kj cloud.book Nr. 28 Ausgabe I/2017

Die Positionierungen der Katholischen Jugend Oberösterreich und wie du sie in der Jugendarbeit zum Thema machen kannst. Die Positionierungen der Katholischen Jugend Oberösterreich und wie du sie in der Jugendarbeit zum Thema machen kannst.

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11.10.2017 Aufrufe

Die kj oö sieht gegenseitige Liebe und Verantwortung als Grundlage für Sex. Verantwortung kann auf drei eBenen gesehen werden: • Sich selbst gegenüber: indem die eigenen Gefühle, Bedürfnisse, Empfindungen ernst genommen werden, auf den eignen Körper gehört und geachtet wird. Aber auch dafür Sorge zu leisten, dass dies innerhalb der (sexuellen) Beziehung geschieht und Grenzen respektiert werden. Neben der Wahrnehmung ist daher die Sprachfähigkeit eine wichtige Voraussetzung. WAS WILL ICH? • Meinem/meiner PartnerIn gegenüber: indem ich ihre/seine Gefühle, Bedürfnisse ernst nehme und wertschätze. WAS WILL DIE/DER ANDERE? • Und den gemeinsamen verantwortungsvollen Umgang mit der Tatsache, dass aus einer sexuellen Beziehung neues Leben entstehen kann. Methoden zum Einstieg 1. Beziehung sprichwörtlich Gemeinsam wird versucht, Sprichwörter oder Redewendungen zum Thema „Liebe, Beziehung, Sexualität“ zu finden. Es können auch Zitate von berühmten Personen, SchriftstellerInnen etc. gesucht werden. 2. sPots in Movement Die Redewendungen können für die Methode „Spots in Movement“ weiterverwendet werden. Die Gruppe bewegt sich begleitet von Musik durch den Raum. Bei Musikstopp nennt der/ die GruppenleiterIn eine Redewendung. Diese wird von den TN pantomimisch dargestellt. Wird die Musik wieder gespielt, bewegen sich alle erneut durch den Raum bis zum nächsten Musikstopp und einer neuerlichen Aufgabe. Beispiele: miteinander gehen, sich jemanden anlachen, auf jemanden stehen, vor Liebe blind sein, jemanden auf Händen tragen, …. Methoden: vertiefende Auseinandersetzung 1. Positionierung im Raum Die TN positionieren sich zu verschiedenen Aussagen anhand einer gedachten Skala („stimme voll und ganz zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“) im Raum und tauschen sich darüber aus. • Jugendliche haben zu früh Sex. • Sex zu haben, ohne verliebt zu sein, ist völlig in Ordnung. • Man kann zwei Menschen zur gleichen Zeit lieben. • Liebe und Sex gehören zusammen. • Ohne Treue kann keine Beziehung funktionieren. • Verhütung ist Frauensache. • Es gibt die eine große Liebe im Leben. • ... 2. Unsere Normen?! Die Jugendlichen sammeln in Einzelarbeit oder in Kleingruppen auf unterschiedlich farbigen Zetteln Normen, die in Zusammenhang mit Sexualität stehen. Die Farben stehen für jeweils eine Institution oder Gruppe (z. B. rot = Kirche, blau= Schule, grün= Freundeskreis, gelb= Familie, weiß= Medien …). Jede Norm wird auf einen eigenen Zettel geschrieben. Anschließend kommt die Gesamtgruppe wieder im Plenum zusammen und die gefundenen Normen werden vorgestellt. Ähnliche/identische Kärtchen werden zusammengelegt. Normen, die sich widersprechen, werden mit einem entsprechenden Abstand versehen. Mögliche Fragen zu Auswertung könnten sein: • In welchen Bereichen sind die Normen, die die verschiedenen Institutionen/Gruppen vertreten ähnlich? • Wo sind Widersprüche erkennbar? • Welche Normen ergänzen sich? Im nächsten Schritt können die Jugendlichen die Normen mit roten (die Norm ist für mich fragwürdig) und

