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30 jahre Adhoc

Das Magazin zum 30-jährigen Bestehen der Gütersloher PR-Agentur AD HOC bietet einen umfangreichen Einblick in die alltägliche Arbeit anhand von Geschichten rund um die Kunden. Außerdem wird das Team und einige Einblicke in das Agenturleben der letzten 30 Jahre geboten.

Das Magazin zum 30-jährigen Bestehen der Gütersloher PR-Agentur AD HOC bietet einen umfangreichen Einblick in die alltägliche Arbeit anhand von Geschichten rund um die Kunden. Außerdem wird das Team und einige Einblicke in das Agenturleben der letzten 30 Jahre geboten.

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IMPRESSUM<br />

Konzeption und redaktionelle Umsetzung:<br />

AD HOC Gesellschaft für Public Relations mbH,<br />

Berliner Straße 107, 333<strong>30</strong> Gütersloh<br />

Geschäftsführer:<br />

Frank Rettig (V. i. S. d. P.)<br />

Redaktion:<br />

Elena Grawe, Nicole Heymann, Christian Jung, Frank Rettig,<br />

Mirko Stanojevic, Stefan Temme, Tobias Thiele<br />

Art Direktion:<br />

Lars Haberl<br />

Bildnachweise:<br />

Katrin Biller (5, 14, 25, 29, <strong>30</strong>); L.B. Bohle (16, 17); Michael Fahrig/VDV (4, 10, 11, 12,<br />

13); Fotolia/alice_photo (31); Fotolia/Anatoliy (24, 25); Fotolia/elenabsl (5, 15, 19); Fotolia/mtkang<br />

(19); Fotolia/niroworld (28, 29, <strong>30</strong>); Fotolia/petrroudny (31); Fotolia/reenya<br />

(18); Fotolia/yuttapholstocker (19); iStock/Bloodlinewolf (19); Christian Jung (20, 21, 22,<br />

23); Kai-Uwe Oesterhelweg (4, 5)


INHALT<br />

16<br />

VON WEGEN<br />

„HIDDEN“<br />

20<br />

VERSANDZENTRUM<br />

DER SUPERLATIVE<br />

10<br />

DEM VERKEHRSMINISTER<br />

AUF DEN FERSEN<br />

UNSER TEAM<br />

ULLA RETTIG<br />

NICOLE HEYMANN<br />

CHRISTIAN HORN<br />

HENDRIK BABBE<br />

MEIKE JOCHENS<br />

FRANK RETTIG<br />

LARS HABERL<br />

4


24<br />

INTERVIEW: WIE WIRD EINE<br />

WEBSITE KONZIPIERT?<br />

6 Was andere sagen<br />

8 AD HOC in Zahlen<br />

10 Dem Verkehrsminister auf den Fersen<br />

26<br />

DIE ANTWORT AUF DEN<br />

FACHKRÄFTEMANGEL<br />

14 Vier Fragen an Wolfpeter Hocke<br />

15 Zeitenwandel<br />

16 Von wegen „Hidden“<br />

18 Büroplan<br />

19 Zeitenwandel<br />

20 Versandzentrum der Superlative<br />

24 Wie wird eine Website konzipiert?<br />

15<br />

SO HAT SICH UNSER HANDWERK<br />

IN <strong>30</strong> JAHREN VERÄNDERT<br />

26 Die Antwort auf den Fachkräftemangel<br />

28 Einblicke<br />

31 Zeitenwandel<br />

ELENA GRAWE<br />

TOBIAS THIELE<br />

STEFAN TEMME<br />

MIRKO STANOJEVIC<br />

LUDGER MACKE<br />

SONJA WILLIKONSKY<br />

CHRISTIAN JUNG<br />

5


„<strong>30</strong> Jahre in der Agenturszene übersteht<br />

nur, wer statt diensteifriger<br />

Pressemeldungen Journalisten Tipps<br />

für spannende Geschichten liefert.“<br />

Christoph Schlautmann,<br />

Redakteur, Handelsblatt<br />

„Die Hälfte der <strong>30</strong> Jahre sind<br />

wir gemeinsam gegangen. Die<br />

Zusammenarbeit wird auch<br />

in Zukunft Freude machen.“<br />

Gerhard Fischer, Vorstand, LeaseTrend<br />

„<strong>30</strong> Jahre AD HOC: eine lange,<br />

starke Zeit, und doch nur<br />

der Anfang einer Erfolgsgeschichte.“<br />

Carsten Schoßmeier, Chefredakteur,<br />

Radio Gütersloh<br />

„Es ist ein Zeichen von Vertrauen<br />

und Kontinuität, wenn eine Firma<br />

solch ein Jubiläum feiert. Genau<br />

das sind auch die Attribute, die<br />

wir bei TX Logistik sehr an AD<br />

HOC schätzen.“<br />

Mirko Pahl, CEO, TX Logistik<br />

„Schön, dass gelernte<br />

Redakteure unsere Gesprächspartner<br />

sind. Sie<br />

wissen, was wir erwarten, und<br />

können deutlich mehr als nur<br />

Schönwetter-PR.“<br />

Dirk Windmöller, Teamleiter Lokalredaktion<br />

Löhne, Neue Westfälische<br />

„Ostwestfalen ist die<br />

Heimat vieler Hidden<br />

Champions ganz unterschiedlicher<br />

Branchen.<br />

Das Team von AD HOC<br />

gehört für mich eindeutig<br />

dazu.“<br />

Ulrike Grünrock-Kern, Leiterin Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Bundesvereinigung<br />

