TheaterCourier November/Dezember 2017
TheaterCourier November/Dezember 2017 | Die Kunst- und Kulturzeitung für Sachsen | Weihnachten - Weihnachtsfeier - Dinnershow - Dinner for One - Ralf Herzog - Staatsschauspiel Dresden - Eduard-von-Winterstein-Theater - Boulevardtheater - Comödie - Frauenkirche Dresden - Cultouri - Theaterkalender - Hope Gala - Technische Sammlungen - Lutz Weber uvm.
TheaterCourier November/Dezember 2017 | Die Kunst- und Kulturzeitung für Sachsen | Weihnachten - Weihnachtsfeier - Dinnershow - Dinner for One - Ralf Herzog - Staatsschauspiel Dresden - Eduard-von-Winterstein-Theater - Boulevardtheater - Comödie - Frauenkirche Dresden - Cultouri - Theaterkalender - Hope Gala - Technische Sammlungen - Lutz Weber uvm.
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Veranstaltungen <strong>2017</strong><br />
<strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong><br />
Mi | 15. <strong>November</strong> | 19 Uhr<br />
Piano-Recital mit Georgy Gromov<br />
Der mehrfach international ausgezeichnete<br />
russische Pianist spielt<br />
Werke von Beethoven, Schumann<br />
und Schostakovitsch<br />
Sa | 9. <strong>Dezember</strong> | 14 – 19 Uhr<br />
5. Graupaer SchlossWeihnacht<br />
Weihnachtliche Stimmung im und<br />
am Jagdschloss Graupa mit Kunsthandwerkern,<br />
Gastronomie und<br />
musikalischem Rahmenprogramm<br />
So | 3./17. <strong>Dezember</strong> | 15 Uhr<br />
Alle Jahre wieder ...<br />
Neue Weihnachtsgeschichten mit<br />
Friedrich-Wilhelm Junge, Begleitung<br />
durch Michael Fuchs am Flügel<br />
So | 31. <strong>Dezember</strong> | 15 Uhr<br />
Festliches Konzert zum<br />
Jahresausklang<br />
Stilvolles Klavierkonzert mit der<br />
Pianistin Marianna Storozhenko<br />
Richard-Wagner-Stätten Graupa<br />
Tschaikowskiplatz 7 • 01796 Pirna<br />
Tel. 03501 4619650<br />
www.wagnerstaetten.de
Seite 4 | <strong>November</strong> & <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong><br />
THEATER<br />
www.theatercourier.de<br />
KRITIK<br />
Solide Ensembleleistung unter neuer Regie | Staatsschauspiel Dresden<br />
Daniela Löffner inszeniert<br />
Schnitzers „Professor<br />
Bernardi“ am Staatsschauspiel<br />
Dresden<br />
Tatsächlich, unter dem Titel „Professor<br />
Bernhardi“ steht bei Arthur Schnitzler<br />
„Komödie in fünf Akten“. Es ist deshalb<br />
nicht ganz überflüssig, darauf hinzuweisen,<br />
dass just diese Charakteristik im<br />
Programmheft der Dresdner Inszenierung<br />
von Daniela Löffner auffällig fehlt.<br />
Die 1980 in Freiburg im Breisgau Geborene<br />
ist mit Beginn der neuen Spielzeit<br />
Hausregisseurin und ihr erstes Probestück<br />
ist ein starkes Signal. Auch wenn<br />
sie mit dem Österreicher Schnitzler noch<br />
keine Erfahrungen zu haben scheint,<br />
SONDERKONZERT<br />
MIT DEM EHRENDIRIGENTEN<br />
15.12.<strong>2017</strong>, 19 Uhr · 16.12.<strong>2017</strong>, 11 Uhr<br />
Semperoper<br />
HERBERT BLOMSTEDT<br />
Dirigent<br />
MARTIN HELMCHEN<br />
Klavier<br />
sie hat dieses in mehrfacher Hinsicht<br />
anspruchsvolle Textangebot souverän<br />
in eigene Hände genommen. Aber eben<br />
nicht in der ja auch nie undenkbaren<br />
Art, der Vorlage profilfixierte Gewalt anzutun,<br />
sondern im Vertrauen auf einen<br />
starken Text, der nach rund drei Stunden<br />
als genau solcher hörbar und in<br />
Spiel umgesetzt eindrucksvoll sichtbar<br />
geworden ist.<br />
Natürlich hat Daniela Löffner auch in Text<br />
und Personal eingegriffen. Der eingreifendste<br />
Schnitt betrifft die bei Schnitzler<br />
durchweg männlichen Rollen. Der einzigen<br />
Frauenrolle bei ihm, der Krankenschwester<br />
Ludmilla, gibt die Regisseurin<br />
fünf weitere bei, zwei davon werden von<br />
einer Darstellerin, Karin Plachetka, gespielt.<br />
Sie nimmt allen Medizinern, die bei<br />
Schnitzler Professoren sind, diesen Titel<br />
nicht im Dialog, wohl aber im Personenverzeichnis,<br />
das zusätzlich auf die nähere<br />
Beschreibung des Fachgebietes und der<br />
Situierung in der akademischen Hierarchie<br />
verzichtet. So verwandeln sich die<br />
Doktoren Löwenstein, Schreimann und<br />
Adler, in dieser Reihenfolge Dozenten für<br />
Kinderkrankheiten, Halskrankheiten und<br />
pathologische Anatomie aus Schnitzler-<br />
Männern in Löffner-Frauen, Unterrichtsminister<br />
Professor Dr. Flint wird Frau,<br />
Journalist Kulka ebenfalls.<br />
Das 1912 in Berlin uraufgeführte Stück,<br />
das zuvor für Wien verboten wurde, legt<br />
für den späteren Blick Wurzeln frei,<br />
die aber nur als solche erkennbar sind,<br />
wenn man die spätere, die fürchterliche<br />
