Jeder Pod ist mit antiken Objekten aus<br />
der Region dekoriert. Für viel Sonnenlicht<br />
sorgt das grosse Panoramafenster.<br />
Buchen | www.whitepod.com<br />
wellnessHostel4000<br />
Saas-Fee | Das wellnessHostel4000<br />
in Saas-Fee ist der erste fünfgeschossige<br />
«Hotel»-Holzbau der Schweiz mit Minergie-<br />
Eco-Standard. Das gibt es da | Das Haus<br />
kombiniert das typisch unkomplizierte Wohngefühl<br />
und die tiefen Preise eines Hostels mit<br />
höchsten Ansprüchen an ein modernes<br />
Wellness- und Fitnessangebot im integrierten<br />
Aqua Allalin. Buchen | www.youthhostel.ch<br />
68
I N N O V A T I V<br />
Hotels, die aus<br />
der Reihe tanzen<br />
Ferien einmal anders: Im Wallis gibt es<br />
zahlreiche innovative, originelle und nachhaltige<br />
Hotelkonzepte. Sie befriedigen die Lust<br />
auf Neues und Ungewohntes, sind nahe an der<br />
Natur und verbinden Alt und Neu.<br />
Gönnt man sich eine Auszeit, will<br />
man nicht einfach ein Zimmer<br />
und ein Bett. So verschieden,<br />
wie die Gäste sind, so verschieden muss<br />
auch das Angebot einer Ferienregion<br />
gestaltet sein. Familien werden in einem<br />
Hotel glücklich, das ihren Kindern Freiraum<br />
und Unterhaltung bietet und den<br />
Eltern erlaubt, sich nicht täglich ums<br />
Betten und Kochen zu kümmern. Wer in<br />
der Agglomeration lebt, ist froh, sich in<br />
den Ferien in purer Natur erholen zu<br />
können. Und gestresste Berufsleute<br />
suchen Ruhe und wollen erkunden, wie<br />
sich absolute Stille anfühlt. Die Walliser<br />
Hotellerie bietet für alle etwas, in allen<br />
Preis- und Komfortkategorien. Glücklich<br />
werden auch diejenigen, die mal was<br />
Neues, Spezielles, Einmaliges ausprobieren<br />
wollen. Der Innovation und dem Einfallsreichtum<br />
scheinen keine Grenzen<br />
gesetzt: Die Whitepods in Les Giettes<br />
haben sich bereits eine grosse Fangemeinde<br />
erarbeitet. Die Halbkugeln sind<br />
nach geodätischem Prinzip gebaut, was<br />
so viel heisst, dass sie der Lehre Ausmessung<br />
und Abbildung der Erdoberfläche<br />
69<br />
folgen. Die zeltartige Kons truktion mit<br />
aneinandergeschobenen Dreiecken ist<br />
einmalig. Bestehende wertvolle Bauten<br />
neu zu nutzen, haben sich die Montagne<br />
Alternative und die Anako Lodge zum<br />
Ziel gesetzt. Statt die typischen dunkelgefärbten<br />
Speicher und Stadel leerstehen<br />
und verfallen zu lassen, wurden<br />
sie geschickt umgebaut, mit Respekt vor<br />
dem Können der Vorfahren. Ein Bijou ist<br />
das Boutiquehotel de Londres in Brig:<br />
Die Betreiber liessen sich in England<br />
inspirieren, um das traditionelle Haus,<br />
das im vorletzten Jahrhundert von englischen<br />
Touristen frequentiert wurde,<br />
stilgerecht und originell in die Neuzeit<br />
zu führen. Dass sich auch Neues perfekt<br />
in die Natur einpassen lässt, beweist<br />
das Wellnesshostel4000, ein Betrieb<br />
der Jugendherbergen. Die Gemütlichkeit<br />
einer Jugi ist geblieben, aber Wellnessangebot<br />
und Hotelkonzept haben neue<br />
Standards gesetzt. Von den USA kommt<br />
der Trend der Tiny Houses, der diesen<br />
<strong>Winter</strong> in Les Haudères getestet werden<br />
kann. Das Wallis bietet allen etwas.<br />
www.wallis.ch<br />
