23.10.2017 Aufrufe

FOCUS STYLE – Oktober 2017

Zweimal jährlich, erscheint das Supplement FOCUS STYLE als Beilage im FOCUS. Auch die zweite Ausgabe mit zwei Cover-Varianten von Jérôme Boateng und Clemens Schick wurde von Storyboard produziert. Freuen Sie sich auf 44 Seiten Männer, Mode und Uhren.

Zweimal jährlich, erscheint das Supplement FOCUS STYLE als Beilage im FOCUS. Auch die zweite Ausgabe mit zwei Cover-Varianten von Jérôme Boateng und Clemens Schick wurde von Storyboard produziert. Freuen Sie sich auf 44 Seiten Männer, Mode und Uhren.

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44<br />

SEITEN <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong><br />

Männer · Mode · Interviews · Uhren<br />

DER LÄSSIGE ABRÄUMER<br />

Fußballstar Jérôme Boateng spricht Klartext<br />

CLEMENS SCHICK<br />

über Haltung,Unabhängigkeit &<br />

<strong>STYLE</strong><br />

N°2<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong>


PARKA<br />

169,99 EUR


COVER JÉRÔME BOATENG JOACHIM BALDAUF, MODE: T-SHIRT VON PALM ANGELS GES. BEI <strong>STYLE</strong>BOB.COM, SMOKING BLAZER UND HOSE VON PRADA, „AIR JORDAN1“ SNEAKER, SPECIAL EDITION FÜR JEROME BOATENG VON VIGIL ABLOH VON OFF WHITE FÜR NIKE.<br />

COVER CLEMENS SCHICK MICHELE DI DIO, MODE: ANZUG HUGO BOSS, SCHUHE VOR., STRÜMPFE FALKE_INHALT MICHELE DI DIO, CHRISTIAN BORTH, SILVIO KNEZEVIC, KATHRIN MAKOWSKI, JOACHIM BALDAUF, SANDRO BÄBLER, MATTHIS REKOWSKI (ILLUSTRATION)<br />

INHALT MICHELE DI DIO, CHRISTIAN BORTH, SILVIO KNEZEVIC, KATHRIN MAKOWSKI, JOACHIM BALDAUF, SANDRO BAEBLER, MATHIS REKOWSKI (ILLUSTRATION)<br />

9<br />

Clemens Schick<br />

Warum sein Vater für<br />

den Schauspieler ein<br />

Style-Vorbild ist<br />

28<br />

Coole Eleganz<br />

Der Fashion-Winter<br />

bringt klare Linien<br />

und Purismus<br />

16<br />

Raus mit euch!<br />

Neue Beauty-Produkte<br />

locken zum Outdoor-Sport<br />

Pullover ERMENEGILDO<br />

ZEGNA COUTURE<br />

Brille JACQUES MARIE MAGE<br />

über Leidmann, München<br />

14<br />

Extra-Schicht<br />

So geht das angesagte Layering,<br />

auch „Zwiebellook“ genannt<br />

INHALT<br />

Schwarzer Blazer von<br />

RICK OWENS ges. bei<br />

stylebob.com Hose von<br />

ACNE. Mesh Tanktop von<br />

FEAR OF GOD ges. bei<br />

stylebob.com<br />

36<br />

Jérôme Boateng<br />

Ein knallharter Abwehr-Chef<br />

mit viel Herz für die Familie<br />

20<br />

Turn back time<br />

Eine Zeitenwende.<br />

Der Trend tickt<br />

für Retro-Uhren<br />

4<br />

Männer in Mannheim<br />

Erfolgsgeschichten<br />

aus Deutschlands<br />

Gründer-Metropole<br />

34<br />

Modemut<br />

Trendbewusstsein<br />

ist für Männer heute<br />

selbstverständlich.<br />

Und das ist gut so<br />

42<br />

Chelsea Boots<br />

Ein Allround-<br />

Klassiker, der auch<br />

zum Anzug passt<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur Robert Schneider (V.i.S.d.P, Anschrift siehe Redaktionsadresse) <strong>FOCUS</strong> Style wird produziert von Storyboard GmbH<br />

Redaktionsleitung David Barnwell Creative Director Dirk Meycke Textchef Martin Fraas Bildredaktion Katjana Frisch, Katrin Schröer Schlussredaktion Elke Linn, Lektorat Süd<br />

Schlussgrafik Thomas Saible, David Klingl Mitarbeiter dieser Ausgabe Michele Di Dio, Joachim Baldauf, Jelena Pecic, Christian Borth, Dennis Braatz, Paula Faul, Silvio Knezevic, Kathrin Makowski,<br />

Gordon Detels, Mathis Rekowski, Alexander Posch, Alexander Hofmann, Ricarda Datz, Marlene Irausek, Laura Herz, Lynn Schmidt, Karin Brunner, Axel Gundermann<br />

Bildbearbeitung und Herstellung magazine solutions GbR <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> erscheint in der <strong>FOCUS</strong> Magazin Verlag GmbH, Arabellastraße 23, 81925 München.<br />

Anzeigenverkauf für <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> Ines Stille, Tel.: 089/9250-3167, Fax: 089/9250-3201, Ines.stille@burda.com<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil Kai Sahlfeld, Arabellastraße 23, 81925 München, Tel.: 089/9250-2950, Fax: 089/9250-2952. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 29b, gültig seit 1. Januar <strong>2017</strong>.<br />

Deputy Managing Director Stefan Kossack CFO BurdaNews Gunnar Scheuer Geschäftsführer Burkhard Graßmann Gründungs-Chefredakteur Helmut Markwort Verleger Dr. Hubert Burda<br />

Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet. Dieses gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen<br />

auf CD-ROM. Sofern Sie Artikel aus <strong>FOCUS</strong> Style in Ihren internen elektronischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder unter Telefon 030/284930, PMG Presse-Monitor GmbH.<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 3


<strong>STYLE</strong><br />

MÄNNER IN<br />

Die Stadt ist bodenständig und gleichzeitig<br />

offen für neue Ideen. In Mannheim hat sich<br />

in den letzten Jahren eine bemerkenswerte<br />

Gründerszene etabliert. Mit jungen<br />

Unternehmern, die auch ihre Individualität<br />

so erfolgreich macht. Wir haben sechs<br />

Mannheimer Gründer getroffen. Und sie<br />

geben Einblick in ihren persönlichen und<br />

beruflichen Stil.<br />

MANNHEIM<br />

PROTOKOLLE JELENA PECIC<br />

FOTOS CHRISTIAN BORTH<br />

„Ich bin ein Fan des Schlichten“<br />

Lucas Pulkert, 26, ist Gründer des Sockenlabels von Jungfeld:<br />

„Besonders während der Fashion Week frage ich mich oft,<br />

was Stil eigentlich ist. Und stelle immer wieder fest, wie viele<br />

Variablen da mit reinspielen. Manche Leute sehen in<br />

einem Outfit toll aus, das an mir selbst nichts mehr mit Stil<br />

zu tun hätte. Die eigene Haltung spielt die größte Rolle:<br />

Stil zu haben, das heißt für mich, sich authentisch zu<br />

präsentieren. Ich bin ein Fan des Schlichten. Aber mit unseren<br />

bunten Socken werte ich meine Outfits auf. In Deutschland<br />

ist der Trend zu bunten Socken sehr spät angekommen.<br />

Wir sehen ihn aber als Chance für eine Weiterentwicklung<br />

deutscher Mode. Bunte Socken sind ein tolles Mittel, eine<br />

gewisse Extrovertiertheit auszudrücken.“<br />

4 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


„Stil bedeutet,<br />

dass man sich nicht<br />

verkleidet“<br />

Christian Borth, 35, ist ein in Mannheim geborener<br />

und international gefragter Fotograf. Er<br />

hat diese Strecke geshootet: „Ich habe lange<br />

in Paris gelebt, wo ich oft in Cafés saß und mir<br />

die unterschiedlichen Interpretationen von<br />

Kleidungsstücken angesehen habe. Ich glaube,<br />

Stil bedeutet vor allem, dass man sich nicht<br />

verkleidet, sondern eine zu seinem Charakter<br />

passende Richtung findet. Wenn man sich<br />

wohlfühlt, strahlt man das auch aus. Mittlerweile<br />

kann man alles miteinander kombinieren:<br />

Haute-Couture-Labels kooperieren mit<br />

Sneaker-Brands, und Birkenstocks sind super<br />

angesagt. Das ist klasse. Ich selbst trage am<br />

liebsten dunkle Farben, was sicherlich beruflich<br />

bedingt ist. Mein Stil ist sehr unaufgeregt.<br />

Ich versuche, ihn mit kleinen Highlights zu<br />

kombinieren <strong>–</strong> einer besonderen Sneakerfarbe,<br />

ausgefallenen Stoffen oder Schnitten.<br />

Bei Fotoshootings erarbeiten wir im Team den<br />

Style eines gesamten Looks, setzen Leute in<br />

Szene, erschaffen Charaktere. Und ich denke,<br />

das macht jeder für sich persönlich genauso,<br />

um den Leuten zu zeigen, wie er drauf ist.“<br />

„Grenzen verschwimmen, und<br />

Kategorisierungen fallen weg“<br />

Marcel Hofmann, 24, leitet zusammen mit Designer Gabriel<br />

Trauth, 27, das moderne Workwear-Label Trauth Fabrikate:<br />

„Stil entsteht für mich vor allem über die innere Einstellung<br />

einer Person und die daraus folgenden Handlungen. Die<br />

geben dem, was man trägt, Bedeutung <strong>–</strong> was ich mit Stil<br />

gleich setze. Betrachtet man die Entwicklung der Mode in den<br />

letzten 15 Jahren, merkt man: Sportbekleidung, die einst<br />

dem reinen Funktionsgedanken unterlag, wurde um Ästhetikund<br />

Life style-Aspekte ergänzt. Grenzen verschwimmen immer<br />

weiter, und Kategorisierungen fallen weg. Diese Entwicklung<br />

sehen wir auch in der Arbeitsbekleidung. Deshalb war es<br />

unser Wunsch, funktionaler Arbeitsbekleidung eine neue<br />

Wertschätzung zu geben und sie modischer aussehen zu<br />

lassen. Natürlich mit der Möglichkeit zu customizen. Denn<br />

Arbeits-Outfits werden oft mehr getragen als das, was im<br />

privaten Kleiderschrank hängt.“<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 5