Logistik (BVL) e. V.<br />

6<br />

„Wir sind immer wieder beeindruckt,<br />

wie es gelingt, innovative Themen<br />

mit spürbarer Leidenschaft und<br />

Begeisterung bis zur Publikation<br />

weiterzuentwickeln und umzusetzen.“<br />

Niklas Haupt, Partner, Puls Marktforschung


„Wir brauchen keine Spin Doctors,<br />

sondern nachvollziehbar transparente,<br />

ehrliche, sachlich richtige<br />

und inhaltlich vollständige Kommunikation.<br />

Das finden wir seit<br />

vielen Jahren bei AD HOC. “<br />

Jan Dietrich Hempel, Geschäftsführer,<br />

GARBE Industrial Real Estate<br />

„Gegenseitiges Vertrauensverhältnis,<br />

hervorragende journalistische Arbeit,<br />

verbunden mit einer hohen Zuverlässigkeit.<br />

So macht Arbeiten Spaß.“<br />

Birgit Kirwald, Marketing und Direktvertrieb, Commerz Real<br />

Thomas Henrich, Marketingleiter, Commerz Real<br />

„Ich hoffe und wünsche mir,<br />

dass AD HOC und insbesondere<br />

die Mitarbeiter weiterhin<br />

so innovativ bleiben, wie ich<br />

sie in unserer Zusammenarbeit<br />

erlebt habe.“<br />

Prof. Dr. Christian Kille, Professor für Handelslogistik,<br />

Hochschule Würzburg-Schweinfurt<br />

„AD HOC versteht, wie<br />

Journalisten denken<br />

und was uns die Arbeit<br />

erleichtert.“<br />

Martin Schrüfer, Leitender<br />

Chefredakteur, LT-manager<br />

und Materialfluss<br />

„Wer so lange dabei ist,<br />

kann nur erfolgreich für<br />

seine Kunden arbeiten –<br />

mit kompetenten Mitarbeitern,<br />

herausragendem<br />

Fachwissen, exzellenten<br />

Kontakten und natürlich<br />

mit dem treffenden Wort.“<br />

Gerd Rohrsen, Head of Corporate PR,<br />

Schmitz Cargobull<br />

„Im Unterschied zu manch<br />

anderen Agenturen reitet<br />

AD HOC nicht die bequeme<br />

Schmusewelle mit seinen<br />

Kunden zu Lasten der<br />

Rezipienten – also uns<br />

Journalisten.“<br />

Heinrich Klotz, Chef vom Dienst,<br />

Deutsche Verkehrs-Zeitung<br />

„Ob kurzfristige Nachfrage, Termin- oder<br />

Sonderwünsche – stets gibt es bei<br />

AD HOC kompetente und freundliche<br />

Unterstützung und Begleitung.“<br />

Ivar Lüthe, Redaktionsleiter Börde, Volksstimme<br />

„Konzentriert zusammenarbeiten<br />

und dabei trotzdem<br />

entspannt bleiben,<br />

mal einen lockeren Spruch<br />

bringen und den Spaß nicht<br />

zu kurz kommen lassen.“<br />

Wolfgang Schomberg (l.) und<br />

Martin Glatthor, Geschäftsführer,<br />

zweiplus<br />

7<br />

„Ein solches Ereignis ist nur Unternehmen<br />

mit höchster Professionalität und<br />

sehr guter Kommunikationskompetenz<br />

vorbehalten, die die Leidenschaft für<br />

die Produkte ihrer Kunden teilen und<br />

Kommunikationsmaßnahmen entwickeln,<br />

die nachhaltig auf den Unternehmenserfolg<br />

der Kunden einzahlen.“<br />

Stefan Horst, Marketingleiter,<br />

UNION TANK Eckstein


AD HOC<br />

IN ZAHLEN<br />

2.200 60.000<br />

SEITEN<br />

Druckerpapier verbrauchen wir<br />

jedes Jahr – das papierlose Büro<br />

bleibt ein Traum.<br />

LITER<br />

Wasser trinken<br />

wir pro Jahr.<br />

240<br />

HANNOVER<br />

KILOMETER<br />

Arbeitsweg legt Ludger Macke<br />

jeden Tag zurück. Tobias Thiele<br />

bringt es nur auf einen Kilometer.<br />

91<br />

MITARBEITER<br />

hatte AD HOC in<br />

drei Jahrzehnten.<br />

8


53.723<br />

KILOMETER<br />

haben wir 2016 auf Dienstreisen<br />

zurückgelegt. Zum Vergleich:<br />

Der Umfang der Erde beträgt<br />

40.000 Kilometer.<br />

8.147<br />

E-MAILS<br />

haben wir allein 2016 verschickt,<br />

26.655 empfangen (inklusive Spam!).<br />

@<br />

GÜTERSLOH<br />

<strong>30</strong>-50<br />

43,14<br />

JAHRE sind wir im Durchschnitt alt.<br />

TASSEN<br />

Kaffee und Tee trinken<br />

wir pro Tag.<br />

9


UF DEN FERSE<br />

EM VERKEHR<br />

Mit lässiger Eile kommt der Tross voran. Zielstrebig steuern Herren im Anzug, Fotografen<br />

und ein Kamerateam auf das Objekt ihres Interesses zu. Dort warten schon andere Männer.<br />

Auch sie im Anzug. Sie wollen ihr „Baby“ präsentieren. Es ist ein kleiner weißer Bus, der<br />

ohne Fahrer seine Runden drehen kann. Voll autonom. Für seinen heutigen Einsatz ziert<br />

ihn eine blaue Folie mit weißem Schriftzug: „JT 2017“. Aufschlussreicher ist das Fahrziel<br />

im Busdisplay: „VDV-Jahrestagung“.<br />

Im Umgang mit Zukunftsmobilen hat einer der Männer Fotograf seine Aufnahmen. Der Redakteur nickt. Daumen<br />

schon Erfahrung. Um ihn schart sich die Gruppe, hoch an Lars Wagner. Einige Tage später geht das Magazin<br />

mit dem Bild in Druck.<br />

die Fotografen bauen sich vor ihm auf: Alexander<br />

Dobrindt. Der Bundesminister für Verkehr und digitale<br />

Infrastruktur ist auf Einladung des Verbands Deutscher<br />

Verkehrsunternehmen (VDV) in Hannover. Zusammen mit<br />

seinen Gastgebern, dem VDV-Präsidenten Jürgen Fenske<br />

und den Vorständen der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe,<br />

