Bonamea 06/2017

Wirtschaft I Finance & Investment I Immobilien I Architektur & Urban Life
FUTURE
CITYS
WIE SMART DARF ZUKUNFT SEIN?
CULTURE HOTSPOT
DER SUPERLATIVE
Hongkong - West Kowloon
ONE CLICK AWAY
Schnell und smart zur Traumimmobilie
Nº 6
a € 7,90 d € 8,50

K a ff e e verzögert das Einschlafen.

Dieser beschleunigt das Träumen.
Der Unterschied heißt Gaggenau.
Kaffee lässt sich Tasse für Tasse neu entdecken – darum
gibt es ihn auch in nahezu unendlich vielen Variationen. Ein
wahrer Meister dieser Vielfalt ist der Espresso-Vollautomat
CM 450, der dank seiner einzigartigen Personalisierungsfunktion
kaum einen Wunsch offenlässt. Ein Knopfdruck –
und schon genießen Sie Ihre ganz persönliche Komposition.
Größe, Temperatur und Stärke eines jeden Getränks
können Sie nach Belieben ändern und speichern. Alles
für ein volles Aroma und einen Kaffeegenuss, der Sie
träumen lässt.
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bonamea
EDITORIAL //
LIEBE LESERINNEN,
LIEBE LESER !
bonamea. Eine Welt voller
abenteuerlicher Architektur,
Insider-Tipps – das
Sprachrohr der Immobilien-
und Investment-
Branche.
Nach zwei Dekaden Planung
und Entwicklung ist
der West Kowloon Cultural
District (WKCD),
Hongkongs neuer Kulturund
Kunstdistrikt, nun
endlich in den letzten Zügen der Fertigstellung. 2,7 Milliarden
US-Dollar sind nach Aussage von Duncan Pescod, dem CEO
der WKCD Authority, investiert worden. Auf 40 Hektar Land
der Halbinsel Kowloon soll zukünftig das Xiqu Centre, ein Ort
für Kunstveranstaltungen, eröffnet werden. Erste Programme
sind bereits erfolgreich über die Bühne gegangen, wie zum Beispiel
im M+ Pavilion, dies war das erste permanente WKCD-
Gebäude.
Duncan Pescod lässt mit der Aussage „Wir wollen Hongkong
für lokale und internationale Talente der Kunst- und Kulturbranche
zu einer Selbstverständlichkeit machen“ aufhorchen.
bonamea bleibt dran und wird über die weiteren Entwicklungen
des spannenden Projekts berichten.
bonamea hat Horst Schwarzenberg von JP Immobilien zum Interview
gebeten. Er spricht über Immobilien und Investmenttrends,
die man in dieser Klarheit und Offenheit selten hört.
In der heimischen Politik ist die Entwicklung und die Preissteigerung
von Eigentums-und Mietobjekten ein Dauerthema und
steht im Mittelpunkt der Diskussionen. Lösungen in politischer
Hinsicht sind derzeit nicht absehbar, jedoch ist ein ganz klarer
Trend zu Micro-Living eindeutig zu erkennen. Wie Sie sich diesen
Trend zunutze machen können, lesen Sie ab Seite 40.
Ich bin gespannt, Sie auch?
Wir sind am Anfang unserer Reise.
bonamea
We love future. Now. bonamea
Heidi Khadjawi-Nouri
Chefredakteurin
www.bonamea-mag.com
COVER // ALTERNATIV-COVER //
Wirtschaft I Finance & Investment I Immobilien I Architektur & Urban Life
FUTURE
CITYS
WIE SMART DARF ZUKUNFT SEIN?
CULTURE HOTSPOT
DER SUPERLATIVE
ONE CLICK AWAY
Schnell und smart zur Traumimmobilie
Hongkong - West Kowloon
Nº 6
a € 7,90 d € 8,50
FUTURE CITYS
Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation
und Technologie und der Klimaund
Energiefonds fördern gemeinsam
neue Technologien und Systeme sowie
urbane Dienstleistungen.
Stefano Boeri leistete Pionierarbeit mit
Vertical Forest, einem begrünten Hochhaus
ganz im Zeichen des Microklimas
und des Klimaschutzes.
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CULTURE
Wirtschaft I Finance & Investment I Immobilien I Architektur & Urban Life
HOTSPOT DER
SUPERLATIVE
HONGKONG - WEST KOWLOON
ONE CLICK AWAY
Schnell und smart zur Traumimmobilie
FUTURE CITYS
Wie smart darf Zukunft sein?