Entwicklung kennt, zu der dieser Antisemitismus<br />
führte. Hitlers Judenhass<br />
selbst hat nicht nur, aber sehr stark,<br />
seinen Nährboden genau hier. Der Österreicher<br />
George Tabori hat das exemplarisch<br />
gestaltet.<br />
Schwer vorstellbar, wie das Stück-Ende<br />
in Dresden gewirkt hätte ohne eine gewichtige<br />
Streichung: den Bühnen-Wahlsieg<br />
der Sozialdemokraten gibt es zwei<br />
Tage vor dem noch nicht manifest gewordenen<br />
Hardcore-Debakel der sächsischen<br />
SPD glücklicherweise nicht. Bei Schnitzler<br />
liefert er den Untergrund für einen Wandel<br />
der öffentlichen Meinung, erklärt er,<br />
nicht allein freilich, die Begeisterung über<br />
die Haftentlassung des Professor Bernhardi<br />
nach zwei Monaten.<br />
Alle sechzehn Darsteller (für achtzehn<br />
Rollen) trugen mit solider Darbietung<br />
zum Gelingen bei, es gab keinen Ausfall.<br />
Ich mag mir auch nicht verkneifen,<br />
einen Satz von Friedrich Torberg zu zitieren,<br />
der 1965 „Professor Bernhardi“ im<br />
Wiener Akademietheater sah: „Es macht<br />
eben doch einen Unterschied, ob man ein<br />
ursprünglich für die Bühne geschriebenes<br />
Stück auf der Bühne zu sehen bekommt<br />
oder einen ursprünglich als Ro-<br />
man geschriebenen Film im Fernsehen“.<br />
Den Roman auf der Bühne als Massenerscheinung,<br />
auch Daniela Löffner hat<br />
zum unguten Trend schon beigetragen,<br />
kannte Torberg noch nicht, starke Stücke<br />
allerdings mehr als nur dies. Arthur<br />
Schnitzler ist gut, jeder Beweis dessen<br />
verdient Beifall.<br />
Ach ja: Es ging in „Professor Bernhardi“<br />
um einen Internisten, der zugleich Direktor<br />
einer Privatklinik ist und einem<br />
Pfarrer den Zutritt zu einem sterbenden<br />
Mädchen verweigert, weil das Mädchen<br />
von seinem unmittelbar bevorstehenden<br />
Tod nichts weiß und deshalb aus seiner<br />
Sicht glücklich und unbelastet sterben<br />
soll. Was der schwarze Mann mit den<br />
Sakramenten unmöglich gemacht hätte.<br />
Das wird zum Fall, der sogar mit einer<br />
Anklage, einer Verurteilung und Haft<br />
endet, weil es Menschen gibt, die den Fall<br />
benutzen. Der Fall ist nicht irgendeiner,<br />
denn der Professor ist Jude. Die Anklage<br />
lautet auf „Religionsstörung“. Früh<br />
ist an Schnitzlers fünf Akten bemängelt<br />
worden, es sei nicht ins letzte durchgearbeitet,<br />
Beleg dafür die nicht weniger<br />
als zehn Diener-Auftritte mit der Karte<br />
der jeweils Anzukündigenden. Daniela<br />
Löffner hat die Diener einfach gestrichen.<br />
In Dresden treten die Darsteller von<br />
unten auf die Bühne, sie harren ihres<br />
jeweiligen Auftritts in den ersten Reihen<br />
der beiden Zuschauerblöcke. Das<br />
funktioniert inklusive Kostümwechsel<br />
vor aller Augen problemlos. „Gegenüber<br />
anständigen Juden gibt es keinen Antisemitismus.“<br />
Mit solchen Sätzen im gesenkten<br />
Kopf geht man aus dem Staatsschauspiel.<br />
Dr. Eckhard Ullrich<br />
„Professor Bernhardi“<br />
05. | 18. | 28.11. & 11.12.17<br />
www.staatsschauspiel-dresden.de<br />
Tickethotline: 0351 - 49 13 555<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Klavierkonzert C-Dur KV 503<br />
Symphonie C-Dur KV 551 »Jupiter«<br />
Tickets in der Schinkelwache am Theaterplatz<br />
Tel. 0351-4911 705· bestellung@semperoper.de<br />
www.staatskapelle-dresden.de<br />
„Professor Bernardi“ im Staatsschauspiel Dresden<br />
© Sebastian Hoppe
11. <strong>November</strong> | Frauenkirche Dresden<br />
Vivaldi-Projekt<br />
»Verloren & wiederentdeckt«<br />
Daniel Hope<br />
Barockorchester l‘arte del mondo<br />
18. <strong>November</strong> | Frauenkirche Dresden<br />
Mozart »Requiem«<br />
Kammerchor der Frauenkirche<br />
ensemble frauenkirche dresden
5. <strong>Dezember</strong> | Frauenkirche Dresden<br />
Werke von Tschaikowski, Schostakowitsch<br />
Humperdinck, Stravinsky u.a.<br />
Sabine Meyer & Alliage Quintett
6. <strong>Dezember</strong> | Frauenkirche Dresden<br />
Große Stimmen<br />
Dame Emma Kirkby<br />
Bell’Arte Salzburg
Seite 10 | <strong>November</strong> & <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong><br />
WEIHNACHTS- & DINNERSHOWS<br />
www.theatercourier.de<br />
THEATER<br />
Kultur … und vielleicht Essen und Trinken | Beste Unterhaltung zur Adventszeit<br />
Wenn Ihnen bei einem<br />
leckeren Menü förmlich<br />
der Bissen im Hals<br />
stecken bleibt<br />
... dann sitzen Sie in einer Krimi-Dinner-<br />
Show und sollten einfach mit einem guten<br />
Schluck Wein nachspülen! Das ist<br />
leicht übertrieben, aber spannend muss<br />
