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WALLIS Magazine - Winter 2017/18

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AUSGABE 6 10. NOVEMBER <strong>2017</strong><br />

<strong>WALLIS</strong><br />

INS HERZ GEMEISSELT<br />

Tom Lüthis zweite Heimat Verbier Tour im<br />

Zinalgletscher Hockey-Wunder Nico Hischier<br />

Wein – für die Walliser eine Passion Amélie<br />

Reymond, Telemark-Star <strong>Winter</strong>-Specials


Schneller ins Wallis<br />

Tickets online günstiger kaufen<br />

bls.ch/autoverlad


Leidenschaft, Willenskraft<br />

und Magie<br />

Wann haben Sie das letzte Mal den Sternenhimmel bewundert?<br />

Einfach magisch. Über den Alpen, wo die Nächte tiefschwarz<br />

sind, ist das funkelnde Spektakel so beeindruckend, dass man<br />

sich gerne auf den Rücken legt und zuschaut. Diese Magie in<br />

Bildern einzufangen, hat sich der «Chasing Stars»- Fotograf<br />

Markus Eichenberger mit Erfolg zum Ziel gemacht.<br />

Die Leidenschaft, der Wille und die Ausdauer sind stete Begleiter.<br />

Ohne diese Tugenden wäre der Freerider Jean-Yves<br />

Michellod nach seinem Lawinenunfall nicht wieder aus dem<br />

Rollstuhl aufgestanden. Seine Willenskraft hat ihn nicht nur<br />

am Leben erhalten, sondern das schier Unmögliche möglich<br />

gemacht.<br />

Spitzenleistungen werden hart erarbeitet. Das bezeugen die<br />

Ausnahmesportlerin Amélie Reymond, das Hockey-Nachwuchstalent<br />

Nico Hischier und der Rennfahrer Tom Lüthi.<br />

Ausserhalb des Sports sieht es nicht anders aus. Sei es seitens<br />

technologischer Innovation oder bei aussergewöhnlichen<br />

Naturprodukten wie den Walliser Weinen. Mit der Leidenschaft<br />

als Antrieb schaffen wir Grosses, wenn auch im kleinen<br />

Rahmen. Lassen Sie sich inspirieren! Ich wünsche Ihnen eine<br />

spannende Lektüre und eine magische <strong>Winter</strong>zeit.<br />

Haben Sie eine besonders<br />

schöne Erinnerung an<br />

den <strong>Winter</strong> im Wallis? Teilen<br />

Sie diese auf Facebook,<br />

Twitter oder Instagram mit<br />

dem Hashtag<br />

#Mein<strong>Winter</strong>imWallis<br />

EDITO<br />

Damian Constantin,<br />

Direktor Valais/Wallis Promotion<br />

Titel Christian Pfammatter / Valais/Wallis Promotion<br />

«Wallis» erscheint als Beilage der Schweizer<br />

Illustrierten am 10. November <strong>2017</strong><br />

Redaktion | «Wallis», Schweizer Illustrierte,<br />

Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,<br />

Tel. 058 269 26 26, Fax 058 269 26 40,<br />

info@schweizer-illustrierte.ch<br />

Leitung Wallis / Leiter Zeitschriften | Urs Heller<br />

Chefredaktor | Stefan Regez Redaktionsleitung |<br />

Monique Ryser Bildchefin | Nicole Spiess<br />

Textchef | Jan Morgenthaler<br />

Layout / Produktion | Simona Guarino<br />

impressum<br />

Mitar beiter dieser Ausgabe | Christian Bürge,<br />

Caroline Micaela Hauger, Patrick Morier-Genoud<br />

Fotografen | David Carlier, Sedrik Nemeth, Christoph<br />

Köstlin, Markus Eichenberger Bildredaktion |<br />

Fabienne Hubler, Lisa Schneider, Martin Müller<br />

Korrektorat | Barbara Siegrist Designkonzept |<br />

Beling Thoenen Design Bildbearbeitung | Ringier<br />

Redaktions-Services Leiter Content- &<br />

Marketing-Partnerschaften | Thomas Passen<br />

Marketing | Verena Baumann, Patricia Heller<br />

Vermarktung | Admeira AG Chief Sales Officer |<br />

Arne Bergmann Managing Director Publishing |<br />

Beniamino Esposito Head of Marketing<br />

Publishing | Thomas Kords<br />

Head of Sales Publikums- und Programmpresse |<br />

Claudia Dippel Sales Service Anzeigen |<br />

+41 58 909 99 62, salesservices@admeira.ch<br />

Anzeigen preise und AGB | www.admeira.ch<br />

Verlag | Flurstrasse 55, Postfach, 8021 Zürich,<br />

Tel. 058 269 20 00<br />

Produktionsleiter | Michael Passen<br />

Druck | Swissprinters AG, 4800 Zofingen<br />

3


68<br />

Innovative<br />

Hotelkonzepte wie<br />

beim «Whitepod»<br />

decken alle<br />

Gästewünsche ab.<br />

30<br />

Motorradstar Tom<br />

Lüthi hat Verbier<br />

zu seiner zweiten<br />

Heimat gemacht.<br />

Seine Tipps.<br />

42<br />

Wer den<br />

Sternenhimmel mal<br />

richtig sehen will,<br />

muss in die Berge.<br />

Das Portfolio.<br />

INHALT<br />

58<br />

Im Wallis<br />

gedeiht einfach<br />

jede Rebsorte.<br />

Sommelier Max<br />

Pochart schwärmt.<br />

6<br />

MERCI SCHWEIZ<br />

Der Lötschberg-Basistunnel<br />

Vor 25 Jahren sagten<br />

die Stimmberechtigten Ja zur Neat.<br />

14<br />

TELEMARK<br />

Amélie Reymond<br />

Sie ist der Star des Telemarks<br />

und mehrfache Weltcupsiegerin.<br />

30<br />

4 VALLÉES<br />

Tom Lüthi<br />

In Verbier in den 4 Vallées holt er<br />

Kraft für seine Erfolge.<br />

Fotos HO, Sedrik Nemeth (2), Markus Eichenberger,<br />

Christophe Margot, Christoph Köstlin<br />

8<br />

SO NAH!<br />

Schneller als man denkt …<br />

… reist man aus allen Landesteilen<br />

der Schweiz ins Wallis.<br />

9<br />

FOTOWETTBEWERB<br />

#Mein<strong>Winter</strong>ImWallis<br />

Folgen Sie dem Wallis auf<br />

den Social-Media-Kanälen, und posten<br />

Sie Ihr Bild vom Wallis.<br />

20<br />

EISHOCKEY<br />

Nico Hischier<br />

Er gilt als Jahrhunderttalent und spielt<br />

sich in die Herzen der Hockeywelt.<br />

24<br />

ZINALGLETSCHER<br />

Eiswelt<br />

Der Zinalgletscher kann im <strong>Winter</strong><br />

begangen werden. Reportage<br />

aus einer faszinierenden Welt aus Eis.<br />

38<br />

INTERVIEW<br />

Thomas Egger<br />

Der Direktor der Arbeitsgemeinschaft<br />

für die Berggebiete über die Chancen<br />

seines Heimatkantons.<br />

42<br />

PORTFOLIO<br />

Sternenhimmel<br />

Blick in den Himmel mit<br />

Fotograf Markus Eichenberger.<br />

4


06<br />

Inhalt<br />

64 20<br />

Jean-Yves Michellod<br />

hat sich aus dem Rollstuhl<br />

auf die Skipiste<br />

zurückgekämpft.<br />

Nico Hischier ist<br />

der Überflieger der<br />

besten Hockeyliga<br />

der Welt. Im Wallis<br />

hat er seine Wurzeln.<br />

52<br />

INNOVATION<br />

Fliegen mit Strom<br />

Thomas Pfammatter und seine Partner<br />

entwickeln das Elektroflugzeug.<br />

55<br />

UNTERNEHMEN<br />

Walliser Wirtschaft<br />

Handwerkskunst, Personalisieren<br />

von Gläsern und MGBahn.<br />

56<br />

WISSENSCHAFT<br />

Wendy Lee Queen<br />

Die amerikanische Forscherin<br />

entwickelt in Sion mit ihrem Team<br />

einen CO2-«Schwamm».<br />

58<br />

WEIN<br />

Vielfalt<br />

Sommelier Max Pochart schwärmt<br />

vom Reichtum der Walliser Weine.<br />

64<br />

LEBEN<br />

Jean-Yves Michellod<br />

Ein Lawinenunfall brachte ihn in<br />

den Rollstuhl, er hat sich rausgekämpft<br />

und fährt wieder Ski.<br />

68<br />

HOTELS<br />

Neue Ideen<br />

Halbrundzelt, umgebaute Stadel oder<br />

Tiny Chalet – neue Hotelkonzepte.<br />

5<br />

72<br />

RACLETTE<br />

Pure Natur<br />

Gute Milch und Fachwissen<br />

machen das Walliser<br />

Raclette AOP zum Genuss.<br />

74<br />

WINTER-SPECIALS<br />

Sonderangebote<br />

Profitieren Sie von Vorzugsangeboten<br />

dieser <strong>Winter</strong>saison.<br />

82<br />

AGENDA<br />

Nicht nur Skifahren<br />

Ausstellungen, Musik und<br />

Weltcuprennen.


Merci<br />

Schweiz<br />

JUBILÄUM<br />

Der Lötschberg-<br />

Basistunnel ist ein voller<br />

Erfolg! Vor 25 Jahren<br />

vom Volk genehmigt,<br />

sagen das Wallis und<br />

die BLS Danke.<br />

Jahrhundertprojekt – Nach dem homerischen<br />

Kampf des damaligen Bundesrats<br />

Adolf Ogi haben die Schweizer Stimmberechtigten<br />

am 27. September 1992 den<br />

Startschuss zum Bau des NEAT-Basistunnels<br />

am Lötschberg und am Gotthard<br />

gegeben. Während der Gotthard-Basistunnel<br />

letztes Jahr eingeweiht wurde, ist<br />

der Lötschberg-Basistunnel bereits seit<br />

zehn Jahren in Betrieb. Und er ist eine<br />

Erfolgsgeschichte. Das ganze Wallis hat<br />

wirtschaftlich und touristisch davon profitiert,<br />

da die Fahrzeiten massiv gesenkt<br />

werden konnten. Für grosse Teile der<br />

Schweiz ist das Wallis seither auch für<br />

einen Tagesausflug gut erreichbar (siehe<br />

«So nah!», Seite 8). Pro Tag fahren 50 Personenzüge<br />

und bis zu 60 Güterzüge<br />

durch den Tunnel. Das heisst, dass täglich<br />

13 000 Menschen den Tunnel im Zug<br />

durchqueren, vor der Eröffnung waren<br />

es nur 7600 (Bergstrecke). Bei den Gütern<br />

gab es eine noch eindrücklichere<br />

Steigerung: 2016 wurden 33 Millionen<br />

Bruttotonnen Güter transportiert, das<br />

sind ganze 408 Prozent mehr (gegenüber<br />

1999). Der Lötschberg-Tunnel ist im<br />

Durchschnitt zu 80 Prozent ausgelastet,<br />

immer häufiger gar zu 100 Prozent!<br />

Der Basistunnel ist 35 Kilometer lang, auf<br />

21 Kilometern nur einspurig befahrbar.<br />

Waren ursprünglich zwei Spuren geplant,<br />

verzichtete man vor der Abstimmung<br />

aus Kostengründen auf den Vollausbau.<br />

Das Lötschbergkomitee, dem<br />

unter anderem die Kantone Bern, Basel-<br />

Land, Basel-Stadt, Freiburg, Neuenburg,<br />

Solothurn und Wallis angehören, ist<br />

überzeugt, dass die zweite Röhre in den<br />

nächsten Ausbauschritt gehört. 14 Kilometer<br />

zwischen Ferden und Mitholz sind<br />

im Rohbau bereits erstellt.<br />

www.loetschberg-komitee.ch<br />

6


JAHRE<br />

25<br />

GEWINNEN SIE<br />

10 Bahn-Tageskarten und<br />

erkunden Sie das Wallis. Am<br />

besten mit dem touristischen «Lötschberger»<br />

der BLS über die Bergstrecke ins<br />

Wallis und durch den Hochleistungstunnel<br />

zurückfahren. Teilnahme<br />

bis 28. Februar 20<strong>18</strong><br />

auf wallis.ch/<br />

wettbewerb-bls<br />

Bernard<br />

Guillelmon<br />

«Der Lötschberg-<br />

Basistunnel verbindet<br />

Genua mit Rotterdam und<br />

das Wallis mit Bern – als<br />

CEO der BLS bin ich stolz<br />

darauf, dass der Tunnel<br />

zwischen Frutigen und Visp<br />

zu den meistbefahrenen<br />

Eisenbahnstrecken<br />

der Schweiz gehört.»<br />

Viola Amherd<br />

«Der Lötschbergtunnel<br />

ist eine Erfolgsgeschichte!<br />

Ein leistungsfähiges<br />

Bahnnetz schützt<br />

unsere Städte, Dörfer und<br />

Landschaften vor Horden<br />

von Lastwagen. Als Brigerin<br />

und Nationalrätin werde ich<br />

mich für die zweite Röhre<br />

am Lötschberg einsetzen.»<br />

Jacques Melly<br />

«Als Präsident des Walliser<br />

Staatsrats kann ich mich nur<br />

darüber freuen, dass<br />

das Schweizer Volk 1992<br />

die Weichen für die Bahn<br />

gestellt hat. Es war ein<br />

mutiger Entscheid, der<br />

die Nachhaltigkeit gestellt<br />

und den Platz der Schweiz in<br />

Europa gestärkt hat.»<br />

Fotos Olivier Maire / Keystone, HO, Sebastian Magnani<br />

7


SO NAH!<br />

Näher als man denkt: Die Walliser Berge sind von einem grossen Teil<br />

der Schweiz aus in nur wenig mehr als drei Stunden erreichbar.<br />

Besonders schnell gehts von der Deutschschweiz aus mit der Bahn durch<br />

den Lötschberg-Basistunnel oder mit dem Autoverlad am Lötschberg.<br />

Wer auf Genuss setzt, nimmt den Lötschberger der BLS und fährt<br />

über die alte, landschaftlich spektakuläre Strecke.<br />

SO NAH<br />

Ovronnaz<br />

Zürich 3:45 h 3:10 h<br />

Bern 2:40 h 2:00 h<br />

Luzern 3:50 h 3:00 h<br />

Basel 3:50 h 3:00 h<br />

Genf 2:40 h 2:10 h<br />

Lausanne 2:00 h 1:30 h<br />

Neuchâtel 2:45 h 2:10 h<br />

Crans-<br />

Montana<br />

Zürich 3:10 h 3:15 h<br />

Bern 2:05 h 2:05 h<br />

Luzern 3:10 h 3:10 h<br />

Basel 3:10 h 3:05 h<br />

Genf 2:40 h 2:15 h<br />

Lausanne 1:50 h 1:35 h<br />

Neuchâtel 2:40 h 2:20 h<br />

Leukerbad<br />

Zürich 3:05 h 3:30 h<br />

Bern 2:00 h 2:20 h<br />

Luzern 3:10 h 3:10 h<br />

Basel 3:10 h 3:20 h<br />

Genf 3:05 h 2:20 h<br />

Lausanne 2:20 h 1:40 h<br />

Neuchâtel 3:05 h 2:25 h<br />

Riederalp<br />

Champéry<br />

Zürich 3:50 h 2:40 h<br />

Bern 2:45 h 1:30 h<br />

Luzern 4:20 h 2:30 h<br />

Basel 3:50 h 2:30 h<br />

Genf 2:20 h 1:35 h<br />

Lausanne 1:30 h 1:15 h<br />

Neuchâtel 2:45 h 1:30 h<br />

Zürich 2:50 h 2:40 h<br />

Bern 1:40 h 2:20 h<br />

Luzern 2:50 h 2:25 h<br />

Basel 2:50 h 3:20 h<br />

Genf 3:10 h 2:40 h<br />

Lausanne 2:30 h 2:00 h<br />

Neuchâtel 2:50 h 2:45 h<br />

Verbier Zermatt Saas-Fee<br />

Zürich 3:30 h 3:15 h<br />

Bern 2:30 h 2:05 h<br />

Luzern 4:05 h 3:10 h<br />

Basel 3:35 h 3:05 h<br />

Genf 2:30 h 2:15 h<br />

Lausanne 1:45 h 1:35 h<br />

Neuchâtel 2:25 h 2:20 h<br />

Zürich 3:10 h 3:45 h<br />

Bern 2:05 h 2:30 h<br />

Luzern 3:10 h 3:15 h<br />

Basel 3:15 h 3:30 h<br />

Genf 3:40 h 2:55 h<br />

Lausanne 2:50 h 2:15 h<br />

Neuchâtel 3:10 h 3:00 h<br />

Zürich 2:50 h 3:45 h<br />

Bern 1:50 h 2:30 h<br />

Luzern 3:05 h 3:15 h<br />

Basel 3:05 h 3:30 h<br />

Genf 3:30 h 2:55 h<br />

Lausanne 2:45 h 2:15 h<br />

Neuchâtel 3:05 h 3:00 h<br />

8


AKTUELL<br />

Hier könnte Ihr Wallis-Bild sein<br />

Posten Sie Ihre schönsten Bilder mit dem Hashtag<br />

#Mein<strong>Winter</strong>ImWallis und nehmen Sie am Wettbewerb teil.<br />

Foto Jan Sterren<br />

Social Media | Sonnenuntergang beim<br />

künstlichen See in Rosswald oberhalb von<br />

Brig. Der Visper Jan Sterren, Vize-Schweizer-Meister<br />

im Gleitschirmfliegen, bereitete<br />

sich auf einen Nachtflug vor, als er<br />

dieses stimmungsvolle Bild schoss und es<br />

in den sozialen Medien teilte. Damit gewann<br />

er den Wettbewerb #Mein<strong>Winter</strong>Im-<br />

Wallis 2016/17. Haben auch Sie das Wallis<br />

in Ihr Herz gemeisselt? Dann treten Sie<br />

der Wallis-Community bei! Facebook,<br />

Twitter, Instagram, Youtube, Snapchat,<br />

Google+ oder Linkedin – auf all diesen<br />

Kanälen können Sie dem Wallis folgen,<br />

um keine Neuigkeiten, Veranstaltungen<br />

oder Ausflugstipps zu verpassen. Und<br />

vor allem: Machen Sie mit! Teilen Sie Ihre<br />

Erlebnisse unter den offiziellen Hashtags,<br />

und halten Sie den Walliser <strong>Winter</strong> mit<br />

dem Smartphone fest. Damit nehmen Sie<br />

automatisch am Fotowettbewerb teil.<br />

Zu gewinnen: eine Veröffentlichung Ihres<br />

Fotos im Magazin <strong>WALLIS</strong> <strong>Winter</strong> 20<strong>18</strong>/19<br />

