4-2017
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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Produktion<br />
Die auftretenden Momente durch den weit ausladenden<br />
Vierfach-Universalgreifer für alle Produktvarianten steckt der<br />
Stäubli RX160 locker weg<br />
dass sie die Montage von sieben<br />
verschiedenen Varianten<br />
mit Schlauchdurchmessern von<br />
5,0 bis 9,5 mm sowie Schläuchen<br />
mit unterschiedlicher Länge<br />
und Flexibilität erlaubt. Die Variantenvielfalt<br />
ist erforderlich, um<br />
Patienten vom Kleinkind bis zum<br />
größten Erwachsenen mit einem<br />
geeigneten Tubus behandeln zu<br />
können.“<br />
Produktionsaufbau<br />
Die realisierte Automation für<br />
die Teilmontage von vier Spiraltuben<br />
gleichzeitig besteht aus zwei<br />
spiegelbildlich konzipierten Zellen,<br />
in denen jeweils ein Stäubli<br />
RX160 und eine Stäubli TX90<br />
die flexible Handhabung übernehmen.<br />
Die komplizierte Montage<br />
der Feder erfolgt in einem<br />
integrierten Prozesskreislauf, der<br />
über Linear systeme verkettet ist.<br />
Großer Vorteil der Stäubli Roboter<br />
ist, dass sie bereits in Standardkonfiguration<br />
die Reinraumklasse<br />
ISO 5 erfüllen, so dass Elettrosystem<br />
nicht auf spezielle Cleanroom-Ausführungen<br />
zurückgreifen<br />
musste.<br />
Bei einer Zykluszeit von rund<br />
12 Sekunden errechnet sich eine<br />
Gesamt-Fertigungszeit von etwa<br />
drei Sekunden pro Schlauch.<br />
Dabei erlaubt die übergeordnete<br />
SPS auch die Bearbeitung<br />
unterschiedlicher Varianten in den<br />
Zwillingszellen. Zwei Bediener<br />
übernehmen die Über wachung<br />
sowie das Zu- und Abführen der<br />
Werkstücke. Obgleich der große<br />
Stäubli Sechsachser RX160 auf<br />
den ersten Blick großzügig dimensioniert<br />
anmutet, gab es für seine<br />
Wahl gute Gründe. Der Roboter<br />
verfügt über eine beachtliche<br />
Reichweite von 1710 mm und<br />
hat genügend Tragkraft für das<br />
komplexe Vierfachgreifer system.<br />
„Dabei haben uns weniger die<br />
Gewichte, als vielmehr die auftretenden<br />
Momente des weit ausladenden<br />
Greifers Sorge bereitet“,<br />
erklärt Puccio. „Sie gehen<br />
zu Lasten der Roboterachse. Um<br />
langfristig die Beanspruchung des<br />
Getriebes minimal zu halten, fiel<br />
die Wahl auf den kräftigen RX160.<br />
Mit einer nominalen Tragkraft von<br />
34 kg und den bekannt spielfreien<br />
Stäubli-Getrieben können wir auf<br />
eine dauerhafte Top-Performance<br />
des Roboters vertrauen.“<br />
Verstellbarer<br />
Vierfachgreifer für alle<br />
Produktvarianten<br />
Beim eingesetzten Greifer handelt<br />
es sich um eine von Elettrosystem<br />
in enger Abstimmung mit<br />
dem Kunden entwickelte Lösung.<br />
Der zweigeteilte, pneumatische<br />
Doppelgreifer ermöglicht zeitgleich<br />
die Handhabung zweier unbearbeiteter<br />
und zweier bereits federummantelter<br />
Schläuche. Zudem<br />
lassen sich die Abstände der<br />
Auf Spezialausführungen konnte der Systemintegrator<br />
verzichten, da die Standard-Ausführungen der Stäubli-<br />
Roboter bereits Reinraumklasse ISO 5 erfüllen<br />
Greiferzangen über ein Schienensystem<br />
variieren und somit an<br />
verschiedene Dimensionen der<br />
Werkstückvarianten anpassen.<br />
Die Umrüstung auf eine der sieben<br />
Tubusvarianten ist deshalb<br />
alles in allem in rund 15 Minuten<br />
erledigt.<br />
Mit diesem einen Universalgreifer<br />
erledigt der Stäubli RX160<br />
hochpräzise die komplette Handhabung:<br />
das paarweise Greifen<br />
der PVC-Liner und deren Aufschieben<br />
auf Trägerstäbe, das<br />
Zuführen an eine ‚Anspitzstation‘<br />
sowie an die Übergabestation<br />
zum Prozesskreis Federmontage,<br />
das Abholen der fertig mit<br />
Federn ummantelten PVC-Schläuche,<br />
das Zuführen zur Kleberauftragsstation,<br />
die optische Qualitätsüberprüfung<br />
und letztlich das<br />
vertikale Ablegen in der Trocknerstation.<br />
Alles Weitere, sprich das<br />
Ablängen und die finale Qualitätsprüfung,<br />
übernimmt im Anschluss<br />
der kleinere Stäubli TX90.<br />
Auf diese Weise können in der<br />
Doppelzelle rund 900 Intubierschläuche<br />
pro Stunde mit Federn<br />
und Kleber versehen werden. Die<br />
Endmontage der nunmehr stabileren<br />
Verbund-Bauteile erledigen<br />
Folgestationen vollautomatisch.<br />
Durch den Einsatz der<br />
weltweit ersten Roboterzelle für<br />
diese Aufgabenstellung schlägt<br />
das irische Werk von Medtronic<br />
Auf den inneren PVC-Schlauch wird eine Stahlspirale<br />
aufgeschraubt und mit Kleber überzogen<br />
meditronic-journal 4/<strong>2017</strong><br />
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