es schon sein, wenn Essen und Trinken<br />
mit einer Show verbunden werden. Mord,<br />
Entführung, Spektakel – all das sind typische<br />
Menübestandteile, für die in dem<br />
Fall nicht der Koch, sondern ein Regisseur<br />
verantwortlich ist. Kurz gesagt: Mord<br />
beim Essen! Diese Art des „Verzehrtheaters“<br />
ist in den 90ern erfunden worden<br />
und die Idee hatte Lutz Weber. Wer mehr<br />
wissen möchte: Auf der letzten Seite gibt<br />
es dazu „Das letzte Wort hat...“ eben dieser<br />
Lutz Weber. Wenn es im Herbst draußen<br />
zu ungemütlich für Open-Air-Veranstaltungen<br />
wird, sind sie das beliebte winterliche<br />
Pendant. Inzwischen gibt es Dinner-<br />
Shows in vielen Genres und es werden<br />
immer mehr. Beim Gruseldinner kann es<br />
um Frankenstein, Jack the Ripper oder<br />
andere Unholde gehen. Die Gefahr, sich zu<br />
verschlucken, besteht auch beim Comedy-<br />
Dinner: Bei der interaktiven Theateraufführung<br />
wird so mancher komödiantischer<br />
Bissen geboten. Beim Ritteressen<br />
servieren üblicherweise Mägde rustikales<br />
Essen und so nebenbei kann man mittelalterliche<br />
Ritterspiele beobachten. Für<br />
diese Art der Unterhaltung finden sich<br />
in den sächsischen Gefilden mehr als genug<br />
entsprechende Locationen. Manche<br />
werden nur in dieser Zeit zum Leben erweckt.<br />
Musical-Dinner sind vor allem etwas<br />
fürs Ohr, denn meist wird ein Medley<br />
aus bekannten Musicals geboten. Beim<br />
klassischen Konzert-Dinner würde das<br />
Essen nur stören, also gibt es das Menü<br />
vorher oder nachher. Eine besonders romantische<br />
Form ist das Candle Light Dinner<br />
– und eher für den privaten Rahmen<br />
geeignet. Ebenso das Dinner in the Dark.<br />
Es ist eine Sinneserfahrung und bestenfalls<br />
wird zum Essen (im Dunkeln – keine<br />
empfindlichen Sachen anziehen!) Musik<br />
zu hören sein. Es muss also trotz Adventszeit<br />
nicht die übliche Weihnachtsoder<br />
Jahresabschlussfeier mit der Familie,<br />
Freunden oder Kollegen sein.<br />
Regine Eberlein<br />
„PALAISHOTEL – THE GRAND OPENING“ IM KURLÄNDER PALAIS<br />
Glamouröse Weihnachtsshow<br />
mit sinnlicher Artistik<br />
Eine Hotelgeschichte im Hotel<br />
Schon früher war das Palaishotel das erste<br />
Haus am Platz. Jetzt soll das glamouröse<br />
Fünf-Sterne-Hotel wieder eröffnet werden,<br />
so der Wille des verblichenen Besitzers.<br />
Hoteldirektorin Frau Dr. Witzig hat<br />
mit ihrem Team alles bestens vorbereitet<br />
und lädt zum Eröffnungsabend ein. Doch<br />
dann trifft eine Hiobsbotschaft nach der<br />
anderen ein. Die Wiener Philharmoniker<br />
stecken im Schneesturm fest, David Cop-<br />
perfield ist spurlos verschwunden, die<br />
Artisten des Cirque du Soleil verwechselten<br />
den Auftrittsort und Vanessa Mai ist<br />
plötzlich heiser... Wie die Belegschaft den<br />
Abend rettet, ist äußerst amüsant und<br />
verblüfft mit großartigem musikalischen<br />
und artistischem Können. Die Fäden hält<br />
ein Urgestein aus dem Genre der Dinnershows<br />
in der Hand: Matthias Krahnert<br />
agiert als Maitre de Plaisir neben vielen<br />
anderen Künstlern. Comödie-Chef Olaf<br />
Maatz und Jürgen Mai sind die Autoren<br />
und führen gemeinsam Regie. Begleitend<br />
zur Show kann man in dem prächtigen<br />
Festsaal an festlich gedeckten Tafeln ein<br />
weihnachtliches Menü genießen. Alternativ<br />
steht eine vegetarische Variante<br />
zur Auswahl. Für die Speisen zeichnet das<br />
Team der „Crazy Lobstars“ um Küchenchef<br />
Bodo Mager verantwortlich. Und im<br />
Anschluss an die Show kann man den<br />
Abend im Foyer bei Tanz oder einem Glas<br />
Wein ausklingen lassen.<br />
30.11.17 - 07.01.18<br />
www.palaishotel-dresden.de<br />
Tickethotline: 0351 - 421 99 90<br />
© Robert Jentzsch<br />
„MAFIA MIA – FIESTA MEXIKANA“ IM ERLWEIN-CAPITOL<br />
Der Pate geht auf einen Trip nach<br />
Mexiko<br />
… und Sie dürfen mit<br />
Im Erlwein-Capitol übernimmt der Pate<br />
zum siebenten Mal das Zepter und lädt<br />
ein zu einer neuen Folge der Dinnershow<br />
„Mafia Mia“ mit den „Firebirds“, die mit<br />
ihrer Leidenschaft und ihrer musikalischen<br />
Vielfalt immer aufs Neue begeistern.<br />
Die Band feiert dieses Jahr ihr<br />
25-jähriges Bestehen und freut sich auf<br />
den mafiösen Jahresausklang. Es wird<br />
Chilischoten-heiß und gefährlich, denn<br />
die Geschichte führt den Paten und seine<br />
Familie nach Mexiko. Als Mafioso geht<br />
ihm seine Familie natürlich über alles:<br />
Spannung und Action sind vorprogrammiert.<br />
Die Rolle des Paten hat traditionell<br />