und einen unvergesslichen Aufenthalt<br />

im Wallis.<br />

Gültigkeit: bis 15. April 20<strong>18</strong>.<br />

www.wallis.ch/Mein<strong>Winter</strong>ImWallis<br />

9


Skitouren –<br />

der neue Trend<br />

AKTUELL<br />

Morgins | Skiwanderer und Skibergsteiger<br />

haben einen neuen Hotspot: Der<br />

Rando-Parc in Morgins mitten im Skigebiet<br />

Portes du Soleil geht in die zweite<br />

Saison. Die Erfahrungen im letzten<br />

<strong>Winter</strong> waren sehr gut, und die Besucherzahlen<br />

übertrafen die Erwartungen.<br />

Es ist der einzige dieser Art im Wallis.<br />

Die verschiedenen Routen wurden von<br />

keinem Geringeren als Yannick Ecoeur<br />

gestaltet, dem Gewinner der Patrouille<br />

des Glaciers 2010, Mitglied der Schweizer<br />

Nationalmannschaft Skitourenrennen<br />

und Sieger des Weltcups im Skitourenrennen.<br />

Sechs Routen sind ausgeschildert,<br />

die verschiedene Schwierigkeitsgrade<br />

und Laufzeiten von eineinhalb<br />

bis zu zweidreiviertel Stunden abdecken.<br />

Es gibt zwei blaue, drei rote und<br />

eine schwarze Piste. Alle Routen sind<br />

gesichert, auf einer Tafel am Anfang der<br />

Touren sind alle nötigen Informationen<br />

zusammengefasst. Das Skigebiet Portes<br />

du Soleil erstreckt sich über das französisch-schweizerische<br />

Grenzgebiet. Dank<br />

des internationalen Skipasses können<br />

alle Pisten des Verbunds befahren<br />

werden.<br />

www.morgins.ch<br />

Der Rando-Parc in Morgins wurde<br />

von Yannick Ecoeur gestaltet.<br />

Walliser<br />

Köstlichkeiten<br />

Mit einem speziellen Label garantieren zahlreiche<br />

Restaurants typische regionale Gerichte.<br />

Wallis | Das Label «Walliser Köstlichkeiten»<br />

wird Restaurantbetrieben verliehen,<br />

die Regionalprodukte und typische<br />

Walliser Gerichte servieren. In den<br />

Label-Betrieben bekommt man mindestens<br />

drei typische warme Speisen aus<br />

der Region und mindestens zwei mit Walliser<br />

Produkten zubereitete Desserts sowie<br />

den traditionellen «Walliser Teller» bestehend<br />

aus Walliser Roggenbrot AOP,<br />

Walliser Trockenfleisch IGP, Walliser Rohschinken<br />

IGP und Rohspeck IGP, Walliser<br />

Trockenwurst und Walliser Raclette AOP<br />

Käse. Auf der Website findet man nicht<br />

nur die Betriebe, sondern kann auch nach<br />

Gerichten suchen, etwa nach Brisolée –<br />

Kastanien mit Walliser Spezialitäten.<br />

www.valais-terroir.ch<br />

Fotos Valais/Wallis Promotion, AFP / Getty Images, Philipp Rohner, HO<br />

10


Seifen aus<br />

Handarbeit<br />

Massongex | Laurence Machot und Reynold<br />

Mariaux hatten einen Traum: Sie<br />

wollten Seifen aus 100 Prozent natürlichen<br />

Bio-Rohstoffen ohne Chemie und<br />

Konservierungsstoffe herstellen. 2009<br />

begannen sie mit ersten Produkten, heute<br />

umfasst das Sortiment der L’Artisan<br />

Savonnier Seifen in fester und flüssiger<br />

Form, Duschmittel, Cremes und Pomaden.<br />

Der Herstellungsprozess funktioniert<br />

nach traditionellen Methoden, und<br />

von der Komposition der Produkte über<br />

das Design bis zum Verkauf wird alles<br />

selbst gemacht. Die Seifen werden kalt,<br />

also ohne Kochen der Rohstoffe, hergestellt.<br />

So behalten die Pflanzen- und<br />

Duftöle ihre feuchtigkeitsspendenden,<br />

sanften Eigenschaften. Das Angebot umfasst<br />

auch vegane Produkte. Zudem verzichten<br />

die L’Artisan Savonnier vollständig<br />

auf Palmöl. Diese Prinzipien gelten<br />

für alle Produkte der Linie. Unser Tipp:<br />

Die Aprikosencreme mit Öl aus dem<br />

Kern der typischen Walliser Frucht! Zu<br />

kaufen gibt es die einheimischen Seifen<br />

und Cremes im Onlineshop und in verschiedenen<br />

Walliser Läden.<br />

www.lartisan-savonnier.ch<br />

Chandra Kurt hat bei Provins<br />

eine eigene Weinlinie.<br />

Junge Linie mit<br />

alten Sorten<br />

Sion | Chandra Kurt, bekannte Weinexpertin,<br />

Journalistin und Autorin verschiedener<br />

Weinbücher, hat Provins für<br />

die Kreation ihrer eigenen Kollektion ausgewählt.<br />

Zusammen mit der damaligen<br />

Provins-Önologin Madeleine Gay, die<br />

sich seit Jahrzehnten für die alten einheimischen<br />

Rebsorten einsetzt, wollte<br />

sie den Fokus auf alte und wenig bekannte<br />

Rebsorten legen, die von der Tradition<br />

des Wallis und der Schweiz erzählen.<br />

Gemeinsam selektierten sie sechs traditionsreiche<br />

autochthone Walliser Sorten,<br />

die sie in einer zeitgenössischen Vinifizierung<br />

einem internationalen, modernen<br />

Publikum zugänglich machen.<br />

Der Erfolg gibt ihnen recht: Die Weine<br />

der jungen Linie wurden bereits mit<br />

mehreren Silber- und Goldmedaillen an<br />

nationalen und internationalen Wettbewerben<br />

ausgezeichnet. Die Kollektion<br />

umfasst die Weissweine Amigne, Fendant,<br />

Heida, Humagne Blanche, Petite<br />

Arvine und die Rotweine Cornalin, Diolinoir,<br />

Humagne Rouge. Die Weine können<br />

im Onlineshop von Provins bestellt<br />

werden.<br />

www.provins.ch<br />

11


Innovative<br />

Industrie<br />

AKTUELL<br />

Die Tschäggättä sind tief<br />

in der Tradition des<br />

Lötschentals verankert.<br />

Tschäggättä –<br />

nicht verpassen<br />

Lötschental | Die für das Lötschental<br />

typischen maskierten Fasnachtsgestalten,<br />

die sogenannten Tschäggättä, treten<br />

zwischen dem katholischen Feiertag<br />

Maria Lichtmess am 2. Februar und dem<br />

14. Februar 20<strong>18</strong>, dem Aschermittwoch,<br />

auf. Immer nach Feierabend streifen die<br />

wilden Gestalten durchs Tal. Die Tschäggättä<br />

tragen alte, umgestülpte Kleider.<br />

Darüber hängen zwei Schaf- oder<br />

Ziegenfelle. Reservieren Sie sich jetzt<br />

schon die Daten, die Lötschentaler<br />

Tschäggättä muss man einmal erlebt<br />

haben.<br />

www.loetschental.ch<br />

Die Maskengestalten<br />

streifen am<br />

Abend durch<br />

die Dörfer<br />

Wallis | Wo werden die Karosserien von<br />

Jaguar und Land Rover hergestellt? Woher<br />

stammen die Kunstharze für Airbus<br />

und Boeing? Und wer hat die spektakuläre<br />

Achterbahn Silver Star im Europa-<br />

Park Rust entwickelt? Die Walliser Industrie!<br />

Die einzigartige Walliser Natur ist<br />

weitbekannt. Weniger bekannt ist, dass<br />

das Wallis auch ein vorbildliches Wirtschaftsgebiet<br />

ist. Der Kanton bietet erstklassige<br />

Ausbildungsmöglichkeiten und<br />

beherbergt Top-Forschungsinstitute und<br />

anerkannte Unternehmen. Er wirkt als<br />

Kompetenzzentrum und weiss das Beste<br />

aus der Natur herauszuholen. Mit dem<br />

geplanten Neubau von Lonza und Sanofi<br />

wird in den nächsten Jahren eines der<br />

modernsten Biotechlabors in Visp entstehen,<br />

und der Forschungscampus<br />

Energypolis in Sion wird bis 2020 rund<br />

600 Hochqualifizierten einen Arbeitsplatz<br />

bieten. Unterstützt vom Klub der<br />

Unternehmen wird diese beeindruckende<br />

und innovative Seite des Wallis unter<br />

dem Titel «Recto Verso – das Wallis in<br />

Bewegung» mit kurzen Videobeiträgen<br />

sichtbar gemacht.<br />

www.wallis.ch/rectoverso<br />

Lithografien von Toulouse-Lautrec in<br />

der Fondation Pierre Gianadda.<br />

Pariser<br />

Nachtleben<br />

Martigny | Einmal mehr präsentiert die<br />

Fondation Pierre Gianadda in Martigny<br />

einen kulturellen Höhepunkt: Von einem<br />

der grössten privaten Sammler Euro -<br />

pas zur Verfügung gestellt, sind ab<br />

Dezember rund 80 Werke von Henri de<br />

Toulouse-Lautrec (<strong>18</strong>64–1901) zu sehen.<br />

Der Künstler, der einer südfranzösischen<br />

Adelsfamilie entstammt, war fasziniert<br />

vom extravaganten Pariser Nachtleben<br />

der Jahrhundertwende. Seine Lithografien<br />

von Künstlern und Tänzerinnen der<br />

Nachtlokale, am bekanntesten das Moulin<br />

Rouge, waren für die damalige Zeit<br />

mutig und begründeten ein eigenes<br />

Genre: Er, den man auch «Seele des<br />

Montmartre» nannte, zeichnete und malte<br />

die Menschen so, wie sie waren, ohne<br />

sie zu schönen oder zu beurteilen. Die<br />

Ausstellung umfasst die ganze Periode<br />

der bekannten Lithografien von <strong>18</strong>91 bis<br />

<strong>18</strong>99. Neben den ikonenhaften Bildern<br />

sind auch viele Skizzen und Preziosen zu<br />

sehen, die der Öffentlichkeit sonst nicht<br />

zugänglich sind. Die Ausstellung beginnt<br />

am 1. Dezember <strong>2017</strong> und dauert bis zum<br />

3. Juni 20<strong>18</strong>.<br />

www.gianadda.ch<br />

Fotos Valais/Wallis Promotion, Fondation Pierre Gianadda, HO, Sedrik Nemeth<br />

12


Auf den Schlitten,<br />

fertig, los!<br />

Riederalp | Direkt bei der Bergstation<br />

Moosfluh auf 2333 Metern beginnt der<br />

neue 5,3 Kilometer lange Schlittelweg<br />

Moosfluh. Er führt über den Blausee<br />

und die Gopplerlücke hinunter zur Talstation<br />

Moosfluh auf der Riederalp oder<br />

direkt auf die Bettmeralp. Ein Halt am<br />

View Point Moosfluh ist unbedingt einzuplanen,<br />

denn dort ist die Sicht auf den<br />

Grossen Aletschgletscher spektakulär.<br />

Beachten Sie die Schneebedingungen<br />

und Pistenöffnungszeiten. Den Schlitten<br />

können Sie bequem in den Sportgeschäften<br />

der Familiendestination<br />

Aletsch Arena mieten. Das autofreie<br />

Hochplateau zählt zu den acht Walliser<br />

Destinationen mit dem Label «Family<br />

Destination» von Schweiz Tourismus.<br />

www.aletscharena.ch/schlitteln<br />

Sympathisches<br />

Jungtalent<br />

Slalom- und Riesenslalom-Spezialistin Mélanie<br />

Meillard ist die grösste Nachwuchshoffnung.<br />

Schlittelspass in der Aletsch Arena.<br />

Hérémence | Von der Sporthilfe Schweiz<br />

wurde Mélanie Meillard im Mai als grösste<br />

Sporthoffnung der Westschweiz geehrt.<br />

Im August hat sie ihre Lehrabschlussprüfung<br />

gemacht und ihrem Arbeitgeber<br />

Ochsner Sport gedankt, dass<br />

sie die Lehre trotz ihrer wie eine Rakete<br />

abgehenden Sportkarriere machen<br />

konnte. Ausser ein paar Tagen in London<br />

13<br />

und an der Côte d’Azur hatte die 19-Jährige<br />

also wenig Ruhezeit, das Training<br />

ging vor. Die letzte Weltcupsaison hat sie<br />

in Aspen mit einem fünften Platz im Slalom<br />

und einem achten im Riesenslalom<br />

abgeschlossen – ihre besten Resultate in<br />

der noch jungen Karriere. Nun will sie<br />

sich endgültig an der Spitze etablieren.<br />

www.melaniemeillard.ch


TELEMARK<br />

DIE<br />

WELTBESTE<br />

Elfmal Weltmeisterin, 34 Kristallkugeln<br />

und 133 Weltcupsiege – das ist der Palmarès<br />

von Amélie Reymond, der Walliser<br />

Ausnahmekönnerin im Telemark.<br />

Text: Monique Ryser Fotos: David Carlier<br />

14


15<br />

Mit gekonntem Schwung und<br />

perfekter Haltung gleitet<br />

Amélie Reymond die Piste<br />

Ethérolla in Thyon hinunter.


TELEMARK<br />

Snowboarden findet sie casse-pied.<br />

Übersetzt man das nett auf<br />

Deutsch, heisst es so viel wie<br />

stinklangweilig. Aha, aber selbst betreibt<br />

sie doch den Altherrensport Telemark,<br />

wagt man einzuwenden. Amélie Reymond<br />

ist zu höflich und zu charmant, als<br />

dass sie auf diese Bemerkung mit gleicher<br />

Münze zurückgeben würde. Vielmehr<br />

erklärt sie, was Telemark einem abfordert:<br />

Kraft, Ausdauer und ein hohes<br />

Mass an Koordination und Gleichgewicht.<br />

Insgesamt drei Disziplinen muss<br />

man im Weltcup beherrschen, die alle<br />

ähnlich tönen wie alpine oder nordische<br />

Disziplinen, aber immer noch Spezialschwierigkeiten<br />

eingebaut haben. Beim<br />

Riesenslalom beispielsweise gehört ein<br />

rund 25 Meter langer Sprung dazu, der<br />

von Punkterichtern bewertet wird. Zur<br />

Disziplin Classic gehören ein Riesenslalom,<br />

eine Skatingstrecke, ein Sprung und<br />

das Fahren einer 360-Grad-Steilwandkurve.<br />

Rund drei Minuten dauere ein solcher<br />

Lauf, so Reymond. «Das braucht<br />

Kondition und hohe Konzentration, denn<br />

vor allem in der Steilwandkurve fühlt<br />

man sich wie in einer Waschmaschine.»<br />

Im Parallelsprint, der kürzer ist, treten<br />

zwei Athletinnen gleichzeitig gegeneinander<br />

an. «Das ist für die Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer sehr spektakulär.<br />

Und für uns Fahrerinnen nicht ganz einfach,<br />

da wir bis zu sechs Runden gegen<br />

verschiedene Konkurrentinnen absolvieren<br />

müssen.»<br />

Telemark – das war der Anfang des Skisports,<br />

<strong>18</strong>60 erfunden von einem Norweger.<br />

Fast hundert Jahre war es die einzige<br />

Art, mit Ski die schneebedeckten<br />

Hänge hinunterzukommen. Die Ski waren<br />

gerade geschnittene Holzlatten, und<br />

um überhaupt eine Kurve fahren zu können,<br />

brauchte es eine spezielle Technik:<br />

Mit dem Beugen des Knies auf der Bergseite<br />

verlagerte man den Druck auf den<br />

Ski und leitete so die Kurve ein. Den Ruf<br />

des Altherrensports hat die Sportart aus<br />

dem einfachen Grund, dass in den Sechziger-<br />

und Siebzigerjahren ältere Skifahrer<br />

immer noch mit dieser Technik die<br />

Hänge hinunterkurvten. Doch längst<br />

schon ist der Telemark eine eigene<br />

Sportart mit neuen Anforderungen,<br />

eigenem FIS-Rennkalender und einer<br />

elfköpfigen Equipe bei Swiss-Ski.<br />

Seit zehn Jahren gehört Amélie Reymond<br />

zur Nationalmannschaft, und sie<br />

ist im elfköpfigen Team mit vier Frauen<br />

und sieben Männern die bei Weitem erfolgreichste<br />

Fahrerin. Vor zehn Jahren<br />

hat sie voll auf Telemark gesetzt und seitdem<br />

Titel um Titel geholt. Seit 2009<br />

dominiert sie den Weltcup, nur 2013<br />

musste sie einer Norwegerin Platz machen.<br />

Telemark erfordere sehr viel Training,<br />

erklärt die 30-Jährige. Die Absolventin<br />

der ETH Zürich mit einem Master<br />

in Biomechanik arbeitet 80 Prozent im<br />

Gesundheitsdienst des Kantons Wallis<br />

und trainiert fast täglich. Morgens auf<br />

die Piste, über Mittag in den Kraftraum,<br />

abends Kondition. «Obwohl ich schon<br />

seit Jahren auf höchstem Niveau Sport<br />

treibe, ist es mir doch noch nie verleidet.<br />

Das ist auch ein grosses Glück, so bin ich<br />

immer motiviert», sagt sie. Man glaubt es<br />

sofort, denn sonst wäre wohl nicht möglich<br />

gewesen, dass sie – währenddem<br />

ihre Telemark-Karriere bereits in vollem<br />

Amélie ist<br />

auch<br />

Geräteturnerin<br />

und Vize-<br />

Schweizer-<br />

Meisterin am<br />

Reck<br />

16


1<br />

2<br />

3<br />

1 Für den Telemark<br />

braucht es eine<br />

Spezialbindung, die das<br />

Heben des Schuhs erlaubt. An<br />

den Weltcup-Rennen gehört auch<br />

Skaten und Springen dazu. 2 Amélie<br />

Reymond geht trotz 80-Prozent-Pensum<br />

täglich trainieren. 3 Auf der Piste<br />

Ethérolla mit Ausblick auf<br />

die Dent Blanche.<br />

17


1<br />

2<br />

TELEMARK<br />

<strong>18</strong>


Sogar an ihrer<br />

Hochzeit setzte<br />

sich Amélie<br />

im Brautkleid<br />

auf das<br />

Mountainbike<br />

1 Amélie am<br />

Freeriden im Telemark-Stil<br />

in der Region<br />

Thyon. «Ich kann mir nichts<br />

Schöneres vorstellen», so die Spitzensportlerin.<br />

2 Kurze Rast auf der Bergbahn<br />

der Piste Ethérolla. Von hier aus<br />

sieht man die Dent Blanche, bis<br />

ins Rhonetal und bis zur<br />

Staumauer Grande<br />

Dixence.<br />

Gange war – noch Reck-Vize-Schweizer-<br />

Meisterin im Geräteturnen wurde. «Geräteturnen<br />

ergänzt sich gut mit den Fähigkeiten,<br />

die ich im Telemark benötige:<br />

Kraft, Beweglichkeit und exakte<br />

Ausführung. Und auch im Telemark wird,<br />

wie im Geräteturnen, die Haltung und<br />

die technische Ausführung von Juroren<br />

bewertet.»<br />

Amélie Reymond ist in Basel geboren<br />

und in Sion aufgewachsen. Die Eltern<br />

gingen mit ihr schon als kleines Kind auf<br />

die Skipiste. Bald wurde ihr Talent erkannt,<br />

und sie trainierte mit dem Skiclub.<br />

Bereits mit 13 fuhr sie Alpin- Skirennen,<br />

mit 17 entdeckte sie dann den Telemark.<br />

Im Skiclub traf sie auf Françoise Besse-<br />

Matter, Weltmeisterin im Telemark, die<br />

in ihr das Ausnahmetalent erkennt und<br />

sie fördert. «Ich musste das Skifahren<br />

neu lernen», erinnert sich Amélie. Der<br />

Einsatz hat sich gelohnt. «Ich konnte<br />

dank des Sports durch die halbe Welt<br />

reisen. Das ist ein grosses Privileg.»<br />

Wichtig sei ihr auch, dass man beim<br />

Skifahren immer in der Natur sei. «Das<br />

Umgehen mit dem Wetter, den<br />

verschiedenen Arten Schnee und den<br />

Temperaturen gehört bei einem Rennen<br />

dazu. Ich finde das spannend.» Schnee<br />

und Berge sind ihr «lebenswichtig». Sie<br />

muss raus, wandern, biken, rollerskaten,<br />

bergsteigen, skifahren. «Ich versuche<br />

auch in der Freizeit möglichst verschiedene<br />

Fertigkeiten auszuleben und zu<br />

trainieren.» Beim regelmässigen Joggen<br />

hat sie seit geraumer Zeit jeweils Gesellschaft:<br />

In Zürich, während des Studiums,<br />

konnte sie sich nicht nur perfekt auf die<br />

Saison vorbereiten, sondern lernte dort<br />

19<br />

auch Christoph Wenger kennen. Im Juli<br />

haben die beiden geheiratet, Amélie im<br />

eleganten weissen Brautkleid, was sie<br />

aber nicht daran hinderte, aufs Mountainbike<br />

zu steigen und eine steile Abfahrt<br />

zu wagen. Kann sie etwas in ihrem<br />

sportlichen Treiben stoppen? «Nun, zumindest<br />

die kommende Wettkampfsaison<br />

werde ich für einmal auslassen.<br />

Denn wir erwarten unser erstes Kind»,<br />

sagt sie und strahlt.<br />

Doch nach der Geburt plant sie wieder<br />

Vollgas zu geben. «Viele Weltspitzensportlerinnen<br />

machen das ja vor.» Und<br />

überhaupt: Mit dem Olympiaprojekt<br />

Sion 2026 hat sie noch ein grosses Ziel<br />

vor sich. «Erstmal müssen wir die Spiele<br />

erhalten, und dann will ich natürlich in<br />

meiner Heimat dabei sein.» Sie ist überzeugt,<br />

dass Olympische Spiele dem <strong>Winter</strong>sport<br />

in der Schweiz einen grossen<br />

Ruck geben würden. «Es wird die ganze<br />

Bevölkerung motivieren, die weltbesten<br />

Sportler hautnah mitzuerleben. Das ist<br />

gut für den Nachwuchs und für all die<br />

Kinder, die dadurch die Freude am Sport<br />

entdecken.»<br />

Ab der Saison 20<strong>18</strong>/19 will sie also wieder<br />

auf den Pisten dieser Welt unterwegs<br />

sein. Diesen <strong>Winter</strong> bleibt sie im<br />

Wallis. «Hier haben wir schliesslich auch<br />

die schönsten Skigebiete und dank der<br />

Höhe auch genügend Schnee.» Besonders<br />

gerne tobt sie sich im Neuschnee<br />

und auf Freeridepisten aus. Von Sion<br />

aus, wo sie mit Christoph wohnt, ist es<br />

nur ein Katzensprung ins Skigebiet. «Wir<br />

haben so Glück, in einer Region zu leben,<br />

wo ich Berge und Schnee gleich vor der<br />

Haustür habe.»


