audimax IT 11/2017: Das Karrieremagazin für Informatiker
Auf dem Vormarsch: Kosmos künstliche Intelligenz - von Medizin über Mobilität bis hin zu Marketing. Weitere Themen im Heft: Intelligent ist, sich aktuell im Thema IT-Security auszukennen, wir präsentieren Aufgaben, Einstieg und Branchen und wir haben für dich gecheckt was in Sachen Software- und Webentwicklung abgeht. Weiteres Special für dich: Alles rund ums Gaming uvm.
Auf dem Vormarsch: Kosmos künstliche Intelligenz - von Medizin über Mobilität bis hin zu Marketing. Weitere Themen im Heft: Intelligent ist, sich aktuell im Thema IT-Security auszukennen, wir präsentieren Aufgaben, Einstieg und Branchen und wir haben für dich gecheckt was in Sachen Software- und Webentwicklung abgeht. Weiteres Special für dich: Alles rund ums Gaming uvm.
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10. Jahrgang · <strong>11</strong> - <strong>2017</strong> · November – Januar 2018<br />
Machine Learning<br />
Spannende Projekte<br />
im Porträt<br />
Best Practice<br />
Praktikum als<br />
Karrieresprungbrett<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
Einstieg. Aufgaben.<br />
Branchen.<br />
GUTEN MORGEN DAVE<br />
Kosmos Künstliche Intelligenz.<br />
Vom Urknall bis zur Zukunftsvision:<br />
Chancen, Ängste, Innovationen.
Where you can bring out your best<br />
Globale Perspektiven<br />
<strong>für</strong> Vorausdenker<br />
600 Mio.<br />
KUNDENINTERAKTIONEN pro Jahr<br />
Im Schnitt hat jeder Verbraucher<br />
in Deutschland täglich<br />
8×<br />
KONTAKT mit Arvato<br />
> 67.000<br />
M<strong>IT</strong>ARBE<strong>IT</strong>ER<br />
in 40 LÄNDERN<br />
Arvato betreibt mehr als<br />
70<br />
ONLINE-SHOPS<br />
<strong>für</strong> internationale<br />
Modeunternehmen<br />
1,1 Mrd.<br />
verschickte SENDUNGEN pro Jahr<br />
25.600.000 Gigabyte<br />
SPEICHERKAPAZ<strong>IT</strong>ÄT<br />
170 Mio.<br />
BON<strong>IT</strong>ÄTSPRÜFUNGEN<br />
pro Jahr<br />
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Produkten und Dienstleistungen in Deutschland und rund um die Welt stehen wir und unsere mehr als 67.000<br />
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Wir entwickeln innovative Lösungen <strong>für</strong> unterschiedlichste Geschäftsprozesse und bieten Ihnen eine Fülle an<br />
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arva.to/karriere
INHALT<br />
ARBE<strong>IT</strong>S-<br />
WELTEN<br />
12 Software- und<br />
Webentwicklung<br />
Programmieren, entwickeln,<br />
testen – von App bis VR<br />
TOP-THEMA: SOFTWARE-<br />
UND WEBENTWICKLUNG<br />
SE<strong>IT</strong>EN 12-25<br />
26 Wirtschaftsinformatik<br />
Beste Berufsaussichten <strong>für</strong><br />
Digit-Dirigenten<br />
28 Robotik<br />
Boombranche mit<br />
Nachwuchssorgen<br />
32 Künstliche Intelligenz<br />
Auf dem Vormarsch –<br />
von Medizin über Mobilität<br />
bis hin zu Marketing<br />
46 <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
Anforderungen, Aufgaben<br />
und aktuelle Trends<br />
KARRIERE<br />
08 Mensagespräch<br />
Mostafa Akbari, Gründer<br />
und CEO von Holobuilder,<br />
im <strong>audimax</strong>-Interview<br />
10 Design Thinking<br />
So verändert der Ansatz<br />
das Arbeiten<br />
30 Best Practice<br />
Mach dich unverzichtbar:<br />
durch Praxiserfahrung<br />
66 Karriere im Ausland<br />
Expertentipps <strong>für</strong>s<br />
Abenteuer Ausland<br />
69 MINT Minded Company<br />
<strong>Das</strong> zeichnet zertifizierte<br />
Unternehmen aus<br />
70 Handel<br />
E-Commerce und<br />
Digitalisierung<br />
74 Logistik<br />
Wir klären: was, wer, wie?<br />
... WIE IMMER<br />
06 <strong>IT</strong>-Wissen<br />
56 Studium-News<br />
64 Karriere-News<br />
76 Leben<br />
85 Rätsel & Impressum<br />
87 Inserentenverzeichnis<br />
90 Mut zur Lücke<br />
Josef Hader<br />
LEBEN<br />
78 Let the Games begin<br />
Ein Experte verrät: Darum<br />
zocken wir. Plus: Rekorde,<br />
Fakten und Vorurteile<br />
83 Haben will<br />
Überlebenshelfer <strong>für</strong> den<br />
Herbst<br />
84 Resterampe<br />
Wissensschnipsel und<br />
Kladderadatsch<br />
86 Gehacktes<br />
Schmücke dich mit<br />
interessantem Wissen<br />
STUDIUM<br />
54 Hochschulporträt<br />
Prof. Dr. Jürgen Lehmann,<br />
Präsident der Hochschule<br />
Hof, im <strong>audimax</strong>-Interview<br />
58 Semestergewinnspiel<br />
Runde um Runde tolle<br />
Preise<br />
60 Studienhilfe<br />
Entscheidungstipps vom<br />
Experten<br />
62 International<br />
Teresa forschte in der<br />
Republik Moldau<br />
67 Frauen-MINT-Award<br />
Wir suchen herausragende<br />
Abschlussarbeiten<br />
75 Wühlkiste<br />
Von Gleichberechtigung,<br />
MINT-Frauen und<br />
Matriarchaten<br />
87 Masterforum<br />
Masterstudiengänge im<br />
Kurzporträt<br />
JODELPERLE:<br />
DIESER MOMENT,<br />
WENN DER TYP<br />
NEBEN DIR IM<br />
BUS EINEN ANRUF<br />
M<strong>IT</strong> DEN WORTEN<br />
»TEMPEL DER<br />
MACHT, YODA<br />
AM APPARAT«<br />
ANNIMMT. DAS<br />
KANN NUR EIN<br />
INFORMATIKER<br />
GEWESEN SEIN.<br />
»TRANSPORTER VER-<br />
RIEGELT, WILLKOMMEN<br />
AN BORD« antwortet die<br />
elektronische Amazon-Sprachassistentin<br />
auf den Befehl »Alexa,<br />
beam mich hoch«. Nettes Easteregg<br />
der Entwickler. Welche Aufgaben<br />
im Biz der Künstlichen Intelligenz<br />
sonst noch auf <strong>IT</strong>ler warten, liest<br />
du ab Seite 32 im KI-Special. +++<br />
Intelligent ist, sich aktuell im<br />
Thema <strong>IT</strong>-Security auszukennen.<br />
Denn Spezialisten auf diesem<br />
Gebiet sind gefragt wie nie. Skills,<br />
Trends und Jobs in der Cybersicherheit<br />
findest du ab Seite 46<br />
+++ Getestet werden müssen auch<br />
<strong>IT</strong>-Security-Produkte, bevor sie<br />
auf den Markt kommen. Unsere<br />
Redakteurinnen Julia und Viktoria<br />
haben Test Engineers über die<br />
Schulter geschaut und Antworten<br />
gesucht auf die Frage: Was geht<br />
in Sachen Software- und Webentwicklung.<br />
(ab Seite 12) +++ Um<br />
ihre Zocker-Skills weiterzuentwickeln,<br />
spielt Viktoria bei einem<br />
neuen Spiel am liebsten einfach<br />
drauf los. Für das Gaming-Special<br />
ab Seite 78 hat sie Rekorde, Trends<br />
und Hintergründe der Welt der<br />
Spiele <strong>für</strong> dich recherchiert.<br />
Mögest du dem Endgegner stets<br />
überlegen sein, wünschen die<br />
audimäxe<br />
Team<br />
&<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |<br />
03<br />
Fotos: <strong>audimax</strong>, © davooda/ Fotolia
DER ZUKUNFT<br />
ENTGEGEN<br />
Dunkelheit. Mond, Erde und Sonne in Konjunktion. So beginnt<br />
›2001: A Space Odyssee‹. Der Filmklassiker von Stanley<br />
Kubrick nimmt uns mit auf eine Reise in den Weltraum,<br />
zusammen mit dem Astronauten Dave und dem Supercomputer<br />
HAL 9000, dessen rotes Licht dir auf dem Titelbild<br />
entgegenleuchtet. HAL kann das Raumschiff autonom steuern<br />
und mit der Crew sprechen – dank Künstlicher Intelligenz.<br />
<strong>Das</strong>s diese Fiktion aus dem Jahr 1968 längst Wirklichkeit geworden<br />
ist, macht unser KI-Special ab Seite 32 deutlich. Wir<br />
bauen allerdings darauf, dass die KI-Experten den Gefahren<br />
der Technik entgegenwirken können – und sich in unserer<br />
Zukunft nicht das dramatische Ende des Films bewahrheitet.<br />
Text: Julia Wolf
Foto: © Pixababay
HACK<br />
ECK<br />
DER HACKMAN RÄT:<br />
Du bist im Auto unterwegs, nutzt<br />
dein Smartphone als Navi, aber<br />
hast keinen Handyhalter zur Hand?<br />
Bastle dir einfach einen – aus einem<br />
Gummi. So geht's: Den Gummi<br />
einfach zwischen die Gitter der Lüftung<br />
zurren, Smartphone durchstecken<br />
und fertig ist die Halterung.<br />
QUERBEET DAS HEISSESTE WISSEN<br />
FÜR FREUNDE DER <strong>IT</strong>. SCAN <strong>IT</strong>,<br />
READ <strong>IT</strong>, KNOW <strong>IT</strong><br />
ACHTUNG! FLACHW<strong>IT</strong>ZALARM<br />
Warum klebt auf allen Intel-Rechnern ›Intel inside‹?<br />
Ein Warnhinweis ist einfach nötig.<br />
SYMBOLEN AUF DER SPUR<br />
<strong>Das</strong> -Symbol auf der Command-Taste der Apple-Tastatur gibt<br />
genau genommen keinen Hinweis auf deren Funktion. Was hat es<br />
also damit auf sich? Steve Jobs veranlasste, dass während der Entwicklung<br />
des Macintosh ein neues Symbol gesucht wird, weil ihn<br />
die übermäßige Verwendung des Apple-Logos ärgerte. Et voilá:<br />
Eigentlich wird das Symbol in Schweden <strong>für</strong> touristische Ziele<br />
oder besondere Gebäude verwendet.<br />
HILFE FÜR SMOMBIES<br />
Apps wie Menthal, Moment oder Beepy helfen Usern dabei, die Nutzungsgewohnheiten<br />
ihres Smartphones unter Kontrolle zu bringen<br />
– zum Beispiel indem sie messen, wie häufig am Tag der Bildschirm des<br />
Handys aktiviert wird.<br />
FUNFACT<br />
Wer in Microsoft Word den<br />
Befehl =rand() eingibt und<br />
anschließend die Eingabe-Taste<br />
drückt, bekommt mehrmals<br />
den Satz ›Franz jagt im<br />
komplett verwahrlosten Taxi<br />
quer durch Bayern‹ angezeigt.<br />
Easteregg? Nein, eine einfache<br />
Methode, um Beispieltext ins<br />
Dokument einzufügen.<br />
URGESTEIN IM WEB<br />
›Symbolics.com‹ war der erste<br />
registrierte Domainname.<br />
IST ALEXA BALD ÜBERALL?<br />
Laut Financial Times soll ein spezielles<br />
Smart Glass bei Amazon<br />
in Planung sein, das dem Träger<br />
erlaubt, Alexa jederzeit nutzen zu<br />
können.<br />
SCHENKELKLOPFER<br />
Wie viele Programmierer<br />
braucht man, um eine Glühbirne<br />
zu wechseln? Keinen einzigen,<br />
ist ein Hardware-Problem!<br />
GUT GESPROCHEN<br />
»Wenn du dir die Anwender<br />
deiner Programme als Idioten<br />
vorstellst, werden auch nur<br />
Idioten deine Programme<br />
verwenden.« Linus Torvalds,<br />
finnisch-US-amerikanischer <strong>Informatiker</strong><br />
und Linux-Erfinder<br />
IM FANTASY-VIDEOSPIEL DARK SOULS …<br />
… sind einige starke Bosse so animiert, dass ihre<br />
Angriffsmanöver zum Takt der Hintergrundmusik<br />
passen. Der Oberboss hingegen bewegt sich nicht<br />
im Rhythmus. Ohne dass der Spieler weiß warum,<br />
kommt ihm der Kampf dadurch schwerer vor.<br />
INFORMATIKER<br />
BLEIBEN VERSCHONT<br />
Schonmal was von Logiozomechanophobie<br />
gehört?<br />
Kein Wunder, denn so wird<br />
die Angst vor Computern<br />
genannt. Grund da<strong>für</strong> ist<br />
häufig Unwissenheit. Unter<br />
<strong>Informatiker</strong>n also keine<br />
verbreitete Phobie!<br />
DU WEISST, DASS DU EIN<br />
WASCHECHTER<br />
INFORMATIKER BIST, WENN …<br />
… du vor Kommentaren nicht „<br />
sondern /* schreibst.<br />
AUF DIE SCHIPPE GENOMMEN<br />
In der ersten Folge der neuen<br />
›South Park‹-Staffel entdeckt<br />
einer der Protagonisten smarte<br />
Lautsprechersysteme und füttert<br />
sie mit vulgären Sprachbefehlen.<br />
Einige Geräte im Wohnzimmer<br />
der amerikanischen Zuschauer<br />
reagierten auf die Befehle und<br />
setzten zum Beispiel ›titty chips‹<br />
auf deren Einkaufsliste.<br />
Text: Viktoria Feifer, Illustrationen: © monkik, bloomicon/ Fotolia<br />
06 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
Yan Song <strong>IT</strong> After-Sales & Parts, China (Peking)<br />
Perfekte Kommunikation.<br />
Von Schwäbisch bis Java. <strong>Das</strong> sind wir.<br />
Alles im Leben ist Kommunikation, ob von Mensch zu Mensch, Mensch zu Maschine oder Fahrbahn<br />
zu Fahrwerk. Dabei braucht es immer eine Schnittstelle, die ein gemeinsames Kommunizieren<br />
erst ermöglicht und die globale Prozesse in eine komplexe Informationsstruktur übersetzen kann.<br />
In unserer <strong>IT</strong> beschäftigen wir daher die Menschen, die auch Sprachen beherrschen, die in keinem<br />
Wörterbuch zu finden sind. Die Schnittstelle <strong>für</strong> Ihre Karriere: www.daimler.com/karriere<br />
Zum Markenportfolio von Daimler gehören Mercedes-Benz, Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach, Mercedes me, smart, EQ, Freightliner, Western Star, BharatBenz,<br />
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»START-UP-ERFOLGSREZEPT:<br />
GERMAN SICHERHE<strong>IT</strong> PLUS<br />
AMERIKANISCHE OFFENHE<strong>IT</strong>.«<br />
SEIN SOFTWARE-START-UP HOLOBUILDER GEHT GERADE<br />
DURCH DIE DECKE. CEO UND GRÜNDER MOSTAFA AKBARI<br />
ERZÄHLT, WIE ES DAZU KAM<br />
Interview: Petra Herr<br />
Mostafa, was genau ist das Produkt von Holobuilder?<br />
<strong>Das</strong> ist eine Art ›Google Street View<br />
<strong>für</strong> Baustellen‹. Die Leute können den Baufortschritt<br />
sehen und über Holobuilder miteinander<br />
kommunizieren.<br />
Hast du ein Anwendungsbeispiel parat? Klar,<br />
etwa <strong>für</strong> ein Projekt im Store Bereich. Victoria’s<br />
Secret hat beispielsweise zwei neue Stores in<br />
China gebaut und Holobuilder genutzt, um von<br />
den USA aus den Baufortschritt zu beobachten.<br />
<strong>Das</strong> amerikanische Koordinations-Team konnte<br />
sehen, wie der Laden umgebaut, die Ware in<br />
den Laden gebracht und das Marketing am Point<br />
of Sale platziert wurde. <strong>Das</strong> konnten sie dann<br />
kommentieren und so die Organisation steuern.<br />
Auch beim Bau von Flughäfen, Datenzentren<br />
oder Krankenhäusern – also sehr komplexe<br />
Bauprojekte, bei denen viele Leute involviert<br />
sind – fällt ein hoher Kommunikations- und<br />
Dokumentationsaufwand an. Beispielsweise<br />
muss später einsehbar sein, wo Rohre verlegt<br />
wurden. Denn Baupläne stimmen leider nicht<br />
immer mit der gebauten Realität überein. Darüber<br />
hinaus bieten wir noch viele weitere technische<br />
Feinheiten und bauspezifische Features an.<br />
Welche Vorteile bringt Holobuilder auf die Baustelle?<br />
Wer mit Holobuilder arbeitet, spart<br />
enorm Kosten und Zeit. Baut etwa ein deutscher<br />
Chemiekonzern eine Raffinerie in Saudi-Arabien,<br />
müssen die zuständigen Ingenieure nicht<br />
unbedingt vor Ort sein, denn die nötigen Informationen<br />
können über die Plattform sofort<br />
ausgetauscht werden. Generell vereinfacht es<br />
den aufwändigen Dokumentationsprozess: hier<br />
kann 90 Prozent der Zeit eingespart werden.<br />
»DAS TEAM MUSS STIMMEN<br />
UND SICH ÜBER DAS<br />
COMM<strong>IT</strong>MENT EINIG SEIN.«<br />
Die Baubranche und Holobuilder scheinen gut<br />
zusammen zu passen. Wann kam euch eigentlich<br />
die Idee zu eurem Augmented Reality-Start-up?<br />
Ich war damals noch wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
an der RWTH Aachen, Simon schrieb<br />
seine Bachelorarbeit bei mir. Daraus entwickelten<br />
wir dann ein eigenes Open-Source-Projekt<br />
im Bereich Augmented Reality. Irgendwann<br />
haben wir uns dann entschieden, uns damit<br />
selbstständig zu machen. Schließlich kam noch<br />
Kristina ins Team und wir bekamen zu dritt ein<br />
Exist-Stipendium. Für ein Jahr arbeiteten wir in<br />
den Räumen der Hochschule und konnten uns<br />
gegen Ende des Jahres unsere eigenen Büros in<br />
Aachen anmieten, da wir schon Umsätze generieren<br />
konnten.<br />
Aktuell hat Holobuilder neben dem Aachener Büro<br />
noch eines in San Francisco. Wie kam es zu dem<br />
Schritt in die USA? Wir arbeiten in den Bereichen<br />
Augmented und Virtual Reality. Viele Hersteller<br />
in diesem Bereich sitzen im Silicon Valley. Bevor<br />
wir tatsächlich unser amerikanisches Büro<br />
eröffneten, sind wir jedes Jahr zwei bis drei Mal<br />
hingeflogen, haben uns mit Leuten getroffen<br />
und Technologien angeguckt. Dort war quasi<br />
die Vorreiterstätte.<br />
Warst du neben den kürzeren Schnupperaufenthalten<br />
auch mal länger dort? Ja, ich bin damals mit<br />
dem dreimonatigen Förderprogramm ›German<br />
Accelerator‹ rüber gegangen, um zu verstehen,<br />
wie es in den USA funktioniert. Und dann hat<br />
unser Produkt dort einfach sehr gut eingeschlagen.<br />
Zudem kamen US-Kapitalgeber auf uns zu<br />
und haben investiert.<br />
<strong>Das</strong> klingt verlockend einfach. Was war euer<br />
Erfolgsrezept? <strong>Das</strong> ›German Accelerator‹-<br />
Programm hat uns sehr geholfen: Durch die<br />
Mentoren vor Ort bietet es einem eine Art<br />
Brücke in die USA. So konnten wir in Ruhe das<br />
dortige Geschäftsgebahren kennenlernen. Natürlich<br />
waren wir auch auf sehr vielen Meet-ups,<br />
auf denen sich viele US-amerikanische Gründer<br />
und Start-ups austauschen. Unser Glück war,<br />
dass viele unserer zukünftigen Kunden auf uns<br />
zugekommen sind. Amerikaner sind da sehr<br />
offen: Wenn sie in einer Software eine Oppor-<br />
Illustrationen: © Ramona Kaulitzki, undrey / Fotolia Foto: © fotoart-wallraf/ Fotolia<br />
08 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
MENSAGESPRÄCH HOLOBUILDER<br />
tunität sehen, die sie weiterbringt, dann sind<br />
sie sehr schnell dabei, sich zu treffen und alles<br />
in eine Richtung zu lenken, die ihnen hilft.<br />
Wann fiel dann letztlich die Entscheidung, die<br />
Zweigstelle Silicon Valley zu wagen? Als das erste<br />
Investment kam, war <strong>für</strong> uns klar, dass wir in<br />
den USA ein Büro aufmachen würden, um dort<br />
zu bleiben. Nach einer Testphase haben wir uns<br />
den ersten US-Mitarbeiter an Bord geholt.<br />
Wie ist Holobuilder momentan aufgestellt? In<br />
den USA sind wir zu zehnt und wachsen weiter.<br />
Im deutschen Büro sind wir 22. Insgesamt also ein<br />
Team von 32 Leuten, mal mehr mal weniger. Es<br />
sind oft auch Diplomanden dabei, das fluktuiert.<br />
Wie kommt’s, dass in Aachen so viel mehr Mitarbeiter<br />
sitzen? Unsere Hauptmärkte sind USA<br />
und Asien. Was uns aber ausmacht, ist ›Engineering<br />
Made in Germany‹. Die gesamte Entwicklung<br />
und Forschung passiert in Aachen, hier<br />
haben wir das Team, das das Produkt entwickelt<br />
und aufbaut. Außerdem bestehen immer noch<br />
enge Partnerschaften mit den Informatik- und<br />
den Bauingenieur-Lehrstühlen der RWTH Aachen.<br />
In den USA konzentrieren wir uns eher<br />
auf Marketing und Verkauf.<br />
Welche Vorteile bringt ›Made in Germany‹ aus<br />
deiner Sicht mit sich? Es ist eher eine Sache der<br />
Mentalität: Wir sind gerne mal skeptisch und<br />
hinterfragen viel. Außerdem priorisieren wir beispielsweise<br />
den Datenschutz sehr hoch – Sicherheit<br />
liegt uns mehr am Herzen als dem typischen<br />
Silicon Valley Start-up. <strong>Das</strong> ist ein gutes Verkaufsargument.<br />
Denn wir können Cloud Lösungen anbieten,<br />
die den Standards großer Unternehmen<br />
genügen.<br />
Good old German Sicherheit. Gibt es im Gegensatz<br />
auch etwas, dass ihr durch euer Arbeiten im Silicon<br />
Valley gelernt habt? Dort gilt: Schnell dazu lernen<br />
ist alles. Und, egal, was du machst oder wie<br />
klug du bist, gibt es dort immer auch andere, die<br />
auch daran arbeiten oder genauso smart sind.<br />
Durch dieses Wissen wurden wir wesentlich<br />
schneller und haben gelernt, uns besser anzupassen.<br />
Es ist einfach ein anderes Spielfeld als in<br />
Deutschland. In den USA musst du zudem ein<br />
sehr gutes Produkt bauen – und nicht nur die<br />
Technologie. Der Kunde muss den Mehrwert<br />
so einfach fassen können, dass er intuitiv begreift,<br />
dass er dein Produkt haben will.<br />
War das einfach <strong>für</strong> euch? Im Gegenteil. Es war<br />
zu Beginn eine der größten Herausforderungen,<br />
zu verstehen, wie wir unsere Technologie<br />
zu Geld machen. Immer noch ein großer<br />
Knackpunkt <strong>für</strong> uns, denn Technologie verkauft<br />
sich nicht einfach so. Davon hatten wir<br />
am Anfang als Gründer eine naive Vorstellung.<br />
Hast du einen Tipp <strong>für</strong> Gründer? <strong>Das</strong> Wichtigste<br />
ist, von der Technologie zum Produkt zu kommen.<br />
Sei coachable: Nimm Ratschläge an, sei<br />
offen <strong>für</strong> Neues. Und bring dir bei, schnell zu<br />
lernen. n<br />
Mostafa Akbari gründete gemeinsam mit zwei<br />
weiteren Absolventen der RWTH Aachen das<br />
mittlerweile auch in Kalifornien ansässige<br />
Unternehmen Holobuilder. Von Beginn an war<br />
er von Augmented und Virtual Reality fasziniert.<br />
Kulinarisch hielt sich Akbari als Student an<br />
eine deutsche Süßspeise: In der Mensa aß er<br />
am liebsten Kaiserschmarrn.<br />
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DESIGN THINKING<br />
GO DIG<strong>IT</strong>AL<br />
Design Thinking schafft neue Werte,<br />
durchzieht viele Geschäftsbereiche<br />
und beeinflusst neue Working<br />
Spaces. Schaeffler lebt diese im<br />
Digitalen Design Studio – Leiter Olaf<br />
Mackert erzählt im Interview von<br />
den Visionen und Anforderungen<br />
Olaf Mackert, Leiter Digitales<br />
Design Studio, Schaeffler<br />
DESIGN THINKING<br />
Design Thinking basiert auf dem Prinzip, Probleme<br />
zu lösen, indem interdisziplinäre Teams in einem<br />
kreativen Umfeld zusammenarbeiten, gemeinsam<br />
eine Fragestellung entwickeln und dabei die<br />
Bedürfnisse des Nutzers immer im Blick haben.<br />
Die entwickelten Konzepte werden anschließend<br />
mehrfach geprüft und iteriert. Der Ansatz orientiert<br />
sich an der Arbeit von Designern als eine<br />
Kombination aus Verstehen, Beobachten, Ideen<br />
finden, Verfeinern, Prototypen bauen und Lernen.<br />
Olaf, welches Ziel verfolgt<br />
das Digitale Design<br />
Studio? Wir wollen ein<br />
neues kreatives und agiles<br />
Mindset im Unternehmen<br />
etablieren. Der Hauptauftrag<br />
ist hierbei, den Kunden<br />
wieder mehr in den<br />
Mittelpunkt zu rücken<br />
und aus der Kundensicht<br />
heraus Produkte und Services zu entwickeln.<br />
<strong>Das</strong> tun wir vor allem mit Hilfe von Design<br />
Thinking. Diese Methode hilft uns, das Problem<br />
ganzheitlich zu verstehen, gute Lösungsansätze<br />
zu entwickeln und durch schnellen Prototypenbau<br />
greifbar zu machen. Diese werden direkt<br />
vom Kunden getestet. So ist es uns möglich, in<br />
kürzester Zeit den Kundennutzen zu erhöhen.<br />
Generell geht es in unserem Bereich darum,<br />
neue Geschäftsfelder zu entwickeln, Innovationen<br />
voranzutreiben, aber auch vorhandene<br />
Produkte und Prozesse durch Digitalisierung zu<br />
unterstützen und zu optimieren.<br />
Welche neuen Geschäftsfelder könnten das<br />
sein? Geschäftsfelder, in denen wir heute schon<br />
stark sind: Automotive und Industrie, hier zum<br />
Beispiel im Windkraftumfeld. Wenn wir es<br />
schaffen, zusätzlich zu unseren Lagern Services<br />
anzubieten, positionieren wir uns noch stärker<br />
und schaffen <strong>für</strong> den Kunden höheren Nutzen.<br />
Dann kann sich dieser wieder stärker auf sein<br />
Kerngeschäft konzentrieren.<br />
Wie kommen Projekte im Digitalen Design<br />
Studio zustande? Die Projekte werden abgeleitet<br />
von der Digitalstrategie bei Schaeffler. Ein Fachbereich<br />
identifiziert beispielsweise ein Problem und<br />
tritt an uns heran. Wir bilden dann Teams aus Mitarbeitern<br />
aus dem Fachbereich sowie aus Kollegen<br />
der Digitalisierung. Diese können neue Fähigkeiten<br />
im Bereich Digitalisierung einbringen, um<br />
Prototypen zur Lösung des Problems zu bauen<br />
und zu erproben. Außerdem erarbeiten wir natürlich<br />
zusammen mit unseren Kunden digitale Services.<br />
Hierbei überlegen wir gemeinsam, welche<br />
Services dem Kunden Nutzen bringen könnten.<br />
<strong>Das</strong> Digitale Design Studio ist derzeit noch<br />
im Aufbau und sucht Verstärkung. Was sollten<br />
neue Mitarbeiter mitbringen? Interesse an<br />
neuen Technologien und Passion <strong>für</strong> Digitalisierung<br />
sind essenziell. Daher sind unter anderem<br />
Absolventen aus MINT-Studiengängen sowie<br />
aus kreativen Bereichen wie Design, Medien und<br />
Kommunikation gefragt. Wichtig sind außerdem<br />
erste Praxiserfahrung sowie die Fähigkeit,<br />
sich schnell in komplexe Sachverhalte einzuarbeiten<br />
und im Team gut zusammenzuarbeiten.<br />
Welche Art von Praxiserfahrung ist hier sinnvoll?<br />
Neben Erfahrung in Design Thinking durch<br />
Praktika oder Werkstudententätigkeit ist vor<br />
allem außerstudentische Projektarbeit sehr wichtig.<br />
Zum Beispiel durch die Mitarbeit in einem<br />
Formula Student-Team. Besonders spannend<br />
ist <strong>für</strong> uns die Zusammenarbeit mit Mitgliedern<br />
aus den Driverless-Teams, die dieses Jahr das<br />
erste Mal bei der Formula Student Germany in<br />
den dynamischen Disziplinen antraten. Auch die<br />
Teilnahme an Hackathons, wie wir sie schon mit<br />
dem Gründerzentrum in Nürnberg gemeinsam<br />
veranstaltet haben, ist ein guter Weg, um praktische<br />
Erfahrungen zu sammeln. Schaeffler versucht,<br />
über verschiedene Veranstaltungen den<br />
Studenten die Möglichkeit zu geben, Praxiserfahrung<br />
zu sammeln und sie damit <strong>für</strong> den Arbeitsmarkt<br />
fit zu machen.<br />
Dein Einstieg bei Schaeffler liegt selbst noch<br />
nicht all zu lang zurück. Was hat dich vom Unternehmen<br />
überzeugt? Die Firma bietet sehr großes<br />
Potenzial, in der Automobilwelt etwas zu bewegen.<br />
So bauen wir beispielsweise den Bio-Hybrid<br />
(siehe Bild) als unseren Beitrag <strong>für</strong> die Mobilität<br />
von morgen. Mir gefällt außerdem, dass wir bei<br />
Schaeffler sehr viele Freiheiten in der Entwicklung<br />
haben, denn gerade im Automobilbereich entstehen<br />
sehr viele Technologien bei den Zulieferern<br />
und nicht bei den großen Autoherstellern. Wir<br />
können bei Schaeffler etwas Tolles entwickeln,<br />
das dann einen Platz im Auto findet. Besonders<br />
im Bereich Digitalisierung sind wir offen <strong>für</strong><br />
alle neuen Ideen. Hier gibt es viele verschiedene<br />
Anwendungsfelder, von der simplen Prozessverbesserung<br />
bis Additional Services <strong>für</strong> Produkte.<br />
Mitarbeiter können sich bei uns frei entfalten und<br />
haben die Möglichkeit, den noch neuen Bereich<br />
Digitalisierung aktiv mitzugestalten.<br />
Die Mitarbeiter des Digitalisierungsbereichs<br />
werden in einem neuen Gebäude unweit des<br />
Standortes in Herzogenaurach arbeiten. Was<br />
zeichnet diese Location aus? Es wird unser New<br />
Digital Home, das von den Innenarchitekten<br />
entworfen wurde, die auch die Google-Standorte<br />
in Europa gestaltet haben. <strong>Das</strong> Gebäude<br />
spiegelt den Design Thinking-Ansatz wider. Es<br />
wird offene Arbeitsplätze geben, die wir flexibel<br />
umbauen können, je nachdem wie viele Mitarbeiter<br />
gerade an einem Projekt arbeiten. Auf<br />
der Multifunktionsfläche haben wir eine kleine<br />
Bühne, auf der es Veranstaltungen geben wird.<br />
Außerdem gibt es drei große Terrassen mit Grill,<br />
um die Mitarbeitergemeinschaft zu fördern.<br />
Was versprichst du dir von diesen neuen<br />
Arbeitsplätzen? Wir wollten eine State-ofthe-Art-Arbeitsumgebung<br />
<strong>für</strong> digitale Talente<br />
kreieren, um die Kreativität der Mitarbeiter zu<br />
beleben. Außerdem wollen wir Räume schaffen,<br />
in denen Teams sich frei entfalten und optimal<br />
zusammenarbeiten können. ■<br />
Fotos: Schaeffler<br />
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Text: Julia Wolf, Viktoria Feifer<br />
2 35 578<br />
Milliarden Euro beträgt<br />
das Investitionsvolumen in<br />
Industrie-4.0-Anwendungen,<br />
das Experten <strong>für</strong> 2018 in<br />
Deutschland prognostizieren.<br />
Prozent der befragten<br />
Smartphone-Nutzer<br />
gaben an, schon einmal <strong>für</strong><br />
eine App gezahlt zu haben.<br />
Milliarden US-Dollar sollen<br />
die Ausgaben auf dem weltweiten<br />
Markt <strong>für</strong> Standardsoftware<br />
bis 2020 betragen.<br />
28<br />
Prozent der befragten<br />
Industrieunternehmen gaben<br />
an, dass die USA aktuell<br />
die führende Nation beim<br />
Thema Industrie 4.0 sei.<br />
Quellen: Gehaltsreporter GmbH, Bitkom, Bitkom Research, Fraunhofer IAO, KZero, Gartner Illustration: ©macrovector / Fotolia, <strong>audimax</strong><br />
12 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
SOFTWARE- & WEBENTWICKLUNG<br />
EINSTIEGSGEHALT<br />
in der Software- und Webentwicklung, brutto im Jahr<br />
40.000 – 47.000 €<br />
Webentwickler<br />
40.500 – 49.000 €<br />
Frontend-Designer<br />
44.000 – 52.000 €<br />
Mobile App Developer<br />
€<br />
Rund 20,4 Milliarden<br />
vernetzte Geräte werden weltweit<br />
<strong>für</strong> das Jahr 2020 prognostiziert.<br />
Davon sollen knapp 13 Milliarden<br />
auf den Consumerbereich entfallen.<br />
ALLES FÜR<br />
DEN KUNDEN<br />
Ganz nach diesem Motto arbeitet<br />
Verena Kuhr, Software Engineer<br />
und Business Analyst bei<br />
BSI Business Systems Integration<br />
Auf rund 52 Milliarden Euro<br />
könnte sich die Bruttowertschöpfung<br />
der deutschen chemischen<br />
Industrie bis 2025 durch den<br />
Einzug von Industrie-4.0-Systemen<br />
in die Fabriken erhöhen.<br />
28 Millionen User,<br />
die kostenpflichtige Virtual-<br />
Reality-Software nutzen, soll<br />
es weltweit bis 2018 geben.<br />
Frau Kuhr, warum ist Customer<br />
Relationship Management so wichtig?<br />
Im Customer Relationship Management<br />
geht es um die Kundenpflege.<br />
Damit Kundenanfragen optimal<br />
über mehrere Abteilungen hinweg<br />
bearbeitet werden können, benötigt<br />
das Unternehmen ein zuverlässiges<br />
und benutzerfreundliches<br />
CRM-Programm. Dieses fördert die<br />
Kundenzufriedenheit und befähigt<br />
die Mitarbeiter zu guter und ganzheitlicher<br />
Kundenberatung.<br />
Worin besteht die größte Herausforderung?<br />
Darin, die individuellen<br />
Anforderungen des Kunden zu verstehen<br />
und darauf basierend eine<br />
optimale Lösung zu entwickeln.<br />
Jeder unserer Kunden soll am Ende<br />
eine <strong>für</strong> ihn passende Softwarelösung<br />
erhalten, mit der er optimal<br />
arbeiten kann, und die trotzdem<br />
weitestgehend releasefähig bleibt.<br />
Welche Aufgaben übernehmen<br />
Sie konkret? Als Business Analyst<br />
besuche ich den Kunden, denke<br />
mich in seine Anforderungen und<br />
Wünsche hinein und entwickle<br />
gemeinsam mit ihm eine Lösung,<br />
die anschließend umgesetzt wird.<br />
Während der Entwicklung bin ich<br />
mit dem Kunden in Kontakt, zeige<br />
die Projektfortschritte, hole Feedback<br />
ein und schule schließlich die<br />
Mitarbeiter. Damit bin ich von A<br />
bis Z <strong>für</strong> die Kundenbetreuung verantwortlich.<br />
<strong>Das</strong> ist sehr schön und<br />
abwechslungsreich.<br />
5<br />
JOBPROFILE<br />
FÜR<br />
ENTWICK-<br />
LUNGSPROFIS<br />
1<br />
Webentwickler<br />
müssen fundierte<br />
Kompetenzen in einer<br />
oder mehreren webspezifischen<br />
Programmiersprachen<br />
besitzen.<br />
2<br />
Mobile Developer<br />
kümmern sich um<br />
Konzeption, Bau und<br />
Gestaltung einer App,<br />
sowie um die Tests<br />
vor dem Verkauf.<br />
3<br />
Entwickler <strong>für</strong><br />
Industrie-4.0<br />
entwerfen und<br />
implementieren<br />
Datenmodelle <strong>für</strong><br />
IoT- und Industrie-<br />
4.0-Anwendungen.<br />
4<br />
Software tester<br />
spielen alle Eventualitäten<br />
durch, bevor<br />
neue Apps, Programme<br />
oder Internetseiten<br />
live gehen.<br />
5<br />
VR-Entwickler<br />
konzipieren VR-<br />
Benutzerschnittstellen<br />
und setzen diese<br />
auf Basis von<br />
Unity 3D oder<br />
Unreal Engine um.<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 13
SOFTWARE- UND WEBENTWICKLUNG<br />
VERSICHERER<br />
ÖFFENTLICHER DIENST<br />
TÄTIGKE<strong>IT</strong>SBEREICH<br />
Welche Tätigkeitsbereiche erwarten Softwareentwickler<br />
bei einem Versicherer?<br />
»Der Grad der Digitalisierung ist bei<br />
Versicherern allgemein sehr hoch, daher<br />
bietet die gesamte Wertschöpfungskette<br />
Softwareentwicklern anspruchsvolle<br />
Aufgaben. Angefangen bei der automatischen<br />
Erkennung und Verteilung von<br />
Kundenanfragen über die intelligente<br />
Bestandsführung bis hin zur Unterstützung<br />
bei der Entwicklung von neuen<br />
Produkten mit abschließendem Vertrieb<br />
über das Internet.« Tae IL Erdmann, E-Business<br />
Projektmanager, IDEAL Versicherungsgruppe<br />
AUFGABEN<br />
Welche Aufgaben haben Sie?<br />
»Als Sachbearbeiter der Bundespolizei<br />
konzeptioniere und<br />
entwickle ich <strong>IT</strong>-Systeme <strong>für</strong> die<br />
ermittelnden Polizisten der Bundespolizei.<br />
Die Herausforderung<br />
hierbei ist das Vereinen der Anforderungen<br />
von den Ermittlern,<br />
das Einhalten gesetzlicher Vorgaben<br />
und die optimale Nutzung<br />
der technischen Möglichkeiten<br />
zu einem Gesamtsystem, das<br />
zur Aufklärung von Straftaten<br />
beiträgt.« Sebastian Fischer, Sachbearbeiter,<br />
Bundespolizei<br />
SPASSFAKTOR<br />
Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?<br />
»Ich schätze sehr, dass ich die Möglichkeit habe, an<br />
Projekten und Verfahren mitzuarbeiten, die von großer<br />
wirtschaftlicher Bedeutung sind und über die auch<br />
öffentlich in Nachrichten und Medien berichtet wird.<br />
Besonders die Arbeit <strong>für</strong> die MTS-K – eine Programmierschnittstelle<br />
zur Abfrage der aktuellen Benzinpreisdaten<br />
– ist sehr interessant, da hier mit modernen<br />
Analyseverfahren und Software große Datenmengen<br />
ausgewertet werden und die Ergebnisse <strong>für</strong> jeden Bürger<br />
direkt sichtbar sind. Ebenfalls spannend ist, dass<br />
ich auch einen Einblick in andere große europäische<br />
Behörden und die Arbeitsweise der Europäischen<br />
Kommission erhalten kann.« Martin Düren, <strong>IT</strong>-Referent im<br />
Sachgebiet <strong>IT</strong>-Verfahren, Bundeskartellamt<br />
AUFGABEN<br />
Welche konkreten Aufgaben haben Sie?<br />
»Ich berate die Fachbereiche bei der<br />
Umsetzung neuer Anforderungen, setze<br />
diese dann in der eigentlichen Entwicklertätigkeit<br />
um und leiste bei Fragen und<br />
Störungen den entsprechenden technischen<br />
Support. Für die Koordination des<br />
Stagings der Anwendungen durch die<br />
verschiedenen Umgebungen, bis zur<br />
Produktion, bin ich ebenso verantwortlich.<br />
Durch zusätzliche Qualifikationen<br />
übernehme ich in Projekten die Testkoordination<br />
und betreue Praktikanten und<br />
Studenten im Java Bereich.« Frank Rombach<br />
Softwareentwickler und Testkoordinator, DEVK<br />
EIN JOB,<br />
DREI BRANCHEN<br />
SO ARBE<strong>IT</strong>ET ES SICH ALS SOFTWAREENTWICKLER IM<br />
HANDEL, ÖFFENTLICHEN DIENST UND BEI VERSICHERERN<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
SPASSFAKTOR<br />
Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?<br />
»Gestiegene Kundenerwartungen oder<br />
generelle Marktveränderungen erfordern<br />
stets neue Lösungsansätze – ohne<br />
Beteiligung der Softwareentwicklung<br />
wären diese kaum umzusetzen. Mir macht<br />
es dabei Spaß, neue Technologien zu<br />
entdecken, zu adaptieren und zu beobachten,<br />
wie diese sich als Lösungen bewähren.«<br />
Tae IL Erdmann, E-Business Projektmanager,<br />
IDEAL Versicherungsgruppe<br />
TÄTIGKE<strong>IT</strong>SBEREICHE<br />
Welche Tätigkeitsbereiche erwarten<br />
Softwareentwickler im Handel?<br />
Sie sind <strong>für</strong> die Entwicklung<br />
innovativer Lösungen zuständig<br />
und betreuen zudem warenwirtschaftliche<br />
Softwaresysteme.<br />
Zum Beispiel bei Lunar, Obi<br />
Smart Technologies oder der<br />
Rewe Group.<br />
HANDEL<br />
AUFGABEN<br />
Welche Aufgaben gibt es <strong>für</strong> Entwickler im Handel?<br />
SAP-Entwickler analysieren Geschäftsprozesse<br />
und erarbeiten <strong>IT</strong>-Lösungen – beispielsweise mit<br />
modernen SAP-Entwicklungswerkzeugen. Neben<br />
der technischen, Installations- und Betriebsdokumentation<br />
der Softwarekomponenten führen sie<br />
erforderliche Entwicklertests durch und beheben<br />
auftretende Fehler. Softwareentwickler können außerdem<br />
die Qualitätssicherung sowie den Support<br />
der produktiven Anwendungen unterstützen.<br />
Illustration: ©Julien Eichinger / Fotolia<br />
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Anlagenbau<br />
Automobilbau<br />
Maschinenbau<br />
VERNETZ DICH<br />
Industrie 4.0 ist ein zukunftsträchtiges Beschäftigungsfeld<br />
<strong>für</strong> Softwareentwickler. Warum, erfährst du hier<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
20<br />
Prozent der Unternehmen im Automobilsektor<br />
nutzen bereits intelligente Maschinen.<br />