Fotos HO (3)
HOTELS<br />
Hotel de londres<br />
Brig | <strong>18</strong>84 für englische Touristen<br />
gegründet, erlebt das Hotel einen zweiten<br />
Frühling. Das gibt es da | Walliser Tradition<br />
verbunden mit englischem Design<br />
der Belle Époque geben dem Boutiquehotel<br />
einen kosmopolitischen Rahmen. Liebevoll<br />
eingerichtet entspricht es perfekt<br />
den Bedürfnissen heutiger Stadtnomaden.<br />
Herzstück des Hotels ist die «Wohnstuba».<br />
Buchen | www.hotel-delondres.ch<br />
Tiny Chalet<br />
Thyon | Tiny heisst winzig, und das Chalet ist<br />
denn auch nur 2,5 Meter breit, knapp 8 Meter<br />
lang und steht auf Rädern. Das gibt es da |<br />
Letzten <strong>Winter</strong> in Thyon, kann das Tiny<br />
Chalet diesen <strong>Winter</strong> in der Skiregion<br />
Evolène gemietet werden. Das Tiny Chalet<br />
bietet trotz nur 20 Quadratmeter<br />
Küche, Bad, Wohn- und Schlafzimmer.<br />
Buchen | www.swisstinychalet.ch<br />
70
Anako Lodge<br />
La Forclaz | Im Val d’Hérens gelegen stehen<br />
sieben umgebaute Stadel zur Verfügung.<br />
Das gibt es da | Die alten Gebäude wurden<br />
sorgfältig umgebaut und stehen in<br />
einer absoluten Ruheoase. Das Frühstück<br />
kann täglich im Dorfladen abgeholt werden.<br />
Die Stadel sind nach dem Vornamen<br />
der vorherigen Besitzer benannt und bieten<br />
Platz für 2 bis 12 Personen.<br />
Buchen | www.anakolodge.ch<br />
Montagne Alternative<br />
Commeire | Ein kleiner Weiler bei Orsières,<br />
dem mit umgebauten Stadel neues Leben<br />
eingehaucht wurde. Das gibt es da | Gäste<br />
können wählen zwischen Vier- bis Zehn-<br />
Bett-Stadel und Hotelzimmer in zwei weiteren<br />
Gebäuden. Die Montagne Alternative legen<br />
grossen Wert auf Nachhaltigkeit<br />
und familiäres Ambiente, zudem bieten sie<br />
thematisch verschiedene Retreats an.<br />
Buchen | www.montagne-alternative.com<br />
Fotos Pascal Gertschen (4), HO (6)<br />
71
RACLETTE<br />
1<br />
3<br />
2<br />
1 Walliser<br />
Raclette AOP<br />
ist Natur pur. 2 Ob vom<br />
Feuer oder im Pfännli – Raclette<br />
geht immer. 3 Je nach Region ist das<br />
Walliser Raclette AOP eher mild oder rezent.<br />
Kaufen: Online: www.walker.swiss.ch,<br />
www.eddy-baillifard.com oder<br />
bei Migros und Coop.<br />
72
L A N D W I R T S C H A F T<br />
Die Natur auf<br />
dem Teller<br />
Walliser Raclette AOP ist ein reines Naturprodukt.<br />
Aus Rohmilch in traditioneller Produktion<br />
hergestellt, ist es ein Stück Wallis auf dem Teller.<br />
Urs Guntern, Geschäftsführer der<br />
Sortenorganisation, steht Red und Antwort.<br />
Interview: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth<br />
Herr Guntern, was ist das Spezielle<br />
am Walliser Raclette AOP?<br />
Urs Guntern: Sicher die Geschichte: Wir<br />
haben Aufzeichnungen aus dem 15. Jahrhundert,<br />
die bereits von diesem Käse<br />
zeugen. Im 19. Jahrhundert wurde dann<br />
an einer landwirtschaftlichen Ausstellung<br />
in Martigny der Käse erstmals am<br />
Feuer erwärmt und gestrichen.<br />
Was bedeutet die Bezeichnung AOP,<br />
also Appellation d’Origine Protégée?<br />
UG: Es ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung<br />
und garantiert, dass die Milch<br />
von heimischen Kühen stammt und die<br />