wieder Entertainer Bert Callenbach<br />
übernommen. Das Comedy-Chaos-Duo<br />
Schlicht & Kümmerling ist ebenfalls mit<br />
an Bord – Chaos und Turbulenzen gehören<br />
bei den beiden Herren dazu wie die<br />
Luft zum Atmen. Neben vielen anderen<br />
Künstlern, so zum Beispiel der mexikanische<br />
Artist Juan Pablo Martinez, sind<br />
auch die drei charmanten Damen der<br />
Pearlettes dabei, die in stilechten Kostümen<br />
der 50er und 60er Jahre singen, tanzen,<br />
moderieren und mit dem Publikum<br />
agieren. Selbst das Menü mit knuspriger<br />
Ente ist Teil der Show. Folgen Sie dem<br />
Paten und seiner Familie ins temperamentvolle<br />
Land der Mariachi und genießen<br />
Sie eine kleine, sonnige Auszeit vom<br />
trüb-winterlichen Zuhause.<br />
01.12.17 - 14.01.18<br />
www.mafia-mia.de<br />
Tickethotline: 0351 - 427 64 61<br />
© PR<br />
„CELEBRATION!“ IM HISTORISCHEN STADTBAD LEIPZIG<br />
Dort gehen Sie nicht mehr baden<br />
Eine Show für alle Sinne<br />
Tauchen Sie ab in einen ungewöhnlichen<br />
Abend und lassen Sie sich von 20<br />
Künstlern des internationalen Showgeschäftes<br />
aus sechs Ländern verzaubern.<br />
Präsentiert wird das bunte Programm<br />
von der glamourösen Diva La Kruttke.<br />
Freuen Sie sich auf den Starkomiker Peter<br />
Shub, der sie auf das Feinste unterhalten<br />
und mitreißen wird. Celebration!<br />
bietet musikalische Welterfolge mit der<br />
Liveband Nightfever, sensationelle ar-<br />
tistische Höchstleistungen, mitreißende<br />
Tanzeinlagen der Showgirls und jede<br />
Menge Humor – verpackt und arrangiert<br />
in einer spektakulären Show für<br />
alle Sinne.<br />
Mit dabei sind: Duo Vesso aus Brasilien<br />
mit Akrobatik an der Stange, Duo<br />
Meleshin aus Russland balanciert auf<br />
schwankenden Rollen, Isabel Anobian<br />
zeigt eine Vertikaltuch-Akrobatik, Catalina<br />
Palma aus Chile bezaubert mit<br />
einer Handbalance, Paul Ponce ist Jongleur<br />
und kommt aus Argentinien und<br />
schließlich sorgt noch das Showballett<br />
Golden Éclair für Action und Stimmung.<br />
Neben der brandneuen Show wird ein<br />
Vier-Gänge-Menü serviert – gern auch<br />
vegetarisch. Und wer im Anschluss noch<br />
Reserven hat, findet sich zur Aftershowparty<br />
mit Livemusik zum Tanz ein<br />
und lässt den Abend mit einem guten<br />
Getränk ausklingen.<br />
24.11. - 31.12.17<br />
www.dinnershow-leipzig.de<br />
Tickethotline: 0341 - 52 90 30 52<br />
© Susanne Kürth
Seite 12 | <strong>November</strong> & <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong><br />
www.theatercourier.de<br />
THEATER<br />
PREMIEREN<br />
SCHAUSPIELHAUS CHEMNITZ<br />
THEATER PLAUEN<br />
Das Dschungelbuch<br />
Ballett von Ashley Lobo<br />
PREMIERE: 11.11.<strong>2017</strong><br />
Die schöne Galathée<br />
Operette von Franz von Suppé<br />
PREMIERE: 25.11.<strong>2017</strong><br />
Nach Rudyard Kipling<br />
Mehr als 100 Jahre alt und dennoch unvergessen<br />
ist die Geschichte über das<br />
Findelkind Mowgli. Als Baby in einem<br />
Korb auf dem Fluss ausgesetzt, landet<br />
der Junge mitten im tiefen und dunklen<br />
indischen Dschungel. Dort findet ihn<br />
ein Wolfsrudel, das ihn wie ein eigenes<br />
Junges behütet aufzieht. Beschützt von<br />
den Tieren, erlebt Mowgli viele Abenteuer<br />
– doch der Tiger Shir Khan ist ihm<br />
auf den Fersen, denn er will das Menschenkind<br />
loswerden…<br />
Der indische Choreograf Ashley Lobo<br />
bringt Mowglis Erlebnisse und die Geheimnisse<br />
des Dschungels als energiegeladenes<br />
Ballett für Jung und Alt auf die<br />
© Dieter Wuschanski<br />
Bühne. Hier verbinden sich die Körpersprache<br />
des westlichen Tanzes und die<br />
emotionalen Feinheiten der indischen<br />
Kultur zu einem Abenteuer für die ganze<br />
Familie.<br />
Der begnadete Bildhauer Pygmalion<br />
liebt seine Statue der Nymphe Galathée.<br />
Sie ist unverkäuflich und niemand darf<br />
sie zu Gesicht bekommen. Der Kunstmäzen<br />
Mydas hat von der Schönheit der<br />
Statue gehört und besticht Pygmalions<br />
Diener Ganymed, um sich selbst davon<br />
zu überzeugen, bevor er sie kauft. Doch<br />
Pygmalion jagt den Kunstsammler zur<br />
Tür hinaus. Daraufhin fleht er die Göttin<br />
Venus an, sie möge seiner Statue<br />
Leben einhauchen. Da wird der Wunsch<br />
auch schon erfüllt. Gleich erklärt ihr<br />
Pygmalion seine Liebe. Aber Galathée<br />
betört nicht nur Pygmalion, sondern<br />
auch Ganymed und Mydas. Pygmalion<br />
bittet wütend Venus nochmals um Hilfe,<br />
© Peter Awtukowitsch<br />
sie solle die Metamorphose rückgängig<br />