153<br />
Milliarden Euro zusätzliches volkswirtschaftliches<br />
Wachstum prognostiziert das<br />
Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />
Energie bis 2020 dank Industrie 4.0.<br />
30<br />
Um bis zu<br />
Prozent könnte die Produktivität produzierender<br />
Unternehmen mittels Industrie-4.0-<br />
Anwendungen gesteigert werden.<br />
K<br />
arosserie an Lackiererei: »Bitte einmal<br />
azurblau einfärben!« Wo Werkstücke und<br />
Maschinen direkt miteinander kommunizieren<br />
und über den nächsten Produktionsschritt<br />
entscheiden, wo Produktionsanlagen<br />
selbstständig Material oder Reparaturen anfordern,<br />
befinden wir uns in einer smarten Fabrik.<br />
In der Fabrik der Zukunft, in der die Produktion,<br />
dank Industrie 4.0, effizient und ressourcenschonend<br />
gestaltet wird. »Fast zwei Drittel der deutschen<br />
Unternehmen betreiben bereits Industrie<br />
4.0 oder haben konkrete Pläne dazu«, sagt Wolfgang<br />
Dorst, Bereichsleiter Industrial Internet vom<br />
Branchenverband Bitkom. <strong>Das</strong> können beispielsweise<br />
Lösungen wie Sensoren oder Apps sein,<br />
aber auch programmierbare Gegenstände, die<br />
mit den Anlagen kommunizieren und diesen<br />
mitteilen, wie sie bearbeitet werden sollen.<br />
Beispielsweise im Automobilbau: Kunden konfigurieren<br />
Neuwagen nach Belieben. Aus Massenbauteilen<br />
werden Unikate. Schon vor Beginn<br />
der Produktion existieren das Produkt und die<br />
einzelnen Werkstücke virtuell und die Daten des<br />
Auftrags wandern in jeden einzelnen Abschnitt<br />
der Produktion. Wolfgang Liertz, Product Owner<br />
in der Softwareentwicklung bei Trumpf, begeistert<br />
der direkte Kontakt zu Maschinen. Er entwickelt<br />
Software <strong>für</strong> das Anwendungsgebiet der<br />
Industrie 4.0 und hat dabei die gesamte Fertigung<br />
im Blick: »Es geht nicht nur darum, Software zu<br />
entwickeln, sondern die ganze Produktion zu<br />
optimieren.« Etwa durch intelligente Maschinen,<br />
die Materialnachschub ordern oder eine Wartung<br />
anfordern – noch bevor es zu Ausfällen oder<br />
Engpässen kommt. Oder mittels Maschinen, die<br />
über Messungen und optische Verfahren Abweichungen<br />
und Fehler erkennen und diese beheben.<br />
So können Produktivität, Qualität und Vielfalt<br />
enorm gesteigert werden.<br />
Neben dem Automobilbau sind auch Maschinenund<br />
Anlagenbau Vorreiter in Sachen Industrie<br />
4.0. Einer Studie des Branchenverbands Bitkom<br />
zufolge gaben jeweils mehr als 50 Prozent der<br />
befragten Unternehmen an, dass sie bereits<br />
Industrie-4.0-Anwendungen nutzen. Tendenz<br />
steigend. <strong>Das</strong> hat zur Folge, dass sich die Organisation<br />
von Produktionsprozessen aber auch<br />
Berufsbilder verändern: Mensch und Roboter<br />
arbeiten jetzt immer häufiger Hand in Hand.<br />
Dabei übernehmen Roboter besonders monotone<br />
und belastende Tätigkeiten.<br />
Bisher sei <strong>IT</strong> zumeist als Kostenfaktor gesehen<br />
worden, sagt Dorst. Aber mit den Möglichkeiten<br />
der Vernetzung und dem sich offenbarenden Wert<br />
durch die Verarbeitung von Daten, komme es zu<br />
einem alles antreibenden Wandel. <strong>IT</strong> wird zum<br />
Wertschöpfungsfaktor. Und deutsche Unter-<br />
Illustration: ©macrovector / Fotolia Quellen: Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und Energie, Bitkom, ZVEI, VW, Bosch<br />
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nehmen wie Trumpf ergreifen die Chance dieses<br />
Trends. <strong>Das</strong> Unternehmen bietet vernetzte<br />
Lösungen <strong>für</strong> die Blechbearbeitung an – zusätzlich<br />
aber, über das eigens gegründete Softwareunternehmen<br />
Axoom, auch eine digitale Plattform zur<br />
Integration aller Produktionsprozesse.<br />
Softwareentwickler <strong>für</strong> Industrie-4.0-Anwendungen<br />
gestalten Webanwendungen, mit denen<br />
sich Signale von Maschinen in Informationen<br />
umwandeln lassen. Sie sind also in gewisser Weise<br />
Übersetzer. »Aus jeder Maschine lassen sich Millionen<br />
von Daten auslesen«, erklärt Wolfgang<br />
Liertz von Trumpf. »Diese Daten nutzen uns aber<br />
erst etwas, wenn wir daraus interessante Informationen<br />
gewinnen können. Etwa, wie lange ein<br />
bestimmtes Bauteil in der Maschine läuft, bis es<br />
abnutzt.« Softwareentwickler wie Liertz sorgen<br />
also da<strong>für</strong>, dass eine Maschine mit uns Menschen<br />
kommunizieren kann.<br />
Aktuell bestünde in den produzierenden Unternehmen<br />
sowie Anbieterbranchen eine riesige<br />
Nachfrage nach Softwareentwicklern, versichert<br />
Dorst vom Bitkom. Vor allem wegen der Verschmelzung<br />
von Produkt-<strong>IT</strong>, SmartFactory-<strong>IT</strong><br />
und Business Support-<strong>IT</strong>. In diesem Feld gibt es<br />
noch viele spannende Herausforderungen zu<br />
bewältigen. Deshalb, so findet Liertz von Trumpf,<br />
sei Softwareentwicklung <strong>für</strong> Industrie-4.0-Anwendungen<br />
besonders <strong>für</strong> Informatikabsolventen<br />
ein sehr empfehlenswerter Tätigkeitsbereich.<br />
Auch, weil in den kommenden Jahren immer<br />
mehr Industrie-4.0-Anwendungen in den Unternehmen<br />
zum Einsatz kommen werden. Laut der<br />
2016 durchgeführten repräsentativen Befragung<br />
der Gesamtindustrie von Bitkom beträgt der<br />
Anteil der Unternehmen, die konkrete Pläne zum<br />
Einsatz von Industrie-4.0-Anwendungen haben,<br />
in allen Branchen etwa 20 Prozent.<br />
Wann die digitale Transformation der deutschen<br />
Wirtschaft weitgehend abgeschlossen sein wird,<br />
steht noch in den Sternen. 33 Prozent der vom<br />
Bitkom befragten <strong>IT</strong>K-Unternehmen glauben,<br />
dass dies bis zum Jahr 2025 der Fall sein wird, 39<br />
Prozent sind der Meinung, die digitale Transformation<br />
werde nie abgeschlossen<br />
werden. Sie betrachten Industrie<br />
4.0 als eine Art Nordstern,<br />
der Deutschland den Weg<br />
in eine aufblühende Entwicklung<br />
zeigt. n<br />
Elektronik<br />
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SOFTWARE- & WEBENTWICKLUNG<br />
TESTEN, WAS<br />
DAS ZEUG HÄLT<br />
BEVOR EIN PRODUKT AUF DEN MARKT KOMMT,<br />
WIRD ES ERSTMAL AUF DIE PROBE GESTELLT –<br />
VON SOFTWARETESTERN<br />
Text: Julia Wolf<br />
So unterschiedlich die Produkte und ihre Umgebung<br />
auch sein mögen, eines müssen alle<br />
Softwaretester tun: auf Bugsuche gehen, analysieren,<br />
verbessern, prüfen – und das immer<br />
wieder von vorne. So auch Marco Heintz. Er ist<br />
bei Sick da<strong>für</strong> zuständig, Sensoren mit Ethernet-Anbindung<br />
zu testen. Seine Tests zielen darauf<br />
ab, Sensoren auf Robustheit zu prüfen. Die<br />
Geräte müssen auch unter größten Belastungen<br />
stabil und sicher kommunizieren können. Dazu<br />
simuliert Heintz im Netzwerk Grundlasten, bei<br />
denen die Sensoren problemlos funktionieren<br />
müssen. Darüber hinaus provoziert er ganz<br />
bewusst Überlasten. Auch unter diesen verschärften<br />
Bedingungen darf der Sensor nicht<br />
abstürzen. »Zu meinen Aufgaben gehört es,<br />
den Umfang der Tests zu definieren«, erklärt der<br />
Test Engineer. <strong>Das</strong> heißt, er legt fest, was genau<br />
getestet wird und welche Kriterien ein erfolgreicher<br />
Test erfüllen muss. Außerdem begleitet<br />
er die Verfahren und wertet schließlich die Testergebnisse<br />
aus. »Ein bisschen ist meine Arbeit<br />
mit der eines Detektivs, der sich auf Fehlersuche<br />
begibt, vergleichbar «, verrät Heintz. »Die größte<br />
Herausforderung besteht <strong>für</strong> mich darin, auch<br />
unter Zeitdruck hochpräzise und zielorientiert<br />
zu arbeiten.« Testphasen stehen oft am Ende des<br />
Produktentstehungsprozesses an und müssen<br />
daher innerhalb kürzester Zeit erfolgreich umgesetzt<br />
werden. <strong>Das</strong> erfordert viel Flexibilität<br />
und Belastbarkeit.<br />
Virenabwehr prüfen<br />
Dennoch beginnt das Testen nicht erst am Ende<br />
der Entwicklungsphase, sondern ist ein fester<br />
Bestandteil bei allen Schritten hin zu einem<br />
Produkt, von der Anforderungsanalyse bis zum<br />
Abnahmetest, wie Tobias Bentele, Senior Test<br />
Coordinator bei Avira, betont. Ein Großteil der<br />
Softwaretests wird von Anfang an automatisiert<br />
und läuft mit jeder neuen Änderung somit<br />
mehrmals täglich. Vor jedem Release erfolgen<br />
zusätzlich manuelle Abnahmetests. Zeit und<br />
Ressourcen sind beim Testen ein entscheidender<br />
Faktor, wie Thomas Brunner, Senior Software<br />
Tester bei Avira, berichtet. Deshalb ist es<br />
erforderlich, <strong>für</strong> jedes Produkt und jede Funktionalität<br />
eine passende Strategie zu entwickeln,<br />
um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.<br />
Erfahrene Tester bekommen ein Gespür, wo<br />
sich welche Fehler verstecken, und passen Testumfang<br />
und -tiefe dem entsprechenden Risiko<br />
an. Der Einsatz von Automatisierungstools und<br />
automatisierten Prozessen ist dabei von entscheidender<br />
Bedeutung.<br />
Fernsehen im Test<br />
Tests sind nicht nur bei sicherheitskritischen<br />
Produkten wie einer Antivirensoftware wichtig.<br />
Auch der Pay-TV-Anbieter Sky führt sie regelmäßig<br />
durch. Bei mobilen Apps wie ›Sky Go‹<br />
oder ›Mein Sky‹ werden etwa zunächst Unit-<br />
Tests und der System-Integration-Test durchgeführt,<br />
bei dem überprüft wird, ob zwei oder<br />
mehrere Systeme miteinander kommunizieren<br />
können und ausgetauschte Daten korrekt verarbeitet<br />
werden. Beim sich anschließenden User<br />
Acceptance Test läuft ein gewisser Anteil der<br />
Testfälle automatisiert ab, um Regressionsfehler<br />
aufzudecken. Die Tester müssen immer ›testbereit‹<br />
sein, um schnell auf neue Anforderungen<br />
reagieren zu können. Bei der großen Anzahl an<br />
unterstützten Plattformen ist das eine Herausforderung.<br />
In der Regel dauert es vier Wochen<br />
bis drei Monate, bis ein neues Softwareprodukt<br />
alle Tests durchlaufen hat. Dabei geht es nicht<br />
nur um die App selbst, sondern auch um die<br />
darunterliegende Backend-Systemlandschaft.<br />
»Ich vergleiche das gerne mit einem Eisberg: Die<br />
App ist die Spitze, die aus dem Wasser ragt, alles<br />
darunter ist die Backend-Landschaft, die es auch<br />
noch zu testen gilt«, sagt Andreas Berg, Director<br />
Quality Assurance bei Sky Deutschland.<br />
Wie sieht der Arbeitsalltag eines Softwaretesters<br />
aber nun konkret aus? Dr. Eric Schmieder, Senior<br />
Test Architect bei der Haufe Group, zufolge besteht<br />
er aus viel Kommunikation und Interaktion<br />
mit Entwicklern sowie aus der Zusammenarbeit<br />
mit Designern und Fachleuten. Zu den alltäglichen<br />
Aufgaben eines Testers gehören das Schreiben<br />
und Ausführen von Test-Scripts, von manuellen<br />
und automatisierten Tests, die schriftliche<br />
Ausgabe von Reports sowie das Entwerfen von<br />
Tests zur Risikominimierung und zur Rückmeldung<br />
an Softwareentwicklungs-Projektteams. n<br />
INSIDE!<br />
Wer?<br />
Vier Tester aus vier unterschiedlichen<br />
Branchen<br />
Was?<br />
Sie verraten, warum sie gerne<br />
als Softwaretester tätig sind<br />
und was sie an ihrer Arbeit<br />
besonders spannend finden<br />
»Ich persönlich habe großen Spaß an der<br />
Abwechslung, die der Beruf mit sich bringt.<br />
<strong>Das</strong> Arbeitsumfeld ist sehr dynamisch und<br />
innovationsgetrieben. Es gibt ständige<br />
neue Trends und Entwicklungen, die ich im<br />
Auge behalten muss. Außerdem empfinde<br />
ich es als ungemein motivierend, wenn ich<br />
es im Laufe eines Tests schaffe, verschiedene<br />
Systeme zu einem Ganzen zu orchestrieren.«<br />
Marco Heintz, Test Engineer Ethernet TestLab, Sick<br />
»Ich finde es spannend, Probleme und Fehler<br />
aufzudecken, die vorab noch nicht bekannt<br />
waren und daher nicht berücksichtigt<br />
werden konnten. <strong>Das</strong> dadurch gewonnene<br />
tiefergehende Verständnis lässt Zusammenhänge<br />
und Abhängigkeiten erkennen,<br />
aus denen sich weitere Testideen ableiten<br />
lassen. Davon profitieren die Produktqualität<br />
und die Kundenzufriedenheit.«<br />
Tobias Bentele, Senior Test Coordinator, Avira<br />
»<strong>Das</strong> gesamte Aufgabengebiet passt zu<br />
meiner Persönlichkeit: Ich bin neugierig,<br />
systematisch in meinem Denken und analysiere<br />
gerne diffizile Zusammenhänge. Ich<br />
löse gerne Rätsel, die logisches Denkvermögen<br />
voraussetzen, und bin daran interessiert,<br />
die fein strukturierten Zusammenhänge<br />
eines großen Ganzen zu erkennen.«<br />
Dr. Eric Schmieder, Senior Test Architect, Haufe Group<br />
»Ich bin nahe an der neuesten Technologie<br />
und kann kreativ sein. Kein Tag ist wie der<br />
andere, denn wir finden ganz unterschiedliche<br />
Fehler. Es macht einfach Spaß, sich<br />
immer wieder in neue Themen einzuarbeiten.<br />
Im Laufe der Testphase kann ich beobachten,<br />
wie das Produkt immer besser wird<br />
und letztendlich auch von unseren Kunden<br />
gerne genutzt wird.«<br />
Andreas Berg, Director Quality Assurance, Sky Deutschland<br />
18 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
SOFTWARE- & WEBENTWICKLUNG<br />
SKILLS AUF DEM PRÜFSTAND<br />
PROFIS VERRATEN DIR, M<strong>IT</strong> WELCHEN QUAL<strong>IT</strong>ÄTEN DU<br />
ALS SOFTWARETESTER PUNKTEN KANNST<br />
Unverzichtbar <strong>für</strong> die Arbeit als Softwaretester ist ein breites<br />
<strong>IT</strong>-Know-how und -Verständnis. Daneben sollten Absolventen<br />
die Produkte, die getestet werden, gut kennen.<br />
»Wer etwa in der Sensorikbranche beschäftigt ist, benötigt<br />
gutes Grundlagenwissen im Bereich Automatisierungstechnik«,<br />
sagt Marco Heintz, Test Engineer Ethernet Test Lab bei<br />
Sick. Ein hohes Maß an Kommunikationskompetenz und<br />
interdisziplinärem Denkvermögen hält er auch <strong>für</strong> wichtig.<br />
Schließlich müssten Absolventen in der Lage sein, gemeinsam<br />
mit Kollegen aus der Entwicklung sachlich und lösungsorientiert<br />
über Testfehler und deren Behebung zu diskutieren.<br />
Thomas Brunner, Senior Software Tester bei Avira betont<br />
ebenfalls die Bedeutung von Kommunikationsfähigkeit. Darüber<br />
hinaus legt er neben Kenntnissen von Testverfahren,<br />
-methoden und -umgebung einen besonderen Fokus auf ein<br />
hohes Qualitätsbewusstsein. Sein Tipp: »Den Blick <strong>für</strong>s Detail<br />
haben, aber dabei das große Ganze nicht aus den Augen<br />
verlieren.« In den Augen von Andreas Berg, Director Quality<br />
Assurance bei Sky Deutschland, sollten Softwaretester<br />
Entdecker sein, die neugierig sind und Spaß daran haben,<br />
Schwachstellen aufzudecken. Dabei seien ein gutes technisches<br />
<strong>IT</strong>-Verständnis sowie Englischkenntnisse notwendig.<br />
»Wer sich in Richtung Programmierung von Testautomatisierungslösungen<br />
entwickeln will, sollte zusätzlich noch<br />
gute Java-Kenntnisse mitbringen«, empfiehlt er.<br />
Da Software heutzutage von Teams entwickelt und getestet<br />
wird, setzt Dr. Eric Schmieder, Senior Test Architect bei<br />
der Haufe Group, vor allem auf Teamfähigkeit. Zu den Hard<br />
Skills zählen aus seiner Sicht grundlegende Kenntnisse über<br />
die Cloud, das Internet und über Computer-Betriebssysteme,<br />
ebenso wie Kenntnisse in Scripting, Algebra, Trigonometrie<br />
und Calculus. Weil im Team gearbeitet wird, sei es wichtig,<br />
dass dort die entscheidenden Fähigkeiten zusammenkommen.<br />
Fehlen Skills, könnten Mitarbeiter Weiterbildungen<br />
besuchen. Hier<strong>für</strong> sollten sie lernwillig und bereit sein, ihr<br />
Wissen auch mit den Kollegen zu teilen. n<br />
Illustration: ©macrovector / Fotolia<br />
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SOFTWARE- & WEBENTWICKLUNG<br />
PRAXIS<br />
CHECK<br />
Apps bestimmen das Leben des modernen<br />
Menschen. Wie diese genau aussehen und<br />
funktionieren, das entscheiden sie: App-Entwickler.<br />
Wir haben ihnen über die Schulter geschaut<br />
… UND GEDULDIG<br />
IMMER OFFEN SEIN …<br />
LARYSSA MALIUSH arbeitet als App-Entwicklerin <strong>für</strong> die BIZ<br />
FACTORY, eine Digitalagentur, die sich auf User Experience,<br />
Design und Entwicklung von mobilen<br />
Webseiten und Apps spezialisiert hat. Maliush war<br />
nach ihrem Informatikstudium drei Jahre lang<br />
als Frontend-Entwicklerin tätig, bevor sie bei Biz<br />
Factory anheuerte, um ihr neues Ziel zu verwirklichen:<br />
noch mehr App-Projekte vorantreiben.<br />
MATTHIAS MIRO hat nach seinem Studium der evangelischen<br />
Theologie mit dem Schwerpunkt Althebräisch noch einen Bachelor<br />
in Medieninformatik begonnen. Seiner Ansicht nach ist<br />
beim Erlernen dieser Sprache ein ähnlich dedektivisches Vorgehen<br />
wie beim Programmieren erforderlich. Heute arbeitet er im<br />
Innovationsbereich der STAR FINANZ als Alexa-App-Entwickler.<br />
Herr Miro, welche Projekte haben Ihren Berufseinstieg geprägt?<br />
Anfangs habe ich vor allem Apps getestet und bin auf<br />
Bugsuche gegangen. Mein erstes Feature war eine<br />
AutoComplete-Funktion <strong>für</strong> die Sparkassen-App.<br />
Danach bekam ich mehr und mehr Verantwortung<br />
und habe in diese App zum Beispiel Google<br />
Analytics eingebaut und beim neuen Modul Kwitt,<br />
einer Geldsendefunktion in der Sparkassen-App,<br />
mitgewirkt.<br />
Frau Maliush, wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? An<br />
einem normalen Arbeitstag komme ich ins Büro, setze mir meine<br />
Kopfhörer auf und schalte meine Lieblingsmusik an. Danach<br />
notiere ich mir die Tasks <strong>für</strong> den anstehenden Tag – und arbeite<br />
sie nach und nach ab.<br />
An welchem Projekt arbeiten Sie derzeit? Momentan arbeite ich<br />
an einem Projekt <strong>für</strong> Sportprofis – mehr Details darf ich leider<br />
noch nicht preisgeben. Hier<strong>für</strong> programmiere ich das Frontend<br />
<strong>für</strong> die Android-Version. Ein Kollege kümmert sich derweil um<br />
die iOS-Version desselben Projekts.<br />
Welche besonderen Herausforderungen begegnen Ihnen bei Ihrer<br />
Arbeit? Fast jede Aufgabe bringt ihre eigenen Herausforderungen<br />
mit sich. Mit jedem Arbeitsschritt können neue Fragestellungen<br />
auftauchen, mit denen ich bisher noch nie konfrontiert<br />
wurde. Viele Lösungen finde ich dann bei der Recherche im Internet.<br />
Besonders stolz bin ich allerdings, wenn ich ganz ohne<br />
fremde Hilfe auf die Lösung komme.<br />
Der ideale Mitarbeiter sollte … die Grundregeln objektorientierter<br />
Programmierung beherrschen, denn sie sind in fast jeder<br />
Programmiersprache gültig – und erleichtern es einem, eine<br />
neue dazuzulernen.<br />
Ihr Appell an einen angehenden App-Entwickler: Habe keine Angst<br />
davor, Neues auszuprobieren. Arbeite <strong>für</strong> Dinge, die dich wirklich<br />
interessieren, denn das bringt dich am meisten vorwärts.<br />
Im Arbeitsalltag … sitze ich meistens mit den Leuten zusammen,<br />
mit denen ich gemeinsam am Projekt arbeite. Deswegen<br />
läuft die Abstimmung auf Abruf. Einmal am Tag gibt es ein<br />
sogenanntes ›Daily‹, bei dem jeder kurz den anderen berichtet,<br />
wo er gerade steht. Dann geht es natürlich ums Coden. Dabei<br />
google ich viel, zum Beispiel nach Codebeispielen.<br />
<strong>Das</strong> sollte der ideale Mitarbeiter mitbringen: In erster Linie<br />
Geduld und Gelassenheit. Sich die Struktur einer App<br />
zu erarbeiten, kann ziemlich anspruchsvoll und zeitintensiv<br />
sein. Kreativität ist auch wichtig, denn oft gibt es keine<br />
›straightforward‹-Lösung. Und Flexibilität, um sich schnell an<br />
neue Betriebssysteme und an den damit einhergehenden umfassenden<br />
Technologiewechsel anzupassen.<br />
Welche ist die größte Herausforderung bei der App-Entwicklung?<br />
Die alltäglichen Abstürze dürfen nicht frustrieren. Und bei<br />
größeren Apps mit sehr komplexen Strukturen hilft meistens<br />
nur das Gespräch mit erfahrenen Kollegen, um sie vollständig<br />
zu verstehen. Sorgfältiges Arbeiten ist absolute Pflicht, dazu<br />
gehören die gewissenhafte Überprüfung oder das Über-die-<br />
Schulter-schauen bei der Paar-Programmierung.<br />
Ihr Tipp <strong>für</strong> Studierende: Viel ausprobieren und üben, üben,<br />
üben. Ein klassischer Einstieg ist sicherlich auch das Praktikum<br />
bei Firmen oder Start-ups, die Apps entwickeln. Was ich<br />
zudem auch heute noch mache: YouTube-Tutorials schauen.<br />
Da kann ich viel <strong>für</strong> den Arbeitsalltag mitnehmen.<br />
Text: Julia Wolf Fotos: Biz Factory GmbH, Star Finanz GmbH<br />
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7 FRAGEN ???<br />
beantworten<br />
Oliver Duday<br />
und Thomas<br />
Alexander<br />
George (v. li.),<br />
Leiter des<br />
Volkswagen<br />
Software<br />
Development<br />
Centers in<br />
Wolfsburg<br />
Herr George, was sind Software Development Center bei Volkswagen?<br />
Wir gehören zur Volkswagen Konzern <strong>IT</strong>. Unsere<br />
Software Development Center (SDC) sind die Software-Fabriken<br />
des Konzerns. Hier arbeiten Softwaredeveloper, UX-/<br />
UI-Designer und Product Manager in agilen Teams zusammen,<br />
um konkrete Softwarelösungen <strong>für</strong> Fachabteilungen des<br />
Konzerns zu programmieren. <strong>Das</strong> digitale Produkt ist unser<br />
Kerngeschäft.<br />
Herr George, welche Ziele verfolgt die Volkswagen Konzern <strong>IT</strong><br />
mit den SDC? Wir wollen nah am Kunden qualitativ hochwertige<br />
Softwarelösungen <strong>für</strong> unsere Auftraggeber programmieren<br />
– und das so schnell und flexibel wie möglich. Wir arbeiten an<br />
den Zukunftsthemen des Volkswagen Konzerns. <strong>Das</strong> SDC in<br />
Wolfsburg ist nur der Anfang, viele weitere werden folgen.<br />
Herr Duday, welche Themen beschäftigen die SDC? Die Lösungen,<br />
an denen wir programmieren, sind sehr vielfältig – das<br />
können Produktionssysteme sein genauso wie Applikationen<br />
<strong>für</strong> unsere Volkswagen Handelspartner. Microservices, Cloud,<br />
Java und neueste Technologien gehören dabei zu unserem<br />
Daily Business.<br />
Herr Duday, welche konkreten Projekte stehen derzeit auf der<br />
Agenda? Die Digitalisierung des After Sales-Geschäfts mit<br />
zahlreichen Softwarekomponenten ist nur ein Beispiel <strong>für</strong> unsere<br />
Arbeit.<br />
Herr George, welchen fachlichen Hintergrund sollten Absolventen<br />
<strong>für</strong> die Arbeit im SDC mitbringen? Sie müssen Software-<br />
Enthusiasten sein! Bei unseren offenen Teamstrukturen sind<br />
auch Quereinsteiger herzlich willkommen. Bei den derzeitigen<br />
Teammitgliedern reicht der fachliche Hintergrund vom <strong>IT</strong>-Studium<br />
mit Fokus Softwareentwicklung bis hin zu den Bereichen<br />
Industrial Design oder Mediendesign. Und auch Mathematiker<br />
sind dabei. Leidenschaft <strong>für</strong> Software ist uns allerdings wichtiger<br />
als die Ausbildung.<br />
Herr Duday, welche weiteren Skills schätzen Sie bei Mitarbeitern?<br />
Sie müssen zum Team passen und im Team arbeiten<br />
können. Know-how in Bezug auf agile Methoden schadet<br />
nicht. Und sie sollten offen sein <strong>für</strong> Pair Programming.<br />
Herr George, wie zeichnet sich die Arbeit in SDC aus? Wir arbeiten<br />
agil und im Pairing. <strong>Das</strong> heißt, zwei Teammitglieder<br />
arbeiten gemeinsam, gleichberechtigt und mit abwechselnden<br />
Rollen am gleichen Code beziehungsweise der gleichen Aufgabe.<br />
Oliver und ich arbeiten dementsprechend auch im Pair als<br />
SDC-Leitung. Wir wollen Wissenstransfer und Perspektivenwechsel<br />
durch crossfunktionales Arbeiten fördern. Wir sind<br />
alle mit Spaß und Herzblut dabei – und Continuous Deployment<br />
und schnelle Ergebnisse sorgen auch <strong>für</strong> mehr Zufriedenheit<br />
bei unseren Auftraggebern. n<br />
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WENN TRÄUME<br />
REAL WERDEN …<br />
… WAREN VR-ENTWICKLER AM WERK.<br />
LERNE DAS SPANNENDE BERUFSFELD KENNEN<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
Die Haare wehen im Wind. <strong>Das</strong> Gefühl von Freiheit<br />
und Leichtigkeit breitet sich aus, während<br />
man über den Rosengarten hinweggleitet. So<br />
oder so ähnlich muss es sich wohl <strong>für</strong> die Leute<br />
anfühlen, deren Traum vom Fliegen, dank des<br />
Ganzkörper-Flugsimulators ›Birdly‹ und Virtual-Reality-Technologie<br />
(VR), real wirkt. Der<br />
Flugsimulator ist ein Beispiel da<strong>für</strong>, dass momentan<br />
ein ganzes Ökosystem aus Sensoren<br />
und Aktoren entsteht, die im Zusammenspiel<br />
mit VR-Brillen atemberaubende virtuelle Erlebnisse<br />
ermöglichen.<br />
Angefangen beim Gaming kommen nun weitere<br />
Anwendungsgebiete hinzu. Vor allem im<br />
Tourismus und in der Schulung sieht Roger Lüchinger,<br />
Geschäftsführer von Smartfactory, großes<br />
Potenzial <strong>für</strong> VR-Systeme und 360-Grad-<br />
Videos: »Kunden in einem Reisebüro könnten<br />
mit einer VR-Brille das Hotelgelände und ihre<br />
Zimmer schon vor der Buchung erkunden.« Der<br />
Anwendungsbereich Tourismus sei schon sehr<br />
weit entwickelt, so der Experte. Er empfiehlt jedem<br />
<strong>Informatiker</strong>, sich mit dem Thema VR auseinanderzusetzen.<br />
Denn künftig würden noch<br />
viele Jobs entstehen.<br />
Josef Adersberger, Technischer Direktor (CTO)<br />
bei QAware, weiß, welche Aufgaben Softwareentwickler<br />
<strong>für</strong> VR-Systeme erwarten: »Zu<br />
Beginn eines Projekts gilt es, die Benutzerschnittstelle<br />
zu konzeptionieren.« Den Entwicklern<br />
stellen sich also die Fragen: Welche 3D-Metaphern<br />
werden genutzt? Und wie soll der<br />
Benutzer mit dem Modell interagieren können?<br />
Dann ginge es an die Umsetzung im Code. Aktuell<br />
wird <strong>für</strong> VR-Applikationen hauptsächlich<br />
mittels der Programmierplattform Unity-Engine<br />
entwickelt, heißt, in der Programmiersprache<br />
C#.<br />
290<br />
Millionen Euro – so hoch soll der Umsatz<br />
im Markt <strong>für</strong> Virtual Reality in Deutschland<br />
laut Deloitte im Jahr 2020 sein.<br />
25,2<br />
Prozent der Gamer in Deutschland interessierten<br />
sich schon 2016 sehr <strong>für</strong> Virtual Reality.<br />
14,2<br />
Prozent der Gamer kannten den Begriff<br />
VR Ende 2016 zwar schon, konnten<br />
sich aber nichts darunter vorstellen.<br />
Daher sollten Absolventen, die sich beruflich im<br />
VR-Bereich etablieren wollen, idealerweise C#-<br />
Kenntnisse vorweisen können. Aber auch Erfahrung<br />
mit 3D-Tools wie Blender seien von<br />
Vorteil, erzählt Martin Grellmann, Mitgründer<br />
und Entwickler bei VRketing. Denn auf die Developer<br />
warten so einige Herausforderungen –<br />
etwa das Thema Dokumentation. Im Internet<br />
finden Spezialisten aktuell sehr wenige Informationen,<br />
wenn sie ein Problem haben und sich<br />
auf die Suche nach Lösungen begeben. »Es ist<br />
sehr viel Trial and Error mit der VR-Entwicklung<br />
verbunden«, weiß Roger Lüchinger von<br />
Smartfactory. <strong>Das</strong> ist auch das Spannende an<br />
der Softwareentwicklung <strong>für</strong> VR-Systeme. Josef<br />
Adersberger von QAware schätzt vor allem den<br />
kreativen Part, den Developer einbringen können.<br />
Deshalb – dessen sind sich alle Experten<br />
einig – müssen Absolventen regelrecht <strong>für</strong> das<br />
Thema Virtual Reality brennen.<br />
Nur so kann sich die Technologie weiterentwickeln.<br />
Schon jetzt entsteht eine neue Welt von<br />
Zusatzsoftware: etwa Handschuhe, die dem<br />
Träger sensorische Eindrücke an den Fingerkuppen<br />
vermitteln. Oder Anzüge, die physisches<br />
Feedback geben, während der Nutzer<br />
spielt – beispielsweise beim Boxen. Wie bei<br />
Birdly geht es nicht mehr nur ums Sehen, es wird<br />
künftig noch viel mehr darum gehen, eine virtuelle<br />
Erfahrung zu schaffen – <strong>für</strong> alle Sinne: Hören,<br />
Tasten, vielleicht sogar auch Riechen. n<br />
Illustration: ©macrovector / Fotolia Quelle: Statista<br />
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SOFTWARE- UND WEBENTWICKLUNG<br />
GOOD TO KNOW<br />
Virtual Reality in zehn Jahren<br />
»Die Technologie wird dort eingesetzt werden, wo sie wirklich benötigt<br />
wird. Neben der persönlichen Unterhaltung sind das vorzugsweise<br />
Anwendungen im Geschäftsumfeld: im Produktdesign, im Vertrieb und<br />
im Training.« Oliver Göck, Geschäftsführer und Inhaber, 3spin<br />
Tipp <strong>für</strong> Absolventen<br />
»Es ist extrem wichtig, sich laufend selbst weiterzubilden und früh Praxiserfahrung<br />
zu sammeln – schon im Studium. Zudem sollten sich <strong>Informatiker</strong><br />
mit agilen Softwareentwicklungsmethoden auskennen, wie zum Beispiel<br />
Scrum.« David Kebrich, Virtual Reality-Entwickler, Digital Devotion Group<br />
PRAXIS-CHECK<br />
SOFTWAREENTWICKLER FÜR VR-SYSTEME<br />
ZWEI FRAGEN …<br />
… an Dieter Morgenroth, Team Lead<br />
Customization & RT Development,<br />
Mackevision Medien Design<br />
Herr Morgenroth, wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Der Arbeitsalltag<br />
unterscheidet sich nicht grundsätzlich von dem<br />
eines Softwareentwicklers in anderen Bereichen. Es wird<br />
nach Scrum agil entwickelt und Feature <strong>für</strong> Feature in die<br />
Zielapplikation eingebaut. Lediglich der tägliche Umgang<br />
mit VR-Hardware lässt den Unterschied erkennen.<br />
Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei Ihrer<br />
Arbeit? Der VR-Bereich erlebt gerade einen Hype, der dazu<br />
führt, dass sich die Rahmenbedingungen ständig ändern.<br />
Neue Hardware-Entwicklungen müssen regelmäßig evaluiert<br />
werden, um zu vermeiden, dass wir auf das ›falsche<br />
Pferd‹ setzen. Engines, APIs und Frameworks kommen und<br />
gehen. Da können Entwickler leicht den Überblick verlieren.<br />
AUCH ABSE<strong>IT</strong>S VOM WEG<br />
DAS ZIEL IMMER IM BLICK<br />
Mut sich auszuprobieren, Neues zu wagen und auf die<br />
eigenen Talente zu vertrauen – das zeichnet queo aus.<br />
Als Dienstleister <strong>für</strong> Kommunikation und Technologie<br />
bieten wir ein professionelles Umfeld und zeigen,<br />
dass man auch abseits ausgetretener Wege bestens<br />
zum Ziel finden kann. Unser Team freut sich auf neue<br />
Mitstreiter, die Lust haben, zu erfahren, wie Scrum in<br />
der Realität aussieht!<br />
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SOFTWARE- & WEBENTWICKLUNG<br />
J<br />
ürgen<br />
EMBEDDED SOFTWARE LIEGT VOLL IM TREND –<br />
UND WIRD AUCH IN ZUKUNFT MEHR ALS<br />
ANGESAGT BLEIBEN. WIR ZEIGEN DIR, WAS<br />
DICH ALS EINSTEIGER ERWARTET<br />
Text: Julia Wolf<br />
ist gerade in Barcelona angekommen. Er<br />
steht vor der verschlossenen Haustür seines<br />
Bekannten Carlos, der selbst nicht zuhause ist.<br />
Jürgen zückt sein Smartphone, klickt auf den<br />
Code, den Carlos geschickt hat – und die Tür<br />
öffnet sich. Diese moderne Form der ›Schlüsselverwaltung‹<br />
des Start-ups Mutuum AirLock<br />
ist eines von unzähligen Beispielen <strong>für</strong> Embedded<br />
Software. Sie lässt sich in allen erdenklichen<br />
Bereichen finden: in der Medizin- und<br />
Kommunikationstechnik, in Industrie- und<br />
Fertigungsanlagen, im Gebäudemanagement,<br />
in der Luft- und Raumfahrt – und natürlich im<br />
Fahrzeugbau.<br />
Projekte, Projekte, Projekte<br />
So ist Embedded Software auch beim Technolgiekonzern<br />
ZF ein wesentlicher Bestandteil der intelligenten<br />
mechanischen Systeme in der Antriebsund<br />
Fahrwerktechnik. Daneben kommt sie in den<br />
aktiven und passiven Sicherheitstechnologien<br />
zum Einsatz. »Unser Ziel ist es, Fahrzeugen das<br />
Sehen, Denken und Handeln beizubringen«, sagt<br />
Peter Feulner, Leiter Elektronik Antriebstechnik<br />
in der zentralen Vorentwicklung bei ZF. Da<strong>für</strong><br />
entwickelt ZF Sensorsysteme, elektronische Steuerungen<br />
und Aktuatoren weiter und vernetzt<br />
sie miteinander. Embedded Software ist <strong>für</strong> das<br />
Fortschreiten des vernetzten automatisierten<br />
sowie des elektrischen Fahrens von zentraler<br />
Bedeutung.<br />
Eingebette Systeme lassen sich aber auch fernab<br />
von der Straße finden, zum Beispiel in der Fabrik.<br />
Werum <strong>IT</strong> Solutions arbeitet derzeit etwa an einer<br />
Lösung <strong>für</strong> den strukturierten Datenaustausch<br />
zwischen der Produktionssteuerungssoftware und<br />
dem Equipment in einer Pharmafabrik. Unter dem<br />
Motto ›Plug & Produce‹ sollen neue Maschinen so<br />
zukünftig mit viel geringerem Aufwand in das Produktionsnetzwerk<br />
eingebunden werden können.<br />
Tiptop-Tasks<br />
Zu den Tätigkeiten der <strong>IT</strong>ler im Körber-Konzern<br />
gehört es unter anderem, Major Releases, Patches<br />
und Hot Fixes zu erstellen sowie den Release<br />
durchzuführen. Bei der Betreuung internationaler<br />
Großkunden sind die Softwareentwickler bei<br />
Körber <strong>für</strong> den gesamten Prozess verantwortlich,<br />
von der Bedarfsanalyse bis hin zur Inbetriebnahme<br />
von Embedded Software-Lösungen. Die<br />
spezifischen Anforderungen der Kunden werden<br />
dabei individuell konzeptioniert, technisch<br />
designt und schließlich umgesetzt. Auch beim<br />
Softwaredienstleister Infoteam Software gibt es<br />
eine große Vielfalt an Aufgaben. Absolventen<br />
starten meist mit klassischer Softwareentwicklung<br />
sowie Software Testing und übernehmen<br />
später Projektleitertätigkeiten oder Aufgaben als<br />
Consultant – je nach Interessen und Eignung.<br />
So werden sie von Beginn an in ein Projektteam<br />
integriert und schrittweise an die unterschiedlichen<br />
Aufgaben herangeführt. Die Einsatzgebiete<br />
<strong>für</strong> die Software fokussieren sich bei Infoteam<br />
llustration: © kran77, macrovector / Fotolia<br />
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SOFTWARE- & WEBENTWICKLUNG<br />
Software auf die Medizintechnik, die Laborautomation<br />
und die Industrie.<br />
Besonders anschaulich und deutlich wird die<br />
Tätigkeit eines <strong>IT</strong>lers im Automobilbereich: »Der<br />
Softwarearchitekt verleiht einem Auto Sinne und<br />
bringt ihm bei, was es tun soll – eine faszinierende<br />
Aufgabe«, sagt ZF-Mitarbeiter Peter Feulner. Im<br />
Bereich des automatisierten Fahrens arbeiten die<br />
Softwarearchitekten im Unternehmen sehr funktionsnah<br />
– von der Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen<br />
bis hin zu vollautomatisierten Fahrfunktionen.<br />
Daneben haben Softwareentwickler<br />
aber auch Anknüpfungspunkte zur Hardware,<br />
etwa bei der Entwicklung von Basissoftware am<br />
Steuergerät oder der Infrastruktur im Fahrzeug.<br />
Challenge accepted<br />
Natürlich bringen diese komplexen Aufgaben<br />
auch Herausforderungen mit sich. Dr. Markus<br />
Schleicher, Chief Engineer und Consultant Industry<br />
bei Infoteam Software, betont etwa, dass sich<br />
Embedded Softwareentwicklung in vielerlei Hinsicht<br />
von der Programmierung mit Hochsprachen<br />
unterscheidet. »Ein wesentlicher Punkt ist die<br />
Zusammenarbeit mit Hardwareentwicklern und<br />
das Auftreten von Herausforderungen durch<br />
wechselseitige Abhängigkeiten von Hard- und<br />
Software«, sagt er. Besonders wichtig sei es auch,<br />
korrekt mit den vergleichsweise geringen Hardwareressourcen<br />
umzugehen. Speicheroptimierte<br />
Programmierung sei hierbei essenziell. »Letztlich<br />
müssen Embedded-Softwareentwickler tatsächlich<br />
noch in Bits denken können, nicht nur in<br />
Objekten«, stellt Dr. Schleicher fest. Auch das<br />
Einsatzfeld der Software spielt eine Rolle: Da<br />
Infoteam Software auch in der Medizintechnik<br />
tätig ist, muss die Embedded Software spezielle<br />
Normen erfüllen, die verpflichtend <strong>für</strong> die Zulassung<br />
als Medizinprodukt sind.<br />
Neugierige Teamplayer<br />
Bewerber, die sich diesen Herausforderungen stellen<br />
wollen, sollten offen und neugierig sein und<br />
keine Berührungsängste mit neuen Technologien<br />
haben. Von Vorteil sei Feulner von ZF zufolge<br />
die Fähigkeit, die ›neue Welt‹ – etwa künstliche<br />
