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Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

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<strong>Abstractband</strong> <strong>16.</strong> <strong>Kongress</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>Legasthenie</strong><br />

Frage beantwortet werden, ob Kinder mit einer Rechtschreibstörung in diesem Lernen<br />

beeinträchtigt sind.<br />

In der ersten Studie wurde das implizite Wissen über bestimmte Buchstabenkombinationen,<br />

die in der deutschen Schriftsprache häufig oder selten vorkommen, untersucht.<br />

Dabei wurde die Entwicklung dieses Wissens vom Kindergarten bis <strong>zum</strong> Ende der<br />

ersten Klasse beobachtet. Weiterhin wurde ermittelt, ob sich dabei bereits vorschulisch<br />

Unterschiede zwischen Kindern abzeichnen, die am Ende der ersten Klasse stark oder<br />

schwach im Rechtschreiben sind.<br />

Die zweite Studie bildet den impliziten Lernprozess von Buchstabenhäufigkeiten in<br />

einem Lernexperiment ab (Artificial Grammar Learning). Es wurde die Lernleistung von<br />

Schülern aus der dritten und vierten Jahrgangsstufe untersucht, die sich in ihrer Rechtschreibfähigkeit<br />

unterscheiden. Des Weiteren wurde die Abhängigkeit der impliziten<br />

Lernleistung von der Lesbarkeit der zu lernenden Buchstabenketten betrachtet.<br />

Das Ziel der Untersuchungen ist, wesentliche Aspekte der Rechtschreibentwicklung zu<br />

verstehen und ihre Bedeutung für die Rechtschreibstörung zu untersuchen. Im Vortrag<br />

werden die Ergebnisse der Studien vorgestellt und diskutiert. Diese Studie wird durch die<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.<br />

Cassar, M., & Treiman, R. (1997). The beginnings of orthographic knowledge: Children‘s<br />

knowledge of double letters in words. Journal of Educational Psychology, 89(4), 631-644.<br />

Korrespondenzautor:<br />

Carolin Arnoldi<br />

carolin.arnoldi@med.uni-muenchen.de<br />

089 5160 5927<br />

Dyskalkulie in Forschung, Klinik und Unterricht<br />

Michael von Aster<br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie<br />

DRK Kliniken Berlin/Westend, Deutschland<br />

Bei Kindern mit Dyskalkulie findet man Abweichungen in der Struktur und Aktivität von<br />

Hirnregionen, die für das Rechnen relevant sind. Das menschliche Gehirn – und so auch<br />

seine Fähigkeit zu rechnen – wird sehr wesentlich durch Lernprozesse geformt, und so<br />

sind zur Erklärung dieser neurobiologischen Abweichungen sowohl genetische als auch<br />

Umweltfaktoren in Betracht zu ziehen, die nicht erst im Schulalter erkennbar werden.<br />

Rechenstörungen sind hinsichtlich der betroffenen Teilfunktionen, <strong>des</strong> Schweregra<strong>des</strong>,<br />

der Komorbidität und <strong>des</strong> klinischen Verlaufs vielgestaltig. Insgesamt etwa 6 % der<br />

Schulkinder haben eine Dyskalkulie und viele von Ihnen zeigen daneben auch Symptome<br />

einer <strong>Legasthenie</strong>, eines ADHS oder einer Störung im emotionalen Erleben und<br />

Verhalten. Anhalten<strong>des</strong> Misserfolgserleben führt im Langzeitverlauf zu Vermeidungslernen,<br />

Schulunlust und damit zu einer Zunahme gravierender Risiken für die Bildungs- und<br />

Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Eine umfassende und frühzeitige Diagnostik stellt die Voraussetzung dar für ein individuelles<br />

Störungsverständnis und eine adaptive Therapie- und Unterrichtsgestaltung.<br />

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