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MILITAER_3_2017

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weltgeschehen<br />

Aktuelle Konflikte,<br />

Krisen und<br />

Analysen — S. 8<br />

türkei und europa<br />

Der Tonfall zwischen<br />

Brüssel und Ankara<br />

wird schärfer — S. 10<br />

militär<br />

friedensmission<br />

Zu Besuch bei den<br />

österreichischen<br />

UNIFIL-Soldaten — S. 20<br />

DAS NEUE<br />

ÖSTERREICHISCHE<br />

MILITÄRMAGAZIN<br />

AUSGABE 3|17<br />

EURO 3,80<br />

AKTUELL<br />

bundespräsident<br />

alexander van der bellen:<br />

„Das Bundesheer verfügt<br />

über außergewöhnliche<br />

Fähigkeiten!“ — S. 30<br />

Wie nachhaltig ist der aktuelle<br />

Aufschwung beim Bundesheer?<br />

Wie wird die Eurofighter-Nachfolge<br />

gelöst? Und wie präsentiert<br />

sich das Bundesheer<br />

am Nationalfeiertag?<br />

Wir haben die Antworten!<br />

es geht aufwärts<br />

ein heer<br />

mit Zukunft?


NATIONALFEIERTAG<br />

<strong>2017</strong><br />

21.10. – 24.10.<br />

Burgtheater und Heldenplatz<br />

25.10.<br />

Tag der Schulen<br />

auf allen Schauplätzen<br />

26.10.<br />

Alle Schauplätze mit<br />

großer Leistungsschau<br />

SCHAUPLÄTZE:<br />

Heldenplatz<br />

Burgtheater Wien<br />

Wiener Innenstadt:<br />

Schottengasse, Freyung,<br />

Am Hof, Michaelerplatz<br />

und Graben


BEDROHUNGEN<br />

VERÄNDERN SICH.<br />

WIR UNS AUCH.<br />

In den falschen Händen kann selbst ein Computer zur Waffe werden.<br />

Das Bundesheer investiert in modernste Technologien und ist auf<br />

Cyber-Bedrohungen vorbereitet.