<strong>STYLE</strong><br />

„Stil ist für mich<br />

nicht das, was auf der<br />

Fashion Week passiert“<br />

Matthias Storch, 38, ist Vorstand der Good<br />

Brands AG, ein Markenentwicklungs-Unternehmen:<br />

„Ich war schon immer Gründer mit<br />

dem Fokus auf Premiumgütern und trage<br />

meistens Klamotten von Marken, mit denen<br />

wir zusammenarbeiten. Zum Beispiel Jungfeld-Socken<br />

oder Phyne-Shirts, weil ich von<br />

diesen Produkten überzeugt bin. Stil ist für<br />

mich nicht das, was auf der Fashion Week passiert.<br />

Ich assoziiere ihn vielmehr damit, wie<br />

er ein Individuum repräsentiert. Mannheim<br />

ist ein guter Standort für Gründer, weil sie<br />

hier aktiv gefördert werden. Gleichzeitig ist<br />

die Stadt wunderbar bodenständig. Das spürt<br />

man auch in den Produkten der jungen Labels,<br />

die meiner Meinung nach einen ehrlichen Stil<br />

transportieren.“<br />

„Ich bin ein großer Fan<br />

von Marken mit Geschichte“<br />

Johannes Groebler, 34, ist General Manager des Boutique-Design-<br />

Hotels SYTE: „Gerade in einem Boutique-Hotel ist es wichtig, ein<br />

ganzheitliches Konzept zu verfolgen. Gleichzeitig versuchen wir im<br />

SYTE, klassische Muster zu durchbrechen, um einen individuellen<br />

Stil zu kreieren. Wir gehen die Dinge gerne etwas anders an, haben<br />

zum Beispiel keine Rezeption. Und wir lassen den Mitarbeitern<br />

großen Freiraum. Was sie anziehen oder wie sie sich am Telefon<br />

melden, auch dabei ist individueller und persönlicher Stil erwünscht.<br />

Das trifft auch auf mich selbst zu: Stil hat für mich viel mit dem<br />

Ausdruck von Individualität zu tun. Ich mag Außergewöhnliches.<br />

Dennoch lege ich viel Wert auf hochwertige und langlebige Stücke.<br />

Hoteldirektoren sind dafür bekannt, Anzug und Krawatte zu tragen.<br />

Ich bevorzuge Lederjacke und Jeans. Stil heißt für mich, auch<br />

mal aus der Reihe zu tanzen. Gleichzeitig bin ich ein großer Fan von<br />

Marken mit Geschichte. Klassiker, die man lange trägt, ziehe<br />

ich Trendteilen vor <strong>–</strong> egal ob bei Anzügen, Schuhen oder Jeans.“<br />

6 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


„Ich trage gelegentlich<br />

sogar eine Taschenuhr“<br />

Andreas Werner, 28, ist Gründer des Unternehmens<br />

Herrenfahrt, das Premiumpflege für Automobile<br />

bietet: „Ich war schon immer der Westen-Typ. Und da<br />

wir unsere Marke an den Pioniergedanken der Automobilentwicklung<br />

in den 1920er- und 30er-Jahren angelehnt<br />

haben, passte mein persönlicher Stil einfach<br />

sehr gut. Es war uns von Anfang an wichtig, die Marke<br />

in diesem Stil zu präsentieren. In Arbeitskleidung<br />

wird man uns nie Wagen polieren sehen, sondern<br />

immer klassisch mit Fliege, Weste und Lederschuhen.<br />

Als wir unsere Leidenschaft zum Beruf gemacht<br />

haben, war es nur natürlich, dass sich der Stil immer<br />

mehr in unser Privatleben eingeschlichen hat. Ich<br />

habe viele Elemente übernommen, trage gelegentlich<br />

sogar eine Taschenuhr und habe viele Sneaker gegen<br />

hochwertige Lederschuhe getauscht. Unser Stil ist<br />

unaufdringlich, mit Liebe zum Detail. Die Qualität,<br />

die wir mit den Produkten transportieren, findet sich<br />

auch in unserem Kleidungsstil wieder. Aber ich habe<br />

immer noch genauso viele Baseballcaps wie Hüte.“<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 7


L I F E I S A B O U T M O M E N T S<br />

STAHL, 42 MM<br />

AUTOMATIK<br />

www.baume-et-mercier.com<br />

WEMPE · BUCHERER · CHRIST und bei führenden Juwelieren in Deutschland und Österreich


INTERVIEW<br />

ER LEBT SEINE<br />

TRÄUME<br />

Anzug und Hemd PAUL SMITH, Schuhe EMPORIO ARMANI, Strümpfe FALKE<br />

Clemens Schick ist einer der wandlungsfähigsten<br />

deutschen Schauspieler. Und immer<br />

auf der Suche nach neuen Erfahrungen.<br />

Ein Gespräch über Stil, Verantwortung und<br />

sein früheres Leben als Mönch.<br />

INTERVIEW DAVID BARNWELL<br />

FOTOS MICHELE DI DIO<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 9


INTERVIEW<br />

Er trägt hellblaue „Dad Jeans“, ein<br />

lose fallendes weißes T-Shirt, weiße<br />

Sneaker. Sein Haar ist kurz geschnitten.<br />

Fast militärisch kurz.<br />

Umso üppiger sprießt sein Vollbart, den<br />

er derzeit lang wachsen lässt.<br />

Schauspieler Clemens Schick wirkt auf<br />

souveräne Art lässig. Sein Auftreten ist<br />

höflich, dezent. Nein, der in Tübingen<br />

geborene 45-Jährige ist keiner dieser<br />

Stars, die sich auch privat in den Vordergrund<br />

spielen. Dabei hat er es als einer<br />

der wenigen deutschen Schauspieler bis<br />

zum Gegenspieler von James Bond gebracht.<br />

Und auch abseits der Leinwand<br />

ist er für viele eine Ikone: als Aktivist, der<br />

sich politisch engagiert.<br />

Er trinkt einen Schluck von seinem Cappuccino.<br />

„Bereit?“, fragt er. Der Himmel<br />

über München ist heute bewölkt. Doch<br />

genau in diesem Moment dringt durch<br />

die großen Fenster hier im Obergeschoss<br />

des Bayerischen Hofs ein einsamer Sonnenstrahl.<br />

Der Lichtschein fällt auf sein<br />

Clemens Schick<br />

ICH SCHREIBE<br />

GERNE HAND-<br />

SCHRIFTLICHE<br />

BRIEFE<br />

Gesicht. Und lässt sie leuchten, diese<br />

legendären, eisblauen Augen. Sein Markenzeichen.<br />

Okay, legen wir los.<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> Herr Schick, Sie sind für<br />