Produktion, die Verarbeitung und die<br />
Affinage im Wallis stattfinden. Es gibt ein<br />
umfangreiches Pflichtenheft, und die Betriebe<br />
müssen zertifiziert sein.<br />
Walliser Raclette AOP ist aus<br />
Rohmilch gefertigt. Wie wirkt sich<br />
das auf den Käse aus ?<br />
UG: Erstmal erfordert das eine tadellose<br />
Hygiene in der Produktion! Da die Milch<br />
nicht erwärmt, sondern direkt verarbeitet<br />
wird, behält sie mehr Geschmacksstoffe.<br />
Käse von einer Kräuterwiese hat deshalb<br />
einen leicht anderen Geschmack als solcher<br />
von der Milch einer Kuh mit Silagefütterung.<br />
Erwähnenswert ist auch, dass<br />
unser Käse laktosefrei ist. Die Laktose<br />
wird in den ersten 24 Stunden durch<br />
Milchsäurebakterien vollständig in Milchsäure<br />
und andere Stoffe umgewandelt.<br />
Je nach Tal hat der Walliser Raclette-<br />
AOP-Käse eine andere Geschmacksrichtung.<br />
UG: Neben den leichten Geschmacksschwankungen<br />
je nach Fütterung kann<br />
man sagen: Aus dem Goms kommen eher<br />
milde Sorten, von der Region Simplon<br />
eher rezente, aus der Region Augstbord<br />
wiederum eher milde und aus der Region<br />
Bagnes-Entremont sehr würzige. Grundsätzlich<br />
gilt, dass alle Sorten einen sehr<br />
delikaten Geschmack haben und pure<br />
Natur auf den Teller bringen.<br />
Wie viel Raclette wird jährlich<br />
produziert?<br />
UG: Rund <strong>18</strong>00 Tonnen, das sind etwa<br />
380 000 Laibe. Das meiste davon wird in<br />
der Deutsch- und Westschweiz verkauft.<br />
Wie geniessen Sie Ihr Raclette?<br />
UG: Mit Kartoffeln, Cornichons und Silberzwiebeln.<br />
Am schönsten ist es in Gesellschaft,<br />
denn das Raclette bringt gute<br />
Stimmung in jede Runde.<br />
73
ANGEBOTE<br />
Foto David Carlier<br />
74
WINTER-<br />
SPECIALS<br />
Der <strong>Winter</strong> im Wallis ist eine Reise zu<br />
Naturwundern und Gastfreundschaft. Erleben<br />
Sie es selbst mit diesen Angeboten.<br />
www.wallis.ch/winter<br />
75<br />
Das Monte-Rosa-Massiv hat mit<br />
der Dufourspitze auf 4634 Metern<br />
den höchsten Gipfel der Schweiz.
LEUKERBAD<br />
www.wallis.ch/winter<br />
1<br />
2<br />
ANGEBOTE<br />
1 Das Skigebiet<br />
Torrent oberhalb<br />
Leukerbad. 2 Die Wanderung<br />
über den Gemmi-Pass ist<br />
im <strong>Winter</strong> ein besonderer Genuss.<br />
3 Blatten-Belalp offeriert im Spe zialangebot<br />
einen Gleitschirmflug! 4 Kinder<br />
geniessen im Hexenland eine<br />
Pistenlandschaft, genau<br />
auf ihre Bedürfnisse<br />
ausgerichtet.<br />
Mehr als Skifahren: aktiv, fit und gesund<br />
im Thermalbadeort Leukerbad<br />
Im grössten Thermalbadeort der Alpen<br />
treffen Sie auf die perfekte Kombination<br />
zur aktiven Erholung: Skifahren und<br />
Thermalbaden. Fast vier Millionen Liter<br />
Wasser sprudeln täglich mit bis zu 51<br />
Grad aus Leukerbads Thermalquellen.<br />
Geniessen Sie dessen entspannende<br />
Wirkung als krönenden Abschluss eines<br />
Skitags im Skigebiet auf Torrent. Auf den<br />
rund 55 Pistenkilometern erleben Sie<br />
den <strong>Winter</strong> deshalb noch aktiver, fitter<br />
und gesünder. Ein Highlight ist die Traumabfahrt<br />
von Torrent nach Flaschen mit<br />
über 1000 Höhenmetern und einer Länge<br />