Intelligenz – und die ›alte Welt‹ – physikalisches<br />
und mechatronisches Verständnis – in der Praxis<br />
kombinieren zu können. Claudia Jeske, Recruitment<br />
Coordinator im Recruitment Center des<br />
Körber-Konzern, nennt als Voraussetzungen<br />
neben Begeisterungs- und Teamfähigkeit gute<br />
Programmierkenntnisse sowie erste Erfahrungen<br />
mit Entwicklungswerkzeugen und relationalen<br />
Datenbanken. Beim Softwaredienstleister Infoteam<br />
Software können Bewerber zudem mit<br />
Know-how in den Programmiersprachen C++<br />
oder C# punkten, insbesondere wenn sie Interesse<br />
oder Kenntnisse im Bereich der normativen<br />
Softwareentwicklung mitbringen.<br />
Eingebettet in die Zukunft<br />
Wer sich <strong>für</strong> den Einstieg im Bereich Embedded<br />
Software entscheidet, kann auf eine langfristige<br />
Karriere setzen, denn der Bedarf an diesen<br />
Lösungen nimmt zu. Dr. Schleicher von Infoteam<br />
Software rechnet mit einem anhaltenden<br />
Anstieg von Geräten mit Embedded Software,<br />
da das Internet of Things immer mehr eingebettete<br />
Geräte erfordert, um sie miteinander zu<br />
vernetzen. Diese zukünftigen Trends sind eng mit<br />
Visionen verknüpft. Im Straßenverkehr werden<br />
sie aus Sicht von ZF-Mitarbeiter Peter Feulner<br />
besonders deutlich: »Unser Ziel sind langfristig<br />
null Unfälle im Straßenverkehr und null lokale<br />
Emissionen. Beides erreichen wir nur durch mehr<br />
künstliche Intelligenz in der Mobilität. Denn<br />
intelligentere Fahrzeuge sind sicherere Fahrzeuge.<br />
Embedded Software ist hier der Schlüssel zu mehr<br />
Sicherheit, mehr Komfort und mehr Effizienz.« n<br />
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WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />
Die Digit-<br />
Dirigenten<br />
DARUM LÄUFT OHNE WIRTSCHAFTSINFORMATIKER HEUTE GAR<br />
NICHTS MEHR. PROBLEME BEI DER JOBSUCHE? GIBT’S HIER NICHT<br />
Text: Florian Vollmers<br />
<strong>Das</strong> kann sich heute keiner mehr vorstellen: Im<br />
Möbelhaus sind Mitarbeiter früher mit Bleistift<br />
und Notizblock ins Lager gelaufen und haben<br />
nachgeschaut, ob das Stück vorrätig ist, nach<br />
dem ein Kunde gefragt hat – und haben es im<br />
Zweifelsfall beim Zulieferer telefonisch nachbestellt.<br />
Heute bilden Informationssysteme<br />
eins zu eins den Lagerbestand ab, sofort und<br />
überall: am Filial-Rechner oder am mobilen<br />
Tablet ist erkennbar, welche Ware verfügbar<br />
ist. Leere Regale erledigen sich von selbst, denn<br />
im Zweifelsfall hat das <strong>IT</strong>-System rechtzeitig<br />
registriert, dass eine bestimmte Ware zur Neige<br />
geht – und vorbeugend automatisch Nachschub<br />
bestellt.<br />
»Heute sind die <strong>IT</strong>-Systeme in der Logistik so<br />
weit vorangeschritten, dass wir sie in immer<br />
kürzeren Zyklen optimieren können, weil wir<br />
sofort das Feedback bekommen, wie effektiv<br />
unsere Neuentwicklungen sind«, sagt Christoffer<br />
Köhler, Software-Entwickler bei der Hornbach-<br />
Gruppe. Für die Planung, Organisation und das<br />
Management solcher Informations- und Kommunikationssysteme<br />
in Wirtschaftsunternehmen<br />
sind Wirtschaftsinformatiker wie Köhler<br />
zuständig: Sie sind die Dirigenten der Waren- und<br />
Informationsflüsse an der Schnittstelle zwischen<br />
<strong>IT</strong> und Wirtschaft – eine Funktion, die in der<br />
heutigen Industrie unverzichtbar ist, weshalb<br />
Wirtschaftsinformatiker zu den am stärksten<br />
nachgefragten und bestbezahlten Fachkräften<br />
auf dem Arbeitsmarkt zählen.<br />
Beispiel Hornbach: Die Unternehmensgruppe<br />
unterhält 154 Filialen in neun Ländern mit einer<br />
Verkaufsfläche von insgesamt 1,8 Millionen Quadratmetern.<br />
Damit Kunden auch stets auf volle<br />
Regale treffen, werden die Hornbach-Märkte aus<br />
acht Logistikstandorten in Europa dauerbeliefert.<br />
»In meiner Technologie-Abteilung arbeiten wir<br />
täglich daran, diesen Prozess zu verbessern«,<br />
berichtet Wirtschaftsinformatiker Köhler. Dabei<br />
spielt der Kauf im Netz eine immer größere Rolle:<br />
Im vergangenen Jahr lag der Geschäftsanteil über<br />
den Online-Handel in der gesamten Baumarkt-<br />
Branche bei fünf Prozent. Schätzungen erwarten<br />
bis 2030, dass dann 25 Prozent der Verkäufe über<br />
das Internet laufen. »Wenn immer mehr Kunden<br />
online Ware bestellen und dann zum Beispiel die<br />
Option haben, sich die Ware liefern zu lassen oder<br />
sie in der Filiale abzuholen, brauchen wir natürlich<br />
ein effektives <strong>IT</strong>-System, das diese Bestellungen<br />
abbildet und die Ware auf den Weg bringt. Daran<br />
arbeiten wir kontinuierlich!«<br />
Köhler arbeitet seit 2014 in der <strong>IT</strong>-Abteilung der<br />
Hornbach-Gruppe, zuvor absolvierte er ein Studium<br />
der Wirtschaftsinformatik an der Dualen<br />
Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe.<br />
»Ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich mehr in<br />
Richtung BWL oder zur Informatik gehen sollte,<br />
insofern kommt mir die Mischung dieser Fachrichtungen<br />
sehr entgegen«, sagt Köhler. Wirtschaftsinformatiker<br />
analysieren betriebswirtschaftliche<br />
Problemstellungen unter Berücksichtigung des<br />
Einsatzes neuester Informations- und Kommunikationstechnologien,<br />
versorgen Entscheidungsträger<br />
auf allen Hierarchieebenen mit Informationen,<br />
reorganisieren Arbeitsabläufe und vieles mehr. Da<br />
ist es kein Wunder, dass sie durch alle Branchen<br />
heiß begehrte Spezialisten sind.<br />
»Wer Wirtschaftsinformatik studiert, hat generell<br />
kein Jobproblem«, sagt Prof. Dr. Helge Klaus<br />
Rieder, Professor <strong>für</strong> Wirtschaftsinformatik an<br />
der Hochschule Trier. »Alle finden sehr gute<br />
Jobs, selbst mit einem Bachelorabschluss. Und<br />
viele werden schon vor ihrem Abschluss von<br />
Headhuntern abgeworben.« Laut Rieder ist das<br />
nach Wirtschaftsinformatikern schreiende <strong>IT</strong>-<br />
Potenzial in deutschen Betrieben nach wie vor<br />
»massiv«: Ob Warenlagerung im Lebensmittelhandel,<br />
das Management von Alarmsystemen<br />
oder der wachsende Datenfluss im Tourismus-<br />
Geschäft – das analytische Dirigieren von Daten<br />
sei überall stark gefragt. »Natürlich muss man eine<br />
hohe Affinität zur Informationstechnologie und<br />
zu betriebswirtschaftlichen Abläufen haben«, sagt<br />
Rieder. »Wer den Ehrgeiz hat, auch nach Mitternacht<br />
noch am Rechner einen Programmfehler<br />
zu suchen, der weiß, dass er der Richtige <strong>für</strong> die<br />
Wirtschaftsinformatik ist!«<br />
Ein Großunternehmen, bei dem Logistik und<br />
<strong>IT</strong>-Prozesse eine ganz entscheidende Rolle spielen,<br />
ist die Deutsche Bahn AG mit ihrem 33.000<br />
Kilometer langen Streckennetz, auf dem sich<br />
täglich 40.000 Züge, 5,5 Millionen Kunden im<br />
Schienenpersonenverkehr und 596 Tausend Tonnen<br />
beförderte Güter bewegen. »Ich schätze, dass<br />
von den 7.000 bis 8.000 neuen Mitarbeitern,<br />
die von der Deutschen Bahn jährlich rekrutiert<br />
werden, rund 250 an der Schnittstelle zwischen<br />
Wirtschaft und <strong>IT</strong> angesiedelt sind«, sagt Annamaria<br />
Dahlmann, Teamleiterin Recruiting <strong>IT</strong><br />
Professionals bei der Deutschen Bahn. »Die Digitalisierung<br />
unseres Unternehmens sehen wir als<br />
zentrale Herausforderung an. Da<strong>für</strong> brauchen<br />
wir die Hilfe von Wirtschaftsinformatik-Spezialisten.«<br />
Dabei gehe es von der automatischen<br />
Lichtsteuerung in kleinsten Bahnhöfen über ein<br />
Weichen-Warnsystem bis hin zu innovativen<br />
Apps, die komplette Reiseplanungen übernehmen<br />
und Fahrgästen den Weg zum reservierten<br />
Platz anweisen. »Bei uns kann man mit Bits und<br />
Bytes ein ganzes Land von A nach B bewegen«,<br />
verspricht Bahn-Recruiterin Dahlmann. »Wir<br />
wissen, dass unsere Zukunftsfähigkeit über die<br />
<strong>IT</strong> entschieden wird.« n<br />
Fotos: © LuckyImages<br />
26 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />
IM SCHN<strong>IT</strong>T VERDIENT EIN<br />
WIRTSCHAFTSINFORMATIKER<br />
MONATLICH UM DIE 3.600 EURO.<br />
JE NACH ART DES ABSCHLUSSES,<br />
DER POS<strong>IT</strong>ION, SPEZIALISIERUNG<br />
UND GRÖSSE DES UNTERNEHMENS<br />
STEIGT DAS GEHALT.<br />
SO VERDIENEN <strong>IT</strong>-PROJEKTLE<strong>IT</strong>ER<br />
ETWA 4.600 EURO IM MONAT.<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 27
ROBOTIK<br />
Zehn Millionen Exemplare des Staubsauger-<br />
Roboters ›Roomba‹ hat die Herstellerfirma<br />
iRobot weltweit bereits abgesetzt. Er ist<br />
der meistverkaufte Service-Roboter.<br />
SMART-HOME<br />
DER ZUKUNFT<br />
3,8 Milliarden Dollar soll das internationale<br />
Marktvolumen <strong>für</strong> Medizinrobotik laut dem<br />
Bankhaus Pictet im Jahr 2018 betragen.<br />
Gegenüber 2013 wäre das eine Verdoppelung.<br />
28 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
ROBOTIK<br />
<strong>IT</strong>-NACHWUCHS AUFGEPASST: DIE ROBOTIK-INDUSTRIE<br />
ERLEBT DERZE<strong>IT</strong> EINEN EXTREMEN BOOM – VOR ALLEM<br />
IN AUTOMOBILINDUSTRIE, MEDIZINTECHNIK UND DIENST-<br />
LEISTUNGSUNTERNEHMEN WERDEN EXPERTEN GESUCHT<br />
Text: Florian Vollmers<br />
45<br />
Prozent soll 2018 der Robotik-Anteil in der<br />
industriellen Produktion betragen,<br />
derzeit liegt er bei zehn Prozent.<br />
A<br />
n den Hochschulen lernen Studierende<br />
das Programmieren seit diesem Jahr<br />
mit ›Pepper‹. Der neueste menschenähnliche<br />
Roboter stellt den aktuellen<br />
Stand der Roboter-Leistung in einem Ausmaß<br />
dar, den die Erfinder des legendären Maschinenmenschen<br />
im Stummfilm ›Metropolis‹ vor<br />
mittlerweile 90 Jahren nicht im Traum hätten<br />
fantasieren können: ›Pepper‹ nutzt omnidirektionale<br />
Räder zum Antrieb und kann damit<br />
gleich schnell in alle Richtungen fahren, ohne<br />
sich erst drehen zu müssen. Zwei HD-Kameras<br />
und ein 3D-Sensor ermöglichen mit Ultraschall-Abstandsmessern<br />
sowie Lasern eine<br />
Rundum-Orientierung. Der Roboter kann sogar<br />
die Emotionen von Menschen anhand ihrer<br />
Stimmlage, Gestik und Mimik erkennen und<br />
deuten – und außerdem Objekte und Personen<br />
wiedererkennen.<br />
Entwicklungserfolge aus der Robotik erscheinen<br />
fast täglich in den Nachrichten und Wirtschaftsexperten<br />
prognostizieren einen regelrechten<br />
Boom der Robotik-Branche: Nach einer<br />
Schätzung der Boston Consulting Group wird<br />
der weltweite Robotik-Markt voraussichtlich<br />
um jährlich zehn Prozent wachsen. Dabei<br />
zeichnen sich drei bestimmende Segmente ab:<br />
Am häufigsten sind Roboter in der Industrie anzutreffen,<br />
wo sie <strong>für</strong> höchste Präzision in den<br />
Produktionsabläufen sorgen. Schon jetzt wird<br />
ein Zehntel der industriellen Produktion durch<br />
Roboter erledigt. Den größten Robotik-Zuwachs<br />
erwartet jedoch die Medizinbranche:<br />
Schon jetzt kommen Roboter bei Operationen<br />
in Krankenhäusern vermehrt zum Einsatz. In<br />
den letzten zehn Jahren wurden über 1,5 Millionen<br />
Eingriffe mit dem Robotersystem ›Da Vinci‹<br />
durchgeführt. Auch bei Haushalts- und Dienstleistungsrobotern<br />
rechnen Experten mit einer<br />
steigenden Nachfrage: Am stärksten sind sie<br />
bereits in Japan verbreitet, wo Roboter Bankkunden<br />
zum Schalter begleiten, Schüler zum<br />
Lernen motivieren und pflegebedürftigen Menschen<br />
helfen.<br />
»Durch den Einsatz innovativer Technologien erschließt<br />
sich die Robotik ständig neue Anwendungsfelder<br />
und -möglichkeiten«, weiß Stefan<br />
Sagert, Leiter der Fachabteilung Robotik beim<br />
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
VDMA. »Die Mensch-Roboter-Kollaboration,<br />
die unter bestimmten Voraussetzungen die<br />
direkte Interaktion ohne trennenden Schutzzaun<br />
zwischen Roboter und Mensch ermöglicht,<br />
ist ein wichtiges Thema und schafft neue Potentiale<br />
<strong>für</strong> den Robotereinsatz auch <strong>für</strong> Unternehmen,<br />
<strong>für</strong> die der Einsatz von Robotern bisher<br />
noch kein Thema war.« Doch der Boom hat auch<br />
seine Schattenseiten: Die <strong>IT</strong>-Experten <strong>für</strong> die Robotik<br />
fehlen. »Bei der Suche nach qualifizierten<br />
Fachkräften sind die Unternehmen häufig mit<br />
einem Fachkräftemangel konfrontiert«, sagt VD-<br />
MA-Experte Sagert. »Die Branche braucht Menschen,<br />
die sehr gut im Team und in Projekten arbeiten,<br />
branchenübergreifend denken und<br />
kreativ sind.« Auslandserfahrung und sehr gute<br />
Englischkenntnisse seien ein absolutes Plus.<br />
Insbesondere in Deutschlands Vorzeige-Branche,<br />
der Automobilindustrie, ist der <strong>IT</strong>-Absolventenmangel<br />
deutlich zu spüren. Neben<br />
Trends wie Autonomes Fahren und Elektromobilität<br />
spielen Roboter vor allem in der Herstellung<br />
eine zentrale Rolle. »Die Automobilindustrie<br />
ist im Umbruch und in den kommenden<br />
Jahren werden viel Know-how, Flexibilität sowie<br />
interdisziplinäres Denken und Handeln erfordert<br />
sein«, schätzt Dr. Anna-Maria Karl, Leiterin<br />
Global Talent Sourcing bei Daimler. Neben<br />
dem klassischen Maschinenbau- und Ingenieurwissen<br />
seien bei Daimler vor allem fachliche<br />
Fähigkeiten an der Schnittstelle zwischen Technik,<br />
<strong>IT</strong> und Gesellschaft gefordert. »Roboter<br />
werden heute remote programmiert, Prozesse<br />
sind in der Cloud gespeichert und das Internet<br />
of everything bietet vielfältige Möglichkeiten«,<br />
sagt die Recruiterin und stellt dabei hohe Ansprüche<br />
an den Nachwuchs: »Gute Noten allein<br />
reichen nicht aus, eine breite Allgemeinbildung<br />
ist ein solides Fundament. Wir raten jungen<br />
Menschen, sich sozial zu engagieren.« n<br />
»Die Jobperspektiven im Bereich Robotik sind aus<br />
meiner Sicht hervorragend. Im Bereich der Haushaltstechnik<br />
stoßen <strong>IT</strong>ler dabei auf ein spannendes Umfeld!«<br />
Mario Wallmeyer, Head of Software Development<br />
bei den Vorwerk Elektrowerken<br />
»Die Robotik-Branche bietet <strong>IT</strong>-Absolventen sehr<br />
abwechslungsreiche Jobs und braucht da<strong>für</strong><br />
Menschen, die Spaß daran haben, den digitalen<br />
Wandel mitzugestalten.«<br />
Stefan Sagert, Leiter der VDMA-Fachabteilung Robotik<br />
Foto: VDMA, Vorwerk Illustration: © bloomicon/Fotolia<br />
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PRAXISERFAHRUNG<br />
EXPERTEN VERRATEN, WAS EIN GUTES PRAKTIKUM AUSMACHT UND WIE DU<br />
DICH VERHALTEN SOLLTEST, WENN EINE STELLE NICHT HÄLT, WAS SIE VERSPRICHT<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
P<br />
raktika haben <strong>für</strong> die Stellensuche eine<br />
zentrale Bedeutung. »Nicht nur, weil sie<br />
ein häufig gefordertes Kriterium der<br />
Arbeitgeber sind, Praxiserfahrungen<br />
führen häufig auch unmittelbar zu einer Stelle«,<br />
weiß Kolja Briedis vom Deutschen Zentrum <strong>für</strong><br />
Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Neben<br />
den Vorteilen im Bewerbungsverfahren<br />
profitieren Studenten persönlich wie fachlich<br />
von praktischen Tätigkeiten: Sie erhalten nicht<br />
nur einen Einblick in den beruflichen Alltag sowie<br />
in betriebliche Abläufe, sondern können<br />
zudem das an der Universität erworbene theoretische<br />
Fachwissen anwenden.<br />
WER SUCHET, DER FINDET<br />
An erster Stelle steht die Frage: »Welche Ziele<br />
verfolge ich mit dem Praktikum?« Beispielsweise<br />
ein Berufsfeld kennenzulernen oder an einem<br />
Projekt mitzuarbeiten. »Dann ist es wichtig, sich<br />
da<strong>für</strong> einzusetzen, dass diese Ziele auch erreicht<br />
werden«, sagt Julia Brombach, Leiterin des Career<br />
Service der Universität Augsburg. Denn die<br />
Entscheidung <strong>für</strong> eine Stelle kann dazu beitragen,<br />
»später bei der Berufswahl aus der Masse an<br />
Bewerbern herauszustechen«, erklärt Holger<br />
Langlotz, Autor des Karriereratgebers ›Praktikum<br />
erfolgreich!‹. Deshalb sei es sinnvoll, die<br />
Praxiserfahrung auf den angestrebten Traumjob<br />
abzustimmen.<br />
Die Möglichkeiten, eine geeignete Praktikumsstelle<br />
zu finden, sind vielfältig: »Die gängigste<br />
Art ist sicherlich, in Online-Jobbörsen oder auf<br />
den Karriereseiten der Unternehmen zu suchen«,<br />
so Brombach. Wer die Arbeitsweise eines<br />
Unternehmens kennenlernen will, aber keine<br />
passende Stellenausschreibung findet, kann<br />
sich auch initiativ bewerben. Eine gute Gelegenheit,<br />
um mit Unternehmensvertretern direkt in<br />
Kontakt zu treten, seien zudem auch Fachvorträge,<br />
Praxisworkshops sowie Karrieremessen,<br />
verrät Langlotz.<br />
WERTVOLLE ERFAHRUNGEN SAMMELN<br />
Während der praktischen Tätigkeit selbst spielt<br />
die Qualität der Arbeit eine entscheidende Rolle:<br />
Je anspruchsvoller die Aufgaben im Verlauf<br />
des Praktikums sind, desto höher ist der Lerneffekt<br />
– beispielsweise durch ein eigenes kleines<br />
Projekt. Regelmäßiges Feedback von Betreuern<br />
oder Vorgesetzten unterstützt zusätzlich den<br />
Lernprozess. <strong>Das</strong> dürfen Bewerber ruhig auch<br />
einfordern, sollten sie nicht automatisch eine<br />
Rückmeldung zu ihrer Tätigkeit erhalten.<br />
Außerdem lohnt es sich, sich schnell ins Team<br />
zu integrieren, möglichst viele Mitarbeiter kennenzulernen<br />
und so ein Netzwerk aufzubauen.<br />
Denn wer während des Praktikums mitdenkt,<br />
verlässlich arbeitet, Ideen einbringt und einen<br />
Mehrwert liefert, weckt das Interesse des Arbeitgebers.<br />
Letztendlich macht die Arbeit gleich<br />
viel mehr Spaß, wenn man sich gut mit den Kollegen<br />
versteht.<br />
GUTE MIENE ZUM BÖSEN SPIEL<br />
Wenn das Praktikum jedoch nicht hält, was es<br />
verspricht – da sind sich die Experten einig –<br />
sollten Praktikanten unbedingt mit ihren Vorgesetzten<br />
oder Betreuern sprechen. »Meist ist es<br />
sinnvoll zu erfragen, wie der Praktikant selbst<br />
zur Verbesserung der Situation beitragen kann«,<br />
weiß Holger Langlotz. »So zeigen Praktikanten,<br />
dass sie das Praktikum <strong>für</strong> beide Seiten zufriedenstellend<br />
gestalten möchten und motivieren Vorgesetzte<br />
und Kollegen, dies ebenfalls zu tun.«<br />
Lässt sich an der Situation nichts verbessern, gilt<br />
es abzuwägen, warum es sich lohnt, das Praktikum<br />
fortzusetzen. Gibt es jedoch keine Gründe,<br />
die da<strong>für</strong> sprechen, kann das Praktikum auch abgebrochen<br />
werden. »Dies sollte aber gut überlegt<br />
sein«, sagt Brombach. Denn ein Abbruch könnte<br />
sich negativ auf das Arbeitszeugnis auswirken.<br />
In jedem Fall sollten Praktikanten daran denken,<br />
zum Ende ihrer Tätigkeit um ein Zeugnis zu bitten.<br />
Es wandert dann in die Bewerbungsunterlagen<br />
<strong>für</strong> das nächste Praktikum oder auch die<br />
erste Stelle nach dem Studium. n<br />
DAS WICHTIGSTE<br />
AUF EINEN BLICK<br />
In einigen Masterprogrammen gibt es<br />
vorgeschriebene Praktika. Informiere dich<br />
auf der Hochschulwebseite darüber, ob im<br />
Master deiner Wahl eines vorgesehen ist.<br />
Während deines Studiums solltest du freiwillig<br />
zwei bis drei Praktika absolvieren.<br />
Achte darauf, dass Praktika qualifiziert sind.<br />
Merkmale: abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder<br />
und idealerweise ein kleines, eigenes Projekt.<br />
Zusatzqualifikationen wie etwa bestimmte<br />
Fremdsprachen-, EDV- oder BWL-Kenntnisse<br />
erhöhen die Chance, ein qualifiziertes<br />
Praktikum zu ergattern.<br />
Du möchtest ein Praktikum im Ausland machen?<br />
Es gibt verschiedene Programme, die spezielle<br />
Praktika vermitteln, beispielsweise das RISE<br />
weltweit.<br />
Fotos: privat, Ulrich Hermann Schepp, Daniel Hermann<br />
30 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
PRAXISERFAHRUNG<br />
INSIDE <strong>IT</strong>-CONTROLLING<br />
WAS DU FÜR EIN PRAKTIKUM M<strong>IT</strong>BRINGEN SOLLTEST<br />
UND WIE DU ES ALS KARRIERE SPRUNGBRETT NUTZEN KANNST<br />
BERUFSEINSTIEG IM ANSCHLUSS AN EIN PRAKTIKUM<br />
»Im Rahmen von Gastvorlesungen und Seminaren bin ich bereits während<br />
meines Studiums auf die Norddeutsche Landesbank als potenziellen<br />
Arbeitgeber aufmerksam geworden. Da <strong>IT</strong>-Themen in allen Fachbereichen<br />
immer mehr an Bedeutung gewinnen, stellte <strong>für</strong> mich ein<br />
Praktikum in diesem Bereich eine gute Option dar. Während des Praktikums<br />
eröffnete sich mir – aufgrund der Elternzeit einer Kollegin – die<br />
Möglichkeit, mich auf eine ausgeschriebene Stelle zu bewerben. Wegen<br />
der mir bereits vertrauten Arbeitsabläufe konnte ich ohne weitere Einarbeitung<br />
direkt das Stellenprofil erfüllen. Außerdem wusste ich, dass die<br />
Stelle meinen persönlichen Interessen entspricht und ich mich im kollegialen<br />
Umfeld wohlfühle. Wie auch schon während meiner Praktikumszeit<br />
arbeite ich heute <strong>für</strong> das Programm ›Einführung Loan IQ‹. Dort bin<br />
ich <strong>für</strong> das Budgetcontrolling innerhalb des Projektes verantwortlich. Zu<br />
meinen Aufgaben zählen unter anderem Monatsreports und die Erstellung<br />
von Ad-hoc-Analysen.«<br />
Melissa Schünemann arbeitet im <strong>IT</strong>- Controlling/Projektmanagement bei der<br />
Norddeutschen Landesbank<br />
ANFORDERUNGEN AN PRAKTIKANTEN<br />
»Wer ins <strong>IT</strong>-Controlling möchte, wird zwangsläufig viel mit Zahlen<br />
arbeiten. Deshalb wünschen wir uns von unseren Praktikanten, dass sie<br />
gute MS Office-Kenntnisse, insbesondere in Excel, mitbringen. Natürlich<br />
unterstützen wir während des Praktikums den Ausbau dieser Kenntnisse,<br />
aber eine gewisse Zahlenaffinität und eine strukturierte Arbeitsweise<br />
sind wichtige Voraussetzungen. Außerdem freuen wir uns auf Praktikanten,<br />
die ihre analytischen Fähigkeiten aktiv einbringen, Sachverhalte und<br />
Zahlen nicht nur einfach hinnehmen, sondern auch aufmerksam hinterfragen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>IT</strong>-Controlling setzt sich bei Union Investment aus den drei<br />
Einheiten Strategie-Controlling, Projekt-Controlling und Betriebs-Controlling<br />
zusammen. Alle Praktikanten haben die Möglichkeit, die drei<br />
Einheiten kennenzulernen. Die Aufgaben sind sehr vielfältig und reichen<br />
von der Erstellung von Auswertungen in Excel über die Unterstützung an<br />
Budget- und Forecast-Planungen sowie die Identifizierung von Systemfehlern<br />
bis hin zur Datenpflege.«<br />
Sehri Silav-Yigiter, Personalreferentin, Union Investment<br />
Wer will ins Team<br />
der Internet of<br />
Things Pioniere?<br />
Software Innovations<br />
Neuland betreten. Herausforderungen annehmen. In internationalen Softwareprojekten die <strong>IT</strong> der Zukunft gestalten.<br />
Stellen Sie sich das <strong>für</strong> Ihren beruflichen Weg vor? Dann machen Sie die nächsten Schritte mit uns! Denn bei Bosch Software<br />
Innovations arbeiten Menschen, die sich <strong>für</strong> ihren Job begeistern. Menschen, die sich gegenseitig motivieren und<br />
gemeinsam die Vision einer vernetzten Welt verfolgen. Menschen wie Sie.<br />
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KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
| BRAIN RAIN |<br />
KI<br />
IST IM KOMMEN<br />
DIE KOMPOS<strong>IT</strong>ION VON ZUKUNFTSMUSIK ÜBERNEHMEN BALD MASCHINEN:<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IST AUF DEM VORMARSCH.<br />
IM GEPÄCK: JOBS UND PERSPEKTIVEN FÜR <strong>IT</strong>LER<br />
Quellen: VentureBeat; Facebook, PwC, Statista Digital Market Outlook, Consumer Technology Association Text: Petra Herr, Eva Ixmeier Fotos: pixone3d<br />
Chatbots standen im April <strong>2017</strong> im<br />
Facebook-Messenger zur Verfügung.<br />
Zum Vergleich: Im Juni 2016 waren<br />
es lediglich knapp <strong>11</strong>.000.<br />
7,8 3,8<br />
Milliarden US-Dollar betrug Experten<br />
zufolge der Umsatz mit gewerblichen<br />
Drohnen, die etwa zum Lastentransport<br />
genutzt werden, bis zum Jahr 2015.<br />
Milliarden US-Dollar Umsatz werden<br />
bis zum Jahr 2025 <strong>für</strong> Unternehmensanwendungen<br />
im Bereich Künstliche<br />
Intelligenz in Europa prognostiziert.<br />
100.000<br />
23<br />
Millionen kommerzielle Drohnen<br />
wurden im Jahr <strong>2017</strong> Prognosen<br />
zufolge weltweit verkauft.<br />
Prozent der befragten deutschen<br />
Internetnutzer ab 16 Jahren haben<br />
schon mal einen Sprachassistenten<br />
genutzt.<br />
47<br />
12,6<br />
Prozent der Befragten gaben in<br />
einer Studie an, sie glauben daran,<br />
dass Künstliche Intelligenz im<br />
Jahr 2025 einen Nummer-Eins-Hit<br />
komponieren kann.<br />
32 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
Mensch versus Maschine »Basierend auf einem<br />
Wettbewerb über Traumreisedestinationen<br />
haben drei Marketing-Experten über 600 Wettbewerbsantworten<br />
gesichtet und sechs vorgegebenen<br />
Zielgruppen zugeordnet. Danach wurde<br />
gezählt, wie oft die Zuordnung eines Experten<br />
durch mindestens einen anderen Experten bestätigt<br />
wurde. Diese Quote möchten wir mit dem<br />
Projekt ›Online Marketing mit Machine Learning<br />
und Natural Language Processing‹ mit der<br />
Künstlichen Intelligenz schlagen. Aktuell liegen<br />
wir noch wenige Prozentpunkt unter der Performance<br />
der besten menschlichen Experten. Allerdings<br />
braucht unser Algorithmus <strong>für</strong> die Zuordnung<br />
der 600 Antworten weniger als eine Minute<br />
– jeder menschliche Experte verbrachte mehrere<br />
Stunden mit dieser Aufgabe. Wir sind sehr zuversichtlich,<br />
dass wir die menschliche Vorgabe in<br />
den nächsten Wochen schlagen.«<br />
Prof. Dr. Marc Pouly,<br />
Algorithmic Business Research Group, Hochschule Luzern<br />
FÜNF<br />
KI-ARBE<strong>IT</strong><br />
GEBER<br />
HIER KÖNNEN<br />
<strong>IT</strong>LER EINSTEIGEN<br />
1<br />
Forschung Etwa beim Deutschen<br />
Forschungszentrum <strong>für</strong> Künstliche<br />
Intelligenz. Oder an Forschungsinstituten<br />
wie dem Fraunhofer-<br />
Institut <strong>für</strong> Intelligente Analyseund<br />
Informationssysteme IAIS.<br />
Oder an Unis …<br />
2<br />
Marketing Datenanalysen sind<br />
hier extrem wichtig. Und KI-<br />
Kenner, die entsprechende Tools<br />
entwickeln und bedienen können.<br />
3<br />
Automotive Autonomes<br />
Fahren ist das Stichwort im<br />
Automobil sektor. Und KI der Motor<br />
aller künftigen Innovationen.<br />
4<br />
Logistik Datenbrillen, Drohnen,<br />
autonome Fahrzeuge – innerhalb<br />
der Logistikbranche gibt es unzählige<br />
Ansatzpunkte <strong>für</strong> KI-Experten.<br />
5<br />
Landwirtschaft Landmaschinenhersteller<br />
investieren derzeit<br />
kräftig in KI. Auch Drohnen und<br />
Big Data-Analysen sind gefragt.<br />
SMARTE DROHNE M<strong>IT</strong><br />
HOCHSPANNENDEM JOB<br />
Am Arbeitsplatz des Hexacopters Aibot X6 fließen<br />
zwischen zehn und 1.000 Kilovolt: Die Flugdrohne von<br />
Aibotix kommt bei der Inspektion von Hochspannungsleitungen<br />
zum Einsatz. Benjamin Federmann erklärt,<br />
wie dieser aussieht.<br />
Herr Federmann, welche Vorteile bringt eine Drohne<br />
beim Inspizieren einer Hochspannungsleitung? Drei<br />
Gründe sprechen da<strong>für</strong>: höher gelegene Bereiche<br />
können ohne großen Aufwand und entsprechende<br />
Infrastruktur rasch erreicht, etwaige Abschaltzeiten<br />
(Downtime) der Infrastruktur kann in den<br />
meisten Fällen vermieden und die Kosten sowie<br />
die Gefährdung <strong>für</strong> Personal deutlich verringert<br />
werden. Daneben werden neuralgische Punkte<br />
meist einfacher erreicht als dies <strong>für</strong> Höhenkletterer<br />
der Fall ist.<br />
Ihre Drohnen lernen per Teach-in bei jedem Flug<br />
dazu. Wie funktioniert diese Methode? Beim Teach-In<br />
handelt es sich um eine Funktion, die das initiale<br />
manuelle ›Einfliegen‹ einer Mission sowie die<br />
anschließende automatisierte Wiederholung dieses<br />
Fluges orts- und zeitunabhängig erlaubt. Der Vorteil<br />
dieses Vorgehens liegt vor allem in der personenund<br />
tagesformunabhängigen Wiederholbarkeit<br />
von Flügen, bei denen es auf hohe Genauigkeit<br />
und eine bestimmte Abfolge ankommt.<br />
Welche Fähigkeiten sollten <strong>IT</strong>ler <strong>für</strong> die Drohnenentwicklung<br />
mitbringen? Neben einem grundsätzlichen<br />
Interesse an Themen der Robotik spielen<br />
Kompetenzen in den Bereichen Steuerungs- und<br />
Regelungstechnik, Navigation, Sensorfusion und<br />
Schnittstellenmanagement eine entscheidende<br />
Rolle. Es gibt jedoch nicht das perfekte Anforderungsprofil.<br />
Wie in anderen Bereichen der Robotik,<br />
Künstlichen Intelligenz und Anwendungen rund<br />
um Industrie 4.0 und Internet of Things ist das<br />
Zusammenspiel verschiedenster Kompetenzen<br />
und Experten entscheidend <strong>für</strong> den Gesamterfolg.<br />
Aus diesem Grund bietet sich <strong>für</strong> beinahe jede<br />
Vertiefungsrichtung die Option, in den Bereich<br />
der Unmanned Aerial-Vehicle-Anwendungen<br />
einzusteigen.<br />
Verbundene Sensoren nutzen bereits<br />
39 PROZENT<br />
der von PwC befragten deutschen<br />
Industrieunternehmer, 64 Prozent planen,<br />
diese bald einzusetzen. Damit ist<br />
diese KI-Technologie aktuell der<br />
beliebteste Smart Factory-Baustein.<br />
Zu nah herangeflogen:<br />
Am Frankfurter Flughafen<br />
wurde 2016 ganze<br />
16 MAL<br />
der Flugverkehr durch<br />
zivile Drohnen behindert.<br />
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KI – COMPUTERLINGUISTIK<br />
HONEY,<br />
WE NEED<br />
TO TALK<br />
piel Musik, die mir gefällt«,<br />
S<br />
sagt meine Freundin Eileen<br />
zu diesem kleinen<br />
Kasten auf ihrem Wohnzimmerschrank.<br />
Der reagiert<br />
prompt – mit einer<br />
Playlist genau nach ihrem<br />
Geschmack. <strong>Das</strong> hätte ich als ihre langjährige<br />
Freundin nicht besser hinbekommen. Die digitale<br />
Assistentin weiß genau, welche Songs Eileen<br />
gerne hört, denn sie lernt bei jedem Titel,<br />
der ausgewählt wird, dazu. Siri, Alexa, Cortana,<br />
Nina und wie sie alle heißen, werden durch<br />
künstliche Intelligenz gesteuert. Damit sie ihren<br />
Nutzern die Wünsche nahezu von den Lippen<br />
ablesen können, tüfteln Computerlinguisten an<br />
der Schnittstelle Mensch-Maschine.<br />
Ein typischer Arbeitgeber <strong>für</strong> Computerlinguisten:<br />
Die universitäre oder institutionelle Forschung.<br />
Der Bereich Experimentelle Phonetik<br />
etwa behandelt die Verarbeitung und Analyse<br />
gesprochener Sprache. »Siri, Alexa und Co. basieren<br />
auf Spracherkennung, -verstehen und<br />
-synthese. In Smart Home, Smart Car und in<br />
der Industrie 4.0 wird die interaktive Sprachsteuerung<br />
immer wichtiger. Die Analyse und<br />
Generierung natürlicher Sprache ist hier der<br />
Knackpunkt,« erläutert Heike Zinsmeister, Vorsitzende<br />
der Gesellschaft <strong>für</strong> Sprachtechnologie<br />
und Computerlinguistik. Der Trend geht<br />
in der Computerlinguistik klar zur KI: »Wie in<br />
fast allen Bereichen werden auch hier gerade<br />
bessere Ergebnisse durch neuronale Methoden<br />
erreicht.«<br />
Neben der Forschung hat auch die Wirtschaft<br />
das Thema <strong>für</strong> sich entdeckt und stellt Computerlinguisten<br />
ein. Verschiedene Services<br />
im Bereich Voice Interfaces bietet etwa der<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister Datagroup an. »Wir automatisieren<br />
wiederholbare Prozesse über Chat Bots,<br />
virtuelle Assistenten oder IVR-Sprachportale.<br />
Unser Leistungsspektrum ist sehr vielfältig und<br />
umfasst strategische Beratung, Analyse wie<br />
MENSCH UND MASCHINE:<br />
DAM<strong>IT</strong> SIE SICH GUT<br />
VERSTEHEN, MÜSSEN<br />
COMPUTERLINGUISTEN<br />
HAND ANLEGEN<br />
Text: Petra Herr<br />
Konzeption. Darüber hinaus bieten wir Dialog-<br />
und Call-Flow-Spezifikation, Voice User<br />
Interface Design, Sound Design, Frontend- und<br />
Backend-Entwicklung sowie den Betrieb und<br />
das Hosting von Sprachanwendungen an«, erzählt<br />
Stefan Dreher, Prokurist bei Datagroup.<br />
Neben der Spracherkennung ist vor allem das<br />
Thema Sprachausgabe spannend. »Eine gute<br />
Prosodie, also zum Beispiel die Aussprache<br />
von Abkürzungen sowie die korrekte Ausgabe<br />
zusammengesetzter oder fremdsprachiger<br />
Worte, entscheidet über die Qualität der Nutzererfahrung«,<br />
so der Voice Interface-Experte.<br />
Die Integration von KI und lernenden Systemen<br />
beschreibt Dreher als die aktuell größte Herausforderung.<br />
Die Computerlinguisten der Datagroup konzipieren<br />
und implementieren Virtuelle Assistenten<br />
und Bots auf Basis von modernen Assistenten.<br />
»Zum Job gehören die Prozessanalyse, die<br />
Erstellung von Spezifikationen, die Entwicklung<br />
von Grammatiken und Sprachdialogen,<br />
Durchführung von Testing- und Tuning-Maßnahmen<br />
sowie das Design von Persona- und<br />
Audiodaten«, zählt Dreher auf. Sein persönliches<br />
Lieblingsprojekt: die Umsetzung einer der<br />
größten Stimmbiometrieprojekte Europas <strong>für</strong><br />
eine Behörde. Interdisziplinäres Arbeiten gehört<br />
bei Datagroup zum Programm: <strong>Das</strong> Voice<br />
User Interface-Team setzt sich aus Techinkern<br />
und Computerlinguisten zusammen – Experten,<br />
die Wissen aus beiden Bereichen mitbringen,<br />
sind besonders gern gesehen.<br />
Unabdingbar <strong>für</strong> alle, die im Bereich Voice Assistenten<br />
und Sprachdialogsysteme arbeiten<br />
möchten, ist ein gutes Gespür <strong>für</strong> Sprache und<br />
das Interesse an den eingesetzten Technologien.<br />
»Bringt ein Bewerber erste Erfahrungen in dem<br />
Bereich VUI-Design mit, freuen wir uns«, so<br />
Dreher weiter. Insgesamt darf natürlich <strong>für</strong> die<br />
Karriere als Computerlinguist die Lust auf interdisziplinären<br />
Austausch nicht fehlen – sonst<br />
sind Missverständnisse vorprogrammiert. n<br />
INSIDE!<br />
Wer? Prof. Dr. Heike Zinsmeister,<br />
Vorsitzende der Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Sprachtechnologie und<br />
Computerlinguistik<br />
Was? Forschungsprojekt ›hermA‹<br />
In dem Digital Humanities-Projekt ›hermA‹<br />
geht es um die automatisierte Modellierung<br />
hermeneutischer Prozesse und den Einsatz<br />
von Annotation <strong>für</strong> sozial- und geisteswissenschaftliche<br />
Analysen im Gesundheitsbereich.<br />
<strong>Das</strong> Thema klingt zunächst etwas<br />
esoterisch. Dahinter verbirgt sich die grundlegende<br />
Frage, wie die traditionelle Textinterpretation,<br />
auf der viel geistes- und sozialwissenschaftliche<br />
Forschung beruht, mit den<br />
Möglichkeiten der computerlinguistischen,<br />
automatischen Textanalyse verbunden werden<br />
kann.<br />
Im Projekt arbeiten Wissenschaftler aus den<br />
Bereichen Informatik, Computerlinguistik,<br />
Literaturwissenschaft, Kulturanthropologie<br />
und Pflegewissenschaft zusammen.<br />
<strong>Das</strong> heißt, hier treffen unterschiedliche<br />
Forschungstraditionen und Terminologien<br />
aufeinander. Praktisch jedes Projekttreffen<br />
verlangt Toleranz gegenüber anderen<br />
Herangehensweisen und anderen Ausdrucksformen,<br />
da hier unterschiedliche<br />
Forschungstraditionen und Terminologien<br />
aufeinandertreffen. Eine weitere Herausforderung<br />
liegt darin, dass die Computerlinguistik<br />
annotierte Trainingsdaten benötigt<br />
und am besten große Mengen davon. Die<br />
Annotationskategorien müssen objektiv<br />
nachvollziehbar sein und sich konsistent<br />
wiederholen. Bei der hermeneutischen<br />
Textinterpretation werden ebenfalls Kategorien<br />
formuliert, doch sind diese mehr oder<br />
weniger fließend. Ein Beispiel: Wo drückt<br />
ein Patient in einem Interview Angst vor<br />
der Behandlung aus? Bei der Analyse spielt<br />
der Erfahrungshintergrund des einzelnen<br />
Wissenschaftlers eine große Rolle. Wird eine<br />
Textstelle durch das zusätzliche Wissen des<br />
Wissenschaftlers subjektiv interpretiert? Ist<br />