Viele Jugendliche und junge Erwachsene haben Sex vor der Ehe. Grundlage für Sex ist aus der Sicht der kj oö sowohl vor als auch in der Ehe die gegenseitige Liebe, Sensibilität für die Verwundbarkeit und eine gemeinsame, verantwortungsvolle Entscheidung. Die kj oö sieht ihre Aufgabe in der Begleitung der Jugendlichen zu gelingenden Beziehungen, zu Vertrauen und Treue in der Partnerschaft, sowie zur Ehe als erstrebenswertem Lebensmodell. grünen (ich stimme der Norm zu) Klebepunkten versehen. Anschließend folgt eine Diskussion über die bewerteten Normen. Variante: Normen, die im Zusammenhang mit Sexualität stehen, werden genauer betrachtet, im Hinblick darauf WER diese Regel vorgibt und wie ICH dazu stehe. Beispiele: • Du sollst aktiv und fantasievoll beim Sex sein. • Du sollst nicht mit einem wesentlich älteren/jüngeren Menschen in sexuellem Kontakt stehen. • Du sollst Männern nicht hinterher laufen. • Du sollst kein deutliches sexuelles Interesse zeigen. • Du sollst nicht so oft Sex wollen. • Du sollst beim Sex Liebe, oder wenigstens Zuneigung empfinden. • Du sollst vor allem dafür sorgen, dass es dir gut geht. • Du sollst auf die sexuellen Wünsche deiner/s Partnerin/s eingehen. • Du sollst Sex genießen. • Du sollst vielfältige Erfahrungen mit Sex machen. • Du sollst auf deinen guten Ruf achten. • Du sollst treu sein. • Du sollst keinen Sex vor der Ehe praktizieren. 3. Darf ich vorstellen: mein/E Lebenspartner/in Die Jugendlichen sammeln in einem ersten Schritt verschiedene Beziehungsformen (Single, Ehe, LebensabschnittspartnerIn, Freundschaft, …) Dann bekommen sie den Auftrag, Menschen zu interviewen, die entweder schon lange verheiratet sind, eine/n neue/n LebenspartnerIn gefunden haben oder sich bisher nie fest gebunden haben. Diese Menschen werden befragt, was für sie wichtig an ihrer Lebensform ist, wie sie Partnerschaft sehen und auf welche Dinge sie im Leben, im Bezug auf Partnerschaft, Wert legen. Die Ergebnisse werden im Plenum vorgestellt, besprochen, diskutiert und mit den eigenen Vorstellungen/Wünschen hinsichtlich Beziehung ergänzt. Variante: die TN werden in Kleingruppen aufgeteilt. Jeder Kleingruppe wird eine Beziehungsform zugeteilt, für die sie einen Werbespot entwickeln soll. Die „Vorteile“ der Beziehungsform können dabei - wie in der Werbung üblich – übertrieben dargestellt werden. Danach soll die Gruppe jedoch noch auf die Nachteile der Beziehungsform hinweisen („Die EU- Beziehungsminister warnen …“). Im Anschluss werden die verschiedenen Beziehungsformen diskutiert. 4. LoveBox Die LoveBox ist ein Lese-Rollenspiel, bei dem die SpielerInnen, den Verlauf der Geschichte beeinflussen können. Sie greift viele Themen der Sexualpädagogik (wie Kennenlernen, Beziehung und Sexualität) auf. Die LoveBox bietet Gelegenheit, mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, eine persönliche differenzierte Auseinandersetzung der Jugendlichen zu fördern und sie auf ihrem Weg zu einem verantwortungsvollen und selbstbewussten Umgang mit Sexualität und Partnerschaft zu begleiten. Zu bestellen ist die LoveBox mit dem Kennwort „cloud.book“ über den kj Webshop. Der Sonderpreis beträgt € 15,00. Positionspapier Das Positionspapier der Katholischen Jugend Österreich zum Thema „Sexualität“: H kjbr.at/PositionSex. Kornelia Macho 1

