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4-2017

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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Komponenten<br />

EMV in der Medizintechnik<br />

Wenn jeder Herzschlag zählt<br />

Bild 1: Demographischer Wandel in Deutschland von 1870 bis heute (mit Abschätzung für<br />

2060)<br />

Es ist offensichtlich, dass der<br />

Markt für Medizintechnik respektive<br />

für Medizinprodukte weiterwachsen<br />

und dass sich dieser<br />

Trend weiter fortsetzen wird.<br />

Jeder Patient versucht für sich<br />

selbst die beste Behandlung zu<br />

bekommen. Durch den demographischen<br />

Wandel und die Veränderung<br />

von sozialen Standards<br />

wird in Zukunft eine noch größere<br />

Nachfrage erwartet. Der generelle<br />

Marktzuwachs wird auf ca.<br />

5 % pro Jahr geschätzt (Bild 1).<br />

Die Entwicklung im Bereich<br />

der kundennahen häuslichen<br />

Pflege oder der roboter-gestützten<br />

Behandlungsmethoden fordern<br />

dabei Technologien, an die vor<br />

Jahrzehnten nicht gedacht wurde.<br />

Die zentrale Herausforderung für<br />

Entwickler ist es die Behandlung<br />

zu verbessern, ohne die Risiken<br />

für die Anwender bzw. Patienten<br />

zu erhöhen.<br />

EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit)<br />

ist einer der wichtigen<br />

Aspekte, die jede Neuentwicklung<br />

erfüllen muss. Diese<br />

Anforderungen werden teilweise<br />

im Laufe der Entwicklung außer<br />

Acht gelassen, da sie sich zu<br />

Beginn einer Entwicklung auf die<br />

neuen Technologien konzentrieren.<br />

Es ist jedoch entscheidend,<br />

die Anstrengungen zur Unterdrückung<br />

von Störungen möglichst<br />

früh in ein Design einfließen zu<br />

lassen, um so mögliche Änderungen<br />

und damit auflaufende<br />

Kosten im späten Zertifizierungsprozess<br />

zu verhindern. Die Integration<br />

eines EMV-Filters gegen<br />

Ende einer Entwicklung kann die<br />

Größe des Endproduktes beeinflussen,<br />

die Markteinführung unnötig<br />

verzögern oder auf Grund von<br />

fehlenden Zertifizierungen sogar<br />

verhindern.<br />

Ein gutes Bespiel für eine Medizinprodukt-Entwicklung<br />

mit eingeschränkten<br />

Platzverhältnissen sind<br />

automatisierte Infusionssysteme.<br />

Solche Systeme sind mit einem<br />

isolierenden Schlauch direkt an<br />

den Patienten angeschlossen.<br />

Die Medikamentenvergabe muss<br />

programmierbar und zuverlässig<br />

sein, was natürlich eine gewisse<br />

Störfestigkeit der Steuer- und Kontrolllogik<br />

voraussetzt. An diesem<br />

Punkt kommt die EMV ins Spiel,<br />

um die kontinuierliche Funktion<br />

der Pumpen zu gewährleisten. Es<br />

ist dabei entscheidend, nicht mit<br />

anderen Geräten im selben Raum<br />

bzw. am selben Einspeisepunkt<br />

zu interferieren (als Störquelle<br />

oder -senke). Aus diesem Grund<br />

müssen die entsprechenden Normen<br />

hinsichtlich der EMV eingehalten<br />

werden. Der Medizinstan­<br />

Autor:<br />

Holger Urban, Product<br />

Marketing Manager,<br />

Schaffner International<br />

AG<br />

Bild 2: Moderner Operationssaal<br />

86 meditronic-journal 4/<strong>2017</strong>

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