Von Naters nach New Jersey ist es ein weiter Weg.<br />

Nico Hischier aber ist angekommen. Das weltgrösste<br />

Eishockey-Talent seines Jahrgangs hat<br />

alle Fähigkeiten, um ein globaler Superstar zu<br />

werden. Seine Gabe bekam er nicht geschenkt.<br />

Sie ist das Resultat eines peniblen Arbeitseifers<br />

und einer kindlichen Liebe zum Spiel.<br />

<strong>WALLIS</strong>ER<br />

Nur Wunder<br />

sind gut genug<br />

Text: Christian Bürge<br />

Foto: Christoph Köstlin<br />

20


21<br />

Mit <strong>18</strong> Jahren zum weltgrössten<br />

Talent geadelt: Der Druck auf Nico<br />

Hischiers Schultern ist gewaltig.


«Ich versuche<br />

die Dinge so<br />

lange, bis ich<br />

sie kann»<br />

2<br />

<strong>WALLIS</strong>ER<br />

1<br />

4<br />

3<br />

1 Nico Hischier<br />

kann mit den New<br />

Jersey Devils schon in den<br />

ersten Spielen jubeln. 2 Beim<br />

SC Bern in der Garderobe: Dort machte<br />

er auch das Sommertraining. 3 Ungewohntes<br />

Terrain: Auch vor der Kamera<br />

macht er gute Figur. 4 Spotlight:<br />

Bei den New Jersey Devils<br />

sind alle Augen auf ihn<br />

gerichtet.<br />

22


Fotos AP / Keystone (2)<br />

Heutzutage ist fast alles für fast jeden<br />

eine Challenge. Jeder Buchhalter<br />

vermeldet auf Social Media<br />

wie Facebook oder Linkedin die Herausforderung,<br />

der er sich stellt – wenn<br />

er die Firma wechselt. Die Zehnkilometer-Strecke<br />

beim Silvesterlauf vor sich?<br />

Challenge! Ein neues Kuchenrezept ausprobieren?<br />

Challenge! Herausforderungen<br />

für Sterbliche. Und dann gibt es<br />

noch das: Stellen Sie sich vor, Sie sind<br />

<strong>18</strong> Jahre alt und werden vor einem Millionenpublikum<br />

als weltgrösstes Talent<br />

Ihres Jahrgangs in Ihrer Branche geadelt.<br />

Und Sie müssen sich ab sofort dreimal<br />

pro Woche mit den Besten der Welt in<br />

den grössten Stadien messen, obwohl<br />

Sie das noch nie auf diesem Niveau getan<br />

haben. Sie wissen auch: Nur Wunderdinge<br />

sind gut genug, oder die werden<br />

früher oder später über mich herfallen.<br />

Die Zuschauer, die Medien und<br />

am Ende vielleicht auch der Chef. Verspüren<br />

Sie ein bisschen Druck? Willkommen<br />

in der Welt von Nico Hischier, dem<br />

weltgrössten Eishockeytalent seines<br />

Jahrgangs, Stürmer der New Jersey De-<br />

vils. In der besten Liga, der NHL. Das<br />

Spannende an solchen Menschen – in<br />

diesem Fall von Athleten – ist nicht etwa<br />

die Beschaffenheit ihrer Hände und<br />

Füsse, Arme und Beine, nicht die optimalen<br />

Hebel, mit welchen sie die Natur<br />

vielleicht ausgestattet hat, sondern das,<br />

was in diesen Köpfen vor sich geht.<br />

Schwierige Aufgaben lösen bei ihnen<br />

keine Depression, sondern einen Reiz<br />

aus. Und sie sind hartnäckig oder stur<br />

genug, etwas so lange zu probieren, bis<br />

sie es können. Als Bub spielt Nico nicht<br />

nur Eishockey, sondern parallel auch<br />

Fussball, Tennis und Unihockey. Er fährt<br />

Skateboard, Ski, Snowboard, geht ins<br />

Judo, ins Kunstturnen, ins Schwimmen.<br />

Er balanciert auf der Slackline, lernt Einradfahren.<br />

Seine Mutter Katja sagt: «Er<br />

wollte alles ausprobieren. Und er wollte<br />

auch immer den Weg zum Ziel kennen.<br />

Er beobachtete ganz genau.»<br />

Als seine Schwester Nina am Klavier wochenlang<br />

ein Lied einübt, beobachtet<br />

Nico sie. Und sagt: «Ich kann es auch.»<br />

Er übt ein paar Tage wie verrückt – dann<br />

spielt er es vor. Während vielen das<br />

Leben wie eine Aneinanderreihung von<br />

Tests erscheint, ist es für ihn ein Spiel.<br />

Nur: Wie viel er, die Eltern und die<br />

Gross eltern investieren, sehen die meisten<br />

nicht. Das ist als Kind so, als er von<br />

Naters nach Visp ins Training und in die<br />

Sportschule will und ständig hin- und<br />

hergefahren wird, das ist so als Teenager,<br />

als er mit 15 Jahren das Wallis verlässt,<br />

um im Nachwuchs des SC Bern zu spielen,<br />

das ist mit 17 so, als er alleine nach<br />

Nordamerika zu einer Gastfamilie zieht,<br />

um sich in Halifax einem Juniorenteam<br />

anzuschliessen. Er ist einer, der alles von<br />

sich verlangt. Und alles dafür tut, damit<br />

sein Team nicht verliert. Als Kind geht<br />

er bei einem Turnier vor einem Spiel<br />

zu seinem Trainer und sagt ihm, wer wo<br />

zu spielen hat, damit sie gewinnen. Der<br />

Trainer hört auf ihn. Sie gewinnen. Spass<br />

und Perfektionismus gehen bei ihm zusammen.<br />

«Es stimmt, wenn ich im Eishockey<br />

etwas verbessern muss, versuche<br />

ich es so lange, bis ich es kann», sagt<br />

er. «Wenn der Trainer sagt, ihr macht<br />

20 Kniebeugen, mache ich nicht 19.<br />

Wenn wir Kreisel drehen, gibt es keine<br />

Abkürzung.» Die Experten sind hingerissen<br />

von ihm. «Es gibt viele smarte Spieler,<br />

aber bei Nico ist alles fliessend», sagt<br />

etwa Craig Button vom kanadischen<br />

Sportsender TSN. «Er ist automatisch<br />

immer am richtigen Ort. Wenn man ein<br />

Video von ihm anschaut, sagt man nur<br />

noch: ‹Wow!› Seine Hände sind so gut,<br />

er bringt die Gegner automatisch aus<br />

dem Gleichgewicht.»<br />

Hischier, der sein Können seit Anfang<br />

Oktober am Hudson River demonstriert,<br />

sieht seine Heimat seit drei Jahren nur<br />

an Wochenenden oder in den Ferien.<br />

«Ich bin glücklich, ein Walliser zu sein»,<br />

sagt er. Er erzählt von den Wanderungen<br />

mit der Familie. Mit Vater Rino, Mutter<br />

Katja, Schwester Nina und Bruder Luca,<br />

der jetzt Profi beim SC Bern ist. Blatten,<br />

Belalp, Riederalp, Aletschgletscher. Vom<br />

Baden im Baggilla, dem kleinen Weiher<br />

bei Raron. Alles eingebrannte Bilder.<br />

Sosehr er in Gedanken mit der Heimat<br />

verbunden ist, so unschweizerisch kompromisslos<br />

geht er seinen Weg. Keine<br />

Zweitausbildung, keine Rückfallposition,<br />

kein Sicherheitsnetz. Es ist die Konsequenz,<br />

welche die Handvoll Weltstars im<br />

Schweizer Sport gemein hat. Und während<br />

man den meisten Menschen keinen<br />

Gefallen tut, sie mit Tennisstar Roger Federer<br />

zu vergleichen, ist es dieser Ausnahmeerscheinung<br />

nicht nur zuzumuten,<br />

es drängt sich richtiggehend auf. Denn<br />

beide vereinen Demut, Opferbereitschaft,<br />

einen peniblen Arbeitseifer und<br />

eine fast schon kindliche Liebe zum<br />

Spiel. Und während sie den gleichen<br />

Sport wie Millionen andere betreiben,<br />

tun sie es so kunstvoll wie nur wenige.<br />

Die Challenge, der nächste Schweizer<br />

Weltstar zu werden: Eigentlich ist es bei<br />

Hischier keine Frage, ob er es schafft.<br />

Nur wie schnell.<br />

23


GLETSCHER<br />

24


PALAST<br />

AUS EIS<br />

Schneeschuhe anschnallen – das Abenteuer<br />

ruft. Der Zinalgletscher im Val d’Anniviers<br />

ist ein Naturwunder. Wer die eisige<br />

Kathedrale betritt, erlebt ein blaues Wunder!<br />

Text und Fotos: Caroline Micaela Hauger<br />

Zinalgletscher<br />

Visp<br />

Sitten<br />

Grimenz<br />

Zinalgletscher<br />

Täsch<br />

Zermatt<br />

25


GLETSCHER<br />

Der Märchenpalast ist durchflutet<br />

von bläulichem Licht. Im Schein<br />

der Stirnlampen funkeln Millionen<br />

Kristalle. Die Stille ist fast unheimlich.<br />

Nur das Rauschen des Bachs und<br />

unser Puls sind zu hören. Die Besichtigung<br />

des Zinalgletschers ist ein Spektakel.<br />

So starr die Wunderwelt aus Jahrmillionen<br />

geformtem Eis auch erscheinen<br />

mag: Das Naturmonument ist ständig<br />

in Bewegung. Selbst die grössten<br />

Felsbrocken zerreibt es früher oder später<br />

zu feinstem Pulverstaub.<br />

Die abenteuerliche Gletscher-Exkursion<br />

mit Bergführer startet beim Parkplatz<br />

am Ende des Dorfs Zinal. Für den<br />

Wanderweg neben den Langlaufloipen<br />

braucht es keine Schneeschuhe. Erst auf<br />

dem unpräparierten Anstieg Richtung<br />

Cabane du Mountet schnallen wir die<br />

Hightech-Gehhilfen an. Das Gehen mit<br />

den grossen Tretern will geübt sein! Nur<br />

allzu leicht tritt man sich selbst auf die<br />

Füsse und purzelt in den Pulverschnee.<br />

Der hat die wildromantische Gegend<br />

über Nacht in ein Puderzuckerkleid gehüllt.<br />

Nach einer Stunde Gehzeit weitet<br />

sich das Tal. Eine surreal anmutende<br />

Ebene öffnet sich. Grosse und kleine<br />

Felsbrocken liegen verstreut in der<br />

Landschaft. Nein, sie sind nicht vom Himmel<br />

gefallen. Der Gletscher, dessen Präsenz<br />

ab jetzt auf Schritt und Tritt zu spüren<br />

ist, hat sie bis hierhin transportiert.<br />

Berühmt ist das Val d’Anniviers für<br />

seine Bergjuwelen. Zinalrothorn, Obergabelhorn<br />

und die Zwillingsgipfel des<br />

Besso sind fast so nah wie Weisshorn,<br />

Matterhorn und Montblanc. Nach zweieinhalb<br />

Stunden erreichen wir unser<br />

Ziel. Der unspektakuläre Eingang ist von<br />

Weitem kaum zu erkennen. Steht man<br />

direkt davor, erinnert die Öffnung an ein<br />

Haifischmaul. Der Zinalgletscher entstand<br />

aus dem Zusammenfluss der drei<br />

Gletscher Mountet, Durand und Cornier.<br />

Die kalte Pracht erstreckt sich auf<br />

einer Höhe zwischen 2000 und 3600<br />

Meter über Meer. Die Gletscherzunge<br />

entwässert in die Navisence, die in die<br />

Rhone fliesst.<br />

Bei einer senkrechten Eismauer deponieren<br />

wir alles, was wir in der Höhle<br />

nicht benötigen. Dann heisst es: Sesam<br />

öffne dich! Wir schlüpfen hinein in die<br />

Kathedrale aus Eis. Rasch gewöhnen sich<br />

die Augen ans Dämmerlicht. So müssen<br />

sich Polarforscher fühlen! Wir haben<br />

Hühnerhaut. Nicht wegen der Kälte. Aus<br />

Ehrfurcht! Das ganze Jahr beträgt die<br />

Temperatur rund fünf Grad. Unter einem<br />

Vorsprung, der zu schweben scheint,<br />

robben wir in die Mitte der Kaverne.<br />

Unter uns: puderfeiner Sand. Über uns:<br />

Tonnen gefrorener Massen. Instinktiv<br />

spüren wir den unsichtbaren Druck, blicken<br />

verstohlen hinauf zur Decke. Hält<br />

das kristalline Gewölbe? Es schimmert<br />

in den verrücktesten Blau-, Grau-, Weissund<br />

Grüntönen. Auch Rosa und Gelb<br />

schimmern durch. Der Glaziologe weiss:<br />

Die Farben hängen davon ab, wie stark<br />

und dicht das Eis gepresst wurde und ob<br />

darin Luft enthalten ist.<br />

Noch vor drei Jahren, bei unserem letzten<br />

Besuch, türmten sich hier riesige<br />

Eiswürfel. Damals bot sich ein Bild wie<br />

aus einem Science-Fiction-Film. Durch<br />

schmale Ritzen konnte man immer tiefer<br />

in das Innere des Gletschers vordringen.<br />

Eine Schatzkammer nach der anderen<br />

hiess einen willkommen. Nun sind die<br />

Riesige<br />

Schlunde<br />

öffnen sich. Im<br />

Innern funkeln<br />

Kristalle wie<br />

Diamanten<br />

26


2<br />

1<br />

3<br />

1 Jedes Jahr<br />

bilden sich neue<br />

Höhleneingänge. Nicht<br />

alle Grotten sind begehbar.<br />

2 Bächlein aus milchigem Gletscherwasser<br />

fressen Furchen durch Eis und<br />

Geröll. Der Sand ist fein wie Puderzucker.<br />

3 Willkommen in der Unterwelt!<br />

Wer den Zinalgletscher<br />

erkundet, fühlt sich wie<br />

ein Polarforscher.<br />

27


1<br />

2<br />

GLETSCHER<br />

Tunnel und Fenster verschwunden. Zu<br />

tief senkte sich die Decke in den letzten<br />

warmen <strong>Winter</strong>n. Auch wenn das Eis an<br />

der dicksten Stelle rund 200 Meter beträgt,<br />

schrumpft das frostige Herz des<br />

Zinalgletschers unaufhaltsam. Vor allem<br />

den Sommer mag der Walliser Eisriese<br />

gar nicht. Dann «weint» er. <strong>18</strong>50 war das<br />

Naturwunder 9,2 Kilometer lang, im Jahr<br />

2000 erreichte es eine Länge von 7,1 Kilometern.<br />

Heute misst der Gletscher ungefähr<br />

sechs Kilometer.<br />

Der Klimawandel hinterlässt Spuren.<br />

«Rund zwanzig Meter zieht sich der Gletscher<br />

jährlich zurück», sagt der Mann,<br />

der den Eingang zur eisigen Welt 1996<br />

entdeckte. Rein zufällig. Stéphane Albasini<br />

erinnert sich an den Moment, der<br />

sein Leben veränderte: «Ich kam beim<br />

Abstieg von der Cabane du Mountet<br />

hier vorbei und erblickte eine geheimnisvolle<br />

dunkle Öffnung. Ich wurde neugierig.»<br />

Seither hat der Bergführer aus<br />

Vercorin den Eispalast über 500-mal besucht.<br />

Besichtigen kann man ihn nur zwischen<br />

Dezember und März. Von Expeditionen<br />

auf eigene Faust rät der Experte<br />

ab. Siebzig Franken kostet die Gruppentour<br />

pro Person. Sie ist ideal für Naturliebhaber,<br />

die wenig Erfahrung mitbringen.<br />

Jeden November macht sich Albasini<br />

von Neuem auf die Suche nach den<br />

Höhleneingängen. «Es ist wie bei einer<br />

Wundertüte: Ich weiss nie, was mich<br />

erwartet.» Überraschungen lauern auch<br />

im Innern. Haben sich weitere Gänge,<br />

Schlunde und Hallen gebildet? Wie ist<br />

das Eis beschaffen? Wo fliesst das<br />

Schmelzwasser durch? Das Naturphänomen<br />

hat seine eigenen Gesetze.<br />

Info<br />

Tour zum Zinalgletscher<br />

Mitte Dezember bis Mitte März mit Bergführer<br />

Stéphane Albasini, nach Voranmeldung.<br />

Treffpunkt in Zinal, Start: 9.30 h.<br />

Schneeschuhe können gemietet werden.<br />

Lunch und Kamera nicht vergessen!<br />

www.valdanniviers.ch<br />

1 Mystisch:<br />

Wer durch den Eingang<br />

schlüpft, betritt ein<br />

Reich, in dem die Zeit stillsteht.<br />

Rund fünf Grad Celsius beträgt die<br />

Temperatur im Innern des Eisriesen.<br />

2 Die Schneeschuhtour ins malerische<br />

Val d’Anniviers führt vorbei an<br />

Gletscherbächen, die skurrile<br />

Formen in den Schnee<br />

fressen.<br />

28


Rezepte der Starchefs.<br />

Jetzt<br />

online<br />

– Täglich! –<br />

www.gaultmillau.ch


Hoch hinaus! Tom Lüthi hat den Sprung in die Königsklasse<br />

des Motorsports geschafft: Ab nächstem<br />

Jahr fährt er in der MotoGP-Klasse. Auch in<br />

seiner Freizeit liebt er die Höhe – vor allem den<br />

3330 Meter hohen Mont Fort oberhalb Verbier.<br />

Der Berner hat hier seine zweite Heimat und<br />

Freunde gefunden. Denn er verbringt viel seiner<br />

freien Zeit in der Ferienregion 4 Vallées.<br />

DESTINATION<br />

Verbiers<br />

Adoptivsohn<br />

Interview: Monique Ryser<br />

Foto: Sedrik Nemeth<br />

30


31<br />

Tom Lüthi zuoberst<br />

auf dem Gipfel des<br />

Mont Fort. Hier startet<br />

eine der schönsten<br />

und steilsten<br />

Freeridepisten.