Nº 6
CULTURE HOTSPOT
DER SUPERLATIVE
Hongkongs neuer Kultur-und Kunstdistrikt
auf der Halbinsel Kowloon steht ganz
unter dem Motto: Noch höher, noch
schneller, noch weiter!
2,7 Milliarden US-Dollar, 40 Hektar Land,
ein Theater für 1.000 Zuschauer, drei
Wochen durchgehende Performance für
100.000 Teilnehmer sind Fakten, die Begeisterung,
Faszination und Interesse auf
den Plan bringen. www.westkowloon.hk

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Der neue Polo.
Mit intelligenten Assistenzsystemen.
Der neue Polo ist gewachsen und sieht jetzt noch dynamischer aus. Mit seinem aufregenden Design
zeigt er sich sportlich und markant. Und damit Ihrem Smartphone nie der Akku ausgeht, können Sie ihn
auf Wunsch induktiv aufladen. Auch die serienmäßigen Assistenzsysteme wie z. B. das Umfeldbeobachtungssystem
„Front Assist“ inklusive City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung machen ihn jetzt
noch sicherer. In Kürze bei Ihrem Volkswagen Partner.
Wir bringen die Zukunft in Serie.
Verbrauch: 4,4 – 4,8 l/100 km. CO 2 -Emission: 101 – 110 g/km. Symbolfoto.

onamea
// INHALT
ARCHITEKTUR
30 bonamea Interview
Architekt Christoph Maurer über die neuesten
Wohnbautrends
34 Triiiple Türme
Soravia & ARE gehen in Bauphase
IMMOBILIEN
10 IMMO // NEWS
CÄSAR 2017, Wohnen im Botschaftsviertel, Buchtipps,
Superscape
12 Immobilien Trends
ONE CLICK AWAY
Innovative und smarte Immobilien-Apps machen die
Suche effizienter und schneller.
18 Immobilien Investment
bonamea Interview
JP Immobilen, Horst Schwarzenberg im Interview
22 Immobilien Trends
NEW TECH, NEW BUSINESS
Digitale Transformation in der Immobilien-Wirtschaft
STADTENTWICKLUNG
38 CITY // NEWS
Hongkong Culture Hotspot, Amsterdamer Business
District, EVA beschleunigt die Planung, LEAF Award
40 bonamea Stadtentwicklung
Stadt der Zukunft
52 Schaufenster
Vorbildprojekt Marina Tower
DIGITAL:news
REGENERATION AWARD FÜR
WEBERZEILE VON ATP
34
Ein hervorragendes Projekt im Hinblick
auf die Integration von neuen
Handelsimmobilien in bestehende
städtische Strukturen gelang ATP
Innsbruck mit der „Weberzeile“ in
Ried im Innkreis. Dies erkannte
auch die Jury des European Shopping
Centre Awards und zeichnete
das neue Einkaufszentrum
mit dem „Regeneration Award“
in der Kategorie „New Developments
Small“ aus.
bonamea-mag.com

12
Foto: iStock.com/scyther5
STANDARDS
6 Editorial
58 Impressum
Foto: iStock.com/alphabetMN
40
Foto: iStock.com/Rawpixel
22
Jetzt auch für unterwegs!
bonamea auf
at.readly.com/bonamea
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IMMOBILIEN//NEWS
WOHNEN IM
BOTSCHAFTSVIERTEL
Nomen est omen“, dachten sich die Immobilienentwickler der urban development agency GmbH (UDA) und nannten ihr ambitioniertes
Wohnprojekt in der Wiener Beatrixgasse kurzerhand THE AMBASSY PARKSIDE LIVING – liegt die Immobilie doch unweit von über
dreißig diplomatischen Vertretungen im 3. Bezirk. Auf der anderen Seite befindet sich der Wiener Stadtpark in nächster Nähe. Neben
einem Concierge-Service verfügt diese „Botschaft“ auch über einen geräumigen Konferenzraum sowie eine bequeme Club Lounge. Und
das hauseigene Privatkino sorgt für echte Heimkino-Atmosphäre. Nach nur einem Jahr Bauzeit konnte vor Kurzem die Dachgleiche gefeiert
werden. Die Fertigstellung ist für Juli 2018 geplant. www.theambassy.com
NEUES NACHSCHLAGEWERK:
IMMOFakten
EHL Immobilien, BDO und das Institut für Immobilienwirtschaft (IFI) hat die erste Ausgabe der
„IMMOFakten“ veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein umfassendes Nachschlagewerk
mit den wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zum österreichischen Immobilienmarkt. Die
Informationen über die aktuelle Marktsituation und -entwicklung werden durch Grafiken und
zahlreiche Tabellen verdeutlicht. Laut Michael Ehlmaier (EHL Immobilien) erlaubt gerade die Zusammenarbeit
mit dem IFI sowie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO eine völlig neue Informationsqualität.