das <strong>für</strong> ein Analyseprogramm nachvollziehbar?<br />
Daran arbeiten wir. n<br />
Illustrationen: © Jemastock/ Fotoliax Quellen: YouGov, USU Chatbot Studie <strong>2017</strong>, ARD-ZDF-Onlinestudie<br />
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BOTS AM START<br />
SO SIEHT DIE ZUKUNFT DES KUNDENSERVICE AUS:<br />
CHATBOTS, VIRTUAL AGENTS UND<br />
DIE <strong>IT</strong>-KARRIEREN DAHINTER IM CHECK<br />
KI – COMPUTERLINGUISTIK<br />
BOT-TALK<br />
Wenn Amelia spricht, öffnen sich ihre Augen etwas<br />
weiter, sie blinzelt ab und an und ihre Lippen bewegen<br />
sich. Ihre Mimik entspricht dabei jeweils der Stimmungslage<br />
der Konversation. Nichts besonderes, oder?<br />
Und doch ist die adrette Dame alles andere<br />
als banal: Amelia wurde von IPsoft als<br />
virtuelle Agentin geschaffen und beantwortet<br />
nun je nach Auftraggeber etwa <strong>für</strong><br />
Versicherungen, Banken oder öffentliche<br />
Verwaltungen Kundenanfragen in einer<br />
flüssigen Konservation. Anders als rudimentäre<br />
Chatbots hält sie sich nicht strikt<br />
an ein Script, sondern lernt bei jeder Unterhaltung<br />
dazu. Doch auch Chatbots sind<br />
mittlerweile durch den Einsatz von KI sehr<br />
viel klüger geworden als etwa Urgesteine<br />
wie ELIZA aus dem Jahr 1966: Häufig sind sie fähig, kognitive<br />
Leistungen zu erbringen. IBM Watson bietet etwa<br />
die Möglichkeit, die Tonalität einer Kommunikation<br />
zu erkennen. »Auch der <strong>IT</strong>-Dienstleister Materna setzt<br />
in seinem aktuellen Chatbot-Projekt <strong>für</strong> die Automobilbranche<br />
auf IBM Watson-Technologie«, erzählt Guido<br />
Weiland, Leiter des Materna Innovation Center. Kunden<br />
sollen später über App oder Web-Interface mittels<br />
Sprach- oder Texteingabe chatten können. Bei der Entwicklung<br />
eines Chatbots sei nach Weiland vor allem die<br />
Usability ein entscheidender Faktor: Liefere<br />
der Bot nicht in ausreichender Menge<br />
hilfreiche Antworten, würden ihn die Nutzer<br />
auf Dauer schlicht nicht verwenden.<br />
Den Chatbot-Experten reizt besonders der<br />
Einsatz von kognitiven Komponenten an<br />
der Bot-Entwicklung, denn diese erlaubten<br />
unglaublich realistische Szenarien im Kundendialog.<br />
»Erste Prototypen führen dann<br />
sehr schnell zu konkreten <strong>IT</strong>-Projekten<br />
mit Rückendeckung der obersten Führungsetage,<br />
da hier richtig viel Optimierungspotenzial<br />
<strong>für</strong> bestehende Service-Abläufe realisierbar<br />
ist«, so Weiland weiter. Eines dürften Entwickler<br />
jedoch nicht aus den Augen verlieren: Der Nutzer wisse<br />
immer, dass er mit einem System interagiere. Den Bot<br />
als Mensch zu verkaufen, sei deshalb keine gute Idee.<br />
Wer hier cheate, vertreibe die Nutzer. n<br />
›Mangelnde Handhabung individueller<br />
Anfragen‹ ist laut einer YouGov-Studie<br />
das größte Bedenken, welches <strong>für</strong><br />
User gegen die Nutzung der virtuellen<br />
Gesprächspartner spricht. Anbieter<br />
setzten trotzdem auf den textbasierten<br />
Service: 85 Prozent der befragten<br />
Manager glauben an die Etablierung<br />
von Bots im Kundendialog, 60 Prozent<br />
planen bereits ein Botprojekt.<br />
Es gibt zwei Arten von Chatbots:<br />
Die ohne und die mit kognitiver<br />
Komponente. Während erstere lediglich<br />
auf Schlüsselwörter reagieren, versteht<br />
ein Cognitiv Computing-System auch<br />
unvollständige Anfragen, kann Emotionen<br />
erkennen und bei Eskalationen<br />
menschliche Mitarbeiter einschalten.<br />
Geniale Software?<br />
Agile Entwicklung?<br />
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KI – MACHINE LEARNING<br />
DIE STREBE<br />
MACHINE LEARNING-PROJEKTE IM CHECK<br />
R<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
HANDEL<br />
DR. CHRISTINA SIEVERS, SENIOR DATA<br />
SCIENTIST BEI ALEXANDER THAMM,<br />
ERZÄHLT VON IHREM LIEBLINGSPROJEKT<br />
MARKETING<br />
PROF. DR. MARC POULY, ALGOR<strong>IT</strong>HMIC BUSINESS<br />
RESEARCH GROUP, STELLT DAS PROJEKT<br />
›ONLINE MARKETING M<strong>IT</strong> MACHINE LEARNING<br />
UND NATURAL LANGUAGE PROCESSING‹<br />
DER HOCHSCHULE LUZERN VOR<br />
DAS PROJEKT Mein bisher spannendstes Projekt war bei einem Einzelhändler.<br />
Hier ging es darum, eine tagesgenaue Absatzprognose mithilfe von Machine<br />
Learning-Ansätzen zu erstellen. Wir haben die Vorhersagen der Machine<br />
Learning-Methoden auch mit anderen statistischen Modellen verglichen.<br />
Der Machine Learning-Ansatz hatte am Ende die Nase vorne.<br />
I-TÜPFELCHEN <strong>Das</strong> Besondere an diesem Projekt war, dass wir in extrem kurzer<br />
Zeit ein Modell finden mussten, um eine möglichst genaue Prognose <strong>für</strong><br />
viele verschiedene Artikel zu erstellen. Der kurze Zeitraum kombiniert mit<br />
der Vielzahl der Artikel ergab ein besonderes Projekt-Set-Up.<br />
STOLPERSTEINE Wie in den meisten Data Science-Projekten ist es sehr wichtig,<br />
ein durchdachtes Feature Engineering sowie eine umfangreiche Feature Selektion<br />
durchzuführen, um herauszufinden, welche die wichtigsten Treiber<br />
der Zielvariablen sind. Auch in diesem Projekt haben wir uns zunächst intensiv<br />
mit diesen Themen beschäftigt. Außerdem war es sehr wichtig, unter<br />
dem Zeitdruck und den hohen Anforderungen nicht das Ziel aus den Augen<br />
zu verlieren.<br />
HELFERLEIN Meine Kenntnisse in verschiedenen Technologien waren <strong>für</strong> die<br />
Lösung der Fragestellung sehr hilfreich. Zudem sind <strong>für</strong> ein erfolgreiches<br />
Projektmanagement ausgeprägte Kommunikations- und Organisationsfähigkeiten<br />
essenziell.<br />
DAS PROJEKT Die Spezifikation und Ausgestaltung von Marketingkampagnen<br />
gehört zu den Hauptkompetenzen von Marketingexperten. Die<br />
spätere Zuordnung eines Individuums zur richtigen Zielgruppe ist jedoch<br />
missionskritisch <strong>für</strong> den Erfolg solcher Kampagnen. In der gängigen Praxis<br />
erfolgt diese Zuordnung aus Mangel an Alternativen und Ressourcen oftmals<br />
durch einfachste Filterung, etwa nach Postleitzahl, Umsatz in einem<br />
Online-Shop oder demographische Segmentierung wie Geschlecht und<br />
Alter. In unserem Projekt nutzen wir Textdaten von Kunden, beispielsweise<br />
Social Media-Kommentare oder Antworten auf Wettbewerbsfragen zur<br />
vollautomatisierten Berechnung solcher Zuordnungen mittels Verfahren<br />
der Künstlichen Intelligenz – Stichworte: Natural Language Processing,<br />
Machine Learning, Deep Learning.<br />
I-TÜPFELCHEN Es ist ein wunderbares Beispiel, wie sich Künstliche Intelligenz<br />
und menschliche Expertise gegenseitig ergänzen können. Der menschliche<br />
Marketer nutzt seine Erfahrungen und Kenntnisse des Geschäftsfalls zur<br />
Definition geeigneter Zielgruppen sowie seine Kreativität und Innovation<br />
zur Ausgestaltung von Kampagnen. Die Künstliche Intelligenz vermag innerhalb<br />
weniger Minuten Tausende von Kunden ihrer optimalen Zielgruppe<br />
zuzuordnen.<br />
STOLPERSTEINE Zur Berechnung von Ähnlichkeiten zwischen Texten ist eine<br />
sehr große Anzahl an Referenzdokumenten nötig. <strong>Das</strong> deutschsprachige<br />
Wikipedia liefert uns über zwei Millionen solcher Artikel. Allerdings spiegeln<br />
diese beispielsweise nicht die Schweizer Sprachkultur und decken weder<br />
Dialekte noch Sprachmilieus wie Jugendslang ab. Die Erstellung eines<br />
geeigneten Korpus aus vielen unterschiedlichen Datenquellen stellt <strong>für</strong> uns<br />
eine große Herausforderung dar.<br />
HELFERLEIN Wir brauchen <strong>für</strong> das Projekt talentierte Mathematiker, Algorithmiker<br />
(Machine Learning-Experten) und Softwareingenieure.<br />
Illustration: © Jemastock, andrei45454/ Fotolia<br />
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KI – STATUS QUO<br />
STATUS QUO UND ZUKUNFTSAUSSICHTEN<br />
SO KANN KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
UNSER LEBEN VERÄNDERN<br />
Herr Karger, wo steht Deutschland im Bereich<br />
Künstliche Intelligenz (KI) im internationalen Vergleich?<br />
Wissenschaftlich ist Deutschland in der<br />
absoluten Spitzengruppe zusammen mit anderen<br />
großen Nationen wie den USA, Frankreich,<br />
Japan und Russland. Deutsche Forscher haben<br />
Top-Positionen in den KI-Abteilungen der größten<br />
<strong>IT</strong>- und Internet-Unternehmen, <strong>für</strong> die der<br />
Fortschritt mit KI erfolgskritisch ist. Deutsche<br />
Firmen setzen KI bereits im Kontext Sprachtechnologie,<br />
Gesundheit, Fahrerassistenzsysteme,<br />
Energiewende, Unternehmenssoftware oder<br />
Produktionssteuerung im Sinne von Industrie 4.0<br />
ein. Aber auch kleinere Firmen leisten ihren Beitrag.<br />
Ein Beispiel ist die Kölner Firma DeepL. Sie<br />
liefert etwa Maschinelle Übersetzung in Echtzeit,<br />
die erstaunlich gut ist – auch im Vergleich mit den<br />
größten Wettbewerbern aus den USA.<br />
In welchen KI-Bereichen besteht noch Entwicklungsbedarf?<br />
Bei der Software! Die aktuellen Chatbots<br />
und digitalen Assistenten sind zwar in den vergangenen<br />
Jahren deutlich besser geworden, bleiben<br />
aber noch weit hinter den Wünschen und<br />
konkreten Erwartungen der Nutzer zurück. Sie<br />
eignen sich <strong>für</strong> Gerätesteuerung oder sehr simple<br />
Verkaufsdialoge – und machen den Kaufprozess<br />
effizienter – erfüllen aber nicht die Rolle eines tatsächlichen<br />
Assistenten, von dem deutlich mehr<br />
Informationskompetenz erwartet wird. Bedarf<br />
besteht natürlich auch noch bei der Hardware.<br />
Zunehmend entwickeln Firmen Chips, die <strong>für</strong><br />
Parallelverarbeitung spezialisiert und <strong>für</strong> KI-Verarbeitung<br />
gedacht sind, mit denen sich neue Geräte<br />
und neue Anwendungen entwickeln lassen.<br />
Augmented Reality beispielsweise funktioniert<br />
bei Gaming oder als Handwerkerunterstützung<br />
bei Überkopfarbeiten. Aber bis heute sind die Fragen<br />
noch nicht gelöst, mit welcher Hardware und<br />
mit welchen Anwendungen Augmented Reality-<br />
Lösungen in dem viel größeren Consumer Markt<br />
einzuführen sind.<br />
Womit können wir in Zukunft in Sachen KI außerdem<br />
noch rechnen? Die Chancen und Aussichten<br />
sind zahlreich: KI kann mit maschinellen Dolmetschern<br />
Verständigungsprobleme überwinden,<br />
durch selbstfahrende Autos die Zahl der<br />
Verkehrsopfer reduzieren, durch sehr gute Diagnostik<br />
bessere Therapien ermöglichen, die<br />
persönliche Fitness verbessern, durch optimale<br />
Produktions- und Verbrauchsprognosen die<br />
Energiewende befördern, durch den Einsatz von<br />
Robotern unser Wissen über den Mars mehren,<br />
die Ozeane von Plastik reinigen und Rohstoffe auf<br />
dem Meeresboden abbauen. Aber bis dahin steht<br />
die Wissenschaft vor zahllosen Problemen – deshalb<br />
ist es wichtig, dass möglichst viele Studenten<br />
KI zu ihrem Interessenfokus und Studienschwerpunkt<br />
machen.<br />
Welchen Stellenwert hat der Datenschutz in der KI-<br />
Thematik? Wichtig ist, dass KI-Anwendungen den<br />
Menschen bei seinen Zielen unterstützen und<br />
gleichzeitig seine Persönlichkeit und seine Privatsphäre<br />
schützen. Wir sind an einer Kreuzung und<br />
müssen wählen: Der einfache Weg führt über die<br />
intensive Ernte privatester Daten zum gläsernen<br />
Nutzer. Er liefert einen momentanen Vorteil, lässt<br />
den einzelnen Bürger aber hilflos zurück im Falle<br />
einer möglicherweise perversen politischen Entwicklung.<br />
Der komplizierte Weg findet Möglichkeiten,<br />
die Privatsphäre hermetisch zu kapseln<br />
und dennoch hilfreiche und sinnvolle Wissensdienstleisungen<br />
zu erbringen. Hierbei gibt es sehr<br />
viel zu tun!<br />
<strong>Das</strong> klingt brisant. Was genau müsste getan werden?<br />
Wir brauchen belastbare Zielvereinbarungen,<br />
einen intensiven öffentlichen Diskurs über<br />
den Mehrwert <strong>für</strong> Menschen und über die Anwendungen,<br />
die gesellschaftlich erstrebenswert<br />
Reinhard Karger<br />
ist Unternehmenssprecher des Deutschen<br />
Forschungszentrums <strong>für</strong> Künstliche<br />
Intelligenz (DFKI). In der internationalen<br />
Wissenschaftswelt zählt das DFKI zu den<br />
wichtigsten ›Centers of Excellence‹.<br />
sind. Dann können die wissenschaftlichen Fragen<br />
bearbeitet und die passenden Geschäftsmodelle<br />
entworfen sowie umgesetzt werden. Dieser Diskurs<br />
sollte nationale Grenzen überschreiten und<br />
alle Generationen einbeziehen. Stichworte sind<br />
›menschzentrierte KI‹ oder ›AI for good‹. Wichtig<br />
ist auch, dass die ingenieur- und geisteswissenschaftlichen<br />
Fakultäten sich noch intensiver austauschen<br />
und enger in gemeinsamen Projekten<br />
zusammenarbeiten. Wir brauchen nicht Technologie<br />
<strong>für</strong> Technologen, sondern Lösungen, die<br />
jeder im Alltag einsetzen kann und will.<br />
Welche besonderen Trends gibt es derzeit im Bereich<br />
KI? Der aktuell bekannteste Trend sind künstliche<br />
neuronale Netze, Stichwort ›Deep Learning‹,<br />
<strong>für</strong> die Verarbeitung sensorischer Information.<br />
Deep Learning hat die Spracherkennung und die<br />
Übersetzung sprunghaft verbessert und ein ganz<br />
neues Exzellenzniveau bei der Bildverarbeitung<br />
ermöglicht. Mittlerweile werden nicht nur Objekte<br />
oder Personen auf Fotos erkannt, sondern<br />
auch der Gemütszustand, die Stimmung und das<br />
Sentiment werden analysiert. Die Ergebnisse sind<br />
bei weitem noch nicht perfekt, aber vielversprechend.<br />
Eine kommende Megaanwendung sind<br />
die Arbeiten zum selbstfahrenden Auto. <strong>Das</strong><br />
dauert noch einige Jahre, aber KI wird helfen, individuelle<br />
und sichere Mobilität auch bis ins hohe<br />
Alter zu ermöglichen.<br />
Interview: Eva Ixmeier Foto: privat<br />
38 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
KI – STATUS QUO<br />
Müssen sich Arbeitskäfte nun Sorgen machen, dass<br />
KI-Roboter sie ersetzen werden? Maschinelle Wissensassistenten<br />
werden bei der Steuererklärung<br />
helfen, bei Nachbarschaftsstreitigkeiten, aber<br />
auch bei Investmententscheidungen. <strong>Das</strong> wird<br />
die Arbeitsplätze des Steuerberaters, des Anwalts<br />
und des Bankers verändern, aber nicht den<br />
Berufsstand überflüssig machen. In der Produktion<br />
wird Mensch-Roboter-Kollaboration die<br />
Fertigung und die Produkte verändern, aber die<br />
Fabrik wird nicht menschenleer sein. Natürlich<br />
werden in manchen Bereichen menschliche Arbeitskräfte<br />
komplett ersetzt. Und das ist außerordentlich<br />
erstrebenswert.<br />
In welchen Bereichen sollten wir auf menschliche<br />
Arbeitskräfte verzichten? Zum Beispiel beim<br />
Rückbau von Kernkraftwerken. Es wird daran<br />
gearbeitet, dass autonom agierende robotische<br />
Teams bei der Entsorgung der abgeschalteten<br />
Nuklearanlagen eingesetzt werden können.<br />
<strong>Das</strong> schützt Menschenleben vor Ort und reduziert<br />
die radioaktive Belastung in der Region. In<br />
dieser Vorstellung können Roboter helfen, die<br />
AKW-Ruine in Fukushima zu entsorgen. Es lassen<br />
sich noch viele weitere Beispiele finden, in<br />
denen schwere, gefährliche oder den Menschen<br />
ergonomisch belastende Tätigkeiten besser von<br />
Robotern übernommen werden sollten, wenn<br />
die entsprechende Leistungsfähigkeit erreicht<br />
werden kann.<br />
In welchen Lebensbereichen kann KI in Zukunft außerdem<br />
eingesetzt werden? KI kann Blinden das<br />
Sehen, Tauben das Hören, Stummen das Sprechen<br />
und motorisch Behinderten das Gehen,<br />
einen barrierefreien Zugang und Inklusion ermöglichen.<br />
<strong>Das</strong> geht sehr weit, aber daran wird<br />
gearbeitet. Naturkatastrophen können besser<br />
vorhergesagt werden, sodass bei Waldbränden,<br />
Überflutungen oder Stürmen durch eine längere<br />
Vorwarnzeit die Schäden reduziert und die<br />
Folgen <strong>für</strong> die Anwohner gelindert werden<br />
können. KI kann keine Naturkatastrophen<br />
verhindern, aber die Vorbereitung verbessern<br />
und damit einen aktiven Beitrag zum persönlichen<br />
Lebensglück und zum Investitionsschutz<br />
leisten. Interaktive Textilien und Wearables<br />
werden KI anziehbar machen, Smart Data werden<br />
Erkenntnisse aus massiven Datenmengen<br />
fördern. KI wird das Lernen verändern und das<br />
Einkaufen. Die Wohnung und die Stadt werden<br />
smart und alle Busse werden pünktlich sein –<br />
hoffentlich. n<br />
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KI – MEDIZIN<br />
MÖGLICHKE<strong>IT</strong>EN<br />
Etwa die Hälfte der Krankenhäuser<br />
wird in den nächsten fünf Jahren<br />
gezielt Künstliche Intelligenz zur<br />
Patientenversorgung einsetzen,<br />
prognostizieren die Healthcare <strong>IT</strong><br />
News in einer Studie.<br />
VORAUSSETZUNG<br />
»KI funktioniert nur, wenn genug<br />
Datenmaterial <strong>für</strong> bestimmte<br />
Anwendungsfälle verfügbar ist und<br />
wenn dieses in mühsamer Arbeit kategorisiert<br />
wird. Datensätze müssen<br />
in ausreichender Menge und Qualität<br />
mit bestimmten Zusatzinformationen<br />
vorliegen, erklärt Dr. Daniel<br />
Sonntag, Grundlagenforscher am<br />
Deutschen Forschungszentrum <strong>für</strong><br />
Künstliche Intelligenz.<br />
ZUKUNFTSSZENARIEN<br />
»Viele Menschen in Entwicklungsländern,<br />
die bisher überhaupt keinen<br />
Zugang zu vernünftiger medizinischer<br />
Diagnostik hatten, werden wohl bald<br />
per Handy Bilder ihrer Krankheitssymptome<br />
an einen automatischen Arzt<br />
senden können, der nur bei Bedarf<br />
menschliche Experten hinzuzieht. Auf<br />
diese Weise könnten diese viel mehr<br />
und auch weit entfernte Patienten<br />
betreuen«, sagt Prof. Dr. Jürgen<br />
Schmidhuber, wissenschaftlicher Direktor<br />
des Schweizer Forschungsinstituts<br />
<strong>für</strong> Künstliche Intelligenz IDSIA.<br />
SCHNELLES<br />
WISSEN<br />
KI MEETS<br />
MEDIZIN<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
STICHWORT DATENSCHUTZ<br />
Prof. Dr. Schmidhuber weiß, dass<br />
Patientendaten dazu verwendet<br />
werden könnten, um tiefe Neuronale<br />
Netze daraufhin zu trainieren, bessere<br />
Diagnostiker zu werden. »Allerdings<br />
muss hier auch die Privatsphäre der<br />
Patienten berücksichtigt werden«,<br />
betont der Experte. Da<strong>für</strong> müsse ein<br />
gewisser Aufwand zur Anonymisierung<br />
der Daten betrieben werden. »Länder,<br />
in denen die Privatsphäre weniger Bedeutung<br />
hat, haben da auf den ersten<br />
Blick sogar einen gewissen Vorteil.<br />
Aber die, die sich einen sicheren Ruf<br />
in diesem Bereich erwerben, werden<br />
langfristig davon profitieren«, erklärt<br />
Professor Schmidhuber.<br />
DOKTOR COMPUTER<br />
Künstliche Intelligenz erhält Einzug in das deutsche Gesundheitswesen<br />
– zumindest, wenn es nach vielen Deutschen geht.<br />
Laut einer Studie der Unternehmensberatung PwC mit <strong>11</strong>.000<br />
Befragten aus zwölf Ländern sind 41 Prozent offen, sich von<br />
einem Roboter untersuchen zu lassen. Nur ein Viertel der<br />
Befragten lehnte die Vorstellung Künstlicher Intelligenz in<br />
der Medizin grundsätzlich ab. Dabei könnte sie unser Gesundheitswesen<br />
revolutionieren. Besonders Künstliche Intelligenz<br />
und die Verknüpfung von Daten aus allen Bereichen<br />
des Gesundheitswesens schaffen neue Möglichkeiten <strong>für</strong><br />
medizinische Forschung, Diagnose, Prävention und Therapie.<br />
Vor allem die automatische Bilderkennung von Krankheiten<br />
ist auf dem Vormarsch.<br />
DREI<br />
FRAGEN …<br />
… an Dr. Daniel Sonntag, Grundlagenforscher am Deutschen<br />
Forschungszentrum <strong>für</strong> Künstliche Intelligenz<br />
Herr Sonntag, welche Anwendungsfelder <strong>für</strong> Künstliche Intelligenz gibt<br />
es in der Medizin derzeit? Bereits vor ein paar Jahren wurde gezeigt,<br />
dass Systeme mit Künstlicher Intelligenz bestimmte visuelle Auffälligkeiten,<br />
die <strong>für</strong> Krankheiten stehen, auf Bildern genauso gut<br />
oder noch besser als Ärzte erkennen können. Dies ist vor allem in<br />
der Krebszellenerkennung gelungen. Es geht hierbei um medizinische<br />
Entscheidungsunterstützung. <strong>Das</strong> geht nicht nur auf Basis<br />
von Bildern, sondern auch Patientendaten.<br />
Welche Schwierigkeit gibt es hierbei? Es werden Datensätze benötigt,<br />
um die Maschine zu trainieren. Diese sind jedoch oft nicht<br />
vorhanden. Denn um einen Copmuter zu trainieren, braucht es<br />
viele tausend Bilddaten, auf denen die auffälligen Bereiche bereits<br />
markiert und die Diagnose vermerkt ist.<br />
Welche Anwendungsfelder sind in Zukunft noch denkbar? Es gibt in der<br />
Medizin keinen Bereich, auf den die KI keinen Einfluss haben wird<br />
– ganz besonders dort, wo viele Daten zu untersuchen sind. Ein<br />
Computer könnte beispielsweise das Durchforsten von Patientendaten<br />
übernehmen, um vergleichbare Krankheitsfälle zu finden.<br />
Hier<strong>für</strong> müsste jedoch erst die elektronische Patientenakte realisiert<br />
werden. Die notwendigen organisatorischen Schritte zur<br />
Einführung in Deutschland fehlen aber noch.<br />
Fotos: © Elnur, andrei45454/ Fotolia<br />
40 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
<strong>IT</strong>-Probleme lösen.<br />
Digitale Zukunft gestalten.<br />
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KI – CONNECTED CARS<br />
LEBENSRAUM AUTO<br />
DIE AUTOMOBILBRANCHE BOOMT FÜR <strong>IT</strong>LER GERADEZU.<br />
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Text: Kathrin Knorr<br />
enn Thomas das Büro verlässt,<br />
wartet sein Auto bereits<br />
W<br />
vor der Tür auf ihn – wie praktisch,<br />
denn heute regnet es und<br />
Thomas hat seinen Schirm vergessen.<br />
Sein Arbeitstag war anstrengend<br />
– gut, dass sein Auto<br />
schon an der Spotify-Playlist seine Laune erkannt<br />
hat und nun entspannende Lounge-Musik spielt.<br />
Bei diesem Schmuddelwetter heute wäre außerdem<br />
ein heißer Tee beim Nachhause kommen toll. Ideal,<br />
dass Thomas da<strong>für</strong> nur einen kurzen Befehl ans<br />
Cockpit seines Autos geben muss. Auch die Heizung<br />
lässt er gleich höher drehen, sodass ihn Daheim<br />
mollige Wärme empfangen wird. Währenddessen<br />
teilt sein Auto ihm den nächsten freien<br />
Parkplatz mit – direkt vor seiner Wohnung. Als<br />
Thomas aussteigt, ist der Alltagsstress schon beinahe<br />
vergessen.<br />
Noch ist Thomas' Tagesablauf eine UTOPIE. Lange<br />
wird es aber voraussichtlich nicht mehr dauern,<br />
bis zumindest ein Teil davon Wirklichkeit geworden<br />
ist. Denn Automobilunternehmen investieren<br />
viel in die Forschung, um Autos immer<br />
mehr zu vernetzen – mit anderen Autos, unserem<br />
Zuhause oder ihrer Umwelt – und schaffen<br />
auf diese Weise viele neue Jobs <strong>für</strong> <strong>IT</strong>ler.<br />
»Im Bereich Connected Cars können <strong>IT</strong>-Absolventen<br />
auf verschiedenen SYSTEMSCHICHTEN in Entwicklung,<br />
Implementierung und Test arbeiten«, erläutert<br />
Prof. Dr. Dominik Schoop, dessen Fachgebiet<br />
Netzwerk- und Datensicherheit an der Hochschule<br />
Esslingen ist. »Auf der Netzwerk- und Kommunikationsschicht<br />
ist geeignete Hardware notwendig,<br />
die die spezifischen Netzwerkprotokolle verarbeiten<br />
kann. Auf der Applikationsschicht müssen<br />
Anwendungen entwickelt werden, die entweder<br />
Fahrzeugen mit einem Backend-System verbinden<br />
oder direkt Daten zwischen Fahrzeugen austauschen«,<br />
so Schoop weiter.<br />
Auch Michael Crusius, bei Audi verantwortlich<br />
<strong>für</strong> den Bereich Technologien und Innovation,<br />
bestätigt, dass die Thematik des vernetzten Autos<br />
neben der emissionsfreien Mobilität eines der<br />
zwei großen Ziele des Ingolstädter Automobilherstellers<br />
ist. »Die Vernetzung des Automobils<br />
zu einem DIG<strong>IT</strong>ALEN DEVICE ist ein bestimmendes<br />
Thema, denn der Kunde will immer und überall<br />
mit seiner Außenwelt verbunden sein. Wir sehen<br />
den Audi von morgen als Arbeitsplatz, als Ort<br />
der Entspannung und als Erlebniswelt.«<br />
Rund 24.500 OFFENE STELLEN gibt es <strong>für</strong> <strong>IT</strong>ler laut dem<br />
Hightech-Verband Bitkom in den Anwenderbranchen,<br />
zu denen auch die Automobilindustrie gehört.<br />
Und BMW oder Audi zählen schon jetzt zu<br />
den Top Five der Wunscharbeitgeber von <strong>IT</strong>-Absolventen.<br />
<strong>Das</strong> verwundert nicht, denn ein <strong>IT</strong>ler in<br />
der anwendenden Industrie darf sich auf eine sehr<br />
abwechslungsreiche Tätigkeit und ein überdurchschnittlich<br />
gutes Einstiegsgehalt freuen. Laut dem<br />
Vergleichsportal gehalt.de liegt das durchschnittliche<br />
Einkommen bei 48.700 Euro netto im Jahr.<br />
Georg Roll, Manager Electronics Software und<br />
Advanced Engineering bei Continental, weiß,<br />
dass Einsteiger ein solides <strong>IT</strong>-KNOW-HOW BENÖTIGEN:<br />
»Mit zunehmender Automatisierung, aufgrund<br />
derer sehr komplexe Programmsysteme zu entwickeln<br />
sind, setzt sich in der Automotivewelt<br />
die objektorientierte Programmiersprache C++<br />
immer mehr durch, die dem Entwickler ein komfortableres<br />
und strukturierteres Programmieren<br />
erlaubt.« Neben den Kenntnissen der gängigen<br />
Programmiersprachen sollten Absolventen idealerweise<br />
schon während des Studiums erste Praxiserfahrung<br />
sammeln.<br />
Crusius ergänzt: »Einsteiger sollten möglichst<br />
erste Kenntnisse im Bereich Automotive, Embedded<br />
Security, Software Engineering, Robotik,<br />
Fahrzeugtechnik, Funktionsentwicklung oder<br />
neue Fahrzeugarchitektur mitbringen.« Entwickler<br />
in der Automobilbranche stehen ganz anderen<br />
Herausforderungen gegenüber, als etwa Entwickler<br />
in einem rein <strong>IT</strong>-basierten Großkonzern.<br />
»Alle Programme in einem bewegten Fahrzeug<br />
laufen in Echtzeit«, erklärt Roll. »<strong>Das</strong> heißt, die<br />
Programmsysteme müssen auf alle eintretenden<br />
Situationen OHNE NENNENSWERTE VERZÖGERUNG reagieren.«<br />
Während Kunden es durchaus in Kauf<br />
nähmen, dass eine Suchanfrage per Internet erst<br />
nach einigen Sekunden beantwortet werden<br />
würde, seien merkliche Zeitverzüge in Fahrzeugen<br />
an vielen Stellen absolut inakzeptabel. Man<br />
bedenke nur einen Systemausfall beim Bremsmanöver<br />
auf der Autobahn.<br />
Doch nicht nur die Anforderungen an die Echtzeitfähigkeit<br />
der Systeme stellt <strong>IT</strong>ler in der Automobilbranche<br />
vor eine besondere Herausforderung.<br />
»Es ist die Physik, die beim Auto eine<br />
ganz große Rolle spielt«, so Roll weiter. »Eine<br />
Kamera, die das Umfeld des Fahrzeugs erfassen<br />
soll, arbeitet bei normaler Sicht ohne Probleme,<br />
während sie bei Dunkelheit oder Starkregen nahezu<br />
blind sein kann.« Ein Entwickler muss hier<br />
bis ins kleinste Detail arbeiten, um mit seinem<br />
Algorithmus ALLE EVENTUAL<strong>IT</strong>ÄTEN und unterschiedlichen<br />
Fahrsituationen abzudecken, die sich <strong>für</strong><br />
ein Auto im Alltag ergeben. Sei es der Bremsweg<br />
bei Schnee oder das Ausweichmanöver.<br />
Auch aus diesem Grund bewegen <strong>IT</strong>ler sich viel<br />
auf der BRÜCKE ZWISCHEN <strong>IT</strong> UND TECHNIK, arbeiten mit<br />
Ingenieuren eng zusammen und schaffen ein<br />
hochkomplexes System, mit dem die neuen Autos<br />
ausgestattet werden. Auch bei Audi nimmt<br />
die <strong>IT</strong>-Kompetenz laut Crusius immer mehr<br />
Raum in der Produktplanung, -entwicklung und<br />
-produktion ein. Denn damit die neuen Autos<br />
sich mit ihrem urbanen Umfeld vernetzen können,<br />
werden bis zu 100 Millionen Zeilen an Befehlscodes<br />
›verbaut‹. <strong>Das</strong> sind mehr als in einem<br />
modernen Kampfjet.<br />
Wie genau das funktioniert? »Mit Hilfe von intelligenten<br />
Algorithmen kann sich ein Automobil<br />
in seiner komplexen Umwelt vollständig orientieren.<br />
Da<strong>für</strong> brauchen wir insbesondere Spezialisten,<br />
die sich mit der sinnvollen AUSWERTUNG VON<br />
SENSORDATEN beschäftigen«, so Crusius. Auch bei<br />
Foto:s: privat Illustration: © Jemastock/Fotlia<br />
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KI – CONNECTED CARS<br />
»Eine Herausforderung an die Studierenden wird<br />
sein, technische Experten zu sein und dennoch<br />
die verschiedenen Domänen, die zusammen<br />
kommen – wie Kommunikations technik, Softwaretechnik<br />
und Automotive – zu überblicken,<br />
um passende Lösungen entwickeln zu können.«<br />
Prof. Dr. Dominik Schoop, Fachgebiet Netzwerk- und<br />
Daten sicherheit an der Hochschule Esslingen<br />
Continental wird an der umfassenden Vernetzung<br />
des Fahrzeugs mit seiner Umwelt gearbeitet.<br />
Dem Auto per DVD oder SSD-Karte umfassendes<br />
Kartenmaterial zur Verfügung zu stellen<br />
und es mit einem GPS-Sender auszustatten, ist<br />
dabei die leichteste Übung. Soll ein Auto dann<br />
auch über aktuellere Informationen verfügen,<br />
wie das Wissen über die Preise an der nächsten<br />
Tankstelle, freie Parkplätze oder die Belegungssituation<br />
von Hotels, sind Backends erforderlich,<br />
die dem Fahrzeug per Funk das ›Wissen‹<br />
übermitteln. »Dazu wird der in allen Fahrzeugen<br />
implementierte Radioempfang durch eine Mobilfunkverbindung<br />
erweitert, die auch den Internetzugang<br />
ermöglicht«, erläutert Roll die Vorgehensweise.<br />
»Für <strong>IT</strong>ler ergibt sich hier wesentlich<br />
die Aufgabe, Funktionen zu entwickeln, die per<br />
Funk empfangene Mitteilungen geordnet ablegen,<br />
verwalten und entscheiden, welche Informationen<br />
aufgrund der Fahrzeugposition und<br />
Fahrtroute <strong>für</strong> den Fahrer relevant sind.«<br />
Bei aller Begeisterung <strong>für</strong> die moderne Technik<br />
und ihre zahlreichen Vorteile sollte jedoch eines<br />
nicht vergessen werden, warnt Dr. Reinhard Kolke,<br />
Leiter des ADAC Technik Zentrums Landsberg:<br />
»Aus unserer Sicht sind zwei Bereiche am<br />
wichtigsten: die <strong>IT</strong>-SICHERHE<strong>IT</strong> – also der Schutz gegen<br />
Manipulationen jeder Art – und der Datenschutz,<br />
der es in die Hand des Fahrers legt, wer<br />
was mit den Daten anstellt, die sein Vehikel erzeugt.«<br />
Auch Schoop von der Hochschule Esslingen<br />
ist überzeugt, dass Connected Cars erst das<br />
Vertrauen der Privatnutzer gewinnen können,<br />
wenn gewährleistet ist, dass <strong>für</strong> ihren sicheren<br />
Betrieb eine technische und organisatorische Infrastruktur<br />
gegeben ist, die keinem Betreiber des<br />
Netzwerks einen Missbrauch ermöglicht. Auch<br />
in diesem Bereich werden sich in Zukunft noch<br />
neue Tätigkeitsfelder <strong>für</strong> <strong>IT</strong>ler ergeben.<br />
Ob es nun um autonomes Fahren, die Vernetzung<br />
des Autos im urbanen Raum oder schlussendlich<br />
die Datensicherheit geht, eines steht laut<br />
Crusius fest: »Die stark ZUNEHMENDE BEDEUTUNG<br />
DER FAHRZEUGELEKTRONIK bietet auch <strong>für</strong> <strong>IT</strong>ler ganz<br />
neue Aufgabenfelder.« Absolventen, die gerne<br />
über den Tellerrand der <strong>IT</strong> hinausblicken und<br />
sich auf ein technisches Gebiet spezialisieren<br />
möchten, können im Bereich Connected Cars<br />
dabei sein, wenn eine Vision zur Realität wird. n<br />
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KI – DROHNEN<br />
Per App in den Flugmodus<br />
Halb Elektroauto, halb Flugdrohne: ›Pop.Up‹, das<br />
autonom gesteuerte Konzeptfahrzeug von Airbus<br />
und Italdesign, ist als Zweisitzer geplant, der sowohl<br />
auf Straßen fahren, als auch in den drohnengestützten<br />
Flugbetrieb wechseln kann. Um zu fliegen, kann per App<br />
eine Lastendrohne bestellt werden, die am Dach andockt,<br />
während das Fahrgestell abgekoppelt wird. Angedacht<br />
ist ein autonomer Taxidienst – Starttermin noch offen.<br />
Smart Eye in the Sky<br />
Künstliche Intelligenz kommt beispielsweise dann<br />
in einer Drohne zum Einsatz, wenn sie mit jedem<br />
Einsatz dazu lernt (Teach-In-Methode). So wiederholt<br />
die Drohne ›Aibot X6‹ nach dem ersten Einfliegen bei<br />
jedem Einsatz zur Inspektion von Hochspannungsleitung<br />
automatisiert die Vorgänge des Fluges. <strong>Das</strong> macht den<br />
Drohneneinsatz orts-, zeit- und personenunabhängig.<br />
WAS<br />
IST WAS?<br />
FLIEGEN, FAHREN, TAUCHEN: AL-<br />
LESKÖNNER DROHNE IM CHECK<br />
Text: Petra Herr<br />
Knackpunkt Mobilfunknetz<br />
Der Paketlieferdienst Hermes testete im April<br />
mit den leicht staubsaugerhaft anmutenden<br />
Starship-Robotern in Hamburg den Einsatz autonomer<br />
Fahrzeuge in der Paketzustellung. Neben der komplizierten<br />
rechtlichen Genehmigungslage sei hierbei aus technischer<br />
Sicht vor allem das begrenzte Datenvolumen im<br />
deutschen Mobilfunknetz ein Problem, so Pressesprecher<br />
Ingo Bertram. »Die Roboter sind während des Betriebs<br />
dauerhaft mit einem Leitstand verbunden, die Kameras<br />
übertragen demgemäß während der Fahrten permanent<br />
große Datenmengen. Nur so kann ein Operator im Notfall<br />
eingreifen und den Roboter stoppen«, erklärt Bertram<br />
weiter. Selbst 5-Gigabyte-Verträge reichten da nicht aus.<br />
Wann tatsächlich Päckchen per Drohne geliefert werden, ist<br />
noch unklar. »Sollte es eines Tages zu einem ausgeweiteten<br />
Einsatz von Lieferrobotern kommen, würden hausinterne<br />
<strong>IT</strong>ler eine ganz wesentliche Rolle insbesondere beim Setup<br />
des Services spielen«, erläutert Bertram die Karriereperspektive.<br />
Schließlich gäbe es jede Menge Schnittstellen zu<br />
bedenken, angefangen von <strong>IT</strong>-Prozessen im logistischen<br />
Backend bis hin zur Anpassung der Smartphone-Apps.<br />
Wer hat's erfunden?<br />
Laut Definition ist eine Drohne ein ›unbemanntes,<br />
wiederverwendbares Vehikel‹. Die erste<br />
Flugdrohne startete in explosiver Mission: als Ballon im Jahr<br />
1849 im ehemaligen Kaiserreich Österreich. Ihre Aufgabe:<br />
Bombenabwurf über dem aufständischen Venedig.<br />
The world is not enough<br />
Eine äußerst populäre Forschungsdrohne war die<br />
›MER-B‹, eingesetzt von der NASA auf dem Planeten<br />
Mars zur Erkundung der geologischen Gegebenheiten. Die<br />
Drohne war ursprünglich <strong>für</strong> eine Mission von 90 Tagen<br />
konstruiert, lieferte aber tatsächlich Daten über einen Zeitraum<br />
von viereinhalb Jahren. An Bord hatte sie ein smartes<br />
Navigationssystem, um sich autonom fortbewegen zu können.<br />
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Rhythmus<br />
›zehn Sekunden fahren – 20 Sekunden Route berechnen‹<br />
war damals der schnellste Weg der Fortbewegung <strong>für</strong> die<br />
Sonde: Eine Rückmeldung, etwa <strong>für</strong> eine Fernsteuerung von<br />
der Erde, dauerte mit bis zu 20 Minuten schlicht zu lange.<br />
Challenge <strong>für</strong> Drohnen-Entwickler<br />
Benjamin Federmann, Sprecher des Drohnenherstellers<br />
Aibotix, erklärt, welche Herausforderungen<br />
in der Entwicklung von Unmanned Aerial Vehicle-<br />
Anwendungen (UAV) stecken: »UAVs sind meist Teil eines<br />
Zusammenspiels von vielen Einzelbereichen. Geschlossene<br />
Workflows, sogenannte End-to-End Solutions, müssen<br />
dabei die folgenden Dinge berücksichtigen: Schnittstellenmanagement,<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit sowie UX- und UI-Design. Den<br />
Endanwender interessieren ausschließlich die Ergebnisse,<br />
die aus Datenerhebung, -verarbeitung, -analyse und -visualisierung<br />
hervorgehen. Deshalb sollten alle Zwischenschritte<br />
zu diesen Ergebnissen mit geringem Aufwand ermöglicht<br />
werden. Eine Dokumentation aller Schritte im Hintergrund<br />
sollte ebenso Teil dieses Workflows sein, wie auch die Integration<br />
in alle <strong>für</strong> das Ergebnis benötigten Anwendungen.<br />
Leica Geosystems konzentriert sich aktuell auf die Sensorqualität<br />
sowie die damit verbundenen Tools zur Georeferenzierung<br />
der mit diesen Sensoren aufgezeichneten Daten.«<br />
Typsache<br />
