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Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

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<strong>Abstractband</strong> <strong>16.</strong> <strong>Kongress</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>Legasthenie</strong><br />

Das WIELAU-T-Screening für türkisch sprechende LRS-Risiko-Kinder<br />

Michael Kalmár<br />

European Dyslexia Association, Wien, Österreich<br />

Vorgestellt wird ein neu eingeführtes Verfahren zur Feststellung <strong>des</strong> Lautinventars von<br />

Kindern mit türkischer Muttersprache, die der deutschen Sprache überhaupt nicht oder<br />

nur <strong>zum</strong> Teil zufriedenstellend mächtig sind. Dieses kann durch nicht türkisch sprechende<br />

Fachpersonal durchgeführt werden. Das Wiener Lautprüfverfahren für türkisch<br />

sprechende Kinder wurde von Verena Lammer und Michael Kalmár entwickelt.<br />

Hintergrund:<br />

Bei vielen Kindern mit türkischer Muttersprache ist es mit den vorhandenen Lautüberprüfungsverfahren<br />

nicht möglich, einen eindeutigen Laut/Phonemstatus festzustellen. Die<br />

vorhandenen Verfahren in deutscher Sprache stellen diese Kinder vor vielfältige (lexikalische,<br />

phonologische, phonotaktische, aber auch pragmatische = kulturelle) Schwierigkeiten,<br />

ihre sprechsprachliche Kompetenz zu dokumentieren bzw. einen möglicherweise<br />

vorhandenen Förderbedarf durch Fachpersonal anzuzeigen.<br />

Altersgemäße orale Sprachkompetenz in der türkischen Muttersprache, die mit dem<br />

WIELAU-T gescreent wird, ist jedoch Voraussetzung für eine rasche Aneignung der deutschen<br />

Sprech- und (in der Folge) Schriftsprache.<br />

Die vorhandenen – der türkischen Sprache ausreichend mächtigen – professionellen<br />

Ressourcen zur Überprüfung insbesondere phonologischer Vorläuferfähigkeiten <strong>des</strong> L2-<br />

Schriftspracherwerbs sind zurzeit äußerst gering.<br />

Zielsetzung <strong>des</strong> Verfahrens:<br />

Mit diesem Bildbenennungsverfahren wird auch denjenigen pädagogischen und sprachtherapeutisch<br />

Fachpersonen , die über keinerlei Kenntnisse der türkischen Sprache<br />

verfügen, ein diffentialdiagnostisches Instrument in die Hand gegeben, um Entwicklungsbeeinträchtigungen<br />

durch mangelnde motorische und/oder kinästhetische Ausreifung<br />

oder schlechte Vorbildwirkung (perzeptuorische Dyslalie) zu erkennen und von denjenigen<br />

Störungen der Aussprache, die auf eine unzureichend entwickelte phonologische<br />

Bewusstheit hinweisen (phonologische Prozesse), in der Muttersprache abgrenzen zu<br />

können.<br />

Hinweise zu unerkannten Schallleitungsproblemen <strong>des</strong> peripheren Hörorgans, die ebenfalls<br />

zu Entwicklungsproblemen der phonologischen Bewusstheit führen können, führen<br />

oft zu bisher unterlassener notwendiger kompetenter medizinischer Intervention.<br />

Korrespondenzautor:<br />

Michael Kalmár<br />

michael.kalmar@aon.at<br />

++43 1 894 21 09<br />

++43 1 897 24 91<br />

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