von knapp zehn Kilometern mit Aussicht<br />
auf die umliegenden Walliser Viertausender.<br />
Verfügbarkeit: 16. 12. <strong>2017</strong> bis 8. 4. 20<strong>18</strong><br />
(je nach Schnee eventuell bereits ein<br />
oder zwei Wochenenden früher)<br />
Preis: ab CHF 66.– pro Person für<br />
die Kombination von Schnee- und<br />
Badepass<br />
Aktive Erholung und <strong>Winter</strong>romantik<br />
in Leukerbad<br />
Der Gemmi-Pass lockt auch im <strong>Winter</strong> mit<br />
einmalig schönen Wanderungen inmitten<br />
einer fantastischen Bergwelt zwischen<br />
dem Berner Oberland und dem Wallis.<br />
Von der Passhöhe aus, dem Top of Leukerbad,<br />
geniessen Sie eine wunderschöne<br />
Aussicht auf die Gipfelparade der<br />
Walliser Viertausender und können mit<br />
etwas Glück einen Bartgeier beobachten,<br />
der hoch oben seine Runden dreht. Die<br />
<strong>Winter</strong>aktivitäten rund um Leukerbad<br />
sind zahlreich und lassen sich bestens mit<br />
einem wohltuenden Bad im sprudelnden<br />
Thermalwasser kombinieren.<br />
Verfügbarkeit: 21. 12. <strong>2017</strong> bis 22. 4. 20<strong>18</strong><br />
Preis: ab CHF 66.– pro Person für die<br />
Kombination Schnee- und Badepass<br />
76
Total verhext und schön verspielt – Skifahren<br />
wie von Zauberhand<br />
Scheinbar schwebende Zauberteppiche,<br />
spassige Hüpfburgen, ein magisches<br />
Labyrinth, ein verzauberter Hexenwald<br />
und eine gespenstische Hexenbesen-Tubingbahn:<br />
Im Hexenland Belalp auf der<br />
Chiematte lernen Kinder das Skifahren<br />
fast wie von Zauberhand. Die Piste «Zauberring»<br />
ist zudem ein garantierter Skispass<br />
für die Kleinen. Mit der Sesselbahn<br />
zum Schönbiel, hinunter in die Zigerbodini<br />
Häxuflüe sausen und wieder<br />
zurück zum Hexenland.<br />
Verfügbarkeit: 16. 12. <strong>2017</strong> bis 2. 4. 20<strong>18</strong><br />
Preis: kostenlos<br />
Hier erleben Sie einen Skitag zum Abheben<br />
– mit dem Gleitschirm<br />
Mit der Buchung einer Übernachtung inklusive<br />
Frühstück und Abendessen im<br />
Hotel Chalet Sepp verleihen Sie Ihrem<br />
Skitag auf der Belalp Flügel – oder besser<br />
gesagt einen Gleitschirm! Denn im<br />
Angebot inbegriffen ist ein Tandemgleitschirmflug<br />
vom Hohstock (31<strong>18</strong> m ü. M.)<br />
bis zur Chiematte (2047 m ü. M.) mit<br />
sanfter Landung direkt neben der Piste,<br />
damit Sie Ihren Skitag nach dem Höhenflug<br />
direkt fortsetzen können.<br />
Verfügbarkeit: 16. 12. <strong>2017</strong> bis 2. 4. 20<strong>18</strong><br />
Preis: CHF 220.– pro Person<br />
3<br />
www.wallis.ch/winter<br />
BLATTEN-BELALP<br />
4<br />
77
1<br />
OVRONNAZ<br />
www.wallis.ch/winter<br />
2<br />
ANGEBOTE<br />
<strong>Winter</strong>sport und Wellness an einem<br />
Ort – Eintritt ins Bad inbegriffen<br />
Im <strong>Winter</strong>sport- und Kurort Ovronnaz<br />
lassen sich Pistenvergnügen und Wellnessen<br />
bestens kombinieren. Egal, ob<br />
Sie Skifahren, dem Langlaufsport frönen<br />
oder mit den Schneeschuhen unterwegs<br />
sind, Sie werden sich nach der sportlichen<br />
Aktivität auf pure Entspannung im<br />
Thermalwasser und Spa freuen, denn<br />
der Zutritt zu den Bains d’Ovronnaz ist,<br />
genauso wie die Nutzung der Bergbahnen,<br />
