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kj cloud.book Nr. 28 Ausgabe I/2017

Die Positionierungen der Katholischen Jugend Oberösterreich und wie du sie in der Jugendarbeit zum Thema machen kannst.

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Für die <strong>kj</strong> oö haben Frauen und Männer die gleiche Würde<br />

und die gleichen Rechte und Pflichten.<br />

Wir treten für Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen<br />

ein und fordern deshalb den Zugang zum Sakrament<br />

der Weihe (DiakonIn, PriesterIn, Brischöfin) für alle<br />

Berufenen und Geeigneten.<br />

Österreichischer Kardinal<br />

Du bist ein österreichischer Kardinal. Eigentlich hast du<br />

nichts dagegen, auch Frauen zum Priesteramt zuzulassen.<br />

Du traust dir das aber nicht so laut zu sagen, da es in deinem<br />

Land durchaus kritische Stimmen zu diesem Thema<br />

gibt. Du hast Angst, dass du dich unpopulär machst und<br />

dich die Menschen kritisieren. Du findest, dass Frauen in<br />

der Kirche wichtig sind, sie ihre Berufung aber auch anders<br />

leben können. Du betonst immer wieder, dass jede<br />

Tätigkeit in der Kirche wichtig ist und die Frauen z. B. als<br />

Ordensfrauen, Religionslehrerinnen oder Pastoralassistentinnen<br />

ohnehin eine wichtige Arbeit leisten.<br />

Priester<br />

Du bist ein junger Priester, der vor zwei Jahren geweiht<br />

wurde. Du bist gerade frisch in einer Pfarre angekommen<br />

und genießt deinen Beruf. Es ist schön, in einer Organisation<br />

mit einer so langen Tradition und Geschichte arbeiten<br />

zu dürfen. Zum Thema Frauenpriestertum hast du eine<br />

klare Meinung: Nein! Wir dürfen wohl annehmen, dass<br />

Jesus nicht zufällig nur Männer als Priester berufen hat.<br />

Der Grund war aber sicher nicht eine Geringschätzung des<br />

weiblichen Geschlechts, sondern der Priester handelt als<br />

Stellvertreter Christi auf Erden. Daher ist es logisch, dass<br />

Priester nur Männer sein können.<br />

Pfarrgemeinderatsobfrau<br />

Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, dass Frauen<br />

Priesterinnen werden. Das wäre für viele eine zu große<br />

Umstellung. Außerdem findest du es nicht gut, wenn man<br />

alte Traditionen nicht ernst nimmt und du meinst, die Kirche<br />

sollte sich nicht so sehr an die Gesellschaft anpassen.<br />

Dass immer weniger Männer Priester werden wollen,<br />

siehst du auch. Aber bevor Frauen zum Amt zugelassen<br />

werden, sollte der Zölibat abgeschafft werden. Dann gäbe<br />

es sicher wieder mehr Priester.<br />

Spanischer Kardinal<br />

Für dich ist klar: Nur Männer können Priester werden. Du<br />

erachtest die ganze Debatte als unnötig, denn die Kirche<br />

hat ganz andere Probleme. Du findest, sie sollte sich mehr<br />

damit beschäftigen, wie der christliche Glaube den Menschen<br />

verkündigt werden kann. Außerdem hat Papst Johannes<br />

Paul II 1994 diese Frage endgültig geklärt und daher<br />

brauchen wir auch nicht mehr darüber zu diskutieren.<br />

Theologiestudentin<br />

Du studierst seit acht Semestern Theologie und bist mit<br />

deinem Studium beinahe fertig. Eigentlich wäre es dein<br />

größter Wunsch, Priesterin zu werden. Du scheust auch<br />

nicht davor zurück, das laut auszusprechen und findest<br />

die vorgebrachten Argumente einfach nur lächerlich. Auch<br />

die Kirche sollte im 21. Jahrhundert ankommen und endlich<br />

die Diskriminierung der Frau beenden. Du meinst,<br />

dass es theologisch keine Argumente gegen das Frauenpriestertum<br />

gibt und berufst dich immer wieder darauf,<br />

dass Gott Frau und Mann gleich geschaffen hat.<br />

Bischof<br />

Als Bischof siehst du, dass es immer schwieriger wird<br />

Männer zu finden, die sich zum Priester weihen lassen.<br />

Du möchtest unbedingt, dass dieser Rat Papst Franziskus<br />

mitteilt, Frauen zum Priesteramt zuzulassen. Das Argument,<br />

dass Jesus nur Männer berufen hat und dass dies<br />

die Kirche schon immer so gemacht hat, zählt für dich<br />

nicht. Du betonst, dass man schon auch die gesellschaftliche<br />

Dimension der damaligen Zeit beachten müsse und<br />

dass sich diese ändert und die Kirche nun auch nicht mehr<br />

auf dem Stand wie vor 2000 Jahren ist. Wäre dem so,<br />

dann dürften die Priester keine Autos und Handys haben<br />

und müssten mit Sandalen und Wanderstab durch die Gegend<br />

gehen.<br />

Theologiestudent<br />

Für dich ist klar, dass Frauen, die die Berufung zur Priesterin<br />

spüren, genauso gute Seelsorgerinnen sein können<br />

wie Männer.<br />

Du meinst, dass noch vor der Zölibatsfrage die Zulassung<br />

von Frauen zum Priesteramt geklärt gehört, da dies noch<br />

wichtiger ist. Dass PriesterInnen als Stellvertreter Jesu<br />

handeln, heißt nicht, dass sie so aussehen müssen wie er,<br />

sondern es geht um das Handeln. Daher ist es egal, ob<br />

das Männer oder Frauen tun.<br />

Schüler<br />

Du findest, dass die Kirche generell moderner werden<br />

sollte. Wenn sie so weiter macht, dann wird das in 40<br />

bis 50 Jahren niemanden mehr interessieren. Du siehst<br />

überhaupt keinen Grund warum Frauen nicht Priesterinnen<br />

werden dürfen und verstehst das Ganze auch nicht.<br />

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