nimmt er in dem kompakten Sechssitzer Platz.<br />

AD HOC produziert seit 2013 „VDV Das Magazin“. Plant<br />

die Themen, recherchiert Beiträge aus dem Verkehrswesen<br />

vor Ort, produziert Texte und Layouts und begleitet<br />

das Heft bis an die Druckmaschine. Full Service eben.<br />

Hinzu kommt die Redaktion der Online-Ausgabe. All dies<br />

geschieht in enger Absprache mit Lars Wagner, der neben<br />

Vor dem Microbus beobachten Lars Wagner, Leiter<br />

Kommunikation und Pressesprecher beim VDV, und zwei<br />

AD-HOC-Redakteure die Szene. Sie soll die wichtigste<br />

Veranstaltung des Verbands in der nächsten Ausgabe von<br />

„VDV Das Magazin“ als Keyvisual bebildern, als vollformatiges,<br />

doppelseitiges Foto. So haben es die drei in der Redaktionskonferenz<br />

besprochen. Der Fotograf ist gebrieft.<br />

Durch die offene Tür des Gefährts bannt er die Runde mit<br />

starkem Weitwinkel auf den Chip. Ein kurzes Nicken, er<br />

hat „sein“ Bild. Die Tür schließt sich, der Minibus summt<br />

los auf seinem programmierten Parcours. Im Tross kehrt<br />

der Kommunikation des Verbands auch den Berliner<br />

Standort leitet: „Ich kann mich noch an die Ausschreibung<br />

zum neuen Magazin erinnern. Wir hatten fünf Agenturen<br />

in die engere Wahl genommen und präsentieren lassen.<br />

AD HOC kam eher als Außenseiter. Und inzwischen produzieren<br />

wir seit vier Jahren gemeinsam ein lesenswertes<br />

und branchenweit anerkanntes Magazin, die Auflage<br />

ist von 3.200 auf fast 5.000 gestiegen, das spricht für<br />

sich!“ Die Leser stammen aus der Verkehrsbranche, aus<br />

Politik und Verwaltung, Wissenschaft und Medien. Hinzu<br />

kommen viele, die ein Faible für die Themen rund um den<br />

etwas Ruhe ein. Auf dem Display seiner Kamera zeigt der ÖPNV und die Eisenbahn haben.<br />