1<br />

2<br />

DESTINATION<br />

3<br />

1 Tom Lüthi mit seinen Freunden<br />

Véronique und Patrick Fellay und<br />

dem Wirt des Pistenrestaurants<br />

Le Dahu, Claude-Alain Besse (r.).<br />

2 + 3 Tom im Skigebiet der 4 Vallées,<br />

das auch viele Freeride-Möglichkeiten<br />

bietet. 4 Tom Lüthi gehört<br />

im «Le Dahu» zur Familie und<br />

hilft schon mal dem Pizzaiolo beim<br />

Pizzamachen.<br />

4<br />

Martigny<br />

4 Vallées<br />

Sitten<br />

4 Vallées<br />

32


Fotos HO (2)<br />

Es ist immer ein bisschen<br />

wie Heimkommen.<br />

Wenn<br />

Tom Lüthi nach Verbier<br />

fährt, wohnt er bei seinen<br />

Freunden Véronique und<br />

Patrick Fellay. Die drei<br />

kennen sich seit Jahren.<br />

Fellays, die eine Immobilienagentur<br />

besitzen, wollten vor Jahren<br />

Sponsor von Tom Lüthi werden. «Das<br />

war dann aber doch etwas teuer», erinnert<br />

sich Patrick mit einem lauten Lachen.<br />

So unterstützten sie das damalige<br />

Jungtalent halt im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />

– genau so wie zu Anfang von<br />

Lüthis Karriere die Einwohner und Einwohnerinnen<br />

seines Heimatdorfes Linden<br />

BE mit kleinen Beträgen die Rolle<br />

der Sponsoren übernahmen. Tom Lüthi,<br />

heute 30-jährig, hat die Gabe, die Menschen<br />

in seinem Umfeld mit seiner Bescheidenheit,<br />

Ernsthaftigkeit und Höflichkeit<br />

einzunehmen. Starallüren sind<br />

im fremd. Noch immer wirkt er jungenhaft,<br />

obwohl er sich seit dem Gewinn des<br />

WM-Titels in der 125er-Klasse im Jahr<br />

2005 durchbeissen sowie Verletzungen<br />

und Rückschläge verarbeiten musste.<br />

Doch jetzt hat er den Gipfel erreicht: Er<br />

steigt in die Königsklasse des Motorsports<br />

auf und startet ab nächstem Jahr<br />

in der MotoGP-Klasse. «Es war nicht immer<br />

einfach, aber wenn man etwas wirklich<br />

will, muss man dranbleiben und hart<br />

an sich arbeiten», sagt er.<br />

Dieser Erfolg löst in seinem Wohnort Linden,<br />

wo er gerade ein neues Haus bezogen<br />

hat, grosse Freude aus: Noch immer<br />

werden dort alle Rennen auf Grossleinwand<br />

übertragen. Doch eben, nicht nur<br />

Linden fiebert mit, auch Verbier. «Wenn<br />

Tom ein Rennen hat, ist hier das ganze<br />

Ein Skilift ist<br />

nach Tom<br />

benannt, und<br />

im Restaurant<br />

weiss man<br />

genau, was er<br />

gernhat<br />

Dorf aus dem Häuschen», sagt Fellay.<br />

«Für uns ist Tom einer von uns – wir haben<br />

ihn hier oben ganz einfach adoptiert.»<br />

Der so Gelobte schmunzelt. «Ja,<br />

das stimmt. Ich habe hier viele Freunde,<br />

und es scheint wirklich, als ob das ganze<br />

Dorf mit mir mitleidet und mitfeiert.» So<br />

haben er und sein heutiges Team Car-<br />

Xpert Interwetten Moto2 auch die aktuelle<br />

Saison im Pistenrestaurant Le Dahu<br />

in La Chaux, Verbier eingeläutet. «Er ist<br />

einer von uns», sagt Claude-Alain Besse,<br />

Besitzer und Wirt des «Le Dahu». So<br />

weiss Besse auch, dass Tom am liebsten<br />

zuerst einen Salat und dann die Pizza des<br />

Hauses isst und dazu das in Flaschen abgefüllte<br />

Quellwasser trinkt. «Und auch<br />

ein Glas Wein, wenn er frei hat.»<br />

Man merkt: Tom Lüthi ist in seiner Freizeit<br />

sehr oft in Verbier. Kein Wunder:<br />

«Bereits als ich Kind war, kamen meine<br />

Eltern mit uns hier in die Region 4 Vallées<br />

in die Ferien. Wir waren oft in Siviez,<br />

das war absolut ideal für uns Kinder. Das<br />

Skigebiet der 4 Vallées ist eines der<br />

schönsten, und es hat Pisten für wirklich<br />

alle Stärkeklassen.»<br />

So ruhig und bedächtig er im Gespräch<br />

auch wirkt, zieht er seine Ski an, liebt er<br />

wie auf den Rennpisten das Fahren am<br />

Limit: «Am liebsten starte ich am Mont<br />

Fort in die Freeridepiste Gentianes-Tortin.»<br />

Die Piste ist aus gutem Grund nicht<br />

präpariert. Kein Ratrac schafft dieses<br />

Gefälle. Auch der Mont Gelé, ebenfalls<br />

ein Mekka für sehr gute Freerider, ist ein<br />

Lieblingsspot. Der Mont Gelé ist der<br />

Gipfel in der Region, von dem aus man<br />

eine Aussicht auf die ganze Region der<br />

4 Vallées hat und sieht, wie die Täler<br />

durch Lifte und Bergbahnen verbunden<br />

sind. Das Panorama vom Mont Fort aus<br />

ist ebenso eindrücklich: Wo sonst hat<br />

man schon Matterhorn und Montblanc<br />

im Blickfeld?<br />

Damit sich auch weniger gute Skifahrer<br />

ein bisschen wie Tom Lüthi fühlen können,<br />

wurde der neue Lift La Chaux 2<br />

nach ihm benannt. Somit steht er in gleicher<br />

Reihe wie James Blunt, der ebenfalls<br />

einem Lift seinen Namen gegeben<br />

hat. Auch der englische Musikstar ist oft<br />

in Verbier, besitzt hier gar ein Chalet und<br />

schätzt die Diskretion, die es ihm erlaubt,<br />

ungestört einen grossen Teil des<br />

Jahres zu verbringen.<br />

Noch kann Tom Lüthi die Ski nicht anschnallen:<br />

Die Saison geht bis Mitte November,<br />

und er hat zwischen den Rennen<br />

jeweils nur ein paar Tage frei. Klar ist, dass<br />

er auch keine allzu grossen Risiken eingehen<br />

sollte, die zu einer Verletzung führen<br />

könnten. «Ja, ich habe Auflagen, aber das<br />

Skifahren kann man mir nicht verbieten,<br />

ich liebe es zu sehr, es ist eine Riesenleidenschaft<br />

von mir», stellt er klar. Er<br />

schätzt, dass ihm sein Manager Daniel M.<br />

Epp, der ihn vor mehr als zehn Jahren<br />

entdeckt und gefördert hat, viele Arbeiten<br />

abnimmt, die Termine koordiniert und<br />

mit ihm einen Zeitplan ausarbeitet, der<br />

genügend Ruhephasen zulässt. Trotzdem<br />

will Patrick Fellay wissen, wann er denn<br />

das nächste Mal nach Verbier komme.<br />

«Bald schon, nach der Saison sicher auch<br />

etwas länger», stellt Tom in Aussicht. Die<br />

Saison ist am 12. November mit dem Rennen<br />

in Valencia fertig. «Dann werden die<br />

Ski montiert!»<br />

33


4 Vallées: <strong>Winter</strong>sport-Eldorado<br />

DESTINATION<br />

ÜBERNACHTEN<br />

W Hotel (1)<br />

Erst vor Kurzem wurde das Fünfsternehaus<br />

als Switzerland’s Leading Resort<br />

mit dem Travel Award ausgezeichnet.<br />

123 Zimmer und Suiten.<br />

www.wverbier.com<br />

Nendaz 4 Vallées & Spa<br />

Direkt neben dem Skilift lockt das Viersternehotel<br />

mit alpiner Moderne und<br />

grosszügigem Spa.<br />

www.hotelnendaz4vallees.ch<br />

La Tzoum’Hostel und Chalet<br />

Das La Tzoum’Hostel in La Tzoumaz ist<br />

bei Backpackern, aber auch bei Familien<br />

beliebt. Gemütlich und Lagerfeeling.<br />

www.tzoumhostel.ch<br />

Iglusaq<br />

Die Chalets in Veysonnaz haben Minergie-Standard<br />

und wurden mit zertifiziertem<br />

Schweizer Holz gebaut.<br />

www.iglusaq.ch<br />

Ferienwohnungen<br />

Familien bevorzugen oft eine Ferienwohnung.<br />

Die Region 4 Vallées hat ein grosses<br />

Angebot, auch mit Hotelservice.<br />

www.wallis.ch/buchen<br />

Mont-Rouge<br />

Der Chefkoch Loris Lathion veredelt<br />

regionale Produkte zu saisonalen Gourmetmenüs.<br />

15 Gault-Millau-Punkte.<br />

www.mont-rouge.ch<br />

Le Pas’sage<br />

Direkt von der Skipiste auf die Terrasse<br />

des «Pas’sage» in Thyon, und man hat<br />

freie Sicht aufs Matterhorn und die Dent<br />

Blanche. Serviert werden traditionelle<br />

Walliser Gerichte.<br />

www.passage-thyon.ch<br />

Raclette und Trockenfleisch (4 und 5)<br />

Das Bagnes-Tal ist ein Mekka für Raclette-Fans.<br />

Hier wird der schmelzige<br />

Käse produziert, und zu kaufen gibt es<br />

ihn in jeder Käserei. Täglich geniessen<br />

und mit nach Hause nehmen – auch das<br />

Walliser Trockenfleisch!<br />

www.chaumiere-philippe-blanc.ch<br />

Le Rouge (6)<br />

Der Club La Luge im Le Rouge in Verbier<br />

hat eine tolle Terrasse und eine Bar. Hier<br />

geht bis spätabends die Post ab.<br />

www.lerouge-verbier.com<br />

SPORT<br />

3<br />

1<br />

ESSEN UND<br />

TRINKEN<br />

La Table d’Adrien<br />

In intimem Ambiente werden die kulinarischen<br />

Kunstwerke des Chefkochs Mirto<br />

Marchesi zum Gastronomieerlebnis.<br />

17 Gault-Millau-Punkte, 1 Michelin-Stern.<br />

www.chalet-adrien.ch<br />

Chalet de Flore (2)<br />

Das Tea-Room im Hotel Chalet de Flore<br />

in Verbier ist der richtige Ort, um sich<br />

mit einer heissen Schoggi aufzuwärmen.<br />

www.chalet-flore.ch<br />

Ski- oder Schneeschuhwandern (3)<br />

In Begleitung eines Wanderleiters oder<br />

Bergführers können Skitourengänger<br />

und Schneeschuhwanderer die Bergwelt<br />

der 4 Vallées abseits der signalisierten<br />

Wanderwege erleben.<br />

www.guidedeverbier.ch<br />

Schlitteln<br />

Schlitteln à gogo: Von Savoleyres auf<br />

2354 Metern gleitet man rasant mit dem<br />

Schlitten nach La Tzoumaz über einen<br />

der längsten Schlittelwege der Schweiz.<br />

Die Piste überwindet auf einer Länge<br />

von zehn Kilometern eine Höhendifferenz<br />

von 848 Metern!<br />

www.latzoumaz.ch<br />

5<br />

34


2<br />

4<br />

6<br />

35<br />

Fotos Verbier Promotion (5), HO


DESTINATION<br />

Snowparks<br />

Mit seinen Abschnitten «novice» (Anfänger),<br />

«medium» (Fortgeschrittene) und<br />

«pro» bietet der Centralpark von Thyon<br />

Freestyling für jeden Geschmack und<br />

jedes Niveau. Der Woodpark in Nendaz<br />

ist in den letzten Jahren stetig gewachsen.<br />

Heute stehen verschiedene Kicker,<br />

Rails und Boxes zu Verfügung. Im<br />

Snowpark von La Chaux in Verbier kann<br />

man die Gesetze der Gravität an sich<br />

selbst testen.<br />

www.4vallees.ch/home/skigebiet/<br />

snowparks<br />

Freeride-Paradies (1 und 5)<br />

Die Region ist ein Freeride-Paradies! Auf<br />

den abgesicherten, aber nicht präparierten<br />

Skipisten wie zum Beispiel den Gentianes<br />

oder Plan du Fou. Wer sehr gut<br />

fährt, macht die Abfahrt auf der Backside<br />

Mont Fort, dem Mont Gelé, Vallon<br />

d’Arby oder Gentianes-Tortin.<br />

www.4vallees.ch/home/4-gebiete/<br />

freeride<br />

Kinder bis 6 fahren gratis und Skiline<br />

Im Gebiet 4 Vallées fahren Kinder bis<br />

zu 6 Jahren gratis. Zudem wurde das<br />

System Skiline adoptiert. Das Skiline-<br />

Höhenmeterdiagramm erlaubt, die gefahrenen<br />

Höhenmeter und die Skitage<br />

als Skiline-Höhenmeterdiagramm anzuzeigen.<br />

www.4vallees.ch/home/skigebiet/<br />

skiline<br />

Schlittenhunde (4)<br />

Warum nicht einmal in die Atmosphäre<br />

des hohen Nordens eintauchen? Siebenbis<br />

achtminütige Touren mit Hund und<br />

Schlitten (Huskies aus Sibirien) auf der<br />

Plaine de la Muraz. Jeden Dienstag zwischen<br />

11 und 19 Uhr.<br />

www.thyon.ch<br />

Paragliding<br />

Unter kundiger Anleitung und in Begleitung<br />

eines erfahrenen Paragliders die<br />

Berge von oben sehen – einem Adler<br />

gleich.<br />

www.flyverbier.ch<br />

EVENTS<br />

Polaris Festival (2)<br />

Elektromusik mitten auf den Pisten:<br />

Das ist das Polaris Festival vom 7. bis am<br />

10. Dezember <strong>2017</strong>. Die Hauptbühne ist<br />

auf 2200 Metern beim Mouton Noir.<br />

www.polarisfestival.ch<br />

Xtreme Verbier<br />

Die Freeride-Worldtour kommt zum<br />

Saisonhöhepunkt nach Verbier. Nur die<br />

Besten dürfen am Bec des Rosses starten.<br />

Vom 31. März bis 8. April 20<strong>18</strong>.<br />

www.freerideworldtour.com<br />

Nachtskifahren (3)<br />

Vier Nachtskifahrabende: am 6. Januar,<br />

3. Februar, 3. März und 31. März 20<strong>18</strong> in<br />

Nendaz. Skifahren unter dem Sternenhimmel.<br />

www.nendaz.ch<br />

WM Ski Handicap<br />

Die weltbesten Handicap-Skifahrer treffen<br />

sich vom 14. bis am <strong>18</strong>. Januar 20<strong>18</strong><br />

in Veysonnaz.<br />

www.veysonnaz.ch<br />

FIS Weltcup Snowboard Cross<br />

Die Topathleten des Snowboard Cross<br />

messen sich am 17. und <strong>18</strong>. März 20<strong>18</strong> in<br />

Veysonnaz.<br />

www.veysonnaz.ch<br />

DIE REGION<br />

Mont4Card – Spezialabo für Junge (6)<br />

Das Gebiet der 4 Vallées umfasst die Ferienorte<br />

Verbier, Nendaz, Thyon, Veysonnaz,<br />

La Tzoumaz und Bruson. Das Skigebiet<br />

verbindet mit seinen Bahnen und<br />

Liften die verschiedenen Dörfer. Für junge<br />

Skisportfans gibts die Mont4Card, ein<br />

Jahresabonnement zum Sondertarif von<br />

CHF 400.–. Neben dem Skifahren können<br />

die Jugendlichen so auch im Sommer von<br />

Angeboten wie dem Bikepark profitieren.<br />

Erhältlich bis am 30. November <strong>2017</strong>.<br />

www.mont4card.ch<br />

3<br />

5<br />

36


1<br />

2<br />

4<br />

Fotos Verbier Promotion (4), HO (2)<br />

6<br />

37


INTERVIEW<br />

Thomas Egger vor dem Wasserfall<br />

in Turtmann. «Das ist nur eine<br />

der versteckten Perlen, die das<br />

Wallis zu bieten hat.»<br />

38


Das<br />

Kämpferherz<br />

Die Gefahr ist gross, dass man als Lobbyist der<br />

Berggebiete belächelt wird. Nicht so Thomas<br />

Egger. Smart, charmant und voller Ideen hat er<br />

sich als Kämpfer für die Randregionen positioniert.<br />

Interview: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth<br />

Erst seit der Sommersession sitzt<br />

der Visper Thomas Egger für die<br />

CSP Oberwallis im Nationalrat<br />

und gehört dort der Finanzkommission<br />

an. In der Wandelhalle kennt man den<br />

studierten Geografen und Politikwissenschaftler<br />

bereits bestens: Seit 1996 arbeitet<br />

er für die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft<br />

der Berggebiete (SAB),<br />

seit 2001 als deren Direktor. Dank der<br />

schnellen Zugverbindung durch den<br />

Lötschberg-Basistunnel pendelt er täglich<br />

von seinem Wohnort Visp nach<br />

Bern, wo die SAB ihren Sitz hat. «Kaum<br />

zu glauben, aber ich bin schneller von<br />

Visp unter den Alpen hindurch in Bern<br />

als von Bern in Zürich», sagt der 50-Jährige.<br />

Das Beispiel bringt er nicht von ungefähr.<br />

Es heisst, ohne dass er es aussprechen<br />

muss: «Hey, wir Bergler leben<br />

dann im Fall nicht hinter dem Mond. Weder<br />

geografisch noch anderweitig.»<br />

Herr Egger, man sagt über Sie, Ihr<br />

Parteiprogramm heisse «Berggebiet».<br />

Sehen Sie Ihre Hauptaufgabe<br />

darin, als Lobbyist in Bern möglichst<br />

viel Geld für die Berggebiete abzuzügeln?<br />

Geld, das notabene die Städte<br />

erwirtschaften müssen?<br />

Klar, das musste ja kommen. Ich sage klar<br />

und deutlich: Nein! Die Berggebiete sind<br />

nicht die Anhängsel der Städte oder deren<br />

Naturpärke. Wir sind ein eigenständiger<br />

Lebens- und Wirtschaftsraum. Was<br />

wäre der Tourismus ohne die Berge? Wie<br />

würde unsere Ernährung aussehen ohne<br />

die Bergprodukte? Im Gegensatz zum<br />

Mittelland haben wir einfach schwierigere<br />

und eben auch teurere Bedingungen,<br />

beispielsweise bei der Erschliessung<br />

oder der Infrastruktur. Zudem sind wir<br />

früher als andere Regionen mit den Folgen<br />

des Klimawandels konfrontiert.<br />

Ist der Klimawandel der Killer des<br />

<strong>Winter</strong>tourismus in den Bergen?<br />

Er ist eine Herausforderung, aber er<br />

bietet auch Chancen. Nehmen wir im<br />

Wallis den Rhonegletscher oder den<br />

Aletschgletscher. Diese sind mächtige<br />

Zeugen des Klimawandels. Beide sind<br />

gut erschlossen und könnten beispiels -<br />

weise dazu dienen, unseren Gästen die<br />

Herausforderungen des Klimawandels<br />

und Lösungsansätze näherzubringen.<br />

Wir müssen uns an diese veränderte Realität<br />

anpassen und dies auch unseren<br />

Gästen erklären. Die Gäste interessieren<br />

sich sehr für diese Zusammenhänge.<br />

39


Wie können solch neue Modelle aussehen?<br />

Wir müssen vermehrt regional denken<br />

und regional zusammenarbeiten. Die<br />

hoch gelegenen Gebiete mit Schneesicherheit<br />

müssen diesen Vorteil ausspielen.<br />

Aber sie müssen sich mit den<br />

tiefer gelegenen Regionen, die ein komplementäres<br />