www.ehl.at

Immobilien News
Foto: epmedia -Jana Madzigon
Die Preisträger des Cäsar 2017: Otmar Michaeler
– Lebenswerk, Stefan Jaitler – Immobilienverwalter,
Walter Eichinger – Bauträger, Carmen
Dilch – Small Diamond, Ernst Vejdovszky –
Immobilienmanager, Kinayeh Geiswinkler-Aziz
– Immobiliendienstleisterin, Richard Buxbaum –
Makler, Josef Angst – Lebenswerk (v.l.n.r.).
SILVER LIVING
GEWINNT Cäsar 2017
Erfolg für den Spezialisten für Betreutes Wohnen, Silver Living.
CEO Walter Eichinger erhielt den Immobilien-Award Cäsar in
der Kategorie „Bauträger“. Der Award wird seit 2006 von
den Branchenvereinen FIABCI, ÖVI, RICS, Salon Real und dem
Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der
WKO für herausragende Leistungen in der österreichischen Immobilienwirtschaft
vergeben. Zentrales Anliegen von Silver Living
ist es, für ältere Menschen eine Umgebung zu schaffen, die ihnen
eine selbstbestimmte Gestaltung des Lebensabends ermöglicht.
Dabei setzt das Unternehmen auf Wohnanlagen in überschaubarer
Größe im Zentrum des dörflichen oder städtischen Lebens.
www.silver-living.com
CHERRY VENTURES
INVESTIERT BEI Homelike
Homelike ist das führende Webportal für möblierte Businesswohnungen
in Europa ab einem Monat Mietzeit. Nun
hat das Kölner Start-up eine Finanzierungsrunde von 4
Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Als neuer Investor ist
Cherry Ventures, ein Berliner Venture Capital Fonds, eingestiegen.
Auch die bisherigen Investoren coparion und Business Angels
beteiligten sich an der Runde. Das neue Kapital wird dazu genutzt,
um weiter zu wachsen und das Team zu vergrößern. Aktuell
bietet Homelike mehr als 30.000 möblierte Apartments in über
100 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie
London an. www.thehomelike.com
SUPERSCAPE
2018
Der Superscape 2018 steht unter dem Motto: „URBAN
RENEWAL. Aufbruch, Umbruch und Bestand im digitalen
Zeitalter“. Der von JP Immobilien ausgeschriebene Innovationspreis
für Architektur und Stadtentwicklung beschäftigt sich
in seiner dritten Ausgabe mit dem urbanen Raum im Kontext von
sozialer und technischer Vernetzung sowie ökologischer Nachhaltigkeit
und fordert die Bewerber auf, visionäre Blicke zu wagen
und gestalterische Experimente für die Stadt im Jahr 2050 zu entwerfen.
Die Ausschreibung richtet sich an AbsolventInnen einer
Universität, Fachhochschule oder Akademie der Studienrichtungen
Architektur, Landschaftsarchitektur, Raumplanung oder Design.
Einreichfrist: 12. März 2018. www.superscape.at
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onamea Immobilien-Trends
Foto: www.iStock.com/BahadirTanriover
Foto: s Real

Digitale Innovationen
MEINE
TRAUMIMMOBILIE –
ONE CLICK
AWAY
Selbst die innovationsresistentesten Immobilienfirmen bieten mittlerweile eine Wohnungs-
und Bürosuche über das Internet an. Doch damit nicht genug. Mit dem Siegeszug
des Smartphones verlagert sich die Immobiliensuche auf immer kleinere
Bildschirme. Es gibt eine ganze Reihe von smarten Apps, mit denen sich das Wohnungsschnäppchen
oder passende Büros ganz bequem von unterwegs aus finden
lassen. Das macht die Immobiliensuche effizienter und vor allem schneller.