machen...<br />
Franz von Suppé schuf mit diesem Operetten-Einakter<br />
ein Kleinod des unterhaltsamen<br />
Musiktheaters.<br />
EDUARD-VON-WINTERSTEIN-THEATER ANNABERG<br />
LANDESBÜHNEN SACHSEN<br />
Der Lebkuchenmann<br />
Weihnachtsmärchen von David Wood<br />
Um Mitternacht im Küchenschrank. Empörung<br />
bei den Bewohnern. Nur weil Herr<br />
von Kuckuck aus der Kuckucksuhr heiser<br />
ist, wollen die Menschen ihn wegwerfen!<br />
Herr Salz und Fräulein Pfeffer lassen den<br />
verzweifelten Kuckuck nicht im Stich.<br />
Mit Hilfe ihres Freundes, des frisch gebackenen<br />
Lebkuchenmannes, denken sie<br />
sich einen Rettungsplan aus. Auf dem<br />
obersten Regalbrett nämlich, steht der<br />
Honigtopf. Damit könnte man die Heiserkeit<br />
über Nacht kurieren. Um an das süße<br />
Heilmittel heranzukommen, müssen sie<br />
aber die alte und mürrische Frau Teebeutel<br />
überlisten, die direkt neben dem<br />
Honig wohnt. Aber sie haben nicht mit<br />
der viel größeren Bedrohung gerechnet:<br />
PREMIERE: 12.11.<strong>2017</strong><br />
© Erzgebirgische Theater- und Orchester GmbH<br />
Flitsch Gamasche, die Mafia-Maus, wartet<br />
nur darauf, in den knusprigen Lebkuchenmann<br />
zu beißen. Wird er es schaffen,<br />
der Maus zu entkommen und Herrn<br />
von Kuckuck zu retten?<br />
Die Goldene Gans oder was wirklich<br />
kleben bleibt<br />
Märchen mit Musik von Peter Kube<br />
Frei nach den Gebrüdern Grimm erleben<br />
wir die Geschichte vom gutherzigen<br />
„Dummling“ Klaus, der von seinen Brüdern<br />
in der familieneigenen Schusterwerkstatt<br />
alle Arbeiten erledigt. Doch<br />
Klaus hat einen Traum: Er möchte sich<br />
irgendwann verlieben und fertigt Tanzschuhe<br />
für dieses Mädchen an. Darüber<br />
können seine Brüder nur lachen und<br />
überhäufen ihn mit weiteren Arbeiten.<br />
Doch wie im Märchen üblich, entpuppt<br />
sich der vermeintlich Dumme als der eigentlich<br />
Weise. Klaus teilt im Wald mit<br />
einer alten Frau, einer Hexe, sein letztes<br />
Brot und findet zur Belohnung dafür<br />
eine Goldene Gans. An dieser bleiben<br />
PREMIERE: 30.11.<strong>2017</strong><br />
© Hagen König<br />
jedoch alle kleben, welche sie berühren.<br />
Klaus trägt die Gans mit der gierigen Gesellschaft<br />
im Schlepptau in das Schloss,<br />
wo die traurige Prinzessin darauf wartet,<br />
zum Lachen gebracht zu werden…<br />
COMÖDIE DRESDEN<br />
DEUTSCH-SORBISCHES VOLKSTHEATER BAUTZEN<br />
Weihnachten auf dem Balkon<br />
Komödie von Gilles Dyrek<br />
Endlich Weihnachten – das Fest der Liebe.<br />
Schön wär’s! Denn statt anheimelnder<br />
Ruhe und behaglichem Zusammensein<br />
entwickelt sich der Heilige Abend bei<br />
zwei benachbarten Familien zum Alptraum.<br />
Zwei Familien, zwei Balkone,<br />
das Schwiegermonster, ein betrunkender<br />
Weihnachtsmann, unerwartete Wehen<br />
und ein entflohenes Frettchen lassen das<br />
weihnachtliche Chaos für den Zuschauer<br />
zu einem höchstamüsanten Spektakel<br />
kulminieren, bei dem kein Auge trocken<br />
bleibt. Aber Vorsicht: Sie könnten sich<br />
wiedererkennen…<br />
12 Rollen, aber nur 6 Schauspieler, die<br />
blitzschnell zwischen den Rollen wechseln<br />
müssen – das sind die Zutaten für<br />
PREMIERE: 17.11.<strong>2017</strong><br />
© Chris Gonz<br />
Gilles Dyreks außergewöhnliche Komödie,<br />
die Regisseur Dominik Paetzholdt<br />
u.a. mit Tayfun Baydar („GZSZ“), Shirin<br />
Soraya („Sechserpack“) und Stephan Schill<br />
(„Rote Rosen“) auf die Bühne bringt.<br />
Arbeits-Los oder Du bist der<br />
Hausmann, Schätzchen!<br />
Krimi-Komödie von Gunter Antrak<br />
Beim Ehepaar Werner und Konstanze<br />
Schmidt ist die Welt verkehrt. Sie klettert<br />
in ihrer Firma die Karriereleiter<br />
nach oben, während er arbeitslos zuhause<br />
hockt. Sein Selbstwertgefühl ist<br />
im Keller, bis plötzlich ein Brief ins Haus<br />
flattert. Der unbekannte Absender verspricht<br />
ihm Geld, wenn die Person XY<br />
stirbt. Während die Schmidts Todesanzeigen<br />
durchforsten und die ihnen unbekannte<br />
Person per Nachruf tatsächlich<br />
finden, trifft der erste Geldregen ein. Nun<br />
geht es Schlag auf Schlag, neue Briefe,<br />
höhere Summen, bis es um 150.000 €<br />
geht. Ab da verlangt der Absender den<br />
tatkräftigen Einsatz der beiden, die bis-<br />
PREMIERE: 15.12.<strong>2017</strong><br />
© Miroslaw Nowotny<br />
lang nur unbeteiligte Nutznießer vom<br />
Ableben der Unbekannten waren. Und<br />
plötzlich kommt auch noch der heimliche<br />
Liebhaber ins Spiel. Auch er soll sterben.<br />
Werner scheint voller Tatendrang.