Ihre Style-Vielfalt bekannt. Den Berliner<br />

Streetstyle beherrschen Sie genauso wie<br />

Bootcut-Jeans und Tanktops oder den<br />

klassischen Red-Carpet-Look. Worin fühlen<br />

Sie sich am wohlsten?<br />

CLEMENS SCHICK Wenn ich beruflich<br />

unterwegs bin und zum Beispiel auf eine<br />

Premiere gehe, trage ich, was zum Anlass<br />

passt. Das tue ich aus Respekt vor den<br />

Leuten, die das organisieren, und aus<br />

Respekt vor meinen Kollegen und der<br />

Filmbranche. Von daher bin ich in solchen<br />

Situationen ganz bewusst eher<br />

over dressed als underdressed unterwegs.<br />

Und privat?<br />

Eigentlich bin ich da so gekleidet, wie<br />

ich auch jetzt hier sitze: Jeans, T-Shirt<br />

und Sneaker. Ich bin häufig unterwegs<br />

und trage nicht gerne viel mit mir rum.<br />

Deswegen ist es einfach eine praktische<br />

Überlegung: Wo reise ich hin, was macht<br />

Sinn? Ich mag es simpel und schätze<br />

bequeme Outfits. Das ist aber rein privat.<br />

Sonst ist es für mich wichtig, mich<br />

meinen Umgebungen anzupassen, professionell<br />

wie kulturell. Wenn ich in ein<br />

Lokal in Berlin gehe, trage ich gerne eine<br />

Bomberjacke mit Jeans und T-Shirt. Das<br />

würde ich in Paris eher nicht machen.<br />

Gibt es ein Lieblingsstück, das Sie auf<br />

Reisen immer dabeihaben?<br />

Nicht, was Outfits betrifft. Was ich aber<br />

immer bei mir habe, sind mein Füller<br />

und mein Adressbuch. Ich schreibe gerne<br />

handschriftliche Briefe. Und manchmal<br />

habe ich sogar ein Tintenfass im<br />

Koffer.<br />

Shearling-Jacke<br />

HILFIGER EDITION<br />

Jeans CARHARTT<br />

Sweatshirt PHYNE<br />

Als Schauspieler sind Sie extrem wandlungsfähig.<br />

Sie spielen in Blockbustern,<br />

drehen Arthouse-Filme und stehen auf<br />

der Theaterbühne. Gibt es einen Bereich,<br />

den Sie besonders gerne mögen?<br />

Ich lebe heute genau so, wie ich es mir<br />

wünsche. Die Arbeit an unterschiedlichsten<br />

Projekten und in verschiedenen<br />

Genres kommt meinem großen<br />

Freiheitsbedürfnis sehr entgegen. Ich<br />

10 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


Mantel<br />

BOTTEGA VENETA<br />

Ring<br />

GEORG JENSEN<br />

stand zehn Jahre ausschließlich auf der<br />

Theaterbühne. Aber irgendwann fühlte<br />

ich mich eingeengt und wollte da raus.<br />

Heute ist mein Arbeitsplatz die Welt.<br />

Und obwohl ich inzwischen eine gewisse<br />

Stabilität habe, gibt es trotzdem auch<br />

Unsicherheit. Wie geht’s weiter? Doch<br />

genau dieses Nichtwissen hält mich<br />

wach und lebendig.<br />

Es gibt ein Foto Ihres Vaters, auf dem er im<br />

schmalen schwarzen Anzug im 60er-Jahre-Schnitt<br />

zu sehen ist. Dazu trägt er ein<br />

weißes Hemd und eine schmale Krawatte.<br />

War er immer so stylish unterwegs?<br />

Ich glaube, das war damals einfach eine<br />

andere Zeit. Mein Vater war Staatsanwalt.<br />

Und Männer wie er haben im Job Anzug<br />

getragen. Das war eine Selbstverständlichkeit.<br />

Ich habe aber selten in meinem<br />

Leben jemanden getroffen, der so viel<br />

Haltung zeigt wie mein Vater. Er verhält<br />

sich immer korrekt und ist nie opportunistisch.<br />

Ich bewundere das sehr und<br />

würde es auch als Stil bezeichnen.<br />

Stil ist also eine Frage der Haltung?<br />

Genau. Stil ist nicht nur, was du trägst,<br />

sondern auch, wie du dich gegenüber<br />

anderen Menschen verhältst. Mein Vater<br />

war zum Beispiel früher nicht einverstanden<br />

damit, dass ich Schauspieler<br />

werde. Aber er hat das gleiche Geld in<br />

meine Berufsausbildung gesteckt wie in<br />

die meiner Geschwister. Das ist für mich<br />

Integrität. Es hat ein bisschen gedauert,<br />

bis ich das begriffen habe, aber mein Vater<br />

ist deshalb auch eines meiner größten<br />

Vorbilder. Und ich merke, dass ich<br />

mehr und mehr auch seine Werte teile.<br />

Und wie ist Ihr Verhältnis heute?<br />

Er geht in jede Theaterpremiere und<br />

guckt sich jeden meiner Filme an.<br />

Stimmt es, dass Sie als junger Mann mal<br />

Mönch werden wollten und im Kloster<br />

waren?<br />

Ja, das ist über 20 Jahre her und war nur<br />

eine kurze Phase in meinem Leben. Ich<br />

war gelangweilt vom Schauspielstudium<br />

und wollte etwas „Radikales“ machen.<br />

Ich fand damals unser kapitalistisches<br />

System langweilig. Mich in erster Reihe<br />

um die Gemeinschaft zu kümmern war<br />

für mich spannend. Und ich sah als<br />

Mönch die Möglichkeit, genau das zu<br />

tun. Nun, es sollte dann nicht so sein,<br />

aber ich habe damals Werte mitbekommen,<br />

die ich heute schätze: Ruhe und<br />

Wertschätzung für unsere gemeinsame<br />

Verantwortung. Letztlich bin ich aber<br />

froh, dass mein Leben doch in eine andere<br />

Richtung ging.<br />

Sie sorgten für viel Furore, als Sie sich vor<br />

drei Jahren öffentlich als schwul outeten.<br />

Entsprang das auch dem Bedürfnis, eine<br />

klare Haltung zu zeigen?<br />

Das war ein Statement, ja. Ich hatte das<br />

Gefühl, dass ich in Gesprächen und<br />

Interviews nur bis zu einem gewissen<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 11


Clemens Schick<br />

ES GIBT IN<br />

MEINEM LEBEN<br />

VIELE ERFAHRUNGEN,<br />

ABER KEINE<br />

ROUTINE<br />

Anzug HUGO BOSS<br />

Schuhe VOR<br />

12 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


INTERVIEW<br />

Punkt authentisch sein konnte, weil ich<br />

immer wieder Fragen umschiffen<br />

musste. Und ich habe mir dann gedacht,<br />

dass das heute doch für jeden möglich<br />

sein müsse, sich zu seiner Homosexualität<br />

zu bekennen. Insofern war es auch<br />

eine politische Sache, mich zu outen.<br />

Mal ganz ehrlich: Nervt es Sie nicht,<br />

so viel Aufmerksamkeit für etwas zu<br />

bekommen, das so wenig mit Ihrem Job<br />

und Talent zu tun hat?<br />

So einen Schritt zu gehen und dann zu<br />

denken, dass er nichts nach sich ziehen<br />

wird, wäre wohl naiv. Daher kann ich<br />

davon auch nicht genervt sein. Ganz<br />

einfach.<br />

Sie engagieren sich auch politisch, beispielsweise<br />

für die SPD und Human<br />

Rights Watch ...<br />

Richtig. Das ist für mich eine absolute<br />

Bereicherung und nimmt viel Platz in<br />

meinem Leben ein. Ich war gerade in<br />

Kambodscha, wo ich eine Dokumentation<br />

über die durch die Roten Khmer<br />

zerstörte Kultur drehen durfte. 2008 und<br />

2011 habe ich für deutsche Soldaten in<br />

Afghanistan Theater gespielt. Solche<br />

Projekte erfüllen mich.<br />

Gehört es zum guten Stil, als Schauspieler<br />

die öffentliche Bekanntheit für humanitäre<br />

und politische Projekte zu nutzen?<br />

Ich kann da nur für mich sprechen: Ja, ich<br />

setze gerne mein öffentliches Profil für<br />

mir sinnvoll erscheinende Projekte ein.<br />

Es macht mich sehr glücklich, in der Lage<br />

zu sein, Aufmerksamkeit auf Themen zu<br />

lenken, die mir wichtig sind.<br />

GRENZGÄNGER<br />

Der 1972 in Tübingen<br />

geborene Schauspieler<br />

Clemens Schick liebt es,<br />

immer neue Gebiete zu<br />

erkunden. Sein Spektrum<br />

reicht vom Bösewicht im<br />

James-Bond-Film bis<br />

zum Independent-Film.<br />

Er spielt Theater vor<br />

Soldaten in Afghanistan<br />

und engagiert sich<br />

politisch.<br />

für die ARD. Das andere, „Es war einmal<br />

Indianerland“, ist ein Independent-<br />

Debütfilm von Ilker Çatak, gedreht nach<br />

einer Romanvorlage. Solche Projekte erfüllen<br />

mich total, weil sie verschiedene<br />

Erkenntnisse bringen. Es gibt in meinem<br />

Leben viele Erfahrungen, aber keine<br />

Routine. Und die will ich auf alle Fälle<br />

auch künftig vermeiden.<br />

Und wenn wir etwas weiter in die<br />

Zukunft blicken, welche Träume gilt es<br />

da noch zu verwirklichen?<br />

Ich glaube, das lasse ich einfach offen,<br />

es gibt immer noch viel zu erreichen.<br />

Als ich in der Schule war, wussten viele<br />

meiner Klassenkameraden nicht,<br />

was sie machen wollen. Das habe ich<br />

nie verstanden. Ich habe immer von<br />

Tausenden Sachen geträumt, die ich<br />

verwirklichen wollte. Und das tue ich<br />

immer noch.<br />

Totallook<br />

LOUIS VUITTON<br />

STYLING<br />

Alexander Posch<br />

GROOMING<br />

Alexander Hofmann<br />

c/o Uschi Rabe<br />

Zurück zu Ihrem Job: Gibt es Charaktere,<br />

die Sie besonders gerne spielen? Wir denken<br />

dabei an Ihre vielgerühmte Verkörperung<br />

des Schurken Kratt im James-Bond-<br />

Film „Casino Royale“.<br />

Ich bin ja als Schauspieler abhängig von<br />

den Angeboten, die ich bekomme. Ich<br />

versuche aber, nach Möglichkeit in unterschiedlichen<br />

Projekten zu arbeiten,<br />

da mir Vielfalt wichtig ist. Meine beiden<br />

neuesten Projekte sind Ausdruck dieses<br />

Bedürfnisses. Eines ist eine große Fernsehproduktion:<br />

der „Barcelona-Krimi“<br />

Anzug und Hemd<br />

PAUL SMITH<br />

Schuhe EMPORIO ARMANI<br />

Strümpfe FALKE


GUIDE<br />

Was Sie<br />

tragen<br />

können ...<br />

Unterschiedliche<br />

Stoffe wählen<br />

Offene Hemden<br />

über T-Shirts<br />

funktionieren bei<br />

jeder Variante<br />

Karomuster<br />

eignen sich als<br />

Blickfang<br />

Ein Hut gibt dem<br />

Look Lässigkeit<br />

und Style<br />

Das Material der<br />

einzelnen Teile<br />

darf gerne unterschiedlich<br />

sein<br />

... und was<br />

nicht geht<br />

Die Länge der<br />

kombinierten Teile<br />

darf nicht extrem<br />

unterschiedlich<br />

sein<br />

Zu viel Volumen<br />

macht den Träger<br />

zum Michelin-<br />

Männchen<br />

Mehr als fünf Teile<br />

übereinander getragen<br />

sind zu viel<br />

WIE<br />

FUNKTIONIERT<br />

EIGENTLICH<br />

LAYERING<br />

?<br />

Die Farbtöne<br />

der Schichten<br />

sollten sich nicht<br />

zu sehr ähneln<br />

Extrem wilde<br />

Muster verdienen<br />

einen Einzelauftritt<br />

FOTO ALO CEBALLOS / FILMMAGIC<br />

14 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


HOW<br />

„Layering“ nennen die Designer den Trend.<br />

„Zwiebellook“ sagte man früher. Die Idee ist, mehrere<br />

Schichten an Kleidung übereinander zu tragen. Und<br />

dabei jedem Teil ganz bewusst ein Forum zu geben. Ein lässiger<br />

Style, bei dem allerdings einige Regeln zu beachten sind.<br />

TEXT DENNIS BRAATZ<br />

S o ein Lagenlook wirkt ja erst mal urgemütlich: Über<br />

dem T-Shirt sitzt das halb zugeknöpfte Flanellhemd, das wiederum<br />

ein bisschen unter dem Strickjackenbund hervorguckt.<br />

Dazu eine leichte Daunenjacke. So lässt sich’s im Herbst bequem<br />

durch den Tag spazieren, einen Zwischenstopp im Café<br />

machen und abends an der Bar stehen. Wenn’s zu warm wird,<br />

legt man einfach eine Lage ab. So einfach ist das <strong>–</strong> und sieht<br />