Drohne ist nicht gleich Drohne, so viel steht fest.<br />
Einerseits unterscheidet sie ihre Fortbewegungsart –<br />
zu Land, zu Wasser oder in der Luft – als auch ihr Einsatzzweck<br />
etwa als Taxi, U-Boot zur Minenentschärfung oder<br />
als geologisches Messinstrument, und damit einhergehend<br />
ihre Bauweise. Lastendrohnen wie der ›DHL Paketcopter<br />
3.0‹, der im bayerischen Reit im Winkl im Testlauf Pakete zustellte,<br />
hat mit einer Traglast von maximal zwei Kilogramm<br />
eine Abflugmasse von bis zu 14 Kilogramm. Dagegen<br />
scheint die Nanodrohne ›BionicANTs‹ mit 105 Gramm<br />
ein Leichtgewicht. Sie ist einer Ameise in Lebensgröße<br />
nachempfunden. Der Clou – die Ameisendrohnen stimmen<br />
ihr Verhalten autonom aufeinander ab und imitiert somit<br />
nicht nur den Körperbau, sondern auch die Kommunikationsweise<br />
von echten Ameisen – künstlich intelligent eben.<br />
Künstliche Intelligenz …<br />
… kommt beispielsweise dann in einer Drohne<br />
zum Einsatz, wenn sie mit jedem Einsatz dazu lernt<br />
(Teach-In-Methode).<br />
Illustration: © Evgeniya M/ Fotolia, Quellen; www.informatik.uni-oldenburg.de<br />
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Text: Julia Wolf<br />
4<br />
Von zehn Unternehmen sind auf Cyberangriffe vorbereitet.<br />
Die Mehrheit hat somit keinen Notfallplan <strong>für</strong> einen<br />
sicherheitskritischen Vorfall.<br />
Millionen qualifizierte Arbeitskräfte der <strong>IT</strong>-Sicherheit werden<br />
im Jahr 2022 weltweit fehlen, wenn sich die aktuellen<br />
Einstellungs- und Trainingstrends wie gehabt fortsetzen.<br />
1,8<br />
Prozent der Unternehmen in Deutschland sind in den<br />
vergangenen beiden Jahren Datendiebstahl, Sabotage<br />
oder Wirtschaftsspionage zum Opfer gefallen.<br />
Prozent der Verbraucher in Deutschland surfen ohne<br />
aktives Virenschutzprogramm.<br />
53<br />
59<br />
Milliarden Euro beträgt der Schaden durch Spionage und<br />
Datendiebstahl pro Jahr.<br />
Prozent der befragten <strong>IT</strong>-Experten in Deutschland sahen<br />
<strong>für</strong> das Jahr <strong>2017</strong> im Internet of Things den größten<br />
Treiber von Veränderungen in der <strong>IT</strong>-Sicherheit.<br />
Millionen Cyberangriffe gab es weltweit im Jahr 2015.<br />
Davon wurden in Deutschland knapp 46.000 Fälle polizeilich<br />
erfasst.<br />
Milliarden US-Dollar soll der Umsatz mit <strong>IT</strong>-Sicherheitsprodukten<br />
im Jahr 2018 betragen.<br />
60<br />
55<br />
43<br />
14,5<br />
Quellen: Bitkom, eco, isc2.org, McAfee, PwC, IDC<br />
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Text: Julia Wolf<br />
Ö<br />
ffentlicher Dienst oder freie Wirtschaft?<br />
Egal, wie du dich entscheidest,<br />
eines steht fest: Bei der Arbeit<br />
in der <strong>IT</strong>-Sicherheit bleibt Langeweile<br />
<strong>für</strong> dich ein Fremdwort. So auch beim<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Verfassungsschutz (BfV). <strong>Das</strong><br />
Aufgabenspektrum erstreckt sich dort von der<br />
klassischen Informationstechnik bis hin zu operativ<br />
eingesetzter Technik wie Funk, Video, GPS-<br />
Spurfolge und weiteren nachrichtendienstlichen<br />
Techniken. Dabei sind auch in den Kernaufgaben<br />
des Nachrichtendienstes <strong>IT</strong>-Experten gefragt, die<br />
gemäß dem BfV-Motto ›im Verborgenen Gutes<br />
tun‹. Hierzu gehört im Bereich der Spionageabwehr<br />
die Aufklärung von internationalen Cyberangriffskampagnen<br />
sowie die Beobachtung des<br />
islamistischen Terrorismus.<br />
Auch beim Bundesnachrichtendienst (BND) ist <strong>IT</strong>-<br />
Sicherheit ein Thema. Als Teil des Tagesgeschäfts<br />
werden Systeme betrieben und weiterentwickelt,<br />
die die Detektion von Cyberangriffen schon in<br />
Frühstadien ermöglichen. Schadsoftware wird<br />
auf ihre Funktionen, mögliche Urheberschaft<br />
sowie Erkennungsmerkmale <strong>für</strong> künftige Detektions-<br />
und Abwehrmissionen hin untersucht.<br />
Die zusätzlich betriebenen Abwehrsysteme, die<br />
neben der weltweiten Erkennung der Eigensicherung<br />
dienen, werden von den Experten mit<br />
den ermittelten Informationen gespeist und die<br />
Ergebnisse analysiert.<br />
DIE BUNDESWEHR UND IHRE HELFER<br />
In einer weiteren Bundeseinrichtung gilt <strong>IT</strong>-Safety<br />
First: Die Bundeswehr. Denn: Die Aufgabe der<br />
Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist es nach<br />
wie vor, die territoriale Unversehrtheit sowie<br />
die Souveränität Deutschlands und seiner Verbündeten<br />
zu wahren. »Die Bundeswehr stellt ein<br />
Hochwertziel <strong>für</strong> die Akteure im Cyber- und<br />
Informationsraum dar und muss neben den tausenden<br />
täglichen Malware- und Spam-Attacken<br />
jederzeit mit komplexen und professionellen<br />
Angriffen rechnen«, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.<br />
Um diesen Gefahren<br />
adäquat begegnen zu können, ist eine starke und<br />
dauerhafte Verteidigung notwendig. Die Hauptaufgabe<br />
der Bundeswehr ist daher der Schutz der<br />
eigenen <strong>IT</strong>-Systeme, in denen Kommunikationsund<br />
Informationstechnik zum Einsatz kommt.<br />
Dies schließt insbesondere die vielfältigen Waffensysteme<br />
und das <strong>IT</strong>-System der Bundeswehr<br />
in all seinen Facetten ein. Im Einklang mit den<br />
Verbündeten im transatlantischen Bündnis ist<br />
der Cyber- und Informationsraum neben den<br />
klassischen Dimensionen Land, Luft, Weltraum<br />
und See zu einem neuen Operationsraum <strong>für</strong> die<br />
Bundeswehr geworden.<br />
Unterstützung erfährt die Bundeswehr beim<br />
Kampf gegen Cyberangriffe von dem <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
BWI, einer hundertprozentigen Bundesgesellschaft.<br />
Die <strong>IT</strong>-Sicherheitsexperten des Unternehmens<br />
haben neben ihrem Einsatz im Security<br />
Operations Center (SOC) sowie im Computer<br />
Emergency Response Team (CERT) vielfältige<br />
Aufgaben: Sie führen Schutzbedarfsanalysen<br />
durch, auditieren Prozesse und Systeme, steuern<br />
Security-Lifecycle-Prozesse und realisieren<br />
<strong>IT</strong>-Security Awareness-Maßnahmen. Alles in<br />
allem sind die BWI-Experten sowohl <strong>für</strong> die <strong>IT</strong>-<br />
Sicherheit ihrer eigenen Systeme und Verfahren<br />
als auch <strong>für</strong> die ihrer Kunden zuständig.<br />
DIG<strong>IT</strong>AL CRIME UN<strong>IT</strong><br />
Auch im zivilen <strong>IT</strong>-Sicherheitsgeschäft braucht<br />
es eine schnelle Eingreiftruppe <strong>für</strong> Sicherheitsvorfälle.<br />
Bei Microsoft ist dies die Digital Crime<br />
Unit (DCU). Hier arbeiten hochqualifizierte<br />
Experten jeden Tag daran, Angreifer zu identifizieren<br />
und Eindringlinge daran zu hindern,<br />
per E-Mail oder über Malware in Unternehmensnetzwerke<br />
einzudringen und Daten oder das<br />
geistige Eigentum zu stehlen. Die DCU nutzt<br />
modernste Sicherheits- und Analysetechniken<br />
aus der Cloud, um Auffälligkeiten zu registrieren,<br />
die auf einen möglichen Angriff hindeuten – und<br />
um tatsächliche Angriffe zeitnah bekämpfen zu<br />
können. <strong>Das</strong> Problem ist es in der Regel nicht,<br />
geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sondern<br />
Angriffe möglichst frühzeitig zu erkennen.<br />
Im Durchschnitt vergehen laut Bundesamt <strong>für</strong><br />
Sicherheit in der Informationstechnik ungefähr<br />
acht Monate, bis Unternehmen Angriffe bemerken.<br />
»Datendiebe und Hacker haben also viel Zeit,<br />
um ihr Unwesen zu treiben«, sagt Dana Behncke,<br />
Product Marketing Manager Enterprise Mobility<br />
+ Security bei Microsoft Deutschland.<br />
LIEBHABER DER HERAUSFORDERUNG<br />
Die Aufgaben beim Staat sowie im Unternehmen<br />
machen es schon deutlich: Tagtäglich warten<br />
neue Herausforderungen auf die Experten in<br />
Sachen Cyber-Security – nicht zuletzt, da sich<br />
mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der<br />
<strong>IT</strong> auch ständig neue Möglichkeiten <strong>für</strong> Angriffe<br />
auftun. »Wir müssen unsere Strategien laufend<br />
anpassen und uns konkret auf neue Risiken einstellen,<br />
zum Beispiel wie wir uns gegen Ransomware<br />
absichern können«, sagt Michael Rautert,<br />
Director Standards & Compliance bei Arvato<br />
Financial Solutions. Da die Bedrohungslage<br />
in der <strong>IT</strong>-Sicherheit komplex ist, aktualisieren<br />
die Experten im Unternehmen regelmäßig ihre<br />
Einschätzungen, Bewertungen und die Priorität<br />
der Maßnahmen. Die große Herausforderung<br />
sieht ein Sprecher des Verteidigungsministeriums<br />
jetzt und in Zukunft in der steigenden<br />
Verwundbarkeit immer komplexer werdender<br />
Systeme und Netzwerke. Diese Schnelllebigkeit<br />
der technischen Fortentwicklung und der immer<br />
weiter reichenden Vernetzung sorgten <strong>für</strong> eine<br />
Asymmetrie zwischen der Manipulation aus<br />
dem Netz und einer zeitgerechten Cyberabwehr.<br />
Absolventen, die beim Gedanken an solch herausfordernde<br />
Aufgaben kalte Füße bekommen,<br />
können gelassen bleiben: Denn in verantwortungsvolle<br />
Positionen können sie hineinwachsen.<br />
Beim BND werden Nachwuchskräfte etwa<br />
schrittweise durch gemeinsame Projekte mit<br />
erfahrenen Mitarbeitern und gute fachspezifische<br />
Fort- und Weiterbildung auf die Übernahme<br />
von Fach- und Führungsaufgaben vorbereitet.<br />
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ist es, dass die Menschen der digitalen Welt vertrauen können. Darum kümmern<br />
wir uns. Als nationale Behörde <strong>für</strong> Cyber-Sicherheit gestalten wir <strong>IT</strong>-Sicherheit in<br />
Deutschland – aber auch in Europa und der Welt. Dazu arbeiten wir mit Wirtschaft<br />
und Wissenschaft zusammen. Wir beraten Politik und Verwaltung und stehen im<br />
Dialog mit den Bürgern sowie zahlreichen Verbänden. Im internationalen Austausch<br />
sind unsere Experten geschätzt und gefragt. Alles <strong>für</strong> ein gemeinsames Ziel: Informationssicherheit.<br />
Wir sorgen da<strong>für</strong>, dass die Zukunft aus dem Netz erwachsen kann.<br />
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Text: Julia Wolf<br />
PRIVATWIRTSCHAFT<br />
DIENSTLEISTUNGEN<br />
»Wir rechnen weiter mit einem steigenden<br />
Bedarf im gesamten internationalen<br />
Umfeld von Arvato Financial Solutions.<br />
Bei uns bieten sich daher spannende Möglichkeiten,<br />
auch international vernetzt<br />
tätig zu sein.«<br />
Michael Rautert, Director Standards & Compliance,<br />
Arvato Financial Solutions<br />
INFORMATIONSTECHNIK<br />
»Wir benötigen pro Jahr 15 Absolventen <strong>für</strong><br />
die Einsatzbereiche Security Consultant,<br />
Security Architect, SOC Analyst und<br />
Computer Emergency Response Team<br />
(CERT) Expert. Aus der Erfahrung der<br />
vergangenen Jahre und der wachsenden<br />
Bedeutung des Themas ist es relativ sicher,<br />
dass der Bedarf an Absolventen weiter steigen wird.«<br />
Dr. Bernd Eßer, Chief Information Security Officer, BWI<br />
ÖFFENTLICHER DIENST<br />
START-UP UNTER DEN BEHÖRDEN<br />
Die Zentrale Stelle <strong>für</strong> Informationstechnik im Sicherheitsbereich<br />
(Z<strong>IT</strong>iS) ist als neue Behörde die Forschungsund<br />
Entwicklungsinstanz <strong>für</strong> technische Lösungen mit<br />
Cyberbezug und damit Dienstleister der Sicherheitsbehörden<br />
in Deutschland. »Unser Anspruch ist es, in unserem<br />
Aufgabengebiet eine Schlüsselrolle zu übernehmen und<br />
damit einen wesentlichen Beitrag zur inneren Sicherheit<br />
zu leisten. Dabei verzichten wir auf Schlips und Kragen,<br />
denn wir verstehen uns als Start-up«, sagt Hans-Christian<br />
Witthauer, Leiter Aufbaustab bei Z<strong>IT</strong>iS.<br />
BUNDESNACHRICHTENDIENST (BND)<br />
»Der BND ist kontinuierlich auf der Suche nach unterschiedlich<br />
qualifizierten <strong>IT</strong>-Fachkräften und der Bedarf wächst<br />
stetig. Wir haben derzeit noch hohen Personalbedarf in<br />
diesem Bereich. Cyber-Vorfälle nehmen stetig zu und stellen<br />
eine ernstzunehmende Bedrohung <strong>für</strong> die Sicherheit der<br />
Bundesrepublik Deutschland dar.« Heidi Denz, Personalgewinnung,<br />
BND<br />
SOFTWAREENTWICKLUNG<br />
»Es gibt immer einen Bedarf an qualifizierten<br />
Sicherheitsexperten. Aber aktuell ist<br />
der Bedarf sehr hoch. Gleichzeitig nutzen<br />
wir die Möglichkeit, Experten aus- und<br />
weiterzubilden.«<br />
Dana Behncke, Product Marketing Manager<br />
Enterprise Mobility + Security, Microsoft Deutschland<br />
BUNDESWEHR<br />
Aktuell sind im Organisationbereich Cyber- und Informationsraum<br />
(CIR) 13.500 Arbeitsplätze gebündelt. Bis 2021<br />
wird der Bereich auf bis zu 15.000 Soldaten sowie zivile<br />
Mitarbeiter wachsen. Drei Dienststellen werden zum Teil<br />
neu aufgebaut oder teilweise deutlich erweitert. Neben<br />
dem bereits existierenden Zentrum <strong>für</strong> Cybersicherheit<br />
der Bundeswehr ist <strong>für</strong> 2018 der Aufbau des Zentrums <strong>für</strong><br />
Cyber-Operationen und ein Jahr später die Indienststellung<br />
des Zentrum Softwarekompetenz der Bundeswehr geplant<br />
– daraus resultiert ein entsprechender Fachkräftebedarf.<br />
BUNDESAMT FÜR VERFASSUNGSSCHUTZ (BFV)<br />
Der Bedarf an MINT-Spezialisten und damit auch <strong>IT</strong>-Sicherheitsexperten ist<br />
hoch. Um den gewachsenen technischen und digitalen Bedrohungen auch<br />
weiterhin auf höchstem Niveau begegnen zu können, werden vor allem <strong>Informatiker</strong>,<br />
Mathematiker sowie Ingenieure gesucht. Da die Gewährleistung der<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit von zunehmender Bedeutung ist, geht das BfV auch von einem<br />
wachsenden Bedarf an <strong>IT</strong>-Sicherheitsfachleuten aus.<br />
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HIER LIEST DU, WELCHE INNOVATIONEN EN VOGUE<br />
UND WELCHE SKILLS DERZE<strong>IT</strong> GEFRAGT SIND<br />
Text: Julia Wolf<br />
D<br />
ie Informationstechnik befindet sich in einem<br />
ständigen, rasend schnellen Wandel – und mit ihr<br />
die Anforderungen an <strong>IT</strong>-Sicherheit. Experten<br />
aus drei Unternehmen erklären, welche Trends<br />
und Innovationen in ihren Augen die Branche am meisten<br />
beeinflussen.<br />
»Eine ganz wichtige Neuerung in der <strong>IT</strong>-Security ist aktuell<br />
der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Suche<br />
nach Auffälligkeiten in Datenströmen oder Logdateien«,<br />
sagt Dr. Bernd Eßer, Chief Information Security Officer<br />
bei BWI. Im Moment sei dies aber vor allem ein Thema der<br />
Forschung. Eingang in kommerzielle Produkte hat es noch<br />
nicht gefunden. Dr. Eßer ist sich jedoch sicher, dass KI <strong>für</strong><br />
künftige <strong>IT</strong>-Security-Anwendungen sehr wichtig sein<br />
wird.<br />
Michael Rautert, Director Standards & Compliance bei Arvato<br />
Financial Solutions, stellt dagegen fest, dass Cloud<br />
Computing, Automatisierung/Robotics und Artificial Intelligence<br />
in der Wirtschaft insgesamt auf dem Vormarsch<br />
sind. Vielfach seien sie schon fester Bestandteil der Arvato-<br />
Produkte. Da diese aufstrebenden Technologien natürlich<br />
auch alle Sicherheitsanforderungen <strong>für</strong> die teils kritischen<br />
Geschäftsanwendungen erfüllen müssen, ist die Absicherung<br />
dieser Technologien ein wichtiger Schwerpunkt <strong>für</strong><br />
das Unternehmen.<br />
Die Innovationen in der <strong>IT</strong>-Sicherheit rühren aber nicht<br />
nur von Fortschritten in der Informationstechnik her, sondern<br />
auch von rechtlichen Vorschriften. Dana Behncke,<br />
Product Marketing Manager Enterprise Mobility + Security<br />
bei Microsoft Deutschland, zufolge ist das größte Sicherheitsthema<br />
<strong>für</strong> Unternehmen derzeit die EU-Datenschutz-Grundverordnung,<br />
die vom 25. Mai 2018 an<br />
geltendes Recht sein wird. Sie regelt EU-weit den Umgang<br />
mit personenbezogenen Daten sowie mit biometrischen<br />
oder Verhaltensdaten, die über moderne Technologien relativ<br />
einfach konkreten Personen zugeordnet werden<br />
könnten. Diese Daten müssen künftig wirksam vor Missbrauch<br />
und Diebstahl geschützt werden. »Unternehmen<br />
müssen daher jetzt handeln und sich mit der neuen Verordnung<br />
beschäftigen«, sagt Behncke.<br />
5<br />
FÄHIGKE<strong>IT</strong>EN,<br />
die du als <strong>IT</strong>-Sicherheitsexperte<br />
mitbringen solltest<br />
1<br />
Neues Wissen saugst du<br />
regelrecht auf und bleibst<br />
damit immer auf dem aktuellsten<br />
Kenntnisstand.<br />
2<br />
Du vernetzt dich gerne mit<br />
anderen <strong>IT</strong>-Experten und kannst<br />
gut mit ihnen kommunizieren.<br />
3<br />
Strukturiertes, abstraktes Denken<br />
fällt dir leicht. Zudem bist du im<br />
Umgang mit Software kreativ.<br />
4<br />
Programmieren, Fehlersuche,<br />
Datenanalyse – könntest<br />
du Tag und Nacht tun.<br />
5<br />
Flexibilität ist deine Stärke. Du<br />
kannst dich schnell an neue<br />
Gegebenheiten anpassen.<br />
52 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
Dieser Slogan beschreibt am besten die Tätigkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Spätestens seit dem Anschlag in Berlin ist jedem wieder bewusst, dass Nachrichtendienste<br />
rechtzeitig an Informationen über außen- und sicherheitspolitisch<br />
relevante Sachverhalte kommen müssen. Kein ausländischer Terrorist beteiligt die Sicherheitsbehörden<br />
an seiner Anschlagsplanung. Kein Menschenhändler veröffentlicht<br />
seine Schmuggelrouten. Keine Überweisung trägt den Titel „Money Laundering“. Erkenntnisse<br />
über solche, die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland gefährdenden<br />
Machenschaften lassen sich oft nur mit nachrichtendienstlichen Mitteln gewinnen, ein<br />
wesentliches Mittel ist die Technische Aufklärung. Hier<strong>für</strong>, wie auch zur effektiven Unterstützung<br />
des gesamten Prozesses der Informationsverarbeitung bedarf es einer leistungsfähigen<br />
und zugleich sicheren <strong>IT</strong>-Infrastruktur sowie spezifischer <strong>IT</strong>-Verfahren.<br />
Daher suchen wir speziell in den technischen Berufen Nachwuchs.<br />
Master- und Bachelor-Absolventen (m/w) mit deutscher Staatsbürgerschaft<br />
aus den Bereichen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Nachrichtentechnik<br />
Informationstechnik<br />
Softwareentwicklung<br />
Netzwerktechnik<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
finden bei uns abwechslungsreiche Aufgabengebiete. Sei es in der Signalerfassung und<br />
-übertragung, der Entzifferung, der Selektion und Filterung oder dem Projektmanagement,<br />
der Anwendungsentwicklung, der Bereitstellung moderner <strong>IT</strong>-Infrastruktur (Server-<br />
und Clientsysteme, Netzwerke, Datenhaltungssysteme), dem <strong>IT</strong>-Betrieb oder der<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit.<br />
Diese spannenden Herausforderungen können Sie zusammen mit ca. 6500 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern an den zwei Großstandorten Berlin und Pullach bei München sowie<br />
Außenstellen im In- und Ausland angehen.<br />
Wir bieten:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Spannende Herausforderungen<br />
Flexible Arbeitszeiten<br />
Bezahlung nach Entgeltordnung Bund<br />
Festanstellung<br />
Weiterbildung<br />
Sollten wir Ihr Interesse an einer Karriere im BND geweckt haben, dann<br />
informieren Sie sich unter www.bundesnachrichtendienst.de.
HOCHSCHULPORTRÄT<br />
Hochschule Hof<br />
KEINE FRAGE<br />
DER GRÖSSE<br />
Durch<br />
DIE HOCHSCHULE HOF STREBT AN, VORRE<strong>IT</strong>ER BEIM AUFBRUCH<br />
INS DIG<strong>IT</strong>ALE ZE<strong>IT</strong>ALTER ZU SEIN. PRÄSIDENT PROF. DR. JÜRGEN<br />
LEHMANN ERZÄHLT, WIE SEIN MASTERPLAN DAFÜR AUSSIEHT<br />
Interview: Dr. Rowena Sandner<br />
die Ernennung zum Präsidenten verloren<br />
Sie damals Ihren Beamtenstatus … Viele konnten<br />
damals nicht verstehen, dass ich diesen aufgab.<br />
Aber mir war das nicht so wichtig, denn mich<br />
interessieren primär die Aufgaben und nicht das,<br />
was ich da<strong>für</strong> bekomme. In Relation zu den Arbeitsstunden<br />
ist der Job tatsächlich eher schlecht bezahlt<br />
– das kümmert mich aber nicht. Es muss mir Spaß<br />
machen. <strong>Das</strong> hat es bisher auch und ich hoffe,<br />
dass das auch die nächsten Jahre so bleiben wird.<br />
Studierende können an der<br />
Hochschule Hof aus insgesamt 33<br />
Studiengängen der drei Fakultäten<br />
Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurewissenschaften<br />
und Informatik<br />
wählen.<br />
Die Fakultät Informatik bietet die vier<br />
Bachelorstudiengänge Medien- und<br />
Wirschaftsinformatik, Informatik<br />
sowie Mobile Computing an. Im<br />
Master liegen die Schwerpunkte im<br />
Bereich Webscience und Industrieapplikationen.<br />
<strong>Das</strong> Programm ›hochschule dual‹ ermöglicht<br />
es Studierenden, Praxisnähe<br />
mit dem Studium zu verknüpfen. <strong>Informatiker</strong><br />
können hier etwa parallel<br />
zum Bachelorstudium eine Ausbildung<br />
zum Fachinformatiker absolvieren.<br />
Derzeit gibt es an der Hochschule Hof<br />
drei Forschungsinstitute, darunter<br />
auch das Insitut <strong>für</strong> Informationssysteme,<br />
iisys. Dort gibt es beispielsweise<br />
Arbeitsgruppen zum Thema<br />
›Cyberphysical Systems‹, ›Visual<br />
Analytics‹ oder ›Recht in Nachhaltigkeit,<br />
Compliance und <strong>IT</strong>‹.<br />
Herr Prof. Lehmann, Sie sind nun seit 2002 Präsident der Hochschule<br />
Hof. Was hat sich seit Ihrem Amtsantritt verändert?<br />
Einiges: Die Hochschule war im Jahr 2002 mit rund 1.200 Studierenden<br />
noch relativ klein. Mit heute knapp 3.500 Studierenden<br />
konnten wir die Studierendenzahl fast verdreifachen. Außerdem<br />
sind drei Forschungsinstitute, ein Weiterbildungsinstitut und<br />
das Digitale Gründerzentrum hinzugekommen. Wir haben<br />
zudem eine Reihe neuer Studiengänge geschaffen, darunter<br />
etwa Wirtschaftsrecht mit einem interdisziplinären Ansatz.<br />
Sie sind nun schon seit drei Amtsperioden Präsident. Was planen<br />
Sie <strong>für</strong> Ihre vierte Amtszeit? Mein Herzensthema ist der<br />
Digitale Aufbruch in Verwaltung und Lehre. In den nächsten<br />
fünf Jahren wollen wir unsere Verwaltung komplett digitalisieren<br />
und genauso sollen sich auch in der Lehre sowohl Inhalte<br />
als auch Methoden stärker an der Digitalisierung ausrichten.<br />
Natürlich bin ich auch auf die Fertigstellung einiger von mir<br />
angestoßener Projekte wie etwa das Institut <strong>für</strong> Wasser- und<br />
Energiemanagment, das Digitale Gründerzentrum oder das<br />
Textiltechnikum in Münchberg gespannt.<br />
Die Hochschule Hof bezeichnet sich als ›Green Tech University‹<br />
– auch ein Projekt unter Ihrer Federführung. Was verbirgt sich<br />
hinter diesem Begriff? Green Tech steht <strong>für</strong> eine intelligente<br />
Ressourcennutzung, ergo Nachhaltigkeit. Uns geht es dabei<br />
um die Balance zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozialverträglichkeit.<br />
Die Grundidee ist, uns bei allem, was wir als<br />
Hochschule tun, am Leitbild der Balance dieser drei Elemente<br />
zu orientieren.<br />
Sie haben mit Ihren Ansätzen die Entwicklung der Hochschule<br />
maßgeblich geprägt. Zuvor waren Sie als Richter und Staatskommissar<br />
tätig. Wie sind Sie nach Hof gekommen? Mein Weg<br />
an die Hochschule Hof war ungewöhnlich, ich wurde damals<br />
innerhalb von 48 Stunden zum Präsidenten gemacht. Die Stelle<br />
war vakant und der damalige Minister fragte mich, ob ich das<br />
Amt <strong>für</strong> eineinhalb Jahre als Übergangslösung übernehmen<br />
würde. Nun wurde ich bereits zum vierten Mal in Folge wieder<br />
ins Amt gewählt. Zuvor habe ich eine klassische Beamtenlaufbahn<br />
unter anderem im Bauamt und Staatlichen Prüfamt in<br />
der Verwaltung gemacht.<br />
Die Hochschule ist im Leitbild als Wissenschaftsunternehmen<br />
definiert. Sie sind Jurist, wie führen<br />
Sie die Hochschule als Wissenschaftsunternehmen?<br />
Eine wissenschaftliche Hochschule bewegt sich<br />
immer im Spannungsfeld der wirtschaftlichen und<br />
wissenschaftlichen Anforderungen, die eine solche<br />
Einrichtung nunmal hat. Die Unternehmensführung<br />
ist jedoch tatsächlich ressourcengesteuert:<br />
Die Studierendenzahl entscheidet über das Einkommen.<br />
Diese Ressourcen versuche ich dann<br />
möglichst intelligent einzusetzen, um das Optimum<br />
herauszuholen. Die uralte Idee der Universita,<br />
in der alles durch eine Professorenmehrheit<br />
gesteuert wird, halte ich <strong>für</strong> völlig überholt. Da<br />
wird sich Jahre lang um Gelder gestritten und<br />
dann kommt nichts heraus. Es braucht meiner<br />
Meinung nach konkrete Zielvorgaben und das<br />
lässt sich nur schwer basisdemokratisch organisieren.<br />
<strong>Das</strong> Tempo der aktuellen Zeit ist da<strong>für</strong><br />
viel zu schnell. Es gilt heutzutage, rasch Entscheidungen<br />
zu treffen. Die können auch mal falsch<br />
sein, aber eine falsche Entscheidung ist immer<br />
noch besser als gar keine.<br />
Entscheidungsfreudigkeit ist gerade <strong>für</strong> eine kleine<br />
Hochschule in ländlicher Region ein wichtiger Faktor.<br />
Genau. Wir müssen uns angesichts der demografischen<br />
Entwicklung hierzulande immer die Frage<br />
stellen, wie wir jenseits der regionalen Förderung<br />
auch überregional wahrgenommen werden. Denn<br />
das führt letztlich auch zu mehr Studierenden.<br />
Wir müssen Profile entwickeln und diese mit der<br />
Forschung verknüpfen. Seit wir beispielsweise ein<br />
Fraunhofer-Anwendungszentrum haben, steigt<br />
das überregionale Interesse <strong>für</strong> die Hochschule Hof.<br />
Sicher hilft dabei auch der Fokus auf Trendthemen,<br />
um im Gespräch zu bleiben? <strong>Das</strong> ist zum<br />
Beispiel <strong>für</strong> den Bereich Wasserversorgung der<br />
Fall, ein weltweites Megathema. Unser Institut <strong>für</strong><br />
Wasser- und Energiemanagement ist gerade im<br />
Aufbau. International haben wir uns zudem mit<br />
dem Bayerisch-Indischen Zentrum ein gutes Netz-<br />
54 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
<strong>audimax</strong>-Serie<br />
Studieren in Deutschland<br />
»WIR HABEN 24 STUNDEN GEÖFFNET. DENN EINE<br />
HOCHSCHULE SOLLTE EIN LEBENDIGER ORGANISMUS SEIN,<br />
UND NICHT EINE BEHÖRDE, DIE UM 16 UHR SCHLIESST.«<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann, Präsident der Hochschule Hof<br />
werk aufgebaut. Kein leichtes Unterfangen – die<br />
Idee kam zwar von Anfang an in der Staatskanzlei<br />
gut an, doch es passierte lange nichts. Schließlich<br />
besuchte der damalige Ministerpräsident Stoiber<br />
Indien, dann wurde das Thema wieder aktuell<br />
und wir bekamen den Zuschlag. Ein toller Erfolg,<br />
denn solche Förderungen gehen im Normalfall an<br />
große Universitäten.<br />
Neben der Demografie stellt auch die Digitalisierung<br />
unser Land vor Herausforderung. Wie wollen<br />
Sie die Hochschule Hof darauf vorbereiten? Wie<br />
bereits erwähnt, wollen wir eine digitale Musterverwaltung<br />
schaffen und die Hochschule zu einer<br />
modernen Arbeitswelt mit flexiblen Arbeitszeiten<br />
und -plätzen machen. Doch damit ist es nicht getan,<br />
denn die Arbeitsbedingungen der Zukunft werden<br />
sich nochmal massiv verändern. Deshalb brauchen<br />
wir neue Qualifikationen und Ausbildungswege.<br />
Ist ›hochschule dual‹ einer davon? Natürlich, denn<br />
die duale Verknüpfung in der Ausbildung wird<br />
sich künftig noch auf weitere Lebensbereiche<br />
ausdehnen. Der studierte Bäcker ist nicht so visionär,<br />
wie es sich vielleicht anhören mag. In der<br />
modernen Produktion braucht es weiterführende<br />
Fähigkeiten, die sozusagen mit dem klassischen<br />
Brot backen nichts mehr zu tun haben. Insbesondere<br />
dann nicht, wenn ein Unternehmen geführt<br />
werden muss.<br />
Eine weitgedachte Perspektive. Wie schaffen Sie es,<br />
dass auch die Kollegen ihre Ansätze immer wieder<br />
neu hinterfragen? Beispielsweise hat unsere Fördergesellschaft<br />
unlängst einen mit 20.000 Euro dotierten<br />
Preis <strong>für</strong> die modernste Lehre ausgelobt. Ziel<br />
ist, im Wettbewerbsverfahren die Modernisierung<br />
der Lehre voranzutreiben. Der Gewinner kann die<br />
Fördergelder dann <strong>für</strong> seinen eigenen Fachbereich<br />
einsetzen. Wir sind zwar eine kleine Hochschule,<br />
aber ich glaube daran, dass wir durchaus Chancen<br />
haben, beim digitalen Aufbruch ganz vorn dabei<br />
zu sein, wenn wir stets zukunftsgerichtet denken.<br />
CAMPUS KENNER<br />
<strong>Das</strong> trinkt man hier: Meinel<br />
Doppelbock<br />
Der coolste Club: 1st floor<br />
Wohin mit Mutti: Zu den Internationalen<br />
Hofer Filmtagen<br />
WG-Kosten: 230 Euro inklusive Nebenkosten<br />
(www.studenten-wg.de)<br />
Eine letzte Frage: Warum würden Sie in Hof studieren?<br />
Es ist überschaubar, das Betreuungsverhältnis<br />
ist mit Eins zu 30 denkbar gut. In einer<br />
großen Hochschule sitzen Studierende manchmal<br />
mit tausend Leuten im Saal – wann haben<br />
diese Gelegenheit, ein individuelles Gespräch<br />
mit Dozenten zu führen oder ihre Sorgen und<br />
Wünsche vorzutragen? Außerdem gefällt mir<br />
unsere Architektur, die schon deutschlandweit<br />
Preise abgeräumt hat. n<br />
<strong>Das</strong> schönste Plätzchen: Terrasse<br />
der Cafeteria<br />
Bestes Mensagericht: Gebratenes<br />
Kokoshuhn mit Kichererbsen-<br />
Melonencurry<br />
Beliebtester Prof: Prof. Dr. Hechtfischer,<br />
Informatik<br />
Frauen-/Männeranteil: 45,7 Prozent<br />
/ 54,3 Prozent; 3.656 Studierende<br />
insgesamt (Stand Frühjahr <strong>2017</strong>)<br />
Die größte Studentengruppe:<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Foto: Dimitri Yudov / <strong>audimax</strong><br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 55
studium<br />
Prozent mehr ausländische Studierende als noch<br />
vor zehn Jahren gibt es derzeit an deutschen<br />
Hochschulen. Die größte Gruppe kommt aus China,<br />
37gefolgt von Indien und Russland.<br />
Neuigkeiten des Monats<br />
TEURE TICKETS, SUPER STIPENDIEN,<br />
LÜCKENHAFTE LEHRE UND INSPIRATION<br />
STIPENDIUM FÜR SCHLECHTE<br />
NOTEN Unterdurchschnittliche Leistungen<br />
als ausschlaggebendes Kriterium<br />
<strong>für</strong> ein Stipendium? Klingt verrückt,<br />
ist aber so. <strong>Das</strong> Social Start-up<br />
myStipendium will Studenten unterstützen,<br />
die aus persönlichen Gründen<br />
– etwa einer Krankheit, einem Kind,<br />
einem Nebenjob zur Studienfinanzierung<br />
– überlastet sind und daher<br />
schlechte Noten schreiben. Bewerbungen<br />
können bis 22. November eingereicht<br />
werden. Weitere Infos unter<br />
www.mystipendium.de SEMESTERTI-<br />
CKET-RANKING <strong>Das</strong> Vergleichsportal<br />
Netzsieger.de hat gezeigt: Unter den 40<br />
größten Hochschulen in Deutschland<br />
erhebt die Universität Hannover mit<br />
243 Euro den höchsten Beitrag <strong>für</strong><br />
das Semesterticket. Am günstigsten<br />
kommen dagegen die Kieler Studenten<br />
mit 57 Euro weg. Allerdings können<br />
sie nur die öffentlichen Verkehrsmittel<br />
im Stadtgebiet nutzen. Da haben's die<br />
Studenten in NRW besser: Sie dürfen<br />
im gesamten Bundesland umherfahren.<br />
MEHR GELD FÜR EURE MEN-<br />
SEN Deutsche Studenten gehen gerne<br />
in die Mensa – rund 73 Prozent mindestens<br />
einmal wöchentlich. Doch die<br />
Mensen haben längst ihre Belastungsgrenze<br />
erreicht. <strong>Das</strong> Deutsche Studentenwerk<br />
hat deshalb nochmals seine<br />
Forderung nach einem gemeinsamen<br />
Bund-Länder-Hochschulsozialpakt<br />
unterstrichen, der auch dem Ausbau<br />
der Mensen dienen soll. Für diesen<br />
werden in den kommenden vier Jahren<br />
rund 800 Millionen Euro benötigt,<br />
um die Kapazitäten an die gewachsenen<br />
Studierendenzahlen anzupassen.<br />
INSPIRATION DER KÖNIGSKLASSE<br />
Deine Karriere-Motivation befindet<br />
sich gerade auf dem Tiefpunkt? Kein<br />
Problem – denn das wird sich schnell<br />
ändern, sobald du dir ein, zwei oder<br />
drei der zahlreichen inspirierenden<br />
Kurzvideos von Martin Grosse<br />
angesehen hast. Seit Anfang Oktober<br />
verraten Geschäftsführer und Topentscheider<br />
in dem neu produzierten<br />
Format namens ›koenigsklassenummereins‹<br />
darin ihre persönlichen<br />
Erkenntnisse und geben Studierenden<br />
Tipps <strong>für</strong>s Berufsleben. Den Anfang<br />
der Videoserie machten zum Beispiel<br />
die Bitkom-CEOs Dr. Bernhard<br />
Rohleder und Dr. Joachim Bühler.<br />
Neugierig? Die Videos gibt’s unter<br />
<strong>audimax</strong>.de/koenigsklasse LÜCKE IN<br />
DER LEHRE In einer neuen Studie<br />
zeigt das Institut der deutschen Wirtschaft<br />
Köln, dass die Hochschulen<br />
hierzulande zwar zur Weltspitze in<br />
der Forschung gehören, aber in der<br />
Lehre – vor allem hinsichtlich der<br />
Digitalisierung – hinterherhinken.<br />
In einigen Fachbereichen wie den<br />
Ingenieur- und Naturwissenschaften<br />
sind die finanziellen Mittel pro<br />
Student geschrumpft. Gleichzeitig<br />
hat sich das Betreuungsverhältnis<br />
verschlechtert. Was hilft? Zum Beispiel<br />
mehr Geld vom Bund.<br />
Start-up des Monats<br />
SESAM, ÖFFNE DICH!<br />
Wer kennt das nicht? Freunde haben einem ihre Wohnung<br />
<strong>für</strong>s Wochenende überlassen, doch die Schlüsselübergabe<br />
gestaltet sich mehr als schwierig. Auch mit Privatanbietern<br />
von Unterkünften ist die Abstimmung nicht immer leicht.<br />
<strong>Das</strong> weiß auch der Wiwi-Student Jürgen Lotz, der gemeinsam<br />
mit zwei Freunden kurzerhand ein Unternehmen<br />
gegründet hat, um das Problem zu lösen: Mutuum AirLock.<br />
<strong>Das</strong> deutsch-spanische Start-up hat nun ein System entwickelt,<br />
mit dem Besucher verschlossene Türen – sowohl<br />
Wohnungs- als auch Gebäudetüren – mittels der Mutuum-<br />
App öffnen können. Dazu verschickt der Vermieter einen<br />
Link auf das Smartphone des Gastes, der zu den visuellen<br />
Schlüsseln führt. Nun müssen die Besucher nur noch auf<br />
den Code klicken – und schon steht ihnen der Zugang ins<br />
Gebäude beziehungsweise Wohnungsinnere offen. Mehr<br />
Infos gibt's unter www.mutuum.org<br />
Nebenjobrakete<br />
PROFI-SIMULANT<br />
Übelkeit, Fieber oder Kopfschmerzen vortäuschen? Da<strong>für</strong><br />
gibt es schnell mal Ärger. Es sei denn, du machst das beruflich:<br />
als Schauspielpatient. Du lernst, in die Rolle eines<br />
Patienten mit festgelegten Beschwerden zu schlüpfen. Im<br />
Patientengespräch mit einem angehenden Arzt – einem<br />
Medizinstudenten im Gesprächsführungskurs – liegt der<br />
Fokus nicht auf der Diagnose, sondern auf der Gestaltung<br />
des Gesprächs an sich. Am Ende musst du ehrliches Feedback<br />
geben, damit die Studierenden daraus lernen können.<br />
Schauspielerfahrung ist <strong>für</strong> diesen Nebenjob natürlich<br />
von Vorteil, aber kein Muss. Du solltest Interesse an der<br />
medizinischen Ausbildung haben und eine große Portion<br />
Einfühlungsvermögen besitzen, um der Patientenrolle<br />
entsprechend auf die Fragen und Erklärungen des angehenden<br />
Arztes reagieren zu können. Gehalt circa zwölf<br />
Euro pro Stunde Arbeitszeiten abhängig vom Stundenplan<br />
der Medizinstudis Bewerbung an die medizinische Fakultät<br />
deiner Uni.<br />
Text: Julia Wolf Quellen: DZHW, 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks<br />
Fotos: © otsphoto, panptys vchalup/Fotolia, als Gründer<br />
56 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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Teilnehmen dürfen nur Studenten oder<br />
Absolventen, deren Studienabschluss<br />
nicht länger als ein Jahr zurückliegt, und<br />
die einen Wohnsitz in Deutschland haben.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die<br />
Gewinner veröffentlichen wir auf unserer<br />
Webseite. Bei Punktgleichheit mehrerer<br />
Teilnehmer entscheidet das Los.