0 6 7 P A N O R A M A<br />

Zum Schutz der UN-Transportkonvois<br />

im Libanon<br />

gehören auch elektronische<br />

Verteidigungstechnologien.<br />

Sogenannte Jammer-<br />

Fahrzeuge sollen die<br />

Fernzündung von<br />

Sprengfallen verhindern.<br />

Text: JÜRGEN ZACHARIAS<br />

DER MOBIL<br />

Passiert ist zwar schon lange nichts mehr, ten der Libanese Armed Forces<br />

Sicherheit geht bei den Personen- und Cargotransporten<br />

(LAF) und der interna-<br />

der österreichischen Blauhelm-Soldaten<br />

tionalen Militärpolizei be-<br />

im Libanon aber trotzdem vor. Die von gleitet. Um die Fernzündung<br />

den Österreichern organisierten und durchgeführten<br />

möglicher Sprengfallen (so-<br />

Konvois werden daher stets von Einheigenannte<br />

„roadside<br />

bombs“)<br />

FACTBOX<br />

Nissan Patrol Y61<br />

Hersteller Nissan<br />

Leergewicht 2.473 Kilogramm<br />

Gewicht Jammer rund 200 Kilogramm<br />

Gesamtgewicht 4.200 Kilogramm<br />

Leistung 114 kW/155 PS<br />

Stationierung Camp Naqoura,<br />

United Nations Interim Force<br />

in Lebanon (UNIFIL)<br />

HÖHE<br />

(OHNE AUFBAU)<br />

1.855 Millimeter<br />

RADSTAND<br />

2.970 Millimeter<br />

LÄNGE<br />

5.080 Millimeter<br />

BREITE<br />

1.940 Millimeter<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L


I N F O G R A F I K<br />

E STÖRSENDER<br />

zu verhindern, sind außerdem ein<br />

oder mehrere Jammer-Fahrzeuge<br />

(engl.: „to jam“ = stören bzw. blockieren),<br />

die als Teil des Personalbeziehungsweise<br />

Cargo-Zugs zum<br />

österreichischen Verantwortungsbe-<br />

WIRKUNGSBEREICH<br />

Unter optimalen Bedingungen wirkt der Jammer<br />

in einem Radius von bis zu 50 Metern um das<br />

Fahrzeug. Geländeerhöhungen und -vertiefungen,<br />

Gebäude und andere Einflussfaktoren können<br />

die Reichweite aber deutlich einschränken.<br />

Um trotzdem bestmöglichen Schutz zu gewährleisten,<br />

sollten die Fahrzeuge im Konvoi stets<br />

im geschlossenen Verband fahren und keine<br />

großen Lücken zwischen den einzelnen<br />

Fahrzeugen entstehen.<br />

reich gehören, Teil der Konvois. Mit<br />

ihren elektronischen Störsendern<br />

sollen sie das Benutzen von Funkund<br />

Handynetzen, einzelner Frequenzen<br />

oder eines ganzen Bandes<br />

erschweren und verhindern. Der<br />

PERSONAL<br />

Jedes Jammer-Fahrzeug<br />

wird mit einem Fahrer<br />

und einem Beifahrer besetzt,<br />

die sich – insbesondere<br />

bei längeren<br />

Strecken und Fahrten –<br />

regelmäßig abwechseln<br />

sollten.<br />

Störsender wirkt – abhängig von der<br />

Topografie – in einem Radius von<br />

bis zu 50 Meter. Größere Konvois<br />

müssen daher mit mehreren Jammer-Fahrzeugen<br />

geschützt werden.<br />

INTERVIEW<br />

„Hundertprozentigen<br />

Schutz gibt es nicht“<br />

Gefreiter Christina<br />

Posch (27) ist Jammer-<br />

Fahrerin im Libanon.<br />

Foto : B U n D E S h E E R / G U n t h E R p U S C h<br />

AGGREGAT<br />

Der Störsender ist rund 200 Kilogramm schwer<br />

und muss regelmäßig auf seine Funktion überprüft<br />

werden. Die Stromversorgung stellen zwei<br />

im Fahrzeug verbaute Zusatzbatterien sicher.<br />

STEUEREINHEIT<br />

Der elektronische Störsender wird über diese<br />

beiden Bedienelemente (im Fahrzeug unmittelbar<br />

neben dem Schaltknauf angebracht)<br />

manuell Ein, Aus oder auf Standby geschaltet<br />

und gesteuert.<br />

CAR LOG<br />

Die Jammer-Fahrzeuge<br />

sind (ebenso wie die<br />

meisten anderen Un-<br />

Fahrzeuge) mit einem<br />

sogenannten Carlog<br />

ausgestattet. Vor der<br />

Inbetriebnahme muss<br />

sich der Fahrer über<br />

dieses System mit<br />

seinem Führerschein<br />

identifizieren.<br />

Frau Posch, wie werden die Jammer-<br />

Fahrzeuge im Libanon eingesetzt?<br />

Die Jammer sind ebenso wie die Militärpolizei<br />

und die libanesische Armee Teil<br />

der Sicherung von Personen- und Cargo-<br />

Transporten. Damit soll die Fernzündung<br />

von Sprengsätzen unmittelbar vor<br />

und neben Konvois verhindert werden.<br />

„Soll verhindert werden“ klingt nicht<br />

nach hundertprozentigem Schutz?<br />

Hundertprozentigen Schutz kann es nie<br />

geben! Der Wirkungsbereich des Jammers<br />

kann beispielsweise durch Bäume<br />

oder Gebäude entlang der Strecke eingeschränkt<br />

werden. Ein Problem ist auch,<br />

wenn sich zivile Fahrzeuge zwischen den<br />

Konvoi drängen und dieser nicht eng geschlossen<br />

bleibt. Dadurch können einzelne<br />

Fahrzeuge aus dem Wirkungsbereich<br />

des Jammers fallen.<br />

I L LU St R At I o n E n : C L AU D I A M o L I to R I S<br />

Als Jammer-Fahrer ist also immer<br />

höchste Konzentration gefordert, um<br />

solche Situationen zu vermeiden?<br />

Das gilt grundsätzlich für alle Konvoi-<br />

Fahrer. Passieren kann immer etwas, da<br />

ist zu jedem Zeitpunkt höchste Konzentration<br />

notwendig. Im Jammer kommt<br />

erschwerend hinzu, dass es durch das<br />

Aggregat im Fahrzeug sehr heiß wird,<br />

weshalb wir uns als Fahrer und Beifahrer<br />

auch regelmäßig abwechseln.<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L


GLOCK<br />

Safe Action ® Pistols<br />

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