auch noch superlässig aus. Stimmt. Nur der Weg dahin hat<br />

seine Tücken. Denn das stilvolle Übereinanderschichten von<br />

Kleidungsstücken ist in Wahrheit eine der schwierigsten Modeübungen<br />

überhaupt.<br />

Der ein oder andere hat es bestimmt schon mal erlebt: Drei<br />

oder mehr Lagen laden die Jacke darüber so an Masse auf, dass<br />

einem nach Art des Michelin-Männchens die Arme abstehen<br />

(größte Falle). Oder eine Lage ist so lang, dass sie bis in die<br />

Kniekehlen hängt (zweitgrößte Falle). Oder die einzelnen Lagen<br />

sind gar nicht als solche erkennbar, weil sich Stoff und<br />

Farbe so stark ähneln, dass sie wie ein einziges Kleidungsstück<br />

wirken (drittgrößte Falle). Merke: Der Look funktioniert nur<br />

dann, wenn sich die einzelnen Teile in ihren Größen, Schnitten,<br />

Materialien und Kolorierungen ergänzen.<br />

Niemand wusste das besser als Jil Sander. 1976 gelang der<br />

Desig nerin der internationale Durchbruch, weil sie die unterschiedlichen<br />

Lagen von Outfits erstmals ganz bewusst sichtbar<br />

machte. Etwa mit Anzügen, bei denen das Sakko gar keine oder<br />

verkürzte Ärmel hatte und so die Ärmel des Hemds oder des<br />

Rollis ganz selbstverständlich zum Teil der äußeren Hülle<br />

wurden. „Zwiebellook“ nannte das damals die deutsche Modepresse.<br />

Inzwischen hat sie den internationalen Begriff „Layering“<br />

(Deutsch: Schichtung) übernommen.<br />

Der „Trend“ ist eigentlich ein Klassiker, weil er von Modeprofis<br />

regelmäßig aufs Neue empfohlen wird. Was daran liegt, dass<br />

sich durchs Schichten ganz lässig alte Teile mit neuen kombinieren<br />

lassen. Mal ganz davon abgesehen, dass der Lagenlook<br />

im Winter die beste Heizung ist. Denn die Luft zwischen den<br />

einzelnen Schichten heizt sich durch die Körperwärme auf und<br />

funktioniert wie eine Isolierschicht. Je mehr Lagen, desto mehr<br />

Luft, desto größer der Effekt.<br />

Die Herausforderung an sich ist das Styling. Einsteiger sollten<br />

erst mal zwei Teile kombinieren. Und zwar solche, die auf den<br />

ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Zum Beispiel<br />

Jeansjacke und Caban-Mantel. Das rustikale Denim steht optisch<br />

im deutlichen Kontrast zum festen Wollstoff. Der doppelreihige<br />

Mantel ist von Natur aus schon etwas weiter geschnitten.<br />

Den Look trägt David Beckham gern.<br />

Wer es sportlich mag, kann sich Pharrell Williams zum Vorbild<br />

nehmen. Der R’n’B-Star trägt einen Baumwoll-Hoodie unterm<br />

Sakko. Oder er präsentiert die am einfachsten umzusetzende<br />

3-Teile-Kombination: T-Shirt, darüber ein offenes Karohemd,<br />

dazu Anorak oder Parka.<br />

Fortgeschrittene Kombinierer können sich an das wagen, was<br />

viele Designer für die aktuelle Wintersaison auf dem Laufsteg<br />

gezeigt haben: Business-Layering. Also zum Beispiel Daunenjacken<br />

überm dreiteiligen Anzug oder eine leichte Daunenweste<br />

überm Sakko und darüber noch ein eleganter Mantel.<br />

Keine Frage, das sieht alles toll aus. Aber die Michelin-Männchen-Falle<br />

lauert ständig. Dagegen hilft nur: so lange zu Hause<br />

vor dem Spiegel experimentieren, bis die Lagen wirklich flutschen.<br />

Oder gleich den Komplett-Look im Geschäft kaufen.<br />

TO<br />

Dennis Braatz gehört zu den bekanntesten Fashion-Journalisten Deutschlands.<br />

Er schreibt für die „Süddeutsche Zeitung“ und ist Buchautor.<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 15