bereits im Angebot inbegriffen.<br />
Verfügbarkeit: 7. 1. bis 8. 4. 20<strong>18</strong><br />
Preis: ab CHF 439.– pro Person für<br />
3 Nächte im Studio für 2 Personen inkl.<br />
Frühstück<br />
<strong>Winter</strong>spass für die ganze Familie – in<br />
der Ferienwohnung<br />
Morgens auf die Piste, nachmittags mit<br />
der ganzen Familie ins Thermalbad – im<br />
<strong>Winter</strong>sport- und Kurort Ovronnaz lässt<br />
sich Pistenvergnügen bestens mit Badespass<br />
und Entspannung pur kombinieren.<br />
Fühlen Sie sich wie zu Hause in der<br />
Ferienwohnung, und geniessen Sie den<br />
freien Zutritt zu den Bains d’Ovronnaz<br />
genauso wie die kostenlose Nutzung der<br />
Bergbahnen mit diesem Angebot.<br />
Verfügbarkeit: 7. 1. bis 8. 4. 20<strong>18</strong><br />
Preis: ab CHF 1236.– für den Aufenthalt<br />
von 3 Nächten in einer Ferienwohnung<br />
für 4 Personen (2 Erwachsene<br />
und 2 Kinder)<br />
Fotos 3 und 4 Jean Baptiste Bieuville<br />
78
Frühlingsskifahren mit Sonnengruss –<br />
Portes du Soleil<br />
Sonne, Schnee und Bergterrassen!<br />
Diese drei Dinge bilden das perfekte<br />
Gespann zum Frühlingsskifahren im Skigebiet<br />
der Portes du Soleil. Wenn die<br />
Tage wieder länger werden und die Temperaturen<br />
ansteigen, können Sie im<br />
schweiz-französischen Skigebiet auf maximales<br />
Pistenvergnügen setzen und die<br />
Aussicht über die Alpengipfel von den<br />
Bergterrassen aus geniessen. Mit dem<br />
Festival Rock the Pistes ist auch für musikalische<br />
Unterhaltung mit Weltstars<br />
auf den Pisten gesorgt.<br />
Verfügbarkeit: 3. 3. bis 15. 4. 20<strong>18</strong><br />
Preis: ab CHF 81.– pro Person für<br />
1 Nacht und 1 Skitag<br />
Grenzenloses Skifahren – im schweizfranzösischen<br />
Skigebiet<br />
Das Skigebiet der Portes du Soleil erstreckt<br />
sich auf zwölf Ortschaften, 300<br />
Pisten und 100 Bergrestaurants zwischen<br />
der Schweiz und Frankreich. Hier wird es<br />
auch geübten Skifahrern nie langweilig.<br />
Auf den Pisten sowie in den Stationen ist<br />
für Abwechslung gesorgt. Entdecken Sie<br />
dieses weitläufige Skigebiet jeden Tag<br />
aufs Neue, denn im Angebot inbegriffen<br />
ist grenzenloses Skifahren.<br />
Verfügbarkeit: 6. 1. bis 10. 2. 20<strong>18</strong><br />
Preis: ab CHF 88.– pro Person für<br />
1 Nacht und 1 Skitag<br />
3<br />
4<br />
www.wallis.ch/winter<br />
PORTES DU SOLEIL<br />
1 Die Bäder<br />
von Ovronnaz mit<br />
ihrem Thermalwasser. 2<br />
Nach dem Skitag im Spa verwöhnen<br />
lassen. 3 Abrocken auf der<br />
Piste: Das Skigebiet Portes du Soleil ist<br />
nicht nur eines der grössten, es bietet<br />
auch Unterhaltung! 4 Ruheliebende<br />
geniessen die grandiose<br />
Aussicht im schweizfranzösischen<br />
Skigebiet.<br />
79
SAAS-FEE<br />
www.wallis.ch/winter<br />
2<br />
1<br />
ANGEBOTE<br />
1 Hängebrücke<br />
in der Feeschlucht.<br />
Die abenteuerliche Tour<br />
mit Bergführer ist für alle möglich.<br />
2 Mit der <strong>Winter</strong>CARD fährt man<br />
im Skigebiet von Saas-Fee/Saastal ab dem<br />
vierten Skitag die ganze <strong>Winter</strong>saison<br />
gratis! 3 Das Skigebiet im<br />
Val d’Anniviers, einem<br />
ursprünglichen und<br />
gastfreundlichen<br />
Tal.<br />
Gorge Alpine – dieser Klettersteig hat<br />