Angebot zur Verfügung<br />

stellen, zusammentun. Hoch oben fährt<br />

man Ski und Snowboard, kann das ganze<br />

Schneevergnügen geniessen. Das<br />

Wallis ist hier ja privilegiert: Zermatt und<br />

Saas-Fee sind dank ihren Gletschern<br />

sehr schneesicher, man kann gar das<br />

ganze Jahr skifahren. Die meisten Walliser<br />

Skigebiete liegen über 1500 Meter,<br />

neun davon gar über 3000 Meter. Das<br />

sind gute Voraussetzungen.<br />

Was meinen Sie mit Gesundheitstourismus?<br />

Die Schweiz hat die Wellness-Welle leider<br />

verpasst. Süddeutschland und das<br />

Südtirol waren schneller und haben diesen<br />

Markt für sich in Beschlag genommen.<br />

Nun gilt es, den nächsten Trend<br />

vorwegzunehmen. Aufgrund des demografischen<br />

Wandels werden die Gäste<br />

immer älter, aber auch immer gesundheitsbewusster.<br />

Sie wollen Angebote,<br />

die gesundheitsfördernd und medizinisch<br />

unterlegt sind. Das ist ein grosses<br />

Potenzial. In Leukerbad wurde denn<br />

auch eine neue Klinik eröffnet, und die<br />

Bäder von Saillon haben sich ebenfalls<br />

neu ausgerichtet und in eine neue Anlage<br />

investiert. Dieser Bereich wird zunehmen,<br />

und ich wünsche mir, dass wir dabei<br />

zu den «First movern», also zu den<br />

Ersten gehören, welche die Zeichen der<br />

Zeit erkennen. Eigentlich müssten wir<br />

gar nicht weit suchen: Die Bergregionen<br />

haben eine grosse Tradition mit Kurhäusern<br />

und Sanatorien. Noch bis vor fünfzig<br />

Jahren war es ein wichtiges Marktsegment.<br />

«Wissen Sie,<br />

wie gut es tut,<br />

aus der<br />

Nebelsuppe<br />

im Mitteland<br />

herauszukommen?»<br />

INTERVIEW<br />

Und was machen die tiefer gelegenen<br />

Regionen?<br />

Ski und Snowboard verlieren leider aufgrund<br />

der veränderten Kundenbedürfnisse<br />

laufend an Marktanteilen. Gefragt<br />

sind heute <strong>Winter</strong>wanderwege, Schneeschuhtrails<br />

und Langlaufloipen in unberührter<br />

Natur. Für diese Freizeitaktivitäten<br />

braucht es nicht meterhohen<br />

Schnee. Gefördert werden sollten auch<br />

Angebote, welche die Kulinarik und die<br />

traditionelle Herstellung von Lebensmitteln<br />

in den Vordergrund stellen. Auch<br />

der Gesundheitstourismus ist ein Riesenmarkt.<br />

Hier ist das Wallis ebenfalls<br />

reich beschenkt: Wir haben Thermalwasser<br />

gleich über den ganzen Kanton<br />

verteilt mit Thermalbädern von nationaler<br />

Bekanntheit.<br />

Wir haben jetzt immer vom <strong>Winter</strong><br />

gesprochen. Wie steht es mit dem<br />

Sommertourismus?<br />

Der wird zunehmend wichtiger. Wir sprachen<br />

von der Klimaerwärmung. Die spüren<br />

nicht nur wir in den Bergen stark,<br />

sondern auch die südlichen Länder: Vielen<br />

Ferienhungrigen wird es im Sommer<br />

am Mittelmeer zu heiss sein. Dann<br />

haben wir wieder einen Wettbewerbsvorteil,<br />

da es in den Bergen viel angenehmer,<br />

da etwas kühler ist. Aber wir müssen<br />

auch den Frühling und den Herbst<br />

nutzen. Jetzt im November liegt ja fast<br />

täglich eine Nebeldecke über dem Mittelland.<br />

Wissen Sie, dass es im Wallis<br />

300 Sonnentage im Jahr gibt? Wissen<br />

Sie, wie gut es tut, aus dieser Nebelsuppe<br />

rauszukommen? Und das erst noch<br />

schnell und bequem mit dem Zug.<br />

Tourismus ist nur einer der Wirtschaftsfaktoren<br />

in den Berggebieten.<br />

Was ist mit den Arbeitsplätzen für<br />

die Einheimischen? Die Berggebiete<br />

kämpfen auch mit Abwanderung.<br />

Ich habe vorhin den Gesundheitstourismus<br />

erwähnt – das ist ein boomender<br />

40


mal, am besten etwas, das auch noch die<br />

Neugier der Menschen anregt. Ich bin<br />

sehr froh, dass die Walliser beschlossen<br />

haben, die Förderung und Promotion<br />

des Kantons in einer Organisation zusammenzuschliessen.<br />

Die Herausforderungen,<br />

die wir haben, lassen sich meistern,<br />

wenn Tourismus, Landwirtschaft,<br />

Industrie und Gewerbe gemeinsam auftreten.<br />

«Gärtlidenken» geht einfach<br />

nicht mehr.<br />

Markt, und mit der Demografie und dem<br />

steigenden Gesundheitsbewusstsein wird<br />

das zu einem starken Ausbau des Sektors<br />

führen. Dazu kommt aber noch etwas<br />

ganz anderes: Die Menschen wollen<br />

künftig eine bessere Work-Life-Balance<br />

haben. Dank der Digitalisierung eröffnen<br />

sich uns da grosse Möglichkeiten.<br />

Das müssen Sie genauer erklären.<br />

Ob Sie nun von Troistorrents aus arbeiten<br />

oder in Zürich im Büro sitzen, spielt<br />

für viele Berufe und Jobs keine Rolle<br />

mehr. Die Arbeit verändert sich: Teilzeitarbeit,<br />

Arbeiten von zu Hause aus, mehr<br />

Jobs, die ortsunabhängig sind – all das<br />

nimmt zu, die Digitalisierung machts<br />

möglich. Ich bin auch überzeugt, dass<br />

sich die Schule verändern wird, Schülerinnen<br />

und Schüler werden vermehrt<br />

von zu Hause aus lernen und nicht jeden<br />

Gastfreundschaft: Einen Schluck<br />

Walliser Wein bekommt man immer<br />

offeriert – auch von Thomas Egger.<br />

Tag alle zur selben Zeit zur Schule müssen.<br />

Wir brauchen deshalb überall Glasfaserkabel<br />

und ein 5G-Netz. Das Oberwallis<br />

baut zusammen mit der Swisscom<br />

ein flächendeckendes Glasfasernetz.<br />

Ziel ist, dass in jedem Tal und jedem<br />

noch so kleinen Ort die digitale Infrastruktur<br />

top ist. Das sind gute Voraussetzungen<br />

für neue Modelle der Zukunft.<br />

Auch die Mobilität verändert sich …<br />

… ja, und auch das sind grosse Chancen<br />

für uns. Stellen Sie sich vor, die Aletsch<br />

Arena wäre die erste Region mit selbstfahrenden<br />

Elektrobussen. Die Post testet<br />

ja ein solches Fahrzeug in Sion. Wenn<br />

nun eine Region sagt, diese neue Möglichkeit<br />

setzen wir konsequent um, dann<br />

würden Sie doch dorthin gehen und sich<br />

das anschauen, oder? Jede Region<br />

braucht künftig ein Alleinstellungsmerk-<br />

41<br />

Die Berggebiete und vor allem auch<br />

das Wallis sind ja bereits heute mit<br />

den Pumpspeicherwerken die Batterien<br />

und Stromlieferanten der<br />

Schweiz. Nun wird diskutiert, die<br />

Wasserzinsen zu senken, also den<br />

Zins, den die Stromproduzenten den<br />

Gemeinden und dem Kanton für<br />

die Nutzung des Wasser abgeben<br />

müssen.<br />

Da werde ich mich im Parlament mit aller<br />

Kraft wehren. Nur weil unsere Nachbarländer<br />

eine verfehlte Energiepolitik<br />

betreiben und einige wenige Energieunternehmen<br />

Probleme haben, ist das kein<br />

Grund, den Berggebieten die Abgeltung<br />

für die Nutzung der Ressource Wasser<br />

wegzunehmen. Ich bin auch überzeugt,<br />

dass sich die Situation in einigen Jahren<br />

wieder ändern wird. Strom aus Pumpspeicherwerken<br />

ist sauber, sicher und<br />

dann abrufbar, wenn man ihn braucht.<br />

Das ist einmalig im Bereich der sauberen<br />

Energie. Unsere Stauseen und die<br />

Stromproduktion haben übrigens auch<br />

ein riesiges touristisches Potenzial. Warum<br />

vermarkten wir unsere Seenlandschaft<br />

nicht grossflächig und konsequent?<br />

Es interessiert die Gäste, wie das<br />

Wasser durch kilometerlange Stollen geführt<br />

und Strom produziert wird. Die<br />

Bau werke der Wasserkraftproduktion<br />

sind wahre Meisterleistungen der Ingenieurskunst,<br />

auf die wir stolz sein dürfen<br />

und die wir unseren Gästen ebenso stolz<br />

präsentieren dürfen.


PORTFOLIO<br />

Morgendämmerung über<br />

dem Matterhorn. Fotografiert<br />

vom Gornergrat aus.<br />

42


S T E R N E N H I M M E L<br />

Magisch<br />

Geduld, Ruhe und Kälteresistenz.<br />

All das ist nötig, um die Millionen von<br />

Sternen in einem Bild festzuhalten.<br />

Der Tod seines Vaters brachte<br />

den Fotografen Markus Eichenberger<br />

dazu, in den Himmel zu schauen.<br />

Fotos: Markus Eichenberger<br />

43


PORTFOLIO<br />

44


45<br />

Die Bergstation Bettmerhorn leuchtet<br />

wie eine soeben aus den Tiefen des Weltalls<br />

gelandete fliegende Untertasse.


Der Sichelmond mitten in der Nacht<br />

über dem Eggishorn. Wie ein Scherenschnitt<br />

zeichnen sich die Steinmännli ab.<br />

PORTFOLIO<br />

46


47


PORTFOLIO<br />

48


49<br />

Die Milchstrasse über Bellwald.<br />

Im alten Griechenland nannte man<br />

sie Galaxis. Man dachte, dass<br />

die Götter Milch ausgeschüttet hätten.


PORTFOLIO<br />

Der Sternenjäger auf<br />

nächtlicher Pirsch<br />

Text: Monique Ryser<br />

An der linken Hand trägt Markus<br />

Eichenberger einen auffälligen<br />

Ring: Der in Silber gefasste indische<br />

Rubin begleitet ihn seit über<br />

zwanzig Jahren, seit seiner ersten grossen<br />

Reise. «Es ist mein Glücksring», sagt<br />

der 46-jährige Fotograf. Und er erinnert<br />

ihn immer an das, was er sich schon als<br />

junger Mann vorgenommen hat: die Welt<br />

entdecken, in andere Kulturen und<br />

Sphären eintauchen, neue Erfahrungen<br />

machen. «Viele erzählen mir, dass sie<br />

dann nach der Pensionierung grosse Reisen<br />

in fremde Länder machen wollen.<br />

Ich habe entschieden, dass ich damit<br />

nicht warten will, denn jede Erfahrung,<br />

die ich mache, jedes Abenteuer, das ich<br />

erlebe, macht doch mein ganzes restliches<br />

Leben reicher und erfüllter. Wieso<br />

also aufschieben?» Bereits mit 26 reiste<br />

er 15 Monate über Land – von Südafrika<br />

und dem Mittleren Osten nach Indien.<br />

Danach wechselten sich Arbeit und Reisen<br />

ab, bis er als Projektleiter im Finanzbereich<br />

nach Asien übersiedelte. «Ich<br />

wollte Länder nicht nur bereisen, sondern<br />

voll und ganz eintauchen», erklärt<br />

er. Er lebte in Peking, als er sich seine<br />

erste Kamera kaufte. Zuerst fotografierte<br />

er Land und Leute, vertiefte sich ins<br />

Erlernen der Fotografie. Und bekam den<br />

Auftrag, vor den Olympischen Spielen in<br />

der chinesischen Hauptstadt sämtliche<br />

31 Stadien zu fotografieren. Die Bilder<br />

wurden über Getty Images weltweit verbreitet,<br />

und für Markus Eichenberger<br />

war klar: Er wollte ganz auf die Karte<br />

Fotografie setzen.<br />

Zu den Erfahrungen des Lebens gehört<br />

auch der Tod. «Als mein Vater starb, hat<br />

mich das sehr aufgewühlt.» Markus<br />

Eichenberger schaute viel in den Himmel,<br />

auch nachts. «Als Kind wird einem<br />

ja gesagt, dass der Verstorbene nun<br />

einer der Sterne sei. Das tönt kitschig,<br />

aber das war der Grund, dass ich mich<br />

mit dem Sternenhimmel zu befassen begann»,<br />

erzählt er. In den Bergen, mitten<br />

in der Nacht, umhüllt von Dunkelheit<br />

und beschützt vom Sternendach, fühlt<br />

er sich seither in seinem Element.<br />

Besonders geniesst er das nächtliche<br />

Naturschauspiel auf dem Bettmer- und<br />

dem Eggishorn. «Das Erlebnis mit dem<br />

Aletschgletscher zu Füssen und den<br />

Sternen über dem Kopf ist einmalig.»<br />

Wenn er Gäste aus Asien habe, komme<br />

er mit ihnen immer in die Aletsch Arena.<br />

«Der Gletscher, die urtümliche Natur<br />

und die reine Luft sind einfach atemberaubend.<br />

Da werden alle immer ganz still,<br />

andächtig und demütig.»<br />

Dieses Gefühl von Ruhe, die Ehrfurcht<br />

und das Staunen will er auch anderen<br />

weitergeben und lädt deshalb zu nächtlichen<br />

Kursen ein. «Mein Ziel ist, dass alle<br />

ein schönes, professionelles Bild nach<br />

Hause nehmen», so Eichenberger. Aber<br />

die vier bis zehn Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer sollen es auch gemütlich<br />

haben. «Wir essen zusammen, ich offeriere<br />

immer eine gute Flasche Walliser<br />

Wein und rate allen, sich zwischendurch<br />

einfach auf den Rücken zu legen und in<br />

den Himmel zu schauen.» Im <strong>Winter</strong><br />

habe die Milchstrasse mehr Tiefe, im<br />

Sommer sehe man dagegen oft Sternschnuppen.<br />

Für Eichenberger, der sonst<br />

allein unterwegs ist, sind die Kurse ebenfalls<br />

ein Erlebnis. «Ich lerne immer etwas,<br />

oft sind auch Hobby-Astronomen dabei,<br />

die alle Sternbilder kennen.» Die nächsten<br />

Workshops finden um den Neumond<br />

im Januar bis zum März 20<strong>18</strong> statt.<br />

Infos: www.aletscharena.ch<br />

oder www.chasingstars.club<br />

50<br />

«Den Aletschgletscher<br />

zu Füssen und<br />

das Sternendach<br />

über<br />

dem Kopf ist<br />

einmalig»<br />

Markus<br />

Eichenberger<br />

Fotograf Markus Eichenberger in der<br />

Aletsch Arena. Seine Zeitraffervideos vom<br />

Sternenhimmel haben an internationalen<br />

Festivals Preise gewonnen.<br />

www.markuseichenberger.com


51<br />

Ein Teilnehmer des Chasing-Stars-Workshops<br />

auf dem Bettmerhorn. Markus<br />

Eichenberger ist darum besorgt, dass alle<br />

ein tolles Bild nach Hause nehmen.


HIGHTECH<br />

1<br />

52


F L I E G E N M I T S T R O M<br />

Walliser Know-how<br />

für die Flugindustrie<br />

Per Elektroflugzeug von Visp nach Zürich in 30 Minuten:<br />

«Keine Utopie, sondern in ein paar Jahren Realität»,<br />

sagt Thomas Pfammatter, einer der Gründer von H55.<br />

Text: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth<br />

2<br />

1 Thomas Pfammatter mit dem<br />

Silence Twister auf dem Flugfeld<br />

Raron. Der Flieger wiegt mit 310 Kilo<br />

nur halb so viel wie ein traditionelles<br />

Akrobatikflugzeug. Zurzeit wird an<br />

einem Zweisitzer gebaut. 2 Das<br />

Batteriemanagementsystem – hier das<br />

Display – ist das Herzstück des<br />

Fliegens mit Strom. H55 ist führend in<br />

der Entwicklung komplexer Systeme.<br />

Thomas Pfammatter sagt von sich:<br />

«Je meh Pfüüs, je besser.» Der<br />

47-Jährige ist studierter Ökonom,<br />

arbeitet Teilzeit als Helipilot bei der Air<br />

Zermatt und ist Teil eines Teams, das die<br />

dritte Revolution der Fliegerei umsetzen<br />

will: Sie soll durch elek trischen Antrieb<br />

sauber, sicher, leise, effizient und erschwinglich<br />

werden. Das Team von H55<br />

besteht neben Thomas Pfammatter und<br />

seinem Freund Dominique Steffen,<br />

Spezialist in Aerodynamik und Statik, aus<br />

drei ehemaligen Solar-Impulse-Leuten:<br />

André Borschberg, Pilot und Mitinitiant,<br />

Sébastien Demont, Chef des Elektronikteams<br />

von Solar Impulse, sowie Gre gory<br />

Blatt, Marketing.<br />

Die grösste Schwierigkeit des Fliegens allein<br />

mit Strom sei das Batteriemanagementsystem,<br />

erklärt Pfammatter. «Die zusammengeschlossenen<br />

Batterien müssen<br />

gleichmässig auf- und entladen werden.»<br />

Einen Ausfall kann man sich in der Luftfahrt<br />

nicht leisten, also müssen die Systeme<br />

jederzeit funktionieren, müssen redundant<br />

und permanent überwachbar<br />

53<br />

sein. Mit Akrobatikflugzeugen werde getestet,<br />

da diese nur rund eine halbe Stunde<br />

in der Luft seien – ideal, um die neue<br />

Technologie auszuprobieren. «Wir arbeiten<br />

nicht nur an der Energie, sondern<br />

auch am Material und der Aerodynamik»,<br />

so Pfammatter. Er ist überzeugt, dass es<br />

in einigen Jahren möglich sein wird, ein<br />

mehrsitziges Flugzeug auf Kurzstrecken<br />

einzusetzen. «Das ist nicht nur ökologischer,<br />

sondern auch günstiger. Mit einem<br />

Kilometerpreis von siebzig Rappen ist es<br />

nicht teurer als ein Auto.» Die Flugindustrie<br />

rechnet damit, ein Prozent des<br />

Strassenverkehrs zu ersetzen. «Das sind<br />

85 Millionen Fahrzeuge!»<br />

Ziel von H55 ist es, die Technologie dazu<br />

zu liefern. «Die Schweiz ist punkto Ingenieurwissen<br />

weltweit Spitze. Dem Kanton<br />

Wallis sind wir sehr dankbar: Energypolis,<br />

die Stiftung für Innovation The<br />

Ark und Business Valais sind Mitstreiter!»<br />

Und woher kommt der Strom? «Wir<br />

haben kein Energieproblem. Wenn erst<br />

alle Dächer Fotovoltaik-Anlagen haben,<br />

gibt es mehr als genug Energie.»