Markus Schraml Text
Eine Smartphone-App ist nur dann gut,
wenn sie es schafft, ihre Funktionen in
einer Art darzustellen, die jedem auf den
ersten Blick einleuchtet und den relativ
engen Rahmen vergessen lässt. Dazu sollte die
Bedienung für einen zeitgenössischen Menschen
wie selbstverständlich vonstattengehen.
Die Eigenschaften Übersichtlichkeit, logisches
Handling und strukturierter Funktionsumfang
bestimmen die Qualität einer App. Das gilt auch
und insbesondere für eine Immobilien-App. Die
großen Platzhirsche in Sachen Online-Immobiliensuche,
ImmobilienScout24 und die Immowelt
Group, bieten heutzutage weit mehr als nur
eine einfache Immobiliensuchfunktion an. So
bearbeitet Immowelt das Branchenfeld mit einem
ganzen Portfolio an Webportalen. Gemeinsam
mit immonet.de hat immowelt.de monatlich
eine Reichweite von 47 Millionen Visits (Stand:
Jänner 2017) und bietet sowohl Immobilienprofis
als auch privaten Anbietern ein trafficreiches
Umfeld für die effiziente Vermarktung ihrer
Immobilie. Dank zahlreicher Services können
etwa Käufer Finanzierungsangebote einholen
oder Verkäufer ihre Immobilie bewerten lassen.
Ein großer Ratgeberbereich liefert zudem umfangreiche
Informationen rund um die Themen
Mietrecht, Immobilienkauf und -finanzierung
sowie Aktuelles zum Immobilienmarkt. Das
zweite Standbein von Immowelt umfasst Softwarelösungen
speziell für die Immobilienwirtschaft,
wie etwa Estate-Produkte zur Unterstützung
des kompletten Vermarktungsprozesses
oder das CRM-System Immosolve, eine webbasierte
Schnittstelle für die Wohnungswirtschaft,
wodurch sich der Vermietungsprozess optimieren
und beschleunigen lässt. Daten von Interessenten
werden automatisch erfasst und Exposés
auf Knopfdruck erstellt. Ulrich Gros ist CFO der
Immowelt AG und sieht die ganze Immobilienbranche
durch die Digitalisierung im Wandel.
„Moderne Makler können mit ihrem Smartphone
mehr als E-Mails empfangen und Exposés
sichten. Immobilienvermittlungs-Software wie
die Estate-Software der Immowelt Group bietet
Lösungen, die den mobilen Zugriff auf alle relevanten
Prozesse ermöglicht. Fotos direkt bei
der Immobilienbesichtigung hochladen, Exposés
sofort nach Anfrage verschicken, Objekte auf
Immobilienportalen einstellen – mobil, spontan,
Auch Banken vermitteln Immobilien.
Der Vorteil dabei ist der
direkte Zugang zu Finanzierungsoptionen,
wie er mit der s REAL
App möglich ist (l.). www.sreal.at
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onamea Immobilien-Trends
Foto: zoomsquare
jederzeit. Das erhöht die Flexibilität, beschleunigt
den Vermittlungsprozess und spart Zeit“, erklärt
Gros und betont, dass Cloudanwendungen
sogar noch mehr Unabhängigkeit bieten würden.