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Runde 1<br />
Mo<br />
0 Uhr<br />
Pro Runde stellen wir im Multiple-Choice-Verfahren fünf<br />
Fragen aus verschiedenen Bereichen, die du innerhalb einer<br />
vorgegebenen Zeit beantworten musst.<br />
Do<br />
0 Uhr<br />
Runde 2<br />
Runde 3<br />
Mo<br />
0 Uhr<br />
Do<br />
0 Uhr<br />
Runde 4<br />
Runde 5<br />
Mo<br />
0 Uhr<br />
Do<br />
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Wenn du in einer Runde alle fünf Fragen richtig beant wortest,<br />
kommst du in den Lostopf <strong>für</strong> den Rundengewinn!<br />
Die Gewinner werden per Losentscheid ermittelt und nach<br />
Beendigung der Runde benachrichtigt.<br />
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Mo<br />
13.<strong>11</strong>.<br />
Mo<br />
20.<strong>11</strong>.<br />
Mo<br />
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Mo<br />
04.12.<br />
Mo<br />
<strong>11</strong>.12.<br />
Mo<br />
18.12.<br />
Mo<br />
25.12.<br />
Mo<br />
01.01.<br />
Mo<br />
15.01.<br />
Mo<br />
29.01.<br />
Do<br />
26.10.<br />
Do<br />
02.<strong>11</strong>.<br />
Do<br />
09.<strong>11</strong>.<br />
Do<br />
16.<strong>11</strong>.<br />
Do<br />
23.<strong>11</strong>.<br />
Do<br />
30.<strong>11</strong>.<br />
Do<br />
07.12.<br />
Do<br />
14.12.<br />
Do<br />
21.12.<br />
Do<br />
28.12.<br />
Mo<br />
08.01.<br />
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OB DU WIRKLICH<br />
RICHTIG STEHST …<br />
… IST NICHT IMMER GLEICH KLAR.<br />
WICHTIG IST: AUSPROBIEREN UND ZWEIFEL ABLEGEN.<br />
WIE? HIER GIBT'S TIPPS<br />
Text: Robin Haring<br />
Vor einigen Jahren gab es in Mecklenburg-<br />
Vorpommern eine Kampagne mit dem Titel<br />
›Einfach Anfangen‹. Doch was anfangs als Ermutigung<br />
<strong>für</strong> Existenzgründer gedacht war, ist<br />
inzwischen zum geflügelten Wort im Kampf<br />
gegen den Zweifel geworden. Wir alle stehen<br />
täglich vor unendlich vielen Entscheidungen.<br />
Mal kleinere, wie die Wahl der Hautcreme oder<br />
Senfsorte – mal größere, wie die Wahl des Studienfachs<br />
oder Wohnorts. Unser vertrauter Begleiter<br />
ist dabei: der Zweifel. Treffe ich die richtige<br />
Entscheidung? Könnte es auch anders sein?<br />
Der Zweifel gehört zwar zu den bedeutendsten<br />
Errungenschaften der Moderne – ohne Zweifel<br />
kein Wissen – und ist – ohne Zweifel – ein gutes<br />
Werkzeug, um das Denken zu fördern, aber<br />
oftmals steht er dir auch einfach nur im Wege.<br />
Wer sich alle Türen offen hält, verbringt sein Leben<br />
auch nur auf dem Flur.<br />
SCHWERE ENTSCHEIDUNG<br />
Aber warum tun wir uns mit Entscheidungen<br />
so schwer? Weil wir das Wesen einer Entscheidung<br />
häufig falsch verstehen. Eine Entscheidung<br />
funktioniert anders als bei ›Wer wird<br />
Millionär‹, wo nur eine Antwort richtig ist und<br />
alle anderen falsch. Im richtigen Leben ist es im<br />
Moment der Entscheidung unmöglich abzusehen,<br />
wie die Dinge sich entwickeln werden. Es<br />
gibt kein Richtig oder Falsch. Es gibt keine guten<br />
Entscheidungen. Es gibt nur Entscheidungen,<br />
die gut werden könnten. Deshalb ist am<br />
wichtigsten, überhaupt eine Entscheidung zu<br />
treffen. Alles was danach kommt, darfst du in<br />
entspannter Gelassenheit auf dich zukommen<br />
lassen, denn das Wichtigste hast du erledigt: du<br />
hast dich entschieden.<br />
EINE ENTSCHEIDUNG<br />
Aber machen wir uns nichts vor. Wichtige Entscheidungen<br />
zu treffen, erfordert unglaublich<br />
viel Mut und Courage. Laut Studien sind nur<br />
fünf Prozent der Menschen überhaupt in der<br />
Lage Entscheidungen zu treffen. <strong>Das</strong> bedeutet,<br />
dass 95 Prozent der Leute nicht entscheidungsfähig<br />
sind. Zu groß ist die Angst, etwas zu verpassen.<br />
FOMO, fear of missing out, ist ein ernstzunehmender<br />
Gegner. Denn es wird immer<br />
jemanden mit mehr Freizeit, mehr Geld, mehr<br />
Spaß und mehr Freunden geben – zumindest<br />
denkst du das – und dann ist er wieder da: der<br />
Zweifel.<br />
Was du jetzt brauchst ist Widerstandskraft<br />
a.k.a. Resilienz, ein Modethema das inzwischen<br />
ganze Buchregale füllt. Als Resilienz-<br />
Profi bleibst du geduldig, erträgst Widerstände<br />
und nimmst weder Erfolge noch Misserfolge<br />
persönlich. Sämtliche Biografien erfolgreicher<br />
Menschen gleichen sich in diesem einen Punkt,<br />
der Erfolg von Misserfolg unterscheidet: die Art<br />
und Weise mit Widerständen umzugehen. Also<br />
gehörst du zu den 95 Prozent oder triffst du<br />
eine Entscheidung und fängst einfach mal an?<br />
DEINE ENTSCHEIDUNG<br />
Es hat wirklich lange gedauert, bis ich dahinter<br />
gekommen bin, aber am Anfang weiß wirklich<br />
kaum jemand, was er mit seinem Leben anstellen<br />
soll. Weltreise, Studium oder Existenzgründung?<br />
Im Grunde ist es egal, du fängst einfach<br />
irgendwo an, wirfst dich auf das, was dich interessiert,<br />
gibst dein Bestes und sammelst auf<br />
dem Weg alles, was sich dir bietet. Bei Lichte<br />
betrachtet ist es ein Prozess, geprägt von Versuch<br />
und Irrtum. Geschichten von lückenlosen<br />
Biografien, makellosen Karrieren und traumhaften<br />
Erfolgen: schnurgerade, unausweichlich<br />
und zwangsläufig. Aber was wir uns da erzählen<br />
entspricht nicht der Realität. <strong>Das</strong>, was wir<br />
uns erzählen, sind Gewinnergeschichten, die<br />
im Rückblick immer so aussehen, als hätte es<br />
genau so kommen müssen. Aber: Was als linearer<br />
Prozess erzählt wird, ist niemals einer gewesen.<br />
Der Grund da<strong>für</strong> ist einfach: Niemand<br />
kann in die Zukunft sehen.<br />
Irgendeinen Plan haben sich zwar alle zurechtgelegt:<br />
Studium, Traumjob, Partner, Kinder,<br />
Familie und Doppelreihenendhaus. Aber beim<br />
Basteln an unseren Lebensplänen verlieren wir<br />
oft das Leben selbst aus den Augen. Ein Leben,<br />
das eben nicht linear verläuft. Bist du erst einmal<br />
auf dem Weg, ist es völlig in Ordnung die<br />
Spur zu wechseln, neue Dinge auszuprobieren<br />
und unbekanntes Gelände zu erobern. Indem<br />
du dich breit aufstellst, Erfahrungen sammelst,<br />
Ideen entwickelst und Kontakte aufbaust, erzeugst<br />
du immer neue Chancen und hast ein<br />
breiteres Fundament <strong>für</strong> Kommendes. <strong>Das</strong><br />
Wichtigste ist deshalb: einfach anfangen!<br />
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HOW TO – ENTSCHEIDUNGSFINDUNG<br />
Wir suchen die perfekte Entscheidung, aber<br />
finden stattdessen ein pausenloses Gewitter<br />
voller Zweifel, faulen Kompromissen und Prokrastination.<br />
So geht es tagein tagaus. Um dich<br />
von diesem täglichen Kampf gegen dich selbst<br />
zu entlasten, brauchst du ein wasserdichtes<br />
strategisches Selbstkonzept mit folgenden fünf<br />
Zutaten:<br />
1. VISION<br />
Entwickle eine Vorstellung davon, wie das gute<br />
Leben aussehen soll.<br />
2. ZIELE<br />
Formuliere als Zubringer vier konkrete Ziele –<br />
je spezifischer, desto besser.<br />
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3. PRIOR<strong>IT</strong>ÄTEN<br />
Du musst nicht alles richtig machen, um erfolgreich<br />
zu sein. Du musst nur eine Sache richtig<br />
gut können. So gut, dass niemand an dir vorbei<br />
kommt. In allen Bereichen Perfektion beziehungsweise<br />
Exzellenz zu erreichen, ist ohnehin<br />
unmöglich. Lass den anderen also auch noch<br />
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4. STÄRKEN ERKENNEN & UMSETZEN<br />
Suche etwas, das du magst, das dir leichtfällt<br />
und das du länger und besser kannst als andere.<br />
Bei welchen Tätigkeiten fühlst du dich voller<br />
Energie und Tatendrang? In welchen Bereichen<br />
lernst du schnell? Was würdest du tun, auch<br />
ohne Geld da<strong>für</strong> zu bekommen?<br />
5. HANDELN<br />
Einfach anfangen und viel machen, denn die<br />
Chance, deine Ziele und die Idee vom guten Leben<br />
auch tatsächlich zu erreichen, steigt durch<br />
die Anzahl deiner Versuche. n<br />
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Robin Haring ist Gesundheitswissenschaftler und Professor in<br />
Rostock. In seinem Anti-Ratgeber fasst er die Quintessenz seines Versagens<br />
zusammen – seine eigene Biografie des Scheiterns steht ganz<br />
vorne im Buch. Statt der üblichen Standardrezepte zur Selbstoptimierung<br />
versammelt dieses Buch daher insgesamt 32 Strategien,<br />
Fähigkeiten und Tricks, neudeutsch auch Life Hacks genannt, die<br />
Leben und Karriere schlicht leichter und besser machen.<br />
›Läuft bei mir‹ ist im Redline Verlag erschienen. Preis: 14,99 Euro.<br />
Redaktionspraktikum im Home Office<br />
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das Schreiben eines Blogs oder als freie/r Mitarbeiter/in einer Zeitung? Sie sind zuverlässig<br />
und können gut eigenständig arbeiten? Dann werden Sie Teil des Teams und<br />
machen Ihren Schreibtisch zum Home Office <strong>für</strong> ein interessantes Praktikum!<br />
Ihre Hauptaufgabe ist das Schreiben von Beschreibungstexten von Web-Seiten <strong>für</strong><br />
unseren Bestseller „<strong>Das</strong> Web-Adressbuch <strong>für</strong> Deutschland“.<br />
Darüber hinaus verfassen Sie Hintergrundartikel zu unterschiedlichen Themen, die auf<br />
den Online-Portalen des Verlages veröffentlicht werden (z. B. www.erfolgreich-reisen.de).<br />
Je nach Interesse und Fähigkeit haben Sie auch die Möglichkeit, im Lektorat mitzuarbeiten.<br />
Dauer: 2 – 3 Monate.<br />
Weitere Infos: www.web-adressbuch.de/praktikum
INTERNATIONAL<br />
VERBORGENE<br />
SCHÖNHE<strong>IT</strong><br />
TERESA FORSCHTE IM ÄRMSTEN LAND<br />
EUROPAS. REICH AN ERINNERUNGEN KEHRT<br />
SIE AUS DER REPUBLIK MOLDAU ZURÜCK<br />
Der Stadtsee Valea Morilor in Chișinău<br />
ist ein beliebter Ort <strong>für</strong> verliebte Pärchen.<br />
Taxi: In der Republik<br />
Moldau ticken die Uhren noch etwas anders.<br />
untersuchen wollte. Daher flog ich <strong>für</strong> einen mehrwöchigen<br />
Forschungsaufenthalt in die Republik Moldau, um mit Vertretern<br />
des moldauischen Menschenrechtssektors zu diskutieren,<br />
inwieweit die EU auf die Menschenrechtssituation in der<br />
Republik Moldau Einfluss nehmen kann. Eine Unterkunft <strong>für</strong><br />
die ersten Tage hatte ich über Airbnb gefunden, die restliche<br />
Zeit wohnte ich in einem Hostel, um mein schmales Stipendiumsbudget<br />
zu schonen.<br />
<strong>audimax</strong>-Serie<br />
<strong>Das</strong> Leben<br />
anderswo<br />
<strong>Das</strong> Anderswo<br />
Die Republik Moldau liegt<br />
zwischen der Ukraine und<br />
Rumänien im Südosten von<br />
Europa. Etwa 70 Prozent<br />
der Bevölkerung leben in<br />
den Städten, vor allem in<br />
der Hauptstadt Chișinău<br />
sowie in Bălti, Tiraspol und<br />
Bender. <strong>Das</strong> ärmste Land<br />
Europas lebt vor allem von<br />
der Landwirtschaft sowie<br />
von der damit verbundenen<br />
Industrie – das Klima begünstigt<br />
Obst- und Weinbau. Die<br />
Bevölkerung ist christlich<br />
geprägt – über 90 Prozent<br />
gehören den verschiedenen<br />
orthodoxen Kirchen an. <strong>Das</strong><br />
kleine Land zählt zwölf<br />
staatliche Hochschulen, die<br />
sich am Bologna-Prozess<br />
beteiligen.<br />
F<br />
ür die Republik Moldau gibt es zurzeit nur einen einzigen<br />
Reiseführer – und den auch erst seit 2016. Sogar der legendäre<br />
Lonely Planet, Bibel aller Low-Budget-Backpacker,<br />
verbannte das kleine Land in ein mickriges Kapitel in einem<br />
Osteuropa-Sammelband. Denn die Republik Moldau, die<br />
viele unter ihrem früheren Namen Moldawien kennen, ist das<br />
unbeliebteste Reiseziel Europas. Die Weltbank ermittelte, dass<br />
2014 nur <strong>11</strong>.000 Touristen das Land besuchten. Zum Vergleich:<br />
Nach Berlin kamen im gleichen Jahr zwölf Millionen Touristen.<br />
<strong>Das</strong>s die Besucher fern bleiben, ist kein Wunder. Auf den<br />
ersten Blick vermittelt die Republik Moldau ein trauriges Bild:<br />
Der kleine Staat, eingequetscht zwischen Rumänien und der<br />
Ukraine, ist das ärmste Land Europas. Seit der Unabhängigkeit<br />
von der Sowjetunion 1991 sind keine umfangreichen Reformen<br />
gelungen, Korruption und Vetternwirtschaft bremsen<br />
die Entwicklung des Landes bis heute aus. Die wirtschaftliche<br />
Lage ist so schlecht, dass ein Viertel der moldauischen<br />
Bevölkerung – über eine Million Menschen – im Ausland<br />
arbeitet. Die Politik des Landes stolpert von einer Krise in die<br />
nächste, ständige Regierungswechsel, Korruptionsskandale<br />
und Oligarchen, die sich immer mehr Macht verschaffen,<br />
prägen den politischen Alltag.<br />
Besonders gravierend ist die Menschenrechtssituation. Internationale<br />
Organisationen kritisieren seit Jahrzehnten eine<br />
lange Liste an Missständen, unter anderem die unmenschlichen<br />
Haftbedingungen, Folter in Polizeigewahrsam, fehlende<br />
Pressefreiheit und die schlechte Situation <strong>für</strong> LGBTI. Dennoch<br />
schloss das Land 2014 ein Assoziierungsabkommen mit der<br />
EU, obwohl diese die Achtung der Menschen- und Grundrechte<br />
zu ihren Grundwerten und fundamentalen politischen Prinzipien<br />
zählt. Ein Gegensatz, den ich in meiner Masterarbeit<br />
Touristische Highlights? Fehlanzeige!<br />
Als ich in Moldaus Hauptstadt Chișinău ankam, dampfte die<br />
Stadt seit Wochen bei 35 Grad im Schatten und machte es<br />
mir erstmal schwer, sie zu mögen. Es gibt in Chișinău keine<br />
wirklichen Sehenswürdigkeiten – es sei denn, man steht auf<br />
geballte Sowjetarchitektur in ihrer üblichen grauen Kantigkeit.<br />
Da es im Land fast keine Touristen gibt, gibt es auch kaum<br />
Informationen auf Englisch. In meinem Bachelorstudium<br />
hatte ich Rumänisch gelernt, die Amtssprache der Republik<br />
Moldau, was mir einiges erleichterte. Aber Besucher kommen<br />
in jedem Fall auch mit Russisch weiter.<br />
Die Armut der Menschen zeigte sich in den heißen Tagen<br />
in Chișinău an jeder Straßenecke, viel deutlicher, als ich es<br />
in Rumänien oder anderen Ländern Südosteuropas erlebt<br />
hatte. Für meine Masterarbeit hatte ich recherchiert, dass<br />
der monatliche Durchschnittslohn in der Republik Moldau<br />
rund 240 Euro beträgt. Chișinău zeigte jeden Tag in vielen<br />
Momenten, was diese Zahl <strong>für</strong> das Leben der Menschen wirklich<br />
bedeutet. Straßenhunde schliefen neben Bettlern auf den<br />
staubigen Straßen. Eine alte Frau saß in der Mittagshitze mit<br />
einem Klappstuhl am Straßenrand und verkaufte winzige,<br />
dehydrierte Kätzchen, <strong>für</strong> weniger als einen Euro pro Tier.<br />
Roma-Kinder, die bei roten Ampelphasen auf die vierspurigen<br />
Straßen huschten, um von den Fahrern Geld zu erbetteln. In<br />
einem Land, kaum eine Flugstunde von Wien entfernt.<br />
Schönheit auf den zweiten Blick<br />
Aber Moldau ist viel mehr, als nur ›ärmstes Land Europas‹.<br />
Nach einigen Tagen entdeckte ich auch in Chișinău besondere<br />
Orte, wie zum Beispiel den verlassenen jüdischen Friedhof<br />
der Stadt oder den Stadtsee Valea Morilor, an dem an den<br />
warmen Sommerabenden jedes einzelne verliebte Pärchen<br />
Chișinăus spazieren zu gehen schien. Außerdem hat Moldaus<br />
Hauptstadt eine vielfältige Restaurant- und Kneipenszene. Da<br />
das Land hauptsächlich von Landwirtschaft lebt und die Res-<br />
Text und Fotos: Teresa Pfützner<br />
62<br />
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INTERNATIONAL<br />
Teresas Tipps<br />
Unbedingt ausprobieren Trauben,<br />
Auberginen, Tomaten und<br />
Wein direkt von den Verkäufern<br />
am Straßenrand kaufen. Die Produkte<br />
kommen direkt aus dem Garten und<br />
schmecken hervorragend. Außerdem<br />
kommt das Geld so direkt bei den<br />
Menschen an.<br />
Bitte nicht Bestechen! Weder die<br />
berüchtigten Beamten an der Grenze<br />
zu Transnistrien, noch sonst irgendwen.<br />
Egal, wie dringend das eigene<br />
Anliegen scheint oder ob einem<br />
jemand erzählt, das sei ganz normal:<br />
Korruption ist einer der Hauptgründe,<br />
warum es mit der Republik Moldau<br />
nicht vorangeht.<br />
Geheimtipp Der verlassene jüdische<br />
Friedhof in Chișinău. Liegt zwar etwas<br />
außerhalb, aber ist jeden Besuch wert.<br />
Die Natur erobert sich das riesige<br />
Areal zurück. Die ehemaligen Gräber<br />
sind überwuchert, dazwischen dösen<br />
und spielen Straßenhunde.<br />
Es gibt prächtige Kirchenbauten<br />
im christlich geprägten Land.<br />
taurants die regionalen Produkte verarbeiten, ist die Qualität<br />
der angebotenen Gerichte unglaublich gut. <strong>Das</strong> Gleiche gilt<br />
<strong>für</strong> den moldauischen Wein, eines der wichtigsten Exportprodukte<br />
des Landes. Egal, ob ich ihn in einer schicken Bar trank<br />
oder aus einer 1,5-Liter-Plastikflasche, die ich einer Bäuerin<br />
am Straßenrand abgekauft hatte – er schmeckt fantastisch.<br />
Wer Moldau aber wirklich kennenlernen will, muss raus aus<br />
Chișinău. Nur wenige Stunden entfernt liegen traditionelle<br />
Weingüter, liebevoll restaurierte Klöster und ursprüngliche<br />
Natur. Eine Erfahrung <strong>für</strong> sich ist auch eine Reise in die autonome,<br />
prorussische Region Transnistrien.<br />
Obwohl ich ohne Begleitung gereist bin, bin ich nie lange allein<br />
geblieben. Die Moldauer, die ich kennenlernte, waren immer<br />
ehrlich interessiert an mir. Taxifahrer diskutierten mit mir über<br />
mein Masterarbeitsthema, eine Studentin nahm mich spontan<br />
zu einem Barabend mit ihren Freunden mit und eine siebzigjährige<br />
Dame notierte mir nach einer langen, gemeinsamen<br />
Busfahrt ihre Telefonnummer auf ihrem Kreuzworträtsel.<br />
Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Moldauer brachte<br />
mich auch in meiner Masterarbeit voran. Statt der geplanten<br />
fünf Interviews konnte ich schließlich doppelt so viele Experten<br />
befragen, weil mir meine Gesprächspartner halfen, weitere<br />
Interviewpartner zu gewinnen. Bei meinem Rückflug hatte<br />
ich seitenweise transkribierte Interviews mit Mitarbeitern<br />
von NGOs, internationalen Organisationen, moldauischen<br />
Institutionen und einer Botschafterin im Gepäck. Außerdem<br />
fragte ich mich auf dem Heimweg: Was muss ein Land eigentlich<br />
alles haben, damit es einen eigenen Lonely Planet bekommt? n<br />
Kätzchen am Straßenrand.<br />
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entschieden sich bei der Wahl zwischen<br />
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»Nach dem Praktikum ist vor dem Berufseinstieg – nutze<br />
das Momentum. Als Praktikant knüpfst du einige neue<br />
Kontakte und hinterlässt einen Eindruck im Unternehmen<br />
– diesen gilt es zu nutzen. Wichtig dabei ist der Zeitpunkt.<br />
Nutze schon während des Praktikums und unmittelbar<br />
danach digitale Karrierenetzwerke, um deine Kontakte zu<br />
pflegen und weiterhin präsent zu sein. Nimm Angebote wie<br />
Talentbindungsprogramme wahr und engagiere dich auch<br />
im Nachgang. <strong>Das</strong> Engagement wird natürlich von beiden<br />
Seiten vorausgesetzt. Mit unserem Bindungsprogramm, der<br />
Claas Next Generation, möchten wir ebenfalls den Kontakt<br />
zu herausragenden Praktikanten halten und idealerweise<br />
den Direkteinstieg <strong>für</strong> beide Seiten erleichtern.«<br />
Andreas Kranki,<br />
Chief Technology Officer UPDAY<br />
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Längere Praktika im Studium<br />
führen nicht automatisch dazu,<br />
dass Absolventen besser auf den<br />
Arbeitsmarkt vorbereitet sind –<br />
das zeigt ein Fachgutachten der<br />
Unis Potsdam und Oldenburg. Die<br />
beteiligten Forscher schlagen statt<br />
längeren Praxisphasen eine bessere<br />
Betreuung während der Praktika<br />
vor: verbindliche Qualitätsstandards<br />
könnten die Qualität der<br />
Praxisphasen steigern. Außerdem<br />
sollte im Vorfeld besprochen<br />
werden, welche Aufgaben und<br />
Zielsetzungen beide Seiten, also<br />
Praktikant und Unternehmen, mit<br />
dem Praktikum verfolgen.<br />
21.10. e-fellows MBA Day Ort: Frankfurt Info: www.e-fellows.net 21.10.<br />
Lange Nacht der Wissenschaften Ort: Nürnberg, Fürth, Erlangen Info: www.<br />
nacht-der-wissenschaften.de 23.-27.10. New Work Week Ort: Düsseldorf<br />
Info: new-work-week.io 24.10. Food Future Day Ort: Hochschle Osnabrück<br />
Info: www.hs-osnabrueck.de/food-future-day 24.-25.10. inova Ort: Ilmenau<br />
Info: www.inova-ilmenau.de 26.10. Pitch Club – Developer Edition Ort:<br />
Frankfurt Info: www.thepitchclub.com 26.10. QS World Grad School + MBA<br />
Tour Ort: München Info: www.topmba.com/events 28.10. QS World Grad<br />
School + MBA Tour Ort: Frankfurt Info: www.topmba.com/events 02.-05.<strong>11</strong>.<br />
Jugendmedientage Ort: München Info: www.jugendmedientage.de 07.<strong>11</strong>.<br />
Car Connects Ort: Mannheim Info: www.car-connects.de 07.<strong>11</strong>. International<br />
Day Ort: Nürnberg Info: www.wiso.rw.fau.de/international 08.-09.<strong>11</strong>. HoKo<br />
Ort: München Info: www.hoko-online.de 09.<strong>11</strong>. Jobunication Ort: Heidelberg<br />
Info: www.jobunication.de<br />
09.<strong>11</strong>. IP Career Ort: München Info:<br />
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Text: Petra Herr Quelle: Studie ›New Generation Recruitment Guide <strong>2017</strong> – 2018‹ YoungCapital, Universität Utrecht; › Qualitätsstandards <strong>für</strong> Praktika‹, Uni Potsdam, Uni Oldenbugg Foto: © Photographee.eu / Fotolia<br />
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erneuerbaren Energien <strong>für</strong> 1,3 Millionen Menschen, auch nachts dank innovativer Speichertechnik.<br />
CO2-Einsparungen von mindestens 800.000 Tonnen pro Jahr. <strong>Das</strong> geht nur mit einer<br />
durchdachten Finanzierung. Und mit einem starken Team, das Hand in Hand agiert. So wie<br />
Projektmanagerin Katharina Böhme und der technische Sachverständige Camilo Varas –<br />
auf dass aus einer Vision <strong>für</strong> die Zukunft eine Errungenschaft im Hier und Jetzt wird.<br />
Für zukünftige Herausforderungen brauchen wir Ihre Unterstützung. Überall dort, wo sich<br />
hinter einem Projekt Menschen mit Idealen verbergen. Überall dort, wo wir gemeinsam eine<br />
Antwort auf die Fragen finden, die unsere Gesellschaft wirklich bewegen. Überall dort, wo<br />
Ihre Kompetenz und die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit gefragt sind. Lassen Sie<br />
uns gemeinsam Impulse geben und aus Ideen greifbare Wirklichkeit machen.<br />
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KARRIERE IM AUSLAND<br />
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SO GELINGT DER START IM AUSLAND.<br />
TIPPS UND TRICKS AUS ERSTER HAND<br />
VORBERE<strong>IT</strong>UNGSZE<strong>IT</strong><br />
»Oft ist es sinnvoll, circa ein Jahr <strong>für</strong> den<br />
Umzugs- und Visumsprozess einzuplanen.<br />
Je nach konkretem Vorhaben und Visumstyp<br />
können Vorlaufzeiten <strong>für</strong> die Beantragung<br />
eines Visums oder die Erfüllung der notwendigen<br />
Kriterien stark variieren. Hinzu kommt,<br />
dass manche Visumstypen, wie zum Beispiel<br />
das beliebte H-1B <strong>für</strong> die USA, aufgrund von<br />
Zulassungsquoten durch eine Lotterie vergeben<br />
werden. Wichtig ist auch, dass solche<br />
Visumsdynamiken und Zulassungsbeschränkungen<br />
keinesfalls statisch sind und sich mit<br />
der Zeit ändern können. Daher: im Vorfeld<br />
informieren.«<br />
Moritz Baier, Investmentbanker in der New Yorker Konzernzentrale<br />
von Goldman Sachs<br />
VISA- UND STIPENDIENANTRÄGE<br />
»<strong>Das</strong> Wichtigste <strong>für</strong> Visa: Es schadet nie,<br />
sich frühzeitig bei einem Rechtsanwalt mit<br />
entsprechender Expertise über die individuellen<br />
Möglichkeiten zu informieren. Unbedingt<br />
sollte die persönliche Lage mit einem<br />
Experten geklärt werden, denn jeder Fall ist<br />
einzigartig, mit individuellen Möglichkeiten<br />
und Herausforderungen. Generell gilt:<br />
bewerben! Es gibt viele selbst hochkarätige<br />
Programme, die sich über mehr Bewerber<br />
freuen würden. Persönlich kann ich <strong>für</strong> ein<br />
Studium in den USA die Sonderprogramme<br />
der Studienstiftung des deutschen Volkes und<br />
die Graduiertenstipendien vom Deutschen<br />
Akademischen Austauschdienst empfehlen.<br />
Aber auch diverse Stipendiensuchmaschinen<br />
erleichtern die Suche nach maßgeschneiderten<br />
Angeboten.«<br />
Moritz Baier, Investmentbanker in der New Yorker Konzernzentrale<br />
von Goldman Sachs<br />
HÜRDEN IM ALLTAG<br />
Es gibt Dinge, die einem im ersten Moment<br />
als selbstverständlich erscheinen, einem im<br />
Ausland aber vor Herausforderungen stellen<br />
können – dies variiert von Land zu Land. Drei<br />
Punkte, die auf jeden Fall zu berücksichtigen<br />
sind, sind Bankkonto, Versicherungen und<br />
Führerschein. Moritz Baier kennt beispielsweise<br />
die Hürden in den USA: »Eine Kreditkarte<br />
ist in den USA unentbehrlich, allerdings<br />
gar nicht so einfach zu bekommen, weil die<br />
in Deutschland erarbeitete Kreditwürdigkeit<br />
nicht ohne Weiteres anerkannt wird. Im Gespräch<br />
mit den Banken lässt sich aber in der<br />
Regel gut herausfinden, welche Möglichkeiten<br />
und Kompromisse es gibt. Versicherungen<br />
sind stark an den Arbeitgeber gebunden und<br />
Leistungs- und Kostenpakete oft undurchschaubar.<br />
Auch hier gilt es, das Gespräch<br />
zu suchen, etwa mit Kollegen, und deren<br />
Ansichten und Ratschläge auf die eigene Situation<br />
zu übertragen. Nach einigen Monaten in<br />
den USA muss ein amerikanischer Führerschein<br />
abgelegt werden. Allerdings sind<br />
zusätzliche Fahrstunden da<strong>für</strong> in der Regel<br />
nicht notwendig.«<br />
66 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
KARRIERE IM AUSLAND<br />
DESHALB LOHNT SICH<br />
DIE ARBE<strong>IT</strong> IM AUSLAND<br />
UNBEDINGT BEACHTEN<br />
»Es ist auf jeden Fall wichtig, eine Vorabplanung<br />
zu erstellen: In welchem Land möchte<br />
ich arbeiten? Europa oder außereuropäisches<br />
Ausland? Dies ist wichtig zu entscheiden, da<br />
Einreisebestimmungen, Arbeitserlaubnis,<br />
Visum, Sozialversicherungsstandards sowie<br />
die Kultur sehr variieren können. Außerdem<br />
sollten die verschiedenen Lebensstandards<br />
wie Lebenshaltungskosten einer Region<br />
betrachtet werden. Denn die Kosten <strong>für</strong> eine<br />
Wohnung in London oder Genf können so<br />
manchen das Vorhaben überdenken lassen.<br />
Und auch gesundheitliche Standards sollten<br />
in die Planung eingebunden werden, um<br />
mögliche notwendige Impfungen <strong>für</strong> Länder<br />
in Afrika oder Asien einzuholen.«<br />
Matthias Rauhut, Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der<br />
Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
BÜROKRATIE-MONSTER<br />
»Die Ausstellung eines Visums oder einer<br />
Arbeitserlaubnis bei Nicht-EU-Staaten kann<br />
häufig kompliziert sowie zeit- und kostenaufwendig<br />
sein. Außerdem ist die Anerkennung<br />
von Studienabschlüssen häufig bei reglementierten<br />
Berufen wie in der Medizin sehr<br />
komplex und nicht immer sichergestellt.«<br />
Matthias Rauhut, Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der<br />
Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
LEARNING BY DOING<br />
Wer im Ausland arbeitet, eignet sich nicht nur<br />
Fachwissen an, sondern schärft auch seine Soft<br />
Skills durch neue Eindrücke in fremden Kulturen,<br />
Arbeitsweisen, Systemen, Unternehmen und<br />
internationalen Teams.<br />
JOBCHANCEN<br />
Auslandserfahrung wird heutzutage von<br />
fast jedem Arbeitgeber im Lebenslauf<br />
eines Absolventen erwartet.<br />
GO GLOBAL<br />
Die Internationalisierung von Güter-, Finanz-,<br />
und Arbeitsmärkten als Folge der Globalisierung<br />
bedingt mehr Mobilität bei Arbeitnehmern<br />
sowohl innerhalb Europas als auch weltweit.<br />
SPRACHE<br />
Es werden meist vorhandene Sprachkenntnisse<br />
verbessert oder generell erworben.<br />
Text: Eva Ixmeier Foto: © vitaliymateha/Fotolia<br />
MINT-FRAUEN<br />
AUFGEPASST<br />
ES GEHT WIEDER LOS: AUDIMAX UND DIE<br />
DEUTSCHE TELEKOM SCHREIBEN ERNEUT<br />
DEN FRAUEN-MINT-AWARD AUS<br />
Bereits zum fünften Mal suchen <strong>audimax</strong> und die Deutsche Telekom<br />
herausragende Abschlussarbeiten zu spannenden Themenfeldern<br />
rund um Netze, Internet of Things und Künstliche Intelligenz. <strong>Das</strong> Besondere:<br />
Seit fünf Jahren richtet sich der Award an Frauen aus MINT-<br />
Studiengängen und würdigt deren Leistungen. Besonders freuen sich<br />
die Verantwortlichen der Telekom, der Treiber der Digitalisierung in<br />
Europa, dass der Award dieses Mal noch internationaler aufgestellt<br />
wird, denn: Digitalisierung kennt keine Ländergrenzen.<br />
So sehen Sieger aus:<br />
die glücklichen Gewinnerinnen<br />
der Frauen MINT-<br />
Awards 2015 und 2016<br />
Eine hochkarätige Jury wird alle eingereichten Arbeiten sichten und die<br />
Gewinnerarbeiten auswählen. Auf diese warten Preisgelder von bis zu<br />
3.000 Euro sowie interessante Kontakte und Einblicke in das Unternehmen.<br />
Interesse bekommen? Alle Informationen rund um Themenstellung,<br />
Einsendeschluss und Teilnahmebedingungen gibt es in der<br />
nächsten Ausgabe <strong>audimax</strong> ab 10. November an deiner Hochschule<br />
und in Kürze unter www.frauen-mint-award.de.<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 67
KARRIERE IM AUSLAND<br />
INFOS EN MASSE<br />
IST DAS SO?<br />
WER FÜR DEN JOB INS AUSLAND GEHT,<br />
SIEHT SICH VIELEN VORURTEILEN GEGENÜBER.<br />
DAS IST WIRKLICH DRAN<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
Eine gute Möglichkeit, sich über spezielle<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> die Arbeit im Ausland<br />
zu informieren, sind spezielle Ländermessen.<br />
Die Down Under Messe informiert beispielsweise<br />
über Studium, Karriere und Forschung in<br />
Australien und Neuseeland. Studenten, Alumni,<br />
Absolventen und Young Professionals erwarten<br />
zahlreiche Aussteller und ein attraktives<br />
Vortrags- und Workshop-Programm. Zudem<br />
werden kostenlose Karriereberatungen mit<br />
Bewerbungsmappencheck angeboten.<br />
Wann 24. November <strong>2017</strong>, 10:30 - 17:00 Uhr<br />
Wo Sparkassenakademie Stuttgart<br />
(neben dem Hauptbahnhof)<br />
Info www.gostralia.de<br />
Wer Englisch spricht, kann in jedem Land<br />
der Welt arbeiten. Es stimmt, mit Englisch<br />
kommen Arbeitskräfte aus dem Ausland in<br />
vielen Ländern weiter, dennoch sollten <strong>für</strong> die<br />
Sprache des Ziellandes zumindest Grundkenntnisse<br />
vorhanden sein. Je nach Job und<br />
Land sind auch fließende Sprachkenntnisse<br />
der Landessprache notwendig, weiß Matthias<br />
Rauhut, Zentrale Auslands- und Fachvermittlung<br />
der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit. Ein<br />
Sprachkurs der Landessprache lohnt sich in<br />
jedem Fall.<br />
Wer im Ausland arbeitet, fühlt sich immer<br />
wie im Urlaub. »Schön wär's, aber mit durchschnittlich<br />
nur zehn Tagen bezahltem Urlaub<br />
pro Jahr würden die meisten Amerikaner und<br />
deutsche Arbeitende in den USA mit dieser<br />
Aussage wohl ihre Schwierigkeiten haben.<br />
Und wer lange genug im Ausland lebt, der fühlt<br />
sich dort auch irgendwann zu Hause. Aber<br />
trotzdem freue ich mich zu jedem Jahresende<br />
wieder auf meinen Urlaub in der Heimat bei<br />
Hannover.«<br />
Moritz Baier, Investmentbanker in der New Yorker<br />
Konzernzentrale von Goldman Sachs<br />
Andere Länder, andere Sitten: So groß<br />
wird der Unterschied schon nicht sein,<br />
oder? »Im Gegenteil, die Unterschiede können<br />
doch sehr groß sein. Je nach Land und Region,<br />
selbst in Europa, gibt es zum Teil große Unterschiede,<br />
die jeder beachten sollte. Und sobald<br />
wir von einem Nicht-EU-Staat sprechen sind<br />
die Abweichungen meist noch viel größer.<br />
Diese Betrachtung ist also komplett überzogen<br />
und etwas realitätsfremd.«<br />
Matthias Rauhut, Zentrale Auslands- und Fachvermittlung<br />
der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Vom Tellerwäscher zum Millionär –<br />
in den USA ist ein schneller Aufstieg<br />
vorprogrammiert. »Während die wenigen<br />
solcher Erfolgsgeschichten – mit prominenten<br />
Beispielen aus Hollywood – größte Aufmerksamkeit<br />
genießen, sind soziale Mobilität und<br />
das wachsende Gefälle zwischen Arm und<br />
Reich größere Probleme in den USA als in<br />
Deutschland. Grund da<strong>für</strong> sind die Schwachstellen<br />
im amerikanischen Sozialsystem,<br />
inklusive nationale Herausforderungen mit<br />
der Implementierung einer flächendeckenden<br />
Basis-Krankenversicherung. Aber auch im<br />
Bildungswesen lässt die soziale Gleichheit auf<br />
sich warten.«<br />
Moritz Baier, Investmentbanker in der New Yorker<br />
Konzernzentrale von Goldman Sachs<br />
Außer ein Flugticket braucht es weiter<br />
nichts, um die Karriere im Ausland zu<br />
starten. »Leider ist eine Arbeitsgenehmigung<br />
– insbesondere außerhalb der Europäischen<br />
Union – nicht immer ohne Weiteres zu bekommen.<br />
Vielmehr sind die Arbeit und der Umzug<br />
ins Ausland Langzeitvorhaben, bei denen oft<br />
auch der jeweils vorhergehende Schritt geplant<br />
werden muss. Eine gute Möglichkeit, um das<br />
Vorhaben gut zu organisieren, ist der Transfer<br />
von einer deutschen Ländergesellschaft ins<br />
Ausland. Auch Forschungsaufenthalte sind<br />
übliche Einstiege in die Arbeitswelt in einem<br />
anderen Land.«<br />
Moritz Baier, Investmentbanker in der New Yorker<br />
Konzernzentrale von Goldman Sachs<br />
Ein Job in einem anderen Land – egal ob als<br />
Kellner oder Zimmermädchen – ist immer<br />
ein Karrierebooster. »Prinzipiell ist es richtig,<br />
dass es die Karriere fördert, eine Zeit im Ausland<br />
zu arbeiten. Allerdings muss man danach<br />
auch darauf achten, diese Erfahrung aktiv in die<br />
Berufswelt einzubringen!«<br />
Matthias Rauhut, Zentrale Auslands- und Fachvermittlung<br />
der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Illustration: © Julien Eichinger / Fotolia<br />
68 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
IHR HABT GEWÄHLT:<br />
BERUFSEINSTIEG LEICHT GEMACHT<br />
»<strong>Das</strong> FDM-Traineeprogramm bietet MINT-Absolventen die praxisnahe Erweiterung<br />
ihrer <strong>IT</strong>- und Business-Kompetenzen, um in spannenden und namhaften Kundenprojekten<br />
ihre Karriere zu beginnen. Wir helfen MINT-Absolventen dabei, ihre<br />
Fähigkeiten gezielt einzusetzen, bieten praxisrelevante Trainings und erleichtern<br />
den Berufseinstieg in die <strong>IT</strong> –ein zukunftweisendes Modell um die Digitalisierung<br />
voranzutreiben.« Marius Gelhausen, Recruitment Manager Germany, FDM Group<br />
HOCHSCHULNÄHE ZAHLT SICH AUS<br />
»Die Vielfalt der Absolventen in MINT-<br />
Studienfächern sowie die große Nähe<br />
zu Hochschulen machen den besonderen<br />
Erfolg von Carmeq aus. Studierende<br />
können während eines Praktikums oder<br />
im Rahmen ihrer Abschlussarbeit ein<br />
Teil der interdisziplinären Teams sein.<br />
Die Studenten sind nicht nur ›Beifahrer‹,<br />
sondern gestalten die Arbeit aktiv<br />
mit. Hierbei stehen MINT-Fachexperten<br />
während der gesamten Zusammenarbeit<br />
als Ansprechpartner zur Seite. Viele der<br />
Praktikanten bleiben im Anschluss als<br />
studentische Mitarbeiter oder finden direkt<br />
den passenden beruflichen Einstieg.«<br />
Wolf von Zobeltitz, Personalleiter, Carmeq<br />
ERFOLGSFAKTOR M<strong>IT</strong>ARBE<strong>IT</strong>ER<br />
»Wir investieren in unsere Mitarbeiter,<br />
da uns die Förderung der Beschäftigten<br />
ein großes Anliegen und gleichzeitig<br />
bedeutender Erfolgsfaktor <strong>für</strong> das<br />
Unternehmen ist. Wir bieten sowohl<br />
<strong>für</strong> Absolventen als auch Professionals<br />
eine große Bandbreite an Spezialausbildungen<br />
im Zuge unserer unternehmenseigenen<br />
CTC-Ausbildungs- und<br />
Schulungsprogrammen an. Überdies<br />
öffnen wir regelmäßig unsere Türen<br />
und bieten Führungen sowie Informationsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Universitäten,<br />
Fachhochschulen und Höhere Technische<br />
Lehranstalten im Speziellen an.« Verena<br />
Behr, Human Resources, ZKW Group<br />
VIELFÄLTIGE EINSTIEGSMÖGLICHKE<strong>IT</strong>EN FÜR MINTLER<br />
»Interessenten haben die Möglichkeit, ein duales Studium bei Boehringer Ingelheim<br />
zu absolvieren, ihre Abschlussarbeiten im Unternehmen zu schreiben oder als<br />
Junior Professional oder Hochschulabsolvent Traineeprogramme in verschiedenen<br />
Bereichen zu durchlaufen. Auch Post-Doc-Stellen werden angeboten. Außerdem<br />
hat Boehringer Ingelheim gemeinsam mit der McGill Universität in Kanada einen<br />
integrierten Masterstudiengang in Pharmakoepidemiologie ins Leben gerufen,<br />
kombiniert mit praktischen Vor-Ort-Einsätzen in der Unternehmenszentrale in<br />
Ingelheim.« Jana von Puttkamer, Hochschulmarketing, Boehringer Ingelheim<br />
DIE MINT MINDED<br />
COMPANIES <strong>2017</strong>.<br />
WE PROUDLY PRESENT<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
Von A wie Accenture bis Z wie ZKW Group – mehr als 75<br />
Unternehmen haben sich durch eure Stimme und die Unterzeichnung<br />
der 10-Punkte-Erklärung als MINT Minded<br />
Company <strong>2017</strong> zertifiziert – das Besondere daran: dieses<br />
Arbeitgebersiegel ist nicht käuflich zu erwerben, sondern<br />
wird nur Unternehmen verliehen, die von euch gewählt<br />
wurden. Die Bandbreite der ausgezeichneten Unternehmen<br />
ist groß, genau wie ihr Engagement <strong>für</strong> den MINT-<br />
Nachwuchs. Überzeuge dich selbst: Wir haben Unternehmen<br />
gefragt, warum sie die Auszeichnung verdient haben und<br />
wie ihr Mehrwert <strong>für</strong> euch MINTler wirklich aussieht.<br />
Prämiert werden Arbeiten im Bereich alternativer Investments mit Schwerpunkt<br />
Absolute Return Fonds, Private Equity, Infrastruktur sowie Rohstoffe<br />
insbesondere aus den Disziplinen:<br />
Betriebswirtschaftslehre | Volkswirtschaftslehre | Rechtswissenschaften<br />
(Wirtschafts-) Mathematik | Physik<br />
JETZT<br />
BEWERBEN<br />
WISSENSCHAFTSPREIS<br />
Bundesverband Alternative Investments e. V.<br />
Wissenschaftspreis<br />
2018<br />
<strong>Das</strong> Preisgeld von insgesamt € 10.000,- wird an die Gewinner folgender<br />
Kategorien ausgelobt:<br />
Bachelorarbeiten<br />
Dissertationen/Habilitationen<br />
Diplom-/Masterarbeiten Sonstige Wissenschaftliche Arbeiten<br />
Teilnehmen können Studierende, Doktoranden sowie wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter deutscher Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />
Die Jury besteht aus hochrangigen Wissenschaftlern und Experten aus der Praxis.<br />
Abgabetermin: 28. Februar 2018<br />
Informationen : Detaillierte Informationen und Teilnahmebedingungen<br />
finden Sie unter:<br />
www.bvai.de<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 69<br />
Fotos: privat<br />
Rubrik Wissenschaftsförderung
HANDEL<br />
Big Data<br />
Der Kunde ist König.<br />
<strong>Das</strong> gilt nicht nur <strong>für</strong><br />
das Ladengeschäft, sondern<br />
jegliche Prozesse im Handel<br />
sollten auf die Wünsche des<br />
Kunden abgestimmt sein.<br />
Daher sind Kundendaten<br />
<strong>für</strong> die Branche sehr wichtig.<br />
Gesucht werden daher Mitarbeiter,<br />
die diese Daten erfassen<br />
und auswerten können, um<br />
daraus Handlungsempfehlungen<br />
zu formulieren.<br />
WAS IST WAS?<br />
EINMALEINS DES HANDELS<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
Onlinehandel<br />
›Tendenz steigend‹<br />
lautet die Prognose<br />
<strong>für</strong> alles, was sich rund<br />
um E-Commerce dreht.<br />
Im Jahr 2016 wurde ein<br />
Umsatz von 44 Milliarden<br />
Euro erwirtschaftet.<br />
Eine Spezialisierung auf<br />
E-Commerce – auch schon<br />
im Studium – lohnt sich.<br />
Neue Jobprofile<br />
Ein Chief Digital Officer ist beispielsweise<br />
da<strong>für</strong> verantwortlich,<br />
eine Digitalstrategie <strong>für</strong> ein Unternehmen zu<br />
entwickeln – zum einen durch tiefgreifendes<br />
Wissen über digitale Technologien, zum<br />
anderen durch wirtschaftlichen Sachverstand.<br />
Lediglich zwei Prozent der Unternehmen mit<br />
mehr als 500 Mitarbeitern haben einen Chief<br />
Digital Officer. In kleineren Unternehmen<br />
