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4-2017

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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Produktion<br />

Spiraltubus-Montage<br />

automatisiert<br />

Die diffizile Montage von Spiraltuben galt bis dato als nicht automatisierbar. Jetzt hat sich das italienische<br />

Systemhaus Elettrosystem der Sache angenommen und die nach eigenen Angaben weltweit erste<br />

Montageanlage mit vier Stäubli-Sechsachsern für diese anspruchsvolle Aufgabenstellung realisiert.<br />

Die zwei Stäubli Sechsachser RX160 und TX90 beim Handling der biegeschlaffen Intubier-<br />

Schläuche<br />

diese Aufgabe bisher in Handarbeit<br />

ausgeführt.<br />

Anspruchsvolle<br />

Aufgabenstellung<br />

Bisher wohlgemerkt, denn vor<br />

kurzem realisierte Elettrosystem<br />

eine vollautomatische Montagezelle,<br />

in der vier Stäubli-Roboter<br />

und jede Menge Linearsysteme<br />

das Unmögliche möglich machen.<br />

Konkret geht es bei der Automatisierung<br />

darum, eine feine Schraubenfeder<br />

aus Stahl auf ein PVC-<br />

Röhrchen aufzuziehen und das<br />

Bauteil mit Kleber zu ummanteln.<br />

Die besonderen Herausforderungen<br />

liegen in der definiert<br />

gleichmäßigen Verteilung der<br />

Federwindungen sowie in der<br />

Handhabung der beiden biegeschlaffen<br />

Komponenten.<br />

Auf einen weiteren wesentlichen<br />

Aspekt verweist Elettrosystem-Entwicklungs<br />

ingenieur<br />

Simone Puccio: „Wir konnten<br />

die Anlage so flexibel auslegen,<br />

Die Intubation gilt heute als<br />

medizinische Standardmethode<br />

der Atemwegssicherung. Dazu<br />

kommt in der Anästhesie sowie in<br />

der Intensiv- und Rettungsmedizin<br />

eine spezielle Hohlsonde, der<br />

Tubus, zum Einsatz. Aus technischer<br />

Sicht richten sich an das<br />

wichtige medizinische Hilfsmittel<br />

kontrovers anmutende Anforderungen.<br />

Es muss die zur Einführung<br />

nötige Steifigkeit aufbringen<br />

und darf sich unter keinen<br />

Umständen verengen, soll sich<br />

aber möglichst flexibel der Anatomie<br />

des Menschen anpassen.<br />

Um die erforderliche Biegesteifigkeit<br />

und Flexibilität zu garantieren,<br />

kommen beim führenden<br />

Medizintechnik-Hersteller<br />

Medtronic 4-Schicht-Verbundschläuche<br />

mit einer integrierten<br />

Spirale aus dünnem Federstahl<br />

zum Einsatz. Doch exakt in diesem<br />

Verbund liegt die produktionstechnische<br />

Tücke: der schichtweise<br />

Aufbau der sogenannten Spiraltuben<br />

von innen nach außen. Die<br />

Qualitätsanforderungen und die<br />

schwierige Handhabung der beiden<br />

biegeschlaffen Komponenten<br />

PVC-Liner und Stahlfeder legen<br />

die Hürde für Automation hoch.<br />

Die diffizile Montage der Feder<br />

auf dem Schlauchliner galt bis<br />

dato als nicht automatisierbar –<br />

ein produktionstechnischer Faktor,<br />

der einer benötigten Kapazitätserhöhung<br />

im Medtronic-Werk<br />

Dublin im Wege stand. Dort wurde<br />

Der zweigeteilte, pneumatische Doppelgreifer ermöglicht<br />

zeitgleich die Handhabung zweier unbearbeiteter und zweier<br />

bereits federummantelter Schläuche<br />

144 meditronic-journal 4/<strong>2017</strong>

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