▶<br />

10


SMINISTER<br />

N<br />

Lars Wagner (Foto oben, M.),<br />

Leiter Kommunikation und<br />

Pressesprecher des VDV,<br />

und Üstra-Vorstand Wilhelm<br />

Lindenberg (l.) im Gespräch<br />

mit Alexander Dobrindt.<br />

Danach drehten der Bundesverkehrsminister<br />

und seine<br />

Gastgeber eine Runde im<br />

selbstfahrenden Microbus.<br />

11


VDV-Präsident Jürgen Fenske<br />

stellte Eckpunkte des Programms<br />

„Deutschland mobil 20<strong>30</strong>“ vor.<br />

AD HOC postete sie ebenso zeitnah<br />

auf der VDV-Facebook-Seite<br />

wie …<br />

… die guten Nachrichten für<br />

die Verkehrsbranche, die<br />

Enak Ferlemann, parlamentarischer<br />

Staatssekretär<br />

im Bundesverkehrsministerium,<br />

in Hannover<br />

dabei hatte.<br />

Die VDV-Spitze und der<br />

Üstra-Vorstand zu Besuch<br />

am Stand von AD HOC (v. l.):<br />

Christian Horn, Frank Rettig,<br />

Stefan Temme, die<br />

Üstra-Vorstände<br />

Andre Neiß und Wilhelm<br />

Lindenberg, VDV-Hauptgeschäftsführer<br />

Oliver<br />

Wolff, Meike Jochens,<br />

VDV-Präsident<br />

Jürgen Fenske und<br />

Elena Grawe (v. l.)<br />

12


Wenn es um Verkehrs-<br />

und Gesellschaftspolitik<br />

geht,<br />

wird die Stimme des<br />

VDV gehört. Der Branchenverband<br />

vertritt 600<br />

Unternehmen des Öffentlichen<br />

Personen- und des<br />

Schienengüterverkehrs. Und die<br />

beschäftigen direkt und indirekt<br />

rund 400.000 Menschen, befördern<br />

über zehn Milliarden Fahrgäste<br />

pro Jahr. Busse und Bahnen ersetzen<br />

täglich rund 20 Millionen Autofahrten<br />

und 77.000 voll beladene Lkw.<br />

Anlässlich seiner Jahrestagung erhebt der<br />

Verband wieder seine Stimme. Noch drei<br />

Monate bis zur Bundestagswahl. Für die Zeit<br />

bis dahin und vor allem für die Zeit danach richtet<br />

sich der VDV mit klaren Botschaften und Forderungen<br />

an die Politik und die Öffentlichkeit. Zum<br />

Beispiel, dass die längst überfällige Verkehrswende<br />

in Deutschland auf den Weg gebracht werden muss.<br />

„Deutschland mobil 20<strong>30</strong>“ heißt die Kampagne, die<br />

im Fokus des Branchentreffs steht.<br />

Klar, dass dieses Thema auch im Magazin und auf den<br />

Online-Kanälen des VDV eine Rolle spielt. Deshalb ist<br />

AD HOC mit einem starken Team in Hannover vertreten.<br />

Drei intensive, hochinformative Tage stehen an:<br />

Pressekonferenz, verkehrspolitische Reden und Diskussionen,<br />

Fachforen und Kontaktpflege. Und wenn<br />

sich die Verkehrsbranche schon einmal in Hannover<br />

versammelt, muss auch etwas Eigenwerbung sein: An<br />

einem Messestand präsentiert AD HOC Redaktionskompetenz<br />

rund um die Mobilität.<br />

In seiner Kommunikation setzt der VDV eine Reihe von<br />

Instrumenten ein – darunter Pressekonferenzen, Printund<br />

digitale Medien. Über seine Facebook-Seite spielt<br />

er aktuelle Themen aus der Branche und dem Verband<br />

schnell und direkt – mit Unterstützung von AD HOC<br />

als Teil eines Social-Media-Redaktionsteams. So auch<br />

bei der Jahrestagung: Noch während der parlamentarische<br />

Staatssekretär Enak Ferlemann am Rednerpult<br />

steht, geht ein kurzes Posting zur Abstimmung an<br />

Rahime Algan. Die Leiterin Öffentlichkeitsarbeit verantwortet<br />

beim VDV die digitale Kommunikation. Enak<br />

Ferlemanns Versprechen und die gute Nachricht an die<br />

Branche, dass sich der Bund schnell der finanziellen<br />

Entlastung des Schienengüterverkehrs annehmen<br />

wolle, stehen kurze Zeit später samt Foto ebenso im<br />

Netz wie die wichtigsten Botschaften von VDV-Präsident<br />

Jürgen Fenske zum Thema Verkehrswende und<br />

„Deutschland mobil 20<strong>30</strong>“.<br />

Egal, ob auf der Jahrestagung oder darüber hinaus<br />

– die Inhalte des Verbands sind facettenreich. Integration<br />

von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt, autonomes<br />

Fahren, Digitalisierung und Elektromobilität, Infrastruktur,<br />

Klimaschutz, Luftreinhaltung. Angesichts<br />

der Klima- und Umweltdebatte werden dem VDV die<br />

Themen sicher nicht so schnell ausgehen.<br />

Das VDV-Magazin online:<br />

www.vdv-dasmagazin.de<br />

13


VIER FRAGEN AN AGENTURGRÜNDER<br />

WOLFPETER HOCKE<br />

Herr Hocke, was gab den Ausschlag für Sie, AD HOC zu gründen?<br />

Es war die Ungeduld, eigene Ideen und Kommunikationskreativität ohne Bedenkenträger und<br />

Einschränkungen zu entfalten. In der damals für die Leitmedien relativ unbedeutenden Speditionsbranche<br />

und im aufkeimenden Logistiksektor fand ich ein dankbares Kundenklientel. Aber selbst in<br />

der Automobil-, der Finanzdienstleistungsbranche und im Gesundheitssektor konnte sich AD HOC<br />

überzeugend behaupten. Motivierend für die Mitarbeiter und mich war es immer, den Kunden für<br />

eine Story zu begeistern, mit der er sich und wir uns voll identifizieren konnten.<br />

Was begeistert Sie bis heute an der Presse- und PR-Arbeit?<br />

Das Vertrauen des Kunden für seine Story zu gewinnen, mit der ich den Journalisten überzeugen<br />

kann.<br />

Was ist heute anders als vor <strong>30</strong> Jahren? Welche Erfolgsfaktoren haben Bestand?<br />

Wir werden heute von einem Tsunami wahrer und unwahrer Nachrichten überflutet. Zunehmend ungezügelte<br />

und ordinäre Fake News erschweren eine objektive und wertfreie Meinungsbildung. Das<br />

bedeutet im Umkehrschluss, auf das Wesentliche reduziert zu<br />

informieren, bietet auch weniger Angriffsfläche.<br />

Wie wird sich die PR weiterentwickeln? Welchen Einfluss haben<br />

die Entwicklungen der verschiedenen Informationskanäle<br />

auf die Kommunikation von Unternehmen?<br />

Ich plädiere für die drei PR-„Ws“ – wahr, wenig und wertfrei.<br />

Noch nie war ich vom Prinzip „weniger ist mehr“ überzeugter<br />

als heute. Mit dieser Philosophie lässt sich das so wichtige<br />

Vertrauen der Kunden und Journalisten gewinnen bei einer<br />

gleichzeitig höheren Wertschöpfung.<br />

14


ZEITENWANDEL<br />

1987<br />

Die Gründung von AD HOC fiel in eine Zeit, in der sich die<br />

Technik – und mit ihr auch der Arbeitsalltag in der PR –<br />

drastisch veränderte. So erlebte die gute alte Schreibmaschine<br />

in den 1980ern im Zuge der Digitalisierung<br />

gleichzeitig ihren Höhepunkt und ihren Niedergang. Textverarbeitungssysteme<br />