Die <strong>kj</strong> oö sieht<br />

gegenseitige Liebe und Verantwortung<br />

als Grundlage für Sex.<br />

Verantwortung kann auf drei<br />

eBenen gesehen werden:<br />

• Sich selbst gegenüber: indem<br />

die eigenen Gefühle, Bedürfnisse,<br />

Empfindungen ernst genommen<br />

werden, auf den eignen Körper<br />

gehört und geachtet wird. Aber<br />

auch dafür Sorge zu leisten, dass<br />

dies innerhalb der (sexuellen)<br />

Beziehung geschieht und Grenzen<br />

respektiert werden. Neben<br />

der Wahrnehmung ist daher die<br />

Sprachfähigkeit eine wichtige Voraussetzung.<br />

WAS WILL ICH?<br />

• Meinem/meiner PartnerIn gegenüber:<br />

indem ich ihre/seine<br />

Gefühle, Bedürfnisse ernst nehme<br />

und wertschätze.<br />

WAS WILL DIE/DER ANDERE?<br />

• Und den gemeinsamen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit der<br />

Tatsache, dass aus einer sexuellen<br />

Beziehung neues Leben entstehen<br />

kann.<br />

Methoden zum Einstieg<br />

1. Beziehung sprichwörtlich<br />

Gemeinsam wird versucht, Sprichwörter<br />

oder Redewendungen zum<br />

Thema „Liebe, Beziehung, Sexualität“<br />

zu finden. Es können auch Zitate von<br />

berühmten Personen, SchriftstellerInnen<br />

etc. gesucht werden.<br />

2. sPots in Movement<br />

Die Redewendungen können für die<br />

Methode „Spots in Movement“ weiterverwendet<br />

werden. Die Gruppe bewegt<br />

sich begleitet von Musik durch<br />

den Raum. Bei Musikstopp nennt der/<br />

die GruppenleiterIn eine Redewendung.<br />

Diese wird von den TN pantomimisch<br />

dargestellt. Wird die Musik<br />

wieder gespielt, bewegen sich alle erneut<br />

durch den Raum bis zum nächsten<br />

Musikstopp und einer neuerlichen<br />

Aufgabe.<br />

Beispiele: miteinander gehen, sich jemanden<br />

anlachen, auf jemanden stehen,<br />

vor Liebe blind sein, jemanden<br />

auf Händen tragen, ….<br />

Methoden: vertiefende<br />

Auseinandersetzung<br />

1. Positionierung im Raum<br />

Die TN positionieren sich zu verschiedenen<br />

Aussagen anhand einer gedachten<br />

Skala („stimme voll und ganz<br />

zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“)<br />

im Raum und tauschen sich darüber<br />

aus.<br />

• Jugendliche haben zu früh Sex.<br />

• Sex zu haben, ohne verliebt zu<br />

sein, ist völlig in Ordnung.<br />

• Man kann zwei Menschen zur gleichen<br />

Zeit lieben.<br />

• Liebe und Sex gehören zusammen.<br />

• Ohne Treue kann keine Beziehung<br />

funktionieren.<br />

• Verhütung ist Frauensache.<br />

• Es gibt die eine große Liebe im<br />

Leben.<br />

• ...<br />

2. Unsere Normen?!<br />

Die Jugendlichen sammeln in Einzelarbeit<br />

oder in Kleingruppen auf unterschiedlich<br />

farbigen Zetteln Normen,<br />

die in Zusammenhang mit Sexualität<br />

stehen. Die Farben stehen für jeweils<br />

eine Institution oder Gruppe (z. B. rot<br />

= Kirche, blau= Schule, grün= Freundeskreis,<br />

gelb= Familie, weiß= Medien<br />

…). Jede Norm wird auf einen eigenen<br />

Zettel geschrieben. Anschließend<br />

kommt die Gesamtgruppe wieder im<br />

Plenum zusammen und die gefundenen<br />

Normen werden vorgestellt.<br />

Ähnliche/identische Kärtchen werden<br />

zusammengelegt. Normen, die sich<br />

widersprechen, werden mit einem<br />

entsprechenden Abstand versehen.<br />

Mögliche Fragen zu Auswertung<br />

könnten sein:<br />

• In welchen Bereichen sind die<br />

Normen, die die verschiedenen<br />

Institutionen/Gruppen vertreten<br />

ähnlich?<br />

• Wo sind Widersprüche erkennbar?<br />

• Welche Normen ergänzen sich?<br />

Im nächsten Schritt können die Jugendlichen<br />

die Normen mit roten (die<br />

Norm ist für mich fragwürdig) und

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