„Ein Internetzugang reicht aus, um Zugriff
auf alle für den Arbeitsalltag relevanten Daten
und Programme zu erhalten. Unabhängig vom
Aufenthaltsort können Immobilienprofis Informationen
abrufen und Software sowie Services
über die Cloud nutzen. Das Speichern der Daten
an einem zentralen Ort vereinfacht darüber hinaus
die Zusammenarbeit mit Kollegen, da alle
berechtigten Personen auf die Daten zugreifen
und diese bearbeiten können.“
IMMOBILIENSUCHE MIT SPEED
Seit 2012 gibt es von ImmobilienScout24 einen
eigenen Auftritt für Österreich. Neu ist eine
weiterentwickelte Österreich-App des Unternehmens
für Android und iOS, die verkürzt
ImmoScout24 heißt. Die App wurde vom Wiener
IT-Team unter Berücksichtigung des regen
Feedbacks der bestehenden App-Nutzer weiterentwickelt
und soll auch weiterhin laufend
angepasst werden. Immobiliensuchende bekommen
nun passende Angebote nach ihren
ausgewählten Kriterien über Push-Benachrichtigungen
automatisch zugesandt und können so
schneller auf neue Inserate reagieren und ihre
Traumwohnung finden, bevor sie ihnen „weggeschnappt“
wird. Dabei gibt es jetzt auch die
Möglichkeit, an mehreren Orten gleichzeitig
zu suchen, was etwa für Lagen an Bundeslandgrenzen
sehr praktisch ist. Für Android-User
ist überdies ein individueller Merkzettel mit
den Wunschimmobilien als „Gedächtnisstütze“
abrufbar. Mit dem neuen Update kommt auch
eine erweiterte Auswahl an Suchkriterien: Alle
Kriterien der Desktopversion finden sich nun
auch mobil. Das Design der Inserate wurde angepasst,
um sie noch übersichtlicher und benutzerfreundlicher
für den mobilen Bildschirm zu
machen. Ein sogenanntes „Floating-Feld“ (ein
Element, das auf dem Bildschirm beim Scrollen
folgt) macht es dem Nutzer zudem einfacher,
das individuelle Suchprofil zu erstellen, auf dessen
Basis dann die Push-Benachrichtigungen
bei passenden Angeboten erfolgen.
Immobiliensuchende profitieren auch von der
Menge der frei zugänglichen Daten im digitalen
Zeitalter: Preisstatistiken, Luftaufnahmen,
Street-View und digitale Karten liefern vielfältige
und vor allem zahlreiche Informationen. „Die
Transparenz dieser Daten führt sowohl bei Maklern
als auch bei Interessenten bereits im Vorfeld
der Immobilienvermittlung zu stärkeren Auswahlprozessen.
Schon vor der Kontaktaufnahme
mit dem Makler nutzen Interessenten verschiedene
Quellen, um sich ein Bild vom Objekt zu
machen. Wo sind etwa die nächsten Kindergärten,
Supermärkte und Ärzte? Auf der anderen
Seite ermöglichen aussagekräftige Profile von

Digitale Innovationen
Foto: zoomsquare
Foto: Trello
Interessenten dem Immobilienprofi, die Objekte
zielgruppenspezifisch anzubieten. Vorstellungen
über Lage, Ausstattung, Budget und bisherige
Anfragen im Profil des Interessenten beeinflussen
die Auswahl der angebotenen Objekte“, erklärt
Ulrich Gros von der Immowelt Group. Die
Vorteile dieser Entwicklung liegen auf der Hand.
Sie machen den Auswahlprozess einfacher und
beide Seiten sparen dadurch Zeit.
FINANZIERUNG VIA APP
Die s REAL Immobilien-App bietet zwar nur
eigene Wohnungen und Häuser zum Kauf oder
zur Miete an, aber beinhaltet eine starke Finanzierungsfunktion,
die umgehend ein s Bauspardarlehen
inklusive Angabe der notwendigen
Eigenmittel, Laufzeit und monatlicher Rate vorschlägt.
Per Kontaktbutton kommt man direkt
zur Finanzierungsanfrage der Sparkasse. Für
Verkäufer hält die App eine Funktion mit Kurzbewertung
des durchschnittlichen Werts der Immobilie
bereit und den Kontakt zu ExpertInnen
in ganz Österreich für ein ausführliches Immobiliengutachten
bzw. ein Informationsgespräch
zum beabsichtigten Verkauf. Die IT-Fachleute
bei s REAL sind ständig bemüht, die Usability
der App zu verbessern. Außerdem sollen bald
auch 360-Grad-Rundgänge dargestellt werden:
Ein Tool, das in Zukunft verstärkt eingesetzt
werden wird und das sich bei den großen Immobilienportalen
bereits einiger Beliebtheit erfreut.
Ulrich Gros von Immowelt betont die Wichtigkeit
von realitätsnahen virtuellen Darstellungen
für die Immobilienvermittlung: „Mit 360-Grad-
Bildern bekommen Immobiliensuchende bereits
vor der Besichtigung einen räumlichen Eindruck
von der Wunschimmobilie. Die Kamerasteuerung
erweckt den Eindruck, sich frei im Raum
bewegen zu können.“ Auf immowelt.at können
Immobilienanbieter bis zu fünf 360-Grad-Bilder
direkt und kostenlos einstellen. „Letztendlich
wird jedoch auch dies nur eine Zwischenstufe zu
echten virtuellen Wohnungsbesichtigungen sein.