(auch Word-Processoren genannt)<br />

mit Diskettenlaufwerk wurden für die breite Bevölkerung<br />

erschwinglich. Letzte Änderungen in einem Dokument<br />

konnten so schon in den Büros der 1980er am Bildschirm<br />

vorgenommen werden – das Korrekturband hatte ausgedient.<br />

Sehen Sie in unserem Film,<br />

wie sich die PR-Arbeit in<br />

<strong>30</strong> Jahren verändert hat:<br />

www.bit.ly/<strong>30</strong><strong>jahre</strong>PR<br />

2017


VON WEGEN<br />

Spezialmaschinenbauer Lorenz Bohle auf großer Bühne<br />

Wer auf der Suche nach dem Prototypen<br />

eines westfälischen Unternehmers<br />

ist, wird in Ennigerloh<br />

fündig: Dort agiert Lorenz Bohle,<br />

gebürtiger Sauerländer. Eine „stattliche Erscheinung“,<br />

wie man früher zu sagen pflegte, mit gefühlt zwei<br />

Metern geballter Mannes- und Schaffenskraft. Aus<br />

dem Konstruktionsbüro – damals in einer Garage im<br />

Ortsteil Westkirchen gegründet – hat der Diplomingenieur<br />

mit der L.B. Bohle Maschinen + Verfahren GmbH<br />

binnen 35 Jahren einen Technologieführer im Bereich<br />

der Feststoffproduktion für die Pharmaindustrie<br />

geformt. Drei Werke. 260 Mitarbeiter. Umsatz 2016:<br />

50 Millionen Euro. Weltweit einmaliges Technology<br />

Center.<br />

Doch wie bei vielen der vermeintlich „Hidden Champions“,<br />

die zudem oft in der „Provinz“ zu Hause sind,<br />

nimmt außer in der Fachwelt kaum jemand Notiz von<br />

der spektakulären Erfolgsstory. Zupackend wie sein<br />

kräftiger Händedruck beschließt Lorenz Bohle im Jahr<br />

2010: „Spätestens zur Interpack 2011 müssen wir<br />

stärker in den Köpfen der Entscheider präsent sein.“<br />

Gesagt, getan. Über eine Empfehlung sitzen wir nur<br />

wenige Tage später mit dem Bohle-Marketingleiter in<br />

Lorenz Bohles Chefbüro. Ohne Umschweife haben<br />

wir den Auftrag für eine erste Pressekampagne in der<br />

Tasche. Handschlag drauf. Aus der ersten Kampagne<br />

wird schnell kontinuierliche Presse-/PR-Arbeit:<br />

Kunden-Newsletter, neue Homepage-Texte, ein<br />

Image-Magazin in zwei Sprachen und Fachbeiträge.<br />

Unternehmer-Portraits in Süddeutscher Zeitung,<br />

VDI-Nachrichten, Wirtschaftswoche, Welt am Sonntag<br />

und Handelsblatt lassen auch die Manager großer<br />

Pharmakonzerne und Wettbewerber aufhorchen und<br />

staunen. „Das Highlight war sicher die Achema 2015<br />

in Frankfurt“, erinnert sich Lorenz Bohle. „Genau<br />

zum ersten Messetag erschien unser Unternehmergespräch<br />

in der FAZ. Danach waren wir auf dieser<br />

Weltleitmesse in der Pharmahalle das Thema Nummer<br />

eins.“<br />

Mittelständische Geschäftspartner und Kunden sind<br />

stolz, mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten.<br />

„Und die Anrufe von Maschinenbaukonzernen und<br />

anderen Investoren sind auch nicht weniger geworden“,<br />

amüsiert sich der heute 78-Jährige. „Doch<br />

diese Mühe können die sich sparen: Wir bleiben ein<br />

eigenständiger, innovativer Spezialmaschinenbauer –<br />

über den natürlich auch die großen Medien gern ab<br />

und zu aus der Provinz berichten dürfen.“ – Von wegen<br />

„Hidden“.<br />

Die Imagebroschüre<br />

gibt es hier zu sehen:<br />

www.bit.ly/lbbohle


17<br />

Der Prototyp eines westfälischen Unternehmers:<br />

Lorenz Bohle (Foto l.) eroberte als Maschinenbauer<br />

erst seine Nische in der Pharmaindustrie und wagte<br />

sich dann auch in die Wirtschaftsmedien. Sein<br />

Technology Center lockt Experten aus aller Welt<br />

nach Ennigerloh (Foto u.).


BÜROPLAN<br />

Das Zentrum der Macht: Hier haben<br />

Frank und Ulla ihre Schreibtische. Dass<br />

es sich um ein Chefbüro handelt, erkennt<br />

man übrigens nur an den superbequemen<br />

Stühlen. Und der eigenen<br />

Terrasse. Und den eigenen Toiletten.<br />

Der Konferenzraum heißt „Großer Konfi“,<br />

obwohl es gar keinen „kleinen Konfi“ gibt.<br />

Das Highlight ist der 75-Zoll-Fernseher –<br />

perfekt zum Fußballgucken. Und für wichtige<br />

Präsentationen natürlich ...<br />

Am Ende des Ganges wartet<br />

Agentur-Tippspielkönig Ludger.<br />

Gegenüber sitzen Stefan und<br />

Christian Jung, bei denen die<br />

Themen Finanzen, Logistik<br />

und Verkehr zu Hause sind.<br />

Finanzen, Social Media und Akquise:<br />

Das Büro von Mirko und Hendrik ist<br />

unser Schweizer Taschenmesser.<br />

Gegenüber sitzt Christian Horn, der<br />

unsere Corporate-Publishing-Projekte<br />

koordiniert.<br />

Nicole und Tobi kümmern sich hier um<br />

die Bereiche Automotive und Technik.<br />

Achtung: Ein Besuch ist dank „Nerf“-<br />

Guns nicht ungefährlich!<br />

Unser Backoffice. Meike<br />

managt den Bereich Media<br />

Relations & Sales, Sonja hat die<br />

Buchhaltung im Griff. Und die<br />

Kekse.<br />

Unser Grafikraum – dabei ist nur<br />

einer der beiden Kollegen Grafiker!<br />

Art Director Lars zaubert hier neue<br />

Magazine, während Elena als<br />

Redakteurin für die Texte sorgt.


ZEITENWANDEL<br />

1987<br />

Fotos und Videos sind nicht erst seit dem steigenden Einfluss der sozialen Medien ein essenzieller<br />

Bestandteil guter Öffentlichkeitsarbeit. Das Smartphone ist aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken<br />

– und mit ihm auch die Möglichkeit, binnen Sekunden aus dem Stehgreif Dutzende Fotos schießen zu können. Die<br />

Digitalfotografie setzte sich jedoch erst in den 1990er-Jahren richtig durch. Bis dahin war die Technik der analogen Welt<br />

das Maß der Dinge. Kaum zu glauben, aber Filmentwicklungen in der Dunkelkammer sind gerade mal 20 Jahre her.<br />

2017


Karin Preckel prüft stichprobenartig die neu eingetroffene<br />

Ware. Betriebsleiter Andreas Hennig<br />

steht im Hochregallager Rede und Antwort.<br />

Katrin Borzym von Hermes Fulfilment und<br />

WDR-Autor Tobias Spelz kontrollieren, ob die<br />

Dreharbeiten im Zeitplan liegen (Foto o. r.).<br />

VERSANDZENTRUM DER<br />

SUPERLATIVE<br />

Karton neben Karton, soweit das Auge reicht. Mit einem Techniker an seiner Seite bewegt sich<br />

Ulrich Kusel den schmalen Gang entlang, das Objektiv stets auf die endlos scheinende Wand aus<br />

Kartons gerichtet. Sie türmen sich rechts und links neben dem Kameramann auf, fein säuberlich<br />