es in sich<br />
Durchqueren Sie auf dem Klettersteig<br />
Gorge Alpine die zerklüftete Feeschlucht<br />
zwischen Saas-Fee und Saas-<br />
Grund in Begleitung eines Bergführers<br />
und gesichert am Stahlseil. Die spektakuläre<br />
Tour führt Sie an gefrorenen<br />
Wasserfällen vorbei, über Hängebrücken<br />
und Leitern. Höhepunkte der<br />
Durchquerung sind eine rasante Fahrt<br />
mit einer Tyrolienne sowie ein Pendelgang<br />
über dem Abgrund.<br />
Hinweis: Durchquerung der Feeschlucht<br />
nur mit Bergführer, alle Teilnehmer werden<br />
mit Helm, Klettergurt und Klettersteigset<br />
ausgerüstet. Dauer 2 bis 3 Stunden.<br />
Keine besonderen Fitness-Anforderungen.<br />
Verfügbarkeit: täglich auf Anfrage<br />
Preis: CHF 85.– pro Person<br />
<strong>Winter</strong>CARD Special – 3 Übernachtungen<br />
inkl. Saisonabo<br />
Buchen Sie jetzt Ihren 3- bis 7-tägigen<br />
<strong>Winter</strong>trip in die Ferienregion Saastal,<br />
und freuen Sie sich darauf: Mit der Übernachtung<br />
erhalten Sie direkt die <strong>Winter</strong>-<br />
CARD. Damit fahren Sie ab dem vierten<br />
Tag gratis Ski und geniessen während<br />
der ganzen fünfmonatigen <strong>Winter</strong>saison<br />
<strong>2017</strong>/<strong>18</strong> die 150 Pistenkilometer der Skigebiete<br />
Saas-Fee, Saas-Grund und Saas-<br />
Almagell absolut kostenlos.<br />
Verfügbarkeit: 1. 11. <strong>2017</strong> bis 14. 4. 20<strong>18</strong><br />
Preis: ab CHF 436.– pro Person für<br />
3 Übernachtungen im Dreisternehotel<br />
80
Authentische Bergdörfer und Pistenvergnügen<br />
Die Bergdörfer des Val d’Anniviers verführen<br />
mit viel Walliser Charme, mit verwinkelten<br />
Dorfkernen und sonnenverbrannten<br />
Chalets. Hier erleben Sie das<br />
authentische Wallis mit grosszügiger<br />
Gastfreundschaft. Zu Ihrer Buchung von<br />
fünf Nächten erhalten Sie einen 4-Tages-<br />
Skipass für die drei Skigebiete Grimentz–<br />
Zinal, St-Luc/Chandolin und Vercorin<br />
gratis dazu. Erkunden Sie damit die<br />
Pisten und traditionellen Dörfer des<br />
Val d’Anniviers. Wählen Sie zwischen<br />
Hotelübernachtungen und einer Ferienwohnung.<br />
Angebot im Hotel<br />
Verfügbarkeit: 7. 1. bis 3. 2. 20<strong>18</strong> /<br />
11. bis 24. 3. 20<strong>18</strong> (Sonntag bis Freitag<br />
oder Montag bis Samstag)<br />
Preis: ab CHF 433.– pro Person /<br />
Einsternhotel<br />
Angebot in der Ferienwohnung<br />
Verfügbarkeit: 7. 1. bis 3. 2. 20<strong>18</strong> /<br />
11. 3. bis 24. 3. 20<strong>18</strong> (Sonntag bis Freitag<br />
oder Montag bis Samstag)<br />
Preis: ab CHF 353.– pro Person /<br />
Kategorie 2*<br />
www.wallis.ch/winter<br />
VAL D’ANNIVIERS<br />
3<br />
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Kultur, Sport & Brauchtum<br />
Museen von Weltrang, kulinarische Genüsse aus<br />
regionaler Produktion und Skirennen, die es in sich haben.<br />
www.wallis.ch/events<br />
November<br />
Märkte der Genüsse und Handwerker<br />
24. bis 26. 11. <strong>2017</strong>, Martigny, Terroir-<br />
Produkte und handwerkliches Können.<br />
Die Messe der AOP-IGP-Produkte.<br />
www.saveursetartisans.ch<br />
Dezember<br />
Februar<br />
Internationaler Gommerlauf<br />
24. und 25. 2. 20<strong>18</strong>, Obergoms.<br />