BEAUTY<br />

RAUS mit EUCH!<br />

Sportlich in der Natur unterwegs zu sein, was gibt’s Schöneres?<br />

Neue und hochwertige Pflegeprodukte helfen uns<br />

dabei, für jedes Outdoor-Abenteuer bestens gerüstet zu sein.<br />

FOTOS SANDRO BAEBLER<br />

MULTIMINERALIEN<br />

Das Shampoo „Magnesium & Wheat<br />

Proteins“ von Korres ist ein wahrer<br />

Alleskönner. Es enthält Kalzium,<br />

Magnesium, Mangan und Zink, was die<br />

D<br />

Zellaktivität der Kopfhaut anregt und<br />

ie Tage werden kürzer. Und<br />

Haarausfall vorbeugt. Provitamin B5<br />

sorgt zudem für fülligeres Haar.<br />

nach dem Job ist’s meist schon<br />

250 ml, circa 12 Euro, korres.com<br />

dunkel, wenn man nach Hause<br />

kommt. Und draußen ungemütlich.<br />

Zugegeben, in den kälteren Jahreszeiten<br />

fällt es nicht immer leicht, dem inneren<br />

Schweinehund einen kräftigen Tritt zu<br />

verpassen, nochmals in die Sportklamotten<br />

zu schlüpfen und hinaus zum<br />

ENERGIE FÜR<br />

DIE ZELLEN<br />

Wussten Sie, dass<br />

Open-Air-Sport zu starten.<br />

Männerhaut etwa 20 Wer sich aber überwindet, der bereut<br />

Prozent dicker ist<br />

als die der Frauen?<br />

das nicht. Er wird belohnt. Mit einer Luft,<br />

Zum Glück gibt es<br />

die so klar ist, dass sie auch die Seele<br />

inzwischen viele<br />

reinigt. Die Laufstrecke, im Sommer im<br />

Hersteller, die Pflegeprodukte<br />

gezielt für wahrsten Sinne des Wortes überlaufen,<br />

die Bedürfnisse von hat man nun ganz für sich. Und an den<br />

Männern entwickeln.<br />

So zum Beispiel „Gel Wochenenden und freien Tagen locken<br />

Revitalisant“ von<br />

die Wälder zum Trekking. Oder die Berge,<br />

die oft bis in den Dezember hinein<br />

ClarinsMen: Das Gesichtsgel<br />

unterstützt<br />

die Hautfestigkeit und schneefrei bleiben, zur Gipfeltour. Später<br />

dann zum Schneeschuhwandern,<br />

sorgt für glattere,<br />

gesündere Haut.<br />

50 ml, circa 49 Euro,<br />

clarins.de<br />

>><br />

GEHT GLATT!<br />

Rasierte Männerbeine? Klar<br />

doch, Profiradler setzen<br />

darauf. Denn so lassen sich<br />

Abschürfungen leichter reinigen,<br />

und das Infektionsrisiko<br />

sinkt. Das „Shaving Gel<br />

Sandalwood & Sage“ von<br />

GROWN ALCHEMIST sorgt<br />

für eine optimale Rasur.<br />

75 ml, circa 30 Euro,<br />

greenglam.de<br />

FRISCHEKICK<br />

Schwitzen gehört nun mal zum Sport.<br />

Der „Re-charge Black Pepper<br />

Anti-Perspirant“-Stick von Molton<br />

Brown hilft gegen Achselnässe, pflegt<br />

die Haut und hat den belebenden<br />

Duft eines frischen, kühlen Deodorants.<br />

75 g, circa 19 Euro, moltonbrown.eu<br />

FOTOS: SANDRO BAEBLER / TRUNK ARCHIVE / MODEL: FINO GRÜWELL @ KULT MODEL AGENCY<br />

16 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


Pflege<br />

NACH DEM<br />

TRAINING<br />

EINE VERWÖHN-<br />

EINHEIT<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 17


BEAUTY<br />

STYLING<br />

Es spricht nichts dagegen, auch beim<br />

Sport gut gestylt zu sein. Man weiß ja<br />

nie, wie und wo der Tag endet. „Night.<br />

Rider“ basiert auf pflanzlichen Auszügen<br />

aus Grapefruit, Mandarine und Boronie.<br />

Bienenwachs schließt die Feuchtigkeit<br />

im Haar ein, verhindert Haarbruch und<br />

hält lästige Strähnen aus dem Gesicht.<br />

Modellier-Styling-Paste mit starkem,<br />

langem Halt. 100 g, circa 25 Euro,<br />

kevinmurphy.com<br />

>><br />

Skilaufen, zur Skitour und zum<br />

Rodeln. Selbst das Radfahren ist für<br />

viele leidenschaftliche Sportler heute<br />

ein Ganzjahres-Hobby. Nicht nur auf<br />

Mallorca, auch in unseren Breitengraden.<br />

Gemäß dem Motto: Es gibt kein<br />

schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung.<br />

Zudem locken neue Allwetter-Räder<br />

wie die Fatbikes, mit denen<br />

man sich geradezu nach schlammigen<br />

Wegen sehnt!<br />

Fitnessstudio? Klar, geht auch. Aber es<br />

ist nun mal kein Vergleich zum echten<br />

Leben da draußen. Zum archaischen<br />

und immer wieder intensiven Erlebnis,<br />

sich der Witterung zu stellen, der<br />

Kälte, dem Regen, dem Schnee. Der<br />

Realität.<br />

Besonders viel Spaß macht es im Herbst<br />

und Winter auch, sich und seine Haut<br />

nach dem Outdoor-Sport zu belohnen.<br />

Mit einem erfrischenden Duschbad, einer<br />

gehaltvollen Creme, einem neuen Duft.<br />

Und innovative Beauty-Produkte und Alleskönner<br />

schützen Haut und Haare heute<br />

auch zuverlässig beim Sport draußen in<br />

der Natur.<br />

Ja, tut uns echt leid. Aber es gibt wirklich<br />

keine Ausreden mehr, um nicht auch<br />

in den nächsten Monaten viele Outdoor-Abenteuer<br />

zu genießen. Also Freunde:<br />

Raus mit euch!<br />

DUFT DER BERGE<br />

Das Parfüm „Pour<br />

Homme“ (Bottega Veneta)<br />

ist inspiriert von einer Reise<br />

in die Dolomiten. Der<br />

schwere, maskuline Duft<br />

enthält holzige und würzige<br />

Noten von Zedern,<br />

Kardamom, Piment und<br />

Balsamtanne. 90 ml Eau<br />

de Parfum, circa 110 Euro,<br />

bottegaveneta.com<br />

BARTPFLEGE<br />

Einen Bart trägt inzwischen nicht mehr<br />

nur der bekennende Naturbursche. Bart<br />

ist Trend. Aber Barthaar ist störrischer<br />

als Kopfhaar und will besonders gut<br />

gepflegt sein. „BEARD OIL“ macht den<br />

Bart weich, gibt ihm leichten Glanz und<br />

beruhigt die Gesichtshaut.<br />

30 ml, circa 39 Euro, oakbeardcare.com<br />

HANDLICH<br />

Auf dem Weg durch unberührte<br />

Land-schaften, fernab von Strom und<br />

Wasserhähnen, erweist sich ein reinigendes<br />

Gel für die Hände als praktischer<br />

Begleiter. Aber nicht nur dort. „Rinse-free<br />

hand wash Suede“ von BYREDO.<br />

30-ml-Tube, circa 24 Euro, byredo.com<br />

FOTOS: SANDRO BAEBLER / TRUNK ARCHIVE / MODEL: CARLO NESTLER @ KULT MODEL AGENCY<br />

18 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


PRÄSENTIERT<br />

ALPINE<br />

REFRESH<br />

WEEKS<br />

DAS SKI- UND WINTER-<br />

SHOPPING-ERLEBNIS<br />

DER EXTRAKLASSE IN<br />

INGOLSTADT VILLAGE<br />

UND WERTHEIM VILLAGE<br />

VOM 27.10. BIS 05.11.<strong>2017</strong><br />

Rechtzeitig vor der<br />

Ski-Saison und bevor<br />

die Pisten uns zur ersten<br />

Ski-Gaudi einladen,<br />

können Sie die tollste<br />

Winter-Mode zu coolen<br />

Preisen entdecken,<br />

Aprés-Ski Entspannung<br />

geniessen und gegen<br />

Weltmeister Markus<br />

Wasmeier auf dem<br />

Ski-Simulator antreten.<br />

Hans-Bernhard Huber/laif<br />

MARKUS WASMEIER<br />

Treten Sie gegen den Weltmeister<br />

und Olympiasieger auf dem Skisimulator<br />

bei Bogner an. Die Gewinner erwartet<br />

ein aufregender Pisten-Tag mit dem<br />

Ski-Profi sowie weitere <strong>FOCUS</strong>-Preise.<br />

Treffen Sie ihn persönlich am<br />

30.10. IN WERTHEIM VILLAGE<br />

04.11. IN INGOLSTADT VILLAGE<br />

DIESE SKI- UND<br />

WINTER-BRANDS<br />

ERWARTEN SIE:<br />

WERTHEIM VILLAGE<br />

Salomon | Arc‘teryx | Bogner | Mammut |<br />

Brand Academy* | Jack Wolfskin | UGG |<br />

Woolrich | Under Armour | Odlo | Napapijri<br />

INGOLSTADT VILLAGE<br />

Peak Performance | Columbia |<br />

Salomon | The North Face | Brand Academy* |<br />

Under Armour | UGG, Napapijri | Peuterey<br />

*hier finden Sie auch coole<br />

Kinder-Ski-Outfits von Spyder<br />

HIGHLIGHT PROGRAMM<br />

WERTHEIM VILLAGE<br />

27.10. <strong>–</strong> 05.11. ALPINE REFRESH WEEKS<br />

30.10. MARKUS WASMEIER AB 14 UHR<br />

30.10. LATE NIGHT SHOPPING BIS 24 UHR<br />

Ski-Simulator | Aprés-Ski-Bar | Livemusik<br />

05.11. OPEN SUNDAY 13 BIS 18 UHR<br />

INGOLSTADT VILLAGE<br />

27.10. <strong>–</strong> 04.11. ALPINE REFRESH WEEKS<br />

04.11. MARKUS WASMEIER AB 13.00 UHR<br />

Ski-Simulator | Aprés-Ski-Bar | DJ<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.wertheimvillage.com<br />

www.ingolstadtvillage.com<br />

Arc‘teryx Fans aufgepasst:<br />

vom 25.10. bis 25.11.<strong>2017</strong><br />

eröffnet ein Pop-up-Store der<br />

legendären Outdoor-Brand<br />

in Wertheim Village.


CHANGE<br />

TURN<br />

BACK<br />

Die Welt dreht<br />

sich so schnell wie<br />

noch nie, aber im<br />

Universum der<br />

Uhren ist wieder<br />

Retro angesagt.<br />

FOTOS SILVIO KNEZEVIC<br />

TIME<br />

OMEGA SEAMASTER<br />

300 60TH ANNIVERSARY<br />

EDITION<br />

Die neue Omega Seamaster<br />

300 beruht auf dem ikonischen<br />

Design der ersten<br />

Seamaster von 1957<br />

Circa 6.500 Euro,<br />

omegawatches.com<br />

TISSOT HERITAGE 1948<br />

Tissot präsentiert einen<br />

an Vintage-Modellen<br />

orientierten eleganten<br />

Alltagschronographen mit<br />

einem Gehäuse von weniger<br />

als 40 mm Durchmesser:<br />

die Heritage 1948<br />

Circa 1.400 Euro,<br />

tissotwatches.com<br />

20 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


HAMILTON INTRA-MATIC 68 AUTOCHRONO<br />

Besticht Retro-Fans: die Intra-Matic 68 mit<br />

Vintage-Drückern und einem vom Motorsport<br />

inspirierten Lederarmband<br />

Circa 2.000 Euro, hamiltonwatch.com<br />

TAG HEUER <strong>2017</strong> AUTAVIA<br />

Formel-1-Weltmeister Jochen Rindt trug den<br />

Klassiker von Jack Heuer. Das Modell wurde über eine<br />

Online-Abstimmung zur Neuauflage ausgewählt<br />

Circa 4.500 Euro, tagheuer.com<br />

BLANCPAIN TRIBUTE TO<br />

FIFTY FATHOMS MIL-SPEC<br />

Die Geschichte der originalen Fifty Fathoms Taucheruhr<br />

reicht bis 1953 zurück. Die Version von <strong>2017</strong> ist bis 30 bar<br />

oder 300 Meter wasserdicht und auf 500 Exemplare limitiert<br />

Circa 12.500 Euro, blancpain.com<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 21


OMEGA RAIL-<br />

MASTER 60TH<br />

ANNIVERSARY<br />

EDITION<br />

Mit nur 38 mm eine<br />

der kleinsten neuen<br />

Omega-Uhren.<br />

Dank des neuen<br />

Kalibers 8806 kann<br />

die Railmaster von<br />

<strong>2017</strong> Magnetfeldern<br />

von bis zu 15.000<br />

Gauß standhalten<br />

Circa 6.500 Euro,<br />

omegawatches.com<br />

RADO HYPER-<br />

CHROME<br />

CAPTAIN COOK<br />

Auch die Hyper-<br />

Chrome ist eine<br />

Neuauflage. Die<br />

neue Interpretation<br />

des Klassikers von<br />

1962 behält den Gehäusedurchmesser<br />

von 37 mm und das<br />

Original-Zifferblatt<br />

Circa 1.800 Euro,<br />

rado.com<br />

22 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


CHANGE<br />

ZENITH<br />

HERITAGE 146<br />

Die Heritage 146<br />

ist mit Zeniths<br />

berühmtem Kaliber<br />

El Primero<br />

ausgerüstet und<br />

verfügt über eine<br />

Gangreserve von<br />

50 Stunden<br />

Circa 5.600 Euro,<br />

zenith-watches.<br />

com<br />

HAMILTON<br />

VENTURA<br />

Das Originalmodell<br />

der Ventura<br />

von 1957 war die<br />

erste batteriebetriebene<br />

elektrische Uhr<br />

der Welt. Die<br />

Kollektion von<br />

<strong>2017</strong> bietet neue<br />

Kombinationen<br />

und Farben<br />

Circa 800 Euro,<br />

hamiltonwatch.<br />

com<br />

HUBLOT<br />

CLASSIC<br />

FUSION<br />

TITANIUM<br />

38MM<br />

Die Classic<br />

Fusion Titanium<br />

ist mit dem<br />

Hublot-eigenen<br />

Uhrwerk Unico<br />

ausgestattet<br />

und bietet eine<br />

Gangreserve von<br />

42 Stunden. Das<br />

38-mm-Gehäuse<br />

ist das kleinste<br />

der beständig<br />

wachsenden<br />

Fusion-Linie<br />

Circa 6.000 Euro,<br />

hublot.com<br />

W enn es im Jahr <strong>2017</strong> einen<br />

Trend in der Uhrenbranche zu erkennen<br />

gibt, dann: Vintage! Wie der Zeiger<br />

eines hochwertigen Schweizer Uhrwerks<br />

ist die Retro-Welle unerbittlich vorangerückt.<br />

Alle großen Hersteller zelebrieren<br />

in puncto Design und Handwerkskunst<br />

eine längst vergangene Ära. Diese Tendenz<br />

wurde nirgendwo deutlicher als auf<br />

der BASELWORLD <strong>2017</strong>, dem jährlichen<br />

Treffpunkt der Branche, auf dem traditionell<br />

neue Modelle vorgestellt werden.<br />

Einstiegsmarken und auch Luxusuhrenhersteller<br />

präsentierten Sondereditionen<br />

und neue Interpretationen klassischer<br />

Modelle, die aussehen wie aus einem<br />

Katalog der 1960er-Jahre. Die größten<br />

Trends: kleinere Gehäuse, künstliche<br />

Patina, „Tropical‘‘-Zifferblätter und breite<br />

Pfeilzeiger. Die beliebtesten Modelle<br />

reichten von Schmuckuhren, die gut<br />

zum Set von „Mad Men‘‘ passen würden,<br />

bis hin zu zahllosen neu aufgelegten<br />

Rennsport-Chronographen wie der Omega<br />

Speedmaster und der Autavia von Jack<br />

Heuer, die Formel-1-Rennfahrer Jochen<br />

Rindt trug. Die Rückkehr des Retro-Designs<br />

ist Teil eines breiteren Modetrends<br />

für Männer, die den Oversize-Hoodies<br />

und der von Sportbekleidung inspirierten<br />

Streetwear der 90er-Jahre einen zeitlosen<br />

Akzent vorziehen. Aber insbesondere für<br />

Uhrenhersteller scheint es nach jahrelanger<br />

Umsatzschwäche ein kluger Zug<br />

gewesen zu sein, den Stil der goldenen<br />

Zeiten der Uhrenindustrie wieder aufzunehmen.<br />

Manchmal lohnt sich ein Blick<br />

zurück, wenn man in die Zukunft sehen<br />

möchte.<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 23


CHANGE<br />

OMEGA SPEEDMASTER 60TH ANNIVERSARY EDITION<br />

Die Speedmaster 60th Anniversary Edition ist das<br />

Meisterstück der Omega-Jubiläumstrilogie <strong>–</strong> eine<br />

perfekte Neuedition der ersten Speedmaster<br />

von 1957. Wie die Seamaster 300 und die Railmaster ist<br />

auch die Speedmaster auf 3.557 Exemplare limitiert<br />

Circa 6.500 Euro, omegawatches.com<br />

LONGINES HERITAGE 1945<br />

Wie aus den 40er-Jahren: Die Heritage 1945 hat ein<br />

schlichtes Gehäuse im Calatrava-Stil mit<br />

flacher Lünette und klassischen gebläuten Zeigern<br />

Circa 1.400 Euro, longines.com<br />

SEIKO PRESAGE AUTOMATIC<br />

LIMITED EDITION<br />

Die Seiko Presage wurde von der „Laurel“ aus dem Jahr<br />

1913 inspiriert <strong>–</strong> der allerersten Armbanduhr in Japan<br />

Circa 900 Euro, seiko-presage.com<br />

24 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


seidensticker.com


DIEStil<br />

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auf ihre Socken: Bunt oder<br />