existiert diese Position bisher überhaupt nicht.<br />
Großhandel<br />
Der Großhandel fungiert als B2B-Bindeglied<br />
zwischen zahlreichen Handelsmarkt-Teilnehmern<br />
wie Erzeugern, Importeuren,<br />
Einzelhändlern oder Exporteuren. Wie der<br />
Name bereits andeutet, handeln die jeweiligen<br />
Unternehmen mit großen Stückzahlen: So<br />
managt etwa ein Schraubengroßhändler rund<br />
80.000 Artikel. 155.042 Unternehmen umfasste<br />
der deutsche Großhandel im Jahr 2015.<br />
Category Management<br />
Die Idee, in zusammenhängenden<br />
Produktkategorien zu denken,<br />
dominiert mittlerweile die Ladengestaltung<br />
des Einzelhandels. Category Manager greifen<br />
dabei auf empirische Grundlagen, die sogenannten<br />
Shopper Insights, zurück: Neben den<br />
DVD-Filmen <strong>für</strong> den abendlichen Filmabend<br />
platziert ein nach Category Management<br />
sortierter Einzelhändler demnach eine<br />
Auswahl an Chips, Popcorn, Cola und Bier.<br />
Neu interpretiert<br />
Der filialgetriebene Handel versucht<br />
derzeit innovative Erlebniskonzepte<br />
am Point of Sale, neue Distributionskanäle<br />
und digitale Serviceideen zu positionieren,<br />
um sich vom Wettbewerb abzuheben. Der<br />
inhabergeführte Handel besticht dagegen<br />
durch Alleinstellungsmerkmale wie ein<br />
individuell ausgewähltes Sortiment, das nicht<br />
online verfügbar ist, sowie die fachkompetente<br />
Beratung. Jedem Händler sollte klar sein:<br />
Ziel ist es, Menschen zu erreichen und sie zu<br />
begeistern – mit oder ohne Technologie.<br />
Digitale Assistenten<br />
Kassieren, Produktbeschreibung, Warenauszeichnung<br />
und Abrechnung –<br />
diese Tätigkeiten eines Fachverkäufers können<br />
schon heute von Maschinen übernommen<br />
werden. Bei Wareneinkauf, Warenpräsentation<br />
sowie Kundenbetreuung wird jedoch menschliches<br />
Know-how benötigt. Denn die menschliche<br />
Interaktion ist und bleibt ein wichtiger<br />
Faktor im Handel. Den Autoren des Retail<br />
Reports 2018 des Zukunftsinstituts zufolge<br />
können Automatisierung und Robotertechnologie<br />
somit am Point of Sale lediglich ergänzende<br />
und unterstützende Funktion haben.<br />
Illustration: © GreenOptix, Artco/Fotolia<br />
70 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
KANN ICH MEINE<br />
KARRIERE<br />
SCHON BEIM<br />
FRÜHSTÜCK<br />
BEGINNEN?<br />
Große Marken bieten viele Chancen.<br />
JETZT BEWERBEN<br />
Wer Marktführer bleiben will, muss es jeden Tag aufs<br />
Neue werden. Deshalb sucht Ferrero Mitarbeiter, die von<br />
erfahrenen Kollegen lernen und die Zukunft von 29 starken<br />
Marken mitgestalten wollen. Werden Sie Teil eines hochprofessionellen<br />
Teams im Familienunternehmen Ferrero:<br />
www.ferrero.de/learnactgrow
HANDEL<br />
ALLES NEU<br />
»E-Commerce is the new black.<br />
Künftig werden E-Commerce-<br />
Prozesse die Basis des Handels<br />
sein. Die dadurch mögliche<br />
Verkürzung der Wertschöpfungskette<br />
– also direkter<br />
Vertrieb vom Hersteller an den<br />
Endverbraucher – wird dazu<br />
führen, dass die Rolle und der<br />
Mehrwert jeder Handelsstufe<br />
neu definiert werden muss.«<br />
Martin Groß-Albenhausen,<br />
stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />
des bevh<br />
»Der Online-Handel mit<br />
Lebensmitteln steht noch am<br />
Anfang und bietet Berufseinsteigern<br />
spannende Möglichkeiten,<br />
die Weiterentwicklung<br />
dieses jungen Geschäftsfelds<br />
mitzugestalten.«<br />
Kerstin Hastedt, Sprecherin<br />
der Edeka-Zentrale<br />
WER WIRD GESUCHT<br />
»Wirtschaftswissenschaftler mit <strong>IT</strong>-<br />
Hintergrund stellen wir zum Beispiel<br />
als Data Scientists oder in den<br />
Bereichen Online Marketing, Finance,<br />
Key Account, Einkauf und Vertrieb<br />
ein. Auch werden <strong>Informatiker</strong>,<br />
Naturwissenschaftler, Mathematiker,<br />
Statistiker und Wirtschaftsingenieure<br />
gesucht. Uns ist wichtig, dass die<br />
Bewerber – unabhängig vom Fachbereich<br />
– Interesse <strong>für</strong> Lebensmittel,<br />
Gastronomie und unternehmerisches<br />
Denken mitbringen«, erklärt Selin<br />
Deniz Simsek, Head of Corporate<br />
Employer Branding bei Metro.<br />
»Generell suchen wir sowohl <strong>für</strong><br />
E-Commerce als auch im stationären<br />
Handel Berufseinsteiger aus den<br />
Bereichen Logistik, Marketing und<br />
Wirtschaftsinformatik.« Kerstin<br />
Hastedt, Sprecherin der Edeka-Zentrale<br />
SCHNELLES<br />
WISSEN<br />
E-COMMERCE<br />
&<br />
DIG<strong>IT</strong>ALISIERUNG<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
E-COMMERCE – IST DAS WAS FÜR MICH?<br />
»Wer ein analytischer Kopf ist, ein Faible <strong>für</strong> digitale Technologie und<br />
Prozessgestaltung hat, zudem gerne unternehmerisch aktiv ist und<br />
sich da<strong>für</strong> begeistert, immer wieder neue Ansätze zu testen – im<br />
Marketing, im Sortiment, im Geschäftsmodell, auch international –,<br />
der kann sich im E-Commerce sehr wohl fühlen«, sagt Martin Groß-<br />
Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes<br />
E-Commerce und Versandhandel (bevh). Es gebe derzeit<br />
kaum eine Branche, die sich in so rascher Zeit durch technische<br />
Entwicklung, die Leistungsfähigkeit der Soft- und Hardware und neue<br />
smarte Devices wie die derzeit heiß diskutierten digitalen Assistenten<br />
neu erfindet.<br />
MOST WANTED IM E-COMMERCE<br />
»Im E-Commerce geht es größtenteils um die<br />
Entwicklung des Onlineshops, da<strong>für</strong> sind<br />
zum Beispiel umfassende Entwickler- beziehungsweise<br />
Programmierkenntnisse notwendig.«<br />
Gundula Pabst, Leiterin HR<br />
Marketing und Rekrutierung<br />
der Galeria Kaufhof<br />
»Berufseinsteiger brauchen in erster Linie ein<br />
Gespür <strong>für</strong> die Wünsche der Kunden sowie<br />
gute Warenkenntnisse. Darüber hinaus steigen<br />
natürlich die Anforderungen an die <strong>IT</strong>-<br />
Kompetenzen, da viele Prozesse systemisch<br />
abgebildet werden. Außerdem sind Kreativität,<br />
Innovationskraft und eine<br />
gewisse Experimentierfreude<br />
wünschenswert.«<br />
Kerstin Hastedt,<br />
Sprecherin der Edeka-Zentrale<br />
»Praktische Erfahrung mit dem<br />
E-Commerce-Handwerkszeug<br />
ist ein großes Plus – wer beispielsweise<br />
Google Analytics-Reports lesen,<br />
verstehen und daraus Verbesserungsvorschläge<br />
entwickeln kann, hat eine sehr gute Zusatzqualifikation.<br />
Mindestens so attraktiv ist jemand,<br />
der ein digitales Projekt selbständig<br />
lanciert und aufgebaut hat. Und sei es ein<br />
digitales Brett <strong>für</strong> den Fachbereich – Facebook<br />
ist ja ganz ähnlich gestartet. Und wer schon mit<br />
agiler Projektentwicklung vertraut ist, wird in E-<br />
Commerce-Unternehmen schneller produktiv.«<br />
Martin Groß-Albenhausen,<br />
stell vertretender Hauptgeschäftsführer des bevh<br />
72 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
HANDEL<br />
DIG<strong>IT</strong>ALER UMBRUCH –<br />
DAS ERWARTET EINSTEIGER IM HANDEL<br />
Einer Studie des Instituts <strong>für</strong> Handelsforschung zufolge sind<br />
seit 20<strong>11</strong> mehr als ein Drittel neue Jobprofile entstanden.<br />
»Angefangen beim E-Commerce-Manager über den Chief Digital<br />
Officer bis zum CRM-Manager sind die Ausdifferenzierungen<br />
der neuen Jobs äußerst vielfältig und erfordern nicht<br />
selten Spezialisten«, heißt es in jener Studie.<br />
Durch die Digitalisierung verändern sich die Anforderungsprofile<br />
an Mitarbeiter im Handel. Daher sollte in Zukunft<br />
Statistik und der Umgang mit Kundendaten in Form von<br />
Data-Mining und Datenanalyse zum Weiterbildungsangebot<br />
gehören. Denn: Auch im digitalen Zeitalter ist die wichtigste<br />
Anforderung Kundenorientierung.<br />
Worauf sich Mitarbeiter im Handel außerdem einstellen sollten:<br />
Roboter als Kollegen. Denn Roboter können am Point of<br />
Sale schon einfache Serviceleistungen ausführen: beispielsweise<br />
Kunden anhand der Einkaufsliste durch den Laden lotsen,<br />
Einkaufstüten tragen oder Auskunft geben, in welchem<br />
Regal das gewünschte Produkt zu finden ist. Außerdem<br />
könnten sie die Inventur übernehmen oder Regale aufräumen.<br />
Auch im Kommen: Chatbots und Digitale Assistenten<br />
im E-Commerce. Allerdings wird sich erst in Zukunft zeigen,<br />
was Konsumenten akzeptieren und nutzen werden.<br />
2020<br />
gilt <strong>für</strong> viele Unternehmen als<br />
magische Grenze, um wichtige<br />
Ziele auf dem Weg zur digitalen<br />
Transformation erreicht zu haben.<br />
E-COMMERCE VS. STATIONÄR<br />
»Viele Themen und Berufsprofile, wie<br />
zum Beispiel in der <strong>IT</strong>, im Marketing,<br />
im Supply Chain oder Category<br />
Management sind im Off- und Onlinehandel<br />
identisch«, sagt Selin Deniz<br />
Simsek, Head of Corporate Employer<br />
Branding bei Metro. Es gebe aber auch<br />
Berufe, die ausschließlich im digitalen<br />
Handel zu finden sind, wie den Webentwickler<br />
oder den SEO-Spezialisten.<br />
Gundula Pabst, Leiterin HR Marketing<br />
und Rekrutierung bei Galeria Kaufhof,<br />
fügt hinzu: »Die Einsatzgebiete im<br />
E-Commerce-Bereich sind sehr viel fältig,<br />
mögliche Positionen sind unter anderem<br />
Texter, E-Mail Marketing Manager,<br />
SEO-Manager, Online Sales Manager,<br />
Product Owner oder Frontend/Scala<br />
Developer.«<br />
Illustrationen: © GreenOptix, Artco/ Fotolia<br />
KEIN ARBE<strong>IT</strong>STAG WIE DER ANDERE<br />
Diem My La ist Duale Studentin <strong>für</strong> ›BWL Konsumgüter Handel‹ im<br />
dritten Semester bei Netto Marken-Discount. Im Interview erklärt sie,<br />
was sie am Einzelhandel begeistert und warum sie keine Langeweile<br />
im Arbeitsalltag kennt<br />
ANZEIGE<br />
Warum gerade die Handelsbranche?<br />
Besonders interessant finde ich, dass die<br />
Handelsbranche praktisch zum täglichen<br />
Leben dazugehört. Ich fand es reizvoll, die<br />
Perspektive zu wechseln und meine Erlebnisse<br />
als Kunde beim Einkaufen auch von<br />
der anderen Seite kennenzulernen. Schon<br />
das Vorstellungsgespräch bei Netto hat<br />
mich dann restlos überzeugt. Alle waren<br />
so freundlich und aufgeschlossen, dass ich<br />
mich sofort wohlgefühlt habe und wusste:<br />
Hier bin ich richtig!<br />
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?<br />
Ehrlich gesagt gibt es den typischen Arbeitstag<br />
gar nicht, weil wir abhängig vom<br />
Wochentag immer wechselnde Aufgaben<br />
übernehmen. So kommt garantiert keine<br />
Langeweile auf. Wenn ich in der Frühschicht<br />
arbeite, beginne ich den Tag meistens mit<br />
der Obstkontrolle und räume danach die<br />
neuen Waren ein. Produkte, deren Verfallsdatum<br />
kurz bevorsteht, sortiere ich aus.<br />
Auch um die zentral vorgegebenen Aktionsaufbauten<br />
kümmere ich mich. In meiner Anfangszeit<br />
in der Filiale wurde ich erst einmal<br />
umfassend in alles eingearbeitet, was alle<br />
Mitarbeiter im Verkauf beherrschen müssen,<br />
zum Beispiel auch das Kassieren.<br />
Was gefällt dir am theoretischen Teil?<br />
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg<br />
(DHBW) in Heilbronn, an der ich studiere, ist<br />
sehr modern und persönlich. Wir sind gerade<br />
einmal 24 Studenten – also ähnlich wie in<br />
einer Schulklasse. Die Umstellung von Schule<br />
auf Studium fiel dadurch nicht so schwer, und<br />
die Dozenten sind immer <strong>für</strong> einen da.<br />
Welche Pläne hast du nach dem Studium?<br />
<strong>Das</strong> Duale Studium bei Netto ist darauf ausgerichtet,<br />
später Verkaufsleiter zu werden<br />
und sechs bis acht Filialen eigenverantwortlich<br />
zu leiten. <strong>Das</strong> wäre definitiv mein nächstes<br />
Karriereziel.<br />
Fünf Duale Studiengänge und zehn prämierte<br />
Traineeprogramme – Netto bietet<br />
handelsaffinen Berufseinsteigern vielfältige<br />
Einstiegschancen. Motivierte Durchstarter<br />
mit sehr guten Leistungen profitieren nach<br />
dem Abschluss von der Übernahmegarantie.<br />
Weitere Infos zum Karrierestart bei<br />
Netto unter<br />
www.netto-online.de/karriere<br />
Foto: Netto Marken-Discount
LOGISTIK & SUPPLY CHAIN MANAGEMENT<br />
WAS<br />
TRENDTHEMEN<br />
IM SUPPLY CHAIN<br />
MANAGEMENT<br />
Optimal auf allen Stufen In einer Erhebung<br />
aus dem Jahr 2016 zum Supply Chain<br />
Management im Lebensmitteleinzelhandel<br />
wurde ermittelt, dass lediglich<br />
jedes vierte Projekt eine Optimierung<br />
über alle Stufen hinweg verfolge.<br />
Ergo nicht etwa ›nur‹ das Zentrallager<br />
optimiere, sondern beispielsweise<br />
auch Lieferanten einbinde und<br />
Filialanforderungen berücksichtige.<br />
Verschenktes Potenzial, da der Studie<br />
zufolge ein höherer Anteil von Projekten<br />
mit ganzheitlicher Perspektive<br />
zu einer höheren Warenverfügbarkeit<br />
im Regal bei gleichzeitig niedrigeren<br />
Logistikkosten führe.<br />
Intern und Extern »Kostendruck,<br />
Individualisierung und Komplexität<br />
bleiben die Top-Trends, welche<br />
von extern an die Unternehmen<br />
getragen werden. Zukünftig mehr<br />
aus den Unternehmen heraus<br />
vorangetrieben werden müssen<br />
die Digitalisierung der Geschäftsprozesse<br />
und die Transparenz in<br />
Wertschöpfungsketten.«<br />
Prof. Dr.-Ing Thomas Wimmer, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der BVL<br />
Fokus auf die <strong>IT</strong>-Vernetzung In einer<br />
Befragung von Entscheidern der<br />
Logistikbranche durch das Beratungsunternehmen<br />
SCI Verkehr bewerteten<br />
85 Prozent der Teilnehmer<br />
den Ausbau der <strong>IT</strong>-Vernetzung als<br />
den wichtigsten Trend der Handelslogistik<br />
im Jahr 2016. SCI vermutet,<br />
dass sich die Unternehmen von<br />
einer besseren <strong>IT</strong>-Vernetzung vor<br />
allem eine Reduzierung der Kosten<br />
erhoffen.<br />
WER<br />
WISSEN FÜR LOGISTIK-NACHWUCHSKRÄFTE<br />
Wer wird gesucht »Im Rahmen einer Umfrage zum Fachkräftemangel unter den BVL-<br />
Mitgliedern im Frühjahr dieses Jahres haben wir herausgefunden, dass bei rund einem<br />
Drittel der Unternehmen aus Industrie und Handel Fachkräfte mit Hochschulabschluss<br />
<strong>für</strong> logistische Aufgaben fehlen, insbesondere <strong>IT</strong>-Fachleute, Ingenieure und Wirtschaftsingenieure.<br />
Von den Logistik-Dienstleistungsunternehmen suchen rund 20 Prozent<br />
nach Hochschulabsolventen. Dabei sind <strong>IT</strong>-Fachleute, Betriebswirte, Mitarbeiter im<br />
Qualitäts- und Prozessmanagement sowie Ingenieure und Mitarbeiter <strong>für</strong> Finanzen<br />
und Controlling unter den Top Ten.«<br />
Prof. Dr.-Ing Thomas Wimmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesvereinigung Logistik (BVL)<br />
Was wird verdient Auf die Gehaltsfrage entweder völlig überzogen oder tief unter dem Branchenusus<br />
zu antworten – keine gute Idee im Vorstellungsgespräch. Drum gilt <strong>für</strong> alle, die<br />
ihre Zukunft in der Logistik sehen, dasselbe, wie in jeder anderen Branche: Kenne deinen<br />
Preis. Während Logistikmanager im mittleren Management im Jahr etwa 65.000<br />
Euro und ein Leiter Warehouse rund 70.000 Euro verdienen, kann ein Supply Chain<br />
Manger als oberste Führungskraft <strong>für</strong> alle Prozesse entlang der Lieferkette mit einem<br />
Jahresbruttogehalt von etwa 84.000 Euro rechnen. Wer sich nun schon als Absolvent<br />
freudig die Finger reibt: Diese Position wird kaum an Einsteiger vergeben. Deshalb heißt<br />
es in der Logistik: Reinkommen und hocharbeiten.<br />
DER BRINGER<br />
SIE SETZEN DINGE IN BEWEGUNG:<br />
LOGISTIKER UND SUPPLY CHAIN MANAGER.<br />
WIR FRAGEN NACH: WAS, WER, WIE?<br />
Text: Petra Herr<br />
SO KOMMST DU REIN IN DIE LOGISTIKBRANCHE<br />
Setz den richtigen Master drauf Ein Master in Logistik und Supply Chain Management<br />
befähigt dich spezifisch zur Planung und Steuerung von Geschäfts- und Materialflussprozessen.<br />
Bei der Wahl deines Masters solltest du genau darauf achten, was inhaltlich<br />
geboten wird, da viele Studiengänge in dieser Fachrichtung kostenpflichtig angeboten<br />
werden – und das Geld soll ja gut investiert sein. Check im Vorfeld: Werden Zukunftsthemen<br />
aufgegriffen, sind Praxisanteile in das Curriculum integriert, wird auf Internationalität<br />
Wert gelegt oder zeichnet sich der Master gar durch ein zweisprachiges Kursangebot<br />
aus? Eine weitere ideale Möglichkeit, sich <strong>für</strong> eine Logistikkarriere zu wappnen:<br />
Abschlussarbeiten in Kooperation mit Unternehmen schreiben. Kooperationsangebote<br />
findest du auf www.bvl.de.<br />
Punkte mit deinen Soft Skills »Die Logistik ist ein Arbeitsfeld <strong>für</strong> Planer und Strategen, aber<br />
auch <strong>für</strong> Macher. Logistiker brauchen immer neue kreative und innovative Ideen. Und<br />
sie müssen sich trauen, in neuen Bahnen zu denken. Gute analytische Fähigkeiten,<br />
vernetztes Denken, Kontakt- und Entscheidungsfreude, interkulturelle Kompetenz,<br />
Flexibilität, Kreativität und die Bereitschaft, den eigenen Arbeitsbereich immer aufs<br />
Neue zu optimieren, sind ideale Grundlagen <strong>für</strong> eine Karriere in Logistik und Supply<br />
Chain Management.«<br />
Prof. Dr.-Ing Thomas Wimmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der BVL<br />
WIE<br />
Quellen: SCI Verkehr, Studie ›Ganzheitliches Supply-Chain-Management im LEH‹, gehaltsreporter.de, bvl.de<br />
74 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
ANZEIGE<br />
WOHER KOMMT<br />
EIGENTLICH …?<br />
Wenn wir etwas auf Vordermann gebracht haben, fühlen<br />
wir uns meistens recht gut – schließlich haben wir da<strong>für</strong> gesorgt,<br />
dass wieder Ordnung herrscht. Ursprünglich stammt<br />
der Ausdruck aus dem Militär. Dort müssen sich die Soldaten<br />
vorbildlich hintereinander in Reihen aufstellen. Ist eine Reihe<br />
schief, so müssen sich die Betroffenen geradlinig nach ihrem<br />
Vordermann ausrichten.<br />
Ein Pantoffelheld ist alles andere als heldenhaft: Bei dieser<br />
besonderen Spezies handelt es sich nämlich um einen Ehemann,<br />
der sich seiner Frau gegenüber einfach nicht durchsetzen<br />
kann. Dieser abwertende Begriff wird noch heute in der<br />
Umgangssprache verwendet. Er kommt daher, dass Hausschuhe<br />
lange Zeit ein Symbol <strong>für</strong> ein typisch weibliches Kleidungsstück<br />
waren.<br />
Gebildete, empanzipierte Frauen, die sich <strong>für</strong> die Gleichberechtigung<br />
einsetzten, wurden bis zum Ende des 19. Jahrhunderts<br />
auch gerne spöttisch mit einem Kleidungsstück umschrieben:<br />
dem Blaustrumpf. Dieser Ausdruck geht auf die<br />
Teilnehmerinnen eines literarischen Kreises in London zurück,<br />
die um 1750 statt der üblichen schwarzen Seidenstrümpfe<br />
blaue Wollsocken trugen.<br />
ÜBER DEN TELLERRAND<br />
MACHT DEN FRAUEN –<br />
LEBEN IM VOLK DER MOSUO<br />
In unseren Breiten – trotz Emanzipation und Feminismus –<br />
nur schwer vorstellbar: dass Frauen in der Gesellschaft die<br />
bevorzugte Stellung innehaben. In den letzten Matriarchaten<br />
der Welt ist das selbstverständlich. So auch beim Volk der Mosuo<br />
im Südwesten Chinas. Dort haben die Frauen das Sagen –<br />
und somit auch die Verantwortung <strong>für</strong> die Familie und <strong>für</strong><br />
den Besitz, der jeweils an die Töchter weitergegeben wird. Bei<br />
der Erbfolge und der sozialen Stellung ist die weibliche Linie<br />
ausschlaggebend. Während Harmonie und Liebe eine wichtige<br />
Rolle spielen, tritt das Konzept der Ehe in diesem Volk völlig<br />
in den Hintergrund. Männer sind vielmehr die Liebhaber<br />
der Frauen, die schnell wechseln können. Wenn eine Frau Kinder<br />
bekommt, dann leben sie in der Familie der Mutter und<br />
werden von ihrem Onkel erzogen. Der Vater der Kinder lebt<br />
dagegen im Hause seiner Mutter und betreut gegebenenfalls<br />
die Nachkommen seiner Schwester.<br />
Und wie sieht's mit dem Arbeitsleben aus? Auch hier geben<br />
die Frauen den Ton an. Sie verrichten den größten Teil der Arbeiten<br />
in der Landwirtschaft, im Fischfang und im Haushalt,<br />
treffen Entscheidungen und managen die Finanzen. Männer<br />
sind <strong>für</strong> körperlich schwere Arbeiten auf dem Feld und die Versorgung<br />
des Großviehs verantwortlich. Ansonsten tun sie<br />
aber nur so viel wie wirklich nötig – und genießen ihre Freizeit.<br />
Forscher haben keine eindeutige Erklärung da<strong>für</strong>, warum<br />
sich Männer nicht mehr engagieren und wie dieses Verhalten<br />
entstanden ist. Aus Sicht der Mosuo-Frauen sind sie einfach<br />
zu faul oder nicht fähig genug, um viel Verantwortung zu<br />
übernehmen.<br />
FRAUENPOWER<br />
MINT-Mentoring<br />
Dein Berufseinstieg steht bevor und du wünscht dir gerade als<br />
Frau Unterstützung in Sachen MINT-Karriere? Dann wäre<br />
eine erfahrene Mentorin das Richtige <strong>für</strong> dich. Die könntest<br />
du über ›Mentoring Hessen‹ finden, das neue Verbundprojekt<br />
der hessischen Hochschulen zur Karriereförderung von Frauen<br />
in Wissenschaft und Wirtschaft. Von der Studentin bis hin<br />
zur Professorin werden Frauen in diesem Projekt von ihren<br />
Mentorinnen darin bestärkt, eine Hochschulkarriere oder<br />
eine Führungsposition in der Wirtschaft anzustreben. Ab der<br />
Promotion stehen die Förderlinien nicht nur MINT-, sondern<br />
allen Fachbereichen offen.<br />
Die Förderlinie <strong>für</strong> Studentinnen der MINT-Fächer heißt Pro-<br />
Career.MINT. Junge Frauen bekommen hier einen Einblick<br />
ins Berufsleben und Unterstützung bei der Karriereplanung.<br />
»Mit ihrer Mentorin haben Studentinnen eine Beraterin, Türöffnerin<br />
und ein Vorbild an ihrer Seite, mit der sie all die Fragen<br />
rund um Studium und Berufseinstieg besprechen können«,<br />
sagt Dr. Ulrike Kéré, Geschäftsführerin von Mentoring<br />
Hessen. Gute Chancen, <strong>für</strong> das europaweit größte Mentoringprogramm<br />
<strong>für</strong> Frauen an Hochschulen ausgewählt zu werden,<br />
haben Bewerberinnen, die sich gerade in einer Übergangsphase<br />
befinden – etwa kurz vor dem Studienabschluss.<br />
Nähere Infos gibt's unter www.mentoringhessen.de<br />
Text: Julia Wolf Fotos: © rcfotostock / Fotolia<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 75
eben<br />
Ins Leben startet heute<br />
<strong>für</strong> dich Viktoria.<br />
Was sie besonders gerne<br />
snackt: saftig-süße Ananas.<br />
65<br />
Prozent<br />
der sportlich aktiven Deutschen ab 18<br />
Jahren nutzten 2016 einen digitalen Trainingsbegleiter,<br />
um ihre Trainingserfolge und -fortschritte<br />
zu beobachten und zu dokumentieren.<br />
Erinnern<br />
THE ONE – MARIA REALF<br />
Lizzie ist eine sympathische<br />
junge Frau. Sie wird bald heiraten<br />
– den gut aussehenden,<br />
hilfsbereiten Josh. Doch dann<br />
wirft ihre erste große Liebe Alex<br />
die künftige Braut aus der Bahn<br />
… Eine tolle Geschichte mit<br />
Schmunzelfaktor! Der lockere<br />
Schreibstil der Autorin macht<br />
Lust auf mehr. Ein Blick ins<br />
Buch lohnt sich. AJR –<br />
LIVING ROOM Wer auf Indie-<br />
Pop abfährt, sollte unbedingt<br />
in die Platte der Brüder Adam,<br />
Jack und Ryan Met, kurz AJR,<br />
reinhören. Durch die Bank ist<br />
jeder Track total hörenswert!<br />
Mein Favorit: ›The Green And<br />
The Town‹. Der Song erinnert<br />
mich an eine zauberhafte Hochzeit<br />
Ende August. Daumen hoch<br />
<strong>für</strong> AJR! KLANG DES HER-<br />
ZENS Der Titel klingt nicht nur<br />
schnulzig, er hält auch, was er<br />
verspricht. Es ist eine Famili-<br />
Sehen, lesen, hören<br />
enzusammenführung der ganz<br />
besonderen Art. Vater, Mutter<br />
und ihr kleines Baby werden auf<br />
dramatische Weise getrennt,<br />
finden aber schließlich viele<br />
Jahre später wieder zusammen.<br />
Eine schöne Geschichte mit<br />
Happy End. Wer gerne musikalischen<br />
Klängen lauscht, kommt<br />
hier voll auf seine Kosten.<br />
Vergegenwärtigen<br />
76 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker<br />
DAS ORCHIDEENHAUS –<br />
LUCINDA RILEY Liebe, Trauer,<br />
Glück und Hoffnung – all das<br />
bietet der wundervolle Roman:<br />
Über ein Tagebuch stößt Julia<br />
auf ein Familiengeheimnis.<br />
Damit beginnt <strong>für</strong> den Leser<br />
eine fesselnde Reise in die Vergangenheit.<br />
Es bleibt spannend<br />
bis zum Schluss. Ein sehr schön<br />
geschriebener Frauenschmöker,<br />
den es wirklich zu lesen<br />
lohnt! GALANTIS – THE<br />
AVIARY Die Schweden Linus<br />
Eklöw und Christian Karlsson<br />
treffen mit ihrem Album den<br />
Nerv der Zeit. Im übertragenen<br />
Sinne wollen sie uns wohl sagen:<br />
<strong>Das</strong> Leben ist ein Vogelhaus –<br />
bunt und aufregend. Genau das<br />
strahlen die Titel auf der Platte<br />
zumindest aus. <strong>Das</strong> Zeug zum<br />
Lieblingslied hat vor allem ›True<br />
Feelings‹. Wir dürfen gespannt<br />
sein, welche Songs die Vögelchen<br />
künftig noch zwitschern.<br />
1.000 DINGE, DIE UNS IN SCHULE UND<br />
STUDIUM GENERVT HABEN.<br />
HEUTE: ALIBISTUDENTEN<br />
Vorlesung. Eigentlich sollte das <strong>für</strong> alle im Hörsaal<br />
Sitzenden bedeuten: aufpassen und Notizen<br />
machen. Wer während des Unterrichts genauer<br />
hinsieht, entdeckt jedoch eine besondere Spezies<br />
unter den Anwesenden: die Alibistudenten.<br />
Sie sitzen brav in jeder Vorlesung – allerdings<br />
nur physisch. Denn sie sind viel zu sehr damit<br />
beschäftigt, Let's Play-Videos anzusehen und<br />
auf Notebook, Handy oder Tablet zu zocken.<br />
Wohlgemerkt, obwohl es im Großteil der Kurse<br />
keine Anwesenheitspflicht gibt. »Yes, neuer<br />
Highscore«, »Hast du das gesehen?« oder »Haha,<br />
voll abgezogen!«, raunen sie gedämpft zu ihren<br />
Sitznachbarn. Dadurch breitet sich eine gewisse<br />
Unruhe im gesamten Hörsaal aus, die auch diejenigen<br />
ablenkt, die dem Professor folgen und<br />
wirklich etwas lernen wollen. <strong>Das</strong> nervt. Da<br />
stellt sich einem doch zwangsläufig die Frage:<br />
Warum bleiben die Alibistudenten denn nicht<br />
einfach zuhause? Vermutlich wegen des reinen<br />
Gewissens. Schließlich können sie so von sich<br />
behaupten, dass sie tüchtig sind und jede Vorlesung<br />
besuchen. Pustekuchen! Daher meine Bitte<br />
an diejenigen, die sich angesprochen fühlen: Tut<br />
euren Kommilitonen einen Gefallen und passt<br />
während der Vorlesung entweder auf oder bleibt<br />
einfach gleich zuhause.<br />
»Unser Schicksal hängt nicht von den<br />
Sternen ab, sondern von unserem Handeln.«<br />
WILLIAM SHAKESPEARE, ENGLISCHER DRAMATIKER,<br />
LYRIKER UND SCHAUSPIELER, *1564 †1616<br />
Text: Viktoria Feifer Quelle: Techniker Krankenkasse<br />
Fotos: © Natis, otsphoto / Fotolia Coverfoto: © Atlantic (Warner)
Doof<br />
klickt<br />
gut.<br />
nicht<br />
<strong>audimax</strong>.de relauncht.<br />
Studium.Arbeiten.Leben.<br />
Jetzt: Semestergewinnspiel!<br />
Quizfragen lösen und MacBook,<br />
Galaxy S8 & mehr gewinnen.<br />
Wie findest du unseren Relaunch?<br />
Gerne deine Meinung an unsere Chefredaktion<br />
chefredaktion@<strong>audimax</strong>.de
SPIELE<br />
WAS SPIELST DU?<br />
TENNIS, SCHACH, G<strong>IT</strong>ARRE, THEATER ODER<br />
PLAYSTATION – WIR ALLE SPIELEN. WARUM<br />
DAS GUT IST, WIE WIR KÜNFTIG ZOCKEN UND<br />
GAMES, GAMES, GAMES<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
DAM<strong>IT</strong> DIR NIE LANGWEILIG WIRD …<br />
… FINDEST DU HIER DIE PASSENDEN<br />
SPIELE FÜR FÜNF LEBENSLAGEN<br />
Bus & Bahn<br />
Eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt<br />
dir oft wie eine halbe Ewigkeit vor? Wie gut, dass es<br />
Games <strong>für</strong>s Smartphone gibt. Viele Top-Titel gibt's<br />
kostenlos. Die fünf Favoriten der Redaktion findest<br />
du hier: Brain It On! – Physics Puzzles Denkspiel<br />
Clawbert Greifarmspiel, 94% Quizspiel, Bubble<br />
Witch 3 Saga Bubble-Shooter, Hay Day Farmspiel.<br />
WG-Abend<br />
Zusammensitzen, quatschen und Spaß haben.<br />
Beim gemütlichen Spieleabend kommen die<br />
unterschiedlichsten Spiele auf den Tisch. Wie wäre<br />
es mal wieder mit Games aus der Kindheit? <strong>Das</strong><br />
Kartenspiel Flunkern zum Beispiel. Dabei gewinnt,<br />
wer am besten flunkern kann. Welche Spiele sind<br />
deine Favoriten unter den Gesellschaftsspielen?<br />
Schreib uns an leserbriefe@<strong>audimax</strong>.de.<br />
Park<br />
Outdoor-Spiele sind<br />
gerade voll im Trend. Hast<br />
du schon mal Leitergolf<br />
gespielt? Ziel des Spiels<br />
ist, ein Seil mit je einer<br />
Kugel am Ende auf eine<br />
Sprosse der Spielleiter<br />
zu werfen. Wenn dir das<br />
gelingt, erhältst du die<br />
Punktzahl, die an der<br />
Seite steht. Hört sich<br />
ziemlich einfach an, ist<br />
es aber nicht. Probier es<br />
doch mal aus.<br />
Illustrationen: Nero A. Kaiser/<strong>audimax</strong><br />
Party<br />
Freilich, die Klassiker unter den Trinkspielen<br />
Flunkyball, Meiern oder Big Kings Cup gehen<br />
immer. Aber hin und wieder ist es auch Zeit <strong>für</strong><br />
etwas Neues. Wie wäre es beispielsweise mit dem<br />
Party-Trinkspiel True American? Richtig, aus<br />
der US-amerikanischen Sitcom New Girl. Dabei<br />
geht es nicht ums Gewinnen, sondern darum ein<br />
echter Amerikaner zu sein. Die Regeln des total<br />
abgedrehten Spiels findest du im Internet, zum<br />
Beispiel unter www.trueamericanrules.com.<br />
Vorlesung<br />
Sitzt du gerade in einer langweiligen Vorlesung, bei<br />
der dir dein Prof mal wieder ein Ohr abkaut? Wie wäre<br />
es demnächst mit einer Runde Hörsaal-Bingo? Es<br />
funktioniert wie das bekannte Lotteriespiel Bingo, nur<br />
stehen auf den Feldern keine Ziffern, sondern Dinge, die<br />
im Hörsaal passieren. Zum Beispiel: ›Student schaut sich<br />
Failbilder oder -videos an‹. Trifft das zu: Feld ankreuzen.<br />
Wer eine komplette waagerechte, senkrechte oder<br />
diagonale Reihe markieren konnte, ruft: Bingo! Vorlagen<br />
findest du im Netz.<br />
78 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
SPIELE<br />
FÜR ÖDE VORLESUNGEN<br />
1 2<br />
Räuspere dich ab jetzt<br />
Klatsche einmal laut alle 15 Minuten. Wenn<br />
START in die Hände. du es vergisst, musst<br />
3<br />
Bastle eine Blume<br />
und gib sie einer<br />
Kommilitonin in der<br />
Reihe hinter dir.<br />
du zurück zum Start.<br />
4<br />
5 6<br />
Melde dich und Tausche mit einem<br />
frag, ob du auf die deiner Mitspieler den<br />
Steh auf und setz dich<br />
Toilette darfst. Sitzplatz.<br />
wieder.<br />
Zock unser Spiel<br />
und trau dich was<br />
– während der<br />
Vorlesung<br />
Vorbereitung Du brauchst ein bis zwei Mitspieler, einen<br />
Würfel oder eine Würfel-App, eine beliebige Spielfigur –<br />
zum Beispiel einen Radiergummi oder eine Münze –, einen<br />
Zettel und einen Stift.<br />
Spiel<br />
7<br />
mit einem<br />
deiner Mitspieler eine<br />
Runde Schere, Stein,<br />
Papier. Der Gewinner<br />
darf zwei Felder<br />
vorrücken.<br />
8<br />
Aussetzen: Setz dich<br />
<strong>für</strong> fünf Minuten eine<br />
Reihe weiter nach<br />
vorne oder hinten.<br />
Anleitung Der jüngste Spieler darf als erstes würfeln. Je<br />
nach gewürfelter Augenzahl, könnt ihr unterschiedlich viele<br />
Felder vorrücken:<br />
Stehen bleiben / Ein Feld vorrücken /<br />
Zwei Felder vorrücken / Drei Felder vorrücken<br />
9<br />
Glück gehabt!<br />
Ziel<br />
Auf jedem Feld findet ihr Anweisungen, die ihr während<br />
der Vorlesung erfüllen müsst! Wer die Aufgabe nicht<br />
erfüllt, scheidet aus. Der Spieler, der als erster im Ziel<br />
ist, gewinnt. Also, trau dich was!<br />
10<br />
Gehe 3 Felder<br />
zurück.<br />
18<br />
Spiel mit einem<br />
deiner Mitspieler eine<br />
Runde Schere, Stein,<br />
Papier. Der Verlierer<br />
muss drei Felder<br />
zurückgehen.<br />
17<br />
Gehe zurück<br />
zum Start.<br />
16<br />
Tausche mit einem<br />
deiner Mitspieler den<br />
Sitzplatz.<br />
15<br />
Glück gehabt!<br />
14<br />
Melde dich ab jetzt<br />
bei jeder Frage, die<br />
dein Prof stellt.<br />
13<br />
Aussetzen: Setz dich<br />
<strong>für</strong> fünf Minuten eine<br />
Reihe weiter nach<br />
vorne oder hinten.<br />
12<br />
Zeichne deinen Prof<br />
und schick den Zettel<br />
in die erste Reihe.<br />
<strong>11</strong><br />
Melde dich und frag,<br />
wie spät es ist.<br />
Illustrationen: Nero A. Kaiser/<strong>audimax</strong><br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 79
SPIELE<br />
JETZT WIRD<br />
AUFGERÄUMT…<br />
6<br />
GAMING-REKORDE<br />
… M<strong>IT</strong> KLISCHEES RUND UMS ZOCKEN. EXPERTEN<br />
VERRATEN, WIE DIE REAL<strong>IT</strong>ÄT AUSSIEHT<br />
Zocken macht dumm.<br />
Gaming steigert das Gewaltpotenzial<br />
von Spielern.<br />
Die größte Legend of Zelda-Fanartikelsammlung …<br />
… besitzt Anne Martha Harnes aus Norwegen.<br />
Ganze 1.816 Stück zählte ihr Fundus im Juli 2016.<br />
Den Rekord <strong>für</strong>s Durchspielen von Dark Souls mit<br />
der größten Zahl an unterschiedlichen Drückern …<br />
… hält Benjamin Gwin aus Kanada. Er spielte das Game<br />
mit neun verschiedenen Controllern, darunter eine Tanzmatte,<br />
eine Gitarre und die Donkey Konga-Bongos, durch.<br />
Die am häufigsten auftretende Romanfigur in Videospielen …<br />
… ist Bram Stokers Vampir Dracula. In mindestens<br />
42 Spielen kommt er vor.<br />
Die teuerste Videospiel-Figur, die jemals versteigert wurde, …<br />
… ist eine vom Entwicklerteam signierte Vinylfigur von<br />
Nathan Drake (Uncharted). Ein Fan zahlte da<strong>für</strong> 4.027 Euro.<br />
Den längsten World of Warcraft-Marathon …<br />
… legte Hecaterina Kinumi Iglesias aus Spanien hin.<br />
Sie spielte länger als 29 Stunden.<br />
<strong>Das</strong> größte Pokémon Tekken-Turnier …<br />
… fand im Juli 2016 auf der EVO, einem Sportevent, in<br />
Dr. Christian Roth, Medienpsychologe und<br />
Forscher, Spieleforschung.de<br />
»Spiele fordern und fördern das<br />
Denken. Wichtig ist, nicht nur<br />
eine Sorte Spiel zu konsumieren,<br />
um das Gehirn möglichst breit<br />
zu nutzen. Allgemein kann man<br />
sagen, dass fast alle Spiele neben<br />
schnellen Reflexen, guter Hand-<br />
Auge-Koordination auch Kreativität<br />
und Intelligenz trainieren.«<br />
Gamer sind <strong>IT</strong>-Cracks.<br />
Rainer Buland, Leiter des Instituts <strong>für</strong> Spielforschung<br />
an der Universität Mozarteum<br />
Salzburg<br />
»Schön wär's! Wenn ich dadurch<br />
zu einem <strong>IT</strong>-Spezialisten würde,<br />
dann würde auch ich viel mehr<br />
Computerspiele spielen. Aber<br />
leider: Gamer sind Gaming-<br />
Nerds nicht mehr und nicht<br />
weniger.«<br />
Dr. Christian Roth, Medienpsychologe und<br />
Forscher, Spieleforschung.de<br />
»Faktoren aus dem realen Umfeld<br />
haben den größten Einfluss auf<br />
das Verhalten, zum Beispiel<br />
Elternhaus, Schule und Freunde.<br />
Studien zeigen nur geringe<br />
Effekte von Spielen. Oft handelt<br />
es sich um Frustration, die sich in<br />
kurzfristiger Aggression äußern<br />
kann, aber meistens kontrolliert<br />
werden kann und eher selten in<br />
einer zerstörten Tastatur endet<br />
und nicht gegen Menschen<br />
richtet. Eine Abwärtsspirale ist<br />
aber durchaus denkbar, wenn<br />
Kinder und Jugendliche mit<br />
bereits vorhandenen Problemen<br />
Gewaltmedien konsumieren, die<br />
Gewaltfantasien noch beflügeln.«<br />
PC- und Konsolen-Games<br />
sind nichts <strong>für</strong> Frauen.<br />
Dr. Christian Roth, Medienpsychologe und<br />
Forscher, Spieleforschung.de<br />
»Spiele sind etwas <strong>für</strong> beide<br />
Geschlechter. Fast die Hälfte<br />
aller Nutzer sind weiblich. Es<br />
gibt allerdings unterschiedliche<br />
Genrepräferenzen. Viele Gelegenheitsspielerinnen<br />
würden<br />
sich nicht als sogenannte Gamer<br />
bezeichnen.«<br />
Illustrationen: Nero A. Kaiser/<strong>audimax</strong> | Ivan Kopilov /Fotolia | Realvector/Fotolia<br />
Las Vegas statt. 1.180 Spieler traten gegeneinander an.<br />
Lust auf noch mehr Rekorde? Die findest du in der Guinness World<br />
Records Gamers Edition Vol. 3 vom Hoffmann und Campe Verlag.<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
80 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
SPIELE<br />
GAMING DER ZUKUNFT<br />
3 THESEN<br />
IM CHECK …<br />
… M<strong>IT</strong> NIKOLA MERKAS, FACHBEREICHSLE<strong>IT</strong>ER FÜR SPIELEPROGRAMMIERUNG AM SAE INST<strong>IT</strong>UTE STUTTGART<br />
Virtual Reality-Gaming wird das herkömmliche<br />
Spielen ersetzen.<br />
»Obwohl es tolle VR-Spiele gibt, zum Beispiel<br />
Viking Rage, wird das herkömmliche Spielen<br />
dadurch nicht in naher Zukunft ersetzt werden<br />
können. Die VR-Brillen werden häufig als<br />
Fremdkörper wahrgenommen und die aufwendige<br />
Verkabelung stellt eine zusätzliche<br />
Hürde da. Die Spieler wollen Spielen und das<br />
am liebsten schnell und unkompliziert. Ich<br />
bin vielmehr davon überzeugt, dass es sich<br />
zukünftig um ein neues, eigenes Genre handeln<br />
wird. Dieses Genre wird in Zukunft wachsen<br />
und tolle neue Spiele enthalten. <strong>Das</strong> Spielen, wie<br />
wir es heute kennen, wird uns aber weiterhin<br />
erhalten bleiben.«<br />
Digitale Spiele ohne Online-Funktion werden<br />
künftig zur Nische werden.<br />
»Spiele ohne Online-Funktionen sind bereits<br />
heute undenkbar. Neben den Multiplayer- und<br />
Social-Media-Aspekten werden Spiele online<br />
gekauft, heruntergeladen und gespielt. Die<br />
meisten Spiele unterschiedlicher Spielestudios<br />
veröffentlichen beispielsweise regelmäßige<br />
Updates, welche ebenfalls Online heruntergeladen<br />
werden müssen. Früher musste da<strong>für</strong><br />
ein eigenes Produkt veröffentlicht werden.<br />
Dadurch kann das Feedback der Spieler leichter<br />
integriert und neue Inhalte einer Spielereihe<br />
schneller zu Verfügung gestellt werden. Es<br />
gibt bereits heute nur noch wenige Spiele ohne<br />
Online-Funktionen.«<br />
Wir werden künftig jedes beliebige Spiel <br />
überall spielen können.<br />
»Es wäre ein Traum, jedes beliebige Spiel überall<br />
spielen zu können. Dadurch können langweilige<br />
Warte- und Fahrtzeiten spannender gestaltet<br />
werden. Die Spiele heutzutage sind jedoch sehr<br />
unterschiedlich. Sie unterscheiden sich nicht<br />
nur im Konzept, Genre und der Grafikqualität<br />
sondern auch im Leistungsverbrauch und bei den<br />
Hardware-Anforderungen. Mithilfe der leistungsstarken<br />
Gaming-Laptops sind wir diesem Ziel<br />
ein großes Stück näher gekommen. Eine weitere<br />
Lösung zeigt die Nintendo Switch. Damit können<br />
Spiele sowohl Zuhause als auch unterwegs<br />
gespielt werden. Dieser Traum ist somit schon<br />
fast wahr geworden.«<br />
Mal ehrlich !<br />
Die Kolumne<br />
Diesmal: <strong>audimax</strong>-Volontärin Viktoria plädiert <strong>für</strong> mehr schlechte Verlierer beim Spieleabend<br />
»Wenn du mir die Schlossallee nicht<br />
verkaufst, spiele ich nicht mehr mit!«<br />
Was wäre ein richtiger Spieleabend<br />
ohne hitzige Diskussionen. Meistens<br />
geht es dabei um die Spielregeln.<br />
Eigentlich amüsant, worüber sich<br />
manche Leute aufregen können. <strong>Das</strong><br />
macht den Abend gleich viel spannender.<br />
Immerhin ist nie gewiss, wie<br />
die Diskussion wirklich ausgehen<br />
wird: Einigen sich die Streithähne?<br />
Spitzt sich die Lage zu? Fliegen die<br />
Spielfiguren? Alles ist möglich.<br />
Deshalb ist es immer gut, auch ein<br />
paar schlechte Verlierer zum Spielen<br />
einzuladen. Denn: Sie machen den<br />
Abend garantiert zu einem unvergesslichen<br />
Ereignis. Es sollen sich<br />
sogar schon Paare während einer<br />
Partie Monopoly getrennt<br />
haben – hat scheinbar<br />
weniger gut harmoniert.<br />
So dramatisch<br />
sollte es<br />
dann doch nicht<br />
immer zugehen.<br />
Aber eine Diskussion<br />
hier und<br />
ein kleiner Streit da<br />
sind <strong>für</strong> die Beobachter<br />
besser als eine RTL-Soap.<br />
Denn das Spiel kitzelt die verschiedenen<br />
Verlierertypen aus den Mitspielern<br />
heraus: Zum Beispiel gibt<br />
es den störrischen Rechthaber, der<br />
immer gleich in der Spielanleitung<br />
nachblättert, ob ein<br />
Spielzug auch korrekt<br />
ist, wenn er ihm<br />
nicht in den Kram<br />
passt. Dann gibt<br />
es noch den Hitzkopf.<br />
Sobald er<br />
in die Bredouille<br />
gerät, lässt er alle<br />
Mitspieler an seinem<br />
Ärger teilhaben:<br />
»Nein! Sowas Bescheuertes!<br />
Du verf***** Sch****!«. Und nicht<br />