Seite 14 | <strong>November</strong> & <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong><br />
KULTUR IN SACHSEN<br />
www.theatercourier.de<br />
AKTUELLES<br />
Charity-Event für Menschen in Elendsvierteln von Kapstadt | 12. HOPE-Gala<br />
Viola Klein rief und alle<br />
kamen – Prominente<br />
schnitten Stollen für den<br />
guten Zweck<br />
Stollenmädchen Hanna Haubold, Anja Koebel und OB Dirk Hilbert mit Familie (v.l.n.r.)<br />
© Eberlein<br />
Ede Geyer, Andreas Wippler, Wolfgang Stumph, Miriam Köfer, Viola Klein und Marten Schwass (v.l.n.r.)<br />
Die diesjährige HOPE-Gala Dresden findet<br />
am 28. Oktober im neuen Kulturpalast<br />
statt. Moderatoren sind Andrea Ballschuh<br />
und Joja Wendt. Zu den Künstlern gehören<br />
Heinz-Rudolf Kunze, Conchita, Gregor<br />
Meyle, die Dresdner Philharmoniker<br />
und viele andere.<br />
Schon seit Monaten rotiert Organisatorin<br />
Viola Klein mit ihrem Team, um<br />
möglichst viele Sponsoren zu mobilisieren.<br />
Denn die Spenden werden dringend<br />
gebraucht für das HIV- und Aids-Projekt<br />
Hope Cape Town in Kapstadt. „Ich<br />
bin glücklich, dass es so viele engagierte<br />
Partner hier gibt, die mit Herz und<br />
vielen Ideen den betroffenen Kindern<br />
und Familien in den Elendsvierteln von<br />
Kapstadt helfen“, so Viola Klein.<br />
Das Autohaus Dresden auf der Bremer<br />
Straße ist diesjähriger Shuttlepartner<br />
und hatte anlässlich einer Autopremiere<br />
20 Prominente zu einem Spenden-<br />
Stollenverkauf eingeladen. Jede Stunde<br />
übernahmen vier Promis das Stollenmesser<br />
und schnitten insgesamt sechs<br />
vom Dresdner Stollenschutzverband gestiftete<br />
Riesenstollen á sechs Kilo auf.<br />
Und es klingelte nicht schlecht im Spendenkarton!<br />
Country-Sängerin Linda Feller<br />
verriet, dass sie dieses Jahr bereits Anfang<br />
<strong>Dezember</strong> einen Weihnachtsbaum<br />
mit allem Drum und Dran schmückt, Stollen<br />
aufschneidet und Lebkuchen kauft:<br />
„Meine Tochter kommt mit ihrer Familie<br />
aus Schweden – da ziehen wir Weihnachten<br />
vor.“<br />
Als dann OB Hilbert mit Frau und Sohn<br />
zum Schneiden antritt, ist der Stollen<br />
ganz schnell verteilt. Bei ihm gab es übrigens<br />
schön dicke Scheiben! Viele Dresdner<br />
spendeten großzügig nicht nur den<br />
verlangten Obolus von einem Euro pro<br />
Scheibe. MDR-Moderatorin Anja Koebel<br />
marschierte gleich mit Stollentellern<br />
aufs Autohaus-Gelände.<br />
Mittag mischten dann Wolle Förster<br />
und André Sarrasani die Party auf. Wolle<br />
Förster übernahm das Mikrofon und<br />
versteigerte acht weiße und braune Riesenteddys<br />
meistbietend – sehr zur Freude<br />
der Besucher.<br />
„Schön, dass wir die Promis mal so nah<br />
erleben können“, freute sich eine Dresdnerin,<br />
die auf Autogrammjagd war. Angelika<br />
Mann, Peter Escher, Fußball-Legende<br />
Ede Geyer und Dieter „Quaster“<br />
Hertrampf von den Puhdys und zum Abschluss<br />
Schauspieler Wolfgang Stumph<br />
und Organisatorin Viola Klein – sie alle<br />
halfen mit, die Spendenbox so richtig<br />
schwer und voll zu machen.<br />
Regine Eberlein<br />
12. HOPE-Gala<br />
im Kulturpalast Dresden<br />
28.10.17<br />
www.hopegala.de<br />
André Rieu macht‘s noch mal<br />
Semper-Opernball 2018<br />
Walzerkönig hat eine<br />
besondere Beziehung<br />
zu Dresden<br />
© Eberlein<br />
Stargeiger André Rieu und Ballchef Hans-Joachim Frey<br />
Auf dem Weg zu einer Amerika-Tournee<br />
kam Stargeiger André Rieu dieser Tage<br />
mal schnell in Dresden vorbei und ver-<br />
© Eberlein<br />
kündete gut gelaunt eine „Zugabe“: Er<br />
ist der Mitternachtsgast des nächsten<br />
SemperOpernballes am 26. Januar 2018.<br />
„Aufgrund des riesengroßen Erfolges und<br />
der zahlreichen Nachfrage der Ballgäste<br />
durchbrechen wir unsere Regel, jedes Jahr<br />
einen neuen Mitternachtsgast anzukündigen“,<br />
so Ballchef Hans-Joachim Frey.<br />
Der holländische Showgeiger war bereits<br />
im Vorjahr vom Publikum begeistert gefeiert<br />
worden. Bisher ist nur Udo Jürgens<br />
zweimal aufgetreten, allerdings lagen einige<br />
Jahre dazwischen. „Eigentlich spiele<br />
ich nur Konzerte, hier mache ich das<br />
zweite Mal eine Ausnahme – das ist eine<br />
Hommage an Dresden, an den Ball und die<br />
Menschen hier“, sagte Rieu.<br />
26.01.18<br />
www.semperopernball.de<br />
UNSER FOCUS SIND IHRE AUGEN<br />
An unserer Klinik arbeiten wir mit Technologie in Bestform. Der neue Excimer-Laser für<br />
die Therapie von Fehlsichtigkeiten gilt als höchster Standard unter den Augenlasern.<br />
SmartSurfACE ist die innovative Oberflächenbehandlung, die ohne Berührung des Auges<br />
erfolgt. Ohne Klinge, ohne Flap – sanft und berührungslos wird die Fehlsichtigkeit durch<br />
die oberste Hornhautschicht hindurch abgetragen. Der Excimer Laser SCHWIND AMARIS<br />
führt die Sehkorrektur in einem einzigen Schritt durch. Die Laserkorrektur ist nicht nur<br />
deutlich schneller, präziser und sicherer als bisher – sie ist auch wesentlich angenehmer.<br />
In Kombination mit unserem neuesten Femtosekundenlaser ist sogar die Therapie von<br />