in Regalen angeordnet, so hoch wie ein zwölfstöckiges Gebäude.<br />

20


Normalerweise fahren Tonnen schwere<br />

Roboter die Gassen entlang, um die<br />

Kartons ein- und auszulagern, denn aus<br />

Sicherheitsgründen haben Menschen<br />

hier eigentlich keinen Zutritt. Doch für Dreharbeiten<br />

des Westdeutschen Rundfunks (WDR) hat<br />

Hermes Fulfilment eine Ausnahme gemacht.<br />

Das Unternehmen betreibt in Haldensleben,<br />

<strong>30</strong> Kilometer nordwestlich von Magdeburg, eines<br />

der größten und modernsten Versandzentren Europas.<br />

Es ist sozusagen der Dreh- und Angelpunkt<br />

für Online-Händler wie Otto und bonprix. Dort<br />

lagern Millionen von Artikeln, die im E-Commerce<br />

angeboten werden. Bis zu <strong>30</strong>0.000 Sendungen für<br />

Shopper aus ganz Europa werden in Haldensleben<br />

jeden Tag zusammengestellt und auf Lkw verladen.<br />

Was passiert, wenn ein Kunde Bekleidung im<br />

Internet bestellt? Welche Prozesse löst der Mausklick<br />

aus, bis das Paket mit den georderten Artikeln<br />

versandfertig ist? Das will Tobias Spelz aus der Redaktion<br />

der WDR-Servicezeit genauer wissen und<br />

gibt eine Testbestellung auf. Sie besteht aus einem<br />

Hemd, einer Jeans und einem Paar Laufschuhe.<br />

Betriebsleiter Andreas Hennig erläutert dem<br />

Journalisten vor laufender Kamera, dass es beim<br />

E-Commerce auf Schnelligkeit ankommt. Innerhalb<br />

von 24 bis 48 Stunden müsse die bestellte Ware<br />

ausgeliefert werden, sonst neige der Endkunde<br />

dazu, den bestellten Artikel zurückzuschicken<br />

und den Webshop nicht weiterzuempfehlen.<br />

Auch die chaotische Lagerhaltung ist Thema<br />

des Interviews: „Das klingt nur chaotisch, ist<br />

es aber gar nicht“, erklärt Andreas Hennig. Der<br />

logistische Fachbegriff umschreibt das Prinzip,<br />

dass Ware dort eingelagert wird, wo gerade Platz<br />

ist. So stehen Kartons mit T-Shirts neben solchen<br />

▶<br />

21


Susanne Zawadzki erläutert vor laufender<br />

Kamera, worauf sie beim Verpacken<br />

der Sendungen zu achten hat (Foto o.).<br />

Auch eine Action-Cam kommt bei den<br />

Dreharbeiten zum Einsatz (Foto u.).<br />

22


mit Smartphones, Schuhe lagern neben Bikinis, Jeans<br />

neben Abendkleidern. Nur das Lagerverwaltungssystem<br />

weiß, wo sich welche Artikel befinden.<br />

Weil die Abläufe so komplex sind und die Nutzfläche<br />

des Versandzentrums in etwa so groß ist wie 26<br />

Fußballfelder, kommt es darauf an, den Dreh sorgfältig<br />

vorzubereiten. Sonst besteht die Gefahr, sich entlang<br />

der <strong>30</strong> Kilometer langen Förderbänder, die sich<br />

wie eine Achterbahn durch die Hallen schlängeln, zu<br />

verzetteln. Deshalb hat AD HOC den TV-Journalisten<br />

bereits Wochen vor den Filmaufnahmen mit den notwendigen<br />

Hintergrundinformationen in Form von sachlich<br />

aufbereiteten Zahlen, Daten und Fakten versorgt:<br />

„Für unsere Zuschauer ist es sehr wichtig, solche<br />

Einblicke hinter die Kulissen zu bekommen. Je genauer<br />

Vorbereitung und Abstimmung im Vorfeld ablaufen,<br />

desto besser ist das Ergebnis“, betont Tobias Spelz.<br />

Der Drehplan gibt den Takt vor<br />

Wie läuft der Versandprozess ab? Welche Stationen<br />

bieten sehenswerte Bilder? Wie sind die Lichtverhältnisse?<br />

Wo werden O-Töne benötigt? Welche<br />

Mitarbeiter sind bereit, sich bei der Arbeit filmen<br />

zu lassen? Diese und viele weitere Fragen müssen<br />

im Vorfeld geklärt werden. Dabei hilft die Erfahrung<br />

aus zahlreichen Drehs zuvor, denn seit 2007 unterstützt<br />

AD HOC die Abteilung, die sich bei Hermes<br />

Fulfilment um die externe Kommunikation kümmert,<br />

in allen Fragen der Pressearbeit. Aufgabe ist es,<br />

das Unternehmen als Logistikspezialisten für den<br />

Online-Handel in Fachmagazinen, Wirtschaftsmedien,<br />

Radio und Fernsehen sowie als bedeutenden<br />

Arbeitgeber in der Lokalpresse zu positionieren.<br />

Auch die Pausenzeiten sind in dem gemeinsam<br />

erstellten Drehplan berücksichtigt. Er gibt den Takt vor,<br />

wann in welchem Bereich gefilmt wird. Im Wareneingang<br />

wird ebenso gedreht wie in der Warenprüfung,<br />

in der Kommissionierung, im automatischen Retourenlager,<br />

im sogenannten Wannenpuffer und im Versand.<br />

Nach knapp zehn Stunden hat das Team um Tobias<br />

Spelz genug Filmmaterial zusammen, das in den<br />

folgenden Tagen gesichtet, bewertet und geschnitten<br />

werden muss. Rund fünf Stunden nach Eingang der<br />

Testbestellung ist das Paket mit dem Hemd, der Jeans<br />

und den Laufschuhen versandfertig. Der TV-Journalist<br />

ist beeindruckt: „Nur die wenigsten Kunden haben<br />

eine Vorstellung davon, welche logistische Herausforderung<br />

hinter dem Online-Shopping steckt.“<br />

Sven Kintscher und Maik Grack laden<br />

die angelieferten Kartons aus (Foto o.).<br />

Geschafft: Tobias Spelz und AD HOC-<br />

Redakteur Christian Jung haben auch<br />

nach zehn Stunden Dreharbeiten noch<br />

gut lachen (Foto u.).<br />

Das Ergebnis kann man<br />

sich hier ansehen:<br />

www.bit.ly/hermes-dreh<br />

23


RUBRIK<br />

WIE WIRD EINE WEBSITE<br />

Die eigene Website ist heute viel mehr als eine Visitenkarte fürs Internet: Eine moderne<br />

Homepage lädt zum Dialog ein – nicht nur am PC, sondern längst auch unterwegs auf dem<br />

Smartphone. Was das für die technische und inhaltliche Entwicklung einer Website bedeutet,<br />