zu vergessen: die Spielabbrecher.<br />
Wenn sie merken, dass sie verlieren,<br />
haben sie einfach keine Lust mehr,<br />
weiterzuspielen. Dann heißt es, das<br />
Spiel sei blöd, langweilig oder idiotisch.<br />
Egal, welcher Typ mit am Tisch<br />
sitzt, unterhaltsam wird es auf jeden<br />
Fall. Immerhin haben sie alle eines<br />
gemeinsam: Wenn sie spielen, dann<br />
spielen sie mit Leib und Seele. Ihre<br />
Mitspieler können sich dann auch<br />
schon einmal darauf einstellen, dass<br />
ein Spiel länger dauert oder vorzeitig<br />
abgebrochen wird. Ihre ehrlichen<br />
Wutausbrüche machen die Gewinnertypen<br />
aber auch sympathisch. Sie<br />
sind nunmal – zumindest, was das<br />
Spielen angeht – etwas anders gepolt<br />
als die meisten anderen Menschen. n<br />
Illustrationen: Pixabay<br />
Du siehst das ganz anders als Viktoria? Dann schreib ihr eine E-Mail an feifer@<strong>audimax</strong>.de.<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 81
SPIELE<br />
INTERVIEW<br />
SPIELEN IST WICHTIG, AUCH FÜR ERWACHSENE.<br />
WARUM DAS SO IST, ERKLÄRT PROF. DR. JENS JUNGE<br />
VON DER DESIGN AKADEMIE IN BERLIN<br />
Herr Dr. Junge, wie genau lässt<br />
sich Spielen eigentlich definieren?<br />
Spielen ist nicht nur eine Sache.<br />
Wir können Musik, Theater<br />
oder auch Brettspiele spielen.<br />
Spielen begleitet uns seit Jahrtausenden,<br />
nur die Medien und<br />
die Formen haben sich verändert.<br />
Der Begriff sagt eigentlich<br />
aus, dass wir uns aus dem Alltäglichen<br />
abkoppeln.<br />
Warum ist es wichtig, dass wir<br />
spielen? Spielen ist ein entscheidendes<br />
Phänomen und wichtig<br />
<strong>für</strong> unser Leben. Schon Kinder<br />
fangen an, sich die Welt spielerisch<br />
zu erschließen. Wir lernen<br />
durchs Spielen auch immer<br />
etwas dazu – zum Beispiel beim<br />
Sport mit anderen umzugehen<br />
und sich an Regeln zu halten.<br />
Später transferieren wir Spielerkenntnisse<br />
in andere erfundene<br />
Ordnungen wie zum Beispiel<br />
Unternehmen, Institutionen<br />
oder auch in die Unterrichtsgestaltung<br />
in der Schule. Innovation<br />
hat auch immer etwas<br />
mit dem spielerischen Umgang<br />
mit Problemen zu tun. <strong>Das</strong> ist<br />
etwas, das Erwachsene wieder<br />
mehr machen sollten und im<br />
unternehmerischen Umfeld<br />
wieder machen müssen –<br />
Versuche starten, Szenarien<br />
simulieren und durchspielen.<br />
Denn das System, in dem wir<br />
arbeiten, verändert sich durch<br />
die Digitalisierung so radikal,<br />
dass wir gezwungen sind, auch<br />
beruflich mehr gedanklich zu<br />
spielen.<br />
Und neben den beruflichen<br />
Gründen? Stichwort Digital<br />
Detox. Spielen ist eine Ab wechs<br />
lung zum digitalisierten<br />
Arbeitsalltag.Diejenigen, die<br />
Interview: Viktoria Feifer<br />
Prof. Dr. Jens<br />
Junge ist Direktor<br />
am Institut <strong>für</strong><br />
Ludologie der Design<br />
Akademie Berlin,<br />
SRH Hochschule<br />
<strong>für</strong> Kommunikation<br />
und Design<br />
den ganzen Tag vor dem Bildschirm<br />
sitzen, kaufen sich wieder<br />
eine Pappschachtel und machen<br />
Spielerunden mit Freunden.<br />
Kann es denn negative Folgen<br />
haben, wenn Menschen kaum<br />
spielen? Ja, dadurch haben sie<br />
immer nur eine Lösung im<br />
Kopf, sie haben oft eine sehr<br />
einseitige Verhaltens- und<br />
Herangehensweise an Problemstellungen.<br />
Sie glauben alles sei<br />
alternativlos und nehmen die<br />
Komplexität der Umwelt gar<br />
nicht richtig wahr.<br />
Aber was spielen Erwachsene<br />
denn eigentlich? Zum Beispiel<br />
Casual Games auf dem Smartphone:<br />
Millionen von Menschen<br />
spielen, wenn sie in der U-Bahn<br />
sitzen oder an der Bushaltestelle<br />
stehen. Aber auch neben den<br />
digitalen Spielangeboten gibt<br />
es viele Spielkonzepte, die auch<br />
Erwachsene ansprechen. Neben<br />
Kartenspielen erfreuen sich<br />
derzeit Escape Games großer<br />
Beliebtheit. Und auch Rollenspiele,<br />
wie zum Beispiel die<br />
Werwolf-Serie, sind ein Trend<br />
bei Erwachsenen.<br />
Zeig mir, was du spielst, und<br />
ich sage dir, an welche Werte<br />
du glaubst. Ist das möglich?<br />
<strong>Das</strong> würde ich nicht pauschal<br />
sagen. Spielen ermöglicht es,<br />
uns gedanklich in einer anderen<br />
Welt aufzuhalten. Aber nur, weil<br />
jemand ein Rennspiel spielt,<br />
heißt es nicht, dass er Rennfahrer<br />
werden will. Was wir ableiten<br />
können, sind Stärken und<br />
Schwächen. Etwa: Du spielst<br />
gerne Denkspiele und Strategiespiele,<br />
also hast du dort deine<br />
Stärken. ■<br />
7<br />
GAMING FAKTEN<br />
Just Cause 2<br />
Im Shooter wurde die Insel aus der US-amerikanischen<br />
Fernsehserie Lost eingebaut. Wenn du mit einem<br />
Flugzeug darüber fliegst, explodiert es und stürzt ab.<br />
The Legend of Zelda: Skyward Sword<br />
Die Titelmelodie des Action-Adventure-Videospiels<br />
ist ›Zeldas Wiegenlied‹ rückwärts gespielt.<br />
L.A. Noire<br />
Die meisten darin enthaltenen Verbrechen<br />
basieren auf echten Straftaten, die um 1940<br />
in Los Angeles passiert sind.<br />
Grand Theft Auto IV<br />
Indem du die Nummer 468-555-0100 anrufst,<br />
kannst du das Wetter bei Petrus bestellen.<br />
BioShock<br />
<strong>Das</strong> Flüstern, das ertönt, wenn du die Kraft<br />
›Beherrschung‹ einsetzt, sind rückwärts abgespielte<br />
Dialoge aus William Shakespeares Romeo und Julia.<br />
Super Mario World<br />
29.000 Stunden Entwicklungszeit<br />
stecken in diesem Spiel.<br />
Call of Duty: Modern Warfare 3<br />
Du hörst Geisterstimmen, wenn du dich auf<br />
der Mehrspielerkarte Sancturay neben einen<br />
der Grabsteine legst.<br />
548 weitere verrückte Fakten über Videospiele<br />
findest du in der Publikation ›Unnützes Wissen <strong>für</strong><br />
Gamer‹ von Björn Rohwer, erschienen im Loewe Verlag.<br />
Illustrationen: Nero A. Kaiser/<strong>audimax</strong> | Ivan Kopilov /Fotolia | Realvector/Fotolia<br />
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Wissensüberbleibsel<br />
aus der Redaktion<br />
Feuchtfröhlich geht es los:<br />
Die Trinkerweisheit »Bier auf<br />
Wein, das lass lieber sein« gibt<br />
es auch auf Englisch. Dort heißt<br />
sie meist aber »Beer after wine<br />
and you’ll feel fine.«<br />
Kein Wunder also, dass der<br />
durchschnittliche Engländer im<br />
Urlaub acht alkoholische<br />
Getränke am Tag trinkt.<br />
Da Alkohol ja bekanntlich viele<br />
Kalorien hat, müssen die dazugewonnenen<br />
Kilos nach dem Urlaub<br />
wieder abtrainiert werden. Eine<br />
durchschnittliche britische<br />
Frau probiert wahrscheinlich<br />
auch deshalb in ihrem Leben doppelt<br />
so viele Diäten aus wie<br />
Beziehungen: 16.<br />
Wie viele Britinnen dabei wohl<br />
auf die Methode zurückgreifen,<br />
mit dem Kopf gegen die Wand zu<br />
schlagen? Immerhin 150 Kalorien<br />
werden dabei pro Stunde<br />
verbrannt.<br />
Eine Reise nach Pakistan ist<br />
während einer Diät eher nicht zu<br />
empfehlen: Der McChicken von<br />
McDonald’s hat in Deutschland<br />
425 Kalorien, in Indien 407, in<br />
Singapur 390, in Australien 408<br />
und in Pakistan 537.<br />
Wer nicht gerne lang auf seinen<br />
McChicken wartet, sollte besser<br />
nicht am Münchner Stachus in<br />
den McDonald’s gehen, denn dieser<br />
ist die Mc-Donald’s-Filiale mit<br />
den meisten Gästen weltweit.<br />
Auch Fertiggerichte sind als<br />
schnelle Mahlzeit sehr beliebt.<br />
Bei der US-Army sind diese aber<br />
<strong>für</strong> den speziellen Geschmack:<br />
Damit die US-Soldaten im Einsatz<br />
nicht zu viel Wasser mitschleppen<br />
müssen, können sie ihre Fertiggerichte<br />
auch mit Urin zubereiten.<br />
Fast Food und Fertiggerichte<br />
machen ohnehin dick. Ob sie wohl<br />
mit daran schuld sind, dass es<br />
weltweit mehr übergewichtige<br />
Menschen, nämlich 1,5 Milliarden,<br />
als unterernährte gibt?<br />
Verheiratete Menschen sind übrigens<br />
dicker als unverheiratete.<br />
Es gibt ja nicht umsonst den<br />
Begriff Beziehungsspeck.<br />
Wer schlank bleiben will, sollte<br />
also besser nicht heiraten –<br />
oder mit dem Partner Kinder bekommen.<br />
Paare, die gemeinsame Kinder<br />
haben, trennen sich häufiger als<br />
Paare, die lediglich gemeinsame<br />
Immobilien besitzen. <strong>Das</strong> muss<br />
wohl an den Uneinigkeiten bei der<br />
Kindererziehung liegen.<br />
Kein so gutes Vorbild hier<strong>für</strong><br />
ist der Philosoph Jean-Jacques<br />
Rousseau. Er schrieb ein Buch<br />
über die richtige Kindererziehung,<br />
seine eigenen Kinder gab<br />
er aber alle fünf ins Findelhaus.<br />
Selbst die klügsten Wissenschaftler<br />
können nicht alles<br />
richtig machen.<br />
So auch der Physiker Robert Watson-Watt,<br />
der im 20. Jahrhundert<br />
den Radar entdeckte. 1956 wurde<br />
er mithilfe eines Radargeräts<br />
beim zu schnellen Fahren erwischt.<br />
Dazu sagte er: »Hätte<br />
ich gewusst, was damit gemacht<br />
wird, hätte ich es nie erfunden!«<br />
Fast ebenso schnell wie mit einem<br />
Auto kann man mit Jetskis<br />
übers Wasser rasen. Aber ob diese<br />
ein geeignetes Mittel sind,<br />
um von Asien nach Amerika zu<br />
kommen? Google Maps schlägt sie<br />
jedenfalls zur Überquerung des<br />
Pazifiks vor.<br />
Hat man es dann mal in die USA<br />
geschafft und arbeitet eventuell<br />
dort, sollte man sich nicht wundern,<br />
wenn der Chef auf den Namen<br />
John hört. In amerikanischen<br />
Chefetagen gibt es nämlich<br />
mehr Männer namens John als<br />
weibliche Angestellte.<br />
Neben dem Vornamen ist die eigene<br />
Körpergröße bei Männern<br />
ein entscheidender Faktor <strong>für</strong><br />
die berufliche Situation. Im<br />
Schnitt entsprechen bei Männern<br />
zehn Zentimeter mehr Körpergröße<br />
einem Plus von 2.000 Euro<br />
Jahresgehalt.<br />
Text: Sabine Storch Foto: Pixabay<br />
84 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 <strong>11</strong> 12<br />
13 14<br />
4<br />
15<br />
16<br />
17 18<br />
7<br />
1<br />
19 20<br />
21 22<br />
8<br />
23 24 25<br />
26 27 28<br />
29 30 31<br />
5<br />
33<br />
32<br />
6<br />
2<br />
3<br />
© SeHer<br />
GEWINN-<br />
SPIEL<br />
ZOCKEN UND KUSCHELN – GEHT JA WOHL!<br />
Waagerecht 1 Wer oder was ist um 12 Uhr mittags weit weg? 13 Zu ihr gehört u. a. das Ihrzen 14 Ein Kenner<br />
des Baus von Körpern 15 Gewissermaßen die Schranke vor mancher Hochschule (Abk.) 16 Traurig: Herrscht in<br />
gefüllten Stadien höchstens mal minutenlang 17 Des Grantlers Metier 19 Was braucht jede Doktorarbeit? 20<br />
Wenn es heiß wird, so zumeist sprichwörtlich 21 Tor, eher belächelt denn bejubelt 23 Kennzeichnet irgendwie<br />
auch ein Opfer der Wiedervereinigung 24 Hier können Sie getrost eine Alternative <strong>für</strong> ›nicht bei Trost‹ eintragen<br />
25 Teil der Stasiakten, Fernost unter Briten 26 Wo steht der Baum beim Kurs hart am Wind? 27 Wie sprechen<br />
bspw. manche Friesen? (Abk.) 28 <strong>Das</strong> Bild soll stets ein Rätsel aufgeben 29 Von allen Gefährten eines der<br />
nachhaltigsten 30 Wer lädt lächelnd zum Bade? 31 Ebenso typisch wie nicht verwerflich, wenn sie dauernd am<br />
Tresen stehen 32 Rollender Rubel gehört bei ihm schon lange dazu 33 Wohin sich setzt, wer sich nicht gerade<br />
beliebt macht Senkrecht 1 Ist mit Bogen bei jeder Steuererklärung dabei, wird auch gern mit der Fähigkeit<br />
zu schweigen verbunden 2 Der Zoll hat nichts mit Ein- und Ausfuhr zu tun (engl.) 3 Wer oder was läuft völlig<br />
lautlos? (Pl.) 4 Üblicher Begriff <strong>für</strong> Leute vom Fach 5 Wem ist des Frühlings blaues Band zu verdanken? (Vorn.)<br />
6 <strong>Das</strong> Tier spiegelt sich zweifach im Herrschergeschlecht 7 Handwerkerorder? Steht jedenfalls <strong>für</strong> einen Mangel<br />
an Distanz 8 Ärztlicher 4 senkr. <strong>für</strong> gestautes Wasser 9 Grünzeug, (zumindest bei Redaktionsschluss) noch nicht<br />
legalisiert 10 Da hatte ›Baby Doc‹ das (böse) Sagen (Abk.) <strong>11</strong> Auch wenn er mit Sprache und Gepflogenheiten<br />
vertraut ist – er ist stets zugereist 12 Der Deutschen höchstes solches befindet sich in einem Schloss 18 Der Pole<br />
ist u. a. <strong>für</strong> seine Seenplatte bekannt 20 Leute, die ihn tragen, sind – wo<strong>für</strong> auch immer – ausgezeichnet 22<br />
Dieses Anagramm von Arsen kann genauso tödlich sein 23 Wer muss nicht schlau sein, nur attraktiv? 28 Unter<br />
Tuch üblicher Ruf zur 30 waager. 29 So ist’s (B)recht: Fehlt, gekürzt, Kaukasischem und Kreide 30 Old Shatterhand<br />
und Winnetou/gehören hier einfach dazu (Kfz-Kennz.) 31 Minutentakt bezeichnet schon ein Vielfaches<br />
dieser Energieeinheit (Abk.)<br />
TRAIN your BRain<br />
Professor Meier lagert als Weinliebhaber in seinem<br />
Keller 200 Flaschen Wein. Am liebsten trinkt<br />
der Feinschmecker Rotwein, daher sind 99 Prozent<br />
seiner Flaschen Rotweine, die übrigen Weißweine.<br />
Wie viele Flaschen Rotwein muss Prof.<br />
Meier trinken, um den Anteil des Rotweins in<br />
seinem Weinkeller auf 98 Prozent zu verringern?<br />
Ein Prozent Weißwein entspricht in der Ausgangssituation<br />
zwei Flaschen. Um daraus zwei Prozent<br />
des gesamten Weinvorrats zu machen, müsste<br />
Professor Meier die Hälfte seiner Rotweine, also<br />
100 Flaschen, trinken. Dann hat er noch 98 Flaschen<br />
Rotwein und zwei Flaschen Weißwein, demnach 98<br />
Prozent Rotweine. Prost!<br />
»Dum, dideldum dideldum dideldum dideldum<br />
dum dum dum …« – einmal gespielt, Melodie<br />
<strong>für</strong> immer unlöschbar in die Hirnhaut tätowiert.<br />
Tetris ist das Kultspiel unter den frühen<br />
Videogames. Du gehörst zu den treusten Tetrisjüngern,<br />
führst seit Jahren die Highscore an und<br />
summst das Acht-Bit-Geploinke, wenn du den<br />
WG-Kühlschrank akkurat vollstapelst? Dann<br />
brauchst du dringend die Arcade Blocks Kissen<br />
von getdigital.de, um dein Sofa in dein privates<br />
Spielfeld zu verwandeln. Und das musst du tun,<br />
um die fünf kuschelig-knallbunten Spielsteine<br />
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Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Lösung gibt’s<br />
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Impressum<br />
VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Hauptmarkt 6-8 • 90403 Nürnberg<br />
• Zentrale: 09<strong>11</strong>. 23 77 9-0, Fax: 09<strong>11</strong>. 20 49 39 • E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />
Herausgeber: Oliver Bialas<br />
REDAKTION Fon: 09<strong>11</strong>. 23 77 9-24, -41 und -38 (Online)<br />
Mail: leserbriefe@au di max.de<br />
BV3<br />
Heftentwicklung und Redaktionskonzeption: Barbara Martin<br />
Chefredaktion: Petra Herr, Eva Ixmeier (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Julia Wolf, Viktoria Feifer<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Teresa Pfützner, Sabine Storch, Robin Haring, Florian<br />
Vollmers, Kathrin Knorr, Dr. Rowena Sandner, Johanna Fürsattel<br />
Gestaltung: Janina Rüsseler, Nero Kaiser<br />
Titelbild: © pixabay<br />
Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />
Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 <strong>11</strong>. 23 77 9-23<br />
ANZEIGEN Fon: 09<strong>11</strong>. 23 77 9-40 Mediaberatung: Markus Erhardt, Ivo Leidner,<br />
Josefine Lorenz, Antje Schmidtpeter, Stephanie Rogers-Graf, Dr. Rowena<br />
Sandner • Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 31 vom 01.01.<strong>2017</strong>. <strong>audimax</strong> erscheint<br />
mo natlich in der Vorlesungszeit und ist politisch unabhängig. Wir drucken,<br />
zertifiziert mit dem ›Blauen Engel‹, besonders CO2-neutral und energiesparend.<br />
Für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Ter min an ga ben wird keine Gewähr<br />
über nom men. Für uns un verlangt ge sandte Ma nus kripte, Fotos und Illus wird<br />
nicht gehaftet. Bezug per Abo: siehe www.<strong>audimax</strong>.de/abo.<br />
Verbreitete Auflage laut IVW 02/17: 32.500 Expl., ISSN 1869-9553<br />
<strong>Das</strong> nächste <strong>audimax</strong> I.T erscheint im Februar 2018.<br />
Hinweis: Der Lesbarkeit halber wird in allen Artikeln die männliche Schreibweise<br />
verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer immer gleichermaßen<br />
angesprochen.<br />
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GEHACKTES<br />
PATENT DES<br />
Idee Lösungen zur computergestützten Ernährungsoptimierung<br />
im Bereich der Ernährungstherapie und<br />
-beratung<br />
Gründer Erik Kolb (Master of Science), Lennart Weitz<br />
(Master of Science), Lino Witte (Dr. med)<br />
Innovation Moderne Technologien auf Hard- und Softwareebene<br />
sowie Methoden der mathematischen Optimierung<br />
werden in den Ernährungsbereich übertragen<br />
Umsetzung Escamed liefert maßgeschneiderte Ernährungspläne<br />
nach individuellen Nährstoffbedürfnissen<br />
sowie Präferenzen. Die erstellten Ernährungsempfehlungen<br />
basieren auf den aktuellsten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen und sind über die mobile App jederzeit<br />
verfügbar.<br />
Besonderheit Mit dem App-Portfolio wird Escamed<br />
den hohen Anforderungen unterschiedlicher Nutzergruppen<br />
nachkommen – von der begleitenden Ernährungstherapie<br />
einer Erkrankung über die Optimierung<br />
der Ernährung von Athleten.<br />
Mehrwert<br />
technische Leistung<br />
Innovation<br />
MONATS<br />
Was Patent <strong>für</strong> interaktives Fernsehen<br />
Eingereicht 2009<br />
Erfinder Sony Computer Entertainment<br />
Besonderheit Sony hat ein Patent entwickelt, das TV-<br />
Zuschauer weltweit begeistern dürfte: Mithilfe eines<br />
Game-Controllers können Zuschauer Avatare – in diesem<br />
Fall virtuelle Abbilder ihrer selbst – ins Fernsehen<br />
schicken. Dort können sie langweilige und unbeliebte<br />
Darsteller virtuell mit Tomaten bewerfen oder mit einem<br />
Tritt in den Hintern aus dem Fernseher befördern.<br />
Klingt spaßig! <strong>Das</strong> Problem: Für diese Art des interaktiven<br />
Erlebnisses müssten spezielle Fernsehshows und<br />
Formate erst noch entwickelt werden.<br />
START-UP-BAROMETER<br />
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Du würdest gerne einen bestimmten Kurs<br />
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Prof die Inhalte auch richtig rüberbringen<br />
kann? Dann schau dir doch vorab die<br />
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Dozenten evaluiert, sodass du besser einschätzen<br />
kannst, was dich erwarten wird. Auch den Professoren<br />
kommt das Feedback der Bewertungsplattform entgegen,<br />
denn sie wissen so, was sie noch verbessern können.<br />
Positive Kommentare motivieren natürlich <strong>für</strong> die<br />
Zukunft.<br />
»Neben der obligatorischen schriftlichen Evaluation<br />
am Ende jeder Lehrveranstaltung ist MeinProf.de eine<br />
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didaktische Qualität zu bewerten. Ich schätze besonders<br />
daran, dass eine Bewertung auch von zuhause aus<br />
und zeitlich unbeschränkt erfolgen kann. Für Studienbewerber<br />
ist MeinProf.de eine wertvolle Quelle, um die<br />
<strong>für</strong> sie richtige Hochschule auszuwählen. Und <strong>für</strong> erfahrene<br />
Studenten bietet es gute Möglichkeiten, aus<br />
vorhandenen Parallelkursen die <strong>für</strong> sie optimale Veranstaltung<br />
zu finden.«<br />
Dipl. Ing. (FH) Hans-Peter Kiermaier,<br />
Dozent <strong>für</strong> Informatik an der Hochschule Landshut<br />
APPS ZUM<br />
DURCHSTARTEN<br />
ALS GRÜNDER<br />
Die Idee, sich selbstständig zu machen: verlockend. Viele<br />
Gründungswillige wünschen sich da<strong>für</strong> ein paar harte<br />
Fakten zur Orientierung an die Hand. Hier lohnt sich<br />
ein Blick auf die zwei kostenlosen Apps des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft und Energie. Die ›Start-<br />
App‹ erleichtert jungen Gründern den Aufbau ihres<br />
eigenen Unternehmens: Sie beantwortet nicht nur<br />
allgemeine wichtige Fragen rund um die Existenzgründung,<br />
sondern erzählt auch inspirierende Erfolgsgeschichten<br />
anderer Unternehmensgründer.<br />
Daneben wird es sich sicherlich auszahlen, dank der<br />
App immer über aktuelle Neuigkeiten, Wettbewerbe<br />
und Förderprogramme informiert zu sein.<br />
Auch die ›Businessplan‹-App des BMWi kann auf dem<br />
Weg in die Selbstständigkeit hilfreich sein. Vorlagen<br />
und Beispiele helfen dabei, den eigenen Businessplan<br />
schrittweise zu erstellen, die Finanzierung korrekt zu<br />
kalkulieren und Aufgaben in einem Zeitplan festzuhalten.<br />
Zahlreiche Ratschläge von der Finanzierung bis hin<br />
zur optimalen Teamzusammensetzung findest du<br />
unter www.<strong>audimax</strong>.de/existenzgruendung.<br />
Text: Eva Ixmeier Fotos/Illustrationen: US-Patentamt © artinspiring, Fotolia<br />
86 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
MASTERFORUM<br />
UND NACH DEM BACHELOR?<br />
Masterstudiengänge im Kurzporträt<br />
PROZESS-LEI(S)TER<br />
Auf dem Arbeitsmarkt werden<br />
Fachkräfte benötigt, um komplexe<br />
Systeme zu entwickeln und sie<br />
kontrollieren zu können. Ein Weg<br />
dorthin ist der dreisemestrige Master<br />
SYSTEMDESIGN an der EAH<br />
Jena, <strong>für</strong> den du dich mit einem<br />
Bachelorabschluss in Technischer<br />
Informatik oder Automatisierungstechnik<br />
bewerben kannst. Deine<br />
Anstellung kann in der Industrie<br />
oder in Forschungsinstituten erfolgen,<br />
die sich beispielsweise mit dem<br />
Flugzeugbau beschäftigen. Neben<br />
technischem Englisch können außerdem<br />
wirtschaftliche und rechtliche<br />
Kenntnisse erworben werden. <br />
www.eah-jena.de<br />
<strong>IT</strong>-BIOLOGE<br />
Die biologische und medizinische Forschung hängt von mathematischen Modellierungen sowie<br />
komplexen <strong>IT</strong>-Tools ab. Der Master COMPUTATIONAL LIFE SCIENCES an der Jacobs University<br />
in Bremen verbindet die Bereiche des rechnerischen, theoretischen und mathematischen<br />
Ansatzes mit den ›Life Sciences‹. In vier Semestern bietet der englischsprachige Studiengang<br />
verschiedene Vertiefungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Bioinformatik, mathematische Modellierung<br />
von medizinischen Prozessen oder RNA-Biologie. www.jacobs-university.de<br />
Anzeige<br />
REGIERUNGSHELFER<br />
Der öffentliche Sektor setzt immer mehr auf Digitalisierung und braucht da<strong>für</strong> fähige Köpfe. Im Master<br />
E-GOVERNMENT an der Universität Koblenz-Landau lernst du, <strong>IT</strong>-Systeme <strong>für</strong> Regierungen und<br />
öffentliche Verwaltungen zu gestalten, einzusetzen, zu bewerten und zu managen. Der Studiengang hat<br />
dabei nicht nur die Technik im Blick, sondern auch soziale Aspekte wie die Interaktion zwischen Bürgern<br />
und Verwaltung sowie Politik und die organisatorischen Änderungen, die die Digitalisierung der Verwaltung<br />
erfordert. Vermittelt werden beispielsweise Inhalte aus der Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik,<br />
Public Governance und Policy Modeling.www.uni-koblenz-landau.de<br />
Text: Johanna Fürsattel<br />
Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS <strong>11</strong>.<strong>2017</strong><br />
Mit dem QR-Code wirst du direkt verlinkt zum jeweiligen<br />
Unternehmensprofil im Career-Center auf www.<strong>audimax</strong>.de<br />
Bertelsmann SE &<br />
Co. KGaA<br />
Carl-Bertelsmann-Straße 270<br />
333<strong>11</strong> Gütersloh<br />
www.createyourowncareer.de<br />
www.facebook.com/<br />
CreateYourOwnCareer<br />
Kontakt:<br />
Dr. Nico Rose<br />
n.rose@bertelsmann.de<br />
Branche: Medien, Dienstleistung<br />
und Bildung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs-<br />
und Bildungsunternehmen,<br />
das in rund 50 Ländern der Welt aktiv<br />
ist. Zum Konzernverbund gehören<br />
die Fernsehgruppe RTL Group, die<br />
Buchverlagsgruppe Penguin Random<br />
House, der Zeitschriftenverlag Gruner +<br />
Jahr, das Musikunternehmen BMG, der<br />
Dienstleister Arvato, die Bertelsmann<br />
Printing Group, die<br />
Bertelsmann Education<br />
Group sowie das<br />
internationale Fonds-<br />
Netzwerk Bertelsmann<br />
Investments.<br />
Arvato<br />
An der Autobahn 22<br />
33333 Gütersloh<br />
www.arvato.com<br />
Kontakt:<br />
job@arvato.com<br />
Branche:<br />
Dienstleistungen<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Arvato ist ein international agierendes<br />
Dienstleistungsunternehmen.<br />
Fast 70.000 Mitarbeiter in<br />
mehr als 40 Ländern entwickeln<br />
und realisieren <strong>für</strong> Geschäftskunden<br />
aus aller Welt innovative<br />
Lösungen. Diese umfassen CRM-,<br />
SCM-, Finanz- und <strong>IT</strong>-Lösungen.<br />
Auf das Lösungsportfolio von<br />
Arvato setzen Unternehmen aus<br />
den unterschiedlichsten Branchen.<br />
Ferrero<br />
Hainer Weg 120<br />
60599 Frankfurt<br />
www.ferrero.de/learnactgrow<br />
Kontakt:<br />
Ferrero Karriere Team<br />
Fon: 069-6805 0<br />
Branche:<br />
Konsumgüter, Lebensmittel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Ferrero-Gruppe ist einer der<br />
größten Süßwaren hersteller<br />
weltweit. Dabei vereint Ferrero<br />
die Werte eines Familienunternehmens<br />
mit den Vorzügen eines<br />
internationalen Big Players. Die<br />
Unternehmenskultur ist geprägt<br />
von familiärem Spirit und Traditionsbewusstsein,<br />
gepaart mit<br />
einem starken Innovationsgeist<br />
und der großen Leidenschaft <strong>für</strong><br />
Marken wie nutella, kinder Riegel<br />
oder Ferrero Küsschen. Wer Verantwortung<br />
übernehmen und an<br />
Erfolgen teilhaben will, findet bei<br />
Ferrero ideale Voraussetzungen.<br />
KfW<br />
Palmengartenstr. 5-9<br />
60325 Frankfurt<br />
www.kfw.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Bewerbermanagement<br />
bewerbermanagement@kfw.de<br />
Fon: 069 7431-8222<br />
Branche:<br />
Finanzdienstleistungen<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Klimawandel & Umwelt, Globalisierung,<br />
Digitalisierung & Innovation<br />
und der Soziale Wandel – es<br />
sind große Herausforderungen, vor<br />
denen wir heute stehen. Die KfW ist<br />
eine der führenden Förderbanken<br />
der Welt. Mit ihrer jahrzehntelangen<br />
Erfahrung setzt sich die KfW im<br />
Auftrag des Bundes und der Länder<br />
da<strong>für</strong> ein, die wirtschaftlichen,<br />
sozialen und ökologischen<br />
Lebensbedingungen weltweit zu<br />
verbessern.<br />
Siehe Anzeige Seite 92 Siehe Anzeige Seite 02 Siehe Anzeige Seite 71 Siehe Anzeige Seite 65<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 87
Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS <strong>11</strong>.<strong>2017</strong><br />
Mit dem QR-Code wirst du direkt verlinkt zum jeweiligen Unternehmensprofil im Career-Center auf www.<strong>audimax</strong>.de<br />
Bosch Software<br />
Innovations GmbH<br />
Ullsteinstraße 128<br />
12109 Berlin<br />
www.bosch-si.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Human Resources<br />
Ulrike Smolny<br />
Fon: 030 726 <strong>11</strong>2 177<br />
Branche:<br />
Softwareentwicklung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Seit rund zehn Jahren gestaltet<br />
Bosch Software Innovations aktiv<br />
das Internet der Dinge. Wir wissen,<br />
welche Chancen es jenseits der<br />
Technologie eröffnet: Es beeinflusst,<br />
wie wir arbeiten, nährt<br />
Ökosysteme und schafft <strong>für</strong> viele<br />
Branchen neue Perspektiven.<br />
Siehe Anzeige Seite 31<br />
R+V Versicherung<br />
Raiffeisenplatz 1<br />
65189 Wiesbaden<br />
www.ruv.de<br />
www.jobs.ruv.de<br />
Kontakt:<br />
Recruiting-Center<br />
recruiting-center@ruv.de<br />
Fon: 06<strong>11</strong>-533-5210<br />
Branche:<br />
Versicherungsbranche<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
R+V bietet maßgeschneiderte,<br />
innovative Versicherungslösungen.<br />
Die Produktpalette umfasst<br />
Standardversicherungen und individuelle<br />
Vorsorgemöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Privatkunden sowie branchenspezifische<br />
Absicherungskonzepte<br />
<strong>für</strong> Firmenkunden.<br />
ALDI Nord<br />
ALDI Einkauf GmbH & Co. oHG<br />
Eckenbergstraße 16 + 16 A<br />
45307 Essen<br />
www.aldi-nord.de/karriere/<br />
it-berufe.html<br />
Kontakt:<br />
ohg-bewerbung@aldi-nord.de<br />
Branche:<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Als führender Discounter im<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
liefert die ALDI Nord <strong>IT</strong> moderne<br />
Ansätze, um alle Aktivitäten,<br />
Informationen, Interaktionen<br />
und Kontaktpunkte von gestern,<br />
heute und morgen aktuell und in<br />
Echtzeit verarbeiten zu können.<br />
Ob E-Commerce oder Online, ob<br />
Verkaufs- und Filialmanagementlösungen<br />
oder SAP-Systeme,<br />
unsere <strong>IT</strong> bietet spannende,<br />
internationale Projekte.<br />
Siehe Anzeige Seite 15<br />
Volkswagen AG<br />
Personalmarketing<br />
38436 Wolfsburg<br />
www.volkswagen-karriere.de<br />
www.facebook.com/<br />
volkswagen.karriere<br />
Kontakt:<br />
Fon: 05361-9-36363<br />
Branche:<br />
Automobilindustrie<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Der Volkswagen Konzern ist einer<br />
der führenden Automobilhersteller<br />
weltweit und der größte<br />
Automobilproduzent Europas. Zum<br />
Konzern gehören zwölf Marken<br />
aus sieben europäischen Ländern.<br />
<strong>Das</strong> Angebot erstreckt sich von<br />
Motorrädern und Nutzfahrzeugen<br />
über Kleinwagen bis hin zu<br />
Fahrzeugen der Luxusklasse.<br />
SySS GmbH<br />
Schaffhausenstraße 77<br />
72072 Tübingen<br />
www.syss.de<br />
Kontakt:<br />
Kathrin Graf<br />
Fon: +49 (0)7071 407856-77<br />
Branche:<br />
<strong>IT</strong> Security/Penetrationstests<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die SySS GmbH, gegründet 1998,<br />
ist Marktführer im Bereich Penetrationstests<br />
in Deutschland. Sie<br />
unterstützt und berät ihre Kunden<br />
dabei, ihre <strong>IT</strong>-Sicherheit nachhaltig<br />
zu stärken.<br />
Siehe Anzeige Seite 17<br />
QAware<br />
Aschauer Str. 32<br />
81549 München<br />
Rheinstraße 4 D<br />
55<strong>11</strong>6 Mainz<br />
www.qaware.de/karriere/<br />
Kontakt:<br />
Christine Kantsperger<br />
Fon: 089-232315-<strong>11</strong>5<br />
christine.kantsperger@qaware.de<br />
Branche: Softwareentwicklung,<br />
<strong>IT</strong>-Beratung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die QAware ist ein unabhängiges<br />
Beratungs- und Projekthaus. Wir<br />
analysieren, renovieren, erfinden<br />
und realisieren Softwaresysteme<br />
und wurden von kununu sowie<br />
vom Great Place to Work® Institut<br />
mehrmals als bester <strong>IT</strong>-Arbeitgeber<br />
Deutschlands ausgezeichnet.<br />
Daimler AG<br />
Kontakt:<br />
HR Services Recruiting<br />
Fon: 07<strong>11</strong>-179 95 44<br />
job.career@daimler.com<br />
www.daimler.com/karriere<br />
Branche:<br />
Automobil<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Daimler AG ist eines der erfolgreichsten<br />
Automobilunternehmen<br />
der Welt. Mit den Geschäftsfeldern<br />
Mercedes-Benz Cars, Daimler<br />
Trucks, Mercedes-Benz Vans,<br />
Daimler Buses und Daimler<br />
Financial Services gehört der Fahrzeughersteller<br />
zu den größten Anbietern<br />
von Premium-Pkw und ist<br />
der größte weltweit aufgestellte<br />
Nutzfahrzeug-Hersteller. Daimler<br />
Financial Services bietet Finanzie -<br />
rung, Leasing, Flottenmanagement,<br />
Versicherungen, Geldanlagen<br />
und Kreditkarten sowie<br />
innovative Mobilitätsdienstleistungen<br />
an.<br />
Siehe Anzeige Seite 07<br />
Bundesamt <strong>für</strong><br />
Sicherheit in der<br />
Informationstechnik<br />
(BSI)<br />
Godesberger Allee 185-189<br />
53175 Bonn<br />
www.bsi.bund.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Referat ›Personalgewinnung und<br />
-entwicklung‹: Nicolas Stöcker<br />
bewerbung@bsi.bund.de<br />
Fon: 0228 99 9582 0<br />
Branche:<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit, öffentlicher Dienst<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
<strong>Das</strong> BSI als die nationale Cyber-Sicherheitsbehörde<br />
gestaltet<br />
Informationssicherheit in der<br />
Digitalisierung durch Prävention,<br />
Detektion und Reaktion <strong>für</strong> Staat,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft. Dazu<br />
gehören Aufgaben wie der Schutz<br />
kritischer Infrastrukturen, Incident<br />
Response, Beratung, Analyse,<br />
Entwicklung, Koordination und<br />
Kooperation sowie Standardisierung<br />
und Zertifizierung.<br />
Siehe Anzeige Seite 39<br />
Siehe Anzeige Seite 37<br />
Siehe Anzeige Seite 41<br />
Siehe Anzeige Seite 53<br />
88 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
MARC O’POLO<br />
Bundesamt <strong>für</strong><br />
Verfassungsschutz<br />
Deloitte<br />
The Boston<br />
Consulting Group<br />
Bundesnachrichtendienst<br />
Hofgartenstraße 1<br />
83071 Stephanskirchen<br />
company.marc-o-polo.com<br />
Kontakt:<br />
Fon: +49 8036 90 – 0<br />
jobs@marc-o-polo.com<br />
Branche:<br />
Textil und Bekleidung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
MARC O’POLO, gegründet 1967 in<br />
Stockholm, steht <strong>für</strong> einen lässigen<br />
Lifestyle mit gehobenem Anspruch<br />
und ist heute eine der international<br />
führenden Premium Modern<br />
Casual Marken. MARC O’POLO ist in<br />
über 30 Ländern stationär sowie in<br />
20 Ländern online erhältlich.<br />
www.verfassungsschutz.de<br />
Kontakt:<br />
Fon: 0221/792-2100<br />
karriere@bfv.bund.de<br />
Branche:<br />
Öffentlicher Dienst<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
<strong>Das</strong> Bundesamt <strong>für</strong> Verfassungsschutz<br />
(BfV) ist der Inlandsnachrichtendienst<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Aufgabe des BfV ist<br />
es unter anderem, Informationen<br />
über extremistische und<br />
terroristische Bestrebungen zu<br />
sammeln und auszuwerten sowie<br />
Spionageangriffe abzuwehren.<br />
Schwannstraße 6<br />
40476 Düsseldorf<br />
www2.deloitte.com/careers<br />
Kontakt:<br />
Recruiting Team<br />
Fon: 02<strong>11</strong>-8772-4<strong>11</strong>1<br />
career@deloitte.de<br />
Branche:<br />
Prüfung und Beratung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Deloitte erbringt Dienstleistungen<br />
aus den Bereichen Audit & Assurance,<br />
Risk Advisory, Tax & Legal,<br />
Financial Advisory und Consulting.<br />
Ludwigstraße 21<br />
80539 München<br />
karriere.bcg.de<br />
Kontakt:<br />
Verena Kielau<br />
Fon: 02<strong>11</strong>-30<strong>11</strong>-3244<br />
Branche:<br />
Strategische Unternehmensberatung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
The Boston Consulting Group<br />
(BCG) ist die weltweit führende<br />
Strategieberatung. BCG berät<br />
Unternehmen in allen wichtigen<br />
Industrien und Märkten der<br />
Welt. Gemeinsam mit ihren<br />
Kunden entwickelt BCG neue<br />
Strategien und steigert Effizienz<br />
sowie Unternehmenswert.<br />
Personalgewinnung<br />
Postfach 120<br />
82042 Pullach<br />
www.bundesnachrichtendienst.de<br />
Kontakt:<br />
jobs@bundesnachrichtendienst.de<br />
Branche:<br />
Öffentlicher Dienst<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Der Bundesnachrichtendienst<br />
(BND) ist der Auslandsnachrichtendienst<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Im Auftrag der<br />
Bundesregierung gewinnt und<br />
analysiert der BND Informationen<br />
über das Ausland.<br />
Siehe Anzeige Seite 25<br />
Siehe Anzeige Seite 51<br />
Siehe Anzeige Seite 27 Siehe Anzeige Seite <strong>11</strong> Siehe Anzeige Seite 47<br />
BWI GmbH<br />
queo GmbH<br />
BSI Business<br />
Systems Integration<br />
AG<br />
Dürr AG<br />
Auf dem Steinbüchel 22<br />
53340 Meckenheim<br />
www.bwi-karriere.de<br />
Kontakt:<br />
Fon: 02225/988-0<br />
info@bwi.de<br />
Branche:<br />
Informations- und Kommunikationstechnik,<br />
<strong>IT</strong>-Service-Unternehmen<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
BWI betreibt und modernisiert als<br />
<strong>IT</strong>-Systemhaus <strong>für</strong> Bundeswehr<br />
und Bund eine der größten und<br />
komplexesten <strong>IT</strong>-Infrastrukturen<br />
in Deutschland. Dabei reichen die<br />
Leistungen von den Datennetzen<br />
über die Rechenzentren bis hin zu<br />
den Endgeräten und SAP.<br />
Tharandter Str. 13<br />
0<strong>11</strong>59 Dresden<br />
www.queo.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Marcus Pientka<br />
Fon: 0351-213038-276<br />
jobs@queo-group.com<br />
Branche: Softwareentwicklung<br />
und Marketing<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
queo ist als integrierter<br />
Dienstleister <strong>für</strong> Kommunikation<br />
und Technologie mit über 90<br />
Mitarbeitern an drei Standorten<br />
aktiv – ergänze unsere<br />
interdisziplinären Teams <strong>für</strong> die<br />
Entwicklung großer Webportale<br />
und Individual-Softwarelösungen<br />
oder im <strong>IT</strong>-Consulting!<br />
Täfernweg 1<br />
CH-5405 Baden<br />
www.bsi-software.com/jobs<br />
Kontakt: Claudia Isler<br />
Fon: +41-56-4841920<br />
Branche: Softwareentwicklung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Unsere Stärke sind Business-Applikationen<br />
<strong>für</strong> CRM, CTMS, Kassen<br />
und Kundendienst – langjährig entwickelte<br />
Softwareprodukte sowie<br />
Individualsoftware. Wir programmieren<br />
u.a. in Java, .NET, C++, und<br />
setzen auf moderne Technologien<br />
wie das Open Source Framework<br />
Eclipse Scout, REST, HTML5 oder Lucene.<br />
Zuhause in Baar, Baden, Bern,<br />
Düsseldorf, Darmstadt, München<br />
und Zürich. 250 Mitarbeiter stark.<br />
Inhabergeführt, mit 185 beteiligten<br />
Mitarbeitern.<br />
Carl-Benz-Straße 34<br />
74321 Bietigheim-Bissingen<br />
www.durr.com/karriere<br />
Kontakt:<br />
Silke Becker<br />
Fon: 07142 78-1313<br />
hrmarketing@durr.com<br />
Branche:<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Dürr-Gruppe ist Weltmarktführer<br />
in der Lackier-, Umwelt-,<br />
Auswucht- und Holzbearbeitungstechnik.<br />
Mit rund 14.500<br />
Mitarbeitern ist der Dürr Konzern<br />
an 86 Standorten in 28 Ländern<br />
und damit in allen wichtigen<br />
Märkten bei seinen Kunden weltweit<br />
präsent.<br />
Siehe Anzeige Seite 09<br />
Siehe Anzeige Seite 23<br />
Siehe Anzeige Seite 35<br />
Siehe Anzeige Seite 45<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 89
<strong>audimax</strong><br />
MUT ZUR LÜCKE<br />
beweist<br />
Josef Hader<br />
Fotos: © www.lukasbeck.com victor zastolskiy / Fotolia<br />
Josef Hader wurde 1962 in der Österreichischen Provinz geboren und erzielte in seiner Schulzeit im Bischöflichen<br />
Knabenseminar bereits erste kabarettistische Erfolge. Seit seinem Durchbruch in den 1980er Jahren zeigt Hader sein Talent auf<br />
Kabarettbühnen, vor der Kamera und auf dem Regiesessel. In seinem aktuellen Projekt ›Wilde Maus‹ (DVD-Start: 7. September) nimmt<br />
er gleich drei wichtige Posten ein: Drehbuchautor, Hauptdarsteller und Regisseur. Wer den Film sieht, wird in den typischen Haderschen<br />
Zwiespalt eingesogen: Der Protagonist, ein gescheiterter Musikkritiker auf Rachefeldzug, glänzt durch narzisstische Auswüchse und<br />
gleichzeitig ist er einem ungemein sympathisch – Grantler-Liebe garantiert. Mut zur Lücke beweist das nächste Mal: Alle Farben<br />
Und im<br />
nächsten <strong>audimax</strong>?<br />
• Clever Sparen, klug versichern<br />
• Arbeiten in Automotive<br />
• Mathematiker: Spezialisten im Einsatz<br />
Wann?<br />
Ab 10.<strong>11</strong>.<strong>2017</strong><br />
an deiner Hochschule!<br />
90 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
Simpel<br />
ein film von markus goller<br />
simpel-film.de<br />
/Simpel.DerFilm<br />
Ab 9. November im Kino<br />
PRODUZENT DES ORIG. FRANZ. TV FILMES DAVID KODSI – KIEN PRODUCTIONS<br />
Inspiriert nach<br />
dem Roman<br />
von Marie-Aude Murail
MUT<br />
PROBIERER<br />
#creativity<br />
Philipp Schmidt, Feinschmecker mit elterlichem Feinkosthintergrund,<br />
Medienmensch, Bertelsmanneigengewächs, liebt Paris, Inspirationsquelle,<br />
schätzt den Diskurs zwischen Kreativität und Technologie, Mutmacher,<br />
Fehlerverzeiher, Vertrauensperson, kreiert innovative Marketingrezepte,<br />
Leiter Advertising B2B Monetization Department, Prisma Media, Paris.<br />
Lesen Sie, wie Sie Ihre persönliche Karriere bei Bertelsmann starten:<br />
www.createyourowncareer.de