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von Pirelli, kraftvolle Stromer-Bremsen und ein<br />

Sportmodus, der auf Knopfdruck noch mehr Power zuschießt: Das<br />

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für ein komfortables und sicheres Fahrverhalten. Mit ordentlich<br />

Grip auf den 27,5-Zoll-Rädern und souveräner Laufruhe hat das<br />

neue Spitzenmodell eine Reichweite von bis zu 180 Kilometern.<br />

Highlight des Premium-S-Pedelec ist sein Akku: Er wird elektronisch<br />

per Touch und ganz ohne Schlüssel ausgeworfen.<br />

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Was macht einen Mann von Welt aus?<br />

Unter anderem sein Sinn für die Kunst und<br />

sein Auge für das Außergewöhnliche.<br />

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oder aber auch klassisch im Katalog, stilvolle<br />

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Zum Beispiel die hochwertige Fine Art Gemäldereproduktion<br />

von Mark Rothko (1903-1970),<br />

der neben Jackson Pollock der zweite große<br />

Vertreter des amerikanischen abstrakten<br />

Expressionismus ist. In handgearbeiteter,<br />

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AUS TRADITION BESONDERS<br />

Seit vielen Jahrhunderten zeugen Monogramme<br />

und Initiale von Einfluss, Prestige und langen<br />

Familientraditionen. Bis heute sind sie ein<br />

Symbol für das Besondere. Sie stiften Identität<br />

und kennzeichnen das Einmalige, das Original.<br />

Die detailverliebte Bestickung mit Ihren<br />

eigenen Initialen macht den Cashmere-Schal<br />

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Die Wohnung eines Mannes von Welt<br />

ist seine Visitenkarte. Für ein stilvolles<br />

und gemütliches Ambiente sorgt dieser<br />

Design-Klassiker „Van Buren“. Der luxuriöse<br />

Lounger punktet mit einem eleganten<br />

Materialmix von Edelstahl und Leder im<br />

Vintage-Look sowie einer hervorragenden<br />

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Ein Bike, perfekt für die Stadt: Mit dem Corratec „Life S“<br />

immer entspannt am Ziel ankommen <strong>–</strong> dank des Bosch-<br />

Active-Plus-Motors. Die spezielle Geometrie des E-Bikes<br />

ermöglicht es, die Füße beim Anhalten auf den Boden<br />

zu stellen, ohne dabei vom Sattel zu gehen. Außerdem<br />

ist das Corratec „Life S“ dank seines speziellen Rahmens<br />

für jede Körpergröße geeignet. Besonderes Highlight:<br />

Mit den verschiedenen Schutzblechfarben lässt<br />

sich das Fahrrad ganz nach Geschmack optisch anpassen.<br />

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MODE<br />

Anzug FENDI<br />

Hemd und Gürtel PRADA<br />

Schuhe BALLY<br />

Strümpfe ITEM m6<br />

28 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


MODE<br />

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Der Winter wird puristisch. Klare Linien,<br />

Oversize-Schnitte und edle Materialien<br />

machen Minimalismus zum Modevergnügen.<br />

FOTOS KATHRIN MAKOWSKI<br />

STYLING ALEXANDER POSCH<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 29


MODE<br />

Cape und Hose<br />

BOSS<br />

Hemd DIOR HOMME<br />

Schuhe JIL SANDER<br />

Strümpfe FALKE<br />

Outfit<br />

DRIES VAN NOTEN<br />

30 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


MODE<br />

Mantel und Hose<br />

JIL SANDER, Neckholdertop<br />

TIGER OF SWEDEN,<br />

Gürtel DOLCE&GABBANA<br />

Anzug und Tasche<br />

HUGO BOSS,<br />

Shirt LACOSTE,<br />

Sonnenbrille<br />

ALEXANDER MCQUEEN<br />

Anzug ERMENEGILDO<br />

ZEGNA COUTURE<br />

T-Shirt PHYNE<br />

Schuhe PRADA<br />

Strümpfe FALKE<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 31


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Model JIL SANDER<br />

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Vincenzo Buscemi<br />

V-Neck Top<br />

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Uhr TIFFANY&CO.<br />

Jacket<br />

ERMENEGILDO<br />

ZEGNA, Shirt<br />

und Hose<br />

HUGO BOSS,<br />

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32 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


MODE<br />

Outfit<br />

PRADA<br />

Vielen Dank an<br />

THE LOVELACE<br />

in München.<br />

Grooming von Alexander<br />

Hofmann c/o Agentur<br />

Uschi Rabe mit Produkten<br />

von Iles Formula,<br />

Model Patrick Caroll<br />

c/o PMA, Foto assistent<br />

Sebastian Resch<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 33


34 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong><br />

WIE<br />

MODISCH<br />

DARF EIN MANN<br />

HEUTE SEIN<br />

?


GUIDE<br />

HOW<br />

Nein, Männer müssen nicht jedem Trend folgen.<br />

Aber Modemut zu zeigen ist selbstverständlich geworden.<br />

TEXT GORDON DETELS<br />

ILLUSTRATION MATHIS REKOWSKI<br />

Wann ist ein Mann ein Mann?“, fragte Herbert Grönemeyer<br />

1984. Und antwortete gleich selbst: „Männer<br />

bauen Raketen“. „Männer führen Kriege“. „Männer<br />

rauchen Pfeife“. Hätte er sich damals den Äußerlichkeiten<br />

des Mannes gewidmet, wären seine Textzeilen wohl gewesen:<br />

„Männer ziehen sich den Temperaturen entsprechend<br />

an. Und Männer lassen Duschgel an sich ran.“ Mehr wäre zu<br />

dem Thema nicht zu sagen gewesen.<br />

Heute, gut 30 Jahre später, wären es einige Strophen mehr.<br />

Denn Männer widmen sich mit selbstverständlicher Hingabe<br />

der Körperpflege. Und sie achten darauf, dass ihre Kleidung<br />

auch Ausdruck ihrer Persönlichkeit ist.<br />

Woher diese neue Selbstbestimmtheit der Männer kommt? Die<br />

Stilexperten sind sich uneins. Es könnte neu entdeckter Hedonismus<br />

sein, meinen die einen. Eine Gegenreaktion auf eine<br />

Welt, die nicht zuletzt durch den Terror immer dunkler wird.<br />

Andere verweisen auf Nachwehen der Metrosexualität. Ein<br />

Begriff, den heterosexuelle Männer wie David Beckham prägten.<br />

Männer mit einem extravaganten Lebensstil, die keinen<br />

Wert auf maskuline Klischees legen.<br />

Es ist jedoch viel einfacher. Es gibt genau zwei Gründe dafür,<br />

dass Mann sich nicht mehr anhand von Geschlechterrollen<br />

durchs Konsumleben hangelt. Anders als Grönemeyer einst<br />

sang, können Männer Frauen längst nicht mehr durch „ihr<br />

Geld und ihre Lässigkeit“ beeindrucken <strong>–</strong> weil Frauen ihr eigenes<br />

Geld verdienen. Wer ihnen imponieren will, muss sich anderes<br />

einfallen lassen.<br />

Zweitens stammen Männer zwischen 20 und 30 aus der Generation<br />

der Digital Natives und haben durch Modeblogs, Social<br />

Media und Co. gelernt, dass Mode längst kein Spezialistenthema<br />

mehr ist. Und dass die Beschäftigung damit nicht mit<br />

sexueller Orientierung einhergeht.<br />

Was nicht bedeutet, dass deswegen alle so rumlaufen wie Models<br />

auf Fashion-Shows. Peter Mustermann trägt nicht auf einmal<br />

Cowboystiefel, weil Raf Simons sie in New York für Calvin<br />

Klein zeigte. Der Unisex-Look, für den J.W. Anderson beim Label<br />

LOEWE steht, gefällt nicht jedem. Fußballschals, wie sie<br />

Gosha Rubchinskiy oder Balenciaga propagieren, sieht man<br />

weiterhin eher im Stadion als auf der Straße. Und Schlaghosen,<br />

bei Gucci ein Thema, sind ebenso wenig jedermanns Sache wie<br />

Cord-Stoff, dem Prada unlängst seine Piefigkeit nahm. Nicht<br />

TO<br />

Gordon Detels, 40, war fünf Jahre Redaktionsleiter des Stil-Magazins<br />

„GQ Style“. Aktuell ist er unter anderem „Editor-at-Large“ des Luxusmagazins<br />

„Robb Report“.<br />

umsonst gibt es mittlerweile den Begriff „Normcore“, der einen<br />

Mann beschreibt, der sich bewusst durchschnittlich, aber<br />

durchdacht und teuer kleidet.<br />

Männermode <strong>2017</strong> bedeutet aber auch: Alles geht! Mann lässt<br />

sich inspirieren, mixt, probiert sich aus <strong>–</strong> weil er darf/kann/<br />

will. Er traut sich, mehr Haut zu zeigen <strong>–</strong> die V-Ausschnitte von<br />