© Grande Dixence SA – Photo : essencedesign.com – dpicard.ch<br />

Der Klub der Unternehmen Wallis fördert die intersektorielle Promotion eines innovativen und leistungsstarken<br />

Wallis. Die Mitgliederunternehmen leisten mit ihrem Engagement einen Beitrag zur Entwicklung<br />

des positiven Images des Wallis und dessen Positionierung als bedeutender Wirtschaftsstandort.<br />

Mitglieder des Klubs der Unternehmen Wallis


In Zusammenarbeit mit dem Klub der Unternehmen<br />

Handwerkskunst<br />

Foto David Bumann, Sedrik Nemeth, HO<br />

Die neue Kreuzungsstelle auf der Matterhorn–<br />

Gotthardbahn-Strecke im Vispertal.<br />

Wallis realisiert<br />

erste Etappe<br />

Brig | 2014 haben die Stimmberechtigten<br />

der Finanzierungsvorlage für den Ausbau<br />

der Bahninfrastruktur (FABI) zugestimmt.<br />

Mit der Kreuzungsstelle Sefinot im Vispertal<br />

auf der Strecke der Matterhorn Gotthard<br />

Bahn (MGBahn) wurde das erste von<br />

rund 65 schweizweiten Projekten des ersten<br />

Ausbauschritts 2025 in Betrieb genommen.<br />

Die Strecke zwischen Visp und<br />

Zermatt ist der meistbefahrene Abschnitt<br />

auf dem grösstenteils einspurigen Streckennetz<br />

der MG Bahn. Seit der Eröffnung<br />

des NEAT-Abschnitts durch den Lötschberg<br />

vor zehn Jahren hat die Nachfrage<br />

auf dem gesamten MGBahn-Netz stark<br />

zugenommen. Deshalb herrscht seit Ende<br />

2014 Halbstundentakt zwischen Fiesch<br />

und Zermatt mit optimalen Anschlüssen<br />

in Visp nach Bern und Genf. Neben Sefinot<br />

werden bei St. Niklaus im Mattertal<br />

und in Lax im Goms zwei weitere Kreuzungsstellen<br />

gebaut. Die neuen Kreuzungsstellen<br />

sorgen für ein deutliches Plus<br />

bei der operativen Stabilität und bieten<br />

Chancen, das bestehende Angebot kundengerecht<br />

weiter auszubauen.<br />

www.mgbahn.ch<br />

Sion | Die Herausforderungen waren<br />

gross, doch die handwerklichen Fähigkeiten<br />

der Metallbaukonstrukteure von<br />

Bitz & Savoye SA grösser. Sie verbanden<br />

für die Mediathek des Kantons Wallis<br />

zwei alte Zeughäuser mit einem modernen<br />

Metallbau aus spiegelglanzpoliertem<br />

Stahlblech, das äusserst empfindlich<br />

ist. Zudem hat das Zwischengebäude<br />

die Form einer Falte bestehend aus<br />

Dreiecken, also eine hoch komplizierte<br />

Geometrie. Die Stockwerke der beiden<br />

alten Gebäude befanden sich nicht auf<br />

gleichem Niveau, und dass noch Lichtschächte<br />

eingebaut werden mussten,<br />

machte die Aufgabe auch nicht einfacher.<br />

Entwickelt wurde das Projekt<br />

«Le Pli» von den Architekturbüros<br />

Meier + associés architectes aus Genf<br />

und Cagna + Wenger aus Sion.<br />

www.bitz-savoye.ch<br />

Spiegelglanzpoliertes Stahlblech:<br />

«Le Pli» bei der Mediathek in Sion.<br />

Glänzende<br />

Leistung für<br />

die Mediathek<br />

Mit myglass.ch gibts auch für Private<br />

bedruckte Gläser. Bereits ab 60 Stück.<br />

Mein Glas,<br />

dein Glas<br />

Sierre | Für das Hochzeitsfest, den runden<br />

Geburtstag oder den Firmenapéro:<br />

myglass.ch ermöglicht das Bedrucken<br />

von Trinkgläsern mit bis zu sechs Farben<br />

und bereits ab 60 Stück. «Damit ermöglichen<br />

wir das Personalisieren von<br />

Gläsern auch Privaten», erklärt David<br />

Naselli, Marketingchef der Walliser<br />

Firma Univerre. Das gewünschte Logo<br />

oder der Schriftzug wird im Siebdruckverfahren<br />

aufgedruckt, die Lieferzeit<br />

beträgt lediglich zehn Tage. Kundinnen<br />

und Kunden können aus einer grossen<br />

Anzahl Glasarten, -formen und -qualitäten<br />

auswählen. «Ausser uns bietet das<br />

weltweit niemand an», sagt Naselli. Die<br />

Firma Univerre betreibt in der Schweiz<br />

ein Glasveredelungszentrum und erweitert<br />

mit myglass.ch das An gebot in diesem<br />

Bereich. 1984 in Sierre gegründet,<br />

ist Univerre einer der grössten Glasdistributoren<br />

der Schweiz. 145 Millionen<br />

Einheiten werden jährlich zu Kunden<br />

gebracht. Zudem betreibt Univerre in<br />

Sierre die grösste industrielle Flaschenwaschanlage<br />

der Schweiz.<br />

www.myglass.ch<br />

WIRTSCHAFT<br />

55


E N E R G Y P O L I S<br />

Eine Frau<br />

mit einer Mission<br />

Den CO2-Ausstoss reduzieren. Schnell und<br />

gründlich. Das will Professorin Wendy Lee Queen.<br />

Deshalb ist sie ins Wallis gezogen – um im<br />

Kompetenzzentrum Energypolis zu forschen.<br />

Text: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth<br />

FORSCHUNG<br />

Wendy Lee Queen arbeitet in<br />

einem Fachgebiet, das eigentlich<br />

nur Spezialisten verstehen.<br />

Doch die Professorin hat grosses<br />

didaktisches Talent. «Don’t panic», sagt<br />

sie als Erstes, «es ist ganz einfach: Stellen<br />

Sie sich einen Schwamm vor. Wie ein<br />

Schwamm in der Küche, der viel Wasser<br />

aufsaugen kann. Was wir in unserer Forschung<br />

machen, sind Schwämme, die<br />

statt Wasser CO 2 aufsaugen, damit es<br />

nicht in die Atmosphäre gelangt.» Wissenschaftlich<br />

korrekt heisst das dann<br />

Forschung im Bereich Design und Produktion<br />

von hybriden organischen/metallischen<br />

Materialien, einsetzbar bei der<br />

Trennung von Gasgemischen, der Lagerung<br />

von kleinen molekularen Einheiten<br />

und der Katalyse. Ziel der zehnköpfigen<br />

Forschergruppe von Wendy Lee Queen<br />

ist es, das poröseste, also aufnahmefähigste<br />

Material herzustellen. Bereits<br />

gibt es eine Substanz, die mit nur einem<br />

Gramm Gewicht eine Aufnahmefläche<br />

von 7000 Quadratmetern ersetzen kann.<br />

«Der CO 2 -Ausstoss durch fossile Energien<br />

und der damit verbundene Klimawandel<br />

sind von epidemischem Ausmass»,<br />

so die Forscherin. Um dagegen<br />

anzukämpfen, müssten saubere Energien<br />

gefördert und die Energienutzung<br />

viel effizienter werden. «Wir wüssten,<br />

was wir dagegen tun können, tun es aber<br />

nicht. Aus Ignoranz, und weil wir denken,<br />

dass es uns zu viel kostet.»<br />

Heute werden 10 bis 15 Prozent des gesamten<br />

Energieverbrauchs für die unterschiedlichsten<br />

industriellen Separationsprozesse<br />

verwendet. Viel energieeffizienter<br />

ist die «Schwamm-Methode». Und<br />

deshalb wünscht sich die engagierte<br />

Frau, dass sie bei einem weiteren globalen<br />

Problem zum Einsatz kommt: dem raschen<br />

und kostengünstigen Reinigen des<br />

Trinkwassers von Metallen. «Verschmutztes<br />

Trinkwasser ist eines der grössten<br />

Probleme. Die Zunahme der fossilen<br />

Energieproduktion und der Gebrauch<br />

von Schwermetall in industriellen Prozessen<br />

vergrössert es dramatisch.» Bis<br />

jetzt fehlten aber schnell wirkende und<br />

billige Säuberungsmechanismen.<br />

Es ist nicht nur rein wissenschaftliches<br />

Interesse, das die sportliche Professorin,<br />

die in Champlan wohnt und oft mit<br />

dem Velo zur Arbeit fährt, antreibt. «Die<br />

Natur hat mir immer über schwierige Situationen<br />

hinweggeholfen.» Deshalb ist<br />

der Schutz der Natur für sie ein wichtiges<br />

Anliegen, gar eine Pflicht. Und deshalb<br />

engagiert sie sich so stark. Und weiter:<br />

«Ich hatte immer Mentorinnen und<br />

Mentoren. Jetzt ist es an der Zeit, dass<br />

ich etwas zurückgebe und für andere<br />

einstehe.»<br />

Dass die mit vielen wissenschaftlichen<br />

Preisen belobigte Forscherin von der renommierten<br />

US-Universität Berkeley ins<br />

Wallis kam, ist der Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschule Lausanne<br />