höherer Kurzsichtigkeit möglich. Mit Ziemer FEMTO LDV Z8 Laser wird in unserer Klinik<br />
auch Grauer Star operiert. Wieder scharf sehen ohne Brille durch LASERKORREKTUR.<br />
www.augenlaser.uniklinikum-dresden.de<br />
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde Fetscherstraße 74, 01307 Dresden<br />
augenlaserzentrum@uniklinik-dresden.de Telefon 0351 458 19133 | Telefax 0351 458 5320
www.theatercourier.de<br />
TECHNISCHE SAMMLUNGEN<br />
<strong>November</strong> & <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> | Seite 15<br />
AUSSTELLUNG<br />
Auch im Theater steckt viel Technik | Besuch in den Technischen Sammlungen<br />
„Ein wunderbares<br />
Museum, das nicht nur<br />
über die erstaunliche<br />
Technikgeschichte<br />
Dresdens informiert...<br />
... sondern auch zu Entdeckungen einlädt,<br />
Animationsfilm präsentiert und mit ausgezeichneten<br />
Sonderausstellungen aufwartet“<br />
– so eine der vielen Eintragungen<br />
aus dem Gästebuch. Technik ist nicht<br />
jedermanns Sache, aber an diesem kühltrüben<br />
Regentag strömen viele Familien<br />
in den imposanten Bau in Striesen. Wir<br />
verdanken den Industriekomplex dem<br />
Kaufmann Heinrich Ernemann (1850-<br />
Bild- und Tonprojektor Ernemann IIV b von 1937<br />
© NoRud<br />
1928), der ein feines Gespür für neue<br />
technische Entwicklungen in der schnell<br />
wachsenden Fotoindustrie hatte und dort<br />
mitmischen wollte. So entstanden die Ernemann-Werke<br />
entlang der Schandauer<br />
Straße mit der „Lichtgöttin“ als typisches<br />
Jugendstil-Mosaik am Fabrikaltbau (heute<br />
Sozialamt) und später kam in Stahlbetonbauweise<br />
der Komplex mit dem turmartigen<br />
Hochhaus dazu, verbunden durch<br />
eine Brücke über die Junghansstraße.<br />
Dresden war einstmals mit über 40 Herstellern<br />
von Fotoapparaten, Fotokameras,<br />
Projektoren, Filmmaterial und Spezialzubehör<br />
der wichtigste Standort der<br />
Branche in Europa! Auf Ernemann folgte<br />
Zeiss-Ikon später Pentacon und 1990 kam<br />
das Aus für die Kameraproduktion.<br />
Heute beherbergen die Technischen<br />
Sammlungen an diesem historischen<br />
Ort mehr als 30.000 wertvolle Objekte<br />
sächsischer, deutscher sowie internationaler<br />
Industrie- und Technikgeschichte<br />
aus den letzten 150 Jahren.<br />
Nach dem modernen Entree – das einen<br />
Museumsshop mit sinnvollen technischen<br />
Mitbringseln hat – geht es in die<br />
ehemaligen Direktionsräume. Mit dunkler<br />
Holztäfelung, Poststelle, Pförtnerklappe<br />
und überall ist die Schutzmarke der<br />
Ernemann AG, das abgewandelte Malteserkreuz<br />
zu sehen. Die Ausstellung Kamerastadt<br />
Dresden zeigt u.a. die von Fotograf<br />
Dr. Hans Böhm mit der Ermanox gemachten<br />
Theaterfotografien am Berliner Deutschen<br />
Theater. „Eh, Papa, sind das hier so<br />
was wie Handys – bloß mit schlechten Bildern?“,<br />
fragte neben mir ein Knirps. Der<br />
junge Vater mit schwäbischem Dialekt<br />
konnte nur Ja sagen und Sohnemann war<br />
zufrieden... Ich traf die beiden dann weiter<br />
oben wieder bei den opto-akustischen<br />
Experimenten. Trotz Schulferien war das<br />
Erlebnisland Mathematik gut besucht.<br />
Staunend wanderte ich von Etage zu<br />
Etage (im uralt-Treppenhaus roch es,<br />
als wäre gerade mit grünen Ölspänen<br />
gekehrt worden) und bestaunte Altes<br />
und Neues, fand in der größten europäischen<br />
Schreibmaschinen-Sammlung<br />
(1.500 Stück) auch das Modell, auf der ich<br />
Zehn-Finger-Blindschreiben lernte, bestaunte<br />
Radios, fand die Schrank-Computer<br />
irre und weiß, dass die Depots voll<br />
von interessanten Dingen sind, die trotz<br />
6.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />
nicht alle präsentiert werden können.<br />
Für heute reicht es meinen Beinen – aber<br />
ich komme wieder, denn auf mich wartet<br />
noch so vieles, was unsere klugen Vorfahren<br />
sich ausgedacht haben.<br />
Regine Eberlein<br />
In den Direktionsräumen: Büste Heinrich Ernemanns<br />
© Eberlein<br />
SONDERAUSSTELLUNGEN<br />
When machines are dreaming<br />
noch bis 14.11.17<br />
Niklas Goldbach<br />
TRUST. Fotografie und Video<br />
noch bis 26.11.17<br />
Kurze Geschichte<br />
des langen Kinderanimationsfilms<br />
noch bis 25.03.18<br />
www.tsd.de<br />
Tickethotline: 0351 - 4 88 72 72<br />
DEZEMBER<br />
KARTEN 0351 – 26 35 35 26 · MATERNISTRASSE 17 · 01067 DRESDEN
Seite 16 | <strong>November</strong> & <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong><br />
www.theatercourier.de<br />
LEUTE, LEUTE<br />
GEWINNSPIEL<br />
KOLUMNE | Das letzte Wort hat ...<br />
Lutz Weber – Regisseur, Konzeptionist und „Vater der Dinnershow“<br />
Wie soll Rico bloß all die merkwürdigen<br />
Dinge an diesem Heiligabend deuten:<br />
Kumpel Oskar verhält sich komisch, der<br />
Sturm draußen wird immer schlimmer...<br />
Wir verlosen 2x2 Tickets für „Rico, Oskar<br />
und das Vomhimmelhoch“ (P8) am<br />
10. <strong>Dezember</strong> im tjg im Kraftwerk Mitte.<br />
© Marco Prill<br />
MACHEN SIE MIT<br />