erläutert Nicole Heymann im Interview.<br />

Nicole, Du bist jetzt schon seit über 14 Jahren<br />

bei AD HOC. Als Redakteurin hast Du dabei<br />

auch verschiedene Website-Relaunches mitbetreut.<br />

Wie ist Deine Herangehensweise bei der<br />

Konzeption einer Webpräsenz?<br />

Das Vorgehen hängt natürlich stark vom<br />

Kunden, seiner strategischen Ausrichtung<br />

und seinem Kerngeschäft ab. Zusammen<br />

definieren wir zunächst die Ziele und die<br />

Zielgruppe und legen dann die Struktur fest.<br />

Dabei kommt es auch darauf an, welches<br />

Redaktionssystem der Seite zugrunde liegt,<br />

denn vorab müssen zunächst die Rahmenbedingungen<br />

rund um die Technik und die Contentpflege<br />

geklärt sein. Wenn etwa geplant<br />

ist, dass der Content regelmäßig aktualisiert<br />

wird, ändert das die Ausgangsposition. Geht’s<br />

dann an die Konzeption, zählt vor allem eine<br />

leichte Navigation – schließlich bildet sie das<br />

Grundgerüst, auf dem wir aufbauen. Ist ein<br />

Onepager geplant oder sollen die Inhalte auf<br />

verschiedenen Unterseiten dargestellt und<br />

verknüpft werden? In jedem Fall steckt eine<br />

Menge Strategiearbeit dahinter.<br />

Worauf kommt es bei der<br />

Konzeption einer Website an?<br />

Um die Botschaften klar zu vermitteln, kommt<br />

es ganz klar auf den Gesamteindruck und die<br />

harmonische Verbindung von Bildsprache und<br />

Text an. Je nach Branche und Auftraggeber<br />

kann die Tonalität stark variieren. So stellt ein<br />

Industrieunternehmen andere Ansprüche als<br />

etwa ein Finanzinstitut.<br />

Was ist beim Zusammenspiel zwischen<br />

Unternehmen und Agentur wichtig?<br />

Grundsätzlich erwarten unsere Kunden, umfassend<br />

beraten zu werden. Auch bei Webprojekten<br />

zählt Vertrauen: Nur wenn beide Seiten<br />

offen, konstruktiv und kritisch sind, haben die<br />

Projekte Erfolg.<br />

Welche Herausforderungen ergeben sich<br />

beim Schreiben fürs Web beziehungsweise<br />

bei der Planung einer Webseite?<br />

Unabhängig davon, ob wir Texte für eine<br />

Pressemitteilung oder für eine Landing Page<br />

schreiben, sollte immer das Wording unseres<br />

Kunden erkennbar bleiben. Werbebotschaften,<br />

Anglizismen und Fachtermini müssen wir<br />

gerade bei einer Webpräsenz reduzieren, denn<br />

sie wirken auf Leser im Web abschreckend.<br />

Und die Texte sollen im Idealfall ja auch von<br />

Interessenten gelesen werden, die das Unternehmen<br />

oder die Branche noch nicht kennen.<br />

24


KONZIPIERT?<br />

Ansonsten müssen wir im Blick behalten,<br />

wie wir die Brücke zwischen Konzeption und<br />

Realisierbarkeit schlagen können. Eine fixe<br />

Idee innerhalb eines Brainstormings benötigt<br />

IT-seitig möglicherweise länger für die Umsetzung<br />

– schließlich kann jede Anwenderaktion<br />

via Klick auch Änderungen im Backend und in<br />

den Datenbanken verursachen.<br />

Und inwieweit unterscheiden sich Texte fürs<br />

Web zum Beispiel von Texten in Broschüren?<br />

Und wo gibt es bei der Texterstellung Parallelen?<br />

Das Leseverhalten am Screen ist grundsätzlich<br />

ein anderes als bei Printprodukten. Zum<br />

Beispiel ist die Aufmerksamkeitsspanne im<br />

Internet wesentlich kürzer. Ein Text muss den<br />

Leser innerhalb von Sekunden ansprechen<br />

und zum Weiterlesen animieren, sonst klickt er<br />

weg. Hier lautet die Devise: „Keep it short and<br />

simple“. Das wirkt sich natürlich auch in der<br />

Sprache aus. So ist das Wording ein anderes:<br />

Im Web wird der Kunde direkter angesprochen.<br />

Dies geschieht etwa in Form von Calls-to-action<br />

(CTA). Ohnehin sind CTAs ein schönes<br />

Beispiel dafür, wie wichtig das Zusammenspiel<br />

zwischen Sprache und Usability bei netzbasierter<br />

Kommunikation ist. Zudem steht bei<br />

Online-Inhalten auch die Suchmaschinenoptimierung<br />

im Vordergrund. Keywords spielen<br />

beim Schreiben fürs Web eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Was ist heute anders als<br />