(EPFL) zu verdanken, die in Sion eine<br />

permanente Aussenstelle betreibt. «Ich<br />

wollte diese Stelle unbedingt», so<br />

Queen. Zusammen mit der Fachhochschule<br />

für Ingenieurwesen HES-SO<br />

Valais-Wallis und der Stiftung für Innovation<br />

The Ark bildet sie den Campus<br />

Energypolis. «Über 200 Menschen aus<br />

40 Ländern forschen und arbeiten hier<br />

in Sion», sagt Marc-André Berclaz, Direktor<br />

der EPFL Valais Wallis. Sie hätten die<br />

modernsten Laboratorien, und die Zusammenarbeit<br />

der Partner ergebe wichtige<br />

Synergien.<br />

56


Energypolis<br />

wurde vom Kanton<br />

Wallis initiiert und wird von<br />

der Stadt Sion unterstützt. Geforscht<br />

wird in folgenden Bereichen:<br />

CO 2 ausfiltern und als synthetischen<br />

Treibstoff wieder nutzbar machen,<br />

Speicherung von Energie,<br />

Wasserstoffbatterie und<br />

Gasspeicherung.<br />

Professorin Wendy<br />

Lee Queen im<br />

Labor des Campus<br />

Energypolis in Sion.<br />

57


Sommelier Max Pochart im Weinkeller<br />

des Château de Villa in Sierre.<br />

Die Vinothek des Schlosses ist die<br />

Schatzkammer des Walliser Weins.<br />

WEIN<br />

58


PASSION<br />

Das Wallis und der Wein – das ist pure<br />

Leidenschaft. Die lebt auch Sommelier Max<br />

Pochart – obwohl er Franzose ist.<br />

Text: Patrick Morier-Genoud Fotos: Sedrik Nemeth<br />

59


WEIN<br />

Das Wallis, das ist Sonne satt, und<br />

das sind Berge – mal steil und<br />

schroff, mal sanft und lieblich.<br />

Das Wallis, das sind auch Männer und<br />

Frauen, die auf den ersten Blick barsch<br />

wirken mögen, aber zutiefst grosszügig<br />

sind. Das Wallis, das sind Hügel, Flüsse<br />

und schwarze Kühe, die auf Weiden mit<br />

aromatischen Kräutern grasen und aus<br />

deren Milch man schmackhaften Käse<br />

macht. Traditionen und Bräuche gehören<br />

ebenso dazu wie der Wein. Doch ist<br />

der Weinbau nicht einfach eine landwirtschaftliche<br />

Aufgabe, sondern es ist eine<br />

leidenschaftliche Verbindung.<br />

Um diese Alchemie zwischen Walliser<br />

und Weinbau zu verstehen, kann man<br />

natürlich in jedem Café ein Glas Weissen<br />

oder Roten bestellen, oder man<br />

kann zu «seinem» Weinbauern reisen<br />

und bei ihm die Produkte degustieren.<br />

Wer sich aber intensiv mit den Walliser<br />

Weinen beschäftigen will, für den ist ein<br />

Besuch des Château de Villa in Sierre<br />

unumgänglich. Die Vinothek des Schlosses<br />

ist die Schatzkammer des Walliser<br />

Weins. Nicht weniger als 650 verschiedene<br />

Sorten, die Zeugnis vom Wissen<br />

von 110 Kellermeistern ablegen. Jede<br />

Woche sind acht Weine in Flaschenqualität<br />

von vier Produzenten im Fokus.<br />

Ebenfalls testen können die Gäste<br />

Branntweine aus Walliser Produktion,<br />

teilweise gar mit Jahrgangsbezeichnung.<br />

Max Pochart ist der Sommelier der<br />

Vinothek. Er ist zwar Franzose, hat sich<br />

aber in die Walliser Weine verliebt.<br />

Diese Liebe geht so weit, dass er zu<br />

seinen Besuchen in Frankreich mit<br />

Flaschen aus dem Wallis anreist. Mit<br />

Petite Arvine, Fendant, Humagne, Cornalin,<br />

Syrah, Johannisberg, Heida, Pinot<br />

oder Durize. «Das Wallis ist weltweit<br />

einzig artig», erklärt Pochart. «Hier findet<br />

man über 100 verschiedene Rebsorten.»<br />

54 davon tragen das Ursprungslabel<br />

AOC (Appellation d’Origine Contrôlée).<br />

Pochart weiter: «Zwar sind einige der<br />

Rebsorten sehr selten und werden nur<br />

auf kleinen Parzellen angebaut. Aber<br />

eine solche Diversität an Sorten ist wirklich<br />

aussergewöhnlich.»<br />

Grund dafür sind die speziellen klimatischen<br />

Bedingungen. «Es ist eine der seltenen<br />

Regionen, wo es keine Beschränkungen<br />

für den Weinbau gibt.» So seien<br />

etwa im Bordelais die Pinot-Trauben von<br />

Fäulnis durch das Meeresklima bedroht.<br />

Oder im Burgund könne eine Merlot-Traube<br />

gar nicht reifen. «Im Wallis hin gegen<br />

können wir alles anbauen, für jede Sorte<br />

gibt es einen perfekten Platz.» Im Chablais<br />

im Unterwallis wirkt das Klima des<br />

Genfersees ausgleichend. Das Mittelwallis<br />

ist sehr trocken und hat mehr Sonnenstunden<br />

als die Mittelmeerstadt Algier!<br />

Das Oberwallis wiederum pro fitiert vom<br />

hochalpinen Klima. «Nicht zu vergessen<br />

auch die Standorte mit Mikroklima wie<br />

der Ort Visperterminen, wo der europaweit<br />

am höchsten gelegene Weinberg<br />

liegt», so Pochart. «Eine fantastische Diversität<br />

auf knapp 50 Kilometer Länge.»<br />

Der Sommelier erwähnt auch den Föhn,<br />

der trocken und heiss ein wahrer Katalysator<br />

für die Reifung der Trauben sei.<br />

«Er hat auch eine gesundheitsfördernde<br />

Wirkung, da er die Blätter abtrocknet<br />

und so die Verbreitung von Krankheiten<br />

hemmt.» Und auch wenn das vergangene<br />

Frühjahr einen aussergewöhnlichen<br />

Frosteinbruch gebracht hat, sei das<br />

Wallis doch normalerweise auch von<br />

exzessiven Kälteeinbrüchen oder von<br />

Hagel verschont.<br />

Für Pochart ist klar, dass die Walliser Weine<br />

dank ihrer Unterschiedlichkeit jeden<br />

Wunsch befriedigen können. «Fruchtig,<br />

leicht, mineralisch, stark tanninhaltig, es<br />

ist immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich<br />

die Weine sind.» Das sei heute,<br />

wo sehr viel Wert auf eine ausgewogene<br />

Komposition von Gericht und Wein<br />

gelegt werde, ein grosser Vorteil. «Egal<br />

welche Küche, aus welcher Weltregion<br />

sie auch stammt, kann von Walliser Wein<br />

begleitet werden», ist er überzeugt.<br />

Die 4800 Hektar Reben machen einen<br />

Drittel der Schweizer Weinbaufläche<br />

aus. Viele sind sehr kleinflächige Rebberge.<br />

Fast jede und jeder besitzt durch<br />

Erbgang eine kleinere oder grössere<br />

Parzelle. In den Achtzigerjahren gehörten<br />

die Walliser Weinbäuerinnen und<br />

«Im Wallis gibt<br />

es keine<br />

Beschränkung.<br />

Hier gedeihen<br />

einfach<br />

alle Sorten»<br />

1 Max Pochart beim Degustieren<br />

im Weinkeller.<br />

2 Der Sommelier möchte dem<br />

Fendant seinen Wert zurückgeben.<br />

«Er ist der perfekte Wein für<br />

einen Abend unter Freunden.»<br />

3 Der Franzose Pochart hat<br />

sich in die Walliser Weine verliebt.<br />

Hinten seine Kollegin Lucie Liand.<br />

1<br />

60


2 3<br />

Weinmuseum<br />

Wallis<br />

Hier erfährt man alles,<br />

was man über den Walliser<br />

Wein(bau) wissen muss. Mit Dauerausstellungen<br />

an den zwei Standorten<br />

Sierre und Salgesch, die über den<br />

Rebwanderweg verbunden sind.<br />

www.museedu vinvalais.ch<br />

61


650 Sorten Walliser Wein lagern<br />

im Château de Villa. In der Vinothek<br />

können sie degustiert werden.<br />

Infos: www.chateaudevilla.ch<br />

WEIN<br />

Weinbauern zu den Ersten, die ihre<br />

Menge beschränkten, um besseren Wein<br />

zu produzieren.<br />

Doch Stillstand gab es nie, und auch<br />

heute warten neue Herausforderungen.<br />

«Die jungen Weinbauern achten mehr auf<br />

das jeweilige Terroir und suchen sich die<br />

genau dazu passende Rebsorte aus. Wie<br />

bereits erwähnt, ist sehr vieles möglich,<br />

das ist in etwa vergleichbar mit dem Burgund.<br />

Wir sollten von dieser Diversität<br />

profitieren.» Pochart ist aber auch überzeugt,<br />

dass eine neue Rebsorte Einzug<br />

halten wird: der Completer. Diese Sorte<br />

ist eigentlich alt, wurde aber lange nicht<br />

mehr angebaut, da sie zu viel Säure<br />

aufwies. Durch Selektion ist aus der<br />

ursprünglich aus dem Wallis stammenden<br />

Rebsorte nun eine Rebe entstanden, die<br />

heute vor allem im Bündnerland angebaut<br />

wird. «Die Traube ist kraftvoll, hat<br />

eine angenehme Säure und ist gehaltvoll.<br />

Durch den Klimawandel werden wir Rebsorten<br />

dieser Art brauchen», ist Pochart<br />

überzeugt. Einige Winzer wie Marie-Thérèse<br />

Chappaz oder die Kellerei Clos de<br />

Tsampéhro haben sie schon angebaut.<br />

«Der Walliser Weinbau ist dynamisch und<br />

veränderungsbereit», lobt Pochart.<br />

MAX POCHARTS LIEBLINGE<br />

Der Cornalin<br />

«Der Cornalin ist eine autochthone Rebsorte,<br />

also eine direkt von hier. Er ist<br />

etwas kapriziös und verlangt vom Weinbauern<br />

viel Arbeit. Wir nennen ihn auch<br />

roten Landwein. In den Fünfziger jahren<br />

war er fast verschwunden. Der Cornalin<br />

ist ein richtiger Walliser: etwas rustikal<br />

und wild, aber wenn man ein bisschen<br />

tiefer schürft, merkt man, dass er vollmundig<br />

und grosszügig ist. Dann entdeckt<br />

man auch das deutliche Kirscharoma.<br />

Der Wein begleitet weisses und<br />

rotes Fleisch sowie alle Walliser Trockenfleischspezialitäten.»<br />

Der Fendant<br />

«Der Ruf des Fendants hatte etwas<br />

gelitten, weshalb bei der grossen Um-<br />

stellung der Rebsorten in den Achtzigerjahren<br />

viele Stöcke vernichtet wurden.<br />

Aber der Fendant – aus Chasselas-<br />

Trauben – ergibt einen wunderbaren<br />

Wein für das gesellige Beisammensein.<br />

Er ist ein Wein, den man unter Freunden<br />

trinkt, ohne Chichi. Wir müssen ihm den<br />

Wert zurückgeben, den er verdient. Vor<br />

allem in einer Zeit, in der viele meinen,<br />

nur ganz hochklassige Weine konsumieren<br />

zu müssen.»<br />

Der Heida<br />

«Die Rebsorte Heida hat anbaumässig<br />

bei den Weissweinen den grössten<br />

Sprung nach vorne gemacht. Man nennt<br />

ihn auch Païen – heidnisch. Es ist ein<br />

Sauvignon Blanc, der auch unter dem<br />

Namen Traminer bekannt ist. Der Wein<br />

ist lebhaft und ziemlich trocken. Die<br />

Rebsorte ist sehr komplex und reicht im<br />

aromatischen Spektrum der Gewürznoten<br />

über fruchtig, exotisch bis hin zu<br />

mineralisch. Der Heida kann viele<br />

Gerichte begleiten, so auch Käse oder<br />

weisses Fleisch.»<br />

62


WEIN-VIELFALT<br />

www.walliserweine.ch<br />

Petite Arvine<br />

Egal, ob trocken oder natürlich<br />

süss (flétri) – die Rebsorte Arvine bringt<br />

Weine von internationalem Kaliber hervor<br />

Fruchtnoten (Mango, Grapefruit, Rhabarber)<br />

und erfrischende Säure Salziger Abgang<br />

Zeichnungen Nigel Simmonds<br />

Malvoisie<br />

Der Malvoisie bringt<br />

einerseits trockene Weine<br />

mit Haselnussaromen,<br />

reicher Struktur und einer<br />

leicht bitteren Note hervor<br />

Andererseits aber auch<br />

natürliche Süssweine (flétri)<br />

mit Noten von Quitte,<br />

Aprikose und kandierten<br />

Früchten<br />

Cornalin<br />

Die Sorte ist sowohl<br />

im Weinberg als auch im<br />

Bottich heikel, ergibt jedoch<br />

bei kleinen Erträgen grosse<br />

Weine Von dunkler Farbe<br />

und unverwechselbarem<br />

Charakter Mit Noten<br />

von Sauerkirschen<br />

und Gewürznelken<br />

Diolinoir<br />

Gezielte Kreuzung von Pinot Noir und<br />

Robin Noir (im Wallis Rouge de Diolly<br />

genannt) Bouquet von schwarzen Beeren,<br />

satte Farbe, kräftig strukturiert Kommt vor<br />

allem in Assemblagen zum Einsatz, erzielt<br />

aber auch für sich allein gute Resultate<br />

63<br />

Fendant<br />

Ein Fendant ist immer stark geprägt<br />

von seinem Terroir Leichte Struktur,<br />

nasser Stein, blumig, oft mit etwas<br />

Kohlensäure Altert entgegen<br />

der landläufigen Meinung sehr gut und<br />

passt zu einer gepflegten Küche<br />

Humagne Rouge<br />

Weine aus Humagne Rouge überraschen<br />

mit ungewohnten Aromen Getrocknete<br />

Weinblätter, Holunder und Veilchen<br />

Sie haben eine samtige Struktur und<br />

eine gewisse charakteristische Wildheit<br />

Heida<br />

Der Heida (Oberwallis)<br />

oder Païen (Unterwallis)<br />

ist ein Wein mit grosser<br />

Struktur Mit Zitrusnoten<br />

und exotischen<br />

Fruchtaromen Gutes<br />

Lagerungspotenzial


Jean-Yves Michellod springt in<br />

seiner Heimat Verbier mit seinem<br />

Skibob über einen Felsen. «Ohne<br />

Skifahren kann ich nicht sein.»<br />

PORTRÄT<br />

64


J E A N - Y V E S M I C H E L L O D<br />

Aufgeben<br />

ist keine Option<br />

Annehmen, was das Leben für einen bereithält:<br />

Das sind für Jean-Yves Michellod nicht nur Worte,<br />

sondern es ist tägliches Bekenntnis. Er hat sich<br />

aus dem Rollstuhl zurück in die Berge gekämpft.<br />

Text: Monique Ryser Fotos: Christophe Margot<br />

Foto David Carlier<br />

Ein Stock ist alles, was<br />

Jean-Yves Michellod heute<br />

zum Gehen noch benötigt.<br />

Bergführer, Extremskifahrer, ers ter<br />

Gewinner des Xtreme Verbier<br />

2004: Jean-Yves Michellod war<br />

immer überzeugt, dass sein Leben in den<br />

Bergen stattfindet. «Meine Passion ist<br />

das Skifahren, ganz klar», sagt er bestimmt.<br />

So hat er auch seine Karriere darauf<br />

ausgerichtet. Nach einer Lehre als<br />

Mechaniker absolvierte er eine dreijährige<br />

Ausbildung zum Bergführer. Sein<br />

Parcours war vorgezeichnet. Bis im<br />

<strong>Winter</strong> 2006. Er war mit einem Freund<br />

den ganzen Tag am Freeriden, als auf der<br />

letzten Abfahrt das Schicksal zuschlug.<br />

«Ich machte die ersten Bögen, als sich<br />

die ganze Schneemasse löste und mich<br />

mitriss.» Michellod versuchte, der Lawine<br />

davonzufahren, stürzte aber über<br />

einen Felsen und blieb schwer verletzt<br />

liegen. Sofort habe er gewusst, dass er<br />

gelähmt ist, sagt er. Es folgten die Diagnose<br />

Querschnittlähmung, ein Jahr im<br />

Spital und die Prognose der Ärzte, dass<br />

er wohl nie mehr gehen könne.<br />

«Nun», sagt Michellod, «einfach dort<br />

liegen und aufgeben, war nie eine<br />

Option.» Mit einem Spezialgerät, das er<br />

mit den Armen betätigte und das seine<br />

in Schlaufen gelegten Beine bewegte,<br />

übte er täglich. Er kämpfte, gab nicht auf,<br />

als die Beine trotz des klaren Befehls des<br />

Gehirns immer noch nicht gehorchen<br />

wollten. Bis er sich mit Krücken fortbewegen<br />

konnte.<br />

Heute braucht Jean-Yves Michellod<br />

noch einen Stock. Er hinkt ein bisschen,<br />

und seine Beine werden mit Prothesen<br />

gestützt. Aber wie er da so aus seinem<br />

eigenen Taxi steigt, käme niemand auf<br />

die Idee, dass er einmal im Rollstuhl sass.<br />

«Kunden, die mich nicht kennen, sind<br />

vielleicht zuerst etwas irritiert, wenn ich<br />

65


1<br />

3<br />

PORTRÄT<br />

2<br />

1 Jean-Yves<br />

Michellod auf der<br />

Montblanc-Tour, die er<br />

nach seinem Unfall unbedingt<br />

nochmals machen wollte. 2 Kleine<br />

Rast beim Aufstieg, der sehr viel Kraft<br />

kostete. 3 Das war es wert: Michellod<br />

auf dem Skibob bei der Abfahrt.<br />

Im Skifahren ist er noch<br />

immer einer der<br />

Besten.<br />

66


Wie viel Kraft<br />

kostet es,<br />

im tiefen<br />

Schnee<br />

Bein vor Bein<br />

zu setzen?<br />

sie bitte, die Koffer selbst zu tragen.»<br />

Aber erklärt er, warum das so sei, sei es<br />

auch gleich keine Diskussion mehr. Seit<br />

zehn Jahren betreibt er die Firma Taxi<br />

des Combins in Verbier mit vier Fahrzeugen,<br />

das kleinste mit acht Plätzen.<br />

Spezialität des Fahrdiensts: «Bergsteiger<br />

und Tourenskifahrer mit ihrem Gepäck<br />

zu transportieren. Ich weiss, welche<br />

Bedürfnisse sie haben, kenne die Hütten<br />

und die Routen», erklärt Michellod.<br />

Sein Taxiunternehmen habe er gegründet,<br />

weil die Alternative ein Bürojob gewesen<br />

wäre. «Aber ich kann das nicht –<br />

den ganzen Tag drinnen sein und an<br />

einem Pult sitzen. Das geht einfach<br />

nicht.»<br />

Darum geht er auch in seiner Freizeit<br />

raus. Am liebsten mit seiner Familie,<br />

Ehefrau Stéphanie, 38, und den Kindern<br />

Elsa, 11, Chloé, 9, und Robin, 7. Mit einem<br />

Handvelo kann er im Sommer locker mit<br />

ihnen mithalten, im <strong>Winter</strong> mit dem Skibob<br />

sowieso. «Ich musste mich schon zuerst<br />

an den Skibob gewöhnen», erinnert<br />

er sich. Er habe aber ein Modell mit zwei<br />

Ski unter der Sitzfläche ausgewählt und<br />

nicht einen Monoski. «Mit zwei Ski ist<br />

man viel mobiler und beweglicher», so<br />

der 40-Jährige. Auf dem Schnee können<br />

ihm nach wie vor nicht viele etwas vormachen.<br />

Schon ein Jahr nach seinem<br />

Unfall war er erstmals wieder auf der<br />

Piste. Er drehte mit seinen Freunden Nicolas<br />

und Loris Falquet zwei Filme, einen<br />

über seine Rückkehr in den Schnee,<br />

den anderen übers Freeriden. 2009 folgte<br />

eine Parforceleistung: Michellod erstieg<br />

zum 15. Mal den Montblanc – einen<br />

Gipfel, den er als Bergführer bereits<br />

14-mal mit Kunden erreicht hatte. Das<br />

67<br />

tönt alles so leicht, mutig und fantastisch.<br />

Und Jean-Yves Michellod ist auch<br />

stolz auf diese Leistungen. Aber was haben<br />

sie an Kraft gekostet? Zwar gehorchen<br />

die Beine auf Asphalt und ebenem<br />

Grund. Aber wie anstrengend ist es, in<br />

tiefem Schnee Bein vor Bein zu stellen?<br />

Die dünne Luft, die steilen Hänge. Schritt<br />

für Schritt. Wie müde werden die Arme,<br />

die den Körper stossen und ziehen?<br />

Schritt für Schritt. Stundenlang. Ja, doch,<br />

es sei eine riesige Anstrengung gewesen.<br />

Aber für den Moment auf dem Gipfel,<br />

für den habe es sich gelohnt. Und für die<br />

Abfahrt natürlich, durch den Schnee<br />

stieben, in die Kurven liegen. Die Filme,<br />

die auf You tube zu finden sind, auch der<br />

Aufstieg auf den 2466 Meter hohen Col<br />

de la Golette, sind Zeugen des Willens,<br />

der nötig war, um aus dem Rollstuhl wieder<br />

auf die Beine zu kommen.<br />

Heute plane er nicht mehr solche Touren,<br />

sagt Michellod. Er sei auch älter geworden.<br />

Aber er bereue nichts: «Jeder<br />

Mensch hat eine Passion, und die muss<br />

er leben. Ich bereue gar nichts, es war,<br />

wie es war.» Michellod wird oft gefragt,<br />

ob er die Berge nicht hasse, die ihm das<br />

angetan haben. «Nein, wieso sollte ich?<br />

Jeder Extremsportler weiss, dass er<br />

mehr Risiko eingeht als andere – das gehört<br />

nun mal dazu, ob man will oder<br />

nicht.»<br />

Extremsportler ist er eigentlich geblieben.<br />

Rundum gesunde Menschen brauchen<br />

nicht einen Bruchteil seines Willens,<br />

seiner Kraft, seiner Disziplin und<br />

seiner mentalen Stärke, um den Alltag<br />

zu meistern.<br />

www.taxi-des-combins.ch


Whitepod<br />

HOTELS<br />

Les Giettes | Ökoluxus oberhalb<br />

von Monthey. Das gibt es da | <strong>18</strong> Pods in<br />

Halb kugelzelten, die auf hölzernen<br />

Plattformen verankert sind. Alle Pods<br />

verfügen über Quellwasser-Anschluss und<br />

werden durch einen Pelletofen beheizt.<br />

Jeder Pod ist mit antiken Objekten aus<br />

der Region dekoriert. Für viel Sonnenlicht<br />

sorgt das grosse Panoramafenster.<br />

Buchen | www.whitepod.com<br />

wellnessHostel4000<br />

Saas-Fee | Das wellnessHostel4000<br />

in Saas-Fee ist der erste fünfgeschossige<br />

«Hotel»-Holzbau der Schweiz mit Minergie-<br />

Eco-Standard. Das gibt es da | Das Haus<br />

kombiniert das typisch unkomplizierte Wohngefühl<br />

und die tiefen Preise eines Hostels mit<br />

höchsten Ansprüchen an ein modernes<br />

Wellness- und Fitnessangebot im integrierten<br />

Aqua Allalin. Buchen | www.youthhostel.ch<br />

68


I N N O V A T I V<br />

Hotels, die aus<br />

der Reihe tanzen<br />

Ferien einmal anders: Im Wallis gibt es<br />

zahlreiche innovative, originelle und nachhaltige<br />

Hotelkonzepte. Sie befriedigen die Lust<br />

auf Neues und Ungewohntes, sind nahe an der<br />

Natur und verbinden Alt und Neu.<br />

Gönnt man sich eine Auszeit, will<br />

man nicht einfach ein Zimmer<br />

und ein Bett. So verschieden,<br />

wie die Gäste sind, so verschieden muss<br />

auch das Angebot einer Ferienregion<br />

gestaltet sein. Familien werden in einem<br />

Hotel glücklich, das ihren Kindern Freiraum<br />

und Unterhaltung bietet und den<br />

Eltern erlaubt, sich nicht täglich ums<br />

Betten und Kochen zu kümmern. Wer in<br />

der Agglomeration lebt, ist froh, sich in<br />

den Ferien in purer Natur erholen zu<br />

können. Und gestresste Berufsleute<br />

suchen Ruhe und wollen erkunden, wie<br />

sich absolute Stille anfühlt. Die Walliser<br />

Hotellerie bietet für alle etwas, in allen<br />

Preis- und Komfortkategorien. Glücklich<br />

werden auch diejenigen, die mal was<br />

Neues, Spezielles, Einmaliges ausprobieren<br />

wollen. Der Innovation und dem Einfallsreichtum<br />

scheinen keine Grenzen<br />

gesetzt: Die Whitepods in Les Giettes<br />

haben sich bereits eine grosse Fangemeinde<br />

erarbeitet. Die Halbkugeln sind<br />

nach geodätischem Prinzip gebaut, was<br />

so viel heisst, dass sie der Lehre Ausmessung<br />

und Abbildung der Erdoberfläche<br />

69<br />

folgen. Die zeltartige Kons truktion mit<br />

aneinandergeschobenen Dreiecken ist<br />

einmalig. Bestehende wertvolle Bauten<br />

neu zu nutzen, haben sich die Montagne<br />

Alternative und die Anako Lodge zum<br />

Ziel gesetzt. Statt die typischen dunkelgefärbten<br />

Speicher und Stadel leerstehen<br />

und verfallen zu lassen, wurden<br />

sie geschickt umgebaut, mit Respekt vor<br />

dem Können der Vorfahren. Ein Bijou ist<br />

das Boutiquehotel de Londres in Brig:<br />

Die Betreiber liessen sich in England<br />

inspirieren, um das traditionelle Haus,<br />

das im vorletzten Jahrhundert von englischen<br />

Touristen frequentiert wurde,<br />

stilgerecht und originell in die Neuzeit<br />

zu führen. Dass sich auch Neues perfekt<br />

in die Natur einpassen lässt, beweist<br />

das Wellnesshostel4000, ein Betrieb<br />

der Jugendherbergen. Die Gemütlichkeit<br />

einer Jugi ist geblieben, aber Wellnessangebot<br />

und Hotelkonzept haben neue<br />

Standards gesetzt. Von den USA kommt<br />

der Trend der Tiny Houses, der diesen<br />

<strong>Winter</strong> in Les Haudères getestet werden<br />

kann. Das Wallis bietet allen etwas.<br />

www.wallis.ch<br />

Fotos HO (3)


HOTELS<br />

Hotel de londres<br />

Brig | <strong>18</strong>84 für englische Touristen<br />

gegründet, erlebt das Hotel einen zweiten<br />

Frühling. Das gibt es da | Walliser Tradition<br />

verbunden mit englischem Design<br />

der Belle Époque geben dem Boutiquehotel<br />

einen kosmopolitischen Rahmen. Liebevoll<br />

eingerichtet entspricht es perfekt<br />

den Bedürfnissen heutiger Stadtnomaden.<br />

Herzstück des Hotels ist die «Wohnstuba».<br />

Buchen | www.hotel-delondres.ch<br />

Tiny Chalet<br />

Thyon | Tiny heisst winzig, und das Chalet ist<br />

denn auch nur 2,5 Meter breit, knapp 8 Meter<br />

lang und steht auf Rädern. Das gibt es da |<br />

Letzten <strong>Winter</strong> in Thyon, kann das Tiny<br />

Chalet diesen <strong>Winter</strong> in der Skiregion<br />

Evolène gemietet werden. Das Tiny Chalet<br />

bietet trotz nur 20 Quadratmeter<br />

Küche, Bad, Wohn- und Schlafzimmer.<br />

Buchen | www.swisstinychalet.ch<br />

70


Anako Lodge<br />

La Forclaz | Im Val d’Hérens gelegen stehen<br />

sieben umgebaute Stadel zur Verfügung.<br />

Das gibt es da | Die alten Gebäude wurden<br />

sorgfältig umgebaut und stehen in<br />

einer absoluten Ruheoase. Das Frühstück<br />

kann täglich im Dorfladen abgeholt werden.<br />

Die Stadel sind nach dem Vornamen<br />

der vorherigen Besitzer benannt und bieten<br />

Platz für 2 bis 12 Personen.<br />

Buchen | www.anakolodge.ch<br />

Montagne Alternative<br />

Commeire | Ein kleiner Weiler bei Orsières,<br />

dem mit umgebauten Stadel neues Leben<br />

eingehaucht wurde. Das gibt es da | Gäste<br />

können wählen zwischen Vier- bis Zehn-<br />

Bett-Stadel und Hotelzimmer in zwei weiteren<br />

Gebäuden. Die Montagne Alternative legen<br />

grossen Wert auf Nachhaltigkeit<br />

und familiäres Ambiente, zudem bieten sie<br />

thematisch verschiedene Retreats an.<br />

Buchen | www.montagne-alternative.com<br />

Fotos Pascal Gertschen (4), HO (6)<br />

71


RACLETTE<br />

1<br />

3<br />

2<br />

1 Walliser<br />

Raclette AOP<br />

ist Natur pur. 2 Ob vom<br />

Feuer oder im Pfännli – Raclette<br />

geht immer. 3 Je nach Region ist das<br />

Walliser Raclette AOP eher mild oder rezent.<br />

Kaufen: Online: www.walker.swiss.ch,<br />

www.eddy-baillifard.com oder<br />

bei Migros und Coop.<br />

72


L A N D W I R T S C H A F T<br />

Die Natur auf<br />

dem Teller<br />

Walliser Raclette AOP ist ein reines Naturprodukt.<br />

Aus Rohmilch in traditioneller Produktion<br />

hergestellt, ist es ein Stück Wallis auf dem Teller.<br />

Urs Guntern, Geschäftsführer der<br />

Sortenorganisation, steht Red und Antwort.<br />

Interview: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth<br />

Herr Guntern, was ist das Spezielle<br />

am Walliser Raclette AOP?<br />

Urs Guntern: Sicher die Geschichte: Wir<br />

haben Aufzeichnungen aus dem 15. Jahrhundert,<br />

die bereits von diesem Käse<br />

zeugen. Im 19. Jahrhundert wurde dann<br />

an einer landwirtschaftlichen Ausstellung<br />

in Martigny der Käse erstmals am<br />

Feuer erwärmt und gestrichen.<br />

Was bedeutet die Bezeichnung AOP,<br />

also Appellation d’Origine Protégée?<br />

UG: Es ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung<br />

und garantiert, dass die Milch<br />

von heimischen Kühen stammt und die<br />

Produktion, die Verarbeitung und die<br />

Affinage im Wallis stattfinden. Es gibt ein<br />

umfangreiches Pflichtenheft, und die Betriebe<br />

müssen zertifiziert sein.<br />

Walliser Raclette AOP ist aus<br />

Rohmilch gefertigt. Wie wirkt sich<br />

das auf den Käse aus ?<br />

UG: Erstmal erfordert das eine tadellose<br />

Hygiene in der Produktion! Da die Milch<br />

nicht erwärmt, sondern direkt verarbeitet<br />

wird, behält sie mehr Geschmacksstoffe.<br />

Käse von einer Kräuterwiese hat deshalb<br />

einen leicht anderen Geschmack als solcher<br />

von der Milch einer Kuh mit Silagefütterung.<br />

Erwähnenswert ist auch, dass<br />

unser Käse laktosefrei ist. Die Laktose<br />

wird in den ersten 24 Stunden durch<br />

Milchsäurebakterien vollständig in Milchsäure<br />

und andere Stoffe umgewandelt.<br />

Je nach Tal hat der Walliser Raclette-<br />

AOP-Käse eine andere Geschmacksrichtung.<br />

UG: Neben den leichten Geschmacksschwankungen<br />

je nach Fütterung kann<br />

man sagen: Aus dem Goms kommen eher<br />

milde Sorten, von der Region Simplon<br />

eher rezente, aus der Region Augstbord<br />

wiederum eher milde und aus der Region<br />

Bagnes-Entremont sehr würzige. Grundsätzlich<br />

gilt, dass alle Sorten einen sehr<br />

delikaten Geschmack haben und pure<br />

Natur auf den Teller bringen.<br />

Wie viel Raclette wird jährlich<br />

produziert?<br />

UG: Rund <strong>18</strong>00 Tonnen, das sind etwa<br />

380 000 Laibe. Das meiste davon wird in<br />

der Deutsch- und Westschweiz verkauft.<br />

Wie geniessen Sie Ihr Raclette?<br />

UG: Mit Kartoffeln, Cornichons und Silberzwiebeln.<br />

Am schönsten ist es in Gesellschaft,<br />

denn das Raclette bringt gute<br />

Stimmung in jede Runde.<br />

73


ANGEBOTE<br />

Foto David Carlier<br />

74


WINTER-<br />

SPECIALS<br />

Der <strong>Winter</strong> im Wallis ist eine Reise zu<br />

Naturwundern und Gastfreundschaft. Erleben<br />

Sie es selbst mit diesen Angeboten.<br />

www.wallis.ch/winter<br />

75<br />

Das Monte-Rosa-Massiv hat mit<br />

der Dufourspitze auf 4634 Metern<br />

den höchsten Gipfel der Schweiz.