und senden Sie uns eine E-Mail mit<br />
dem Kennwort „Oskar“<br />
bis zum 30. <strong>November</strong> <strong>2017</strong> an:<br />
gewinnspiel@theatercourier.de<br />
© PR<br />
LUTZ WEBER (65)<br />
Gründer des Kreativ-Kontors KREAKON<br />
Er arbeitete u.a. in Österreich, Italien<br />
und der Schweiz, leitete die Veranstaltungsabteilung<br />
der Bundesgartenschau<br />
1997 in Gelsenkirchen und die der Landesgartenschau<br />
OLGA 1999 in Oberhausen.<br />
2008 übernahm er erstmals die<br />
Regie von „Clowns! Kunst des Lachens“,<br />
einer Eigenproduktion der München<br />
Musik GmbH. 2009 folgte „Romance –<br />
Classics on Ice“ und 2010 die Hommage<br />
an die 50er und 60er Jahre „Lollipop“im<br />
Prinzregententheater. Seit 2010 entwickelt<br />
er mit seinem Label KREAKON-<br />
Kreativ Kontor Konzeptionen und innovative<br />
Ideen.<br />
www.kreakon.de<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>TheaterCourier</strong>, Freiberger Str. 39, 01067 Dresden<br />
Telefon: 0351 - 65 29 62 13<br />
E-Mail: redaktion@theatercourier.de<br />
anzeigen@theatercourier.de<br />
layout@theatercourier.de<br />
Internet: www.theatercourier.de<br />
Ausgebildet als Diplom-<br />
Sportlehrer in Köln...<br />
... und direkt nach dem Studium unter<br />
der Regie von Mauricio Kagel Theaterluft<br />
geschnuppert, habe ich bei Phillippe<br />
Gaulier in Paris meine schauspielerische<br />
Grundausbildung erhalten. Seit<br />
den 1980iger Jahren habe ich mich neben<br />
Straßentheater- und Regieprojekten<br />
immer wieder mit der Zusammenführung<br />
von Theater und Gastronomie beschäftigt.<br />
Beim Circus Aladin im damals<br />
wieder erweckten Spiegelzelt führte ich<br />
Regie in der Produktion, die wohl mit<br />
zum Ursprung der heutigen Dinnershows<br />
zählte. 1990 boten mir Hans-Peter<br />
Wodarz (die Ente vom Lehel) und Bernhard<br />
Paul (Circus Roncalli), mit dem<br />
Konzept erstklassige Sterneküche mit<br />
Entertainment in einer damals außergewöhnlichen<br />
Location, einem Spiegelzelt,<br />
in München die Möglichkeit meine Idee<br />
umzusetzen, dass Künstler, Artisten und<br />
Schauspieler als Kellner agierten und zunächst<br />
nicht erkennbar waren.<br />
Vor 20 Jahren sah die gastronomische<br />
Landschaft in Deutschland ganz anders<br />
als heute aus und so basierte der Erfolg<br />
der ersten Dinnershow mit seinen<br />
„Crazy Waiters“ darauf, dass wir zwar<br />
respektvoll mit der damals in Deutschland<br />
knapp gesäten Sterneküche umgingen,<br />
aber ein hochpreisiges, sternetaugliches<br />
Menü mit Vergnügen zelebrierten<br />
– es durfte, was nicht selbstverständlich<br />
war, gelacht werden! Der<br />
Grundgedanke mit dem Mittel feiner<br />
Ironie den „oberen Zehntausend“ den<br />
Spiegel vorzuhalten ohne zu verletzen<br />
war vollends gelungen.<br />
In den Folgejahren entwickelten sich die<br />
Dinnershows und natürlich auch die gesellschaftlichen<br />
Präferenzen in andere<br />
Richtungen. Sterneköche, die sich auch<br />
noch täglich in den unterschiedlichsten<br />
TV-Formaten präsentieren, gibt es heute<br />
zur Genüge. Ein Menü, gekocht vom<br />
Sternekoch, bekomme ich heute in vielen<br />
Häusern, was in den 90iger Jahren<br />
nicht immer so war. Die Spiegelzelte<br />
wurden größer und damit veränderte<br />
sich natürlich die Inszenierung. Wo der<br />
Gast sich früher „mittendrin“ fühlte, erlebte<br />
er nun einen schönen Ort, ausgezeichnete<br />
Künstler und ein exzellentes<br />
Menü – der fliegende Bau „Spiegelzelt“<br />
wurde zum feinen Varieté.<br />
Aktuell erfolgreiche Dinnershows wie<br />
„Mafia Mia“ in Dresden oder „Cirque<br />
des Sens“ im historischen Stadtbad in<br />
Leipzig setzen schwerpunktmäßig auf<br />
Livemusik. Die Entwicklung geht hier<br />
in Richtung einer vielseitigen Revue<br />
mit Ballett, Artistik, Komik und Gesang.<br />
Die Gäste genießen kulinarische Köstlichkeiten<br />
im Wechsel mit hervorragendem<br />
Programm und verbringen einen<br />
unvergesslichen Abend. Das Credo<br />
heißt – „Vergiss den Alltag für ein paar<br />
Stunden, genieße und erlebe mit allen<br />
Sinnen“. Das Geheimnis erfolgreicher<br />
Dinnershows sind aber nicht die veränderten<br />
gesellschaftlichen Umstände,<br />
nicht die unterschiedlichen Inhalte,<br />
Geschichten oder Inszenierungen, sondern<br />
die Erkenntnis, dass Gastronomie,<br />
Service, Musik und Künstlern einer Gesamtdramaturgie<br />
folgen, immer eine Einheit<br />
bilden müssen und nicht getrennt zu<br />
betrachten sind.<br />
In diesem Sinne: Guten Appetit<br />
Ihr Lutz Weber<br />
Verlag:<br />
Theater Courier Verlag UG<br />
(haftungsbeschränkt)<br />
Geschäftsführer Olaf Maatz<br />
Freiberger Str. 39, 01067 Dresden<br />
grafik & druck<br />
verteilung<br />
plakatierung<br />
Layout | Satz:<br />
Julia Meißner<br />
Anzeigenvertrieb: Format Media GmbH<br />
Freiberger Str. 39, 01067 Dresden<br />
Druck:<br />
Dresdner Druck- und Verlagshaus<br />
GmbH & Co. KG<br />
Redaktionsschluss 13.10.<strong>2017</strong><br />
Für alle in diesem Heft aufgeführten Termine übernimmt<br />
der <strong>TheaterCourier</strong> keine Gewähr.