VR-Brillen ermöglichen den virtuellen Rundgang
durch existierende, aber auch durch noch
nicht existierende Räume. Insbesondere Bauherren,
Bauträger und Projektentwickler profitieren
von diesen Tools schon heute. Schließlich
können Interessenten das neue Zuhause bereits
virtuell besichtigen, lange bevor das erste Musterhaus
steht“, sagt Gros.
GOOGLE FÜR IMMOBILIEN
Einen Schritt weiter in der Online-Immobiliensuche
geht das österreichische IT-Start-up
zoomsquare. Das Team um Andreas Langegger
entwickelte eine Immobiliensuchmaschine, die
Wünsche der Suchenden mit aktuellen Angeboten
im Web abgleicht. Am PC, Tablet oder Smartphone
werden mit semantischer Textanalyse,
Geocoding, Big Data Crawling, Machine Learning
und Matching-Algorithmen eine Vielzahl
Chatbots werden auch bei der
Immobiliensuche in Zukunft ein
Thema sein (l.).
Das Wiener IT-Unternehmen
zoomsquare bietet eine neue
Online-Immobiliensuche, die Zeit
spart und den Suchenden in den
Mittelpunkt stellt (M.).
www.zoomsquare.com
Trello bringt Übersicht in die
Terminflut des Maklers (r.).
www.trello.com
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onamea Immobilien-Trends
Foto: Immowelt
Foto: www.immobilienscout24.at
Foto: Ars Electronica Center
Der größte Vorteil einer App ist,
dass der Nutzer immer und von
überall aus Zugriff hat bzw. über
Neuigkeiten umgehend informiert
wird (l.).
Die neue, weiterentwickelte
Österreich-App von ImmobilienScout24
heißt verkürzt
ImmoScout24 (M.).
von Onlineangeboten aus dem Web vollautomatisch
mit persönlichen Suchprofilen verglichen.
Im Unterschied zu klassischen Immobilienseiten
werden Immobilien direkter über Social Media,
Google sowie die eigene Onlineplattform und
eben via Mobile App vermittelt. Derzeit umfasst
das Team von zoomsquare in zwei Büros
in Berlin und Wien 15 Mitarbeiter. Im Februar
2016 erfolgte der erfolgreiche Markteinstieg in
Deutschland. Innerhalb kürzester Zeit konnte
zoomsquare auch beim Nachbarn Fuß fassen
und in beiden Ländern die Marktführerschaft
nach Anzahl der Angebote erreichen. Mittlerweile
fokussiert sich das Unternehmen verstärkt
auf Lösungen für Businesskunden. Dazu holte
sich Mitgründer Langegger Immobilienexpertin
Anita Körbler, die in der Vergangenheit bei
IMMOunited und EHL Immobilien tätig war,
und Portalprofi Jürgen Leger, der unter anderem
für die Styria Media Group das Aktionsportal
wogibtswas.at aufbaute, ins Management.
IMMOBILIENSUCHE MIT CHATBOT
Ein Thema, das auch bei der Immobiliensuche
kommen wird, sind Chatbots. Ein Chatbot ist
eine künstliche Person, die mit einem Menschen
textbasiert oder gesprochen Konversation betreibt.
Das heißt, jedem User werden von einem
künstlichen Gegenüber, wie bei einem normalen
Gespräch, Fragen gestellt, um anschließend
passende Antworten und Ergebnisse zu liefern.
Bots sind zwischen Messaging und künstlicher
Intelligenz angesiedelt. Für die Wohnungssuche
im Internet bedeutet dies etwa im Fall von
zoomsquare, dass bei deren Bot-Betaversion
eine Chatfunktion auf Basis des Facebook-
Messengers für Handy und Computer integriert
ist. Hier kann man dem zoomBot beliebig
viele Fragen stellen und Angaben machen, um
seiner Traumwohnung Schritt für Schritt näherzukommen.
In weiteren Ausbaustufen wird
der Wohnungssuchende dann einfach seinem
Computer oder dem Mobiltelefon verbale Fragen
stellen. Das Endgerät wird dann mittels
Sprachassistenz à la Siri bei Apples iPhone die
passenden Resultate suchen und präsentieren.