Langlauf-Halbmarathon und<br />
-Marathon.<br />
www.gommerlauf.ch<br />
März<br />
Festival Rock the Pistes<br />
<strong>18</strong>. bis 24. 3. 20<strong>18</strong>, Portes du Soleil.<br />
Pop/Rock-Festival auf den Pisten.<br />
www.rockthepistes.com<br />
Xtreme Verbier<br />
31. 3. bis 8. 4. 20<strong>18</strong>, Verbier.<br />
Finale der Freeride-World-Tour<br />
am Bec des Rosses.<br />
www.freerideworldtour.com<br />
AGENDA<br />
Toulouse-Lautrec und seine Epoche<br />
1. 12. <strong>2017</strong> bis 3. 6. 20<strong>18</strong>, Fondation<br />
Gianadda, Martigny. Grafische Werke.<br />
www.gianadda.ch<br />
Die Kunst der Aborigines<br />
1. 12. <strong>2017</strong> bis 20. 5. 20<strong>18</strong>, Fondation<br />
Pierre Arnaud, Lens. Zeitgenössische<br />
indigene australische Kunst.<br />
www.fondationpierrearnaud.ch<br />
Polaris – Electronic Music Festival<br />
7. bis 10. 12. <strong>2017</strong>, Verbier. DJs mitten<br />
im Skigebiet und abends in den Clubs.<br />
www.polarisfestival.ch<br />
Januar<br />
Belalp Hexe mit Volksabfahrt<br />
6. bis 13. 1. 20<strong>18</strong>, Blatten/Belalp.<br />
Die verrückteste Abfahrt der Schweiz<br />
und ein Spass für Gross und Klein.<br />
www.belalphexe.ch<br />
Ice Climbing World Cup<br />
13., 19. und 20. 1. 20<strong>18</strong>, Saas-Fee.<br />
Open Schweizermeisterschaften<br />
und UIAA Eiskletter-Weltcup.<br />
www.iceandsound.com<br />
AUDI FIS Skiweltcup Damen<br />
3. und 4. 3. 20<strong>18</strong>, Crans-Montana.<br />
Abfahrt und Kombination.<br />
www.skicm-cransmontana.ch<br />
Patrouille de la Maya<br />
4. 3. 20<strong>18</strong>, Saint-Martin. Skitourenrennen<br />
in Dreiergruppen über 14 oder<br />
21 Kilometer.<br />
www.lamaya.ch<br />
Glacier Bike Downhill<br />
10. 3. 20<strong>18</strong>, Saas-Fee. Adrenalin pur<br />
bei den Downhill-Mountainbikern.<br />
www.saas-fee.ch/glacier-bike-downhill<br />
Ski Food Safari<br />
10. 3. 20<strong>18</strong>, Crans-Montana. Skifahren<br />
im ganzen Skigebiet und das Beste<br />
aus Kellern und Küchen geniessen.<br />
www.crans-montana.ch/skifoodsafari<br />
Défi des Faverges<br />
17. 3. 20<strong>18</strong>, Crans-Montana.<br />
Skitourenrennen über 26 Kilometer.<br />
www.defidesfaverges.ch<br />
FIS Weltcup Snowboard Cross<br />
17. und <strong>18</strong>. 3. 20<strong>18</strong>, Veysonnaz.<br />
Topathleten des Snowboardcross.<br />
www.veysonnaz.ch, www.fis-ski.com<br />
April<br />
Zermatt Unplugged<br />
10. bis 14. 4. 20<strong>18</strong> , Zermatt.<br />
Livemusik auf höchstem Niveau.<br />
www.zermatt-unplugged.ch<br />
Caprices Festival<br />
12. bis 15. 4. 20<strong>18</strong>, Crans-Montana.<br />
Elektronische und urbane Musik.<br />
www.caprices.ch<br />
Verbier Impulse<br />
15. und 16. 4. 20<strong>18</strong>, Verbier.<br />
Verbier Impulse, Musikfestival<br />
auf den Pisten.<br />
www.verbierimpulse.com<br />
Patrouille des Glaciers<br />
17. bis 21. 4. 20<strong>18</strong>, Zermatt–Arolla–Verbier.<br />
Härtestes Skitourenrennen der Welt.<br />
www.pdg.ch<br />
Mai<br />
Kuhkampf der Eringer<br />
5. und 6. 5. 20<strong>18</strong>, Aproz. Nationales<br />
Finale der Eringerrasse.<br />
www.finalenationale.ch<br />
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wallis.ch