LEUKERBAD<br />

www.wallis.ch/winter<br />

1<br />

2<br />

ANGEBOTE<br />

1 Das Skigebiet<br />

Torrent oberhalb<br />

Leukerbad. 2 Die Wanderung<br />

über den Gemmi-Pass ist<br />

im <strong>Winter</strong> ein besonderer Genuss.<br />

3 Blatten-Belalp offeriert im Spe zialangebot<br />

einen Gleitschirmflug! 4 Kinder<br />

geniessen im Hexenland eine<br />

Pistenlandschaft, genau<br />

auf ihre Bedürfnisse<br />

ausgerichtet.<br />

Mehr als Skifahren: aktiv, fit und gesund<br />

im Thermalbadeort Leukerbad<br />

Im grössten Thermalbadeort der Alpen<br />

treffen Sie auf die perfekte Kombination<br />

zur aktiven Erholung: Skifahren und<br />

Thermalbaden. Fast vier Millionen Liter<br />

Wasser sprudeln täglich mit bis zu 51<br />

Grad aus Leukerbads Thermalquellen.<br />

Geniessen Sie dessen entspannende<br />

Wirkung als krönenden Abschluss eines<br />

Skitags im Skigebiet auf Torrent. Auf den<br />

rund 55 Pistenkilometern erleben Sie<br />

den <strong>Winter</strong> deshalb noch aktiver, fitter<br />

und gesünder. Ein Highlight ist die Traumabfahrt<br />

von Torrent nach Flaschen mit<br />

über 1000 Höhenmetern und einer Länge<br />

von knapp zehn Kilometern mit Aussicht<br />

auf die umliegenden Walliser Viertausender.<br />

Verfügbarkeit: 16. 12. <strong>2017</strong> bis 8. 4. 20<strong>18</strong><br />

(je nach Schnee eventuell bereits ein<br />

oder zwei Wochenenden früher)<br />

Preis: ab CHF 66.– pro Person für<br />

die Kombination von Schnee- und<br />

Badepass<br />

Aktive Erholung und <strong>Winter</strong>romantik<br />

in Leukerbad<br />

Der Gemmi-Pass lockt auch im <strong>Winter</strong> mit<br />

einmalig schönen Wanderungen inmitten<br />

einer fantastischen Bergwelt zwischen<br />

dem Berner Oberland und dem Wallis.<br />

Von der Passhöhe aus, dem Top of Leukerbad,<br />

geniessen Sie eine wunderschöne<br />

Aussicht auf die Gipfelparade der<br />

Walliser Viertausender und können mit<br />

etwas Glück einen Bartgeier beobachten,<br />

der hoch oben seine Runden dreht. Die<br />

<strong>Winter</strong>aktivitäten rund um Leukerbad<br />

sind zahlreich und lassen sich bestens mit<br />

einem wohltuenden Bad im sprudelnden<br />

Thermalwasser kombinieren.<br />

Verfügbarkeit: 21. 12. <strong>2017</strong> bis 22. 4. 20<strong>18</strong><br />

Preis: ab CHF 66.– pro Person für die<br />

Kombination Schnee- und Badepass<br />

76


Total verhext und schön verspielt – Skifahren<br />

wie von Zauberhand<br />

Scheinbar schwebende Zauberteppiche,<br />

spassige Hüpfburgen, ein magisches<br />

Labyrinth, ein verzauberter Hexenwald<br />

und eine gespenstische Hexenbesen-Tubingbahn:<br />

Im Hexenland Belalp auf der<br />

Chiematte lernen Kinder das Skifahren<br />

fast wie von Zauberhand. Die Piste «Zauberring»<br />

ist zudem ein garantierter Skispass<br />

für die Kleinen. Mit der Sesselbahn<br />

zum Schönbiel, hinunter in die Zigerbodini<br />

Häxuflüe sausen und wieder<br />

zurück zum Hexenland.<br />

Verfügbarkeit: 16. 12. <strong>2017</strong> bis 2. 4. 20<strong>18</strong><br />

Preis: kostenlos<br />

Hier erleben Sie einen Skitag zum Abheben<br />

– mit dem Gleitschirm<br />

Mit der Buchung einer Übernachtung inklusive<br />

Frühstück und Abendessen im<br />

Hotel Chalet Sepp verleihen Sie Ihrem<br />

Skitag auf der Belalp Flügel – oder besser<br />

gesagt einen Gleitschirm! Denn im<br />

Angebot inbegriffen ist ein Tandemgleitschirmflug<br />

vom Hohstock (31<strong>18</strong> m ü. M.)<br />

bis zur Chiematte (2047 m ü. M.) mit<br />

sanfter Landung direkt neben der Piste,<br />

damit Sie Ihren Skitag nach dem Höhenflug<br />

direkt fortsetzen können.<br />

Verfügbarkeit: 16. 12. <strong>2017</strong> bis 2. 4. 20<strong>18</strong><br />

Preis: CHF 220.– pro Person<br />

3<br />

www.wallis.ch/winter<br />

BLATTEN-BELALP<br />

4<br />

77


1<br />

OVRONNAZ<br />

www.wallis.ch/winter<br />

2<br />

ANGEBOTE<br />

<strong>Winter</strong>sport und Wellness an einem<br />

Ort – Eintritt ins Bad inbegriffen<br />

Im <strong>Winter</strong>sport- und Kurort Ovronnaz<br />

lassen sich Pistenvergnügen und Wellnessen<br />

bestens kombinieren. Egal, ob<br />

Sie Skifahren, dem Langlaufsport frönen<br />

oder mit den Schneeschuhen unterwegs<br />

sind, Sie werden sich nach der sportlichen<br />

Aktivität auf pure Entspannung im<br />

Thermalwasser und Spa freuen, denn<br />

der Zutritt zu den Bains d’Ovronnaz ist,<br />

genauso wie die Nutzung der Bergbahnen,<br />

bereits im Angebot inbegriffen.<br />

Verfügbarkeit: 7. 1. bis 8. 4. 20<strong>18</strong><br />

Preis: ab CHF 439.– pro Person für<br />

3 Nächte im Studio für 2 Personen inkl.<br />

Frühstück<br />

<strong>Winter</strong>spass für die ganze Familie – in<br />

der Ferienwohnung<br />

Morgens auf die Piste, nachmittags mit<br />

der ganzen Familie ins Thermalbad – im<br />

<strong>Winter</strong>sport- und Kurort Ovronnaz lässt<br />

sich Pistenvergnügen bestens mit Badespass<br />

und Entspannung pur kombinieren.<br />

Fühlen Sie sich wie zu Hause in der<br />

Ferienwohnung, und geniessen Sie den<br />

freien Zutritt zu den Bains d’Ovronnaz<br />

genauso wie die kostenlose Nutzung der<br />

Bergbahnen mit diesem Angebot.<br />

Verfügbarkeit: 7. 1. bis 8. 4. 20<strong>18</strong><br />

Preis: ab CHF 1236.– für den Aufenthalt<br />

von 3 Nächten in einer Ferienwohnung<br />

für 4 Personen (2 Erwachsene<br />

und 2 Kinder)<br />

Fotos 3 und 4 Jean Baptiste Bieuville<br />

78


Frühlingsskifahren mit Sonnengruss –<br />

Portes du Soleil<br />

Sonne, Schnee und Bergterrassen!<br />

Diese drei Dinge bilden das perfekte<br />

Gespann zum Frühlingsskifahren im Skigebiet<br />

der Portes du Soleil. Wenn die<br />

Tage wieder länger werden und die Temperaturen<br />

ansteigen, können Sie im<br />

schweiz-französischen Skigebiet auf maximales<br />

Pistenvergnügen setzen und die<br />

Aussicht über die Alpengipfel von den<br />

Bergterrassen aus geniessen. Mit dem<br />

Festival Rock the Pistes ist auch für musikalische<br />

Unterhaltung mit Weltstars<br />

auf den Pisten gesorgt.<br />

Verfügbarkeit: 3. 3. bis 15. 4. 20<strong>18</strong><br />

Preis: ab CHF 81.– pro Person für<br />

1 Nacht und 1 Skitag<br />

Grenzenloses Skifahren – im schweizfranzösischen<br />

Skigebiet<br />

Das Skigebiet der Portes du Soleil erstreckt<br />

sich auf zwölf Ortschaften, 300<br />

Pisten und 100 Bergrestaurants zwischen<br />

der Schweiz und Frankreich. Hier wird es<br />

auch geübten Skifahrern nie langweilig.<br />

Auf den Pisten sowie in den Stationen ist<br />

für Abwechslung gesorgt. Entdecken Sie<br />

dieses weitläufige Skigebiet jeden Tag<br />

aufs Neue, denn im Angebot inbegriffen<br />

ist grenzenloses Skifahren.<br />

Verfügbarkeit: 6. 1. bis 10. 2. 20<strong>18</strong><br />

Preis: ab CHF 88.– pro Person für<br />

1 Nacht und 1 Skitag<br />

3<br />

4<br />

www.wallis.ch/winter<br />

PORTES DU SOLEIL<br />

1 Die Bäder<br />

von Ovronnaz mit<br />

ihrem Thermalwasser. 2<br />

Nach dem Skitag im Spa verwöhnen<br />

lassen. 3 Abrocken auf der<br />

Piste: Das Skigebiet Portes du Soleil ist<br />

nicht nur eines der grössten, es bietet<br />

auch Unterhaltung! 4 Ruheliebende<br />

geniessen die grandiose<br />

Aussicht im schweizfranzösischen<br />

Skigebiet.<br />

79


SAAS-FEE<br />

www.wallis.ch/winter<br />

2<br />

1<br />

ANGEBOTE<br />

1 Hängebrücke<br />

in der Feeschlucht.<br />

Die abenteuerliche Tour<br />

mit Bergführer ist für alle möglich.<br />

2 Mit der <strong>Winter</strong>CARD fährt man<br />

im Skigebiet von Saas-Fee/Saastal ab dem<br />

vierten Skitag die ganze <strong>Winter</strong>saison<br />

gratis! 3 Das Skigebiet im<br />

Val d’Anniviers, einem<br />

ursprünglichen und<br />

gastfreundlichen<br />

Tal.<br />

Gorge Alpine – dieser Klettersteig hat<br />

es in sich<br />

Durchqueren Sie auf dem Klettersteig<br />

Gorge Alpine die zerklüftete Feeschlucht<br />

zwischen Saas-Fee und Saas-<br />

Grund in Begleitung eines Bergführers<br />

und gesichert am Stahlseil. Die spektakuläre<br />

Tour führt Sie an gefrorenen<br />

Wasserfällen vorbei, über Hängebrücken<br />

und Leitern. Höhepunkte der<br />

Durchquerung sind eine rasante Fahrt<br />

mit einer Tyrolienne sowie ein Pendelgang<br />

über dem Abgrund.<br />

Hinweis: Durchquerung der Feeschlucht<br />

nur mit Bergführer, alle Teilnehmer werden<br />

mit Helm, Klettergurt und Klettersteigset<br />

ausgerüstet. Dauer 2 bis 3 Stunden.<br />

Keine besonderen Fitness-Anforderungen.<br />

Verfügbarkeit: täglich auf Anfrage<br />

Preis: CHF 85.– pro Person<br />

<strong>Winter</strong>CARD Special – 3 Übernachtungen<br />

inkl. Saisonabo<br />

Buchen Sie jetzt Ihren 3- bis 7-tägigen<br />

<strong>Winter</strong>trip in die Ferienregion Saastal,<br />

und freuen Sie sich darauf: Mit der Übernachtung<br />

erhalten Sie direkt die <strong>Winter</strong>-<br />

CARD. Damit fahren Sie ab dem vierten<br />

Tag gratis Ski und geniessen während<br />

der ganzen fünfmonatigen <strong>Winter</strong>saison<br />

<strong>2017</strong>/<strong>18</strong> die 150 Pistenkilometer der Skigebiete<br />

Saas-Fee, Saas-Grund und Saas-<br />

Almagell absolut kostenlos.<br />

Verfügbarkeit: 1. 11. <strong>2017</strong> bis 14. 4. 20<strong>18</strong><br />

Preis: ab CHF 436.– pro Person für<br />

3 Übernachtungen im Dreisternehotel<br />

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Authentische Bergdörfer und Pistenvergnügen<br />

Die Bergdörfer des Val d’Anniviers verführen<br />

mit viel Walliser Charme, mit verwinkelten<br />

Dorfkernen und sonnenverbrannten<br />

Chalets. Hier erleben Sie das<br />

authentische Wallis mit grosszügiger<br />

Gastfreundschaft. Zu Ihrer Buchung von<br />

fünf Nächten erhalten Sie einen 4-Tages-<br />

Skipass für die drei Skigebiete Grimentz–<br />

Zinal, St-Luc/Chandolin und Vercorin<br />

gratis dazu. Erkunden Sie damit die<br />

Pisten und traditionellen Dörfer des<br />

Val d’Anniviers. Wählen Sie zwischen<br />

Hotelübernachtungen und einer Ferienwohnung.<br />

Angebot im Hotel<br />

Verfügbarkeit: 7. 1. bis 3. 2. 20<strong>18</strong> /<br />

11. bis 24. 3. 20<strong>18</strong> (Sonntag bis Freitag<br />

oder Montag bis Samstag)<br />

Preis: ab CHF 433.– pro Person /<br />

Einsternhotel<br />

Angebot in der Ferienwohnung<br />

Verfügbarkeit: 7. 1. bis 3. 2. 20<strong>18</strong> /<br />

11. 3. bis 24. 3. 20<strong>18</strong> (Sonntag bis Freitag<br />

oder Montag bis Samstag)<br />

Preis: ab CHF 353.– pro Person /<br />

Kategorie 2*<br />

www.wallis.ch/winter<br />

VAL D’ANNIVIERS<br />

3<br />

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Kultur, Sport & Brauchtum<br />

Museen von Weltrang, kulinarische Genüsse aus<br />

regionaler Produktion und Skirennen, die es in sich haben.<br />

www.wallis.ch/events<br />

November<br />

Märkte der Genüsse und Handwerker<br />

24. bis 26. 11. <strong>2017</strong>, Martigny, Terroir-<br />

Produkte und handwerkliches Können.<br />

Die Messe der AOP-IGP-Produkte.<br />

www.saveursetartisans.ch<br />

Dezember<br />

Februar<br />

Internationaler Gommerlauf<br />

24. und 25. 2. 20<strong>18</strong>, Obergoms.<br />

Langlauf-Halbmarathon und<br />

-Marathon.<br />

www.gommerlauf.ch<br />

März<br />

Festival Rock the Pistes<br />

<strong>18</strong>. bis 24. 3. 20<strong>18</strong>, Portes du Soleil.<br />

Pop/Rock-Festival auf den Pisten.<br />

www.rockthepistes.com<br />

Xtreme Verbier<br />

31. 3. bis 8. 4. 20<strong>18</strong>, Verbier.<br />

Finale der Freeride-World-Tour<br />

am Bec des Rosses.<br />

www.freerideworldtour.com<br />

AGENDA<br />

Toulouse-Lautrec und seine Epoche<br />

1. 12. <strong>2017</strong> bis 3. 6. 20<strong>18</strong>, Fondation<br />

Gianadda, Martigny. Grafische Werke.<br />

www.gianadda.ch<br />

Die Kunst der Aborigines<br />

1. 12. <strong>2017</strong> bis 20. 5. 20<strong>18</strong>, Fondation<br />

Pierre Arnaud, Lens. Zeitgenössische<br />

indigene australische Kunst.<br />

www.fondationpierrearnaud.ch<br />

Polaris – Electronic Music Festival<br />

7. bis 10. 12. <strong>2017</strong>, Verbier. DJs mitten<br />

im Skigebiet und abends in den Clubs.<br />

www.polarisfestival.ch<br />

Januar<br />

Belalp Hexe mit Volksabfahrt<br />

6. bis 13. 1. 20<strong>18</strong>, Blatten/Belalp.<br />

Die verrückteste Abfahrt der Schweiz<br />

und ein Spass für Gross und Klein.<br />

www.belalphexe.ch<br />

Ice Climbing World Cup<br />

13., 19. und 20. 1. 20<strong>18</strong>, Saas-Fee.<br />

Open Schweizermeisterschaften<br />

und UIAA Eiskletter-Weltcup.<br />

www.iceandsound.com<br />

AUDI FIS Skiweltcup Damen<br />

3. und 4. 3. 20<strong>18</strong>, Crans-Montana.<br />

Abfahrt und Kombination.<br />

www.skicm-cransmontana.ch<br />

Patrouille de la Maya<br />

4. 3. 20<strong>18</strong>, Saint-Martin. Skitourenrennen<br />

in Dreiergruppen über 14 oder<br />

21 Kilometer.<br />

www.lamaya.ch<br />

Glacier Bike Downhill<br />

10. 3. 20<strong>18</strong>, Saas-Fee. Adrenalin pur<br />

bei den Downhill-Mountainbikern.<br />

www.saas-fee.ch/glacier-bike-downhill<br />

Ski Food Safari<br />

10. 3. 20<strong>18</strong>, Crans-Montana. Skifahren<br />

im ganzen Skigebiet und das Beste<br />

aus Kellern und Küchen geniessen.<br />

www.crans-montana.ch/skifoodsafari<br />

Défi des Faverges<br />

17. 3. 20<strong>18</strong>, Crans-Montana.<br />

Skitourenrennen über 26 Kilometer.<br />

www.defidesfaverges.ch<br />

FIS Weltcup Snowboard Cross<br />

17. und <strong>18</strong>. 3. 20<strong>18</strong>, Veysonnaz.<br />

Topathleten des Snowboardcross.<br />

www.veysonnaz.ch, www.fis-ski.com<br />

April<br />

Zermatt Unplugged<br />

10. bis 14. 4. 20<strong>18</strong> , Zermatt.<br />

Livemusik auf höchstem Niveau.<br />

www.zermatt-unplugged.ch<br />

Caprices Festival<br />

12. bis 15. 4. 20<strong>18</strong>, Crans-Montana.<br />

Elektronische und urbane Musik.<br />

www.caprices.ch<br />

Verbier Impulse<br />

15. und 16. 4. 20<strong>18</strong>, Verbier.<br />

Verbier Impulse, Musikfestival<br />

auf den Pisten.<br />

www.verbierimpulse.com<br />

Patrouille des Glaciers<br />

17. bis 21. 4. 20<strong>18</strong>, Zermatt–Arolla–Verbier.<br />

Härtestes Skitourenrennen der Welt.<br />

www.pdg.ch<br />

Mai<br />

Kuhkampf der Eringer<br />

5. und 6. 5. 20<strong>18</strong>, Aproz. Nationales<br />

Finale der Eringerrasse.<br />

www.finalenationale.ch<br />

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