„Wir stehen mit dieser Betaversion erst am Anfang“,
sagt zoomsquare-Co-Founder Andreas
Langegger „Unser Ziel war es, aus mehreren
Gründen frühestmöglich am Markt zu sein. Wir
sehen riesiges Potenzial in Bots. Fast noch wichtiger
aber, mit jedem einzelnen Suchenden und
jeder Anfrage lernt der zoomBot dazu, erkennt
Ähnlichkeiten, Zusammenhänge und arbeitet
mit Wahrscheinlichkeiten. Er wird also dank
bestimmter Algorithmen und Machine Learning
immer besser.“
SOFTWARE FÜR MAKLER
Über das Internet geht die Immobiliensuche
schneller und effizienter voran. Davon profitieren
die Suchenden, aber auch die Makler.

Digitale Innovationen
Foto: MagicPlan
Für Letztere gibt es eine ganze Reihe von hilfreichen
Tools, die das Leben des zunehmend
mobilen Immobilienprofis erleichtern können.
Zum Beispiel ermöglicht der Tiny Scanner das
Dokumenteinscannen von unterwegs. Das Dokument
wird mit dem Smartphone fotografiert,
die App markiert es automatisch. Mit ein paar
Klicks kann der Ausschnitt noch verfeinert
und schließlich als PDF abgespeichert werden.
Der Makler kann dieses Dokument, während
er noch unterwegs ist, schon ins Büro schicken
oder mittels Apps wie Printer Pro oder PrinterShare
beim nächsten Drucker über WLAN
oder Bluetooth ausdrucken. MaklerInnen haben
oftmals einen sehr vollen Terminkalender.
Da gilt es den Überblick zu bewahren, was
manchmal gar nicht so leicht ist. Apps wie Trello
oder Kanbanize können dabei helfen. Sie funktionieren
nach dem Kanban-Prinzip, das heißt,
für jedes Projekt wird ein Board erstellt und für
jede anstehende Aufgabe wird eine Karte im
Board angelegt. Je nach aktuellem Stand kann
die Karte von einer Spalte in die nächste gezogen
werden – also etwa von „in Arbeit“ zu „erledigt“.
Auch Bildbearbeitungsprogramme für
das Smartphone können hilfreich sein, denn bei
einem Ortstermin ist das Licht möglicherweise
gerade schlecht und es besteht kaum die Zeit, auf
besseres Licht zu warten und gar noch einmal
bei Sonnenschein dorthin zu fahren. Mit Apps
wie Snapseed oder Photoshop Express kann die
Bildqualität etwas verbessert oder der Bildausschnitt
nachjustiert werden. Wunder darf man
sich von solchen Programmen auf dem Handy
aber nicht erwarten.
Mit der App MagicPlan ist es möglich, einen
digitalen Grundriss mit dem mobilen Endgerät
zu erstellen. Dazu muss das Smartphone allerdings
mit einem Gyroskopsensor ausgestattet
sein. In der Mitte des Raumes stehend, dreht
man sich mit dem Smartphone einmal im Kreis
und markiert dabei jede Ecke des Raumes. Daraus
erstellt die App einen Grundriss des Zimmers.
Schließlich gibt es auch hilfreiche Apps
zur Protokollierung der Wohnungsübergabe.
Mit der App „Mobile Wohnungsübergabe“
von Haufe können alle wichtigen Angaben
festgehalten werden. Außerdem lassen sich
Mängel durch Fotos dokumentieren und dem
Protokoll beilegen. Das Protokoll kann direkt
auf dem mobilen Endgerät unterschrieben
werden. Derzeit ist diese App nur für das iPad
verfügbar.
In der Riesenflut von Daten ist Orientierung ein
unabdingbares Hilfsmittel, um sich nicht in den
Weiten des Internets zu verlieren. Apps helfen
dabei. Bei der Immobiliensuche etwa dadurch,
dass die Suchkriterien sehr genau eingestellt und
damit die Anzahl der Angebote eingeschränkt
werden kann. Digitalisierung gut und schön,
aber nur richtig eingesetzt, machen neue Technologien
das Leben wirklich komfortabler. b
Mit MagicPlan ist es möglich,
einen digitalen Grundriss mit dem
Smartphone zu erstellen. Jede Ecke
des Raumes muss mittels Kamera
markiert werden, dann erstellt die
App einen Grundriss (r.).
www.magic-plan.com
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