noch vor zehn, 15 Jahren?<br />

Grundsätzlich sind die Texte heute deutlich<br />

kürzer. Smartphones und Tablets sind unsere<br />

alltäglichen Begleiter. Webseiten müssen<br />

auch mobil responsive abrufbar sein. Zudem<br />

dienen Bilder der Leserführung. Während die<br />

Seiten somit früher deutlich längere Texte und<br />

nur wenige, kleine Bilder – wenn überhaupt –<br />

aufwiesen, ist es jetzt genau umgekehrt. Das<br />

schnelle Laden der Bilder wirkt sich aus.<br />

Ein weiterer wesentlicher Unterschied sind<br />

Baukastensysteme. Während früher gefühlt<br />

jedes zweite Unternehmen eine individuelle<br />

Website entwickeln ließ, werden heutzutage<br />

für viele Kunden Websites mithilfe von Baukästen<br />

aufgesetzt. Der Vorteil für den Kunden sind<br />

die entsprechend gesunkenen Kosten.<br />

25


DIE ANTWORT AUF DEN<br />

FACHKRÄFTEMANGEL<br />

Wie kaum eine andere Branche leidet die Pflege unter dem Fachkräftemangel.<br />

Die Diakonie Gütersloh reagiert mit einem innovativen Konzept auf diesen<br />

Trend: mit der „Bewerbung ohne Bewerbung“. Das kommt an.<br />

„Werde ein<br />

Pflegetalent!“<br />

Anna Garder, Auszubildende<br />

Crossmediales Personalmarketing: Mit solchen<br />

Motiven, die über alle Kanäle gespielt werden,<br />

wirbt die Diakonie Gütersloh für sich als Arbeitgeber.<br />

26


Die Stellenanzeige klingt vielversprechend.<br />

Gesucht wird eine Fachkraft für die Altenpflege.<br />

Das Gehalt ist gut, die eigenen<br />

Qualifikationen passen perfekt zum Profil.<br />

Und der derzeitige Job – er ist einfach nicht mehr das<br />

Richtige. Es spricht also alles dafür, es zu versuchen.<br />

Bewerbung schreiben, abschicken, es drauf<br />

ankommen lassen. Andererseits: Die Überwindung<br />

fällt schwer. Bewerbung – das klingt so groß. Das<br />

Schreiben liegt einem nicht, und es ist Jahre her, dass<br />

zum letzten Mal Anschreiben und Lebenslauf verfasst<br />

werden mussten. Die Chance auf einen neuen Job<br />

verstreicht. Wieder einmal.<br />

Solche Geschichten hört Heike Schulze zuhauf. Sie<br />

arbeitet als Leiterin Pflegewohngemeinschaften bei<br />

der Diakonie Gütersloh, einem der größten Pflegedienstleister<br />

in Ostwestfalen. „Für viele Menschen,<br />

die im Schreiben nicht so geübt sind, stellt die<br />

schriftliche Bewerbung einfach eine große Hürde<br />

dar“, sagt sie. „Sie wollen raus aus ihrem aktuellen<br />

Job – schaffen aber den Absprung nicht.“ Die Diakonie<br />

ruft deswegen seit Ende 2015 zum „Bewerben ohne<br />

Bewerbung auf“. Kein Anschreiben, kein Lebenslauf.<br />

Einfach vorbeikommen, sich vorstellen, die Zeugnisse<br />

kopieren lassen. „Wer will, kann sich natürlich weiter<br />

ganz klassisch bewerben. Das ist aber kein Muss“,<br />

sagt Diakonie-Vorstand Björn Neßler. Er erklärt die<br />

Hintergründe der Initiative: „Eine gute Pflegefachkraft<br />

zeichnet sich vor allem durch fachliche<br />

und menschliche Qualifikation aus. Da ist es<br />

erst einmal egal, wenn sie sich schriftlich nicht<br />

gerade elegant ausdrücken kann.“ Allerdings<br />

schreckt ein fehlerhaftes Anschreiben auch die<br />

Arbeitgeber ab. „Wir haben Mitarbeiter, die<br />

sind Top-Pflegekräfte. Aber wegen ihrer formal<br />

schlechten Bewerbung hätten wir sie fast nicht zum<br />

Gespräch eingeladen.“<br />

Björn Neßlers Antwort war das Abschaffen des klassischen<br />

Bewerbungsverfahrens. Und das kam an. 55<br />

Pflegekräfte haben sich seit Ende 2015 auf diese Weise<br />

vorgestellt, elf wurden eingestellt: eine Quote von<br />

20 Prozent. Sie haben entweder eine entsprechende<br />

Anzeige auf Facebook gesehen, einen Radiobeitrag<br />

bei WDR 2 oder Radio Gütersloh gehört oder die Berichte<br />

über das Projekt in den Tageszeitungen gelesen<br />

– und sind so auf die Diakonie aufmerksam geworden.<br />

Dass das neue Konzept auf diese Weise bekannt<br />

gemacht wurde, dafür sorgte AD HOC. Die Agentur<br />

übernahm für ihren langjährigen Kunden die Pressearbeit,<br />

brachte das Thema in die lokalen Print- und Rundfunkmedien,<br />

realisierte die besagten Facebook-Anzeigen.<br />

„Das ‚Bewerben ohne Bewerbung‘ hat uns viel<br />

Aufmerksamkeit beschert“, bilanziert Björn Neßler.<br />

Nicht nur damit habe die Diakonie Gütersloh in den<br />

vergangenen Jahren auf eine Stärkung ihrer Arbeitgebermarke<br />

gesetzt: „Gutes Gehalt und Sonderleistungen<br />

alleine reichen nicht. Wir müssen klar nach außen<br />

kommunizieren, was für uns spricht. Nur so können<br />

wir die besten Fachkräfte gewinnen.“<br />

Das ist der Diakonie Gütersloh gelungen – besonders<br />

über die digitalen Kanäle. Der eigene Facebook-Auftritt<br />

liefert Einblicke in den Arbeitsalltag. Auf einem 2015<br />

eingerichteten Blog schildern die Auszubildenden<br />

ihre Erfahrungen. Mit Pflegetalente.com realisierte<br />

AD HOC eine moderne Mircosite, die sich gezielt an<br />

potenzielle Mitarbeiter richtet.<br />

Die Kollegen, die über das neue Verfahren zur<br />

Diakonie gekommen sind, verfolgen das indes nur<br />

nebenbei. Sie haben eine neue Stelle gefunden – und<br />

werden hoffentlich so schnell nicht wieder wechseln.<br />

Egal, ob mit oder ohne Bewerbung.<br />

„Das ‚Bewerben ohne<br />

Bewerbung‘ hat uns viel<br />

Aufmerksamkeit beschert.“<br />

Björn Neßler,<br />

Vorstand der Diakonie Gütersloh<br />

Die Kampagnen-Website<br />

ist hier zu finden:<br />

www.pflegetalente.com<br />

27


EINBLICKE<br />

AD-HOC-Gründer<br />

Wolfpeter Hocke 1987<br />

AD-HOC-Office<br />

1997–2013<br />

AD-HOC-Team 2009<br />

28


AD-HOC-Team 2012<br />

Stabübergabe 2012<br />

AD HOC 2012<br />

AD-HOC-Office seit 2013<br />

AD-HOC-Team 2005<br />

Verabschiedung von<br />

Wolfpeter Hocke 2013<br />

Social-Media-Kampagne<br />

2013<br />

29


Weihnachtsfeier 2016<br />

Das AD-HOC-Team 2014<br />

AD-HOC-Office 2014<br />

Fußball-WM 2014<br />

Spendenlauf 2015<br />

AD-HOC-Beirat 2017<br />

ESG-Team Abispiel 2017<br />

E-Auto zum<br />

<strong>30</strong>. Geburtstag 2017<br />

<strong>30</strong>


ZEITENWANDEL<br />

1987<br />

Imagebroschüren, Magazine, Flyer – auch in Zeiten des Internets und der mobilen Endgeräte erfüllt das gedruckte<br />

Wort eine strategisch wichtige Funktion. Dabei unterlag auch die Drucktechnik massiven Veränderungen: So erblickte<br />

in den 1990er-Jahren mit dem Digitaldruck der Konkurrent zum Offsetdruck das Licht der Welt. Beim Digitaldruck wird<br />

das Druckmotiv direkt auf der Druckmaschine weiterverarbeitet, was entsprechend Zeit einspart. Welches Verfahren<br />

zum Einsatz kommt, richtet sich dabei grundsätzlich nach den individuellen Anforderungen des Projekts.<br />

2017


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