T-Shirts werden dekolletémäßig tief. Und er achtet bei Kleidung<br />

auf den Schnitt <strong>–</strong> egal ob eng anliegend oder oversized.<br />

Mann und Modemut, das ist kein Gegensatz mehr. Farbige Socken,<br />

wie sie die Dandys auf der Modemesse Pitti Uomo in<br />

Florenz seit Jahren tragen, sind inzwischen Mainstream. Und<br />

mit ihren kurzen Hosen und engen Sakkos zeigen diese Pariser<br />

Paradiesvögel gleichzeitig, dass das, was jetzt mit dem Mann<br />

passiert, nichts Neues ist: Mitte des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

gab es ihn bereits, den stilmutigen Dandy, der kultiviert<br />

auftrat und sich bekleidungs- oder körperpflegetechnisch<br />

nicht über Geschlechterrollen definierte.<br />

Dann schlug (leider) die Marketingmaschinerie zu, die Industrie<br />

teilte alles in Rosa und Blau, Weich und Hart, Feminin und<br />

Männlich. Und die Männerwelt stürzte sich brav ins Verderben.<br />

Aber zurück zur Gegenwart. In der taucht der Begriff „Post-Marketing“<br />

auf. Oder, wenn es um Beauty geht, Genderneutralität.<br />

Louis Vuitton oder Maison Margiela etwa verkaufen in ihren<br />

Boutiquen Unisex-Parfüms. Und selbst ein bei Douglas erhältlicher<br />

Duft wie Prada L’Homme riecht (unter anderem) feminin<br />

nach Lavendel. Auch der männliche Griff zur Augencreme<br />

ist nicht mehr weiter erwähnenswert. Und der Besuch im<br />

Nagelstudio ebenso wenig ein Skandal wie das vom Mann<br />

gebuchte Detox-Wochenende.<br />

Durch den Arbeitsalltag, in dem die Mitte 20- bis Mitte 30-Jährigen<br />

mit ihrer neuen Haltung oft auf ältere Vorgesetzte treffen,<br />

schwappt dieser Style-Mut nun sogar auf die Generation 50plus<br />

über. Weil deren Mitglieder sich nicht wie ein Teil einer Rentnergang<br />

fühlen wollen.<br />

„Männer können alles“, lautet eine Zeile aus Grönemeyers Lied<br />

von 1984. Heute könnte man ergänzen: „Und endlich zeigen sie<br />

es auch.“ Gut so.<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 35


ZURÜCK<br />

MIT<br />

NEUER<br />

STÄRKE<br />

Brille<br />

„MUSICKID“<br />

JB BY JEROME<br />

BOATENG<br />

Totallook<br />

DIOR HOMME<br />

36 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


INTERVIEW<br />

Zwei Jahre lang ging er durch die Hölle. War verletzt, konnte nicht<br />

spielen. Doch in dieser Zeit hat er viel gelernt. Jérôme Boateng über<br />

Freundschaft, Kinder, den FC Bayern und Stilbewusstsein.<br />

INTERVIEW LUKAS SCHACHNER<br />

FOTOS JOACHIM BALDAUF<br />

Es scheint, als er würde sich verstecken<br />

wollen. Als Jérôme Boateng das<br />

Fotostudio betritt, hat er die Kapuze<br />

seines Hoodies tief ins Gesicht gezogen.<br />

Sein Kopf ist gesenkt, der Blick auf sein<br />

goldenes iPhone gerichtet. Dann blickt<br />

er auf und sieht in die vielen Augen des<br />

Produktionsteams, das ihn erwartet. Er<br />

zieht die Kapuze vom Kopf und lacht.<br />

„Sorry, Leute. Meine Tochter hat mir<br />

eine Nachricht geschickt. Ich war kurz in<br />

meiner eigenen Welt.“ Jérôme stellt sich<br />

allen Anwesenden persönlich mit Handschlag<br />

vor, nur falls jemand im Studio<br />

nicht wissen sollte, dass ein Weltmeister<br />

vor ihm steht. Als er die klassische Mode<br />

an den Kleiderstangen sieht, die für ihn<br />

zum Shooting bereithängt, gibt er der<br />

Stylistin ein High five. „Cool! Lass uns<br />

was Gutes draus machen.“<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> Jérôme Boateng, nach<br />

langer Leidenszeit scheinen Sie auf dem<br />

Weg zu neuer Stärke.<br />

JÉRÔME BOATENG Ich bin einfach<br />

glücklich. Die letzten beiden Jahre<br />

waren die schwersten meiner Karriere.<br />

Plötzlich hat es mich erwischt, und das<br />

immer wieder. Die Verletzungen waren<br />

auch immer schwerwiegend, so dass<br />

ich lange ausgefallen bin. Die Zeit, in<br />

der ich nicht Fußball spielen konnte,<br />

schien nicht aufzuhören. Das Ganze hat<br />

mich sehr mitgenommen und viel Kraft<br />

gekostet, körperlich und mental.<br />

Es fiel sicher auch schwer, das mental<br />

durchzustehen?<br />

Es war teilweise sehr schwer, da mache<br />

ich keinen Hehl daraus. Man verletzt<br />

sich, kämpft sich zurück, fühlt sich langsam<br />

immer sicherer. Und dann passiert<br />

Brille<br />

„VISIONARY“<br />

JB BY JEROME<br />

BOATENG<br />

Roundneck-<br />

Jersey-Shirt<br />

PHYNE<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 37


INTERVIEW<br />

Oversize-Lederjacke<br />

und Hoodie FAITH<br />

CONNECTION.<br />

Hose ACNE STUDIOS.<br />

ges. im Store München.<br />

Sneaker CONVERSE<br />

Armbänder privat<br />

Menschen, von denen ich mehr erwartet<br />

hätte. Man merkt erst, wer zu einem<br />

steht, wenn es nicht gut läuft. Ich bin<br />

überzeugt, dass ich mich weiterentwickelt<br />

habe, auch wenn ich nicht auf<br />

dem Platz stand. Als Fußballprofi liebe<br />

ich meinen Beruf über alles. Aber es<br />

gibt viele andere Dinge, die das Leben<br />

lebenswert machen.<br />

Welche genau meinen Sie?<br />

Ich habe den Alltag meiner beiden Töchter<br />

noch intensiver mitbekommen. Die<br />

Zwillinge haben mich auf andere Gedanken<br />

gebracht und gar nicht zugelassen,<br />

dass ich traurig werde. Kinder sehen<br />

die Welt mit anderen Augen und sind<br />

immer voller Freude, das ist ansteckend.<br />

Und trotzdem stellen Sie zwischendurch<br />

auch mal die Frage: Papa, wann spielst<br />

du endlich wieder? Das hat mich extrem<br />

gepusht und mir Auftrieb gegeben. Wir<br />

hatten einen Deal, ich würde bald wieder<br />

ganz gesund sein und spielen, und<br />

die beiden würden sich in der Schule,<br />

ebenso reinhängen wie ich mich beim<br />

Training.<br />

Sie halten Ihren Part sehr gut ein ...<br />

... die beiden auch. Sie besuchen seit<br />

letztem Sommer die erste Klasse. Es<br />

macht unglaublich viel Spaß, ihnen beim<br />

Aufwachsen und bei ihrer Entwicklung<br />

zuzusehen. Es macht mich stolz, mit<br />

welchem Eifer sie bei der Sache sind. Sie<br />

gehen auf eine internationale Schule,<br />

und ihr Englisch wird jeden Tag besser.<br />

wieder etwas, und man liegt am Boden.<br />

Als Fußballer lebt man vor allem von seiner<br />

Mannschaft, der Atmosphäre in der<br />

Kabine, dem Miteinander. Wenn man<br />

verletzt ist, ist man von einem auf den<br />

anderen Tag ständig alleine. Allein mit<br />

dem Physio, allein in der Rehabilitation,<br />

allein beim Krafttraining. Man fragt sich:<br />

Was habe ich verbrochen. Warum ich?<br />

Wie kamen Sie aus dieser schweren Krise?<br />

Meine Familie und meine Freunde<br />

waren immer da und haben sich um<br />

mich gekümmert. Aber es gibt auch<br />

Jérôme Boateng<br />

MAN MERKT<br />

ERST, WER ZU<br />

EINEM STEHT,<br />

WENN ES NICHT<br />

GUT LÄUFT<br />

Warum haben Sie sich für eine englischsprachige<br />

Schule entschieden?<br />

Ich glaube, als Kind lernt man viel<br />

schneller und einfacher. Daher macht<br />

es Sinn, den Kindern bereits jetzt eine<br />

weitere Sprache mitzugeben. Die beiden<br />

sind sechs Jahre alt und machen das<br />

im Moment alles spielerisch. Das gibt<br />

mir auch ein gutes Gefühl, denn ich<br />

möchte sie mit all den Anforderungen<br />

nicht überstrapazieren. Sie dürfen und<br />

sollen ihre Kindheit genießen. Mit klaren<br />

Grenzen, aber auch mit nicht zu vielen<br />

Verboten.<br />

Sie haben sich aber einem Verbot unterworfen.<br />

Und essen nur noch glutenfrei.<br />

38 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


Brille „MUSICKID“ JB BY JEROME BOATENG Rolli und Smoking-Blazer MAISON MARTIN MARGIELA, ges. im Store München Hose ACNE STUDIOS, ges. im Store München Sneaker CONVERSE<br />

Tatsächlich geht es mir damit viel<br />

besser. Ich habe zu Hause auf dem<br />

Esstisch einen dicken Ordner, in dem<br />

alle Lebensmittel aufgeführt sind, die<br />

gut und schlecht für mich sind. Ich bin<br />

nicht mehr so oft schlapp, habe mehr<br />

Energie, obwohl ich durch die Umstellung<br />

ein paar Kilo abgenommen habe.<br />

Ich habe nach den Verletzungen wieder<br />

Vertrauen in meinen Körper. Und das ist<br />

das Wichtigste, um auf dem Platz alles<br />

abzurufen zu können . Früher habe ich<br />

immer zu wenig getrunken, jetzt steht<br />

ständig ein Wasser griffbereit, das ich<br />

auch trinke, wenn ich keinen Durst habe.<br />

Sie gelten auch abseits des Spielfeldes für<br />

viele als Vorbild. Und zwar in Sachen<br />

Style. Haben Sie einen Tipp für uns?<br />

Ich versuche, nie mehr als drei Farben<br />

zu kombinieren. Das ist etwas, das sich<br />

im Laufe der Jahre entwickelt hat. Wenn<br />

man sich auf wenige Farben beschränkt,<br />

wirkt der Look ruhiger und eleganter.<br />

Sind Sie auch innerhalb der Mannschaft<br />

der Trendsetter?<br />

Ich weiß nicht, ob ich ein Trendsetter<br />

bin. Ich interessiere mich sehr für Musik<br />

und Mode und setze mich gerne damit<br />

auseinander. Wenn etwas aufpoppt, das<br />

mir gefällt, versuche ich, es zu bekommen.<br />

Dabei ist mir egal, ob es ein Trend<br />

ist oder nicht. Es muss zu mir passen.<br />

Ich möchte meinen eigenen Stil entwickeln<br />

und nicht die Kopie von jemand<br />

anderem sein. Ich lasse mich überall<br />

inspirieren und mixe die Sachen dann<br />

so, dass es mein individuelles Ding ist.<br />

Kommen Sie als berühmter Sportler<br />

leichter an limitierte Teile?<br />

Schön wäre es, aber leider ist es nicht so.<br />

Ich bin ein extremer Sneakerhead und<br />

sammle seit vielen Jahren Sneaker. Da<br />

ist es manchmal schon sehr schwer, an<br />

die Dinger zu kommen. Zuletzt gab es<br />

die Kollektion der Labels Louis Vuitton<br />

x Supreme. Da war es noch mal extremer<br />

als sonst, weil die Kleidung so streng<br />

limitiert war. Aber ich konnte zum Glück<br />

eine Handvoll Teile kaufen.<br />

Zurück zum Fußball. Während Sie an Ihrem<br />

Comeback gearbeitet haben, ist beim<br />

FC Bayern viel passiert. Carlo Ancelotti<br />

wurde entlassen, Jupp Heynckes erneut<br />

als Trainer verpflichtet. Wie haben Sie<br />

den Wechsel erlebt?<br />

Es lief einfach nicht, also haben die<br />

Verantwortlichen reagiert. Beim FC<br />

Bayern ist man zum Siegen verdammt.<br />

Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, der<br />

Verein nicht ganz oben steht, sind Spieler<br />

und Verantwortliche unzufrieden,<br />

es kommt Unruhe auf. Dann werden<br />

Konsequenzen gezogen. So läuft es im<br />

Fußball.<br />

Es hieß oft, Sie seien einer der Spieler, die<br />

sich gegen Carlo Ancelotti positioniert<br />

hätten. Sind Sie einer der Königsmörder?<br />

Das ist absoluter Quatsch. Ich habe auch<br />

gelesen, ich sei beim Vorstand gewesen,<br />

um mich zu beschweren, was ebenfalls<br />

totaler Blödsinn ist. Wenn ich mit dem<br />

Vorstand überhaupt mal gesprochen<br />

habe, dann ging es darum, was man im<br />

Bezug auf die Mannschaft noch besser<br />

machen könnte, um vielleicht noch<br />

mehr rauszuholen. Ich hatte mit Carlo<br />

Ancelotti zwei gute Gespräche. Und das<br />

war‘s.<br />

Beim letzten Spiel von Carlo Ancelotti,<br />

der 3:0-Niederlage gegen Paris Saint-Germain,<br />

saßen Sie auf der Tribüne ...<br />

... und ich habe es akzeptiert. Ich war<br />

vor dem Spiel und nach dem Spiel in<br />

der Kabine und habe die Mannschaft<br />

angestachelt. Ich würde lügen, wenn ich<br />

sagen würde, dass ich die Entscheidung,<br />

nicht spielen zu dürfen, nachvollziehen<br />

konnte. Da würde etwas ganz falsch<br />

laufen, wenn mir das gleichgültig wäre.<br />

Aber es kommt oft vor, dass man anderer<br />

Meinung ist als der Trainer. Es war bitter<br />

und frustrierend für mich in jener Nacht.<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 39


Jérôme Boateng<br />

ICH HABE DEN<br />

ALLTAG MEINER<br />

TÖCHTER NOCH<br />

INTENSIVER<br />

MITBEKOMMEN<br />

JAZZ LEBEN<br />

23 Jahre war Till<br />

Brönner alt, als er sein<br />

erstes Album aufnahm.<br />

17 weitere folgten, zuletzt<br />

erschien 2016 „The Good<br />

Life“. Inzwischen ist<br />

Brönner, 45, als<br />

Trompeter international<br />

anerkannt und auch<br />

jenseits der Bühne<br />

gefragt. Als Produzent, als<br />

Juror im Fernsehen<br />

(X Factor), als Professor<br />

an der Musikhochschule in<br />

Dresden oder als Fotograf<br />

(Faces of Talent).<br />

Bis in den Herbst ist<br />

Brönner auf Tour.<br />

Rolli<br />

MAISON MARTIN<br />

MARGIELA, ges. im<br />

Store München. Hose<br />

ACNE STUDIOS, ges.<br />

im Store München<br />

40 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


INTERVIEW<br />

Ihren neuen Trainer Jupp Heynckes haben<br />

Sie mit einem emotionalen Foto auf<br />

Instagram willkommen geheißen.<br />

Herr Heynckes ist ein besonderer<br />

Mensch für mich. Als ich 2011 zum<br />

FC Bayern kam, war er mein erster<br />

Trainer hier. Ich habe ihm sehr viel zu<br />

verdanken. Wir haben gemeinsam auch<br />

alles gewonnen, und solche Erlebnisse<br />

schweißen unglaublich zusammen.<br />

Was macht Jupp Heynckes so besonders?<br />

Er ist eine Mischung aus Fußballtrainer<br />

und Vaterfigur. Er legt sehr viel Wert auf<br />

einen familiären Umgang und sucht den<br />

Dialog. Ich mag seine klare Ansprache,<br />

weil er genau erklärt, was er von einem<br />

erwartet. Gleichzeitig geht es ihm nicht<br />

nur um den Fußballer, den er vor sich<br />

hat, sondern auch um den Menschen. Er<br />

fragt nach, wie es zu Hause läuft, hört zu,<br />

gibt einen Ratschlag. Er fordert sehr viel<br />

ein und gibt genauso viel zurück.<br />

nicht vorstellen, jemand wolle Sie als<br />

Nachbarn haben, sind Sie auch zur politischen<br />

Figur geworden. Sie haben sich<br />

nie öffentlich dazu geäußert.<br />

Es ist für mich normal, dass Menschen<br />

immer wieder versuchen, mich für ihre<br />

Zwecke zu instrumentalisieren, da sie<br />

dadurch womöglich mehr Gehör finden.<br />

Ich bin kein politischer Mensch. Meinen<br />

Eltern waren Anstand und Benehmen<br />

immer wichtig. Das haben sie uns<br />

Kindern eingetrichtert und vorgelebt.<br />

Mein Papa ist aus Ghana, meine Mama<br />

Deutsche. Ich kann mir nichts Besseres<br />

vorstellen, als das Beste dieser beiden<br />

Kulturen für mich zu vereinen. Als Kind<br />

kickte ich in Berlin-Wedding am Bolzplatz<br />

mit allen möglichen Kindern und<br />

Jugendlichen, die Herkunft spielte dabei<br />

nie eine Rolle. Vielfalt sollte immer eine<br />

Stärke sein, nie eine Schwäche. Das kann<br />

man seit Jahren auch überzeugend an<br />

unserer Nationalmannschaft sehen.<br />

Es heißt oft, er sei mit 72 Jahren zu alt, um<br />

die Mannschaft wieder auf den rechten<br />

Weg zu bringen.<br />

Wann ist man zu alt, um ein guter<br />

Trainer zu sein? Es gibt wenige Menschen<br />

auf der Welt, die seine Erfahrung<br />

vorweisen können. Ich glaube, Alter hat<br />

in seinem Fall nichts mit dem Können zu<br />

tun. Außerdem stehen wir noch am Anfang<br />

der Saison. Ich bin überzeugt, dass<br />

wir all das, was wir uns vorgenommen<br />

haben, noch erreichen können. Keiner<br />

von uns hat auch nur einen Titel schon<br />

abgeschrieben. Meisterschaft, Pokal,<br />

Champions League, alles ist möglich.<br />

Die Weltmeisterschaft im Sommer auch?<br />

Natürlich. Es ist ein unglaublich wichtiges<br />

Jahr, das vor mir liegt. Ich möchte<br />

all die Rückschläge der letzten beiden<br />

Jahre hinter mir lassen. Dieses Gefühl,<br />

auf dem Platz zu stehen, dazuzugehören<br />

und das zu tun, was man liebt, ist das<br />

schönste Gefühl, das man sich vorstellen<br />

kann. Der FC Bayern und die Nationalmannschaft<br />

gehören zu den besten<br />

Mannschaften der Welt. Und ich will<br />

meinen Beitrag dazu leisten.<br />

Durch den AfD-Politiker Gauland und<br />

dessen Aussage über Sie, er könne sich<br />

Totallook<br />

DIOR HOMME<br />

STYLING Lynn Schmidt<br />

GROOMING Alexander<br />

Hofmann c/o Uschi Rabe<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 41


ESSENTIALS<br />

„EGAL OB ZUR SCHICKEN Abendveranstaltung,<br />

zum formellen Business-Event<br />

mit Anzug oder ganz casual mit Jeans:<br />

Chelsea Boots sind das perfekte Essential<br />

für fast jede Saison und Situation. Ich<br />

werde oft zu Veranstaltungen eingeladen,<br />

und da ist der Schuhklassiker mein liebster<br />

Begleiter <strong>–</strong> neben meiner Freundin Laura<br />

Herz natürlich. Meine haselnussbraunen<br />

Boots von Mephisto können nämlich nicht<br />

nur lässig, sondern auch elegant und<br />

peppen, richtig kombiniert, jedes Outfit<br />

auf. Diesen Herbst trage ich sie zum<br />

Beispiel mit Rollkragen-Pullover à la Steve<br />

McQueen und Chesterfield-Mantel. Ein<br />

stilvoller Casual-Chic-Look, der hervorragend<br />

zum 70er-Jahre-Trend dieser<br />

Modesaison passt. Das Beste ist allerdings,<br />

dass sie mich dank des hochwertigen<br />

Leders und der weichen Zwischensohle<br />

immer bequem durch den Tag tragen,<br />

egal wie lange er dauert. Gute Qualität<br />

macht sich einfach bezahlt und ist immer<br />

eine Investition wert!“<br />

NICHOLAS<br />

<strong>–</strong> Nicholas ist bei der Modelagentur PMA unter Vertrag und<br />

verleiht seiner Leidenschaft für Fashion und Fotografie<br />

auf seinem Blog smiepeters.com und seinem Instagram-<br />

Account @smiepeters Ausdruck. Er trägt ein Outfit von s.Oliver.<br />

PETERS<br />

UND<br />

SEINE<br />

CHELSEA<br />

BOOTS<br />

ALS SOCIAL-MEDIA-EXPERTE, LIFE<strong>STYLE</strong>-BLOGGER UND<br />

MODEL IST DER GEBÜRTIGE HAMBURGER VIEL AUF ACHSE.<br />

ABER NICHT NUR ER SELBST, SONDERN AUCH SEINE<br />

LIEBLINGSSCHUHE SIND ECHTE ALLROUND-TALENTE.<br />

IMMER<br />

EINE GUTE<br />

WAHL<br />

Mit den Colby Chelsea Boots<br />

aus glattem Kalbs leder<br />

von Mephisto spaziert Nicholas<br />

Peters, 25, gerne durch die<br />

neuesten Event-Locations<br />

in seiner Wahlheimat München<br />

PROTOKOLL: MARLENE IRAUSEK; FOTO: LAURA HERZ<br />

42 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>


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